Erfahrungsbericht 2014/15 (pdf: 1066 kb)

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Erfahrungsbericht 2014/15 (pdf: 1066 kb)
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I.
Inhalt
II.
Vorwort ........................................................................................................................................... 2
III.
Vorbereitung ............................................................................................................................... 3
A.
Auswahl der Uni .......................................................................................................................... 3
B.
Bewerbung .................................................................................................................................. 3
C.
Stipendium .................................................................................................................................. 4
D.
Auslandsversicherung.................................................................................................................. 5
E.
Unterkunft ................................................................................................................................... 5
F.
Die letzten Wochen vor der Abreise ........................................................................................... 5
IV.
Angekommen - Die ersten Schritte ............................................................................................. 6
V.
Die Chula - Studieren in Bangkok .................................................................................................... 8
VI.
Die Stadt und die Bewohner...................................................................................................... 11
VII.
Reisen ........................................................................................................................................ 15
A.
Innerhalb Thailands ................................................................................................................... 16
B.
Nachbarländer ........................................................................................................................... 18
VIII.
Fazit ........................................................................................................................................... 21
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II.
Vorwort
Jeden, der es bereits bis hierhin geschafft hat, möchte ich zu der Entscheidung ermutigen, für ein
Semester oder ein Jahr weit weit weg zu gehen und alles mit sich bringende kennen zu lernen. Allen,
die sich bereits entschieden haben, gratuliere ich jetzt schon zu dieser Entscheidung.
Kurz um: Ihr werdet es nicht bereuen.
Ich habe ein Semester in Bangkok verbracht und hatte hier eine coole Zeit, an die ich mich gerne
zurück erinnere. Fernab von zu Hause zu sein, in einer riesengroßen Stadt wie Bangkok zu leben,
neue Kulturen, Menschen und Orte kennen zu lernen, neues Essen auszuprobieren, das sind nur
einige der vielen Dinge, die mir rückblickend auf meine letzten fünf Monate einfallen. Auch wenn ich
mir nicht vorstellen kann, dauerhaft in Bangkok zu leben und ich leider auch negative Erfahrungen in
Thailand gemacht habe, halte ich diese Zeit für absolut bereichernd um den berühmten Horizont für
sich und sein zukünftiges Leben zu erweitern.
Auch wenn meine vorigen Äußerungen nicht nur positiv klingen und ich mir sicher bin, dass noch
viele andere Länder für ein Auslandssemester geeignet sind, empfehle ich jedem, Bangkok zu seiner
halb- bis einjährigen Heimat auszuwählen. Vieles ist anders als in Aachen bzw. in Deutschland und
das machte mein Semester so interessant.
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III.
Vorbereitung
A.
Auswahl der Uni
Ehrlicherweise muss ich in diesem Abschnitt zunächst anmerken, dass Dänemark meine erste Wahl
für mein Auslandssemester war, da ich bis dahin viel in Europa herumgereist bin, der skandinavische
Raum nicht dazu gehörte und mich dementsprechend sehr interessierte. Als ich dann im Frühjahr
letzten Jahres erfuhr, dass die RWTH seit 2014 keine Partnerschaft mehr mit der Universität in
Aarhus hat, musste ich nach einem neuen Ziel suchen. Meine nächsten Ideen reichten dann bis nach
Australien, Kanada und den USA, wurden aber schnell verworfen, da dort zum studieren finanziell
einiges abverlangt wird, wie zum Beispiel Nachweise über ein stolzes Kapital auf seinem Konto und
teure Unterkünfte.
Zufällig stieß ich dann beim Durchblättern der Partneruniversitäten auf die Erfahrungsberichte über
die Chulalongkorn Universität in Bangkok und beschloss darauf, mich für ein Semester an dieser
Universität zu bewerben. Am meisten reizte mich die Tatsache, dass ich bisher sehr wenig über die
asiatische und speziell die thailändische Kultur wusste, Bangkok nicht gerade um die Ecke von
Aachen liegt und die Universität einen sehr guten Ruf genießt.
B.
Bewerbung
Über die Internetseite der RWTH gelangt man über Wirtschaftswissenschaften > Exchange Office >
Outgoings an alle notwendigen Informationen, um sein Auslandssemester zu planen und sich dafür
zu bewerben. Zum Beispiel ist für das kommende Wintersemester 2015/16 sowie das
Sommersemester 2016 die Bewerbungsfrist im Januar 2015, eine Nachrückphase ist bis Ende Mai
angesetzt. Man sollte sich also frühzeitig um seine Bewerbung kümmern, denn es gibt bis zum
letztendlichen Aufbruch in die Ferne einiges zu erledigen.
In den folgenden Kapiteln beziehe ich mich lediglich auf die Vorgaben für Bangkok, teilweise können
die erforderlichen Unterlagen bzw. ihre Ausführungen an anderen Unis anders ausfallen.
Wie dem auch sei, die Bewerbungsunterlagen bestehen größtenteils aus Formularen, die es
auszufüllen gilt, nähere Infos dazu stehen auf dem Bewerbungsreiter der oben angegebenen Seite.
Ein Lebenslauf mit Foto ist abzugeben, für Bangkok reichte ein deutscher.
Nebst Motivationsschreiben, das einseitig ebenfalls in Deutsch und nur für die priorisierte Uni zu
erstellen ist, wird für eine erfolgreiche Bewerbung ein Fremdsprachenzeugnis vorausgesetzt, das ich
mit Absprache der Koordinatorin des Exchange Office, Frau Britta Schneiders, auch noch nach der
Bewerbungsfrist nachreichen konnte. Für Thailand musste ich einen TOEFL-Test ablegen. Die Score
des abgelegten TOEFL-Tests soll die Fähigkeiten in den vier Bereichen Sprechen, Lesen, Hören und
Schreiben wiedergeben, kostet um die 170€ und hat 2 Jahre Gültigkeit. Der Test kann in ganz
Deutschland abgelegt und sollte ebenfalls früh genug angemeldet werden, da manche Prüfungstage
schnell ausgebucht sein können und die Ergebnisse seines Tests einige Zeit brauchen. Ich habe
meinen Test in Düsseldorf abgelegt und nach etwa 2 Wochen meine Score bekommen, das
letztendliche Zertifikat bekam ich nach etwa 6 Wochen per Post zugeschickt. Im Nachhinein war der
Test nicht schwer, sollte aber gut vorbereitet sein, da am Prüfungstag die einzelnen Bereiche
innerhalb knapper Zeitfenster bearbeitet werden müssen. Ich kann zur Vorbereitung das
telefonbuchähnliche Werk "Cracking the TOEFL" empfehlen. Ebenfalls wird nach Anmeldung zu
einem TOEFL-Test und Registrierung auf den Internetseiten der ETS ein kostenloser Probetest
angeboten, der allerdings nur einmal und nur bis zu einem bestimmten Tag bearbeitet werden kann.
Zusätzlich werden im Internet viele nützliche Videos angeboten, speziell für den Sprechen-Teil,
welche mir sehr geholfen haben.
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Hat man alle Unterlagen zusammen, kann man sich für seine gewünschte Universität bewerben und
zusätzlich noch zwei weitere angeben, sollte man keinen Platz mehr an seiner Wunschuniversität
bekommen. Bedenkt für Thailand, dass es im Unterschied zu Deutschland an der Chula Frühlings(Januar bis Ende Juli) und Herbstsemester gibt (August bis Ende Dezember) gibt.
Nachdem ich erfreulicherweise eine Zusage vom Exchange Office bekam, wurde ich für einen
Austauschplatz an der Chula nominiert und musste mich dann um die Einschreibung an der
Universität kümmern. Frau Schneiders baute den Kontakt zur Koordinatorin Frau Wutthiphap an der
Chula auf. Da ich mich zur Bewerbungszeit bereits im Master befand, habe ich mich für ein
Masterprogramm beworben. Für das Bachelorprogramm war zu meiner Bewerbungszeit Herr
Thirawut zuständig. Wer sich schon vor der Kontaktaufnahme mit den zuständigen Koordinatoren
der Chula informieren will, empfehle ich die Dokumente, die im Reiter Partneruniversitäten auf der
RWTH-Seite der Chulalongkorn-Universität zu finden sind. Zusätzlich leiten hilfreiche Links den
engagierten Bewerber auf die Seiten der Austauschuniversität und des Auswärtigen Amtes, letztere
gibt nützliche Infos zur aktuellen Situation im Land und den Visabestimmungen.
Nach erfolgreicher Kontaktaufnahme galt es dann, sich an der Chula einzuschreiben. Dazu wurde mir
alles notwendige von Frau Wutthiphap geschickt. Die erforderlichen Unterlagen setzten sich aus
einer Application Form, dem Bachelorzeugnis, dem TOEFL-Zertifikat, einem Statement of purpose
von 2 Seiten in englischer Sprache, zwei englischen Empfehlungsschreiben aus früheren
Beschäftigungen und der Kopie des Reisepasses zusammen. Da ich bis zum Ende der Einschreibefrist
mein TOEFL-Zertifikat noch nicht hatte, habe ich zur Einschreibung zuerst meine Score geschickt und
das Zertifikat nachgereicht. Was die Empfehlungsschreiben anging, habe ich bis auf meinen Hiwi-Job
während meines Bachelorstudiums keine Vollzeitbeschäftigung nach meinem Abschluss vorweisen
können. Ich habe mir deswegen Empfehlungsschreiben von meinen jeweiligen Betreuern für meine
Projekt- und meine Bachelorarbeit ausstellen lassen und das hat gereicht. Frau Wutthiphap war in
dieser Hinsicht sehr entgegenkommend.
Von Frau Wutthiphap wurden mir für mein Herbstsemester die Fächer International Logistics,
International Legal Environments, Comparative Management & Cross Cultural Behavior und ECommerce angeboten. Einige der anderen Austauschstudenten aus meiner Klasse haben, anstatt
eines der genannten Fächer, Finance-Kurse belegt. Sollte diese Möglichkeit für RWTH-Studenten
ebenfalls möglich sein, empfehle ich, dies mit Frau Schneiders vorher abzuklären. Aber keine Sorge,
zur Bewerbung reicht zunächst eine Auflistung der Kurse, die man belegen möchte, um die 30 credit
points zusammen zu bekommen. Bis zum Beginn der Vorlesungen an der Chula kann man sich immer
noch um entscheiden.
C.
Stipendium
Ich habe mich für das Promos-Stipendium beworben. Dazu gibt es ebenfalls einen Reiter auf den
RWTH-Seiten, der ausführlich alles wissenswerte und notwendige bereitstellt. Abzugeben ist eine
PDF-Datei bestehend aus einem Lebenslauf, einem Motivationsschreiben von maximal 2 Seiten, das
TOEFL-Zertifikat, einen aktuellen Notenspiegel, der Aufnahmebestätigung an der Chula und weitere
frei wählbare Nachweise. Stichtage zur Bewerbung sind für das kommende Jahr der 15.1., 15.3., 15.7.
und der 15.9. Da ich sehr spät erst meine Zusage vonseiten der Chula bekam, konnte ich mich erst
zum 15.7. bewerben, die zuständige Koordinatorin Frau Saskia Semaan wies mich dann auf 6 Wochen
Bearbeitungszeit hin. Nach Ablauf der 6 Wochen befand ich mich bereits in Bangkok und erhielt eine
Absage, da mein Notenschnitt unter denen der meisten anderen Bewerbern lag. Ich bewarb mich
darauf hin ein weiteres Mal zum letzten Stichtag am 15.9. und bekam nach Ablauf von weiteren 6
Wochen diesmal eine Zusage aufgrund eines erfolgreichen Nachrückverfahrens. Danach galt es,
zeitnah eine ausgefüllte Annahmeerklärung zurückzusenden. Mein Stipendium wurde mit 1575 €
bemessen, 675 € Reisezuschuss und jeweils 300 € für drei Monate wurden mir dann im Dezember
überwiesen.
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D.
Auslandsversicherung
Ich bin bei der Barmer versichert, welche zwecks Auslandsversicherung eine Zusammenarbeit mit der
Huk Coburg hat. Deren Versicherung kostet für die ersten 42 Tage einmalig 8,50 € und ab dem 43.
Tag für jeden weiteren 1 €. Da ich noch nicht festgelegt hatte, wie lange ich in Thailand bleiben
würde, habe ich 145 Tage angegeben und musste damit 111,50 € zahlen. Letztendlich bin ich früher
zurückgeflogen und habe das Geld für die restlichen Tage zurück bekommen. Wer sich also über die
Huk Coburg versichern lassen möchte, sollte lieber ein paar Tage mehr angeben. Von der
Versicherung habe ich kein einziges Mal Gebrauch macht, deswegen kann ich über den Ablauf der
Zahlungen nach einem Krankenhausaufenthalt nichts berichten.
E.
Unterkunft
In den Erfahrungsberichten meiner Vorgänger wurden mehrere Unterkünfte aufgelistet und
empfohlen. Ich habe mich für die Nonsi Residence entschieden. Wie ich die Unterkunft bewerte,
könnt ihr im nächsten Kapitel lesen. Kontaktaufnahme und Buchung des Zimmers gingen recht
schnell und einfach über die Homepage der Residence. Eine eigene Wohnung, die sicherlich günstiger
gewesen wäre, wollte ich mir nicht suchen, da ich nach einer Wohnung nach meiner Ankunft in
Bangkok nicht lange suchen wollte. Viele Exchange Students haben im CUI-House direkt auf dem
Campus-Gelände residiert. Was die Wohnungssuche erheblich erleichtern sollte sind die FacebookGruppen der Austauschstudenten. Ich war in den folgenden, die es sicher auch in den nächsten
Jahren geben wird:
Nonsi Residents 2014
Chulalongkorn Exchange Students - Fall 2014
Exchange students and Expats in Bangkok 2014 - 2015
Über Evergreen und Asok kann ich leider nichts sagen, da ich davon keine Bewohner kannte. Preislich
liegen die Zimmer in der Nonsi Residence zwischen 200 € und 300 € je nach Zimmerkategorie pro
Monat. Mehrbettzimmer sind meistens die günstigste Variante, ich musste mich anfangs mit einer
Junior Suite für 350 € exklusive Strom, Wasser und Cleaning Service zufrieden geben, habe aber nach
einem Monat in ein Dreibettzimmer mit zwei anderen Studenten gewechselt und kam dann auf etwa
260 €.
F.
Die letzten Wochen vor der Abreise
Ich fasse hier alle weiteren Erledigungen zusammen, die für den erfolgreichen Start meines
Auslandssemesters in den letzten 6 bis 8 Wochen vor meiner Abreise noch anstanden.
Mein Visum habe ich im Konsulat in Essen beantragt. Ein Non-Immigrant Education Visum mit
Multiple Entry kostete 140€, alle notwendigen Infos dazu gab es auf den Internetseiten des
thailändischen Konsulats. In einem kleinen Raum an der Seite des Gebäudes war das Office zum
Ausstellen des Visums zu finden. Nach nicht einmal 10 Minuten war mein Reisepass mit einem
gültigen Visum versehen, ferner gab es vom Aussteller noch hilfreiche Tipps zur Ein- und Ausreise.
Das Visum hat insgesamt eine Gültigkeit von 365 Tagen, berechtigt allerdings nur einen Aufenthalt
von 90 Tagen, welcher mit einer Aus- und wieder Einreise in Thailand problemlos um weitere 90
verlängert werden kann. Diesen Umstand habe ich mit dem angenehmen Teil meines Semesters
verbunden und mehrere Kurztrips in die Nachbarländer durchgeführt.
Meine Flüge habe ich im Reisebüro gebucht, da ich für den Rückflug die Option offen halten wollte,
diesen umbuchen zu können. Damit bekam ich für 850 € einen Hin- und Rückflug von Airberlin mit
Umstieg in Abu Dhabi und Weiterflug mit Etihad. Eine Umbuchung des Rückfluges hätte dann 120 €
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gekostet, ebenfalls habe ich eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen, die ich für einen langen
Aufenthalt wie den meinen für sinnvoll hielt.
Beim Arzt habe ich mich über notwendige Impfungen erkundigt, da das Auswärtige Amt einige
Schutzimpfungen für Thailand und den asiatischen Raum empfahl. Letztendlich lief es auf eine
Auffrischung gegen Mumps, Masern und Röteln und eine Impfung gegen Hepatitis A und B hinaus.
Dengue-Fieber und Tollwut seien nur noch sehr selten in Thailand anzutreffen und können sehr gut
behandelt werden, weswegen ich auf diese Impfungen verzichtet habe. Gegen Malaria existiere
derzeit kein Impfstoff, lediglich ein Medikament zur sofortigen Einnahme nach einem Mückenstich
sei wirkungsvoll dagegen. Ebenfalls hatte mir der Arzt dazu gesagt, dass Malaria auch nicht mehr in
einem nennenswerten Umfang in Thailand anzutreffen sei, erst recht nicht im städtischen Bereich.
Solltet ihr vor haben, einen längere Tour durch einen der asiatischen Dschungel machen zu wollen,
wäre es sinnvoll, die angesprochenen Impfungen zu machen und sich beim Hausarzt zu erkundigen.
Was meine Finanzen anging, hatte ich bereits über ComDirect eine VISA-Karte, mit der ich Geld in
Bangkok abheben konnte. Zwar wurde bei jeder Bargeldabhebung von den thailändischen Banken
ein Entgelt in Höhe von 3,50 € bis 4,50 € einbehalten, dies wurde aber von der ComDirect-Bank
monatlich erstattet.
Wie ihr bis hierhin seht, gibt es bis zum letztendlichen Aufbruch ins Abenteuer eine Menge zu
erledigen und zu beachten, mit einer rechtzeitigen und gut organisierten Planung ist dies aber dann
wieder sehr übersichtlich. Im Endeffekt tut man sich diesen Stress lieber vor seinem
Auslandssemester an und kann dieses dann entspannter verbringen.
IV.
Angekommen - Die ersten Schritte
Trotz ausreichender, bisheriger Planung neige ich zu einer gewissen Naivität und habe mir dadurch
die Ankunft an der Residence deutlich einfacher vorgestellt. Ankunft am Flughafen, passieren der
Passkontrolle und Fahrt mit Airportlink und MRT zur nächstgelegenen Haltestelle Khlong Toei verlief
mehr als reibungslos. Nach zwei Taxifahrern ohne Kenntnis über die Adresse habe ich nach 2 Stunden
die Residence mit Hilfe meines Handys zu Fuss gefunden. Allein diese Erfahrung war kein guter Start
meiner Reise und sollte jedem erspart bleiben. Falls ihr also ebenfalls in der Nonsi residieren wollt,
druckt euch diese Adresse aus und zeigt sie dem Taxifahrer:
Sie garantiert nicht, dass jeder Taxifahrer damit den Weg kennt, aber viele wissen damit, wo man hin
möchte.
Das erste thailändische Geld habe ich mir am Flughafen geholt und mir Euros in Baht umtauschen
lassen. Sicher ist der Wechselkurs nicht der beste direkt am Flughafen, aber für die ersten Tage in
dieser riesigen Stadt ist diese Tatsache erst mal nebensächlich. Da ich durch meine Odyssee reichlich
spät in der Residence ankam, war die Rezeption nicht mehr offen, sodass mir einer der Security-
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Leute das Zimmer aufmachen musste und ich erst am darauf folgenden Tag alles weitere klären
konnte.
In den ersten Tagen verschaffte ich mir die erste Orientierung. Der Nonsi Shuttlebus fuhr stündlich zu
unterschiedlichen Zielen in näherer Umgebung, unter anderem zur MRT Station Khlong Toei, zur
Chula und zu einen großen Tesco Lotus. Letzteren suchte ich als ersten auf um die ersten Vorräte zu
besorgen, einen Ventilator und eine Handykarte zu kaufen. Auch wenn jedes Zimmer in der Nonsi
eine Klimaanlage hat, fressen sie meisterlich Strom, sodass ein Ventilator die günstigere Alternative
ist. Eine SIM-Karte inklusive Internet habe ich mir bei einem TRUE Move Shop gekauft. Natürlich
funktionierte das Internet erst mal nicht, da die Angestellten kein Englisch sprachen und nicht
verstanden was ich wollte. Glücklicherweise konnten mir später einige Studenten aus der Nonsi
weiterhelfen und mir einen größeren TRUE Shop in der Chamchuri-Square direkt an der Uni zeigen, in
dem mir die Angestellten das Internet einrichten konnten. Bei TRUE kann man verschiedene Pakete
monatlich ab 7 € mit und ohne Freiminuten kaufen und diese jeden neuen Monat aufladen.
Nachdem die Kommunikation zur Außenwelt gesichert war galt es, die nähere Umgebung kennen zu
lernen und Orte zur Nahrungsaufnahme zu finden. In der Garage der Nonsi gibt es ein "Restaurant",
das sehr gutes Essen zubereitet und dieses auch zum Mitnehmen vorbereiten kann. Abends dauern
Bestellungen sehr lange, da die Garage meistens voll mit den Nonsi-Bewohnern ist.
Rechts vor der Nonsi gibt es eine Straßenküche mit einer netten Besitzerin, die sogar ein paar Worte
Englisch versteht. Das Essen ist etwas günstiger als in der Nonsi, allerdings schwanken die Portionen
und die Preise manchmal. Rechts auf die Hauptstraße und nach etwa 100m links in eine kleine
Seitenstraße geht es zu einem kleinen Viertel, in dem es zwei 7/11 gibt, kleine Kiosks für Snacks,
Getränke, Lebensmittel und einige Haushaltswaren und viele verschiedene Restaurants und
Straßenküchen. Wer abends bis zum zweiten 7/11 geht, findet dort rechtsseitig mehrere
Straßenküchen vor, die sehr leckeres und sehr gutes Essen anbieten, Nudelsuppen, Reis mit
Hähnchen und sehr leckeren Chili-Soßen und gutes Pad Thai. Ab und zu taucht auch die Straßenküche
"Fish" auf und bereitet guten gegrillten Fisch und das berühmte "Hot pot" zu, eine leckere Suppe in
einem Tontopf über glühender Kohle, in der Nudeln, Gemüse und mariniertes Fleisch ähnlich wie bei
einem Fondue gegart werden können. In der Straße gibt es ebenfalls viele Massage-Salons, welche
die berühmte Thai-Massage und andere Wellness-Programme anbieten.
Entlang der Hauptstraße in Richtung MRT gibt es mehrere schicke Bars und Restaurants, die am
Wochenende stets voll mit Thailändern sind und jeden Abend Live-Musik anbieten. Links aus der
Nonsi läuft man an einer brasilianischen Botschaft vorbei und gelangt entlang eines Slum-Viertels auf
eine andere, volle und laute Hauptstraße mit 7/11s und einigen Straßenküchen.
Jetzt noch ein paar Worte zur Nonsi. Die Residence ist an sich ein sehr schickes und sauberes
Gebäude mit großen und schönen Zimmern. Sie verfügt über einen eigenen Pool und einem kleinen
Gym, in dem die meisten Laufbänder und Ergometer nicht funktionieren und die Geräte sehr alt sind.
Hauptsächlich beherbergte die Nonsi Austauschstudenten, von denen die meisten aus Deutschland
und Frankreich kamen. Dementsprechend war es tagsüber am Pool und abends in der Garage stets
gut besucht. Wem es nach abendlichen Erkundungen von Bangkoks Nachtleben dürstete, fand
meistens für jeden Abend Studenten, die sich diesem Vorhaben anschlossen. Ebenfalls ließen die
Stundenpläne der meisten Studenten Kurztrips während des Semesters zu. Da die meisten NonsiBewohner in den Bachelor-Programmen waren, hatte ich mit dem Großteil von Ihnen wenig zu tun,
sondern unternahm eher was mit den Leuten aus meiner Class.
Die kleinen Zimmer enthielten keine Waschmaschine, im zweiten Stock gab es dafür mehrere
Waschmaschinen, in denen man seine Wäsche für 50 Baht waschen lassen konnte. Diese liefen nach
Einwurf des Geldes vollautomatisch ab und ließen keine Einstellungen des Waschprogramms und der
Temperatur zu und arbeiteten gerade mal 50 Minuten. Richtig sauber wurde damit die Wäsche nicht.
Glücklicherweise hatten wir nach meinem Wechsel in ein 3er-Apartment eine eigene, moderne
Waschmaschine. Kochen war ebenfalls in den größeren Apartments in einer kleinen Küchenzeile
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möglich. Bügelbrett und -eisen konnten an der Rezeption ausgeliehen werden, ebenfalls besaß die
Nonsi einen Reinigungsservice, den ich allerdings nie benutzt habe.
Was mir an der Nonsi nicht gefiel war die Tatsache, dass die Angestellten an der Rezeption teilweise
uneinsichtig und unkooperativ waren, speziell was den Wechsel meiner Unterkunft anging. Auch die
monatlichen Zahlungen der Miete und den Nebenkosten waren jedes Mal ein längeres Unterfangen,
da die Angestellten in der Office im zweiten Stock nur wenig Englisch sprachen und die angefallenen
Kosten nur schlecht erklären konnten.
Zum Schluss noch ein paar Worte zum Transport. Vor der Nonsi warteten tagsüber stets mehrere
Motorbike-Fahrer, die einen für einen verhandelbaren Preis in die nähere Umgebung fuhren. Zur
MRT Khlong Toei konnte man für 20 Baht gebracht werden, zu Fuss schaffte man es in 10 bis 15
Minuten. Mit der MRT kann man problemlos bis zur Uni und zu den Haltestellen der beiden BTSLinien fahren. Die MRT besteht aus einer U-Bahn-Linie und ist an zwei Haltestellen mit den zwei BTSLinien verbunden, welche man sich als innerstädtische S-Bahn vorstellen kann, die oberhalb der
Straßen fahren. Als Alleinreisender waren BTS und MRT die günstige Alternative zum Motorbike und
zum Taxi. Die Buslinien habe ich nie benutzt, da die meisten Haltestellen nur thailändische Infotafeln
besaßen. Für Studenten gab es MRT- und BTS-Karten, die an den Haltestellen aufgeladen werden
konnten und die Fahrten um 2-5 Baht günstiger machten.
Taxen und Tuk-Tuks waren eigentlich zu jeder Tageszeit an den Straßen zu finden. Taxen mit rot
leuchtender Schrift waren frei und nahmen einen nach Angabe des Ziels mit einem Grundbetrag von
35 Baht mit. Günstig wurde die Taxifahrt, wenn man zu zweit oder mit mehreren zusammen fuhr.
Tuk-Tuks fuhren einen wie die Motorbikes nur mit einem Festbetrag zum gewünschten Ziel,
verlangten aber meistens deutlich höhere Preise und ließen selten mit sich handeln.
V.
Die Chula - Studieren in Bangkok
Ich kam an einem Montag an und hatte am Donnerstag darauf meinen ersten Kurs. Am Mittwoch traf
in zwei der anderen Exchange Students meiner Class um den Campus kennen zu lernen.
Wie schon erwähnt, genießt die Chulalongkorn-Universität größtes Ansehen im Land, was sich unter
anderem darin bemerkbar machte, dass die Studenten für viele Sachen Rabatte bekamen und die
Uniform, die allerdings nur von den Bachelorstudenten getragen werden muss, bei Taxi-, Motorbikeund Tuk-Tuk-Fahrern einen gewissen Eindruck machte.
Das Campus-Gelände ist riesig, erstreckt sich zur Längsseite etwa einen Kilometer und besteht aus
vielen Fakultäten und Einrichtungen, Sportanlagen, eigenen Buslinien, Geschäften und Kantinen und
etlichem mehr. Sich hier erst zurecht zu finden dauert eine Weile, aber nach und nach wird man
sicherer auf seinen Pfaden durch das Gelände. An besagtem Tag besuchten wir unsere Koordinatorin
Frau Wutthiphap in ihrem Office, wo wir direkt weiteren Papierkram erledigen durften. Sie nahm sich
Zeit, uns ein paar wichtige Plätze wie das Computer-Lab, das Skripte- und Uniformen-Geschäft und
ein paar günstige Kantinen auf dem Campus Gelände zu zeigen. Eine offizielle Begrüßung der
Austauschstudenten gab es im Masterprogramm nicht, sodass unser Semester direkt mit dem ersten
Kurs anfing. Dabei wurden alle der etwa 45 thailändischen und 12 Austauschstudenten begrüßt und
durften sich und ihr Business kurz vorstellen. Hierzu ein kurzer Abschnitt:
Im Unterschied zu unserer Universität ist es in Thailand üblich, nach dem Bachelor zuerst eine Zeit
lang zu arbeiten und sich nach ein paar Jahren zu entschließen, sein Studium mit dem Master
abzuschließen. Dementsprechend waren alle thailändischen Studenten im Masterprogramm
vollzeitig beschäftigt und arbeiteten unter der Woche, weswegen alle Kurse des Masterprogramms
Donnerstag und Freitag abends ab 18Uhr und an den Wochenenden ab 9Uhr abgehalten wurden.
Die Kurse dauerten jeweils 3 Stunden inklusive einer 10- bis 15-minütigen Pause zwischendurch.
Donnerstags und freitags wurden sogenannte Dinnerboxen verteilt, an den Wochenenden gab es in
den kurzen Pausen einen kleinen Snack und etwas zu trinken. Zudem gab es vor dem Klassenraum
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einen Tisch mit Getränken, an denen man sich kostenlos bedienen konnte. An den Wochenenden
gab es nach dem ersten Kurs eine einstündige Mittagspause, zu welcher der gesamte Kurs in einem
Pausenraum ein Mittagessen in Form eines Buffets zu sich nehmen konnte. Stets gab es Suppe als
Vorspeise, wechselnde Speisen mit Reis oder Nudeln, meistens eine vegetarische Alternative und
wechselnde Desserts. Viele Gerichte und die Suppen waren sehr lecker, teilweise für den
europäischen Geschmack etwas gewöhnungsbedürftig. Die Suppen konnte sich mit Hilfe der
thailändischen Kollegen jeder selbst zusammenstellen. Wer dann noch Zeit für einen Kaffee hatte
oder sich etwas anderes kaufen wollte, spazierte bis zum Beginn des zweiten Kurses zur Chamchuri
Square, eine Art Mall für die Chula-Studenten mit vielen Geschäften, Cafés und Restaurants. Im Keller
gab es neben einem kleinen Tesco Lotus einen günstigen Food-Court, in dem verschiedene
thailändische Gerichte an den einzelnen Küchen bestellt werden konnten. Ketten wie Starbucks,
McDonalds, KFC, Swensens usw. sind sehr beliebt bei den Thailändern und sind dementsprechend
natürlich auch überall zu finden. Jetzt zu den einzelnen Kursen.
International Logistics: Das Fach behandelte neben den Einblicken in Logistische Prozesse und
einzelnen Bereichen der Logistikkette auch die wirtschaftliche Situation des asiatischen Raumes.
Teilweise waren die Vorlesungen sehr interessant, teilweise wurde aber nur an der Oberfläche eines
Themas gekratzt. Insgesamt hatten wir drei verschiedene Dozenten. Der Professor selbst war ein
sehr sympathischer Mensch, der jederzeit zu einem Scherz aufgelegt war. Im Gegensatz zu meinen
Vorlesungen in Aachen wurde hier die Teilnahme am Unterricht vorausgesetzt und mit Punkten
belohnt. Die Benotung seiner Leistung setzte sich ferner aus dem Besuch der Kurse, der Abgabe einer
Gruppenhausarbeit von 40 Seiten mit einem Gruppenvortrag und der letztendlichen Klausur
zusammen. Für die Hausarbeit wurde die Klasse in 5er-Gruppen aufgeteilt und sollte die Logistik
eines Unternehmens einer der Gruppenmitglieder analysieren und bewerten. Die Arbeit daran
machte an sich Spaß, allerdings half uns das erworbene Wissen aus den Kursen nur teilweise und die
Vortragszeit für jede Gruppe war mehr als knapp bemessen. An einem Tag wurde ein Ausflug zum
größten Hafen Thailands, dem Laem Chabang Port südlich von Bangkok, organisiert. Die Tour ging
den ganzen Tag und bestand aus der Besichtigung des Hafens und einer Fahrt auf eine der
nächstgelegenen Inseln zusammen. Die schlussendliche Klausur setzte sich aus einem Rechen- und
einem Schreibteil zusammen. Im großen und ganzen war dieses Fach nicht allzu schwer, hatte mich
aber aufgrund der fehlenden Tiefe nicht wirklich begeistert. Mehrere Kurse erinnerten manchmal
mehr an Talkshows als an wissensbereichernden Unterricht.
International Legal Environments: Das Fach behandelte die Bereiche Intellektuelles Eigentum,
Produkthaftung und viele weitere Bereiche internationalen Rechts. Die Menge an Dozenten kann ich
an einer Hand nicht abzählen und der Großteil der vorgetragenen Themen wurde in der Klausur nicht
abgefragt. Dem Professor ging es dabei mehr darum, den Studenten einen Einblick in die einzelnen
Bereiche zu geben und in dem einen oder anderen das Interesse zu wecken, sich in diesem Fach
später einmal zu vertiefen. Ich persönlich konnte mit den Vorlesungen sehr wenig anfangen, da
meistens die Struktur fehlte. Der Professor selbst nahm einzelne Abschnitte aus den thematisierten
Bereichen raus und erklärte sie anhand mehrerer Gerichtsverhandlungen, die zu diesen Themen
stattgefunden haben. Der Abschnitt zu intellektuellem Eigentum dagegen hat mir gut gefallen. In der
Klausur galt es unter anderem, stattgefundene Gerichtsfälle zu analysieren, zu bewerten und sein
Urteil darüber abzugeben. Im Vergleich zu den anderen Fächern war dieses Fach das schwerste, da
die Vorbereitung auf die Klausur mit dem zu Verfügung stehenden Material schwer gefallen ist.
E-Commerce: Dieses Fach gehörte für mich zu den interessantesten Fächern. Hierbei wurden
Themen zur wirtschaftlichen Nutzung des Internets behandelt und der derzeitige Stand der Technik
aufgezeigt. Der quirlige Professor erwartete ebenfalls durch Vergabe von Punkten die mündliche
Mitarbeit während des Unterrichts. Mir hat es sehr gefallen, dass wir zu vielen Diskussionen über die
angesprochenen Themen angeregt wurden. Kurze Case Studies, die während des Unterrichts
bearbeitet wurden, waren ebenfalls Inhalt der Gespräche. Zudem gab es Gruppenarbeiten über zwei
längere Case Studies, die im Laufe des Semesters in Form von jeweils zwei Seiten bearbeitet und
abgegeben werden mussten und im Anschluss vom Professor bewertet wurden. Die Klausur
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behandelte einige Themen aus den Vorlesungen und konnte gut vorbereitet werden. Mir hat dieses
Fach sehr gefallen, da ich mich schon vorher für dieses Thema interessiert habe.
Comparative Management & Cross Cultural Behavior: Dieses Fach wurde bereits in einigen
Erfahrungsberichten gelobt. Professor Tim war der einzige nichtasiatische Professor und behandelte
alle Themen, die die Organisation von global agierenden Unternehmen und die kulturellen
Unterschiede einzelner Länder umfasste. Auch dieses Fach gehörte zu meinen Favoriten, da es einen
Bezug zu vielen aktuellen Situationen und Unternehmen in der Welt hatte. Leider ließ der Professor
wenig Raum für Diskussionen zu, was schade war, denn viele Themen gingen teilweise in den
philosophischen und psychologischen Bereich. Trotz allem hatte Professor Tim eine für mich gut
strukturierte Vortragsweise. Dementsprechend konnte ich mich gut auf die Klausur vorbereiten, die
aus der Beantwortung mehrerer Fragen zu den vorgetragenen Themen bestand.
Das gesamte Semester über waren wir in einem Raum postiert, in welchem unsere vier Kurse an den
Wochenenden abgehalten wurden. Uniformpflicht herrschte, wie bereits erwähnt, für
Masterstudenten nicht, allerdings waren feste Schuhe, lange Hosen und Shirts mit Ärmeln
vorgeschrieben. Der Weg zur Uni war an warmen Tagen somit schweißtreibend, dagegen konnte es
in dem Klassenraum für die Thailänder nie kalt genug sein. Desweiteren gab es eine
Anwesenheitspflicht, die mit dem Eintrag in eine Liste kontrolliert wurde. Ansonsten war der Umgang
in der Klasse ein sehr lockerer. Bis zu 30 Minuten durfte man zu spät kommen und das war bei dem
Verkehr auf den Straßen, der nur selten nicht aus Stau bestand, in Bangkok auch fair.
Die thailändischen Studenten in der Klasse waren sehr nette und aufgeschlossene Menschen, haben
den Austauschstudenten viele Fragen gestellt und verhielten sich oft während des Unterrichts eher
wie in einer Schulklasse, was die Professoren aber meistens nicht störte. Handys waren während des
Unterrichts erlaubt, obwohl viele Studenten sich damit mehr beschäftigt haben als mit den
Vorträgen. Neben dem Ausflug zum Hafen gab es zu Beginn des Semesters eine Welcome-Party für
unseren und einen zweiten Masterkurs aus dem Vorjahr, die im Foyer eines Hotels stattfand und
sehr cool war. Der Großteil der Austauschstudenten musste sich an einer Show auf der WelcomeParty beteiligen, was aber letztendlich eine lustige Aktion war. Im großen und ganzen hat mir das
studieren an der Chula eine Menge Spaß gemacht. Da alle thailändischen Studenten gutes Englisch
sprachen, konnte man sich während der Pausen sehr gut mit ihnen unterhalten. Auch habe ich neben
der Uni viel mit einigen aus meiner Klasse unternommen, da sie viele Tipps hatten, wo es gutes
thailändisches Essen gab, wo man günstig einkaufen konnte, was man besichtigen sollte und und
und.
In den ersten Wochen gab es einen kostenlosen Thai-Kurs, in dem grundlegende Themen der
thailändischen Sprache und Kultur beigebracht wurde. Leider lief dieser nur einen Monat lang und
war eher auf Spaß als auf das Erlernen der Sprache ausgerichtet. Da in meiner Master-Klasse
hauptsächlich Englisch gesprochen wurde, fiel es mir sehr schwer, genug Thai-Kenntnisse zu erlernen
um mich auf thailändisch unterhalten zu können. Kostenpflichtige Thai-Kurse habe ich nicht belegt,
da diese zu teuer waren.
Sportangebote gab es reichlich an der Uni, Informationen dazu bekam man leider nicht, sodass man
sich selbst erkundigen musste. Da ich in Aachen Latein getanzt habe, habe ich an der Chula nach der
Community gesucht, die diesen Sport ebenfalls betrieb. Nach einem Monat habe ich diese dann
durch Zufall gefunden und seitdem mit trainiert.
Das Gym im CU Sports Center habe ich ebenfalls frequentiert. Es ist etwas, sagen wir, rustikaler als
das Gym der RWTH, die meisten Geräte machen einen alten Eindruck und viele Laufbänder und
Ergometer waren nicht funktionsfähig. Zudem war die Klimaanlage oft sehr kalt eingestellt. Voll war
es im Gym meistens nur abends. Wer Lust hatte, konnte in einem großen Nebenraum mehrmals in
der Woche einen Jogakurs besuchen.
Auch das Schwimmbecken direkt am Gym habe ich oft besucht. Gut ein Drittel der Bahnen stand zur
freien Verfügung der Studenten, die anderen waren für die geförderten Sportler der Chula reserviert.
Bei schönem Wetter, wie bei Regen, war diese körperliche Betätigung sehr entspannend.
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Muay Thai habe ich natürlich auch ausprobiert. Im Stockwerk über dem Gym gab es unter der Woche
jeden Abend von 18 bis 20 Uhr ein freies Training. Waren Trainer da, konnte man mit ihnen im Ring
Sparring machen. Zum Ausprobieren war dieses Training echt gut, richtige Technik-Trainings wären
mit Kosten verbunden gewesen.
Andere Sportarten waren zahlreich an der Chula vertreten, unter anderem Badminton, Basketball,
Judo, Karate und Aerobic im CU-Sports-Complex. Wer sich dafür interessiert, spricht am besten direkt
die Sportler an der Chula an.
In den Parks, speziell im Lumpini-Park, gibt es mehrere Open-Air-Gyms, die entsprechend Ihrer
Qualität entweder kostenlos oder kostenpflichtig sind. Im Lumpini-Park gibt es außerdem ein
Basketballfeld, dass kostenlos benutzt werden kann, nachmittags allerdings recht voll war. Zum
Joggen war der Park ebenfalls gut geeignet, da er riesig war, viele Laufwege hatte und man nur wenig
vom umgebenen Straßenlärm mitbekam. Zu mancher Zeit wurden sogar Aerobic-Kurse angeboten,
bei denen die Instructor vor mehreren lauten Boxen die Übungen vormachten und jeder Interessierte
einsteigen konnte.
AGs und Studenten-Gruppen haben sich zu Beginn des Semesters vorgestellt. Ich weiß nicht ob diese
auch für Austauschstudenten vorgesehen waren, aber wer sich beispielsweise für die Teilnahme an
einem Chor, einer Band oder einer Technik- oder Foto-AG interessierte, konnte dort bestimmt
nachfragen.
VI.
Die Stadt und die Bewohner
Dieses Thema hat mich über die Dauer meines Semesters am
meisten beschäftigt, da es meiner Ansicht nach sehr
kontrovers ist. Das Leben in Bangkok ist mit einem Wort am
besten zu beschreiben: Kontrast. In keiner anderen Stadt, die
ich bisher gesehen habe, reihen sich die Gegensätze so eng
aneinander wie in Bangkok. Das Spektrum schwankt
zwischen heruntergekommen und edel, günstig und teuer,
modern und altmodisch, schön und hässlich. Hier reihen sich
teure Hotels und riesengroße Malls an Slums und ruinierten
Bauten, schicke, edle Restaurants hinter Straßenküchen,
saubere Parks und Plätze an Vierteln, die in Müll, Ratten und
Kakerlaken zu versinken scheinen, Lärm, Schmutz und
Gestank an Ruhe und Ordnung und viele mehr. Bangkok
spannt ein großes Netz zwischen der alten und der
modernen Welt. Um ein paar Beispiele zu nennen:
Geht man links aus der Nonsi raus, läuft man durch ein
Slumviertel, rechts ist die Hauptstraße gesäumt mit schönen
Bars und Restaurants.
Das Terminal 21 ist eines der bekanntesten und meiner Meinung nach schönsten Malls in der Stadt,
in der sich an jedem Tag viele Menschen in den teilweise sehr teuren Geschäften tummeln. Davor
sieht man am Fuße der Treppen zur BTS Kinder in Lumpen, die mit einem Hundewelpen auf einem
Stück Pappe schlafen und betteln.
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Entlang der Hauptstraßen ist es stets voll und laut, es gibt wenig Uhrzeiten, an denen mal kein Stau
auf den Straßen herrscht. Inmitten dieser ganzen Verkehrsachsen liegt der riesige Lumpini Park, in
dem man fast nichts von dem drum herum mitbekommt.
Es wird ein Heidengeld für die mehr als fragwürdigen Sicherheitskontrollen an jeder MRT- und BTSStation ausgegeben, dagegen verfügt die Stadt über keine von der Regierung finanzierte Ambulanz.
Unfallopfer können sich glücklich schätzen, wenn rechtzeitig die Notarztwagen der freiwilligen
Ambulanzen eintreffen.
Es ist schwierig, sich eine Meinung über die Stadt zu machen, da die oben angesprochenen Aspekte
mal mehr, mal weniger auffallen. Trotz allem haben mich diese Stadt und ihre Bewohner über die
fünf Monate sehr fasziniert.
Ein Besuch auf einer
der vielen Rooftop-Bars
sollte auf der To-DoListe eines Exchange
Students stehen, da die
Stadt bei Nacht sehr
schön
ist.
Thaimassagen kennen
bestimmt einige aus
Deutschland. Ich habe
sie in Bangkok kennen
gelernt und war sehr
zufrieden. Nachtmärkte
sind ebenfalls ein typisches Ereignis in Bangkok. Sehr schön sind diese auf der Riverfront und am
Wochenende um den Golden Mount herum. Eines meiner Highlights war der Chatuchak-Markt, der
an jedem Wochenende von 10 bis 18 Uhr stattfand. Laut Reiseführer soll es auf dem riesigen Gelände
am Ende der MRT-Linie bis zu 15.000 Stände geben. Es gibt eine unüberschaubare Auswahl an
Kleidung, Essen, Souvenirs, Pflanzen, Schmuck und etlichem mehr. Wer genug Platz in seinem Koffer
eingeplant hat, sollte diesem Markt mal den einen oder anderen Besuch abstatten, ihr werdet es
nicht bereuen. Ebenfalls sind die Malls MBK, Siam-Paragon und Terminal 21 einen Besuch wert. Die
Bewohner Bangkoks scheinen verrückt nach Einkaufszentren zu sein, da diese an jedem Ort wie Pilze
aus dem Boden schießen und an den Wochenenden und Feiertagen stets voll sind.
Das Essen verdient eigentlich ein Kapitel für sich. In den
meisten thailändischen Familien ist es nicht üblich, dass
zu Hause gekocht wird. Vielmehr werden die Mahlzeiten
an den unzähligen Straßenküchen zu sich genommen.
Das ist wahrscheinlich ein Grund, warum es so günstig ist.
Bangkok birgt diesbezüglich viele Schätze, zu denen mich
glücklicherweise die Thais aus meiner Klasse oft
mitgenommen haben. Grundsätzlich findet man überall
Nudelsuppen, gebratene Nudeln und Reisgerichte. Dazu
gibt es noch eine unüberschaubare Anzahl an Gerichten,
die in den Straßenküchen und den offenen Restaurants
zubereitet werden. Wer Glück hat, kann sogar von einer
englischen Karte bestellen. Sehr bekannt sind, neben den
bisher genannten Gerichten, auch die Curry-Eintöpfe
(Yellow, Red, Green, Massaman, Panang Curry), zu denen gekochter Reis gegessen wird. Ich
persönlich war ein Fan von den gebratenen Nudel- und Reisgerichten, erst recht, wenn sie mit Chili
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und Knoblauch, der im Vergleich zu Deutschland viel frischer ist, zubereitet wurden. Das Essen aus
den Straßenküchen ist sicher eines der Dinge, die mir zu Hause fehlen werden.
Hier einige Orte, an denen ich mich gerne satt gegessen habe:
- die Straßenküchen am zweiten 7/11 in der Nähe der Nonsi
- Der Foodcourt im Terminal 21, der bemerkenswert günstig ist
- Die Straßenküchen in der Nähe der BTS Thong Lo
- Der Markt in der Nähe der BTS On Nut
- Das bei allen Thais bekannte Restaurant Tip Samai, das in der Nähe des Golden Mount das
angeblich beste Pad Thai der Stadt zubereitet
- Die Straßenküchen und Dim-Sum-Restaurants in Chinatown
- das Essen auf der Riverfront
Neben den Straßenküchen ist die Vielfalt an Restaurants ebenfalls bemerkenswert. Wer bereit ist,
europäische Preise zu zahlen, genießt in den chinesischen, indischen, italienischen, japanischen,
mexikanischen, amerikanischen und vielen anderen Restaurants Essen in sehr guter Qualität und mit
sehr gutem Service. Frittierte Insekten und Skorpione, wie es sie auf der Kao San Road gibt, sind eher
ein Touristending als eine Leibspeise der Thailänder.
Tee und Kaffee wird von den meisten Thailändern stark gesüßt und kalt als Shake getrunken. Ich
bevorzugte trotz der Temperaturen die heißen Varianten und musste zugeben, dass sie den
deutschen Produkten in nichts nachstanden. In Thailand und den Nachbarländern wird sogar selbst
Kaffee angebaut, weswegen die Kaffeekultur in Bangkok sehr verbreitet ist.
Man fragt sich manchmal, wie es die Thailänder schaffen, bei ihrer Essensfreude und den ganzen
gesüßten und fettigen Speisen und Getränken so schlank zu bleiben. Erstaunlicherweise trifft man
nur wenige übergewichtige Menschen, der Großteil der Thailänder in Bangkok scheint sehr auf seine
Gesundheit und seine Figur zu achten.
Ich habe einen Kochkurs in einer Kochschule in Asok
besucht, bei dem man sich entweder für einen am Voroder Nachmittag anmelden konnte. Abhängig vom Tag
und der Tageshälfte wurden verschiedene Menüs
angeboten. Ich habe einen Vormittagskurs gebucht. Am
frühen Morgen ging es in Asok zunächst auf den dortigen
Markt, wo uns die hiesigen, häufig verwendeten Gemüseund Gewürzsorten gezeigt wurden. Anschließend wurden
die Zutaten für unser Menü eingekauft. In jedem der
Menüs gab es ein Curry-Gericht, sodass nach Ankunft an
der Schule zunächst die Currypaste hergestellt wurde. Mit
den Anweisungen der Lehrerin durften wir dann alle
Zutaten verkleinern und im Mörser zur Paste verarbeiten.
Hatten wir alle Zutaten vorbereitet, ging es zu den Herden
und der Zubereitung der insgesamt 4 Speisen. Alle unsere
Gerichte durften wir am Ende dann essen und bekamen
zum Abschied die Rezepte. Ich bin mir sicher, dass ich das
ein oder andere Gericht mal zu Hause nachkochen werde,
um Familie und Freunde von den Genüssen Südostasiens zu überzeugen. Alles in allem ist die
asiatische Küche, wie ich sie in Thailand und den anderen asiatischen Ländern kennenlernen durfte,
kaum mit dem asiatischen Essen vergleichbar, das wir in Deutschland bekommen. Es ist viel frischer,
vielfältiger und geschmackvoller. Selten wird Glutamat verwendet und viele Straßenküchen bereiten
ihre Suppen, die Soßen und das Fleisch selbst zu.
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Nun zu den Thailändern. Im großen und ganzen habe ich die Bewohner Bangkoks als sehr freundlich
und sympathisch in Erinnerung. Besonders die Studenten habe ich sehr gemocht, da sie
kontaktfreudig, offenherzig und sehr neugierig waren. Wahrscheinlich lag es an ihren
Englischkenntnissen, denn viele Thailänder scheinen der englischen Sprache nur begrenzt mächtig zu
sein und sprechen deswegen nur selten mit den "Farang". Ich hielte es für angebracht, zumindest die
Basics der thailändischen Sprache zu lernen, um mich wenigstens auf einfache Weise mit ihnen
verständigen zu können. Schade war, dass dies nur wenige zu schätzen wussten, was mich bei der
Menge an Touristen wunderte. Die Fahrer in Bangkok sind mir von allen Gruppen am negativsten
aufgefallen. Natürlich gab es auch nette und teilweise sehr gesprächige Taxi- oder Tuk-Tuk-Fahrer,
aber meistens sahen sie in ihrem Fahrgast nur einen weiteren Touristen mit viel Geld. Das äußerte
sich meistens darin, dass sie zu Fahrtbeginn unverschämt hohe Festpreise verlangten, selten
Wechselgeld rausgaben und oft nach Trinkgeld verlangten. Ich möchte keinesfalls alle Taxifahrer über
einen Kamm scheren, nur fiel mir dieser Aspekt während meines Semesters besonders negativ auf.
Ich bin mir im klaren, dass die Bezahlung der Fahrer in Bangkok unverhältnismäßig gering ist, doch
sollte diese Tatsache nicht die Schuld der Fahrgäste sein.
Jeder sollte sich sein eigenes Bild von den Menschen machen, ich wurde bis auf die Studenten in
meinem Kurs nur mit wenigen Thailändern warm, was aber eher an der sprachlichen Barriere lag.
Abseits der Touristenpfade habe ich viele freundliche und sympathische Menschen getroffen und das
hat mir sehr an Bangkok gefallen. Bangkok besteht nicht nur aus Gebäuden, Tempeln, Bars und
Souvenirläden, jeden kann ich dazu ermutigen, durch die leuchtenden Straßen und Märkte zu
schlendern, die voller Läden, Ständen und Straßenküchen sind, welche es in Bangkok überall gibt.
Chinatown ist ein Ort, in dem das Leben pulsiert, von dem ich in Bangkok so begeistert war.
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VII. Reisen
Auch wenn das Reisen nicht der hauptsächliche Inhalt meines Semesters war, habe ich doch oft die
Chance wahrgenommen, günstig, schnell und einfach Südostasien zu erkunden. Inlandsflüge sind
meistens bezahlbar gewesen, Busse und Minivans waren ebenfalls günstig, nahm man die langen
Fahrzeiten dafür in Kauf und ließ sich nicht durch die Geschichten anderer über gestohlenes Geld aus
dem Kofferraum oder andere negativen Erfahrungen verunsichern. Ich habe insgesamt drei andere
Länder bereits und war in Thailand entlang der Küste viel unterwegs. Die Karte gibt einen Überblick
über meine Reiseziele und Stationen.
Luan Prabang
Vang Vieng
Vientiane
Chiang Rai
Ayutthaya
Bangkok
Laem Chabang
Siem Reap
Koh Chang
Phnom Penh
Koh Samet
Koh Tao
Krabi
Singapur
Koh Kood
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A.
Innerhalb Thailands
Krabi
Die Stadt liegt im südwestlichen Teil des Landes. In der Stadt
kann man den Tigertempel besichtigen, der nach 1200 Stufen
auf einem Berg zu finden ist und eine fantastische Aussicht auf
das Umland schenkt. Wir haben am Ao-Nang-Strand, etwa 30
Minuten von Krabi entfernt, gewohnt. Dieser ist sehr schön und
hat eine schicke Strandpromenade. Von dort aus haben wir eine
4-Island-Tour mit einem gemieteten Longtail-Boot samt Fahrer
unternommen, die wirklich beeindruckend war. Von Krabi aus
gibt es ebenfalls Boote zur James-Bond-Insel.
Ayutthaya
Die ehemalige Hauptstadt liegt etwa 2 Stunden nördlich
von Bangkok und kann für 20 Baht mit dem Zug von
Hua Lamphong aus angefahren werden. Die Stadt ist an
sich nicht sehr groß, ist dafür aber voll mit alten
Tempeln und einem schönen Floating-Markt.
Laem Chabang
Der Name bezieht sich hier auf die Bezeichnung des
größten Hafens in Thailand. Die Reise dorthin war Teil
des Logistik-Kurses und zog sich inklusive eines
Kurztrips nach Koh Sichang über einen ganzen Tag hin.
Die Tatsache, dass für diesen Kurs ein Tagesausflug
eingeplant war, fand ich super. Die an diesem Tag abgehaltenen Vorträge des Professors waren sogar
Teil der Klausur, nur waren sie so schlecht geplant, dass nicht alle aus unserem Kurs diese
mitbekommen haben.
Chiang Rai
Im nordwestlichen Ende in der Nähe von Chiang Mai liegt die Stadt Chiang Rai, die wir nur an einem
Tag als Zwischenstopp nach Laos und vor der Rückfahrt nach Bangkok besichtigt haben. Diese hat
zwei sehenswerte Tempel, den schwarzen und den weißen.
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Koh Tao
Koh Tao liegt an der Ostküste am
südlichen Arm des Landes und ist
berühmt
für seine Tauch- und
Schnorchelplätze.
Die
meisten
Austauschstudenten haben dort ihren
Tauchschein im CMAS oder PADI
gemacht. Ich hatte zunächst auch diesen
Plan, habe mich allerdings kurz vorher für
einen Freediver-Kurs entschieden, in dem
ich das Tauchen ohne Atemgeräte lernte.
Der Kurs bestand aus zwei Tagen freiem
Tauchen und einem Tag Statik. In den
ersten beiden Tagen ging es nach einem
Training der Atemtechnik und der Regulierung des Herzschlags aufs Meer hinaus zum Tauchen,
wobei das Freitauchen entlang von Leinen, die mittels Gewichte im Wasser gespannt waren, erlernt
wurde. Am ersten Tag galt es 12 Meter, am zweiten 20 Meter tief zu tauchen. Obwohl es anfangs
nach einer Menge klang, war das Erreichen der Tiefen einfacher als gedacht und eine sehr coole
Erfahrung, die Fähigkeiten seines Körpers kennen zu lernen. Am dritten Tag ging es um das statische
Luft anhalten. Nach einer tieferen Schulung der besseren Ausnutzung seines Lungenvolumens ging es
zum Pool der Tauchschule. Jeder Student sollte mehrmals an diesem Tag das statische Luftanhalten
unter Wasser ausprobieren. Alles in allem war das Erlernen des Freitauchens eine der coolsten
Erfahrungen in meinen Urlauben. Verbunden mit einem Schnorcheltrip am vierten Tag auf der
Ostseite der Insel war die Reise nach Koh Tao eins meiner Highlights im Semester.
Nachbarhaft befindet sich Koh Pha Ngan, auf der alle paar Wochen die legendären Partys unter
vollem und halbem Mondlicht stattfinden. Viele Studenten haben sich die Gelegenheit nicht
entgehen lassen, dieses Spektakel mitzuerleben.
Koh Samet
Koh Samet liegt ein paar
Stunden
südöstlich
von
Bangkok
und
ist
dementsprechend
sehr
touristisch
ausgeprägt.
Ebenfalls sind die Preise für
Unterkünfte und Transport
etwas höher als auf den
anderen Inseln. Trotz allem ist
es eine schöne Insel mit vielen
schönen Stränden, Strandbars
und Restaurants. Diese Insel
war definitiv eine Reise wert.
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Koh Chang
Koh Chang liegt ganz im
Osten der thailändischen
Küste vor der Grenze zu
Kambodscha.
Die
Entfernung zur Hauptstadt
zeigt sich an den kleineren
Orten auf der Insel und die
geringere
Population.
Unterkünfte waren günstig
und die Strände und Pools
waren weniger bevölkert als auf Koh Samet. Das machte die Abende an den Stränden entspannter.
Koh Kood
Koh Kood ist die letzte Insel vor Kambodscha und
touristisch fast noch gar nicht erschlossen. Gerade
mal 50km Asphalt verteilen sich entlang der
Strände, Geldautomaten und größere Geschäfte
sucht man vergebens. Dagegen ist die Insel fast
unberührt, die Straßen führen durch dichten
Dschungel,
die
Strände
sind
makellose
Postkartenmotive und das Leben ist sehr
entspannt. Ich habe mit meiner Freundin einen
Bungalow in einem Resort direkt am Meer,
natürlich mit Meerblick, gebucht. Diese Insel kann
ich jedem empfehlen, der ein paar Tage fernab der
Hektik und der modernen Infrastruktur verbringen
möchte.
B.
Nachbarländer
Singapur
Der Stadtstaat um Süden Südostasiens war mein erster Trip außerhalb Thailands um mein Visum zu
verlängern. Wir sind 5 Tage in der Stadt geblieben, wer sich mehr leisten kann, kann dort sicherlich
mehr Zeit verbringen. Die Stadt verfügt nicht wirklich über eine Altstadt oder historische Gebäude,
dafür sind das Finanzviertel, der Strandbereich und der Bereich um die Skyline wirklich sehenswert,
letzteres natürlich bei Nacht. Wie schon erwähnt, gibt es keine berühmten Gebäude oder Tempel in
dieser Stadt, vielmehr liegt der Charme in der beeindruckenden Aussicht von den Hochhäusern aus
und in dem Edlen und Teuren der Citypassagen. Leider ist alles in Singapur teuer, aber vielerorts
bekommt man dafür eine Menge geboten. Wir haben uns das Ozeanarium an den Universal Studios
angesehen, das sein Geld wert war.
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Wenn die Hektik, der Lärm, der Schmutz und die Weitläufigkeit Bangkoks einmal zu viel werden
sollten, empfehle ich eine Reise in die saubere, entspannte und moderne Stadt.
Laos
Laos haben wir über den Landweg vom Northern Bus Terminal in Mo Chit über Nacht bereist und
sind in dem Land eine knappe Woche geblieben. Angefangen bei Vientiane, der Hauptstadt direkt an
der Grenze zu Thailand, über Vang Vieng war noch Luan Prabang eine der Haltestellen auf unserer
Reise. Abgesehen von Vang Vieng, das eher bekannt durch sein Tubing und der Partymöglichkeiten,
waren Vientiane und Luan Prabang sehr schöne Städte, zumal ich die Bewohner als sehr freundliche
und aufgeschlossene Menschen in Erinnerung habe. Sogar bei den Tuk-Tuk-Fahrern hatte man nicht
das Gefühl, über das Ohr gehauen zu werden. Am meisten hat mir Luan Prabang gefallen, da die
Stadt den Eindruck machte, als wäre dort die Zeit vor 50 Jahren stehen geblieben. Es lohnt sich, auf
den Sonnenuntergang an der Spitze des Tempelbergs inmitten der Stadt zu warten.
Da die Stadt nicht sehr groß ist, haben wir uns Fahrräder ausgeliehen und an einem halben Tag alle
sehenswerten Plätze, Tempel, Parks und Flussufer besucht. Von Luan Prabang aus haben wir einen
sehr schönen Wasserfall, eine Höhle und ein Whiskey- und Weindorf mit Hilfe eines sehr netten TukTuk-Fahrers besichtigt.
Kambodscha
Kambodscha war mein letztes Reiseziel vor meiner Rückkehr nach Deutschland, das ich alleine
bereist habe. Auch hierfür hatte ich nur eine knappe Woche, sodass ich mich auf Siem Reap und
Phnom Penh reduziert habe. Ich bin kein Fan davon, alleine zu reisen, bereue aber die Reise im
Nachhinein nicht, da ich viel gesehen und viele nette Menschen kennen gelernt habe.
Wer sich ein wenig für Kambodschas Geschichte und die Schreckensherrschaft der Roten Khmer
Ende der siebziger Jahre interessiert, kann verstehen, dass viele Bewohner diese Zeit noch
verarbeiten müssen und versuchen, sich davon zu erholen. Dieses Ereignis ist gerade mal 37 Jahre
her, sodass man viele Kambodschaner trifft, die davon noch berichten können. In der Nähe von
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Phnom Penh kann man das bekannteste der sogenannten Killing Fields und das S21-Gefängnis
besichtigen. Neben Auschwitz war es der traurigste Ort, den ich bisher gesehen habe.
Jeder der in Kambodscha herumreist sollte das siebte Weltwunder Ankor Wat in der Nähe von Siem
Reap besichtigen, trotz 20$ (!) Eintritt. Ich wollte erst eine Fahrrad-Tour zu den Tempeln und Ruinen
über mein Hostel (Mad Monkeys) buchen, welche aber leider ausgebucht war. Ich lernte im Hostel
eine Gruppe Amerikaner und Kanadier kennen, die einen Minivan samt Tourguide gebucht hatten,
der zum Sonnenaufgang nach Ankor Wat fahren würde. Glücklicherweise hatten diese noch Plätze im
Van frei, sodass ich mich am darauf folgenden Tag ihnen anschloss und mit gefühlten 10000 anderen
Touristen ab 5Uhr morgens vor den Türmen der Tempelstadt auf das perfekte Motiv wartete.
Spektakulärer als der Sonnenaufgang war es, die viele Touristen zu beobachten, die mit allerlei
Kameras um die Wette geschossen haben. Daneben war die Besichtigung der Tempelstadt sehr
beeindruckend und auf jeden Fall einen Besuch wert.
Wer über den Landweg nach Kambodscha und zurück nach Bangkok reist, sollte viel Zeit an der
Grenze einplanen. Ich brauchte bei meiner Rückkehr nach Bangkok allein an der Grenze gute 3
Stunden um die Passkontrollen zu passieren und auf den Minivan zu warten, der vollbepackt mit 13
Passagieren und deren Gepäck sicher eine hohe Punktzahl bei Tetris eingebracht hätte.
Die zeitweise Besatzung Laos' und Kambodschas durch französische Soldaten führte dazu, dass
Baguettes und andere Backwaren sehr beliebt in diesen Ländern wurden und immer noch sind und
man an vielen Straßenständen lecker belegte Brötchen für wenig Geld bekommt. Auch die
Kaffeekultur scheint in diesen Ländern ausgeprägt zu sein, ich als leidenschaftlicher Kaffeetrinker
konnte mich in diesen Ländern wenig über deren Qualität beschweren.
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VIII. Fazit
Zwei Dinge von meinem Auslandssemester sind immer noch allgegenwärtig, wenn ich daran denke:
11. August: Ich bin endlich in Bangkok! Jetzt steht ein ganzes Semester in diesem fremden Land vor
mir.
31. Dezember: Und schon geht es wieder zurück in die Heimat. Das ging schnell!
Anfangs erscheint einem die Zeit endlos, fernab von zu Hause in einer riesigen Stadt mit 12 Millionen
Einwohnern, umgeben von fremden Menschen, fremder Sprache und fremden Essen. Ich gebe zu,
dass ich eine Zeit brauchte um in Bangkok entspannter zu werden, mich an das Leben zu gewöhnen
und anzufangen, die Zeit dort zu genießen. In der letzten Woche ist man überrascht, wie schnell die
Zeit doch vorbei ging, was man alles erlebt und gesehen hat, wie viele neue und nette Menschen
man kennengelernt hat. Ich muss gestehen, dass ich froh war, am Ende wieder nach Hause zu fliegen,
zurück zu einem geordneten Leben, der Familie, der Freundin und den Freunden. Ich bin mir sicher,
dass mir nach ein paar Wochen in Deutschland vieles fehlen wird, das ich in Bangkok hatte: die
Freiheiten, eine neue Welt zu sehen, schnell und einfach durch Asien zu reisen, gutes Essen zu
bekommen, in anderen Kulturen zu leben und und und.
Die Reisen waren auf jeden Fall eines der Dinge, die mein Auslandssemester einzigartig und wertvoll
gemacht haben. Da ich nicht nach den Urlaubsorten gesucht habe, in denen man gut feiern konnte,
sondern lieber abseits der Touristenpfade unterwegs war und versucht habe, an jedem Ort etwas
von der dortigen Kultur mitzunehmen, glaube ich, dass mir die Urlaube viel gebracht haben. Es war
interessant, die verschiedenen Kulturen und Menschen in Südostasien kennen zu lernen, da sie sich
stark von der unseren unterscheiden. Ich habe meistens Menschen kennen gelernt, die arm waren
und unter viel einfacheren Bedingungen leben, als die meisten Deutschen es tun. Aber festzustellen,
dass diese Menschen trotz ihrer meistens unglücklichen Umstände einem mit einem Lächeln
begegnen und eine positive Einstellung zum Leben haben, hat mich sehr beeindruckt.
Ich habe in dem letzten halben Jahr viele Eindrücke und Erfahrungen in meinem Auslandssemester
gesammelt, keines davon werde ich bereuen. Für Fragen, Tipps, Empfehlungen könnt ihr mich gerne
über marc_horvath@web.de oder 0176/386 41816 kontaktieren.