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Sturmlauf gegen Kostendruck 6 Aktuelles aus Brüssel 10 CMR-Haftung und CMR-Versicherung - Teil 36 12 Das Drama um EA 189 16 Volvo: Gruppendynamik an der Traun 20 Iveco: Stadtbekannter Idealist 22 30 Jahre Blickpunkt LKW+BUS - Teil 7 28 Mercedes-Benz: Effizienzvorsprung nachgewiesen 30 Grubenfitness: „Fit for hard work“ 34 Busmesse Kortrijk 44 Impressum 54 mehr dazu in unserer app Service 24 - Leistungsübersicht ● ● ● ● ● ● Hilfe vor Ort, Reifen-Pannenservice, Abschleppen und Bergen, Achsen-/Trailer-Service 24-Stunden-Reparaturservice, Schadensmanagement und bei Bedarf Vermittlung ins Herstellernetz Umladung/Weitertransport, Beschaffung von Ersatzfahrzeugen/Ersatzfahrern, Vermittlung von Reparaturdiensten für Kühlgeräte, Elektrik und Elektronik, Austausch und Reparatur von Glaskomponenten, Vermittlung von Sachverständigen nach Unfall oder bei Schäden an der Ladung Kundenkarte mit Prepaid-Funktion – Service 24 bietet die sicherste, schnellste und bequemste Kundenkarte für Zahlungen vor Ort an – diese Karte wird von der Notrufzentrale täglich von 0-24 h mit der benötigter Summe aufgeladen. 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Die unkontrollierte Masseninvasion muslimischer Flüchtlinge ins Herz Europas verursacht Unbehagen. Und ebenso belastend wie die Finanzierung der Flüchtlingsintegration ist die Gesetzesflut im Güterbeförderungsgewerbe. Zudem muss die Transportwirtschaft die bittere Pille Grenzkontrolle schlucken. Der Rückfall in das Europa der Schlagbäume und damit die teuren Wartezeiten ist eine untragbare Situation. Zu Recht wollen die Transporteure die Stehzeiten an den Grenzen mit liberalisierten Lenkzeiten und gesenkten Mautsätzen kompensiert wissen. Dies umso mehr, als die Belastungsgrenze im Straßengütertransport definitiv erreicht ist. Das nächste Übel ist der ungleiche Wettbewerb im Land durch die höchste Lkw-Maut und die unerlaubte Kabotage durch osteuropäische Billigfrächter auf Ramschniveau. Mangels reformierter KabotageKontrollmöglichkeiten gibt es großen Missbrauch, dem die Kontrollorgane nicht Herr werden. Stattdessen wird bei Bagatelldelikten sofort und kräftig abkassiert. Die Vorschläge für die effektive Umsetzung von Kabotage-Kontrollbestimmungen liegen seitens des Fachverbandes seit langem vor, Franz Danninger wartet bis heute auf Antwort aus dem Verkehrsministerium. Die Branche fühlt sich hingehalten und mit der weit über EU-Durchschnitt angesetzten Lkw-Maut nachteilig gegenüber dem Mitbewerb belastet. Die ersten Unternehmen gelangen an einen Punkt, an dem sie ihre Standorte gefährdet sehen. Für die 11 000 heimischen Unternehmen mit rund 70 000 Beschäftigten hat der Fachverband Güterbeförderung jetzt ein Fünf-Punkte-Entlastungspaket gefordert: Mautabsenkung, Reduktion der Kfz-Zulassungskosten, Abschaffung des NachtSechzigers, Anhänger-Abstellmöglichkeiten auf ASFINAG-Parkplätzen und eben die dringliche Reform der Kabotagekontrolle. Hoffentlich staut sich das nicht in der Warteschleife des amtlichen Posteingangs. Ihr Harald Gamper Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 3 BLICKPUNKT AKTUELL Heilige Kühe In keinem anderen Bundesland gibt es auch nur annähernd so viele Lkw-Fahrverbote wie im Tourismusland Tirol. Das war eines der Reizthemen bei der diesjährigen Fachgruppentagung der Tiroler Transporteure unter Vorsitz ihres Fachgruppenobmannes KR Gottfried Strobl im neuen Festsaal der WKO Tirol in Innsbruck. Die schmucken Hallen ermöglichten leider keine Ausstellung der neuesten Euro 6-Fahrzeuge, wodurch das Fachsimpeln der Berufskollegen – bei Fachgruppentagungen immer gerne und ausgiebig praktiziert – ausgeblieben war. So konnten etwa 80 Transportunternehmer begrüßt werden. Neben bekannten Repräsentanten der Wirtschaft fand sich auch Fahrzeugbauer Herbert Empl ein. Obmann Strobl verwies auf das in diesem Jahr Erreichte, wie beispielsweise die Lkw-Umrüstförderung und die generelle Ausnahme der Euro 6-Lkw vom Nachtfahrverbot bis zum Jahr 2020. Heuer wurden in Tirol 320 Lastwagen auf den neuesten umwelttechnischen Standard umgerüstet. Was Fachgruppenobmann KR Gottfried Strobl und sein Stellvertreter KR Ulf Schmid aber weiter vehement im Visier haben, ist die Abschaffung des Nacht-Sechzigers, eine Harmonisierung der Mautzuschläge und die Ausdünnung der vielen teilweise unsinnigen, weil verkehrsvermehrenden Lkw-Fahrverbote. Zudem wünschen sich die Transportunternehmer eine verschlankte Bürokratie und weniger Amt. Angesichts des eine Stunde dauernden Monologs des obersten Arbeitsinspektors Kurzthaler und seines Konvoluts an Vorschriften – wofür ein Transportbetrieb eine eigene Rechtsabteilung betreiben müsste, um das wirklich zu verstehen – hatten wir da schon unsere Zweifel, ob das Märchen von der Verwaltungsvereinfachung nicht doch ein solches bleiben wird. Nichts gegen eine genaue Dokumentation der Lenk- und Ruhezeiten und die Sicherheit der Lkw-Lenker, aber weniger ist manchmal mehr. In die Diskussion um Sinnhaftes und Unerträgliches für das Güterbeförderungsgewerbe eingeschleust wurden die Grüne Landeshauptmann-Stellvertreterin und Verkehrslandesrätin von Tirol Mag. Ingrid Felipe sowie die ÖVP-Nationalrätin und Mitglied des parlamentarischen Verkehrsausschusses Mag. Elisabeth Pfurtscheller. Während in der Podiumsdiskussion Obmann Strobl kein Hehl daraus machte zu beteuern, dass die Fahnenstange der Belastungen für das FrächterGewerbe endgültig erreicht ist, konnten die Damen keinerlei Zugeständnisse in Richtung Besserung preisgeben. So hat sich Felipe über die aufgrund des Flüchtlingsstroms wieder eingeführten Grenzkontrollen beschwert – na, wer tut das nicht unter den staugeplagten Transporteuren – verteidigte die gesetzlichen Rahmenbedingungen für das TransportEine wohl etwas ratlose Mag. Elisabeth Pfurtscheller zur Frage der Abschaffung des Nacht-Sechzigers Felipe keine erschöpfende Auskunft über das noch in Begutachtung befindliche sektorale Fahrverbot als Weiterführung des IG-L-Maßnahmenkatalogs. Im Bild v. li.: Christoph Walser aus Thaur, in der Fachgruppe kompetent für die Kleintransporteure Tirols; KR Ulf Schmid aus Imst, in der Fachgruppe Sprecher der Ferntransporteure Tirols; Mag. Ingrid Felipe, Grüne LandeshauptmannStellvertreterin und Verkehrslandesrätin; Mag. Elisabeth Pfurtscheller, ÖVP-Nationalrätin und Mitglied im parlamentarischen Verkehrsausschuss gewerbe jedoch damit, diese seien nun einmal planbar und ausverhandelt. Pfurtscheller schloss eine Aufhebung des Nacht-Sechzigers mit der Begründung aus, der Verkehrsminister wolle die Anrainer der Autobahnen schützen und die Lärmschutzwände seien auf 60 km/h ausgelegt. Eine kuriose Sichtweise, wo fahren die Pkw-Ströme eigentlich tagsüber? Christoph Walser aus Thaur, Vertreter der Kleintransporteure Tirols, sieht den Unter- 4 Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 42 DAF für Angermayr Das oberösterreichische Transportunternehmen Angermayr hat kürzlich 42 DAFZugmaschinen vom Nutzfahrzeughändler DanubeTruck übernommen. Darunter befinden sich auch sechs Spezialfahrzeuge, die gewichtsoptimiert ausgestattet wurden und mit nur 6,7 t auch für den Schwertransport von Flüssigaluminium, ein Spezialbereich des Logistikunternehmens, geeignet sind. KR Gottfried Strobl aus Brixen im Thale, Fachgruppenobmann des Tiroler Güterbeförderungsgewerbes 6 KR Ulf Schmid bekam von Mag. Ingrid nehmer heute primär als Arbeitsplatz-Beschaffer und Sozialstaat-Finanzierer. Im Verhältnis zum Verdienst hat dem Unternehmer längst die Führungskraft im Angestelltenverhältnis den Rang abgelaufen. Die Jugend strebt nicht mehr in die Selbstständigkeit. Den Vorschriftendschungel tun sich die Jungen nicht mehr an. Darüber sollte die Politik ernsthaft nachdenken, das hat Finanzminister Schelling in seiner ersten Budgetrede anklingen lassen. Mal sehen, in welcher Form das die Lobbyisten und Bündevertreter mitzutragen gewillt sind. g Insgesamt verfügt Angermayr über eine Flotte von 124 Fahrzeugen (davon 113 DAF), die jährlich rund 18 Mio. Kilometer auf den europäischen Landstraßen und Autobahnen zurücklegen. „Neben der Zuverlässigkeit der DAF-Fahrzeuge war vor allem die Wirtschaftlichkeit und die Nähe zur DanubeTruckServicestation in Ried einer der Hauptgründe für die Anschaffung der modernen Zugmaschinen“, freut sich Eyke Angermayr, der das Innviertler Familienunternehmen bereits in der dritten Generation leitet. Mit einem Verbrauch von 29,9 l und Betriebskosten von nur 64 Cent pro gefahrenem Kilometer gehören die DAF-Lkw zu den absoluten Sparmeistern in der umweltschonenden Euro 6-Klasse. g BLICKPUNKT AKTUELL Sturmlauf gegen Kostendruck 3 Die Vertreter des OÖ- Gütertransportgewerbes v. li.: ObmannStv. Mag. Wolfgang Schneckenreither, Fachverbands- und Fachgruppenobmann KR Franz Danninger, Obmann-Stv. Michael Hofstädter und Geschäftsführer Mag. Christian Strasser OÖ-Gütertransporteure fordern sofortigen Belastungsstopp und Impulsprogramm Klare Worte fand Fachverbandobmann KR Maßnahmen getroffen werden, dass dies nicht Franz Danninger anlässlich der Jahrestagung auch noch im Nahverkehr und bei den Kleinam 17. Oktober im Volvo Group Truck Center transporteuren passiert. Wir haben in diesem in Weißkirchen: „Das Transportgewerbe muss Zusammenhang seitens des Fachverbandes wieder eine Perspektive in Österreich haben. eine Studie in Auftrag gegeben, damit wir die Wir befinden uns auf einem stürmischen Kurs Folgewirkungen unzulässiger Kabotage konund daher gilt es, das Steuer fest in der Hand kret beziffern können. Die Politik muss sich endlich zu einem wirksamen Kabotagekonzu halten, damit wir unser Ziel erreichen.“ Die oö. Transportwirtschaft ist ein wichtiger trollsystem entschließen. Es darf nicht mehr Motor für die gesamte heimische Wirtschaft. länger zugeschaut werden, wie unser heimiÜber 2 000 Betriebe mit rund 13 000 Lkw scher Transportstandort weiterhin von billigen und etwa 25 000 Beschäftigten sorgen täglich östlichen Lkw-Flotten ruiniert wird“, fordert dafür, dass Waren aus heimischer Produktion Danninger. ihre Absatzmärkte erreichen. „Das heimische „Laut Angaben der ASFINAG sind auf ÖsterTransportgewerbe darf nicht weiter Anteile reichs Autobahnen über 60 % mit einer ausam Transportmarkt verlieren, denn dies wird ländischen Zulassung unterwegs, wobei es zu zunehmend zu einer Überlebensfrage. Ein berücksichtigen gilt, dass da auch österreichifairer Wettbewerb ist in unserem Land nicht sche Unternehmer dabei sind, die ihre Fahrmehr gegeben. Insbesondere die Kabotage- zeuge im Ausland angemeldet haben. Wie man fahrten der Transporteure aus den angren- sieht, hat der EU-Beitritt der osteuropäischen zenden Ländern machen uns zu schaffen. Länder nicht nur Positives bewirkt. Offene Ausländische Billiganbieter überschwemmen Grenzen in Europa haben uns aber auch wiededen Markt. Die Regelung in Zusammenhang rum gute Entfaltungsmöglichkeiten gebracht. mit Kabotagefahrten ist den meisten bekannt, Angesichts der aktuellen Entwicklung der sie werden aber so gut wie nicht kontrolliert. Flüchtlingsproblematik in Europa werden als Den grenzüberschreitenden Verkehr haben wir Notwehrmaßnahme politischer Ratlosigkeit schon fast zur Gänze an die osteuropäischen wieder Grenzkontrollen eingeführt. Länder verloren. Es müssen jetzt dringend Für Transportunternehmer, die im grenzüberRenault Truck T mit Schwarzmüller ULTRALIGHT Auflieger 4 Einen sofortigen Belastungsstopp fordert Fachverbandsobmann KR Franz Danninger. Herbert Spiegel (Geschäftsführer Volvo Group Austria) sprach über das umfassende Serviceangebot des neuen Truck Centers in Weißkirchen. schreitenden Verkehr unterwegs sind, bedeutet dies stundenlange Wartezeiten, die sich in hohen Kosten für die Unternehmer niederschlagen. Wir fordern in diesem Zusammenhang eine temporäre Aufhebung der Lenk- und Ruhezeitbestimmungen, dies ist nämlich laut EU-Gesetz auch für einen Zeitrahmen von 30 Tagen möglich. Ebenso fordern wir eine Aufhebung der Fahrverbote im niederrangigen Straßennetz sowie des Wochenendfahrverbots und eine Mautaussetzung“, so Danninger. Auch das Thema flächendeckende Maut griff der Fachverbandsobmann und Fachgruppenobmann der oö. Transporteure in seinen Ausführungen auf. „Eine flächendeckende Maut wäre ein totales Handicap für den Wirtschaftsstandort Österreich mit fatalen regionalen Auswirkungen. Während Deutschland im internationalen Standortranking von 140 untersuchten Ländern seit dem letzten Jahr von Platz 5 auf Platz 4 vorgerückt ist, hat Österreich zwei weitere Plätze verloren und liegt jetzt auf Platz 23. Dies sollte den Vom erfolgreichen Kurs von Fahrzeugbauer Schwarzmüller wusste CEO Jan Willem Jongert (re.) zu berichten. Rudolf Schmid (Schwarzmüller Regionalleiter West-Europa) stellte innovative Leichtbaukonzepte vor. Die Obfrau der Spediteure KR Josefine Dieser, flankiert von KR Alfred Frauscher (2. v. li.) und Wolfgang Stanek (2. v. re.) sowie KR Ing. Wolfgang Klinger (re.) und WK-Direktor Mag. Dr. Hermann Pühringer Politikern mehr als zu denken geben“, meinte Danninger. Als weitere Entlastungsmaßnahmen für das Transportgewerbe forderte Danninger eine Förderung für die Anschaffung umweltfreundlicher Euro 6-Fahrzeuge. Das Bundesland Tirol gehe hier mit gutem Beispiel voran und stelle für die nächsten fünf Jahre einen Betrag von 15 Mio. EUR bereit. Als weitere wichtige Punkte im Entlastungspaket führte Danninger die Abschaffung des „Nachtsechzigers“ für Lkw, die Reduzierung regionaler Fahrverbote, die Aufhebung des Verbotes von Anhängern auf Parkplätzen, eine Bestrafung bei geringfügigen Vergehen mit einem gesunden Augenmaß und nicht zuletzt eine Einschränkung der Bürokratie, an. „Der Sumpf an Privilegien für bestimmte Gruppen muss trockengelegt werden. Es müssen für alle die gleichen Regeln gelten. Es kann einfach nicht mehr sein, dass eine Vielzahl an Regelungen von uns eingehalten werden muss, die für andere, die Transporte ausführen, nicht gelten“, fand Obmann-Stv. 6 Volvo FH mit Schwarzmüller Thermo-Mulden Kippsattel Michael Hofstädter klare Worte. „Insbesondere unter dem Deckmantel Landwirtschaft sind Schottertransporte, Sand- und Holztransporte bis hin zum Transport von Baumaschinen an der Tagesordnung. Da wird weder ein C95-Nachweis verlangt noch gibt es ein Wochenendfahrverbot“, kritisierte Hofstädter. Wolfgang Schröpel Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 7 BLICKPUNKT AKTUELL Tagung in Salzburg Im Bild v. li.: Fachverbandsobmann-Stv. Christoph Linder, Spartenobmann KR Peter Tutschku, Fachgruppenobmann Ing. Maximilian Gruber, Scania Regionaldirektor für Salzburg und Tirol Robert Techler, Spartengeschäftsführer Mag. Robert Soder, Referent der Sparte Transport und Verkehr Mag. Feldin Smajlovic Fachkundiges Publikum aus der Transportund Verkehrswirtschaft fand sich am 19. September zur Fachgruppentagung der Güterbeförderer in Salzburg ein. Die Scania Filiale in Salzburg freute sich, die Räumlichkeiten als Veranstaltungsort zur Verfügung stellen zu dürfen, und begrüßte rund 200 Tagungsgäste. Neben Fachdiskussionen um die Themen Kabotage, Fahrverbote, Mautbelastung und Preiskultur im Transportgewerbe informierte Scania Regionaldirektor Robert Techler über die neuesten technischen Entwicklungen des Herstellers. „Unsere individuell für den Kundeneinsatz abgestimmten Fahrzeugspezifikationen führen nachweislich zu sensationellen Verbrauchswerten, die deutlich unter 30 l/100 km liegen“, so Robert Techler. Die Besucher konnten sich zudem vor Ort ein Bild von den Scania Lkw machen und 45 Ausstellungsfahrzeuge mit verschiedensten Aufbauten besichtigen. g Insider als bester Betriebshelfer 8 mein Honorar meist nur einen Bruchteil der kalkulierten Strafzahlungen ausmacht. Mein Unternehmen mit Sitz in Schlins, Vorarlberg, gründete ich im Jahr 2013. Dank des enorm Institutionen, die nur Schulungen für schnellen Wachstums konnte ich nach kurzer Berufskraftfahrer anbieten, gibt es viele. Zeit zwei Mitarbeiterinnen für administrative Aufgaben einstellen. Zu meinem stetig wachWas Arno Pirchner von ihnen unterscheidet? verkehrsrechtlichen Angelegenheiten (auch senden Kundenkreis gehören aktuell knapp Bei ihm ist eine Schulung nicht das Ende, grenzüberschreitend). Ich übernehme für 40 namhafte Unternehmen in Vorarlberg, sondern der Anfang der Zusammenarbeit. Sie den gesetzlich geforderten Download der Liechtenstein und der Schweiz. Sie alle schenDer Ex-Polizist für Schwerverkehr hat eine Fahrerkarten- und Massenspeicherdaten und ken mir ihr volles Vertrauen und sehen die echte Marktlücke geschlossen und betreut deren Auswertung und Archivierung. Aber Zusammenarbeit mit mir als Bereicherung. namhafte Transportunternehmen. Wir lassen Auswertung ist nicht gleich Auswertung! Die Betriebsprüfungen ergaben bei einigen von ihn selbst zu Wort kommen: Übertretungen in den Verstoßlisten machen mir begleiteten Firmen gar eine Nullrechnung bei mir nur einen Bruchteil der Auswertung und bei anderen wurden die Strafzahlungen Durch meine jahrelange Erfahrung im Poli- aus. Das Ergebnis arbeite ich mit Ihrem Füh- deutlich reduziert. Dieses Ergebnis spricht für zeidienst – vornehmlich im Bereich Schwer- rungs- und Fahrpersonal auf. Ein weiteres sich. Unsere Kunden schätzen die Zuverläsverkehr – kenne ich die Sicht „der anderen Plus: Im Falle einer Betriebsprüfung (vor- sigkeit, Konsequenz, Effizienz und vor allem Seite“ genau und vermittle Transportunter- nehmlich durch das Arbeitsinspektorat) wird Kompetenz unseres Teams! Kontaktieren Sie nehmen, worauf es unter anderem bei Polizei- der betreffende Teil über mich abgewickelt. mich für ein unverbindliches Gespräch. Ich kontrollen ankommt. 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Tel.+43(0)676 – 74 83 210 mit meinem Fachwissen – insbesondere in Ich erspare Ihnen in der Regel viel Geld, da office@arno-pirchner.at www.arno-pirchner.at g Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 Die Werkstatt braucht nicht nur Produkte in Erstausrüstungsqualität – sondern auch die dazugehörenden Daten. Die Qualität eines Lieferanten misst sich auch an der Qualität der Informationen, die er seinen Partnern zur Verfügung stellt. Breite mal Tiefe – das ist die Formel für ein bedarfsgerechtes Produktsortiment. DIE ZUKUNFTSOFFENSIVE FÜR WERKSTATT UND HANDEL SMART PART(ner) www.mahle-aftermarket.com Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Oder wie definieren Sie Verfügbarkeit? Zukunftsfähig bedeutet auch: Produkte zu entwickeln, die zur Reduktion von Kraftstoffverbrauch und Emissionen beitragen. Ein wirklich guter Partner hat die renommiertesten Produkte – und bietet Ihnen heute schon die Umsatzträger von morgen. EUROPA REPORT Tobias Freudenberg berichtet aus Brüssel Zukunftsmodell: Transport ohne Fahrer Neue Diesel-Tests gefordert Als Folge des Skandals um vom VWKonzern manipulierte Abgastests werden in der EU die Rufe nach schärferen Tests für alle Dieselmotoren lauter. Brüssel müsse eine Untersuchung der Grenzwertüberschreitungen einleiten, die es auch bei zahlreichen weiteren Fahrzeugtypen gebe, forderte die Vorsitzende der Grünen im Straßburger Europaparlament, Rebecca Harms. Wenn Fahrzeuge zwar im Testverfahren die vorgeschriebenen Grenzwerte einhielten, in der Wirklichkeit aber viel mehr Schadstoffe ausstießen, dann müssten die nationalen Zulassungsbehörden, aber auch die EU-Kommission aktiv werden, sagte Harms in der Parlamentsdebatte. Sie äußerte damit einen Verdacht, den auch viele andere hegen: dass nämlich auch bei vielen anderen Modellen die vorgegebenen Verbrauchs- und Schadstoffausstoß-Werte zwar bei Kontrollen auf dem Prüfstand, nicht aber unter Fahrbedingungen im Straßenverkehr eingehalten werden. Die EU-Kommission drängt deshalb schon seit längerem auf die Einführung neuer, verbesserter Tests in der Union. „Die Öffentlichkeit würde es uns nicht verzeihen, wenn wir das nicht tun“, sagte die für die VW-Affäre zuständige Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska Anfang des Monats am Rande einer Sitzung der EU-Verkehrsminister. Ihr Problem dabei: Für die Typenzulassung neuer Fahrzeuge sind die Zulassungsstellen der Mitgliedstaaten zuständig. Und die konnten sich bisher nicht auf die Untersuchungsbedingungen für ein neues Testverfahren verständigen, bei dem Brüssel den Stickoxid-Ausstoß unter realen Maut-Systeme: Neuer Vorstoss für Vereinheitlichung? Die europäischen Versuche einer Vereinheitlichung der Maut-Systeme in den Mitgliedstaaten sind bisher erfolglos geblieben. Das hat EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc in ihrer Antwort auf eine Fahrbedingungen prüfen will. Ein solcher Test sei robuster und weniger leicht manipulierbar, heißt es dazu bei der Kommission, die beim CO2-Ausstoß allerdings ebenfalls an den bisherigen Verfahren auf dem Prüfstand festhalten will. Bei den Stickoxiden wächst nunmehr allerdings der öffentliche Druck: Sie stehen im Mittelpunkt der VW-Affäre, bei der der Wolfsburger Konzern die Abgastests durch eine Motorensoftware manipuliert hat, die erkennen kann, ob sich das Fahrzeug auf einem Prüfstand oder auf der Straße befindet. Dies sei auch in der Europäischen Union ein eindeutiger Gesetzesverstoß, stellte die Abgeordnete Harms fest, nachdem die Manipulationen zunächst in den USA aufgedeckt worden waren. Sie verlangte von der EU-Kommission deshalb, Vertragsverletzungsverfahren gegen alle Mitgliedstaaten einzuleiten, die solche Manipulationen nicht bemerkt und damit die europäische Gesetzgebung im Hinblick auf den Schadstoffausstoß nicht umgesetzt hätten. Dies betrifft in erster Linie den vorgeschriebenen Durchschnittsverbrauch, den die Hersteller mit der von ihnen verkauften Flotte einhalten müssen. Halten sie diese Werte nicht ein, drohen Geldbußen. Ob dann dort, wo wie beim VW-Konzern die Tests für die Typenzulassung manipuliert wurden, solche Geldbußen auch rückwirkend verhängt werden können oder sogar müssen, war zunächst nicht klar. Den Haltern dieser Fahrzeuge sollen dagegen zunächst offenbar keine Konsequenzen drohen. Da in vielen EU-Staaten die KfzSteuer bereits an die Abgaswerte gekoppelt ist, müssten sie eigentlich eine nachträgliche Höhereinstufung befürchten. g schriftliche Anfrage aus dem Europaparlament eingeräumt. Die Richtlinie über den so genannten Europäischen Elektronischen Maut-Dienst EETS und die damit zusammenhängenden Entscheidungen hätten zum Ziel gehabt, interoperable Mautsysteme in der Union anzubieten, sie habe ihr Ziel aber verfehlt, stellt die Kommissarin fest. Derzeit würden in Europa sowohl im Hinblick auf Kabotage: Dänemark abgemahnt Die EU-Kommission hat Dänemark wegen der ihrer Ansicht nach in dem Land geltenden zu restriktiven Kabotage-Regeln abgemahnt. Eine entsprechende „begründete Stellungnahme“, die den ersten Schritt in einem Vertragsverletzungsverfahren darstellt, wurde der Regierung in Kopenhagen zugestellt. Während das EU-Recht festlege, dass eine von einem nicht ansässigen Frächter vorgenommene Transportoperation mehrere Lade- und Abladestationen enthalten dürfe, sehe das dänische Recht nur mehrere Lade- oder Abladestationen, nicht aber beides vor. Diese zusätzliche Einschränkung sei aus Sicht der Kommission nicht gerechtfertigt, heißt es in einer Mitteilung der Brüsseler Behörde. Diese bemängelt zugleich die in Dänemark für illegale Kabotage-Operationen vorgesehenen Geldbußen, die bis zu 35 000 dänische Kronen (rund 4 700 EUR) betragen können, ein Strafmaß, das die Kommission im Hinblick auf die in Rede stehenden Verstöße für unangemessen hält. Der dänischen Regierung wurden zwei Monate Zeit gegeben, um auf die Stellungnahme zu reagieren bzw. ihre Gesetzgebung an die EU-Vorgaben anzupassen. Kommt sie dem nicht nach, kann die Kommission den EU-Gerichtshof in Luxemburg anrufen. g die Methode (zeit- oder entfernungsabhängig) als auch in Bezug auf Technologie und Standards unterschiedliche Mautsysteme angewandt, was zu einem Fleckenteppich mit hohen Verwaltungsbelastungen für die Transportunternehmen führe. Die Kommission habe deshalb vor, eine Revision der derzeit geltenden EU-Gesetzgebung vorzuschlagen, kündigte Bulc an. g Das fahrerlose Fahrzeug ist auf dem Vormarsch, aber bis es tatsächlich auf Europas Straßen erscheint, wird noch einige Zeit ins Land gehen. Das wurde beim Weltkongress der Intelligenten Transportsysteme (ITS) Anfang Oktober im französischen Bordeaux deutlich, der von EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc eröffnet wurde. Sie sei zuversichtlich, dass „diese Fahrzeuge in einigen Jahren bereit zu sein scheinen“, zeigte sich die Kommissarin zunächst sehr positiv, um dann auf nähere Nachfragen schrittweise zurückzurudern: „In einem kontrollierten Umfeld, etwa auf einem Flughafen oder Campus, denke ich, dass das in vier oder fünf Jahren geschehen kann“, sagte sie und dann: Bis die Fahrzeuge wirklich erwachsen würden, werde es wohl noch 10 bis 15 Jahre dauern. Dabei ist die Technik nicht einmal das zentrale Problem, sie scheint bereits weitgehend vorhanden, erste Fahrzeuge stehen vor der Serienreife. Das eigentliche Hindernis scheinen vielmehr die bisher fehlenden Gesetzesgrundlagen für den Betrieb dieser Fahrzeuge zu sein. Bulc sprach da von EU-Personalie: Este wird Generaldirektor für Transport Nach dem früheren Verkehrskommissar Siim Kallas ist ein weiterer Este in die Spitze der europäischen Verkehrspolitik aufgestiegen. Henrik Hololei, früherer enger Vertrauter und „Chef de Cabinet“ von Kallas, ist seit dem 1. Oktober Generaldirektor der für Mobilität und Transport zuständigen „DG Move“ der EU-Kommission und damit Chef des Beamtenapparates der jetzigen Verkehrskommissarin Violeta Bulc, die die Ernennung über den Internetdienst Twitter bekanntgab. Der 45-jährige Hololei, der in Tallinn und im dänischen Aarhus Wirtschaft und Politik studiert hat, begann seine politische der Notwendigkeit von Interoperabilität und von einheitlichen Standards, die über die Grenzen der EU hinaus gelten müssten. „Wir sind besorgt über die Standards und den rechtlichen Rahmen“, sagte Bulc, die einräumte, dass man bei der Entwicklung dieses Rechtsrahmens erst „in der Frühphase des Entwicklungszyklus“ sei. Probleme hat die Kommissarin auch mit ihren eigenen Mitgliedstaaten: Gerade erst musste sie sich vom Europäischen Gerichtshof bestätigen lassen, dass sie einheitliche Standards für Geräte, die vor gefährlichen Straßensituationen warnen, vorschreiben durfte. Tschechien hatte ihr diese Kompetenz absprechen wollen. Bei dem Kongress in Bordeaux waren die autonomen Fahrzeuge dennoch bereits präsent. Gemeinsam mit dem französischen Verkehrsminister Alain Vidalies drehte Bulc auf dem Messegelände eine Runde in einem fahrerlosen Shuttlebus. Peugeot hatte sogar vier Prototypen über 580 km Autobahn von Paris zu dem Kongress fahren lassen, ohne dass die aus Sicherheitsgründen noch hinterm Steuer vorgeschriebenen Personen auch nur einmal eingreifen mussten. Die Franzosen haben als erster Pkw-Hersteller in der EU die Erlaubnis zu solchen Test im fließenden Verkehr erhalten. In Deutschland will Daimler noch in diesem Jahr Lkw-Prototypen auf die Straße schicken. Doch in Bordeaux war auch schon eine neue Generation von Anbietern präsent: Internetkonzerne wie Apple und Google zeigten sich dort längst nicht mehr nur als interessierte Beobachter, sondern als künftige Akteure im Fahrzeugmarkt. Mit den herkömmlichen Fahrzeugherstellern waren sie sich einig, dass der fahrerlose Transport, sei es von Passagieren oder Gütern, das Verkehrsmodell der Zukunft ist. Bei der Entwicklung der ITS sind sie allerdings nur das Endprodukt. Dynamisches Verkehrs- und Frachtmanagement, eine dynamische Navigation oder auch das elektronische Eintreiben von Mautgebühren sind Beispiele für neue Entwicklungen, die bereits heute zum Einsatz kommen. Der gesamte EU-Beitrag zur Entwicklung eines solchen automatisierten Straßentransports belaufe sich auf 114 Mio. EUR, ließ Verkehrskommissarin Bulc zuletzt auf ihrem Twitter-Dienst wissen. Ausgaben, die sich aus ihrer Sicht lohnen: Um bis zu 15 % ließen sich die Staus auf Europas Straßen dank des Einsatzes von ITS-Systemen reduzieren, schätzt die EUKommission. g Laufbahn als Berater der estnischen Regierung, von 2001 bis 2002 war er deren Wirtschaftsminister. 2004 folgte er Kallas nach Brüssel, wo er zuletzt stellvertretender Generalsekretär der EU-Kommission war. Henrik Hololei gilt als ein Vertreter der jungen Generation im Brüsseler Beamtenapparat. In einer ersten Internetbotschaft nannte Hololei Verbesserungen im Straßengütertransport als eine seiner vorrangigen Aufgaben. Der Sektor, der 45 % aller Güter in der EU transportiere, leide unter einem negativen Image und das in einem Ausmaße, dass es immer schwieriger werde, junge Fahrer zu rekrutieren. „Wir müssen sicherstellen, dass der Wettbewerb im Markt nicht gestört wird und wir müssen die Fahrer vor unfairen sozialen Praktiken schützen. Wir haben die Mittel, um das durchzusetzen, und wir müssen sie zu ihrem vollen Potenzial nutzen“, schrieb Hololei. Als weitere Prioritäten nannte er die drohenden Kapazitätsengpässe im Luftverkehr und Verbesserungen für die Schifffahrt, die im Außenhandel der EU die zentrale Rolle spiele. „Ich bin überzeugt, dass es von größter Bedeutung für die Kommission ist, zeitnah Informationen von hoher Qualität mit allen Betroffenen zu teilen, seien es die Vertreter der Mitgliedsländer oder von Drittstaaten, der Industrie, von Verbänden oder anderen Organisationen, die von der europäischen Transport-Politik beeinflusst werden“, versprach Hololei den Lesern seiner Internetbotschaft. Genauso wichtig sei es ihm, ihnen zuzuhören, fügte der neue Generaldirektor hinzu. g Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 11 VERSICHERUNG CMR-Haftung und CMR-Versicherung – Teil 36 Vom Führungstrio der Lutz Assekuranz (Herbert Hasenhütl, Karl Jungmann und Otmar J. Tuma) In Kapitel VI der CMR finden sich Bestimmungen über die Beförde- Art. 34 Mehrere aufeinanderrung durch aufeinanderfolgende Frachtführer. Dieses Kapitel umfasst folgende Strassenfrachtführer sieben Artikel und hat zu intensiven Auseinandersetzungen in Literatur und Judikatur geführt. In machen CMR-Vertragsstaaten neh- Wird eine Beförderung, die Gegenstand eines einzigen Vertrages ist, von men die Regelungen einen wichtigen Platz im CMR-Gefüge ein, in aufeinanderfolgenden Straßenfrachtführern ausgeführt, so haftet jeder von anderen werden sie nur sehr stiefmütterlich behandelt. Die Bestim- ihnen für die Ausführung der gesamten Beförderung; der zweite und jeder mungen umfassen zwei Teile: Die Art. 34 bis 36 CMR befassen sich folgende Frachtführer wird durch die Annahme des Gutes und des Frachtmit dem Haftungsgrundsatz aufeinanderfolgender Frachtführer, mit briefes nach Maßgabe der Bedingungen des Frachtbriefes Vertragspartei. Frachtbrieferfordernissen und der Passivlegitimation aufeinanderfolgender Frachtführer, während die Art. 37 bis 40 CMR, die in der Art. 35 Überprüfungspflichten; nächsten Ausgabe behandelt werden, auf das Innenverhältnis aufein- Beweiskraft des Frachtbriefes anderfolgender Frachtführer Bezug nehmen. In der heutigen – auch im Straßengüterverkehr äußerst internatio- (1) Ein Frachtführer, der das Gut von dem vorhergehenden Frachtführer nalisierten – Transportabwicklung kommt es immer wieder vor, dass übernimmt, hat diesem eine datierte und unterzeichnete EmpfangsbestäTransportaufträge mehrfach weitergegeben werden; man spricht in tigung auszuhändigen. Er hat seinen Namen und seine Anschrift auf der diesem Fall von „Auftragsketten“. Ein Frachtführer erhält den Auf- zweiten Ausfertigung des Frachtbriefes einzutragen. Gegebenenfalls trägt trag zur Beförderung um zB 500 EUR und gibt diesen an einen er Vorbehalte nach Artikel 8 Absatz 2 auf der zweiten Ausfertigung des Subunternehmer per E-Mail um zB 490 EUR weiter; dieser schal- Frachtbriefes sowie auf der Empfangsbestätigung ein. tet einen Sub-Sub-Unternehmer um zB 480 EUR ein usw.; letztlich (2) Für die Beziehungen zwischen den aufeinanderfolgenden Frachtfühführt ein Sub-Sub-Sub-Sub-Sub-Sub-Sub-Unternehmer den Trans- rern gilt Artikel 9. port um 420 EUR durch. Ein Fall, wie er tatsächlich in der Praxis vorkommt, denn warum sollte ein Unternehmer nicht einfach eine Art. 36 Passivlegitimation E-Mail weitersenden und dabei 10 EUR verdienen? Allerdings stellt sich die Frage, in welchen Fällen es sich um „gewöhnliche Subfracht- Ersatzansprüche wegen eines Verlustes, einer Beschädigung oder einer führer“ und in welchen um „aufeinanderfolgende Frachtführer“ han- Überschreitung der Lieferfrist können, außer im Wege der Widerklage delt. Festzuhalten ist in diesem Zusammenhang auch, dass heutzu- oder der Einrede in einem Verfahren wegen eines aufgrund desselben tage in aller Regel Transporte nicht von mehreren Frachtführern auf Beförderungsvertrages erhobenen Anspruches, nur gegen den ersten, den Teiltransportstrecken ausgeführt werden, sondern üblicherweise der letzten oder denjenigen Frachtführer geltend gemacht werden, der den Transportauftrag für die gesamte Strecke weitergegeben und letztlich Teil der Beförderung ausgeführt hat, in dessen Verlauf das Ereignis eindurch den Letzten in der Transportauftragskette, den so genannten getreten ist, das den Verlust, die Beschädigung oder die Überschreitung ausführenden Frachtführer, durchgeführt wird. Es ist wichtig, dass der Lieferfrist verursacht hat; ein und dieselbe Klage kann gegen mehrere jeder Frachtführer in der Kette über seine Haftungssituation Bescheid Frachtführer gerichtet sein. Wichtig ist festzuhalten, dass die Art. 34 bis 40 CMR eine zusammenweiß, damit er sich auch entsprechend versichern kann. Für die Praxis: g Die Voraussetzungen für die Anwendung von Art. 34 CMR sind neben einem einheitlichen Frachtvertrag ein durchgehender Frachtbrief, die Annahme des Frachtbriefes durch den zweiten und alle folgenden Frachtführer sowie auch die Annahme des Gutes durch dieselben. g Judikatur und Literatur vertreten teilweise abweichende Standpunkte. g Ohne die Voraussetzungen des Art. 34 CMR handelt es sich um gewöhnliche Unterfrachtverhältnisse. g Kommt Art. 34 CMR zur Anwendung, dann können bei Verlust, Beschädigung und Lieferfristüberschreitung nur der erste, der letzte und der den Schaden verursachende Frachtführer in Anspruch genommen werden. g Ausreichender Versicherungsschutz empfiehlt sich nicht nur für aufeinanderfolgende Frachtführer, sondern auch für gewöhnliche Unterfrachtführer. 12 Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 hängende, weitestgehend geschlossene Einheit bilden, sieht man von Vorbehalte einzutragen hat. Der Wortlaut des Art. 35 CMR gibt auch einigen Verweisen ab. Immer aber ist Grundvoraussetzung für die her, dass eine zusätzliche Empfangsbestätigung auszustellen ist. Anwendung der Bestimmungen des Kapitels VI, dass die vier Erforder- Unter der Voraussetzung, dass die vorstehend geschilderten Erfordernisse des Art. 34 CMR erfüllt sind, nämlich a) ein einziger, einheitlicher nisse des Art. 34 CMR erfüllt sind, kommt Art. 36 CMR zur AnwenFrachtvertrag über die gesamte Beförderungsstrecke zwischen Auftrag- dung, der die Passivlegimitation der Frachtführer in der Kette regelt. Nur geber und dem ersten Frachtführer; b) ein durchgehender Frachtbrief in den Fällen von Verlust, Beschädigung und Lieferfristüberschreitung über die Beförderung; c) die Annahme des Gutes durch den zweiten können Ansprüche nur gegen den ersten, den letzten und gegen den und alle folgenden Frachtführer; d) die Annahme des Frachtbriefes Frachtführer geltend gemacht werden, auf dessen Beförderungsstrecke durch den zweiten und alle folgenden Frachtführer. der Schaden eingetreten ist. Selbstverständlich haften diese passivlegitiVorab schon kann festgestellt werden, dass es nur selten vorkommt, mierten Frachtführer auch für gerechtfertigte Schadenersatzansprüche dass der Hauptfrachtführer und jeder folgende Frachtführer bei einem aus anderen Haftungstatbeständen. Alle anderen Frachtführer in der durchgehenden Frachtvertrag über die gesamte Beförderungsstrecke Kette haften daher bloß bei allen anderen Haftungstatbeständen, zB bei Gut und Frachtbrief übernehmen. Es stellt sich angesichts der Textie- Nachnameversehen (Art. 21 CMR), nicht jedoch bei Verlust, Beschädirung (auch in der ausschließlich verbindlichen englischen und fran- gung und Lieferfristüberschreitung. zösischen Fassung) auch die Frage, ob der Hauptfrachtführer das Gut Von aufeinanderfolgenden Frachtführern im Sinne von Art. 34 CMR, in seiner Obhut gehabt haben muss, ehe er es an einen Subunterneh- bei denen die Haftung quasi vergesellschaftet wird, zu unterscheiden sind mer weitergibt. Aufgrund des Wortlautes sowie des Regelungszwecks „gewöhnliche Unterfrachtführer“, bei denen die Erfordernisse des Art. 34 der Art. 34 bis 40 CMR müssten die vier Grundvoraussetzungen des CMR (siehe oben!) nicht erfüllt sind. Bei Auftragsketten gewöhnlicher Art. 34 CMR erfüllt werden, um die diversen Rechtsfolgen auszulösen. Unterfrachtführer haftet der Nachmann jeweils nur dem Vormann aus Allerdings urteilen sogar die Höchstgerichte von CMR-Vertragsstaaten Vertrag, wobei der dem jeweiligen Subfrachtführer vorgelagerte auftragentgegen dem klaren Wortlaut zum Teil, dass die Übernahme von Gut gebende Frachtführer im Verhältnis zum Subfrachtführer im Innenverund Frachtbrief durch den Hauptfrachtführer und die in der Kette hältnis als Absender zu betrachten ist. Es ist daher wichtig, dass auch beauftragten Subunternehmer nicht nötig ist; vielmehr soll es nach die- jeder derartige Subfrachtführer über eine eigene CMR-(Subsidiär-)verser Rechtsprechung genügen, dass nur der Letzte in der Auftragskette, sicherung verfügt, dies im Hinblick auf die Bestimmungen des Art. 3 somit der ausführende Frachtführer, Gut und Frachtbrief tatsächlich CMR (Haftung für Dritte). übernimmt. Art. 35 CMR sieht eine so genannte „Zwischenquittung“ Alles in allem handelt es sich hier um eine komplizierte Materie, die echte vor, das heißt, dass der Frachtführer bei Übernahme von Gut und Spezialisten erfordert – Fachleute, über die die Lutz Assekuranz verfügt. Frachtbrief von seinem Vormann im Frachtbrief seine Daten und ggf. Fortsetzung folgt!www.lutz-assekuranz.at g Sääf Rent VERMIETUNG VON SATTELZUGMASCHINEN DAF, MAN, Renault, Volvo – alle Euro 5 EEV oder Euro 6 Unbürokratische Abwicklung Zeitraum 6 bis 36 Monate inklusive Versicherung Ab 990 EURO MONATLICH zzgl. MWST und Versicherung T: 01 53 32 089 M: 0676 51 07 577 E: office@saaf.at W: www.saaf.at Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 13 6336 SPEDITION Obhutspflicht des Frächters für Ladegut Der Oberste Gerichtshof hat sich wiederholt mit der Frage befasst, wer für den Verlust von Frachtgut haftbar ist. Der Entscheidungstenor lautet, dass der Frachtführer von der Haftung für den Verlust nur dann befreit wird, wenn dieser auf einem unabwendbaren Ereignis beruht. Im folgenden Fall wurde der Frachtführer einmal mehr zur Verantwortung gezogen: Ein Transportunternehmen erhielt den Auftrag, eine Ladung elektronischer Geräte bei einer Lagerhalle abzuliefern. Die Ladezone befand sich in einer anderen Gasse unweit des Lagers. Der Fahrer brachte die Waren zum Eingang und ließ den Lkw unbeaufsichtigt und mit herabgefahrener Ladebordwand in der Ladezone stehen. Als der Fahrer zurückkam, war die für eine andere Filiale bestimmte Palette mit elektronischen Geräten aufgerissen. Höhere Gewalt lag nicht vor, da der Diebstahl von Waren von Lieferfahrzeugen, die in einer Großstadt auf einer Nebenfahrbahn abgestellt sind, weder ungewöhnlich noch unabwendbar ist. Der Oberste Gerichtshof hat ausdrücklich Folgendes festgelegt: Je eher mit einem Diebstahl grundsätzlich zu rechnen ist, je unauffälliger die Entfernung der Fracht vom Lkw möglich ist, je weniger Vorbereitungszeit nötig ist, um einen Diebstahl umzusetzen, je leichter die Waren entfernt und verwertet werden können, desto höher ist die Anforderung an den Frachtführer, die Fracht vor Diebstahl zu sichern, um seiner Hauptleistungspflicht, nämlich seiner Obhutspflicht, nachzukommen. Gem Art. 29 CMR kann die Haftung des Frachtführers dann nicht ausgeschlossen werden, wenn er den Schaden vorsätzlich oder grob fahrlässig herbeigeführt hat. Der Fahrer hat eindeutig grob fahrlässig gehandelt, da er weder den Lkw abgesichert noch die Dr. Johannes Sääf, Unternehmensberater Ladebordwand geschlossen hat. Jährlich werden über 200 000 Diebstähle von Frachtgut angezeigt. Kurze Zwischenstopps des Fahrers werden häufig ausgenutzt. Eine Aufklärungsquote von 2 % spricht für sich. Es empfiehlt sich daher, die Fahrer ausdrücklich und schriftlich auf diese Haftung aufmerksam zu machen, um Regressansprüchen der CMR-Versicherung zu begegnen und gegebenenfalls den Fahrer mit einem Malus am Schaden zu beteiligen. g Transportbarometer zeigt Überhang Das TimoCom Transportbarometer zeigt für das dritte Quartal 2015 ein Fracht- zu Laderaumverhältnis wie aus dem Lehrbuch an. Mit einem Frachtanteil von 50,2 % und 49,8 % verfügbarem Laderaum auf dem europäischen Transportmarkt liegt das Verhältnis fast genau beim theoretischen Optimum. Zwischen den einzelnen Monaten gab es jedoch große Schwankungen und eine Überraschung zu Quartalsbeginn. Mit einem ausgeglichenen Fracht- zu Laderaumverhältnis ging es raus aus dem zweiten Quartal, rein ins dritte. Aufgrund der Sommermonate und der damit verbundenen Ferienzeit in den meisten europäischen Ländern rechneten wohl viele Experten mit einem rückläufigen Anteil an Frachten auf dem Transportmarkt. Es kam anders: Für Juli verbuchte TimoCom ein Fracht- zu Laderaumverhältnis von 51:49. Mehr Frachten als verfügbarer Laderaum im Ferienmonat Juli? Das hatte es seit 2011 nicht mehr gegeben. Starker Jahresendspurt erwartet Im August setzte das TimoCom Transportbarometer diesen Trend zunächst nicht weiter fort. Am Monatsende betrug das Fracht- zu Laderaumverhältnis 45:55. Der Frachtanteil fiel damit stärker ab als im Vergleichsmonat des Vorjahres (von 47 % auf 44 % in 2014). Für TimoCom Chief Representative Marcel Frings ist diese Entwicklung nicht überraschend: „Mit sechs Prozentpunkten fällt der Frachtanteil in diesem Jahr zwischen Juli und August tatsächlich überproportional ab. In anderen Jahren waren es in diesem Zeitraum nur zwischen einem und drei Prozentpunkten. Wir haben hier jedoch eine Auffälligkeit entdeckt: In den Jahren, in denen es einen Frachtüberhang im Juli gibt, fällt der Anteil zum August hin regelmäßig stärker ab – 2011 waren es beispielsweise ganze 12 Prozentpunkte.“ Schon die erste Woche im September zeigte dann aber, in welche Richtung es im Schlussmonat des dritten Quartals gehen würde. Um vier Prozentpunkte ging es hoch für die Frachtangebote auf dem Transportmarkt in Europa, doch das Ende der Fahnenstange war noch nicht erreicht. Für September stand das Verhältnis von Fracht zu Laderaum im TimoCom Transportbarometer per ultimo bei 55:45. In der Gesamtabrechnung hatte das dritte Quartal somit einen erneuten, wenn auch kleinen Frachtüberhang zu bieten. Dass zwei Quartale hintereinander derart abschließen, gab es zuletzt vor zwei Jahren. Doch Marcel Frings rechnet schon mit der nächsten Überraschung im Schlussquartal 2015: „Interessant erscheint mir die Frage, ob die aktuelle Flüchtlingsthematik Auswirkungen auf die Wirtschaft und auf die Transportbranche haben wird. Inwieweit werden Grenzkontrollen den Transportfluss beeinträchtigen? Inwieweit lähmt die Sorge und Fürsorge für Flüchtlinge die Politik? Dies sind Fragen, die uns in den kommenden Wochen und Monaten beschäftigen werden. Nichtsdestotrotz wird der Ausblick auf das vierte Quartal positiv. Ich denke, der Start in den ,goldenen Herbst‘ wird, vergleichbar mit 2013, einen frachtreichen Oktober bringen. Für November wage ich mal die Prognose, dass der Monat, wie der Juli auch, nach langer Zeit mal wieder bei über 50 % Frachtanteil am Transportmarkt liegen wird.“ Egal wie die kommenden Monate bis zum Jahresende werden, eines ist schon jetzt bemerkenswert: Mit Schwankungen von bis zu 28 Prozentpunkten beim Anteil der Frachten zeigt sich das TimoCom Transportbarometer in diesem Jahr äußerst volatil. Doch hinter dieser prozentualen Statistik verbirgt sich auch ein enormer Zuwachs an Fracht- und Laderaumangeboten in den ersten drei Quartalen dieses Jahres. Insgesamt wurden rund 18 % mehr Angebote in die Fracht- und Laderaumbörse von TimoCom eingestellt. g Best European Transport Team TimoCom ließ LkwFahrer wettkämpfen Dass vier Nationen an einem Geschicklichkeitsund Sicherheitsturnier für Lkw-Fahrer teilnehmen, ist in dieser Konstellation ein absolutes Novum: Niederlande – Deutschland – Belgien – Luxemburg. Das Turnier „Best European Transport Team“ fand erstmalig in Amsterdam auf dem Außengelände der Bedrijfsauto RAI statt, der größten Transportmesse der Niederlande. Ausrichter waren TimoCom, die größte Transportplattform in Europa, sowie der O.S.C., einer der größten Transportverbände der Niederlande. Neben dem Spaßfaktor wollten die Initiatoren die Fahrer vor allem bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen und zur allgemeinen Verkehrssicherheit beitragen. die Transport- und Logistikbranche liegt Nachdem das Lkw-Fahrer-Match zwischen uns viel an der Sicherheit im Transport, Deutschland und Holland im niederländi- genauso möchten wir aber auch, dass die schen Dronten im letzten Jahr ein echter Erfolg Fahrer Spaß an den Übungen haben. war, stand nicht mehr die Frage im Raum, ob Ich denke, hier lässt sich beides sehr TimoCom und der Transportverband O.S.C. gut miteinander kombinieren. erneut ein internationales Turnier austragen, Außerdem möchten wir den sondern nur noch unter welcher Länderbe- Zusammenhalt in der Branteiligung. So hatte man sich darauf geeinigt, che fördern und generell am 24. Oktober dieses Jahres erstmalig vier für mehr Verständnis Nationen mit jeweils sechs Teilnehmern aus im Straßenverkehr den Niederlanden, Deutschland, Belgien und werben.“ g Luxemburg gegeneinander antreten zu lassen. O.S.C.-Präsident Wim Bos zu den Übungen und seinen Erfahrungen: „Um die Bedeutung des Lkw etwas mehr zu verdeutlichen, haben wir zusammen mit TimoCom den FahrerWettbewerb ins Leben gerufen. Wie bei unseren nationalen Turnieren sind die Anforderungen auch beim Finale recht hoch. Hier müssen die Trucker Geschicklichkeitsübungen durchführen, zeigen, dass sie Ladungen ordnungsgemäß sichern und ihre Fahrzeuge kontrollieren und überraschende Aufgaben lösen können.“ Die Country-Managerin für Benelux, Smahan DahmaniCicek von TimoCom, n: erklärt außerdem die erfahre e c n e ll Exce Gründe, warum sich sider – n i a t r Trailer u SC ny ihr Unternehmen GENIO Germa S C in . S e d für das Event ch ma High-te stark gemacht hat: „Als ITDienstleister für Innovations.Träger. Die neue Trailer-Generation mit einzigartiger Chassis Technology Die neuen S.CS GENIOS Curtainsider bieten www.cargobull.com Mehr Infos: +43 662 881587-0 Ihnen mehr Leistungsreserven im Aufbau und Chassis plus ein schnelleres Handling beim Laden und Sichern – just more. BLICKPUNKT INSIGHT Das Drama um EA 189 Report: Abgas-Skandal bei Volkswagen. Die Mogel-Software zur Vortäuschung niedriger Schadstoffemissionen steckt nicht nur in Millionen Pkw, auch Transporter sind betroffen – aber längst nicht alle. Aktuelle Modellfamilie von VWN: Transporter T6 und Crafter sind rein, ältere Amarok vom Abgasskandal betroffen, auch aktuelle Ausführungen des neuen Caddy nach EU 5. iese Art von Berühmtheit war nicht beabsichtigt. Beim Startschuss des Entwicklungsauftrags (EA) 189 vor rund zehn Jahren hat sich wohl keiner der Beteiligten träumen lassen, welchen Ruf das interne Kürzel EA 189 und die damit bezeichnete Familie von Dieselmotoren im Herbst 2015 erlangen wird. Von den desaströsen Folgen für den VW-Konzern auf seinem Weg zur weltweiten Nummer eins der Branche ganz zu schweigen. Der Motor kann nichts dafür, aber diejenigen, die ihn mit einer heute landläufig als Schummel-Software bekannten Mogeltechnik bestückt haben. Sie erkennt Testzyklen und lässt daraufhin den Motor in einen Betriebsmodus mit geringen Schadstoffemissionen verfallen. VW in einer der zuletzt so vielen öffentlichen Stellungnahmen: „Mit der 16 Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 Der Diesel und die Stickoxide Werbung und Wahrheit Stickoxide oder Stickstoffoxide entstehen bei Verbrennungen, sie haben negativen Einfluss auf die Funktion der Bronchien, können Pflanzen schädigen und fördern den Sommersmog in den Städten. Stickoxide sind vor allem ein Thema bei Dieselmotoren: So sparsam und damit CO2-arm ein Dieselmotor auch arbeitet, gegenüber einem Benziner hat er Nachteile mit seinen Schadstoffen im Abgas. Deshalb vergrößert sich von Abgasstufe zu Abgasstufe das nachgeordnete Chemiewerk zur Reinigung: Partikelfilter, NOx-Katalysator, SCR-Technik mit AdblueEinspritzung. Auch eine Abgasrückführung senkt die NOx-Emissionen, vor allem in der heute üblichen gekühlten Variante: Je höher der Anteil der Abgase im Brennraum, desto kühler läuft die Verbrennung ab und desto geringer sind die NOx-Emissionen. Indes arbeitet der Motor damit zunehmend unwirtschaftlicher und die Partikelemission steigt. Die Zielkonflikte sind offensichtlich. Ausweg ist eine aufwändige Abgasreinigung – oder der illegale VW-Trick. genutzten Software wurden die Stickoxidwerte (NOx) von Dieselmotoren vom Typ EA 189 im Prüfstandlauf (NEFZ) optimiert.“ NEFZ ist der europäische Test (siehe Kasten), also hat VW nicht nur in den USA geschummelt, dort wurde es aufgedeckt, sondern auch in Europa. Es ist wie bei Schülern anlässlich einer Klassenarbeit: Fahrzeuge erfüllen bei Tests ausschließlich das, was gefordert wird. Und hier wurde gemogelt wie bei den Pennälern: Die Motorsteuerung war von VW auf geringe NOx-Werte im Testzyklus ausgelegt, Fahrdynamik und Kraftstoffverbrauch spielen in diesem Fall keine Rolle. Auf der Straße war’s dann umgekehrt. Wer für den Dreh verantwortlich war und wer ihn umgesetzt hat, das ermitteln nicht nur die VW-Revision und von VW beauftragte Anwälte, das recherchiert auch die Justiz: Während am 8. Oktober der amerikanische VW-Statthalter durch einen Ausschuss von US-Kongressabgeordneten in die Mangel genommen wurde, durchsuchten in Wolfsburg und Umgebung drei Staatsanwälte und ca. 50 Mitarbeiter des Landeskriminalamts VW-Büros und Privatwohnungen von VWMitarbeitern, beschlagnahmten Unterlagen und Datenträger. Man traut VW nicht, obwohl bereits hochkarätige Manager gehen mussten und ihre Nachfolger öffentlich zu Kreuze kriechen. Denn es ist schwer zu glauben, dass wenige Entwickler heimlich hinter verschlossenen Türen eine solche Software implementiert haben – derlei tiefe Eingriffe müssen intensiv erprobt, abgenommen und dokumentiert werden. Kann davon in einem Hier droht Verwechslungsgefahr: Die MogelSoftware von VW ist eindeutig illegal – legal ist dagegen das Ausnutzen mancher Lücken bei der Verbrauchsermittlung des NEFZ (die Abkürzung steht für „Neuer Europäischer Fahrzyklus“). Nach seinen Vorgaben werden die Verbrauchswerte und CO2-Emissionen ermittelt, die man in Katalogen und Datenlisten findet. Der NEFZ aber ist flexibel wie ein Gummiband. Da gibt es Ausrollversuche auf Versuchsstrecken mit minimalem Gefälle und besonders glatter Oberfläche. Da erzielen Transporter-Kombis ihre Superwerte, denn die werden bei dieser Fahrzeuggattung leer ermittelt. Messungen bei maximal erlaubten Umgebungstemperaturen senken Reibungsverluste, ebenso eine Vorkonditionierung der Testfahrzeuge bei heißen Temperaturen und die Verwendung ausgesuchter Leichtlauf-Schmierstoffe. Hoher Reifendruck minimiert den Rollwiderstand. Das Ausnutzen von Toleranzen beim Leergewicht hilft ebenso. Ein Start mit voller Batterie für den Testzyklus verhindert den Einsatz der Lichtmaschine. Eine angepasste Schaltstrategie bei Automatikgetrieben senkt den Verbrauch nochmals. Schließlich folgt ein erlaubter Korrekturfaktor von 4 % – es gibt viele legale Möglichkeiten zur Optimierung. Außerdem sieht der NEFZ-Zyklus nur kurzzeitig ein Tempo von maximal 120 km/h vor und eine eher matte Beschleunigung. Bereits bei Ausnutzung der legalen Gestaltungsmöglichkeiten sind das Ergebnis der NEFZ-Prüfungen faszinierende Normverbräuche von 7 l/100 km und weniger für 3,5-Tonner. Dreitonner erzielen Werte mit einer Fünf vor dem Komma, nachzulesen in vielen Katalogen. Die Realität sieht anders aus. Bei den Tests der Redaktion landen 3,5-Tonner bei etwa 10 l/100 km, Dreitonner um 8 l/100 km. Hier wird mit voller Ausladung auf der Straße gefahren. Der Fahrstil ist wirtschaftlich, aber zügig, die Strecke gut gemischt mit Großstadt-, Landstraßen- und Autobahnverkehr, zusammen 250 km. Auch der Gesetzgeber hat das Thema erkannt, in Vorbereitung ist deshalb das „Worldwide harmonized Light vehicle Test Procedure“ (WLTP). Das Ziel: weniger Flexibilität, mehr Realität. Vorgesehen ist ein realer Test zur Ermittlung der Verbrauchs- und Abgaswerte, der so genannten Real Driving Emissions (RDE). Europaparlament und Europarat haben dies bereits verabschiedet, zurzeit laufen die letzten Feinabstimmungen. Ursprünglich für 2017 geplant, hielten Fachleute noch vor einem Jahr einen Einsatztermin nach 2020 realistisch, denn dann greifen scharfe CO2-Grenzwerte für Transporter. Sie hätte die Industrie gerne noch nach dem milden NEFZ-Zyklus ermittelt. Nach dem VWDebakel kann man davon ausgehen: Das neue Verfahren wird pünktlich starten. patriarchalisch, ja autokratisch von Ingenieuren geführten Konzern tatsächlich die Führungsebene nichts gewusst haben? Dabei sollte mit EA 189 vieles besser werden. Bis dahin hatte VW bei seinen TDI-Motoren auf eine Direkteinspritzung per Pumpe-Düse gesetzt, protegiert vom damaligen Vorstandsvorsitzenden Ferdinand Piëch. Eine sehr aufwändige Technik mit individueller Druckerzeugung über einzelne Hochdruckpumpen pro Zylinder, aber verbunden mit Nachteilen, etwa bei der Feinsteuerung für Vor- und Nacheinspritzungen. Ein Minuspunkt für die seinerzeit bevorstehenden schärferen Abgasbestimmungen ab EU 5 und für die Laufkultur. Ein raubauziger Umgangston kennzeichnete die Motoren, wie man ihn auch der VW-Konzernspitze nachsagte. Die Grenzen der kernigen Pumpe-DüseTechnik wurden zum Beispiel bei den Transportern sichtbar: Bereits 2009 setzte VWN beim Crafter übergangsweise auf die aufwändige SCR-Technik zur Abgasnachbehandlung. Ein Jahr vor seiner Ablösung wurde der Motor im großen Transporter fit gemacht für die nächste Abgasstufe. Mit dem nächsten Motor war die SCR-Technik wieder draußen. Denn mit dem Serieneinsatz des EA 189 in den Pkw ab 2008 vollzog VW den Schwenk zur technisch zwar prinzipiell einfacheren, jedoch flexibleren und damit zukunftsträchtigeren Common Rail-Einspritzung. Sie wurde in den neunziger Jahren ausgerechnet im FiatKonzern stark vorangetrieben und erstmals eingesetzt, den VW-Chef Ferdinand Piëch später angeblich gern filetiert hätte. Zunächst in den stückzahlträchtigen Pkw-Modellen des VW-Konzerns eingesetzt, kam EA 189 Schritt für Schritt auch bei Volkswagen Nutzfahrzeuge zum Einsatz, jeweils verbunden mit einem Facelift: Im VW T5 arbeitete der Zweiliter-Vierzylinder ab 2009, im größeren Crafter und im damals rundum neuen Amarok ein Jahr später. Ebenfalls 2010 wechselte VWN beim Caddy auf den EA 189 mit 1,6 und 2,0 l Hubraum. Im Mittelpunkt des aktuellen Skandals stehen deshalb zwar Millionen von Pkw diverser Konzernmarken nach Abgasstufe EU 5, doch betroffen sind auch Transporter und Lieferwagen von Volkswagen Nutzfahrzeuge. War zunächst von 1,8 Mio. Modellen die Rede, so beziffern Experten die Zahl inzwischen auf etwa 600 000 bis 700 000 Modelle. Für die Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 17 BLICKPUNKT INSIGHT 1 2 3 4 5 6 18 Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 Mehrzahl gab es Entwarnung, weil T5 und Bleibt ein Sonderfall: Für leichte NutzfahrCrafter nicht betroffen sind. Unter deren zeuge mit Zulassung als Lkw setzt EU 6 erst Motorhauben steckte zwar auch der EA 189 im Herbst 2016 ein. Und der neue Caddy mit der geheimen Software, aber die Trieb- ist parallel zu EU 6 auch mit Motoren in der werke wurden für den Einsatz in Transportern bisherigen Ausführung EU 5 zu bekommen – modifiziert. Mit diesem Schritt hat VW die also mit EA 189 und mit Schummel-Software. Software deaktiviert. Laut VW können diese Autos weiterhin zugeAnders beim VW Caddy. Seit dem Facelift lassen werden: „Die Auslieferungen, Zulassunim Sommer 2010 fuhr er mit Motoren der gen und Verkäufe von Lagerfahrzeugen des Baureihe EA 189 mit 1,6 und 2,0 l Hubraum. Caddy TDI EA 189 mit N1/Nfz-Zulassung Der Vorbau des Caddy ist weitgehend iden- werden weiter durchgeführt.“ Bei Ausliefetisch mit dem des Pkw Touran, das betrifft rung dieser Modelle erhalten Käufer jedoch auch die Motoren. Also ist hier ebenfalls die ein Begleitschreiben. Der wesentliche Inhalt: kritisierte Software installiert – und aktiviert. „Das Fahrzeug … verwendet aber eine Software, In der Schusslinie steht auch der VW Amarok die die Stickoxidwerte im Prüflauf (NEFZ) der ersten Jahrgänge bis 2012 mit den Motor- optimiert. Die Kosten für eine zukünftige leistungen 90 kW (122 PS) und 120 kW technische Lösung zur Abstellung dieses (163 PS). Wer es genau wissen will, forscht auf Umstandes tragen wir in vollem Umfang.“ den VW-Seiten im Internet unter dem harm- Der Begriff „Lagerfahrzeug“ deutet auf eine los klingenden Begriff „Kundeninformation“ Änderung hin: Aus der kommenden Preisliste nach und kann dort die Fahrgestellnummer verschwindet der Caddy EU 5 – es wäre nicht eingeben. zu erklären, würde VWN unverdrossen Autos Durchweg nicht betroffen sind bei allen mit der Schummeltechnik weiterbauen. Modellen einschließlich des neuen Caddy Jetzt folgt die Herkulesaufgabe, weltweit dagegen die aktuellen Motoren nach Abgas- Millionen von Autos zurückzurufen und stufe EU 6. Hier setzt VWN konsequent auf umzurüsten. Hier wird die fatale Seite eines SCR-Technik mit Adblue-Einspritzung zur perfektionierten Baukastensystems sichtbar: Abgasnachbehandlung. Anders als bei den Der krasse Mangel an einer zentralen KompoUS-Pkw von VW offensichtlich mit der not- nente macht sich in der ganzen Flotte bemerkwendigen Menge Adblue, um ohne Tricks die bar. Beim 2,0 l-TDI soll eine Änderung der Grenzwerte einzuhalten. Der neue T6 und der Software genügen, als Start ist der Januar neue Caddy nach EU 6 können also ebenso 2016 vorgesehen. Anders beim 1,6 l-TDI, unbedenklich gekauft werden wie Crafter und hier spricht VW von Eingriffen bis hinein Amarok. in die Mechanik des Motors. Erst im Herbst 2016 soll der Starttermin sein – ob sich die Behörden damit zufriedengeben? Denn das hieße, dass sämtliche Fahrzeuge mindestens 1: Nicht betroffen: Der VW Transporter ein Jahr nach der Entdeckung mit der Mogelist sauber, seine Motoren sind modifiziert. Software fahren und womöglich deutlich erhöhte Schadstoffe ausstoßen. Auf jeden Fall 2: Der neue VW T6 fährt bei EU 6 verspricht VW: „Volkswagen übernimmt die mit SCR-Technik, die EU 5-Motoren volle Verantwortung und auch die Kosten für haben keine Mogel-Software. die Maßnahmen.“ Fragen bleiben. Was passiert, wenn ein Eigner 3: Früherer VW Caddy nach EU 5: sein betroffenes Fahrzeug in der Zwischenzeit Schummel-Software an Bord, aber laut verkaufen will? Ein deftiger Wertverlust ist VW nicht aktiviert, wird nachgerüstet. unvermeidlich, wer beziffert und wer trägt ihn? Was geschieht mit dem Wert der vielen 4: Der neue Caddy nach EU 6 mit Leasingfahrzeuge? Was ist, wenn der VerSCR-Technik ist sauber, parallel brauch durch eine Umrüstung steigt? gibt es ihn immer noch mit Der amerikanische Wirtschaftsguru Warren EA 189 nach EU 5 – kritisch. Buffett soll gesagt haben: „Es dauert 20 Jahre, sich einen guten Ruf zu erarbeiten, und fünf 5: Neuer Caddy TDI: Motoren nach Minuten, um ihn zu ruinieren. Wenn du dir EU 6 sind unkritisch, bei EU 5 ist das bewusst machst, wirst du manches anders die Mogel-Software hinterlegt. machen.“ Man weiß nicht, wie lange die Entscheidung für den Einsatz der VW-Software 6: VW Crafter: Einst kurzzeitig für EU 5 mit SCR-Technik, jetzt gedauert hat. Den guten Ruf neu zu erarbeiwieder SCR für EU 6. Alle Motoren ten, wird jedenfalls lange dauern. Fortsetzung ohne verdächtige Software. Randolf Unruh folgt. West-OstAusgleich Europas Nummer 1 im Trailerbau, Schmitz Cargobull, hält Vorjahres-Niveau Spanien, Frankreich und Großbritannien wachsen weiter kräftig, während die Nachfrage in Russland deutlich nachlässt: Trailerhersteller Schmitz Cargobull hat im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 44 000 Fahrzeuge produziert und sich in einem turbulenten Jahr als Markt- und Technologieführer behauptet. Der Umsatz betrug 1,6 Mrd. EUR. „Dank des Wachstums in West- und Zentraleuropa konnten wir die deutlichen Rückgänge in Russland und Osteuropa weitgehend ausgleichen“, bilanziert Vorstandsvorsitzender Ulrich Schümer. Die neue GENIOS-Trailergeneration und zahlreiche Produktneuheiten zur IAA 2014 sollten die Nachfrage zusätzlich befeuern. Nach einem starken zweiten Quartal 2014 bremste aber die Politik die Investitionsbereitschaft. Russland reagierte auf die Sanktionen wegen des Ukrainekonflikts mit einem Lebensmittel-Einfuhrstopp. Der Wegfall der Transportvolumen, der drastische Verfall des Rubels und die anhaltende Euro-Finanzkrise verunsicherten die Logistikbranche. „Im zweiten Halbjahr 2014 ging die Nachfrage deutlich zurück“, berichtet Ulrich Schümer. Erst im ersten Quartal 2015 belebte sich der Auftragseingang wieder. „So haben wir am Ende unser Absatzziel zwar nicht mehr ganz erreicht, aber zumindest das Vorjahresniveau nahezu gehalten.“ Im November 2014 wurde das Werk im chinesischen Wuhan fertiggestellt. Im Stammwerk Altenberge werden die Chassis im neuartigen Rollier-Verfahren hergestellt. Eigens für die Hightech-Fertigungsanlagen entstand eine neue Fertigungshalle, in der seit Juli 2014 auf rund 12 000 m² die neuen Komponenten für die innovative Fahrzeuggeneration GENIOS vom Band laufen. Das Investitionsvolumen beträgt insgesamt 27 Mio. EUR. Im nächsten Schritt werden im laufenden Geschäftsjahr 4 Mio. EUR in Anlagen zum Abcoilen und Laserschneiden investiert. So kann in Zukunft der gesamte Prozess „inhouse“ abgewickelt werden. Grundsätzlich zeichnete sich in den ersten Monaten des neuen Geschäftsjahres eine weitere Erholung der Transportmärkte ab. Der Auftragseingang lag Ende August mit 22 000 Einheiten um rund 10 % über dem Vorjahreswert. Mit einem Großauftrag aus Ungarn über 500 Fahrzeuge im Mai zur Messe „transport & logistic“ in München und sehr positiven Signalen in Polen (plus 25 %) und Rumänien zeichnet sich eine weitere Erholung auch in den zentraleuropäischen Märkten ab. Einzig in Russland und der Ukraine bleibt die Lage weiterhin unsicher. Der Fahrzeugabsatz der Unternehmensgruppe soll im angelaufenen Geschäftsjahr mehr als 45 000 Einheiten erreichen. Für das Geschäftsjahr 2015/2016 sind Investitionen in Höhe von 71 Mio. EUR geplant. g Sicherste Währung Pannenhilfe, Reparaturservice, Notbetankung, Rechtsbeistand, Verkehrsstrafen – mit der Service 24 Assistance Card bezahlen Logistik- und Transportunternehmen müssen straffe Zeitpläne einhalten, viel Spielraum ist da nicht vorgesehen. Doch in der Praxis passieren Pannen und Fahrer müssen einen Zwischenstopp in der Werkstatt einlegen. Service 24 steht dabei als Notdienst rund um die Uhr bereit und bietet etwa einen Fremdsprachenservice oder Rechtsbeistand. Ein Kernthema in Notlagen ist Geld, wenn es etwa um das Bezahlen von Rechnungen oder Bußgeldern geht. Transportunternehmen können ihren Fahrern die S24 Assistance Card mitgeben. Bei Verlust oder Diebstahl entsteht kein Schaden, denn die Karte ist nicht aufgeladen. Erst wenn Geld wirklich benötigt wird, können Fahrer im rund um die Uhr besetzten Callcenter von Service 24 anrufen. Die Mitarbeiter sorgen dafür, dass die Prepaid-Karte innerhalb von Minuten mit der benötigten Summe aufgeladen wird. Dadurch muss der Fahrer weder Bargeld bei sich haben noch eine langwierige Überweisung abwarten. Durch die Zusammenarbeit mit der PPRO Group ist Service 24 in der Lage, nahezu alle in der EU genutzten Zahlarten anzubieten, um die Karte aufzuladen, darunter Kreditkarte, giropay, iDEAL, Trustpay und P24. Der Betrag ist dann unmittelbar auf der Prepaid-Karte des Fahrers verfügbar – so kann dieser vor Ort direkt mit der Karte bezahlen. Vorteil für Service 24: Die Anbindung an die unterschiedlichsten Zahlarten erfolgt über einen einzigen Vertrag mit der PPRO Group. Die österreichische Firma Service 24 mit Sitz in Altaussee ist seit 1981 als markenunabhängiger, europaweit agierender Notdienstleister für die Nutzfahrzeug- und Transportbranche tätig und entwickelte zusammen mit dem professionellen Payment-Dienstleister PPRO Group die S24 Assistance Card. Diese bietet Berufskraftfahrern europaweit eine flexible Bezahlmöglichkeit, etwa um Werkstattaufenthalte oder Bußgelder zu begleichen. Der Clou: Die Karte wird erst bei Gebrauch durch einen Anruf aufgeladen, ist also bei Verlust oder Diebstahl wertlos.www.service24.at g Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 19 BLICKPUNKT INSIGHT Das Volvo Group Truck Center in Weißkirchen an der Traun zwischen Linz und Wels kann über die Autobahnabfahrt Weißkirchen/ Marchtrenk Ost der Welser Autobahn (A25) erreicht werden. Gruppendynamik an der Traun Eröffnung des Volvo Group Truck Centers Weißkirchen Rund 600 Gäste hatten sich am 26. Septem- Kapital und unsere Investition in die Zukunft. ber auf dem Areal des neuen Volvo Group Für mich ist es wichtig, dass sie einen attrakTruck Centers in Weißkirchen an der Traun tiven, modernen, sicheren und schön gestaleingefunden, um gemeinsam mit dem Team teten Arbeitsplatz vorfinden, an dem sie sich von Volvo Group Austria die offizielle Eröff- wohl fühlen, um entsprechend engagiert und nung des neuen Standortes im Linzer Zentral- motiviert die Kundenwünsche binnen kürzesraum zu feiern. Der neue Betrieb hat seit ter Zeit auf höchstem Level zu erledigen“, so Anfang Juli geöffnet und bietet perfekte Volvo Group Austria Geschäftsführer Herbert Betreuung der Marken Renault Trucks, Volvo Spiegel. Trucks, Volvo Bus und Volvo Baumaschinen. Zu Gast war auch Oberösterreichs LandesDer Komplettanbieter am Markt von Nutz- hauptmann Dr. Josef Pühringer, der in seiner fahrzeugen hat am neuen Standort erstmals Ansprache den Stellenwert eines funktionieauch eigene Arbeitsplätze für leichte und renden Wirtschaftskreislaufes beleuchtete. „Unser hoher sozialer Standard kann nur dann mittlere Nutzfahrzeuge geschaffen. „Der Anspruch, den wir hinsichtlich Quali- bestehen, wenn es zukunftsorientierte Untertät, Service und Dienstleistung an uns stellen, nehmen wie die Volvo Group Austria gibt, die bezieht sich nicht nur auf diesen Service und investieren und mit ihren Steuergeldern dazu Wartungsstandort hier, sondern beginnt mit beitragen, dass öffentliche Einrichtungen wie der Entwicklung der Produkte. Um auf die Spitäler oder Schulen finanziert werden könBedürfnisse unserer Kunden reagieren zu kön- nen. Die Wirtschaft und die Politik haben nen, binden wir diese bei der Produktentwick- einen gemeinsamen Auftrag. Die Wirtschaft lung bereits in einem ganz frühen Stadium sichert die Arbeitsplätze und die Politik hat mit ein. Dass wir auf unsere Kunden hören, vernünftige Rahmenbedingungen zu schafwird unter anderem damit bestätigt, dass wir fen, damit Wirtschaft in diesem Land Freude zwei Jahre in Folge – einmal mit dem Volvo macht. Da gibt es ohnedies viel zu tun, wie FH und im letzten Jahr mit dem Renault etwa Abbau der Bürokratie, schnellere BehörTruck T – die für uns wichtige und ehrenvolle denwege, gute Infrastruktur etc. Insbesondere Auszeichnung ,International Truck of the Year‘ Investitionen in den ländlichen Gemeinden sind von besonderer Wertigkeit, denn gewinnen konnten. Unsere Mitarbeiter sind unser wichtigstes sie verhindern das Pendeln und schaffen 1: Im Rahmen von Werkstattführungen konnten sich die Besucher einen Überblick über die nach modernsten und umweltfreundlichen Kriterien errichteten Werkstätten verschaffen. 2: Eine Busarbeitslinie ist im neuen Volvo Group Truck Center ebenso selbstverständlich wie eigene Arbeitsstände für die Kleintransporter. 3: Auf dem Firmengelände fanden die Besucher einen Auszug aus der umfangreichen Produktpalette von Renault Trucks, Volvo Trucks und Volvo Bus sowie Volvo Baumaschinen vor. 5: Mit einer erstmals realisierten Auslieferungshalle soll der Stellenwert der Übergabe von Neufahrzeugen weiter ausgebaut werden. 6: V. li. n. re.: Der Bürgermeister von Weißkirchen an der Traun, Norbert Höpoltseder, Oberösterreichs Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Volvo Group Austria Geschäftsführer Herbert Spiegel eröffneten den hochmodernen Betrieb. Wertschöpfung auch im ländlichen Raum.“ Auch das Engagement der Volvo Group Austria in Sachen Lehrlingsausbildung – aktuell befinden sich am Standort Weißkirchen fünf Lehrlinge in Ausbildung – wurde entsprechend gewürdigt. Umweltfreundlich wie ein Euro 6-Lkw Ein Beispiel an umweltfreundlichen Euro 6-Lkw hat sich die Volvo Group Austria bei der Haustechnik des neuen Volvo Group Truck Centers genommen. Mindestens 40 % des Wärmebedarfs werden mit einer Gaswärmepumpe direkt aus der Luft gewonnen. Die Wärmepumpe ist auch für die sommerliche Klimatisierung der Büroräume verantwortlich. Durch die architektonische Gestaltung des Bauwerks kann das zur Verfügung stehende Tageslicht besonders intensiv genutzt werden. Die Realisierung eines intelligenten Beleuchtungskonzeptes ermöglicht eine CO2-Einsparung von bis zu 4 345 t pro Jahr. Wolfgang Schröpel mehr dazu in unserer app 1 3 6 2 4 7 5 7: Zu bewundern gab es auch das Flughafenlöschfahrzeug Panther der Firma Rosenbauer, das mit Volvo Penta Motoren auf Touren gebracht wird. 4: Das Team um Marketingleiterin Mag. Barbara Legenstein sorgte für eine perfekte Abwicklung der Veranstaltung auf Formel 1-Niveau. 20 Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 21 BLICKPUNKT INSIGHT mehr dazu in unserer app Stadtbekannter Idealist Zum 40. Geburtstag präsentiert Iveco den neuen Eurocargo. Der Europameister im Verteilersegment zwischen 7,5 und 18 t bekam drinnen wie draußen eine Erneuerung. as Senken des Treibstoffverbrauchs und die Erhöhung von Sicherheit und Komfort sind die Hauptanliegen von Forschung und Entwicklung bei Iveco. Die neueste Generation des Eurocargo unterstützt den Fahrer dabei, einen rationalen und kraftstoffsparenden Fahrstil zu entwickeln. Durch den Einsatz von neuen Telematiksystemen können die „Smart Trucks“ zusätzlich mit dem Flottenmanagement und den Verkehrskontrollsystemen kommunizieren. Das Design des neuen Eurocargo kommt dem des Daily nahe. Das V-Frontprofil und die durchgehenden Konturen verleihen dem Fahrzeug Breite und Dynamik. Neu gestaltet wurden Kühlergrill, Windabweiser, die Stoßstange mit dem AEBS-Sensor und die Scheinwerfer mit serienmäßig eingebauten Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 23 BLICKPUNKT INSIGHT LED-Tagfahrleuchten. Optional erhältlich sind auch moderne Xenonscheinwerfer. Vorne dominiert das große Iveco-Logo, während alle anderen Schriftzüge wie „Eurocargo“ und die Typschilder, mit denen das Gesamtgewicht und die PS-Anzahl ausgewiesen werden, seitlich an der Tür angebracht sind. Durch all diese Neuerungen hat es Iveco geschafft, den Cw-Wert des Eurocargos um immerhin 2 % zu senken und dadurch auch den Kraftstoffverbrauch zu optimieren. Der Kunde hat die Wahl zwischen einem Normalfahrerhaus für den Stadtverkehr, einem Fernfahrerhaus (auch mit Hochdach und Platz für ein oder zwei Betten) und einer Doppelkabine, die bei Bedarf die Beförderung eines ganzen Teams samt Werkzeug und Material ermöglicht. Beim Einstieg ins geräumige Fahrerhaus fällt uns die optimale Bewegungsfreiheit für den Fahrer auf. Ein Wechsel zwischen Fahrer- und Beifahrersitz wird durch eine flache Konsole und einen niedrigen Motortunnel erleichtert, was dem Fahrer die Möglichkeit gibt, sowohl links als auch rechts das Fahrerhaus zu verlassen. Der vielfach verstellbare, gegen Aufpreis erhältliche luftgefederte „high-comfort“Fahrersitz ist mit einem widerstandsfähigen, gefälligen elektroverschweißten Gewebe überzogen und ermöglicht dem Fahrer eine optimale Sitzposition. Außerdem ist dieser „high-comfort“-Sitz mit einer Lendenwirbelstütze, voll verstellbarer Rückenlehne, höhenverstellbarem Sitzgurt, Sitzheizung und belüfteter Sitzfläche für mehr Bequemlichkeit ausgestattet. Die Instrumente sind klar und übersichtlich angeordnet und informieren den Fahrer über alle wichtigen Parameter. Der ergonomisch gestaltete Armaturenträger enthält neue Bedienelemente für Klimaanlage, Scheinwerfer und Automatikgetriebe bzw. automatisiertes Getriebe. Darüber hinaus finden wir USB-Ladesteckdosen im Mittelbereich des Armaturenbretts. Das Lenkrad mit integriertem Airbag bietet zusätzlich Bedienelemente für Radio- und Telefonfunktionen. Zahlreiche Staufächer erleichtern dem Fahrer die Unterbringung von kleinen und größeren Gegenständen. Die Kabine des Eurocargo ist mit allen nötigen technischen Features ausgestattet, um auch unterwegs online zu sein. Es können verschiedene Geräte, wie Smartphones, Tablets und GPSNavigationssysteme angeschlossen werden. Zudem ist der Eurocargo mit einem modernen Telematik-System ausgestattet. Die optionale Iveco UTP Telematic Box ermöglicht es dem Flottenmanager, zahlreiche Faktoren wie Fahrzeugnutzung, Fahrzeugmanagement und den jeweiligen Fahrstil zu analysieren, um damit die Effizienz weiter zu steigern und die 24 Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 Betriebskosten zu reduzieren. Der Einbau des Iveco DriverLinc Displays an Bord ermöglicht einen strukturierten Kommunikationsfluss zwischen Fahrer und Back Office. DriverLinc verfügt auch über Tools zur Verbesserung der Kraftstoffeffizienz wie zB „Driver Coach“, das dem Fahrer hilft, seinen Fahrstil zu optimieren, indem es Empfehlungen für einen sparsamen Fahrstil gibt. Sicherheit wird bei Iveco groß geschrieben, da ab November 2015 einige der elektronischen Vorrichtungen gesetzlich vorgeschrieben sind. Um auf Spur gehalten zu werden, ist der Spurhalteassistent Lane Departure Warning System (LDWS) eingebaut. Dank einer Kamera kann das System die Straßenmarkierungen erkennen und gibt einen Alarm ab, wenn das Fahrzeug die Fahrspur wechselt, ohne dass der Fahrer die Fahrtrichtungsanzeiger betätigt hat. Der Notbremsassistent Advanced Emergency Braking System (AEBS) misst den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug und berechnet die Zeit bis zu einer möglichen Kollision. Vor dem automatischen Bremsen gibt das System zusätzlich noch einen doppelten Alarm ab. So kann dieses System den Aufprall verhindern oder zumindest abmildern. Der neue Eurocargo ist mit der weiteren Sicherheits-, und Komfortfunktion Adaptive Cruise Control (ACC) ausgestattet. Das System hält automatisch den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug ein, indem es die Fahrgeschwindigkeit anpasst. Für den Eurocargo werden 4- und 6-Zylinder-Dieselmotoren angeboten. Die Leistungsstufen reichen von 160 bis 320 PS. Zusätzlich ist eine umweltfreundliche Erdgas CNG-Motorisierung mit 204 PS lieferbar, bei der gegenüber ihrem Diesel-Pendant der CO2-Ausstoß um 10 %, die NOx-Emissionen um 35 % und der Feinstaub um 95 % verringert werden. Durch den äußerst leisen Erdgasantrieb kann das Fahrzeug perfekt für nächtliche Fahrten in der Stadt eingesetzt werden. Der Eurocargo mit Dieselmotor ist natürlich Euro 6-konform und mit dem exklusiv von Iveco angebotenen HI-SCRSystem ausgestattet. Dieses System besteht aus einem Oxidationskatalysator (DOC) und einem DPF ohne aktive Regeneration. Deshalb erfordert es keine Dieseleinspritzung für die Feinstaubverbrennung. Nach dem DPF sind nacheinander die Harnstoff-Dosiereinheit, das Mischrohr und der SCR-Katalysator angebracht. Ein weiterer Katalysator (CUC, Clean-up Catalyst) entfernt etwaige Ammoniakrückstände aus den Abgasen. Das Motto von Iveco lautet „Regeneration? Nein danke“. Iveco hat es geschafft, ein Fahrzeug ohne Abgasrückführung (AGR) zu verwirklichen. Es wird ausschließlich frische Luft angesaugt, Neues Mittelteil und Infotainmentsystem auf dem Armaturenträger Überarbeitetes Cockpit mit Stralis-Lenkrad und Multifunktions-LCD-Display Mittige Staubox mit Schreibtisch und großzügigem Volumen für allerlei Mitgebrachtes Der niedrige Motortunnel erleichtert den Durchstieg im Fahrerhaus. Ausreichend Ablagemöglichkeiten, angenehmes Raumklima und „high-comfort“-Sitze Das Fahrerhaus mit abgerundeten Kanten und überarbeitetem Antriebsstrang soll bis zu 8 % weniger Verbrauch zur Folge haben. wodurch die Verbrennungstemperatur hoch bleibt und der Partikelausstoß auch ohne aktive DPF-Regeneration reduziert wird. Besonders im Stadtbetrieb ist die Vermeidung der abgasintensiven Regenerationsphase ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Zu den weiteren Kundenvorteilen zählen ein reduzierter Kraftstoffverbrauch, weniger Komponenten und eine geringere Komplexität. Das gesamte System ist platzsparend am Rahmen angebracht, um eine maximale Aufbauflexibilität zu ermöglichen (etwa für Koffer, Pritsche, Kühl- und Tankaufbauten). Das Getriebeangebot besteht aus manuellen Handschaltgetrieben (6 und 9 Gänge), automatisierten Getrieben (6 und 12 Gänge) und automatischen Getrieben mit Drehmomentwandler. Bei allen automatisierten 6- und 12-GangGetrieben ist eine ECOSWITCH-Funktion verfügbar, die Schaltung und Motor optimal aufeinander abstimmt. Diese Funktion kann vom Fahrer mittels Schalter aktiviert werden. Sie schaltet den Geschwindigkeitsbegrenzer (85 km/h) zu, deaktiviert die Kickdown-Funktion und gestattet ein Schalten nur im Automatikbetrieb. Beim automatisierten 12-GangGetriebe wird die ECOROLL-Funktion serienmäßig angeboten. Sie nützt die Massenträgheit des Fahrzeugs beim Bergabfahren aus und schaltet den Antriebsstrang automatisch in Neutralstellung. Durch die Ausnutzung der kinetischen Energie wird eine spürbare Reduktion des Kraftstoffverbrauchs erzielt. Als besonderen Service für den Kunden stellt die Abteilung Parts & Service einen Onlinekatalog bereit und garantiert eine 100%ige Verfügbarkeit der Originalersatzteile ab Tag eins dieser neuen Fahrzeuggeneration. Aber auch der Fahrer wurde nicht vergessen. Für ihn wurde eine Zubehörlinie kreiert, um den Eurocargo nach seinen Wünschen individuell zu gestalten. Die Geburtsstätte des Eurocargo ist das Werk in Brescia, ein Betrieb, in dem alle Generationen des Fahrzeugs von 1991 bis heute hergestellt wurden. 2008 wurde das Werk von Grund auf erneuert. Der Standort beschäftigt 2 100 Mitarbeiter und hat eine Produktionskapazität von bis zu 140 Stück pro Tag. 2007 wurde das World Class Manufacturing Programm eingeführt, das einen fehlersicheren Prozess und eine Beseitigung von Mängeln, Ineffizienzen, Verschwendung und Unfällen erzielen will. Kürzlich hat das Werk in Brescia die Silver Level-Zertifizierung des World Class Manufacturing (WCM) erhalten, eine Auszeichnung, die bisher nur neun weitere Betriebe weltweit erreicht haben. Sicher wird der neue Eurocargo mit seinen technologischen Verbesserungen seine Position im städtischen Verteilerverkehr festigen und weiter ausbauen. Harald Pröll Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 25 BLICKPUNKT INSIGHT Geballte Kraft Petschl feiert 85-jähriges Jubiläum und Eröffnung des neuen Betriebsstandortes Rund 8 Mio. EUR hat die Petschl-Gruppe in ihren neuen Firmenstandort im Gewerbegebiet in Haag nahe Perg investiert, um auch für zukünftige Herausforderungen bestens gerüstet zu sein. Anlässlich des 85-jährigen Jubiläums der Transportaktivitäten des Unternehmens sowie der offiziellen Eröffnung der neuen Werkstätte, die bereits Ende Juni dieses Jahres den Betrieb aufgenommen hat, lud die Firmenleitung am 2. Oktober zu einem Großevent. Insgesamt waren 540 Gäste der Einladung gefolgt, um gemeinsam zu feiern. Neben Vertretern aus Politik und Wirtschaft, Kunden, Lieferanten und Freunden konnte KR Ing. Nikolaus Glisic, der jahrelang in der Branchenvertretung tätig war, auch die Branchenvertreter sämtlicher Bundesländer begrüßen. Insgesamt beschäftigt die Petschl-Firmengruppe 290 Mitarbeiter. Etwa die Hälfte davon sind in der Petschl Transport GesmbH & Co KG in Österreich tätig und rund 90 Mitarbeiter in den Niederlassungen Tschechien und Deutschland. Mit 126 eigenen Fahrzeugen gilt Petschl als führendes Transportunternehmen mit Kernkompetenzen im Schwer- und Sondertransportbereich sowie im nationalen und internationalen Planenverkehr. Äußerst erfolgreich ist die Petschl-Gruppe auch im Geschäftsfeld Werkstattbetrieb unterwegs. Ursprünglich im Jahre 1990 für die Betreuung der eigenen Fuhrparkflotte installiert, fungiert die Petschl-Werkstätten Betriebs GmbH heute als Servicepartner der Fahrzeugmarken MAN, Iveco, Volvo und Renault. Die Betreuung der 126 Fahrzeuge umfassenden PetschlFuhrparkflotte stellte zuletzt in der bisherigen Werkstatt in Perg rund 30 % der Auslastung dar, der restliche Anteil waren bereits Fremdkunden, die auf das Leistungsangebot zurückgriffen. In der neuen als One-Stop-Shop konzipierten hochmodernen Werkstätte verfügt man jetzt über doppelte Kapazitäten und stellt mit 54 qualifizierten Profis sicher, dass kürzeste Standzeiten realisiert werden können. Wolfgang Schröpel Die neue Werkstätte fungiert unter anderem als Servicevertragspartner der Fahrzeughersteller MAN, Iveco, Volvo Trucks und Renault Trucks. Im Bild v. li.: Nikolaus Glisic jun. und KR Ing. Nikolaus Glisic sen. mit den Geschäftsführern Christian Schmuck und Dr. Christian Spendel Andrea Feitzinger (Feitzinger Kipper & Fahrzeugbau) und Wiens Fachgruppenobmann KR Wolfgang Herzer (Herzer Bau- und Transport GmbH) Im Bild v. li.: Der Geschäftsführer der Volvo Group Austria Herbert Spiegel und Iveco Austria Geschäftsführer Martin Stranzl Im Bild v. li.: Martin Herzer (Herzer Bau- und Transport GmbH), Egon Schwarzmüller (Seniorchef Wilhelm Schwarzmüller GmbH), Rudolf Schmid (Regionalleiter West-Europa der Wilhelm Schwarzmüller GmbH) und DI Gerhard Schauperl (Heinz Schauperl Logistics GmbH) 26 Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 MAN Vorstandsvorsitzender Thomas Hemmerich dankte dem Hausherrn für die Zusammenarbeit. Als „Anzahlung“ für die Einladung des gesamten Petschl-Teams für ein traditionelles Weißwurstfrühstück deponierte der MAN Vorstandsvorsitzende vorab ein Fass Bier. Bundesspartenobmann KR Ing. Mag. Alexander Klacska hob in seiner Ansprache das Engagement von Nikolaus Glisic für bessere Rahmenbedingungen für die Branche sowie in seiner Funktion als Präsident der Arge LogCom (Friends on the Road) für eine Imageverbesserung des Berufsstandes hervor. Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 27 Teil 7 1985 startet das Fachmagazin „Blickpunkt LKW+BUS“ und bedient von nun an Österreichs Transport- und Buswirtschaft mit fundierten Fachinformationen, News und attraktiven Specials. Aus diesem Anlass wollen wir in allen Ausgaben dieses Jahres die interessantesten Branchenfakten aber auch markante Ereignisse in Österreich und Europa in den letzten 30 Jahren Revue passieren lassen. In dieser Ausgabe streifen wir die Jahre 2009 bis 2012. Fortsetzung folgt ! Wir empfehlen Ihnen, alle Teile dieser Serie zu sammeln, um zum Jahresende an einem Quiz teilzunehmen. Unter den Einsendern werden 30 Top-Preise verlost. 2011 2009 Bilanz: Österreichs Bundessparte Transport und Verkehr zählt 34 072 Mitglieder. Österreich hat eine Autobahnnetzdichte von 20 km pro 1 000 km2 und liegt damit über dem EU-Durchschnitt von 15,1 km pro 1 000 km2. Der LKWMauterlös beläuft sich auf 1,062 Mrd. Euro. Besiegelt: Am 1. Dezember tritt der Vertrag von Lissabon in Kraft und die Charta der Grundrechte der Europäischen Union wird in allen EU-Mitgliedstaaten außer Polen, Tschechien und Großbritannien rechtsverbindlich. Abgetreten: Am 31. Mai stirbt mit Millvina Dean die letzte Überlebende der Titanic. Als das Schiff am 15. April 1912 nach einer Eisberg-Kollision unterging, war Millvina 10 Wochen alt. Nuklearkatastrophe: Nach dem Erdbeben und Tsunami vom 11. März kommt es im japanischen Kernkraftwerk Fukushima zu einer folgenschweren Unfallserie in mehreren Reaktorblöcken. Daraufhin beschließt Deutschland seinen Ausstieg aus der Atomenergie. Rückgang: Der transalpine Güterverkehr ist im Zuge der Wirtschaftskrise drastisch eingebrochen. Einer Erhebung der EU-Kommission zufolge beträgt das Minus der über die Alpen transportierten Fracht 15 Prozent. Aufgespürt: Am 2. Mai tötet eine US-amerikanische Sondereinheit den alQuaida-Anführer Osama bin Laden auf dessen Anwesen in Pakistan. Geistesblitz: US-Airways-Flug 1549 endet mit einer Notwasserung auf dem Hudson River in New York City. Kapitän Sullenberger muß wegen Vogelschlag kurz nach dem Start notlanden. Es kommt niemand zu Schaden. Der Commander erntet weltweiten Ruhm. Im Fokus: Dieses Jahr steht im Zeichen der globalen Finanzkrise. Mit Barack Obama tritt erstmals ein Afroamerikaner die US-Präsidentschaft an. In der Musikgeschichte ist vor allem der frühe Tod des King of Pop Michael Jackson prägend. Wirtschaft: Der US-Pharmakonzern Genentech übernimmt Hoffmann-La Roche. Die Dresdner Bank wird aufgelöst. General Motors meldet Zahlungsunfähigkeit und wird notverstaatlicht. Aus für das Versandhaus Quelle. Unter schlechten Sternen: Zentrales Thema in der Eurozone ist auch in diesem Jahr die Eurokrise. Griechenland, Irland und Portugal nehmen den Euro-Rettungsschirm in Anspruch. Die Hellenen protestieren massiv gegen das dritte Sparpaket. Gegenwind: Im Europaparlament herrscht heftiger Widerstand gegen die Pläne von EU-Verkehrskommissar Siim Kallas, den Gütertransport über mittlere und längere Strecken nahezu vollständig auf Schiene und Schiff zu verlagern. Entmachtet: Gutenberg, Gadhafi, Berlusconi stürzen, weil das Volk sich gegen sie erhob, sie versagten oder sie sich in Skandale verstrickten. 2010 2012 Vulkanasche: Ein Vulkan auf Island spuckt Asche und die Globalisierung verlangsamt sich. Rund 10 Millionen Menschen sind von abgesagten Flügen betroffen. Wie gefährlich die Ruß- und Feuerpartikel sind, konnte die Wissenschaft bis dato nicht klären. iPad: Apple läutet das Jahr des Tablets ein. Allein in den ersten Stunden werden 50 000 Vorbestellungen für das iPad verbucht. Auch Blickpunkt-Leser sind iPadFans. Knapp 10 000 Downloads verzeichnet Österreichs einzige Truck & Bus App. Inselbeben: Am 12. Jänner bebt in Haiti die Erde, mindestens 250 000 Menschen sterben. Der vorher bereits verarmte und verfallene Inselstaat ist heute noch mehr denn je auf Hilfe angewiesen. Wirtschaft: Kodak, Schlecker und Neckermann sind pleite. Der Konzern Sany (China) übernimmt den deutschen Betonpumpenhersteller Putzmeister. Der einst weltgrößte Solarzellenhersteller Q-Cells geht an den Südkoreaner Hanwha. PC-Hersteller Hewlett-Packard plant 29 000 Stellen abzubauen. Intelligenztest: Die EU-Kommission verabschiedet die Einführung der „Intelligenten Verkehrssysteme“ für einen fließenden und effizienteren Verkehr in der EU. Die Umsetzung geschieht zögerlich. Untergang: 100 Jahre nach der Titanic sinkt am 13. Jänner die Costa Concordia vor der italienischen Küste. Die Farce aus Stümperei und Arroganz kostet 32 Menschenleben. Farce: In Katar verhandeln 175 Staaten über den Schutz bedrohter Tiere. Der Gipfel scheitert an wirtschaftlichen Interessen einzelner Länder: Weder der vom Aussterben bedrohte Rote Thunfisch, der Eisbär und andere bedrohte Arten sollen geschützt werden. Pausenzeit: Die Regeln der EU über Lenk- und Ruhezeiten gelten jetzt auch außerhalb der Union. Ein Abkommen mit 22 Drittstaaten ist in Kraft. Die Sozialvorschriften für LKWund Busfahrer gelten in 49 Staaten. Schlaflos: Die Euro-Zone steht vor dem Kollaps. Die Finanzminister schnüren am 9. Mai in Brüssel in einer Nachtsitzung ein gewaltiges Rettungspaket. Es sollte nicht das letzte sein, wie wir heute wissen. Mängelcheck: Während die Transporteure und Lastwagenbetreiber über schikanöse Kontrollen klagen, fordert EU-Verkehrskommissar Kallas eine weitere Verschärfung technischer Fahrzeugkontrollen. Er will Prüfrhythmen wie beim Krankenwagen. Weltrekord: Der Österreicher Felix Baumgartner durchbricht als erster Mensch im freien Fall die Schallmauer. Er erreicht bei seinem Sprung aus der Stratosphäre eine Geschwindigkeit von 1 342,8 km/h. Jubiläum: London trägt die Olympischen Spiele aus und feiert 60 Jahre Thronjubiläum der Queen. Millionen Menschen im ganzen Land feiern ihre Königin Elizabeth II. Quellenangabe: Wirtschaftskammer Österreich/Fachverband für das Güterbeförderungsgewerbe; Austria Presseagentur / Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung; ASTAG Schweizerischer Nutzfahrzeugverband; IRU – International Road Transport Union / Einige Icons: CC flaticon.com, teilweise modifiziert / Design: HCG corporate designs BLICKPUNKT INSIGHT Zehn Actros Sattelzüge, in den Modellvarianten 1842, 1845 sowie 1848 und schließlich die Topklasse 1853 konnten auf der Strecke von Ljubljana nach Portorož gefahren werden. Die 130 km lange Strecke wurde von uns in beiden Richtungen befahren und gab uns die Gelegenheit, die Fahrzeuge auf ebenen und hügeligen Landstraßen und Autobahnen zu testen. Die Fahrt nach Portorož nahmen wir mit dem 530 PS-Actros 1853 in Angriff. Das StreamSpace-Fahrerhaus ist mit einer Breite von 2 500 mm, ebenem Boden und einer Stehhöhe von 1,97 m äußerst geräumig. Um die Aerodynamik zu perfektionieren, wurde es im Windkanal 2 600 Stunden lang getestet. Das Ergebnis sind unter anderem ein Bugspoiler, Seitenflaps, tief nach unten gezogene Türblätter und eine Kühlerjalousie, die sich je nach Temperatur des Motors öffnet oder schließt. Sogar das Drucklufthorn wurde aerodynamisch günstig hinter der Verkleidung positioniert. Durch den nun sehr geringen Luftwiderstand trägt dieses Fahrerhaus auch zu einem besonders niedrigen Kraftstoffverbrauch bei. Das Erste, was uns nach dem Start erwartete, war in Ljubljana ein einstündiger Stau am Autobahnring. Das gab uns die Gelegenheit, den AbstandhalteAssistenten mit Stop & Go-Funktion ausführlich zu testen. Das Fahrzeug hält den Abstand zu dem vor uns fahrenden Fahrzeug ein und stoppt unseren Lkw sachte, wenn es der Verkehrsfluss erfordert. Sollte der Verkehr innerhalb von zwei Sekunden wieder anrollen, wird unser Actros auch wieder sanft beschleunigt. Wenn der Verkehr aber länger als zwei Sekunden stoppt, muss der Fahrer das Gaspedal einmal kurz antippen, um den Assistenten wieder zu starten. Man sollte aber beachten: Wenn ein Pkw knapp vor einem auf die eigene Spur wechselt, befindet sich dieses Fahrzeug möglicherweise noch nicht im Erfassungsbereich des Systems und der Fahrer muss aktiv mit der Fußbremse eingreifen. Das System entlastet den Fahrer im Staugeschehen jedoch hervorragend und erhöht Sicherheit und Fahrkomfort zugleich. Nach dem Stau ging’s Navi-unterstützt weiter in Richtung Portorož. Motorisiert ist unser Fahrzeug mit Effizienzvorsprung nachgewiesen Das Geheimnis von bis zu 3 % weniger Spritverbrauch heißt OM 471. Die neueste Generation des Heavy-Duty-Motors im Mercedes-Benz Actros konnten wir an der slowenischen Küste in einer Bandbreite von 420 bis 530 PS ausgiebig testen. Neben weniger Durst glänzt der neue Antrieb zudem mit weniger Ausstoß. mehr dazu in unserer app Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 31 BLICKPUNKT INSIGHT einem Reihensechszylinder Dieselmotor mit 12,8 l Hubraum, der maximal 530 PS bei 1 800 U/min leistet und ein maximales Drehmoment von 2 600 Nm bei 1 100 U/min auf die Straße bringt. Die Leistungs- und Drehmomentwerte des OM 471-Motors bleiben zwar nominell gleich, steigen aber im untersten Drehzahlbereich stark an, was dem Motor eine hervorragende Fahrbarkeit durch ein extrem breit nutzbares Drehzahlband verleiht. Voraussetzung für diese Spitzenmotorisierung ist die zweite Generation des Einspritzsystems X-Pulse, das mit deutlich erhöhtem Einspritzdruck arbeitet. Es handelt sich um ein Common Rail-System mit Druckverstärkung im Injektor und freier Modellierbarkeit des Einspritzsystems. Der maximale Raildruck wurde von 900 auf 1 160 bar erhöht, was zu einem maximalen Einspritzdruck von 2 700 bar führt. Bei den Einspritzdüsen handelt es sich um Achtloch-Düsen. Neu sind die geänderte Geometrie der Kolbenmulden, die Erhöhung der Verdichtung von 17,3:1 auf 18,3:1 sowie eine reduzierte Rate der Abgasrückführung. Die neue Generation des SechszylinderAggregats OM471 mit 12,8 l Hubraum steht für die Leistungsklassen von 421 bis 530 PS zur Verfügung. Ergebnis dieser Maßnahmen ist ein wiederum gesenkter Treibstoffverbrauch gegenüber dem bereits sparsamen Vorgänger. Ein Verbrauchsvorteil von bis zu 3 % wurde von MercedesBenz in sehr aufwändigen und präzisen Tests nachgewiesen, die auf einer 1 520 km langen Strecke zwischen Stuttgart und Hamburg durchgeführt wurden. Für die Autobahnetappe Richtung Portorož ist der Actros 1853 mit seinen 530 PS hervorragend motorisiert. Auf dieser Strecke mit langen Steigungen beeindruckt uns der 40-Tonner mit Leichtigkeit. Das Fahrzeug fliegt regelrecht den Berg hinauf. Als Marschgeschwindigkeit für die Autobahnetappe wählten wir 82 km/h. Als obere Geschwindigkeitsgrenze stellten wir + 8 km/h, für den Unterschwung – 7 km/h ein. Das bedeutet, dass die Hysterese der PPCBandbreite zwischen 90 km/h und 75 km/h liegt. Beim Bergabfahren beschleunigt das 32 Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 Fahrzeug kurzfristig sogar auf 91 km/h, reduziert aber innerhalb von ein bis zwei Sekunden das Tempo auf die vorgegebenen 90 km/h. Da wir im Fahrprogramm Economy unterwegs sind, entfallen die Beschleunigungen vor ansteigenden Strecken. Rückschaltungen aus der 12. Schaltstufe unterbleiben, wann immer dies möglich ist. Sollten 2 600 Nm Drehmoment einmal nicht ausreichend für einen Anstieg sein, wird rechtzeitig ohne zu zögern vom 12. in den 11. Gang zurückgeschaltet, und der bleibt dann so lange eingelegt, wie PPC es für richtig hält. Nach der Autobahnetappe wurde von uns noch eine enge, kurvige und steile Bundesstraße befahren. Dabei ist es für uns eine große Hilfe, dass die Kraft des Motors ganz tief aus dem Drehzahlkeller kommt und das benötigte Drehmoment schon bei niedrigen Drehzahlen anliegt. Der Motorlauf ist sehr vibrationsarm und hält sich akustisch im Hintergrund. Die weiterentwickelte 12-Gang-Schaltautomatik Mercedes PowerShift 3 überträgt die Kraft des potenten Motors durch eine präzise Gangwahl und schnelle Gangwechsel spontan und effizient auf die Hinterachse. Verantwortlich dafür ist eine Schaltstrategie, die bei der Wahl des optimalen Ganges Faktoren wie Lastzuggewicht, Neigungswinkel der Straße und die Stellung des Fahrpedals berücksichtigt. Natürlich hat der Fahrer zusätzlich die Möglichkeit, manuell einzugreifen. Das Getriebe verfügt über verschiedene Fahrmodi. Der Modus „economy“ unterstützt eine besonders wirtschaftliche, der Fahrmodus „power“ eine sehr dynamische Fahrweise. Das Anfahren am Berg wird durch die optimierte Schaltsensorik unterstützt, die automatisch den richtigen Gang wählt. Außerdem verhindert eine Rückrollsperre ungewolltes Vor- oder Zurückrollen und erleichtert das Anfahren am Berg. Hauptaugenmerk wurde beim neuen Actros auf niedrige Betriebskosten gelegt. Im „Fuel Duel“, einem Kraftstoff-Verbrauchstest, der in mehr als 1 500 Fuhrparks in ganz Europa durchgeführt wird, geht die neue Motorengeneration mit in die nächste Runde. Beim „Fuel Duel“ tritt der Actros zum Wettbewerb gegen den jeweils besten Lkw eines Fuhrparks an. Der Mercedes-Benz Actros übernimmt dessen Ladung und Route. Der Fahrer wird zuerst umfassend eingeschult und von einem Fachmann begleitet. Danach fährt er, unterstützt vom Telematiksystem FleetBoard, seine übliche Route allein. Dieser Verbrauchsvergleichstest findet von Finnland bis Italien und von Spanien bis Rumänien in 22 Ländern statt. 90 Actros, meist Sattelzugmaschinen vom Typ 1842LS und 1845LS, stehen für diese Tests zur Verfügung. Im Internet kann jeder Interessierte den neuesten Gesamtstand in den einzelnen Ländern in der Landessprache verfolgen. In den letzten drei Jahren hat der Actros in mehr als 1 500 Verbrauchswettbewerben rund 7,5 Mio. Kilometer zurückgelegt und 90 % der Duelle gewonnen. Der Verbrauchsvorteil gegenüber seinen Gegnern beträgt mehr als 10 %. Noch heuer tritt auch der Actros mit der neuesten Motorengeneration des OM471 als Testfahrzeug an. Diese hervorragenden Verbrauchswerte sind auch dem „vorausschauenden“ Tempomat Predictive Powertrain Control (PPC) zu verdanken. Dieses auf der GPS-Technologie basierende System verbindet die Position des Fahrzeugs mit dreidimensionalen Kartendaten, wodurch die Fahrweise präzise an die Topografie angepasst werden kann. PPC beschleunigt, rollt mit Hilfe von EcoRoll und schaltet wie ein erfahrener und vorausschauender Fahrer mit bester Ortskenntnis. Auch die Nebenverbraucher des Actros sind auf höchste Effizienz getrimmt. Der zweistufige Luftpresser arbeitet bevorzugt im Schubbetrieb, ebenso wie die Druckluftsteuerung E-APU mit hohem Vorratsdruck in den Leitungen und Druckluftgewinnung beim Bremsen. In der wirtschaftlichen Gesamtbetrachtung ist es natürlich wichtig, dass die Stillstandzeiten so kurz wie möglich gehalten werden. Weil die neueste Generation des OM 471 konsequent vorgesteuert wird, können einige Komponenten wegfallen (Wastegate-Ventil, Ladedruckregelung, AGR-Sensor und die AGR-Regelung), wodurch er noch robuster und zuverlässiger geworden ist. Was nicht verbaut ist, kann auch nicht verschleißen. Die Wartungsintervalle sind mit bis zu 150 000 km extrem lang und sein Partikelfilter muss das erste Mal erst nach 450 000 km gereinigt werden. Zusätzlich ist die Anordnung aller Aggregate sehr wartungsfreundlich, was die Servicekosten minimiert. Auf der Rückfahrt nach Ljubljana wurde uns der 480 PS starke Actros 1848 anvertraut. Auf den schmalen Straßen kommt uns der Motor nicht wirklich schwächer vor als der des vorher gefahrenen Topmodells. Auch auf der Autobahn macht das Fahrzeug eine außerordentlich gute Figur dank „Top Torque“, bei dem zu dem nominalen Zugkrafthöchstwert von 2 300 Nm bei 1 100 U/ min noch 200 Nm zusätzlich freigegeben werden, wenn das Fahrzeug im 12. Gang rollt. Dies verringert die Schalthäufigkeit und steigert in Verbindung mit einer 3,1 % längeren Hinterachsübersetzung (2,53 gegenüber 2,61 bisher) die Transportgeschwindigkeit ohne Nachteile beim Kraftstoffverbrauch. Der Actros 1848 nimmt leichte Steigungen dann Harald Pröll locker mit 2 500 Nm. KOMPOS-IT – organisieren Sie Ihren Stauraum durch den modularen Aufbau der einzelnen Konzentrieren wir uns auf die beweglichen Wände der Staubox selbst ermöglicht werden. Teile von Kompos-it. Die Schubladen laufen Kompos-it besteht, wie der Name schon sagt, auf Reibungsschienen mit Stoppern, die ein aus einzelnen flachen, hochverstärkten Wän- vollständiges Herausziehen verhindern, um Was ist der Unterschied zwischen „einem Lkw“ den, die flach geliefert werden und schnell ein versehentliches Verschütten des Inhalts zu und „Ihrem Lkw“? Der Unterschied liegt in am Bestimmungsort durch den Endverbrau- vermeiden. Der Deckel schließt bündig mit den Details, in dem persönlichen Touch des cher zusammengesetzt werden können. Das der Box ab und bietet einen IP56 wasser- und Nutzers, in der Wahl des Zubehörs, in der bedeutet neben der Tatsache, dass eine große staubdichten Verschluss. Ein vollständiges einzigartigen Komposition von Elementen, Auswahl an Abmessungen möglich ist, eine Wasserablaufsystem transportiert die Feuchdie ein Standardfahrzeug in einen wertvol- Reduktion des Versandvolumens (etwa 60 % tigkeit zum Rand der Abdeckung, damit das len Arbeitspartner verwandelt. Das sind die weniger) und dadurch einen lohnenderen Wasser beim Öffnen nicht in die Box eindrinDetails, die Ihr Fahrzeug zu einem ergono- Ansatz in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit und gen kann. Kompos-it ist entlang der oberen mischen Werkzeug machen, zu einem Ort, einen verantwortungsbewussten Ansatz auf- Kante mit serienmäßigen Verriegelungen ausan dem Sie Ihre Arbeitstage und manchmal grund der Gesamtkohlenstoffemissionen, die gestattet (drei bei der 1 200 mm langen Box), erholsame Nächte verbringen, zu einer Lösung mit dem Transport der Boxen zu ihren jewei- die automatisch durch einen einfachen Druck ligen Märkten zusammenhängen … aber das beim Schließen der Box einrasten. Mit einem ohne Kompromisse. Die Lago-Gruppe, ein etablierter Hersteller ist nur der Anfang. Kompos-it bietet noch viel, einzelnen Mechanismus an der oberen rechten Ecke kann die Box durch Drücken geöffnet von Zubehör, das bekanntermaßen „einen viel mehr! Lkw in Ihren Lkw“ verwandelt, debütiert in Jede Kompos-it-Staubox ist intern mit Attri- werden. Das gesamte Verriegelungssystem diesem Jahr mit einem neuen Paradigma beim buten ausgestattet, die es dem Nutzer erlauben, kann mit einem einzigartigen Schlüssel mit Stauraum für alle, die ihre tägliche Arbeit einen individuellen einzigartigen Stauraum zu Code-Kombination verschlossen werden, der ordentlich und in jedem Detail organisiert gestalten, der bestmöglich seinen spezifischen mit jedem Kompos-it-Set geliefert wird. Optiangehen möchten. Kompos-it, die großräu- Anforderungen oder Bedürfnissen entspricht. onal ist auch ein Öffnungssystem mit Servomige modulare und unendlich vielseitige Ein großes Angebot an Zubehörteilen zur mechanismus verfügbar, das Stauraumlösung, wurde entworfen, um die Verwaltung des Stauraums, wie Trennwände, einen RF-Funkschlüssel verHerausforderungen auf der Straße zu meistern. Regale, Schubladen und isothermische Einhei- wendet, um die motorisierte Kompos-it ist revolutionär in seiner Pro- ten, wurden entworfen, um jedem Stauraum- Verriegelung beim Öffnen duktkategorie und stellt eigentlich schon bedarf gerecht zu werden. Das Ergebnis dieses zu lösen. eine eigene Kategorie dar: multifunktioneller Ansatzes: Stauraum passend für jede individu- Kompos-it wurde entworStauraum. Was traditionell als Werkzeugkas- elle Anwendung je nach spezifischer Art von fen, um sich mit dem Fahrzeug zu ten bezeichnet wurde, bekommt nun in jeder Transport/Betrieb oder einfache Anpassung „verbinden“, und unterstützt zwei Arten der Phase seines Lebenszyklus eine brandneue an die individuellen Bedürfnisse des Fahrers Montage: direkt an den Anhängerrahmen oder Konnotation, angefangen bei der Lieferung selbst. an der Ladefläche hängend. Für beide Versiodes Produkts bis hin zu seiner Anwendung. Geeignet, um ADR-Schutzausrüstung, Trans- nen ist spezielle Original-Montagehardware Nicht zu vergessen die Vorteile für den Nutzer, portsicherungen, Werkzeuge und Vordächer notwendig, die – getreu dem Kompos-it-Sysder übrigens eine fundamentale Rolle dabei ordentlich zu verstauen, gibt es unter den tem – vollständig im Design der Box enthalten spielt, das Rundumerlebnis zu gestalten, die Kompos-it-Anwendungen auch eine Reise- ist. Das Ergebnis: bündige Montage, ästhetiküche mit einer eigenen isothermischen sche Integration und, selbstverständlich, solide Kompos-it im täglichen Gebrauch bietet. Die Geschichte des Kompos-it- Einheit, eine Arbeitsauflage aus Aluminium Leistung, die Früchte von Lagos bewährtem Produktprogramms beginnt mit zwei groß- und eingebaute LED-Beleuchtung. Darüber Engagement in der Entwicklung und Herstelräumigen Stauraumlösungen mit den hinaus wurde jedes Zubehör oder Systemteil lung von Fahrzeug-Werkzeugkästen. Abmessungen 1 200 x 600 x 650 mm und so entworfen, dass es flach geliefert werden Kompos-it und alle anderen verfügbaren 1 000 x 600 x 650 mm, aber es sind noch weitere kann. Dieser „rote Faden“ zieht sich durch das Fahrzeugzubehörteile sind in Österreich bei Größen geplant, die im Laufe der nächsten vier gesamte Programm als Beweis für die fortge- Tschann Nutzfahrzeuge GmbH, Samergasse oder fünf Jahre auf den Markt kommen wer- setzte Unternehmensverantwortung der Lago- 20, 5020 Salzburg, einem langjährigen Handen. Spätere Größen werden in Länge, Breite Gruppe in Bezug auf Design, Herstellung und delspartner von LAGO, erhältlich. und Tiefe unterschiedlich sein – Faktoren, die Betrieb. www.tschann.biz Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 33 BLICKPUNKT INSIGHT GrubenFitness Unter dem Motto „Fit for hard work“ lud Scania zum Test ins hessische Off-Road-Gelände Opticruise mit Geländemodus Die Baufahrzeuge sind mit der automatisierten Schaltung Opticruise ausgestattet. Dieses automatische Gangwechselsystem sorgt dafür, dass immer der richtige Gang gewählt wird, was den Fahrer entlastet, den Verbrauch optimiert, und letztlich die Belastung des Antriebsstranges minimiert. Der Fahrer kann bei Bedarf jederzeit schnell und korrigierend in ur Verfügung standen die mit dem 13 l-Motor ausgestatteten Scania G 450 CB6x4MHZ Dreiachs-Dreiseitenkipper, G 450 CB8x4MHZ Vierachs-Dreiseitenkipper, G 450 CB6x6HHZ Dreiachs-Allrad-Dreiseitenkipper, G 490 CA4x4HHA ZweiachsAllrad-Sattelzugmaschine, und ein P 410 LB6x2/4HNA DreiachsAbsetzkipper. Darunter auch der Scania G 450 CB8x4MHZ Vierachs-Dreiseitenkipper, der bereits auf der Blickpunkt-Teststrecke war (siehe Ausgabe 8/2015). Alle bis auf ein Fahrzeug waren mit dem G-Fahrerhaus ausgestattet, das größenmäßig zwischen der P- und der R-Baureihe angesiedelt ist. Mit dem dreistufigen Einstieg ist das Fahrerhaus leicht zugänglich, wobei die unterste Stufe durch Gummigurte flexibel montiert ist, da sie sonst im harten Gelände beschädigt werden würde. Die Fahrersitze sind bequem und mit einer Vielzahl an Einstellmöglichkeiten ausgestattet, mit denen wir eine bequeme Sitzposition finden konnten. Die Instrumententafel ist übersichtlich gestaltet und lässt sich mit Scania G 450 8x4, VierachsDreiseitenkipper, mit hochgezogener 2. Achse Scania 450 Dreiachs-Abrollkipper Scania G 490 4x4 Zweiachs-AllradSattelzugmaschine Freischaukelmodus wird automatisch aktiviert, wenn die Antriebsräder durchdrehen und die Vorderräder stillstehen. Geht der Fahrer in dieser Situation vom Gas, wird die Kupplung automatisch getrennt. Durch wiederholtes Gasgeben kann der Fahrer sein festgefahrenes Fahrzeug „freischaukeln“, um die Fahrt fortsetzen zu können. Im Geländemodus ist die Freischaukelfunktion deaktiviert, da die Kupplung so lange wie möglich geschlossen bleiben soll. Die Scania G 450 6x6 DreiachsAllrad-Dreiseitenkipper, 2-Pedal-Opticruise Scania G 450 8x4 VierachsAllrad-Dreiseitenkipper funktioniert. Der Scania Retarder soll im Baustellengewerbe besonders viel Bremsmoment bereitstellen. Die in den Antriebsstrang integrierte Zusatzbremse leistet eine hohe Bremskraft von bis zu 4 100 Nm bei niedrigen Drehzahlen. Wenn die Retarderfunktion des Fahrzeuges nicht benötigt wird, schaltet sich der neue Scania Retarder R4100D automatisch ab und wechselt in einen Freilaufmodus, ohne dass der Fahrer etwas dazu tun muss. Das reduziert Schleppverluste und spart Kraftstoff. Wird die Bremskraft wieder benötigt, schaltet sich der Freilauf ab und das Einkuppeln erfolgt unmittelbar und sanft. Der Retarder ist in die Betriebs- und Abgasbremsanlage integriert und kommuniziert mit dem Bremstempomat und Scania Opticruise. Der Fahrer kann so auf Wunsch alle Bremsfunktionen steuern, ohne jede einzeln betätigen zu müssen. Der Scania Retarder arbeitet auf Wunsch vollständig automatisch, kann aber auch manuell vom Fahrer genützt werden, um die Geschwindigkeit zu reduzieren. Im Automatik-Modus aktiviert ein kurzes Antippen den Bremstempomat auf Gefällestrecken. Die Abgasbremse wird dann bei Bedarf automatisch aktiviert und hält zusammen mit dem Retarder das gewünschte Tempo. Zusätzlich reduziert sich in diesem Modus der Reifenverschleiß und die Betriebsbremse bleibt kühl und immer einsatzbereit. Bei unserer Testfahrt wurden wir mit extrem steilen und kurvigen Auf- und Abfahrten konfrontiert. Auch war tiefes und matschiges Terrain dabei. Beim Anfahren in sehr steilem Gelände war die Hill-HoldFunktion unglaublich hilfreich. Es wäre ohne diese Funktion extrem Ausgabe 08/2015 Lkw im steilsten Gelände anzufahschwer, mitBlickpunkt einem voll ausgeladenen ren. Beeindruckend war, dass die Traktion des Vierachs-Dreiseitenkipper ET: 30.09.2015 G 450 CB8x4MHZ gereicht hat, um auf steilsten Steigungen anzufahren. Die Belastungen, solche Fahrzeuge 1/4 4c Seite 90die x 129 mm hoch aushalten müssen, waren auch bei steilen Ab- und Auffahrten zu erkennen, da dann oft die zweite Achse des G 450 CB8x4MHZ EUR 450,neo völlig abgehoben hat und die Belastung nur noch auf der ersten Achse gelegen ist. Auch war gut zu erkennen, wie gut es ist, dass die erste Einstiegsstufe des Fahrerhauses flexibel aufgehängt ist, sonst VORFÜHRMASCHINE von BAUMANN bei KALMAR ihren robusten Kunststoffen auch leicht reinigen. Das Fahrerhaus ermöglicht sehr gute Sicht nach vorne und zu den Seiten – im Gelände besonders wichtig. Die gut positionierten Rückspiegel ermöglichen volle Sicht im Nah- und Fernbereich. Die Motorenpalette von Scania umfasst 18 Euro 6-Varianten mit einem Leistungsspektrum von 250 PS beim Reihensechszylinder bis zur Topmotorisierung in einem V8 mit 730 PS. Dazu zählen auch SCR-only-Motoren, bei denen ausschließlich die Abgasnachbehandlung mit SCR-Technologie zum Einsatz kommt. Die 450 PS-Variante (SCR-only) hat sich als besonders wirtschaftlicher Antrieb herausgestellt. Dieser 13 l-Motor mit einem maximalen Drehmoment von 2 350 Nm verwendet einen Turbolader mit fester Geometrie. Der SCR-only-AdBlue-Verbrauch liegt etwas höher als bei Fahrzeugen mit EGR und SCR, was aber durch den niedrigen AdBlue-Preis und den niedrigen Diesel-Verbrauch mehr als kompensiert wird. 34 Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 den automatisierten Prozess eingreifen. Im manuellen Modus kann der Fahrer auch ganz ohne elektronische Hilfe entscheiden, wann geschaltet wird. Opticruise basiert auf den serienmäßigen Schaltgetrieben von Scania, wobei der Kunde die Möglichkeit hat, die Schaltung mit oder ohne Kupplungspedal zu ordern. Zusätzlich kann er zwischen den vier SchaltModi Standard, Economy, Power und Off-Road maximal drei Varianten auswählen. Ein spezieller Geländemodus bei den Baufahrzeugen von Scania erlaubt die optimale Anpassung der Opticruise-Schaltung an den jeweiligen Untergrund. Dieser Off-Road-Modus ergänzt die Fahrmodi Standard und Power und senkt die Zahl der Schaltvorgänge auf ein Minimum. Die Schaltungen erfolgen in diesem Modus bedeutend schneller, was zwar den Komfort senkt, dafür aber die Zugkraftunterbrechungen minimiert und dadurch die Traktion erhöht. Um ein Anfahren bei sehr hohem Rollwiderstand zu erleichtern, kann der Fahrer auf eine spezielle Funktion zurückgreifen: das Gaspedal schnell durchtreten, um zusätzliche Motordrehzahl für das Anfahren bei solchen Bedingungen abzurufen. Ein Hill-Hold-Funktion erleichtert das Anfahren in Zusammenhang mit Scania Opticruise auf Steigungen enorm. Durch diese Funktion wird das Zurückrollen des Fahrzeugs verhindert. Es lassen sich nicht nur die scheibengebremsten Fahrzeuge damit ausrüsten, sondern auch die trommelgebremsten 6x4- und 8x4-Fahrzeuge. Bis zu 2 % Kraftstoff soll laut Hersteller durch die Eco-Roll-Funktion erspart werden. Sie ist bei 2-Pedal-Opticruise-Fahrzeugen in die vorausschauende Geschwindigkeitsregelung CCAP integriert. Im Eco- oder Standard-Modus berechnet das System die optimale Entscheidung, um Kraftstoff zu sparen, um entweder mit dem Getriebe in Neutralstellung und dem Motor im Leerlauf bergab zu rollen oder die Motorbremse bei abgeschalteter Kraftstoffzufuhr zu nutzen. Eco-Roll gibt es in zwei Ausführungen. Die erste Generation, EcoRoll 1, funktioniert nur, wenn die Geschwindigkeitsregelung Scania CCAP aktiviert ist. Seit März 2015 gibt es die zweite Generation – Eco-Roll 2 – die auch ohne aktivierte Geschwindigkeitsregelung Model: Hubkraft: Ausstattung: Antrieb: Hubhöhe: Bauhöhe: Baumann, Seitenstapler HX50 5.000 kg / 700 mm LSP Kabine mit Heizung, Komfortsitz, VM Dieselmotor, Typ 754E3, 53kW 4.000 mm 2.850 mm www.kalmar.at/ Gebrauchtmaschinen Cargotec Austria GmbH, Portendorf 8, AT-9020 Klagenfurt Rufen Sie uns an! Mobile Nr.: +43 (0)664 521 69 07 marketing.austria@kalmarglobal.com, www.kalmarglobal.com Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 35 BLICKPUNKT INSIGHT hätte sie sich nämlich bei einigen besonders steilen Abfahrten in den Erdboden gerammt. Die automatisierte Schaltung Opticruise erleichterte das Fahren erheblich. In einigen besonders schwierigen Situationen schalteten wir dann doch noch in den manuellen Modus um. Eine hervorragende Steuerbarkeit des Fahrzeugs war auch bei schwierigsten Bedingungen immer gegeben. An der ZweiachsAllrad-Sattelzugmaschine G 490 CA4x4HHA konnten wir erfahren, wie wichtig Differenzialsperren für das Fortkommen sind. Es war uns nicht möglich, auf einer Steigung mit schlechter Traktion Fahrt aufzunehmen. Nachdem wir das Mitteldifferenzial gesperrt hatten, war das Anfahren kein Problem mehr. Sollte ausnahmsweise ein Anfahren nicht mehr möglich sein, besitzt das Fahrzeug einen 35 t-Abschleppbolzen, der ein Abschleppen ohne lästiges Abladen ermöglicht. Harald Pröll nachgewiesen werden. Die Dekra überwachte den Praxisversuch. Entscheidend dabei ist der ganzheitlich optimierte Lastwagen, also die Kombination von Motor, Auflieger, Reifen und anderen Komponenten. Die Testreihe hat Daimler Trucks zusammen mit den führenden deutschen Logistik-Unternehmen DB Schenker Logistics, Große-Vehne und Elflein durchgeführt. Dabei fuhr man unter realistischen Bedingungen auf typischen Routen typische Transporte mit typischen Beladungen. Die unabhängige Prüforganisation DEKRA begleitete die Versuche im Detail. Sie definierte die Versuchsbedingungen, nahm die Messungen vor und wertete die Ergebnisse aus. Eines der Kernresultate: Die beiden für den Efficiency Run optimierten Mercedes-Benz Actros StandardSattelzüge verbrauchten jeweils rund 12 bis 14 % weniger Kraftstoff als ein StandardSattelzug der Spedition Ressourcenauf Basis des Fuhrparkschonung Bestands 2014. Der Efficiency Run unter„Efficiency Run“: Im Feldversuch von Daimler suchte ebenfalls das Trucks – unter Beteiligung von drei Spe- Potenzial des Lang-Lkw ditionen – konnten bis zu 14 % Einspa- – auch hier mit eindeurungen bei Verbrauch und CO2-Ausstoß tigem Ergebnis. Der Lang-Lkw erzielte im Test einen Verbrauchsvorteil von rund 17 % gegenüber dem eingesetzten Standard-Sattelzug im volumenbasierten Transport. Es gilt mehr denn je, in einem integrierten Ansatz das Gesamtsystem LkwTransport zu optimieren. Neben der Zugmaschine betrachtet man dabei auch den Auflieger (zB Maße und Gewichte, Luftwiderstand, Leichtbau), die Reifen (zB Rollwiderstand, Luftdruck, Einzelbereifung) oder den Kraftstoff (zB Biokraftstoff, Erdgas). Aber auch der Fahrbetrieb (zB Fahrertraining, Ladungsbündelung), die Infrastruktur oder das Thema Flottenerneuerung spielen als Stellhebel im integrierten Ansatz eine Rolle. Dass der integrierte Ansatz in der Praxis funktioniert, hat der Efficiency Run nun unter Beweis gestellt. g Geisterfahrt Jedoch im besten Sinne. Daimler ist der Marktreife autonom fahrender Lkw ein großes Stück näher gekommen. Der Actros mit Highway Pilot fährt als erster Serien-Lkw teilautomatisiert auf der Autobahn. Die Multisensorfusion, das heißt die Kombination bewährter Assistenz- und Sicherheitssysteme und Sensoren der neuen Generation, ermöglicht dem Lkw mit Highway Pilot-System, den gesamten Bereich vor dem Fahrzeug ständig zu beobachten und in bestimmten Situationen selbst das Steuer zu übernehmen. Sobald sich der Lkw in den fließenden Verkehr auf der rechten Fahrspur eingeordnet hat, heißt es „Highway Pilot On“ und das System bietet an, nun den Fahrbetrieb zu übernehmen. Der Fahrer kann durch Knopfdruck bestätigen. Akkurat hält der Actros die Fahrspur und den optimalen Abstand auf das Fahrzeug vor ihm. Wird der Abstand zu gering oder schert ein Fahrzeug vor ihm auf die Fahrbahn ein, bremst der Lkw ab. Die beiden Fahrzeuginsassen sitzen indessen bequem in der funktionalen und modernen Fahrerkabine und plaudern entspannt. g 9. Country Weihnacht Benefiz-Konzert für mukoviszidosekranke Kinder 21. November 2015 um 19.00 Uhr (Einlass ab 18.00 Uhr) Kufstein - 05372/90804 - Fax: DW 27 - office@mut.cc Moderation: Kurt Bernard (Regio-TV) – es unterhalten Sie: Mit dem Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, absolvierte Dr. Wolfgang Bernhard, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Lkw und Busse, die Jungfernfahrt im Mercedes-Benz Actros mit Highway Pilot-System. Holen Sie sich die kostenlose App von Blickpunkt LKW+BUS! in der Blumenwelt Hödnerhof, A-6341 Ebbs Mehr Infos unter: www.countryweihnacht.at Wanted, Wild West Girls, Maud Lerch, Antoni Berza, Wolfgang Niegelhell, Sequoia, Don Attilla Band, Ronny Nash & His Whiteline Casanovas ter € 15.- un rverkauf: Kartenvo yweihnacht.at und ntr www.cou dkasse: € 20.en b A er d an SiaS | ArT www.sias-art.at Die Freiwillige Feuerwehr Ebbs und die Jungbauernschaft Ebbs versorgen Sie kulinarisch auf‘s Beste! CountryWeihnacht_A5.indd 1 10.05.15 21:32 Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 37 BLICKPUNKT INSIGHT Coole Typen DAF hat seine Leichten umfangreicher Innovation und Effizienz unterzogen. Für den Verteilerverkehr fährt nun die LF Edition 2016 vor. Optimierte Antriebsstränge, ein neues Aerodynamik-Paket und eine noch größere Auswahl an Radständen und Kraftstofftanks ermöglichen eine höhere Rendite pro Kilometer. Die meisten LF 2016-Modelle bieten zudem serienmäßig modernste Komfortausstattungen und Sicherheitstechnologien wie AEBS, FCW, ACC und LDWS. Dank dieser umfangreichen Innovationen entspricht die LF-Serie voll und ganz der DAF Transport Efficiency-Philosophie, deren Ziel die Verringerung der Betriebskosten und die weitere Steigerung der Effizienz ist. Dies gilt auch für die neuen, extrem langlebigen LED-Schlussleuchten, die neue Frigoblock-Generatorvorbereitung für den PACCAR PX-5-Motor mit 4,5 l und das mittlere Display auf dem Armaturenbrett, das jetzt auch Informationen zu Fahrtenschreiber, Fahrzeiten, dem nächsten geplanten Inspektionstermin und zum Aufbau anzeigt. DAF LF Edition 2016 – die Produktion startet im Dezember 2015. Verbesserter Aufbau Optimierter Antriebsstrang Der neue LF 2016 bietet einen optimierten Arbeitsstrang. Dank der erweiterten Software und des verbesserten Temperatur- und Luftmanagements im Abgas-Nachbehandlungssystem konnte der Kraftstoffverbrauch des PACCAR PX-5-Motors mit 4,5 l (152 bis 213 PS) um bis zu 5 % reduziert werden. Der PACCAR PX-7-Motor mit 6,7 l (223 bis 314 PS) ist jetzt optional auch mit 12-GangAS Tronic-Automatikgetriebe erhältlich. Im Vergleich zum bestehenden 6-Gang-Getriebe ist damit ein höheres zulässiges Gesamtgewicht bis 32 t möglich, was die Produktivität weiter erhöht. Zudem bedingen die geringeren Motordrehzahlen zusätzliche Kraftstoffeinsparungen und einen niedrigeren Geräuschpegel im Inneren. Der Fahrerplatz im LF Edition, mit zentralem Display 6,90 m zur Auswahl. Damit sind Ladelängen über 9 m für eine maximale Ausschöpfung des Ladevolumens möglich. Der längere Radstand bietet Platz für Kraftstofftanks bis 1 240 l, was bei Lkws im Verteilersektor einzigartig ist. Das bedeutet eine größere Reichweite, eine optimierte Fahrzeugverfügbarkeit und finanzielle Vorteile, da das Nachtanken an preisattraktiven Orten möglich ist. Mehr Ladevolumen Optimale Aerodynamik Einer der größten Vorteile des neuen LF 2016 ist die verbesserte Fähigkeit, das Fahrzeug den gegebenen Nutzungsanforderungen anzupassen. Hierfür stehen sieben neue Radstände bis Um eine optimale Aerodynamik und einen hocheffizienten Kraftstoffverbrauch zu garantieren, hat DAF für die LF-Modelle mit Tageskabine neue Kabinenverkleidungen und 38 Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 über der Kabine und Schlafeinheiten. Speziell Serienmässige für Kühltransporte kann die 2016er-Version Assistenzsysteme des DAF LF nun in Kombination mit dem PACCAR PX-5-Motor mit 4,5 l mit einer Die 2016er-Version des DAF LF (ab 8 t zuläsFrigoblock-Generatorvorbereitung (wasserge- sigem Gesamtgewicht und mit luftgefederkühlt, 22,5 kW) bestellt werden. Zudem sind ter Hinterachse) ist serienmäßig mit einem neue LED-Schlusslichter, wie sie bereits mit Notbremsassistent-System (AEBS), einem den Modellen CF und XF angeboten werden, Auffahrwarnsystem (FCW) und einem adapoptional erhältlich. Diese können prinzipiell tiven Tempomaten (ACC) ausgestattet. Ebendas gesamte Wartungsleben des Lkw überdau- falls serienmäßig ist der Spurhalteassistent ern und sind zudem energieeffizient. Der bei (LDWS). AEBS und FCW helfen Unfälle den Modellen LF, CF und XF verfügbare Dri- zu vermeiden. In Notsituationen kann das ver Performance Assistant versorgt den Fahrer AEBS automatisch die Bremsen betätigen, mit detaillierten Informationen zur Kraftstoff- um eine Kollision zu verhindern oder deren effizienz, zum Bremsverhalten und zu der Art, Auswirkungen zu minimieren. Der adaptive wie Fahrer Verkehrssituationen antizipieren. Tempomat (ACC) passt die Geschwindigkeit Ab der 2016er-Version des LF werden die des Lkw automatisch an die des vorausfahrenFahrtenschreiberdetails nun auch im mittle- den Fahrzeugs an. Auf diese Weise wird der ren Display angezeigt. Das ermöglicht es den erforderliche Sicherheitsabstand zwischen den Fahrern, Fahrzeugtempo und Fahrtstunden beiden Fahrzeugen eingehalten. Der Tempoeffektiver im Auge zu halten, um so Beein- mat kann somit erheblich häufiger eingesetzt trächtigungen zu vermeiden. Auf der Anzeige werden, was dem Kraftstoffverbrauch zugute erscheint auch der nächste Inspektionstermin kommt. Der Spurhalteassistent (LDWS) des Fahrzeugs, um die fristgerechte Wartung funktioniert mit einer Kamera hinter der sicherzustellen. Je nach Fahrerkarte wechselt Windschutzscheibe. Verlässt ein Lkw ohne die Anzeige automatisch in die bevorzugte Absicht seine Spur, so wird der Fahrer durch Sprache, was für die Fahrer praktisch ist. ein akustisches Signal gewarnt. g Dachspoiler entwickelt. Der Dachspoiler ist für hohe und niedrige Aufbauten verfügbar; zusammen mit den neuen Verkleidungen ist er perfekt für Breiten zwischen 2,50 und 2,55 m geeignet. Das neue Aerodynamikpaket ermöglicht Kraftstoffeinsparungen von bis zu 4 % im Vergleich zum aktuellen Paket. Weitere Effizienzsteigerung Auch in anderen Bereichen hat DAF zur Effizienz beitragende Innovationen eingeführt. Die neue Luftzufuhr direkt hinter der Kabine gewährleistet einen optimalen Luftfluss und ermöglicht den Anbau von Optionen wie höhenverstellbaren Dachspoilern, Kühlgeräten Informationen über Aufbau und Anbauten riese für können ebenfalls auf dem mittleren Display Felbermayr angezeigt werden, beispielsweise, ob der Ladekran vollständig eingeklappt wurde oder ob Felbermayr Transport- und Hebetechnik die ausfahrbaren Stützen gesichert sind. Dies vertraut seit vielen Jahren auf Krane, die im wird durch die verbesserte Kommunikation Vertrieb, Aufbau und Service der KUHNzwischen Karosserie und Aufbau ermöglicht Ladetechnik stehen. Das Unternehmen mit und gewährleistet auch, dass der Aufbau 2 800 Mitarbeitern bewältigt europaweit „weiß“, wann sich das Getriebe im Leerlauf schwierigste Transportaufgaben in den Bereibefindet. Des Weiteren können jetzt unter chen Straße, Schiene und Wasser, in der anderem der Nebenantrieb und die Motor- Arbeitsbühnen-, Kran- und Staplervermiedrehzahl über das zentrale Fahrzeug-CAN tung sowie Schwermontage und Bauweisen. gesteuert werden. Für maximale Effizienz und „Das Auswahlkriterium für die Anschaffung Komfort ist dies sowohl vom Aufbau als auch des neuen Palfinger PK 200002L SH war das vom Fahrerhaus aus möglich. Überwinden der Störkanten, um mit dem AUSSCHLIESSLICH ERHÄLTLICH BEI R.A.L. IN ÖSTERREICH Attnang-Puchheim, Graz, Klagenfurt, Kolsass, Linz, Wien-Strebersdorf, Wien Süd Tel: 0732 / 38 75 75 - 0 FAHRZEUGBEDARF KOTZ & CO KG A-2353 Guntramsdorf, Industriestraße 7 Zusatzknicksystem noch einige Meter in das Gebäude einheben zu können. Ein Meilenstein des von KUHN-Ladetechnik übergebenen Kranes ist auch die seitliche Reichweite. In Kombination mit einem Personenkorb können somit mehr als 45 m überwunden werden. Mit der Anschaffung dieses Kranes ist es uns möglich, die bestmögliche Leistung für unsere Kunden zu erbringen“, kommentiert Gerhard Uitz, Abteilungsleiter Transport von Felbermayr Lanzendorf. Ausgestattet mit acht hydraulischen Ausschüben, verfügt der Kran über eine hydraulische Reichweite von 25,6 m. Mit dem neu entwickelten Fly-Jib PJ 300 L erreicht der Kran eine hydraulische Reichweite von 45,3 m, das entspricht einer Hubhöhe von mehr als 49 m. g LKW-REIFEN AKTION OKTOBER 2015 - MÄRZ 2016 * Zweigstelle Attnang-Puchheim A-4800 Attnang-Puchheim, Wiener Straße 28 www.ral.at www.fahrzeugbedarf.at Auch als Kompletträder lieferbar * solange der Vorrat reicht Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 39 BLICKPUNKT INSIGHT auf Schnee und Eis und ist speziell für moderne Busse geeignet. Er trägt ebenfalls sowohl die M+S- als auch die 3PMSF-Kennzeichnung. g Winterfeste Trucks und Busse Bereifung im Winter Die gesetzliche Regelung von Winterreifen in Europa gleicht einem Fleckerlteppich. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Bestimmungen und angesichts zahlreicher Länder, die hohe Bußgelder verhängen, empfehlen die Experten von Goodyear, sich vor transnationalen Fahrten im Winter vorab zu informieren. In vielen Ländern anzeige_90x129_Layout 1 02.04.14 08:45 westeuropäischen Seite 1 bis nach Großbritannien und inklusive der Schweiz und Dänemark sowie östlich bis zur russischen Grenze gelten meist keine fest vorgeschriebenen Winterreifenrichtlinien. In Deutschland, Luxemburg, Tschechien und Italien hingegen bestehen situative Vorschriften bei gewissen Voraussetzungen oder auf bestimmten Straßen. In Österreich gilt für Lkw über 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht von 1. November bis 15. April eine generelle Winterreifenpflicht auf mindestens einer Antriebsachse. Für Busse gilt die Pflicht von 1. November bis 15. März. In Spanien und Portugal gibt es sogar je nach Region unterschiedliche Regelungen. In Norwegen, Russland, der Slowakei, Mazedonien und Teilen des ehemaligen Jugoslawien gilt eine uneingeschränkte Winterreifenpflicht für einen bestimmten Zeitraum auf allen Straßen – unabhängig von der Witterung. Im Südosten Europas sowie im restlichen Skandinavien herrscht weitgehend Uneinheitlichkeit. Schneeflockensymbol im Kommen Gebrauchte Nutzfahrzeuge 7,5 t - 40 t täglich aktualisiertes Angebot unter www.tschann.biz Tschann - seit über 60 Jahren der verlässliche Partner der Transportwirtschaft Tschann Nutzfahrzeuge GmbH • Samergasse 20 • A-5020 Salzburg Tel.: 0662 88 995 - 225 Hr. Spors • E-Mail: r.spors@tschann.at 40 Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 Die jeweiligen Vorschriften für den Einsatz von Winterreifen basieren traditionell auf der M+S-Kennzeichnung. Diese kann von den Reifenherstellern frei verwendet werden. Ende 2012 hat die EU eine neue, zusätzliche Markierung für Lkw-Winterreifen eingeführt: das auch als Schneeflocke bekannte „three-peak-mountain snow flake“-Symbol, kurz 3PMSF. Ein Reifen darf nur dann damit markiert sein, wenn er eine für alle Hersteller standardisierte Testprozedur für grundlegende Wintertauglichkeit erfolgreich durchlaufen hat. Das 3PMSF-Symbol schließt die Nutzung von M+S nicht aus. Europaweit gibt es bereits einige Länder, die sich in Gesetzen auf die 3PMSF-Kennzeichnung beziehen, wobei gegenwärtig noch alle mit M+S gekennzeichneten Reifen mit oder ohne 3PMSF anerkannt werden. „Echte“ Winterreifen bevorzugen Für höchste Schneetraktion – beispielsweise für Fahrten in sehr schneereichen oder auch in topografisch schwierigen Gegenden wie im Gebirge – empfehlen die Goodyear-Experten „echte“ Winterreifen, die von den Herstellern explizit als solche klassifiziert sind. Hierzu zählt der ULTRA GRIP MAX, der neue Goodyear-Winterreifen für Lkw. Dieser ist mit dem M+S- sowie dem 3PMSF-Symbol markiert, bietet aber noch mehr Sicherheit und Mobilität. Für Busse, insbesondere wenn diese während der Wintersportsaison in den Alpen eingesetzt werden, bietet Goodyear den Antriebsachsreifen UltraGrip Coach an. Dieser verfügt über hervorragende Traktion die Exekutive nur dann als Winterausrüstung, wenn in der Seitenwand eine Gravur mit der Aufschrift „M+S“ (gleichwertige, alternative Bezeichnungen sind: „MS“, „M.S.“, „M/S“, „M&S“ oder „M-S“) vorhanden ist und die Profiltiefe über die gesamte Reifenbreite mehr als 4 mm (bei Diagonalreifen 5 mm) beträgt. Das gilt auch für Ganzjahresreifen und Spikereifen. Eine Kennzeichnung von Winterreifen ausschließlich mit einem Schneeflocken- bzw. Schneekristall-Symbol ist in Österreich nicht als Winterreifen-Kennzeichnung anerkannt. g Im Hinblick auf den kommenden Winter ist besonders auf die situative Winterreifenpflicht zu achten (8a): Der Lenker darf danach ein Kraftfahrzeug der Klassen M1 (Personen-/Kombinationskraftwagen) und N1 (Lastkraftwagen bis 3,5 t) vom 1. November bis 15. April bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen, wie insbesondere Schneefahrbahn, Schnee- Ideal für Busse matsch oder Eis, nur in Betrieb nehmen, wenn an allen Rädern Winter- und Leicht-Lkw: reifen oder – wenn die Fahrbahn mit einer zusammenhängenden oder pewag omnimat nicht nennenswert unterbrochenen Schnee- oder Eisschicht bedeckt ist ring – Schneeketten auf mindestens zwei Antriebsrädern angebracht sind. Der Lenker darf Schneeketten nur dann verwenden, wenn dies erforderlich Die pewag omnimat ring ist eine bewährte ist, und nur, wenn sie so befestigt sind, dass sie die Oberfläche der Fahr- Bügel-Schnellmontagekette speziell für bahn nicht beschädigen können. Der Lenker darf ein Kraftfahrzeug der Busse und Leicht-Lkw. Sie zeichnet sich Klassen N2, N3 (Lastkraftwagen über 3,5 t) vom 1.11. bis 15.4. bzw. der durch eine schnelle Montage und schnelKlassen M2, M3 (Omnibus mit mehr als 8 Sitzen) vom 1.11. bis 15.3. les Spannen aus. Die Konstruktion nur verwenden, wenn zumindest an den Rädern einer Antriebsachse dieser Kette macht das aufwändige Winterreifen angebracht sind (ausgenommen Fahrzeuge des öffentli- Verschließen von Haken oder chen Sicherheitsdienstes, Heeresfahrzeuge und Feuerwehrfahrzeuge, bei anderen Verschlussteilen überdenen bauartbedingt oder wegen ihres überwiegenden Verwendungs- flüssig – durch die Verwendung zwecks die Anbringung von Winterreifen nicht möglich oder nicht eines vorgeformten Federstahlzweckmäßig ist, und Fahrzeuge, mit denen Probe- oder Überstellungs- bügels wird der Montagekomfort fahrten durchgeführt werden). erhöht. Auf den runden Laufnetzgliedern in Materialstärke Der Lenker eines Kraftfahrzeuges der Dr. Roman Gerhard 5,0 mm sind zusätzlich Glieder Klassen M2, M3 (Omnibus mit mehr Verkehrsjurist als 8 Sitzen), N2, N3 (Lastkraftwa- aufgepresst, welche die Traktion gen über 3,5 t) hat vom 1.11. bis 15.4. und Lebensdauer der Kette erhögeeignete Schneeketten für mindestens hen. Auch bei engen Radkästen zwei Antriebsräder mitzuführen (ausge- kann die pewag omnimat ring nommen Fahrzeuge, bei denen bauart- ohne Probleme montiert werden. bedingt eine Montage von Schneeket- Die pewag omnimat ring wird ten nicht möglich ist, die aufgrund ihrer künftig auch als Netzkette angeboBauweise bestimmungsgemäß nur auf ten. Durch das neuartige Kettennetz schneefreien Straßen eingesetzt werden wird die Laufruhe massiv gesteigert. und der Klassen M2, M3, die im Kraft- Die Traktion wird speziell für Busse und fahrlinienverkehr eingesetzt werden). leichte Lkw mit engen Freiräumen selbst Reifen gelten für den Gesetzgeber bzw. bei extremen Einsätzen deutlich erhöht. g omnimat ring bis zu 40% leichter* Bewährte Bügel-Schnellmontagekette für Busse und Leicht-LKW. Jetzt auch als Netzkette. * gegenüber vergleichbaren Ketten im pewag Sortiment. www.pewag.at Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 41 BLICKPUNKT INSIGHT Spar-Star MAN Lion’s City im realen Einsatz auf einem Stadtkurs in München als auch auf einem synthetischen SORT (Standardized On Road Test) 1- und Eindrucksvolle 2-Zyklus. Neben diversen gewichtsreduKraftstoffeinsparung von 10,2 % zierenden Maßnahmen und Euro 6-Abgasauf einer Vergleichsfahrt Euro technologie kommen hier die Leerlaufab6 gegen Vorgänger EEV schaltung Idle Shutdown, eine verbesserte Automatikgetriebe-Software sowie stromspaBei einer Vergleichsmessung mit zwei rende Innenbeleuchtung und LED-Anzeigen 12 m-Stadtbussen aus den Baujahren 2012 zum Tragen. Weitere wesentliche Schritte zur (EEV) und 2015 (Euro 6) spart das aktuelle Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs sind Fahrzeug unter realen Einsatzbedingungen das ZF EcoLife Step 3 (Software-Update), über 10 % Kraftstoff ein. Eine beeindru- der zweistufige Luftpresser mit selbsttätigem ckende Bestätigung für die seit Jahren kon- Leerlaufsystem und die optimierte Kühlung. tinuierlich umgesetzten Effizienzmaßnah- Zur Sicherstellung der Vergleichbarkeit der men. Ermittelt420-200.abf:EURO wurden die Einsparungen Messergebnisse Fahrzeuge NEO_Skyliner_rechts-b_ 6 20.10.2015 19:58 wurden Seite beide 1 unter Aufsicht des TÜV Südbayern sowohl exakt gewogen und auf das vorgeschriebene SORT-Messgewicht beladen. Gewichtsreduzierende Maßnahmen im aktuellen Stadtbus wurden hierbei berücksichtigt. Am Steuer beider Fahrzeuge waren auch hier Profis: Der Münchner Verkehrsverbund hatte den Test mit zwei Linienbusfahrern unterstützt, die nach der Hälfte der Strecke jeweils das Steuer wechselten. Alle Testfahrten auf einer Strecke von insgesamt rund 70 km wurden mit eingeschalteter Klimaanlage – also unter Realbedingungen – durchgeführt. Dabei fuhr das Euro 6-Fahrzeug auf dem synthetischen SORT-Zyklus gegenüber dem EEV-Fahrzeug aus 2012 einen Verbrauchsvorteil von 8 % heraus. Auf dem München-Rundkurs, der im Mischverkehr (also nicht auf einer separaten Spur) absolviert wurde, stellt sich der Verbrauchsvorteil noch deutlicher ein: 11,4 % verbraucht das Euro 6-Fahrzeug weniger als sein EEV-Vorgänger. Bezogen auf den typischen europäischen Innenstadtverkehr ergibt sich somit ein Einsparpotenzial von 10,2 %. Für Kunden zahlen sich die Effizienzmaßnahmen in barer Münze aus, stellen Kraftstoffkosten doch einen erheblichen Anteil an den Life Cycle Costs dar. g Tauchen Sie ein in Geschichten aus 100 Jahre Lkw und Busse von MAN: www.100years.man.eu g stagun Bunde ischen rreich e t s ö mer der terneh n u s u Autob ber 2015 26. Novem .5 2 , 1 2 Halle esse Wels M VIP CLASS Gebaut aus Highlights. KOMFORT HOCH ZWEI. Der Skyliner eröffnet mit seinen außergewöhnlichen Highlights eine einzigartige Dimension der luxuriösen VIP-Reise auf zwei Ebenen. Er verschiebt die Messlatte für Erlebnis, Komfort und Sicherheit erneut ganz weit nach oben. Seine außergewöhnliche Kapazität macht ihn umweltfreundlich und wirtschaftlich. Somit bietet sich der Skyliner geradezu für den Fernlinieneinsatz an. www.neoplan-bus.com BLICKPUNKT BUS Das grosse Treffen Report: Busmesse Kortrijk. Wer von Kopf bis Fuß in Omnibussen baden will, der muss alle zwei Jahre zur Busworld ins belgische Städtchen Kortrijk. Hier sind sie alle, große und kleine Anbieter, Nord-, Mittel- und Südeuropäer, Türken und Chinesen. ehr Markenvielfalt und neue Antriebe für Stadtbusse, günstige Überlandbusse, neue Reisebusse im XXL-Format – wer die Trends der Omnibusse entdecken will, der muss jedes Fahrzeugsegment separat betrachten. Stadtbusse Und landet bei den Stadtbussen zum Beispiel bei MAN. Die Münchner feiern zurzeit 100 Jahre Fahrzeugbau. Münchner? Wer die Tradition der einstigen österreichischen MAN-Zweige ÖAF sowie Gräf & Stift mitrechnet, der kann noch deutlich weiter zurückblicken. Ein gesegnetes Alter hat inzwischen auch der MAN Lion’s City erreicht, rund 20 Jahre sind es mittlerweile. MAN hat seinen Klassiker immer wieder aufgefrischt, jüngst mit einer dunklen Frontblende nach der aktuellen Mode des Hauses sowie verglasten seitlichen Elementen im Bereich des Stehperrons in Wagenmitte. Auch hat der Bus auf seine alten Tage rund 150 kg abgespeckt – ein Thema, dss MAN mit dem nächsten Lion’s City weitertreiben wird, der seine Premiere auf der IAA 2016 feiern wird, dann mit Einzelradaufhängung vorn und vielleicht sogar mit leichten Federbalgträgern aus karbonfaserverstärktem Kunststoff. Außerdem verkündet MAN seinen Fahrplan auf dem Weg zum rein elektrischen Antrieb: Ende 2017 rollt eine Demo-Flotte auf die Straße, Serienbeginn vor 2020. Das erinnert sicher nicht ganz zufällig an die Daten des im Frühjahr verkündeten Mercedes-Fahrplans. Der Stuttgarter Konzern ist zurzeit sozusagen stromlos und will die Phase bis zum E-Bus mit seinem neuen Erdgasbus überbrücken, dem Citaro NGT mit neu entwickelter Maschine. Sie basiert auf dem inzwischen bewährten Diesel OM 936 und leistet aus 7,7 l Hubraum 222 kW (302 PS) und bringt es auf 1 200 Nm Drehmoment. Indes tut man sich im Fahrzeugbau im Unterschied zum Haushalt nicht ganz leicht mit Gas als Alternative zum Strom. Denn die Verkehrsbetriebe wissen: Eine Strom-Infrastruktur müssen sie auf jeden Fall in den kommenden Jahren aufbauen, aber dazu noch eine Gas-Infrastruktur? Dabei liegen die Vorzüge auf der Hand: Stadtbusse mit Erdgas- und Biogasantrieb sind leiser und sauberer als Dieselbusse, mit Ausnahme der Tankanlage bleibt der Bus trotzdem fast unverändert, ebenso die Betriebsabläufe. Dem Strom haben sich andere verschrieben, Volvo zum Beispiel. In Kortrijk präsentierte das Unternehmen bereits die Serienausfüh- versteht sich. Stromer gibt es außerdem von Bushersteller. Temsa ist längst da, der Stadtbus rung des vollelektrischen 7900 Electric. Zwi- VDL, Irizar, Castrosua/Vectia oder neuen Avenue aber bisher eher eine Randerscheinung. schenladung oder auch Opportunity Charging Mitspielern wie Sileo/Bozankaya, Ebusco und Otokar steigt vom Midibus-Spezialisten zum heißt der Trend bei Elektrobussen, hier per anderen – mancher humpelt noch ins Ziel, Generalisten auf, spätestens mit dem neuen Stromabnehmer, auch als Pantograf bezeich- nicht jeder hat das Zeug zum Tesla unter den Gelenkbus Kent C. Er streckt sich gleich auf net. Diese Variante scheint im Moment die Busherstellern, doch für Mercedes und MAN 18,75 m Länge. Motor von DAF, Getriebe Nase vorn zu haben im Vergleich zur indukti- wird’s höchste Zeit. und Achsen ZF, klingt alles vertraut. Das gilt ven Ladung über Ladesysteme in der Fahrbahn. Auch kaum ein chinesischer Anbieter tritt womöglich bald auch für das türkische FabriDer Volvo jedenfalls fährt nach sechs Minuten ohne E-Bus an, in Fernost kämpft der Staat kat Karsan. Die Marke bringt Erfahrung aus Aufladung rund 10 km weit. Und die notwen- damit gegen die Luftverschmutzung in Bal- dem Automobilbau mit, das wirkt vertrauendige Infrastruktur wird gleich mitgeliefert. lungsgebieten. Wie wär’s mit einem King erweckender als mancher Start-up. Mit Star Solaris setzte beim ausgestellten neuen Urbino Long E 12 mit Plug-in-Technik? Am euro- und Atak hat Karsan schmucke HeckmotorElectric auf die Ladung per Stromabnehmer päischsten tritt BYD auf. In Zusammenarbeit Midis im Programm, da ist das europäische plus Plug-in für eine Aufladung über Nacht. mit dem renommierten britischen Aufbauer Angebot anderswo eher dünn. Doch dabei bleibt es nicht, denn bei Solaris Alexander Dennis liefert man Solobusse und Anders bei den Minibussen. Hier legt Iveco haben Käufer freie Wahl: Ladung per Strom- Doppeldecker nach London. Die großen den neuen Daily jetzt als Elektrobus auf. abnehmer, Induktion oder Plug-in, elektri- Roten rollen künftig elektrisch mit Fahrgestell Den Antrieb übernimmt eine Kombinasche Antriebsachse mit radnahen Motoren und Antrieb aus China. Leon Daniels, Chef tion Sodium-Nickelchlorid-Batterien – seit oder elektrische Radnabenmotoren, verschie- von Transport of London mit einer Flotte von langem auch als Zebra-Batterien bekannt – den große Batteriepakete je nach Antriebsvari- 9000 Omnibussen, formuliert es deutlich: und Supercaps. Macht 25 % mehr Leistung, ante und Einsatz – Solaris schwimmt munter „Wir wollen so viele Elektrobusse wie mög- 100 kg weniger Gewicht und je nach Batterieim Strom der Elektrobusse. Darüber könnte lich.“ Gelenkbusse hat man in London nicht ausstattung zwischen 110 und 160 km Reichman den ebenfalls neuen Urbino Low-Entry so gern, aber auch die gibt’s inzwischen von weite – das könnte etwas werden in engen fast übersehen. Den 12 m langen Solowagen BYD mit E-Antrieb, befeuert durch Strom- und hochbelasteten Städten. Ein Warnton informiert Fußgänger über den heranschleigibt es wahlweise mit Motor von Cummins abnehmer auf dem Dach. (6,7 l) oder DAF (11,0 l) im Heck. Diesel, Unterwegs nach Europa sind auch türkische chenden Elektrobus. Volvo 7900: Serienausführung des vollelektrischen Niederflurbusses mit Aufladung zwischendurch per Stromabnehmer King Long E 12: eleganter SoloStadtbus in Niederflur-Bauweise mit vollelektrischem Antrieb aus China Alexander Dennis/BYD: britischchinesische Koproduktion eines elektrisch angetriebenen Doppeldeckers für London MAN Lion’s City: letzte Auffrischung vor der Ablösung, dunkle Blende vorn, tiefe Fenster seitlich, weniger Gewicht Solaris Urbino 12 LE: Der Low Entry trägt die Optik der Niederflurbusse, hat an Gewicht verloren und an Platz gewonnen. Iveco Daily Electric: Auch der neue Daily huscht auf Wunsch mit vollelektrischem Antrieb leise durch die Stadt. Otokar Kent C: Die türkische Marke bietet nun auch einen Gelenkbus im Vollformat von 18,75 m an. Mercedes Citaro NGT: Der Citaro mit Erdgasantrieb ist Teil der Überbrückungsstrategie, bis der E-Citaro kommt. Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 45 BLICKPUNKT BUS Überlandbusse/Midis Viel rustikaler geht es bei den Überlandbussen zu. Elektroantrieb ist hier noch kein Thema, dafür der Kostendruck. Der günstige Iveco Crossway hat die Szene umgekrempelt, gefolgt vom Mercedes Intouro. Jetzt legt MAN mit dem Lion’s Intercity nach. Kantig, günstig – und mit bemerkenswerter Sicherheitsausstattung wie serienmäßigem ESP. Ein Bus im Blaumann, ähnlich wie seine Vorreiter. Feiner eingekleidet hat Scania dagegen den Omni-Express. Erst haben die Schweden seinen finnischen Aufbauer Lahden nach dessen Insolvenz übernommen, jetzt sieht der Bus auch aus wie ein Scania. Und er bekam im Rahmen der Änderung den neuen Namen Inter-Link verpasst. Geblieben ist das Konzept mit drei Bodenhöhen vom Überlandbus über den Kombi bis zum Hochdecker, eine eierlegende Wollmilchsau sozusagen. Ein anderer schlichter Überlandbus war noch nicht in Kortrijk präsent – der neue lange Setra S 418 LE Business. Drei Achsen, 14,6 m Länge, bis zu 63 Sitzplätze, das ergibt einen Riesen für lange und belebte Reisebusse Zu Irizar passt auf jeden Fall der neue Superhochdecker namens i8. Die mächtige, 3,95 m hohe Spitzenbaureihe löst den PB ab und schreibt dessen elegante Linienführung gekonnt fort. Die Formen sind so weich, wie die Basken ihren Markennamen aussprechen: Er gleitet als „Irithar“ mit englischem „th“ und Betonung auf dem zweiten „i“ über die Zunge. Fein gestaltetes Exterieur mit LED-Scheinwerfern, ein vorzüglich geformtes Cockpit, edle Service-Sets – der neue Irizar i8 ist ein Fall für Ästheten. Nur bei Materialien und Verarbeitung muss Irizar in der Serie nachlegen. Es gibt den Integralbus als Zwei- und Dreiachser von 12,2 bis 15 m Länge, im Heck arbeiten DAF-Motoren. Diese Triebwerke stecken auch in einem weiteren neuen Superhochdecker, dem Temsa Maraton. Es hat längere Zeit gedauert, bis die türkische Marke wieder ein Flaggschiff vom Stapel gelassen hat. Vielleicht hat man nach Anknüpfungspunkten gesucht, außen erinnern die Scheinwerfer jedenfalls an den Mercedes Travego, drinnen orientieren sich Dachkuppel und Gepäckablagen an der Setra Top-Class – es gibt schlechtere Vorbilder. Der Maraton tritt jedenfalls deutlich gefälliger auf als der schlichte Hochdecker HD. Temsa setzt bei 12,4 und 13,1 m Länge sowie 3,9 m Höhe ausschließlich 46 Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 Linien, Schulbusverkehr, vielleicht auch Werkverkehr. Darf ’s etwas weniger sein? Bei den Midis will Temsa den Erfolg des vielseitigen Heckmotorbusses MD 9 ausbauen und schiebt den neuen MD 7 nach. Der 7,75 m kurze Kleine bewegt sich wie andere Midis irgendwo zwischen Überlandlinie, Ausflug und Reise. Dem Pummelchen geht die Eleganz seines größeren Bruders ab, mit Motor nach der Vorderachse zeigt er ungewöhnliche Omnibustechnik. Die lässt ein anderer Neuling vermissen: Solaris hat als Konzeptbus einen Midi auf Lkw-Fahrgestell DAF LF mit Frontmotor aufgebaut. Maximal 9,6 m Länge, 39 Sitze und 12 t Gesamtgewicht heißen die Eckdaten. Ein Günstigbus, gezielt auf schlichte französische Fast-Busse und ähnliche Kaliber – doch passt das zu Solaris? Solaris Konzeptbus: Midibus im kantigen Stil des Hauses auf einem LkwFahrgestell von DAF mit Frontmotor MAN Lion’s Intercity: einfacher Überlandbus mit zwei Achsen für Ausschreibungslinien mit hohem Kostendruck Temsa MD 7: vielseitiger Midi mit Vierzylinder-Heckmotor als Ergänzung des erfolgreichen Temsa MD 9 Scania Inter-Link: Der Omni-Express ist Vergangenheit, der Nachfolger des vielseitigen Busses trägt nun ein Scania-Gesicht. mehr dazu in unserer app auf Zweiachser. Das passt für Länder mit 19 t zulässigem Gesamtgewicht wie die Hauptmärkte Türkei und Frankreich, aber nicht für 18 t – es wird Zeit, dass die geplante 19,5Tonnen-Regelung in der EU umgesetzt wird. Auf Dreiachser setzt dagegen Van Hool, ebenfalls ein guter DAF-Kunde. Die Belgier bauen die noch junge EX-Baureihe weiter aus. Die Günstig-Hochdecker gibt es deshalb jetzt auch mit 13,4 bis 14,2 m Länge, dazu in zwei Höhen. Im neu errichteten Werk in Mazedonien sind bald 1 000 Reisebusse gefertigt worden, die Kapazität soll im kommenden Jahr auf 800 Fahrzeuge im Jahr steigen. Der EX ist noch frisch, aber er wird zulegen, erscheint er doch unter anderem prädestiniert für den Einsatz auf Fernlinien. Nach Art des Hauses sind dem Reisebus Design-Extravaganzen fremd, hier geht es um Funktion. Ähnliches trifft traditionell auch auf Volvo und seine Reisebusse 9500, 9700 und 9900 zu, abgesehen von ansteigenden Böden mit Theaterbestuhlung und schrägen Fensterbrüstungen (9900). Jetzt setzt die Marke mit Volvo Dynamic Steering (VDS) ein Ausrufungszeichen: Ein Elektromotor unterstützt Lenkbewegungen, gleicht durch dezente Eingriffe innerhalb von Sekundenbruchteilen Fahrbahnunebenheiten aus und verbessert den Geradeauslauf. Was sich bereits im Lkw bewährt hat, überträgt Irizar i8: Der spektakuläre Superhochdecker ist Nachfolger des PB und übersetzt dessen Linienführung in die Moderne. VDL Futura DD2: Reisedoppeldecker mit vergrößerter Stehhöhe, verringertem Gewicht und zwei Längen Temsa Maraton: Die türkische Marke zeigt mit dem Superhochdecker nach mehrjähriger Pause wieder ein echtes Flaggschiff. Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 47 BLICKPUNKT BUS Volvo nun auf seine Hochdecker. Feinheiten sind es auch, mit denen sich der neue Reisedoppeldecker VDL Futura FDD2 sowohl von seinem Vorgänger als auch von seinen Wettbewerbern unterscheidet. Ging der Vorfahr noch auf eine Konstruktion der einstigen niederländischen Marke Berkhof zurück, so ist der Neue schon durch sein Markengesicht als echter VDL zu erkennen. Mit Boden und Dach aus einer Sandwichkonstruktion erzielt der Doppeldecker Maximalwerte für die Stehhöhe, außerdem hat er im Vergleich zum Vorgänger 280 kg abgenommen. Ein ansteigender Boden vorn im Oberdeck vermittelt ein Stockwerk tiefer dem Fahrer eine bessere Sicht und mehr Platz. Die helle Ausstattung soll beiden Decks den sonst typischen Höhlencharakter nehmen. Eine weitere Besonderheit: VDL baut den Doppeldecker in zwei Längen von 13,1 und 14,1 m. Bis zu 96 Fahrgäste will VDL in den Reiseriesen pferchen, das erscheint mit Blick auf Sitzabstand und Gewicht allzu optimistisch – da ist weniger sicher mehr. Auch bei den Reisebussen setzen chinesische Fabrikate einen Fuß in die Tür. King Long ist ohnehin in Europa vertreten, auch mit Generalvertretung in Österreich. Yutong sitzt mit dem schlichten Hochdecker TC 12 und dem eleganten Superhochdecker HTC in den Startlöchern. DAF-Motoren, ZF-Komponenten, aktuelle Sicherheitstechnik wie Notbremssystem und Spurwarner – alles drin und dran. Schlichter sind die Hochdecker von Golden Dragon, hier wirkt das Interieur einfach und das Exterieur etwas ungehobelt. Aber mit Motoren von Fiat Powertrain und ZF-Komponenten setzt man auf europäische Komponenten. Und auf verständliche Bezeichnungen: Explorer, Snow Leopard oder Splendour klingt verständlicher als die sonst üblichen kryptischen chinesischen Omnibus-Bezeichnungen. In China heißt der Explorer zum Beispiel XML6125J. Ob als Wettbewerber oder potenzieller Käufer, man sollte ein Auge auf die Busse aus Fernost haben, denn die Markenvielfalt wächst nicht nur bei Randolf Unruh Stadtbussen. Van Hool EX 16/17: Zwei Längen, zwei Höhen – Van Hool erweitert die junge Günstig-Baureihe EX um Dreiachser. Golden Dragon Explorer: Superhochdecker mit europäischen Komponenten von Fiat Powertrain und ZF für Europa Bosch Coach Mediarouter: WLAN an Bord, Internetanbindung für 50 Plätze und Streaming-Dienste zur Unterhaltung und Information 4 Hinter den Kulissen Häufig sitzen die Urheber der schönen neuen Technikwelt der Omnibusse nicht bei den Busherstellern – dann sind Hersteller von Komponenten die Innovatoren. Siehe ZF. Bei der Portalachse AV 133 für Stadtbusse geht die vierte Generation an den Start. Wer sie mit Aluminium-Federträgern wählt, spart 45 kg Gewicht – fast ein zusätzlicher Fahrgastplatz. Ein Geschwisterchen hat die Achse ebenfalls bekommen: AV 110 heißt eine kompakte Ausgabe mit 19,5 ZollRädern für Midibusse. Neu beim beliebten Sechsgang-Automatikgetriebe ZF Ecolife ist eine Start/Stopp-Funktion – damit herrscht Ruhe an Ampel und Haltestelle. Gleichzeitig nennt ZF bis zu 10 % Spritersparnis. Abwarten, was das ständige An und Aus für Anlasser, Motor und Stromhaushalt bewirkt. Auch Getriebe-Wettbewerber Allison spart Sprit. Die neue Automatik xFE („extra Fuel Economy“) soll den Spritverbrauch deutlich senken. Hintergrund sind neue Übersetzungsverhältnisse und Schaltprogramme sowie der Eingriff der Wandler-Überbrü- ckungskupplung bereits im ersten Gang. Energie, wenn tatsächlich gelenkt wird – das Auf das Getriebe verzichten kann man bei senkt den Spritverbrauch laut Bosch um Ziehl-Abegg und seinen elektrischen Rad- beachtliche 0,6 l/100 km. Bosch kümmert nabenmotoren. Die Schwaben liefern kom- sich auch um die Unterhaltung an Bord. Der plette Achsmodule einschließlich Antrieb. Coach Media-Router bietet stabiles InterDie Applikation übernimmt der erfahrene net und das Streamen unterschiedlichster Automobilzulieferer Benteler – auch als Medien während der Fahrt. Bis zu 50 NutUmrüstung vorhandener Dieselbusse. Hybri- zer können sich über ihn mit der Außenwelt con aus Schweden verspricht für seine Stadt- verbinden. Umgekehrt können sich Betreibusse bei einer Ladung per Stromabnehmer ber mit einem vielfältigen Programmangebot mit 650 kW nach 180 s Antriebskraft für eine profilieren. Gleiches gilt für die Passagiere Stunde Fahrt – bei minus 25 °C außen und untereinander, etwa mit Bildern oder Filmen von der aktuellen Urlaubsfahrt. Neue plus 20 °C innen. Für die Kühlung von E-Bussen macht sich Freiheiten genießen Reiseleiter dank FunkSpheros stark. Die Klimaspezialisten haben mikrofon: Sie sind nicht mehr auf den die elektrisch betriebene Aufdach-Klimaan- Begleiterplatz vorn rechts festgelegt, sonlage Revo-E Global entwickelt. Schwerpunkte: dern können sich frei im Bus bewegen und leichte Bauweise, hohe Leistung, einfache die Fahrgäste dabei bequem informieren. Installation. Von einem angenehmen Klima Bosch bereitet außerdem neue Cockpits vor profitieren auch die Kapazität und Lebens- – Wettbewerb für Continental. dauer der Batteriesätze von Elektrobussen. Dort stehen programmierbare InstrumentenDie neue Batteriekühlung von Spheros einheiten und Kamerasysteme: als künftigen Ersatz der Außenspiegel sowie für einen 360°gewährleistet maximale Leistungsfähigkeit. Auch Bosch spart: Die elektronisch gesteu- Blick rund um das Fahrzeug. Mal sehen, wo erte und elektrisch angetriebene Hinterachs- und wann dies alles auf der Straße zu sehen lenkung eRAS für Dreiachser benötigt nur sein wird. 3 Continental Multi-Viu Professional: programmierbare Instrumente für das Cockpit des Omnibusses von morgen ZF AV 133: Die neue Generation der Portalachse für Niederflurbusse wird mit Alu-Federträgern 45 kg leichter. Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 49 BLICKPUNKT BUS travel the world Das Investitionsvolumen für den neuen 6 000 m2 umfassenden Standort von Pfleger Reisen in St. Pölten betrug rund 4 Mio. EUR. Eröffnung des neuen Standortes der PFLEGER Reise GmbH in St. Pölten Mit der Inbetriebnahme des neuen Standortes des PFLEGER Reise- und Buszentrums in der St. Pöltener Porschestraße 31 schlägt das Traditionsunternehmen Mitterbauer aus Ruprechtshofen ein weiteres Kapitel in der erfolgreichen Firmenhistorie auf. Unternehmerischer Weitblick in Verbindung mit einem gesunden Maß an Bodenständigkeit und die gelebte Firmenphilosophie, auf mehreren Standbeinen zu stehen, haben dazu beigetragen, dass der Name Mitterbauer heute über die regionalen Grenzen hinaus nicht nur für ein Top-Leistungsangebot im Bereich der Bustouristik und des Personenverkehrs steht, sondern das Unternehmen auch ein gefragter Partner im Segment Gütertransport & Logistik in den Bereichen Güterfernverkehr, Inlandstransporte sowie Recycling ist. Mit einem Lkw für den Milchtransport und einem Autobus für den Ausflugsverkehr startete Firmengründer Franz Mitterbauer sen. im Jahre 1952 in die Selbstständigkeit und legte den Grundstein des Unternehmens, das jahrzehntelang in Ruprechtshofen ansässig war. Familiensinn und Tradition nehmen seit jeher einen besonderen Stellenwert im Unternehmen ein, das seit 1982 erfolgreich von KR Franz Mitterbauer geleitet wird. Anlässlich der offiziellen Eröffnung des neuen Betriebsstandortes der Pfleger Reise GmbH hatten sich über 250 geladene Gäste eingefunden, und weitere 3 000 Besucher nutzten anschließend den Tag der offenen Tür. Der Neubau trägt unverkennbar die Handschrift des gleichen Architekten, der bereits den Neubau der im Jahre 2011 in Betrieb genommenen neuen Firmenzentrale der Mitterbauer Reisen & Logistik GmbH in Ybbs plante, mit der das Unternehmen einmal mehr neue Maßstäbe in der Bustouristik setzte. Der neue Standort in St. Pölten dient auch als Firmensitz der Tochtergesellschaft N-BUS GmbH (Kerschner/Mitterbauer), die 25 Fahrzeuge im Einsatz hat und im LUP-Stadtverkehr in St. Pölten und auf 15 regionalen Buslinien im gesamten Mostviertel im Einsatz ist. Im Rahmen eines attraktiven Unterhaltungsprogramms wurde den Gästen unter anderem eine kulinarische Reise geboten, die an mehreren Auf dem Firmengelände wurde ein Auszug aus der modernen, insgesamt 75 Fahrzeuge umfassenden Busflotte der Mitterbauer Gruppe präsentiert. Die offizielle Eröffnung des neuen Pfleger Reisen-Standortes nahm die Familie Mitterbauer gemeinsam mit Landesrat Mag. Karl Wilfing und St. Pöltens Bürgermeister Mag. Matthias Stadler vor. Talkrunde zum Thema Bustouristik in Österreich. V. li. n. re.: Spartenobmann für Transport und Verkehr KR Franz Penner und Fachgruppenobmann der Autobusunternehmer KR Rudolf Busam von der Wirtschaftskammer NÖ, Moderator Christoph Kaufmann, Josef Penz, Betriebsleiter LUP der N-Bus GmbH, sowie Pfleger-Buspilot und Betriebsrat Jakob Becker 50 Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 V. li. n. re.: KR Franz Mitterbauer, Landesrat Mag. Karl Wilfing, Franz Mitterbauer jun. und St. Pöltens Bürgermeister Mag. Matthias Stadler europäischen Stationen Halt machte und bis nach Südamerika führte. In seiner Ansprache schilderte KR Franz Mitterbauer die erfolgreiche Firmengeschichte der Unternehmensgruppe, die am Firmensitz in Ybbs 100 Mitarbeiter und am Standort St. Pölten 70 Mitarbeiter beschäftigt. „Nur wer mit 100 % hinter seiner Arbeit steht und diese mit Freude ausübt, hat auch den Erfolg. Nicht nur das Notwendigste tun, sondern das Mögliche, ist einer der Grundsätze im Unternehmen. Um ein Höchstmaß an Kundenzufriedenheit sicherzustellen, bedarf es neben entsprechender Infrastruktur motivierter Mitarbeiter. Mir ist es daher besonders wichtig, dass meine Mitarbeiter einen attraktiven Arbeitsplatz vorfinden, an dem sie gern ihrer Arbeit nachkommen. Zur erfolgreichen Entwicklung des Unternehmens hat sicherlich in hohem Maße beigetragen, dass wir stets offen für Veränderungen und Erneuerungen waren. Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten konnten wir mit verstärktem Einsatz, Bodenständigkeit und Verlässlichkeit immer wieder Akzente setzen. So richtig Gas gegeben haben wir aber erst ab dem Zeitpunkt, als sich unsere Kinder bereit erklärten, das Unternehmen weiterzuführen. Heute sind alle Kinder zu gleichen Anteilen am Unternehmen beteiligt und in eigenverantwortlichen Positionen. Sohn Christoph leitet den Bereich Transport & Logistik, Tochter Barbara zeichnet für das Reisebüro und die Bereiche Personal und Recht verantwortlich und Sohn Franz jun. leitet die Geschicke der im Jahre 2009 in die Firmengruppe integrierte Pfleger Reisen GmbH in St. Pölten. Der Bereich Kundenberatung und Administration wird von meiner Gattin Elfriede betreut“, erläutert KR Franz Mitterbauer als Chef der Unternehmensgruppe. „Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei Firmengründer KR Erich Pfleger für das Vertrauen bedanken, als er sich 2009 im Alter von 75 Jahren entschied, sein Unternehmen in unsere Hände zu legen. Wir haben in den letzten fünf Jahren rund 19 Mio. EUR in neue Gebäude und neue Fahrzeuge investiert. Dies konnten wir nur, weil wir umsichtig gewirtschaftet haben und Gewinne stets wieder investiert haben, um unseren Kunden in jeder Hinsicht Qualität auf höchstem Niveau bieten zu können“, so Franz Mitterbauer. Auch einen kurzen „Ausflug“ in Sachen Rahmenbedingungen für Unternehmer in Österreich unternahm KR Franz Mitterbauer in seiner Rede. Man befinde sich in Österreich in einem extremen Spannungsfeld zwischen Vorschriften und Gesetzen einerseits und der praktischen Arbeit andererseits. Er forderte in diesem Zusammenhang mehr Entgegenkommen seitens der Wolfgang Schröpel Politik. Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 51 BLICKPUNKT BUS Vier Auszeichnungen für Setra Die Premium-Busmarke Setra ist auf der „Busworld“ im belgischen Kortrijk mit mehreren Auszeichnungen geehrt worden. Drei der insgesamt vier Preise für Setra verlieh die FachJury der European Coach & Bus Week (ECW) und ehrte damit die Fahrzeuge der Setra TopClass 500. Neben dem D 516 HDH, der mit dem „Grand Award Coach“ ausgezeichnet wurde, würdigte das Gremium mit dem „Ecology Label“ und dem „Styling & Design Label“ auch die hohe Umweltverträglichkeit sowie die ästhetische Formgebung der innovativen Setra Reisebus-Generation. Für Hartmut Schick, Leiter Daimler Buses, bedeutet der Preis eine Würdigung für die von Daimler Buses vorangetriebenen Zukunftstechnologien: „Wir sind stolz, dass wir mit der prämierten Setra TopClass 500 auch in den Bereichen Ökologie und Ökonomie eine Vorreiterrolle übernehmen konnten, die Mensch und Umwelt in ganz besonderem Maße gerecht wird.“ g 60 Jahre kompakt auf Reisen Vor 60 Jahren feierte der kleinste Setra Omnibus, der S 6, auf dem Genfer Automobilsalon seine Premiere. Heute spiegelt dieses Jubiläum die lange Tradition und Erfahrung von Setra beim Bau von Clubbussen wieder – den idealen Fahrzeugen für exklusive Reisen in kleinen Gruppen. Zur Feier dieses Anlasses 52 Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 Übung macht den Meister Die Technische Akademie Bergen und Abschleppen, kurz TABA, veranstaltete speziell für die VBA Österreich-Mitgliedsbetriebe in Bamberg ein Sonderfachseminar. Franz Wuthe, Vorstandsmitglied im VBA Österreich und Ressortleiter für Schulung und Weiterbildung, lud nicht nur die Mitglieder des VBA Österreich und deren Mitarbeiter, sondern auch Vertreter der ASFINAG und der Wirtschaftskammer zum Sonderfachseminar ein. Der Kommentar von Franz Wuthe: „Der Lkw-Verkehr auf unseren österreichischen Straßen wird laut Prognosen in den nächsten Jahren weiter steigen. Deshalb ist es ganz wichtig, dass wir im Bereich des Bergungs- und Abschleppdienstes professionelle Dienstleistungen anbieten können. Das schafft Vertrauen bei unseren Lkw-Unternehmen und auch bei den anderen Verkehrsteilnehmern. Das Ziel des Straßenerhalters ASFINAG ist es auch, dass die Autobahnen und Schnellstraßen nach Verkehrsunfällen und Pannen 6 Franz Wuthe V. li. n. re.: Hartmut Schick (Leiter Daimler Buses), Roman Biondi (Leiter Marktmanagement Tochtergesellschaften Daimler Buses) und Martin Biewald (Geschäftsführer der EvoBus-Tochtergesellschaften Belgien und Niederlande) nutzten kürzlich Busfreunde die Möglichkeit, neben dem derzeit neuesten Clubbus, dem S 511 HD, auch mehrere historische Setra Omnibusse rund um Dresden zu fahren und sich von der gelungenen Verbindung aus Historie und Moderne zu überzeugen. Ob rund um das Jagd- und Barockschloss Moritzburg, über kurvenreiche Straßen im Umland Dresdens oder durch die verwinkelten Altstadtgassen der sächsischen Metropole: Der S 511 HD, die kürzeste Variante der Setra schnellstmöglich geräumt werden, um den Verkehrsfluss und die Verkehrssicherheit wieder herzustellen. Daher gibt es auch von dortiger Seite den Wunsch nach hoher Qualität und Professionalität bei den Berge- und Abschleppunternehmern. Deshalb ist es ganz wichtig, Weiterbildungsmaßnahmen für die Verbandsmitglieder durchzuführen. Nur mit Kompetenz können wir punkten und uns von den Non-Profit-Organisationen abgrenzen. Das Technik- Sonderfachseminar im fränkischen Bamberg war ein toller Erfolg und eine wichtige fachliche Erfahrung und Bereicherung.“ g ComfortClass 500, ließ Busunternehmer und Fahrer auch in beengten Situationen nicht im Stich. Mit dem kurzen S 511 HD öffnet nun auch das kompakteste Modell der Baureihe seine Türen für die Fahrgäste. Man kann ihn als luxuriösen VIP-Shuttle oder für exklusive Vereinsreisen einsetzen. Speziell kleinere Reisegruppen nehmen in dem wendigen Reisebus, Nachfolger des S 411 HD der TopClass 400, gerne Platz. Dank seiner kompakten Ausmaße ist der variabel ausstattbare Hochdecker prädestiniert für den Einbau von Küchenmodulen oder einer exklusiven Clubecke im Fond. Den S 511 HD gibt es auch mit Heckeinstieg. Der Fahrgastraum bietet den gewohnt hohen Luxus der ComfortClass 500. Dazu zählen die Stehhöhe, das angenehme Raumgefühl, die vielseitigen Bestuhlungsvarianten sowie die großräumigen Gepäckablagen. Das Gepäckraumvolumen variiert je nach Anordnung der Tür 2. Mit Mitteleinstieg stehen dem Busbetreiber mit Toilette 5,3 m³, ohne WC-Modul 6,5 m³ für das Reisegepäck zur Verfügung. Mit Heckeinstieg beträgt das Volumen 7,5 m³. Bei einer 3-Sterne-Klassifizierung können im S 511 HD insgesamt 41 Passagiere Platz nehmen, bei fünf Sternen sind es 32 Gäste. Ist das Fahrzeug mit einem Heckeinstieg ausgestattet, beträgt die Anzahl in der 3-SterneVariante 38 Sitzplätze. g Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 53 Beneidenswert bequem! Unterstützen Sie DocStop! Wenn Sie Ihre Fahrer auf Tour schicken, gehen Sie davon aus, dass die Chauffeure auf dem Bock bei bester Gesundheit sind. Die Fahrer sind Profis, auf sie ist Verlass. So weit, so gut. Sie kennen aber logischerweise weder die Krankenakte Ihres Fahrpersonals noch eventuelle chronische Leiden oder gar den medikamentösen Dauergebrauch Ihrer auf Fahrt befindlichen Mitarbeiter. Die Folgen eines akuten Krankheitsfalles während der Fahrt für den Chauffeur einerseits und für Sie als dadurch aus dem Takt geratener Transportunternehmer andererseits wollen wir uns gar nicht vorstellen, obwohl wir das mit in die Kalkulation nehmen sollten. Geraten Berufskraftfahrer während ihres Jobs unterwegs gesundheitlich in Schwierigkeiten, kann europaweit rasche und unbürokratische Hilfe in Anspruch genommen werden. Treffen Sie direkt auf die Leser-Elite! A-6330 Kufstein Schützenstraße 11 T: +43 (0)5372 62332 F: +43 (0)5372 62332-4 Nächste Ausgabe: 18.12.2015 Es genügt, die DocStop-Hotline zu wählen: 0820 90 22 11. Bandscheibenvorfälle, Herzbeschwerden, Blinddarmentzündungen, Magen-Darm-Probleme in lebensbedrohlichen Situationen können von DocStopÄrzten rechtzeitig behandelt werden und Fahrer, Verkehrsteilnehmer, Fracht und Fahrzeug bleiben schadlos. Die Initiative DocStop ist in Österreich bereits in flächendeckendem Aufbau, Exekutive, ASFINAG und vor allem die Transportunternehmen unterstreichen diese Einrichtung. Bei den Frächtertagungen findet DocStop ebenso kräftig Zuspruch. Damit das System für die medizinische Unterwegsversorgung für Berufskraftfahrerinnen und Berufskraftfahrer im ganzen Bundesgebiet effizient bestehen kann, braucht es finanzielle Unterstützung von uns allen, inklusive der Kammern und beruflicher Organisationen. Helfen Sie uns helfen! www.docstoponline.at peter.benyr@docstop.info Wie Frachtführer Martin sich seine Auftragssuche vereinfacht indem er direkt das Passende findet. Sicher über TC Truck & Cargo® suchen. Testen Sie Europas führende Fracht- und Laderaumbörse jetzt kostenlos vier Wochen lang im Echtbetrieb. 5 Freude über DocStop Austria bei den Repräsentanten des Güterbeförderungsgewerbes anlässlich der Frächtertagung in Oberwart 6 Peter Benyr, Vostand DocStop Austria g IMPRESSUM: Verleger, Eigentümer, Herausgeber: Verlag Blickpunkt LKW+BUS / H. Gamper, Schützenstr. 11, A-6330 Kufstein. Redaktion: Ing. Mag. Harald Pröll, Randolf Unruh, Tobias Freudenberg, Wolfgang Schröpel, Ashley Wiggins, Helene Clara Gamper. Redaktion ÖKTV und VBA: Hermann Mitteregger, Peter Benyr, Franz Wuthe, Dr. Roman Gerhard. Redaktionelle Gesamtleitung: Helene Gamper. Fotos: Blickpunkt LKW + BUS, Werksfotos. Druck: Bösmüller Print Management. Erscheinungsort: Kufstein/Tirol. E-Mail: gamperwerbung@kufnet.at. Abo-Preis: € 33,- pro Jahr inkl. MWSt. und Porto. Nachdruck und Vervielfältigung: Titel „Blickpunkt LKW + BUS“, Grafik und Text jeder Ausgabe sind urheberrechtlich, „Blickpunkt“ markenrechtlich geschützt. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form reproduziert, vervielfältigt, verwendet oder an Dritte zur Weiterverarbeitung oder Weiterverwendung übergeben werden. Über- 14.000 Druckauflage pro Ausgabe (1. HJ 2015) Österreichische Blickpunkt LKW + BUS ist offizielles Mitglied der LogCom ÖAK Auflagenkontrolle 54 Blickpunkt LKW & BUS 9/2015 arbeitungen und Kürzungen liegen im Ermessen der Redaktion. Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte. Ausschließlicher Erfüllungsort und Gerichtsstand Kufstein. Für den Versand der Zeitschriften sind die Adressen der Empfänger der laufenden Aktualisierung unterzogen. Vertrieb: Dataform/Printex, 2203 Großebersdorf. Gültig ist die Anzeigenpreisliste 2015. Satz + Layout: HCG corporate designs (Helene Clara Gamper) Besuchen Sie uns im Internet: www.blickpunkt-lkw-bus.com Jetzt auch mobil! IT’S MY TRUCK. DESIGNED AND MADE IN ITALY - www.lagoaccessori.it Ausstattung nicht inbegriffen. KOMPOS-IT: Die Multifunktions-Staukästen zeichnen sich durch den hohen Grad der Modularität aus, deshalb gibt es für jeden Innenraum eine Möglichkeit, den Platz besser auszunutzen. HOHES STA T URAUM VOLUMEN: Große Kästen mit bis zu 320 Liter verfügbarem Stauraum. TA VIELSEITIGKEIT: Durch eine riesige Auswahl an Möglichkeiten ergeben sich Kombinationen, die geeignet sind, und den Transport von ADR und Ladungssicherung Equipment, Werkzeugen und vielem mehr ermöglichen. KOMFORT: Dank der geeigneten isothermischen Module, ist es möglich, eine Reiseküche einzubauen. Größe: 120x65x60 cm Kochen ADR Frachtsicherheit WE MAKE ANY TRUCK YOUR TRUCK. 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