ws bochum 11 - Wuhlesyndikat
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ws bochum 11 - Wuhlesyndikat
Infoblatt zum Punktspiel gegen Bochum Der Baum brennt, die Bombe ist explodiert, das Dresden-Spiel ist in jedem Gehirn und sicher auch in aller Munde und dann steht heute der VfL Bochum vor unserer Tür. Sicher eine sehr schwere Aufgabe nach dieser Woche voller Diskussionen, auch wenn der VfL ebenfalls nicht wirklich gut in diese Saison gestartet ist. Aber wir haben es hier mit einem Aufstiegsaspiranten zu tun und sollten uns nicht von der Tabelle blenden lassen. Wir alle, Spieler und Fans, müssen den schwarzen Freitag von Dresden ausblenden und vorwärts schauen. Alle haben Fehler gemacht und nach den Gesprächen in den letzten Tagen wissen auch alle Parteien, was der Gegenüber erwartet. Fakt ist, dass der Einsatz auf dem Rasen stimmen muss. GRAS FRESSEN ist dabei so ein schöner Ausdruck, dann verzeiht jeder Unioner, jeder Anwesende auch Fehler und Niederlagen. „KÄMPFE UNION, KÄMPFE“ 1 Spielberichte: 1.FC Union Berlin vs. SC Paderborn 3:0 Der Saisonstart war spätestens nach dem Aus im Pokal gegen RWE reichlich verpatzt und nach dem Testspiel gegen die Schotten ein heftiger Tritt auf die Euphoriebremse. Klar, dass man gegen den SCP eine deutliche Reaktion von der Mannschaft erwartete, sowohl spielerisch als auch vom Ergebnis. Mit dem 3:0 kann man das durchaus als erfüllt ansehen. Insbesondere die Einstellung und der Kampf war diesmal endlich uniontauglich! Ein frühes Tor vom langen Stuff und zwei blitzsaubere Kisten vom jungen Quiring brachten den ersten Saisondreier ins Trockene. Die Atmosphäre rund um die AF kann man als angespannt beschreiben oder halt als UNzufrieden. Dies im Übrigen keine Forderung nach Rausschmiss oder ähnlichen, sondern nur eine Mitteilung über den derzeitigen Zustand der Unioner Fanseele - es liegt an den entsprechenden Leuten, diesen Zustand zu ändern! Stimmungsmäßig nahm man aufgrund der Situation mit Schlachtrufen vorlieb, anstatt mit Schalala-Gesängen. Diese gab es zwar nach dem 3:0 logischerweise auch, für manch einen allerdings zu schnell. Der Sieg war wichtig, aber es heißt nachlegen. Im Gästeblock hatte man zur Freitagabend Ultraparty geladen und etwa 25 Leute (insgesamt ca. 80 Leute) hatten sich auf die Gästeliste geschrieben. Spielunabhängig wurde gesungen, geklatscht, getanzt... für uns unhörbar. Aus fremder Feder (http://unterwegs-in-sachen-fussball.over-blog.de) Stimmung Heim: Die Stimmung in der AF ist halt anders als in 90% der Stadien in Deutschland. Die Waldseite mit einem sehr ordentlichen Auftritt. Die Mitmachquote war relativ hoch, allerdings fehlte mir beim Armeinsatz eben jene! Da macht meist nur der Stimmungskern hinterm Tor mit. Die Gegengerade, sicher auch in diesem Maße an Support kaum wieder zu finden in Deutschland, gefällt mir sehr gut. Viele Lieder sangen beide Fanblöcke zusammen was ich auch 2 schon anders erlebt habe. Da wurde dann verschiedenes gesungen, oder dasselbe aber halt versetzt. Das war gegen Paderborn sehr ordentlich. Als Highlight kann man den Gassenhauer "Dem Morgengrauen entgegen ..:" nennen, was beinahe 100% der Waldseite und Gegengerade sangen, und dazu ihren Schal wedelten. Das war echt Top! Der Trommler gab den Rythmus vor und rundete das ganze perfekt ab! Und noch ein weiteres Highlight was ich immer wieder nenne wenn ich in der AF zu Besuch bin ist die Hymne. Eine der besten in Deutschland. Alleine schon beim Intro "Es war in den goldenen 20ern..." geht mir die Pelle flöten. Die Hymne selbst auch sehr geil. Am besten da das "..wir werden ewig leben" was sowas von brachial laut in den Köpenicker Abendhimmel gedonnert wurde das man dachte die Wolken stürzen ab! Insgesamt ein sehr ordentlicher Auftritt. Zu Beginn gab es noch ein Spruchband "Fussballgott? Das muss man sich erst wieder verdienen". Dazu ein "UNzufieden" Plakat (UN - Uwe Neuhaus, Trainer) was nach einem 1:1 beim FSV Frankfurt, einem 0:4 gegen Fürth und dem Pokalaus bei RW Essen als Wachmacher dienen sollte... und geholfen hat! SG Dynamo Dresden vs. 1.FC Union Berlin 4:0 Ich denke wir sollten in der Aufarbeitung dieses Spieles den Tag trennen und in zwei Abschnitten betrachten, damit der Fokus nicht nur auf den Spielausgang gerichtet ist. Freitag, 12.08.2011 – 00.00-19.00 Uhr Der Tag startet langsam und die Vorbereitungen für diese Begegnung waren erstmal abgeschlossen. Wir hatten ja dazu aufgerufen, dass alle in roten Shirts gen Dresden aufbrechen sollten und haben in den Tagen zuvor Mottoshirts zum schmalen Taler unters Volk gebracht. Auch verschönerten schon mal zwei Bilder und vereinzelte Tags die Dresdner Straßengegend und der Berliner Pöbel konnte sich langsam daheim sammeln, um auf unterschiedlichsten Wegen gen Sachsen zu starten. Ein Entlastungszug brachte ca. 750 Unioner ohne Vorkommnisse in die sächsische Ortschaft, zusätzlich starteten viele PKW´s, einige Busse und auch ein größerer Haufen mit der Regio-Verbindung. In Dresden wurde der Großteil am Hauptbahnhof abgesetzt und per Bus wurde man in die Arena chauffiert. Apropos Arena - herzlichen Glückwunsch an die Stadt / den Verein für den dämlichsten Stadionnamen in diesem Lande. Passend dazu wurde in unserem Block auch ein Schal mit der Aufschrift „Rudolf-Harbig-Stadion“ empor gehalten. Also Glücksgas geht ja mal überhaupt nicht. Ansonsten konnte mich das neue Dresdner Rund gar nicht überzeugen. Dämlicher Eckblock für Gäste und wer vorher schon mal in Aachen war, der kennt es ja… 3 Nach und nach füllte sich der Gästeblock und wir hatten bewusst versucht, den unteren Bereich frei zu halten, um richtig kompakt stehen zu können. Gerade in Hinblick auf die vielen roten Shirts und Jacken kann man mit dem Anblick des Blockes sehr zufrieden sein. Das wirkte richtig schick, das Spiel konnte starten und Dresden hieß per Choreo unserem Berliner Bären in der Löwen-Höhle willkommen. Ne ganz nette Idee, wenn die Ausführung auch etwas kurz empor gehalten wurde. Die Stimmung auf unserer Seite in den ersten 15 Minuten übelst fett in meinen Augen… Klatschen, Hüpfen von 99% des Gästeblockes, das war für uns ne echte Hausnummer und auch mit der Lautstärke konnten wir zufrieden sein. Heimseite schwer zu beurteilen. Ich war überrascht, dass akustisch relativ wenig auf unserer Seite ankam, obwohl teilweise ein ziemlich großer Teil sich optisch aktiv zeigte. Im Großen und Ganzen also eine richtig gute Halbzeit und wenn man denn überhaupt etwas kritisieren kann, dann, dass diese 15 fetten Anfangsminuten nicht ganz gehalten werden konnten, wenngleich dies auch nur minimal abfiel. Auf dem Feld ein ziemlich schwaches, aber noch ausgeglichenes Spiel, in dem die SGD eine knappe Führung mit in die Pause nahm. Freitag, 12.08.2011 – 19.00-24.00 Uhr 2. Halbzeit und der bisherige Tag sollte eine große Wendung nehmen. Das war zwar in den ersten Minuten noch gar nicht so absehbar, da die Unterstützung für unser Team wieder sehr ordentlich startete. Doch leider konnte dies unsere Elf scheinbar gar nicht beflügeln und nach dem zweiten Gegentor brachen alle Dämme und Union wurde auf dem Rasen ziemlich vorgeführt. Hätte der Schiri nicht sogar noch zweimal die Fahne gehoben, wäre das Debakel noch gravierender geworden. Was die Ursache für solch einen Ausfall ist, kann ick auch nicht sagen, das müssen die sportlichen Leiter haargenau auswerten. Erschreckend war aber vor allem wie kampflos man sich seinem Schicksal ergab. Eisern war das nicht! Die Stimmung damit dann auch am Boden… Ernüchterung, Wut, Enttäuschung, Fassungslosigkeit, Entsetzen, Empörung, Schweigen, Rätseln, Diskutieren, Schreien, Fiasko, Unzufriedenheit, Rage, Aufregung, Zorn, Ärger, Zoff, Stress… offene Fragen!!! Dresden am 12.08.11 4 "Pyrotechnik legalisieren - Emotionen respektieren" heute könnt Ihr euch im Stadion an unseren InfoStänden über den Stand der Kampagne informieren zudem gibt es die Pyro-Shirts für 8 € sowie diverse Sticker im Angebot Am heutigen Wochenende endet der selbstauferlegte Pyroverzicht der teilnehmenden Gruppen, zugunsten der Kampagne und im Großen und Ganzen konnte man im Lande sehr gut erkennen, dass die Fankurven ihre regulierende Funktion wahrnehmen können. Denn bis auf wenige Ausnahmen sind große Pyro-Shows in den ersten Spieltagen ausgeblieben. Wir sind auf die Wertung des DFB´s gespannt und werden euch auch in Zukunft darüber informieren… Mit dem Partyzug nach Frankfurt Nach vielen angeregten und konstruktiven Gesprächen in den letzten Monaten und im Angesicht unseres 10jährigen Jubiläums hat sich der Eiserne V.I.R.U.S. e.V. dazu entschlossen noch mal volles Risiko zu fahren und einen Sonderzug nach Frankfurt für Euch zu organisieren und bis an die finanzielle Schmerzgrenze zu gehen, um einen attraktiven Preis zu realisieren. Dabei werden weder Kosten für Ordner noch für den Fahrkartendruck eingerechnet, zusätzlich subventionieren wir den Fahrpreis für ALLE mit einer 4-stelligen Summe. Weiterhin hat das WS angeboten eine gleiche 4-stellige Summe bereitzustellen - wofür wir uns an dieser Stelle ausdrücklich bedanken! Eine weitere Maßnahme war der "Verkauf" des Caterings. Hier sei gesagt, dass wir absolut verträgliche Preise "herausgepresst" haben, die unseren gleichen. All diese Maßnahmen greifen jedoch nur, wenn wir es schaffen diesen Zug mit 800 Personen auszulasten und den Verkauf bis zum 3. September 2011 abgeschlossen haben. Nur unter diesen Umständen ist es möglich den Fahrpreis von 42,-€ anzubieten. Erstmalig wird es bei diesem Zug die Möglichkeit geben sich seinen Platz online zu buchen und zu reservieren. Somit wird es KEINE weiteren Reservierungen für Fanclubs etc. per Email, Telefon oder Zuruf wie früher geben. Das Buchungssystem wird Anfang nächster Woche bereitgestellt. Bei Buchung erhaltet ihr eine Bestätigung mit Wagen- & Platznummer, einer Bankverbindung und einem Zahlungstermin. Nach Zahlungseingang (3-5 Tage) erhaltet ihr eine Rechnung, mit der Ihr Eure Tickets bei at gate/ ab greifhostel, Greifswalder Strasse 154 24h am Tag abholen könnt. Ansonsten können Tickets ohne eine bestimmte Reservierung ab sofort am V.I.R.U.S.Stand oder bei at gate/ ab greifhostel erworben werden. Wir bauen auf Euch! 5 Demonstration „Freiheit statt Angst” 2011 Berlin - 10.09.2011 - 13 Uhr - Brandenburger Tor Ein breites gesellschaftliches Bündnis ruft zur Demonstration für Freiheitsrechte, für einen modernen Datenschutz und für ein freies Internet auf: Am Samstag, den 10. September 2011 wird unter dem Motto “Freiheit statt Angst” in Berlin und in anderen Städten weltweit ein internationaler Aktionstag für eine offene Gesellschaft und gegen den ausufernden Überwachungswahn stattfinden. Die Überwachung greift um sich. In der Öffentlichkeit, am Arbeitsplatz, in den Schulen und im Privaten werden wir zunehmend beobachtet. Staatliche Stellen und Unternehmen registrieren, überwachen und kontrollieren unser Leben immer lückenloser. Egal was wir tun, mit wem wir sprechen oder telefonieren, wo wir uns bewegen, mit wem wir befreundet sind, wofür wir uns interessieren - der “große Bruder” Staat und die “kleinen Brüder und Schwestern” aus der Wirtschaft wissen es genauer als je zuvor. Der Gläserne Bürger wird Realität. Immer mehr Informationen vervollständigen das Bild, das sich Staat und Wirtschaft über jeden Einzelnen von uns machen. Neben Telefondaten, Internetdaten, Bewegungsdaten und Gesundheitsdaten werden auch Daten aus sozialen Netzwerken, Arbeitnehmerdaten, Volkszählungsdaten, Geodaten sowie politische und biometrische Daten zwangsweise erhoben und meist zentral gespeichert. Das Missbrauchspotential wächst täglich und potenziert sich mit jeder neuen Datensammlung. Datensammelwut kennt keine Grenzen. Die Europäische Union setzt immer häufiger auf Überwachung und auf einen immer entgrenzteren Datenaustausch der Eingriffsbehörden. Mit einer flächendeckenden Vorratsspeicherung der Telekommunikationsdaten, Internetsperren, elektronischer Flugpassagierakte und dem EU-Sicherheitsprogramm (Stockholmer Programm) stehen weiter verschärfte Sicherheits- und Überwachungsbefugnisse auf der politischen Agenda. Datenberge gefährden unsere Sicherheit. Die zunehmende elektronische Erfassung und Überwachung der gesamten Bevölkerung schafft keinen nachweisbar verbesserten Schutz vor Kriminalität, kostet aber ´zig Millionen von Euro, stellt alle Bürgerinnen und Bürger unter Generalverdacht und gefährdet ihre Privatsphäre. Die Unschuldsvermutung wird zunehmend zu einem Lippenbekenntnis aus ver- 6 gangener Zeit. Gezielte und sinnvolle präventive Maßnahmen, sowohl technischer als auch sozialer Art, zur Stärkung unserer Sicherheit bleiben dabei auf der Strecke. Überwachungsinfrastrukturen und Datenpools sind missbrauchsanfällig und bilden selbst ein Sicherheitsrisiko. Massenüberwachung gefährdet die offene Gesellschaft. Wer sich ständig überwacht und beobachtet fühlt, kann sich nicht mehr unbefangen bewegen und freizügig seine Rechte ausleben. Massenüberwachung schadet nicht nur Minderheiten und jedem Einzelnen von uns, sondern behindert auch massiv die Arbeit und das Engagement von Privatpersonen und Organisationen der Zivilgesellschaft. Überwachung, Misstrauen und Angst erzeugen schrittweise eine Gesellschaft unkritischer BürgerInnen, die “nichts zu verbergen” haben, und dem Staat gegenüber – zur vermeintlichen Gewährleistung einer totalen Sicherheit – gehorsam ihre Freiheitsrechte aufgeben. Eine solche Gesellschaft wollen wir nicht! Deswegen gehen wir auf die Straße! Wir wollen eine freie, demokratische und offene Gesellschaft, die ohne bedingungslos private Räume und ungehinderte Kommunikation nicht existieren kann. Wir streiten für ein freies Internet mit gleichem Zugang für alle, ohne Diskriminierung einzelner Inhalte und für den Schutz der Meinungs- und Pressefreiheit im Internet weltweit. Der Respekt vor unserer Privatsphäre ist unabdingbarer Bestandteil unserer menschlichen Würde – und zwar in allen Lebensbereichen. Um eine 180-Grad-Wende des gegenwärtigen Überwachungswahns zu fordern, werden wir am Samstag, den 10. September 2011 unter dem Motto “Freiheit statt Angst – Stoppt den Überwachungswahn!” durch Berlin ziehen. Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, an der Demo teilzunehmen! Die Politiker und Konzernlenker sollen sehen, dass wir bereit sind, für unsere Freiheit auf die Straße zu gehen WS-Konsum: Wuhleprädikat Nr. 5 Leider konnte der heutige, angekündigte Erscheinungstermin für unser neues Heft aufgrund mehrerer Probleme nicht eingehalten werden. Wir bedauern dies und verweisen auf das Ingolstadt-Heimspiel… Des Weiteren sind noch Restposten der Motto-Shirts vom Dresden-Spiel erhältlich und für 5 € an unserem Stand zu erwerben… Zuschlagen! 7 „Und niemals vergessen - die alten Recken…“ In einer neuen Rubrik möchten euch Spieler näher bringen, die maßgeblich die Geschichte des 1.FC Union geprägt haben. Jede Generation hat in unserem Club ihre eigenen „Helden“, manche Spieler kennen wir nur aus Geschichten und bei einigen Akteuren ist die Erinnerung noch absolut frisch, als ob sie gestern noch auf dem Platz standen. Wir werden an dieser Stelle somit nach und nach einen verdienten Union-Spieler euch vorstellen, wollen dabei aber keiner Zeitfolge nachgehen. Heute ein Spieler aus der jüngeren Vergangenheit: Steffen Baumgart Geboren am: 05.01.1972 Im Verein: 08/2002 - 2004 Vor Union: Hansa Rostock (1999-2002), VfL Wolfsburg (1998-1999), Hansa Rostock (1994-1998), SpVgg Aurich (1991-94), PSV Schwerin (1988-91), Dynamo Rostock-Mitte (1980-88) Erstes Spiel für Union: 10.08.2002, 1.FC Union Berlin - FSV Mainz 05 0:2 Unioner des Jahres: 2003, 2004 Letztes Spiel für Union: 16.05.2004, 1.FC Union Berlin - Karlsruher SC 2:2 Nach Union: Energie Cottbus (2004-12/07), 1.FC Magdeburg (01/2008-08), Germania Schöneiche (08/2008-03/09), SV Woltersdorf (09/2010-) Nationalität: Deutschland Steffen Baumgart war einer der Über-Nacht-Transfers kurz vor Saisonbeginn 2002/2003. Im Eiltempo wurde er nacheinander Stammspieler, Publikumsliebling, Kapitän und wichtigster Trumpf im Kampf um den Klassenerhalt. Mit seiner aggressiven und laufintensiven Spielweise wurde er in den Augen vieler Fans zum einzigen Lichtblick dieser Mannschaft auserkoren und erhielt in seinen beiden Spielzeiten die Auszeichnung: "Unioner des Jahres". Baumgart, der in den Jahren nach seiner Anstellung nie müde wurde, seine Liebe zu Union zu betonen, wurde im Dezember 2007 in Cottbus ausgemustert und es entspann sich ein kurzer, aber heftiger Flirt zwischen dem Verein und seinem ehemaligen Kapitän. Doch der Deal zerschlug sich und Baumgart unterschrieb in Magdeburg. Im März 2009 beendete der inzwischen in Schöneiche spielende Stürmer über Nacht seine Karriere, um in Magdeburg als Cheftrainer anzuheuern, wo er ziemlich genau ein Jahr tätig war (03/2009-03/10). Danach spürte er wohl wieder ein Ziehen in den Knochen, denn ab September 2010 schnürte er wieder die Töppen für den brandenburgischen Landesklassenvertreter SV Woltersdorf. 8 Hopping: HNK Hajduk Split - Stoke City Football Club 0:1 - 04.08.11 Europapokal - dieses Schlagwort steht wie kaum ein anderes gleichermaßen für Träume, Hoffnungen und Wünsche in den europäischen Fanszenen! Sind doch Spiele auf internationaler Bühne das Salz in der Suppe jedes Fußballfans, die in der Regel nur selten bis gar nicht im Leben vorkommen. Auch bei jedem Unioner steht der Wunsch Europapokal wohl ganz oben auf der Wunschliste. Seien es nun die Alten, die die Spiele im UEFA-Cup vor 10 Jahren miterlebt haben und endlich Nachschub wollen oder die Jungschen, denen solche Erlebnisse in der Fankarriere leider noch fehlen. Das alles soll uns dennoch nicht davon abhalten der Jugend und den Waldseite-Lesern wieder Einblick in die (Fußball-)Kultur anderer Länder zu gewähren. Deshalb wird dieser Bericht etwas weiter ausholen und nicht nur den Spielbericht zur oben genanntem Partie bereit halten, sondern einen generellen Einblick auf die kroatische Szene geben. Allgemein ist zu sagen, dass es in Kroatien nur zwei große und nennenswerte Fußballvereine gibt, die durch ihren Namen und internationale Präsenz jedem ein Begriff sein dürften. Das sind Hajduk Split und Dinamo Zagreb. Spiele zwischen beiden Vereinen gelten als „das Derby“ in Kroatien, da beide Vereine nicht nur auf dem Rasen, sondern auch darüber hinaus die größten Konkurrenten im eigenen Land sind. Ebenso gilt das Verhältnis zu anderen Szenen aus dem ehemaligen Jugoslawien z.T. als mehr als angespannt. Auch wenn es nur sehr selten durch etwa internationale Wettbewerbe zu Aufeinandertreffen kommt. Allerdings muss hier differenziert werden, da nicht alle Völker des Balkans gleich stark zerstritten sind / waren. Das Verhältnis zueinander ist also von vielen Faktoren abhängig. Obwohl es innerhalb Kroatiens eine große serbische Gemeinde gibt, gilt das Verhältnis zu diesen als am problematischsten. So kann es z.B. sein, dass das Verhältnis im Alltag vergleichsweise normal ist, beim Aufeinandertreffen zweier Vereine im Sport alte Rivalitäten aber wieder zum Vorschein kommen und meist über das sportliche hinausragen. Dabei spielen der Nationalitätenkonflikt und die Ehre eine wesentliche Rolle. Dies ist besonders problematisch, da viele Szenen auf dem Balkan politisch national bis rechts geprägt sind. Hinzu kommt, dass viele Mitglieder der beiden großen Gruppen Torcida (Hajduk Split) und Bad Blue Boys (Dinamo Zagreb) am Unabhängigkeitskrieg (1991-1995) teilgenommen haben. Heute erinnert jeweils ein Denkmal vor beiden Kurven an die verstorbenen Mitglieder. Wie bereits erwähnt, gibt es in Kroatien eine Dominanz der zwei genannten Vereine. Demzufolge sind weite Teile des Landes auch von diesen aufgeteilt. So ist bspw. der Süden Hajduk-Gebiet, was durch unzählige Reviermarkierungen untermauert wird. Der Punkt FußballGraffiti/Streetart ist mit Deutschland kaum vergleichbar. Der überwiegende Teil der Schmierereien/Graffitis ist 9 den Fanszenen zuzurechnen, in diesem Falle der von Hajduk. Die restlichen sind politisch motiviert (Kelten- und Hakenkreuze, Ustascha-U usw.) oder „normale“ Graffitis. Besonders in den kleinen Städten oder außerhalb dieser gibt es allerdings kaum bis keine Konkurrenz zum Fußball-Graffiti. Die Besonderheit ist allerdings, dass der überwiegende Teil der Bilder legal gemalt wird und dadurch fast ausschließlich eindrucksvolle, saubere und z.T. riesige Bilder entstanden sind. Diese befinden sich oft an Bushaltestellen, Wohnhäusern & an den Haupt- und Zufahrtsstraßen oder in Split auch auf vielen Dächern und in zahlreichen Hinterhöfen. Die Fülle der Bilder, sowohl in Qualität als auch Quantität ist überragend. Zuständig dafür sind die einzelnen Sektionen, die nicht nur über ganz Kroatien, sondern weltweit leben und agieren. So sind bspw. auch in Bosnien durch die dort lebenden Kroaten viele HajdukMarkierungen zu finden. Viele Orte verfügen über eine Sektion, die dann in ihrem Gebiet die Reviermarkierungen mittels Graffitis und oft auch eigenen Aufklebern übernimmt, um zu zeigen für welchen Verein der Ort einsteht. Die einzelnen Sektionen sind Teil der Hauptgruppe, der 1950 gegründeten Torcida und somit ältesten Fangruppe der Welt. Die Gruppe hat es in den Jahren geschafft, die Verflechtung zwischen Verein und Gruppe so eng werden zu lassen, dass Hajduk und Torcida untrennbar zusammengehören. Torcida ist nicht irgendein Name, sondern fester Bestandteil von Hajduk Split. Die Gruppe gehört praktisch zum Inventar. Der Name der Gruppe ist selbst normalen Leuten, die wenig bis nichts mit Fußball am Hut haben, wie selbstverständlich ein Begriff. Auch in den Medien werden die Begriffe Torcida oder auch Bad Blue Boys (Dinamo Zagreb) verwendet, ohne, dass sie erklärt werden müssten. Ebenso nimmt die Torcida Einfluss auf Entscheidungen des Vereins. Gut lässt sich dies auch an Hand des offiziellen Fanshops von Hajduk aufzeigen. In diesem gibt es selbstverständlich Klamotten vom Verein als auch der Gruppe freiverkäuflich für jeden zu erwerben. Ebenso hängen dort eingerahmt u.a. Bilder von Graffitis oder Choreos der Kurve. Das alles nun als Randnotiz, um gewisse Aspekte und Zusammenhänge besser verstehen und einsortieren zu können. Aber auch als Zeichen an unsere Kurve, dass es noch viel zu tun gibt! Bei Ankunft am Mittwoch in Split, einen Tag vor dem Spiel, galt unser Hauptaugenmerk der Organisation der Karten. Da der Vorverkauf nur bis 16 Uhr geöffnet sein sollte, schnellte unser Puls noch mal kräftig nach oben, da wir reichlich verspätet erst am Stadion ankamen. Letztendlich dann alles ohne Probleme bewältigt, dennoch waren wir mehr als glücklich als die Karten den Besitzer wechselten. Besonders als später ausverkauft gemeldet wurde. Die Vorfreude war auch den Kroaten anzumerken, die in der Innenstadt und besonders vor den einschlägigen Diskos etc. patrouillierten. Die ziemlich motivierten Jungs guckten sich die Gäste dabei sehr genau an oder fragten im 10 Zweifelsfall sehr bestimmt nach der Herkunft. Am Spieltag selbst war das Spiel in aller Munde, Schlagzeilen in den Tageszeitungen, Hajduk-Fans an allen Ecken und Enden und sogar schon erste Gesänge vormittags in der Innenstadt. Für das Spiel waren Fans und Sektionen aus ganz Kroatien und sogar weltweit angereist. Auch das Auftreten der Fans war keineswegs vergleichbar mit dem z.T. beschämenden Verhalten hierzulande. Der Großteil waren Männer unterschiedlichen Alters, die weder besoffen noch anderweitig negativ auffielen. Die meisten mit Trikot oder Hajduk/Torcida-Shirts und Schal unterwegs. Insgesamt ein sehr stilvolles Auftreten der Kroaten. Die Luft in der Stadt knisterte, es galt die Minimalchance zu nutzen. Split hatte das Hinspiel mit 1:0 in Stoke verloren, und musste nun mit mindestens zwei Toren Unterschied gewinnen, um weiterzukommen. Jedem war klar, dass dies keine leichte Aufgabe werden würde. Wir traten etwa zwei Stunden vor Beginn der Partie den Weg zum Stadion an, wollten wir doch rechtzeitig vor Ort sein, um die ganze Szenerie ums Stadion möglichst lange verfolgen zu können. Das Stadion „Poljud“ liegt nur wenige hundert Meter von der Adria entfernt, mit direktem Blick auf die Berge. Die Lage und der Blick also schon allein sehenswert! Das Stadion ist einer Muschel nachempfunden. In den anliegenden Straßen verteilten sich die Fans auf Kneipen und Cafés um sich gemeinsam aufs Spiel einzustimmen. Hier konnten viele der einzelnen Sektionen mit eigenen T-Shirts beobachtet werden, wie etwa aus Stuttgart und auch viele Autos mit Berliner Kennzeichen wurden gesichtet. Etwa eine Stunde vor Spielbeginn betraten wir das Stadion und begaben uns auf unsere Plätze auf der Haupttribüne. Das 1979 gebaute Poljud hat einiges an Charme zu bieten. Die Haupttribüne und die Gegengerade sind überdacht und vollkommen versitzplatzt. Auf der Nordseite steht die Torcida in einer unüberdachten Kurve. Gegenüber befindet sich dagegen die Anzeigetafel und die „Wall of Fame“. An dieser Mauer sind alle Titel und Meisterschaften der Vereinsgeschichte notiert. Die Gästefans sind am äußeren Rand der Haupttribüne untergebracht und waren an jenem Abend auch mit etwa 400 Leuten vor Ort. Sicherlich geht diese Zahl in Ordnung, wenn man aber bedenkt, dass Stoke nach 37 Jahren erstmalig wieder international spielte, hätten es auch etwas mehr sein können. Bereits vor dem Spiel wurde das Schiedsrichtergespann mit lauten Pfiffen bedacht. Ebenso kam es zu einem lautstarken Pfeifkonzert, als der Stadionsprecher darauf hinwies rassistische Äußerungen zu unterlassen. Zu Spielbeginn zeigte die Torcida eine weiße Zettelchoreo mit fünf blauen Streifen und dem Spruchband „UNAPAD“ vor der Kurve. Besonders eindrucksvoll hierbei, wie auf ein Kommando sofort alle Zettel nach oben gingen und sehr lange und geschlossen oben gehalten wurden. Die darauffolgende Viertelstunde war supporttechnisch dann absolut beeindruckend. So zog mehrmals das gesamte Stadion mit, sei es bei Gesängen, Klatschoder Hüpfeinlagen. Mehrmals wackelte dabei sogar, die steil empor steigende Haupttribüne. Generell wäre dieses Stadion in Deutschland nicht mehr für den Spielbetrieb freigegeben worden. So lagen auf der Haupttribüne einzelne Betonstufen lose umher, von anderen hei- 11 mischen Sicherheitsstandards mal ganz zu schweigen. Auch der Einsatz von Pyro sollte in der Anfangszeit nicht zu kurz kommen, so rauchte und qualmte es permanent in der Kurve. Während der ersten Halbzeit flachte die Stimmung mit dem mauen Spielverlauf ab. Nichtsdestotrotz war dafür das ganze Stadion bei einer guten Aktion oder aber einer heraus gespielten Chance oder Ecke sofort wieder voll da. Auf der Gegengerade gab es an diesem Tag ebenfalls eine Choreo, Mitte der ersten Halbzeit, die allerdings einen politischen Hintergrund hatte. Dazu wurden mehrere Porträts gezeigt, Fackeln gezündet, sowie eine KroatienBlockfahne gezeigt. Diese Aktion wurde vom Schiedsrichter mit einer Spielunterbrechung honoriert. Auf dem Rasen sollte sich leider bewahrheiten, dass die Engländer über weitaus mehr Klasse verfügten. Die Jungs von Hajduk wirkten dabei sehr verunsichert und ideenlos, besonders im Abschluss. Dennoch konnten auch alte Bekannte entdeckt werden, so ist momentan Krassimir Balakow Trainer der Kroaten, während es Robert Huth nach Stoke verschlagen hat. Mit Beginn der zweiten Halbzeit setzte auch der Sonnenuntergang langsam ein, und allen Beteiligten war klar, dass Hajduk dringend ein Tor benötigte. Negativ erwähnt werden müssen allerdings die mehrmaligen und sehr lautstarken Urwaldgeräusche gegenüber schwarzen Spielern von Stoke sowie das Tragen von „Hajduk-Jugend“-Shirts, auf welchem der Adler in seinen Krallen das Hajduk-Logo hält. Diese T-Shirts wurden erstmalig 2007 verkauft und erregten damals einiges an Aufsehen. Torcida widmete den Engländern noch ein Spruchband, welches sich auf das Hinspiel bezog. Hajduk-Fans wurden in einem Pub von Stoke attackiert, konnte diese aber nach kurzer Zeit besiegen und zum Rennen in der eigenen Stadt bringen. In der Kurve erstrahlten pünktlich zur 60. Minute etliche Bengalen den Splitter Abendhimmel und versetzten innerhalb weniger Sekunden das ganze Stadion in einen Hexenkessel. Untermauert wurde die Aktionen von einigen Böllern und lautstarken Gesängen und Feierei vom restlichen Publikum. Diese Aktion brachte nicht nur unsere Augen zum Leuchten, das ganze Stadion wurde dermaßen motiviert, dass die Stimmung nun wieder kochte. Allerdings schafften es die Kroaten nicht das englische Abwehrbollwerk zu bezwingen, sodass in der Nachspielzeit sogar noch das 0:1 für Stoke durch ein Eigentor fiel. Sichtlich deprimiert verließen die Einheimischen das Stadion, aus Frust brannten sogar einige Sitze in der Torcida-Kurve. Denn ein Tor für Split, oder sogar das Weiterkommen hätten das Stadion mit Sicherheit zum Explodieren gebracht. Zusammen mit dem Rest des Stadions machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Bei ein paar Dosen ließen wir den Abend am Hafen ausklingen und konnten noch etliche Jugendliche in TorcidaKlamotten beobachten. Diese brachten eine ihrer Sektionen am späten Abend noch Richtung Fähre, die sich mit dem Zünden von einigen Bengalen auf dem Oberdeck bedankten und verabschiedeten … Am Tag danach widmete eine große Tageszeitung dem Spiel mehrere Seiten mit vielen Bildern, darunter eine Doppelseite nur dem Geschehen auf den Rängen. Die Überschrift dabei: „Atmosphäre: Torcida“. Andere Länder, andere Sitten! (H.) Velez Mostar - Celik Zenica 2:1 - 06.08.11 Während es die anderen beiden WS`er Freitagabend per Fähre nach Italien zog, wo ihr Rückflug zwei Tage später starten sollte, trat ich Samstagmorgen mit Bus für etwa 14 € die Fahrt von Split nach Mostar an, klugerweise gleich auf die rechte Seite gesetzt. Herrlich das Panorama an der Adria! Da will man gar nicht pennen… uncool nur, dass ich noch nie so wenig Beinfreiheit in nem Bus hatte. Aber auch die Zeit geht vorüber und alsbald in Mostar, der geteilten Stadt, rumgeirrt. Geteilte Stadt, weil im Westen Kroaten und im Osten Moslems leben, was auch anhand der Bauwerke recht deutlich wird. Im Westen Kirchen und im Osten 12 Minarette, denen man fünfmal am Tag beim Gebet zu hören kann oder manche würden sicher auch das Wörtchen „muss“ verwenden. Aber erst mal war Hostelsuche angesagt. Nach kurzer Orientierung am Busbahnhof sprach einen ein Typ an und wollte mich für ein Hostel begeistern, 10 € / Nacht. Also mal mitgegangen, kann man immer noch absagen… aber war schick und die Chefin sprach sogar deutsch. Da ichs ihr versprochen habe, also mal eine Empfehlung fürs Hostel „Vila Sara“. Allgemein fand ich das bosnische Volk enorm freundlich, offen und stets hilfsbereit… machte sich dann auch gleich auf dem Weg zum Fußball bemerkbar. Rechtzeitig los, da man wusste, dass sich das Stadion von Velez ca. 56 Kilometer außerhalb der Stadt befindet. Nach dem Krieg dürften sie ihre Heimspiele nicht mehr im größeren Stadion „Bijeli Brijeg“ austragen, dort spielt nur noch der Stadtrivale Zrinjski Mostar. An der Bushaltestelle Richtung Stadion fragte ich nen Herren mit Trikot gleich mal, wann denn der Bus kommt. Der schüttelte nur mit dem Kopf und meinte auf Englisch, dass wir gleich mit Auto via Anhalter fahren - also Daumen raus. Keine Minute später hält ne Karre und fährt uns nach Vrapčići, na bestens. Faire 2,5 € für die Tribüne und das herrliche Panorama genossen… das Stadion eingebettet in die für Bosnien so typische Berglandschaft. Große Augen von nun an auf die Red Army, die in diesem Jahr ihr 30jähriges Bestehen feiert, und gerade im Innenraum am Zaunfahnensortieren und - aufhängen waren. Auch etwa 100 Gäste aus Zenica (Hauptgruppe „Robijasi“) mit, die jedoch leider am Rand der Tribüne ihren Standort hatten, also kriegte man davon nicht so viel mit. Aber Heimkurve war eh interessanter und knapp 300 Leuten sammelten sich dort im Sektor und legten bald schon mit coolen, recht spielunbezogenen Gesängen los. Ein Vorsänger zentral auf nem kleinen Podest und jeweils einer am äußeren Rand. Hat mir echt gut gefallen und eine gute Lautstärke trotz „nur“ 300 Leuten. Aber wenn jeder ordentlich seine Gusche aufmacht, geht das halt auch. Viele Klatscheinlagen, viel Bewegung während den Gesängen und später auch ne geschlossene Oberkörperfreieinlage gabs noch zu bestaunen. Zwischendurch immer wieder Fackeln oder Blinker. Auch ca. 30 Böller wurden balkantypisch auf dem Platz entsorgt, was den Schiri erst interessierte, als der gegnerische Torwart in der zweiten Halbzeit einen kleinen Hörsturz hatte und seine Teamkameraden dies dem Schiri mitteilten. Einige Fans verließen dann bereits 5 Minuten vor Schluss das Stadion, bitter, wenn in der Nachspielzeit der Siegtreffer der eigenen Elf fällt. Viele Kunden kamen wieder reingerannt und feierten den ersten Saisonsieg. Zurück in der City gings mit nem Franzmann auf 1-2 Getränke in die Stadt und auch lecker Cevapcici wurde sich einverleibt. Ich liebe die Dinger! Abends im Hostel ab auf die Terrasse und mit den ganzen Leuten das typische Hostel-Blabla (Woher kommst du? Was machst du? Wohin reist du? Noch ein Bier trinken?) betrieben. Also auf die Dauer nervt das auf jeden Fall ab, aber zwei Abende geht das schon. 13 Siroki Brijeg - Zeljeznicar 2:1 - 07.08.11 Statt Sarajevo und nem Heimspiel von FK blieb ich Sonntag doch in der Region Mostar und fuhr per Kleinbus am frühen Nachmittag nach Siroki Brijeg, was gut 30 Minuten entfernt liegt. Erst im Nachhinein der Reise wurde einem bewusst, dass dies der Ort war, an dem Vedran Puljic 2009 erschossen wurde. Schon ein etwas komisches Gefühl, wenn man sich, nachdem man vor Ort war, das Video noch mal anschaut und alles wiedererkennt. Dabei wirkte die Stadt doch sehr beschaulich, anfangs hatte ich Bedenken gar keine richtige Unterkunft zu finden. Nach 20 Minuten Fußmarsch vom Busbahnhof wurde ich aber doch im ersten gleich fündig, das Hotel für 18 € inklusive Frühstück - qualitativ die beste Unterkunft auf Reisen in den letzten Monaten! Müsste ich glatt mal wieder mit dem Boten reisen, bei dem geht unter dreieinhalb Sternen ja eh nie was. Gut gehen lassen, war jedenfalls angesagt bis dann 21 Uhr Anstoß war. Komische Anstoßzeit, vermute aber mal, dass Zeljeznicar das Spiel so spät wie möglich steigen lassen wollte, da sie Donnerstag noch bei Maccabi 0:6 auf den Sack kriegten. An der heutigen Spielstätte marschierte man am Raum der Skripari (=Kreuzfahrer) vorbei, der an der Ecke des Stadions platziert ist. Etwa 150 Leute stellten sie, wobei davon auch viele Kids waren, da war das Alter in der Kurve gestern bei Velez schon weitaus höher. Dennoch zogen sie ganz gut ihr Ding durch, während des Spiels sogar mit einer kleinen optischen Aktion und Zaun war auch okay. Halt ne kleine, typische Balkan-Gruppe, die es aber bereits seit 1996 gibt. Gästeblock blieb außer mit 6 Leuten noch leer, wo ich ein bisschen enttäuscht war. Doch zum Glück trafen nach und nach die Fans ein und letztendlich wurden es doch noch 125 Eisenbahner. Erst als wirklich der letzte im Gästesektor war, wurden die 5-6 kleinen Fahnen von „The Maniacs“ aufgehangen. Gesänge starteten auch erst jetzt. Ebenso fiel auf, dass keine einzige Frau und auch kein Opa oder kein Kind im Block war. Akustisch dementsprechend ansprechend und in schön tiefer Stimmlage. Zur Halbzeit roch es ziemlich nach Spielabbruch. Jedoch keine Awantura, sondern das Flutlicht fiel kurz vor Ende der Halbzeitpause einfach aus. The Maniacs nutzten dies gleich zum Anreißen von 2 Fackeln, was das halbe Stadion erleuchtete… aber ansonsten auch nach 15 Minuten noch kein Forschritt: Spieler waren bereits lange auf dem Feld, spielten sich den Ball gegenseitig zu und ein Kameramenne leuchtete Spieler mit ner Taschenlampe an und hielt in der anderen Hand sein Arbeitsgerät und hielt auf sie rauf. War ja auch Livespiel und irgendwas mussten sie ja den TV-Guckern zeigen. Nach mehr als 20 Minuten Dunkelheit ging das Licht wieder an, verrückt… Auch heute wieder kurz vor Ende der Siegtreffer für die Heimelf. Montags wieder zurück nach Mostar, das Zrinjski-Stadion unter die Lupe nehmen und auch den kroatischen und moderner wirkenden Teil Mostars. Mittags im Hostel wieder vorbeischneien und den sonnigen Tag auskosten. Auch mein Franzmann Thierry war noch da und 14 man chillte den Nachmittag über an der berühmten 29 Meter hohen Stari Most Brücke, die im Krieg gezielt zerstört wurde und erst 2004 wieder eröffnet wurde. Abends Steak-Teller, Laberei auf der Terrasse und noch kurz in eine Shisha-Bar eingekehrt. Nich ganz so meins. Nach mauen vier Stunden Schlaf startete dann die zeitaufwendige, aber durchaus bezahlbare Rückreise. Zeigt in jedem Fall gut auf, dass man auch mit wenig Geld recht weit in die Welt hinauskommen kann. 7 Uhr morgens Abfahrt mit Bus von Mostar nach München (40 €), 3:00 nachts an mit etwas Verspätung. 8 Uhr ging’s weiter mit ner sehr bezaubernden Mitfahrgelegenheit (muss immer noch ständig an sie denken) nach Berlin für 30 €… Bis bald, Balkan! (C.) Maßnahmen, Meldungen und Fragwürdiges aus der weiten Welt des Fußballs Magdeburg - Vor knapp zwei Wochen gab der 1.FC Magdeburg bekannt als nun mehr siebenter Verein die Kampagne „Pyrotechnik legalisieren - Emotionen respektieren“ zu unterstützen. Vize-Präsident Hagen Hoffmann: „Uns haben die Beharrlichkeit und das Engagement unseres U-Blocks überzeugt, für diese Kampagne einzutreten. Das soll jedoch kein Freibrief sein, um in der Arena ab sofort Pyrotechnik zu zünden. Solange der DFB an seinem Verbot festhält, wird sich auch der 1. FC Magdeburg an die bestehenden Richtlinien uneingeschränkt halten." Leipzig - Die BSG Chemie ist zurück im Alfred Kunze Sportpark. Durch die Übernahme des Spielrechts und dem Großteil der Spieler des VfK Blau-Weiß Leipzig befindet man sich nun mehr in der sechsthöchsten dt. Spielklasse (Landesliga Sachsen). Einige bekannte und traditionsreiche Vereine wie der Bischofswerdaer FV 08 oder der NFV Gelb-Weiß Görlitz 09 tummeln sich in der Liga. Ende November kommt es auch erstmalig zum Aufeinandertreffen mit der aus dem FC Sachsen Leipzig hervorgegangenen SG Leipzig Leutzsch. Beide Vereine konnten die ersten beiden Spieltage erfolgreich gestalten und sind oben dran mit 6 Punkten. Hoffenheim - Ganz neue Methoden in Hoffenheim, um die kritischen Gesänge des Dortmunder Gästeanhangs, zu übertönen. Mittels punktuellen Hochfrequenz-Tönen einer entsprechenden Anlage wurden kritische Gesänge gegen Mäzen Hopp gestört. Ein einzelner Mitarbeiter soll ohne Kenntnis des gastgebenden Vereins das Instrumentarium vor dem Gästeblock installiert haben. Die Aktion sollte einen scherzhaften Charakter haben. Viele BVB-Fans haben bereits Anzeige wg. Körperverletzung gestellt. Polen - Mal wieder Polen. Bei Jagiellonia - Lechia Gdansk bekamen die Heimfans erneut große Repressionen zu spüren. Ein neuer Vorsänger übernahm das erste Mal diese Aufgabe, wobei die Polizei daraufhin seine Identität feststellen wollte. Sie kamen in den Block und führten ihn daraufhin ab. Nun mag man sich fragen, warum die Fans dies über sich ergehen ließen. Dies hängt mit den drastischen Strafen zusammen, alleine für das Anfassen eines Staatsdieners kann es bis zu einem Jahr Gefängnis geben. Auch die Anti-Gesänge gegen den polnischen Verband werden bei jedem einzelnen Verein haarklein dokumentiert, gezählt und je nach Häufigkeit entsprechend hoch bestraft. Weiterhin werden die Zaunfahnen haarklein vom PZPN kontrolliert, so wurde bspw. bei Korona Kielce eine Fahne mit dem Gesicht eines toten Szenemitglieds einfach verboten. Die Fahne hing bereits seit 2007. 15 In eigener Sache: Du hast heute oder beim letzten Spiel keine „Wald-Seite“ mehr bekommen. Du möchtest nicht warten, bis dies auf unserer Homepage als Download bereit steht? Dann schreibe eine Mail an info@wuhlesyndikat.de, lasse dich für den Mailverteiler registrieren und erhalte wenige Stunden nach dem Spiel die „Wald-Seite“ als elektronische Post. 2.Liga: So, 28.08., 13:30 Uhr – TSV 1860 München vs 1.FC Union Berlin So, 11.09., 13:30 Uhr – 1.FC Union Berlin vs FC Ingolstadt Sa, 17.09., 13:00 Uhr – MSV Duisburg vs 1.FC Union Berlin Sa, 24.09., 13:00 Uhr – 1.FC Union Berlin vs Alemannia Aachen Union Zwee : So, 21.08. – 1.FC Neubrandenburg vs 1.FC Union II So, 28.08. – 1.FC Union II vs SV Altlüdersdorf So, 11.09. – LFC Berlin vs 1.FC Union II München auswärts: Mit dem Szene-Bus in die bayrische Landeshauptstadt! Heute anmelden…. Fahrpreis: 35 € Eintracht Frankfurt auswärts: Nutzt unbedingt RECHTZEITIG den Sonderzug-Vorverkauf!!! Siehe Seite 5. Impressum Herausgeber: Wuhlesyndikat Preis: für umme Verwendete Fotoquellen: eigener Fotofundus, unveu.de, unionprogramm.de, Kontakt/Beschwerden/Vorschläge: info@wuhlesyndikat.de Auflage: min. 1500 Stück Nächste Ausgabe: Heimspiel gegen Ingolstadt Dieser Flyer ist kein Erzeugnis im presserechtlichen Sinn, sondern lediglich ein Rundbrief an Freunde, Bekannte & Fußballinteressierte. Wir rufen weder zu exzessivem Genuss von alkoholischen Getränken & Drogen, noch zu Gewalttätigkeiten gegen Personen oder Sachen auf, noch propagieren wir irgendeine politische Einstellung. Satire ist ein Bestandteil dieses Flyers & wird nicht als solche gekennzeichnet. Die eventuelle Schilderung von Aktionen vor, während oder nach Fußballspielen erfolgt ausschließlich „wenn die Handlung der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte dient“ (Strafgesetzbuch §131(3)). Namentlich gekennzeichnete Berichte verantworten die Autoren selbst & müssen nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln. 16