PDF-Dokument 0,9 MB
Transcription
PDF-Dokument 0,9 MB
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, (ESSISCHESô-INISTERIUMôFÁRô7IRTSCHAFTô Verkehr und Landesentwicklung 6ERKEHRôUNDô,ANDESENTWICKLUNG hessen-nanotech HESSENNANOTECH NEWS 7Nanomedizin – verantwortungsvolle .ANOTECHNOLOGIEôTRIFFTô Innovation im Dienste 5MWELTSCHUTZ des Menschen ô4REFFENôHESSISCHERô.ANO Hessen erweitert TECHNOLOGIE5NTERNEHMEN Förderspektrum bei Nano- und materialbasierten .ANOTECHNOLOGIEôANôDERô Technologien *OHANNô7OLFGANGô'OETHE 5NIVERSIT×TôINô&RANKFURTô FH Wiesbaden – Entwicklung von Sensoren 5MICOREô!'ôô#Oô+'ôô und Nanodrähten +ATALYSATORENôFÁRôEINEô SAUBEREô5MWELT Heraeus – Nanotechnologie für Medizin und Mikrochips 3AUBEREô5MWELTôDURCHôDENô %INSATZôVONô.ANOTECHNOLOGIE Winzige Partikel und Nanostrukturen leisten in der Medizin Großes www.hessen-nanotech.de ÜÜÜ° iÃÃi>ÌiV °`i 1 2006 ÓÊÊÓääx Nanomedizin – verantwortungsvolle Innovation im Dienste des Menschen Editorial Gesundheit und ein langes Leben – das sind nicht ohne Grund die am häufigsten geäußerten Wünsche zu Beginn eines neuen Jahres. Sie sind auch die Motivation für viele Menschen, die Produkte und Verfahren in den Bereichen Medizin, Medizintechnik und Pharma entwickeln und herstellen. Hessen hat hier eine lange und sehr erfolgreiche Tradition und ist heute in diesen Feldern einer der herausragenden Standorte und Sitz vieler Unternehmen von Weltruf. Damit das so bleibt, suchen hessische Forscher und Entwickler in Industrie und Wissenschaft mit großem persönlichem Engagement nach neuen Medikamenten und medizintechnischen Lösungen für Therapie, Diagnostik und Vorsorge. Inhalt Auf Grund ihrer grundsätzlichen Wechselwirkungen mit der Biotechnologie spielt die Nanotechnologie für die Medizintechnik und die pharmazeutische Industrie eine ganz besondere Rolle. Die Möglichkeiten, die sich durch das Zusammenwirken dieser Technologien auf der Ebene der Bausteine des Lebens auftun, sind so faszinierend und die Visionen so weit reichend, dass immer wieder auch die Frage nach den Grenzen des Machbaren und den ethischen Schranken unseres Handelns gestellt werden muss. 2 Editorial ····················································· 2 Technologie- und Firmennews·········3 Thema im Fokus: Hessen erweitert Förderspektrum bei Nano- und materialbasierten Technologien ···········································4 Aus den Hochschulen: FH Wiesbaden ·········································5 hessen-nanotech NEWS 1/2006 Wie weit können und wollen wir gehen? Hessen setzt sich dabei ausdrücklich für einen an den einmaligen Chancen orientierten, aber sehr bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit diesen neuen Technologien ein. Nur so können wir der Verantwortung, die wir für gegenwärtige und künftige Generationen haben, gerecht werden. Vor diesem Hintergrund wollen wir Sie mit einer neuen Broschüre über Nanomedizin und deren Innovationspotenziale für Medizintechnik und die pharmazeutische Industrie in Hessen informieren. Mehr dazu lesen Sie auf den folgenden Seiten dieser hessen-nanotech NEWS. Wir wollen verantwortungsvoll Innovationen im Dienste der Menschen fördern. Zur Verbesserung der Lebensqualität, zum Erhalt der Gesundheit und für ein langes Leben. Dr. Alois Rhiel Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Unternehmen im Fokus: Heraeus ·······················································6 Nanotechnologie in der Praxis: Winzige Partikel und Nanostrukturen leisten in der Medizin Großes··························································7 Veranstaltungen und Termine, Impressum ················································8 hessen-nanotech NEWS 2/2005 Technologie- und Firmennews Projekte, Kontakte Hessisches NanotechnologieUnternehmen absolvierte erfolgreichen Börsenstart Die Neosino Nanotechnologies AG war erster Börsenneuling 2006. Das im südhessischen Griesheim ansässige Unternehmen nutzt ein weltweit patentiertes Mahlverfahren, mit dem Nanopartikel für Nahrungsergänzungsmittel sowie Haut- und Körperpflegeprodukte hergestellt werden. Mit dem Erlös aus dem Börsengang will das Nanotech-Unternehmen weitere Geschäftsfelder erschließen. Die Aktie notiert künftig im Mittelstandssegment Entry Standard der Deutschen Börse. www.deutsche-boerse.com DFG bewilligt Mittel für Marburger Forschungsgruppe Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert in den nächsten drei Jahren 19 führende Forschergruppen mit etwa 30,6 Millionen Euro. Zu den Geförderten gehört auch die Forschungsgruppe „Polymere Nanocarrier zur pulmonalen Verabreichung von Wirkstoffen“ unter Leitung von Prof. Thomas Kissel an der Philipps-Universität Marburg. In einem Verbundprojekt arbeitet Prof. Kissel mit Prof. Seeger aus Gießen, dem TechnologieUnternehmen Activaero (ehemals Inamed) in Gemünden und zwei Partnern aus der Pharmaindustrie derzeit an einer nanoskaligen Formulierung von Medikamenten für die Behandlung von Asthma. Kontakt: Prof. Dr. Kissel Philipps-Universität Marburg E-Mail: kissel@staff.uni-marburg.de Merck und TU Darmstadt gründen Forschungslabor Die Merck KGaA und die Technische Universität Darmstadt haben Mitte Januar einen Vertrag zur Gründung eines gemeinsamen Forschungslaboratoriums unterzeichnet. Hier sollen in den kommenden fünf Jahren neuartige anorganische Verbundmaterialien erforscht werden, die sich als druck- bare Bauteile für hochleistungsfähige elektronische Anwendungen eignen. Dafür wird in Räumen im Fachbereich Chemie der TU Darmstadt auf dem Campus Lichtwiese ein „Merck-Lab“ etabliert, das in der Startphase rund zehn Mitarbeiter beschäftigen wird. Merck investiert in den Aufbau des gemeinsamen Labors rund eine Million Euro, die laufenden Kosten in Höhe von jährlich etwa einer Million Euro teilen sich beide Partner zu gleichen Teilen. www.merck.de www.tu-darmstadt.de Innovationspreis für zwei hessische Unternehmen Erneut wurden zwei hessische Firmen mit dem Innovationspreis der deutschen Wirtschaft ausgezeichnet. Fresenius Medical Care aus Bad Homburg erhielt den Preis in der Kategorie Großunternehmen für ein neu entwickeltes Dialysegerät. In der Kategorie Mittelstand wurde die Firma Leica Microsystems CMS für ein neues Lichtmikroskop ausgezeichnet. Die Technik öffne das Tor zur Nanoskopie, so die Jury. Mit dem Innovationspreis werden seit 1980 die besten Innovationen in Deutschland gewürdigt. In diesem Jahr hatten sich 220 Firmen beworben. www.wirtschaftsclub-rhein-main.de Nanotechnik für die Zähne: Erfolg für SusTech Henkel KGaA hat zum Jahresbeginn mit Theramed S.O.S. Sensitive eine neue Zahncreme gegen schmerzempfindliche Zähne auf den Markt gebracht, bei der der Wirkstoff Nanit®active des Darmstädter Unternehmens SusTech zum Einsatz kommt. Durch den Wirkstoff können sich Nanopartikel aus zahnähnlichem Material beim Putzen an den Zähnen ablagern und so schmerzleitende Kanäle verschließen. SusTech erhielt schon 2004 für die nanotechnologische Entwicklung den Hessischen Innovationspreis. Offenliegende Dentin kanälchen im Zahn (durch Kreis markiert) können mit Hilfe von Nanopartikeln verschlossen werden. www.sustech.de hessen-nanotech NEWS 1/2006 3 Hessen erweitert Förderspektrum bei Nano- und materialbasierten Technologien Thema im Fokus Das Hessische Wirtschaftsministerium will zukünftig Verbundprojekte noch stärker fördern, die von kleinen und mittleren Unternehmen gemeinsam mit einer Hochschule realisiert werden. „Mit der aktuellen Aufstockung der Fördermittel wollen wir vor allem die Anwendung der Nanotechnologie und der materialbasierten Technologien in den klassischen Branchen fördern“, erklärte dazu Wirtschaftsminister Dr. Alois Rhiel. „Wir wollen dabei das bewährte und sehr erfolgreiche Instrument der Modell- und Pilotprojektförderung nutzen. Mit zusätzlichen Mitteln verhelfen wir Erfolg versprechenden Forschungs- und Entwicklungsprojekten in der Nanotechnologie und in den angrenzenden Feldern der Material- und Oberflächentechnologie, Mikrosystemtechnologie und Optischen Technologie zu einem optimalen Ergebnis“, berichtete der Wirtschaftsminister. Über das von der Hessen Agentur als Projektträger betreute und aus EU-Mitteln kofinanzierte Technologieprogramm kann einem Projektkonsortium eine finanzielle Förderung in Form eines Zuschusses gewährt werden. Mit der Förderung soll der hessische Mittelstand gezielt in die Lage versetzt werden, sich den technologischen Herausforderungen zu stellen, um so besser den globalen Anforderungen des Marktes gewachsen zu sein. Kleine und mittlere Unternehmen aus Hessen, die ein besonders innovatives Projekt im Bereich Forschung und Entwicklung gemeinsam mit Partnern vorbereiten, sollten sich deshalb umgehend an die Hessen Agentur wenden. Die Hessen Agentur berät die Antragsteller im Vorfeld einer Antragstellung, ob und unter welchen Rahmenbedingungen ein Projektansatz Aussicht auf eine Modell- und Pilotprojektförderung hat. Dabei gibt die Hessen Agentur auch Hilfestellungen bei der Suche nach Technologiepartnern, geeigneten Forschungseinrichtungen oder alternativen Finanzierungsquellen. Bisher wurden über 90 Einzelvorhaben mit einem Gesamtprojektvolumen von 18,5 Mio. Euro mit über acht Millionen Euro gefördert. Weitere Informationen zum Förderprogramm sind unter www.hessen-agentur.de > Innovationsförderung/Modellprojekte zu finden. Frank Syring, Tel. 0611/774-8615, frank.syring@hessen-agentur.de Unternehmerbroschüre Mit der vor kurzem neu erschienenen Unternehmerbroschüre „Nanomedizin“ zeigt die Aktionslinie hessen-nanotech des Hessischen Wirtschaftsministeriums Innovationspotenziale in Hessen für Medizintechnik und Pharmazeutische Industrie auf. Die vom VDI Technologiezentrum erarbeitete Broschüre beschreibt die Hauptanwendungsfelder der Nanotechnologie und stellt anhand besonders eindrucksvoller Beispiele neueste Entwicklungen sowie hessische Forscher und Unternehmen vor. Bestellung oder Download der Broschüre unter www.hessen-nanotech.de 4 hessen-nanotech NEWS 1/2006 FH Wiesbaden, Institut für Mikrotechnologien – Entwicklung von Sensoren und Nanodrähten durch intensive Industriekooperation Aus den Hochschulen Die nanotechnologische Forschung und Lehre des Fachbereichs Physikalische Technik an der Fachhochschule Wiesbaden (Standort Rüsselsheim) ist vor allem geprägt von Vielseitigkeit, hoher Praxisorientierung und intensiven Auslandskontakten. Der Fachbereich widmet sich den vier Schwerpunkten Medizintechnik, Computational Engineering, Mikrosystemtechnik und Technische Physik, in die maßgeblich, vor allem im forschungsorientierten MasterStudiengang „Applied Physics“, Lehrinhalte aus der Optik sowie Mikro- und Nanotechnologie einfließen. Die nanotechnologische Forschung konzentriert sich am Institut für Mikrotechnologien (IMtech). Zu den inhaltlichen Schwerpunkten gehören unter anderem die Entwicklung von Mikro-/ Nanosensoren und -aktuatoren, die Technologie-Entwicklung für organische Lumineszenzdioden-Arrays und die Herstellung und Charakterisierung von Funktionsschichten für Mikro- und Nanosysteme sowie die Simulation mikro- und nanosystemtechnischer und optischer Komponenten. Am IMtech werden im Rahmen eines BMBF-Projektes zum Beispiel niederdimensionale Schichtmaterialien für thermoelektrische Mikrosysteme entwickelt. Diese Mikrosensoren sind so empfindlich, dass auch Leistungen im Nanowatt-Bereich erfasst werden können. Sie eignen sich sowohl zur kontaktlosen Temperaturmessung als auch zum Einsatz in Vakuumsensoren. Weitere Einsatzgebiete sind Sensoren zur Detektion von Plasmonen-Resonanzabsorption (Georg-Simon-Ohm-Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft 2006), Mikrokühler und Gasfluss-Sensoren. Ihre Herstellung erfolgt im instituteigenen Reinraum der Klasse eins. tronik der Zukunft untersucht. Hierfür wird von der GSI eine Kunststofffolie mit hochenergetischen Ionen beschossen, so dass eine völlig geradlinige Spur der Materialschädigung in der Folie entsteht. Nach einer Aufätzung dieser Spuren zu Poren und anschließender Metallverfüllung und Auflösung der Folie bei GSI werden am IMtech die dadurch entstehenden einzelnen Nanodrähte präpariert und gemessen. ... und Brennstoffzellen in die Zukunft Die Forschungsgruppe um Prof. Dr. Birgit Scheppat untersucht im Rahmen verschiedener Projekte das Verhalten von Brennstoffzellensystemen, u.a. wird an Wasserstoffspeichern auf Basis von Nanomaterialien gearbeitet (z.B. Untersuchung von Alanaten und Zeolithen). Das IMtech ist Gründungsmitglied des MST-Netzwerkes Rhein-Main e.V. Der Direktor des Instituts, Prof. Dr. Friedemann Völklein, ist Vorstandsmitglied des Netzwerks. Die IMtech-Forschungsgruppe arbeitet im Rahmen von direktfinanzierten Industrieprojekten, z.B. in Kooperation mit der SCHOTT AG und KMUs sowie BMBFProjekten auch an der Entwicklung diffraktiver mikrooptischer Komponenten für optische Systeme. Nanodraht mit 200 nm Durchmesser und ca. 7 µm Länge, hergestellt bei GSI Darmstadt durch Ion-Track Technologie und „freischwebend“ präpariert zwischen Metall-Kontakten für die Untersuchung von Quanteneffekten des elektrischen und thermischen Transports bei FH Wiesbaden (IMtech) Mit Nanodrähten... Aktuell werden in Kooperation mit der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) Darmstadt Nanodrähte für thermoelektrische Anwendungen in der Nanoelek- Prof. Dr. Hans-Dieter Bauer Fachbereich 10 – Physikalische Technik, Tel. 06142/ 898512, bauer@physik.fh-wiesbaden.de, http://www.physik.fh-wiesbaden.de hessen-nanotech NEWS 1/2006 5 HERAEUS – Nanotechnologie für Medizin und Mikrochips Unternehmen im Fokus www.heraeus.de 1851 gegründet, blickt der Hanauer Edelmetall- und Technologiekonzern Heraeus auf eine lange Geschichte zurück. Aus einer Apotheke wurde ein weltweit tätiges Hightech-Unternehmen mit über 10.000 Mitarbeitern. Die Angebotspalette reicht von innovativer Werkstofftechnik bis zu anspruchsvollen Anwendungen in Industrie und Medizin – eine Entwicklung, zu der in den letzten Jahren auch die Nanotechnologie einen Beitrag leistet. große spezifische Oberfläche, an der sich Knochen bildende Zellen leichter und schneller anlagern. Auf Grund dieser Eigenschaften stimuliert Ostim® das Knochenwachstum besonders gut. Während dieses Prozesses werden die Nanokristalle nach und nach durch körpereigenen Knochen ersetzt. Ostim® findet Verwendung in vielen Anwendungsgebieten beim Zahnarzt, so z.B. in der Parodontologie, beim Aufbau des Kieferknochens für das Setzen von Implantaten oder bei der Auffüllung von Zysten. …über Knochenzemente... Knochenersatzmaterial: Nanokristalle verleihen dem Material eine sehr große spezifische Oberfläche und bilden ein Gerüst für die körpereigenen Knochenzellen. Die Nanotechnologie hält zunehmend Einzug in die Zahnarztpraxis. So zum Beispiel bei einer von Heraeus Kulzer entwickelten Zahnlinie für die Totalprothetik. Durch hierfür verwendete Materialien mit Nanostruktur haben die Prothesenzähne eine um 50 Prozent höhere Abriebfestigkeit. Das verlängert die Lebensdauer gegenüber herkömmlichen Materialien entscheidend und ermöglicht damit bis ins hohe Alter einen festen Biss. Vom Knochenersatzmaterial… Knochendefekte bei Zähnen können auch mit einem anderen nanotechnologisch-basierten Produkt von Heraeus behandelt werden: dem Knochenersatzmaterial Ostim®. Nanokristalle verleihen diesem eine sehr 6 hessen-nanotech NEWS 1/2006 Die Heraeus Medical GmbH, ein weiteres Tochterunternehmen des Heraeus Konzerns, produziert und vertreibt Knochenzemente. Mit Hilfe derer können Prothesen im Knochen fest verankert werden. Derzeit arbeitet Heraeus Medical daran, die Applikationseigenschaften der Zemente mit Hilfe von Nanopartikeln weiter zu verbessern. Durch die Zugabe von Polymer-Nanopartikeln kann zum Beispiel der Anquellvorgang beim Anmischen des Knochenzements erheblich beschleunigt werden. Eine Eigenschaft, mit Hilfe derer sich nicht nur Operationszeiten verkürzen lassen, sondern auch Kosten gespart werden können. …bis hin zu Quarzglas für Linsensysteme Aber auch in anderen Anwendungsbereichen fernab der Medizin spielen Produkte von Heraeus eine wichtige Rolle in der Nanotechnologie. So stellt das Unternehmen optisch homogenes Quarzglas für Linsensysteme her, die bei der Produktion von Mikrochips zum Aufbau der nur Nanometer kleinen, hochkomplexen integrierten Schaltungen auf den Silizium-Wafern verwendet werden. Heraeus Holding GmbH www.heraeus.de Dieses Porträt wurde mit freundlicher Unterstützung der nanostart AG erstellt. Einstrahlung Winzige Partikel und Nanostrukturen leisten in der Medizin Großes Nanotechnologie in der Praxis Der Gesundheitssektor gehört zu den wichtigsten Zukunftsbereichen – gerade in älter werdenden Gesellschaften. Völlig neue und verbesserte Produkte und Verfahren können die frühe Erkennung und Behandlung von Krankheiten ermöglichen. Nanomedizin entsteht, wo das molekulare Verständnis von Zellfunktionen und die Fähigkeit, Materialien auf der Skala der Bausteine des Lebens kontrolliert herzustellen, gezielt miteinander kombiniert und für die Entwicklung neuer Therapien oder medizintechnischer Produkte genutzt werden. Neue Therapieformen Für die Nanotechnologie ergeben sich viele Anwendungsfelder. Nanopartikel werden eingesetzt, um Wirkstoffe gezielt im kranken Gewebe anzureichern und so Nebenwirkungen zu verringern oder biologische Barrieren zu überwinden. Darüber hinaus können Wirkstoffe als Nanopartikel formuliert werden, um ihre Löslichkeit und damit ihre Bioverfügbarkeit zu steuern. Auf Basis von Nanopartikeln werden aber auch völlig neue Therapieformen, beispielsweise zur Tumorbekämpfung, entwickelt. Vielfältige Anwendungsbereiche In praktisch allen Medizintechniksektoren wurden bereits Nanotechnologie-basierte Produkte auf dem Markt eingeführt. Beispiele sind Schwangerschafts-Schnelltests mit kolloidalem Gold, Wundverbände mit antimikrobiellen Silber-Nanopartikeln, nanokristalline Knochen- und Zahnersatzmaterialien und nanostrukturierte Beschichtungen für Implantate sowie Membranen für die Dialyse. Bild oben: Dialysefaser aus Fresenius Polysulfon mit einem Durchmesser von ca. 0,2 mm (200 µm). Im Inneren der Faser fließt das Blut des Patienten. Giftstoffe aus dem Blut und überschüssiges Wasser treten durch wenige Nanometer große Poren in der Faserwand nach außen, wo sie von einer Reinigungsflüssigkeit abtransportiert werden. Der Gesamtmarkt für Nanomedizin-Produkte wird für das Jahr 2012 auf etwa 20 Mrd. US $ geschätzt. Hessen ist in der Nanomedizin gut positioniert: Etwa 40 Unternehmen und universitäre Arbeitsgruppen befassen sich mit konkreten Anwendungen. Dabei zeichnet sich eine besondere Stärke im Bereich Wirkstofftransport mit den Universitätsstandorten Frankfurt, Marburg und Gießen sowie den Unternehmen Merck, Sanofi-Aventis und Merz Pharmaceuticals ab. Auch der Bereich Implantattechnik und Biomaterialien ist insbesondere mit dem Forschungsstandort Marburg und Unternehmen wie Heraeus, Fresenius Medical Care, B. Braun sowie den Start-ups SusTech und Blue Membranes stark vertreten. Früherkennung und Prävention Durch neue Methoden in der molekularen Diagnostik gelingt der Nachweis von krankheitsspezifischen Genen oder Proteinen. Da diese Marker häufig auftreten, bevor sich die Krankheitssymptome zeigen, besteht somit die Chance, einen Paradigmenwechsel von der symptomatischen Behandlung zur Früherkennung und Prävention herbeiführen zu können. Die molekulare Diagnostik wird z.B. auch eingesetzt, um die Medikation individuell auf den Patienten abzustimmen oder bei bildgebenden Verfahren Kontrastmittel spezifisch zum kranken Gewebe zu transportieren. Bild links: Faserausschnitt – Die Wand der Dialysefaser in ca. 2000-facher Vergrößerung. Entscheidend für den Reinigungseffekt ist die Größe der Poren. Hier werden wertvolle Blutbestandteile wie Zellen und Proteine zurückgehalten, während Stoffwechselgifte und überschüssiges Wasser durch die Faserwand treten. Bild rechts: Poren – Die Außenseite der Membran in 5000-facher Vergrößerung. Die Filterwirkung von Fresenius-Polysulfondialysatoren kommt der Filterleistung der menschlichen Niere sehr nahe. hessen-nanotech NEWS 1/2006 7 Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Termine und Veranstaltungen Verkehr und Landesentwicklung Dr. Rainer H. Waldschmidt Kaiser-Friedrich-Ring 75 D-65185 Wiesbaden Tel.: 06 11 / 8 15-24 71, Fax: - 22 28 E-Mail: 16. März 2006, Offenbach „Nanolacke – Von der Lackierung zur Oberflächenveredelung mit Funktionslacken“ Am 16. März 2006 lädt die Alfred Clouth Lackfabrik & Co. im Rahmen der IHK-Veranstaltungsreihe „Innovativ Profile – Unternehmen lernen von Unternehmen“ nach Offenbach ein. Neben einer Werksbesichtigung wird vorgestellt, welche Chancen die Nanotechnologie für die Entwicklung neuer Lacke und Oberflächenbeschichtungen eröffnen kann. Veranstalter sind die IHK-Innovationsberatung Hessen und das TechnologieTransferNetzwerk Hessen. Kooperationspartner ist die Aktionslinie hessen-nanotech. Dr. Thorsten Ralle, TTN-Hessen, E-Mail: ralle@offenbach.ihk.de rainer.waldschmidt@hmwvl.hessen.de Internet: www.wirtschaft.hessen.de HA Hessen Agentur GmbH Aktionslinie hessen-nanotech Alexander Bracht (Leiter), Markus Lämmer Abraham-Lincoln-Str. 38-42 D-65189 Wiesbaden Tel.: 06 11 / 7 74 - 86 14 oder - 86 64, Fax: 06 11 / 7 74 - 86 20 E-Mail: alexander.bracht@hessen-agentur.de markus.laemmer@hessen-agentur.de Internet: www.hessen-agentur.de www.hessen-nanotech.de Impressum 3. und 4. Mai 2006, München „nano.tage 2006 – Nanotechnologie: Verstehen und Erleben“ Experten stellen die neuartigen physikalischen und technischen Möglichkeiten zu Materialien, Herstellungsverfahren und Produkten dar. Praxisworkshops runden das Programm ab. Die Fachtagung und Ausstellung von der TÜV Akademie GmbH findet in Kooperation mit der Aktionslinie hessen-nanotech und starker inhaltlicher Beteiligung hessischer Unternehmen und Hochschulen statt. Elizabeth Reimers, TÜV Süd, E-Mail: elizabeth.reimers@tuev-sued.de Projektleitung Alexander Bracht (V.i.S.d.P.), Markus Lämmer HA Hessen Agentur GmbH, Wiesbaden Redaktion Thomas Ilfrich Kathrin Mahr, finanzpark AG, Bad Nauheim, www.finanzpark.de Gestaltung Matthias Becher, finanzpark AG, Bad Nauheim 10. Mai 2006, Wiesbaden „NanoAnalytik – den Zwergen auf der Spur Die Fachtagung „NanoAnalytik“ gibt einen Einblick in das vielfältige Methodenspektrum der Analytik, speziell zum Nachweis von Nano partikeln oder Nanostrukturen in den verschiedensten Anwendungen. Veranstaltet wird die Fachtagung von der IHK Innovationsberatung Hessen und dem TechnologieTransferNetzwerk Hessen in Zusammenarbeit mit der Aktionslinie hessen-nanotech des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung. Dr. Thorsten Ralle, TTN-Hessen, E-Mail: ralle@offenbach.ihk.de Druck Druckerwerkstätten Koehler&Hennemann GmbH, Wiesbaden Titelbild Intraokularlinse aus Kunststoff zur Implantation ins Auge. Damit eine Eintrübung verhindert wird, ist die Linse mit Arzneistoffen beschichtet, die mittels Licht freigesetzt werden können. Quelle: Prof. Hampp, Universität Marburg Bildmaterial S. 3 SusTech / S. 5 FH Wiesbaden (IMtech) / S. 6 Heraeus / S. 7 Fresenius Medical Care 29. September 2006, Rhein-Main-Gebiet 3. Nanotechnologieforum Hessen Zentraler Jahreskongress der Nanotechnologie in Hessen mit begleitender Ausstellung. Alexander Bracht, hessen-nanotech, E-Mail: alexander.bracht@hessen-agentur.de Erscheinungsweise 6-mal pro Jahr (kostenlos) Auflagenhöhe 7.500 Stück Newsletter-Abonnement www.nanotech-hessen.de/news/bestellformular Weitere Veranstaltungsinformationen finden Sie unter www.nanotech-hessen.de Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, die Genauigkeit und die Vollständigkeit der Angaben sowie für die Beachtung privater Rechte Dritter. Die in der Veröffentlichung geäußerten Ansichten und Meinungen müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers übereinstimmen. In der nächsten Ausgabe lesen Sie: Nano-Produkte im Alltag – Wo die Nanotechnologie Einzug halten wird 8 hessen-nanotech NEWS 1/2006