FREIWILLIGE FEUERWEHR
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FREIWILLIGE FEUERWEHR
120 JAHRE FREIWILLIGE FEUERWEHR GUTTARING 120 JAHRE FREIWILLIGE FEUERWEHR Chronik Seit 120 Jahren sorgt die Freiwillige 1999 Feuerwehr Guttaring für den Schutz der Marktgemeinde Guttaring und seiner Einwohner. Im Kampf gegen Schadensfeuer und Naturgewalten mußten seither unzählige Einsätze geleistet werden – freiwillig und unbezahlt und oft unter dem Einsatz der eigenen Gesundheit und des Lebens. Diese Chronik ist daher allen verstorbenen Kameraden, den heutigen Mitgliedern der Feuerwehr sowie all jenen Frauen und Männern der Marktgemeinde gewidmet, die sich immer tatkräftig für Hohe Motivation Chronik Ing. Egon KAISER Kommandant der FF Guttaring An der Schwelle des 3. Jahrtausends feiert unsere Feuerwehr im Zuge eines Festaktes am 26. Juni 1999 das 120jährige Bestandsjubiläum. Dies bedeutet 120 Jahre Einsatz von Idealisten für die Gemeinschaft. Weiters bedeutet dies Schutz für das öffentliche und private Gut. Die Tätigkeit in der Feuerwehr ist täglich praktizierte Solidarität, gleichbedeutend mit ständiger Einsatzbereitschaft zur Sicherheit der Menschen in unserer Gemeinde. Zu unserem 120jährigen Jubiläum war es für die verantwortlichen Funktionsträger der Feuerwehr auch eine Verpflichtung, die Leistungen unserer Vorfahren für die Gegenwart und vor allem für die Zukunft zu erhalten. Wir haben uns daher entschlossen, in einer Chronik die Aufgabenstellungen der FF Guttaring in den 120 Jahren ihres Bestehen aufzuzeigen und entsprechend zu dokumentieren. Das, so bin ich überzeugt, ist mit dieser Chronik auch gelungen. Durch unser Engagement sind alle Mitglieder der FF Guttaring für die Sicherung des Weiterbestandes auch bemüht, ein Zeichen 4 dafür zu setzen, daß ehrenamtliche Arbeit anerkannt wird und sich lohnt. Der große Lohn für uns ist jedoch nicht die Bezahlung der Einsatzleistungen, sondern der uns teilwerdende Dank und die Anerkennung durch unsere Bevölkerung. Zur zeitgemäßen Ausrüstung, die uns unsere Gemeindevertreter zur Verfügung stellen, ist ebenso wichtig auch die gute Ausbildung der Feuerwehr, die in unseren Reihen gegeben ist. Entscheidend über alles stehen jedoch der Geist, die Motivation, die unsere Kameraden erfüllt. Die 120-Jahr-Feier ist der gegebene Anlaß, die Pioniere in unserer Feuerwehr zu ehren und ihnen zu gedenken. Für uns ist es daher eine Verpflichtung, den Idealismus unserer Vorfahren der FF Guttaring als lebendige Tradition der Jugend weiterzugeben. Es ist sicherlich nicht möglich, die Zahl zu ermitteln, was an Volksvermögen durch die FF Guttaring in den 120 Jahren gerettet wurde. Wir sind eine Gemeinschaft, welche aus reinem Idealismus, ohne Belohnung, ihre aufopferungsvolle Tätigkeit ausübt und es auch weiter so fortführen wird. Als Kommandant der FF Guttaring kann ich daher im Namen aller Feuerwehrkameraden zum 120jährigen Gründungsjubiläum für unsere Gemeinde und für unsere Bevölkerung das Versprechen abgeben, helfend da zu sein, wenn wir benötigt werden. Ich danke daher allen Gönnern und Freunden der FF Guttaring auf das herzlichste und ersuche sie alle, uns auch weiterhin ihre Unterstützung zukommen zu lassen. 120 Jahre FF Guttaring Chronik Josef POLKA Bürgermeister der Marktgemeinde Guttaring Es ist ein besonders erfreuliches Ereignis für unsere Marktgemeinde Guttaring, sich in würdevoller Form an das Jahr 1879 zu erinnern. Dies war das Jahr, in dem verantwortungsbewußte Männer, sicher von Not geprägt, zur Selbsthilfe griffen und die Feuerwehr von Guttaring gründeten. Freiwilligkeit, Gehorsam, Weiterbildung und Kameradschaft waren stets die Pfeiler, die den Bestand unserer Organisation sicherten. War man früher fast ausschließlich mit Brandbekämpfung betraut, so hat sich das Aufgabengebiet in der heutigen Zeit wesentlich geändert. Die rasche Entwicklung unserer Zeit, die Technisierung und Mechanisierung stellt unsere Feuerwehr immer wieder vor neue Aufgaben. Nur durch ständige Schulung und modernste Ausrüstungen kann man diese Aufgaben bewältigen. Es wäre jedoch alles vergeblich, wenn es nicht Männer geben würde, die sich unserer „Freiwilligen Feuerwehr“ anschließen, um bei Gefahr und Not jederzeit Hilfe zu leisten. Durch bauliche Maßnahmen, eine seriöse technische Ausstattung und klare politische Aussagen hat die Marktgemeinde Guttaring ein eindeutiges Bekenntnis zur Freiwilligen Feuerwehr dokumentiert und wird dies auch in Zukunft so halten. Der Tätigkeit unserer Feuerwehr gebührt großer, aufrichtiger Dank und Anerkennung. Unserer Jugend sei der Gedanke der Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe Verpflichtung, das Erbe ihrer Väter zu übernehmen. Liebe „FF GUTTARING“: Herzliche Gratulation zum 120jährigen Bestandsjubiläum! GUT HEIL! 5 Chronik Dank Für die Erstellung dieser Chronik haben wir innerhalb der Mitglieder und der Ortsbevölkerung große Unterstützung erfahren. Daten, Bilder und Schriftmaterial wurden zur Verfügung gestellt: LANDESARCHIV KÄRNTEN, KÄRNTNER LANDESFEUERWEHRVERBAND, CHRONIK UND VOLKSTÜMLICHES DER MARKTGEMEINDE GUTTARING, SITZUNGSPROTOKOLLE DER MARKTGEMEINDE GUTTARING, PFARRARCHIV GUTTARING, ROMAN FELSNER, ALBERT LINGENHEL sowie die Familien KASSL, VATERL, RIEDER, KOBAN, NEUMAYER, KÜGERL, HALTER-KOCH, KOPPER, HLEFTSCHAR, EICHER, KÖCK, SCHMIDINGER, LESNIK, WALDNER, MOSER, TRUMMER, LADSTÄTTER, PIROLT J. Besonderer Dank gebührt Familie Herbert PIROLT sen. PATINNEN Als Patinnen haben in den letzten Jahrzehnten folgende Persönlichkeiten gegenüber der FF Guttaring besonderes Wohlwollen bewiesen: Gertraud MALLNER Edith STINGL Ingrid POLKA Brunhilde PLASSNEGGER Stefanie MOSTEGEL Marlies MOSER Gilda STAUBMANN Margarethe KASSL Käthe PIROLT Josefine KOPPER Emmilies VOLDER Irmhilde EICHER Lore KERNMAYER Ilse SCHMIDINGER Besonderer Dank gilt den Frauen der Feuerwehrkameraden, die stets uneingeschränkt der FF Guttaring helfend zur Verfügung stehen 32 Chronik 1879 bis 1980 Die Gründungsmitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Guttaring legten den Grundstein für ein sicheres Gemeinwesen in unserer Marktgemeinde. Idealismus, Entschlossenheit und hohes soziales Engagement zeichnen bis heute die Mitglieder der größten Einsatzorganisation Kärntens aus Chronik Die Feuerwehrführung Kommandanten Kommandanten-Stellvertreter 1879–1883 Balthasar ZENZ 1879–1885 Alois DOMENIG 1883–1885 Gottlieb PITZLER 1885–1888 Anton TREU 1885 –1888 Ferdinand DOMENIG d. Ä. 34 1888–1904 Ferdinand KASSL d. Ä. 1888–1904 Josef ZEWEDIN 1904–1906 Ferdinand DOMENIG 1904–1906 Ferdinand KASSL d. Ä. Chronik Kommandanten Kommandanten-Stellvertreter 1906–1920 Friedrich MOSER 1906–1920 Franz HALTER 1920–1923 Dir. Karl FÜHRER 1920–1927 Ferdinand KASSL d. J. 1923–1927 Franz KOCH 1927–1939 Ferdinand KASSL d. J. 1927–1934 Franz KOCH 1934 –1936 Gustav HOLZER 35 Chronik Kommandanten Kommandanten-Stellvertreter 1936–1939 Ludwig KOBAN d. Ä. 1939–1942 Ludwig KOBAN d. Ä. 1939–1946 Hans MOSER 1942–1948 Ferdinand KOPPER 1946–1954 Karl SCHIESSWOHL 1948–1960 Ferdinand KASSL 1954–1972 Karl HLEFTSCHAR 1960–1972 Franz EICHER 36 Chronik Kommandanten Kommandanten-Stellvertreter 1972–1997 Hans SCHMIDINGER 1972–1979 Ludwig KOBAN d. J. 1979–1991 Johann WIELAND seit 1991 Herbert KUSS seit 1997 Ing. Egon KAISER 37 Chronik 1879 Simon Vaterl, Großgrundbesitzer, unterstützte als Bürgermeister die Gründung der FF Guttaring Spätestens nach der verheerenden Feuersbrunst von 1809, die den ganzen Ort in Schutt und Asche legte, wäre die Gründung einer Feuerwehr notwendig gewesen. Doch die Zeit war noch nicht reif. Erst 1879, also siebzig Jahre nach dem großen Brand, fanden sich vorausblickende Bürger, die eine freiwillige Feuerwehr in Guttaring gründeten. Unter ihnen Mitglieder der Familien ZEWEDIN, EBERHARD, JAMNIG, ZENZ, PINK, ANTENBRANT und STEINER, die schließlich Balthasar ZENZ zum ersten Feuerwehrhauptmann und Alois DOMENIG zu dessen Stellvertreter wählten. Über die ersten Jahre liegen leider keine ausreichenden Aufzeichnungen mehr vor, doch kann angenommen werden, daß der neugegründeten Feuerwehr anfangs kaum brauchbare Gerätschaften zur Verfügung standen. 1885 Ferdinand DOMENIG d. Ä. übernimmt die Wehrleitung. Den Statuten gemäß müssen sich die Funktionäre alle Jahre einer Wahl stellen. Anton TREU wird zum Kommandant-Stellvertreter gewählt. 1888 Ferdinand KASSL d. Ä. wird von der Wehrversammlung zum neuen Feuerwehrhauptmann gewählt. Ihm zur Seite steht Josef ZEWEDIN als Stellvertreter. 1897 Der Kauf eines Signalhornes wird beschlossen. Ebenso wird in der Wehrversammlung das Ansuchen um die Errichtung eines Schlauchturmes an die Gemeinde gestellt. 1883 Gottlieb PITZLER übernimmt das Kommando. Stellvertreter bleibt bis 1885 Alois DOMENIG. Das erste Löschgerät der FF Guttaring, eine Handdruckspritze, ist heute noch im Besitz der Feuerwehr 38 Chronik Alarmierung Bild links: Montage der ersten Motorsirene am Schlauchturm des alten Rüsthauses, 1955 Die Alarmierung der FF Guttaring erfolgte ab der Gründerzeit über die Kirchenglocken. Je nach Himmelsrichtung wurde verschieden geläutet. Hiefür mußte erst der Halbturm in der Kirche bestiegen werden, da die Glocke direkt mit dem Knöppel geschlagen wurde. Auch ein Melder lief durch den ganzen Ort und verkündete die Stelle, wo es brannte. Zuletzt übte die Funktion der Mesner Franz STEINER aus. Dem Hornisten kam eine weitere wichtige Rolle in der Alarmierung und im Einsatz zu. Durch verschiedene Tonfolgen signalisierte er den Feuerwehrmännern die entsprechenden Einsatzbefehle. Um 1938 erfolgte die Alarmierung mittels einer Handsirene. Diese hängte sich der Alarmgänger um und lief, ständig an ihr drehend, durch den ganzen Ort. Die erste Motorsirene wurde schließlich 1955 am Schlauchturm des alten Feuerwehrhauses montiert. 1992 erhielt die FF Guttaring als erste Feuerwehr Kärntens eine moderne stromunabhängige Sirene als Testanlage. Hornsignale der kärntnerischen Feuerwehren Signalhorn und Handsirene der FF Guttaring. Foto: Oswald 39 Chronik Die Guttaringer Feuerwehrmusikkapelle. Stehend von links: Roman Werzer, Zipusch, Anton Kotzent, Hans Lederer, Glantschnig, (unbekannt), Peter Wiltsche, (unbekannt), Fritz Trainacher, (unbekannt). Sitzend von links: (unbekannt), Hauser, Albin Werzer, Ferdinand Kassl, Antenbrant, Jamnig, Peter Niederdorfer, Schüttelkopf. Liegend: Mundschütz Hauser und Alfred Klinzer 1899 Bestellschein zur Anschaffung der Musikinstrumente aus dem Gründungsjahr der Feuerwehrmusikkapelle, 1899 Ein Hydrophor, auf einem Pferdewagen montiert, verstärkt die Schlagkraft der Wehr (1900) 40 Albin WERZER will eine Blasmusikkapelle ins Leben rufen. Bei der Gründungsversammlung wird Feuerwehrhauptmann Ferdinand KASSL zum Vorsitzenden gewählt. Er schlägt vor, die Blasmusikkapelle als Feuerwehrmusik der FF Guttaring einzugliedern. Diesem Vorschlag wird zugestimmt, und noch im selben Jahr können die Musikinstrumente von der Feuerwehr gegen Ratenzahlung angeschafft werden. Brandeinsätze muß die Feuerwehr bei der Gaßler Mühle (01.01.), beim Lebzelter (18.06.), und beim Baumgartner-Stadel (26.09.) leisten. Bei letzterem Brand fing auch das Wohnhaus mehrmals Feuer, konnte aber durch den Einsatz der Feuerwehr gerettet werden. Zu allen Einsätzen rückten die Männer mit „Handspritze“ und „Hydrophor“ aus. brennen Haus und Stadel. 1900 1907 Zwei Zimmerbrände bei Steiner (08.03.) und im Haus 24 (09.04.) können erfolgreich gelöscht werden. 1901 Bei der Familie Fuchs – Urtlgraben 1904 Ferdinand DOMENIG übernimmt die Wehrleitung, wobei ihm Bürgermeister Ferdinand KASSL d. Ä. noch zwei Jahre als Stellvertreter zur Verfügung steht. 1906 Friedrich MOSER wird zum neuen Feuerwehrhauptmann und Franz HALTER zu dessen Stellvertreter gewählt. Am 02.02. brennt der Pfarrhofstadel. Am 10.05. bricht im Eiskeller des Gasthofes MOSER Feuer aus. Die Brandbekämpfung erweist sich als äußerst schwierig. Für ihre 25jährige Mitgliedschaft werden Ferdinand DOMENIG, Richard JAMNIG, Michael MITTERBACHER und Franz STAUDACHER mit Verdienstmedaillen geehrt. Ankauf einer Schiebeleiter. Die Feuerwehr verfügt nun über ein eigenes Rüsthaus mit Schlauchturm bei der Johannesbrücke. Richtungweisend ist, daß das Rüsthaus bereits mit großen Einfahrts- 1906 wurde die Schiebeleiter in den Dienst gestellt toren versehen ist, als hätte man die kommende Motorisierung bereits vorausgeahnt. durchgeführt. Brandeinsätze bei der Hartlmühle (01.02.) und bei Koller (03.08.) 1910 1914 Am Rabachboden brennt beim WEINGARTNER (12.09.) der Stadel, wobei die rasche Ausfahrt der Feuerwehr ein Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus verhindern kann. Nicht so glimpflich kommt die Familie KOHRAUS, ebenfalls am Rabachboden, davon, ihr Haus und Stadel werden ein Raub der Flammen. Das nur 25 Meter entfernte Sachergehöft mit Schindeldeckung kann aber gesichert werden. 1911 Der Umbau der Schiebeleiter wird von der „1. Kärntner Feuerwehrgeräte Fabrik Ferd. Jergitsch“ Genau am Delegiertentag des Landesfeuerwehrverbandes, am 29. Juni in Klagenfurt, trifft die Meldung von der Ermordung des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Gemahlin in Sarajevo ein. Das grauenvolle Attentat war der unmittelbare Anlaß für den 1. Weltkrieg. Mit Beginn des Frontverlaufes an unseren südlichen Grenzen wurden die Feuerwehren mit ihren Rettungsmännern stark gefordert. Tausende Verwundete mußten dabei aus den Lazarettzügen in die verschiedensten Lazarette gebracht werden. Die FF Guttaring verfügte über keine eigene Rettungsabteilung, mußte aber viele aktive Mitglieder für den Frontdienst abstellen. Chronik Das alte Rüsthaus am Oberen Markt war Heimstätte der FF Guttaring von 1917 bis 1990 1917 Die Feuerwehrmänner übersiedeln von der Johannesbrücke in ihr neues Rüsthaus am Oberen Markt, das endlich ausreichenden Platz für die Gerätschaften bietet. 1920 1907 erhält die Feuerwehr Guttaring ihr erstes Rüsthaus, das bereits mit einem Schlauchturm ausgerüstet war Dir. Karl FÜHRER wird mit der Wehrleitung betraut. Ihm zur Seite steht nun Ferdinand KASSL d. J. Die Feuerwehr rückt zu Bränden beim Übersbergerhaus (20.08.) und beim Sichlstadl (10.12.) aus. Der Kassenstand beträgt am Anfang des Jahres 547 Kronen und 25 Heller. 1923 Franz KOCH wird von der Wehrversammlung zum neuen Feuerwehrhauptmann gewählt. Am 24.07. erhält Guttaring für 5 Millionen Kronen neue Glocken (die alten 41 Chronik strafe von 5000 Kronen beschlossen. Der Kassenstand der Feuerwehr beträgt zu diesem Zeitpunkt 440 Kronen und 11 Heller. (Inflation!) 1925 Beim Brand des Kommunestadels (05.01.) wird der Johann LIEGL während des Löscheinsatzes verletzt. Am 11.03. müssen die Feuerwehrmänner zum Brand des Vellacher-Stadels in Hollersberg ausrücken. Da das Wasser für die Spritze zugefroren ist, werden zwei „Minimax“-Handfeuerlöscher eingesetzt. Mit deren Hilfe kann der Brand bis zum Eingreifen der Spritze unter Kontrolle gehalten werden. 50 Meter neuer Schläuche werden angeschafft. Die erste Motorspritze – Gruppenbild aus dem Jahre 1927 mit (sitzend von links) Franz Halter, Gustav Holzer, Ferdinand Tengg, Fritz Moser, Ferdinand Kassl jun., Franz Koch, Ferdinand Kassl, Hans Rauscher sen., Hans Liegel sen. und Franz Staudacher. Mittlere Reihe: Anton Probst, Valentin Bergmann, Ferdinand Domenig, Isidor Weis, Herbert Vaterl (5. v. links), Hans Moser, Sebastian Wiltsche senj., Peter Niederdorfer, Valentin Rexeisen und Manhart sen. Hintere Reihe: Peter Wiltsche, Franz Werzer, Kilian Wiltsche, Ferdinand Kaiser, Ambros Stieger, Robatsch, Friedl Manhart, Ferdinand Kopper sen., Ludwig Koban, Karl Hleftschar sen., Hans Ragoßnig, Johann Rauscher, Anton Schmidinger, (unbekannt), Martin Schüttelkopf und Karl Trojer sen. Guttaring 1923 wurden im 1. Weltkrieg eingezogen). 1924 In der Wehrversammlung wird die schwache Übungsbeteiligung kritisiert, daher wird für Nichterscheinen bei Übungen ohne ausreichenden Grund eine Ordnungs- 42 1926 Spritzenleitmann Franz HALTER regt die sogleiche Instandsetzung der „Metzischen Spritze“ an. Ebenso wird über den Abschluß einer Pferdeversicherung diskutiert. Für die Beistellung von Pferden bei Fahrten außerhalb der Gemeinde werden die Besitzer mit 5 Schilling (1/2 Tag) und mit 10 Schilling (1 Tag) entschädigt. 1927 Ferdinand KASSL d. J. übernimmt die Führung; Franz KOCH wird zum stellvertretenden Feuerwehrhauptmann gewählt. Der 31. Feuerwehrtag findet in St. Veit statt und wird von einer großen Abordnung Guttaringer Feuerwehrmänner besucht. Die erste Motorfeuerspritze der Marke „Rosenbauer“ mit 24 PS und einer Leistung von 700 l/min trifft am 20.07. in Guttaring ein. Chronik Die Motorspritze mit angebautem „Zeugkistchen“ 50jähriges Gründungsfest anno 1929. 1. Reihe von links: Albin Werzer, Alois Smodis, Johann Rauscher sen., Ferdinand Tengg, Franz Koch, Ferdinand Kassl jun., Ferdinand Kassl sen., Franz Staudacher, Friedrich Moser, Hans Findling und Michael Steiner. Liegend von links: Valentin Bergmann, Peter Wiltsche (Hornist) und Franz Hasenfelder. 2. Reihe von links: Ferdinand Domenig, Peter Niederdorfer sen., Herbert Vaterl, Karl Hleftschar, Franz Halter, Karl Trojer, Hans Rauscher jun., Sebastian Wiltsche, Hans Moser und Leo Leuko. 3. Reihe von links: Michael Steiner sen., Valentin Rexeisen, Fritz Trainacher, Gustav Holzer, Johann Liegl, Peter Halter, Anton Probst, Franz Werzer, Buttner (Briefträger). 4. Reihe von links: Ferdinand Kopper, Kilian Wiltsche, Ignaz Strutzmann, Ferdinand Kaiser, Hans Ragossnig, Ludwig Koban, Anton Schmidinger, Karl Fuchs, Friedl Manhart und Ambros Stieger Zur feierlichen Übernahme ordnet der Bürgermeister eine Häuserbeflaggung an. Als Maschinisten werden Franz WERZER, Ferdinand KOPPER und Karl HLEFTSCHAR eingeteilt. Brandeinsatz bei der Familie Rauscher: Wegen der Lagerung von Munition am Dachboden kommt es beim Brand zur Explosion, die großes Aufsehen erregt und das Gebäude zerstört. 1928 Der Kassenstand beträgt 294,12 Schilling ... Brandeinsatz beim Wirtschaftsgebäude des Franz PIROLT am Schelmberg (23.07.). 180 Meter Schläuche werden angeschafft. 1929 Zum 50jährigen Gründungsfest wird ein Bezirksfeuerwehrtag in Guttaring abgehalten. Danach beträgt der Kassenstand nur mehr 8,38 Schilling. 43 Chronik Waldbrand am Guttaringberg (10.08.), Wirtschaftsgebäudebrand bei Hans PIRKER vlg. Sichlhof in Deinsberg (05.09.). 150 Meter Schläuche werden angeschafft. 1930 Bei der Motorspritze wird vom 1. Maschinisten Karl HLEFTSCHAR d. Ä. ein „Zeugkistchen“ eingebaut. Der Gerätefonds der Wehr beträgt 78,26 Schilling, der Kneippfonds 13,29 Schilling ... Der Heustock im Stallgebäude des Franz PIROLT am Schelmberg verursacht einen Die Beschaffung von Geldmitteln für den Ankauf notwendiger Gerätschaften hat die FF Guttaring seit jeher zur Organisation verschiedenster Veranstaltungen bewogen. 44 Schwelbrand. Man rückt mit allen verfügbaren Kräften und Geräten aus. Auch die FF Wieting kommt zu Hilfe. Über Relaisleitungen muß vom Görtschitztalbach in Mösel eine Zubringleitung bis auf den Schelmberg errichtet werden. Der Stall kann gerettet und der Heustock ausgeräumt werden. Das liebe Geld spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, die Schlagkraft der FF Guttaring zu erhöhen. So wurden seit der Gründerzeit laufend Feste, Lotterien und Sammlungen durchgeführt, um das nötige Geld für die Anschaffung notwendiger Gerätschaften zusammenbringen zu können. Tradition hatte in der wirtschaftlich besonders schwierigen Zwischenkriegszeit der von der Feuerwehr veranstaltete Silvesterball, wovon heute noch ein legendäres Fest in Erinnerung ist. Das Thema war Frühling im Winter, und so wurden von den fleißigen Damen in wochenlanger Arbeit rund 20.000 Blüten aus Wolle und Papier hergestellt, um den KASSL-SAAL entsprechend zu schmücken. Eines der lustigsten Lotteriefeste fand 1930 statt: Als Hauptpreis hatte man eine Chronik große Kiste in den Eingangsbereich gestellt, welche von Direktor RIEGER ersteigert wurde. Mit großem Applaus wurde die Kiste in den Tanzsaal getragen und geöffnet. Zum Gaudium der Festbesucher entstieg ihr die alte Frau LAURE. Bis zu ihrem 90. Lebensjahr ließ Frau LAURE kein Fest in Guttaring aus und zählte zu den eifrigsten Tänzerinnen der Gemeinde. Tombolas wurden auch noch während des 2. Weltkrieges und danach abgehalten. Auch heute finanziert die FF Guttaring viele ihrer Anschaffungen selbst. Wegen der Vielzahl von Veranstaltungen, die die Feuerwehrkameraden im Jahreslauf organisieren, kann man die FF Guttaring, damals wie heute, zu den wichtigsten Kulturträgern unserer Gemeinde zählen. 1931 Der Gerätefonds wird durch Mittel des Kneippfonds auf 618,59 Schilling aufgestockt. 1932 Wegen Platzmangels wird beschlossen, die Spritze zu versteigern (Ausrufungspreis S 50,–), doch findet sich kein Interessent. Die Spritze ist noch heute im Besitz der Feuerwehr und wird trotz Platzmangels nicht versteigert. Für die Jubiläumsveranstaltung „120 Jahre FF Guttaring“ wurde sie sogar aufwendig renoviert. 1933 Infolge anhaltenden Regens schwillt der Silberbach am 09.10. zum Hochwasser an und setzt die umliegenden Straßen und Plätze unter Wasser. Um 19.00 Uhr wird die Feuerwehr alarmiert, welche während der ganzen Nacht 15 Wohnungen räumt und 26 Schweine, vier Kühe und zwei Ziegen vor dem Ertrinken rettet. An den zwei darauffolgenden Tagen müssen alle betroffenen Keller mittels der Motor- und der zwei Handspritzen ausgepumpt werden. Weiters sind in diesem Jahr drei Brandeinsätze zu leisten: Kaminbrand bei Urban KRAMETTER vlg. GEIER in Urtlgraben (09.01.), Waldbrand am Guttaringberg, Besitzer Max PIRZL und Markus PAMMER (18.03.) und Kaminbrand bei Maria JÖBSTL (Talbauer) in Hollersberg (04.08.) Der Silberbach trat bis zu seiner Verbauung im Jahre 1966/67 regelmäßig aus den Ufern. „Austro Daimler“ der FF Guttaring (1934) mit dem Kennzeichen F 20.743 1934 Gustav HOLZER wird neuer Feuerwehrhauptmann-Stellvertreter. Das erste Motorfahrzeug, ein Rüstwagen der Marke „Austro Daimler“, wird um 2.964,68 Schilling angeschafft. 1.500 Schilling werden vom Land Kärnten subventioniert. Nochmals 45 Chronik Gruppenbild vor 1938. Sitzend von links: Ferdinand Kopper, Hans Ragossnig, Ludwig Koban und Ferdinand Kaiser. Stehend von links: Karl Fuchs, Kilian Wiltsche, Anton Schmidinger, Ignaz Struzmann und Friedl Manhart müssen 362,39 Schilling vom Kneippfonds in den Gerätefonds übertragen werden, um den Kauf bewerkstelligen zu können. Als erste Fahrer fungieren Hans MOSER, Ferdinand KASSL d. Ä. und Ferdinand KOPPER d. Ä. Brandeinsatz bei Johann RAUSCHER (22.02.) und Bibiana REICHMANN in Guttaring (12.07.) 1935 Brandeinsatz wegen schadhaftem Kamin bei Franz KOCH (29.03.). Zweimal rückt die Wehr zum Anwesen der Mathilde ERLACHER (09.08. und 19. 09.) in Wieting aus: Brandstiftung! 1936 Bürgermeister Ferdinand KASSL d. Ä. beantragt bei der „Landesbrandschadensversicherungsanstalt“ wegen der guten Schlagkraft der FF Guttaring um die Einreihung in eine niedrigere Gefahrenklasse für die Marktgemeinde. Der Pflichtbereich der Feuerwehr umfaßt 171 Häuser in Deinsberg, St. Gertruden, Guttaring, Guttaringberg, Rabachboden, Schelmberg, Sonnberg, Urtlgraben, Verloßnitz, Weindorf, Mösel und Raffelsdorf. Luwig KOBAN d. Ä. wird neuer Feuerwehrhauptmann-Stellvertreter. Die bei den Ehrenurkunde für Franz Koch aus dem Jahre 1935 46 Chronik einzelnen Besitzern stationierten Handdruckspritzen (Krückenspritzen) sollen von nun an durch die Feuerwehr jährlich kontrolliert werden. Brandeinsätze werden bei Maria TAUDES (28. 01.) und Hans RAGOSSNIG (04. 08.) in Guttaring geleistet. 1938 Mit dem Anschluß an das Deutsche Reich (13. 03.) wird das Feuerwehr- und Rettungswesen schlagartig verändert. An Stelle der Vereine tritt eine nach Löscheinheiten gegliederte Hilfspolizeitruppe, deren Organisation der Reichsminister des Inneren bestimmt. Noch aber bleibt bei der FF Guttaring alles bei alten. Die Feuerwehr rückt zur Bekämpfung eines Waldbrandes (DomenigScherz-Wald) am 08. 06. aus. Am 12. 08. muß der Brand des Wirtschaftsgebäudes von Karl GRAGGER in Guttaringberg nach einem Blitzschlag gelöscht werden. 1939 Bei der Wehrversammlung, die gar nicht mehr hätte abgehalten werden dürfen, wird Ludwig KOBAN zum provisorischen Wehrführer gewählt. Sein Stellvertreter wird Hans MOSER. Ferdinand KASSL erhält eine Ehrenurkunde zum Dank für seine Tätigkeit als Kommandant. Am 8. Juli 1939 findet im Gasthof MOSER eine Dienstbesprechung, betreffend die Neubestellung des „Feuerwehrführers“ der Feuerwehr Guttaring, statt. Dieser Sitzung wohnen u. a. Bgm. Ludwig PIROLT, der Ortsgruppenleiter der NSDAP, Ewald GRITZNER, sowie der Bezirksfeuerwehrführer FELLNER aus Friesach bei. FELLNER schlägt den provisorischen Wehrführer KOBAN für die Funktion vor. Der Ortsgruppenleiter bemerkt, daß er grundsätzlich nichts dagegen habe, wenn der bisherige provisorische Führer zum Wehrführer bestellt wird: „Wohl aber habe ich mich seinerzeit meiner Zustimmung enthalten, weil hiefür der richtige Dienstweg nicht eingehalten wurde.“ Die Feuerwehren Guttaring und Krasta werden schließlich dem Befehl des Feuerwehrführers von Althofen unterstellt. 1940 Am 07.04. wird die Wehrführung (bis herunter zum Obertruppmann) in Althofen umgeschult, da die Kommandos an die des Heeres angeglichen wurden. 1941 Die Verwendung von Kraftstoff für Übungen wird verboten. Kraftstoffersatz gibt es nur mehr nach Feuerwehreinsätzen (Bränden) und muß mit einem eigenen Formular bei der Kreisführung angefordert werden. Mit dem Anschluß an das Deutsche Reich änderte sich nicht nur die Dienstpost. 1942 Ludwig KOBAN d. Ä. wird aus Krankheitsgründen seiner Funktion enthoben. Gemeindesekretär Ferdinand KOPPER wird zum neuen Wehrführer ernannt. Mitte des Jahres erreicht die Wehrführung die Meldung, daß Truppmann Gustav HOLZER d. J. am 29.04. an der Eismeerfront gefallen ist. 1943 Am 24.01. bekommt die Feuerwehr folgende Urgenz des Kreis-Feuerwehrführers: „Ihre schriftlichen Eingaben tragen noch immer die alte Stampiglie mit Helm, Leiter und Beil, obwohl schon mehrmals darauf verwiesen wurde, daß diese nicht mehr zu verwenden ist. Es ist daher sofort eine neue Stampiglie ,Der Führer der Freiw. Feuerwehr Guttaring‘ anzuschaffen und die alte vollständig abzulegen.“ 47 Chronik Die FF Guttaring wurde der „Hilfspolizeitruppe“ eingegliedert. Neue Uniformen und Rangabzeichen wurden eingeführt. Natürlich gab es schwere Einsätze in den Kriegsjahren. 48 Chronik Am 18.11. wird für Franz KOCH von der Gaufeuerwehrschule das „MaschinistenÄrmelabzeichen“ nach Guttaring geschickt. Es verbleibt bei der Feuerwehr, da auch er sein Leben an der Front lassen muß. 1944 Am 06.05. erhält die Gemeinde 2500 Reichsmark für die Ausgestaltung des Feuerwehr-Gerätehauses (Anbau für die Einstellung eines Löschgruppenfahrzeuges). 1945 Die Feuerwehr wird ab Mai der britischen Besatzungsmacht unterstellt und fungiert mit „Fire Brigade“-Armbinden auf den Uniformen. Auch auf der Tür des Rüsthauses muß ein Schild mit der Aufschrift „Military Government – Civil Police – Fire-Brigade“ angebracht werden. 1946 Die Feuerwehr erhält aus den Beständen der britischen Armee ein Fahrzeug, Type Canada-Ford. Das Fahrzeug war grau lackiert und hatte einen wassergekühlten Acht-Zylinder-Motor mit 78 PS. Die Ladefläche hatte ein Planverdeck, die Halterungen für Geräte, Armaturen und Schläuche wurden von Kameraden der Feuerwehr selbst eingebaut. Rückzug der Kosakenverbände durch Guttaring Eine Tragkraftspritze RW 25 250/10 mit Reinwasserkühlung (Kaspelschieberpumpe) konnte 1952 in den Dienst gestellt werden. Mit dem „Canada Ford“ aus britischen Militärbeständen war die Feuerwehr neu motorisiert (1946) 49 Chronik Der letzte Nachtwächter Die „gute alte Zeit“ währte in Guttaring bis ins Jahr 1952. Bis dahin übte Friedl MANHART seinen Dienst als Nachtwächter aus. Bevor die Ortschaft eine elektrische Beleuchtung bekam (1904), oblag es dem Nachtwächter, die Petroleumlampen, die zur Straßenbeleuchtung dienten, anzuzünden und jeweils am Morgen auszulöschen. Auch sorgte er für die Einhaltung der Sperrstunde in den Gastwirtschaften. In den Nachkriegsjahren übte Friedl Manhart seinen Dienst mehr aus Tradition als aus Notwendigkeit aus. Doch seine Pflicht durfte er nicht verletzen: So mußte er zu jeder Nachtstunde zur Kontrolle einen Schlüssel in die sogenannte „Stechuhr“ stecken. Diese befand sich in einer Nische beim ersten Haus der Abzweigstraße nach Deinsberg (heute abgerissen). In Sitzungsprotokollen der Marktgemeinde sind als Vorgänger Manharts die Nachtwächter PRENNER und RAUSCHER angeführt. Sie übten ihr Amt während der Zwischenkriegszeit aus. Vor allem Karl Prenner beschäftigte den Gemeinderat, da seine Entlohnung wegen der rasenden Inflation monatlich erhöht werden mußte. Bekam der Nachtwächter 1920 monatlich 120 Kronen zugesprochen, wuchs seine Löhnung bis Oktober 1922 auf 30.000 Kronen monatlich an, doch das Geld war wertlos. Dienstkleidung und Ausrüstung eines Nachtwächters. Foto aus: „Dem Nächsten zur Wehr“ (Der letzte Nachtwächter von Hermagor) 50 Chronik Kommandant Eicher auf Inspektionsfahrt bei einem Hochwassereinsatz Karl SCHIESSWOHL wird zum WehrführerStellvertreter gewählt. Am 12.11. kommt es zum Brand in der SCHMIDINGER-Trockenhalle. 1947 Brandeinsatz bei SCHEIBL (05.09.) 1948 Ferdinand KASSL wird zum neuen Wehrkommandanten gewählt. Brandeinsätze sind in Silberegg (08.04.) und in Schinzelt (02.06.) zu leisten. Leider fehlen bis zum Jahr 1964 sämtliche Einsatzaufzeichnungen. 1952 Eine neue Tragkraftspritze RW 25 wird von der Feuerwehr in den Dienst, der letzte Nachtwächter von Guttaring von der Gemeinde außer Dienst gestellt. 1954 Karl HLEFTSCHAR d. J. wird von der Wehrversammlung zum stellvertretenden Kommandanten gewählt. aus den Ufern. Die Wasserfluten reißen Brücken weg und überschwemmen den größten Teil des Ortes. Ebenso wird die Gemeindestraße in Ratteingraben durch einen Erdrutsch verschüttet. Die neue Tragkraftspritze RK-35 mit einer Leistung von 500 l/min bewährt sich besonders bei diesen Einsätzen. Bei den schweren Hochwässern im Jahre 1966 Weihe der Kirchenglocken Wirtschaftsgebäudebrände bei Christine KOFLER (27.02.), Ludwig PIROLT 1964 leistete die Motorspritze von 1927 noch immer gute Dienste. am 16. Juni 1957 1958 Ein VW-Bus mit 1500-ccm-Vierzylindermotor mit 42 PS wird angekauft und bleibt bis 1966 im Dienst. 1960 Franz EICHER übernimmt die Führung der Feuerwehr als Kommandant. 1964 Die Ortschaft wird von drei schweren Hochwässern heimgesucht: Am 10.07. tritt der Silberbach erstmals aus den Ufern, danach überschwemmt der Bach durch anhaltende Regengüsse noch am 01. und 24.08. den Ort und dessen Umgebung. Die Feuerwehrmänner kämpfen tagelang gegen die Naturgewalten, müssen Uferböschungen und Brücken sichern, Häuser evakuieren sowie Wohnungen und Keller auspumpen. 1965 Am 28.09. tritt durch wolkenbruchartige Regenfälle wieder der Silberbach 51 Chronik Die Wildbachverbauung setzt den schweren Hochwässern im Ortsgebiet ein Ende Feierliche Indienststellung des „Land Rover“ im Sommer 1966 52 am Schelmberg (15.06.) und in Baierberg vlg. JUNGMANN (04.12.). Am 21.07. geht ein schweres Gewitter über Guttaring nieder und überschwemmt den Ort. Ein Blitz steckt das Wirtschaftsgebäude in Unt.-Wietingberg vlg. REITER in Brand. Durch den Einsatz der Feuerwehren Wieting und Guttaring kann das angrenzende Wohnhaus gerettet werden. Höhepunkt in diesem Jahr ist für die Feuerwehr die Anschaffung eines Bergland-Löschfahrzeuges der Marke „Landrover“ von der Firma Rosenbauer. Das Fahrzeug verfügt über 77 PS und hat eine Nutzlast von 2,2 Tonnen. 1968 Brandeinsatz beim Sägeschuppen der Familie STINGL in Übersberg (02.04.) und Wirtschaftsgebäudebrand in Krasta (25.04.). Am 04.05. wird die Feuerwehr zum Brand des Mühlengebäudes des Ferdinand GRESCHITZ im Ratteingraben alarmiert. Bei Eintreffen der Löschkräfte steht das Gebäude bereits in Vollbrand, doch kann das Wohnhaus gerettet werden. 1969 Kaminbrand in Urtl bei Ferdinand KOPPER (26.01.), Waldbrände in Deinsberg (10.04.) und in Rabenstein/Althofen (03.05.) 1970 Brand im Wald des Besitzers Ferdinand KASSL (09.07.) und Wirtschaftsgebäudebrand in Wieting. 1971 Wald- und Flurbrände in Guttaringberg (21.03.), beim Anwesen Hans MOSER (28.03.), im Ratteingraben (22.04.) und in Verloßnitz (18.05.) 1972 Wachablöse an der Spitze der Wehr- Chronik leitung: Hans SCHMIDINGER wird zum Kommandanten gewählt; Ludwig KOBAN d. J. löst Karl HLEFTSCHAR als KommandantStellvertreter ab 1973 Die FF Guttaring rückt zum Hochwassereinsatz in St.Veit/Glan (06.10.) aus. 1974 Fahrzeugbergung nach Verkehrsunfall auf der Silberegger Landstraße. 1975 Hochwassereinsatz in Friesach (22.07.), Traktorbergung (23.08.) und LKWBrand am Schelmberg (25.08.). 1976 (08.01.); Waldbrände in Althofen (04.04.), in Übersberg (05.04.) und im Ratteingraben (07.07.). Am 20.07. ist in Guttaring ein Hochwassereinsatz zu leisten. Mit Ankauf eines Tanklöschfahrzeuges (TLFA 2000) Mercedes Benz 911 mit Allradantrieb ist die Feuerwehr auf dem neuesten technischen Stand. 1977 Wirtschaftsgebäudebrände in Kappel/Krappfeld (05.02.), bei Maria WILTSCHE in Guttaring (05.08), nochmals in Kappel/ Krappfeld (05.09.) und in Silberegg (14.09.). Am 05.08. ist gleichfalls ein Hochwassereinsatz zu leisten. Gruppenbild vom 6. Juli 1969. Sitzend von links: Ludwig Koban, Willibald Hübler, Franz Eicher sen., Rudolf Mallner, Karl Hleftschar, Franz Kernmayer, Friedrich Manhart und Reinhold Eicher. Stehend von links: Hans Mühleder, Karl Lackner, Karl Greschitz, Hans Schmidinger, Josef Pirolt, Roman Fasching, Hubert Bornik, Alfons Ragossnig, Sebastian Wiltsche, Hermann Mallner, Peter Grieser, Franz Vaterl, Herbert Kuss, Johann Wieland, Michael Deinegger, Willi Rainer und Franz Eicher jun. Küchenbrand bei Hans MITTERER 53 Chronik Indienststellung des Tanklöschfahrzeuges TLFA 2000 (1976) und der Tragkraftspritze Automatic 120 VW (1979). 1978 Wirtschaftsgebäudebrand in Kappel/Krappfeld (10.03.); Flurbrand im Moos in Übersberg (30.03.); PKW-Brand nach Schweißarbeiten (21.06.); Wirtschaftsgebäudebrand bei Erich POBASCHNIG im Ratteingraben durch Heuselbstentzündung: Das angebaute Wohnhaus kann gerettet werden. 54 Nach schweren Regenfällen tritt der Silberbach aus den Ufern und vermurt den Ratteingraben (02.08.); der Dobischerbach vermurt die Straße nach heftigem Gewitter (26.08.). Ausgelaufenes Heizöl muß umgepumpt werden (16.10.). Waldbrand in Hüttenberg (23.11.). Wegen akuter Wasserknappheit müssen ab Oktober viele Landwirtschaften mit Trinkwasser versorgt werden. 1979 Die Wasserversorgungsfahrten mittels Tanklöschfahrzeug müssen aufrecht erhalten werden. Am 27.01. brennt es im Holzwerk des Karl RATTENBERGER in Treibach/Althofen; Autobrand in der KFZ-Werkstätte von Heribert KUSS (23.02.); Waldbrand in Waitschach durch Zigarette (04.09.), einen Tag später rückt die Feuerwehr zur Vermißtensuche (verirrter Schwammerlsucher) aus. Johann WIELAND wird Kommandant-Stellvertreter. 1980 Brandeinsatz im Moorbad (04.03.), Wirtschaftsgebäudebrand in Kappel/Krappfeld (27.03.), Moosbrand bei Hans TILLY (29.03.) und Waldbrand in Hüttenberg (15.04.) 1980 bis 1999 Chronik In den letzten 20 Jahren setzte eine enorme Entwicklung im Einsatzspektrum der freiwilligen Feuerwehr Guttaring ein: Der Zustand dieser Entwicklung auf den Gebieten der Technik und Chemie erforderte eine starke Ausbildungs- und Ausrüstungsoffensive. Denn mit dem Wissen und der Technik von gestern kann man nicht die Gefahren von heute wirk- Chronik ... der Marktgemeinde Guttaring, eine schlagkräftige Hilfsorganisation, an der Jahrtausendwende Waldbrand am 18. April 1984 im Ratteingraben Die Freiwillige Feuerwehr ... 1983 In Fortsetzung der positiven Entwicklung der FF Guttaring werden die allgemein durchzuführenden Anforderungen an die freiwillige Hilfsgemeinschaft immer aufwendiger und umfangreicher. Eine großangelegte Umorientierung wird im Jahre 1985 eingeleitet. In diesem Jahr finden wieder die periodischen Funktionswahlen im Kärntner Feuerwehrwesen statt. Orts- und Gemeindekommandanten, Abschnitts-, Bezirks- sowie der Landesfeuerwehrkommandant müssen sich einer demokratischen Wahl stellen. Zum Landesfeuerwehrkommandanten wird Adolf OBERLERCHER, zum Bezirksfeuerwehrkommandanten für St.Veit/Glan Hans RAUMAUF und zum Abschnittskommandanten Krappfeld-Metnitztal Waldemar EICHER gewählt. In der Marktgemeinde Guttaring wird als Orts- und Gemeindefeuerwehrkommandant Hans SCHMIDINGER wiederbestätigt und ihm zur Seite Johann WIELAND als Stellvertreter gewählt. Der aktive Mannschaftsstand beträgt 31 Mann. Mit dieser Mannschaft stellt sich das neu etablierte Kommando der FF Guttaring den zukünftigen Aufgaben und Anforderungen. Viele Probleme harren ihrer Lösung. Die Raum- und Unterbringungsmöglichkeiten für Fahrzeuge und Gerätschaften sowie der persönlichen Ausrüstung entsprechen bei weitem nicht mehr den gestellten Anforderungen. Der Bau eines größeren Gerätehauses ist dringend geboten. Außerdem soll auch der Ankauf eines neuen Löschfahrzeuges an Stelle des alten „Land-Rovers“ ehestens realisiert werden. In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den zuständigen Feuerwehrdienststellen im Bezirk und Land hoffte man auf eine baldige Lösung der Probleme. 1985 Im Jahr 1985 wird die „Erste-HilfeAusbildung“ der Wehrmänner durch den Feuerwehrarzt Dr. Wilhelm JERUSALEM vorangetrieben sowie auf die intensive Weiterbildung der aktiven Mannschaft größter Wert gelegt. Die Einsatzauflistung für das Jahr 1985 ergibt: 4 Brände, 8 Hilfeleistungen und 5 Wassertransporte. 1986 Das Jahr 1986 ist geprägt von Unwetter und Hochwasserkatastrophen: 5 Brände, 12 Hilfeleistungen bei Muren und Hochwasserschäden sowie 5 Wassertransporte weisen die diesbezüglichen Aufzeichnungen auf. Das aktive Feuerwehrmitglied der FF Gutta- 56 Chronik JERUSALEM ist äußerst bemüht, daß die Atemschutzträger medizinisch und physisch optimal versorgt werden. Am 24. 05. nimmt die Wehr mit großem Erfolg an den Leistungsbewerben in der Stufe IV teil. Bild links: Brandeinsatz bei den Treibacher Werken im Mai 1984 1988 Im Jahre 1988 wird fleißig am Rüsthaus weitergebaut und die Mannschaftsausbildung zielstrebig weitergeführt. Die angefallenen 25 Einsätze können zufriedenstellend durchgeführt werden. 1989 Das Jahr 1989 bringt den Ankauf eines Mannschaftstransportfahrzeuges. Das Fahrzeug wird komplett aus den Mitteln der Kameradschaftskasse finanziert und in der Folge auch von den Kameraden zum 110jährigen Bestand der Wehr feuerwehrtechnisch aufgebaut und eingerichtet. Segnung des neuen Mannschaftstransportfahrzeuges (MB 207) und Ehrung der erfolgreichen Wettkampfgruppe (1989) ring Ing. Egon Kaiser wird in den Dienst des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes aufgenommen. 1987 Für dieses Jahr ist der Beginn des Rüsthausneubaues vorgesehen. Bgm. Josef POLKA gibt bekannt, daß die Finanzierung weitestgehend gesichert ist, jedoch noch nicht feststeht, ob das Haus schon im Jahre 1988 fertiggestellt werden kann. Ein weiteres Sorgenkind der Wehr ist der schon 25 Jahre alte „Land-Rover“. Kommandant Hans Schmidinger urgiert mit Nachdruck den ehesten Ankauf eines KLF. „Eine adäquate Motorisierung ist die Voraussetzung für die schnelle Einsatzbereitschaft einer Wehr“, stellt der Kommandant fest. Das Atemschutzwesen wird im laufenden Jahr weiter ausgebaut, und Dr. Wilhelm 57 Chronik Bei den am 28. 05. stattfindenden Bezirksleistungsbewerben, die diesmal in Guttaring zur Austragung gelangen, können die Guttaringer Feuerwehrmänner den Bezirksmeistertitel erkämpfen. Am 02.12. ist das neue Rüsthaus so weit fertiggestellt, daß die Feuerwehr mit allen Geräten und Fahrzeugen in das Haus einziehen kann. Die offizielle Einweihung wird für den Juli 1990 vorgesehen. Für die Einschulung an der neuen Funk-FixStation wird das Funkpersonal einer intensiven Ausbildung unterzogen. Tierrettungseinsatz in Kappel/Krappfeld Die Einsatzstatistik des Jahres 1989 zeigt eine steile Aufwärtstendenz, so mußte die Wehr zu 13 Bränden, 72 technischen Hilfeleistungen und 26 Wassertransporten ausrücken. 1990 ist das Jahr der Einsatzrekorde: Nicht weniger als 18 Brände, 96 technische Hilfeleistungen und 39 Wassertransporte sind zu verzeichnen. Am 07.07. fand unter großer Beteiligung der Bevölkerung und in Anwesenheit vieler Ehrengäste und Gastfeuerwehren die feierliche Rüsthaussegnung statt. Infolge der sommerlichen Trockenheit mußten verschiedene Anwesen regelmäßig mit Trinkwasser versorgt werden. In diesem Zusammenhang muß der Pfarrhof von „Maria-Hilf“ achtmal und die Liegenschaft Ing. Walgram-Hollersberg sogar zwölfmal durch die Feuerwehr mit Trinkwasser beliefert werden. 1991 Am 26.05. finden wieder Kommandantenwahlen statt. Der angesehene Feuer- Landesfeuerwehrkommandant LBD Adolf Oberlercher bei der Segnung des neuen Rüsthauses 58 Chronik Das neue Feuerwehrhaus am Oberen Markt 1 fügt sich bestens in das Ortsbild und gewährleistet einen reibungslosen Dienstbetrieb. wehrkommandant Hans SCHMIDINGER wird in seiner Funktion bestätigt. Zum Stellvertreter wird Herbert KUSS gewählt. Am 06.07. kann das im Frühjahr von der Firma „Lohr“ ausgelieferte Löschfahrzeug im Rahmen eines großen Festes gesegnet und seiner Bestimmung übergeben werden. Im Juli und August 1991 wird Guttaring von schweren Unwettern heimgesucht. Hochwasserkatastrophen und schwere Vermurungen sind die Folgeerscheinungen, so daß sogar das Bundesheer zur Assistenzleistung angefordert werden muß. Im Laufe des Jahres kann durch großzügige Spenden der Bevölkerung und sonstige Beihilfen eine Reihe von Lösch- und Rettungsgeräten in den „Ausrüstungsfundus“ der Wehr eingebracht werden. Für die nähere Zukunft wird die Anschaffung eines stromunabhängigen „Sirenennotstrompaketes“, mittels welchem die Feuerwehr sowie die Zivilbevölkerung auch bei totalem Stromausfall schnellstens alarmiert werden kann, ins Auge gefaßt. Beim Bau des neuen Rüsthauses leisteten die Feuerwehrmänner unzählige freiwillige Arbeitsstunden – hier bei der Ausstattung der Fahrzeughalle Als Kameradschaftsförderungs-Maßnahmen werden, wie gewohnt, im Sommer das Fußballspielen und im Winter das beliebte Eisschießen intensivst gepflogen. Ausflüge, Besichtigungen und Zirkusbesuche runden das Kameradschaftsangebot ab. In diesem ereignisreichen Jahr ist auch das Einsatzaufkommen nicht geringer geworden: 10 Brände, 54 technische Hilfeleistungen und 12 Wassertransporte sind das Ergebnis der Feuerwehraktivitäten. 1992 Infolge großer Trockenheit sind wieder viele Wassertransporte zu den betroffenen Liegenschaften notwendig. 59 Chronik Bei der Verbringung der durch die Borkenkäfer befallenen Holzbestände sind die Guttaringer Feuerwehrmänner genauso beteiligt wie bei einem Tierrettungseinsatz, bei dem es gilt, einen Igel aus dem Kanalschacht zu befreien. Im Laufe des Jahres kann dank der Mithilfe von Ing. Egon KAISER das geplante Sirenenpaket in Testbetrieb genommen werden. Schlußendlich wird für das Jahr 1992 wieder eine beachtliche Einsatzhäufigkeit verbucht: Bei 11 Bränden, 42 technischen Hilfeleistungen und 32 Wassertransporten war die FF Guttaring in Aktion. 1993 Unwettereinsatz im Ratteingraben im Juli 1990 Am 13.02. wird der FF Guttaring als erster Wehr Kärntens die stromunabhängige Sirenenanlage offiziell übergeben. Das Jahr 1993 ist durch überdurchschnittlich viele Wald- und Wiesenbrände gekennzeichnet. Darüber hinaus wird Guttaring am 18. 07. von einem verheerenden Unwetter heimgesucht, dessen Auswirkungen die Wehrmänner bis an die Grenze der Leistungsfähigkeit belasten. Bei den Leistungsbewerben in St. Salvator kann die Wettkampfgruppe in Stufe I den 2. Platz erringen. Auch die Einsatzleistungsbilanz kann sich wieder sehen lassen: 26 Brandeinsätze, 62 technische Hilfeleistungen und 17 Wassertransporte stehen zu Buche. Feuerwehrmesse in Hannover. 1995 Schwere Unwetter wüten wieder in der Gemeinde. Vermurungen ungeheuren Ausmaßes sind die Folgeerscheinung. Vom 02. bis 08.07. stehen die Feuerwehrmänner im Einsatz, um die größten Schäden zu beseitigen. In diesem Jahr ist wieder ein Gerätezuwachs zu verzeichnen: 1 Motorspritze TS 8, 1 Handfunkgerät, 1 Belüftungsgerät und 2 Helmsprechanlagen werden dem Ausrüstungsbestand zugeführt. Bei den Leistungsbewerben ist die Wehr in Serie im Spitzenfeld zu finden und erreicht in der Stufe III den 2. Platz. 5 Brände und 44 technische Einsätze müssen in diesem Jahr geleistet werden. 1996 Dem Ankauf eines neuen Tanklöschfahrzeuges wird in der Prioritätenliste der oberste Platz eingeräumt. Sturm- und Unwettereinsätze dominieren 1994 Auch die Feuerwehr braucht einmal Hilfe: Problematische Wasserversorgung zum Gasthof Kopper-Urtl 60 Bei den Bezirksleistungsbewerben des Jahres 1994 in Brückl ist die Wehr in der Stufe II wieder erfolgreich. Gegen stärkste Mitbewerber wird ein 3. Platz erreicht! Im September 1994 wird unser Altkommandant Franz EICHER unter großer Beteiligung zu Grabe getragen. Den kameradschaftlichen Höhepunkt des Jahres bildet der Besuch der Internationalen Übergabe der stromunabhängigen Sirenenanlage mit LAbg. Herwig Hofer, Ing. Egon Kaiser, LAD Dr. Reinhard Sladko, LBD Adolf Oberlercher, LBD-Stv. Heinz Sajovitz und OBR Simon Hribernik aus Völkermarkt Chronik Wirtschaftsgebäudebrand am Guttaringberg 1994 61 Chronik Brandeinsatz im Zementwerk Wietersdorf (1994) Wirtschaftsgebäudebrand (1995) Überschwemmung nach Unwetter (1995) LKW-Brand in Mösel (1995) 62 Chronik auch dieses Jahr. Sie erreichten zwar nicht die Heftigkeit des Vorjahres, verdienen aber erwähnt zu werden. Bei den Leistungsbewerben in Gurk ist die Wettkampfgruppe wieder äußerst erfolgreich. Sie wird in der Stufe IV Abschnittsmeister von „Krappfeld-Metnitztal“ und 2. im Bezirk St.Veit an der Glan. Einmal mehr ist in den Jahresberichten die Abhaltung der schon zur Tradition gewordenen Herbstmärkte festgehalten. Die dabei erzielten Erlöse werden zum Ankauf von Feuerwehrgeräten und diversen Ausrüstungsgegenständen verwendet. Ohne Mithilfe der engagierten Frauen wären die schönen Erfolge für die FF Guttaring allerdings nicht möglich. 1997 Nachdem die amtliche 6jährige Feuerwehrfunktionsperiode zu Ende ist, müssen im Jahre 1997 die Kommandanten und ihre Stellvertreter wieder neu gewählt oder bestätigt werden. Da der amtierende Kommandant der FF Guttaring, Hans SCHMIDINGER, nach 25jähriger Kommandantenfunktion die Absicht bekundet, nicht mehr zu kandidieren, wählen die aktiven Kameraden Ing. Egon KAISER zum neuen Kommandanten der FF Guttaring. Als Stellvertreter wird Herbert KUSS wiedergewählt. Kameradschaftsführer: Reinhold Klavzer, Schriftführer: Werner Schmidinger, Kassier: Gerald Wastian, Gerätewart: Michael Lachowitz, Hauptmaschinist: Herbert Kuss, Funkbeauftragter: Ing. Egon Kaiser, Atemschutzbeauftragter: Walter Kräuter Mit den Funktionären ist die FF Guttaring wieder mit einer ausgezeichneten Kommandantschaft ausgestattet und bereit, die gute Tradition und stete Einsatzverfügbarkeit auch in der Zukunft fortzusetzen. Am 30.08. findet im Rüsthaus unter dem Vorsitz des Kommandanten Ing. Egon KAISER eine Ehrung verdienstvoller Feuerwehrmänner statt. Im Beisein von Bürgermeister Josef POLKA und des gesamten Gemeindevorstandes sowie von Bezirksfeuerwehrkommandant Robert KROPF, der Abschnittskommandanten Waldemar EICHER und Heimo Ehrung verdienter Feuerwehrmitglieder Stehend von links: Michael Deinegger, Herbert Kuss, Ing. Sepp Köck, Johann Wieland, Ing. Egon Kaiser. Sitzend von links: Bgm. Josef Polka, Hans Schmidinger, Alfons Ragossnig, Hubert Bornik, Alt-Bgm. Franz Kernmayer. Durch den Kommandanten wird folgender Ortsfeuerwehrausschuß bestellt: Zugskommandant: Günter Lackner, Gruppenkommandanten: Walter Kräuter, Heinz Jöbstl, Ludwig Spielberger, 63 Chronik Wirtschaftsgebäudebrand am Muraniberg 3 in Althofen (1997) HAIMBURGER sowie von Pfarrer Mag. Christoph NOWODCZYNSKI und einiger Kommandanten von Nachbarwehren wurden für treue und langjährige Mitgliedschaft geehrt: Karl HLEFTSCHAR (54 Jahre), Altbürgermeister Franz KERNMAYER (50 Jahre), Hubert BORNIK und Johann WIELAND (40 Jahre), Alfons RAGOSSNIG (35 Jahre), Herbert KUSS und Hans SCHMIDINGER (32 Jahre) sowie Michael DEINEGGER (30 Jahre) und Ing. Sepp KÖCK (23 Jahre) Eine besondere Ehrung wurde Hans SCHMIDINGER zuteil, er wurde für seine 25jährige Tätigkeit als Kommandant der Wehr zum Ehrenkommandanten ernannt. Ihm wurde der erste Ehrenring der FF Guttaring überreicht. 64 Im Laufe des Jahres müssen die Feuerwehrmänner zu 15 Brandeinsätzen und 50 Hilfeleistungen aller Art mit insgesamt 4.359 Einsatzstunden ausrücken. Die Einsätze sind breit gefächert und führen von einfachen Pumparbeiten über Absperrdienste sowie Versorgungs- und Suchaktionen bis hin zu Verkehrsunfällen, aufwendigen Hilfeleistungen bei Sturm- und Unwetterkatastrophen sowie auch gefährlichen Brandeinsätzen. Bei allen Anlaßfällen sind die Männer der FF Guttaring stets bereit, den Mitbürgern in Not und Gefahr beizustehen. 1998 73 Einsätze bedeuten eine Einsatzsteigerung um 12 Prozent. Davon müssen die Feuerwehrmänner zu 15 Hochwassereinsätzen ausrücken. Weiters führten die Wehr- Chronik mitglieder 37 Übungen durch und leisten insgesamt 3365 freiwillige Arbeitsstunden. Bei den Bezirksbewerben schafft die Wettkampfgruppe der FF Guttaring den Bezirksmeistertitel in der Stufe IV. In der Stufe II konnte der 7. Gesamtrang erreicht werden. 1999 Mit einem Mannschaftsstand von 44 Mann steht die Kameradschaft der FF Guttaring am Vorabend ihres 120jährigen Bestandsjubiläums bereit, ihren selbstlosen Dienst an der Bevölkerung und für die Marktgemeinde mit einem zukunftsorientierten Konzept fortzusetzen. Durch moderne Führungspraktiken sorgt die Kommandantschaft vor, daß sich die kommunale Gemeinschaft auch weiterhin auf ihre selbstlosen Helfer verlassen kann. Ein besonderes Anliegen ist es den Mitglie- Bezirksmeister in der Stufe IV des Feuerwehrleistungsbewerbes 1998. dern der FF Guttaring, damit die Gemeinde- Von links: Gerald Wastian, Walter Lackner, Heinz bürger nie hilf- und schutzlos den möglichen Jöbstl, Walter Kräuter, Günter Lackner, Andreas Katastrophen und Unglücksfällen ausgesetzt Ladstätter, Ing. Egon Kaiser, Walter Musitsch und sind. Mario Gruber Die Kommandantschaft ruft daher alle Mitbürger auf, das Ihrige dazu beizutragen, daß die Gemeinde auch künftig ein Hort des Friedens und eines möglichst sicheren Wohlstandes bleiben möge. Vor allem die Jugend ist eingeladen, zur Freiwilligen Feuerwehr zu kommen und aktiv mitzuhelfen, daß die Gemeinde Guttaring Angelobung von Johann Wiltsche durch in Zukunft noch sicherer und lebenswerter Ing. Egon Kaiser und Vizebgm. Hubert Zois am 20. März 1999. wird. 65 Chronik Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Guttaring mit Ehrengästen anläßlich der Jubiläums-Jahreshauptversammlung 1999 66