E STYLE QUEENSElegant vs. flippig – zwei Mode

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E STYLE QUEENSElegant vs. flippig – zwei Mode
FASHION vergleich
ECHTE STYLE QUEENS
A
38 GALAstyle
Charlotte beim
Maskenball
zum 90.
Geburtstag
der „Vogue“. Ihr
Look: Geisha
Elisabeth
(in Mary
Katrantzou)
bei der MET
Costume
Institute Gala
in New York
CHAR LOTTE
CASIR AGHI
GEBOREN
Am 3. August 1986 in Monaco als
Tochter von Prinzessin Caroline
und Stefano Casiraghi, der 1990
bei einem Offshore-Rennen
tödlich verunglückte
Bei der
Eröffnung
des Dior
Pop-Up
Shops
in Miami
KARRIERE
In Vintage Chanel bei
der amfAR Cinema
Against Aids Gala
(l.). Rechts: Ein
Motiv der „Forever
Now“-Kampagne
FOTOS : B RAU E R , I M AG O, E L I OT, S I PA , STA R FAC E
Die ambitionierte Springreiterin
studierte Philosophie an der
Pariser Sorbonne und gründete
das Öko-Magazin „Ever Manifesto“
ELISABETH VON
THURN UND TA X IS
GEBOREN
Am 24. März 1982 in Regensburg
als Tochter von Gloria, geb. Gräfin
von Schönburg-Glauchau
und Prinz Johannes († 1990)
KARRIERE
Studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften, Autorin der
Bücher „Fromm“ und „Tagebuch
einer Prinzessin“, seit Herbst 2010
Style Editor at Large bei der
US-„Vogue“
K
lar, jedes Mädchen
hat früher oder später
mal Prinzessin gespielt und ist in Mamas Pumps mit
hübschem Kleidchen
und Glitzerkrone durch die Welt
gestöckelt. Doch bei Elisabeth „Lizzy“ von Thurn und Taxis war das
kein Spiel. Sie ist eine waschechte
Prinzessin, wuchs auf Schloss
St. Emmeram in Regensburg auf,
und da gab es jede Menge Ankleidezimmer ihrer Mutter Gloria, „voll
mit ausgeflippten Sachen von Montana und Mugler, die man heute
nicht mehr sieht“, erzählt die 30-Jährige. Jeden Tag Fasching sozusagen.
Nur, dass die Schuhe von Chanel
waren, die Kleider Haute-CoutureModelle und die Krone aus echtem
Gold. Doch die legte sie als
Teenager ab, schnappte sich
stattdessen einen Laptop, ein
paar Handtaschen, viel zu
viele Schuhe und verließ das
elterliche Schloss, um die
Schule auf einem britischen
Internat abzuschließen.
Danach studierte sie in Madrid und Paris, arbeitete in
London und hat seit einem
Jahr den Job, um den sie
Millionen Mädels beneiden:
Style Editor at Large bei
der amerikanischen „Vogue“. In
ihrer Kolumne berichtet die gläubige
Katholikin zum Beispiel von der
Fashion Week in New York oder der
Art Basel. Der Name ihrer Kolumne
„TNT“ ist die Abkürzung für
Thurn und Taxis und Anlehnung an
den Spitznamen ihrer Mutter, die
man wegen ihres Temperaments oft
mit dem Sprengstoff verglich. Fürstin Gloria sorgte in den Achtzigerjahren mit extravaganten Outfits
und Frisuren für Furore. Und wenn
die „Punkerin des Hochadels“,
wie sie liebevoll genannt wurde, die
eigene Mutter ist, dann hinterlässt
▲
▲
ls Fürst Albert II.
von Monaco im vergangenen Jahr
Charlene Wittstock
heiratete, sollte
der Star des Tages
eigentlich das Jawort sein. Oder das
Kleid der Braut. Oder die Blumen.
Es kam anders. Es kam sie: Charlotte
Casiraghi. Die Nichte des Bräutigams und Tochter von Prinzessin
Caroline nahm der Welt mit ihrem
bloßen Anblick den Atem. Mon
Dieu! So schön, so anmutig, mit
ihren vollen Lippen, den saphirblauen Augen und dem kastanienbraunen Haar schien sie an diesem
Tag mehr als zu leuchten, sie glühte.
Ihre Kleider, am Nachmittag trug sie
ein Kostüm von Chanel in zartem
Rosé, am Abend eine bodenlange
Robe von Giambattista Valli, machten
den Auftritt der 25-Jährigen zum
Glamour-Ereignis. Charlotte Casi-raghi, die neue „Royal Hotness“,
titelte die Presse begeistert und entthronte Pippa, Poppy & Co.
Doch die Hochzeit ihres Onkels
sollte nicht Charlottes einziger
Fashion-Coup bleiben. Es war nur
der Anfang. Bald darauf zierte sie
das Cover der französischen „Vogue“,
im Heft posierte sie für den FotoGroßmeister Mario Testino, und es
waren ihre Blicke auf den Bildern, die wie eine Botschaft wirkten: Seht her, ich bin erwachsen,
ich weiß was ich will. Nichts in
der Mode ist kraftvoller als eine
solche Sprache, man versteht sie
in jedem Kleid, in jedem Schuh.
Charlotte Casiraghi wuchs auf im
monegassischen Artenschutz, ferngehalten vom Blitzlicht, keine Intertritte.
views, wenige öffentliche Auftritte.
Doch wenn sie beim Rosenball oder
bei Reitturnieren erschien, konnte
man es seit Jahren schon sehen, ihr
fantastisches Gefühl für Stil, ihren
Stil: Französische Eleganz, gepaart
mit Jetset-Chic. Sie trägt teure
Elegant vs. flippig – zwei Modewelten.Was die blaublütigen
FASHIONISTAS dennoch eint,
ist ihr Gespür für exquisite Looks
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Designermode, sitzt bei HauteCouture-Schauen von Chanel in der
Frontrow – und auch wenn das eine
oder andere Kleid für eine so junge
Frau wie sie zu damenhaft wirken
mag, schafft sie es immer, modern
auszusehen. Ihr Trick: coole Accessoires, Smokey Eyes, Edgy Heels.
Und welche Nagellackfarbe? Ganz
Mit Familienfreund Karl
falsche Frage, Charlotte Casiraghi
Lagerfeld bei der Pariser
trägt Geist mit sich herum. Zwei
Kunstmesse FIAC
abgegriffene Büchlein hat sie
meistens dabei, „Laelius über
die Freundschaft“ von Cicero
und „Von der Kürze des Lebens“ von Seneca. „Ich habe
immer viel gelesen“, sagte
sie in einem Interview mit der
„Vogue“, „manchmal fünf
Bücher gleichzeitig.“ Es ist ein
alter Satz von Seneca, den fast
jeder kennt und der das Leben
von Charlotte beschreibt:
„Carpe diem“, nutze den Tag.
Cover-Shoot
Eröffnung des
Seit ein paar Monaten erlemit Testino
Gucci-Museums
ben wir die Enkelin von Grace
in Florenz. Und
Charlotte? Trägt
Kelly auch als Gesicht einer
natürlich Gucci!
Lässig
Gucci-Kampagne. „‚Forever
in Leder
Now‘ ist eine Hommage an
bei Tod’s
den Gucci-Spirit, die 90 Jahre
lange Geschichte des Hauses
und unsere gemeinsame Leidenschaft für die Kunst
des Reitens. Ich repräsentiere
weder ein Produkt noch
eine Kollektion“, sagte sie der
„Elle“. Seit ein paar Jahren
entwirft Gucci Reitbekleidung
exklusiv für Charlotte. Außerdem
finanziert
Diese Ähnlichkeit! Prinzessin
Familienbande:
das Haus ihre
Caroline mit 19 Jahren. Unten:
mit ihren Brüdern
der Grimaldipalast in Monaco
Aktivitäten
Pierre (l.) und
Andrea bei
im Springreider Hochzeit
ten. Vor den
ihres Onkels
Toren von
Paris besitzt
sie einen Stall
mit sieben
Pferden, trainiert beinahe täglich
Crazy Horse: Charlottes
lustiger Charity-Ritt beim
mehrere Stunden für ihren Traum –
„Gucci Masters“ 2011
bei den nächsten Olympischen
Spielen für Monaco anzutreten.
„Charlotte ist ein großartiges Mädchen“, sagt Peter Lindbergh, der
die Kampagne fotografierte, „die
Leute sagen, sie ist keine Prinzessin.
Rockig mit
Kate Moss bei
Aber so wie ich die Sache sehe,
der Fashion
hat Gucci jetzt eine Prinzessin.“
Lizzy mit Naomi
Campbell und
Modejournalist
Derek Blasberg
IHR STIL:
JOLIE
CHARLOTTE
IT-BAG:
CICERO
&SENECA
Iris Wagner
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Week in Paris
Casual bei
der New
Yorker
Kunstmesse
„Frieze“
Jürgen Teller fotografierte
sie für das französische
Magazin „self service“
FOTOS : B E ST I M AG E , B RAU E R ( 2 ) , B I L DAG E N T U R H U B E R , D D P I M AG E S , FAC E TO FAC E , G A M M A , G E T TY I M AG E S ( 2 ) , I N T E RTO P I C S ,
P I C T U R E A L L I A N C E , R E F E LX , R E U T E R S , M A R I O N VO N SC H R Ö D E R V E R LAG , M A R I O T E ST I N O @VO G U E PA R I S C A R O L I N E B E RTO N
IN DER
das Spuren. Gefragt, was Elisabeth an ihrer Mutter am meisten
bewundert, antwortet sie: „Ihre
Bodenständigkeit, gepaart mit
einer total authentischen Exzentrik und Ausgeflipptheit.“ Genau
diese Eigenschaften beschreiben
auch den Kleidungsstil der royalen Journalistin:
„Mein
Kleider
Kleiderschrank ist
meine Palette, aus der
ich je nach
Laune etwas
zusammen
zusammenmische. Lederjacken und Stiefel,
mädchenhafte Kleider, elegante
Blazer, sexy Röcke und Schuhe mit
Wahnsinnsabsätzen.“
Ihre Lieblingsstücke? Ein schwarzer Claude-Montana-Rock von
ihrer Mutter und eine graue Strickjacke von ihrem verstorbenen Vater:
„Ich gedenke meines Vaters gern,
indem ich ein Hoch auf seine Eleganz und Gewandtheit ausspreche.
Er gehört für mich bis heute zu
den bestgekleideten Männern, die
mir begegnet sind.“
Außer den Erbstücken sammelt
die Wahl-New-Yorkerin Sonnenbrillen und sie hat eine Schwäche für
Lederjacken und Stiefel: „Egal ob
Biker-, Ankle- oder OverkneeBoots, ich bin dabei.“ Looks kreieren und Outfits zusammenstellen ist
eben ihr Hobby. Wie praktisch, dass
sie sich als Kolumnistin der „Vogue“
die schönsten Kleider jeder Saison
ausleihen kann. „Ich liebe Balenciaga,
Miu Miu, Thakoon und immer
wieder Prada“, sagt sie, „aber es muss
auf keinen Fall immer ein großer
Name sein.“ Urban Outfitters, Zara
und Gap sind Labels, die man auch
in Lizzys Kleiderschrank findet.
Das hat sie einfach drauf, dieses lässige Mixen von High End und High
Street. Und das macht sie sympathisch. „Im Grunde bin ich wie alle
anderen jungen Frauen, die versuchen, sich in der Welt zurechtzufinden“, sagt sie. Modisch hat sie das
schon geschafft. Für den Rest drücken wir die Daumen, Prinzessin!
Das Thurn-und-TaxisTrio: Schwester
Maria Theresia (l.)
und Bruder Albert
FUNKY
ELISABETH
Beim Kiten in
Kenia (r.); „Tagebuch einer
Prinzessin“, Marion
von Schröder
Verlag, 14,99 Euro
Adels-Punkerin Gloria
in den Achtzigerjahren
(o.). Familiensitz Schloss St.
Emmeram in Regensburg
Cooler Mix:
Ledermini,
Pythonprint
plus Neonclutch
HIGH
STR EET&
HIGH END
Nicola König
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