Milhazes Saaltexte Deutsch PDF
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Beatriz Milhazes 29.01. – 25.04.2011 --------- Die Brasilianerin Beatriz Milhazes (1960 in Rio de Janeiro geboren) ist eine der angesehensten Künstlerinnen der internationalen Kunstszene. Nach zahlreichen Ausstellungen in bedeutenden Institutionen widmet ihr die Fondation Beyeler nun zum ersten Mal eine Ausstellung in der Schweiz. Den Mittelpunkt bilden vier neue, monumentale Malereien, die die Jahreszeiten thematisieren und eigens für diese Ausstellung realisiert wurden. Eine Auswahl von Milhazes‘ eindrucksvollsten Collagen, ein graziles Mobile und eine spektakuläre Bodenarbeit ergänzen diese Einzelpräsentation. Die Grundmotive ihres Œuvre bezieht Milhazes aus der Vielfalt der tropischen Natur ebenso wie aus der Geschichte und der Kultur ihres Heimatlandes. Lebendige Kompositionen mit abstrakten Ornamenten, Arabesken, Blumenmotiven, geometrischen Formen und rhythmischen Mustern in kräftiger, leuchtender Farbenpracht sind charakteristisch für Milhazes‘ Werk. Neben dem spürbaren Einfluss von Henri Matisse und seiner Verwendung dekorativer Elemente in flächigen Raumdarstellungen sind ihre geometrische Strukturen von Künstlern wie Piet Mondrian, Bridget Riley und Sonia Delaunay stark geprägt. Wesentlich ist auch der brasilianische Modernismus, eine Bewegung, die sich in den 1920–1940er Jahren gegen die Vorherrschaft der westlichen Kultur und für ein Zusammenfügen von europäischer Kunst und der Kultur Brasiliens aussprach. Obgleich Malerei den Schwerpunkt ihres künstlerischen Schaffens bildet, setzte sich Milhazes von Beginn an ihrer Karriere mit der Collage auseinander. Die von ihr entwickelte, einzigartige Maltechnik lehnt sich an jene der Collage an und erinnert an Abziehbilder. Transparente Plastikfolien werden von der Künstlerin bemalt und, sobald die Farben getrocknet sind, auf die Leinwand geklebt. Die Folie wird wieder abgezogen, wobei häufig Farbbruchstücke daran haften bleiben, während der eigentliche Farbauftrag als glatte Schicht die Leinwand bedeckt. Die immer wieder verwendeten Folien beinhalten somit Spuren, die im selben oder in späteren Werken erneut auftauchen können. Wie ein Palimpsest ist so jede Malerei vom Fluss der Zeit geprägt. Für die Tanzgruppe Marcia Milhazes Dance Company hat Beatriz Milhazes 2007 ein Bühnenbild realisiert. Eines der hierfür verwendeten Mobiles wurde von der Sambaschule Imperatriz Leopoldinense in Rio de Janeiro erweitert. Die Materialien setzen sich aus einfachen Dekorationselementen zusammen, wie sie im Karnevalsumzug zur Ausschmückung der Paradewagen gebraucht werden. Den Abschluss der Ausstellung bildet eine spektakuläre Bodenarbeit mit erstmals von Milhazes entworfenen, handbemalten, weissen, goldenen und platinen Keramikfliesen. ---------Biografie Einzelausstellungen: Beatriz Milhazes, Ikon Gallery, Birmingham, 2001; Mares do Sul, Centro Cultural Banco do Brasil, Rio de Janeiro, 2002; Coisa Linda, Artist’s Book Project, The Museum of Modern Art, New York, 2002; Beatriz Milhazes, Domaine de Kerguéhennec, centre d’art contemporain, Bignan, 2003; Beatriz Milhazes, Pintura, Colagem, Estação Pinacoteca, Sao Paulo, 2008; Beatriz Milhazes, Fondation Cartier pour l’art contemporain, Paris, 2009 Gruppenausstellungen: Carnegie International, Carnegie Museum of Art, Pittsburgh, 1995; 24a Bienal Internacional de São Paulo, Sao Paulo, 1998; Versiones del Sur: F(r)icciones, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid, 2000; Urgent Painting, Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, Paris, 2002; Dreams and Conflicts – The Dictatorship of the Viewer, 50. Biennale von Venedig, Venedig, 2003; Blumenmythos. Von Vincent van Gogh bis Jeff Koons, Fondation Beyeler, Riehen/Basel, 2005; Shanghai Biennale, Shanghai Art Museum, Shanghai, 2006; What Is Painting?, The Museum of Modern Art, New York, 2007; When Lives Become Form: Dialogues with the future – Brazil, Japan, Museum of Contemporary Art, Tokyo, 2008 www.fondationbeyeler.ch D