Erfahrungsbericht 2014/15 (pdf: 1066 kb)
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Erfahrungsbericht 2014/15 (pdf: 1066 kb)
1 I. Inhalt II. Vorwort ........................................................................................................................................... 2 III. Vorbereitung ............................................................................................................................... 3 A. Auswahl der Uni .......................................................................................................................... 3 B. Bewerbung .................................................................................................................................. 3 C. Stipendium .................................................................................................................................. 4 D. Auslandsversicherung.................................................................................................................. 5 E. Unterkunft ................................................................................................................................... 5 F. Die letzten Wochen vor der Abreise ........................................................................................... 5 IV. Angekommen - Die ersten Schritte ............................................................................................. 6 V. Die Chula - Studieren in Bangkok .................................................................................................... 8 VI. Die Stadt und die Bewohner...................................................................................................... 11 VII. Reisen ........................................................................................................................................ 15 A. Innerhalb Thailands ................................................................................................................... 16 B. Nachbarländer ........................................................................................................................... 18 VIII. Fazit ........................................................................................................................................... 21 2 II. Vorwort Jeden, der es bereits bis hierhin geschafft hat, möchte ich zu der Entscheidung ermutigen, für ein Semester oder ein Jahr weit weit weg zu gehen und alles mit sich bringende kennen zu lernen. Allen, die sich bereits entschieden haben, gratuliere ich jetzt schon zu dieser Entscheidung. Kurz um: Ihr werdet es nicht bereuen. Ich habe ein Semester in Bangkok verbracht und hatte hier eine coole Zeit, an die ich mich gerne zurück erinnere. Fernab von zu Hause zu sein, in einer riesengroßen Stadt wie Bangkok zu leben, neue Kulturen, Menschen und Orte kennen zu lernen, neues Essen auszuprobieren, das sind nur einige der vielen Dinge, die mir rückblickend auf meine letzten fünf Monate einfallen. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dauerhaft in Bangkok zu leben und ich leider auch negative Erfahrungen in Thailand gemacht habe, halte ich diese Zeit für absolut bereichernd um den berühmten Horizont für sich und sein zukünftiges Leben zu erweitern. Auch wenn meine vorigen Äußerungen nicht nur positiv klingen und ich mir sicher bin, dass noch viele andere Länder für ein Auslandssemester geeignet sind, empfehle ich jedem, Bangkok zu seiner halb- bis einjährigen Heimat auszuwählen. Vieles ist anders als in Aachen bzw. in Deutschland und das machte mein Semester so interessant. 3 III. Vorbereitung A. Auswahl der Uni Ehrlicherweise muss ich in diesem Abschnitt zunächst anmerken, dass Dänemark meine erste Wahl für mein Auslandssemester war, da ich bis dahin viel in Europa herumgereist bin, der skandinavische Raum nicht dazu gehörte und mich dementsprechend sehr interessierte. Als ich dann im Frühjahr letzten Jahres erfuhr, dass die RWTH seit 2014 keine Partnerschaft mehr mit der Universität in Aarhus hat, musste ich nach einem neuen Ziel suchen. Meine nächsten Ideen reichten dann bis nach Australien, Kanada und den USA, wurden aber schnell verworfen, da dort zum studieren finanziell einiges abverlangt wird, wie zum Beispiel Nachweise über ein stolzes Kapital auf seinem Konto und teure Unterkünfte. Zufällig stieß ich dann beim Durchblättern der Partneruniversitäten auf die Erfahrungsberichte über die Chulalongkorn Universität in Bangkok und beschloss darauf, mich für ein Semester an dieser Universität zu bewerben. Am meisten reizte mich die Tatsache, dass ich bisher sehr wenig über die asiatische und speziell die thailändische Kultur wusste, Bangkok nicht gerade um die Ecke von Aachen liegt und die Universität einen sehr guten Ruf genießt. B. Bewerbung Über die Internetseite der RWTH gelangt man über Wirtschaftswissenschaften > Exchange Office > Outgoings an alle notwendigen Informationen, um sein Auslandssemester zu planen und sich dafür zu bewerben. Zum Beispiel ist für das kommende Wintersemester 2015/16 sowie das Sommersemester 2016 die Bewerbungsfrist im Januar 2015, eine Nachrückphase ist bis Ende Mai angesetzt. Man sollte sich also frühzeitig um seine Bewerbung kümmern, denn es gibt bis zum letztendlichen Aufbruch in die Ferne einiges zu erledigen. In den folgenden Kapiteln beziehe ich mich lediglich auf die Vorgaben für Bangkok, teilweise können die erforderlichen Unterlagen bzw. ihre Ausführungen an anderen Unis anders ausfallen. Wie dem auch sei, die Bewerbungsunterlagen bestehen größtenteils aus Formularen, die es auszufüllen gilt, nähere Infos dazu stehen auf dem Bewerbungsreiter der oben angegebenen Seite. Ein Lebenslauf mit Foto ist abzugeben, für Bangkok reichte ein deutscher. Nebst Motivationsschreiben, das einseitig ebenfalls in Deutsch und nur für die priorisierte Uni zu erstellen ist, wird für eine erfolgreiche Bewerbung ein Fremdsprachenzeugnis vorausgesetzt, das ich mit Absprache der Koordinatorin des Exchange Office, Frau Britta Schneiders, auch noch nach der Bewerbungsfrist nachreichen konnte. Für Thailand musste ich einen TOEFL-Test ablegen. Die Score des abgelegten TOEFL-Tests soll die Fähigkeiten in den vier Bereichen Sprechen, Lesen, Hören und Schreiben wiedergeben, kostet um die 170€ und hat 2 Jahre Gültigkeit. Der Test kann in ganz Deutschland abgelegt und sollte ebenfalls früh genug angemeldet werden, da manche Prüfungstage schnell ausgebucht sein können und die Ergebnisse seines Tests einige Zeit brauchen. Ich habe meinen Test in Düsseldorf abgelegt und nach etwa 2 Wochen meine Score bekommen, das letztendliche Zertifikat bekam ich nach etwa 6 Wochen per Post zugeschickt. Im Nachhinein war der Test nicht schwer, sollte aber gut vorbereitet sein, da am Prüfungstag die einzelnen Bereiche innerhalb knapper Zeitfenster bearbeitet werden müssen. Ich kann zur Vorbereitung das telefonbuchähnliche Werk "Cracking the TOEFL" empfehlen. Ebenfalls wird nach Anmeldung zu einem TOEFL-Test und Registrierung auf den Internetseiten der ETS ein kostenloser Probetest angeboten, der allerdings nur einmal und nur bis zu einem bestimmten Tag bearbeitet werden kann. Zusätzlich werden im Internet viele nützliche Videos angeboten, speziell für den Sprechen-Teil, welche mir sehr geholfen haben. 4 Hat man alle Unterlagen zusammen, kann man sich für seine gewünschte Universität bewerben und zusätzlich noch zwei weitere angeben, sollte man keinen Platz mehr an seiner Wunschuniversität bekommen. Bedenkt für Thailand, dass es im Unterschied zu Deutschland an der Chula Frühlings(Januar bis Ende Juli) und Herbstsemester gibt (August bis Ende Dezember) gibt. Nachdem ich erfreulicherweise eine Zusage vom Exchange Office bekam, wurde ich für einen Austauschplatz an der Chula nominiert und musste mich dann um die Einschreibung an der Universität kümmern. Frau Schneiders baute den Kontakt zur Koordinatorin Frau Wutthiphap an der Chula auf. Da ich mich zur Bewerbungszeit bereits im Master befand, habe ich mich für ein Masterprogramm beworben. Für das Bachelorprogramm war zu meiner Bewerbungszeit Herr Thirawut zuständig. Wer sich schon vor der Kontaktaufnahme mit den zuständigen Koordinatoren der Chula informieren will, empfehle ich die Dokumente, die im Reiter Partneruniversitäten auf der RWTH-Seite der Chulalongkorn-Universität zu finden sind. Zusätzlich leiten hilfreiche Links den engagierten Bewerber auf die Seiten der Austauschuniversität und des Auswärtigen Amtes, letztere gibt nützliche Infos zur aktuellen Situation im Land und den Visabestimmungen. Nach erfolgreicher Kontaktaufnahme galt es dann, sich an der Chula einzuschreiben. Dazu wurde mir alles notwendige von Frau Wutthiphap geschickt. Die erforderlichen Unterlagen setzten sich aus einer Application Form, dem Bachelorzeugnis, dem TOEFL-Zertifikat, einem Statement of purpose von 2 Seiten in englischer Sprache, zwei englischen Empfehlungsschreiben aus früheren Beschäftigungen und der Kopie des Reisepasses zusammen. Da ich bis zum Ende der Einschreibefrist mein TOEFL-Zertifikat noch nicht hatte, habe ich zur Einschreibung zuerst meine Score geschickt und das Zertifikat nachgereicht. Was die Empfehlungsschreiben anging, habe ich bis auf meinen Hiwi-Job während meines Bachelorstudiums keine Vollzeitbeschäftigung nach meinem Abschluss vorweisen können. Ich habe mir deswegen Empfehlungsschreiben von meinen jeweiligen Betreuern für meine Projekt- und meine Bachelorarbeit ausstellen lassen und das hat gereicht. Frau Wutthiphap war in dieser Hinsicht sehr entgegenkommend. Von Frau Wutthiphap wurden mir für mein Herbstsemester die Fächer International Logistics, International Legal Environments, Comparative Management & Cross Cultural Behavior und ECommerce angeboten. Einige der anderen Austauschstudenten aus meiner Klasse haben, anstatt eines der genannten Fächer, Finance-Kurse belegt. Sollte diese Möglichkeit für RWTH-Studenten ebenfalls möglich sein, empfehle ich, dies mit Frau Schneiders vorher abzuklären. Aber keine Sorge, zur Bewerbung reicht zunächst eine Auflistung der Kurse, die man belegen möchte, um die 30 credit points zusammen zu bekommen. Bis zum Beginn der Vorlesungen an der Chula kann man sich immer noch um entscheiden. C. Stipendium Ich habe mich für das Promos-Stipendium beworben. Dazu gibt es ebenfalls einen Reiter auf den RWTH-Seiten, der ausführlich alles wissenswerte und notwendige bereitstellt. Abzugeben ist eine PDF-Datei bestehend aus einem Lebenslauf, einem Motivationsschreiben von maximal 2 Seiten, das TOEFL-Zertifikat, einen aktuellen Notenspiegel, der Aufnahmebestätigung an der Chula und weitere frei wählbare Nachweise. Stichtage zur Bewerbung sind für das kommende Jahr der 15.1., 15.3., 15.7. und der 15.9. Da ich sehr spät erst meine Zusage vonseiten der Chula bekam, konnte ich mich erst zum 15.7. bewerben, die zuständige Koordinatorin Frau Saskia Semaan wies mich dann auf 6 Wochen Bearbeitungszeit hin. Nach Ablauf der 6 Wochen befand ich mich bereits in Bangkok und erhielt eine Absage, da mein Notenschnitt unter denen der meisten anderen Bewerbern lag. Ich bewarb mich darauf hin ein weiteres Mal zum letzten Stichtag am 15.9. und bekam nach Ablauf von weiteren 6 Wochen diesmal eine Zusage aufgrund eines erfolgreichen Nachrückverfahrens. Danach galt es, zeitnah eine ausgefüllte Annahmeerklärung zurückzusenden. Mein Stipendium wurde mit 1575 € bemessen, 675 € Reisezuschuss und jeweils 300 € für drei Monate wurden mir dann im Dezember überwiesen. 5 D. Auslandsversicherung Ich bin bei der Barmer versichert, welche zwecks Auslandsversicherung eine Zusammenarbeit mit der Huk Coburg hat. Deren Versicherung kostet für die ersten 42 Tage einmalig 8,50 € und ab dem 43. Tag für jeden weiteren 1 €. Da ich noch nicht festgelegt hatte, wie lange ich in Thailand bleiben würde, habe ich 145 Tage angegeben und musste damit 111,50 € zahlen. Letztendlich bin ich früher zurückgeflogen und habe das Geld für die restlichen Tage zurück bekommen. Wer sich also über die Huk Coburg versichern lassen möchte, sollte lieber ein paar Tage mehr angeben. Von der Versicherung habe ich kein einziges Mal Gebrauch macht, deswegen kann ich über den Ablauf der Zahlungen nach einem Krankenhausaufenthalt nichts berichten. E. Unterkunft In den Erfahrungsberichten meiner Vorgänger wurden mehrere Unterkünfte aufgelistet und empfohlen. Ich habe mich für die Nonsi Residence entschieden. Wie ich die Unterkunft bewerte, könnt ihr im nächsten Kapitel lesen. Kontaktaufnahme und Buchung des Zimmers gingen recht schnell und einfach über die Homepage der Residence. Eine eigene Wohnung, die sicherlich günstiger gewesen wäre, wollte ich mir nicht suchen, da ich nach einer Wohnung nach meiner Ankunft in Bangkok nicht lange suchen wollte. Viele Exchange Students haben im CUI-House direkt auf dem Campus-Gelände residiert. Was die Wohnungssuche erheblich erleichtern sollte sind die FacebookGruppen der Austauschstudenten. Ich war in den folgenden, die es sicher auch in den nächsten Jahren geben wird: Nonsi Residents 2014 Chulalongkorn Exchange Students - Fall 2014 Exchange students and Expats in Bangkok 2014 - 2015 Über Evergreen und Asok kann ich leider nichts sagen, da ich davon keine Bewohner kannte. Preislich liegen die Zimmer in der Nonsi Residence zwischen 200 € und 300 € je nach Zimmerkategorie pro Monat. Mehrbettzimmer sind meistens die günstigste Variante, ich musste mich anfangs mit einer Junior Suite für 350 € exklusive Strom, Wasser und Cleaning Service zufrieden geben, habe aber nach einem Monat in ein Dreibettzimmer mit zwei anderen Studenten gewechselt und kam dann auf etwa 260 €. F. Die letzten Wochen vor der Abreise Ich fasse hier alle weiteren Erledigungen zusammen, die für den erfolgreichen Start meines Auslandssemesters in den letzten 6 bis 8 Wochen vor meiner Abreise noch anstanden. Mein Visum habe ich im Konsulat in Essen beantragt. Ein Non-Immigrant Education Visum mit Multiple Entry kostete 140€, alle notwendigen Infos dazu gab es auf den Internetseiten des thailändischen Konsulats. In einem kleinen Raum an der Seite des Gebäudes war das Office zum Ausstellen des Visums zu finden. Nach nicht einmal 10 Minuten war mein Reisepass mit einem gültigen Visum versehen, ferner gab es vom Aussteller noch hilfreiche Tipps zur Ein- und Ausreise. Das Visum hat insgesamt eine Gültigkeit von 365 Tagen, berechtigt allerdings nur einen Aufenthalt von 90 Tagen, welcher mit einer Aus- und wieder Einreise in Thailand problemlos um weitere 90 verlängert werden kann. Diesen Umstand habe ich mit dem angenehmen Teil meines Semesters verbunden und mehrere Kurztrips in die Nachbarländer durchgeführt. Meine Flüge habe ich im Reisebüro gebucht, da ich für den Rückflug die Option offen halten wollte, diesen umbuchen zu können. Damit bekam ich für 850 € einen Hin- und Rückflug von Airberlin mit Umstieg in Abu Dhabi und Weiterflug mit Etihad. Eine Umbuchung des Rückfluges hätte dann 120 € 6 gekostet, ebenfalls habe ich eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen, die ich für einen langen Aufenthalt wie den meinen für sinnvoll hielt. Beim Arzt habe ich mich über notwendige Impfungen erkundigt, da das Auswärtige Amt einige Schutzimpfungen für Thailand und den asiatischen Raum empfahl. Letztendlich lief es auf eine Auffrischung gegen Mumps, Masern und Röteln und eine Impfung gegen Hepatitis A und B hinaus. Dengue-Fieber und Tollwut seien nur noch sehr selten in Thailand anzutreffen und können sehr gut behandelt werden, weswegen ich auf diese Impfungen verzichtet habe. Gegen Malaria existiere derzeit kein Impfstoff, lediglich ein Medikament zur sofortigen Einnahme nach einem Mückenstich sei wirkungsvoll dagegen. Ebenfalls hatte mir der Arzt dazu gesagt, dass Malaria auch nicht mehr in einem nennenswerten Umfang in Thailand anzutreffen sei, erst recht nicht im städtischen Bereich. Solltet ihr vor haben, einen längere Tour durch einen der asiatischen Dschungel machen zu wollen, wäre es sinnvoll, die angesprochenen Impfungen zu machen und sich beim Hausarzt zu erkundigen. Was meine Finanzen anging, hatte ich bereits über ComDirect eine VISA-Karte, mit der ich Geld in Bangkok abheben konnte. Zwar wurde bei jeder Bargeldabhebung von den thailändischen Banken ein Entgelt in Höhe von 3,50 € bis 4,50 € einbehalten, dies wurde aber von der ComDirect-Bank monatlich erstattet. Wie ihr bis hierhin seht, gibt es bis zum letztendlichen Aufbruch ins Abenteuer eine Menge zu erledigen und zu beachten, mit einer rechtzeitigen und gut organisierten Planung ist dies aber dann wieder sehr übersichtlich. Im Endeffekt tut man sich diesen Stress lieber vor seinem Auslandssemester an und kann dieses dann entspannter verbringen. IV. Angekommen - Die ersten Schritte Trotz ausreichender, bisheriger Planung neige ich zu einer gewissen Naivität und habe mir dadurch die Ankunft an der Residence deutlich einfacher vorgestellt. Ankunft am Flughafen, passieren der Passkontrolle und Fahrt mit Airportlink und MRT zur nächstgelegenen Haltestelle Khlong Toei verlief mehr als reibungslos. Nach zwei Taxifahrern ohne Kenntnis über die Adresse habe ich nach 2 Stunden die Residence mit Hilfe meines Handys zu Fuss gefunden. Allein diese Erfahrung war kein guter Start meiner Reise und sollte jedem erspart bleiben. Falls ihr also ebenfalls in der Nonsi residieren wollt, druckt euch diese Adresse aus und zeigt sie dem Taxifahrer: Sie garantiert nicht, dass jeder Taxifahrer damit den Weg kennt, aber viele wissen damit, wo man hin möchte. Das erste thailändische Geld habe ich mir am Flughafen geholt und mir Euros in Baht umtauschen lassen. Sicher ist der Wechselkurs nicht der beste direkt am Flughafen, aber für die ersten Tage in dieser riesigen Stadt ist diese Tatsache erst mal nebensächlich. Da ich durch meine Odyssee reichlich spät in der Residence ankam, war die Rezeption nicht mehr offen, sodass mir einer der Security- 7 Leute das Zimmer aufmachen musste und ich erst am darauf folgenden Tag alles weitere klären konnte. In den ersten Tagen verschaffte ich mir die erste Orientierung. Der Nonsi Shuttlebus fuhr stündlich zu unterschiedlichen Zielen in näherer Umgebung, unter anderem zur MRT Station Khlong Toei, zur Chula und zu einen großen Tesco Lotus. Letzteren suchte ich als ersten auf um die ersten Vorräte zu besorgen, einen Ventilator und eine Handykarte zu kaufen. Auch wenn jedes Zimmer in der Nonsi eine Klimaanlage hat, fressen sie meisterlich Strom, sodass ein Ventilator die günstigere Alternative ist. Eine SIM-Karte inklusive Internet habe ich mir bei einem TRUE Move Shop gekauft. Natürlich funktionierte das Internet erst mal nicht, da die Angestellten kein Englisch sprachen und nicht verstanden was ich wollte. Glücklicherweise konnten mir später einige Studenten aus der Nonsi weiterhelfen und mir einen größeren TRUE Shop in der Chamchuri-Square direkt an der Uni zeigen, in dem mir die Angestellten das Internet einrichten konnten. Bei TRUE kann man verschiedene Pakete monatlich ab 7 € mit und ohne Freiminuten kaufen und diese jeden neuen Monat aufladen. Nachdem die Kommunikation zur Außenwelt gesichert war galt es, die nähere Umgebung kennen zu lernen und Orte zur Nahrungsaufnahme zu finden. In der Garage der Nonsi gibt es ein "Restaurant", das sehr gutes Essen zubereitet und dieses auch zum Mitnehmen vorbereiten kann. Abends dauern Bestellungen sehr lange, da die Garage meistens voll mit den Nonsi-Bewohnern ist. Rechts vor der Nonsi gibt es eine Straßenküche mit einer netten Besitzerin, die sogar ein paar Worte Englisch versteht. Das Essen ist etwas günstiger als in der Nonsi, allerdings schwanken die Portionen und die Preise manchmal. Rechts auf die Hauptstraße und nach etwa 100m links in eine kleine Seitenstraße geht es zu einem kleinen Viertel, in dem es zwei 7/11 gibt, kleine Kiosks für Snacks, Getränke, Lebensmittel und einige Haushaltswaren und viele verschiedene Restaurants und Straßenküchen. Wer abends bis zum zweiten 7/11 geht, findet dort rechtsseitig mehrere Straßenküchen vor, die sehr leckeres und sehr gutes Essen anbieten, Nudelsuppen, Reis mit Hähnchen und sehr leckeren Chili-Soßen und gutes Pad Thai. Ab und zu taucht auch die Straßenküche "Fish" auf und bereitet guten gegrillten Fisch und das berühmte "Hot pot" zu, eine leckere Suppe in einem Tontopf über glühender Kohle, in der Nudeln, Gemüse und mariniertes Fleisch ähnlich wie bei einem Fondue gegart werden können. In der Straße gibt es ebenfalls viele Massage-Salons, welche die berühmte Thai-Massage und andere Wellness-Programme anbieten. Entlang der Hauptstraße in Richtung MRT gibt es mehrere schicke Bars und Restaurants, die am Wochenende stets voll mit Thailändern sind und jeden Abend Live-Musik anbieten. Links aus der Nonsi läuft man an einer brasilianischen Botschaft vorbei und gelangt entlang eines Slum-Viertels auf eine andere, volle und laute Hauptstraße mit 7/11s und einigen Straßenküchen. Jetzt noch ein paar Worte zur Nonsi. Die Residence ist an sich ein sehr schickes und sauberes Gebäude mit großen und schönen Zimmern. Sie verfügt über einen eigenen Pool und einem kleinen Gym, in dem die meisten Laufbänder und Ergometer nicht funktionieren und die Geräte sehr alt sind. Hauptsächlich beherbergte die Nonsi Austauschstudenten, von denen die meisten aus Deutschland und Frankreich kamen. Dementsprechend war es tagsüber am Pool und abends in der Garage stets gut besucht. Wem es nach abendlichen Erkundungen von Bangkoks Nachtleben dürstete, fand meistens für jeden Abend Studenten, die sich diesem Vorhaben anschlossen. Ebenfalls ließen die Stundenpläne der meisten Studenten Kurztrips während des Semesters zu. Da die meisten NonsiBewohner in den Bachelor-Programmen waren, hatte ich mit dem Großteil von Ihnen wenig zu tun, sondern unternahm eher was mit den Leuten aus meiner Class. Die kleinen Zimmer enthielten keine Waschmaschine, im zweiten Stock gab es dafür mehrere Waschmaschinen, in denen man seine Wäsche für 50 Baht waschen lassen konnte. Diese liefen nach Einwurf des Geldes vollautomatisch ab und ließen keine Einstellungen des Waschprogramms und der Temperatur zu und arbeiteten gerade mal 50 Minuten. Richtig sauber wurde damit die Wäsche nicht. Glücklicherweise hatten wir nach meinem Wechsel in ein 3er-Apartment eine eigene, moderne Waschmaschine. Kochen war ebenfalls in den größeren Apartments in einer kleinen Küchenzeile 8 möglich. Bügelbrett und -eisen konnten an der Rezeption ausgeliehen werden, ebenfalls besaß die Nonsi einen Reinigungsservice, den ich allerdings nie benutzt habe. Was mir an der Nonsi nicht gefiel war die Tatsache, dass die Angestellten an der Rezeption teilweise uneinsichtig und unkooperativ waren, speziell was den Wechsel meiner Unterkunft anging. Auch die monatlichen Zahlungen der Miete und den Nebenkosten waren jedes Mal ein längeres Unterfangen, da die Angestellten in der Office im zweiten Stock nur wenig Englisch sprachen und die angefallenen Kosten nur schlecht erklären konnten. Zum Schluss noch ein paar Worte zum Transport. Vor der Nonsi warteten tagsüber stets mehrere Motorbike-Fahrer, die einen für einen verhandelbaren Preis in die nähere Umgebung fuhren. Zur MRT Khlong Toei konnte man für 20 Baht gebracht werden, zu Fuss schaffte man es in 10 bis 15 Minuten. Mit der MRT kann man problemlos bis zur Uni und zu den Haltestellen der beiden BTSLinien fahren. Die MRT besteht aus einer U-Bahn-Linie und ist an zwei Haltestellen mit den zwei BTSLinien verbunden, welche man sich als innerstädtische S-Bahn vorstellen kann, die oberhalb der Straßen fahren. Als Alleinreisender waren BTS und MRT die günstige Alternative zum Motorbike und zum Taxi. Die Buslinien habe ich nie benutzt, da die meisten Haltestellen nur thailändische Infotafeln besaßen. Für Studenten gab es MRT- und BTS-Karten, die an den Haltestellen aufgeladen werden konnten und die Fahrten um 2-5 Baht günstiger machten. Taxen und Tuk-Tuks waren eigentlich zu jeder Tageszeit an den Straßen zu finden. Taxen mit rot leuchtender Schrift waren frei und nahmen einen nach Angabe des Ziels mit einem Grundbetrag von 35 Baht mit. Günstig wurde die Taxifahrt, wenn man zu zweit oder mit mehreren zusammen fuhr. Tuk-Tuks fuhren einen wie die Motorbikes nur mit einem Festbetrag zum gewünschten Ziel, verlangten aber meistens deutlich höhere Preise und ließen selten mit sich handeln. V. Die Chula - Studieren in Bangkok Ich kam an einem Montag an und hatte am Donnerstag darauf meinen ersten Kurs. Am Mittwoch traf in zwei der anderen Exchange Students meiner Class um den Campus kennen zu lernen. Wie schon erwähnt, genießt die Chulalongkorn-Universität größtes Ansehen im Land, was sich unter anderem darin bemerkbar machte, dass die Studenten für viele Sachen Rabatte bekamen und die Uniform, die allerdings nur von den Bachelorstudenten getragen werden muss, bei Taxi-, Motorbikeund Tuk-Tuk-Fahrern einen gewissen Eindruck machte. Das Campus-Gelände ist riesig, erstreckt sich zur Längsseite etwa einen Kilometer und besteht aus vielen Fakultäten und Einrichtungen, Sportanlagen, eigenen Buslinien, Geschäften und Kantinen und etlichem mehr. Sich hier erst zurecht zu finden dauert eine Weile, aber nach und nach wird man sicherer auf seinen Pfaden durch das Gelände. An besagtem Tag besuchten wir unsere Koordinatorin Frau Wutthiphap in ihrem Office, wo wir direkt weiteren Papierkram erledigen durften. Sie nahm sich Zeit, uns ein paar wichtige Plätze wie das Computer-Lab, das Skripte- und Uniformen-Geschäft und ein paar günstige Kantinen auf dem Campus Gelände zu zeigen. Eine offizielle Begrüßung der Austauschstudenten gab es im Masterprogramm nicht, sodass unser Semester direkt mit dem ersten Kurs anfing. Dabei wurden alle der etwa 45 thailändischen und 12 Austauschstudenten begrüßt und durften sich und ihr Business kurz vorstellen. Hierzu ein kurzer Abschnitt: Im Unterschied zu unserer Universität ist es in Thailand üblich, nach dem Bachelor zuerst eine Zeit lang zu arbeiten und sich nach ein paar Jahren zu entschließen, sein Studium mit dem Master abzuschließen. Dementsprechend waren alle thailändischen Studenten im Masterprogramm vollzeitig beschäftigt und arbeiteten unter der Woche, weswegen alle Kurse des Masterprogramms Donnerstag und Freitag abends ab 18Uhr und an den Wochenenden ab 9Uhr abgehalten wurden. Die Kurse dauerten jeweils 3 Stunden inklusive einer 10- bis 15-minütigen Pause zwischendurch. Donnerstags und freitags wurden sogenannte Dinnerboxen verteilt, an den Wochenenden gab es in den kurzen Pausen einen kleinen Snack und etwas zu trinken. Zudem gab es vor dem Klassenraum 9 einen Tisch mit Getränken, an denen man sich kostenlos bedienen konnte. An den Wochenenden gab es nach dem ersten Kurs eine einstündige Mittagspause, zu welcher der gesamte Kurs in einem Pausenraum ein Mittagessen in Form eines Buffets zu sich nehmen konnte. Stets gab es Suppe als Vorspeise, wechselnde Speisen mit Reis oder Nudeln, meistens eine vegetarische Alternative und wechselnde Desserts. Viele Gerichte und die Suppen waren sehr lecker, teilweise für den europäischen Geschmack etwas gewöhnungsbedürftig. Die Suppen konnte sich mit Hilfe der thailändischen Kollegen jeder selbst zusammenstellen. Wer dann noch Zeit für einen Kaffee hatte oder sich etwas anderes kaufen wollte, spazierte bis zum Beginn des zweiten Kurses zur Chamchuri Square, eine Art Mall für die Chula-Studenten mit vielen Geschäften, Cafés und Restaurants. Im Keller gab es neben einem kleinen Tesco Lotus einen günstigen Food-Court, in dem verschiedene thailändische Gerichte an den einzelnen Küchen bestellt werden konnten. Ketten wie Starbucks, McDonalds, KFC, Swensens usw. sind sehr beliebt bei den Thailändern und sind dementsprechend natürlich auch überall zu finden. Jetzt zu den einzelnen Kursen. International Logistics: Das Fach behandelte neben den Einblicken in Logistische Prozesse und einzelnen Bereichen der Logistikkette auch die wirtschaftliche Situation des asiatischen Raumes. Teilweise waren die Vorlesungen sehr interessant, teilweise wurde aber nur an der Oberfläche eines Themas gekratzt. Insgesamt hatten wir drei verschiedene Dozenten. Der Professor selbst war ein sehr sympathischer Mensch, der jederzeit zu einem Scherz aufgelegt war. Im Gegensatz zu meinen Vorlesungen in Aachen wurde hier die Teilnahme am Unterricht vorausgesetzt und mit Punkten belohnt. Die Benotung seiner Leistung setzte sich ferner aus dem Besuch der Kurse, der Abgabe einer Gruppenhausarbeit von 40 Seiten mit einem Gruppenvortrag und der letztendlichen Klausur zusammen. Für die Hausarbeit wurde die Klasse in 5er-Gruppen aufgeteilt und sollte die Logistik eines Unternehmens einer der Gruppenmitglieder analysieren und bewerten. Die Arbeit daran machte an sich Spaß, allerdings half uns das erworbene Wissen aus den Kursen nur teilweise und die Vortragszeit für jede Gruppe war mehr als knapp bemessen. An einem Tag wurde ein Ausflug zum größten Hafen Thailands, dem Laem Chabang Port südlich von Bangkok, organisiert. Die Tour ging den ganzen Tag und bestand aus der Besichtigung des Hafens und einer Fahrt auf eine der nächstgelegenen Inseln zusammen. Die schlussendliche Klausur setzte sich aus einem Rechen- und einem Schreibteil zusammen. Im großen und ganzen war dieses Fach nicht allzu schwer, hatte mich aber aufgrund der fehlenden Tiefe nicht wirklich begeistert. Mehrere Kurse erinnerten manchmal mehr an Talkshows als an wissensbereichernden Unterricht. International Legal Environments: Das Fach behandelte die Bereiche Intellektuelles Eigentum, Produkthaftung und viele weitere Bereiche internationalen Rechts. Die Menge an Dozenten kann ich an einer Hand nicht abzählen und der Großteil der vorgetragenen Themen wurde in der Klausur nicht abgefragt. Dem Professor ging es dabei mehr darum, den Studenten einen Einblick in die einzelnen Bereiche zu geben und in dem einen oder anderen das Interesse zu wecken, sich in diesem Fach später einmal zu vertiefen. Ich persönlich konnte mit den Vorlesungen sehr wenig anfangen, da meistens die Struktur fehlte. Der Professor selbst nahm einzelne Abschnitte aus den thematisierten Bereichen raus und erklärte sie anhand mehrerer Gerichtsverhandlungen, die zu diesen Themen stattgefunden haben. Der Abschnitt zu intellektuellem Eigentum dagegen hat mir gut gefallen. In der Klausur galt es unter anderem, stattgefundene Gerichtsfälle zu analysieren, zu bewerten und sein Urteil darüber abzugeben. Im Vergleich zu den anderen Fächern war dieses Fach das schwerste, da die Vorbereitung auf die Klausur mit dem zu Verfügung stehenden Material schwer gefallen ist. E-Commerce: Dieses Fach gehörte für mich zu den interessantesten Fächern. Hierbei wurden Themen zur wirtschaftlichen Nutzung des Internets behandelt und der derzeitige Stand der Technik aufgezeigt. Der quirlige Professor erwartete ebenfalls durch Vergabe von Punkten die mündliche Mitarbeit während des Unterrichts. Mir hat es sehr gefallen, dass wir zu vielen Diskussionen über die angesprochenen Themen angeregt wurden. Kurze Case Studies, die während des Unterrichts bearbeitet wurden, waren ebenfalls Inhalt der Gespräche. Zudem gab es Gruppenarbeiten über zwei längere Case Studies, die im Laufe des Semesters in Form von jeweils zwei Seiten bearbeitet und abgegeben werden mussten und im Anschluss vom Professor bewertet wurden. Die Klausur 10 behandelte einige Themen aus den Vorlesungen und konnte gut vorbereitet werden. Mir hat dieses Fach sehr gefallen, da ich mich schon vorher für dieses Thema interessiert habe. Comparative Management & Cross Cultural Behavior: Dieses Fach wurde bereits in einigen Erfahrungsberichten gelobt. Professor Tim war der einzige nichtasiatische Professor und behandelte alle Themen, die die Organisation von global agierenden Unternehmen und die kulturellen Unterschiede einzelner Länder umfasste. Auch dieses Fach gehörte zu meinen Favoriten, da es einen Bezug zu vielen aktuellen Situationen und Unternehmen in der Welt hatte. Leider ließ der Professor wenig Raum für Diskussionen zu, was schade war, denn viele Themen gingen teilweise in den philosophischen und psychologischen Bereich. Trotz allem hatte Professor Tim eine für mich gut strukturierte Vortragsweise. Dementsprechend konnte ich mich gut auf die Klausur vorbereiten, die aus der Beantwortung mehrerer Fragen zu den vorgetragenen Themen bestand. Das gesamte Semester über waren wir in einem Raum postiert, in welchem unsere vier Kurse an den Wochenenden abgehalten wurden. Uniformpflicht herrschte, wie bereits erwähnt, für Masterstudenten nicht, allerdings waren feste Schuhe, lange Hosen und Shirts mit Ärmeln vorgeschrieben. Der Weg zur Uni war an warmen Tagen somit schweißtreibend, dagegen konnte es in dem Klassenraum für die Thailänder nie kalt genug sein. Desweiteren gab es eine Anwesenheitspflicht, die mit dem Eintrag in eine Liste kontrolliert wurde. Ansonsten war der Umgang in der Klasse ein sehr lockerer. Bis zu 30 Minuten durfte man zu spät kommen und das war bei dem Verkehr auf den Straßen, der nur selten nicht aus Stau bestand, in Bangkok auch fair. Die thailändischen Studenten in der Klasse waren sehr nette und aufgeschlossene Menschen, haben den Austauschstudenten viele Fragen gestellt und verhielten sich oft während des Unterrichts eher wie in einer Schulklasse, was die Professoren aber meistens nicht störte. Handys waren während des Unterrichts erlaubt, obwohl viele Studenten sich damit mehr beschäftigt haben als mit den Vorträgen. Neben dem Ausflug zum Hafen gab es zu Beginn des Semesters eine Welcome-Party für unseren und einen zweiten Masterkurs aus dem Vorjahr, die im Foyer eines Hotels stattfand und sehr cool war. Der Großteil der Austauschstudenten musste sich an einer Show auf der WelcomeParty beteiligen, was aber letztendlich eine lustige Aktion war. Im großen und ganzen hat mir das studieren an der Chula eine Menge Spaß gemacht. Da alle thailändischen Studenten gutes Englisch sprachen, konnte man sich während der Pausen sehr gut mit ihnen unterhalten. Auch habe ich neben der Uni viel mit einigen aus meiner Klasse unternommen, da sie viele Tipps hatten, wo es gutes thailändisches Essen gab, wo man günstig einkaufen konnte, was man besichtigen sollte und und und. In den ersten Wochen gab es einen kostenlosen Thai-Kurs, in dem grundlegende Themen der thailändischen Sprache und Kultur beigebracht wurde. Leider lief dieser nur einen Monat lang und war eher auf Spaß als auf das Erlernen der Sprache ausgerichtet. Da in meiner Master-Klasse hauptsächlich Englisch gesprochen wurde, fiel es mir sehr schwer, genug Thai-Kenntnisse zu erlernen um mich auf thailändisch unterhalten zu können. Kostenpflichtige Thai-Kurse habe ich nicht belegt, da diese zu teuer waren. Sportangebote gab es reichlich an der Uni, Informationen dazu bekam man leider nicht, sodass man sich selbst erkundigen musste. Da ich in Aachen Latein getanzt habe, habe ich an der Chula nach der Community gesucht, die diesen Sport ebenfalls betrieb. Nach einem Monat habe ich diese dann durch Zufall gefunden und seitdem mit trainiert. Das Gym im CU Sports Center habe ich ebenfalls frequentiert. Es ist etwas, sagen wir, rustikaler als das Gym der RWTH, die meisten Geräte machen einen alten Eindruck und viele Laufbänder und Ergometer waren nicht funktionsfähig. Zudem war die Klimaanlage oft sehr kalt eingestellt. Voll war es im Gym meistens nur abends. Wer Lust hatte, konnte in einem großen Nebenraum mehrmals in der Woche einen Jogakurs besuchen. Auch das Schwimmbecken direkt am Gym habe ich oft besucht. Gut ein Drittel der Bahnen stand zur freien Verfügung der Studenten, die anderen waren für die geförderten Sportler der Chula reserviert. Bei schönem Wetter, wie bei Regen, war diese körperliche Betätigung sehr entspannend. 11 Muay Thai habe ich natürlich auch ausprobiert. Im Stockwerk über dem Gym gab es unter der Woche jeden Abend von 18 bis 20 Uhr ein freies Training. Waren Trainer da, konnte man mit ihnen im Ring Sparring machen. Zum Ausprobieren war dieses Training echt gut, richtige Technik-Trainings wären mit Kosten verbunden gewesen. Andere Sportarten waren zahlreich an der Chula vertreten, unter anderem Badminton, Basketball, Judo, Karate und Aerobic im CU-Sports-Complex. Wer sich dafür interessiert, spricht am besten direkt die Sportler an der Chula an. In den Parks, speziell im Lumpini-Park, gibt es mehrere Open-Air-Gyms, die entsprechend Ihrer Qualität entweder kostenlos oder kostenpflichtig sind. Im Lumpini-Park gibt es außerdem ein Basketballfeld, dass kostenlos benutzt werden kann, nachmittags allerdings recht voll war. Zum Joggen war der Park ebenfalls gut geeignet, da er riesig war, viele Laufwege hatte und man nur wenig vom umgebenen Straßenlärm mitbekam. Zu mancher Zeit wurden sogar Aerobic-Kurse angeboten, bei denen die Instructor vor mehreren lauten Boxen die Übungen vormachten und jeder Interessierte einsteigen konnte. AGs und Studenten-Gruppen haben sich zu Beginn des Semesters vorgestellt. Ich weiß nicht ob diese auch für Austauschstudenten vorgesehen waren, aber wer sich beispielsweise für die Teilnahme an einem Chor, einer Band oder einer Technik- oder Foto-AG interessierte, konnte dort bestimmt nachfragen. VI. Die Stadt und die Bewohner Dieses Thema hat mich über die Dauer meines Semesters am meisten beschäftigt, da es meiner Ansicht nach sehr kontrovers ist. Das Leben in Bangkok ist mit einem Wort am besten zu beschreiben: Kontrast. In keiner anderen Stadt, die ich bisher gesehen habe, reihen sich die Gegensätze so eng aneinander wie in Bangkok. Das Spektrum schwankt zwischen heruntergekommen und edel, günstig und teuer, modern und altmodisch, schön und hässlich. Hier reihen sich teure Hotels und riesengroße Malls an Slums und ruinierten Bauten, schicke, edle Restaurants hinter Straßenküchen, saubere Parks und Plätze an Vierteln, die in Müll, Ratten und Kakerlaken zu versinken scheinen, Lärm, Schmutz und Gestank an Ruhe und Ordnung und viele mehr. Bangkok spannt ein großes Netz zwischen der alten und der modernen Welt. Um ein paar Beispiele zu nennen: Geht man links aus der Nonsi raus, läuft man durch ein Slumviertel, rechts ist die Hauptstraße gesäumt mit schönen Bars und Restaurants. Das Terminal 21 ist eines der bekanntesten und meiner Meinung nach schönsten Malls in der Stadt, in der sich an jedem Tag viele Menschen in den teilweise sehr teuren Geschäften tummeln. Davor sieht man am Fuße der Treppen zur BTS Kinder in Lumpen, die mit einem Hundewelpen auf einem Stück Pappe schlafen und betteln. 12 Entlang der Hauptstraßen ist es stets voll und laut, es gibt wenig Uhrzeiten, an denen mal kein Stau auf den Straßen herrscht. Inmitten dieser ganzen Verkehrsachsen liegt der riesige Lumpini Park, in dem man fast nichts von dem drum herum mitbekommt. Es wird ein Heidengeld für die mehr als fragwürdigen Sicherheitskontrollen an jeder MRT- und BTSStation ausgegeben, dagegen verfügt die Stadt über keine von der Regierung finanzierte Ambulanz. Unfallopfer können sich glücklich schätzen, wenn rechtzeitig die Notarztwagen der freiwilligen Ambulanzen eintreffen. Es ist schwierig, sich eine Meinung über die Stadt zu machen, da die oben angesprochenen Aspekte mal mehr, mal weniger auffallen. Trotz allem haben mich diese Stadt und ihre Bewohner über die fünf Monate sehr fasziniert. Ein Besuch auf einer der vielen Rooftop-Bars sollte auf der To-DoListe eines Exchange Students stehen, da die Stadt bei Nacht sehr schön ist. Thaimassagen kennen bestimmt einige aus Deutschland. Ich habe sie in Bangkok kennen gelernt und war sehr zufrieden. Nachtmärkte sind ebenfalls ein typisches Ereignis in Bangkok. Sehr schön sind diese auf der Riverfront und am Wochenende um den Golden Mount herum. Eines meiner Highlights war der Chatuchak-Markt, der an jedem Wochenende von 10 bis 18 Uhr stattfand. Laut Reiseführer soll es auf dem riesigen Gelände am Ende der MRT-Linie bis zu 15.000 Stände geben. Es gibt eine unüberschaubare Auswahl an Kleidung, Essen, Souvenirs, Pflanzen, Schmuck und etlichem mehr. Wer genug Platz in seinem Koffer eingeplant hat, sollte diesem Markt mal den einen oder anderen Besuch abstatten, ihr werdet es nicht bereuen. Ebenfalls sind die Malls MBK, Siam-Paragon und Terminal 21 einen Besuch wert. Die Bewohner Bangkoks scheinen verrückt nach Einkaufszentren zu sein, da diese an jedem Ort wie Pilze aus dem Boden schießen und an den Wochenenden und Feiertagen stets voll sind. Das Essen verdient eigentlich ein Kapitel für sich. In den meisten thailändischen Familien ist es nicht üblich, dass zu Hause gekocht wird. Vielmehr werden die Mahlzeiten an den unzähligen Straßenküchen zu sich genommen. Das ist wahrscheinlich ein Grund, warum es so günstig ist. Bangkok birgt diesbezüglich viele Schätze, zu denen mich glücklicherweise die Thais aus meiner Klasse oft mitgenommen haben. Grundsätzlich findet man überall Nudelsuppen, gebratene Nudeln und Reisgerichte. Dazu gibt es noch eine unüberschaubare Anzahl an Gerichten, die in den Straßenküchen und den offenen Restaurants zubereitet werden. Wer Glück hat, kann sogar von einer englischen Karte bestellen. Sehr bekannt sind, neben den bisher genannten Gerichten, auch die Curry-Eintöpfe (Yellow, Red, Green, Massaman, Panang Curry), zu denen gekochter Reis gegessen wird. Ich persönlich war ein Fan von den gebratenen Nudel- und Reisgerichten, erst recht, wenn sie mit Chili 13 und Knoblauch, der im Vergleich zu Deutschland viel frischer ist, zubereitet wurden. Das Essen aus den Straßenküchen ist sicher eines der Dinge, die mir zu Hause fehlen werden. Hier einige Orte, an denen ich mich gerne satt gegessen habe: - die Straßenküchen am zweiten 7/11 in der Nähe der Nonsi - Der Foodcourt im Terminal 21, der bemerkenswert günstig ist - Die Straßenküchen in der Nähe der BTS Thong Lo - Der Markt in der Nähe der BTS On Nut - Das bei allen Thais bekannte Restaurant Tip Samai, das in der Nähe des Golden Mount das angeblich beste Pad Thai der Stadt zubereitet - Die Straßenküchen und Dim-Sum-Restaurants in Chinatown - das Essen auf der Riverfront Neben den Straßenküchen ist die Vielfalt an Restaurants ebenfalls bemerkenswert. Wer bereit ist, europäische Preise zu zahlen, genießt in den chinesischen, indischen, italienischen, japanischen, mexikanischen, amerikanischen und vielen anderen Restaurants Essen in sehr guter Qualität und mit sehr gutem Service. Frittierte Insekten und Skorpione, wie es sie auf der Kao San Road gibt, sind eher ein Touristending als eine Leibspeise der Thailänder. Tee und Kaffee wird von den meisten Thailändern stark gesüßt und kalt als Shake getrunken. Ich bevorzugte trotz der Temperaturen die heißen Varianten und musste zugeben, dass sie den deutschen Produkten in nichts nachstanden. In Thailand und den Nachbarländern wird sogar selbst Kaffee angebaut, weswegen die Kaffeekultur in Bangkok sehr verbreitet ist. Man fragt sich manchmal, wie es die Thailänder schaffen, bei ihrer Essensfreude und den ganzen gesüßten und fettigen Speisen und Getränken so schlank zu bleiben. Erstaunlicherweise trifft man nur wenige übergewichtige Menschen, der Großteil der Thailänder in Bangkok scheint sehr auf seine Gesundheit und seine Figur zu achten. Ich habe einen Kochkurs in einer Kochschule in Asok besucht, bei dem man sich entweder für einen am Voroder Nachmittag anmelden konnte. Abhängig vom Tag und der Tageshälfte wurden verschiedene Menüs angeboten. Ich habe einen Vormittagskurs gebucht. Am frühen Morgen ging es in Asok zunächst auf den dortigen Markt, wo uns die hiesigen, häufig verwendeten Gemüseund Gewürzsorten gezeigt wurden. Anschließend wurden die Zutaten für unser Menü eingekauft. In jedem der Menüs gab es ein Curry-Gericht, sodass nach Ankunft an der Schule zunächst die Currypaste hergestellt wurde. Mit den Anweisungen der Lehrerin durften wir dann alle Zutaten verkleinern und im Mörser zur Paste verarbeiten. Hatten wir alle Zutaten vorbereitet, ging es zu den Herden und der Zubereitung der insgesamt 4 Speisen. Alle unsere Gerichte durften wir am Ende dann essen und bekamen zum Abschied die Rezepte. Ich bin mir sicher, dass ich das ein oder andere Gericht mal zu Hause nachkochen werde, um Familie und Freunde von den Genüssen Südostasiens zu überzeugen. Alles in allem ist die asiatische Küche, wie ich sie in Thailand und den anderen asiatischen Ländern kennenlernen durfte, kaum mit dem asiatischen Essen vergleichbar, das wir in Deutschland bekommen. Es ist viel frischer, vielfältiger und geschmackvoller. Selten wird Glutamat verwendet und viele Straßenküchen bereiten ihre Suppen, die Soßen und das Fleisch selbst zu. 14 Nun zu den Thailändern. Im großen und ganzen habe ich die Bewohner Bangkoks als sehr freundlich und sympathisch in Erinnerung. Besonders die Studenten habe ich sehr gemocht, da sie kontaktfreudig, offenherzig und sehr neugierig waren. Wahrscheinlich lag es an ihren Englischkenntnissen, denn viele Thailänder scheinen der englischen Sprache nur begrenzt mächtig zu sein und sprechen deswegen nur selten mit den "Farang". Ich hielte es für angebracht, zumindest die Basics der thailändischen Sprache zu lernen, um mich wenigstens auf einfache Weise mit ihnen verständigen zu können. Schade war, dass dies nur wenige zu schätzen wussten, was mich bei der Menge an Touristen wunderte. Die Fahrer in Bangkok sind mir von allen Gruppen am negativsten aufgefallen. Natürlich gab es auch nette und teilweise sehr gesprächige Taxi- oder Tuk-Tuk-Fahrer, aber meistens sahen sie in ihrem Fahrgast nur einen weiteren Touristen mit viel Geld. Das äußerte sich meistens darin, dass sie zu Fahrtbeginn unverschämt hohe Festpreise verlangten, selten Wechselgeld rausgaben und oft nach Trinkgeld verlangten. Ich möchte keinesfalls alle Taxifahrer über einen Kamm scheren, nur fiel mir dieser Aspekt während meines Semesters besonders negativ auf. Ich bin mir im klaren, dass die Bezahlung der Fahrer in Bangkok unverhältnismäßig gering ist, doch sollte diese Tatsache nicht die Schuld der Fahrgäste sein. Jeder sollte sich sein eigenes Bild von den Menschen machen, ich wurde bis auf die Studenten in meinem Kurs nur mit wenigen Thailändern warm, was aber eher an der sprachlichen Barriere lag. Abseits der Touristenpfade habe ich viele freundliche und sympathische Menschen getroffen und das hat mir sehr an Bangkok gefallen. Bangkok besteht nicht nur aus Gebäuden, Tempeln, Bars und Souvenirläden, jeden kann ich dazu ermutigen, durch die leuchtenden Straßen und Märkte zu schlendern, die voller Läden, Ständen und Straßenküchen sind, welche es in Bangkok überall gibt. Chinatown ist ein Ort, in dem das Leben pulsiert, von dem ich in Bangkok so begeistert war. 15 VII. Reisen Auch wenn das Reisen nicht der hauptsächliche Inhalt meines Semesters war, habe ich doch oft die Chance wahrgenommen, günstig, schnell und einfach Südostasien zu erkunden. Inlandsflüge sind meistens bezahlbar gewesen, Busse und Minivans waren ebenfalls günstig, nahm man die langen Fahrzeiten dafür in Kauf und ließ sich nicht durch die Geschichten anderer über gestohlenes Geld aus dem Kofferraum oder andere negativen Erfahrungen verunsichern. Ich habe insgesamt drei andere Länder bereits und war in Thailand entlang der Küste viel unterwegs. Die Karte gibt einen Überblick über meine Reiseziele und Stationen. Luan Prabang Vang Vieng Vientiane Chiang Rai Ayutthaya Bangkok Laem Chabang Siem Reap Koh Chang Phnom Penh Koh Samet Koh Tao Krabi Singapur Koh Kood 16 A. Innerhalb Thailands Krabi Die Stadt liegt im südwestlichen Teil des Landes. In der Stadt kann man den Tigertempel besichtigen, der nach 1200 Stufen auf einem Berg zu finden ist und eine fantastische Aussicht auf das Umland schenkt. Wir haben am Ao-Nang-Strand, etwa 30 Minuten von Krabi entfernt, gewohnt. Dieser ist sehr schön und hat eine schicke Strandpromenade. Von dort aus haben wir eine 4-Island-Tour mit einem gemieteten Longtail-Boot samt Fahrer unternommen, die wirklich beeindruckend war. Von Krabi aus gibt es ebenfalls Boote zur James-Bond-Insel. Ayutthaya Die ehemalige Hauptstadt liegt etwa 2 Stunden nördlich von Bangkok und kann für 20 Baht mit dem Zug von Hua Lamphong aus angefahren werden. Die Stadt ist an sich nicht sehr groß, ist dafür aber voll mit alten Tempeln und einem schönen Floating-Markt. Laem Chabang Der Name bezieht sich hier auf die Bezeichnung des größten Hafens in Thailand. Die Reise dorthin war Teil des Logistik-Kurses und zog sich inklusive eines Kurztrips nach Koh Sichang über einen ganzen Tag hin. Die Tatsache, dass für diesen Kurs ein Tagesausflug eingeplant war, fand ich super. Die an diesem Tag abgehaltenen Vorträge des Professors waren sogar Teil der Klausur, nur waren sie so schlecht geplant, dass nicht alle aus unserem Kurs diese mitbekommen haben. Chiang Rai Im nordwestlichen Ende in der Nähe von Chiang Mai liegt die Stadt Chiang Rai, die wir nur an einem Tag als Zwischenstopp nach Laos und vor der Rückfahrt nach Bangkok besichtigt haben. Diese hat zwei sehenswerte Tempel, den schwarzen und den weißen. 17 Koh Tao Koh Tao liegt an der Ostküste am südlichen Arm des Landes und ist berühmt für seine Tauch- und Schnorchelplätze. Die meisten Austauschstudenten haben dort ihren Tauchschein im CMAS oder PADI gemacht. Ich hatte zunächst auch diesen Plan, habe mich allerdings kurz vorher für einen Freediver-Kurs entschieden, in dem ich das Tauchen ohne Atemgeräte lernte. Der Kurs bestand aus zwei Tagen freiem Tauchen und einem Tag Statik. In den ersten beiden Tagen ging es nach einem Training der Atemtechnik und der Regulierung des Herzschlags aufs Meer hinaus zum Tauchen, wobei das Freitauchen entlang von Leinen, die mittels Gewichte im Wasser gespannt waren, erlernt wurde. Am ersten Tag galt es 12 Meter, am zweiten 20 Meter tief zu tauchen. Obwohl es anfangs nach einer Menge klang, war das Erreichen der Tiefen einfacher als gedacht und eine sehr coole Erfahrung, die Fähigkeiten seines Körpers kennen zu lernen. Am dritten Tag ging es um das statische Luft anhalten. Nach einer tieferen Schulung der besseren Ausnutzung seines Lungenvolumens ging es zum Pool der Tauchschule. Jeder Student sollte mehrmals an diesem Tag das statische Luftanhalten unter Wasser ausprobieren. Alles in allem war das Erlernen des Freitauchens eine der coolsten Erfahrungen in meinen Urlauben. Verbunden mit einem Schnorcheltrip am vierten Tag auf der Ostseite der Insel war die Reise nach Koh Tao eins meiner Highlights im Semester. Nachbarhaft befindet sich Koh Pha Ngan, auf der alle paar Wochen die legendären Partys unter vollem und halbem Mondlicht stattfinden. Viele Studenten haben sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, dieses Spektakel mitzuerleben. Koh Samet Koh Samet liegt ein paar Stunden südöstlich von Bangkok und ist dementsprechend sehr touristisch ausgeprägt. Ebenfalls sind die Preise für Unterkünfte und Transport etwas höher als auf den anderen Inseln. Trotz allem ist es eine schöne Insel mit vielen schönen Stränden, Strandbars und Restaurants. Diese Insel war definitiv eine Reise wert. 18 Koh Chang Koh Chang liegt ganz im Osten der thailändischen Küste vor der Grenze zu Kambodscha. Die Entfernung zur Hauptstadt zeigt sich an den kleineren Orten auf der Insel und die geringere Population. Unterkünfte waren günstig und die Strände und Pools waren weniger bevölkert als auf Koh Samet. Das machte die Abende an den Stränden entspannter. Koh Kood Koh Kood ist die letzte Insel vor Kambodscha und touristisch fast noch gar nicht erschlossen. Gerade mal 50km Asphalt verteilen sich entlang der Strände, Geldautomaten und größere Geschäfte sucht man vergebens. Dagegen ist die Insel fast unberührt, die Straßen führen durch dichten Dschungel, die Strände sind makellose Postkartenmotive und das Leben ist sehr entspannt. Ich habe mit meiner Freundin einen Bungalow in einem Resort direkt am Meer, natürlich mit Meerblick, gebucht. Diese Insel kann ich jedem empfehlen, der ein paar Tage fernab der Hektik und der modernen Infrastruktur verbringen möchte. B. Nachbarländer Singapur Der Stadtstaat um Süden Südostasiens war mein erster Trip außerhalb Thailands um mein Visum zu verlängern. Wir sind 5 Tage in der Stadt geblieben, wer sich mehr leisten kann, kann dort sicherlich mehr Zeit verbringen. Die Stadt verfügt nicht wirklich über eine Altstadt oder historische Gebäude, dafür sind das Finanzviertel, der Strandbereich und der Bereich um die Skyline wirklich sehenswert, letzteres natürlich bei Nacht. Wie schon erwähnt, gibt es keine berühmten Gebäude oder Tempel in dieser Stadt, vielmehr liegt der Charme in der beeindruckenden Aussicht von den Hochhäusern aus und in dem Edlen und Teuren der Citypassagen. Leider ist alles in Singapur teuer, aber vielerorts bekommt man dafür eine Menge geboten. Wir haben uns das Ozeanarium an den Universal Studios angesehen, das sein Geld wert war. 19 Wenn die Hektik, der Lärm, der Schmutz und die Weitläufigkeit Bangkoks einmal zu viel werden sollten, empfehle ich eine Reise in die saubere, entspannte und moderne Stadt. Laos Laos haben wir über den Landweg vom Northern Bus Terminal in Mo Chit über Nacht bereist und sind in dem Land eine knappe Woche geblieben. Angefangen bei Vientiane, der Hauptstadt direkt an der Grenze zu Thailand, über Vang Vieng war noch Luan Prabang eine der Haltestellen auf unserer Reise. Abgesehen von Vang Vieng, das eher bekannt durch sein Tubing und der Partymöglichkeiten, waren Vientiane und Luan Prabang sehr schöne Städte, zumal ich die Bewohner als sehr freundliche und aufgeschlossene Menschen in Erinnerung habe. Sogar bei den Tuk-Tuk-Fahrern hatte man nicht das Gefühl, über das Ohr gehauen zu werden. Am meisten hat mir Luan Prabang gefallen, da die Stadt den Eindruck machte, als wäre dort die Zeit vor 50 Jahren stehen geblieben. Es lohnt sich, auf den Sonnenuntergang an der Spitze des Tempelbergs inmitten der Stadt zu warten. Da die Stadt nicht sehr groß ist, haben wir uns Fahrräder ausgeliehen und an einem halben Tag alle sehenswerten Plätze, Tempel, Parks und Flussufer besucht. Von Luan Prabang aus haben wir einen sehr schönen Wasserfall, eine Höhle und ein Whiskey- und Weindorf mit Hilfe eines sehr netten TukTuk-Fahrers besichtigt. Kambodscha Kambodscha war mein letztes Reiseziel vor meiner Rückkehr nach Deutschland, das ich alleine bereist habe. Auch hierfür hatte ich nur eine knappe Woche, sodass ich mich auf Siem Reap und Phnom Penh reduziert habe. Ich bin kein Fan davon, alleine zu reisen, bereue aber die Reise im Nachhinein nicht, da ich viel gesehen und viele nette Menschen kennen gelernt habe. Wer sich ein wenig für Kambodschas Geschichte und die Schreckensherrschaft der Roten Khmer Ende der siebziger Jahre interessiert, kann verstehen, dass viele Bewohner diese Zeit noch verarbeiten müssen und versuchen, sich davon zu erholen. Dieses Ereignis ist gerade mal 37 Jahre her, sodass man viele Kambodschaner trifft, die davon noch berichten können. In der Nähe von 20 Phnom Penh kann man das bekannteste der sogenannten Killing Fields und das S21-Gefängnis besichtigen. Neben Auschwitz war es der traurigste Ort, den ich bisher gesehen habe. Jeder der in Kambodscha herumreist sollte das siebte Weltwunder Ankor Wat in der Nähe von Siem Reap besichtigen, trotz 20$ (!) Eintritt. Ich wollte erst eine Fahrrad-Tour zu den Tempeln und Ruinen über mein Hostel (Mad Monkeys) buchen, welche aber leider ausgebucht war. Ich lernte im Hostel eine Gruppe Amerikaner und Kanadier kennen, die einen Minivan samt Tourguide gebucht hatten, der zum Sonnenaufgang nach Ankor Wat fahren würde. Glücklicherweise hatten diese noch Plätze im Van frei, sodass ich mich am darauf folgenden Tag ihnen anschloss und mit gefühlten 10000 anderen Touristen ab 5Uhr morgens vor den Türmen der Tempelstadt auf das perfekte Motiv wartete. Spektakulärer als der Sonnenaufgang war es, die viele Touristen zu beobachten, die mit allerlei Kameras um die Wette geschossen haben. Daneben war die Besichtigung der Tempelstadt sehr beeindruckend und auf jeden Fall einen Besuch wert. Wer über den Landweg nach Kambodscha und zurück nach Bangkok reist, sollte viel Zeit an der Grenze einplanen. Ich brauchte bei meiner Rückkehr nach Bangkok allein an der Grenze gute 3 Stunden um die Passkontrollen zu passieren und auf den Minivan zu warten, der vollbepackt mit 13 Passagieren und deren Gepäck sicher eine hohe Punktzahl bei Tetris eingebracht hätte. Die zeitweise Besatzung Laos' und Kambodschas durch französische Soldaten führte dazu, dass Baguettes und andere Backwaren sehr beliebt in diesen Ländern wurden und immer noch sind und man an vielen Straßenständen lecker belegte Brötchen für wenig Geld bekommt. Auch die Kaffeekultur scheint in diesen Ländern ausgeprägt zu sein, ich als leidenschaftlicher Kaffeetrinker konnte mich in diesen Ländern wenig über deren Qualität beschweren. 21 VIII. Fazit Zwei Dinge von meinem Auslandssemester sind immer noch allgegenwärtig, wenn ich daran denke: 11. August: Ich bin endlich in Bangkok! Jetzt steht ein ganzes Semester in diesem fremden Land vor mir. 31. Dezember: Und schon geht es wieder zurück in die Heimat. Das ging schnell! Anfangs erscheint einem die Zeit endlos, fernab von zu Hause in einer riesigen Stadt mit 12 Millionen Einwohnern, umgeben von fremden Menschen, fremder Sprache und fremden Essen. Ich gebe zu, dass ich eine Zeit brauchte um in Bangkok entspannter zu werden, mich an das Leben zu gewöhnen und anzufangen, die Zeit dort zu genießen. In der letzten Woche ist man überrascht, wie schnell die Zeit doch vorbei ging, was man alles erlebt und gesehen hat, wie viele neue und nette Menschen man kennengelernt hat. Ich muss gestehen, dass ich froh war, am Ende wieder nach Hause zu fliegen, zurück zu einem geordneten Leben, der Familie, der Freundin und den Freunden. Ich bin mir sicher, dass mir nach ein paar Wochen in Deutschland vieles fehlen wird, das ich in Bangkok hatte: die Freiheiten, eine neue Welt zu sehen, schnell und einfach durch Asien zu reisen, gutes Essen zu bekommen, in anderen Kulturen zu leben und und und. Die Reisen waren auf jeden Fall eines der Dinge, die mein Auslandssemester einzigartig und wertvoll gemacht haben. Da ich nicht nach den Urlaubsorten gesucht habe, in denen man gut feiern konnte, sondern lieber abseits der Touristenpfade unterwegs war und versucht habe, an jedem Ort etwas von der dortigen Kultur mitzunehmen, glaube ich, dass mir die Urlaube viel gebracht haben. Es war interessant, die verschiedenen Kulturen und Menschen in Südostasien kennen zu lernen, da sie sich stark von der unseren unterscheiden. Ich habe meistens Menschen kennen gelernt, die arm waren und unter viel einfacheren Bedingungen leben, als die meisten Deutschen es tun. Aber festzustellen, dass diese Menschen trotz ihrer meistens unglücklichen Umstände einem mit einem Lächeln begegnen und eine positive Einstellung zum Leben haben, hat mich sehr beeindruckt. Ich habe in dem letzten halben Jahr viele Eindrücke und Erfahrungen in meinem Auslandssemester gesammelt, keines davon werde ich bereuen. Für Fragen, Tipps, Empfehlungen könnt ihr mich gerne über marc_horvath@web.de oder 0176/386 41816 kontaktieren.