Reisebericht Mosambik
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Reisebericht Mosambik
Reisebericht Mosambik Ende Januar, mitten in der Regenzeit, machen wir uns auf den Weg ins südliche Mosambik. Einige Bedenken haben wir schon, vor allem, als wir noch in Deutschland von ausgedehnten Überschwemmungen im Sambesital erfahren. Was wird uns wohl erwarten? Tagelange Regengüsse? Oder ein Zyklon, der die Palmen am Strand umknickt und die Campingplätze verwüstet? Wir haben jedoch keine Wahl. Da wir mit eigenem Fahrzeug unterwegs sind und unser Carnet de Passage nur bis zum ersten Februar gültig ist, müssen wir spätestens an diesem Tag die Südafrikanische Zollunion verlassen, um später mit einem neuen Carnet wieder für ein Jahr einreisen zu dürfen. Um es kurz zu machen – wir haben Traumwetter! Von ein paar kurzen tropischen Regengüssen abgesehen, brennt immer die Sonne heiß vom Himmel, der angenehme Wind vom Meer kühlt sanft die Haut, und nachts gehen die Temperaturen von ca. 30° runter auf angenehme 22°. Von der befürchteten Mückenplage kann keine Rede sein, es ist wohl zu trocken oder der Wind hat die Plagegeister vertrieben. Von den St. Lucia Wetlands in Südafrika kommend, betreten wir bei dem kleinen Grenzposten Ponta do Ouro den Boden Mosambiks. In Ermangelung eines Zollbeamten stempelt die südafrikanische Polizei unser Carnet aus. Auf der mosambikanischen Seite bekommt das neue Carnet den ersten Stempel. Trotz vorhandenen Visums, in Deutschland teuer erstanden, müssen wir „Einreisegebühr“ ins Land bezahlen. Auch eine Versicherung fürs Auto ist obligatorisch, obwohl unsere Haftpflicht nachweislich Mosambik einschließt. Die Abfertigungsgebäude sind schäbig, überall liegt Müll. Wenn man nach der Toilette fragt, wird man zurückgeschickt auf die südafrikanische Seite! Mit dem Schlagbaum endet die gut ausgebaute Asphaltstrasse und zweigt sich auf in drei Tiefsandpisten, notdürftig beschildert mit beschrifteten Papptafeln. Das war uns natürlich vorher bekannt, also Reifendruck reduzieren, Allrad einlegen, GPS einschalten und ab geht’s auf die Sandpiste, über Dünen und durch tiefe Furchen. Ohne Probleme erreichen wir Ponta Malongane. Ein weitläufiger, schattiger Campingplatz direkt am Meer spricht uns auf den ersten Blick an. Am nächsten Tag kommt uns ein Junge mit Kühlbox am Strand entgegen und bietet uns ein Kilo Garnelen für 75 Rand (7.50 Euro) an. Wir greifen zu und braten sie in Butter mit Knoblauch – einfach köstlich! Der Duft lockt unseren südafrikanischen Nachbarn herbei, wir halten ein Schwätzchen und bekommen wertvolle Tipps für die Weiterreise. Der nächste Besucher des Camping-Platzes wartet die Dunkelheit ab und nähert sich aus der Baumkrone. Die großen Knopfaugen eines Buschbabys schauen mich neugierig an, es sieht zum Knuddeln aus mit seinem flauschigen Fell und dem langen, buschigen Schwanz. Zutraulich lässt es uns ganz nah herankommen, streckt sogar zögernd ein Pfötchen aus, um die Kamera zu berühren. Ich ignoriere die Warnung, dass man die Tiere nicht füttern soll und biete ihm zwei Apfelschnitze an. Es isst sie langsam und manierlich aus der Hand, seine Mama hat ihm wohl gute Tischmanieren beigebracht. In der Männerdusche sitzt eine 10cm lange Spinne an der Wand. Gerhard scheucht sie in die Toilette, wo sie sich unter die Klobrille flüchtet, um den nächsten Gast zu erschrecken. Ins Damenwaschhaus hat sich eine riesige Landkrabbe verirrt. Nur mit großer Mühe und einem Stock läst sie sich rausbugsieren. Eine Horde Meerkatzen tobt durch die Bäume und lässt beim Anblick der Gepardenbilder auf der Seitenwand unserer Kabine eine Schimpftirade los. Das sind wir zwar schon gewöhnt von anderen Plätzen, aber es amüsiert uns immer wieder aufs Neue. Der Strand ist breit und sauber, die Brandung wird von Tag zu Tag stärker. Können wir am ersten Tag noch bis zum Bauch ins warme Meer gehen und unter den Wellen durchtauchen, werden wir am nächsten Tag schon im knietiefen Wasser umgeworfen und über den Boden geschleift. Leider besteht eine Reise nicht nur aus positiven Erlebnissen. Am nächsten Tag geht von Anfang an alles schief. Wir wollen auf kürzestem Weg nach Maputo. Dazu fährt man, von Süden kommend, am besten nach Catembe, denn von dort überquert alle zwei Stunden eine Fähre die Bucht von Maputo, was die Fahrstrecke erheblich verkürzt. Obwohl wir raue Pisten einkalkuliert haben, kommen wir wegen der üblen Straßenverhältnisse langsamer voran als geplant und merken, dass wir die 11.30 Uhr Fähre nicht erreichen werden. Um nicht zwei Stunden warten zu müssen, wählen wir den Umweg um die Bucht herum, nicht ahnend, das die Strassen hier genauso mies sind und noch dazu deutlich länger. So ärgern wir uns auf dem gesamten Weg über die „Fehlentscheidung“. Die nächste Enttäuschung ist die Hauptstadt des Landes. Sie begrüßt uns mit schlimmen Elendsvierteln, Hütten aus Pappe, Stroh und Wellblech und Bergen von Müll am Straßenrand. In der Innenstadt ist es auch nicht sauberer und an jeder roten Ampel wird man überrumpelt von Bettlern und Straßenkindern, die irgendwelche Dienste oder Waren anbieten oder einfach Geld oder Essen verlangen. Wir fotografieren den hübschen alten Bahnhof, kaufen Brot und Kuchen in der bekanntesten Bäckerei der Stadt und drehen eine Runde durchs Diplomatenviertel, wo neben den Botschaftsgebäuden einige elegante Hotels und protzige Villen stehen, auch gepflegte Häuser aus der Kolonialzeit. Die besseren Privatgrundstücke sind gesichert wie Hochsicherheitsgefängnisse, mit Mauern, Stacheldraht oder Elektrozaun. Vielleicht erschließt sich ja der Reiz dieser Stadt dem Besucher erst nach gründlicherer Suche nach den kulturellen und architektonischen Besonderheiten, vorausgesetzt, man ignoriert Schmutz und Armut. Ein paar Kilometer nördlich der Stadt suchen wir mit den Augen am Straßenrand nach Verkaufsständen mit frischem Obst. Eine Polizeikontrolle stoppt uns, moniert, dass ich nicht angeschnallt sei und droht uns mit Busgeld. Er würde sich allerdings auch mit einem Geschenk zufriedengeben, meinte der freundliche Polizist. Eine in Mosambik weit verbreitete Methode, das magere Einkommen ein wenig aufzubessern, wie wir noch erfahren sollten. Gerhards schöner Kugelschreiber muss dran glauben – wir dürfen weiterfahren. Es dämmert schon, wir rechnen uns aus, daß wir in ca. 30 Minuten den nächsten Platz erreichen können, gerade noch rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit. Da reißt uns die nächste Polizeikontrolle aus unseren Gedanken. Angeblich ist Gerhard zu schnell in die 60er Zone reingefahren, wie sie ihm mittels Radargerät beweisen wollen. Ich bin noch heute der Meinung, daß die gemessenen 66 km/h nicht stimmen konnten. Leider ist man diesen „Wegelagerern“ total ausgeliefert, und alles Diskutieren nützt nichts. Man hat die Wahl, sich seinen Führerschein am folgenden Tag auf der nächsten Polizeistelle abzuholen und dort seine Strafe zu zahlen, oder die Sache mit einem „Geschenk“ aus der Welt zu schaffen. Ein hübsches, kleines Werkzeugkästchen, schweren Herzens hergegeben, löst bei dem Polizisten ein freudiges Lächeln aus, und wir dürfen weiterfahren. Auf der Fahrt nach Praia do Xai-Xai (sprich ScheiSchei) decken wir uns auf den Straßenmärkten mit frischem Obst, Gemüse und Brot ein. Ananas und Mangos haben Saison, Papayas gibt es immer. Die Früchte sind groß und reif und für unsere Verhältnisse unglaublich billig. Am Strand von Xai-Xai werden uns frisch von den Felsen geerntete Austern angeboten, vor unseren Augen gewaschen, geöffnet und mit Zitrone beträufelt. Sie sind winzig klein, kaum größer als mein Kleinfingernagel. Obwohl sie gut schmecken, beschließen wir, diese „Kindstötung“ nicht noch einmal mitzumachen. Am Nachmittag erscheinen zwei Frauen mit flachen Körben auf dem Kopf, in denen, hübsch angeordnet, bunte Früchte zum Kauf locken. Später breiten zwei Souvenirverkäufer ihre Schätze vor uns auf dem Boden aus: Holzschnitzereien, Batiken, Steinfiguren. Mein Blick fällt auf eine wunderschöne, große Muschel, gefunden am Strand in der Region um Pemba im Norden des Landes. Wenn man sie ans Ohr legt, hört man das Rauschen des Meeres. Die muss ich unbedingt haben! Nach zähen Verhandlungen zahle ich umgerechnet 5 Euro, drehe sie begeistert in den Händen und freue mich jetzt schon auf das Gesicht meiner Enkeltochter Alexa, der ich sie zugedacht habe. Unser nächstes Ziel ist das Städtchen Inhambane, malerisch an einer Bucht gelegen. In den Gassen der Altstadt findet man noch Häuser aus der Kolonialzeit, die hübsche alte Kirche mit dem zinnenbewehrten Turm und den geschäftigen Markt mit seinen bunten Auslagen. Unser heutiges Ziel ist das südlich gelegene Paindane. Ich freue mich auf die angeblich beste Schnorchelmöglichkeit der gesamten Küste. Die Sandpiste dorthin ist fest und gut befahrbar, nur die letzten Kilometer durch dichte Palmenhaine etwas abenteuerlich. Die Spur wird immer schmäler und sandiger, Allrad ist angesagt, man erwartet, im Nichts zu landen. Ohne GPS wären wir hier ziemlich aufgeschmissen. Plötzlich stehen wir vor der Paindane Lodge. Die z.T. steilen Sandwege sind mit Palmwedeln ausgelegt, Allrad und reduzierter Reifendruck sind vorgeschrieben. Wir inspizieren den völlig leeren Platz und entscheiden uns für eine „Casita“, d.h., wir haben neben dem Stellplatz unseres Fahrzeugs einen überdachten Sitzplatz, eine Koch- und Spülecke und eigene Dusche/WC. Dahinter befindet sich ein gemauerter Grill. Wir hören zwar das Meer rauschen, müssen jedoch zum Strand zuerst durch die Dünen laufen und dann einen steilen Hang hinunter, denn die Holztreppe ist der Altersschwäche zum Opfer gefallen. Die Anstrengungen nehmen wir jedoch gerne in Kauf, als wir am nächsten Tag die herrlichen Schnorchel-Möglichkeiten entdecken. Die Tidentabelle sagt uns, wann Ebbe ist. Das ist die beste Zeit, um vom Strand zum vorgelagerten Riff hinaus zu schwimmen. Wir sind begeistert von den vielgestaltigen und vielfarbigen Korallen und der artenreichen Meeresfauna. Außer den hübschen, bunten Fi- Fischen entdecken wir Muränen in den Felsspalten, einen Tintenfisch, der die Farbe wechselt, wenn man ihn reizt, noch bewohnte Kaurimuscheln und vieles mehr. Wir geben erst auf, als die Flut kommt und die Sicht durch die vielen Luftbläschen im aufgewirbelten Wasser schlechter wird. Eine Aktivität der ganz besonderen Art erwartet uns in Tofo, von Inhambane Richtung Osten über eine asphaltierte Strasse zu erreichen. In der Bamboozi Lodge werden Bootstouren für Schnorchler angeboten, die mit Walhaien schwimmen möchten. Diese bis zu 16m langen Haie sind die größten Fische der Welt, friedliche und für den Menschen total ungefährliche Planktonfresser und mit ihren weisen Punkten auf grauer Haut total hübsch gezeichnet. Doch bevor diese als „Ocean Adventure“ bezeichnete Tour starten kann, müssen wir uns noch etwas in Geduld fassen. Das Wetter hat sich verschlechtert, der Himmel ist grau und unfreundlich, kurze Regenschauer lassen uns Deckung suchen, der starke Wind wühlt das Meer auf. Die Boote können bei diesen Bedingungen nicht auslaufen. Als nach zwei Tagen die Sonne wieder zum Vorschein kommt und das Meer ruhiger wird, können wir Schnorchel und Flossen anlegen. Mit elf „Hai-Fans“ an Bord überwindet das Schlauchboot die Brandung, wir bekommen die ersten Salzwasser-Duschen. Fast eine Stunde suchen unsere Bootsleute, bis sie den ersehnten grauen Schatten entdecken. Alle Schnorchler lassen sich gleichzeitig über den Bootsrand ins Wasser gleiten, das breite Maul des ca. 8m langen Meeresriesen kommt geradewegs auf uns zu. Mühelos gleitet er unter uns hindurch, ohne Notiz zu nehmen von dem menschlichen Schwarm, der sich bemüht, über oder neben ihm zu bleiben. Ein paar Minuten gelingt es, ich schwimme auf gleicher Höhe mit seinen Augen und beobachte die kleinen, bunten Putzerfische an seinem Maul. Er steigt höher und ich muss ausweichen, um ihn nicht zu berühren. Das wurde uns strengstens verboten, um die Schutzschicht seiner Haut nicht zu verletzen. Leider ist er zu schnell, bald sehe ich nur noch seine Schwanzflosse, und auch die verschwindet langsam in der unendlichen Weite des blaugrünen Meeres. Das Boot folgt ihm, noch einmal dürfen wir ihn aus nächster Nähe betrachten und strengen uns mächtig an, ihn schwimmend eine kleine Distanz zu begleiten. Für dieses eindrucksvolle Erlebnis bezahlt man 35 Euro pro Person. In Westaustralien, wo die Walhaie im Gegensatz zu der ständigen Präsenz hier nur in der Zeit von März bis Juli auftauchen, zahlt man für einen Schnorcheltrip fast das Zehnfache. Überaus zufrieden fahren wir weiter nach Norden. Ausgedehnte Kokospalmen-Haine säumen die Straßen und die Früchte warten, zu Bergen aufgeschichtet, auf den Abtransport per LKW. Kleine Stände bieten die Nüsse als Getränk an. Der Verkäufer schlägt mit scharfem Messer die Kappe ab, und für 15 Cent kann man seinen Durst mit dem köstlichen, wohltemperierten Saft löschen. Gelegentlich werden am Straßenrand Töpferwaren, Holzschnitzereien und Cashewnüsse angeboten. Neiderregende Postkarten mit palmengesäumten, goldgelben Traumstränden habe ich leider vergeblich gesucht. Der Strand von Morrungulu, ca. 150km vor Vilanculos ist wegen Straßenbaus zwar extrem schwer zu erreichen, gefällt uns aber so gut, dass wir uns erst nach vier Tagen entschließen können, den Rückweg anzutreten. Entspannende Tage mit ausgedehnten Strandspaziergängen, Muscheln sammeln, ein gutes Buch lesen, im Schatten der Palmen mit Blick aufs endlose blaue Meer, baden im 28° warmen Wasser – das ist Urlaub vom Feinsten! Dem setzen die lokalen Fischer noch die Krone auf, indem sie uns jeden Tag mit Hummern und Fisch versorgen. Mit kleinen Kajaks kämpfen sie sich durch die Wellen, fahren ca. zwei Kilometer raus zum Riff, tauchen und erlegen die begehrte Beute mit der Harpune. Stolz schleppen sie dann die Krustentiere herbei, das stattlichste Exemplar wiegt drei Kilogramm. Wir kaufen sie ihnen alle ab, sie werden gegrillt oder gekocht, die Reste am nächsten Tag kalt gegessen. Ein großer Barracuda, das Mittelstück in zehn dicke Steaks geschnitten, wandert auch auf den Grill. Unsere Nachbarn müssen uns helfen, die riesigen Fischportionen zu bewältigen. Sie spendieren den Tischwein, und wir verbringen einen vergnügten Abend miteinander. Es ist der leckerste Fisch, den ich seit Jahren gegessen habe, und so frisch aus dem Meer bekommt man ihn kaum anderswo. Die Erinnerung an den Traumstrand von Morrungulu verfolgt mich bis nach Hause und weckt vor allem an kalten, regnerischen Wintertagen eine starke Sehnsucht. So ist es naheliegend, daß wir eineinhalb Jahre später, auf der Rückreise von Malawi, hierher zurückkehren. Die Zufahrtsstraße ist verbessert worden, und der Campingplatz wurde aufgewertet. Wir stehen fünf Tage unter hohen Kokospalmen, lassen uns von den Fischern mit täglich frisch gefangenem Fisch beliefern und genießen die einsamen Strände und das warme Meer. Am letzten Tag kommt John, mein kleiner einheimischer Freund, mit einem mindestens fünf Kilo schweren „Kingfish“ angeschleppt. Was sollen wir denn mit soviel Fisch anfangen? Aber enttäuschen wollen wir John auch nicht. Er filettiert das große Tier im flachen Meer, wir behalten die Filets, den Rest darf er wieder mit nach Hause nehmen. Davon wird sicher seine Familie auch noch satt! Wenn man schon so weit nach Norden vorgedrunvorgedrungen ist, empfehlen sich ein paar Tage Strandurlaub in Inhassoro, nördlich von Vilanculos. Stundenlang schauen wir den Fischern am Strand zu, wie sie ihr langes Netz langsam an Land ziehen. In der Endphase versammelt sich das ganze Dorf in Erwartung eines großen Fanges. Die zappelnden Fische werden auf den Sand gekippt und sortiert. Frauen und Kinder bekommen Schüsseln und Eimer gefüllt, die größeren Exemplare werden den lokalen Restaurants angeboten. Statt der kleinen, grätenreichen Fische halten wir uns lieber an die frischen Hummer, die uns auch hier täglich angeboten werden. Ein besonderes, allerdings nicht gerade billiges Highlight ist ein Ausflug zu den Bazaruto-Inseln, die zu den besten Tauch- und Schnorchelrevieren Afrikas zählen. Wir leisten uns eine Tour mit dem Motorboot zur Isla Santa Catalina und sind begeistert vom leuchtend weißen Sandstrand, dem kristallklaren Meer, den herrlich bunten Korallen, den großen, artenreichen Fischbeständen und den riesigen Fischschwärmen, die uns immer wieder umgeben. Viele Stunden verbringen wir im Wasser und kommen sonnendurchglüht erst am Abend wieder zurück. Auf unserer zweiten Reise durch Mosambik statten wir dem Gorongosa N.P. einen Besuch ab. Ehemals war er der Stolz des Landes, reich an Wildtieren und ausgestattet mit guten Übernachtungsmöglichkeiten. Dann kam der Bürgerkrieg. Die RENAMO errichtete im Park ihr Hauptquartier, die Wege wurden vermint, die Tiere dienten als Fleischlieferanten. In der Endphase des Krieges wurden die Gebäude zerschossen, zurück blieb ein verwüsteter und fast tierleerer Park. Mit Hilfe von Investoren und Spenden aus dem Ausland begann man Ende der neunziger Jahre mit dem Wiederaufbau. Inzwischen gibt es ein neues Restaurant, gute Chalets und Campingmöglichkeiten und neue Gebäude für die Parkverwaltung. Die Tierbestände sind noch immer mager, von den angeblich über 100 Elefanten keine Spur. Beeindruckend sind die großen Wasserbockherden und die seltenen Oribis und Riedböcke. Leider hat man die Wilderei noch nicht im Griff. An vielen Stellen des Parks brennen Feuer, gelegt von Wilderern, die dann leichtes Spiel haben, die flüchtenden Tiere abzuschießen. Der für die Kontrolle zur Verfügung stehende Hubschrauber steht mit Maschinenschaden seit Wochen im Camp. Trotzdem möchte ich alle, die dieses Land bereisen ermutigen, den Park zu besuchen, denn die Landschaft ist sehenswert, und steigende Touristenzahlenzahlen sind die beste Motivation für die zuständigen Stellen, mehr für den Schutz der Tiere zu tun.