Spannungs - 50Komma2
Transcription
Spannungs - 50Komma2
2 / 2 0 1 6 Einzelpreis 12,00 € Spannungs- Ausgleich ISSN 2199-4102 www.50komma2.de Sonderteil HannoverMesse 2016 Netztechnik Überwachung und -steuerung und Instandhaltung Zustandsdaten aus der Westnetz schafft Niederspannung Kabel-Fehlschnitte ab Smart Metering Energiespeicher Das Modul SAP IM4G Virtueller Großspeicher bei N-ERGIE Inhalt 3 Editorial Editorial & Impressum A 4 Aktuell uf der diesjährigen E-World war deutlich zu spüren, dass der Funke der Energiewende nun auf die Praxis übergesprungen ist. Praktisch alle Aussteller erlebten einen bislang kaum gekannten Andrang von Stadtwerken und Netzbetreibern, die mit großer Dynamik beginnen, die Angebote des Marktes zu adaptieren. Dies gilt im Bereich Smart Metering, wo es jetzt darum geht, die intelligenten Messsysteme zum Verbraucher zu bringen. Eine Aufgabe ist die ganz konkrete Vorbereitung des Rollouts. Wir berichten über die Erfahrungen unserer europäischen Nachbarn und die praxisnahe Vorgehensweise bei den Stadtwerken Dreieich. Zudem stehen nach wie vor die komplexen Prozesse rund um die „Smart Meter“-IT zur Bewältigung an. Für SAP-Anwender stellen wir hier eine interessante Neuerung vor. Auch die Ertüchtigung der Netze hat an Fahrt aufgenommen und vielerorts werden wichtige Fragen gestellt – und beantwortet: So untersuchen die Stadtwerke 10 HannoverMesse 16 Smart Metering 16 Der Erfolg steckt im Detail 18 Freiwillige vor 20 Flexibilität bei den Prozessen 22 Erfahrungen nutzen 23 Freie Wahl bei der Gateway Administration 24 Netztechnik und -steuerung 24 Netzzustand in der Niederspannung 27 Siemens baut drei Umspannstationen in Dubai 28 Alles geregelt 32 Künstliche Intelligenz im Boiler 34 Powerline auf der Mittelspannung 36 Automatisierte Ansteuerung 38 Überwachung und Instandhaltung 38 Fehlschnitte abgestellt 41 Einfach mal abschalten 42 Virtueller Großspeicher sorgt für Netzstabilität 44 Großspeicher ohne Fördermittel 45 Second-Life-Batterien 46 IT und Prozesse Impressum 46 IT Sicherheit: ISMS rechtzeitig einführen 47 BIL ist online 48Anders lernen redaktion Petra Quenel (V.i.S.d.P.) Tel. +49 (0) 2 21/ 92 18 25 - 70 quenel@50komma2.de Carolin Höher Tel. +49 (0) 2 21/ 92 18 25 - 54 hoeher@50komma2.de 50 Anbieterverzeichnis Objektleitung Stefan Grebe Tel. +49 (0) 2 21/ 92 18 25 - 52 grebe@50komma2.de produktion Michael Joschko Tel. +49 (0) 2 21/ 92 18 25 - 31 joschko@sig-media.de Justin Fest Tel. +49 (0) 2 21/ 92 18 25 - 30 fest@sig-media.de verlag sig Media GmbH & Co. KG Bonner Straße 205 50968 Köln Tel. +49 (0) 2 21/ 92 18 25 - 50 Fax +49 (0) 2 21/ 92 18 25 -16 www.sig-media.de ISSN 2199-4102 Krefeld aktuell den Netzzustand im Niederspannungsnetz und schaffen damit die Voraussetzung, um künftige Planungen an der Realität auszurichten. In Nürnberg wurde die Eignung eines virtuellen PV-Großspeichers zur Stabilisierung des Netzes mit positivem Ergebnis getestet, im Schweizer Kanton Solothurn übernimmt diese Aufgabe ein intelligentes Lastmanagement für Privathaushalte. Im Netzgebiet der EWE kommen erstmals regelbare Ortsnetztransformatoren in großem Umfang zum Einsatz. Wir stellen die Technologie vor und beleuchten unterschiedliche Anwendungsfälle. Sicher ist: Bei allen Aufgaben wird die Datenkommunikation künftig eine Schlüsselrolle spielen. Mit einer neuen Lösung kann sie jetzt auch über die Mittelspannungsnetze erfolgen. Weitere Zukunftsthemen der Energiewirtschaft hält wie in jedem Jahr die HannoverMesse Industrie bereit – sei es in Form von Innovationen bei der klassischen Netztechnik, sei es in Form ganz neuer Konzepte und Geschäftsmodelle. Unser Sonderteil versucht, Ihnen eine erste Orientierung in den drei „Energiehallen“ und darüber hinaus zu geben. Petra Quenel, Chefredakteurin Bildnachweise: S. 1: PSI AG (Leitwarte Westnetz GmbH); S.2-3: Fotolia/thomaslerchphoto S. 4: ABB; S. 5: TU Braunschweig, Energy2market; S. 6: Nexans; S. 7: ubitricity/Daniel Meyer, Stromnetz Hamburg; S. 8: E.ON, BMBF; S. 10: Hannover Messe; S. 11: Hannover Messe, A. Eberle GmbH & Co. KG; S. 12: 50Hertz, Janitza; S. 13: BLOCK Transformatoren-Elektronik GmbH, EnerKite; S. 14: ITM Power, NEXT ENERGY; S.15: EFEN; S. 16: Trinet Uzun/ shutterstock; S.17:MeterPan; S.18-19: co.met; S. 20: iStock/Olena_T; S.21 cronos; S. 23: Den Rise/shutterstock S. 25-26: SWK Stadtwerke Krefeld; S. 26: devolo; S. 27: Courtesy of Nakheel PJSC; S. 28-31: Maschinenfabrik Reinhausen GmbH; S. 32: Alex Buschor; S. 33: Alpiq InTec Management AG; S. 34: N-Ergie; S. 35: devolo; S. 36: AMOtronics UG; S. 36-37: Rainer Sturm/pixelio; S. 37: AMOtronics UG; S. 38-40: Megger GmbH; S. 40: DKE; S. 41: PHOENIX CONTACT Electronics GmbH; S. 42-43: EKKEHARD WINKLER; S. 42: N-ERGIE AG; S. 44: Immanuel Roß; S. 45: VDE; S. 46: Gernot Krautberger/Fotolia, DasWortgewand/pixabay; S. 48: animatedheaven / pixabay, EnBW © Copyright sig Media GmbH & Co. KG, Köln. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Mit der Annahme des Manuskriptes und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht das volle Verlagsrecht sämtlicher abgedruckter Beiträge inklusive darin enthaltener Fotos und Abbildungen für alle Sprachen und Länder einschließlich des Rechts der Vervielfältigung und Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege, im Magnetverfahren, Vortrag, Funk- und Fernsehsendung sowie Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen an sig Media GmbH & Co. KG über. Dies gilt auch für die auszugsweise Wiedergabe sowie den Nachdruck von Abbildungen und Fotos. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in 50,2 berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Verlag und Herausgeber nicht übernommen werden. 50 Unternehmensindex, Anbieterindex 2 50,2 _2/2016 50,2 _ 2/2016 3 ak t u e l l Batterieforschung Europäisches Drei Großprojekte starten an der TU Braunschweig Offshore-Netz D D ie positiven Effekte einer gemeinsamen Offshore-Stromnetzinfrastruktur und speziell einer vermaschten Hochspannungs-Gleichstromübertragungstechnologie (HGÜ) sollen im Rahmen des EU-Forschungsprojekts „PROMOTioN” (Progress on Meshed HVDC Offshore Transmission Networks) untersucht werden. Mit einem Gesamtvolumen von über 51 Millionen Euro und 35 beteiligten Unternehmen und Forschungseinrichtungen ist „PROMOTioN” aktuell das umfangreichste Energieforschungsprojekt im Rahmen des Europäischen Forschungsprogramms „Horizont 2020”. Im Rahmen des Projekts sollen in den kommenden vier Jahren unterschiedliche Demonstrationssysteme für HGÜ-Netztechnik, wie etwa DRU (Diodengleichrichterein- Ausbau der Lade-Infrastruktur verliert an Dynamik Zu dieser Einschätzung kommt der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) nach einer aktuellen Erhebung. So standen Fahrern von Elektromobilen zum Jahresende 2015 insgesamt 5.836 öffentlich zugängliche Ladepunkte zur Verfügung, lediglich 265 mehr als noch zur Jahresmitte 2015. Demnach sind mittlerweile 935 Städte und Gemeinden mit mindestens einer öffentlich zugänglichen Lademöglichkeit ausgestattet. Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland mit den meisten öffentlich zugänglichen Ladepunkten (1.255), gefolgt von Baden-Württemberg (1.097) und Bayern (794). Unter den deutschen Städten sind Berlin (433), Stuttgart (370) und Hamburg (203) Spitzenreiter. Das von der EU empfohlene Verhältnis von öffentlich zugänglichen Ladepunkten und Fahrzeugen von 1:10 werde somit in Deutschland aktuell noch erreicht, stellt der BDEW fest. Allerdings sind die Wachstumsraten der Fahrzeuge deutlich dynamischer als bei den Ladepunkten. Im Dezember 2015 wurden insgesamt 49.470 Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb verzeichnet (2014: 26.006). www.bdew.de 4 Anzeige Aktuell heit) konzipiert und realisiert werden, auch die Erprobung von HGÜ-Leistungsschaltern sowie von speziellen HGÜ-Gleichrichterund Schutzsystemen ist geplant. Darüber hinaus sollen Vorschläge für regulatorische und finanzielle Rahmenbedingungen entwickelt werden, die eine koordinierte Planung zum Aufbau eines integrierten europäischen Offshore-Stromnetzes ermöglichen. www.cordis.europa.eu HGÜ-Konverterstation verbindet das dänische und deutsche Stromnetz ABB hat von den Übertragungsnetzbetreibern Energinet.dk in Dänemark und 50Hertz Transmission in Deutschland einen Auftrag im Wert von rund 140 Millionen US-Dollar für die Planung, Lieferung und Installation einer HGÜ-(Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung)-Konverterstation in Bentwisch in Norddeutschland erhalten. Die HVDC Light Kurzkupplungs-Konverterstation (backto-back) ist nach Auskunft von ABB die erste ihrer Art in Europa und ermöglicht die Verbindung der asynchronen Dreh- stromnetze Ostdänemarks und Deutschlands. Das HGÜ-System ist Bestandteil des Projekts „Kriegers Flak – Combined Grid Solution”, dem weltweit ersten Offshore-Interkonnektor. Dafür werden die nationalen Netzanschlüsse des künftigen dänischen Windparks Kriegers Flak und der bereits in Betrieb befindlichen deutschen Offshore-Windparks Baltic 1 und Baltic 2 miteinander verbunden. Im Jahr 2015 erhielt ABB bereits einen Auftrag in Höhe von 100 Millionen US-Dollar für ein Unterwasser-Drehstromkabelsystem zur Anbindung des Windparks Kriegers Flak. Der Interkonnektor wird eine Übertragungskapazität von 400 Megawatt (MW) aufweisen, was dem Energiebedarf von mehr als 400.000 Haushalten entspricht. Das Infrastrukturprojekt wird von der Europäischen Union mitfinanziert. www.abb.com 50,2 _2/2016 rei Forschungsprojekte für die Entwicklung und die Produktion leistungsfähiger und kostengünstiger Batteriezellen für die Elektromobilität und stationäre Energiespeicherung starteten Anfang dieses Jahres an der Battery LabFactory Braunschweig (BLB) des Niedersächsischen Forschungszentrums für Fahrzeugtechnik (NFF) der Technischen Universität Braunschweig. Im Projekt „DaLion–Data-Mining in der Produktion von Lithium-Ionen Batteriezellen“ werden mithilfe einer zentralen Datenbank Wechselwirkungen und Zusammenhänge bei der Elektroden- und Zellproduktion von Lithium-Ionen Batteriezellen erforscht sowie mögliche Störfaktoren bei der Batterieproduktion identifiziert. Im Verbundprojekt „SigGI- Silicon Graphite goes Industry“, das von der Volkswagen AG koordiniert wird, geht es um neue Produktionsverfahren für Silicium-Kohlenstoff-Komposit-Batterien, durch die der Energiegehalt und die Lebensdauer von zukünftigen Bat- teriesystemen maßgeblich erhöht werden könnte. Unter dem Titel “BenchBatt“ sollen neuartige Hochenergie- und Hochvolt-Lithium-Ionen-Batterien mit Post-Lithium-Ionen-Batteriesystemen verglichen werden. Gefördert werden die Verbundprojekte an der TU Braunschweig mit insgesamt 4,8 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. www.tu-braunschweig.de Energy2market zertifiziert Der Leipziger Direktvermarkter erhielt jetzt die Zertifizierung nach DIN ISO 9001 und ISO IEC 27001. Damit ist Energy2market (e2m) nach eigenem Angaben das erste und bislang einzige Unternehmen unter den derzeitig präqualifizierten Anbietern der Regelenergie in Deutschland, dass im Geltungsbereich „Energiehandel sowie Aufbau und Betrieb virtueller Kraftwerke“ ohne Einschränkungen beziehungsweise ohne Normausschlüsse zertifiziert wurde. In Anwesenheit des Leipziger Oberbürgermeisters Burkhard Jung übergab Sven Reinhold von TÜV Rheinland Cert der e2m-Geschäftsführung die offiziellen Urkunden der Kombi-Zertifizierung. www.e2m.energy mobileX und ConVista kooperieren Die Unternehmen mobileX und ConVista Consulting haben eine Partnerschaft geschlossen, um Netz- und Messstellenbetreiber beim Rollout intelligenter Zähler und Messsysteme zu unterstützen. Die ConVista Consulting bietet dabei im Bereich Smart-Meter-Rollout-Workshops zur Klärung marktrollenspezifischer Fragestellungen, Prozess- und Systemberatung sowie die Planung des Rollouts von mME und iMSys auf Basis eines erweiterten Stammdatenupdates. Von mobileX kommt ein Mobile Workforce Management-System, um den massenhaften Austausch von Ferraris-Zählern durch digitale Messeinrichtungen und -systeme zu planen, zu steuern und durchzuführen. www.mobilexag.de PTB 50.7-A Smart Meter Gateway CONEXA Leistungsfähig, flexibel, zuverlässig Theben CONEXA ist aktuell das einzige nach 50.7-A der PTB zertifizierten Smart Meter Gateway. Die schnelle Montage in der Ausführung als Steckmodul (CONEXA 1.0) oder mit 3-Punktbesfestigung (CONEXA 2.0) bietet viele Einsatzmöglichkeiten. In Verbindung mit CONEXA wird das Schaltmodul CSM 124 zur 4-stufigen Leistungsreduzierung gemäß den gesetzlichen Vorgaben durch das EEG eingesetzt. Theben nimmt seit 2008 eine führende Rolle bei der Entwicklung von Smart Meter Gateways ein. Aktuell läuft die Entwicklung eines Gateways nach BSI-Richtlinien (Protection Profile). 50,2 _ 2/2016 www.smart-metering-theben.de ak t u e l l Neue Normungs-Roadmap von VDE|DKE: Gleichstrom im Niederspannungsbereich Viele neue Anwendungen, etwa im Bereich der Elektromobilität oder der Gebäudeautomatisation im Niederspannungsbereich können heute mit Gleichstrom versorgt werden. Um die normativen Voraussetzungen hierfür zu schaffen, haben der VDE-Verband und die Deutsche Kommission Elektrotechnik in DIN (DKE) jetzt die neue Normungs-Roadmap „Gleichstrom im Niederspannungsbereich“ herausgegeben. Die Publikation beleuchtet wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen, Sicherheit, Schutzkonzepte und Netzstrukturen, Anlagentopologien und Use Cases sowie Betriebsmittel und Komponenten von Gleichstromsystemen. Detaillierte Handlungsempfehlungen ermöglichen es den Normungsgremien, festgestellte Normungslücken zeitnah zu schließen. Die Normungs-Roadmap „Gleichstrom im Niederspannungsbereich“ kann kostenlos unter www.dke.de/Gleichstrom-Roadmap heruntergeladen werden. www.vde.com www.dke.de Supraleitende Strombegrenzer für Birmingham (GB) Western Power Distribution, der Verteilnetzbetreiber für Midlands, Südwestengland und Südwales, hat zwei supraleitende Strombegrenzer (SSB) in das Stromnetz von Birmingham integriert. Die beiden SSB mit einer Nennspannung von 12 kV wurden von Nexans entwickelt und hergestellt. Die SSB sind Teil des FlexDGrid-Projekts im Wert von 17 Millionen Pfund, das die Kapazität bestehender Verteilnetze in Birmingham im Hinblick auf Strom aus erneuerbaren Energien erhöhen soll. Supraleitende Strombegrenzer sind bereits an mehreren Stellen in Europa im Einsatz. Seit 2005 hat Nexans diese Technologie an fünf anderen Standorten in Großbritannien und Deutschland installiert, so etwa im Rahmen des AmpaCity-Projekts, das im März 2014 in Essen startete. www.nexans.com Smart-Metering-Anbindung über Kabelnetz Vodafone erweitert sein Angebot für die Energiebranche: Zukünftig können Versorger ihre Smart-Meter-Infrastruktur auch über das Kabelnetz des Kommunikationskonzerns verbinden. Dabei bietet Vodafone zur Anbindung von intelligenten Stromzählern neben einem schnellen Mobilfunknetz auch eine Glasfaserund Koaxialkabel-Festnetzinfrastruktur an. Die gesamte Netzarchitektur von Vodafone entspricht den Sicherheitsanforderungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), inklusive zertifizierter Datenzentren in Deutschland. Weltweit vernetzt Vodafone bereits heute mehr als fünf Millionen Zähler bei 90 Energieversorgern. Zu den Partnern im Bereich des intelligenten Messwesens gehören Bosch Software Innovations, Fröschl, Schleupen, Dr. Neuhaus, Landis+Gyr sowie die Power Plus Communications AG. www.vodafone-deutschland.de Smart Metering Risikofrei. Effizient. BSI-konform. Ob Gateway Administratoren oder externe Marktteilnehmer – wir bieten ein maßgeschneidertes Komplettangebot für alle Marktrollen! Pilotprojekt zur Elektromobilität Gemeinsam mit der niederrheinischen Stadt Hamminkeln und dem Berliner Start-up-Unternehmen ubitricity nahm die RWE Anfang April 2016 die erste Ladesäule für Elektro-Autos in Betrieb, die einen Straßenbeleuchtungsmast als Stromquelle nutzt. Schon seit Ende 2014 setzt ubitricity dieses Ladekonzept im Raum Berlin um. Die Ladesäule am Beleuchtungsmast übernimmt die Funktion einer Stromtankstelle, die zu diesem Zweck mit einer Systemsteckdose ausgerüstet wurde. Die Ladesäule bezieht ihre Energie aus dem vorhandenen Niederspannungsnetz und kann jedes Elektro-Auto auftanken. Ein kompletter Ladevorgang für einen Laternenparker dauert im Mittel fünf Stunden. Zur Betankung ist ein intelligentes Kabel („SmartCable“) erforderlich, das die Technologie zur Freischaltung, Messung und Datenübertragung enthält. Die Identifizierung erfolgt zu Beginn des Ladevorgangs automatisch, dann wird der Ladepunkt freigeschaltet und der Strom fließt. www.ubitricity.com Anzeige Baustart in der Hamburger City Stromnetz Hamburg modernisierte eines der wichtigsten Umspannwerke für die Hamburger City im historischen Bülowhaus. Die umfangreichen Modernisierungsarbeiten sollen von März 2016 bis Juni 2018 dauern und etwa 4,2 Millionen Euro kosten. Der Projektumfang beinhaltet die komplette Neugestaltung der Anlagentechnik. So werden die 10-kV-Schaltanlage, eine umfangreiche 10-kV-Kabelmontage, die Schutz- und Leittechnik sowie die komplette Gebäudeinstallation erneuert. Während der Umbauphase muss die Verfügbarkeit der Schaltanlage uneingeschränkt gewährleistet sein, damit es nicht zu einem Stromausfall in der Hamburger Innenstadt kommt. www.stromnetz-hamburg.de DER SICHERSTE WEG ZUM SMART METER-ROLLOUT. VOLTARIS bietet Lösungen und Produkte für Stadt- und Gemeindewerke, Netzbetreiber, Industrie und Gewerbe. Vom klassischen Metering zu den intelligenten Messsystemen: Beratung, Gerätebeschaffung und -management, Datenmanagement (MDM, EDM), Gateway-Administration, IT-Systeme, Montage und Betrieb sowie Portallösungen. Informieren Sie sich über den sichersten Weg von heute nach morgen unter www.voltaris.de. 6 Anzeige ak t u e l l 50,2 _2/2016 50,2 _ 2/2016 + Consulting + Servicebereitstellung + Umsysteme & angrenzende Services + Modularer Lösungsaufbau + BSI-zertifiziertes Rechenzentrum EI ISIKOFR JETZT R . TESTEN ring art-mete m s / e .d a gis ak t u e l l Kooperation für Solarspeicher E.ON entwickelt gemeinsam mit SOLARWATT ein eigenes Stromspeichersystem. Dafür kooperiert der Energieanbieter ab sofort mit dem Dresdner Solarunternehmen, das im vergangenen Jahr den Stromspeicher MyReserve auf den Markt brachte. Ab Frühjahr sollen die ersten E.ON-Modelle mit Lithium-Ionen-Technik in Deutschland erhältlich sein und kontinuierlich ausgebaut werden. Die Speicher sollen nach Angaben von E.ON einfach zu installieren und jederzeit modular erweiterbar sein. Darüber hinaus sollen sie den Strom aus privaten Solaranlagen mit sehr hohem Wirkungsgrad speichern. Das Speichersystem wird mit einer App ausgeliefert, die Erzeugung und Verbrauch visualisiert. „Unsere Kunden nehmen immer stärker ihre Energieversorgung selbst in die Hand. Gemeinsam mit SOLARWATT können wir dafür eine ganzheitliche Komplettlösung anbieten“, erklärt E.ON-Vorstandsmitglied Bernhard Reutersberg. „Wir wollen ein führender Anbieter von Stromspeichern in Deutschland werden und unser Angebot an intelligenten Lösungen für unsere Kunden kontinuierlich ausbauen.“ www.eon.com, www.solarwatt.de Erstes Modell des E.ON Stromspeichers. Das Design kann sich bis zum Produktstart noch ändern. 8 Kopernikus-Projekte ausgewählt DIE KOMPLETTLÖSUNG FÜR DEN ERFOLGREICHEN ROLLOUT FÜR STADT- UND GEMEINDEWERKE Bundesforschungsministerin Johanna Wanka gab den Startschuss für die Forschungsinitiative. 230 Partner sind beteiligt. D as Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gab jetzt die vier ausgewählten „Kopernikus-Projekte für die Energiewende” bekannt. In diesen Projekten sollen in insgesamt drei Förderphasen über zehn Jahre Lösungen für den Umbau des Energiesystems entwickelt werden. Mit einem geplanten Fördervolumen von insgesamt 400 Millionen Euro stellen die Kopernikus-Projekte die größte Forschungsinitiative zur Energiewende dar. Die erfolgreichen Projekt-Konsortien sind: Neue Netzstrukturen: Der Zuschlag geht an das Konsortium ENSURE unter der Leitung von Professor Holger Hanselka des Karlsruher Instituts für Technologie, der RWTH Aachen, E.ON, TenneT TSO, Siemens AG und ABB. Insgesamt sind an diesem Projekt 21 Partner beteiligt. Das Konsortium hat nach Auskunft des BMBF den überzeugendsten Antrag abgeliefert, wie durch eine Kombination von dezentral und zentral erzeugtem Strom die Kosten für den Netzumbau verringert werden könnten. Aktuell wird der Netzumbau bis zum Jahr 2025 mit bis zu 34 Milliarden Euro veranschlagt. Power-to-X: Speicherung von Überschussstrom. Den Zuschlag erhielt das Konsortium unter der Führung von Professor Leitner der RWTH Aachen, dem Forschungszentrum Jülich und die DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.. Insgesamt sind in diesem Projekt 62 Partner beteiligt. Das Projekt möchte die großtechnischen Voraussetzungen erarbeiten, um mehr als 90% der zukünftigen Erneuerbare Energien-Überschüsse in Form von chemischen Grundstoffen, gasförmigen Energieträgern und Kraftstoffen zu speichern. Industrieprozesse: Der Zuschlag ging an das Projekt SynErgie unter der Leitung von Professor Eberhard Abele der TU Darmstadt und der Universität Stuttgart, die ein Konsortium von 83 Partnern anführen. Mit dem Projekt SynErgie soll erstmals in Deutschland branchenübergreifend demonstriert werden, wie gerade energieintensive Produktionsprozesse an eine schwankende Energieversorgung angepasst werden können. Durch diese Maßnahmen könnten die Energieversorgungskosten der Industrie bis 2020 um schätzungsweise mehr als 10 Milliarden Euro verringert werden - bei erheblicher Reduzierung der CO2-Emissionen. Systemintegration: Professor Ortwin Renn vom IASS Potsdam wird das Projekt ENavi zur Systemintegration mit 64 Partnern leiten. ENavi betrachtet die Energiewende als einen gesamtgesellschaftlichen Veränderungsprozess und will dazu beitragen, die Energiewende mit größtmöglicher Akzeptanz voran zu treiben. Die erwarteten Erkenntnisse erlauben zudem eine Abschätzung des Marktpotentials verschiedener Technologien. Die vier Konsortien werden in diesem Jahr mit den Forschungsvorhaben beginnen. Für die erste Förderphase bis 2018 stellt das BMBF bis zu 120 Millionen Euro bereit. www.bmbf.de 50,2 _2/2016 co.met GmbH Hohenzollernstr. 75 D-66117 Saarbrücken Tel.: 0681 587-2089 Fax: 0681 587-2371 E-Mail: kontakt@co-met.info www.co-met.info Mitglied in H ann o ver messe HannoverMesse 2016, 25.–29. April Zukunftsthemen sichtbar gemacht Unter dem Oberbegriff „Integrated Energy” öffnet sich die Industriemesse neuen Entwicklungen am Energiemarkt. Für Netzbetreiber und Stadtwerke gibt es spannende Innovationen zu sehen und auch ein Blick über die Grenzen des eigenen Geschäfts lohnt sich. In Halle 27 am Stand L24 soll ein interaktives Modell die Bausteine des Energiesystems der Zukunft greifbar machen 10 A m 25. April öffnet die HannoverMesse Industrie (HMI) wieder ihre Tore. Das Thema Energie bildet erneut einen Schwerpunkt bei dieser weltweit führenden Industriemesse: Rund 1.500 Aussteller werden Technologien, Produkte und Lösungen aus diesem Bereich vorstellen. Sämtliche Branchengrößen, aber auch viele kleine, innovative Unternehmen, zahlreiche Forschungseinrichtungen, Versorger und die wichtigen Branchenverbände sind in den „Energiehallen“ vertreten. Die deutsche Energiewirtschaft ist sicherlich nur zum Teil die Kernzielgruppe der Aussteller – internationale und industrielle Kunden stehen nach Bekunden vieler Unternehmen klar im Fokus. Doch genau hier liegt die große Chance, denn insbesondere in der Fertigung sind Technologien zur Erzeugung, Rückgewinnung und Speicherung von Energie aber auch innovative Steuerungsund Managementsysteme heute vielfach schon angekommen. Hinter manch einer Lösung kann sich daher durchaus eine wirksame Technologie oder ein neues Geschäftsmodell für ein hiesiges Versorgungsunternehmen verbergen. Vor diesem Hintergrund lohnt auch ein Blick auf das umfangreiche Vortragsprogramm, das in allen drei Hallen in den dafür speziell eingerichteten Foren angeboten wird. 50,2 _2/2016 Halle 13: Das Netz Halle 13 wird sicherlich für viele Netzbetreiber und Stadtwerke der erste Anlaufpunkt sein, denn hier dreht sich alles um Netztechnologie – und zahlreiche Innovationen. So kann man bei Pfisterer (Stand B82) sehen, wie sich durch innovative Anschlusslösungen platzsparende Umspannwerke realisieren lassen. Fritz Driescher, Wegberg zeigt am Stand C59 intelligente Ortsnetzstationen, bei der Maschinenfabrik Reinhausen (Stand D63) sind regelbare Ortsnetztransformatoren ein zentrales Thema, am Stand. Als Weltneuheit bezeichnet BLOCK (Stand C34) seinen neuen FAIL-SAFE Transformator für 230V bzw. 400V, der in diesem Jahr sogar für den Hermes Award nominiert wurde. Ebenfalls eine Neuheit ist das ARC-K-SYSTEM von KAUTZ. Dieses soll selbstständig Störlichtbögen in Schaltanlagen erkennen und innerhalb von 1,2 ms löschen können. Jean Müller (Stand E98) präsentiert zum ersten Mal seine neue KETO NH-Sicherungslasttrennschalter Serie. Condensator Dominit (Stand E 54) hat mit SOFIA einen spannungsgeführten Oberschwingungsfilter mit intelligenter Anpassung im Programm. Einen Einblick in ihre Produktentwicklung Halle 13 50,2 _2/2016 bietet die Firma GSAB (Stand D49), die ihre noch in der Entwicklung befindlichen NH-Sicherungslastschaltleiste NH3-4pol für 630A vorstellt. Intelligent werden auch die Mess- und Überwachungssysteme, wie etwa das Smart Grid Interface oder das SILAS Smart Upgrade Kit der Firma EFEN (Stand E75), die alle für das Smart Grid und Energiemanagement relevanten Messwerte liefern sollen. Dabei erfolgt die Datenkommunikation Auch jenseits der ausgewiesenen „Energiehallen” 12, 13 und 27 finden Versorger, Netzbetreiber und Stadtwerke Innovationen, mit denen sich neue Betriebs- und Geschäftsmodelle realisieren lassen. Mobiltelefon wird zum Messgerät Die jährlich im Stromnetz durch schlechte Spannungsqualität verursachten Schäden belaufen sich laut dem European Power Quality Survey Report allein in 16 ausgesuchten europäischen Schlüsselindustrien auf mehr als 150 Mrd. Euro. Störungen treten dabei bei Verbrauchern hauptsächlich am wenig überwachten Rand der Verteilnetze auf. Mit einem neuartigen Power Quality Messsystem WeSenseTM will A.Eberle, Anbieter für elektrische Mess- und Regelungstechnik, diese Lücke schließen. Das System erfasst direkt an der Steckdose wichtige Messgrößen zur Power Quality (PQ) sowie Störungen über eine Smartphone App. Das informiert den Benutzer komfortabel über den Netzzustand, sprich Spannung, Netzfrequenz und Oberwellen am Einsteckort und liefert zugleich eine Power Quality Analyse. Halle 12, Stand G83 · www.a-eberle.de 11 H ann o ver messe Der „Missing Link” zum Smart Grid? Mit LINK präsentiert die TU Wien unter Leitung von Albana Ilo nun ein neues Smart-Grid-Paradigma, das die Verwaltung von Netzen, Stromerzeugern, Stromspeicher-Einrichtungen und Verbrauchern neu organisiert. Physikalisch sind die Stromnetze in ein Hochspannungsnetz, ein Mittelspannungsnetz und ein Niederspannungsnetz aufgeteilt. Dazu kommen Kraftwerke, Speicher und Konsumenten. Genau an solchen Trennlinien soll sich auch die Führung der Stromnetze orientieren, meint Ilo. Im LINK-Paradigma wird deswegen das Gesamtsystem in Einheiten wie Kraftwerke, Speicher, Konsumenten – sogenannte Links – aufgeteilt. Jeder Link, das heißt jedes Glied dieser Kette, verfügt über ein eigenes Steuersystem und entsprechende Schnittstellen zu den benachbarten Systemen. Wie tatsächliche Glieder einer Kette können sie nach Belieben zusammen gehängt und kombiniert werden. Dabei bekommt jedes von ihnen Input von den benachbarten Gliedern und entscheidet dann selbst, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen. „Aus Sicht des Datenschutzes ist das ein großer Vorteil”, betont Ilo. „Jedes Kettenglied teilt bloß ein kleines Set von unbedingt nötigen elektrischen Daten mit den Nachbareinheiten – die restliche Information wird bloß lokal verwendet. Auch die Gefahr von Cyberattacken von außen wird dadurch drastisch verringert.” per Cloud-System. KÖHL Power Distribution Systems (Stand E88) integriert aktuell seine Energieverteilungsprodukte optional durch ein patentiertes, neues RFID-basiertes Temperaturmonitoringsystem in die permanente Zustandsüberwachung auf INDUSTRIE 4.0 Standard. Der Softwareanbieter Kisters zeigt am Stand C29 die Leitsysteme ControlStar und ProCoS. Interessant ist in der Halle 13 fraglos auch ein Besuch am Stand C45, dem Gemeinschaftsstand SuperConductingCity: Hier zeigen Hightech-Unternehmen, welche Perspektiven die Supraleiter für Stromübertragung, Stromnetztechnik und elekErweiterte Messtechnik-Lösung trische Antriebe bieten. Janitza hat den Netzanalysator UMG 96RM-PN mit PROFIZudem erwarten den NET-Schnittstelle sowie eine neue Version der Software Besucher im Smart Grids GridVis entwickelt, die unter anderem um die Funktionen Forum (Stand C35) und im Sankeydiagramm (Flussdiagramm) und KPI (Kennzahl) erweitert ZVEI-Forum (Stand D30) wurde. GridVis macht zudem Störungen sichtbar, die separate im Verlauf der Messe insgeSysteme nur teilweise oder gar nicht wahrnehmen würden. samt über 100 Vorträge. Mit beliebigen Eskalationsstufen und Logbuchfunktion stehen Halle 12 dem Überwachungsleitstand weitere Tools für eine effiziente Überwachung zur Verfügung. Die beiden Neuheiten erweitern das 3-in-1-Monitoring von Janitza. Halle 11, Stand E64 www.janitza.de 12 Überwachung und Wartung Halle 12: Überwachung und Wartung elektrischer Energieverteilungssysteme und ihrer Komponenten steht im Mittelpunkt der Halle 12. Ein weiterer Vorteil des selbstregulierenden Systems sei, dass es keine großen Anforderungen an den Netzausbau stelle. In dem LINK den Betrieb unserer Stromnetze mit den physikalischen Gegebenheiten optimal in Einklang bringe, können neue Einheiten einfach und modular in die Energieversorgungskette eingegliedert werden. So wäre mit LINK ein sauberer organisatorischer Neubeginn möglich, anstatt das historisch gewachsene System der Energienetze durch immer weitere kleine Adaptierungen und Notlösungen fortlaufend komplizierter zu machen, sagen die Entwickler. Halle 27, Stand L24 www.ea.tuwien.ac.at Hier zeigt zum Beispiel die Firma BAUR am Stand E22 ihr Produktportfolio zur Kabelfehlerortung, Kabelprüfung und Diagnose sowie Isolierölprüfung. Megger (Stand D06) präsentiert mit dem SMRT36 ein Produkt aus der neuesten Generation Schutzrelaisprüfgeräte, die speziell für das Prüfen von digitalen, statischen und elektromechanischen Schutzrelais entwickelt wurde. Im SMRT36 stellen sogenannte VIGEN- Module 3 x 60A-Stromausgänge und 3 x 300V-Spanungsausgänge zur Verfügung. Eine Besonderheit sind die Spannungsausgänge, die sich vom Anwender zu 15A-Stromausgängen umschalten lassen. Das Prüfsystem SMRT36 kann über das neue Smart Touch View Interface (STVI) mit integrierten Prüfbildschirmen gesteuert werden. Der österreichische Anbieter Omicron (Stand B57) stellt mit TANDO 700 ein sehr genaues Mess- und Analysesystem für die Messung des Verlust-/Leistungsfaktors (Tan Delta) und der Kapazität von Hochspannungseinrichtungen vor, mit dem beispielsweise Leistung, Strom, Spannung, Impedanz und Frequenz gemessen werden können. Die zugehörige Software bietet diverse Funktionen für die Echtzeit-Anzeige der Daten sowie für Trendanalysen und die Erstellung von Protokollen. Softwaregestütztes Asset Management ist weltweit ein Trendthema, in Deutsch50,2 _2/2016 land ist die Marktdurchdringung noch gering. Bei IPS-Intelligent Process Solutions (Stand B80), gibt es umfangreiche Einblicke in die Möglichkeiten von Asset Datenmanagement, Schutzrelais-Einstellungsmanagement, Assetdiagnose- und Asset Management Entscheidungsintelligenz. Halle 27: Die neue Energiewelt Erzeugung, Speicherung und Mobilität sind die Leitthemen der Halle 27, in der sich dementsprechend viele namhafte Anbieter insbesondere aus dem Bereich der Kraft-Wärme-Kopplung präsentieren - der Überflieger Vollautomatische Flugwindkraftanlagen, die den Wind weit oberhalb der Blattspitzen heutiger Windräder nutzen und mit 90 Prozent weniger Materialeinsatz den doppelten Energieertrag bei halbierten Stromgestehungskosten liefern sollen, stellt EnerKite vor. Die EK200 – 100 kW Anlage stellt eine portable Lösung im 20ft Container mit integrierter Speicherung und EMS dar. Halle 2, Stand A32 · www.enerkite.de Besuch am GemeinschaftsEin-Kanal-Schutzschaltersystem stand J50 oder der Firma Viessmann (Stand E41, E51) Die BLOCK Transformatoren-Elektronik zeigt das Produkt EasyB, lohnt sich ohne Frage auch ein Ein-Kanal-Schutzschaltersystem, das Steuerspannungen bis für Stadtwerke, die im Bezu einem Gesamtstrom von 80 A absichern kann. Die Kanäle reich Contracting aktiv sind. adressieren sich beim Einschalten automatisch. Damit entfällt Die Windenergiebranche ein zusätzlicher Arbeitsschritt zur manuellen Adressvergabe. Alle Funktionsbausteine und elektrischen Verbindungsstellen sind ist prominent mit NORDEX in einem Basisgehäuse vorhanden. Die Parametrisierung des (Stand L25) vertreten. Das Systems erfolgt über den Unternehmen wird unter anLeitrechner, Änderungen derem die Vorzeigeserie der sind jederzeit möglich. EaGeneration Delta präsentiesyB reagiert schon auf fünf ren, die auch an SchwachProzent Überstrom und bewindstandpunkten effizient grenzt den Ausgangsstrom auf diesen Pegel. Halle 13, Energie erzeugen und auch Stand C34 · www.block.eu für schallsensible Gegenden geeignet sind. Am Stand L24 stellt Enercon sein Portfolio an großen und mittleren Anlagen vor. AEG Power Solutions (Stand C75) hat innovative Wechsel- und Gleichrichter-Lösungen im Messegepäck. So zeichnet sich zum Beispiel der Protect.SC 600-ID-EIC Umrichter für Energiespeicherung durch seine bi-direktionale IGBT Technologie aus. Gleichzeitig sorgen ein integriertes Batterie-Monitoring und eine Local Management Unit dafür, dass der Umrichter auch autonom betrieben werden kann. Wasserstoff, Brennstoffzellen und stationäre Batterien sind auch das Thema am Gemeinschaftsstand C66, der mit 150 Ausstellern aus 25 Ländern eine breite Halle 27 Anzeige TMTM LVRSys LVRSys LVRSysTM Auf Aufdie die dierichtige richtige richtigeSpannung Spannung Spannung Auf kommt kommtes es esan. an. an. kommt Niederspannungsregelsystem Niederspannungsregelsystem Niederspannungsregelsystem • Spannungsregelung • Spannungsregelungin inOrtsnetzen Ortsnetzenvon von • Spannungsregelung in Ortsnetzen von 2222kVA kVAbisbis630 630kVA kVA 22 kVA bis 630 kVA • Ausführung • AusführungStrangregler Strangregleroder oderalsalsOrtsOrts• Ausführung Strangregler oder als Ortsnetzregler netzregler(Äquivalent (Äquivalentzum zumRONT) RONT) netzregler (Äquivalent zum RONT) • Regelbereich • Regelbereichvon von± ±6 6% %bisbis± ±2020% %der der • Regelbereich von ± 6 % bis ± 20 % der Nennspannung Nennspannung Nennspannung • Unabhängige • UnabhängigeRegelung Regelungder derdrei dreiPhasenPhasen• Unabhängige Regelung der drei Phasenspannungen spannungen spannungen • Optionale • OptionalePower PowerQuality QualityAnalyse Analysenach nach • Optionale Power Quality Analyse nach EN EN50160 50160bzw. bzw.IEC IEC61000-2-2 61000-2-2 EN 50160 bzw. IEC 61000-2-2 Halle Halle 12 12 Halle 12G83 Stand Stand G83 Stand G83 Wir Wir regeln regeln das. das. Wir regeln das. A.A. Eberle Eberle GmbH GmbH && Co. Co. KG KG • Frankenstr. • Frankenstr. 160 160 • D-90461 • D-90461 Nürnberg Nürnberg A.Telefon Eberle GmbH &628108-0 Co. KG ••Frankenstr. 160 • D-90461 Nürnberg Telefon+49 +49911 911 628108-0 info@a-eberle.de • info@a-eberle.de • www.a-eberle.de • www.a-eberle.de Telefon +49 911 628108-0 • info@a-eberle.de • www.a-eberle.de H ann o ver messe Kompakte Power-to-Gas-Anlage ITM Power, South Yorkshire, wurde mit einer kompakten Power-to-Gas-Anlage für den diesjährigen Hermes-Award nominiert. Die Anlage wandelt Strom aus erneuerbaren Energien in Wasserstoff beziehungsweise Methan um, das dann entweder zum Betanken entsprechender Fahrzeuge verwendet oder aber als Methan in das Erdgasnetz eingespeist werden kann. Durch das kompakte Design kann die Anlage verbrauchernah aufgestellt werden. Beindruckend für die HermesAward-Jury waren neben einem Eigendruck von 80 bar und den kompakten Abmessungen auch der hohe Systemwirkungsgrad von 72 Prozent und eine kurze Anfahrtzeit von unter einer Sekunde. Das Projekt leiste damit sowohl einen Beitrag zur Stabilisierung der Netze als auch zur wasserstoffbasierten Elektromobilität, sagen die Juroren. Halle 27, Stand B66 · www.itm-power.com Chancen bietet – wirtschaftlich ebenso wie mit Blick auf die Netzstabilisierung. Am MobilyTEC Gemeinschaftsstand E70 stehen hybride Antriebstechnologien, Ladeinfrastruktur und Mobilitätslösungen der Zukunft stehen im Mittelpunkt. Die Berliner ubitricity zeigt am Stand H85 ein neues Konzept für die Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge. Dabei wird die Systemlogik der Mobilfunkkommunikation auf die Energiewirtschaft übertragen, indem Energiedienstleistungen vertraglich an ein mobiles Endgerät gebunden werden: den smarten Stromzähler im Ladekabel oder im Fahrzeug. So genügt infrastrukturseitig eine Systemsteckdose um flächendeckend verfügbares und dabei bezahlbares smartes Laden zu ermöglichen. ubitricity errichtet und betreibt ein virtuelles Stromnetz und will so das zukunftsfähige „Internet der Energiedinge” (Internet of energy things) ermöglichen. Halle 11: Leistungsschau bietet, in der auch Netzbetreiber interessante Anregungen finden können. So stellt beispielsweise APT seinen Druckluft-Energiespeicher ENTREE100 vor. Dieser befindet sich noch in Entwicklung, soll aber der erste Druckluftspeicher der Megawattklasse werden. Beim Fraunhofer IWES stehen die neuesten Erkenntnisse im Bereich virtueller und simulierter Batterien im Fokus. Ziel ist es, Verfahren zu entwerfen, welche es ermöglichen, Hardware auf ihre Kompatibilität mit unterschiedlichen Batterien zu testen, bevor diese überhaupt installiert werden. Interessante Angebote und Kooperationspartner im Themenfeld Erzeugung, Speicherung und Energieeffizienz finden sich auch an den Gemeinschaftsständen der Länder Nordrhein-Westfalen (E40) und Baden-Württemberg (H71). Hier gewährt die EnBW auch Einblicke in das Schaufenster LivingLab BWe mobil, ein Pilotprojekt im Bereich der Elektromobilität, die für viele lokale Versorger nach einhelliger Meinung schon bald nicht nur Herausforderungen sondern auch interessante Halle 11 14 der Electric (Stand E 47) oder Sprecher Automation (Stand C31). Das österreichische Unternehmen hat neben den klassischen Angeboten wie Netzleit-, Fernwirk-, Stationsleit- und Schutztechnik vor allem auch für den Verteilnetzbereich neue intelligente Automatisierungslösungen mitgebracht. Auch WAGO (Stand C64) folgt diesem Ansatz und stellt mit dem neuen PFC200 aus dem WAGO-I/O-SYSTEM 750 einen breit einsetzbaren GSM-Controller vor, der auch zur Überwachung von Stromnetzen nutzbar ist. Ausgestattet mit einem 3G-Modem mit Standard-Mini-SIM-Karte ermöglicht das wartungsfreie Gerät eine GPRS-Verbindung zum Internet und eine bidirektionale Kommunikation via SMS. Der PFC200 (750-8207) verfügt über zwei ETHERNET-Anschlüsse und eine RS-232-/ RS-485-Schnittstelle. Der integrierte Netzwerk-Switch ermöglicht den unkomplizierten Aufbau einer Linientopologie. Ein ebenfalls integrierter Webserver stellt dem Benutzer Konfigurationsmöglichkeiten und Statusinformationen zur Verfügung. Energie - Industrie Die Halle 11 ist schon in der Farbcodierung der Messe Hannover bewusst den Bereichen Energie und Industrie zugeordnet. Hier finden sich daher Anbieter, die diese Trennung aufgehoben haben – sei es aufgrund der schieren Größe wie im Fall von ABB (Stand A35), sei es aufgrund des übergreifenden Konzepts wie bei Schnei- Hallen 2, 8, 9: Wer weiter über den Tellerrand schauen möchte, dem sei ein Besuch in den Hallen 8 und 9 empfohlen, wo sich etwa Phoenix Contact (Halle 8, Stand D20/Halle 9, Stand G28) oder Siemens (Halle 9, Stand D35) bewusst in die Reihen der Automatisierer gestellt haben – vielen Experten zufolge ResiFlow Einem Wissenschaftlerteam vom EWEForschungszentrum NEXT ENERGY ist es erstmals gelungen, die Vanadium-RedoxFlow-Technologie für den Einsatz in Heim energiespeichern weiterzuentwickeln. Aktuell wird der Markteintritt vorbereitet. Die Grundlage für die kleinskalige Anwendung haben die Oldenburger Wissenschaftler mit einem neuartigen Dichtkonzept erzielen können. Zusätzlich wurde die Leistungsfähigkeit der Wandlungseinheit durch ein patentiertes Verfahren zur Elektroden aktivierung erhöht. Halle 2, Stand A08 · www.next-energy.de Hidden Champions EFEN: Smart Grid ready Produkte, Systeme und Lösungen für smarte Energie-Verteil-Anlagen stellt der Traditionsanbieter EFEN vor. Dazu gehören ein umfangreiches Sortiment an Sicherungs-Einsätzen nach IEC/DIN-Standard, energieeffiziente NH-Sicherungs-Lastschaltleisten und -Lasttrenner sowie intelligente Überwachungs- und Messsysteme wie das Smart Grid Interface. Mit dem Smart Grid Interface lassen sich die Zustände von Energieverteilnetzen oder abgelegenen Anlagen überwachen. Dazu werden fortlaufend die aktuellen Netzzustandswerte der angeschlossenen Abgänge im Kabelverteilerschrank erfasst und die Daten wahlweise gespeichert oder per Gateway nahezu in Echtzeit an ein übergeordnetes Managementsystem übertragen. Hierzu bietet das Smart Grid Interface eine Vielzahl an Schnittstellen. Ausgestattet für das Erfassen mehrerer Leistungsabgänge, sowie auf Wunsch mit einem vollgrafischen Display, bietet das System individuell angepasste Lösungen für den Smart Grid Betrieb. Halle 13, Stand E75 · www.efen.com liegt hier auch die Zukunft der Energieversorgung. Zukunftsthemen prägen auch die Halle 2, wo zum Beispiel die GridSystronic Energy am Stand A18 eine Lösung zeigt, mit der sich sowohl beliebige Erzeugungsanlagen und Speicher in ein virtuelles Kraftwerk einbinden als auch Maschinen oder Anlagen fernwarten und steuern lassen. Auch zahlreiche renommierte Forschungseinrichtungen wie etwa das KIT (Stand B16), verschiedene Fraunhofer-Institute oder das EWE-Forschungszentrum NEXT ENERGY (Stand A08) loten hier den Raum zwischen Industrie und Energie 4.0 aus. www.hannovermesse.de Halle 2 Halle 8 Halle 9 Anzeige Mehr Intelligenz im Verteilnetz Monitoring-Komplettlösungen für Ihre Lastflüsse Volle Transparenz von der HS bis zur NS Tools zur Überwachung der EN 50160 (APPs, Reporte und Jahresauswertungen) Offene Kommunikationsschnittstellen Modular erweiterbare Systemlösung Besuchen Sie uns auf der Hannover Messe 25. – 29. April 2016 Halle 11, Stand E64 50,2 _2/2016 www.janitza.de Video Smart metering S mar t me t ering D ie Stadtwerke Norderstedt haben bereits zu einem vergleichsweise frühen Zeitpunkt die strategische Entscheidung getroffen, intelligente Zähler in großer Zahl in der Fläche zu installieren. Von insgesamt 44.000 Strommessstellen werden bis Ende des Jahres 30.000 mit intelligenten Zählern ausgestattet sein. Nach aktuellem Stand sind davon heute bereits 15.000 mit einer Online-Anbindung ausgestattet. Nachdem die Stadtwerke Norderstedt im Jahr 2008 zunächst damit begonnen haben, unterschiedliche Systemanbieter zu prüfen und zu testen, fiel die Entscheidung, die Möglichkeit zur externen Tarifierung als wichtiges Entscheidungskriterium heranzuziehen. Grundvoraussetzung für die externe Tarifierung sind zum einen EDL-40Zähler, zum anderen eine von der PTB zertifizierte Transparenzsoftware. Diese Software, die auch im künftigen Bundesdisplay zum Einsatz kommt, wurde von der DZG entwickelt, die Gesellschafter der Firma MeterPan ist. Sie ermöglicht dem Endkunden die Verifikation seiner Rechnung und der durchgeführten Tarifschaltungen. Kern des technischen Konzeptes ist, dass die Tarifierung nicht im Zähler erfolgt, sondern zentral im Rechenzentrum von MeterPan. Um die Korrektheit und den Ursprung der Werte sicherzustellen muss jeder Messwert digital unterschrieben werden. Erst auf Basis dieser digitalen Signatur kann der Wert dem Zähler zugeordnet werden. Durch den Transfer der Tarifierung aus dem Zähler ins Rechenzentrum ergibt sich eine hohe Flexibilität bei der Tarifierung. MeterPan nutzt die externe Tarifierung als Grundlage für dynamische Tarifmodelle. „Neue Tarife können praktisch komplett ohne manuellen Aufwand ausgerollt und verändert werden“, erläutert Marketingleiterin Tabea Marcinkiewicz. Automatisierung senkt die Prozesskosten Aufgrund der relativ großen Zahl der eingesetzten Messsysteme können die Stadtwerke Norderstedt belastbare Aussagen über die Massenfähigkeit der Prozesse machen. Marc-Oliver Gries, Leiter Vertrieb Netze der Stadtwerke Norderstedt: „Wir haben in Bezug auf die eingesetzten Intelligenten Messsysteme heute eine sehr komfortable Situation. MeterPan übernimmt die komplette Zählerfernauslesung. Ich brauche mich um die Erfassung der Daten, die Konsistenz der Daten und deren Plausibilisierung nicht zu kümmern. Die Messwerte laufen automatisch in unser Abrechnungssystem ein – und werden parallel dazu auch gleich in unser Web-Portal eingespielt, wo sich unsere Kunden ihre Daten anschauen können.“ Der hohe Automatisierungsgrad bei der Datenerfassung und der Datenverarbeitung trägt dazu bei, 16 ausgebildeten Monteuren nicht unbedingt vorhanden. Unsere Auszubildenden erhalten deshalb heute bereits eine Zusatzausbildung im Kommunikationsbereich. Darüber hinaus unterstützt MeterPan das Unternehmen durch die Bereitstellung von fachkundigen Monteuren – eine Dienstleistung, die auch bundesweit angeboten wird. Stadtwerke Winsen (Luhe): Einstieg mit Einspeisern Der Erfolg steckt im Externe Tarifierung und komplexe Einspeiser - die Stadtwerke Norderstedt und die Stadtwerke Winsen (Luhe) setzen beim Rollout unterschiedliche Prioritäten die Prozesskosten nachhaltig zu reduzieren. Außerdem haben die Stadtwerke Norderstedt dadurch die Möglichkeit, sich auf den reinen Messstellenbetrieb zu konzentrieren. Auch in diesem Bereich setzt man in Norderstedt auf ein perfektes Zusammenspiel der Kräfte. Marc-Oliver Gries dazu: „MeterPan fasst für uns einmal täglich Fehlermeldungen bei der Datenübertragung zusammen. Dabei geht es nur selten darum, dass ein Zähler nicht funktioniert. Meist handelt es sich um ein Konnektivitäts-Problem. Das hat dann seine Ursache zum Beispiel darin, dass ein Modem gestört ist. Nach bestimmten Verfahren werden die Störungsmeldungen vorvalidiert. Auf diese Weise wissen unsere Techniker schon vorher, was sie am Einsatzort erwartet.“ Hohe Akzeptanz der Endkunden Die Erfahrung, die die Stadtwerke Norderstedt bislang mit der Nutzung des Web-Portals durch die Endkunden gemacht haben, ist wahrscheinlich nicht untypisch. In den ersten Wochen interessieren sich relativ viele Kunden für ihre Verbrauchsdaten, später lässt das Interesse bei einem großen Teil der Kunden deutlich nach. Mit einem intelligenten Tarifmodell gelang es jedoch, die Aufmerksamkeit der Kunden für ihren Verbrauch deutlich zu steigern: Bereits über 7.000 Kunden der Stadtwerke Norderstedt haben sich für das innovative Tarifmodell „Fairwatt“ entschieden. Marc-Oliver Gries: „Unser Fairwatt-Tarif 50,2 _2/2016 Detail wurde von unseren Kunden sehr gut angenommen. Das Prinzip ist im Grunde ganz einfach: Der Kunde bekommt jeweils am Ende des Monats den Tarif angeboten, der aufgrund seines Verbrauchsverhaltens für ihn aktuell am günstigsten ist.“ Was aus Kundensicht eine einfache und gute Idee ist, wäre auf der technischen Seite mit vielen derzeit am Markt vorhandenen Messsystemen nur durch sehr komplexe und aufwändige Prozesse abzubilden, meint der Vertriebsleiter. Mit dem eingesetzten Konzept der externen Tarifierung sei die Darstellung der Tarifstruktur jedoch kein Problem. Die Stadtwerke Winsen an der Luhe gehen einen anderen Weg als die Stadtwerke Norderstedt. Sie verfolgen einen rein betriebswirtschaftlichen Ansatz und betreiben den Einstieg in den Betrieb Intelligenter Zähler in kleinen Schritten. Jan Löwner, Leiter Shared Services: „Das Starterpaket von MeterPan hat uns eine Möglichkeit geboten, ohne riskante Investitionen in das Thema einzusteigen. Im Vorfeld haben wir uns Gedanken darüber gemacht, in welchem Bereich wir die Messsysteme am vorteilhaftesten einsetzen können. Auf Grund dessen haben wir entschieden, die Messsysteme bei unseren EEG-Anlagen einzusetzen – und zwar zunächst bei den besonders komplexen Konstrukten. Also etwa bei einer Biogasanlage, die in Kombination mit einer PV-Anlage betrieben wird und wo wir aufgrund der bisherigen Historie ein Messkonzept mit vier Zählern hatten.“ Von den insgesamt rund 420 EEG-Anlagen, die im Netz der Stadtwerke Winsen (Luhe) angeschlossen sind, müssen mittelfristig etwa die Hälfte ohnehin aufgrund der gesetzlichen Vorgaben mit Intelligenten Messsystemen ausgestattet werden. Das Ergebnis des Test-Einstiegs ist nach Einschätzung von Jan Löwner bislang überaus positiv. Nachdem die Messsysteme in Betrieb genommen wurden, gab es – im Gegensatz zur vorherigen Situation – praktisch keinen manuellen Aufwand mehr. Die Daten laufen nun automatisch in die Einspeiser-Abrechnung. „Ich merke eigentlich gar nicht, dass ich die Intelligenten Zähler im Netz habe. Was ich allerdings merke ist, dass ich nun endlich korrekte und belastbare Werte habe, und dass der früher oft immense Nachbearbeitungsaufwand entfällt. Dadurch sinken unsere Prozesskosten in dem Bereich deutlich.“ Es ist sicherlich kein Einzelfall, dass die Einspeisewerte, die die Stadtwerke Winsen (Luhe) von den Anlagenbetreibern per manueller Ablesung erhalten, mit relativ hohem Nachbearbeitungsaufwand verbunden sind. Entsprechend stark verringert sich der Aufwand durch die Automatisierung. Bereits durch die bislang eingesetzten Messsysteme profitieren die Stadtwerke Winsen (Luhe) nach eigener Auskunft merklich. Hinzu kommt, dass die automatisch gelieferten Daten als „echte Werte“ die Grundlage liefern, um Schätzungen und Evaluierungen zu optimieren. Die Entscheidung, ob in Kürze sämtliche EEG-Anlagen oder nur die Pflichteinbaufälle gemäß Messstellenbetriebsgesetz automatisiert abgelesen werden, werden die Stadtwerke vom betriebswirtschaftlichen Erfolg der bisherigen Installationen abhängig machen. Das Konzept der externen Tarifierung Technisch versierte Monteure Aus Sicht von Marc-Oliver Gries gibt es für Versorgungsunternehmen bei der Einführung von moderner Messtechnik eine häufig unterschätzte Herausforderung. Die Monteure, die die Geräte vor Ort einbauen sollen und langfristig dann auch die Betreuung und Wartung des gesamten Geräteparks übernehmen, müssen über ein entsprechendes Know-how verfügen. „Aufgrund der traditionellen Ausbildungsinhalte ist das notwendige Wissen selbst bei heute frisch Kontakt: MeterPan GmbH, Tabea Marcinkiewicz, 22846 Norderstedt, Tel.: +49 (0) 40 525 061-11, tmarcinkiewicz@meterpan.de 50,2 _2/2016 17 S mar t me t ering S mar t me t ering lich auf Herz und Nieren getestet“, erinnert sich die Rollout-Verantwortliche. Es gab zahlreiche Vorgespräche und sogar „Testaufgaben“, bis sich schließlich acht Anbieter herauskristallisierten, die an der Ausschreibung im Frühjahr 2015 teilnahmen. „Letztendlich hat sich co.met durchgesetzt, weil das Unternehmen langjährige Erfahrungen als Messstellenbetreiber in Saarbrücken mitbringt und im Full-Service Pilot-Paket alles, was wir brauchen, aus einer Hand zur Verfügung stellt“, berichtet Marvie Hornung. Im nächsten Schritt wurde die technische Konfiguration – Zähler von easyMeter kombiniert mit Conexa-Gateways von Theben und Kommunikation via GPRS – ausgewählt und in einem Testaufbau erfolgreich erprobt. Wesentliche Entscheidungskriterien waren hier die Interoperabilität der Geräte sowie Gegebenheiten bei den Herstellern. „Künftige Anwender sollten schon heute darauf achten, dass die Lieferfristen, Bestell- und Logistikprozesse der Lieferanten mit den eigenen Planungen harmonisiert werden können“, rät Thomas Hemmer, Geschäftsführer von co.met und Mitherausgeber eines umfangreichen Rollout-Leitfadens, der das Projekt in Dreieich verantwortlich betreut. Insbesondere stellte co.met die erforderliche IT-Infrastruktur bereit. Im Zentrum steht das Messdaten- und Gerätemanagement, eine SaaS-(Software as a Service)-Lösung. Diese empfängt die Messdaten der eingesetzten Gateways im viertelstündigen Rhythmus, bereitet sie auf und übergibt sie sowohl an das Abrechnungssystem der Stadtwerke als auch an ein Onlineportal, das die Verbräuche für den Kunden visualisiert. Freiwillige vor ausgewählten 100 Messstellen zu inventarisieren. Dabei wurde mit PDA-Unterstützung ein Anlagenprotokoll zum jeweiligen Zählerplatz erstellt, um einen Überblick über die Situation vor Ort zu gewinnen. Bei späterem Rollout können die Informationen abgerufen werden. Frühzeitige Kundenkommunikation Die Pilotkunden in Dreieich wurden in einer öffentlichen Kampagne der Stadtwerke gewonnen. „Wir wollten das Testprojekt nutzen, um das Thema Intelligente Messsysteme in der Öffentlichkeit bekanntzumachen und eventuelle Vorbehalte frühzeitig auszuräumen“, berichtet Marvie Hornung. Umso erfreuter war man über die große und positive Resonanz auf den Aufruf: Binnen kürzester Zeit meldeten sich weit mehr Bewerber für die Testsysteme als man benötigte. So kann man für das Projekt eine Vielzahl möglicher Einbaufälle – vom Kleinbetrieb bis hin zum denkmalgeschützten Privathaus auswählen. Marvie Hornungs Fazit: „Wir haben jetzt schon Lösungen und Prozesse eingerichtet, die sehr gut funktionieren. Mit dem zusätzlichen Wissen aus dem Pilotprojekt sehe ich die Stadtwerke Dreieich für den Rollout bestens gerüstet.“ Über einfache Listen können die Monteure vor Ort die notwendigen Daten zu den Zählerplätzen erfassen. Workforce Management-System Die Stadtwerke Dreieich haben die technischen und organisatorischen Grundlagen für den Smart Meter-Rollout geschaffen. Nun bereitet man sich mit 100 freiwilligen Pilotkunden auf die Umsetzung vor. E ine Burgruine aus der Salierzeit überragt die Stadt Dreieich, eine mit rund 40.000 Einwohnern vergleichsweise kleine Gemeinde südlich von Frankfurt. Die Stadtwerke Dreieich (SWD), deren Gesellschafter die Stadt und die Mainova sind, versorgen knapp 26.000 Kunden mit Strom. „Ungefähr 3.000 Verbraucher werden mittelfristig mit intelligenten Messsystemen ausgerüstet, etwa die Hälfte liegt im Segment zwischen 6.000 und 10.000 kWh/Jahr“, berichtet Marvie Hornung, die 2014 von den Stadtwerken speziell für die Planung und Umsetzung des intelligenten Messwesens in Dreieich eingestellt wurde. „Hinzu kommen 240 Einspeiser, von denen rund einhundert mit Messsystemen und Steuerboxen ausgestattet werden müssen“, ergänzt sie. Eine große Herausforderung, denn die Stadtwerke Dreieich wollen grundzuständiger Messstellenbetreiber bleiben und auch die Installation und den Betrieb der Smart Meter eigenverantwortlich 18 betreiben. „Wir wollen den Zugriff auf die Kundendaten nicht aus der Hand geben“, erläutert Marvie Hornung die Entscheidung. Dass der erfolgreiche Start ins intelligente Messwesen nicht aus dem Stand zu bewerkstelligen ist, war jedoch ebenfalls frühzeitig klar: Ein Pilotprojekt mit 100 Messstellen sollte deshalb zunächst Erkenntnisse darüber liefern, wie sich ein Smart Meter-Rollout im Netz technisch und organisatorisch auswirkt. Partner für den Piloten Gleichzeitig begab man sich auf die Suche nach einem Dienstleister, der die Stadtwerke beim Umbau und Betrieb der Messsysteme unterstützen könnte – von den Außendienstprozessen über das Geräte- und Messdatenmanagement bis hin zur Visualisierung der Daten im Online-Kundenportal. Unter acht Bewerbern setzte sich die Saarbrücker co.met durch. „Wir haben die Unternehmen im Vorfeld wirk50,2 _2/2016 Die verwalteten Informationen zu den Messsystemen und Stammdaten können auch durch das in der Lösung integrierte speziell für das intelligente Zählerwesen erweiterte Workforce Management (WFM)-System genutzt werden. Das WFM-System besteht aus einer zentralen Auftrags- und Dispositionsverwaltung für Sachbearbeiter im Netz-Innendienst sowie einer mobilen Geräte-Applikation zur Messdatenerfassung für Monteure, Ableser und Dienstleister im Außendienst. Diese verfügt über eine spezielle Funktion zur Anlage-Protokollierung für alle Stromessstellen mit einem Jahresverbrauch von über 6.000 kWh und alle EEG-Anlagen. So ausgestattet lassen sich schon im Zuge einer regulären Verbrauchsablesung wichtige Anlagen- und Bestandsinformationen mit Fotobeleg zu den jeweiligen Messstellen dokumentieren. „Diese Daten sind für einen erfolgreichen Umbau der Zählerplätze unverzichtbar“, erläutert Hemmer. Denn nur, wenn Besonderheiten bei der Einbausituation oder mögliche Schwierigkeiten wie etwa eine geringe Signalstärke für die Datenkommunikation frühzeitig bekannt seien, könne man sich gezielt darauf vorbereiten. Bei den Stadtwerken Dreieich ist das Workforce Management-System dementsprechend im Einsatz, um die Kontakt: Stadtwerke Dreieich GmbH, Marvie Hornung, 63303 Dreieich, Tel.: +49 (0) 6103-602-275, marvie.hornung@stadtwerke-dreieich.de 50,2 _2/2016 19 smar t me t ering ge, was das genau bedeutet, bislang noch den wenigsten Versorgungsunternehmen klar. „Vor allem unter den Lieferanten sind viele der Meinung, dass sie von Themen wie der Einführung von SAP IM4G gar nicht betroffen sind. Das ist jedoch falsch! Denn alle am iMsys-Rollout beteiligten Marktrollen, die SAP verwenden, müssen dieses Modul künftig einsetzen“, stellt Sebastian Landgraf klar. Die Empfehlung des Unternehmens ist es daher, baldmöglichst eine Bestandsaufnahme durchzuführen, um die Einführungsprojekte sauber aufsetzen und zügig durchführen zu können. „Eins ist klar: Wer zu lange wartet, für den wird es aufgrund der zu erwartenden Nachfrage am Ende eng werden“, warnt Landgraf. Flexibilität bei den Prozessen Das Modul SAP IM4G nimmt bei dem Rollout der intelligenten Messsysteme eine entscheidende Rolle ein. Es schafft die Möglichkeit, die komplexen Prozesse flexibel und einfach zu konfigurieren. Basis ist eine SAP-Technologie, die neue Wege beim Prozess management geht. D as Modul SAP IM4G, der Name steht für SAP Intelligent Metering for German Energy Utilities, ist ein wichtiger Baustein für die deutsche „Digitalisierung der Energiewende“. Hier werden viele neue Prozesse, die durch das gleichnamige Gesetz, dessen Beschluss 20 durch das Parlament im Sommer erwartet wird, definiert und gemanagt. Mit SAP IM4G bereiten Versorgungsunternehmen ihre IT-Infrastruktur für den Rollout von Intelligenten Messsysteme (iMsys) vor. Schließlich setzen Netzbetreiber vorwiegend SAP als zentrale Unternehmenssoftware ein und für die gilt: Ohne das neue Modul geht nichts. In der Branche herrscht Einigkeit über die Annahme, das mit dem iMsys-Rollout neue Möglichkeiten für die Entwicklung kundenindividueller Angebote entstehen. Das beginnt beim Messsystem, das nun über verschiedene Übermittlungswege ausgelesen werden kann. Weitere Stellschrauben sind beispielsweise auch die Datenschutzsensibilität des Kunden, Tarifvarianten, wie etwa mehrstufige Tarife, sowie unterschiedliche Übertragungsintervalle zum Lieferanten, die monatlich, täglich, stündlich, viertelstündig oder sogar live erfolgen können. Aber auch unterschiedlich komfortable Visualisierungssysteme oder weiterführende Dienstleistungen in Bereichen wie Alarmierung, Smart Home oder Energieeffizienzcontrolling können aufgesetzt werden. Ähnliche Chancen ergeben sich auch für den Lieferanten, der nun sehr frei in der Entwicklung neuer Tarife und Dienstleistungen ist, die auch miteinander kombiniert werden können. „Auch aus diesem Grund lohnt es sich, schnellstmöglich, die IT-technischen Grundlagen für den iMsys-Rollout zu schaffen. Denn die Beherrschung der grundlegenden Prozesse ist die Voraussetzung für die wirtschaftliche Abbildung der neuen Angebote und Geschäftsmodelle. Wer hier schnell ist, hat die Chance, sich einen echten Vorsprung im Wettbewerb zu verschaffen“, fasst Sebastian Landgraf, Mitglied der Geschäftleitung bei der cronos Unternehmensberatung zusammen. Das spiegelt sich auch im Markt wieder. „Es gibt viel zu tun!“, so lautet die kurze Zusammenfassung eines Teilnehmers einer Roadshow, die SAP, die cronos Unternehmensberatung und die Unternehmensberatung bpc Anfang 2016 in Ratingen abhielten. Für die Veranstalter wurde dort deutlich, dass das Interesse einerseits hoch ist und das Bewusstsein von der großen Aufgabe entsprechend ausgeprägt ist, doch andererseits ist die Fra50,2 _2/2016 Schlüsselwerkzeug SAP Common Layer Zunächst gilt es, die Softwarearchitektur aus Sicht eines komplexen Prozessmanagements zu bewerten. Zu den grundsätzlich neuen Prozessen, die über SAP IM4G abgebildet werden, gehört die Kommunikation von Parametern (Tarifprofile, Firmware etc.) und der BSI-konforme Austausch von Messwerten (ZSG-Zählerstandsgänge und Lastgänge). Voraussetzung für die neuen Prozesse zur Einbindung von iMsys ist dabei der SAP Common Layer mit dem dazugehörigen Prozessdokument. Diese noch recht neue SAP-Technologie (eingeführt 2013) wurde dazu entwickelt, um die Prozesse in Unternehmen effektiv und schnell anzupassen und unterstützt Kunden nach Art eines Baukastensystems. Das heißt, Prozesse werden nicht individuell anhand von Workflows definiert, sondern flexibel per Mausklick konfiguriert. Der SAP Common Layer ist das zentrale Werkzeug, um die Prozesse rund um die intelligenten Messsysteme zu definieren und gleichzeitig den übergreifenden Dokumentenaustausch verlustfrei zu ermöglichen. „Messstellenbetreiber kommen deswegen nicht darum herum, diese Komponente einzuführen und auszuprägen, bevor sie sich mit IM4G beschäftigen“, betont Sebastian Landgraf. Der Prozess der Parametrisierung beginnt mit der Integration des elektronischen Lieferscheins (nach FNN) im SAP ERP-System. Für die Erzeugung stellt IM4G ein eigenes Cockpit zur Verfügung, das „Intelligent Metering Interaction Center“. Diese im März 2016 eingeführ- te SAP-Komponente unterstützt neben der Neuanlage auch alle weiteren Prozesse, wie den Gerätewechsel, die Störfallbearbeitung, die Einleitung von Sonderablesungen oder die Stilllegung. Der elektronische Lieferschein in Form einer XML-Datei durchläuft anschließend den normalen Prozess, an dem Kundenservice, Abrechnung, EDM und das Workforce Management beteiligt sind. Um die neuen Geräteeigenschaften abzubilden, wurden die SAP Webservices der Advanced Metering Infrastructure (AMI) erweitert. Die notwendigen Geräteinformationen werden dabei direkt an den Gateway Administrator übergeben. Bevor das Gerät schließlich nach erfolgreichem Einbau tatsächlich in Betrieb genommen werden kann, müssen die Endnutzerzertifikate für die beteiligten Marktteilnehmer ausgestellt werden. Anschließend erfolgt die eigentliche Parametrisierung, das heißt, der gesicherte Austausch (BSI-relevante Kommunikation) der Gütesiegelzertifikate, das anschließende Pairing und die Konfiguration der Berechtigungen und Tarifprofile. Mit der ersten Übermittlung der verschlüsselten Messwerte kann dann der Regelbetrieb aufgenommen werden. Für die gesamte Kommunikation, also die Parametrisierung auf der einen und die Messdatenübermittlung auf der anderen Seite, wurde die SAP AMI ausgebaut und das Datenmodell am Geräteplatz entsprechend erweitert. SAP IM4G bietet zudem umfangreiche Prüffunktionen, die nicht nur eine korrekte Installation sicherstellen, sondern auch den BSI-konformen Datenaustausch mit allen beteiligten Marktrollen. Messprodukt und Messinstanz Um den iMsys-Rollout umsetzen zu können, werden mit IM4G neben dem Prozessdokument des SAP Common Layer zwei weitere neue Stammdatenobjekte eingeführt: Das Messprodukt und die Messinstanz. Im Messprodukt sind die Tarifanwendungsfälle (TAF112 nach BSI TR 03109-1) hinterlegt. Je TAF sind die abhängigen, im Customizing konfigurierten Attribute vorzubelegen, etwa die direkte Pflege oder Zuweisung von Regelwerken, wie beispielsweise eine zentrale Schaltzeiten- und Schwellwertverwaltung. Ebenso sollten je TAF Regeln zur Versandzeitpunktsteuerung von Messwerten (auch „Registrierperiode“) eingetragen werden. Gleiches gilt TAF-abhängig für die Aufnahme von Messdaten relevanten OBIS-Kennziffern mit Vorschlagswerten für virtuelle Zählwerkskonfigurationen, die automatisiert aufgebaut werden. Die Messinstanz enthält die konkreten Ausprägungen der Messprodukte je Zählpunkt, Gerät und Marktsicht. Die vom Messprodukt geerbten Eigenschaften sind hier zählpunktscharf und zeitabhängig dokumentiert, wobei auch künftige Messproduktwechsel oder Attributänderungen vorerfassbar sind. Für das Prozessdesign dient das Intelligent Metering Interaction Center gewissermaßen als Cockpit. Kontakt: cronos Unternehmensberatung GmbH, Anja Ziegler, 48163 Münster, Tel.: +49 (0) 251 39966-122, www.cronos.de 50,2 _2/2016 21 SMART METERING Erfahrungen nutzen Für den Erfolg eines Smart Meter-Rollouts ist die Organisation der Montage ein entscheidender Faktor. Ein Blick zu den europäischen Nachbarländern, in denen Smart Meter bereits im großen Umfang ausgerollt wurden, hilft das richtige Vorgehen zu wählen. Wir sprachen dazu mit Dr. Peter Heuell von Landis + Gyr. Herr Dr. Heuell, hier in Deutschland beginnen die Unternehmen allmählich, sich mit dem konkreten Einbauszenario vor Ort zu befassen. Was sind hier die wichtigen Fragen? Konkret muss zum Beispiel geklärt werden, wie viele Geräte man in welchem Zeitrahmen ausbringt und wie die Logistik organisiert werden soll. Von zentraler Bedeutung ist auch die Entscheidung, ob die Montage selbst durchgeführt oder extern beauftragt wird. In Feldtests lassen sich solche Fragen kaum beantworten – zu niedrig sind hier die Stückzahlen. Was lehren uns denn die Erfahrungen unserer Nachbarn? Bevor der Rollout starten kann, muss eine topologische Analyse der vom Rollout betroffenen Regionen erstellt werden. Denn nur auf Basis der Informationen über die Verbreitung der betroffenen Haushalte in einem Gebiet lässt sich die Frage nach der geeigneten Kommunikations-Technologie und der genauen Zählerzahl klären. Mit einem Forecast kann dann schließlich die benötigte Stückzahl definiert und die Rahmenbestellung aktualisiert werden. Die Montage sollte dann Schritt für Schritt in festen geographischen „Paketen“ erfolgen. Bewährt haben sich Milestone-Areas mit 10.000 Messpunkten, die jeweils in etwa vier Wochen abgearbeitet werden. Dieses Vorgehen erleichtert Management, Lagerhaltung und Logistik erheblich. Gerade die Logistik ist entscheidend für den schnellen Durchfluss und die Kostenkontrolle des Projektes. Diese Erfahrung bezieht sich zwar insbesondere auf einen flächendeckenden Rollout mit Turnkey-Ausschreibung. Die Projektplanung kann aber auch in Deutschland auf diese Weise erfolgen. Weitere Erfahrungsdaten • Als Installationsrate haben sich zehn Zähler pro Installateur und Tag bewährt. • Ein Gruppenverantwortlicher sollte auf zehn Installateure kommen. • Ein Clean-up Feld-Ingenieur sollte pro 15 Installateure eingeplant werden. Dieser sucht nach Abschluss des Rollouts noch einmal alle Haushalte auf, bei denen noch technische Optimierungen an den Geräten – vor allem hinsichtlich der Kommunikation – notwendig sind. 22 Welche anderen Erfahrungswerte könnten für den deutschen Rollout noch interessant sein? Projekte in Schweden, Frankreich und Großbritannien haben gezeigt: Der Schlüssel zum Erfolg sind die richtigen Prozess-Werkzeuge und IT-Systeme sowie eine umfassende Kundenkommunikation. Vor allem in Deutschland wird die Akzeptanz der Kunden eine große Rolle für den Erfolg des Rollouts spielen. Auch wenn Privathaushalte laut aktuellem Gesetzentwurf erst ab 2020 vom Rollout betroffen sind: In der Öffentlichkeit herrscht eine kritische Grundstimmung gegenüber Smart Metern. Gibt es Beispiele, wie man die Kundenkommunikation und die eigentlichen Rollout-Prozesse wirksam verzahnen kann? Ja, zum Beispiel im Bereich der Montage: Die französische ERDF hat ihren Rollout mit eigenen Mitarbeitern durchgeführt und Erklärungen für den Kunden eingeplant. Die Montage hat dadurch 50 Minuten gedauert. Hinzu kamen zudem die Kosten für die Schulung der Monteure. Die hohe Kundenakzeptanz hat die Effizienz des Einbaus trotzdem positiv beeinflusst. Ist das ein grundsätzliches Plädoyer gegen ein Outsourcing der Montage? Nein, keineswegs, denn Dienstleister setzen den Rollout wesentlich schneller um. Bei hohem wirtschaftlichem Druck bietet sich daher das Outsourcing an. Dass die Kundenzufriedenheit auch mit einem Rollout-Dienstleister hoch sein kann, zeigt das Beispiel Schweden: Weniger als ein Viertel Promille verweigerten hier die Installation. Weniger als drei Prozent der vereinbarten Termine wurden nicht eingehalten. Der Rollout wurde hier von einer intensiven Kommunikationsstrategie begleitet. Dr. Peter Heuell ist CEO von Landis+Gyr Deutschland. Landis + Gyr mit Hauptsitz in der Schweiz ist einer der weltweit größten Anbieter von Zählern, Systemen und Dienstleistungen für die Verbrauchsmessung von Energie. Freie Wahl bei der Gateway M it seinem neuen SMGA-Interface lässt Wilken den Anwendern der Branchenlösungen ENER:GY und NTS.suite bei der Digitalisierung der Energiewende die Wahl: Neben den Partnern MeterPan, Kisters und co.met können über das neue P/5 SMGA Interface auch weitere Lösungen für die Smart Meter Gateway Administration angebunden werden. Voraussetzung ist eine vorherige Zertifizierung der Lösungen durch Wilken oder Wilken Neutrasoft. Der Vorteil: Die SMGA- und iMsys-Rollout-Prozesse laufen integriert mit den Kernsystemen – von der Installation der Geräte über die regelkonforme Marktkommunikation bis hin zur Abrechnung. Notlösungen wie etwa Nebenabrechnungen, die bei manchen SMGA-Anbietern nötig sind, entfallen. Optional bietet Wilken auch die vollständige Auslagerung des SMGA-Prozesses über die Full-Service-Tochter Wilken PRO – eine Option, die vor allem für kleine und mittlere Versorgungsunternehmen interessant ist, da sie so keine eigenen Ressourcen dafür aufbauen müssen. Dazu kommt die Unterstützung durch weitergehende Dienstleistungen, etwa durch Beratungsangebote für die Rollout-Planung durch die Partner. Auch Outsourcing-Angebote wie der Betrieb der co.met- beziehungsweise MeterPan-Lösungen im TÜV-Level 3 zertifizierten Wilken Rechenzentrum gehören zum Portfolio. Der integrative Ansatz und das modulare Konzept, bei dem Wilken-Partner, aber auch andere SMGA-Anbieter einfach eingebunden werden können, bieten für den Anwender zahlreiche Vor- Administration Anbindung über neues P/5 SMGA Interface soll für integrierte Prozesse sorgen teile: So werden die elektronischen Lieferscheine für die Gateways direkt in die Geräteverwaltung von ENER:GY bzw. der NTS.suite eingespielt. Für die Planung von Rollouts und Gerätewechseln stellen beide Systeme dann Informationen etwa über die verbauten Zähler, deren Eichfristen oder über die Pflichteinbauquoten zur Verfügung, digitale Checklisten unterstützen die IST-Aufnahme der Einbausituation vor Ort. Sämtliche für das Workforce- und Rolloutmanagement notwendigen Daten sind somit an zentraler Stelle abgelegt und werden von dort aus an die beteiligten Anwendungen verteilt. Ein besonderer Vorteil ist auch, dass die alte und neue Zählerwelt prozessidentisch abgebildet sind. Auf diese Weise können sämtlich Messeinrichtungen – digital wie analog – über ein einziges System verwaltet werden. Für den Rollout, der ja erst 2032 abgeschlossen sein wird, müssen somit keine Parallelstrukturen aufgebaut werden. Auch die Abrechnung der Messstellen erfolgt integriert über ENER:GY bzw. NTS.suite, so dass keine „Nebenabrechnung“ notwendig ist. Das gilt für die Abrechnung des Netzbetreibers ebenso wie für den Messstellenbetreiber und den Lieferanten. Die integrierte Prozessabbildung erleichtert vor allem Letzteren das Leben, denn über das P/5 SMGA Interface lässt sich auch die Kommunikation mit „fremden“ SMGAs in unterschiedlichen Netzgebieten abbilden. Die Integrationsschicht ermöglicht darüber hinaus die Visualisierung der Verbrauchsdaten über Portale oder mobile Anwendungen. Kontakt: Wilken GmbH, Bernd Vogel, 89081 Ulm, Tel.: +49 731 96 50-0, presse@wilken.de – www.wilken.de 50,2 _2/2016 50,2 _2/2016 23 Netztechnik und -steuerung Netzzustand in der In Kabelverteilerschränken und Ortsnetzstationen werden Netzzustandsdaten erfasst. Konrad Schild, SWK SETEC (links)und Dr. Frank Burau,SWK NETZE (rechts). Niederspannung Die Stadtwerke Krefeld untersuchen im Forschungsprojekt ENERGIE die Auslastung des Niederspannungsstromnetzes in Wachtendonk. Fünf Partner aus Industrie und Wissenschaft sind beteiligt. D er Ausbau und die Ertüchtigung der Stromnetze sind Herausforderungen, die über kurz oder lang auf praktisch alle Netzbetreiber zukommen. Um die im Einzelfall anstehenden Investitionen jedoch sinnvoll planen zu können, müssen die Verantwortlichen wissen, welche Verhältnisse im Netz tatsächlich herrschen. Das gilt insbesondere auch für die Niederspannungsnetze: Dort speist schon heute eine wachsende Zahl Der erste Schritt zum Smart Grid muss die Messung sein. Konrad Schild, Leiter des Projektes ENERGIE bei der SWK NETZE von PV-Anlagen volatilen Solarstrom ein und möglicherweise werden bald schon viele angeschlossene Haushalte ihre Elektroautos auftanken wollen. Doch der konkrete Auslastungsgrad der „letzten Meile“ kann bislang nur über statistische Größen und mit hohem Aufwand erfasst werden. Hier Alternativen aufzuzeigen, ist Ziel eines Forschungsprojekts unter der Konsortialführung der SWK Stadtwerke Krefeld im Rahmen der Bundes- 24 forschungsinitiative „Zukunftsfähige Stromnetze“. Neben der SWK engagieren sich Lovion, Janitza, devolo sowie die Hochschule Düsseldorf und die Universität Duisburg Essen in diesem Projekt, das noch bis Ende 2016 läuft. Das gesamte Projektvolumen, welches die Partner gemeinsam aufwenden, beträgt rund 2,6 Millionen Euro. 1,5 Millionen Euro hiervon werden durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Konkret geht es den Projektpartnern um die Erfassung der niederspannungsseitigen Netzzustandsgrößen in Echtzeiten oder kurz um „ENERGIE“. Übergeordnetes Ziel ist es dabei, den Netzzustand auf der Niederspanungsseite sensorisch und nur an strategisch wichtigen Punkten zu ermitteln und diese Daten für die Netzplanung und die Netzführung zu verwenden. Dieser Ansatz weicht von bisherigen Konzepten ab, die eine flächendeckende Ausrüstung mit Smart Metern vorsehen und ist bislang einzigartig. Mit Hilfe mathematischer Verfahren sollen die Netzzustände in Echtzeit orts- und zeitbezogen berechnet und nutzbringend analysiert werden. Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus diesem Projekt werden im Rahmen des realen Feldtests auf ihre Praxisrelevanz untersucht und statistisch ausgewertet. Konrad Schild, Mitarbeiter im Bereich Netzführung und Netzbetrieb bei der 50,2 _2/2016 SWK und Leiter des Projektes ENERGIE, erläutert: „Die Netzzustandsdaten in der Niederspannung werden künftig immer wichtiger als Grundlage für eine effiziente Planung von Versorgungsnetzen. Wir möchten ein ganzheitlich anwendbares System entwickeln, das Lösungen von der Messung über den Datentransport bis hin zur Datenanalyse, der Datenarchivierung und der topographischen Abbildung im Geoinformationssystem liefert.“ Testgebiet Wachtendonk Als Forschungsgebiet wurde die Gemeinde Wachtendonk im Kreis Kleve ausgewählt, eine ländliche Region mit knapp 8.000 Einwohnern, rund 4.400 Zählern und 105 Ortsnetzstationen. Die Höchstlast liegt bei 8,2 MW. Auch hinsichtlich Einspeisesituation ist Wachtendonk, wo die SWK seit 2010 das Stromnetz betreibt, exemplarisch: Solar- und Windkraftanlagen, KWK, und WKA haben dort eine installierte Leistung von insgesamt 22,5 MW. Rund 85 Prozent der Energie wird damit bereits lokal erzeugt. Überwachungs- und Fernwirktechnik in Ortsnetzstationen Betriebswerte sowie die Power Quality-Situation werden kontinuierlich vor Ort erfasst und über 50,2 _2/2016 Energiehaushalt in Wachtendonk eine Schnittstelle zur Weitergabe an das Rechenzentrum aufbereitet. Dazu sind rund 20 Ortsnetze, die in etwa den BDEWStandardlastprofilen entsprechen, mit Messtechnik ausgerüstet. 1% Zum Einsatz kommt der ENERGIE-MONITOR von Janitza, 1% 13% der speziell für diese Aufgaben entwickelt wurde. Es handelt sich hier um einen vielkanaligen Netzanalysa19% tor, welcher modular erwei55% terbar ist, um im Bedarfsfall mehrere oder alle Abgänge 11% einer Ortsnetzstation oder eines Kabelverteilerschrankes zu messen. „Die Verteilnetz-Intelligenz war bisher vorrangig im Umspannwerk konzentriert und wird nun immer mehr auch auf OrtsnetzstatioWindenergie nen erweitert“, erläutert Kilian Eckert, Business DePhotovoltaik Biomasse / BHKW velopment Energieversorgung bei Janitza. Dabei KWK könnten die künftigen Aufgabenstellungen von Sonstige Erneuerbare der Messung über die Fehlerortung, StörungserEnergien kennung, Spannungsqualitätsanalyse bis hin zur Kohle kompletten Fernsteuerung oder gar Automation Erdgas 25 Winden Photovo Biomass KWK Sonstige Kohle Erdgas Anzeige N e t z t e c hnik u nd - s t e u er u ng reichen. Um dem Anspruch einer flächendeckenden Messung in Echtzeit mit minimaler Anzahl an Messgeräten nachzukommen, wird dabei auch die Anbindung „ferner“ Messgeräte erforscht, die zum Beispiel in Kabelverteilern installiert sind. Bei der Entwicklung wurde nach Auskunft von Janitza großer Wert auf lokale Intelligenz, also die Vorverarbeitung und Analyse der Spannungsqualitäts-Messdaten, gelegt. Durch spezielle Analog- und Prozessortechnologie werden dabei im Regelbetrieb lediglich bewertete, normierte „Gut/ Schlecht“ Aussagen zur Power Quality übertragen und nur im Fehler- oder Ereignisfall die ausgewählten und hochaufgelösten Messdaten übermittelt. Installiert sind die Geräte an wenigen neuralgischen Punkten im Netz in rund 40 Kabelverteilerschränken und 20 Ortsnetzstationen. Die Berechnung der nicht gemessenen Knoten erfolgt mittels optimierter Schätzalgorithmen, die im Rahmen des Projekts durch die Hochschule Düsseldorf entwickelt und erprobt werden. Mit Sensorik zur Netzsteuerung Datenübertragung und -verarbeitung Da die einzelnen Kabelverteilerschränke über keinen kommunikativen Anschluss verfügen, können die Messdaten also nicht direkt am Messpunkt an einen LWL-Router übergeben werden. Daher nutzt man zur Übertragung der Daten über Niederspannungskabel die G3-PLC-Technologie von devolo. Die Messdaten werden mit den verbauten G3-PLC Modems mehrere hundert Meter ohne weitere Repeater über die Stromleitung an einen Übergabepunkt – Ortsnetzstation mit Lichtwellenleiter(LWL-)- oder GPRS-Anschluss- – gesendet. Das dort installierte G3-PLC Modem (der sogenannte PAN-Koordinator) bündelt die Daten und übergibt sie an LWL-Router oder GPRS-Modem. So gelangen die Messwerte in Echtzeit an das Rechenzentrum der SWK, wo sie mit existierenden Daten zusammengeführt und analysiert werden. Um die Analyseergebnisse in Echtzeit zu visualisieren, entwickelt die HERAUSFORDERUNGEN DURCH DEZENTRALE STROMERZEUGER UND -VERBRAUCHER VERTEILER/ORTSNETZSTATION UND PROJEKT-MESSSTELLE Das devolo G3PLC Modem 500k sorgt für Echtzeit-Datenkommunikation über das Niederspannungskabel. Kontakt: SWK Stadtwerke Krefeld, Konrad Schild, 47804 Krefeld, Tel.: +49 (0) 2151 - 984 173, konrad.schild@swk.de. Siemens baut drei Umspannstationen S Die Leitungsauskunft in Dubai iemens hat von der Entwicklungsund Baugesellschaft Nakheel PJSC einen Auftrag zum schlüsselfertigen Bau von drei elektrischen Umspannstationen in Dubai erhalten. Die Umspannstationen bilden eine wesentliche Komponente in einem Entwicklungsprojekt von Nakheel: Für „Deira Islands“ sollen vier künstliche Inseln vor der Küste von Dubais Stadtteil Deira errichtet werden. „Dubai besitzt eine schnell wachsende Bevölkerung, eine florierende Industrie und Pläne für ambitionierte Bauprojekte wie die Deira Islands. Es ist wichtig, diese Entwicklung mit einem ausgebauten Stromnetz zu unterstützen, das sowohl effizient als auch robust ist“, sagte Mirko Düsel, CEO der Business Unit Transmission Solutions bei Siemens. „Wir freuen uns, mit unserer effizienten, zuverlässigen und innovativen Stromübertragungstechnologie unseren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung von Dubai leisten zu dürfen.” Die drei 132/11 Kilovolt (kV)-Umspannstationen sollen im ersten Halbjahr 2017 fertig gestellt werden. Jede dieser drei Umspannstationen beinhaltet acht Felder mit gasisolierten Schaltanlagen (132 kV), 71 Felder mit luftisolierten Schaltanlagen (11kV), drei Leistungstransformatoren (50MVA) sowie Regel- und Schutzeinrichtungen. „Deira Islands“ besteht aus vier künstlichen Inseln, mit einer Gesamtfläche von mehr als 15 Quadratkilometern. Dadurch entstehen 40 Kilometer Küstenlinie vor Dubai – 21 Kilometer davon als Badestrand. Deira Islands wird über Brücken und den Wasserweg erreichbar sein. Der internationale Flughafen von Dubai befindet sich 14 Kilometer entfernt. www.siemens.com INE: BIL ist OBNILLeinen Geben Sie r Strategie Platz in Ihre Bundesweites Informationssystem zur Leitungsrecherche Deutschlandweit Spartenübergreifend Kostenfreie Bauauskunft eG eG GEMEINDE WACHTENDONK Vier künstliche Inseln werden mit Technologie von Siemens ausgestattet eG Eine Initiative der Chemie-, Gas- und Ölleitungsbetreiber BLOCKHEIZKRAFTWERK STROMVERBR A UCHER HAUSHALTSKUNDE eG © TRACTOTECHNIK GmbH & Co. KG, Lennestadt Der ENERGIEMONITOR soll den Platzbedarf für die reinen Messgeräte und den Montageaufwand erheblich verringern. Hochschule Düsseldorf gemeinsam mit der SWK und dem Dienstleister Lovion den zentralen Rechenkern. Da die SWK bereits mit dem Netzdokumentationssystem von Lovion arbeiten, ist die Implementierung der neuen Funktionalitäten mit geringem Aufwand möglich. Anhand der Ergebnisse lässt sich dann nahezu in Echtzeit feststellen, ob die Elektrizitätsleitungen in einem bestimmten Bereich ausreichend dimensioniert sind, ob ein Ausbau des Netzes erforderlich wäre oder ob noch genügend „Luft“ für weitere dezentrale Erzeuger oder Haushalte/Abnehmer vorhanden ist. Auch Potenziale für eine Entlastung des Netzes durch intelligente Steuerung werden erkennbar. „Investitionen in das Stromnetz lassen sich auf Grundlage der Projektergebnisse belastbarer planen“, sagt Konrad Schild. Auch für die Gemeindeentwicklung - etwa wenn es um den Bau und den Anschluss eines neuen Wohngebietes an ein bestehendes Versorgungsnetz geht – sowie den Umgang mit Zukunftsthemen wie der E-Mobilität sei man besser gerüstet. Sein Fazit: „Mit einem solchen Gesamtsystem erhält der Netzbetreiber einen flächendeckenden Einblick in die Niederspannungsnetze, kritische Netzzustände oder mögliche Reserven können künftig dokumentiert und zur effizienteren Planung herangezogen werden.“ ELEKTROAUTO BIOGAS-ANLAGE KABELVERTEILERSCHRANK STROMVERBRAUCHER GEWERBEKUNDE www.bil-leitungsauskunft.de ORTSNETZSTATION LOKALES STROMNETZ DATENÜBERTRAGUNG DER MESSWERTE ÜBER DIE STROMLEITUNG PHOTOVOLTAIKANLAGE DARSTELLUNG DES NETZZUSTANDS Das Ergebnis des Projektes wird ein vollständiges System sein, das Informationen zu allen wichtigen Zuständen des Netzes liefert. AUFBEREITUNG UND SPEICHERUNG DER MESSDATEN VERSORGUNGSNETZ NETZSTEUERUNG BEI DER SWK ABBILDUNG DES NETZZUSTANDS NETZSTEUERUNG 26 50,2 _2/2016 50,2 _2/2016 27 u burng ik N e t z t e c hnik u nd - s t e uRer Regelbare Ortsnetztransformatoren (RONTs) sind Transformatoren, die in der Lage sind, im Betrieb und damit unter Last dynamisch ihre Ausgangsspannung zu verändern. Dazu wird ein Aktor benötigt, der das Übersetzungsverhältnis des Transformators ändert, ein Spannungsregler, der erkennt, wann welche Spannung geeignet ist und entsprechende Stufenschaltungen auslöst, sowie schließlich Sensorik, welche die Daten erfasst, die der Spannungsregler benötigt, um Entscheidungen zu treffen. Aufgrund ihrer Fähigkeit, Spannungen dynamisch anzupassen, können RONTs ein wertvolles Hilfsmittel in der Netzplanung von Verteilungsnetzbetreibern sein – in ganz unterschiedlichen Anwendungsfällen. Einspeisefall Regelbandbreite RONT Lastfall Alles geregelt Regelbare Ortsnetztransformatoren (RONTs) übernehmen neben der punktuellen Spannungsregelung auch neue Aufgaben im Verteilnetz. 28 S eit rund vier Jahren sind regelbare Ortsnetztransformatoren als wohl erstes netzdienliches Smart-Grid-Betriebsmittel im Standardbetrieb der Verteilnetze angekommen. Der planerisch einfachste Anwendungsfall, in dem ein RONT punktuell mit Fokus auf eine spezifische Aufgabe im Niederspannungsnetz eingesetzt wird, findet zwischenzeitlich rege Anwendung. Darüber hinaus werden RONTs heute auch zur wirtschaftlichen Optimierung der Netztopologie und der Entkopplung der Spannungsebenen auf Mittel- und Niederspannungsebene genutzt. Das ist netzplanerisch komplexer, doch der strangweise oder gar flächende- Konventionelle Spannungsbandaufteilung ckende Einsatz von RONTs mit dem Ziel, die Mittel- oder gar Hochspannung zu entlasten, bietet interessante wirtschaftliche Optionen für Verteilnetzbetreiber. Generell sind Verteilnetzbetreiber gemäß DIN EN 50160 gehalten, an jedem Punkt im Netz eine Versorgungspannung von ± zehn Prozent um die Nennspannung einzuhalten. Die dabei verfügbare Bandbreite von 20 Prozent muss in Folge ausgehend vom per Laststufenschalter geregelten HS/ MS–Transformator über die gesamte Strecke des Mittelspannungsnetzes, des konventionellen Ortsnetztransformators, des Niederspannungsnetzes bis hin zum Hausanschluss aufgeteilt werden. Vielfach wird 50,2 _2/2016 dabei ein maximaler Spannungshub von drei Prozent, bedingt durch erneuerbare Energien im Niederspannungsnetz und entsprechend ein maximaler Spannungshub von zwei Prozent im Mittelspannungsnetz zugelassen, während der Rest der Bandbreite für Spannungsabfälle sowie Einstellungenauigkeiten reserviert wird. Durch die rasant wachsenden Einspeiseleistungen von erneuerbaren Energien im Verteilnetz, aber auch im überlagerten Hochspannungsnetz besteht immer öfter die Gefahr, das erlaubte Spannungsband zu verletzen. Analog gefährden neuartige Lasten wie etwa Elektromobilität die Einhaltung des Spannungsbands in die andere Richtung. „In Folge 50,2 _ 2/2016 sehen sich Verteilnetzbetreiber zu teuren Netzausbaumaßnahmen gezwungen, obwohl die thermischen Kapazitäten ihrer Betriebsmittel im Netz noch lange nicht ausgereizt sind“, weiß Dr. Manuel Sojer, Leiter Strategie und Marketing Power Quality bei der Maschinenfabrik Reinhausen (MR). Nach seiner Erfahrung kann mithilfe des RONT die Aufnahmekapazität des Netzes bis um das Vierfache gesteigert werden. Überdies könnten Netzbetriebsmittel in höherem Maße ausgelastet werden. Maschinenfabrik Reinhausen brachte 2012 die weltweit erste serienreife Lösung für RONTs auf den Markt. Die Techologie ist heute weltweit im Einsatz, so etwa bei der EWE und den E.ON-Netzgesellschaften. 300 RONTs, die aktuell bei der EWE NETZ in Betrieb genommen werden, sind mit MR-Technologie ausgestattet. Dabei gibt es unterschiedliche Szenarien für die Anwendung im Verteilnetz. 29 N e t z t e c hnik u nd - s t e u er u ng Punktueller Einsatz Der punktuelle Einsatz von RONTs, bei dem einzelne Ortsnetzstationen mit einem RONT ausgestattet werden, erlaubt es aufgrund der Entkopplung der Nieder- von der Mittelspannung, das dem RONT nachgelagerte Spannungsband in der Niederspannung innerhalb der ± 10 Prozent- Vorgabe der DIN EN 50160 neu aufzuteilen. Der punktuelle Einsatz ist dann sinnvoll, wenn im Niederspannungsnetz durch den Anschluss weiterer Einspeiser oder Lasten eine Verletzung des Spannungsbands droht, die sonst durch eine konventionelle Netzausbaumaßnahme abgewendet werden müsste. „Typische Anwendungsfälle sind punktuelle SpannungsbandverletPunktueller Einsatz zungen in der Mittelspannungsebene durch große fluktuierende Einspeiser wie beispielsweise Windenergieanlagen oder große unstete industrielle Lasten in der Nähe der betrachteten Station“, erläutert Dr.-Ing. Thomas Smolka, der als Area Sales Manager Asia-Pacific den internationalen Vertrieb der RONTs betreut. Auch in der Niederspannungsebene lassen sich so punktuelle Spannungsbandverletzungen, die durch volatile Einspeiser wie große Aufdachanlagen oder neuartige Verbraucher wie Elektromobilität oder Wärmepumpen entstehen, kompensieren. Im Ergebnis können dann Netzverstärkungsmaßnahmen im Niederspannungsnetz wie beispielsweise die Parallelisierung von Kabeln oder das Setzen einer weiteren Ortsnetzstation vermieden, verringert oder zumindest hinausgezögert werden. Weiterhin entsteht durch den Einsatz des RONT in sämtlichen Abgängen der betreffenden Ortsnetzstation eine höhere Planungssicherheit, da das Integrationspotenzial für Einspeiser und Lasten im gesamten Ortsnetz erhöht wird. Strangweiser Einsatz Der strangweise Einsatz von RONTs bietet sich dann an, wenn im Mittelspannungsnetz ab einer gewissen Entfernung vom Umspannwerk eine Verletzung der Spannungsgrenzen droht – zum Beispiel am Ende von Stichen oder offen betriebenen Ringstrukturen durch große fluktuierende oder konstante Einspeiser oder Verbraucher in der Nähe der betrachteten Stationen. Durch RONTs wird die Spannung der unterlagerten Niederspannungsnetze von der Spannung des betroffenen Mittelspannungsstrangs entStrangweiser Einsatz koppelt. Die Spannung in der 30 N e t z t e c hnik u nd - s t e u er u ng Niederspannungsebene wird durch den RONT trotz möglicherweise zu hoher beziehungsweise zu niedriger Spannung in der Mittelspannungsebene innerhalb der zulässigen Grenzen gehalten. „Dadurch können deutlich höhere Spannungsänderungen als üblich im Mittelspannungsnetz zugelassen werden, ohne dass ein Netzausbau durchgeführt werden muss“, sagt Dr. Smolka. Flächendeckender Einsatz Der flächendeckende Einsatz von RONTs, bei dem alle nicht in unmittelbarer Nähe zum Umspannwerk liegenden Ortsnetzstationen mit RONTs ausgestattet werden, ist dann sinnvoll, wenn im gesamten Mittelspannungsnetz die Gefahr von Spannungsbandverletzungen besteht. Im Gegensatz zum strangweisen Einsatz kann hier beispielsweise zusätzlich der Spannungssollwert am HS-/MS-Transformator abgesenkt werden, um so im Mittelspannungsnetz einen noch höherern Spannungshub zuzulassen. Typische Anwendungsfälle sind Spannungsbandverletzungen in einem größeren zusammenhängenden Einspeisefall Regelbandbreite RONT Lastfall Flächendeckender Einsatz Bereich in der Mittelspannungsebene durch zu hohe Spannungen aus der Hochspannungsebene oder direkt am Umspannwerk angeschlossene Einspeiser, die nicht durch den Laststufenschalter am HS-/MS-Transformator ausgeglichen werden können. „RONTs können hier verhindern, dass großflächige Netzverstärkungsmaßnahmen im Mittelspannungsnetz, die ja bis hin zum Bau eines zusätzlichen Umspannwerks reichen können, kurzfristig erforderlich werden“ weiß Dr. Smolka. Weiterhin können RONTs in dieser Konstellation eventuell auch den Austausch eines HS-/MS-Transformators vermeiden beziehungsweise hinauszögern. Wirtschaftliche Optimierung der Netztopologie Über die nachfolgend beschriebene Anwendung können RONTs die Effizienz von Netzen auch erhöhen, wenn dort keine Spannungsherausforderungen durch erneuerbaren Energien oder neuartigen Lasten vorliegen. „Ein effizient betriebenes Netz kommt mit möglichst wenigen Betriebsmitteln aus, wodurch sowohl Investitionskosten als auch Betriebsausgaben für die War50,2 _2/2016 wenn für eine Ortsnetzstation eine größere Wartungs- oder Modernisierungsmaßnahme ansteht“, erläutert Dr. Sojer. Voraussetzung für diese Anwendung von RONTs ist dabei, dass ein einzelner Transformator so dimensioniert werden kann, dass seine Leistung für die Last beziehungsweise Einspeisung des vergrößerten Netzgebiets ausreichend ist. Das in der Grafik gezeigte beispielNetztopologieoptimierung hafte Straßendorf mit circa 1.500 Einwohnern wird durch zwölf Ortsnetzstatung minimiert werden", konstatiert Dr. Manuel Sojer. tionen versorgt, sieben davon stehen im ausgewählten Siedlungsteil des Dorfes. Vier der „RONTs ermöglichen das, da sie die Anzahl der sieben Stationen sind älter als 40 Jahre und stehen notwendigen Ortsnetzstationen und damit Ortin nächster Zeit für umfangreiche Modernisierungsnetztransformatoren reduzieren können.“ Diese Anzahl bestimmt sich einerseits durch die zu vermaßnahmen an. Durch Umrüstung auf RONTs könsorgende maximale Last beziehungsweise die zu nen die elektrischen Versorgungsradien der Statiotransportierende maximale Einspeisung sowie annen so vergrößert werden, dass die Siedlung ohne Qualitätseinbußen mit lediglich fünf statt wie bisdererseits durch die aus Spannungsgesichtspunkten maximal mögliche Distanz zwischen Ortsnetzstalang sieben Stationen versorgt werden kann. Bei MR ist man überzeugt, dass diese neueste Antion und Netzanschlusspunkten. Da RONTs im Gegensatz zu regulären Ortsnetztransformatoren die wendung von RONTs, bei der die gleiche Anzahl von Einspeisefall Spannung dynamisch anpassen können, erlauben Netzkunden mit weniger Betriebsmitteln versorgt sie einen größeren elektrischen Versorgungsradius werden können, ein großes Zukunftspotenzial hat: Regelbandbreite RONT um die Ortsnetzstation. Dadurch können auch wei„Das könnte die Anwendung sein, die über die Aster entfernt liegende Verbraucher oder Einspeiser set-Management-Maßnahmen der nächsten Jahre Lastfall an einer Ortsnetzstation angeschlossen werden, und Jahrzehnte dazu führt, dass Spannungsregewodurch für Verteilungsnetzbetreiber die Möglichlung mittels Laststufenschalter im Verteilungsnetz genauso zur Normalität wird, wie sie es seit langem keit entsteht, ein größeres Netzgebiet mit nur einer im Übertragungsnetz ist“, vermutet Dr. Smolka. Ortsnetzstation zu versorgen. So entstehen Einsparungsmöglichkeiten bei Miete oder Pacht der Fläche, Wartung und Instandhaltung der Stationen sowie Kontakt: Maschinenfabrik Reinhausen GmbH, Dr.-Manuel Sojer, auch Ersatz- oder Neuinvestitionen. „Dieses Anwen93059 Regensburg, Tel. +49 (0) 941 4090-2430, dungsszenario bietet sich beispielsweise dann an, m.sojer@reinhausen.com Dr. Manuel Sojer ist Leiter Strategie und Marketing Power Quality bei MR Dr.-Ing. Thomas Smolka ist Area Sales Manager Asia-Pacific bei MR Anzeige Intelligente Netzlösungen für Energieversorger von telent ■ Smarte Netze, Netzmigration und -integration für Kritische Infrastrukturen ■ Smart Grid über DMR-Netze ■ Netzmanagementsysteme ■ Cybersecurity ■ Netzersatzanlagen ■ Rund um die Uhr Service-Support telent ist Ihr kompetenter Partner 50,2 _2/2016 telent GmbH - ein Unternehmen der euromicron Gruppe Gerberstraße 34, 71522 Backnang 31 www.telent.de Bild: © VRD - Fotolia.com Rubrik Künstliche Intelligenz im Boiler N e t z t e c hnik u nd - s t e u er u ng so gesteuert, dass sie die Energie aus der PV-Anlage auf dem eigenen Hausdach oder dem der Nachbarhäuser dann aufnehmen, wenn sie vorhanden ist. 49 Boiler, 30 Wärmepumpen, vier Ladestationen, drei Hausbatterien sowie fünf PV-Anlagen eines Quartiernetzes wurden dazu mit der Technologie GridSense von Alpiq ausgestattet. 40 Einfamilienhäuser und Wohnungen der Gemeinde Riedholz sind an dem Projekt beteiligt, das über 18 Monate läuft. GridSense sammelt Informationen über den Netzzustand, den Stromverbrauch, das Benutzerverhalten sowie die Stromerzeugung der PV-Anlage. Auf Basis dieser und weiterer Informationen berechnet die Technologie den idealen Zeitpunkt, um die elektrischen Großverbraucher, wie Wärmpumpen, Warmwasserboiler, Hausbatterien und Elektrofahrzeuge, je nach vorhandener Strommenge, zuoder abzuschalten. Die Geräte werden so gesteuert, dass sie nicht zu früh vollständig geladen sind und der Mittags-Peak auf diese Weise möglichst umfassend abgefangen werden kann. Völlig dezentral Im Unterschied zu anderen intelligenten Netzlösungen, arbeitet GridSense völlig dezentral. Anstatt Informationen von mehreren Messpunkten im Netz an eine Leitstelle zu senden, die dann den Netzbetreiber über die Netzprobleme informiert, der daraus notwendige Schaltbefehle ableitet, erhebt GridSense die notwendigen Informationen direkt am Endgerät. Das Versenden riesiger Datenmengen wird dadurch unnötig. Der Netzbetreiber ist zudem von der Aufgabe befreit, regelmäßige zentrale Schaltbefehle auszulösen. „GridSense arbeitet selbständig, weil es aus den Informationen, die es erhält, eigenständige Schlüsse ziehen kann“, erläutert Daniel Cajoos, Account Manager GridSense bei Alpiq. Gemeinsam mit der „Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana“ (SUPSI) hat das junge Unternehmen verschiedene Algorithmen entwickelt, die den Kern der Technologie bilden. Auf Basis von Informationen zu Netzbelastung, Stromverbrauch, Benutzerverhalten, Wetterprognosen und Stromtarifen berechnen diese den optimalen Zeitpunkt für das Laden der Geräte. Um vorausschauend planen zu können, versucht der Algorithmus zudem, beim Energieverbrauch einen typischen Wochentag und ein typisches Wochenende über die letzten drei Monate zu erkennen. Ausgehend von diesem Rhythmus kann dann vorhergesagt werden, wann der Hausbesitzer Warmwasser benötigt oder sein Elektrofahrzeug auflädt. Je mehr Haushalte in einem Wohnquartier mit GridSense ausgestattet werden, desto mehr dezentrale Energie lässt sich abfangen. Haushalte, die selber nicht über eine PV-Anlage verfügen, nutzen dann den überschüssigen PVStrom aus den Nachbarhäusern einfach mit. Mit einem neuen Technologieansatz will das Schweizer Energieunternehmen Alpiq den Eigenverbrauch von Solar energie steigern und damit zur Netzstabilisierung beitragen: Boiler, Wärmepumpen und Co. sollen lernen, wann zu viel Strom vorhanden ist und wie sie ihn am besten nutzen. D ezentral produzierter Strom kostet die Verteilnetzbetreiber bekanntermaßen viel Geld: Allein im Jahr 2014 erhielten die Betreiber von PV-Anlagen in Deutschland Entschädigungen von insgesamt 83 Millionen Euro für die Abregelung ihrer Anlagen, hinzukommen weitere Aufwendungen zur Stabilisierung oder Ertüchtigung der Netze. Deutlich günstiger wäre es, wenn die Haushalte größere Mengen des lokal erzeugten Solarstroms selber verbrauchten. Das Problem, das auch Hausspeicher allein nicht lösen, besteht darin, dass Verbrauch und Erzeugung zeitlich 32 Innerhalb eines Hauses kommunizieren die Geräte über Powerline-Communication (PLC). Das befähigt sie, sich untereinander abzustimmen und das Maximum der Sonnenenergie zu nutzen. GridSense arbeitet zwar autonom und dezentral, der Algorithmus kann aber auch Daten empfangen: Wetterdaten oder Tarifinformationen lassen sich über eine zentrale IT-Plattform der Firma Alpiq übermitteln. Die Plattform ermöglicht auch eine Visualisierung von Ladestatus und Geräteverbrauch für den Verbraucher via App auf dem Smartphone oder Tablet. Über die Plattform können Netzbetreiber ihren Endkunden auch Preisanreize zukommen lassen. Umgekehrt kann der Verteilnetzbetreiber die von GridSense erhobenen Verbrauchsinformationen einsehen, sofern der Verbraucher zustimmt. Diese Daten sind enorm wertvoll, insbesondere da derzeit nicht klar ist, ob die Verteilnetzbetreiber zukünftig Zugriff auf die vom Smart Meter gewonnenen Kundendaten haben werden. Auch Energieversorger profitieren von GridSense, sagt Cajoos: „In Städten, in denen die Netze stabil sind, hilft GridSense ihnen dabei, ihre Bilanzkreise zu optimieren. Über Preissignale, die sie über die Plattform an den Algorithmus senden, können Stadtwerke den Verbrauch der eingekauften Energie steuern und ihren Absatz optimieren.“ Für Netzbetreiber und Stadtwerke besteht nach Auskunft des Unternehmens die Möglichkeit, GridSense als White-Label-Lösung, etwa im Rahmen von PV-Services, anzubieten oder dem Endkunden – beispielsweise in Kombination mit bestimmten Tarifen – sogar kostenfrei bereitzustellen. Daniel Cajoos‘ Fazit: „Der Druck auf die Netzbetreiber, Erneuerbare Energien in ihre Netze zu integrieren, steigt weiter an. IT-Instrumente sind ein wichtiges Hilfsmittel bei dieser Mammutaufgabe. Es gibt allerdings große Unterschiede, was den Aufwand und die Kosten angeht.“ Einfach zu installieren Laut der Verteilnetzstudie des BMWi wird sich die installierte Leistung an Erneuerbaren Energie-Anlagen bis zum Jahr 2032 gegenüber heute mehr als verdoppeln (Szenario „EEG 2014”) oder sogar verdreifachen (Szenario „Bundesländer”). voneinander abweichen: Geduscht, gekocht und geheizt wird eben zumeist nicht, wenn die Sonne scheint, sondern oft am Abend und am Morgen, wenn die Sonne gar nicht oder kaum scheint. Den Mittags-Peak abfangen Ein Lastmanagement-System, das auf künstlicher Intelligenz basiert, soll dieses Problem einfach und vergleichsweise kostengünstig lösen. Es wird derzeit im Schweizer Kanton Solothurn erprobt: Elektrische Großverbraucher im Haushalt werden dabei 50,2 _2/2016 GridSense kann an bestehende Geräte montiert werden, was Alpiq als „Plug-On-Lösung“ bezeichnet. Es gibt aber auch vom Hersteller vorkonfigurierte Hausgeräte. Bereits heute wird die Lösung für Wärmepumpen, Ladestationen für Elektrofahrzeuge, Hausbatterien und Elektroboiler angeboten. Daniel Cajoos weist auf einen Vorteil gegenüber anderen Eigenverbrauchslösungen hin: „Da die Spannung direkt am Endgerät gemessen wird, ist keine aufwändige Kommunikations- oder Steuerungsinfrastruktur notwendig. Das macht GridSense besonders einfach zu installieren und kostengünstig.“ Das GridSenseLastmanagement soll Verteilnetze entlasten. Kontakt: Alpiq InTec Management AG, Stephan Kurmann, CH-8026 Zürich, stephan.kurmann@alpiq.com 50,2 _ 2/2016 33 N e t z t e c hnik u nd - s t e u er u ng Spezielles Modem Arbeiten am Mittelspannungsnetz. In Zukunft können die Leitungen auch für die breitbandige Übertragung von Daten genutzt werden. Powerline auf der Mittelspannung E Mobilfunk, Spezialverkabelung oder Powerline Communication (PLC) – diese Frage muss ein Netzbetreiber heutzutage beantworten, wenn er das Verteilnetz kommunikativ für die Implementierung von intelligenten Zählern und von Steuerungsintelligenz vorbereiten muss. Im Rahmen einer Partnerschaft zwischen den Unternehmen devolo und Eichhoff Kondensatoren wurde die Powerline-Kommunikation jetzt für Smart Grid-Anwendungen weiterentwickelt. Auf der Messe E-World im Februar stellten sie erstmals eine Lösung für die Powerline-Kommunikation in den höheren Spannungsbereichen vor. Sie besteht aus einem PLC-Modem und einem induktiven Koppler. Beide Komponenten wurden eng aufeinander abgestimmt. Als Mittelspannungs-PLC-Technologien kommen G3-PLC und breitbandige PLC (BPL) in Betracht. Welche Technologievariante zu bevorzu- 34 Im Zuge ihrer Partnerschaft haben devolo und Eichhoff eine Lösung für die Datenkommunikation im Mittelspannungsnetz entwickelt. devolo hat das in der Lösung eingesetzte devolo BPL Modem MV speziell für die Datenübertragung über Mittel- und Niederspannungsleitungen entwickelt. Dazu optimierte das Unternehmen die erzielbare Datenübertragungsrate und Übertragungsreichweite so, dass sie den hohen Anforderungen im Rahmen des Smart Grid entsprechen. In Verbindung mit den induktiven Signalkopplern von Eichhoff kann dieses Modem auf Spannungsniveaus von 0,4 bis 30kV eingesetzt werden. Das Modem unterstützt den Datenverschlüsselungsstandard AES128. Die Systeme verbinden sich automatisch miteinander, um so den Administrationsaufwand möglichst gering zu halten. Bei Stromausfall oder ähnlichen Störungen kann das System durch batteriegepufferte Notstromversorgung (USV) aufrechterhalten werden und einen netzunabhängigen Betrieb für mehrere Tage sicherstellen. Hierzu wird das System in einem DIN-Normschienengehäuse für den wasser- und staubdichten Einbau in eine Unterverteilung innerhalb einer Transformatoren- oder Schaltstation – in der auch eine batteriegepufferte Notstromversorgung des Systems für mehrere Tage netzunabhängigen Betrieb integriert werden kann – ausgeführt. Datenkommunikation auf der Mittelspannung mit dem devolo BPL Modem MV. Induktive Koppler benötigen keine galvanische Verbindung zum Netz und können daher wesentlich einfacher in bestehende Anlagen eingebaut werden. Dies sorgt für geringe Ausfallzeiten und niedrige Installationskosten, was bei Projekten einen großen Kostenanteil ausmachen kann. Es ist eben ein Unterschied, ob mit Abschaltzeiten von einigen Minuten oder einigen Stunden gerechnet werden muss. Induktive Koppler gen ist, hängt dabei immer vom individuellen Anwendungsszenario und den örtlichen Begebenheiten ab: Werden lediglich die Smart Metering Daten aus einem Netzcluster zu einem anderen Übergabeort gesendet, empfiehlt devolo G3-PLC auch auf der Mittelspannungsebene – insbesondere wenn auch im Mittelspannungsnetz eine größere Distanz zurückgelegt werden muss. Wird die Datenkommunikation aus mehreren Verteilnetz-Clustern über die Mittelspannungsebene übertragen, bietet sich BPL an. „Mit der Entwicklung beider PLC-Varianten wird sichergestellt, dass für jedes Anwendungsszenario und jede Netztopologie eine geeignete Lösung verfügbar ist: sei es für das Smart Metering, die Netzüberwachung und -steuerung oder zur Regelung von PV-Anlagen und Transformatoren“, begründet Dr. Michael Koch, Leiter devolo Smart Grid, die Entscheidung für beide PLC-Produktvarianten. 50,2 _2/2016 Der Koppler von Eichhoff besitzt einen für das Prinzip notwendigen nanokristallinen Werkstoff und arbeitet mit dem Induktions-Prinzip. Die Koppler eignen sich für Mittel- und für Hochspannungskabel und ermöglichen nach Angaben des Herstellers eine Bandbreite von ca. 100 Mbit/s über mehrere Kilometer Distanz. Aufgrund der Übertragungsfrequenz von über 10 MHz funktioniere die BPL-Strecke sogar bei geöffneten Schaltern. Die induktiven Koppler wurden speziell für beide Schaltzustände – offen und geschlossen – entwickelt. Sie können nicht nur für die Übertragung konzentrierter Smart Meter-Daten, sondern auch für zeitkritische Anwendungen im Smart Grid eingesetzt werden. Zwei Komponenten einer Lösung. Die Entwicklung von Modem und Koppler wurde aufeinander abgestimmt. Induktive Kopplung benötigt keine galvanische Verbindung zum Kabel und kann somit einfach in bestehende Anlagen integriert werden. 50,2 _2/2016 Da die induktiven Signalkoppler vollständig isoliert sind, können sie in sicheren Bereichen außerhalb von Schaltzellen einfach an bestehenden Kabeln installiert werden. Eine besonders hohe Zuverlässigkeit der Datenkommunikation wird durch die vollständig symmetrische Übertragung der Signale sichergestellt. Die Datenübertragung hält nach Angaben von Eichhoff selbst gezielten Störversuchen stand. Ebenso ist die Abstrahlung von Signalen gering. Sie entspricht nach Angaben des Unternehmens dem theoretisch möglichen physikalischen Optimum. Zudem ist die Technologie auch kompatibel mit „schwierigen“ Übertragungsstrecken wie Kabelverbindungen mit Erdmuffen, gemischten Kabelverbindungen mit VPE- und Ölpapier- Kabel, Einleiter- und Dreileiterkabeln, sowie geöffneten Mittelspannungsschaltern bei Ringfeldern. Kontakt: Eichhoff Kondensatoren GmbH, 36110 Schlitz, Tel. +49 (0) 6642801-130, info@eichhoff.de, devolo AG, Walter Krott, 52068 Aachen, Tel. +49 (0) 241 18279-150, smart@devolo.de 35 N e t z t e c hnik u nd - s t e u er u ng fung mit den unterschiedlichen Testzellen und Generatoren zu verschalten. Durch Bündelung von bis zu 64 digitalen Steuersignalen in einem Lichtwellenleiter konnten die Entwickler zudem die Anzahl der nötigen Leitungen stark reduzieren und so Aufwand und Kosten bei der Einrichtung erheblich senken. „Ein entscheidender Faktor, warum wir uns bei der internationalen Ausschreibung gegen die teilweise deutlich größeren Mitbewerber auf technischer und wirtschaftlicher Ebene durchsetzen konnten, ist unsere besonders hohe Fertigungstiefe“, begründet AMOtronics-Geschäftsführer Jürgen Martini den größten Auftrag in der Unternehmensgeschichte. Tatsächlich erfolgen Entwicklung, Montage und Kalibrierung der Messsysteme vollständig am Unternehmensstandort. Auch die Analyse- und Berichtssoftware, die große Datenmengen gemäß IEC-Standards und STL Empfehlungen vollautomatisiert auswertet, hat AMOtronics intern entwickelt und programmiert. Für die Fertigung von Automatisierte Ansteuerung Innovative HochgeschwindigkeitsMesstechnik für Netzkomponenten. L abortests sind unverzichtbar bei der Entwicklung und Prüfung von Komponenten für Energieversorgungsnetze. Neben höchster Präzision bei den anspruchsvollen Messungen ist auch die synchrone Steuerung der komplexen Testabläufe entscheidend für die Qualität der ermittelten Testdaten. Zur Automatisierung von Prüfreihen in Hochleistungslaboren kombiniert der Aachener Anbieter AMOtronics jetzt seine Datenerfassungs- und Steuermodule zu einer integrierten Einheit. Das System vereint Transientenrekorder und taktgebende Sequencer, je nach Anwendung auch Timer genannt, in einem Gehäuse. Der Sequencer ermöglicht, in Echtzeit die Testanlage zu überwachen und zugleich den Prüfling anzusteuern. Hierzu werden Messsignale und externe Kontrollsignale kontinuierlich verarbeitet und die Steuerausgänge des Sequencers entsprechend geschaltet. Der Transientenrekorder zeichnet parallel zu den Messsignalen automatisch auch die Steuersignale des Sequencers ein- und ausgangsseitig hochsynchron auf. Dadurch gewinnen Ingenieure bei der anschließenden Datenanalyse einen detaillierten Einblick in den Prüfablauf und das Zusammenspiel von Aktion und Reaktion zwischen Testanlage und Prüfling. Fibre-Conversion-System für optische Kanalbündelung 36 Platinen und Modulen vertraut man auf deutsche und europäische Produktionspartner. Präzise Bestimmung des Phasenwinkels Die Einbindung der Generatoren zur Synchronisierung von Steuerung und Messung auf die exakte Phasenlage ermöglichen die AMOtronics-Systeme sowohl klassisch mit analogem als auch digitalem Referenzsignal. Bei KERI erzeugt jede Umdrehung der Generatorwelle 720 digitale Pulse zur exakten Synchronisierung. Dank der präzisen Bestimmung des Phasenwinkels kann etwa bei Messungen von Wechselspannungsschaltern genau im Nulldurchgang des Stroms geschaltet werden, um Komponenten vor Überlastung zu schützen. Notschalter, die höchsten Belastungen standhalten müssen, können hingegen bei maximalem Strom geprüft werden. Auch die Steuerung und Überwachung peripherer Anlagen wie Zutrittssperren oder Kontrollleuchten regelt das System und verfügt dazu über zusätzliche analoge und digitale Anschlüsse. Kontakt: AMOtronics UG, Dipl.-Ing. Martin Hessing , Roermonder Strasse 594 +49 (0) 241 - 169 780 19 , 52072 Aachen, hessing@amotronics.de Einsatz im Hochleistungslabor Anzeige Eine aktuelle Anwendung der innovativen Messtechnik ist das Korea Electrotechnology Research Institute KERI im südkoreanischen Changwon. Der Auftrag für die Erweiterung der Hochleistungslabore, ist mit einem Volumen von über 1,5 Millionen Euro der weltweit größte, der bislang für Messsysteme in diesem Bereich vergeben wurde, berichtet das Unternehmen. Nach der Implementierung im Sommer 2015 ist das staatliche 4.000 MVA High-Power-Lab mit acht Testzellen eine der weltweit führenden Einrichtungen für die Prüfung von Hochleistungsschaltgeräten der elektrischen Energietechnik. Mehrere Systeme übernehmen die Messdatenerfassung und Steuerung. Wie bei den Messsignalen setzt AMOtronics auch für die Übertragung der Steuersignale auf Glasfaser. Die Datenübertragung mittels Lichtwellenleiter schützt dabei vor Störungen durch starke elektromagnetische Felder in den Testzellen. Zusätzlich gleicht das System automatisch auch die variierenden Signallaufzeiten aus, welche durch die unterschiedlichen Entfernungen in dem verzweigten Netzwerk aus drei Generatoren, acht Testzellen und zwei Kontrollräumen entstehen. Eine Besonderheit stellen die intelligenten optischen Switches oder Router dar, welche es den Ingenieuren per Software ermöglichen, sowohl die Sequencer als auch die Messsysteme je nach Prü50,2 _2/2016 WAGO AUTOMATISIERT VERTEILNETZE – MIT SICHERHEIT! AMOtronics-Geschäftsführer Jürgen Martini mit Jong-Hyuk Choi, Planungsleiter bei KERI für das neue High-Power-Lab, und Kyoung-Won Min, Präsident des koreanischen Distributors Kostech, nach der Vertragsunterzeichnung in Changwon. Schon heute gemäß BDEW-White-Paper im Einsatz: der PFC200 von WAGO • Mit integriertem 3G-Modem • Übertragung und Verarbeitung gemäß IEC 60870-5-101/-103/-104, IEC 61850, IEC 61400, DNP3 und MODBUS www.wago.com 50,2 _2/2016 Halle 11 Stand C64 37 ü b e r wa c h u n g & i n s ta n d h a lt u n g Ü b erwa c h u ng & ins tandha l t u ng Fehlschnitte abgestellt Draußen im Feld wird der Drallfeldsensor des Auslesegeräts um das freigelegte Kabel geführt und identifiziert per LED-Anzeige das richtige Kabel. Die Westnetz in Bad Kreuznach löste mit einem Kabelauslesegerät mit Drallfeldsensor ein wichtiges Problem. 38 B ei Arbeiten an Erdkabeln ist eine eindeutige Identifikation und Auslesung der Kabel mit geeigneten Geräten nach Norm DIN VDE 0105 Teil 1 zwingend vorgeschrieben. Trotzdem kommt es in der Praxis bisweilen zu Störungen, weil bei notwendigen Reparaturarbeiten an unterirdisch verlegten Kabeln versehentlich intakte Erdkabel durchgeschnitten werden. So war es auch bei der Westnetz in Bad Kreuznach: Trotz strikter Einhaltung aller Vorschriften konnten geben. In der Praxis ist eine Verwechslung der Polarität jedoch leicht möglich, so etwa beim Anschluss des Impulsgenerators in der Ortsnetzstation. Auch eine falsche Markierung, fehlerhafte Dokumentation oder einfach menschliches Versagen kommen als Ursachen in Frage. Wenn man an der geplanten Schnittstelle schließlich feststellte, dass die Messleitungen in der Ortsnetzstation möglicherweise falsch angeschlossen worden waren, wurde eine Korrektur der Messanordnung erforderlich. Die Rückfahrt zur Einspeisestelle führte dann teilweise zu erheblichen Verzögerungen, was die meist mit einem engen Zeitfenster geplanten und verzahnten Arbeiten unterbrach – mit negativen Auswirkungen auf die WirtschaftBei der Westnetz kommt lichkeit. das neue Auslesegerät jetzt Auch draußen im Feld muss die Polarität systematisch zum Einsatz. unbedingt beachtet und die Stromzange richtig herum um das Kabel gelegt werden. korrodierten Erdungsanlage mit hohen ErDie korrekte Richtung wird dabei durch eidungswiderständen, gibt es möglicherweise nen auf der Stromzange angebrachten Pfeil keine Stromaufteilung mehr. Diese Stromangezeigt. „Die richtige Richtung können aufteilung muss aber unbedingt erfolgen, wir jedoch in der Praxis oft nicht eindeutig da sich sonst die Messsignale systembedingt feststellen”, berichtet Andreas Borlinhaus. gegenseitig aufheben - wie zum Beispiel bei „Ab einer bestimmten Entfernung zur Ortseinem FI-Schutzschalter. Als Folge müssen netzstation – oder wenn wir uns irgendwo vor der Kabelauslese Ersatzmaßnahmen geim Netz befinden – ist der Verlauf des Kabels schaffen werden. „Das ist in vielen Fällen sehr und damit die Fließrichtung des Stromes aufwändig, kostet fast immer viel Zeit und anhand der oberirdischen Geographie nicht bedeutet somit letztlich auch zusätzlichen fimehr zweifelsfrei bestimmbar.” nanziellen Aufwand”, resümiert Borlinghaus. Die zweite Fehlerquelle sieht der WestDie Folgen sind bei Netzbetreibern hinnetz- Experte beim Abgleich der Sendestärreichend bekannt: Die Reparatur eines auf ke zwischen dem Sender an der OrtsnetzGrund falscher Kabelauslese irrtümlich gestation und der Zange als Empfänger, der schnittenen Erdkabels kostet neben dem bislang zwingend durchgeführt werden auszutauschenden Schneidkopf zwischen musste. Hierbei wird das Signal auf die Anschlussbedingungen eingestellt, um Kopplungen auf parallel liegende Kabel auszuschließen. Aber in vielen Fällen ist dies nach Borlinghaus Erfahrung problematisch, weil es mittlerweile immer mehr Kabelmischstrecken mit Masse- und Andreas Borlinghaus, kunststoffisolierten Kabeln gibt. Leiter Kompetencenter Messtechnik, Westnetz „Ein hinreichend genauer Abgleich ist in diesem Fall - wenn 2.000 und 3.000 Euro. Der Ärger mit den zu überhaupt - nur mit extrem viel Erfahrung, versorgenden Kunden wiegt jedoch deutlich Know-how und kompliziertem Hintergrundschwerer und lässt sich nur selten direkt mowissen möglich”, sagt Borlinghaus. netär erfassen. Oftmals sieht sich der NetzAuch schlechte Erdungsverhältnisse führbetreiber mit Regressansprüchen und Versiten bisher regelmäßig dazu, dass entweder cherungsfragen konfrontiert, so etwa, wenn gar keine Aussage möglich war oder dies Fertigungsbetriebe vorübergehend lahmnicht zutraf. Ist der Erdungswiderstand nämgelegt werden und die Produktion ausfällt. lich zu hoch, zum Beispiel auf Grund einer Auch und nicht zuletzt die Arbeitssicherheit für die beschäftigten Elektromonteure ist natürlich in diesem Zusammenhang ein wichtiges Thema. „Zwar werden auch nach eindeutiger und sorgfältiger Kabelauslese standardmäßig Sicherheits-Schneidgarnituren und eine Fernbedienung verwendet, aber dennoch möchte niemand das Risiko eingehen, versehentlich ein Mittelspannungskabel durchzuschneiden, das man irrtümlich für spannungsfrei gehalten hat”, sagt der Westnetz-Verantwortliche. Problem gebannt Seitdem die Westnetz das Kabelauslesegerät CI/LCI von Megger verwendet, gab es nach eigenen Angaben keine Fehlschnitte mehr. Das Besondere an dem System ist ein neuartiger Drallfeldsensor, der am Kabel entlanggeführt wird und das richtige Kabel eindeutig identifiziert. Das System kann aber auch herkömmlich mit einer flexiblen Mess-Zange betrieben werden. „Seit dem Einsatz dieses Systems gehörten alle geschilderten Störfälle und Probleme im Arbeitsablauf, die im Zusammenhang mit der eindeutigen und sicheren Aussage bei einer Kabelauslese stehen, der Vergangenheit an”, berichtet Andreas Borlinghaus. Außerdem sei die Handhabung des Systems sehr einfach, was die Arbeitsprozesse erheblich erleichtere und beschleunige: Der Sender wird an der Ortsnetzstation beliebig angeschlossen, wobei die Polung auf- Seitdem wir das Kabelauslesegerät CI/LCI mit dem Drallfeldsensor von Megger einsetzen, gab es keine Fehlschnitte mehr Fehlauslesungen und damit Fehlschnitte bisher nie ganz ausgeschlossen werden. Das hat nach Einschätzung von Andreas Borlinhaus, Leiter Kompetencenter Messtechnik mehrere Gründe: So muss man bei herkömmlichen Auslesesystemen bereits beim Anschließen der Messleitungen unbedingt die Polarität beachten, da hier eine Stromrichtung und eine Stromstärke ausgewertet werden – die beiden Faktoren, die die entscheidenden Hinweise für das richtige Kabel 50,2 _2/2016 50,2 _ 2/2016 39 Ü b erwa c h u ng & ins tandha l t u ng Die Polarität an der Anschlussstelle ist zweitrangig. grund der neuartigen Technologie keine Rolle mehr spielt. Auch draußen im Netz sei die Arbeitserleichterung deutlich: Der Drallfeldsensor wird einfach um das freigelegte Kabel geführt. Sobald nun nacheinander die rote und die grüne LED-Reihe aufleuchten, hat man eindeutig das richtige Kabel ge- funden. Leuchtet dagegen keine oder nur eine LED-Reihe auf, handelt es sich ebenso eindeutig um das falsche Kabel. Dadurch bestehte absolute Sicherheit bei der Selektion. Da vom Drallfeldsensor beide Polaritäten gemessen werden, ist die Polarität an der Anschlussstelle und an der Auslesestelle zweitrangig. Bei diesem System erzeugt der Impulsstrom ein elektromagnetisches Feld, das vom Drallfeldsensor erfasst und in allen Fällen korrekt ausgewertet wird. Dieses Prinzip löse für Westnetz alle hier angesprochenen Probleme. Das System sei gerade dann enorm hilfreich, wenn die Auslesestelle sehr weit von der einspeisenden Stelle beziehungsweise der Ortsnetzstation entfernt liegt und erspare manchen Abstimmungsund Kontrollvorgang hinsichtlich einer möglichen falschen Polung. Auch der Abgleich des Senders mit dem Empfänger sei jetzt überflüssig. Denn bei der Drallfeldmethode gibt es keine Kopplungen auf die Nachbarkabel mehr. Das Signal läuft nur in dem gewünschten Kabel. Irrtum ausgeschlossen. So könne man auch in Kabelmischsystemen eine eindeutige Aussage über die Identität der Kabelstrecke treffen. Hier eröffnen sich nebenbei auch neue Einsatzmöglichkeiten in den Versorgungsanlagen der Westnetz. Für das Unternehmen ist das entscheidende Argument für den Das System CI/LCI besteht aus zwei Stromimpulsgeneratoren für freigeschaltete Kabel (CI TX) und unter Spannung (LCI TX) stehende Kabel. Bei stromführenden Leitungen bezieht der Impulsgenerator seine Versorgungsspannung aus der zu prüfenden Kabel-/Leitungsstrecke. Im freigeschalteten Zustand speist der Generator einen Impulsstrom in die Kabelteilstrecke ein. Der Stromfluss dieser Impulse verursacht das elektromagnetische Feld um das Kabel. Der Drallfeldsensor wertet dieses Feld richtig aus – unabhängig von der Polung. Neben dem Drallfeldsensor wird eine Auslesezange mitgeliefert, die in der Regel dann zum Einsatz kommt, wenn sich die Kabel in einem Rohr befinden, sowie entsprechende Anschlussleitungen. Einsatz des Megger-Kabelauslesegerätes jedoch die Verbesserung der aktiven Arbeitssicherheit durch die nun mögliche eindeutige und fehlerfreie Kabelauslese. Ihr wichtigstes Ziel, nämlich ein sehr viel besseres Gefühl, wenn Monteure zum Kabelschneiden ins Feld geschickt werden, hat Westnetz bereits erreicht. Deshalb empfiehlt das Unternehmen, nur noch Kabelauslesesysteme mit einem Drallfeldsensor einzusetzen. Kontakt: Megger GmbH, Georg Halfar, 61440 Oberursel, Tel. +49 (0) 6171-929 87-14, georg.halfar@megger.com DKE: „Eine, schnelle, billige Lösung gibt es nicht!” D as betonte Andre Suhr, der Arbeitskreisleiter des veranstaltenden Gremiums der DKE (Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE) bei der abschließenden Podiumsdiskussion der Fachtagung „IT-Security in der Praxis der Netz- und Stationsleittechnik“ am 3. Februar 2016 in Frankfurt am Main. In den Vorträgen der Veranstaltung, an der rund 100 Experten und Entscheider aus der Energiewirtschaft teilnahmen, standen Themen wie die steigende Notwendigkeit zum Nachweis der Sicherheit gegenüber Dritten, Möglichkeiten zur allgemeinen Verbesserung eines ISMS durch Messung der Informationssicherheit und die Vorteile und Nutzen durch die Anwendung aktueller Sicherheitsstandards im Fokus. Dr. Kipker (Universität Bremen) zeigte hierzu den nationalen und internationalen rechtlichen Rahmen auf. In einer Live Hacking-Demonstration zeigte die Firma Secunet, wie einfach Systeme angreifbar sind, wenn grundlegende Maßnahmen und Herstellerempfehlungen ignoriert werden. Um die Anwendung der Normenreihe IEC 62351 zur sicheren Kommunikation zwischen Leit- und Fernwirktechnik handhabbar zu 40 gestalten, hat der DKE-Arbeitskreis einen ersten Flyer entworfen und vorgestellt, aus dem hervorgeht, wie durch den Einsatz verschiedener Normteile der IEC 62351 die Protokolle IEC 60870-5-101/104 und IEC 61850-8-1 für die Prozesskommunikation zwischen Leit- und Fernwirktechnik so gesichert werden, dass sie den Anforderungen an das IT-Sicherheitsgesetz entsprechen. www.dke.de Einfach mal abschalten Automatische Modulabschaltung ermöglicht sicheres Arbeiten an Photovoltaikanlagen B ei den meisten installierten Photovoltaikanlagen sind die Panels in Reihe geschaltet, wodurch lebensgefährliche Gleichspannungen von bis zu 1000 Volt entstehen können. Grundsätzlich gelten bei Arbeiten an elektrischen Betriebsmitteln ab 120 V DC weltweit Sicherheitsvorschriften zum Schutz gegen elektrischen Schlag. Diese schreiben vor, dass Anlagen vor Arbeitsbeginn freigeschaltet werden. In String-Anlagen ist das ein Problem: Das übliche Freischalten am Wechselrichter oder über zusätzliche DC-Schalter unterbricht zwar den Strom, die Spannung liegt aber nach wie vor an. Nach einer Studie des TÜV Rheinland weisen rund 30 Prozent der Großanlagen grobe Mängel und mehr als 70 Prozent kleinere oder größere Mängel auf. Lebensgefährlich sind Isolationsfehler wie defekte Kabel und Stecker, Risse im Panel oder mangelhafte Lötstellen. Daher ist die regelmäßige Wartung und gegebenenfalls Reparatur der Anlagen für Elektrotechniker und Anlagenbetreiber Routine. Hinzu kommen Personen, die gelegentlich in Solaranlagen arbeiten, wie Dachdecker oder Reinigungskräfte, denen die Sicherheitsregeln und Gefahren nicht bekannt sind. Spannung für alle Personen. Damit ist der Schutz unabhängig von elektrotechnischem Fachwissen sichergestellt. Phoenix Contact hat hierzu das System Solarcheck-RSD (Rapid Shutdown) entwickelt, das die einzelnen PV-Module automatisch abschaltet. Dafür sind die Schalteinheiten in oder an den PV-Modulen installiert. Das System analysiert den Betrieb der PV-Module und erkennt, ob sich die Anlage in einem sicheren Zustand befindet. Bei Personenschutz erweist sich immer eine Fail-Safe-Schaltung als unerlässlich. Das bedeutet, dass alle Situationen außerhalb des Normalbetriebs zu einer Abschaltung führen. Dafür untersuchen die Schalteinheiten kontinuierlich die elektrische Umgebung und vergleichen sie mit den Merkmalen des Normalbetriebs. So detektieren sie jeden Eingriff, Unfall oder Schaden als Sollabweichung und schalten automatisch das betroffene Modul einzeln ab. Die Prüfung und Fehlererkennung läuft separat und eigenständig an jedem PV-Modul ab. Dadurch wird eine hohe Redundanz erreicht. Zudem entfällt die Kommunikation im System, die durch Störungen oder falsche Interpretation der Werte potenziell stets fehleranfällig ist und zudem einen hohem Installationsaufwand verursacht. Neben der automatischen Abschaltung ist auch eine manuelle Aktivierung der Trennschaltung möglich, indem der Wechselrichter ausgeschaltet oder vom Netz getrennt wird. Dieses wird von den Schalteinheiten an den Modulen erkannt und die Abschaltung dementsprechend in der gesamten Anlage eingeleitet. Sowohl die Abschaltung als auch die Wiederinbetriebnahme geschieht vollautomatisch und bietet aufgrund der integrierten Analyse hohe Sicherheit für Fachleute und Laien. Unabhängig vom Anlagentyp Das System ist zunächst zum Nachrüsten sowie für Neuanlagen als separate Box verfügbar, ohne an bestimmte Modul- oder Wechselrichtertypen gebunden zu sein. Die Technik von Solarcheck RSD kann nach Auskunft des Anbieters zukünftig auch in PV-Module und Wechselrichter direkt eingebaut werden. Module intelligent und automatisch abschalten Um Personen bei der Arbeit in PV-Anlagen zu schützen, sind die heutigen zentralen Schalteinheiten nach Ansicht vieler Fachleute keine alltagstaugliche Lösung. Damit Wartung und Reparaturen an der Anlage nicht nachts durchgeführt werden müssen oder anderen unverhältnismäßig großen Aufwand nach sich ziehen, sind andere Schutzmaßnahmen erforderlich. Eine automatische Freischaltung jedes einzelnen Panels vermeidet das Risiko berührgefährlicher Phoenix Contact hat das Solarcheck-RSD (Rapid Shutdown) entwickelt, das einzelne PVModule automatisch abschaltet. Kontakt: PHOENIX CONTACT Electronics GmbH, Lotte Ehlers, 31812 Bad Pyrmont, +49 52 35/3-1 2000, lehlers@phoenixcontact.com 50,2 _2/2016 50,2 _ 2/2016 41 energiespeicher E nergiespei c her Im Netzgebiet der N-ERGIE wird ein intelligenter Verbund privat genutzter Solarspeicher getestet. I n den kommenden zehn Jahren soll bis zu 45 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt werden, 2035 sogar bis zu 60 Prozent. Allein in das knapp 27.000 Kilometer lange Stromnetz der N-ERGIE Aktiengesellschaft, Nürnberg, speisen derzeit rund 46.000 dezentrale Erzeugungsanlagen ein – ganz überwiegend aus Solarkraft. Diese zunehmende Dezentralität stellt die Netzbetreiber vor große Herausforderungen, und zwar nicht nur im Hinblick auf den dafür erforderlichen Netzausbau, sondern auch in Bezug auf die Netzstabilität. Letzteres umso mehr, als neben der dezentralen Energieerzeugung eine Zunahme von dezentralen Energiespeichern zu erwarten ist. Dies war einer der Gründe für die Beteiligung der N-ERGIE am Innovationsprojekt SWARM. Im Rahmen dieses vom Freistaat Bayern geförderten Pilotprojekts entwickelte das Unternehmen Caterva aus Pullach ein Batteriespeichersystem, das im Verbund Regelleistung bereitstellt. Nutzer der sogenannten Caterva-Sonnen mit einer jeweiligen Gesamtleistung von 20 kW und einer Kapazität von 21 kWh brutto sind private Solaranlagenbetreiber, die mit Hilfe des Speichers rund 60 bis 80 Prozent ihres Strombedarfs aus Eigenerzeugung decken können. Die Caterva-Sonnen sind mit Lithium-Ionen-Akkus von Saft Batterien ausgestattet. Siemens liefert die Leistungselektronik. Batteriespeicher im Verbund Das Projekt startete im Mai 2014. Im vergangenen Jahr wurden 65 Caterva-Sonnen im gesamten 8.400 Quadratkilometer großen Netzgebiet der N-ERGIE installiert und über das UMTS-Netz miteinander vernetzt. Jeder Speicher reagiert über eine eigene Steuereinheit autark auf die Netzfrequenz. Über Mobilfunk sind die Speicher mit der Leitzentrale bei Caterva verbunden und werden dort als virtueller Großspeicher gesteuert. Die Kraftwerksleitwarte der N-ERGIE bedient und beobachtet den virtuellen 42 Virtueller Großspeicher sorgt für Der dezentrale Energiespeicher Caterva-Sonne besteht aus Lithium-Ionen Batterien gepaart mit Leistungselektronik. Dezentrale Stromspeicher effektiv vermarkten Nach dem Erfolg der PV-Stromspeicher „Caterva-Sonne” im Projekt SWARM hat Caterva eine optimierte, zweite Gerätegeneration entwickelt. Die technischen Daten der neuen Caterva-Sonne entsprechen weitgehend denen der ersten Gerätegeneration: Wie ihr Vorgängermodell bietet sie 6 kW Dauerleistung bei 20 kW Spitzenleistung sowie eine Speicherkapazität von 20 kWh, ist jedoch deutlich kompakter und nur noch 1,65 Meter hoch. Das vereinfacht das Einbringen und Aufstellen in Kellern erheblich. Netzstabilität Das Geschäftsmodell Mit „20 Jahre Freistrom” offeriert Caterva ein Geschäftsmodell, das Energieunternehmen neue Erlös-Chancen eröffnen will. Voraussetzung ist – wie beim Projekt SWARM – das Vernetzen der Caterva-Sonnen zu einem virtuellen Großspeicher. Ein Energiemanagement stellt sicher, dass die Speichersysteme Regelleistung erbringen können und vermarktet die Flexibilität des virtuellen Großspeichers im Intraday-Handel. Großspeicher rund um die Uhr. Im Juli 2015 gelang den „Sonnen“ als erster Verbund privat genutzter Solarstromspeicher die Präqualifikation für die Erbringung von Primärregelleistung durch die TenneT TSO GmbH in Abstimmung mit allen deutschen Übertragungsnetzbetreibern. Der virtuelle Großspeicher gleicht sekundenschnell die Schwankungen im Stromnetz aus und leistet damit einen Beitrag zur Systemstabilität. Aus Sicht des Verteilnetzbetreibers ist es gerade vor dem Hintergrund der zu erwartenden Zunahme von Speichern besonders interessant, wie sich die dezentral verteilten Kleinspeicher mit übergeordneter Intelligenz auf das Verteilnetz auswirken und wie sich Frequenzstützung im Übertragungsnetz und lokale Spannungshaltung im Verteilnetz gegenseitig beeinflussen. Schließlich stellen sich für den Netzbetreiber die Fragen, ob die Netze durch die Speicher entlastet werden sowie schließlich, ob und in welchem Maße sich der Einsatz von Speichersystemen auf den künftigen Umfang von Netzausbaumaßnahmen in Verteil- und Übertragungsnetzen auswirken könnte. Um diesen Fragen systematisch nachzugehen, beauftragte die N-ERGIE die Lehrstühle für Elektrische Energiesysteme an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen mit einer wissenschaftlichen Begleitstudie des Pilotprojekts. Weitere Studien untersuchen das Investitionsverhalten auf der Ebene von Privathaushalten und den wirtschaftlichen Nutzen von Stromspeichern. Zunächst wurde der Einfluss dezentraler Speicher auf Verteilnetze analysiert. Hierfür wurden Lastflussberechnungen für ein Netzmodell für verschiedene Szenarien durchgeführt. Das Netzmodell bestand aus realen Niederspannungsnetzen der Main-Donau Netzgesellschaft in einem Mittelspannungsstrang. Die Ergebnisse der Lastflussberechnungen zeigen, dass es le50,2 _2/2016 diglich in einer Variante zu einer Auslastung eines Ortsnetztransformators und einzelner Kabelabschnitte von über 100 Prozent kommt. In der Mehrheit der modellierten Szenarien liegen die Belastungen bei maximal 80 Prozent. Eine Hochrechnung auf 1.700 Energiespeicher im Netz ergibt, dass sich auch diese hohe Anzahl nicht signifikant auswirkt. Da bisher nur ein relativ kleines Netzmodell betrachtet wurde, sollen im weiteren Verlauf der Untersuchungen probabilistische Lastflussberechnungen für einen großen Netzabschnitt der Main-Donau Netzgesellschaft durchgeführt werden. Netzstabilisierung Weiterhin betrachten die Wissenschaftler das Betriebsverhalten der dezentralen Caterva-Sonnen als virtuelles Speicherkraftwerk. Hierfür wurden in einem Testnetzmodell des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) auf Höchstspannungsebene die Auswirkungen von Lastsprüngen auf den dynamischen Frequenzabfall mit und ohne Primärregelleistungserbringung durch das virtuelle Speicherkraftwerk untersucht. Die Berechnungen zeigen, dass durch das virtuelle Speicherkraftwerk sowohl die Höhe des dynamischen Frequenzabfalls als auch die Reaktionszeit der Frequenzregelung deutlich reduziert werden können. In der nächsten Stufe soll mit einer aufwändigeren und genaueren Testnetzstruktur das Frequenzregelverhalten noch realitätsnäher nachgebildet werden. Die Studien werden 2017 abgeschlossen. Bereits jetzt lassen die ersten Ergebnisse jedoch den Schluss zu, dass sich die Caterva-Sonnen in der Mehrheit der Fälle auch in extremen Szenarien nicht negativ auf das Verteilnetz auswirken, die notwendige Netzdimensionierung aufgrund ihres systemstabilisierenden Einsatzes jedoch auch nicht reduzieren. • E igenheimbesitzer können nach Auskunft des Unternehmens mit der Caterva-Sonne über 20 Jahre hinweg ihren gesamten selbst erzeugten PV-Strom nutzen, wenn sie ihre Anlage für den virtuellen Großspeicher bereitstellen. Sogar die technischen Verluste des Speichers werden ausgeglichen. • Energieanbieter können dank des Freistrom-Angebots Kunden mit dem Wunsch nach mehr Eigenversorgung dauerhaft an ihr Unternehmen binden, indem sie ihnen die Caterva-Sonne zum Beispiel im Mietmodell anbieten. Versorger können an der Bewirtschaftung des virtuellen Speichers teilhaben. Gleichzeitig hilft der Speicherverbund, die durch Wind- und Sonnenstrom bedingten Schwankungen im Stromnetz auszugleichen. www.caterva.de Kontakt: N-ERGIE Aktiengesellschaft, Ingo Sigert, 90429 Nürnberg, Tel. +49 (0) 911-8025 8022, ingo.sigert@n-ergie.de 50,2 _ 2/2016 43 Rubrik E nergiespei c her Als erste Großbatterie im Netzgebiet von TenneT dient die neue Anlage zur Stabilisierung der Netzfrequenz. SMART RENEWABLE ENERGY Second-Life- Batterien Neue Studie unter Leitung des VDE ermittelt die Potenziale Großspeicher B ohne Fördermittel Im niedersächsischen Dörverden erbringt ein Lithium-Batteriespeichersystem Primärregelleistung D as Laufwasserkraftwerk Dörverden an der Weser, das 2009 in den Besitz des norwegischen Energiekonzern Statkraft überging, erzeugt seit 1914 Strom. Damit ist das Wasserkraftwerk eine der wenigen Anlagen, die zur Zeit der ersten Elektrifizierung gebaut wurden und heute noch Energie liefern. Nun wurde das Kraftwerk um eine Lithium-Ionen Großbatterie erweitert. Der Großspeicher, der insgesamt drei Megawatt negative Primär- regelleistung erbringen kann, ist die erste Multi-Megawatt-Batterie im Netzgebiet des Übertragungsnetzbetreibers (ÜNB) TenneT. Ende Februar ging der Batteriespeicher innerhalb von nur 10 Monaten nach Beauftragung in Betrieb. Das Lithium-Ionen-Batteriespeichersystem in Dörverden besteht aus drei transportablen und redundant aufgebauten Einheiten mit jeweils über einem Megawatt installierter Leistung. Das entspricht insgesamt etwa 14.000 sogenannten Pouch-Zellen mit einer Kapazität von etwa 75 Ah beziehungsweise 0,28 kWh. Jede einzelne Zelle ist ungefähr so groß wie ein DinA4-Blatt und etwa zwei Zentimeter dick. Entwickelt wurde der Lithium-Ionen-Speicher durch die Firma ads-tec aus Nürtingen, die auch das Steuersystem liefert. Insgesamt sei der Speicher in der Lage, sehr genau auf Regelleistungsabrufe zu reagieInsgesamt drei Megawatt Primärregelleistung kann der ren und FrequenzschwankunLithium-Ionen-Speicher erbringen gen auszugleichen, meldet der ÜNB, der die Anlage für die Marktteilnahme qualifizierte. Bei der Abnahme des Batteriespeichersystems durch TenneT musste der Speicher innerhalb von 30 Sekunden drei Megawatt Leistung aus dem Netz ziehen und vorgegebene Lastprofile abfahren. Mit der bestandenen Prüfung sei die Anlage „fit“, um Regelenergie für die Stabilisierung des Stromnetzes bereitzustellen. Für die Teilnahme am Regelenergiemarkt gibt es eine Vergütung - sowohl für die Bereithaltung (Leistungspreis), als auch für die tatsächliche Bereitstellung (Arbeitspreis) . „Der steigende Anteil erneuerbarer Stromerzeugung erfordert flexible Lösungen. Lithium-Ionen-Batterien eignen sich aufgrund ihrer technischen Eigenschaften optimal für den sekundenschnellen Ausgleich schwankender Erzeugung aus Wind- und Solarkraft. Zudem sind die Preise für Batterien rückläufig, was sie für anspruchsvolle Regelleistungsaufgaben interessant machen“, sagt Dr. Pieter Schipper, Leiter Kraftwerksoptimierung und Marktzugang Kontinentaleuropa bei der Statkraft Markets in Düsseldorf. Beim Projekt in Dörverden handelt es sich nämlich nicht um ein Förderprojekt wie bei vielen ähnlichen Ansätzen, sondern um ein eigenständiges Engagement seitens der Statkraft - insgesamt vier Millionen Euro investierte das Unternehmen in das Batterieprojekt. atterien von Elektroautos weisen am Ende ihrer Nutzungsdauer oft noch Speicherkapazitäten von bis zu 80 Prozent auf. Daher ist es sinnvoll, diese aufwändig hergestellten Energiespeicher weiter zu verwenden. Zu diesem Schluss kommt die neue Studie „Second-Life-Konzepte für Lithium-Ionen-Batterien aus Elektrofahrzeugen“. Entstanden ist sie unter der Federführung des VDE. Konkret wurde untersucht, welche Anwendungen der ausgedienten Elektrofahrzeug-Batterien möglich sind, wie sie sich in Bezug auf Rest- und Kapitalwert im Vergleich zu Neu-Batterien rechnen, welchen Einfluss die Weiterverwendung auf die Total-Cost-of-Ownership eines Elektrofahrzeugs hat und welchen Umweltvorteil die sogenannten Second-Life-Batterien besitzen. Das Ergebnis: Es besteht ein signifikantes wirtschaftliches und ökologisches Potenzial für Second-Life-Konzepte, wenn der Markt für Elektromobilität und Batteriespeicher wie vorgesehen wächst. Zwei ökonomisch vielversprechende Anwendungen sehen die Wissenschaftler in der Bereitstellung von Primärregelleistung für Stromnetzbetreiber und dem Einsatz als Kontakt: ads-tec GmbH, Stefanie Lohmüller, 72622 Nürtingen, Tel. +49 (0) 7022 2522- 0, S.Lohmueller@ads-tec.de 44 50,2 _2/2016 50,2 _ 2/2016 Hausspeicher, die an Photovoltaikanlagen gekoppelt sind. Basierend auf Berechnungen nach der Kapitalwertmethode prognostizieren die Experten für Primärregelleistung eine Steigerung des Kapitalwerts um 33 Prozent, für Hausspeichersysteme eine Verbesserung um 26 Prozent. Der Umweltvorteil von Second-Life-Batterien ergibt sich, wenn durch ihre Anwendung die Produktion von Neu-Batterien vermieden wird. Je Kilowattstunde Nennkapazität der Traktionsbatterie ermittelt die Studie ein Treibhausgas-Einsparpotenzial von 34 bis 106 kg CO2-Äquivalenten für die Bereitstellung von Primärregelleistung und von 30 bis 95 kg CO2-Äquivalenten für den Einsatz als Hausspeicher. Wesentliche Stellschrauben für den Erfolg von Second-Life-Produkten sehen die Die Kapitalwertmethode ist ein dynamisches Verfahren der Investitionsrechnung. Ist der Kapitalwert positiv, rentiert sich die Investition. PRODUKTE UND LÖSUNGEN FÜR DIE VERNETZTE ENERGIEWELT AUF DER INTERSOLAR UND EES EUROPE 22.–24. JUNI 2016 MESSE MÜNCHEN Wissenschaftler in der Standardisierung von Batteriemodulkonzepten im Automotive-Bereich, der Optimierung des Wiederaufbereitungsprozesses und Detailkenntnissen über die Second-Life-Anwendungen. Die Studie unter der Gesamtleitung des VDE wurde von der FfE Forschungsstelle für Energiewirtschaft und dem EES Lehrstuhl für Elektrische Energiespeichertechnik der Technischen Universität München im Rahmen der Begleitforschung Schaufenster Elektromobilität der Bundesministerien für Wirtschaft und Energie (BMWi), Bildung und Forschung (BMBF), Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) erstellt. Sie ist im Online-Infocenter des VDE kostenlos erhältlich. www.vde.com Erneuerbare Energien Netzintegration Energiespeicherung Intelligenter Energieverbrauch Energiemanagement www.intersolar.de 45 www.ees-europe.com i t & P r o z e ss e I T & pr o zesse IT Sicherheit: ISMS rechtzeitig einführen Schleupen kooperiert mit Becker Büttner Held Consulting Die Kooperation will auch kleine und mittelständische Unternehmen befähigen, die neuen gesetzlichen Anforderungen umzusetzen D ie Strom- und Gasnetzbetreiber sind aufgrund des neu verabschiedeten IT-Sicherheitsgesetzes verpflichtet, bis Januar 2018 ein Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) einzuführen. Bei der Umsetzung der Gesetzesvorgaben müssen die Vorgaben der ISO 27001 sowie des IT-Sicherheitskataloges der BNetzA komplett erfüllt werden. Der IT-Anbieter Schleupen hat jetzt eine Kooperation mit der Becker Büttner Held Consulting (BBHC) geschlossen, um auch mittleren und kleineren Netzbetreibern eine reibungslose und fristgerechte ISMS-Einführung zu ermöglichen. Dabei übernimmt das Beratungshaus BBHC im Rahmen der Stadtwerkekooperationen IT-Sicherheit die einführende Beratung regionaler Kooperationen von bis zu fünf Stadtwerken, die das Projekt Einführung eines ISMS gemeinsam angehen, sich aber individuell zertifizieren lassen. Schleupen begleitet dann im Anschluss die einzelnen Stadtwerke bei der konkreten Umsetzung und der ausführlichen Dokumentation der unternehmensinternen Prozesse. Dazu können die Versorgungsunternehmen bei Bedarf auf eine Vielzahl von Musterdokumenten der BBHC zurückgreifen und so den zum Teil erheblichen Dokumentationsaufwand reduzieren, heißt es seitens der Kooperationspartner. Darüber hinaus hat Schleupen ein ISMS-Management-Tool entwickelt und im Einsatz, mit dem alle Prozesse rechtskonform dokumentiert werden und welches diese den Stadtwerken im Rahmen des Projektes bis zur Erstzertifizierung kostenfrei zur Verfügung stellt. Da die Aufgaben zum Aufbau eines ISMS umfangreich und langwierig sind, sollten die Netzbetreiber bereits in diesem Frühjahr mit der Umsetzung beginnen, damit sie noch vor dem zu erwartenden Engpass Ende kommenden Jahres die abschließende Prüfung ihrer Systeme durch einen Auditor durchlaufen können. „Durch die vereinbarte Kooperation schaffen wir für kleinere Stadtwerke in einer Region große Kostenersparnisse und Synergieeffekte, da sie im Beratungsprozess zum Aufbau eines ISMS gemeinsam von unserer langjährigen Expertise profitieren können“, so Dr. Andreas Lied, Vorstand der BBHC. Bei der sich anschließenden Umsetzung der Sicherheitskonzepte können die Stadtwerke dann auf die Erfahrungen der Schleupen AG zurückgreifen, die das Softwarehaus unter anderem auch bei der ISMS-Zertifizierung im eigenen Haus gesammelt hat. „Die Netzbetreiber sollten mit dem Projektstart nicht mehr zu lange warten, denn der zeitliche und personelle Aufwand zum Aufbau eines Informationssicherheitsmanagementsystems wird häufig erheblich unterschätzt, “ ergänzt Dr. Volker Kruschinski, Vorstandsvorsitzender von Schleupen. BIL ist online D as erste bundesweite Informationssystem zur Leitungsrecherche – BIL – startete nach nur achtmonatiger Entwicklungszeit am 29. Februar 2016 mit dem Online-Betrieb. Rund einhundert geladene Gäste wohnten dem Festakt zur Inbetriebnahme im Red Dot Design Museum auf dem Gelände der Zeche Zollverein in Essen bei. Mit BIL ging erstmals in Deutschland ein umfassendes Onlineportal für Bauauskunft in Betrieb, in dem schon jetzt ca. 80 Prozent aller Fernund Transportleitungen der Gas-, Öl- und Chemieindustrie enthalten sind. Auch erste Stadtwerke haben bereits mit BIL die Kooperation vereinbart und werden künftig im BIL-Portal mit ihrer Versorgungsinfrastruktur hinterlegt sein. „Aus einer Vision wird Wirklichkeit“, beschrieb Claus Meyer, Vorsitzender des Aufsichtsrates der BIL eG, den Online-Start des BIL-Portals. Mit dem Anspruch, künftig sensible Leitungsinfrastruktur bei Tiefbauarbeiten besser zu schützen und einen transparenten und einheitlichen Service in der Leitungsauskunft anzubieten, wurde die BIL eG im Sommer 2015 als Initiative von 17 deutschen Leitungsnetzbetreibern aus den Bereichen Chemie, Gas und Öl nach einer dreijährigen Konzept- und 50,2 _2/2016 Findungsphase gegründet. Mittlerweile ist die Zahl der Leitungsbetreiber, die ihre Leitungsnetze über BIL beauskunften lassen, auf 26 gestiegen, darunter auch das Stadtwerk am See in Friedrichshafen und GEW Wilhelmshaven. Erklärtes Ziel von BIL ist es, möglichst alle Leitungsbetreiber in den verschiedenen Versorgungssparten in Deutschland in das Portal zu integrieren. Die Genossenschaft verfolgt keine Gewinnerzielungsabsicht und bietet unter www.bil-leitungsauskunft.de der Bauwirtschaft eine kostenlose Online-Plattform zur Einholung von Leitungsauskünften an. In nur acht Monaten wurde das Online-Portal entwickelt und konnte jetzt bereits in den vollen Auskunftsbetrieb übergehen. Zahlreiche „Tester“ haben nach BIl-Angaben in den vergangenen Monaten das Portal auf Herz und Nieren prüfen können und zeigten sich positiv überrascht von der Modernität und der intuitiven Benutzerführung in einem vollständig digitalen Arbeitsprozess. „Die neue Art der Leitungsauskunft im BIL-Portal beschreibt einen Paradigmenwechsel in einem vollständig digitalisierten Unternehmensprozess“, ist Jens Focke, BIL-Vorstand, überzeugt. Kontakt: BIL eG, Jens Focke, 53123 Bonn, Tel. +49 (0)228 92 58 52-90, jens.focke@bil-leitungsauskunft.de Kontakt: Schleupen AG, Martina Nawrocki, 31515 Wunstorf, Tel. +49 (0) 5031 - 9631-1410, martina.nawrocki@schleupen.de 46 Das bundesweite Portal zur Leitungsauskunft steht jetzt für Bauanfragen zur Verfügung. Auch Stadtwerke lassen ihre Leitungen über BIL beauskunften. Jens Focke, Vorstand der BIL eG, Professor Jürgen Schmidt, Gastredner beim Go-Live-Event sowie der BIL-Aufsichtsratsvorsitzende Claus Meyer und Marius Drysch, BIL-Vorstand (v.l.n.r.) geben gemeinsam den Startschuss zum Online-Betrieb von BIL. 50,2 _ 2/2016 47 I T & pr o zesse gene Arbeitsplatz den geeigneten Rahmen bildet. „Wir haben uns für separate Räume entschieden, in denen die Konzentration weder durch Telefonate noch Mails beeinträchtigt wird“, so Christine Entelmann. Sehr zufrieden ist sie mit der Akzeptanz. „Dazu tragen sicher das Branding der Stadtwerke und der Umstand bei, dass die Kollegen im elektronischen ‚Trainingsbereich‘ auch auf viele interne Mitarbeiterinformationen bequem und schnell zugreifen können.“ Das Vorgehen der Winsener machte bei einem Treffen im Februar auch andere Stadtwerke aus der Region neugierig. Wobei Christine Entelmann durchaus noch Wünsche einfallen würden: „Netzmonteure, die unter Spannung arbeiten, könnten sicher auch von E-Learnings profitieren“. Anders lernen D Ein individuelles E-Learning-Paket stellen die Stadtwerke Winsen/Luhe für jeden Mitarbeiter bereit ie Vorgaben des Gesetzgebers und der Märkte an die Energieversorger werden immer umfangreicher und komplexer. Damit die Mitarbeiter in den Unternehmen Bescheid wissen, haben sie sich einmal jährlich einer „Unterweisung Arbeitssicherheit” zu unterziehen. Oder sie lauschen mehr oder weniger begeistert den Empfehlungen des Beauftragten für „Unbundling”. Das müsste doch auch anders gehen, sagte sich bei der EnBW schon vor Jahren ein kleines Team um Thomas Herrmann und Holger Busch und begann, entsprechende E-Trainings zu entwickeln. Diese produziert und vertreibt heute CampusONE, ein Start-up der EnBW, das damit offenbar den Nerv der Branche getroffen hat. Beispielsweise im Städtchen Winsen an der Luhe mit seinen 35.000 Einwohnern. Dessen Stadtwerke legen schon lange großen Wert auf die Fortbildung ihrer Mitarbeiter. Für den eher kleinen Energieversorger kam es nie in Frage, alle Themen Vertiefung und Ausbau selbst abzudecken. Schulungen waren entsprechend oft mit mehrtägigen Reisen verbunden. „Gerade bei Kollegen mit Familie hält sich die Begeisterung dafür in Grenzen“, weiß die Personalverantwortliche Christine Entelmann aus Erfahrung. Im Frühjahr 2015 bot sich die Gelegenheit, das E-Training mit Themen wie „Erfolgreich telefonieren” oder „Compliance” in den eigenen Räumen zu testen. Nicht nur die Module hätten dabei schnell überzeugt. „Auch die Möglichkeit für die Teilnehmer, sich die Zeit flexibel einzuteilen, hat mich sofort angesprochen“. Ein derartiges Ansinnen stößt keineswegs auf taube Ohren. Seit einiger Zeit arbeitet das Team an speziellen Modulen, die sich vertieft mit technischen Fragen oder mit Aspekten des Wasserrechts befassen. Mit Rathäusern ist CampusONE ebenso im Gespräch. Arbeitssicherheit oder Umweltschutz spielten schließlich auch in kommunalen Einrichtungen wie Bauhöfen, Forstbetrieben, Kindergärten oder Bädern eine wichtige Rolle. „Wir wollen und müssen uns ständig weiterentwickeln“, betont Thomas Herrmann. „Dazu brauchen wir den Input unserer Kunden und Partner.“ Weit über 100 Energieversorger haben sich seit Freischaltung des ersten Lernprogramms außerhalb der EnBW für Module von CampusONE entschieden. „Dass diese Idee einmal so einschlagen würde, konnten wir uns in unseren kühnsten Träumen nicht vorstellen“ erinnert sich Thomas Herrmann an die ersten Brainstormings mit seinen Mitstreitern. Klar war, wohin die Reise gehen sollte: „Lernen bringt viel mehr, wenn man selbst mitmachen kann und auch noch Spaß dabei hat“. Da es am Markt kein Produkt gab, das den didaktischen Vorstellungen entsprach, wurde man damals selbst aktiv. Aus verschiedenen Ansätzen schälte sich bald die Kombination aus Lernprogramm und Prüfungsteil als ideal heraus. Anhand akribisch vorbereiteter, typischer Szenarien in Wort und Bild erläutert Moderatorin Petra Peschel virtuell aber lebendig, was man bei einem Papierkorbbrand als erstes tun sollte oder wie schnell in der heutigen Zeit durch Unwissen ein Korruptionsverdacht entstehen kann. Um das zur Dokumentation für Betrieb und Mitarbeiter wichtige Zertifikat zu erhalten, gilt es dann einen Selbst-Check Einfacher Zugang per Internet Die Chance, so den wirtschaftlichen und personellen Aufwand deutlich zu verringern, überzeugte auch den kaufmännischer Leiter, Erik Luitjens. Rasch war die Entscheidung gefallen. Bereits im Frühsommer erhielt der Stadtwerke Winsen Campus sein eigenes Gesicht. Parallel erfolgte die gemeinsame Auswahl, wer für welche Lerninhalte frei geschaltet werden sollte. „Für unsere neuen Kollegen schienen uns die Grundlagen der Energiewirtschaft besonders wichtig. Den „alten Hasen” wollten wir die Auffrischung von Softskills mit Angeboten wie ‚Zeitmanagement‘ bieten.“ Seit Juli 2015 besteht für jeden Mitarbeiter der Zugang zu seinem individuellen E-Learning Paket – ohne viel Aufwand über das Internet, via Plug & Play. Zu regeln war bis dahin auch die Frage, ob der ei- 48 Im Innovations Campus der EnBW in Karlsruhe entstand das Konzept für das E-Learning. 50,2 _2/2016 Anhand typischer Szenarien erläutert Moderatorin Petra Peschel ein breites Spektrum von Lerninhalten 50,2 _ 2/2016 zu bestehen. Wer die erforderlichen Punkte nicht erreicht, bekommt eine neue Chance – natürlich mit etwas geändertem Fragemuster. Sollte mitten in eine Lerneinheit ein wichtiger Anrufer platzen, kann diese bei Bedarf unterbrochen und jederzeit an gleicher Stelle fortgesetzt werden. Längst nutzt die ganze EnBW E-Trainings, um ihre Mitarbeiter fit zu machen. Immer neue Themen rund um den Arbeitsalltag in einem EVU kamen dazu: vom „1x1 der Energiewirtschaft” über den Energiehandel bis zur Unterweisung im Hinblick auf die DIN EN ISO 50001. Stadtwerke Pforzheim stellen auf „Flatrate” um Vor gut drei Jahren waren die Stadtwerke Pforzheim (SWP) auf die Methode aufmerksam geworden. Christian Schneider, Prokurist und Hauptabteilungsleiter Markt, erkannte schnell die Chance, Mitarbeiter auf den aktuellen Stand zu bringen und gleichzeitig verschiedene Lerntypen anzusprechen. Als komfortabel erwies sich zudem, dass der Dienstleister die regelmäßig nötigen Aktualisierungen der Module, die aufgrund geänderter Verordnungen notwendig werden, verantwortet und umsetzt. Im März 2014 waren die ersten Lizenzen freigeschaltet. Inzwischen nutzen die Mitarbeiter der SWP die E-Trainings regelmäßig. Nach zwei Jahren praktischer Erfahrung hat sich die Geschäftsleitung sogar zur Umstellung auf eine Flatrate entschlossen. Die hilft zudem, den administrativen Aufwand zu minimieren. Trotz des Erfolgs sehen Christian Schneider und Thomas Herrmann die Trainings am PC nicht als vollständigen Ersatz für Präsenz-Veranstaltungen in der Fortbildung, es komme auf die Kombination an. Kontakt: EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Ulrich Stark, 70567 Stuttgart, Tel. +49 (0) 711-2895 2136, u.stark@enbw.com 49 Anbieterverzeichnis arvato Systems perdata GmbH Martin-Luther-Ring 7-9 04109 Leipzig Tel. +49 341 35522 - 335 Fax +49 341 35522 - 90309 utilities@bertelsmann.de www.it.arvato.com Als global agierender Next Generation IT Systemintegrator konzentriert sich arvato Systems auf Lösungen, die die digitale Transformation unserer Kunden unterstützen. Das arvato Systems Utilities-Team betreut seit vielen Jahren Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft sowie Entsorgung und Verkehrsinfrastruktur. Unsere Kunden schätzen die Verbindung von intensivem BranchenKnow-how, herstellerübergreifendem technologischem Wissen, gelebter Partnerschaft und echtem Unternehmergeist. IDS GmbH Nobelstraße 18 76275 Ettlingen Tel. +49 7243 218 0 Fax +49 7243 218 100 info@ids.de www.ids.de Die IDS GmbH in Ettlingen ist Spezialist für Netzleittechnik, Fernwirk- und Automatisierungstechnik, Stationsleit- und Schutztechnik sowie für Netzmanagement. Wir bieten Produkte und Dienstleistungen für die Energieversorgung aus einer Hand und entwickeln offene, anwenderorientierte Lösungen auf Basis von Marktstandards. Damit gewährleisten wir eine schnelle Umsetzung der Projekte auf Basis der aktuellsten Marktanforderungen und eine reibungslose IT-Integration. Und das schon seit 40 Jahren. B E T Büro für Energiewirtschaft und technische Planung GmbH Alfonsstraße 44, 52070 Aachen Tel. +49 241 47062-0 Fax +49 241 47062-600 info@bet-aachen.de www.bet-aachen.de B E T leistet seit nahezu drei Jahrzehnten hoch qualifizierte Beratung für die Energie-, Wasser- und Infrastrukturwirtschaft. Mit rund 70 Experten unterstützen wir Kunden in allen Netz-Themen vom operativen Netzbetrieb bis hin zur Asset-Strategie, in Projekten zu Erzeugung, Handel, Portfoliomanagement und Vertrieb sowie in klassischen Managementberatungsthemen wie Strategiefindung, Unternehmenssteuerung und Organisations- und Personalentwicklung. Wir arbeiten interdisziplinär und geschäftsbereichsübergreifend und garantieren somit eine enge Verzahnung von Beratungskompetenz. Janitza electronics GmbH Herr Kilian Eckert Vor dem Polstück 1, 35633 Lahnau Tel. +49 6441 9642591 Fax +49 6441 964230 kilian.eckert@janitza.de www.janitza.de Messtechnik Spezialist - Janitza electronics GmbH Janitza ist ein deutscher Hersteller, der seit über 50 Jahren Komplettsysteme im Bereich der Energiemessung und Spannungsqualität erfolgreich entwickelt. Unsere UMG-Messgeräte, GridVis®-Software und Komponenten vereinen 3 Lösungen - Energiedatenmanagement, Spannungsqualitäts-Monitoring und Fehlerstrommessung (RCM) - in einer gemeinsamen Systemumgebung. BIL eG Herr Jens Focke Josef-Wirmer Straße 1-3 53123 Bonn Tel. +49 228 9258 5290 jens.focke@bil-leitungsauskunft.de www.bil-leitungsauskunft.de BIL steht für Bundesweites Informationssystem zur Leitungsrecherche. Als genossenschaftliche Initiative deutscher Fernleitungsnetzbetreiber stellt BIL erstmals in Deutschland eine umfassende und für Nutzer kostenfreie Online-Leitungsauskunft in einem durchgängigen digitalen Prozess bereit. BIL verfolgt keine kommerziellen Interessen und steht Leitungsbetreibern aller Sparten offen. mobileX AG Grillparzerstraße 10 81675 München Tel. +49 89 542433-10 Fax +49 89 542433-55 info@mobilexag.de www.mobilexag.de Als Spezialist für Mobile Workforce Management-Lösungen unterstützt die mobileX AG seit 2001 ihre Kunden mit umfassendem Branchen Know-how sowie stabilen und praxisorientierten Lösungen. Die beiden StandardproduktemobileX-MIP und mobileX-Dispatch verfügen über eine von SAP zertifizierte Schnittstelle. Für Versorgungsunternehmen bietet die mobileX AG Branchenlösungen für das Zählerwesen und die Instandhaltung. Zu den Kunden der mobileX AG zählen MVV Energie, Mainova, Netz Leipzig, ENSO Netz, Open Grid Europe, Badenova, Stadtwerke Kiel und viele weitere. co.met GmbH Sascha Schlosser Hohenzollernstraße 75, 66117 Saarbrücken Tel. +49 0681-587 2292 Fax +49 0681-587 2371 kontakt@co-met.info www.co-met.info Die co.met GmbH ist mit 14 Jahren Erfahrung und mit über 350 aktiven Vertragskunden Deutschlands größter und erfahrenster Spezialist in der Messdienstleistung. Als Tochter der Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH (VVS) und als grundzuständiger MSB/MDL ist co.met für die Bewirtschaftung von ca. 240.000 Messstellen im Netzgebiet der Saarbrücker Stadtwerke verantwortlich. Darüber hinaus erbringt co.met bundesweit an über 3,5 Mio. Zählpunkten bei Stadt- und Gemeindewerken System- und Prozess-Dienstleistungen im Messwesen. pixolus GmbH Dr. Stefan Krausz Eupener Str. 165, 50933 Köln Tel. +49 221 949992-21 Stefan.Krausz@pixolus.de www.pixolus.de www.pixometer.io Zählerstände zuverlässig und korrekt per Kamera erfassen. Mit der speziellen Erkennungssoftware pixometer können Zählerstände (Strom, Gas und Wasser) über die Kameras von Smartphones, Tablets und MDE-Geräten „abgescannt“ werden. Die Technik ist als SDK (iOS, Android) einfach in Apps und Workforce Management-Tools integrierbar. Stadtwerken und Versorgern wird pixometer auch als White Label-App inkl. Bilderkennung und Anbindung an SAP IS-U angeboten. Eine kostenlose Demoversion der App sowie ein Evaluierungs-SDK sind verfügbar. devolo AG Charlottenburger Allee 60 52068 Aachen Telefon: +49 241 18279150 smart@devolo.de www.devolo.de/smart Die devolo AG liefert Hardware-Lösungen für das Smart Grid. Als PowerlinePionier ist devolo ausgewiesener Experte für die Datenkommunikation über die Stromleitung. Neben Produkten zur Datenkommunikation im Nieder- und Mittelspannungsnetz, entwickelt und vertreibt devolo Smart Meter Gateways, Steuerboxen sowie intelligente Stromzähler. Mit mehreren Produktionsstandorten und einer leistungsstarken Logistik ist devolo ein verlässlicher Partner für Energieversorger und Netzbetreiber. SSV Software Systems GmbH Dünenweg 5 30419 Hannover Tel. +49 511 40000 - 0 Fax +49 511 40000 - 40 info@ssv-embedded.de www.ssv-embedded.de Seit über 30 Jahren entwickelt und produziert die SSV Software Systems GmbH langlebige und langzeitverfügbare Hardwarebaugruppen und Systeme für unterschiedlichste Branchen - von Versorgungsunternehmen der Energiewirtschaft über den Maschinen- und Anlagenbau bis hin zu Verkehrstechnik und Medizinsystemen. Das Portfolio reicht dabei von einzelnen Produkten bis hin zu kompletten Ende-zu-Ende Lösungen aus Hard- und Software für OEMs. Hartkopf DV-Integration und Geodaten GmbH Reichspräsidentenstr. 21-25 45470 Mülheim an der Ruhr Tel. +49 208 698880 - 11 Fax +49 208 698880 - 12 eingang@hartkopf.biz www.hartkopf.biz Die Hartkopf DV-Integration und Geodaten GmbH ist Spezialist für Datenintegration und Datenqualität unabhängig von der eingesetzten Software bei Versorgungsunternehmen und Netzbetreibern. Das Unternehmen hat dazu leistungsfähige, bidirektionale Schnittstellen entwickelt, mit denen Daten aus einer Vielzahl von Fachsystemen (GIS, kfm. Systeme, Leitsysteme) zusammengeführt und konsolidiert werden. Die Kernkompetenzen liegen in der schnellen Analyse der Situation und der zuverlässigen Projektrealisation. Theben AG Frau Stephanie van der Velden Hohenbergstraße 32, 72401 Haigerloch Tel. +49 7474 692 - 446 Fax +49 7474 692 - 199 sv@theben.de www.theben.de Mit 7 Tochterunternehmen in Europa, weltweit über 60 Vertretungen und mehr als 700 Mitarbeitern zählt die Theben AG zu den führenden Herstellern von Komponenten für KNX Haus- und Gebäudeautomation. Bereits seit 2008 nimmt Theben eine führende Rolle bei der Entwicklung von Smart Meter Gateways ein: CONEXA ist aktuell das einzige Smart Meter Gateway mit PTB-Zulassung weltweit. Theben ist nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert und verfügt über ein durch das VDE-Institut autorisiertes Prüflabor. VOLTARIS GmbH Voltastraße 3 67133 Maxdorf Tel. +49 6237 935-414 Fax +49 6237 935-419 info@voltaris.de www.voltaris.de VOLTARIS ist der Experte für den sicheren Smart Meter Rollout, die GatewayAdministration und den Messstellenbetrieb für Energievertriebe, Netzbetreiber, Erzeuger und Industrie. Die Dienstleistungen sind modular aufgebaut. Sie umfassen sowohl das klassische Metering für alle Energiearten, die Zählerfernauslesung und das Energiedatenmanagement für alle Marktrollen als auch den Betrieb der modernen Messeinrichtungen und intelligenten Messsysteme. Ergänzt wird das Portfolio von Mehrwertdiensten wie Steuerung und Visualisierung. Unternehmensindex 50Hertz Transmission 4 A.Eberle11 ABB 4, 8, 14 ads-tec44 AEG Power Solutions 13 Alpiq32-33 AMOtronics36-37 APT14 BAUR12 BDEW4 Becker Büttner Held Consulting 46 BIL47 BLOCK 11, 13 BMBF 8, 45 BMUB45 BMVI45 BMWi45 Bosch Software Innovations 6 bpc20-21 BSI6 CampusONE48-49 Caterva42-43 co.met 18-19, 23 Condensator Dominit 11 ConVista Consulting 5 CORDIS Europa 4 cronos20-21 DECHEMA8 50 A n b ie t erverzei c hnis devolo 21-26, 34-35 DKE 6, 40 Dr. Neuhaus 6 DZG16 E.ON 8, 28-31 EFEN 11, 15 EICHHOFF Kondensatoren 34-35 EnBW 14, 48-49 Enercon13 Energinet.dk4 Energy2market5 EnerKite13 EWE28-31 Fraunhofer IWES 14 Fritz Driescher, Wegberg 11 Fröschl6 Grid-Systronic Energy 15 GSAB11 HMI10-15 IPS13 ITM Power 14 Janitza 12, 24-26 Jean Müller 11 KAUTZ11 KERI37 Kisters 12, 23 KIT 8, 15 KÖHL12 Kostech37 Landis + Gyr 6, 22 Laufwasserwerk Dörverden 44 Lovion24-26 Main-Donau Netzgesellschaft 42-43 Mainova18-19 Maschinenfabrik Reinhausen 11, 28-31 Megger 12, 38-40 MeterPan 16-17, 23 mobileX5 N-ERGIE42-43 Nexans6 NEXT ENERGY 14, 15 NORDEX13 Omicron12 Pfisterer11 PHOENIX CONTACT 15, 41 Power Plus Communications 6 RWE7 SAP20-21 Schleupen 6, 46 Schneider Electric 15 Secunet40 Siemens 8, 15, 27 SOLARWATT8 Sprecher Automation 15 Stadtwerke Dreieich 18-19 Stadtwerke Krefeld 24-26 Stadtwerke Norderstedt 16-17 Stadtwerke Pforzheim 48-49 Stadtwerke Winsen (Luhe) 16-17, 48-49 Statkraft Markets 44 Stromnetz Hamburg 7 TenneT TSO 8, 42-43, 44 TU Braunschweig 5 TU Wien 12 TÜV Rheinland 5, 41 ubitricity 7, 14 VDE 6, 45 Viessmann13 Vodafone Deutschland 6 Volkswagen AG 5 WAGO15 Western Power Distribution 6 Westnetz38-40 Wilken23 Anzeigenindex A.Eberle13 BIL27 co.met9 GISA7 Intersolar45 Janitza15 sig Media Eigenbeilage, 52 Telent31 Theben5 voltaris6 WAGO37 50,2 _2/2016 Probe-Abo Name / Vorname Ja, ich möchte zwei aktuelle Ausgaben von 50,2 kostenlos zugesandt Firma / Institut bekommen. Entspricht das Magazin nicht meinen Erwartungen, werde ich spätestens 10 Tage nach Erhalt der zweiten Ausgabe eine schriftliche Mit teilung an die sig Media GmbH & Co. KG, Bonner Straße 205, 50968 Köln, senden. Die Lieferung wird dann eingestellt. Wenn Sie bis zu diesem Termin keine Nachricht von mir haben, möchte ich 50,2 im Jahresabonnement (6 Ausgaben) zum Preis von EUR 64,00 (inkl. Versandkosten und MwSt.) beziehen. Abteilung / Funktion sig Media GmbH & Co. KG Bonner Straße 205 50968 Köln/Germany 50,2 _ 2/2016 Tel. +49 221 92182550 Fax +49 221 92182516 info@sig-media.de Straße / Nr. PLZ / Ort Datum 1. Unterschrift Vertrauensgarantie: Ich bestätige ausdrücklich, vom Recht des schriftlichen Widerrufes dieser Vereinbarung innerhalb von 10 Tagen Kenntnis genommen zu haben. Datum 2. Unterschrift 51 Der Rollout-Leitfaden „Der Normalbetrieb startet, sobald das erste Messsystem installiert und in Betrieb genommen wurde.“ K aum noch ein Jahr haben Stadtwerke und Netzbetreiber Zeit, bevor der Rollout intelligenter Messsysteme aller Voraussicht nach zur Pflicht wird. Bis zum „Normalbetrieb“ der neuen Technologie gibt es allerdings einiges zu tun: Geräte beschaffen, die erforderliche IT bereitstellen und anbinden, Mitarbeiter qualifizieren, Montageprozesse planen und vorbereiten – die Liste ließe sich noch deutlich verlängern. Aufgrund der neuen technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen gestalten sich die notwendigen Prozesse oft deutlich komplizierter als in der „alten Welt“ des Messwesens. Hinzu kommen organisatorische und nicht zuletzt auch betriebswirtschaftliche Fragen. Gerade kleine und mittlere Stadtwerke müssen die verbleibenden Monate effektiv nutzen, um die Weichen für das intelligente Messwesen richtig zu stellen. Standardwerk für Stadtwerke Patentlösungen gibt es keine, aber gute Wege zum Erfolg. Diese beschreiben Peter Backes und Thomas Hemmer, beide Geschäftsführer der Saarbrücker co.met in ihrem Leitfaden. Mit dem Know-how eines neunköpfigen Autorenteams entstand ein Standardwerk zum Thema Smart Meter Rollout. Von A wie Auswahl der Geräte bis Z wie Zertifizierung fasst das Handbuch alle relevanten Informationen zum Thema zusammen und verdeutlicht, welche Prozesse und Strukturen im Unternehmen aufzubauen sind. Kompakte Zusammenfassungen, Checklisten sowie ein umfangreicher Prozessteil mit sofort nutzbaren Ablaufdiagrammen unterstützen bei der Umsetzung. Aus der Praxis für die Praxis Der Leitfaden basiert auf den langjährigen Erfahrungen der Autoren in Bereichen des Messwesens, zum Beispiel als grundzuständiger MSB/MDL oder als Systemdienstleister an rund bundesweit rund 3,5 Millionen Zählpunkten überwiegend aus dem kommunalen Stadtwerke-Umfeld. Auch die Erkenntnisse aus zahlreichen Smart Metering Pilotprojekte mit Stadtwerken, Technologieunternehmen und Beratern sind im Praxisleitfaden berücksichtigt. Ihr Exemplar erhalten Sie Neuerscheinung • Online: www.50komma2.de • im Buchhandel Backes, Peter/ Hemmer, Thomas (Hrsg.) Intelligente Messsysteme und moderne Messeinrichtungen Leitfaden zur Einführung bei Stadtwerken und Netzbetreibern ISBN 978-3-00-051486-9, UVP: 189 € (Buch inkl. CD), 129 € (CD Version).