FREIWILLIGE FEUERWEHR

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FREIWILLIGE FEUERWEHR
120 JAHRE FREIWILLIGE FEUERWEHR GUTTARING
120
JAHRE
FREIWILLIGE
FEUERWEHR
Chronik
Seit 120 Jahren sorgt die Freiwillige
1999
Feuerwehr Guttaring für den Schutz der
Marktgemeinde Guttaring und seiner
Einwohner. Im Kampf gegen Schadensfeuer und Naturgewalten mußten seither unzählige Einsätze geleistet werden
– freiwillig und unbezahlt und oft unter
dem Einsatz der eigenen Gesundheit
und des Lebens.
Diese Chronik ist daher allen verstorbenen Kameraden, den heutigen Mitgliedern der Feuerwehr sowie all jenen Frauen und Männern der Marktgemeinde
gewidmet, die sich immer tatkräftig für
Hohe Motivation
Chronik
Ing. Egon KAISER
Kommandant der FF Guttaring
An der Schwelle des 3. Jahrtausends feiert
unsere Feuerwehr im Zuge eines Festaktes
am 26. Juni 1999 das 120jährige Bestandsjubiläum. Dies bedeutet 120 Jahre Einsatz
von Idealisten für die Gemeinschaft. Weiters
bedeutet dies Schutz für das öffentliche und
private Gut. Die Tätigkeit in der Feuerwehr
ist täglich praktizierte Solidarität, gleichbedeutend mit ständiger Einsatzbereitschaft
zur Sicherheit der Menschen in unserer
Gemeinde.
Zu unserem 120jährigen Jubiläum war es für
die verantwortlichen Funktionsträger der
Feuerwehr auch eine Verpflichtung, die Leistungen unserer Vorfahren für die Gegenwart
und vor allem für die Zukunft zu erhalten.
Wir haben uns daher entschlossen, in einer
Chronik die Aufgabenstellungen der FF
Guttaring in den 120 Jahren ihres Bestehen
aufzuzeigen und entsprechend zu dokumentieren. Das, so bin ich überzeugt, ist mit
dieser Chronik auch gelungen.
Durch unser Engagement sind alle Mitglieder der FF Guttaring für die Sicherung des
Weiterbestandes auch bemüht, ein Zeichen
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dafür zu setzen, daß ehrenamtliche Arbeit
anerkannt wird und sich lohnt.
Der große Lohn für uns ist jedoch nicht die
Bezahlung der Einsatzleistungen, sondern
der uns teilwerdende Dank und die Anerkennung durch unsere Bevölkerung.
Zur zeitgemäßen Ausrüstung, die uns unsere
Gemeindevertreter zur Verfügung stellen, ist
ebenso wichtig auch die gute Ausbildung der
Feuerwehr, die in unseren Reihen gegeben
ist. Entscheidend über alles stehen jedoch der
Geist, die Motivation, die unsere Kameraden
erfüllt.
Die 120-Jahr-Feier ist der gegebene Anlaß, die
Pioniere in unserer Feuerwehr zu ehren und
ihnen zu gedenken.
Für uns ist es daher eine Verpflichtung, den
Idealismus unserer Vorfahren der FF Guttaring als lebendige Tradition der Jugend
weiterzugeben.
Es ist sicherlich nicht möglich, die Zahl zu
ermitteln, was an Volksvermögen durch
die FF Guttaring in den 120 Jahren gerettet
wurde.
Wir sind eine Gemeinschaft, welche aus
reinem Idealismus, ohne Belohnung, ihre aufopferungsvolle Tätigkeit ausübt und es auch
weiter so fortführen wird.
Als Kommandant der FF Guttaring kann ich
daher im Namen aller Feuerwehrkameraden
zum 120jährigen Gründungsjubiläum für
unsere Gemeinde und für unsere Bevölkerung das Versprechen abgeben, helfend da zu
sein, wenn wir benötigt werden.
Ich danke daher allen Gönnern und Freunden der FF Guttaring auf das herzlichste
und ersuche sie alle, uns auch weiterhin ihre
Unterstützung zukommen zu lassen.
120 Jahre FF Guttaring
Chronik
Josef POLKA
Bürgermeister der Marktgemeinde
Guttaring
Es ist ein besonders erfreuliches Ereignis
für unsere Marktgemeinde Guttaring, sich
in würdevoller Form an das Jahr 1879 zu
erinnern. Dies war das Jahr, in dem verantwortungsbewußte Männer, sicher von Not
geprägt, zur Selbsthilfe griffen und die Feuerwehr von Guttaring gründeten.
Freiwilligkeit, Gehorsam, Weiterbildung und
Kameradschaft waren stets die Pfeiler, die
den Bestand unserer Organisation sicherten.
War man früher fast ausschließlich mit Brandbekämpfung betraut, so hat sich das Aufgabengebiet in der heutigen Zeit wesentlich
geändert. Die rasche Entwicklung unserer
Zeit, die Technisierung und Mechanisierung
stellt unsere Feuerwehr immer wieder vor
neue Aufgaben. Nur durch ständige Schulung und modernste Ausrüstungen kann man
diese Aufgaben bewältigen. Es wäre jedoch
alles vergeblich, wenn es nicht Männer geben
würde, die sich unserer „Freiwilligen Feuerwehr“ anschließen, um bei Gefahr und Not
jederzeit Hilfe zu leisten.
Durch bauliche Maßnahmen, eine seriöse
technische Ausstattung und klare politische
Aussagen hat die Marktgemeinde Guttaring
ein eindeutiges Bekenntnis zur Freiwilligen
Feuerwehr dokumentiert und wird dies auch
in Zukunft so halten.
Der Tätigkeit unserer Feuerwehr gebührt großer, aufrichtiger Dank und Anerkennung.
Unserer Jugend sei der Gedanke der Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe Verpflichtung,
das Erbe ihrer Väter zu übernehmen.
Liebe „FF GUTTARING“:
Herzliche Gratulation zum 120jährigen
Bestandsjubiläum!
GUT HEIL!
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Chronik
Dank
Für die Erstellung dieser Chronik
haben wir innerhalb der Mitglieder und der Ortsbevölkerung große
Unterstützung erfahren.
Daten, Bilder und Schriftmaterial wurden zur Verfügung gestellt:
LANDESARCHIV KÄRNTEN,
KÄRNTNER LANDESFEUERWEHRVERBAND,
CHRONIK UND VOLKSTÜMLICHES DER MARKTGEMEINDE GUTTARING,
SITZUNGSPROTOKOLLE DER MARKTGEMEINDE GUTTARING,
PFARRARCHIV GUTTARING,
ROMAN FELSNER, ALBERT LINGENHEL
sowie die Familien KASSL, VATERL, RIEDER, KOBAN, NEUMAYER, KÜGERL,
HALTER-KOCH, KOPPER, HLEFTSCHAR, EICHER, KÖCK, SCHMIDINGER,
LESNIK, WALDNER, MOSER, TRUMMER, LADSTÄTTER, PIROLT J.
Besonderer Dank gebührt Familie Herbert PIROLT sen.
PATINNEN
Als Patinnen haben in den letzten Jahrzehnten folgende Persönlichkeiten
gegenüber der FF Guttaring besonderes Wohlwollen bewiesen:
Gertraud MALLNER
Edith STINGL
Ingrid POLKA
Brunhilde PLASSNEGGER
Stefanie MOSTEGEL
Marlies MOSER
Gilda STAUBMANN
Margarethe KASSL
Käthe PIROLT
Josefine KOPPER
Emmilies VOLDER
Irmhilde EICHER
Lore KERNMAYER
Ilse SCHMIDINGER
Besonderer Dank gilt den Frauen der Feuerwehrkameraden, die stets uneingeschränkt der FF Guttaring helfend zur Verfügung stehen
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Chronik
1879 bis 1980
Die Gründungsmitglieder
der Freiwilligen Feuerwehr Guttaring legten
den Grundstein für ein
sicheres Gemeinwesen in
unserer Marktgemeinde.
Idealismus, Entschlossenheit und hohes soziales
Engagement zeichnen bis
heute die Mitglieder der
größten Einsatzorganisation Kärntens aus
Chronik
Die Feuerwehrführung
Kommandanten
Kommandanten-Stellvertreter
1879–1883
Balthasar ZENZ
1879–1885
Alois DOMENIG
1883–1885
Gottlieb PITZLER
1885–1888
Anton TREU
1885 –1888
Ferdinand DOMENIG
d. Ä.
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1888–1904
Ferdinand KASSL d. Ä.
1888–1904
Josef ZEWEDIN
1904–1906
Ferdinand DOMENIG
1904–1906
Ferdinand KASSL d. Ä.
Chronik
Kommandanten
Kommandanten-Stellvertreter
1906–1920
Friedrich MOSER
1906–1920
Franz HALTER
1920–1923
Dir. Karl FÜHRER
1920–1927
Ferdinand KASSL d. J.
1923–1927
Franz KOCH
1927–1939
Ferdinand KASSL d. J.
1927–1934
Franz KOCH
1934 –1936
Gustav HOLZER
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Chronik
Kommandanten
Kommandanten-Stellvertreter
1936–1939
Ludwig KOBAN d. Ä.
1939–1942
Ludwig KOBAN d. Ä.
1939–1946
Hans MOSER
1942–1948
Ferdinand KOPPER
1946–1954
Karl SCHIESSWOHL
1948–1960
Ferdinand KASSL
1954–1972
Karl HLEFTSCHAR
1960–1972
Franz EICHER
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Chronik
Kommandanten
Kommandanten-Stellvertreter
1972–1997
Hans SCHMIDINGER
1972–1979
Ludwig KOBAN d. J.
1979–1991
Johann WIELAND
seit 1991
Herbert KUSS
seit 1997
Ing. Egon KAISER
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Chronik
1879
Simon Vaterl, Großgrundbesitzer,
unterstützte als Bürgermeister die
Gründung der FF Guttaring
Spätestens nach der verheerenden
Feuersbrunst von 1809, die den ganzen Ort in
Schutt und Asche legte, wäre die Gründung
einer Feuerwehr notwendig gewesen.
Doch die Zeit war noch nicht reif. Erst 1879,
also siebzig Jahre nach dem großen Brand,
fanden sich vorausblickende Bürger, die eine
freiwillige Feuerwehr in Guttaring gründeten.
Unter ihnen Mitglieder der Familien ZEWEDIN, EBERHARD, JAMNIG, ZENZ, PINK,
ANTENBRANT und STEINER, die schließlich Balthasar ZENZ zum ersten Feuerwehrhauptmann und Alois DOMENIG zu dessen
Stellvertreter wählten.
Über die ersten Jahre liegen leider keine ausreichenden Aufzeichnungen mehr vor, doch
kann angenommen werden, daß der neugegründeten Feuerwehr anfangs kaum brauchbare Gerätschaften zur Verfügung standen.
1885
Ferdinand DOMENIG d. Ä. übernimmt die Wehrleitung. Den Statuten gemäß
müssen sich die Funktionäre alle Jahre einer
Wahl stellen. Anton TREU wird zum Kommandant-Stellvertreter gewählt.
1888
Ferdinand KASSL d. Ä. wird von
der Wehrversammlung zum neuen Feuerwehrhauptmann gewählt. Ihm zur Seite steht
Josef ZEWEDIN als Stellvertreter.
1897
Der Kauf eines Signalhornes wird
beschlossen. Ebenso wird in der Wehrversammlung das Ansuchen um die Errichtung
eines Schlauchturmes an die Gemeinde
gestellt.
1883
Gottlieb PITZLER übernimmt das
Kommando. Stellvertreter bleibt bis 1885
Alois DOMENIG.
Das erste Löschgerät
der FF Guttaring,
eine Handdruckspritze, ist heute
noch im Besitz der
Feuerwehr
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Chronik
Alarmierung
Bild links: Montage der ersten Motorsirene am
Schlauchturm des alten Rüsthauses, 1955
Die Alarmierung der FF Guttaring erfolgte ab
der Gründerzeit über die Kirchenglocken.
Je nach Himmelsrichtung wurde verschieden
geläutet. Hiefür mußte erst der Halbturm in
der Kirche bestiegen werden, da die Glocke
direkt mit dem Knöppel geschlagen wurde.
Auch ein Melder lief durch den ganzen Ort
und verkündete die Stelle, wo es brannte.
Zuletzt übte die Funktion der Mesner Franz
STEINER aus. Dem Hornisten kam eine weitere wichtige Rolle in der Alarmierung und
im Einsatz zu. Durch verschiedene Tonfolgen
signalisierte er den Feuerwehrmännern die
entsprechenden Einsatzbefehle.
Um 1938 erfolgte die Alarmierung mittels
einer Handsirene. Diese hängte sich der
Alarmgänger um und lief, ständig an ihr drehend, durch den ganzen Ort.
Die erste Motorsirene wurde schließlich 1955
am Schlauchturm des alten Feuerwehrhauses montiert. 1992 erhielt die FF Guttaring
als erste Feuerwehr Kärntens eine moderne
stromunabhängige Sirene als Testanlage.
Hornsignale
der kärntnerischen Feuerwehren
Signalhorn und
Handsirene der
FF Guttaring.
Foto: Oswald
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Chronik
Die Guttaringer Feuerwehrmusikkapelle. Stehend von links: Roman Werzer, Zipusch, Anton Kotzent,
Hans Lederer, Glantschnig, (unbekannt), Peter Wiltsche, (unbekannt), Fritz Trainacher, (unbekannt).
Sitzend von links: (unbekannt), Hauser, Albin Werzer, Ferdinand Kassl, Antenbrant, Jamnig, Peter Niederdorfer, Schüttelkopf. Liegend: Mundschütz Hauser und Alfred Klinzer
1899
Bestellschein zur Anschaffung der Musikinstrumente aus dem Gründungsjahr der
Feuerwehrmusikkapelle, 1899
Ein Hydrophor, auf einem Pferdewagen montiert, verstärkt die Schlagkraft der Wehr (1900)
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Albin WERZER will eine Blasmusikkapelle ins Leben rufen. Bei der Gründungsversammlung wird Feuerwehrhauptmann
Ferdinand KASSL zum Vorsitzenden gewählt.
Er schlägt vor, die Blasmusikkapelle als Feuerwehrmusik der FF Guttaring einzugliedern.
Diesem Vorschlag wird zugestimmt, und
noch im selben Jahr können die Musikinstrumente von der Feuerwehr gegen Ratenzahlung angeschafft werden.
Brandeinsätze muß die Feuerwehr bei der
Gaßler Mühle (01.01.), beim Lebzelter (18.06.),
und beim Baumgartner-Stadel (26.09.) leisten.
Bei letzterem Brand fing auch das Wohnhaus
mehrmals Feuer, konnte aber durch den Einsatz der Feuerwehr gerettet werden.
Zu allen Einsätzen rückten die Männer
mit „Handspritze“ und „Hydrophor“ aus.
brennen Haus und Stadel.
1900
1907
Zwei Zimmerbrände bei Steiner
(08.03.) und im Haus 24 (09.04.) können erfolgreich gelöscht werden.
1901 Bei der Familie Fuchs – Urtlgraben
1904
Ferdinand DOMENIG übernimmt
die Wehrleitung, wobei ihm Bürgermeister
Ferdinand KASSL d. Ä. noch zwei Jahre als
Stellvertreter zur Verfügung steht.
1906
Friedrich MOSER wird zum neuen
Feuerwehrhauptmann und Franz HALTER
zu dessen Stellvertreter gewählt. Am 02.02.
brennt der Pfarrhofstadel. Am 10.05. bricht
im Eiskeller des Gasthofes MOSER Feuer
aus. Die Brandbekämpfung erweist sich als
äußerst schwierig. Für ihre 25jährige Mitgliedschaft werden Ferdinand DOMENIG,
Richard JAMNIG, Michael MITTERBACHER
und Franz STAUDACHER mit Verdienstmedaillen geehrt. Ankauf einer Schiebeleiter.
Die Feuerwehr verfügt nun über ein
eigenes Rüsthaus mit Schlauchturm bei der
Johannesbrücke. Richtungweisend ist, daß
das Rüsthaus bereits mit großen Einfahrts-
1906 wurde die
Schiebeleiter in den
Dienst gestellt
toren versehen ist, als hätte man die
kommende Motorisierung bereits
vorausgeahnt.
durchgeführt. Brandeinsätze bei
der Hartlmühle (01.02.) und bei
Koller (03.08.)
1910
1914
Am Rabachboden brennt
beim WEINGARTNER (12.09.) der
Stadel, wobei die rasche Ausfahrt
der Feuerwehr ein Übergreifen der
Flammen auf das Wohnhaus verhindern kann. Nicht so glimpflich
kommt die Familie KOHRAUS,
ebenfalls am Rabachboden, davon,
ihr Haus und Stadel werden ein
Raub der Flammen. Das nur 25
Meter entfernte Sachergehöft mit
Schindeldeckung kann aber gesichert werden.
1911 Der Umbau der Schiebeleiter wird von der „1. Kärntner
Feuerwehrgeräte Fabrik Ferd. Jergitsch“
Genau am Delegiertentag
des Landesfeuerwehrverbandes,
am 29. Juni in Klagenfurt, trifft
die Meldung von der Ermordung
des Thronfolgers Erzherzog Franz
Ferdinand und seiner Gemahlin in
Sarajevo ein.
Das grauenvolle Attentat war der
unmittelbare Anlaß für den 1. Weltkrieg. Mit Beginn des Frontverlaufes an unseren südlichen Grenzen
wurden die Feuerwehren mit ihren
Rettungsmännern stark gefordert.
Tausende Verwundete mußten
dabei aus den Lazarettzügen in die
verschiedensten Lazarette gebracht werden.
Die FF Guttaring verfügte über keine eigene
Rettungsabteilung, mußte aber viele aktive
Mitglieder für den Frontdienst abstellen.
Chronik
Das alte Rüsthaus am Oberen Markt war
Heimstätte der FF Guttaring von 1917 bis 1990
1917
Die Feuerwehrmänner übersiedeln
von der Johannesbrücke in ihr neues Rüsthaus am Oberen Markt, das endlich ausreichenden Platz für die Gerätschaften bietet.
1920
1907 erhält die Feuerwehr Guttaring ihr
erstes Rüsthaus, das bereits mit einem
Schlauchturm ausgerüstet war
Dir. Karl FÜHRER wird mit der
Wehrleitung betraut. Ihm zur Seite steht nun
Ferdinand KASSL d. J. Die Feuerwehr rückt
zu Bränden beim Übersbergerhaus (20.08.)
und beim Sichlstadl (10.12.) aus. Der Kassenstand beträgt am Anfang des Jahres 547
Kronen und 25 Heller.
1923 Franz KOCH wird von der Wehrversammlung zum neuen Feuerwehrhauptmann gewählt. Am 24.07. erhält Guttaring für
5 Millionen Kronen neue Glocken (die alten
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Chronik
strafe von 5000 Kronen beschlossen.
Der Kassenstand der Feuerwehr beträgt zu
diesem Zeitpunkt 440 Kronen und 11 Heller.
(Inflation!)
1925
Beim Brand des Kommunestadels
(05.01.) wird der Johann LIEGL während
des Löscheinsatzes verletzt.
Am 11.03. müssen die Feuerwehrmänner
zum Brand des Vellacher-Stadels in Hollersberg ausrücken.
Da das Wasser für die Spritze zugefroren ist,
werden zwei „Minimax“-Handfeuerlöscher
eingesetzt.
Mit deren Hilfe kann der Brand bis zum Eingreifen der Spritze unter Kontrolle gehalten
werden. 50 Meter neuer Schläuche werden
angeschafft.
Die erste Motorspritze – Gruppenbild aus dem Jahre 1927 mit (sitzend von links)
Franz Halter, Gustav Holzer, Ferdinand Tengg, Fritz Moser, Ferdinand Kassl jun., Franz Koch,
Ferdinand Kassl, Hans Rauscher sen., Hans Liegel sen. und Franz Staudacher.
Mittlere Reihe: Anton Probst, Valentin Bergmann, Ferdinand Domenig, Isidor Weis, Herbert
Vaterl (5. v. links), Hans Moser, Sebastian Wiltsche senj., Peter Niederdorfer, Valentin Rexeisen
und Manhart sen.
Hintere Reihe: Peter Wiltsche, Franz Werzer, Kilian Wiltsche, Ferdinand Kaiser, Ambros Stieger,
Robatsch, Friedl Manhart, Ferdinand Kopper sen., Ludwig Koban, Karl Hleftschar sen., Hans
Ragoßnig, Johann Rauscher, Anton Schmidinger, (unbekannt), Martin Schüttelkopf und Karl
Trojer sen.
Guttaring 1923
wurden im 1. Weltkrieg eingezogen).
1924 In der Wehrversammlung wird die
schwache Übungsbeteiligung kritisiert,
daher wird für Nichterscheinen bei Übungen
ohne ausreichenden Grund eine Ordnungs-
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1926
Spritzenleitmann Franz HALTER
regt die sogleiche Instandsetzung der „Metzischen Spritze“ an. Ebenso wird über den
Abschluß einer Pferdeversicherung diskutiert.
Für die Beistellung von Pferden bei Fahrten
außerhalb der Gemeinde werden die Besitzer
mit 5 Schilling (1/2 Tag) und mit 10 Schilling
(1 Tag) entschädigt.
1927
Ferdinand KASSL d. J. übernimmt
die Führung; Franz KOCH wird zum stellvertretenden Feuerwehrhauptmann gewählt.
Der 31. Feuerwehrtag findet in St. Veit statt
und wird von einer großen Abordnung Guttaringer Feuerwehrmänner besucht.
Die erste Motorfeuerspritze der Marke
„Rosenbauer“ mit 24 PS und einer Leistung
von 700 l/min trifft am 20.07. in Guttaring
ein.
Chronik
Die Motorspritze
mit angebautem „Zeugkistchen“
50jähriges Gründungsfest anno 1929.
1. Reihe von links: Albin Werzer, Alois Smodis, Johann Rauscher sen., Ferdinand Tengg, Franz
Koch, Ferdinand Kassl jun., Ferdinand Kassl sen., Franz Staudacher, Friedrich Moser, Hans
Findling und Michael Steiner. Liegend von links: Valentin Bergmann, Peter Wiltsche (Hornist)
und Franz Hasenfelder.
2. Reihe von links: Ferdinand Domenig, Peter Niederdorfer sen., Herbert Vaterl, Karl Hleftschar,
Franz Halter, Karl Trojer, Hans Rauscher jun., Sebastian Wiltsche, Hans Moser und Leo Leuko.
3. Reihe von links: Michael Steiner sen., Valentin Rexeisen, Fritz Trainacher, Gustav Holzer,
Johann Liegl, Peter Halter, Anton Probst, Franz Werzer, Buttner (Briefträger).
4. Reihe von links: Ferdinand Kopper, Kilian Wiltsche, Ignaz Strutzmann, Ferdinand Kaiser, Hans
Ragossnig, Ludwig Koban, Anton Schmidinger, Karl Fuchs, Friedl Manhart und Ambros Stieger
Zur feierlichen Übernahme ordnet der Bürgermeister eine Häuserbeflaggung an. Als
Maschinisten werden Franz WERZER, Ferdinand KOPPER und Karl HLEFTSCHAR
eingeteilt.
Brandeinsatz bei der Familie Rauscher:
Wegen der Lagerung von Munition am Dachboden kommt es beim Brand zur Explosion,
die großes Aufsehen erregt und das Gebäude
zerstört.
1928
Der Kassenstand beträgt
294,12 Schilling ...
Brandeinsatz beim Wirtschaftsgebäude des
Franz PIROLT am Schelmberg (23.07.).
180 Meter Schläuche werden angeschafft.
1929 Zum 50jährigen Gründungsfest
wird ein Bezirksfeuerwehrtag in Guttaring
abgehalten. Danach beträgt der Kassenstand
nur mehr 8,38 Schilling.
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Chronik
Waldbrand am Guttaringberg (10.08.), Wirtschaftsgebäudebrand bei Hans PIRKER vlg.
Sichlhof in Deinsberg (05.09.). 150 Meter
Schläuche werden angeschafft.
1930
Bei der Motorspritze wird vom
1. Maschinisten Karl HLEFTSCHAR d. Ä. ein
„Zeugkistchen“ eingebaut.
Der Gerätefonds der Wehr beträgt 78,26 Schilling, der Kneippfonds 13,29 Schilling ...
Der Heustock im Stallgebäude des Franz
PIROLT am Schelmberg verursacht einen
Die Beschaffung von Geldmitteln für
den Ankauf notwendiger Gerätschaften hat die
FF Guttaring seit jeher zur Organisation verschiedenster Veranstaltungen bewogen.
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Schwelbrand. Man rückt mit
allen verfügbaren Kräften und
Geräten aus.
Auch die FF Wieting kommt
zu Hilfe. Über Relaisleitungen
muß vom Görtschitztalbach in
Mösel eine Zubringleitung bis
auf den Schelmberg errichtet
werden. Der Stall kann gerettet und der Heustock ausgeräumt werden.
Das liebe Geld spielt eine
entscheidende Rolle, wenn es
darum geht, die Schlagkraft
der FF Guttaring zu erhöhen.
So wurden seit der Gründerzeit laufend Feste, Lotterien
und Sammlungen durchgeführt, um das nötige Geld für
die Anschaffung notwendiger
Gerätschaften zusammenbringen zu können.
Tradition hatte in der wirtschaftlich besonders schwierigen Zwischenkriegszeit der
von der Feuerwehr veranstaltete Silvesterball, wovon
heute noch ein legendäres Fest
in Erinnerung ist.
Das Thema war Frühling
im Winter, und so wurden
von den fleißigen Damen in
wochenlanger Arbeit rund
20.000 Blüten aus Wolle und
Papier hergestellt, um den
KASSL-SAAL entsprechend
zu schmücken.
Eines der lustigsten Lotteriefeste fand 1930 statt: Als
Hauptpreis hatte man eine
Chronik
große Kiste in den Eingangsbereich gestellt,
welche von Direktor RIEGER ersteigert
wurde.
Mit großem Applaus wurde die Kiste in den
Tanzsaal getragen und geöffnet. Zum Gaudium der Festbesucher entstieg ihr die alte
Frau LAURE. Bis zu ihrem 90. Lebensjahr
ließ Frau LAURE kein Fest in Guttaring aus
und zählte zu den eifrigsten Tänzerinnen der
Gemeinde.
Tombolas wurden auch noch während des
2. Weltkrieges und danach abgehalten.
Auch heute finanziert die FF Guttaring viele
ihrer Anschaffungen selbst.
Wegen der Vielzahl von Veranstaltungen, die
die Feuerwehrkameraden im Jahreslauf organisieren, kann man die FF Guttaring, damals
wie heute, zu den wichtigsten Kulturträgern
unserer Gemeinde zählen.
1931
Der Gerätefonds wird durch Mittel
des Kneippfonds auf 618,59 Schilling aufgestockt.
1932
Wegen Platzmangels wird beschlossen, die Spritze zu versteigern (Ausrufungspreis S 50,–), doch findet sich kein Interessent.
Die Spritze ist noch heute im Besitz der Feuerwehr und wird trotz Platzmangels nicht
versteigert. Für die Jubiläumsveranstaltung
„120 Jahre FF Guttaring“ wurde sie sogar aufwendig renoviert.
1933
Infolge anhaltenden Regens schwillt
der Silberbach am 09.10. zum Hochwasser an
und setzt die umliegenden Straßen und Plätze
unter Wasser. Um 19.00 Uhr wird die Feuerwehr alarmiert, welche während der ganzen
Nacht 15 Wohnungen räumt und
26 Schweine, vier Kühe und zwei Ziegen vor
dem Ertrinken rettet. An den zwei darauffolgenden Tagen müssen alle betroffenen Keller
mittels der Motor- und der zwei Handspritzen ausgepumpt werden. Weiters sind in
diesem Jahr drei Brandeinsätze zu leisten:
Kaminbrand bei Urban KRAMETTER vlg.
GEIER in Urtlgraben (09.01.), Waldbrand am
Guttaringberg, Besitzer Max PIRZL und Markus PAMMER (18.03.) und Kaminbrand bei
Maria JÖBSTL (Talbauer) in Hollersberg
(04.08.)
Der Silberbach trat bis zu seiner Verbauung
im Jahre 1966/67 regelmäßig aus den Ufern.
„Austro Daimler“ der FF Guttaring (1934)
mit dem Kennzeichen F 20.743
1934
Gustav HOLZER wird neuer Feuerwehrhauptmann-Stellvertreter. Das erste
Motorfahrzeug, ein Rüstwagen der Marke
„Austro Daimler“, wird um 2.964,68 Schilling
angeschafft. 1.500 Schilling werden vom
Land Kärnten subventioniert. Nochmals
45
Chronik
Gruppenbild vor 1938. Sitzend von links:
Ferdinand Kopper, Hans Ragossnig, Ludwig
Koban und Ferdinand Kaiser.
Stehend von links: Karl Fuchs, Kilian Wiltsche, Anton Schmidinger, Ignaz Struzmann
und Friedl Manhart
müssen 362,39 Schilling vom Kneippfonds in
den Gerätefonds übertragen werden, um den
Kauf bewerkstelligen zu können. Als erste
Fahrer fungieren Hans MOSER, Ferdinand
KASSL d. Ä. und Ferdinand KOPPER d. Ä.
Brandeinsatz bei Johann RAUSCHER (22.02.)
und Bibiana REICHMANN in Guttaring
(12.07.)
1935
Brandeinsatz wegen schadhaftem
Kamin bei Franz KOCH (29.03.). Zweimal
rückt die Wehr zum Anwesen der Mathilde
ERLACHER (09.08. und 19. 09.) in Wieting
aus: Brandstiftung!
1936
Bürgermeister Ferdinand KASSL
d. Ä. beantragt bei der „Landesbrandschadensversicherungsanstalt“ wegen der guten
Schlagkraft der FF Guttaring um die Einreihung in eine niedrigere Gefahrenklasse für
die Marktgemeinde. Der Pflichtbereich der
Feuerwehr umfaßt 171 Häuser in Deinsberg,
St. Gertruden, Guttaring, Guttaringberg,
Rabachboden, Schelmberg, Sonnberg, Urtlgraben, Verloßnitz, Weindorf, Mösel und
Raffelsdorf.
Luwig KOBAN d. Ä. wird neuer Feuerwehrhauptmann-Stellvertreter. Die bei den
Ehrenurkunde für Franz Koch
aus dem Jahre 1935
46
Chronik
einzelnen Besitzern stationierten Handdruckspritzen (Krückenspritzen) sollen von nun
an durch die Feuerwehr jährlich kontrolliert
werden. Brandeinsätze werden bei Maria
TAUDES (28. 01.) und Hans RAGOSSNIG
(04. 08.) in Guttaring geleistet.
1938
Mit dem Anschluß an das Deutsche
Reich (13. 03.) wird das Feuerwehr- und
Rettungswesen schlagartig verändert. An
Stelle der Vereine tritt eine nach Löscheinheiten gegliederte Hilfspolizeitruppe, deren
Organisation der Reichsminister des Inneren
bestimmt. Noch aber bleibt bei der FF Guttaring alles bei alten. Die Feuerwehr rückt zur
Bekämpfung eines Waldbrandes (DomenigScherz-Wald) am 08. 06. aus. Am 12. 08. muß
der Brand des Wirtschaftsgebäudes von Karl
GRAGGER in Guttaringberg nach einem
Blitzschlag gelöscht werden.
1939
Bei der Wehrversammlung, die gar
nicht mehr hätte abgehalten werden dürfen,
wird Ludwig KOBAN zum provisorischen
Wehrführer gewählt. Sein Stellvertreter wird
Hans MOSER. Ferdinand KASSL erhält eine
Ehrenurkunde zum Dank für seine Tätigkeit
als Kommandant.
Am 8. Juli 1939 findet im Gasthof MOSER
eine Dienstbesprechung, betreffend die
Neubestellung des „Feuerwehrführers“ der
Feuerwehr Guttaring, statt. Dieser Sitzung
wohnen u. a. Bgm. Ludwig PIROLT, der Ortsgruppenleiter der NSDAP, Ewald GRITZNER, sowie der Bezirksfeuerwehrführer
FELLNER aus Friesach bei. FELLNER schlägt
den provisorischen Wehrführer KOBAN für
die Funktion vor.
Der Ortsgruppenleiter bemerkt, daß er
grundsätzlich nichts dagegen habe, wenn der
bisherige provisorische Führer zum Wehrführer bestellt wird: „Wohl aber habe ich mich
seinerzeit meiner Zustimmung enthalten,
weil hiefür der richtige Dienstweg nicht eingehalten wurde.“
Die Feuerwehren Guttaring und Krasta werden schließlich dem Befehl des Feuerwehrführers von Althofen unterstellt.
1940
Am 07.04. wird die Wehrführung
(bis herunter zum Obertruppmann) in
Althofen umgeschult, da die Kommandos an
die des Heeres angeglichen wurden.
1941
Die Verwendung von Kraftstoff für
Übungen wird verboten.
Kraftstoffersatz gibt es nur mehr nach Feuerwehreinsätzen (Bränden) und muß mit einem
eigenen Formular bei der Kreisführung angefordert werden.
Mit dem Anschluß an das Deutsche Reich
änderte sich nicht nur die Dienstpost.
1942
Ludwig KOBAN d. Ä. wird aus
Krankheitsgründen seiner Funktion enthoben. Gemeindesekretär Ferdinand KOPPER
wird zum neuen Wehrführer ernannt. Mitte
des Jahres erreicht die Wehrführung die Meldung, daß Truppmann Gustav HOLZER d. J.
am 29.04. an der Eismeerfront gefallen
ist.
1943
Am 24.01. bekommt die Feuerwehr
folgende Urgenz des Kreis-Feuerwehrführers:
„Ihre schriftlichen Eingaben tragen noch
immer die alte Stampiglie mit Helm, Leiter
und Beil, obwohl schon mehrmals darauf
verwiesen wurde, daß diese nicht mehr zu
verwenden ist. Es ist daher sofort eine neue
Stampiglie ,Der Führer der Freiw. Feuerwehr
Guttaring‘ anzuschaffen und die alte vollständig abzulegen.“
47
Chronik
Die FF Guttaring wurde der „Hilfspolizeitruppe“ eingegliedert.
Neue Uniformen und Rangabzeichen wurden
eingeführt. Natürlich gab es schwere Einsätze
in den Kriegsjahren.
48
Chronik
Am 18.11. wird für Franz KOCH von der
Gaufeuerwehrschule das „MaschinistenÄrmelabzeichen“ nach Guttaring geschickt.
Es verbleibt bei der Feuerwehr, da auch er
sein Leben an der Front lassen muß.
1944
Am 06.05. erhält die Gemeinde 2500
Reichsmark für die Ausgestaltung des
Feuerwehr-Gerätehauses (Anbau für die Einstellung eines Löschgruppenfahrzeuges).
1945 Die Feuerwehr wird ab Mai der britischen Besatzungsmacht unterstellt und
fungiert mit „Fire Brigade“-Armbinden auf
den Uniformen.
Auch auf der Tür des Rüsthauses muß ein
Schild mit der Aufschrift „Military Government – Civil Police – Fire-Brigade“ angebracht werden.
1946
Die Feuerwehr erhält aus den
Beständen der britischen Armee ein Fahrzeug, Type Canada-Ford. Das Fahrzeug war
grau lackiert und hatte einen wassergekühlten Acht-Zylinder-Motor mit 78 PS.
Die Ladefläche hatte ein Planverdeck, die
Halterungen für Geräte, Armaturen und
Schläuche wurden von Kameraden der Feuerwehr selbst eingebaut.
Rückzug der Kosakenverbände durch
Guttaring
Eine Tragkraftspritze
RW 25 250/10 mit Reinwasserkühlung (Kaspelschieberpumpe)
konnte 1952 in den Dienst gestellt werden.
Mit dem „Canada Ford“ aus britischen
Militärbeständen war die Feuerwehr neu
motorisiert (1946)
49
Chronik
Der letzte Nachtwächter
Die „gute alte Zeit“ währte in Guttaring bis
ins Jahr 1952. Bis dahin übte Friedl MANHART seinen Dienst als Nachtwächter aus.
Bevor die Ortschaft eine elektrische Beleuchtung bekam (1904), oblag es dem Nachtwächter, die Petroleumlampen, die zur Straßenbeleuchtung dienten, anzuzünden und jeweils
am Morgen auszulöschen.
Auch sorgte er für die Einhaltung der Sperrstunde in den Gastwirtschaften. In den
Nachkriegsjahren übte Friedl Manhart seinen
Dienst mehr aus Tradition als aus Notwendigkeit aus. Doch seine Pflicht durfte er nicht
verletzen: So mußte er zu jeder Nachtstunde
zur Kontrolle einen Schlüssel in die sogenannte „Stechuhr“ stecken. Diese befand
sich in einer Nische beim ersten Haus der
Abzweigstraße nach Deinsberg (heute abgerissen). In Sitzungsprotokollen der Marktgemeinde sind als Vorgänger Manharts die
Nachtwächter PRENNER und RAUSCHER
angeführt. Sie übten ihr Amt während der
Zwischenkriegszeit aus.
Vor allem Karl Prenner beschäftigte den
Gemeinderat, da seine Entlohnung wegen
der rasenden Inflation monatlich erhöht werden mußte. Bekam der Nachtwächter 1920
monatlich 120 Kronen zugesprochen, wuchs
seine Löhnung bis Oktober 1922 auf 30.000
Kronen monatlich an, doch das Geld war
wertlos.
Dienstkleidung und Ausrüstung eines
Nachtwächters.
Foto aus: „Dem Nächsten zur Wehr“
(Der letzte Nachtwächter von Hermagor)
50
Chronik
Kommandant Eicher auf Inspektionsfahrt
bei einem Hochwassereinsatz
Karl SCHIESSWOHL wird zum WehrführerStellvertreter gewählt.
Am 12.11. kommt es zum Brand in der
SCHMIDINGER-Trockenhalle.
1947
Brandeinsatz bei SCHEIBL (05.09.)
1948
Ferdinand KASSL wird zum neuen
Wehrkommandanten gewählt. Brandeinsätze
sind in Silberegg (08.04.) und in Schinzelt
(02.06.) zu leisten.
Leider fehlen bis zum Jahr 1964 sämtliche
Einsatzaufzeichnungen.
1952
Eine neue Tragkraftspritze RW 25
wird von der Feuerwehr in den Dienst,
der letzte Nachtwächter von Guttaring von
der Gemeinde außer Dienst gestellt.
1954
Karl HLEFTSCHAR d. J. wird von
der Wehrversammlung zum stellvertretenden
Kommandanten gewählt.
aus den Ufern. Die Wasserfluten reißen Brücken weg und überschwemmen den größten
Teil des Ortes. Ebenso wird die Gemeindestraße in Ratteingraben durch einen Erdrutsch verschüttet. Die neue Tragkraftspritze
RK-35 mit einer Leistung von 500 l/min
bewährt sich besonders bei diesen Einsätzen.
Bei den schweren Hochwässern im Jahre
1966
Weihe der Kirchenglocken
Wirtschaftsgebäudebrände bei
Christine KOFLER (27.02.), Ludwig PIROLT
1964 leistete die Motorspritze von 1927 noch
immer gute Dienste.
am 16. Juni 1957
1958
Ein VW-Bus mit 1500-ccm-Vierzylindermotor mit 42 PS wird angekauft und
bleibt bis 1966 im Dienst.
1960
Franz EICHER übernimmt die Führung der Feuerwehr als Kommandant.
1964
Die Ortschaft wird von drei schweren Hochwässern heimgesucht: Am 10.07.
tritt der Silberbach erstmals aus den Ufern,
danach überschwemmt der Bach durch
anhaltende Regengüsse noch am 01. und
24.08. den Ort und dessen Umgebung. Die
Feuerwehrmänner kämpfen tagelang gegen
die Naturgewalten, müssen Uferböschungen
und Brücken sichern, Häuser evakuieren
sowie Wohnungen und Keller auspumpen.
1965
Am 28.09. tritt durch wolkenbruchartige Regenfälle wieder der Silberbach
51
Chronik
Die Wildbachverbauung setzt den schweren Hochwässern im Ortsgebiet ein Ende
Feierliche Indienststellung
des „Land Rover“ im Sommer 1966
52
am Schelmberg (15.06.) und in Baierberg vlg.
JUNGMANN (04.12.). Am 21.07. geht ein
schweres Gewitter über Guttaring nieder und
überschwemmt den Ort. Ein Blitz steckt das
Wirtschaftsgebäude in Unt.-Wietingberg vlg.
REITER in Brand.
Durch den Einsatz der Feuerwehren Wieting
und Guttaring kann das angrenzende Wohnhaus gerettet werden.
Höhepunkt in diesem Jahr ist für die Feuerwehr die Anschaffung eines Bergland-Löschfahrzeuges der Marke „Landrover“ von der
Firma Rosenbauer.
Das Fahrzeug verfügt über 77 PS und hat eine
Nutzlast von 2,2 Tonnen.
1968 Brandeinsatz beim Sägeschuppen
der Familie STINGL in Übersberg (02.04.)
und Wirtschaftsgebäudebrand in Krasta
(25.04.).
Am 04.05. wird die Feuerwehr zum Brand
des Mühlengebäudes des Ferdinand GRESCHITZ im Ratteingraben alarmiert. Bei
Eintreffen der Löschkräfte steht das Gebäude
bereits in Vollbrand, doch kann das Wohnhaus gerettet werden.
1969
Kaminbrand in Urtl bei Ferdinand
KOPPER (26.01.), Waldbrände in Deinsberg
(10.04.) und in Rabenstein/Althofen (03.05.)
1970
Brand im Wald des Besitzers Ferdinand KASSL (09.07.) und Wirtschaftsgebäudebrand in Wieting.
1971
Wald- und Flurbrände in Guttaringberg (21.03.), beim Anwesen Hans MOSER
(28.03.), im Ratteingraben (22.04.) und in Verloßnitz (18.05.)
1972
Wachablöse an der Spitze der Wehr-
Chronik
leitung: Hans SCHMIDINGER wird zum
Kommandanten gewählt; Ludwig KOBAN d.
J. löst Karl HLEFTSCHAR als KommandantStellvertreter ab
1973
Die FF Guttaring rückt zum Hochwassereinsatz in St.Veit/Glan (06.10.) aus.
1974
Fahrzeugbergung nach Verkehrsunfall auf der Silberegger Landstraße.
1975
Hochwassereinsatz in Friesach
(22.07.), Traktorbergung (23.08.) und LKWBrand am Schelmberg (25.08.).
1976
(08.01.); Waldbrände in Althofen (04.04.),
in Übersberg (05.04.) und im Ratteingraben
(07.07.).
Am 20.07. ist in Guttaring ein Hochwassereinsatz zu leisten.
Mit Ankauf eines Tanklöschfahrzeuges
(TLFA 2000) Mercedes Benz 911 mit Allradantrieb ist die Feuerwehr auf dem neuesten
technischen Stand.
1977 Wirtschaftsgebäudebrände in Kappel/Krappfeld (05.02.), bei Maria WILTSCHE
in Guttaring (05.08), nochmals in Kappel/
Krappfeld (05.09.) und in Silberegg (14.09.).
Am 05.08. ist gleichfalls ein Hochwassereinsatz zu leisten.
Gruppenbild vom 6. Juli 1969.
Sitzend von links: Ludwig Koban, Willibald
Hübler, Franz Eicher sen., Rudolf Mallner,
Karl Hleftschar, Franz Kernmayer, Friedrich
Manhart und Reinhold Eicher.
Stehend von links: Hans Mühleder, Karl Lackner, Karl Greschitz, Hans Schmidinger, Josef
Pirolt, Roman Fasching, Hubert Bornik, Alfons
Ragossnig, Sebastian Wiltsche, Hermann Mallner, Peter Grieser, Franz Vaterl, Herbert Kuss,
Johann Wieland, Michael Deinegger, Willi Rainer und Franz Eicher jun.
Küchenbrand bei Hans MITTERER
53
Chronik
Indienststellung des Tanklöschfahrzeuges
TLFA 2000 (1976) und der Tragkraftspritze
Automatic 120 VW (1979).
1978
Wirtschaftsgebäudebrand in Kappel/Krappfeld (10.03.);
Flurbrand im Moos in Übersberg (30.03.);
PKW-Brand nach Schweißarbeiten (21.06.);
Wirtschaftsgebäudebrand bei Erich
POBASCHNIG im Ratteingraben durch Heuselbstentzündung: Das angebaute Wohnhaus
kann gerettet werden.
54
Nach schweren Regenfällen tritt der Silberbach aus den Ufern und vermurt den
Ratteingraben (02.08.); der Dobischerbach
vermurt die Straße nach heftigem Gewitter
(26.08.).
Ausgelaufenes Heizöl muß umgepumpt
werden (16.10.). Waldbrand in Hüttenberg
(23.11.). Wegen akuter Wasserknappheit müssen ab Oktober viele Landwirtschaften mit
Trinkwasser versorgt werden.
1979
Die Wasserversorgungsfahrten mittels Tanklöschfahrzeug müssen aufrecht
erhalten werden.
Am 27.01. brennt es im Holzwerk des Karl
RATTENBERGER in Treibach/Althofen;
Autobrand in der KFZ-Werkstätte von Heribert KUSS (23.02.); Waldbrand in Waitschach
durch Zigarette (04.09.), einen Tag später
rückt die Feuerwehr zur Vermißtensuche
(verirrter Schwammerlsucher) aus. Johann
WIELAND wird Kommandant-Stellvertreter.
1980
Brandeinsatz im Moorbad (04.03.),
Wirtschaftsgebäudebrand in Kappel/Krappfeld (27.03.), Moosbrand bei Hans TILLY
(29.03.) und Waldbrand in Hüttenberg (15.04.)
1980 bis 1999
Chronik
In den letzten 20 Jahren
setzte eine enorme Entwicklung im Einsatzspektrum der freiwilligen Feuerwehr Guttaring ein: Der
Zustand dieser Entwicklung auf den Gebieten der
Technik und Chemie erforderte eine starke Ausbildungs- und Ausrüstungsoffensive. Denn mit dem
Wissen und der Technik von
gestern kann man nicht die
Gefahren von heute wirk-
Chronik
... der Marktgemeinde
Guttaring, eine schlagkräftige Hilfsorganisation,
an der Jahrtausendwende
Waldbrand
am 18. April 1984 im Ratteingraben
Die Freiwillige Feuerwehr ...
1983
In Fortsetzung der positiven
Entwicklung der FF Guttaring werden die
allgemein durchzuführenden Anforderungen
an die freiwillige Hilfsgemeinschaft immer
aufwendiger und umfangreicher.
Eine großangelegte Umorientierung wird im
Jahre 1985 eingeleitet.
In diesem Jahr finden wieder die periodischen Funktionswahlen im Kärntner Feuerwehrwesen statt. Orts- und Gemeindekommandanten, Abschnitts-, Bezirks- sowie der
Landesfeuerwehrkommandant müssen sich
einer demokratischen Wahl stellen.
Zum Landesfeuerwehrkommandanten wird
Adolf OBERLERCHER, zum Bezirksfeuerwehrkommandanten für St.Veit/Glan Hans
RAUMAUF und zum Abschnittskommandanten Krappfeld-Metnitztal Waldemar
EICHER gewählt.
In der Marktgemeinde Guttaring wird als
Orts- und Gemeindefeuerwehrkommandant
Hans SCHMIDINGER wiederbestätigt und
ihm zur Seite Johann WIELAND als Stellvertreter gewählt.
Der aktive Mannschaftsstand beträgt
31 Mann.
Mit dieser Mannschaft stellt sich das neu
etablierte Kommando der FF Guttaring den
zukünftigen Aufgaben und Anforderungen.
Viele Probleme harren ihrer Lösung. Die
Raum- und Unterbringungsmöglichkeiten
für Fahrzeuge und Gerätschaften sowie der
persönlichen Ausrüstung entsprechen bei
weitem nicht mehr den gestellten Anforderungen. Der Bau eines größeren Gerätehauses
ist dringend geboten. Außerdem soll auch der
Ankauf eines neuen Löschfahrzeuges an Stelle
des alten „Land-Rovers“ ehestens realisiert
werden.
In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde
und den zuständigen Feuerwehrdienststellen
im Bezirk und Land hoffte man auf eine baldige Lösung der Probleme.
1985
Im Jahr 1985 wird die „Erste-HilfeAusbildung“ der Wehrmänner durch den
Feuerwehrarzt Dr. Wilhelm JERUSALEM
vorangetrieben sowie auf die intensive Weiterbildung der aktiven Mannschaft größter Wert
gelegt. Die Einsatzauflistung für das Jahr 1985
ergibt: 4 Brände, 8 Hilfeleistungen und 5 Wassertransporte.
1986
Das Jahr 1986 ist geprägt von Unwetter und Hochwasserkatastrophen: 5 Brände,
12 Hilfeleistungen bei Muren und Hochwasserschäden sowie 5 Wassertransporte weisen
die diesbezüglichen Aufzeichnungen auf.
Das aktive Feuerwehrmitglied der FF Gutta-
56
Chronik
JERUSALEM ist äußerst bemüht, daß die
Atemschutzträger medizinisch und physisch
optimal versorgt werden.
Am 24. 05. nimmt die Wehr mit großem Erfolg
an den Leistungsbewerben in der Stufe IV teil.
Bild links: Brandeinsatz
bei den Treibacher Werken im Mai 1984
1988
Im Jahre 1988 wird fleißig am Rüsthaus weitergebaut und die Mannschaftsausbildung zielstrebig weitergeführt. Die angefallenen 25 Einsätze können zufriedenstellend
durchgeführt werden.
1989
Das Jahr 1989 bringt den Ankauf
eines Mannschaftstransportfahrzeuges.
Das Fahrzeug wird komplett aus den Mitteln
der Kameradschaftskasse finanziert und in der
Folge auch von den Kameraden zum 110jährigen Bestand der Wehr feuerwehrtechnisch
aufgebaut und eingerichtet.
Segnung des neuen Mannschaftstransportfahrzeuges (MB 207) und Ehrung der
erfolgreichen Wettkampfgruppe (1989)
ring Ing. Egon Kaiser wird in den Dienst des
Kärntner Landesfeuerwehrverbandes aufgenommen.
1987
Für dieses Jahr ist der Beginn des
Rüsthausneubaues vorgesehen. Bgm. Josef
POLKA gibt bekannt, daß die Finanzierung
weitestgehend gesichert ist, jedoch noch nicht
feststeht, ob das Haus schon im Jahre 1988
fertiggestellt werden kann. Ein weiteres Sorgenkind der Wehr ist der schon 25 Jahre alte
„Land-Rover“. Kommandant Hans Schmidinger urgiert mit Nachdruck den ehesten
Ankauf eines KLF.
„Eine adäquate Motorisierung ist die Voraussetzung für die schnelle Einsatzbereitschaft
einer Wehr“, stellt der Kommandant fest.
Das Atemschutzwesen wird im laufenden
Jahr weiter ausgebaut, und Dr. Wilhelm
57
Chronik
Bei den am 28. 05. stattfindenden Bezirksleistungsbewerben, die diesmal in Guttaring zur
Austragung gelangen, können die Guttaringer Feuerwehrmänner den Bezirksmeistertitel erkämpfen.
Am 02.12. ist das neue Rüsthaus so weit
fertiggestellt, daß die Feuerwehr mit allen
Geräten und Fahrzeugen in das Haus einziehen kann.
Die offizielle Einweihung wird für den Juli
1990 vorgesehen.
Für die Einschulung an der neuen Funk-FixStation wird das Funkpersonal einer intensiven Ausbildung unterzogen.
Tierrettungseinsatz in Kappel/Krappfeld
Die Einsatzstatistik des Jahres 1989 zeigt eine
steile Aufwärtstendenz, so mußte die Wehr
zu 13 Bränden, 72 technischen Hilfeleistungen und 26 Wassertransporten ausrücken.
1990 ist das Jahr der Einsatzrekorde:
Nicht weniger als 18 Brände, 96 technische
Hilfeleistungen und 39 Wassertransporte
sind zu verzeichnen.
Am 07.07. fand unter großer Beteiligung der
Bevölkerung und in Anwesenheit vieler
Ehrengäste und Gastfeuerwehren die feierliche Rüsthaussegnung statt.
Infolge der sommerlichen Trockenheit mußten verschiedene Anwesen regelmäßig mit
Trinkwasser versorgt werden.
In diesem Zusammenhang muß der Pfarrhof
von „Maria-Hilf“ achtmal und die Liegenschaft Ing. Walgram-Hollersberg sogar zwölfmal durch die Feuerwehr mit Trinkwasser
beliefert werden.
1991 Am 26.05. finden wieder Kommandantenwahlen statt. Der angesehene Feuer-
Landesfeuerwehrkommandant
LBD Adolf Oberlercher bei der Segnung
des neuen Rüsthauses
58
Chronik
Das neue Feuerwehrhaus
am Oberen Markt 1 fügt sich bestens in das
Ortsbild und gewährleistet einen reibungslosen Dienstbetrieb.
wehrkommandant Hans SCHMIDINGER
wird in seiner Funktion bestätigt.
Zum Stellvertreter wird Herbert KUSS
gewählt.
Am 06.07. kann das im Frühjahr von der
Firma „Lohr“ ausgelieferte Löschfahrzeug
im Rahmen eines großen Festes gesegnet und
seiner Bestimmung übergeben werden.
Im Juli und August 1991 wird Guttaring von
schweren Unwettern heimgesucht. Hochwasserkatastrophen und schwere Vermurungen
sind die Folgeerscheinungen, so daß sogar
das Bundesheer zur Assistenzleistung angefordert werden muß.
Im Laufe des Jahres kann durch großzügige
Spenden der Bevölkerung und sonstige Beihilfen eine Reihe von Lösch- und Rettungsgeräten in den „Ausrüstungsfundus“ der
Wehr eingebracht werden. Für die nähere
Zukunft wird die Anschaffung eines stromunabhängigen „Sirenennotstrompaketes“,
mittels welchem die Feuerwehr sowie die
Zivilbevölkerung auch bei totalem Stromausfall schnellstens alarmiert werden kann, ins
Auge gefaßt.
Beim Bau des neuen Rüsthauses leisteten
die Feuerwehrmänner unzählige freiwillige
Arbeitsstunden – hier bei der Ausstattung der
Fahrzeughalle
Als Kameradschaftsförderungs-Maßnahmen werden, wie gewohnt, im Sommer das
Fußballspielen und im Winter das beliebte
Eisschießen intensivst gepflogen.
Ausflüge, Besichtigungen und Zirkusbesuche
runden das Kameradschaftsangebot ab. In
diesem ereignisreichen Jahr ist auch das Einsatzaufkommen nicht geringer geworden:
10 Brände, 54 technische Hilfeleistungen und
12 Wassertransporte sind das Ergebnis der
Feuerwehraktivitäten.
1992 Infolge großer Trockenheit sind
wieder viele Wassertransporte zu den betroffenen Liegenschaften notwendig.
59
Chronik
Bei der Verbringung der durch die Borkenkäfer befallenen Holzbestände sind die Guttaringer Feuerwehrmänner genauso beteiligt
wie bei einem Tierrettungseinsatz, bei dem
es gilt, einen Igel aus dem Kanalschacht zu
befreien. Im Laufe des Jahres kann dank der
Mithilfe von Ing. Egon KAISER das geplante
Sirenenpaket in Testbetrieb genommen werden.
Schlußendlich wird für das Jahr 1992 wieder
eine beachtliche Einsatzhäufigkeit verbucht:
Bei 11 Bränden, 42 technischen Hilfeleistungen und 32 Wassertransporten war die FF
Guttaring in Aktion.
1993
Unwettereinsatz
im Ratteingraben im Juli 1990
Am 13.02. wird der FF Guttaring als
erster Wehr Kärntens die stromunabhängige
Sirenenanlage offiziell übergeben.
Das Jahr 1993 ist durch überdurchschnittlich
viele Wald- und Wiesenbrände gekennzeichnet. Darüber hinaus wird Guttaring am 18.
07. von einem verheerenden Unwetter heimgesucht, dessen Auswirkungen die Wehrmänner bis an die Grenze der Leistungsfähigkeit
belasten.
Bei den Leistungsbewerben in St. Salvator
kann die Wettkampfgruppe in Stufe I den
2. Platz erringen. Auch die Einsatzleistungsbilanz kann sich wieder sehen lassen: 26 Brandeinsätze, 62 technische Hilfeleistungen und 17
Wassertransporte stehen zu Buche.
Feuerwehrmesse in Hannover.
1995
Schwere Unwetter wüten wieder
in der Gemeinde. Vermurungen ungeheuren
Ausmaßes sind die Folgeerscheinung. Vom
02. bis 08.07. stehen die Feuerwehrmänner
im Einsatz, um die größten Schäden zu beseitigen. In diesem Jahr ist wieder ein Gerätezuwachs zu verzeichnen:
1 Motorspritze TS 8, 1 Handfunkgerät, 1
Belüftungsgerät und 2 Helmsprechanlagen
werden dem Ausrüstungsbestand zugeführt.
Bei den Leistungsbewerben ist die Wehr in
Serie im Spitzenfeld zu finden und erreicht in
der Stufe III den 2. Platz.
5 Brände und 44 technische Einsätze müssen
in diesem Jahr geleistet werden.
1996 Dem Ankauf eines neuen Tanklöschfahrzeuges wird in der Prioritätenliste der
oberste Platz eingeräumt.
Sturm- und Unwettereinsätze dominieren
1994
Auch die Feuerwehr braucht einmal Hilfe:
Problematische Wasserversorgung zum Gasthof
Kopper-Urtl
60
Bei den Bezirksleistungsbewerben
des Jahres 1994 in Brückl ist die Wehr in der
Stufe II wieder erfolgreich. Gegen stärkste
Mitbewerber wird ein 3. Platz erreicht!
Im September 1994 wird unser Altkommandant Franz EICHER unter großer Beteiligung
zu Grabe getragen.
Den kameradschaftlichen Höhepunkt des
Jahres bildet der Besuch der Internationalen
Übergabe der stromunabhängigen Sirenenanlage mit LAbg. Herwig Hofer, Ing. Egon Kaiser,
LAD Dr. Reinhard Sladko, LBD Adolf Oberlercher, LBD-Stv. Heinz Sajovitz und OBR Simon
Hribernik aus Völkermarkt
Chronik
Wirtschaftsgebäudebrand
am Guttaringberg 1994
61
Chronik
Brandeinsatz
im Zementwerk Wietersdorf (1994)
Wirtschaftsgebäudebrand (1995)
Überschwemmung nach Unwetter (1995)
LKW-Brand in Mösel (1995)
62
Chronik
auch dieses Jahr. Sie erreichten zwar nicht
die Heftigkeit des Vorjahres, verdienen aber
erwähnt zu werden.
Bei den Leistungsbewerben in Gurk ist die
Wettkampfgruppe wieder äußerst erfolgreich. Sie wird in der Stufe IV Abschnittsmeister von „Krappfeld-Metnitztal“ und 2.
im Bezirk St.Veit an der Glan.
Einmal mehr ist in den Jahresberichten die
Abhaltung der schon zur Tradition gewordenen Herbstmärkte festgehalten.
Die dabei erzielten Erlöse werden zum
Ankauf von Feuerwehrgeräten und diversen
Ausrüstungsgegenständen verwendet.
Ohne Mithilfe der engagierten Frauen wären
die schönen Erfolge für die FF Guttaring
allerdings nicht möglich.
1997
Nachdem die amtliche 6jährige
Feuerwehrfunktionsperiode zu Ende ist,
müssen im Jahre 1997 die Kommandanten
und ihre Stellvertreter wieder neu gewählt
oder bestätigt werden.
Da der amtierende Kommandant der FF
Guttaring, Hans SCHMIDINGER, nach
25jähriger Kommandantenfunktion die
Absicht bekundet, nicht mehr zu kandidieren, wählen die aktiven Kameraden Ing.
Egon KAISER zum neuen Kommandanten
der FF Guttaring.
Als Stellvertreter wird Herbert KUSS wiedergewählt.
Kameradschaftsführer: Reinhold Klavzer,
Schriftführer: Werner Schmidinger,
Kassier: Gerald Wastian,
Gerätewart: Michael Lachowitz,
Hauptmaschinist: Herbert Kuss,
Funkbeauftragter: Ing. Egon Kaiser,
Atemschutzbeauftragter: Walter Kräuter
Mit den Funktionären ist die FF Guttaring
wieder mit einer ausgezeichneten Kommandantschaft ausgestattet und bereit, die gute
Tradition und stete Einsatzverfügbarkeit
auch in der Zukunft fortzusetzen.
Am 30.08. findet im Rüsthaus unter dem Vorsitz des Kommandanten Ing. Egon KAISER
eine Ehrung verdienstvoller Feuerwehrmänner statt. Im Beisein von Bürgermeister Josef
POLKA und des gesamten Gemeindevorstandes sowie von Bezirksfeuerwehrkommandant Robert KROPF, der Abschnittskommandanten Waldemar EICHER und Heimo
Ehrung verdienter Feuerwehrmitglieder
Stehend von links: Michael Deinegger, Herbert
Kuss, Ing. Sepp Köck, Johann Wieland, Ing.
Egon Kaiser.
Sitzend von links: Bgm. Josef Polka, Hans
Schmidinger, Alfons Ragossnig, Hubert Bornik,
Alt-Bgm. Franz Kernmayer.
Durch den Kommandanten wird folgender
Ortsfeuerwehrausschuß bestellt:
Zugskommandant: Günter Lackner,
Gruppenkommandanten: Walter Kräuter,
Heinz Jöbstl, Ludwig Spielberger,
63
Chronik
Wirtschaftsgebäudebrand
am Muraniberg 3 in Althofen (1997)
HAIMBURGER sowie von Pfarrer Mag.
Christoph NOWODCZYNSKI und einiger
Kommandanten von Nachbarwehren wurden für treue und langjährige Mitgliedschaft
geehrt:
Karl HLEFTSCHAR (54 Jahre), Altbürgermeister Franz KERNMAYER (50 Jahre),
Hubert BORNIK und Johann WIELAND
(40 Jahre), Alfons RAGOSSNIG (35 Jahre),
Herbert KUSS und Hans SCHMIDINGER
(32 Jahre) sowie Michael DEINEGGER
(30 Jahre) und Ing. Sepp KÖCK (23 Jahre)
Eine besondere Ehrung wurde Hans SCHMIDINGER zuteil, er wurde für seine 25jährige
Tätigkeit als Kommandant der Wehr zum
Ehrenkommandanten ernannt. Ihm wurde
der erste Ehrenring der FF Guttaring überreicht.
64
Im Laufe des Jahres müssen die Feuerwehrmänner zu 15 Brandeinsätzen und 50
Hilfeleistungen aller Art mit insgesamt 4.359
Einsatzstunden ausrücken.
Die Einsätze sind breit gefächert und
führen von einfachen Pumparbeiten über
Absperrdienste sowie Versorgungs- und
Suchaktionen bis hin zu Verkehrsunfällen,
aufwendigen Hilfeleistungen bei Sturm- und
Unwetterkatastrophen sowie auch gefährlichen Brandeinsätzen.
Bei allen Anlaßfällen sind die Männer der FF
Guttaring stets bereit, den Mitbürgern in Not
und Gefahr beizustehen.
1998
73 Einsätze bedeuten eine Einsatzsteigerung um 12 Prozent. Davon müssen
die Feuerwehrmänner zu 15 Hochwassereinsätzen ausrücken. Weiters führten die Wehr-
Chronik
mitglieder 37 Übungen durch und leisten
insgesamt 3365 freiwillige Arbeitsstunden.
Bei den Bezirksbewerben schafft die Wettkampfgruppe der FF Guttaring den Bezirksmeistertitel in der Stufe IV. In der Stufe II
konnte der 7. Gesamtrang erreicht werden.
1999 Mit einem Mannschaftsstand von
44 Mann steht die Kameradschaft der
FF Guttaring am Vorabend ihres 120jährigen
Bestandsjubiläums bereit, ihren selbstlosen
Dienst an der Bevölkerung und für die
Marktgemeinde mit einem zukunftsorientierten Konzept fortzusetzen. Durch moderne
Führungspraktiken sorgt die Kommandantschaft vor, daß sich die kommunale Gemeinschaft auch weiterhin auf ihre selbstlosen
Helfer verlassen kann.
Ein besonderes Anliegen ist es den Mitglie-
Bezirksmeister in der Stufe IV des Feuerwehrleistungsbewerbes 1998.
dern der FF Guttaring, damit die Gemeinde-
Von links: Gerald Wastian, Walter Lackner, Heinz
bürger nie hilf- und schutzlos den möglichen
Jöbstl, Walter Kräuter, Günter Lackner, Andreas
Katastrophen und Unglücksfällen ausgesetzt
Ladstätter, Ing. Egon Kaiser, Walter Musitsch und
sind.
Mario Gruber
Die Kommandantschaft ruft daher alle
Mitbürger auf, das Ihrige dazu beizutragen,
daß die Gemeinde auch künftig ein Hort des
Friedens und eines möglichst sicheren Wohlstandes bleiben möge.
Vor allem die Jugend ist eingeladen, zur Freiwilligen Feuerwehr zu kommen und aktiv
mitzuhelfen, daß die Gemeinde Guttaring
Angelobung von Johann Wiltsche durch
in Zukunft noch sicherer und lebenswerter
Ing. Egon Kaiser und Vizebgm. Hubert Zois
am 20. März 1999.
wird.
65
Chronik
Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr
Guttaring mit Ehrengästen anläßlich der
Jubiläums-Jahreshauptversammlung 1999
66