AngstvorFlüchtlingskindern

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AngstvorFlüchtlingskindern
KÖTHENER ZEITUNG
27. JAHRGANG | NR. 84 | F 9459
WWW.MZ−WEB.DE
Ü B E R PA RT E I L I C H & UN A B H Ä N G I G
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
EINZELPREIS: 1,20 EUR
Ärger um ein
nur schlecht zu sehendes
Halteverbots-Schild. Seite 7
Nach Monaten dürfen
Kinder nun vorerst in Gröbziger
Schule lernen. Seite 9
KÖTHEN
GÖRZIG
Imprägniertes Zelt
der Sanitätsschule hält einem
Brandanschlag stand. Seite 9
KÖTHEN
HEUTE IN DER MZ
IN EIGENER SACHE
LiebeLeserinnen,
liebeLeser,
PRISMA
TV: Das
Programm
auf einen
Blick
DIE THEMEN
14 SPORT Wolfsburg möchte
Halbfinale der Königsklasse
ins
17 WIRTSCHAFT E-Autos
statt
Atomstrom aus Fessenheim?
19 RATGEBER WOHLFÜHLEN Ohne
Stimme der Nation
Schmerzen mit dem Rad fahren
21 KINDERSEITE Was
macht
eigentlich ein Botschafter?
Sein Erfolg kam spät, aber mit voller Wucht. Herbert
Grönemeyer gilt vielen als der Sänger, der den Deutschen
aus der Seele spricht. Heute wird er 60 (Kultur).
FOTO: DPA
22 KULTUR Leipzig
entdeckt den
Architekten Max Pommer neu
23 MEDIEN Sat.1 zeigt eine
Komödie mit Henry Hübchen
24 PANORAMA In Spanien
werden die Toreros knapp
mz-web.de
Symptome erkennen
Heuschnupfen oder Erkältung?
www.mz-web.de/gesundheit
Mobil Alle Neuigkeiten im
Überblick
www.mz-web.de
G ED A N K E N ZU M TAG
„Man sollte nie so viel
zu tun haben, dass man
zum Nachdenken
keine Zeit mehr hat.“
Georg Christoph Lichtenberg
(1742 - 1799)
deutscher Mathematiker
IN KÜRZE
PANAMA-PAPIERE
Steuerhinterzieher sollen
härter verfolgt werden
- Als Reaktion auf
das Bekanntwerden der Offshore-Geschäfte in Panama will
die Regierung den Kampf gegen
Steuerhinterzieher verschärfen.
Unter anderem soll das Delikt
später verjähren.
Seite 6
BERLIN/MZ
VOLKSWAGEN
Vorstände beharren
auf Bonuszahlungen
- Die umstrittenen Bonuszahlungen für die
Vorstände von VW bleiben ein
ungelöstes Streitthema. Das
sechsköpfige Präsidium des
Aufsichtsrates konnte sich am
Montag nicht auf eine Regelung
über die millionenschweren
Vergütungen einigen. Wirtschaft
Angst vor Flüchtlingskindern
Anwohner sind empört über neue Einrichtung mit 16 Plätzen in Halle.
Staatssekretärin ist schockiert über Reaktionen.
ASYL
VON JULIUS LUKAS
UND KAI GAUSELMANN
HALLE/MZ - In Sachsen-Anhalt hat
die Zahl der minderjährigen unbegleiteten Flüchtlinge stark zugenommen. Aktuell leben hier nach
Angaben des Landes-Sozialministeriums 1 022 dieser Flüchtlingskinder. Vor einem Jahr waren es
nur einige Dutzend. Grund des Anstiegs ist eine neue Verteilung auf
die Bundesländer. Die Unterbringung der Flüchtlingskinder stößt
derweil auf Widerstand. In HalleNietleben haben entsprechende
Pläne zu wüsten Anwohnerreaktionen geführt. In dem Ortsteil mit
gut 2 600 Einwohnern sollen 16
minderjährige Flüchtlinge unterkommen.
Bei einer Informationsveranstaltung hatten Anwohner Befürchtungen geäußert, es könne zu Gewalt
und Belästigung durch die Flüchtlingskinder kommen. „Wissen Sie,
ob die nicht auf mich losgehen?“,
sagte eine Anwohnerin. Eine andere äußerte die Vermutung, da kä-
men „13-Jährige, die Frauen verge- sich schockiert von den Anwohnerwaltigen“.
Reaktionen. Es kämen im Regelfall
Die Flüchtlingskinder sollen ab 14- bis 18-jährige männliche JuMai in einem leerstehenden Ge- gendliche, die natürlich wie deutbäude in Nietleben unterkommen. sche Jugendliche auch pubertierDie Einrichtung soll vom Kreisver- ten. „Aber man kann doch nicht jeband des Deutschen Roten Kreuzes dem, der von außen zu uns kommt
getragen werunterstellen,
den. Zwei Sozidass er ein Veralarbeiter und
gewaltiger ist.
„Wo sind
sechs Erzieher
Wo sind wir
sollen die Kinwir hinge- hingekommen
der und Jugendin
Deutschkommen
lichen rund um
land?“, zeigte
in Deutsch- sich Naumann
die Uhr betreuen. Es handelt
schockiert. Bei
land?“
FOTO: BIEL
sich um eine soder Anwohnergenannte „Cleakritik handele
Anja Naumann (SPD)
ringstelle“. Dort
es sich „um
Sozial-Staatssekretärin
soll etwa festgeÄngste,
die
stellt werden, ob es Verwandte in nicht durch Tatsachen belegbar“
Deutschland gibt - nach sechs bis seien. Sie kenne nur ein Beispiel,
acht Wochen werden die Kinder wo es Ärger mit Flüchtlingskindann weiter verteilt. Meist in ein dern gab. „Das war, glaube ich, im
reguläres Heim.
Mansfelder Land. Da hatten die eiDie für die landesweite Vertei- nen Hungerstreik gemacht, weil
lung der minderjährigen Flüchtlin- sie dort nicht bleiben wollten.“
ge zuständige SozialstaatssekretäFür die Vorbehalte gegen die
rin Anja Naumann (SPD) zeigte Flüchtlinge macht sie Medienbe-
richte verantwortlich. Nach den
Vorfällen der Silvesternacht in
Köln, wo Frauen von jungen Migranten belästigt wurden, sei das
Bild verzerrt.
Der Anstieg der Zahl der Flüchtlingskinder geht darauf zurück,
dass sie seit vergangenem November bundesweit verteilt werden.
Vorher blieben sie in dem Bundesland, in dem sie angekommen waren. In Nietleben gibt es nun auch
Versuche, die Situation zu entspannen. Mathias Nobel, Betreiber eines Seebades, zeigte sich „erschüttert und erbost“. „Wie sich manche
Einwohner meines Stadtteils benehmen, macht mich wütend. Die
meckern nur und warten nicht mal
ab, was denn wirklich passiert. Das
macht mich etwas fassungslos“,
sagte er der MZ. Er habe sich schon
mit dem Heimatverein in Nietleben
abgestimmt und vereinbart, „dass
wir für die Kinder und Jugendlichen Sport- und Freizeitangebote
anbieten wollen“. Seiten 3 und 4
Video der Anwohnerversammlung
unter: www.mz-web.de/nietleben
WOLFSBURG/MZ
FUSSBALL
Saisonende für
HFC-Kicker Bertram
- Schock im Abstiegskampf für den Halleschen FC:
Der Drittligist muss in den verbleibenden fünf Saisonpartien
auf Sören Bertram verzichten.
Der 24-Jährige verletzte sich
beim 1:2 gegen Chemnitz
schwer am Knie.
Sport
HALLE/MZ
ANSIC HT S S A C H E
Abflug
Der Pressesprecher des Flughafens BER stolpert über ein Interview. Obwohl er Recht hat.
Kennen Sie Daniel Abbou? Vermutlich nicht. Aber Sie haben vielleicht schon einmal was vom Flughafen BER in Berlin gehört. Genau
der! Deutschlands ewigste Baustelle, sofern man das Wort „ewig“
überhaupt steigern kann.
Zurück zu Daniel Abbou. Der
Herr ist Pressesprecher der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg und spricht - wenn er denn
muss - in dieser Funktion für den
BER. Das ist angesichts der Pleiten
und Pannen nicht wirklich ein
erstrebenswerter Job. Sei es drum.
LESERSERVICE
0345/5 65 22 33
4 190943 801201
21215
Montag bis Freitag von 6 bis 19 Uhr
Sonnabend von 6 bis 14 Uhr
Daniel Abbou ist angeeckt.
FOTO: DPA
In einem Interview jedenfalls hat
Abbou recht freimütig aus dem
Nähkästchen respektive der Bau-
LESERTELEFON
0345/5 65 42 40
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redaktion.leserbriefe@mz-web.de
Wetter heute
6° / 18°
Min./Max. des 24h-Tages
grube geplaudert und dem Management des BER gepflegt einen
„eingeschenkt“. Die alte Flughafencrew habe zu viel verbockt und
zu viele Milliarden in den Sand
gesetzt, ließ er wissen. Gut, Letzteres ist in Brandenburg geologisch
bedingt häufiger der Fall, politisch
gesehen indes hat Abbou aber
durchaus Recht. Um dann noch
einmal richtig auszuholen mit dem
Satz: „Kein Politiker, kein Flughafendirektor und kein Mensch,
der nicht medikamentenabhängig
ist, gibt Ihnen feste Garantien für
Morgens
Mittags
Abends
diesen Flughafen.“ Deutliche Worte, schonungslos. Wie die Realität.
Und die hat Daniel Abbou gleich
mit ganzer Härte eingeholt - in
Person des Flughafenchefs Karsten
Mühlenfeld. Der nannte das Interview „nicht mit der Geschäftsführung abgestimmt“ und stellte
den Pressesprecher frei. Punkt.
Den Namen Abbou werden Sie
sich nicht mehr merken müssen.
Und den vom Flughafen BER vorläufig auch nicht. Der heißt offiziell
übrigens „Willy Brandt“. Wenn
Willy das wüsste… Rainer Wozny
Wetter morgen
7° / 19°
Min./Max. des 24h-Tages
Morgens
Mittags
Abends
Die DuMont Mediengruppe hat
die Sicherheitslücke auf einem
Server, die am frühen Sonntagmorgen bekannt geworden war,
geschlossen. Am Wochenende
waren die digitalen Auftritte der
Tageszeitungen der Mediengruppe offenbar Opfer eines Angriffs von außen geworden.
Unbefugte haben dabei unerlaubt Daten von einem Server
heruntergeladen. Die betroffenen Systeme waren sofort nach
Bekanntwerden am frühen
Sonntagmorgen aus Sicherheitsgründen abgestellt worden. Aufgrund einer technischen Panne
waren für einen kurzen Zeitraum Daten für Außenstehende
sichtbar, die jedoch nur bei gezielter Suche nach Sicherheitslücken zu finden waren. Während des Zeitraums waren auch
die Webauftritte der Tageszeitungen nicht erreichbar.
Nach der bisherigen Analyse
handelt es sich bei den Daten,
die betroffen sein können, um
Informationen aus E-PaperAbonnements aus Köln, Berlin
und Hamburg. Ob über die gesicherten Erkenntnisse hinaus
der Zugriff auf weitere Daten
möglich war, wird derzeit analysiert.
Die DuMont Mediengruppe
hat die zuständigen Behörden
umgehend informiert und Anzeige erstattet. Kunden, die von
dem Datenleck betroffen sein
können, werden von der DuMont Mediengruppe persönlich
informiert. Darüber hinaus können sich alle Leserinnen und Leser zwischen 7 und 18 Uhr unter
dieser Hotline melden:
Mitteldeutsche Zeitung
0345 /27 979 37 27
Ihre Chefredaktion
BÖHMERMANN-GEDICHT
Erdoganstellt
Strafantrag
BERLIN/DPA/MZ - Die Türkei verlangt, dass der Satiriker Jan Böhmermann strafrechtlich verfolgt
wird. Eine entsprechende diplomatische Note sei an die deutschen
Behörden geschickt worden, sagte
ein Sprecher von Staatspräsident
Recep Tayyip Erdogan am Montag
in Ankara. Erdogan selbst stellte
Strafantrag gegen Böhmermann
wegen Beleidigung, wie die Staatsanwaltschaft Mainz am Abend mitteilte. Die Bundesregierung prüft
nun den förmlichen Wunsch der
Türkei nach Strafverfolgung. Dies
werde ein paar Tage, aber nicht Wochen dauern, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Gut anderthalb Wochen nach der Ausstrahlung des Schmähgedichts in
der Fernsehshow „Neo Magazin
Royale“ verstärkt sich die Diskussion über die Grenzen der Satirefreiheit. Seibert betonte, die Freiheit
der Kunst und die Pressefreiheit
seien für Kanzlerin Angela Merkel
(CDU) weder nach innen noch nach
außen verhandelbar.
Seite 4
Wetter vor einem Jahr
3° / 15°
Min./Max. des 24h-Tages
2
10,8
Wind in km/h
Sonnenstunden
2
DER TAG
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
SACHSEN-ANHALT
JUSTIZ
Gericht verhandelt über Nazi-Graffiti
- Mit den massenhaften Nazi-Schmierereien, die
am Tag der Deutschen Einheit
2013 in Salzwedel aufgetaucht
waren, beschäftigt sich von diesem Donnerstag an das Landgericht Stendal. Bei einem ersten
Prozess vor dem Amtsgericht
Salzwedel war der 23 Jahre Angeklagte im vergangenen Oktober
freigesprochen worden. Das Amtsgericht erkannte erhebliche
Lücken in der Beweiskette der Staatsanwaltschaft. Die Staatsanwaltschaft ging dagegen in Berufung. Nun ist das Landgericht
am Zug. Es soll klären, ob der Mann an rund 45 Stellen in Salzwedel
rechte Schmierereien aufgesprüht hat.
FOTO: DPA
STENDAL/DPA
PLANENSCHLITZER-PROZESS
Landgericht verhängt
Bewährungsstrafen
- Der sogenannte Planenschlitzer-Prozess
am Landgericht Magdeburg ist
nach nur zwei Verhandlungstagen überraschend mit Bewährungsstrafen für die fünf Angeklagten zu Ende gegangen.
Wie das Gericht am Montag mitteilte, hatten die Männer gestanden, in mehreren Fällen Ladungen von auf Autobahnparkplätzen an der A 14 geparkten Lastwagen gestohlen zu haben. Vorausgegangen war ein Deal zwischen den Verfahrensbeteiligten.
Zunächst war von sechs Prozesstagen und 18 Zeugen die Rede.
MAGDEBURG/MZ/ASC
BEVÖLKERUNG
Mehr Ausländer ziehen
nach Sachsen-Anhalt
HALLE/DPA - Die Zahl der Ausländer in Sachsen-Anhalt ist
nach Zahlen des Ausländerzentralregisters 2015 um 25 Prozent
gestiegen. Ende 2015 lebten rund
83 000 Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit im
Land, wie das Statistische Landesamt mitteilte. Allerdings seien nicht alle im vergangenen
Jahr zugewanderten Flüchtlinge
bereits erfasst. Die Zahl der Syrer stieg dem Register zufolge
um 13 700, die Zahl der Afghanen um 2 240. Unter den Ausländern sind aber nicht nur
Flüchtlinge, sondern zum Beispiel auch Bürger aus EU-Staaten. So stammte jeder elfte Ausländer aus Polen. Zuletzt hatte
Sachsen-Anhalt rund 2,2 Millionen Einwohner. Die Zahl ankommender Flüchtlinge ging
zu Jahresbeginn stark zurück.
GLÜCKSSPIEL
Harzer knackt den
Jackpot im Spiel 77
MAGDEBURG/DPA - Ein Lottospieler
im Harz hat beim Spiel 77 den
Jackpot geknackt und knapp
1,7 Millionen Euro gewonnen.
Alle sieben Ziffern seiner Losnummer waren richtig, so Lotto
Sachsen-Anhalt. Er sei bereits
der zweite Spiel-77-Millionär
in Sachsen-Anhalt in diesem
Jahr. Der erste habe sechs Wochen lang nicht gemerkt, dass
er gewonnen habe, hieß es. Insgesamt haben seit 1991 in Sachsen-Anhalt 93 Menschen Millionen-Beträge beim Lotto gewonnen, im Harz sind es mit
diesem Gewinner nun acht.
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
Wildkatzen erobern das Land
Die lange nur im Südharz beheimateten Tiere breiten sich aus. Dabei dringen
sie in Reviere vor, in denen ihre Art schon vor 130 Jahren ausgestorben war.
NATUR
HALLE/DPA - Die Wildkatze breitet
sich in Sachsen-Anhalt immer weiter aus. Lange Zeit war diese besonders gefährdete Tierart nur im
Harz zu finden. Inzwischen sei sie
an mehr Orten als gedacht, erklärte
Uta Lieneweg, Koordinatorin des
Wildkatzenprojektes beim Bund
für Umwelt und Naturschutz
(Bund) in Sachsen-Anhalt. Die
jüngste Überraschung: Erstmals
nach 130 Jahren konnten im Zeitzer Forst wieder zwei Wildkatzen
nachgewiesen werden.
Tiere, die etwas kräftiger als Hauskatzen sind, wurden etwa im Großen Fallstein, in den Harslebener
Bergen, im Othaler Holz oder im
Ziegelrodaer Forst entdeckt.
„Im Grunde ist der Ziegelrodaer
Forst ein geeigneter Lebensraum
für die Wildkatze“, sagte Koordinatorin Lieneweg. Doch bislang seien
dort nur neun männliche Tiere
nachgewiesen worden. Von einer
erfolgreichen Wiederbesiedelung
könne erst gesprochen werden,
wenn es auch weibliche Wildkatzen gebe.
Baldrian als Lockstoff
Zwei Zeitzer, die ehrenamtlich im
Projekt engagiert sind, haben dies
geschafft. Der Aufwand dafür war,
genauso wie an anderen Orten in
Sachsen-Anhalt, enorm. Claudia
Meyer und Rainer Patzer stellten in
dem Gebiet zwischen Koßweda und
Nickelsdorf sogenannte Lockstöcke
auf. Diese aufgerauten Stöcke werden mit Baldrianextrakt bestrichen
und etwa im deckungsreichen Unterholz oder an den vermuteten
Pfaden der Tiere postiert. „Für die
Wildkatzen ist das ein Sexuallockstoff“, erklärte Bund-Mitarbeiterin
Nicole Hermes. Reibt sich ein Tier
daran, bleiben Fellhaare haften.
Die Haare, die dem Fell des Tieres mit dem markanten buschigen
Schwanz entstammen sollten, wurden dann einer DNA-Analyse un-
Seit 100 Jahren unter Schutz
Diese Wildkatze hat im Zeitzer Forst die Fotofalle ausgelöst.
terzogen. Finanziert wurde diese
Untersuchung mit Mitteln der Umweltorganisation, der Europäischen Union und einer Förderung
durch das Bundesamt für Naturschutz. Erstmals seit 130 Jahren
seien so zwei Wildkatzen im Zeitzer Forst nachgewiesen worden.
„So lange ist dort von den Tieren
nichts mehr gehört worden“, sagte
FOTO: MYOTIS
Hermes. Zuletzt habe ein Jäger von
einer Wildkatze in der Region geschrieben.
Doch auch in anderen Gebieten
im südlichen Sachsen-Anhalt
konnte der Bund-Regionalverband
Halle-Saalekreis in den vergangenen viereinhalb Jahren Wildkatzen
mit der Lockstock-Methode und
durch Fotofallen nachweisen. Die
SICHERHEIT
Umfassende
Videokontrolle
imNahverkehr?
DEUTSCHLAND UND DIE WELT
ARBEITSLOSIGKEIT
Weniger Sanktionen
gegen Hartz-IV-Bezieher
NÜRNBERG/DPA - Die Zahl der
Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger ist im vergangenen Jahr
gesunken. Nach Angaben der
Bundesagentur für Arbeit wurden rund 980 000 Strafen ausgesprochen. Das seien 21 000
oder 2,1 Prozent weniger als
2014. Die Zahl der Sanktionen
sei damit erstmals seit 2011 wieder unter die Marke von einer
Million gesunken. Es seien vor
allem weniger Sanktionen wegen
der Ablehnung einer Arbeit,
Ausbildung oder Weiterbildung
ausgesprochen worden.
SILVESTER-VORFÄLLE
Marokkaner steht wegen
Nötigung vor Gericht
DÜSSELDORF/DPA - Vor dem Amtsgericht Düsseldorf wird seit
Montag der erste der zahlreichen
sexuellen Übergriffe aus der
Silvesternacht verhandelt. Angeklagt ist ein 33-jähriger Marokkaner. Er soll in der Düsseldorfer Altstadt mit einer Gruppe
MitteldeutscheZeitung
ÜBERPARTEILICH • UNABHÄNGIG
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Wöchentlich mit „prisma“, dem Magazin zur Zeitung. Gültige
Anzeigenpreisliste: Nr. 28 vom 1. Januar 2016
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Gewähr. Die Redaktion behält sich bei der Veröffentlichung
von Leserbriefen das Recht zum Kürzen vor. Bei Nichtbelieferung
ohne Verschulden des Verlages oder in Fällen höherer Gewalt
bzw. infolge von Streik besteht kein Entschädigungsanspruch.
von 15 bis 20 Männern eine Frau
umzingelt und ihr in den Intimbereich gefasst haben. Die Anklage wirft dem Mann sexuelle
Nötigung vor. Die Frau hat ihren
mutmaßlichen Peiniger nach
eigenen Angaben im Fernsehen
wiedererkannt. Der nach Gerichtsangaben mehrfach wegen
Diebstahls vorbestrafte 33-Jährige soll noch zwei weitere Straftaten begangen haben. Dabei
geht es um Körperverletzung
und Sachbeschädigung.
MITTLERER OSTEN
Kreml rüstet den Iran mit
Luftabwehrraketen aus
- Russland hat mit
der Lieferung des Flugabwehrsystems S-300 an den Iran begonnen. Das Geschäft wird unter
anderem von Israel kritisiert.
Der S-300-Vertrag im Wert von
etwa 740 Millionen Euro war
2007 unterschrieben, aber wegen des Konflikts über das iranische Atomprogramm ausgesetzt worden. Experten zufolge
könnten die Raketen dazu dienen, iranische Atomanlagen vor
Angriffen zu schützen.
MOSKAU/DPA
ZURÜCKGEBLÄTTERT
1600
1600
1
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1
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750
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Am 12. April 1606 bestimmt
König James I./VI. per
Dekret eine ge-
meinsame Flagge
für England und
Schottland, um die
Personalunion der
beiden Länder hervorzuheben. Der
Union Jack ist eine Überlagerung
des schottischen Andreaskreuzes
(weißes Kreuz auf blauem Grund)
mit dem englischen Georgskreuz
(rotes Kreuz auf weißem Grund).
Die Bezeichnung „Jack“ weist einer möglichen Erklärung zufolge
auf die ursprüngliche Verwendung als Bugfahne bei Kriegsschiffen unter Karl II. hin.
„Bis 1915 ist die Wildkatze massiv
bejagt worden“, erklärte Lieneweg.
Deshalb sei sie vor 100 Jahren unter Naturschutz gestellt worden.
Heute gehe es dieser Art wieder
besser, doch von einer vollständigen Erholung könne noch keine Rede sein.
So ist etwa der Bau von Autobahnen und mehrspurigen Straßen eine „direkte Gefahr für die Tiere“,
sagte Ralf Meyer, Landesvorsitzender des Bund Sachsen-Anhalt. Die
Naturschützer fordern deshalb auch für andere Arten - den Bau
von Wildtierbrücken. Im Südharz
leben nach vorsichtigen Schätzungen rund 600 Wildkatzen, in ganz
Deutschland wird der Bestand auf
6 000 bis 7 000 geschätzt.
Comic-Spaß in Luthers Wittenberg
Die Abrafaxe und der Comic-Held Michael (li.) tref-
fen in der „Mosaik“-Ausgabe 485, die am 27. April in
den Handel kommt, auf ihrer Reise in die Reformati-
onszeit in Wittenberg ein. Mit augenzwinkernder
Leichtigkeit wird ein Gefühl fürs 16. Jahrhundert und
Luthers Leistung vermittelt.
FOTO: MOSAIK-VERLAG
SAARBRÜCKEN/AFP - Die Verkehrsminister der Länder wollen offenbar
flächendeckende Videoaufzeichnungen in Bussen und Bahnen
durch eindeutigere rechtliche Regelungen erleichtern. Das berichtete die „Saarbrücker Zeitung“ unter
Berufung auf eine Beschlussvorlage für die Konferenz der Minister
am Donnerstag und Freitag. Das
Papier regt an, eine „flächendeckende, tageszeitunabhängige Videoaufzeichnung in öffentlichen
Verkehrsmitteln“ möglich zu machen. Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) sagte: „Das
Gefühl der Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr ist für Fahrgäste
in Bussen und Bahnen von größter
Bedeutung.“ Viele Verkehrsunternehmen zeichnen heute schon das
Geschehen in Bussen und Bahnen
auf, um Straftaten verfolgen zu
können. Es gibt aber Bedenken von
Datenschützern. Die Verkehrsminister wollen nun die Zugriffsregelungen und Vorgaben zur Datenlöschung klarer formulieren.
Der Stasi-Spion beim Städtepartner
1988 gab es mehr als 1500 IM im Westen. Und die beobachteten jedes Detail.
VON JOACHIM GÖRES
HANNOVER/MZ - Ende 1988 hatte das
Ministerium für Staatssicherheit
der DDR in der Bundesrepublik
1 553 inoffizielle Mitarbeiter (IM)
im Einsatz. In Niedersachsen arbeiteten für die Hauptverwaltung
Aufklärung (HVA) der Stasi damals
rund 200 Menschen. Diese Zahlen
präsentierte die Historikerin Daniela Münkel am Freitag in Hannover auf einer Tagung der Enquetekommission des niedersächsischen Landtages zur Aufarbeitung
von Stasiaktivitäten in Niedersachsen.
Ein Viertel im öffentlichen Dienst
Laut einer Studie waren die WestIM zu 80 Prozent männlich,
25 Prozent arbeiteten im öffentlichen Dienst. Die meisten Anwerbungen von Bundesbürgern erfolgten über Familienkontakte in die
DDR. Finanzielle Interessen, eine
positive Haltung zur DDR und
Abenteuerlust spielten als Motive
laut Münkel eine Rolle. An Hochschulen suchten Stasi-Werber nach
jungen Menschen, die künftig
durch eine berufliche Karriere als
Informationszuträger interessant
hätten werden können. „Die Bereitschaft zum Nebenverdienst ist auf
jeden Fall groß, wenn die zeitliche
Inanspruchnahme nicht zu groß
ist“, heißt es in einem Bericht eines
Stasi-Mitarbeiters, der sich 1975 an
der TU Hannover umgehört hatte.
Er betonte, dass man Studenten
nicht sofort zu erkennen geben solle, dass die Informationen für die
DDR bestimmt seien.
Die Zentrale Erfassungsstelle
Salzgitter, die politische Verfolgung in der DDR dokumentierte,
galt in Ost-Berlin als staatsfeindliche Einrichtung und sollte ausspioniert werden. Dafür wurde versucht, Mitarbeiter zur Kooperation
mit der Stasi zu gewinnen. Inwie-
weit dies gelang, ist bis heute unklar – 1990 durfte die HVA fast alle
Akten vernichten.
Freundschaft unter Beobachtung
Unter besonderer Beobachtung
standen auch die innerdeutschen
Städtepartnerschaften. Die erste
wurde 1986 zwischen Saarlouis
und Eisenhüttenstadt geschlossen.
„Bei den Treffen der beiden Delegationen waren 37 IM im Einsatz“,
sagt Enrico Rennebarth, der seine
Dissertation über die Städtepartnerschaft Braunschweig-Magdeburg geschrieben hat. Eine untypische Partnerschaft, sollten doch
nach dem Willen der DDR die Städte möglichst weit auseinanderliegen. „Damals hat VW sich für diese
Partnerschaft eingesetzt und diesem Druck hat die DDR nachgegeben“, sagt Rennebarth.
Die Stasi versuchte auch, unliebsame Reisen zu verhindern. So hatten Pastoren keine Chance, mit ei-
ner Delegation in die Partnerstadt
zu fahren. Bei der 1987 zwischen
Halle und Karlsruhe geschlossenen Zusammenarbeit wurde laut
Rennebarth versucht, neue IM im
Westen anzuwerben. Bis zur Wende wurden 58 Städtepartnerschaften abgeschlossen, darunter auch
Naumburg/Aachen, Dessau/Ludwigshafen, Wittenberg/Göttingen,
Stendal/Lemgo, Wernigerode/Neustadt an der Weinstraße, Halberstadt/Wolfsburg
und
Staßfurt/Lehrte.
Das Fazit von Münkel über die
Rolle der Stasi im Westen: „Grundsätzlich scheint es mir verfehlt zu
sein, von einer ’unterwanderten
Republik’ zu sprechen. Wie sollte
ein Land mit 60 Millionen Einwohnern von 3 000 Agenten unterwandert worden sein, von denen die
meisten gar nicht die Aufgabe hatten, Einfluss auszuüben, sondern
lediglich Informationen zu beschaffen?“
MITTELDEUTSCHLAND
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
3
FORSCHUNGSFÖRDERUNG
„Da
passiert
nichtsmehr“
Kritik an fehlenden
Mitteln für Hochschulen
VON ALEXANDER SCHIERHOLZ
MAGDEBURG/MZ - Der Deutsche
Hochschulverband (DHV) sieht die
vom Land finanzierte Forschungsförderung in Sachsen-Anhalt in Gefahr. Nach dem Auslaufen der
Landes-Exzellenzinitiative gebe es
dafür praktisch keine Mittel mehr,
sagte die Landesvorsitzende des
Wissenschaftler-Berufsverbandes,
Christiane Tammer, der Mitteldeutschen Zeitung. Mit dem Geld seien
Forschungsstrukturen aufgebaut
worden, so dass Wissenschaftler
weitere Mittel, so genannte Drittmittel, aus anderen Förderprogrammen eingeworben hätten. „Da
passiert jetzt nichts mehr“, beklagte Tammer. Sie forderte, die Forschungsförderung des Landes wieder aufzulegen und im Koalitionsvertrag festzuschreiben.
Tammer sagte, sie sehe mit der
neuen Landesregierung die Chance, die Finanzierung und personelle Ausstattung der Hochschulen zu
verbessern. So sei es dringend notwendig, so genannte Post-Doc-Stellen im Hochschulbereich zu schaffen. Das sind Stellen für Nachwuchswissenschaftler, die ihre
Promotion beendet haben. Bisher
könnten ihnen nur befristete Jobs
angeboten werden, das führe dazu,
dass der Wissenschaftsnachwuchs
häufig das Land verlasse, so Tammer. Viele Betroffene wechselten
mangels anderer Möglichkeiten
nach der Promotion in die Wirtschaft. „So geht der Nachwuchs
auch der Wissenschaft verloren.“
Erst im vergangenen Sommer hatten Nachwuchswissenschaftler in
einem offenen Brief an die Landespolitik mangelnde Perspektiven in
Sachsen-Anhalt beklagt.
Das Geld für die Post-Doc-Stellen
könnte nach Meinung des Hochschulverbandes aus den bisher für
das Bafög vorgesehenen Mitteln
kommen. Seit dem vergangenen
Jahr übernimmt der Bund die
Bafög-Finanzierung komplett.
Bitte wegbleiben!
Viel Ruhe, wenig Arbeitslosigkeit - Nietleben ist eine Idylle am Stadtrand von Halle. Aber
jetzt sollen Flüchtlinge kommen: 16 Kinder und Jugendliche. Und plötzlich geht die Angst um.
ASYL
VON JULIUS LUKAS
HALLE/MZ - Es ist still auf der Haupt-
Hier sollen die Kinder und Jugendlichen untergebracht werden.
FOTOS: GÜNTER BAUER/TV HALLE
Verteilung
Jugendamt
Vor der Bürgerversammlung war es noch ruhig.
net. Die Frau, die beim Ortsbesuch
am Montagmittag gerade die Tür
zu ihrem Grundstück abschließt,
drückt sich gewählter aus. Sie
wohnt direkt gegenüber der Unterkunft der Minderjährigen. Eigentlich wolle sie gar nichts sagen. „Wir
werden hier einfach übergangen“,
meint sie dann aber doch.
Schon vor den Landtagswahlen
hätten die Bewohner gefragt, was
mit dem Haus passiere. „Im November haben die hier schon Möbel reingetragen, da dachten wir
uns schon, dass da was im Busch
ist“, sagt sie. Antworten bekam sie
aber nicht. Die gab es erst 14 Tage
vor Inbetriebnahme der Clearingstelle, bei eben jener Bürgerversammlung. Die Frage, was eine
frühzeitigere Information geändert
Anzahl unbegleiteter
Flüchtlingskinder
Altmarkkreis Salzwedel
39
Burgenlandkreis
70
Magdeburg
101
Landkreis Anhalt Bitterfeld
86
Landkreis Börde
61
Landkreis Harz
101
Landkreis Jerichower Land
59
Landkreis Mansfeld-Südharz
57
Landkreis Stendal
88
Landkreis Wittenberg
47
Saalekreis
66
Salzlandkreis
78
Dessau Roßlau
37
Halle
132
Summe
hätte, beantwortet sie nicht mehr. sinn machen“, meint der Mann
Die Frau schwingt sich auf ihr und ergänzt: „So haben wir es früFahrrad und radelt schnell davon.
her ja auch gemacht.“ Er können
Redseliger ist da ein Mann, der sich vorstellen, dass die Kriminaligerade Tüten aus seinem Auto aus- tät ansteigen werde. „Für die Anlädt. In der Kleingartenanlage, die wohner ist die Unterbringung eine
am Ende der
Belastung, die
Sackgasse besie
einfach
„Für
die
Anwohner
ginnt, hat er einicht wollen.“
ist das eine
ne
Parzelle.
Dass es sich um
Fast täglich sei
Flüchtlinge
Belastung,
die
sie
er hier. Er ist
handelt, ist für
nicht wollen.“
freundlich und
ihn allerdings
vorsichtig. „Das
nicht der Grund
Bürger in Halle-Nietleben
ist für die Menfür die Empöschen hier Ruhe und Idylle“, sagt rung: „Die Aufregung wäre auch so
der Rentner. Und die sei nun in Ge- groß, wenn hier schwer erziehbare
fahr. „Da kommen ja Jugendliche Jugendliche herkommen würden.“
und natürlich werden die hier in
Was die Menschen in Nietleben
der Freizeit auf der Straße unter- eigentlich fordern, ist eine Art Bewegs sein und vielleicht auch Un- standsschutz für ihr Örtchen. Die
„So geht
der Nachwuchs
auch der
Wissenschaft
verloren.“
Christiane Tammer
Wissenschaftler-Berufsverband
Stand: 11.04.16
Grafik: MZ Sandig
Quelle: Sozialministerium Sachsen-Anhalt
straße, die durch Halle-Nietleben
führt. An einem Montagmittag
trifft man hier kaum jemanden.
Nur ab und an braust ein Auto
durch die Ruhe. Einfamilienhäuser
bestimmen das Bild. Zwei Arbeiter
schippen Kies vor eine Einfahrt.
Ein alter Mann gießt seinen Vorgarten - sonnengelbe Osterglocken
und Tulpen in allen Farben. Davor
ein leuchtender Forsythie-Strauch.
Nietleben ist ein Stadtteil von Halle. Doch würden nicht hinter manchen Spitzdächern die Hochhäuser
der nahe gelegenen Plattenbausiedlung Halle-Neustadt hervorblitzen, man würde denken, man
ist in einem Dorf.
Den Menschen hier ist diese Ruhe, diese Idylle am Südrand der
Heide wichtig. Für viele ist sie sicher auch der Grund, warum sie in
dem Stadtdorf leben. Rund 2 600
Einwohner hat Nietleben. Ein Viertel davon sind im Rentenalter, gut
15 Prozent minderjährig. Arbeitslosigkeit gibt es hier fast nicht. Ab
1. Mai sollen nun 16 neue Einwohner dazu kommen. Und die erregen
schon jetzt die Gemüter so mancher Nietlebener. Bei einer Bürgerversammlung am vergangenen
Donnerstag pöbelten und schimpften einige Einwohner gegen den
Zuzug. Der Tenor: die sollen bloß
wegbleiben.
Die, das sind 16 Kinder- und Jugendliche. Flüchtlinge, die ohne ihre Eltern nach Deutschland und
dann nach Halle gekommen sind.
Zum Teil traumatisiert aufgrund
von Flucht- und Kriegserfahrung.
Für sie soll in Nietleben eine sogenannte Clearingstelle eingerichtet
werden, eine Art betreutes Wohnen. Sozialarbeiter und Erzieher
kümmern sich dort um die Jugendlichen. Auf zwei Flüchtlinge
kommt ein Betreuer.
Der Ort, an dem die Minderjährigen untergebracht werden sollen,
liegt in einer kleinen, verwinkelten
Sackgasse. Sie zweigt unweit der
Dorfkirche von der Hauptstraße ab.
Von einem eingezäunten Hof gackern Hühner. Ansonsten herrscht
Nietlebener Ruhe. Um das Wort
„Beschaulichkeit“ zu bebildern,
könnte man problemlos ein Foto
dieses Straßenzugs ins Lexikon
kleben.
In der Sackgasse liegt auch jener
Häuserkomplex, der künftig als
Unterkunft für die 16 Flüchtlingskinder dienen soll. Zwei Dreigeschosser. Raue, graue Fassade und
rotes Ziegeldach. Bis Mitte vergangenen Jahres war hier die Landesrettungsschule des Deutschen Roten Kreuzes untergebracht. Doch
die Ausbildungseinrichtung für angehende Sanitäter und Rettungsassistenten zog im August in die Innenstadt um. Schon damals wurde
gemutmaßt, dass in den leerstehenden Gebäuden Flüchtlinge untergebracht werden könnten. „Nietleben und die DRK-Schule sind nicht
im Gespräch“, machte Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand jedoch deutlich. Auch die Nutzung
als Grundschulhort wurde verworfen. „Das gibt das Gebäude baulich
nicht her“, erklärt Sozialdezernentin Katharina Brederlow.
Vor Ort empfindet man das nun
als „Verarsche“. So wurde das Vorgehen der Stadt und des DRK auf
der Bürgerversammlung bezeich-
Sachsen-Anhalt wird deshalb um
15 Millionen Euro jährlich entlastet. Tammer forderte, das Geld in
die so genannte Grundfinanzierung der Hochschulen zu stecken,
dazu zählten in erster Linie neue
Stellen. In anderen Bundesländern
sei das bereits der Fall. In SachsenAnhalt würden die Mittel bisher
aber nur für einmalige technische
Investitionen, etwa in Laboren, eingesetzt. Die Hälfte fließe zudem in
die Schulen.
Das Wissenschaftsministerium
wollte sich unter Hinweis auf die
laufenden Koalitionsverhandlungen nicht äußern.
1 022
Angst, die sich in Wut und Beschimpfungen äußert, ist eine vor
Veränderung. Sie wollen, dass alles
so bleibt, wie es ist. Die Probleme
der Welt sollen nicht zwischen ihre
Einfamilienhäuser gequetscht werden. Allerdings sehen das nicht alle Nietlebener so. Beim Verlassen
des Stadtdorfes schlendert eine
junge Frau die Hauptstraße entlang. „Aber irgendwohin müssen
die Kinder doch“, sagt die 24-Jährige. Sie lebt schon immer in Nietleben, mag die Abgeschiedenheit.
Angst vor den neuen Einwohnern
hat sie allerdings nicht. „Ich kann
mir nicht vorstellen, dass die hier
randalierend durch die Straßen ziehen“, sagt die junge Frau. „Die werden das Viertel eher bereichern.“
Kommentar Seite 4
Christiane Tammer
FOTO: PRIVAT
4
MEINUNG UND HINTERGRUND
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
LEITKOMMENTAR
AUFGEFALLEN
CHRISTIAN BOMMARIUS bricht im Fall Böhmermann eine Lanze
für die Freiheit der Kunst und der Satire.
Böhmermann beleidigt
R
ecep Tayyip Erdogan, so
viel Respekt muss sein,
hat keinen Geschlechtsverkehr mit Ziegen. Der Präsident der Republik Türkei missbraucht Demokratie und Rechtsstaat, er unterdrückt lustvoll die
Pressefreiheit und die unabhängige Justiz, die Freiheit der Meinung, der Kunst und der Kurden
versetzt ihn regelmäßig in heftigste Erregung, aber Ziegen
hatten bisher, soweit bekannt,
von ihm nichts zu fürchten.
Deshalb ist Erdogans Forderung, die derb formulierte gegenteilige Behauptung des TVKomikers Jan Böhmermann in
Deutschland strafrechtlich zu
verfolgen, verständlich. Und
ebenso klar ist auch, warum der
türkische Präsident noch nie
Verfahren gegen deutsche Politiker, Journalisten oder Satiriker gefordert hat, die ihn als
autokratisch, größenwahnsinnig,
korrupt und demokratiefeindlich
beschimpfen – der Wahrheitsbeweis wäre leicht zu erbringen.
Das Schmähgedicht auf Erdogan war von Böhmermann
als schwere Beleidigung gemeint. Dem Komiker war auch
bekannt, dass die Beleidigung
eines ausländischen Staatsoberhaupts strafbar ist (§ 103 Strafgesetzbuch) und verfolgt werden
kann, wenn der Betroffene die
Strafverfolgung verlangt und
die Bundesregierung die Ermächtigung dazu erteilt (§104a
StGB). Nicht trotzdem, sondern
deshalb hat Böhmermann das
Gedicht geschrieben. Satire darf
alles, Comedy macht alles – der
ZDF-Comedian Böhmermann
bringt die Bundesregierung mit
seinem Scherz in eine peinliche
Lage. Er weiß, dass Erdogan für
die Flüchtlingspolitik Angela
Merkels eine entscheidende Rolle spielt, die ein Zerwürfnis mit
ihm keinesfalls riskieren darf.
In dieser Situation kann nur
einer gewinnen: Jan Böhmermann. Gestattet die Bundesregierung die Strafverfolgung und
würde Böhmermann verurteilt,
dürfte er sich als Märtyrer der
Meinungsfreiheit feiern lassen.
Weist die Bundesregierung aber
die Forderung Erdogans zurück,
stünde Böhmermann als erfolgreicher Verteidiger der Kunstund Meinungsfreiheit da.
Der schönste Triumph wäre
es natürlich, wenn der Komiker
erst angeklagt und schließlich
freigesprochen würde. Dann
hätte sowohl die Bundesregierung verloren – denn sie hätte
vor Erdogan „gekuscht“ – als
auch der türkische Präsident,
den dann alle Welt als „Ziegenficker“ schmähen könnte.
Tatsächlich wäre ein Freispruch Böhmermanns nicht unwahrscheinlich. Die Verteidigung Böhmermanns hat allerdings – nicht im juristischen,
aber im moralischen Sinn – ein
kleines Problem. Sein Schmähgedicht, das sich hemmungslos
antimuslimischer Ressentiments
bedient, zielt tatsächlich nicht
auf Erdogan und nicht, wie einige Kritiker beklagen, auf die
Türken, sondern vor allem auf
die öffentliche Aufmerksamkeit.
Es geht nicht um Kritik an Erdogan, sondern um die möglichst
pompöse mediale Inszenierung
als Kritik.
Böhmermann hat Witz, aber
sein Witz hat keine Substanz.
Er richtet seinen Blick nicht auf
die repressive Politik des türkischen Staatspräsidenten, er
schielt nur auf die Reaktion der
Medien. Über die kann er sich
derzeit ganz und gar nicht beklagen.
Den Autor erreichen Sie unter:
redaktion.politik@mz-web.de
KOMMENTAR
JULIUS LUKAS ist über die Menschen in Halle-Nietleben enttäuscht,
die in 16 Minderjährigen eine Bedrohung ihrer Idylle sehen.
Angst vor Veränderung
N
ur zur Verdeutlichung:
In Halle-Nietleben sollen
16 minderjährige Flüchtlinge untergebracht werden.
16 Kinder und Jugendliche, die
ohne ihre Eltern nach Deutschland gekommen sind und nun
in Halle Zuflucht suchen. Würde
man alle Einwohner von Nietleben in eine Reihe stellen, dann
müsste man an 163 Menschen
vorbeigehen, um dem ersten
Flüchtling zu begegnen.
Doch solche Rechenbeispiele
helfen wohl wenig, um der Wut
und Empörung der Menschen
in Nietleben zu begegnen. Denn
sie treibt die Angst vor Veränderung an. Davor, dass ihre kleine, beschauliche Idylle verloren
geht. Ob es wirklich so kommt?
Abgewartet wird nicht. Den neuen Einwohnern freundlich und
verständnisvoll zu begegnen,
also einfach nur menschlich zu
sein, scheint keine Option.
Was daran enttäuscht: In Nietleben leben keineswegs sozial
Schwächere. Jene also, die befürchten könnten, dass ihnen
nun auch noch von Fremden
etwas weggenommen wird.
Anscheinend geht es hier vielmehr vor allem darum, kein
Stück der eigenen Sonnenseite
abzugeben. Nach dem Motto:
Was gehen mich die Probleme
der Welt an? Hauptsache in meinem Vorgarten blühen die Blumen.
Seiten 1 und 3
Den Autor erreichen Sie unter:
fm.julius.lukas@mz-web.de
LESERMEINUNGEN
Zu „Holland stellt die Quittung aus“ in der MZ vom 8. April erreichten
die Redaktion folgende Lesermeinungen:
E
s sind ja nur die kleinen Niederlande, in denen sich eine
Mehrheit gegen das EU-Abkommen mit der Ukraine entschieden hat. Meint jemand ernsthaft,
in Deutschland würde ein anderes Ergebnis zustande kommen? Ja, es ist ein Votum gegen
eine EU-Praxis der einsamen
Entscheidungen und Geheimverhandlungen. Den meisten
Menschen sind vernünftige Beziehungen zu Russland und damit die eigene Sicherheit wichtiger als ein neuer Markt für die
Konzerne.
Wolfgang Stahl, per E-Mail
D
as Ergebnis der Volksbefragung in den Niederlanden
mit über 60 Prozent Stimmen
gegen die Intensivierung der
Zusammenarbeit der EU mit der
Ukraine sollte ernst genommen
werden. Ist doch die von der
Ukraine angestrebte Assoziierung ein wesentlicher Schritt
zur Aufnahme in die EU - und
zum Ziel Aufnahme in die Nato.
Wer die Entwicklung der Ukraine kritisch betrachtet, erkennt,
dass die bisherige Ost-Erweiterungspolitik der EU einer Korrektur unterzogen werden muss.
Gerhard Große,
Bitterfeld-Wolfen
Die veröffentlichten Lesermeinungen müssen
nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Die Redaktion behält sich das Kürzen
von Leserbriefen vor.
Briefe an:
redaktion.leserbriefe@mz-web.de
Dieter
Hallervorden
ZEICHNUNG: HARM BENGEN
In der Debatte um Satirefreiheit
greift der Kabarettist Dieter Hallervorden (80) den türkischen
Staatschef Recep Tayyip Erdogan
in einem Lied an. In „Erdogan, zeig'
mich an“, das Hallervorden auf
seiner Facebook-Seite veröffentlichte, heißt es etwa: „Ich sing' einfach, was du bist. Ein Terrorist, der
auf freien Geist scheißt.“ Der
Schauspieler kommentierte seinen
Song mit den Worten: „Jetzt erst
recht“.
FOTO: DPA
Berlin kontra Böhmermann?
SATIRE-STREIT
Regierung kann Staatsanwaltschaft zu Ermittlungen ermächtigen.
wichtig, dass er sie ausdrücklich
erläutert: „Ich habe heute noch einBERLIN/MZ - Es sind nur zwei Wör- mal Anderes… ich sollte sagen: Verter. Doch zwischen diesen beiden tiefendes dazu gesagt, um einem
Adjektiven ist Angela Merkel nun entstandenen falschen Eindruck
gefangen. Genau eine Woche ist es entgegenzutreten.“ Dem Eindruck
her, dass Regierungssprecher Stef- nämlich, dass Merkel vor dem türfen Seibert von einem Telefonat der kischen Präsidenten Recep Tayyip
Kanzlerin mit dem türkischen Mi- Erdogan kuscht.
nisterpräsidenten Ahmet DavutogDoch der Fehler ist gemacht. Oflo berichtete, bei dem es um das fenbar hatte Merkel gehofft, die Reschlagzeilenträchtige Schmähge- gierung in Ankara mit dem Telefodicht des ZDF-Komikers Jan Böh- nat besänftigen und von rechtlimermann ging. Merkel habe den chen Schritten abhalten zu könWert der Meinungsfreiheit betont, nen. Immerhin wird Erdogan in
sagte Seibert: „Was den konkreten dem Gedicht als „Ziegenficker“ beText betrifft, so stimmte sie mit zeichnet. Doch diese Rechnung
dem türkischen
ging nicht auf:
Ministerpräsibe„Mit den rechtlichen Erdogan
denten
darin
steht auf einer
Fragen haben wir
überein, dass er
Strafverfolbewusst verletgung. Und er
uns in den letzten
zend angelegt
stellte am MonJahren nicht befasst.“ tag
zudem
gewesen sei“.
Bewusst verletselbst
bei
der
Steffen Seibert
zend. Die BetoStaatsanwaltRegierungssprecher
nung lag auf
schaft
Mainz
dem zweiten Wort. Es klang wie ei- Strafantrag gegen Böhmermann.
ne Distanzierung.
Nun befindet sich Merkel in eiAn diesem Montag nun muss ner Zwickmühle. Paragraf 103 des
sich Seibert vor der Bundespresse- Strafgesetzbuches bedroht die Bekonferenz erneut eine halbe Stun- leidigung eines ausländischen
de lang zu der Causa befragen las- Staatsoberhaupts mit einer Freisen. Er betont ausdrücklich, die heitsstrafe bis zu drei Jahren. Doch
Meinungsfreiheit gelte auch für die nennt Paragraf 104a eine Reihe
Satire. Böhmermann selbst habe von Voraussetzungen. So muss ein
sein Gedicht als bewusste Grenz- Strafverlangen der ausländischen
überschreitung angekündigt: „Das Regierung vorliegen. Das tut es:
und nichts anderes wollte die Bun- Der türkische Botschafter hat in eideskanzlerin mit der Formulie- ner Verbalnote beim Auswärtigen
rung deutlich machen, der Text sei Amt förmlich das Verlangen nach
bewusst verletzend.“ Die Betonung Strafverfolgung geäußert. Außerliegt dieses Mal eindeutig auf dem dem bedarf es zur Einleitung eines
ersten Adjektiv. Es klingt wie die Verfahrens jedoch einer ausdrückVerteidigung einer gewollten Pro- lichen Ermächtigung der Strafvervokation.
folger durch die Bundesregierung.
Haarspalterei? Wohl kaum. SeiBerlin muss also entscheiden, ob
bert ist die Akzentverschiebung so die Staatsanwälte überhaupt tätig
VON KARL DOEMENS
werden dürfen. Nun suchen Vertreter des Auswärtigen Amtes, des
Kanzleramts und des Justizministeriums nach einem Ausweg. „Das
wird ein paar Tage dauern“, sagt
Seibert entschuldigend: „Mit den
rechtlichen Fragen, die jetzt zu
prüfen sind, haben wir uns in den
letzten Jahren nicht befasst.“
Noch heikler als die juristischen
Fragen dürften die politischen
Implikationen sein, weshalb
die Entscheidung sicher
nicht auf der BeamtenEbene fallen wird. Weist
Merkel das Ansinnen Erdogans zurück, brüskiert sie einen ihrer
wichtigsten Partner in
der Flüchtlingskrise. Der
Präsident ist schwer berechenbar.
Theoretisch
könnte er den EU-Türkei-Deal zur Begrenzung des
Flüchtlingsstroms
platzen lassen. Zumindest könnte
er den Preis hochtreiben. Innenpolitisch würde der Autokrat durch
eine ungesühnte Beleidigung aus
dem Ausland wohl noch gestärkt.
Lässt die Kanzlerin aber das türkische Gesuch passieren, gerät sie
in der deutschen Öffentlichkeit
weiter unter Druck. Mathias Döpfner, Chef des Springer-Konzerns,
dürfte nicht der einzige
sein, der sich dann
mit Böhmermann
solidarisiert. In
einem offenen
Brief
geht
Döpfner die Regierung
an:
„Man könnte
das Ganze auch
einfach Kotau
nennen.“
Kommentar
Jan Böhmermann droht Ärger
mit der Justiz. FOTO: DPA
Streng nach Recht und Gesetz
Selbst mit Zustimmung des Kabinetts ist die Justiz nicht an Strafverfolgung gebunden.
VON CHRISTIAN RATH
BERLIN/MZ - Die „Beleidigung von
Vertretern und Organen ausländischer Staaten“ wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit
Geldstrafe bedroht. Das Verbot ist
zwar im Strafgesetzbuch geregelt
(§ 103), strafrechtliche Verurteilungen wurden aber schon lange
nicht mehr bekannt.
Zuletzt ging es eher um Plakate
auf Demonstrationen. So durfte
1975 das Transparent „Mörderbande“ vor der chilenischen Botschaft
beschlagnahmt werden. Dagegen
hätte 2006 auf dem Münchener
Christopher Street Day ein geschminkter Papst gezeigt werden
dürfen , weil es hier um eine satirische Auseinandersetzung mit der
kirchlichen Haltung zur Homosexualität ging.
Die Strafvorschrift schützt nicht
nur die Ehre der ausländischen
Staatspräsidenten und Botschafter,
sondern auch die Beziehungen
Deutschlands zu anderen Staaten.
Es handelt sich um eine Sonderform der Beleidigung, die schwerer
bestraft wird. Bei einer normalen
Beleidigung droht nur Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe. Eine Anklage ist laut Paragraf 104a nur möglich, wenn ein
„Strafverlangen“ der ausländischen Regierung sowie eine „Ermächtigung“der Bundesregierung
vorliegen. Beides sind rein politische Entscheidungen. Sie machen
den Weg zur Strafverfolgung frei,
binden aber nicht die Justiz.
Falls die Bundesregierung im
Fall Jan Böhmermann keine Ermächtigung erteilt, ist zwar eine
Strafverfolgung wegen Beleidigung
eines ausländischen Staatsoberhaupts ausgeschlossen. Tayyip Erdogan könnte aber als Privatperson
einen Strafantrag stellen. Bei beiden Delikten geht es im Kern um
eine Beleidigung. Darunter versteht die Rechtsprechung eine
„Verletzung der Ehre durch Kundgabe der Missachtung“.
Die „Wahrnehmung berechtigter
Interessen“ gilt laut Paragraf 193
als Rechtfertigungsgrund. Deshalb
ist es nie strafbar, wenn sachliche
Kritik geäußert wird - selbst wenn
dadurch der Ruf des Kritisierten
leidet. Die Meinungs- und Pressefreiheit wird so auch im Strafrecht
berücksichtigt. Strafbar bleibt eine
Schmähkritik, bei der die Diffamierung im Vordergrund steht.
Satire darf zwar überzeichnen.
Doch auch hier sind Persönlichkeitsrechte und Menschenwürde
des Betroffenen zu beachten.
Franz-Josef Strauß durfte deshalb
nicht als kopulierendes Schwein
gezeichnet werden, so das Bundesverfassungsgericht 1987.
Es dürfte Böhmermann auch
nichts nutzen, dass er sein
„Schmähgedicht“ ausdrücklich als
Beispiel für verbotenes Verhalten
eingeführt hat. Dafür hätte eine
Zeile genügt, Böhmermann aber
präsentierte sechs ganze Strophen.
Wenn Kunstsachverständige nun
mutmaßen, das drohende Strafverfahren gehöre zu Böhmermanns
Inszenierung dazu, haben sie wohl
Recht. Dann ergibt sich aus der
Kunstfreiheit aber erst recht kein
Hindernis für eine Anklage. Böhmermanns Motive könnten bei der
Strafzumessung
berücksichtigt
werden. Mehr als eine Geldstrafe
muss er ohnehin nicht befürchten.
POLITIK
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
DIE LINKE
Historisches in
Hiroshima
GregorGysi
erpresst die
eigenePartei
Als erster Außenminister der
USA hat John Kerry am Montag
das Mahnmal zum Atombombenabwurf in Hiroshima besucht. Er
hoffe, dass eines Tages auch der
Präsident der Vereinigten Staaten unter den Besuchern sein
werde, sagte Kerry. Der US-Außenminister und seine Kollegen
der G7-Gruppe forderten anschließend in einer „HiroshimaErklärung“ eine „Welt ohne
Atomwaffen“. Gemeinsam mit
Außenminister
Frank-Walter
Steinmeier (SPD) sowie den Kollegen aus Japan, Frankreich,
Großbritannien, Kanada und Italien und der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini besuchte
Kerry zunächst das Museum, in
dem an die Zerstörung von Hiroshima durch den US-Bombenabwurf an das Leid der Opfer erinnert wird. Dann legten die Minister einen Kranz an dem Mahnmal nieder.
FOTO: DPA
Abgeordneter will
Redezeit im Bundestag.
VON MARKUS DECKER
- Der ehemalige Fraktionsvorsitzende Gregor Gysi erpresst faktisch die Linke. In einem
der MZ vorliegenden Brief an die
Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch sowie die übrigen Mitglieder des
Fraktionsvorstandes fordert er,
„dass ich - zumindest in großen Zügen - für Europa zuständig werde“.
Dabei lässt er seine europafreundliche Grundhaltung durchblicken,
die es zu berücksichtigen gelte. Europapolitischer Sprecher der Fraktion war bis vor kurzem der hoch
umstrittene Abgeordnete Diether
Dehm. Jetzt ist
es Andrej Hunko.
„Die zweite
Variante“,
so
Gysi weiter, „besteht
darin,
dass ich Generalist
bleibe.
Gregor Gysi
Das bedeutete,
FOTO: DPA
dass ich wenigstens sechs
Reden im Bundestag halten müsste. Sie müssen selbstverständlich
vom Thema, von der Uhrzeit und
von der Reihenfolge angemessen
sein. Im Kern ginge es um die erste
Stellungnahme zu Regierungserklärungen. Das aber bedeutete,
dass Sahra, Dietmar und gegebenenfalls auch andere zusammen
im Jahr auf diese sechs Reden verzichten müssten.“
In dem Zusammenhang beklagt
der 68-Jährige, dass er „seit dem
Wechsel im Fraktionsvorsitz kein
einziges Mal mehr im Bundestag
gesprochen“ habe und schließt,
werde keiner seiner Forderungen
Folge geleistet, „gibt es für mich
noch eine dritte Möglichkeit, dass
ich nämlich im Bundestag keine
Rolle mehr spiele. Diese ist relativ
bequem und hat für mich auch ihre
Vorzüge.“ Das soll wohl bedeuten,
dass er bei der nächsten Bundestagswahl 2017 nicht mehr antritt.
Der stellvertretende Linksfraktionsvorsitzende Jan Korte erklärte
der MZ am Montag: „Der Fraktionsvorstand hat sich eingehend mit
dem Thema befasst. Die Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht
und Dietmar Bartsch werden nun
zeitnah das Gespräch mit Gregor
Gysi suchen. Und alle im Fraktionsvorstand waren sich einig, dass
er in dieser und in der nächsten Legislaturperiode weiter eine extrem
wichtige Rolle spielen soll.“
BERLIN/MZ
Militär zur Terror-Abwehr?
BUNDESWEHR
Union will Soldaten Polizeiaufgaben übertragen. Die SPD sträubt sich.
VON DANIELA VATES
BERLIN/MZ - Vor dem Hintergrund
der jüngsten Terroranschläge beleben CDU und CSU ihre Forderung
wieder, die strikte Trennung zwischen Militär- und Polizeiaufgaben
aufzugeben und die Bundeswehr
auch im Inland einzusetzen. Es
dürfte auch ein Versuch sein, die
Innere Sicherheit wieder verstärkt
als Unions-Thema zu besetzen und
damit der AfD weniger Raum zu
lassen.
„Der Einsatz der Bundeswehr im
Inneren darf kein Tabu mehr sein“,
sagte der verteidigungspolitische
Sprecher der Unions-Fraktion,
Henning Otte, der Bild-Zeitung. Um
die Sicherheit des Landes zu gewährleisten, müsste die Aufgabenverteilung von Bundeswehr, Bundespolizei, Polizei und Nachrichtendiensten neu abgestimmt werden. „Den vollkommen neuen Herausforderungen müssen wir auch
im Inneren entgegentreten.“ Der
CSU-Verteidigungsexperte Florian
Hahn sagte der MZ: „Historisch bedingte Vorbehalte gegen einen heutigen Einsatz der Bundeswehr im
Inneren sind völlig unberechtigt.
Schließlich hat sie unsere Armee
in ihren 60 Jahren als stabile und
demokratische Institution unseres
Landes bewährt.“
Die SPD trat den Unions-Plänen
strikt entgegen. „Die Durchsetzung
Soldaten im Hochwasser-Einsatz bei Aken im Jahr 2013.
der staatlichen Gewalt ist und
bleibt Aufgabe der Polizei“, sagte
der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Rainer Arnold, dieser Zeitung. Statt der ohnehin bereits überlasteten Bundeswehr zusätzliche Aufgaben aufzuhalsen, sei es sinnvoller, die Polizei
entsprechend aufzustocken.
In einer internen Runde hatten
die Unionsspitzen am Sonntagabend vereinbart, unter anderem
CIA stellt sich gegen Trump
Geheimdienst-Chef würde Folter-Befehle verweigern.
VON DAMIR FRAS
WASHINGTON/MZ - Es klang wie eine
präventive Befehlsverweigerung,
sollte der nächste Präsident Donald
Trump heißen. Also hat CIA-Direktor John Brennan schon einmal
deutlich gemacht, dass die Zeit der
sogenannten „verschärften Verhörtechniken“ endgültig abgelaufen
sei. „Ich würde nicht zustimmen,
wenn irgendein CIA-Mitarbeiter
wieder Waterboarding ausführen
sollte“, sagte Brennan dem US-Sender NBC. Diese Methode gilt als
Folter und simuliert das qualvolle
Ertrinken des Verhörten. US-Präsident Barack Obama hat das Waterboarding verboten, nachdem es unter seinem Vorgänger George W.
Bush als probates Mittel im Kampf
gegen den Terror galt.
Der
Immobilienmilliardär
Trump, der gute Chancen hat, der
Präsidentschaftskandidat der USRepublikaner zu werden, sieht das
allerdings grundlegend anders. Er
werde „Waterboarding und noch
viel Schlimmeres“ wieder einführen, um Informationen aus Terrorverdächtigen herauszubekommen.
CIA-Chef John Brennan
FOTO:DPA
Nach den Anschlägen von Brüssel
ließ sich Trump etwa mit der Forderung vernehmen, die Gesetze zu
verändern. „Ich würde viel mehr
als Waterboarding machen. Man
muss einfach an die Informationen
kommen.“ Auch sein schärfster
Konkurrent, der erzkonservative
Senator Ted Cruz, liebäugelt damit,
wieder „verschärfte Verhörtechniken“ anzuwenden.
Bemerkenswerterweise sind es
vor allem Geheimdienstler und Militärs in den USA, die eine Wieder-
kehr der Foltermethoden strikt ablehnen. Ähnlich wie CIA-Chef
Brennan erklärte US-Generalstabschef Joseph Dunford vor einigen
Wochen, dass „solche Aktivitäten“
bei der Suche nach Informationen
zur Verhinderung von Anschlägen
kontraproduktiv seien, weil sie die
Moral der Truppe schwächten.
Auch die Anwendung folterartiger Methoden in den Bush-Jahren
hat offenbar nicht zum gewünschten Ergebnis geführt. Brennanräumte schon vor mehr als einem
Jahr ein: Man könne nicht sicher
sein, dass „verschärfte Verhörtechniken“ bessere Ergebnisse produzierten als weniger brutale Methoden. Es gibt keinen Beleg, dass Terrorverdächtige unter Folter belastbare Informationen preisgeben.
Für den inzwischen verstorbenen Autor Christopher Hitchens,
der sich vor einigen Jahren freiwillig einem Waterboarding unterzogen und darüber einen eindrucksvollen Text geschrieben hat, war
der Streit um das simulierte Ertränken ohnehin entschieden:
„Wenn Waterboarding keine Folter
ist, dann gibt es keine Folter.“
FOTO: UTE NIKLISCH
das Thema Innere Sicherheit verstärkt auf die Tagesordnung zu setzen. Wegen des Widerstands der
SPD dürfte es allerdings nicht gelingen, den Einsatz der Bundeswehr im Inneren ins neue Bundeswehr-Weißbuch zu schreiben, in
dem die Bundesregierung noch in
diesem Jahr die verteidigungspolitischen Grundlagen neu fassen
will. Die Union will daher ihre Forderung im Falle eines Wahlsiegs
bei der Bundestagswahl 2017 in
Koalitionsverhandlungen einbringen.
Der SPD-Politiker Arnold kommentierte: „Mit wem will die Union
das verhandeln? Außer der AfD
will keine Partei in Deutschland
die Sicherheitsarchitektur verändern.“ Das unter dem Eindruck der
Nazi-Herrschaft in Deutschland geschriebene Grundgesetz erlaubt
den Einsatz von Soldaten bislang
lediglich bei Naturkatastrophen
wie Hochwasser oder bei schweren
Unglücksfällen. Denkbar wäre, die
Bundeswehr künftig auch zur
„Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“ heranzuziehen, für die die Bundesländer
bislang die Bundespolizei anfordern können.
Für eine solche Grundgesetz-Änderung wäre allerdings eine ZweiDrittel-Mehrheit in Bundestag wie
Bundesrat nötig. Schon jetzt eingesetzt werden kann die Bundeswehr
bei einem „inneren Notstand“, etwa – wie es das Grundgesetz formuliert – „zur Bekämpfung organisierter und militärisch bewaffneter
Aufständischer“. Die Union hat den
Einsatz der Bundeswehr im Inneren immer wieder gefordert, auch
in Bundestagwahlprogrammen. Einer der Hauptvertreter der Forderung ist Bundesfinanzminister
Wolfgang Schäuble.
EinOffiziervonKimJongUn
setzt sich nach Südkorea ab
Überläufer soll Spionage-Profi sein.
- Ein hochrangiger Aufklärungsoffizier des nordkoreanischen Regimes von Kim Jong Un
hat sich laut Regierung in Seoul
nach Südkorea abgesetzt. Der Soldat im Rang eines Oberst sei bereits Ende 2015 übergelaufen, teilte das Verteidigungsministerium
mit. Er soll demnach für das nordkoreanische Aufklärungsbüro gearbeitet haben, das unter anderem
für Spionageeinsätze gegen Südkorea verantwortlich ist. Es könnten
jedoch keine weiteren Einzelheiten
veröffentlicht werden, hieß es.
Zwar gibt es immer wieder Berichte über geflüchtete nordkoreanische Soldaten von niedrigem
Rang, doch dass ein Offizier in den
Süden übergelaufen ist, gilt als
eher ungewöhnlich. Südkoreanische Medien berichteten, es handele sich bei dem Oberst offensichtlich um den bisher höchsten nordkoreanischen Militärvertreter, der
die Seiten gewechselt habe. Als der
bisher hochrangigste Überläufer
des kommunistischen Regimes gilt
der frühere Sekretär der Arbeiterpartei, Hwang Jang Yop. Er hatte
SEOUL/DPA
sich 1997 nach Südkorea abgesetzt
und war 2010 im Alter von 87 Jahren in Seoul gestorben.
Zudem sei jetzt bekannt geworden, dass sich ein nordkoreanischer Diplomat, der mit seiner Familie in einem afrikanischen Land
gelebt habe, im Mai des vergangenen Jahres nach Südkorea abgesetzt habe, so Berichte. Erst am
Freitag hatte Südkorea mitgeteilt,
dass eine Gruppe von 13 nordkoreanischen Angestellten eines von
Pjöngjang im Ausland betriebenen
Restaurants nach Südkorea geflüchtet sei. Aus Nordkorea flüchten jedes Jahr zahlreiche Menschen wegen Hunger oder Unterdrückung, die meisten setzen sich
über die Grenze nach China ab.
Über dritte Länder gelangen viele
später nach Südkorea.
Berichte über geflüchteten Nordkoreaner werden auch kritisch gesehen. Am Mittwoch wird in Südkorea ein neues Parlament gewählt. Kommentatoren spekulierten, die konservative Regierung
könnte diese Flucht-Fälle als Erfolg
ihrer Sanktionen darstellen.
5
IN KÜRZE
NS-GESCHICHTE
Gedenken an Befreiung
des KZ Buchenwald
- Rund 100 Menschen haben am Montag in Buchenwald bei Weimar an die
Befreiung des Konzentrationslagers vor 71 Jahren erinnert.
Auf dem ehemaligen Appellplatz gedachten sie mit einer
Schweigeminute der Opfer. Im
Mittelpunkt der Gedenkrede
standen laut KZ-Gedenkstätte
die Lehren aus der Machtübernahme Hitlers für die Gegenwart. Wenn man sich die Mechanismen ansehe, wie rasant
damals politische Werte wie
Presse- und Meinungsfreiheit
unterdrückt wurden, schärfe
dies den Blick auf heutige Vorgänge, sagte Sprecher Philipp
Neumann-Thein.
WEIMAR/DPA
FRANKREICH
Sollte die Fußball-EM zum
Anschlagsziel werden?
- Der verhaftete Terrorverdächtige Mohamed Abrini
soll zwei unbestätigten Medienberichten zufolge die FußballEuropameisterschaft in Frankreich als Ziel genannt haben!
Die Attentäter hätten ursprünglich während der EM zuschlagen
wollen, sagte Abrini den Ermittlern laut einem Bericht der französischen Zeitung „Libération“.
Das Blatt beruft sich auf eigene
Informationen. Auch CNN berichtete entsprechend. Die Ermittler wollten dies jedoch nicht
offiziell bestätigen. Die Fußball-EM findet vom 10. Juni bis
zum 10. Juli statt. Der 31-jährige
Abrini war am Freitag verhaftet
worden.
PARIS/MZ
HUNGERSTREIK
Gefangene Sawtschenko
bekommt Infusionen
- Trotz
ihres Hungerstreiks hat die in
Russland verurteilte ukrainische Soldatin
Nadeschda
Sawtschenko (Foto) einer Infusion
mit Kochsalzlösung
und Glukose
zugestimmt.
„Sie wurde
an den Tropf gehängt und wird
vielleicht bald in ein Krankenhaus verlegt“, teilte ihre
Schwester Vera am Montag mit.
Sawtschenko war Ende März
von einem russischen Gericht
zu 22 Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Vergangene Woche
hatte sie daraufhin einen Hungerstreik begonnen. Ihr wird
vorgeworfen, für den Tod von
zwei Journalisten bei Kämpfen
in der Ostukraine verantwortlich zu sein.
FOTO: DPA
NOWOTSCHERKASSK/DPA
LIBYEN
Obama plante nicht für
Zeit nach Gaddafis Sturz
- US-Präsident
Barack Obama hat sein Vorgehen nach Sturz des libyschen
Langzeitmachthabers Muammar al-Gaddafi 2011 als größten
Fehler seiner Amtszeit bezeichnet. Auf eine entsprechende
Frage nach seinem „schlimmsten Fehler“ antwortete Obama
in einem Fernsehinterview:
„Wahrscheinlich, dass ich nicht
für den Tag nach der Intervention in Libyen geplant habe, die
mir damals als richtige Entscheidung erschien.“
WASHINGTON/DPA
SKANDINAVIEN
Norwegische Kirche
erlaubt Schwulen-Ehe
- Nach jahrzehntelangem Streit hat die norwegische Kirche grünes Licht für
die kirchliche Trauung von Homosexuellen gegeben. Für den
Vorschlag stimmten am Montag
in Trondheim 88 von 115 anwesenden Mitgliedern der Generalsynode der evangelischlutherischen Kirche. Seit 2009
können Homosexuelle in Norwegen die staatlich heiraten.
TRONDHEIM/DPA
6
POLITIK
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
IN KÜRZE
OSTEUROPA
Ungarn dürfen wieder
sonntags einkaufen
- In Ungarn können die Bürger künftig auch
am Sonntag wieder uneingeschränkt einkaufen. Die Regierung des rechts-konservativen
Ministerpräsidenten Viktor Orban nimmt das bei der Bevölkerung ungeliebte Ladenschlussgesetz zurück, das die
Sonntagsöffnung von Geschäften seit einem Jahr untersagt.
Seit der Wende vor 25 Jahren
waren es die Ungarn gewohnt,
dass Läden und Geschäfte ihre
Öffnungszeiten ohne Einschränkungen gestalten konnten. Orban hatte die Abschaffung der
liberalen Regelung mit „christlichen Werten“ und dem „Schutz
der Familien“ begründet.
BUDAPEST/DPA
ZENTRALASIEN
14 Tote bei Anschlägen
in Afghanistan
- Ein Selbstmordattentäter hat nach offiziellen
Angaben im Osten Afghanistans
mindestens zwölf Rekruten der
Armee getötet und Dutzende
Menschen verletzt. Nur Stunden
zuvor waren am Montag in der
Hauptstadt Kabul zwei Menschen bei einer Bombenexplosion getötet worden. Die Rekruten waren Polizeiangaben zufolge in der Provinz Nangarhar
in einem Bus unterwegs. Sie
sollten zur Ausbildung nach
Kabul gebracht werden, als der
Attentäter seinen Sprengsatz
auf einem Moped zündete. Die
Zahl der Opfer könne noch steigen, hieß es. In Kabul traf der
Anschlag einen Minibus mit
Mitarbeitern des Bildungsministeriums. Zu den Anschlägen
bekannte sich niemand.
KABUL/RTR
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
Millionen falsche Tabletten
BEHÖRDE
PHARMAFIRMEN
Fahnder finden Arzneien, Drogen oder Waffen. Was der Zoll alles aufspürt.
VON BENJAMIN QUIRING
- Auf den ersten Blick
sieht die Internetseite aus wie die
einer seriösen Apotheke. Mit nur
wenigen Klicks können verschiedene Medikamente schnell und
anonym bestellt werden: Schlankheitsmittel aus Fernost, Wachstumshormone für Freizeitsportler
oder auch Schmerz- und Potenzmittel. Nach der Bestellung wird eine Bestätigung geschickt, das Geld
soll auf ein deutsches Konto überwiesen werden, die Ware kommt
per Post. Dass es sich dabei in vielen Fällen um gefährliche Fälschungen handeln kann, die mitunter
gesundheitsgefährdende
Substanzen enthalten, ist vielen
Käufern oft nicht bewusst.
VON TIMOT SZENT-IVANYI
BERLIN/MZ
Kapseln mit Straßendreck
Aus diesem Grund ist der Zoll im
vergangenen Jahr verstärkt gegen
Arzneimittelkriminalität vorgegangen und hat im Zuge dessen rund
vier Millionen gefälschten Tabletten aus dem Verkehr gezogen. Im
Vergleich zum Vorjahr habe sich
die Menge der sichergestellten illegalen Medikamente vervierfacht,
sagte der Bundesminister für Finanzen, Wolfgang Schäuble (CDU),
bei der Vorstellung der Jahresstatistik der Zollverwaltung für das
Jahr 2015 in Berlin.
„Die nachhaltige Bekämpfung
dieser kriminellen Strukturen
bleibt dennoch eine große Herausforderung“, so Schäuble. Die Jagd
nach Schnäppchen im Netz könne
böse Folgen für die Gesundheit haben. Denn häufig enthalten die ungeprüften Pillen neben Verunreinigungen keine oder sogar gefährliche Wirkstoffe: Dem Pharmazeu-
Preisbremse
fürteure
Medikamente
Im Jahr 2015 lag ein Schwerpunkt der Zollkontrollen auf der Sicherstellung gefälschter Medikamente.
ten Harald Schweim zufolge bestehen die Tabletten meist aus billigen
Ersatzstoffen. Anstelle eines Originalwirkstoffes, der eigentlich gegen Schmerzen und Fieber helfen
soll, werde etwa Borsäure beigesetzt und zum Färben der Pillen
Straßenfarbe benutzt. Schweim
seien auch schon Brandsalben mit
Sägemehl und Kapseln untergekommen, „die ausschließlich aus
Straßendreck“ bestanden hätten.
Finanzminister Schäuble appellierte an die Bürger: „Ich empfehle jedem, Medikamente online nur aus
nachweislich seriösen Quellen zu
kaufen.“
Auch wenn die Gewinnspanne
der Händler beim Verkauf von gefälschten Medikamenten deutlich
höher ausfalle als bei Betäubungsmitteln, sind die Zahlen in der
Rauschmittelkriminalität laut dem
für den Zoll zuständigen Abtei-
lungsleiter Julian Würtenberger
nicht rückläufig. Im vergangenen
Jahr wurden insgesamt etwa
16 Tonnen Betäubungsmittel sichergestellt, im Vorjahr waren es
drei Tonnen weniger. Die Zöllner
beschlagnahmten etwa 1,6 Tonnen
Kokain, nachdem im Vorjahr
1,2 Tonnen sichergestellt worden
waren. Die Menge von konfisziertem Methamphetamin (Crystal)
blieb mit 21 Kilogramm gegenüber
2014 in etwa konstant. Auch wurde
mit etwa 1,6 Tonnen nicht mehr
Marihuana einbehalten als im Vorjahr.
Pelze, Leder, Elfenbein
Die Zahl der geschmuggelten Zigaretten hingegen halbierte sich im
Vergleich zu 2014 auf 75 Millionen
Stück. Beim Schmuggel geschützter Tiere und Pflanzen hingegen
verzeichneten die Zöllner eine
FOTO: DPA
deutliche Zunahme: 2015 wurden
rund 580 000 Objekte wie etwa Elfenbein, Pelze oder Schlangenleder
in Verwahrung genommen, 2014
waren es noch etwa 120 000 gewesen.
Mit Beginn des vergangenen Jahres hat der Zoll neben der Bekämpfung von Schwarzarbeit, Markenund Produktpiraterie sowie Drogen
und illegalen Waffen noch eine
weitere Aufgabe übernommen: Die
Kontrolle der Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohns. Dabei seien bislang allerdings keine größeren Verstöße festgestellt worden,
sagte Zoll-Abteilungsleiter Würtenberger. Die Zahl bewege sich bundesweit im vierstelligen Bereich.
Davon betroffen seien vorwiegend
verschiedene Branchen die „besonders nah dran sind an prekären
Löhnen“, etwa die Bauwirtschaft
und die Gastronomie.
BERLIN/MZ - Aus Sorge vor kräftig
steigenden Krankenkassenbeiträgen will die große Koalition die
Preisregulierung für neue Medikamente verschärfen. Das ist das Ergebnis monatelanger Verhandlungen der Bundesregierung mit Vertretern der Industrie, der Wissenschaft und von Gewerkschaften. Im
Gegenzug werden der Pharmawirtschaft an anderer Stelle Zugeständnisse gemacht.
Seit der Einführung der Preisreglung 2011 können die Pharmafirmen nur noch im ersten Jahr nach
der Markteinführung die Preise für
neue Medikamente völlig frei bestimmen. Danach gelten mit den
Kassen verhandelte Beträge. Es besteht allerdings der Verdacht, dass
die Unternehmen im ersten Jahr
überzogene Summen fordern. Deshalb hatten unter anderem die Kassen gefordert, die Preise generell
rückwirkend zum ersten Tag der
Markteinführung festzulegen.
Ganz so weit will die Regierung
nicht gehen. Die bestehende Preisbremse wird aber zu Lasten der
Pharmafirmen korrigiert. Es soll
ein Schwellwert für den Umsatz
festgelegt werden, ab dem der mit
den Kassen verhandelte Preis auch
rückwirkend gilt. Für den Umsatz
bis zu dieser Grenze gilt also der
von Unternehmen bestimmte
Preis, danach der mit den Kassen
verhandelte Betrag. Damit soll eine
Kostenexplosion verhindert werden. Im Gegenzug konnte sich die
Pharmaindustrie mit ihrer Forderung durchsetzen, die mit den Kassen verhandelten Preise künftig
geheim zu halten.
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DIENSTAG, 12. APRIL 2016 | M I T T E L D E U T S C H E Z E I T U N G
Köthener Zeitung
7
L O K A L R E D A K T I O N · WALLSTRASSE 71 · 06366 KÖTHEN · TELEFON 0 34 96 / 3 09 96 10
ABWASSER
GUTEN MORGEN
Hängepartie
umGörzig
MATTHIAS BARTL
musste leiden.
Plagende
Stoppeln
Dummerweise besteht der
Mensch komplett aus Bauteilen,
die kaputtgehen können und
dann richtig weh tun. Wer für
diesen Pfusch zuständig ist, der
liebe Gott oder die Natur, soll
an dieser Stelle nicht ausdiskutiert werden. Darüber hinaus
gibt es Schmerzen, deren Entstehung auf überflüssige evolutive und zivilisatorische Relikte zurückgeht - die Rasur
zum Beispiel. Wenn da ein paar
unglückliche Umstände zusammentreffen, ergeben sich für
den stoppelgeplagten Mann
langanhaltende Leiden.
Als ich mich jüngst an den
Wetzstein stellte, musste ich
registrieren, dass die Rasierklinge längst über den Zenit
ihrer Schärfe hinaus war. Reserven hatte ich keine mehr,
Wangen und Hals mussten aus
gesellschaftlichen Gründen geschabt werden, also begann ich
damit, mir faktisch die Haare
einzeln auszureißen. Um das
Maß voll zu machen, musste
ich kaltes Wasser verwenden
und der Rasierschaum war auch
alle.
Glücklicherweise war auch
die Holde in der Nähe und hat
mir Trost zugesprochen. Sonst
hätte ich mich nach der Tortur
sicherlich krank melden müssen.
PEGELSTÄNDE
vom 11. April
Elbe
in Zentimetern
09.04. 10.04.
Wittenberg
Aken
ø
Trend
244 239 245 ➘
201 199 201 ➘
Quelle:
Elektronisches Wasserstraßen-Informationssystem (ELWIS)
WETTER REGIONAL
Morgens Mittags
Abends
8° / 16°
Min./Max. des 24h-Tages
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Mo-Fr 6-19 Uhr, Sa 6-14 Uhr
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0800/124 00 00
Mo-Fr 8-20 Uhr, Sa 8-14 Uhr
TICKETS
0345/20 29 771
Mo-Fr 7-19 Uhr, Sa 7-14 Uhr
Wir sind im Internet
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www.mz-web.de/service
Behörde verzögert
Anschluss an Köthen.
Supermarkt wächst
Zusehends wächst der neue Markt von Norma in der Bernburger Straße/Ecke Maxdorfer
Straße. Zurzeit wird die Dachkonstruktion
montiert. Im Juni soll er eröffnet werden. Mit
seinen 799 Quadratmetern wird er die 1992 in
der Magdeburger Straße eröffnete Filiale erset-
zen, die damit vom kleinsten und ältesten Norma-Markt der Niederlassung Magdeburg zum
größten und modernsten wird. FOTO: HEIKO REBSCH
Krügers Knöllchenkampf
Piethener fühlt sich durch Stadtverwaltung Köthen zu Unrecht bestraft
und hofft, dass ihm ein gerade gefälltes Urteil dabei hilft.
PARKEN
VON HELMUT DAWAL
KÖTHEN/MZ - Wilfried Krüger hat
am 8. März für ein paar Minuten
sein Auto in der Köthener Ritterstraße in Höhe der Hausnummer 1
geparkt. Der Piethener war ehrenamtlich im Auftrag des Deutschen
Gewerkschaftsbundes unterwegs,
um Frauen zum Internationalen
Frauentag mit Blumen zu gratulieren. Eigentlich eine angenehme
Aufgabe. Doch Krügers gute Laune
war vorüber, als er zurück zu seinem Auto kam. An der Frontscheibe klebte ein Knöllchen. Krügers
Wagen hatte unzulässigerweise im
Parkverbot gestanden - macht ein
Verwarngeld von 15 Euro.
dabei, die Schilder
sehe man nicht. Er
fordert von der
Stadt, dass die
Nachgefragt
Schilder ein weauf Leserwunsch
nig gedreht werden, „damit sie
Was folgte, war eine Auseinan- wirklich sichtdersetzung mit der Stadtverwal- bar sind, man
tung Köthen. Denn die Verkehrs- sie als Autofahschilder Halte- bzw. Parkverbot hat rer auch wahrKrüger gar nicht wahrgenommen. nimmt und da„Wenn man aus Richtung Markt mit nicht noch
kommt und an dieser Stelle einpar- andere darauf
ken will, sieht man das Schild reinfallen“.
nicht“, schilderte er der MZ. Das Sein
Verversuchte er auch einer Mitarbeite- warngeld hat
rin der Stadtverwaltung deutlich Krüger bezahlt, allerdings unter
zu machen. Doch sein Einwand Vorbehalt.
wurde nicht akzeptiert. „Nach
Ändern wird sich an der SituatiRücksprache mit der bezeugenden on aber offenbar nichts. „Die SchilAußendienstmitarbeiterin bestä- der in Höhe Ritterstraße 1 sind so
tigte diese den
angebracht,
Parkverstoß.
dass sie konkret
„Beim
Blick
zurück
Als Fahrzeugder Ritterstraße
hätte der Betreffende zugeordnet werführer haben
Sie nach derzeiden können“,
das Schild wahrtiger Rechtspreteilte Stadtsprenehmen müssen.“
chung jederzeit
cherin Caroline
nach Verlassen
Hebestreit mit.
Caroline Hebestreit
des Fahrzeuges
Es habe in der
Pressesprecherin
zum Zweck des
Vergangenheit
Parkens eine Rückversicherungs- zwar Überlegungen gegeben, die
pflicht. Dieser sind Sie nicht aus- Schilder ein wenig zu drehen, um
reichend nachgekommen. Das Ver- die Sichtbarkeit für Autofahrer zu
kehrszeichen 286 (absolutes Halte- verbessern. „Allerdings könnten
verbot) ist ordnungsgemäß in der die Schilder damit irrtümlich der
Ritterstraße Ecke Springstraße an- Springstraße zugeordnet werden,
gebracht und wäre bei einer Rück- weshalb man von der Idee Abstand
versicherung gut erkennbar“, heißt genommen hat“, so Caroline Hebees im Schreiben der Stadtverwal- streit. Auch sie verwies auf die
tung. Wilfried Krüger bleibt aber Rückversicherung. „Beim Blick zu-
So nimmt man als
Autofahrer die
Parklücke am Haus
Ritterstraße 1 wahr
- ohne ein Verkehrsschild zu sehen
(Bild links). Besser
wäre es, würden
die beiden Schilder
(Bild unten) etwas
gedreht, schlägt
MZ-Leser Wilfried
Krüger aus Piethen
der Stadtverwaltung vor.
FOTOS: HEIKO REBSCH
URTEIL
Nicht immer Pflicht
In der Begründung des Urteils
des Bundesverwaltungsgerichts
hieß es, Schilder, die ein Parkverbot für einen bestimmten Zeitraum kennzeichneten, müssten
so aufgestellt sein, „dass ein
durchschnittlicher Kraftfahrer bei
Einhaltung der nach § 1 StVO erforderlichen Sorgfalt und ungestörten Sichtverhältnissen während der Fahrt oder durch einfache Umschau beim Aussteigen
ohne Weiteres erkennen kann“,
dass es ein Verbot
gibt. „Zu einer
Nachschau ist der
Verkehrsteilnehmer nur verpflichtet, wenn hierfür ein
Anlass besteht.“
MZ
rück nach Verlassen des abgestellten Pkw in der Ritterstraße
hätte der Betreffende das Schild also wahrnehmen und auf den entsprechenden Hinweis des Halteverbotes aufmerksam werden müssen.“
Krüger will aber nicht locker lassen. Dazu ermutigt hat ihn ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts Leipzig. Das Urteil ist noch
ganz frisch, wurde erst Mitte der
vergangenen Woche gefällt und
war auch in der MZ zu lesen. Das
Bundesverwaltungsgericht hatte
entschieden, ein parkender Autofahrer müsse nicht aktiv nach Verbotsschildern suchen, wenn er dafür keinen Anlass habe. Würden
übergangsweise geltende Schilder
zu niedrig und parallel zur Fahrtrichtung aufgestellt und seien
leicht zu übersehen, sei der Auto-
fahrer entlastet. Mit
der Entscheidung hob
das
Bundesverwaltungsgericht ein Urteil
des Oberverwaltungsgerichts
Berlin-Brandenburg auf. Bei dem
Fall ging es um die Klage
eines Berliners, dessen
Auto im Jahr 2010 abgeschleppt
wurde. Der Fahrer hatte sein Auto
in einer Straße abgestellt, in der
Halteverbotsschilder wegen eines
geplanten Straßenfestes standen.
Er sollte 125 Euro Gebühren zahlen. Der Autofahrer argumentierte
in seiner Klage, die Schilder seien
„nicht mit einem raschen und beiläufigen Blick erkennbar gewesen“. Daher sei das Halteverbot
nicht wirksam bekanntgemacht
worden. Das sah nun das Bundesverwaltungsgericht mit Hinweis
auf den so genannten Sichtbarkeitsgrundsatz genauso.
Fraglich ist, ob dieses Urteil auch
auf Krügers Fall anwendbar ist;
denn die Verkehrsschilder in der
Ritterstraße wurden nicht kurzzeitig aufgestellt, sondern stehen dort
schon lange.
Kommentar S. 8
KÖTHEN/GÖRZIG/MZ/MB - Eigentlich
war sich Thomas Winkler sicher,
dass der Abwasserverband (AV)
Köthen noch in diesem Jahr mit
dem Bau der Druckleitung zwischen Weißandt-Gölzau und der
Station Weißandt-Gölzau beginnen
können und damit der Startschuss
zum Anschluss von Görzig und
Reinsdorf an die Köthener Kläranlage fallen würde. Alle notwendigen Schritte für die Erschließungsarbeiten waren ordentlich vorangekommen. Für den ersten Bauabschnitt 2016 liefen schon die Ausschreibungen, Ende März gab es
die erste Submission für den
Druckleitungsbau.
Die Winkler jetzt möglicherweise stoppen muss wie auch die Ausschreibungen. Denn der AV-Geschäftsführer hatte die Rechnung
ohne das Landesverwaltungsamt
gemacht. Die in Halle ansässige Behörde ist für die Regelung der Rahmenbedingungen des Anschlusses
zuständig. Was in diesem Fall
heißt, dass der Abwasserrahmenplan „Mittlere Fuhne“ geändert
werden musste. Görzig und Reinsdorf müssten laut diesem Plan eigentlich in Richtung Kläranlage Löbejün entsorgen - und nicht nach
Köthen.
Daher hatte der AV einen Änderungsantrag beim Landesverwaltungsamt gestellt. Das war im Juli
2015. Am 17. März dieses Jahres
fragte Winkler in Halle nach und
musste zur Kenntnis nehmen, dass
auch neun Monate nach Antragstellung noch kein Ergebnis vorlag.
Noch schlimmer: Am 1. April erhielt er die Botschaft, dass das Amt
erst am selben Tag die Anhörungsunterlagen an die betroffenen
Landkreise - Anhalt-Bitterfeld und
Saalekreis - verschickt hatte.
Für den Abwasserverband wird
das Vorhaben dadurch zur Zitterpartie. Zeitlich und auch aus anderem Grund. „Wenn zum geplanten
Zeitpunkt der Auftragserteilung
keine Genehmigung des Landesverwaltungsamtes vorliegt“, so
Winkler, „müssen die Ausschreibungen wieder aufgehoben werden.“ Dann werde sich der Baubeginn auf 2017 verschieben.
Bestenfalls. Denn da selbst das
Landesverwaltungsamt den Übergang von Görzig/Reinsdorf nach
Köthen nur zögerlich - und unter
Einschaltung des Ministeriums begleitet hatte, ist Winkler skeptisch, was die Anhörung speziell
beim Saalekreis betrifft. Dort könnte man ein größeres Interesse daran haben, das Abwasser statt nach
Köthen auf die Kläranlage nach Löbejün zu schicken. Man müsse abwarten, sagt Winkler. Ohne Genehmigung - und damit ohne Rechtssicherheit - werde er jedenfalls keine
Aufträge im Umfang von mehreren
100 000 Euro erteilen.
Bliebe der jetzige Abwasserrahmenplan unverändert, dann wird
es entweder eine Überleitung zur
Kläranlage Löbejün oder den Bau
einer Ortskläranlage geben. Köthen wäre damit raus: „Für uns
sind beide Varianten nicht wirtschaftlich.“
STRAFTAT
Täterflüchtet
vor Passanten
KÖTHEN/MZ - Eine bislang unbekannte Person hat am Sonntag gegen 20.30 Uhr versucht, die Schaufensterscheibe eines Supermarktes
in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße in Köthen einzuschlagen. Mehrere Zeugen wurden darauf aufmerksam. Als sie sich näherten,
flüchtete der Täter. Bis dahin war
aber bereits ein Schaden von etwa
1 200 Euro entstanden.
8
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
LOKALES
KTN
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
KOMMENTAR
HELMUT DAWAL meint, dass man die Situation in der Ritterstraße
nochmal prüfen sollte.
Unfair
L
ange Zeit war es der einzige
Parkplatz mitten im Stadtzentrum, für den man keinen Parkschein ziehen musste.
Zwischen die beiden Absenkungen am Gehweg passte genau
ein Pkw - entsprechend begehrt
war der Platz eingangs der Ritterstraße.
Irgendwann war Schluss damit, entdeckte wohl auch die
Stadtverwaltung das gebührenfreie Fleckchen und wandelte
es in eine gesperrte Zone um
- mit Parkverbot und dienstags
für zwei Stunden sogar mit Halteverbot.
Alles wäre in bester Ordnung,
wären die Verkehrsschilder auch
gut sichtbar. Das sind sie für
den Autofahrer leider nicht. Wer
vom Marktplatz aus in die Lücke
einschwenken will, nimmt die
Schilder nicht wahr. Und begibt
sich in Gefahr, für das Parken
bestraft zu werden.
Der Verwaltung ist dieser Konflikt bekannt. Sie will aber die
Schilder nicht anfassen und verweist darauf, dass sich Autofahrer umschauen mögen, wenn
sie ihr Fahrzeug irgendwo abstellen. Das mag rechtlich korrekt sein, fair ist es aber nicht,
jedenfalls nicht an dieser Stelle.
Bei dem, der zur Kasse gebeten
wird, bleibt schon ein wenig der
Eindruck, abgezockt worden zu
sein. Vielleicht schaut man sich
das Ganze nochmal wohlwollend
an und dreht die Schilder doch
ein wenig?
Seite 7
Den Autor erreichen Sie unter:
helmut.dawal@mz-web.de
IN KÜRZE
NATUR
Wolf-Gefahr in Sachsen-Anhalt?
- Wie viele Wölfe leben
aktuell in deutschen Wäldern und
wie ist die Situation in SachsenAnhalt? Diese Fragen beantwortet
Christian Emmerich (Foto),
Wolfsbotschafter des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) am
Donnerstag, 14. April, in der
Créperie Lorette, Bernburger Straße 58A, in Köthen. Dort beginnt
am Donnerstag um 19 Uhr die Jahreshauptversammlung des Regionalverbandes Köthen des NABU,
an der alle Interessierten unabhängig von einer Mitgliedschaft
kostenlos teilnehmen können. War der Nachweis des ersten Rudels
in Sachsen noch eine Sensation, habe sich der Umgang mit dem
Wolf vielerorts normalisiert, schreibt der NABU in der Ankündigung.
Mittlerweile leben 35 Wolfsfamilien in Deutschlands freier Natur,
sieben davon in Sachsen-Anhalt. Gleichzeitig wird die derzeitige
Lage aber durchaus auch kontrovers gesehen. Über Vorurteile,
Sorgen und Ängste sowie über die Auswirkung der Wolfspopulationen auf Natur und Gesellschaft will der NABU Köthen auf
seiner Versammlung öffentlich diskutieren.
FOTO: ARCHIV/KUNZE
KÖTHEN/MZ
POLIZEI-REPORT
KRIMINALITÄT
Einbrecher scheitern
an Eingangstür
- Unbekannte Einbrecher haben in der Nacht zum
Sonntag versucht, die Eingangstür eines Mehrfamilienhauses
in der August- Bebel- Straße in
Köthen aufzubrechen. Der Einbruch gelang ihnen zwar nicht,
die Tür wurde jedoch beschädigt.
Die Polizei ermittelt.
KÖTHEN /MZ
SACHBESCHÄDIGUNG
Fassaden mit
Zahlen besprüht
KÖTHEN/MZ - Erneut waren in
Köthen Sprayer am Werk. Am
Sonntag wurden beim Polizeirevier mehrere Sachbeschädigungen durch Graffiti angezeigt.
Mit einer Zahlenfolge besprüht
wurden eine Fassade in der
Friedhofstraße sowie zwei Fassaden und zwei Verkehrsschilder
in der Bärteichpromenade. Die
Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.
VANDALISMUS
Zwei Pkw-Reifen
beschädigt
- Zwei Reifen eines
im Petersbergweg in Köthen
abgestellen Pkw wurden von
Unbekannten beschädigt. Wie
der Geschädigte gegenüber der
Polizei angab, soll sich die Tat
KÖTHEN/MZ
am Sonntag zwischen 16.45 und
17.45 Uhr ereignet haben. Den
Schaden hat der Besitzer mit
etwa 200 Euro angegeben.
UNFALL
Verkehrsinsel
überfahren
KÖTHEN/MZ - Der Fahrer eines
Pkw Audi befuhr am Sonnabend
gegen 21.45 Uhr die Geuzer Straße in Köthen und wollte nach
links in eine Tankstelle fahren.
Dabei geriet das Fahrzeug auf
eine Verkehrsinsel und überfuhr
ein Verkehrszeichen. Am Fahrzeug und am Verkehrszeichen
entstand Sachschaden.
EINBRÜCHE
Räume durchsucht
und Geld gestohlen
WOLFEN/ZÖRBIG/MZ - Ein Einbruch in ein Einfamilienhaus
wurde am Sonntag in der Bitterfelder Straße in Wolfen bemerkt. Unbekannte waren gewaltsam in das Gebäude eingedrungen und hatten sämtliche
Räume durchwühlt. Nach ersten
Ermittlungen entstand ein Schaden von etwa 500 Euro. Ebenfalls
am Sonntag wurde bei der Polizei ein Einbruch in eine Wohnung eines Mehrfamilienhauses
in der Reinhold-Schmidt-Straße
in Zörbig angezeigt. Die Einbrecher haben 500 Euro Bargeld
gestohlen.
Mitteldeutsche Zeitung
ÜBERPARTEILICH • UNABHÄNGIG
KÖTHENER ZEITUNG
Redaktion Köthen, Wallstraße 71, 06366 Köthen, Telefon: (0 34 96) 3 09 96 10
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E-Mail Redaktion:
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Fax Redaktion: (0 34 96) 3 09 96 19
Abonnementspreis pro Monat:
28,95 Euro inklusive Zustellgebühren bei Botenzustellung
und Mehrwertsteuer.
35,40 Euro bei Lieferung durch die
DP AG.
Abo-Service:
Telefon: (03 45) 5 65 22 33
Anzeigen-Service:
Telefon: (03 45) 5 65 22 11
Nach der Schädlingsbekämpfung im Naumann-Museum hat Birgit Winkler (Foto) mit ihrer Kollegin Monika Modl am Montag die Räume gesäubert.
FOTOS: REBSCH
Sicher ist sicher
Schädlinge hat Bernhard Just im Naumann-Museum zwar nicht gesehen.
Ein Schädlingsbekämpfer war dennoch da. Zur Prophylaxe.
SAMMLUNG
VON STEFANIE GREINER
KÖTHEN/MZ - Sie heißen bezeichnenderweise Museumskäfer. Und
haben nicht zuletzt Bücher und
Präparate zum Fressen gern. Jürgen Nötzel kennt sich mit den Insekten bestens aus. Er arbeitet für
die Firma „Lezius-Ott“ aus Köthen.
Als Schädlingsbekämpfer. „Die
Leute sind dankbar, wenn wir vorbeikommen“, sagt er. Zu seinen
Einsatzgebieten gehören vor allem
Wohnungen.
Einmal im Jahr stattet er auch
dem Naumann-Museum einen Besuch ab. Nicht etwa, weil es dort
vor Schädlingen nur so wimmelt.
„Wir haben keinen Befall im Museum“, sagt Bernhard Just. Seit mehr
als 20 Jahren kümmert er sich nun
schon um die ornithologische
Sammlung von Johann Friedrich
Naumann.
Dass Jürgen Nötzel dennoch vorbeikommt, dient vielmehr der Prophylaxe. Denn Schädlinge kann
Bernhard Just im Museum nun
wirklich nicht gebrauchen.
An einigen Präparaten, sagt er,
seien Spuren von Schädlingen zu
erkennen. Sie seien vermutlich der
Nachkriegszeit geschuldet. Der
Zeit nach dem Bombenabwurf, bei
dem auch Fenster des Museums
kaputtgegangen
waren.
Und
Schädlinge ungehindert ins Innere
hätten gelangen können. Ob die
Schäden an den mitunter 200 Jahre
alten Präparaten tatsächlich aus
dieser Zeit stammen, darüber kann
MUSEUM
Weltweit einzigartig
Möbel waren während der Bekämpfungsaktion zur Sicherheit abgedeckt. Hier
entfernen Birgit Winkler (links) und Monika Modl die Folie.
der Museumsleiter nur spekulie- allzu warm sei. Geheizte Räume
ren.
würden die Käfer nämlich lieben.
Damit den Käfern nicht noch Er sei deshalb umso froher, dass
mehr Exponate der einzigartigen sich das Naumann-Museum auch
Sammlung zum
im
Sommer
Opfer
fallen,
nicht
allzu
sehr
„Wir haben
überprüft Bernaufheize.
keinen Befall
hard Just die
Die beste Zeit
Präparate regelzur
Prophylaxe,
im Museum.“
mäßig.
Und
macht er deutguckt
immer
lich, sei der
Bernhard Just
mal wieder, ob
Frühling. „Jetzt
Leiter des Naumann-Museums
er nicht doch irwerden die Ingendwo einen Käfer entdeckt. Die sekten aktiv und fangen an, sich zu
sind mit bloßem Auge sichtbar. vermehren“, sagt er. Im Juli sei es
„Ich habe keinen gesehen“, sagt er. zu spät. Denn da seien die Eier
Dass die Schädlinge das Museum längst geschlüpft.
meiden, erklärt Bernhard Just, lieEs seien nämlich die Larven, erge auch daran, dass es dort nicht klärt Bernhard Just, und nicht etwa
Das Naumann-Museum in Köthen ist das einzige Museum der
Welt, das sich mit OrnithologieGeschichte beschäftigt. Die
Sammlung im Ferdinandsbau des
Schlosses beherbergt nahezu den
gesamten Nachlass des berühmten Vogelkundlers Johann Friedrich Naumann. Die Geschichte
des Museums reicht bis ins Jahr
1821 zurück. Damals kaufte der
regierende Herzog Ferdinand von
Anhalt-Köthen dem Ornithologen
die Sammlung für 2000 Taler ab und ernannte Naumann zugleich
zu deren Verwalter.
die Käfer, die Präparaten zusetzen
würden. Sie würden sich von Haut,
Federn und Haaren ernähren. Und
könnten ein Präparat innerhalb
von Wochen zerstören.
Damit es - für den Fall, dass sich
im Naumann-Museum doch irgendwo Schädlinge versteckt haben - gar nicht erst so weit kommt,
hat Jürgen Nötzel am Freitag ein
biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel versprüht. Das Museum war aus diesem Grund übers
Wochenende geschlossen. Am
Montag haben Mitarbeiter die Vitrinen und den Boden gründlich
gesäubert.
Ab Dienstag öffnet die Sammlung wieder für Besucher.
Weihnachten im April
Dirk Honsa beschenkt Grundschule Gröbzig mit Bällen und anderen Spielgeräten.
VON HELMUT DAWAL
GRÖBZIG/MZ - Bälle, Hula-Hoop-Reifen, Tischtennisschläger, kleine
Schippen und noch andere Spielgeräte häuften sich auf einer Tischtennisplatte. Drumherum standen
in der Hofpause fröhliche Kinder,
die die Dinge neugierig beäugten
und sich nun mit dem Spielzeug
vergnügen können. Es geht immer
mal was kaputt, da ist Ersatz natürlich willkommen.
Für den sorgte Dirk Honsa, Ortsbürgermeister von Gröbzig und
Chef eines Planungsbüros. Rund
300 Euro machte der Geschäftsmann aus seiner privaten Kasse locker, um den Spielzeugbestand an
der Grundschule Gröbzig wieder
etwas aufzufüllen. Mehrere Grün-
de führte Honsa dafür an. „Es soll
ein Dankeschön an die Lehrer,
Schüler und Eltern sein. An unserer Grundschule wird gute Arbeit
geleistet“, sagte Honsa. Das wolle
er gern ein wenig unterstützen.
Insbesondere lobte er das Engagement von Schulleiterin Iris Klimmek und ihren Kolleginnen bei der
Integration von Flüchtlingskindern. „Derzeit besuchen vier syrische Kinder die Grundschule und
fühlen sich wohl“, teilte der Bürgermeister mit. Nicht zuletzt wolle er
mit seiner Spende auch zeigen,
dass die deutschen Kinder keineswegs vernachlässigt würden. „Es
gibt einige wenige Bürger, die der
Meinung sind, dass wir uns nur
noch um die Asylbewerber kümmern. Dem ist aber nicht so.“
Dirk Honsa brachte jede Menge Spielzeug mit.
FOTO: HELMUT DAWAL
LOKALES
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
STREIT UM BESCHULUNG
Drei Görziger
Kinderjetzt
in Gröbzig
Schulamt leistet Beitrag
zur „Deeskalation“.
VON HELMUT DAWAL
- Der Streit um
die Beschulung dreier Kinder der
Familie Gregor aus Görzig ist vorerst beigelegt. Seit Montag besuchen die beiden Jungen und das
Mädchen die Grundschule in Gröbzig. Das bestätigte Fred Gregor, Vater der Kinder, gestern in einem
MZ-Gespräch. „Ich bin optimistisch, dass unsere Kinder das Klassenziel noch schaffen. Sie sind
sehr fleißig“, äußerte Gregor. Dem
Unterricht ferngeblieben waren die
Kinder seit Herbst vergangenen
Jahres wegen vermeintlich gesundheitsgefährdender Gerüche in der
Grundschule Görzig. In dieser Zeit
sollen sie von ihren Eltern unterrichtet worden sein.
Die Entscheidung zur Beschulung der drei Kinder in Gröbzig hat
das Landesschulamt getroffen. Die
Behörde sah laut einer Mitteilung
das Kindeswohl gefährdet, da für
die Kinder über einen längeren
Zeitraum der Schulbesuch nicht
gewährleistet gewesen sei. In der
zugespitzten Situation habe das
Landesschulamt einen Beitrag zur
„Deeskalation“ leisten wollen. Das
Amt schließt nicht aus, dass einzelne Kinder „extrem übersensibel
GÖRZIG/GRÖBZIG/MZ
„Ich bin optimistisch,
dass unsere Kinder
das Klassenziel
noch schaffen.“
Fred Gregor
Vater
auf Umwelteinflüsse reagieren,
auch wenn diese, wie in Görzig in
allen Messungen deutlich unterhalb der Grenzwerte liegen“. Das
überempfindliche Reagieren soll
nun von medizinischer Seite festgestellt und belegt werden. Um
dies herauszufinden, sei die aktive
Mitarbeit der Familie, der behandelnden Ärzte und des Amtsarztes
notwendig. Um die erforderliche
Zeit für eine solche Überprüfung
zu haben, hat das Landesschulamt
angeboten, die Kinder zunächst befristet bis zum Schuljahresende an
der Grundschule Gröbzig unterrichten zu lassen.
Nach Auffassung des Landesschulamtes habe Familie Gregor
nicht durch ärztliches Attest belegen können, dass die Erkrankungen ihrer Kinder mit dem Schulbesuch in Görzig bzw. schadstoffbelasteten Räumen zusammenhängen. Betroffen zeigte sich die Behörde darüber, in welcher Art und
Weise der Schulträger sowie die
Schule durch die Görziger Familie
„mit Halbwahrheiten und falscher
Darstellung von Zusammenhängen
öffentlich diffamiert werden“. Sowohl die Grundschule Görzig als
auch die Stadt Südliches Anhalt
hätten „ausgesprochen verantwortungsvoll und umsichtig reagiert,
um jede Gefährdung der Kinder sowie der Lehrkräfte auszuschließen“, hieß es seitens des Landesschulamtes.
Weil die Kinder so lange der
Schule ferngeblieben waren, hatte
das Ordnungsamt des Landkreises
den Eltern ein Zwangsgeld von
2 100 Euro angedroht. Ob sie dieses Zwangsgeld bezahlen müssen,
ist derzeit noch offen. Sobald dem
Landkreis die Entscheidung des
Landesschulamtes zur befristeten
Beschulung der Kinder in der
Grundschule Gröbzig schriftlich
vorliege, werde der Landkreis über
die weitere Verfahrensweise der erlassenen Bescheide befinden, teilte
Landkreissprecher Udo Pawelczyk
am MZ-Anfrage mit.
Die Erinnerung im MZ-Beitrag
„Erneut mediales Interesse“ vom
8. April 2016 an den einstigen
„Mast-Rebellen von Werben“ empfand Fred Gregor als unnötig. „Diese Geschichte ist Vergangenheit.
Ein diesbezüglicher Eintrag im
Bundeszentralregister wurde vor
Jahren gelöscht“, äußerte er.
KTN
Start mit Pressefrühstück
Im Ludwigsgymnasium ist das Medienprojekt der MZ gestartet.
Die Schüler der 9e werden nicht nur Zeitung lesen, sondern auch Texte schreiben.
KLASSE 2.0
VON STEFANIE GREINER
KÖTHEN/MZ - Die Zeitung? Für die
hat sich die 15-jährige Anna bislang nicht sonderlich interessiert.
„Es ist das erste Mal, dass ich die
MZ angeguckt habe“, hat die
Neuntklässlerin am Montag verraten. Da startete im Ludwigsgymnasium in Köthen das Medienprojekt
„Klasse 2.0“ der Mitteldeutschen
Zeitung. Annas Klasse hatte zu einem Pressefrühstück eingeladen.
Für die Schüler der 9e Gelegenheit,
in lockerer Runde ein wenig durch
die Zeitung zu blättern.
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
9
IN KÜRZE
SCHREIBWETTBEWERB
Zahlreiche Preise locken
zur Teilnahme
- Zu einem Schreibwettbewerb mit dem Titel „Auf
gut Teutsch“ ruft die Neue
Fruchtbringende Gesellschaft
Schülerinnen und Schüler der
Klassen drei bis 13 auf. Der
Spruch „Auf gut Deutsch gesagt“ stammt von Martin Luther.
Für die Gewinner stehen zahlreiche Geldpreise bereit.
Schirmherr des Wettbewerbs
ist Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh. Einsendungen werden bis 30. April
entgegen genommen.
KÖTHEN/MZ
Weitere Informationen im Internet: www.fruchtbringendegesellschaft.de/
schreibwettbewerb.html
ORTSCHAFTSRAT
Windpark Trebbichau
auf der Tagesordnung
- Eine Grundsatzentscheidung zur Überplanung des „Windparks Trebbichau an der Fuhne“ ist am Donnerstag, dem 14. April, Thema
einer gemeinsamen öffentlichen
Sitzung der Ortschaftsräte von
Trebbichau an der Fuhne, Wieskau, Maasdorf, Reinsdorf, Görzig, Glauzig und Piethen. Dazu
treffen sich die Ortschaftsräte
um 19 Uhr im Gemeindebüro
von Hohnsdorf. Auch eine Einwohner-Fragestunde ist vorgesehen.
HOHNSDORF/MZ
Ein Medienprojekt der Mitteldeutschen Zeitung
Die machte Anna in einigen
Punkten dann übrigens doch neugierig. „Beim Durchblättern springen einem schon allein durch die
Bilder interessante Themen ins Auge“, sagte die Schülerin.
Die historische Zeitungsschau
im Köthener Lokalteil zum Beispiel, in der es dieses Mal unter anderem um das abgebrannte Pfarrhaus in Merzien ging. Sie interessiere sich für Architektur - und
auch für Fotografie, erzählte Anna.
Und bleibe deshalb an solchen Themen hängen.
Zeitung hat die 15-jährige Lucy
schon vor einigen Jahren gelesen.
Damals noch Galaxo, die Kinderausgabe der MZ. „Es war immer
gut erklärt für kleinere Kinder“,
sagte die Neuntklässlerin am Montag. „Das macht die Seite aus.“
Heute liest Lucy lieber Texte für Erwachsene. Vor allem die auf der
Sportseite. Fußball interessiert die
Schülerin am meisten.
„Seitdem die Flüchtlingsthematik angefangen hat, lese ich öfter
die Zeitung“, sagte die 16-jährige
Sara. Sie interessiere sich für Reaktionen auf das Thema und informiere sich über verschiedene Medien. Was nicht immer leicht sei.
„Manchmal weiß ich nicht, was
stimmt“, erklärte die Schülerin.
Die Beiträge seien zum Teil sehr
unterschiedlich. Die Fakten auch.
„Ich weiß nicht, was ich glauben
soll.“
Knapp vier Wochen lang machen
Anna, Lucy, Sara und ihre Mitschü-
VOLKSSOLIDARITÄT
Einladung zum
Spielenachmittag
- Den 4. Spiele-Nachmittag in diesem Jahr veranstaltet die Ortsgruppe Reppichau der Volkssolidarität am
Donnerstag, 28. April, ab 14.30
Uhr auf dem Sportplatz „Waldterrasse“. Alle Seniorinnen und
Senioren der Ortschaft sind
dazu herzlich eingeladen. Gesellschaftsspiele können mitgebracht werden.
ORT/MZ
Zeitung lesen im Unterricht: Zum Medienprojekt „Klasse 2.0“ gehört das
zweifellos dazu. Bei dem macht auch die Klasse 9e des Ludwigsgymnasiums mit. Sie startete am Montag mit einem Pressefrühstück ins Projekt.
Die Schüler interessieren sich für ganz unterschiedliche Themen - die einen lesen den Politikteil, die anderen die Panoramaseite. Lucas und Robin
finden den Sportteil der MZ besonders interessant.
FOTOS: HEIKO REBSCH
ler nun beim Projekt mit. Sie können in dieser Zeit kostenlos die Zeitung lesen, sind aber auch dazu
aufgerufen, selbst aktiv zu werden
und eigene Texte zu schreiben oder
auch Fotos zu machen. Worüber die
Schüler berichten, ist ihnen freigestellt.
Die Lokalredaktion wird immer
mal wieder über „Klasse 2.0“ berichten. Darüber, wie sich die Schüler als Reporter so machen. Nicht
nur die der Klasse 9e des Ludwigsgymnasiums. An dem Medienprojekt nehmen im Altkreis Köthen
nämlich auch noch andere Schulen
teil.
Es wird um Teilnahmemeldungen
bis zum 22. April gebeten.
Ansprechpartnerinnen sind
Silvia Lehmann, Telefon 7 13 06, und
Roswitha Knöthig, Telefon 7 13 00.
D A S PR O J E K T
Schüler erhalten vier Wochen lang Zeitung
„Klasse 2.0“ ist ein medienpädagogisches Projekt der Mitteldeutschen Zeitung und des Naumburger Tageblatts. Es richtet sich
an die Klassenstufen sieben bis
neun - ganz gleich, welcher Schulform. Die teilnehmenden Schüler
bekommen vier Wochen lang täglich kostenlos die Zeitung in die
Hand. Ausgewählte Klassen werden darüber hinaus mit Tablets
ausgestattet.
Die Schüler können Texte für die
Zeitung schreiben oder im KlasseBlog hochladen. Pro Jahr beteiligen sich rund 300 Klassen mit etwa 6 000 Schülern am Projekt. In
diesem Schuljahr läuft das Projekt
zum zwölften Mal.
Weitere Informationen zum Klasse-Projekt gibt es im Internet unter
www.mz-web.de/klasse; Texte von
Schülern stehen im Blog des Projektes
unter www.mz-web.de/klasse-blog
Brandanschlag auf Sanitätsschule
Unbekannte haben versucht, Zelt anzuzünden. Aber es war imprägniert.
VON KATRIN NOACK
KÖTHEN/MZ Die eigenen Vorsichtsmaßnahmen haben die Sanitätsschule Raymond Schulz in der Köthener Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße wohl vor einem großen Unglück
bewahrt. Unbekannte hatten in der
Nacht von Freitag zu Sonnabend
versucht, ein Zelt auf dem Gelände
des Vereins in Brand zu stecken
(die MZ berichtete). „Wäre das Zelt
in Flammen geraten, hätte das Feuer auf die Sanitätsschule mit ihrem
flachen Dach und der Holzverkleidung übergegriffen“, sagt Schulz,
der auch auf dem Gelände wohnt.
Wie der Chef der Sanitätsschule
der MZ erzählte, hatten die Täter
offenbar gezielt geplant, das Zelt in
Brand zu stecken. „Sie haben
Brandbeschleuniger
benutzt“,
schildert Schulz. Zum Glück habe
er schon vor Jahren das Zelt mit einer Sonderimprägnierung behandeln lassen, um es schwer entflammbar zu machen. Das hat wohl
Schlimmeres verhindert.
Bei dem Anschlag sind nur ein paar Brandflecken entstanden.
Auch ein Sprecher des Polizeireviers Anhalt-Bitterfeld in Köthen
geht bei der Tat von Vorsatz aus. Im
Moment gehe man von Sachbeschädigung aus. Das sei immer eine vorsätzliche Handlung, so der
Polizeisprecher. Er bestätigte, dass
die noch unbekannten Täter eine
FOTO: PRIVAT
Seite des Zeltes mit Brandbeschleuniger begossen hätten, um
das Zelt zu entzünden. Weil es aber
schwer entflammbar sei, seien lediglich leichte Brandflecken an einer Außenwand entstanden.
„Für mich ist das ein knallharter
Anschlag“, betont Schulz und fügt
hinzu: „Wir haben damit gerechnet, wegen unseres Engagements
in der Flüchtlingshilfe“. Ein wenig
haben Schulz und seine Mitarbeiter versucht, sich für die Angriffe
zu wappnen. So sei in dem Zelt
nichts drin gewesen, denn es werde abends immer leer geräumt.
Trotzdem ist Schulz der Schrecken
anzumerken. „Früher haben die
Menschen Achtung gehabt vor der
Arbeit von Helfern und auch vor
deren Ausrüstung“, weiß er. Inzwischen sei dies leider nicht mehr so.
Der Leiter der Sanitätsschule will
nach den Ereignissen keine besonderen Maßnahmen zur Erhöhung
der Sicherheit ergreifen, keinen
Zaun um das Gelände ziehen und
auch keine Videokameras installieren. „Wir sind eine offene Einrichtung. Wir haben hier Helfer und
auch Spender, die Sachen vorbeibringen und die lieber anonym
bleiben möchten“, begründet er.
Die Anonymität wolle er weiter
wahren und sich mit einem Zaun
nicht Bedürftigen verschließen.
BERUFSORIENTIERUNG
Schüler können
Institut kennen lernen
- Die seltene Gelegenheit, die Arbeit
einer Forschungseinrichtung
kennen zu lernen, erhalten
Schülerinnen und Schüler ab
der 8. Klasse am Donnerstag,
28. April, im Institut für Kunststofftechnologie und –recycling
(IKTR) in Weißandt-Gölzau. Das
Institut öffnet seine Türen für
die Jugendlichen innerhalb des
bundesweiten Zukunftstages
für Mädchen und Jungen. Die
gemeinnützige außeruniversitäre Forschungseinrichtung
ist seit 1993 am Kunststoff-Verarbeitungsstandort WeißandtGölzau tätig. Das Angebot des
Instituts am Zukunftstag richtet
sich sich an Schülerinnen und
Schüler mit besonderem Interesse für Naturwissenschaften.
Der Zukunftstag dient zum einen der Berufsorientierung,
zum anderen gibt er Unternehmen die Möglichkeit, Jugendliche an einer Ausbildung zu
interessieren.
WEISSANDT-GÖLZAU/MZ
Die Anmeldung ist bis
zum 18. April unter
info@iktr-online.de möglich.
KAFFEEKRÄNZCHEN
Alte Möbel wecken
Erinnerungen
- Sammeltassen und
uralte Möbel stehen am Donnerstag, 14. April, um 15 Uhr
im Mittelpunkt eines Kaffeekränzchens mit Tanzmusik in
„Jackys Musik Café“, Wallstraße
7. Dazu lädt Inhaberin Jacqueline Baur Senioren der Stadt
herzlich ein. Die Möbel, auf
denen die Gäste Platz nehmen,
würden bei dem einen oder anderen sicher so manche Erinnerung wecken, meint sie.
KÖTHEN/MZ
10
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
IN KÜRZE
KONZERT
KULTUR AUS DER REGION
KTN
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
Der äußere Schlosshof in Köthen verwandelt sich am 21. August in das biblische Jerusalem
und Babylon und damit in die Bühne für eines von Verdis berühmtesten Werken.
OPER
„Capriccio“ mit
Kult-Songs
Auch eine
logistische
Meisterleistung
- Das Gesangsduo Capriccio ist am Sonnabend, dem 16. April, ab 20 Uhr
zu Gast in der St. Christophorus
Kirche in Quellendorf. Die
Künstler präsentieren die unvergessenen Kultsongs von
Renft über Karat bis Silly. Die
Sängerin Sabine Waszelewski
mit ihrer unverkennbaren Stimme und Klaus-Jürgen Dobeneck,
der sowohl auf der Gitarre als
auch mit seinem markanten
Querflötenspiel brilliert, garantieren ein besonderes Musikerlebnis.
QUELLENDORF/MZ
Die renommierte
Festspieloper
Prag bringt schon
seit Jahren „Nabucco“ auf die
Bühne der Klassik-Open-Air-Veranstaltungen von
Paulis Veranstaltungsbüro. Gezielt nutzt man
dabei besondere
Aufführungsorte
wie im vergangenen Jahr das
Schloss Plötzkau.
In diesem Jahr
wird man „Nabucco“ zwischen
Marstall und
Remise in Köthen
erleben können.
Karten für 12,50 Euro gibt es
im Vorverkauf im Pfarramt
in Quellendorf, Schulstraße 7,
Telefon 034977/3 00 35, Kartenreservierung ist auch unter Telefon
0171/4 54 79 50 sowie online unter
info@capriccio-dessau.de möglich.
Eintritt an der Abendkasse 15 Euro.
GASTSPIEL
Momo kämpft gegen
die Zeit-Diebe
- Mit dem Tanztheaterstück „Momo“ für Kinder
ab sieben Jahren nach dem Roman von Michael Ende gastieren
die Landesbühnen Sachsen am
Samstag, 23. April, um 15 Uhr
im Bernburger Theater, Schloßstraße 20. Wer kennt sie nicht,
die Klage der Erwachsenen, für
alles immer zu wenig Zeit zu
haben? Woran das liegt? - Eine
Antwort lässt sich in dem Tanztheater-Stück „Momo“ finden,
das „die seltsame Geschichte
von den Zeit-Dieben“ erzählt.
Das sind merkwürdig graue
Herren, die den Menschen einreden, dass sie keine Minute
mehr verlieren dürfen. Das Mädchen, das sich ihnen in den Weg
stellen wird, heißt Momo.
FOTO/ARCHIV:
BERNBURG/MZ
Kartenverkauf im Metropol
in Bernburg, Schloßstraße 20,
Telefon 03471/34 79 40 sowie in
der Stadtinformation Bernburg, Lindenplatz 9, Telefon 03471/3 46 93 11
SCHREIBER
„Nabucco“ im Schmuckstück
VON MATTHIAS BARTL
KÖTHEN/MZ - Opern sind nicht jedermanns Sache. Auf „Nabucco“
trifft das freilich am wenigsten zu das Werk von Verdi zählt neben
„Aida“, der „Zauberflöte“ und „Carmen“ zu den weltweit am meisten
gespielten Opern und kann in diesem Jahr auch in Köthen erlebt
werden - auch wenn die Stadt gar
kein Opernhaus hat. Das liegt daran, dass „Nabucco“ in Köthen in
der Open-Air-Variante aufgeführt
wird. Am 21. August verwandelt
sich der äußere Schlosshof dank
der Fachleute von der Festspieloper Prag in die biblischen Orte Je-
rusalem und Babylon. Und auch
dank der Fachleute von Paulis Veranstaltungsbüro in Braunschweig,
das jahrelange Erfahrungen mit
Classic-Open-Air-Events hat. „Wir
bringen im Jahr 30 bis 40 Classic
Open Air auf die Bühne“, sagt Silvia Geisler, bei Paulis für die Pressearbeit zuständig. Dabei sei man
ständig auf der Suche nach besonderen Aufführungsorten, gehe
auch gern in kleinere Orte, in die
„Schmuckstücke der Region“. In
Bernburg, Plötzkau und Ballenstadt war Paulis bereits zu Gast.
Die Opern unter freiem Himmel
(wenn man mal von der Bühnenbedachung absieht) sind reines Som-
mertheater: Zum einen haben
dann die Sänger und Musiker Theaterferien und können auf Reisen
gehen, zum anderen ist dann auch
das Wetter am ehesten für FreiluftAuftritte geeignet. „Wir spielen in
den Sonnenuntergang hinein“, umschreibt Silvia Giesler auf romantische Weise das Spätabendprogramm - und lässt sich auch durch
Nachfragen nach einer Regenvariante nicht beirren.
Zum einen habe man eine „gute
Schönwetterquote“, zum anderen
könne der Zuschauer im Ernstfall
vor Ort auch Regencapes erwerben. Das Aufspannen von Schirmen, um damit schlechtem Wetter
zu begegnen, sei bei der Aufführung nicht zulässig. Klar: Bühne
samt Darsteller würden sonst hinter einem Paravent aus Nylon oder
Polyamid verschwinden - denn weitergespielt wird auf alle Fälle, „bestenfalls, dass bei starkem Regen
die Pause gestrichen wird.“
Nicht aber „Nabucco“ selbst. Den
berühmten Gefangenenchor wird
man in Köthen also auf alle Fälle
live zu hören bekommen: „Flieg.
Gedanke auf goldenen Schwingen“, im Original „Va, pensiero,
sull’ ali dorate“, ist die leidvolle italienische Variante des eher kämpferischen deutschen „Die Gedanken sind frei“.
TRAUERFALL
Von 8 Uhr bis 3 Uhr wird
auf- und abgebaut.
KÖTHEN/MZ/MB - Die „Nabucco“Bühne wird mit dem Rücken zum
Marstall stehen, die Sitzgelegenheiten werden davor in sechs Blöcken angeordnet. Man könne auf
diese Weise 1 000 bis 1 500 Plätze
im äußeren Schlosshof anbieten,
rechnet Silvia Giesler von Paulis
Veranstaltungen vor. Die außerdem unterstreicht, dass die Opernaufführung mit 100 Mitwirkenden
(damit sind nicht nur die Künstler
um Dirigenten Martin Doubravsky
und Regisseur Oldrich Kriz gemeint, sondern auch die zahlreichen Techniker) auch eine logistische Meisterleistung ist.
Der Boxenstopp des Opernzirkus
ist quasi auf die Minute choreographiert: Drei Sattelzüge von je 17
Metern Länge schleppen tonnenweise Technik, Absperrzäune,
Stühle und Deko heran. Künstler
und Orchester kommen um 17 Uhr
mit zwei Reisebussen in Köthen
an.
Nach dem Beginn des Aufbaus
um 8 Uhr bleiben den Mitwirkenden acht Stunden, bis die Bühne
zur Abnahme bereit stehe muss.
Die Künstler trudeln um 17 Uhr
ein, eine halbe Stunde später beginnen die Proben, 20 Uhr beginnt
die Oper. Nach deren Ende umgehend der Abbau der Technik beginnt, die um 3 Uhr fein verpackt
vom Hof rollen muss. Drei Tage
später kann man „Nabucco“ im
Ambiente der Feldberger Seenlandschaft hören.
Der Kartenvorverkauf hat bereits
begonnen. Karten zum Preis von 44,
54 und 59 Euro gibt es an den üblichen
Vorverkaufsstellen und auch über
die Homepage des Veranstalters
www.paulis.de.
www.abschied-nehmen.de
Danksagung
Für die lieben Beweise aufrichtiger
Anteilnahme durch Worte, Schrift,
stillen Händedruck, Blumen und
Geldzuwendungen sowie ehrendes
Geleit zur letzten Ruhestätte meiner
lieben Ehefrau und unserer Mutter
Ella Bahn
möchten wir uns bei allen Verwandten, Freunden,
Bekannten und Nachbarn herzlich bedanken.
Ein besonderer Dank gilt der Praxis Dr. Sickel/
Dr. Staiger für die jahrelange ärztliche Betreuung und
dem Pflegedienst Katrin Gude.
Wir danken auch Pfarrer Schedler für seine tröstenden
Worte und dem Bestattungsinstitut Steffen Queitsch.
In stiller Trauer:
Walter Bahn und Kinder
Diebzig, im April 2016
Danksagung
Je schöner und voller die Erinnerung,
desto schwerer ist die Trennung.
Dr. Hansjürgen Bögel
geb. 20. 2. 1928
verst. 22. 3. 2016
Herzlichen Dank sagen wir auf diesem Wege allen, die
unseren lieben Verstorbenen im Leben und im Tode ehrten
und auf so vielfältige Weise ihre Anteilnahme bekundeten.
In lieber Erinnerung:
Seine Ehefrau Urte
seine Töchter Dorrit und Kathrin sowie Edith Runge
Köthen, im April 2016
Die Urnenbeisetzung fand im engsten Familienkreis statt.
Hast geplagt Dich, liebe Mutter, sorgtest Dich um unser Glück.
Bist jetzt müde, gehst zum Vater, lässt uns hier allein zurück.
Hab‘ Dank, geliebte Mutter, schaust uns jetzt von droben zu.
Ruhe aus die lieben Hände, falte sie zur ewigen Ruh‘.
Nach einem arbeitsreichen und erfüllten Leben verstarb unsere liebe Mutter
Sigrid Winzler
geb. 18.01.1936
geb. Cherek
gest. 07.04.2016
In Liebe und Dankbarkeit
Ihre Kinder Uwe, Iris und Olaf
im Namen aller Angehörigen
Die Trauerfeier findet am Montag, dem 18.04.2016, um 11.00 Uhr
auf dem Friedhof II - Parkstraße in Bernburg statt.
Die Urnenbeisetzung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familienkreis.
AUS DER REGION
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
KTN
Der Wächter
WANDERUNG
Der Altjeßnitzer Alfred Thiem schließt seit 30 Jahren Abend für Abend
das Tor zum barocken Irrgarten ab.
VON SYLVIA CZAJKA
ALTJESSNITZ/MZ - Das Schlüsselbund
KIR C HE
Weniger Mitglieder
Pfarrer Wolfram Hädicke aus
Köthen und der ehemalige Vorsitzende des Kreistages AnhaltBitterfeld, Paul Lindau aus Zerbst,
sind auf der Synode der Evangelischen Landeskirche Mitglieder
der Kirchenleitung der Landeskirche geworden. Sie treten die
Nachfolge von Ursel Luther-von
Bila und Dietrich Lauter an. Luther-von Bila ist von ihren Ämtern
im Präsidium der Synode und in
der Kirchenleitung zurückgetreten, Lauter scheidet aus Altersgründen aus dem Präsidium und
der Kirchenleitung aus.
Die Situation der Landeskirche
bezeichnete Kirchenpräsident Joachim Liebig als finanziell und
strukturell stabil, rief jedoch alle
haupt- und ehrenamtlichen Kirchenmitglieder zu verstärktem
missionarischem Engagement
auf. Dies sei angesichts sinkender
Mitgliederzahlen dringend geboten. Die Landeskirche hat derzeit
rund 35 000 Mitglieder (Stand 1.
Janiuar 2016), Anfang 2015 waren
es noch 36400. „Ganz ohne Zweifel spielen dabei demographische
Faktoren eine wesentliche Rolle“,
sagte Liebig. „Es ist jedoch nicht
hinreichend, der Demographie
gleichsam eine unabänderliche
Wirkmächtigkeit zuzugestehen.
Wenn auch nicht in der Region
Anhalt, so hat sich doch die Zahl
der Wohnbevölkerung im Bundesland Sachsen-Anhalt inzwischen
stabilisiert und zeigt sogar hier
und dort einzelne Aufwüchse. Es
besteht durchaus die Möglichkeit,
die weiterhin in großer Zahl im
Gebiet der Landeskirche lebende
Wohnbevölkerung für die Sache
Jesu Christi zu interessieren.“
Natur und Geschichte am Smedeberg
LÖDDERITZ/MZ - Die Biosphärenreservatsverwaltung Mittelelbe
lädt Natur- und Heimatfreunde
ein zur Exkursion „Smedeberg?
Ein (verlassener) Ort im Lödderitzer Forst“. Treffpunkt ist am
Donnerstag, dem 14. April, um
9.30 Uhr am Ortseingang von
Lödderitz aus Richtung Aken,
gegenüber der Revierförsterei.
Die Wanderung, geführt von Ranger Lothar Händler, führt durch einen Teil des Ursprungsgebietes
des Biosphärenreservats Mittelelbe und stellt die Tier- und Pflanzenwelt des Auenwaldes sowie heimatgeschichtliche Hintergründe
zum Lödderitzer Forst in den Blickpunkt. Vom einstigen Smedeberg
(Schmiedeberg, Foto) sind heute noch der Burghügel und der
Försterfriedhof zu sehen. Im Waldgebiet steht u.a. so genanntes
Hickory-Holz - was das genau ist und wer es einst pflanzte, erklärt
der Ranger im Verlauf der Exkursion. Für die recht naturbelassenen
Wege wird festes Schuhwerk sehr empfohlen.
FOTO/ARCHIV: NICKLISCH
STRASSENVERKEHR
Bundesstraße durch
Bitterfeld wieder frei
Der Mann mit dem Schlüssel. Alfred Thiem schließt das Tor zum Altjeßnitzer
Gutspark ab. Bild links: Im Juni wird der Tulpenbaum im Altjeßnitzer Gutspark
seine Blütenpracht wieder entfalten.
FOTOS: ANDRÉ KEHRER
Pistole geschossen: „Noch nie.“ Alfred Thiem ist korrekt, pünktlich.
„Das ist man oder nicht.“ Der
Wächter war es schon immer. Das
könnte auch an seinem Beruf gelegen haben. Als Lehrer und Erzieher hat er einst gearbeitet. Das
prägt. Korrektheit war ein wichtiger Teil seines Jobs und wird es
wohl auch im Ruhestand bleiben.
Alfred Thiems Blick ist geschult,
auch im Alter. Kurz vor 20 Uhr
schaut er aus seinem Wohnzim-
merfenster vis á vis vom Gutspark man. Die meisten von ihnen kom- einen Steinwurf weit weg. Von men irgendwann wieder, weiß er.
hier hat er einen guten Aus- und Nicht nur wegen des Parks, auch
vor allem Überblick. Auch, ob noch um sich zu erinnern. Meist schaut
jemand in der Irre steckt, den Weg Thiem nicht auf die Uhr, wenn
vielleicht nicht hinaus findet. Die nach der Schließzeit Spaziergänger
Suche
nach
ihre
Runden
dem
rechten
drehen.
Dann
„Ich bin
Pfad zum Ausverabschiedet
schließlich
sichtspodest insich der stille
mitten des baroWächter noch
nicht aus Zucker.“
cken Irrgartens
mal kurz, um
hat es nämlich
später wiederAlfred Thiem
in sich. Im
zukommen.
aus Altjeßnitz
günstigsten Fall
Sein Tagwerk
ist die Strecke 480 Meter lang - im zu vollenden. „Ach wissen Sie, ich
umgünstigsten ... „Probieren Sie es wohn’ doch gleich gegenüber. Da
selbst aus!“, rät Thiem und lacht. fällt mir so ein kleiner Gefallen
So manch’ Liebespaar erspähte er nicht schwer.“ Ein Wächter ist eben
im Heckenlabyrinth. Über Zahl kein Wärter. Ein feiner Unterund Namen schweigt der Gentle- schied.
Mehr Eingehen auf
Konfessionslose
Köthens Kreisoberpfarrer Dietrich Lauter
fordert in Landessynode Offenheit
gegenüber Nicht-Kirchenangehörigen.
- In Gottesdiensten stärker auf Menschen einzugehen, die nicht der Kirche angehören, das war eine zentrale Forderung von Dietrich Lauter, Kreisoberpfarrer des Kirchenkreises Köthen, auf der Frühjahrstagung der
Evangelischen Landeskirche Anhalts am vergangenen Wochenende in Zerbst.
Lauter berichtete von seinen Erfahrungen und betonte, dass die
Zahl von Konfessionslosen in den
evangelischen Gottesdiensten größer sei als vielfach angenommen.
Dies sei vor allem zu Weihnachten,
aber auch bei Martinsfesten, Dorffesten oder zu anderen besonderen
Gelegenheiten der Fall.
„Viele von ihnen sind neugierig
und offen für religiöse Gedanken,
ohne gleich Kirchenmitglieder werden zu wollen. Wenn wir etwa das
Vaterunser und die Liturgie des
Gottesdienstes nicht als selbstverständlich voraussetzen, sondern
im Gottesdienst abdrucken, fühlen
sie sich gleich weniger fremd.“ Kirchengemeinden, so Lauter, müssten sich ernsthaft fragen: „Wollen
wir Menschen, die wir nicht kennen, die nicht unsere Lieder singen
und vielleicht auch mal kritische
Fragen haben, wirklich für die Botschaft von Jesus Christus interessieren, oder möchten wir eigentlich
lieber unter uns bleiben? Wir müssen den Boden bereiten dafür, dass
KÖTHEN/ZERBST/MZ/SUS
11
IN KÜRZE
GUTSPARK
ist eher klein, die Verantwortung
dagegen eher groß. Alfred Thiem
wärmt die Hände in der Jackentasche. Abends ist’s noch frisch.
Macht nichts. „Ich bin schließlich
nicht aus Zucker.“ Die Pflicht ruft meist ab März, oft bis Ende Oktober. Dann bekommt der Gutspark
Altjeßnitz Farbe, höchste Zeit, sich
anderen zu zeigen. Der Winterschlaf ist vorbei. „Endlich“, murmelt der 79-Jährige. Der Schlüssel
klickt. Thiem ist der Wächter der
landschaftlich wohl einmaligen
Anlage im Herzen von Sachsen-Anhalt. Er schließt Abend für Abend
das Tor des Gutsparks ab. Pünktlich 20 Uhr. „Gute Nacht.“ Aufschließen können andere.
Alfred Thiem freut sich schon auf
die Blüten des Tulpenbaumes in
wenigen Wochen. Die seien immer
etwas ganz Besonderes. „Ein Wunder sogar“, meint
der Altjeßnitzer.
Der sieht den
Baum
wachsen,
genießt mit ihm
die Jahreszeiten seit mehr als 30
Jahren schon. Eine
Menge wertvolles
Holz, das lebt. Und
wie. Beide sind sie
älter
geworden
und eine Art Symbiose
eingegangen: Tulpenbaum
und Thiem. Der eine spendet Schatten, der andere genießt dort an lauen Sommerabenden die Zeit der
Stille.
Wie ein Wächter zum Wächter
wird? Man drückt ihm die Schlüssel in die Hand. So einfach ist das.
So einfach war es auch bei Alfred
Thiem. „Ich wurde vor über 30 Jahren gefragt. Jetzt bin ich’s und werde es hoffentlich noch eine Zeit
lang bleiben.“ Schlüssel verloren
oder mal vergessen abzuschließen?
Die Antwort kommt wie aus der
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
Nichtchristen ihr Verhältnis zum
Christentum und zum Gottesdienst
ändern.“
Auch kirchliche Bestattungen
von Menschen, die nicht der Kirche
angehörten, seien zu bedenken,
wenn dies der Wunsch der Angehörigen sei. Kirche sei nicht gleichzusetzen mit einem Verein, der nur
für seine Mitglieder Leistungen bereithalte. „Wir sind kein religiöser
ADAC für die Reise durch das irdische Jammertal“, sagte Lauter.
Verabschiedet wurde bei der
Synodaltagung
unter
anderem eine
neue
Ordnung für den
Umgang mit
Kirchenbüchern in den
Gemeinden.
Dietrich Lauter
KirchenbüFOTO: KILLYEN
cher
sind
wichtige historische Dokumente, die auch Informationen zur Erforschung der
Geschichte der Landeskirche und
ihrer Gemeinden enthalten. Für
die Ahnenforschung sind sie ebenfalls bedeutsam.
Die neue Ordnung erleichtert die
Möglichkeit, Einsicht in Kirchenbücher zu nehmen. Festgeschrieben wird auch die Digitalisierung
der bislang weitgehend analogen
Kirchenbücher.
BITTERFELD/MZ/UNG - Auf dem
Zörbiger Überbau in Bitterfeld
rollt es wieder: Am Sonntag wurde die B 183 in der Innenstadt
im Bereich der Brücke über die
Bahngleise nach Sanierungsarbeiten für den Verkehr freigegeben - zwei Tage früher als
geplant. Die Vollsperrung, die
am 30. März in Kraft getreten
ist, war ursprünglich bis zum
11. April vorgesehen. Die Arbeiten kosteten laut Landesstraßen-Baubehörde etwa 70 000
Euro.
ANGEBOT
Freiwilliges Jahr
im Naturpark-Haus
BAD DÜBEN/MZ - Der Verein Dübener Heide sucht engagierte
Jugendliche im Alter von 18 bis
27 Jahren mit Interesse an Natur,
Umwelt und Tourismusthemen
für ein Freiwilliges Ökologisches
Jahr (FÖJ) im Naturparkhaus.
Der Dienst beginnt am 1. September und dauert zwölf Monate.
Neben selbst gewählten Aufgaben im Natur- und Umweltbereich sind Tätigkeiten im Naturparkhaus in Bad Düben mit
der Ausstellung und Gästebetreuung Teil der Arbeit. Außer-
dem nehmen die Jugendlichen
an fünf einwöchigen Seminare
mit Themen aus Umwelt, Natur,
Politik und Gesellschaft teil.
Weitere Informationen gibt der
Leiter des Naturparkhauses
Torsten Gaber unter Telefon
034243/7 29 93.
LANDWIRTSCHAFT
Wie führt man Kinder
durch einen Bauernhof?
KÖTHEN/MAGDEBURG/MZ - Eine
Schulung „Bauernhofpädagogik“
bietet der Landfrauenverband
an drei Tagen im April an. Dabei
wird vermittelt, wie das Thema
Landwirtschaft und die Erzeugung von Lebensmitteln Kindern
bei der Besichtigung von Landwirtschaftsbetrieben vermittelt
werden können. Die Schulung
findet am 26. April auf dem Hof
der Lenz GbR in Schinne, am
27. April im Landwirtschaftsbetrieb Ranscht GbR in Weißenfels/OT Pettstädt und am 28.
April in Thurland auf dem Straußen- und Damwildhof Halamunda GbR jeweils von 9 bis 17 Uhr
statt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Interessierte Bäuerinnen und Bauern können sich bis zum 18. April
beim Landfrauenverband Maxim-GorkiStraße 13, in Magdeburg, Telefon
0391/7 31 89 40, oder über die Homepage www.lfv-sachsenanhalt.de
anmelden.
Wir suchen Ihre Rezepte
für das neue Leser-Rezeptheft:
Selbst gemachte Vorratsküche
Selbst gemacht schmeckt‘s am besten und
umso besser, wenn man das ganze Jahr davon
genießen kann. Wir suchen Ihre Ideen Obst,
Gemüse, Kräuter, Käse, Fisch und Fleisch zu
verfeinern und haltbar zu machen – z. B. pfiffig
eingelegt, raffiniert eingekocht oder schonend
getrocknet. Verraten Sie uns Ihre köstlichsten
Rezepte nicht nur für klassische Marmelade,
pikant eingelegten Käse oder Gemüse, selbst
gemachte Wurst, aromatische Würzsoßen . . .
Auch eigene neue Kreationen sind gefragt.
Senden Sie uns Ihre Lieblingsrezepte
bis zum 22. April 2016:
Internet: www.mz.de/rezepte
E-Mail: RezeptheftMZ@dumont.de
Post:
Mitteldeutsche Zeitung,
MZ-Shop „Rezepte“,
06075 Halle
Sie können, wenn gewünscht, mit Bild zu Ihrem Rezept erscheinen!
Reichen Sie dafür einfach ein Portraitfoto von sich mit ein.
Teilnahmebedingungen:
Rezepte eigenen Ursprungs (nicht aus Kochpublikationen entnommen) können mit Angabe der Personenanzahl,
genauer Zutatenmenge und Zubereitungsanleitung eingereicht werden. Bitte geben Sie Ihre Telefonnummer für
Rückfragen und Ihre Adresse mit an. Die 100 besten Rezepte werden im neuen MZ-Rezeptheft veröffentlicht. Jeder
Teilnehmer ist mit der Veröffentlichung seines Fotos (wenn gewünscht), Namens und Wohnortes im Rezeptheft, im
Internet und in digitalen Produkten einverstanden. Jeder Teilnehmer, dessen Idee in die Rezeptsammlung aufgenommen wurde, erhält als Dankeschön ein Gratis-Exemplar. Wenn Sie gemeinsam mit anderen Lesern einige
Rezepte nachkochen möchten, vermerken Sie das bitte kurz in Ihrer Einsendung.
12
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
SERVICE
KTN
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
WAS, WANN, WO FÜR KÖTHEN
UND UMGEBUNG
mz-web.de
Bürgerservice
Von Abfallberatung bis
Wohngeld - Adressen und
Formulare finden Sie unter:
www.mz-web.de/koethen
VERANSTALTUNGEN
Großpaschleben
❚ Paschlewwer Freizeitund Ferienhof:
Trinumer Weg 4
Tel.: 03496/510396
Musikantennachmittag mit den
Geschwistern Niederbacher,
Mi 15:00
Köthen
❚ Gesundheitsgarten:
Kleingartensparte „Freiheit“
Projekt mit Vorhaben in diesem
Jahr, Di 17:00
❚ Helios Klinik:
Hallesche Straße 29
Tel.: 03496/520
Konferenzraum im Roten Haus:
Forum Endoprothetik: Wissenswertes rund um den künstlichen
Gelenkersatz, Mi 15:30
❚ Sanitätsschule
Raymond Schulz:
Fr.-L. Jahn-Straße 14a
Tel.: 03496/552419
Gründung der AG „Hilfe und Beistand im Straßenverkehr“ mit anschließender Informationsveranstaltung, Mi 18:00
GLÜCKWÜNSCHE
Wir gratulieren unseren Lesern
in Dornbock: Hans Richter
zum 85.; in Edderitz: Erika
Liehr zum 75.; in Gröbzig:
Rita Warzok zum 75., Karin
Kupietz zum 79.; in Löbnitz/Linde: Gerda Heger
zum 75.; in Wörbzig: Ingrid
Kaiser zum 75. Geburtstag
HINWEIS IHRER REDAKTION ZUM „WIR GRATULIEREN“
Seit dem 1. November gilt in Deutschland das neue Bundesmeldegesetz. Mit der Änderung werden die 16 Landesmeldegesetze abgelöst
und vereinheitlicht. Allerdings hat die Gesetzesänderung auch Auswirkungen im Alltagsleben und damit auf die beliebte Rubrik „Wir gratulieren“ in Ihrer Mitteldeutschen Zeitung. Künftig werden wir unseren Lesern nicht mehr - wie bislang gewohnt - regelmäßig zum Geburtstag gratulieren können, sondern erst ab dem 70. Lebensjahr und danach nur
noch zu runden Jubiläen wie dem 75., 80. oder 100. Denn über einen 74.
oder einen 88. Geburtstag beispielsweise dürfen uns die Einwohnermeldeämter aufgrund des neuen Gesetzes nicht mehr informieren. Um
unseren Lesern weiterhin einen umfangreichen „Geburtstagsservice“
zu bieten, bitten wir alle künftigen Geburtstagskinder, denen in unserer
Zeitung gratuliert werden soll, uns ihren Feiertag mitzuteilen. Dies
muss jedes Jahr neu erfolgen. Bitte nutzen Sie dafür den untenstehenden Vordruck. Dieser kann per Post oder E-Mail zugesendet werden.
Anschrift und E-Mail-Adresse für Ihre Anmeldung (bitte frühestens
vier Wochen vor dem Geburtstag): MZ-Lokalredaktion Köthen,
Wallstraße 71, 06366 Köthen, E-Mail: redaktion.koethen@mz-web.de
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Einverständniserklärung
Hiermit gebe ich mein Einverständnis zur Veröffentlichung
meines Namens und meiner Geburtsdaten.
Osternienburg
❚ Gaststätte
„Zur Goldenen Mitte“:
Verkehrsteilnehmerschulung,
Di 18:00
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Telefonnummer
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Ort, Datum, Unterschrift
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❚ Hahnemann-Haus:
Wallstraße 47
Tel.: 03496/70099260
Besichtigung nach Anmeldung
Magdeburg
8° 17°
8° 16°
7° 18°
Eisleben
6° 17°
Leipzig
9° 18°
Wind in km/h
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Köthen
❚ Amtsgericht:
Friedhofstraße 48
Fotos des Fotostammtisches
Köthen „Burgen und Schlösser“
Gefühlte Temperatur, Halle
18 Grad
7° 17°
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Geburtsdatum, Alter
min max
11
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Gröbzig
❚ Spinndüsenmuseum
Gröbzig:
Breitscheidstraße 15
Tel.: 034976/22210
„100 Jahre Metallspinndüse“
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AUSSTELLUNGEN
TREFF
Görzig
❚ Mehrgenerationenhaus:
Radegaster Straße 11a
offener Treff,
Di/Mi 9:00 bis 18:00
Kaffeenachmittag, Mi 15:00
❚ Hochschule Anhalt:
Bernburger Straße 53
Tel.: 03496/670
Gebäude 03: Eindrücke von Nepal
❚ Mitteldeutsches Sanitätsmuseum: Bahnhofstraße 3
100 Jahre Beginn des 1. Weltkrieges und Entwicklung des SaniWesens, Di/Mi 14:00 bis 18:00
Gymnastik, Mi 9:30
Entspannungstraining, Mi 10:30
Treff Ü „55“, Mi 14:00
❚ Diakonie:
Springstraße 27
Tel.: 03496/405166
Begegnungsstätte:
Gymnastik, Di 14:00 bis 15:00
Begegnungsstätte:
Spielenachmittag,
Mi 14:00 bis 16:00
❚ Volkssolidarität
Kreisverband Köthen e.V.:
Brunnenstraße 37
Tel.: 03496/214808
Skatnachmittag,
Di 13:00 bis 17:00
Stuhlgymnastik,
Di 13:00 bis 14:00
Spielenachmittag,
Di 14:00 bis 17:00
Tanz, Mi 14:00 bis 17:30
JUGENDLICHE
Köthen
❚ 1. Köthener Karnevalsgesellschaft 1954 e.V.,
Vereinsobjekt:
Joachimiallee 2
Tel.: 03496/310170
Treff für alle an Tanz, Gesang, Dekoration und Technik Interessierten, Di/Mi 18:00 bis 20:00
❚ Kirche Jesu Christi der
Heiligen der letzten Tage:
Wattrelosring 27
kostenloser Englisch-Unterricht
für Anfänger und Fortgeschrittene, Mi 19:00 bis 20:00
AUSFLUG
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Köthen
❚ Cine Circus:
Weintraubenstraße 15
Tel.: 03496/212390
Kung Fu Panda 3 3D, Di/Mi 15:00
The Huntsman & The Ice Queen
3D, Di/Mi 15:00/17:30/20:00
Zoomania 3D, Di/Mi 15:15
Batman v Superman: Dawn of Justice 3D, Di/Mi 17:00/20:00
Zoomania, Di/Mi 17:15
London Has Fallen, Di/Mi 20:00
Weißandt-Gölzau
❚ Zahnarztpraxis
Dr. Wolfgang Gahler:
Radegaster Straße 1
Bilder mit Motiven von
Weißandt-Gölzau
❚ Gaststätte „Petersilienbar“:
An der Rüsternbreite
Tel.: 03496/553110
Stricken und Häkeln,
Di 14:30 bis 17:00
Vor- und Nachname
KINO
H
o
r
o
s
k
o
p
und wünschen alles Gute sowie Gesundheit.
Unsere herzlichen Glückwünsche gelten auch allen anderen Jubilaren, die heute
ihren Ehrentag begehen und
an dieser Stelle nicht genannt
sind.
❚ Schloss:
Schlossplatz 4
Tel.: 03496/70099271
Bachgedenkstätte, NaumannMuseum, Prähistorische Sammlung, Erlebniswelt „Deutsche
Sprache“; Ferdinandsbau: Abenteuer Archäologie - eine MitmachAusstellung für junge Besucher,
Di/Mi 10:00 bis 17:00
Köthen
❚ Köthener Badewelt:
Am Ratswall 9
Tel.: 03496/508880
Badelandschaft, Di 14:00 bis
22:00, Mi 11:00 bis 22:00
Saunalandschaft, Di 14:00 bis
22:00, Mi 10:00 bis 22:00
SENIOREN
Köthen
❚ AWO-Seniorenclub:
Mühlenbreite 49
Tel.: 03496/30250
PC Kurs, Di 10:00 bis 12:00
Kaffeenachmittag, Di 14:00
Künstlerische Textilgestaltung,
Di 16:30
Aken
❚ Jugendbegegnungsstätte
„Nomansland“:
Parkstraße 1b
Tel.: 034909/82092
geöffnet,
Di/Mi 14:00 bis 20:00
BIBLIOTHEKEN
FAMILIE
Köthen
❚ Stadtbibliothek:
Markt 1, Tel.: 03496/425260
Di 10:00 bis 18:00
❚ Hochschulbibliothek:
Bernburger Straße 52-57,
Tel.: 03496/675627
Di/Mi 9.30 bis 19:00
❚ Christliche
Medienbibliothek:
Goethestraße 34
Tel.: 03496/554782
Di /Mi 15:00 bis 17:00
KARTENVORVERKAUF
Köthen
❚ Köthen Kultur und Marketing
GmbH, Veranstaltungskasse:
Hallescher Turm,
Hallesche Straße 10
Tel.: 03496/405775
Di 10:00 bis 13:00 und
14:00 bis 17:00
❚ Köthen-Information:
Apothekengewölbe des
Schlosses Köthen
Tel.: 03496/70099260
Di/Mi 10:00 bis 17:00
ÖFFNUNGSZEITEN
Görzig
❚ Jugendclub:
Radegaster Straße 11a
geöffnet,
Di/Mi 13:00 bis 18:00
Köthen
❚ DRK-Kreisverband:
Siebenbrünnenpromenade 5
Tel.: 03496/405050
Köthener Badewelt:
Rettungsschwimmerlehrgang
und Fortbildung der Ortsgruppe
Wasserwacht, Di 19:30
❚ Freizeittreff „Popcorn“:
Bärteichpromenade 12b
Tel.: 03496/429526
geöffnet, Di/Mi 14:00 bis 20:00
❚ Jugendbegegnungsstätte
„Martinskirche“:
Leipziger Straße 36c
Tel.: 0177/4434049
geöffnet,
Di/Mi 14:00 bis 20:00
Osternienburg
❚ Jugendfreizeitzentrum:
Ernst-Thälmann-Straße 12/12a
Tel.: 034973/22712
Back- und Kochstudio:
Schinkennudeln
Kreativbereich:
Handtäschchen aus Filz
Offener Freizeitbereich:
Tischtennisturnier
Köthen
❚ Stadtverwaltung: Markt 1
Tel.: 03496/4250
Di 9:00 bis 12:30
und 13:30 bis 18:00
❚ Stadtarchiv:
Schlossplatz 4
Tel.: 03496/425238
Di 9:00 bis 12:00 und
13:00 bis 18:00
❚ Landkreisverwaltung:
Am Flugplatz 1
Tel.: 03496/600
Di 9:00 bis 12:00 und
14:00 bis 18:00
❚ Bürgeramt der
Landkreisverwaltung:
Marktplatz 2
Tel.: 03496/700429
Di 8:00 bis 18:00
Mi 8:00 bis 14:00
Sprechstunde der Kreiswerke
zum Thema Abfallentsorgung:
Tel.: 03494/7999953 oder 54
Di 9:00 bis 18:00
BÖRSE
Köthen
❚ DRK-Kleiderkammer:
Siebenbrünnenpromenade 4/5
Tel.: 03496/405050
Di 10:00 bis 12:00 und 13:00 bis
14:30, Mi 10:00 bis 12:00
Köthen
❚ Deutsches Rotes Kreuz,
Schwangeren- und Familienberatung:
Wallstraße 73
Tel.: 03496/555902
Di 8:00 bis 12:00
und 13:00 bis 18:00
Mi 8:00 bis 12:00
INTEGRATION
Köthen
❚ Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE):
Adolf-Kolping-Straße 17
Tel.: 03496/509697
Di 10:00 bis 13:00
Mi 10:00 bis 15:00
APOTHEKEN-NOTDIENST
❚ 12. April:
Köthen
Schiller-Apotheke,
Schillerstraße 1
Quellendorf
Linden-Apotheke,
Hauptstraße 64
❚ 13. April:
Köthen
Vinova-Apotheke (bei Edeka),
Langenfelder Straße 8
Aken
Apotheke am Markt,
Köthener Straße 34
HILFE
Köthen
❚ Polizei:
Tel.: 110
❚ Feuerwehr:
Tel.: 112
❚ Rettungsleitstelle:
Tel.: 03493/513150
❚ Arztbereitschaft:
Tel.: 116117
❚ Fahrdienst der Malteser:
Tel.: 03496/555803
❚ Frauenschutzwohnung:
Tel.: 03496/429523
❚ Hospiztelefon:
Tel.: 0152/23309444
❚ Eurow-Taxen und Transport
GmbH Köthen:
Tel.: 03496/557788
❚ Kriminalitätsopferschutz
e.V. , Weißer Ring,
Außenstelle Anhalt-Bitterfeld:
Opferhilfe-Telefon
116006 bundesweit/kostenlos
www.weisser-ring.de
Angaben ohne Gewähr
Bewölkt, später örtliche Schauer
Regionalwetter
Heute ist der Himmel vielfach
wechselnd bis stark bewölkt. Ab
und an scheint aber auch die
Sonne. Zum Nachmittag hin kommen einzelne Schauer auf. Die
Temperaturen klettern auf 16 bis
18 Grad. Dazu weht ein schwacher
Südwind. Nachts gehen die Werte
dann auf 9 bis 6 Grad zurück.
Biowetter
Hoher Blutdruck
Kopfschmerzen
Migräne
Schlafstörungen
Reaktionszeit
Mi.
Belastung
Do.
7°
19°
Fr.
8°
15°
Deutschland
Gebietsweise dominieren Wolken.
Sie laden hier und da Schauer und
Gewittergüsse ab. Zwischendurch
können wir auf einige Sonnenstrahlen hoffen. Im Süden lässt sich die
Sonne etwas häufiger blicken, und
Gewitterschauer entladen sich eher
selten. Die Temperaturen reichen
von 10 bis 20 Grad.
Pollenflug
Birke
Esche
Hainbuche
Ulme
Weide
keine
8°
17°
Oslo
14°
8°
9°
12°
14°
20°
Palma d. M.
Kanarische
Inseln
Belastung
18°
24°
18°
gering
Sonne & Mond
06:22
20:04
mittel
17°
stark
10:11
01:04
18°
15°
-10°
-15°
-5°
0°
10°
5°
20°
15°
30°
25°
35°
Wetterlage
Tiefer Luftdruck erstreckt sich vom
Seegebiet südwestlich von Irland
über das nördliche Mitteleuropa
und Polen bis in den Schwarzmeerraum. Damit sind örtliche
Schauer und Gewitter verbunden.
Weltwetter
Johannesburg
Los Angeles
New York
Peking
Mexiko
Sydney
sonnig
heiter
bedeckt
wolkig
heiter
heiter
26°
21°
14°
25°
29°
22°
Widder 21.3. - 20.4.
Ihre Menschenkenntnis wird bei
einer Begegnung einer Prüfung unterzogen. Lassen Sie sich von der Freundlichkeit der Person nicht täuschen.
Zwillinge 21.5. - 21.6.
Sie sind unternehmungslustig
und können Ihre Mitmenschen begeistern. Darum sollten Sie sich auf jeden Fall
wieder unter die Leute mischen.
Löwe 23.7. - 23.8.
Ein erstaunliches Maß an Flexibilität kennzeichnet Ihr Vorgehen. Sie
begreifen blitzschnell und passen sich
umgehend neuen Situationen an.
Waage 24.9. - 23.10.
Ein Streit wird im Keim erstickt,
wenn Sie sich darum bemühen, auch die
Beweggründe des anderen zu verstehen.
Nicht nur Ihre Meinung gilt.
schütze 23.11. - 21.12.
Nicht aufregen oder nachtragend
sein, falls Sie sich heute über etwas
ärgern müssen. Erinnern Sie sich an Ihre
optimistische Grundhaltung.
Wassermann 21.1. - 19.2.
Zu Differenzen mit Ihrem Umfeld
wird es kommen, wenn Sie ungeduldig
werden oder mit einschüchternden Worten versuchen, sich durchzusetzen.
stier 21.4. - 20.5.
Es braucht nun einen Impuls von
außen, damit Sie aus dem Hamsterrad
der Gefühle aussteigen und eine Sache
endlich auf sich beruhen lassen.
krebs 22.6. - 22.7.
Nicht das, was andere von Ihnen
erwarten, ist entscheidend, sondern das
was Ihnen selbst am Herzen liegt. Achten
Sie auf Ihre Bedürfnisse.
Jungfrau 24.8. - 23.9.
Bei wichtigen Entscheidungen
haben Sie jetzt eine glückliche Hand. Sie
sind innerlich ruhiger und ausgeglichener
als in der Vergangenheit.
skorpion 24.10. - 22.11.
Sie scheinen Ihren Weg genau
vor Augen zu haben. Dank Ihres Selbstbewusstseins sind Sie in der Lage, andere
von Ihren Ideen zu überzeugen.
steinbock 22.12. - 20.1.
Nur Ihrer Umsicht und Geduld
wird es zu verdanken sein, dass am heutigen Tag alles reibungslos läuft. Sie dürfen
sehr stolz auf sich sein.
Fische 20.2. - 20.3.
Gefahr von Gemütsschwankungen. Verhalten Sie sich einem Mitmenschen gegenüber nicht unfair. Er hat es
wirklich am allerwenigsten verdient.
DIENSTAG, 12. APRIL 2016 | M I T T E L D E U T S C H E Z E I T U N G
Sport
13
FUSSBALL
IN KÜRZE
ZweiBekannte
fürdie
zweite Liga
BUNDESLIGA
Tasci sieht Wechsel
zu Bayern als Fehler
- Ex-Nationalspieler Serdar Tasci sieht seinen
Wechsel zu Bayern München
als Fehler an. „Wenn ich gewusst hätte, dass ich nicht spiele, hätte ich es nicht gemacht“,
sagte der 28 Jahre alte Abwehrspieler der Bild-Zeitung. Der
ehemalige Stuttgarter hat seit
seinem Transfer im Januar von
Spartak Moskau zum FußballRekordmeister nur beim 3:1
gegen Darmstadt 98 am 20. Februar spielen dürfen. BayernTrainer Pep Guardiola wechselte
Tasci da aber nach 53 Minuten
schon wieder aus.
MÜNCHEN/SID
Berlin und Frankfurt
haben neue Trainer.
- Zwei bekannte
Gesichter aus der Trainerbranche
sind zurück im Profigeschäft, konkret in der zweiten Bundesliga: Der
frühere Schalke-Coach Jens Keller
soll den 1. FC Union Berlin in die
Fußball-Bundesliga führen, Falko
Götz den FSV Frankfurt vor dem
Sturz in die Drittklassigkeit bewahren.
Keller tritt seine Arbeit bei den
Köpenickern im Sommer an. Für
Götz beginnt die Rettungsmission
bei den Hessen sofort. „Ich bin
heiß, ich bin bissig und ich bin
überzeugt, mit der Mannschaft den
Klassenerhalt zu schaffen“, sagte
Ex-Profi Götz am Montagvormittag
bei seiner Vorstellung.
BERLIN/DPA/SID/MZ
3. LIGA
Krisensitzung in Cottbus:
„Alles auf Prüfstand“
Aus für den Zweitliga-Traum?
- In der vermutlich
prekärsten Situation der Vereinsgeschichte versucht Fußball-Drittligist Energie Cottbus
den ersten Absturz in die Viertklassigkeit zu verhindern. Man
werde sich „zusammensetzen,
erneut alles auf den Prüfstand
stellen und alle Kräfte bündeln“,
kündigte Energie-Präsident
Wolfgang Neubert vor der Krisensitzung der Verantwortlichen am späten Montag an. Der
Weg mit Trainer Vasile Miriuta
soll aber vorerst fortgesetzt werden.
FUSSBALL
FRAUEN
COTTBUS/DPA
Zuletzt in Saarbrücken
Der FSV hat nur vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz 16. Nach dem 1:4 beim VfL
Bochum zog die
Vereinsführung
fünf Spieltage
vor dem Saisonende die letzte
Option
und
trennte sich von
Trainer Tomas
Oral, der zur
Falko Götz
kommenden
FOTO: DPA
Saison sowieso
zum Karlsruher
SC gewechselt wäre. „Wir haben einen Negativlauf und brauchen deshalb jemanden, der Erfahrung hat,
geil auf die Aufgabe ist und diese
bewältigen will und wird“, erklärte
FSV-Geschäftsführer Clemens Krüger, um in etwas kruder Mathematik zu bekräftigen: „Wir sind zu
1 000 Prozent davon überzeugt,
dass Falko Götz das schafft.“
Für Götz, der bis zum 2. März
beim Regionalligisten 1. FC Saarbrücken als Coach und sportlicher
Leiter gearbeitet hatte, ist die Lage
ernst, aber keineswegs ausweglos.
Am Freitag hat er gleich ein richtungsweisendes Heimspiel gegen
den Vorletzten SC Paderborn. Die
weiteren Gegner im AbstiegsShowdown sind Sandhausen, Kaiserslautern, Düsseldorf und 1860
München.
Berliner Spieler überrascht
Die Spieler des 1. FC Union wurden
am Montagmorgen völlig von der
Nachricht überrascht, dass sie Keller ab der kommenden Saison
trainieren wird.
„In der letzten
Zeit wurde viel
spekuliert.
Aber keiner lag
richtig. Es muss
alles im HinterJens Keller
grund abgelauFOTO: DPA
fen sein. Wir
haben davon in
den letzten Wochen gar nichts mitbekommen“, erklärte Kapitän Benjamin Kessel.
Keller erhält einen Vertrag bis
zum 30. Juni 2018. Zwischen 2012
und 2014 spielte er mit Schalke 04
zweimal in der Champions League.
Mit seinem Dienstbeginn läuft der
Auftrag, die „Eisernen“ langfristig
in die deutsche Eliteliga zu führen.
„Über unsere Zielsetzung, perspektivisch unter die Top 20 im deutschen Fußball vorzustoßen, besteht
Einigkeit“, meinte Geschäftsführer
Lutz Munack. „Jens Keller bringt
hierfür sehr wichtige Erfahrungen
als Spieler und Trainer mit.“ Aktuell werden die Berliner von Andre
Hofschneider betreut. Cheftrainer
Sascha Lewandowski hatte mit
Burnout-Syndrom den Job aufgeben müssen.
Der gebürtige Stuttgarter Keller
bestritt als Fußballprofi 256 Spiele
in beiden höchsten Spielklassen.
1992 gehörte er zum Kader des
VfB-Stuttgart-Meisterteams.
Ein ganz ähnlicher Zweikampf bei der 1:2-Pleite gegen Chemnitz wurde HFC-Kicker Sören Bertram (r.) zum Verhängnis.
FOTO: ECKEHARD SCHULZ
Der HFC verwirrt. Der Verein meldet einen Kreuzbandriss bei Sören Bertram,
revidiert sich dann aber selbst. Trotzdem: Die Zukunft des 24-Jährigen ist nun ungewiss.
VON DANIEL GEORGE
HALLE/MZ - Sören Bertram musste
schlucken. Seine Stimme zitterte
regelrecht, als er gestern Nachmittag erzählte. Die Diagnose hatte
den 24 Jahre alten Offensivmann
des Halleschen FC spürbar aus der
Bahn geworfen. „Einen Kreuzbandriss im linken Knie“ hatte der HFC
auf seiner Internetseite vermeldet.
Mindestens ein halbes Jahr lang
solle Bertram demnach kein Fußball mehr spielen können. Am
Mittwoch werde er operiert. „Ich
weiß noch gar nicht, wie ich mit
dieser Situation überhaupt umgehen soll“, erklärte der Kicker geknickt.
„Wollte mich voll reinhauen“
Kurz vor dem Ende des Heimspiels
gegen den Chemnitzer FC (1:2) war
Bertram am Sonntagnachmittag in
einen Zweikampf gegangen. Danach blieb er liegen. Kräftig haute
Bertram mit seinem Arm immer
wieder auf den Boden. „Ich wusste
sofort, dass etwas kaputt ist“, erinnerte sich der 24-Jährige im MZGespräch. „Ich wollte mich voll
reinhauen, ich wäre wohl besser
weggeblieben.“
Sören Bertram wird in dieser Sai- gesagt. „Das kann jeder interpreson kein Fußball mehr spielen. Das tieren, wie er will.“ Fakt ist: Bertsteht fest. Und beim Blick in die fer- rams erklärtes Ziel ist die zweite
nere Zukunft gewinnt seine Verlet- Bundesliga. Dort hat er früher bezung noch an Dramatik: Der Offen- reits mit Augsburg und dem VfL
sivmann, das ist längst bekannt, Bochum gekickt.
möchte zu einem höherklassigen
Und dieses Ziel möchte sein BeVerein wechseln. Sein Vertrag in rater weiter verfolgen: „Ich will
Halle läuft am Saisonende aus. nicht sagen, dass sich alle Türen in
Neun Tore und acht Vorlagen spre- diese Richtung durch die Verletchen für ihn. Sein Marktwert, ge- zung geschlossen haben“, erklärt
schätzt 550 000 Euro, war noch nie Jürgen Springer. „Es gibt einige
so hoch wie in dieser Saison. Ande- Vereine, die sich intensiv mit Söre Klubs waren
ren beschäftigt
interessiert.
haben und die„Es haben sich
Und nun? „Die
se Klubs wernicht alle Türen
Gespräche waden jetzt sicherren auch schon
lich sehr inteverschlossen.“
weit
fortgeressiert daran
schritten“, versein, wie es mit
Bertrams Berater Jürgen Springer
rät
Bertram.
Sören jetzt konzu möglichen Wechseln
Nur: „Entschiekret
weiterden und unterschrieben ist noch geht.“ So will Springer noch nicht
nichts.“
an eine halbjährige Zwangspause
Sören Bertram hängt jetzt in der für seinen Schützling glauben.
Luft. Dem HFC hatte er bereits vor „Erst im Rahmen der OP wird der
einiger Zeit signalisiert, dass es für Arzt sehen, was betroffen ist. Meiihn in Liga drei nicht weitergeht. nen Informationen nach lassen die
„Wir haben ihm bereits vor gerau- Bilder der MRT-Untersuchung keimer Zeit ein Angebot unterbreitet, nen genauen Schluss zu.“
das hat er nicht angenommen“,
Mannschaftsarzt Thomas Bartels
hatte Präsident Michael Schädlich bestätigte das am Montagabend
in der vergangenen Woche der MZ auf Nachfrage: „Erst bei der OP am
Mittwoch werden wir feststellen
können, ob es sich um einen
Kreuzbandriss handelt und ob Sören zwei, drei Monate oder ein halbes Jahr ausfällt.“ Dass der Verein
vorschnell Gegenteiliges verkündet hatte, ist peinlich.
Trotzdem: Ist ein Verbleib Bertrams beim HFC aufgrund der Verletzung nun realistischer? „Das ist
alles Zukunftsmusik“, erklärt
Springer. HFC-Präsident Michael
Schädlich: „Wir haben momentan
nur einen Fokus, und das ist der
Klassenerhalt. Alle Personalien
stellen wir hinten an.“
HARSEWINKEL/SID
Präsident fühlt mit
FERNSEHEN
Doch die Verletzung von Bertram
betrifft auch die aktuelle Saison.
„Uns geht zum ungünstigsten Zeitpunkt ein Leistungsträger verloren“, meint Schädlich. Und:
„Menschlich tut es mir für den Kerl
unfassbar leid. Er ist so ein lebenslustiger Junge. Aber immer, wenn
er sich in den letzten Jahren von
Verletzungen aufgerappelt hatte,
kam wieder die nächste Hiobsbotschaft.“ Wie schwer diese tatsächlich ist, wird sich zeigen.
Mehr zum HFC im Internet unter:
www.mz-web.de/hfc
„Das war ein großer Schritt“
2. LIGA
Yussuf Poulsen wird beim Leipziger Sieg in Düsseldorf zum Matchwinner.
VON ULRICH KROEMER
DÜSSELDORF/LEIPZIG/MZ - RB Leipzig
kann auswärts wieder gewinnen.
Pünktlich zum Endspurt in der
zweiten Bundesliga hat der Aufstiegsaspirant auch in der Fremde
wieder seinen Rhythmus gefunden. Bei Fortuna Düsseldorf setzte
sich Leipzig am Montagabend vor
25 474 Zuschauern mit 3:1 (1:1)
durch. Das Team von Trainer und
Sportdirektor Ralf Rangnick hat
nun fünf Spieltage vor Schluss
punktgleich mit Tabellenführer
Freiburg wieder komfortable sechs
Punkte Vorsprung auf den Verfolger 1. FC Nürnberg.
„Es sind immer noch 15 Punkte
zu vergeben“, mahnte Ralf Rangnick nach der Partie trotzdem bei
Sport 1. Und: „In der ersten Halbzeit war das mit das Schlechteste,
was ich in dieser Saison von uns
gesehen habe. Das war wirklich
unterirdisch.“
Die Fortunen präsentierten sich
giftig. Engagiert erspielte sich die
Elf von Trainer-Urgestein Friedhelm Funkel in den ersten Minuten
Vorteile. RB schien in der ersten
Viertelstunde beeindruckt, hatte
den Hausherren zu wenig entgegenzusetzen. Dazu passte, dass der
Führungstreffer aus einem Einwurf entstand. Die darauffolgende
Flanke konnte Rasenballsport
ebenso wenig verhindern wie die
traumhafte Hereingabe kurz vor
das Tor. Oliver Fink musste wenige
Meter vor dem Tor nur noch zur
Führung vollenden (15.).
Düsseldorf stand weiter kompakt, musste sich lediglich vorwerfen, in dieser Phase zwei, drei gute
Kontergelegenheiten nicht sauber
Kevin Akpoguma (r.) klärt gegen Leipzigs Yussuf Poulsen.
FOTO: DPA
ausgespielt zu haben. So gewann
RB mehr Spielanteile und erhöhte
in der letzten Viertelstunde der
ersten Hälfte den Druck. Zunächst
war Yussuf Poulsen aus halbrechter Position noch mit einem Schuss
Noch ein Pflichtsieg
für das EM-Ticket
über das Tor gescheitert (36.). Wenig später machte es das dänische
Sturmtalent besser. Als Düsseldorf
in der Nachspielzeit der ersten 45
Minuten fahrlässigerweise zu weit
aufgerückt war, konterte Sabitzer
und bediente Poulsen, der den Ball
über Rensing zum Ausgleich im
Kasten versenkte (45.+1).
In der zweiten Hälfte „haben wir
unser anderes Gesicht gezeigt“,
meinte Coach Rangnick. Leipzig
setzte auf Offensive. Rangnick
brachte Davie Selke für Massimo
Bruno. Es dauerte keine drei Minuten, bis Selke seinen zehnten Saisontreffer erzielte. Sturmpartner
Poulsen bereitete vor, ehe er in der
73. Minute dann zum 3:1-Endstand
einköpfte. Diesmal glänzte Selke
als Vorbereiter. „Das war heute ein
großer Schritt für uns“, freute sich
Matchwinner Poulsen.
- Noch ein
Pflichtsieg, dann können sich
die deutschen Fußballerinnen
auf das große Ziel Olympiamedaille konzentrieren. Bei einem
Erfolg über Kroatien am Dienstag in Osnabrück ist dem Titelverteidiger das Ticket für die
EM 2017 wohl nicht mehr zu
nehmen. Der sechste Sieg im
sechsten Qualifikationsspiel
ist das Ziel - wie auch Wiedergutmachung für das schwache
1:0 im September in Zagreb.
Die ARD überträgt die Partie ab
18 Uhr live.
Reporter für EM-Spiele
stehen fest
- Gerd Gottlob kommentiert bei der Fußball-EM
in Frankreich am 10. Juli in der
ARD das Endspiel, beim Eröffnungsspiel zwischen Frankreich und Rumänien am 10. Juni
im ZDF sitzt Béla Réthy am Mikrofon. Das gaben ARD und
ZDF am Montag bekannt. 22 Begegnung werden im Ersten zu
sehen sein, 23 im ZDF. Außerdem einigte sich die öffentlichrechtlichen Anstalten mit ProSiebenSat.1 auf die Sublizenzierung von sechs Partien. Somit sendet Sat.1 die parallel
beginnenden Duelle am letzten
Spieltag der Gruppenphase, die
nicht in ARD und ZDF laufen.
BERLIN/SID
ZAHLENSPIEGEL
FUSSBALL
2. Bundesliga
Fortuna Düsseldorf – RB Leipzig
1. SC Freiburg
29
2. RB Leipzig
29
3. 1. FC Nürnberg
29
4. VfL Bochum
29
5. FC St. Pauli
29
6. Heidenheim
29
7. Union Berlin
29
8. Greuther Fürth
29
9. Eintr. Braunschweig
29
10. Karlsruher SC
29
11. K'lautern
29
12. Bielefeld
29
13. Sandhausen*
29
14. FSV Frankfurt
29
15. Fortuna Düsseldorf
29
16. 1860 München
29
17. SC Paderborn
29
18. MSV Duisburg
29
65: 34
50: 28
58: 34
49: 31
37: 33
37: 32
50: 41
40: 44
36: 30
28: 32
38: 39
30: 34
35: 42
30: 50
26: 41
26: 42
24: 50
25: 47
1:3
62
62
56
47
46
41
40
40
39
39
35
34
33
29
28
25
24
22
*Wegen Verstößen gegen die Lizenzierungsauflagen
wurden dem SV Sandhausen drei Punkte abgezogen.
14
SPORT
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
IN KÜRZE
BOXEN
Abraham und Wegner
wohl weiter gemeinsam
- Geschäftsführer
Frederick Ness vom SauerlandBoxstall befürchtet nach der
enttäuschenden WM-Niederlage
von Profiboxer Arthur Abraham
in Las Vegas keine Trennung
von Trainer Ulli Wegner. „Aus
der ersten Emotion heraus werden manchmal Dinge überstürzt
gesagt, die nicht so gemeint
sind. Alle werden erst mal
durchatmen, und dann wird
in Ruhe miteinander gesprochen“, sagte Ness am Montag.
Abraham hatte Samstagnacht
gegen den Mexikaner Gilberto
Ramirez einstimmig nach Punkten verloren und dabei den WMTitel der WBO im Supermittelgewicht eingebüßt.
HAMBURG/DPA
TENNIS
Zverev meistert
Auftakthürde
- Davis-CupSpieler Alexander Zverev ist
beim ATP-Masters in Monte
Carlo in die zweite Runde eingezogen. Der Hamburger setzte
sich gegen den Russen Andrej
Rublew 6:1, 6:3 durch und trifft
nun auf den an Nummer sieben
gesetzten Spanier David Ferrer.
Der 18 Jahre alte Zverev hatte
gegen seinen gleichaltrigen
Kontrahenten nach dem souveränen ersten Satz im zweiten
Durchgang etwas mehr Mühe,
verwandelte aber nach einer
Stunde gleich den ersten Matchball zum Sieg.
MONTE CARLO/SID
Einmal der König
Dieter Hecking tritt mit dem VfL Wolfsburg bei Real Madrid an.
Es ist seine international wichtigste Prüfung als Trainer.
VON FRANK HELLMANN
WOLFSBURG/MZ - Es ist kaum vorstellbar, dass sich die Bilder von
vor sechs Tagen so noch einmal
wiederholen. Rechts der eine, der
in legerem Pullover durch die Coaching Zone geht, ständig das Geschehen mitlebt und immer wieder
mit klaren Fingerzeigen Einfluss
nimmt. Links der andere, der in feinem Zwirn fast majestätisch an der
Seitenlinie steht, beinahe distanziert das Spiel verfolgt und die Arme fest hinter dem Rücken verschränkt hat.
Wer etwas über Charakter und
Aura der Trainer Dieter Hecking
und Zinedine Zidane erfahren wollte, der brauchte beim ViertelfinalHinspiel zwischen dem VfL Wolfsburg und Real Madrid (2:0) nur deren Verhalten studieren.
Fest stand hinterher
auch: Der „Herr der
Wölfe“, wie Hecking
stets in der werkseigenen Arena angekündigt wird, hatte den
deutlich besseren Job
gemacht. Beinahe jeder
seiner taktischen Winkelzüge war aufgegangen, während das
prominente
Gegenüber
ins
Velagic gewinnt
Olympia-Test in Rio
- Gewichtheber Almir Velagic aus Speyer
hat knapp vier Monate vor den
Olympischen Sommerspielen
seine gute Frühform unter Beweis gestellt. Beim Test-Wettkampf in Rio de Janeiro gewann
der 34-Jährige den Wettbewerb
im Superschwergewicht mit
421 Kilogramm im Zweikampf
und steigerte dabei seine persönliche Bestleistung im Stoßen
um drei Kilo auf 241 Kilogramm.
„Almir kann bis zu den Olympischen Spielen noch eine Steigerung erwarten. Eine Medaille
ist realistisch“, sagte Bundestrainer Oliver Caruso. Almir
Velagic ist seit dem Karriereende von Peking-Olympiasieger
Matthias Steiner die größte Medaillenhoffnung der deutschen
Heber.
RIO DE JANEIRO/SID
Golden State stellt
NBA-Rekord ein
DOPING
sco Javier Garcia Sanz mit einem
Wunschtrainer Bernd Schuster
durchsetzte, sondern der kurz zuvor gekommene VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs die Lösung Hecking durchdrückte.
In Wolfsburg funktionierten die
beiden schnell so gut wie einst Allofs mit Thomas Schaaf bei Werder
Bremen. In vielen Dingen aber
tickt Hecking anders als der inzwischen arbeitslose Kollege – vor allem scheint sein Draht zu den Spielern viel direkter. Und er ist konsequenter, wenn er Bequemlichkeit
und Sorglosigkeit sichtet. Hecking
lässt nur lange Leine, wenn es die
Gegenseite mit Leistung zurückzahlt. Er sei ein Kumpeltyp, der
auch mal dazwischenhaut, sagte
Daniel Caligiuri einmal.
Doch diese Saison offenbarte,
wie schmal der Grat eines Vorgesetzten werden kann. Beim Egomanen Bas Dost sprach Hecking öffentlich ein erstes Machtwort - vergeblich. Ob der Formschwankungen der Weltmeister Julian Draxler
und André Schürrle versuchte er es
mit vielen Aufforderungen – erst
spät und nur teilweise mit Erfolg.
Vom Querulanten Niklas Bendtner
ließ er sich viel zu lange auf der Nase herumtanzen. Erst zuletzt beim
Problemfall Max Kruse ist der Trainer seinen Prinzipien treu geblieben – und hat den ausgebooteten Nationalspieler im Hinspiel gegen
Real auf die Bank gesetzt. Gelingt nun
der Coup in Madrid,
dann hätte Hecking
etwas Wichtiges für
seine Vita erreicht:
dass er auch in einem
Spitzenklub als Krisenmanager
taugt.
B ILA N Z
Reals Problem mit den Aufholjagden
Im heimischen Estadio Santiago Bernabeu gelangen Real Madrid schon viele spektakuläre Aufholjagden. Insgesamt 22 Mal drehten die Königlichen daheim einen
Rückstand aus einem EuropapokalHinspiel noch um. Diese Erfolge liegen allerdings teilweise schon lange zurück. Und: 16 Mal gingen die
Aufholversuche auch schief, darunter auch die letzten fünf in der
Champions League.
Halbfinale
2014/2015
Juventus
Turin
1:2 1:1
Halbfinale 2012/2013
Bor. Dortmund 1:4 2:0
Halbfinale 2011/2012
Bayern München 1:2 3:4 n. E.
Achtelfinale
2009/2010
Olympique Lyon
0:1 1:1
Achtelfinale
2007/2008
AS Rom 1:2 1:2
Zinedine Zidane, einst selbst ein Weltstar auf dem
Platz, agiert als Trainer von Real Madrid am Spielfeldrand eher ruhig.
FOTO: DPA
Langer verliert die Präzision
Der deutsche Altmeister fällt in Augusta auf Rang 24 zurück.
Russische Geher nach
Sperren wieder zurück
GOLF
- Mehrere russische Top-Geher sind nach Ablauf ihrer Dopingsperren wieder
in die Nationalmannschaft aufgenommen worden. Olga Kaniskina, Sergej Kirdjapkin und
Jelena Laschmanowa gehörten
wieder zu dem Kader, teilte das
Sportministerium mit. Eine
Olympia-Teilnahme in Rio ist
ihnen aber nicht sicher: Wegen
eines gewaltigen Dopingskandals ist der russische Leichathletikverband von internationalen Wettkämpfen suspendiert.
AUGUSTA/SID - Als sein letzter Ball
im Loch verschwand, war bei Bernhard Langer die Enttäuschung über
das unvollendete Märchen schon
wieder verflogen. „Die ersten drei
Tage waren wirklich positiv“, sagte
der Altmeister, „und auch am
Sonntag habe ich nicht so schlecht
gespielt.“ Der Stolz überwog, und
für den Absturz vom dritten auf
den 24. Rang beim Golf-Master-Turnier in Augusta hatte der 58-Jährige eine simple Erklärung: „Es ist
halt der Platz.“ Jener Kurs des Augusta National Golf Club also, den
MOSKAU/DPA
Kreuzfeuer der Kritik geriet. Kann
Einfach wird es nicht, dass der
es vielleicht sein, dass ausgerech- Werksklub aus dem östlichen Nienet in der Königsklasse den König- dersachsen den erlauchten Kreis
lichen auf die Füße fällt, zwar eine der Halbfinalisten erreicht. „Falls
Ikone des Weltfußballs zum Chef- uns Real unterschätzt, werden sie
trainer befördert zu haben, der das nun sicher nicht mehr tun. Wir
aber die Erfahrung in diesem Me- müssen alles raushauen.“
tier fehlt?
Es wäre nicht nur für den VfL
Hecking gibt sich keinen Illusio- Wolfsburg das mit Abstand größte
nen hin, was ihn an diesem Diens- Erfolgserlebnis auf internationaler
tagabend im Rückspiel im Estadio Bühne, sondern auch für den geSantiago Bernabürtigen Westbeu erwartet.
falen, der sich
S ER V IC E
„Wir
wissen
zeit seiner Kardoch,
was
riere als Spieler
Das Rückspiel zwischen Real Makommt: 90 000
unter anderem
drid und dem VfL Wolfsburg gibt
es live bei Sky. Anstoß ist um 20.45 Uhr.
Zuschauer, die
beim VfB LeipReal nach vorne
zig und Trainer
Die Champions League im
treiben.“ Darüalles hat erarLive-Ticker unter:
www.mz-web.de/ticker
ber müsse er
beiten müssen.
doch eigentlich
Und es könnte
gar nicht reden.
bei ihm unge„Zu Null zu spielen wird ahnte Glücksgefühle wie nach dem
nicht einfach“, fügt der Pokalsieg in Berlin auslösen. Un51-Jährige mit einem vergessen, wie sich der fünffache
verschmitzten Grin- Familienvater im vergangenen Jahr
sen an. „Wir sollten eine schwarze Kappe überstülpte,
für die eine oder an- auf der in Großbuchstaben das
dere Entlastung sor- Wort „King“ stand.
gen.“ Am besten
Hecking half damit ein bisschen
schießt der aktuelle mit, dass auch seine Verdienste
Bundesliga-Achte
entsprechend gewürdigt wurden.
noch ein Tor, um die Wie sagte der Trainer des Jahres
„sehr große Sen- 2015: „In Deutschland giltst du erst
sation“ zu als besonders, wenn du etwas gebewerkwonnen hast.“
stelligen,
Seine bodenständige Art
wie He- kam schon beim 1. FC
cking
Nürnberg ausgesprochen
es for- gut an, aber die öffentlimuche Wahrnehmung war
liert. mitunter eine andere.
Hecking fehle etwas für
die große Bühne, hieß
es. Manche zeichneten
vom zuvor in Verl, Lübeck, Aachen und Hannover tätigen Trainer ein
Bild, dass der Pragmatiker für einen großen
Klub nicht tauge. Im
Frankenland hat das
an ihm genagt, und
es war für den ohnehin im niedersächsischen Bad Nenndorf
beheimateten Familienvater Ende
2012 ein Glücksfall, dass sich
nicht der VfLAufsichtsratschef
Franci-
Dieter Hecking treibt seine Spieler vom VfL Wolfsburg am Spielfeldrand oft lautstark an und geht emotional mit.
FOTO: DPA
BASKETBALL
- Die Golden
State Warriors haben in der
nordamerikanischen Basketball-Liga NBA einen 20 Jahre
alten Rekord eingestellt. Der
Meister gewann bei den San
Antonio Spurs mit 92:86. Für
die Kalifornier war es der 72.
Saisonsieg. Genauso viele Partien hatten die Chicago Bulls
in der Spielzeit 1995/96 gewonnen. Das von Superstar Michael
Jordan angeführte Team beendete damals die Saison mit einer
Bilanz von 72:10-Siegen. Golden
State hat am Mittwoch im Heimspiel gegen Memphis Grizzlies
die Chance, alleiniger NBA-Rekordhalter zu werden.
FUSSBALL
FUSSBALL
GEWICHTHEBEN
SAN ANTONIO/DPA
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
Langer bei seiner 33. Masters-Teilnahme bis zum Finaltag wie noch
zu seinen besten Zeiten gebändigt
hatte, raubte dem Routinier mit all
seinen Tücken am Sonntag die
kleine Chance auf das dritte Grüne
Jackett. „Wenn man auch nur einen
halben Meter zu kurz oder zu lang
spielt, ist das schon zu viel“, sagte
der Routinier, der hier 1985 und
1993 gewonnen hatte. Mit einer
79er-Runde auf dem Par-72-Kurs
war Langer letztendlich chancenlos. Mit insgesamt 294 Schlägen
lag er am Ende elf Schläge hinter
dem
Überraschungs-Sieger
Danny Willett,
der den Siegerscheck über 1,8
Millionen Dollar einheimste.
Der Engländer
Bernhard Langer
spielte sich in
FOTO: DPA
einen Rausch
und fing noch
US-Golfer Jordan Spieth ab. „Worte
können meine Gefühle und Emotionen nicht beschreiben“, sagte Willett, der erst vor knapp zwei Wo-
chen Vater eines Sohnes geworden
war: „Diese Woche... das ist alles so
verrückt, so surreal.“
Irgendwie unwirklich erschien
auch der Einbruch von Spieth, der
binnen weniger Minuten seine
Chancen auf die erfolgreiche Titelverteidigung verspielte. Nach neun
Löchern lag er mit fünf Schlägen
vorn. Nach Bogeys auf den Bahnen
zehn und elf folgten zwei Wasserschläge an der zwölf. „Das waren
miese Schwünge. Ich hoffe, dass
ich das nie wieder erleben muss“,
sagte der entthronte Texaner.
Skybüßt den
exklusiven
Statusein
Kartellamt gibt Rahmen
für TV-Rechte vor.
FRANKFURT (MAIN)/SID/DPA/MZ
Schluss mit „Alle Spiele, alle Tore“
bei nur einem Anbieter: Das Bundeskartellamt hat grünes Licht für
den milliardenschweren TV-Poker
der Deutschen Fußball Liga (DFL)
gegeben und dabei das Monopol
des Abo-Senders Sky gekippt. Allerdings ist die künftig vorgeschriebene Regel, nach der die
Live-Rechte nicht komplett an einen Bieter gehen dürfen, ein Kompromiss - für den Fan könnte sich
nur etwas ändern, wenn er via Internet schaut.
Eine Milliarde Euro pro Saison?
„Solange nur ein Inhaber der LiveRechte am Markt ist, birgt dies die
Gefahr, dass der Innovationswettbewerb, insbesondere der von internetbasierten Angeboten, beschränkt wird“, sagte Andreas
Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, am Montag. Bisher werden sämtliche Partien der Bundesliga und 2. Liga live vom Pay-TVSender Sky gezeigt. „Wir haben
Wert gelegt auf
Regelungen, die
sicher stellen,
dass im Ergebnis mehr als ein
einziger Bieter
die Live-Rechte
erwirbt“,
so
Mundt.
Die DFL will Andreas Mundt
FOTO: DPA
am Dienstag in
Frankfurt
(Main) die Ausschreibung der verschiedenen Rechtepakete erläutern. Zusammen mit dem Geld für
die Auslandsrechte erhoffen sich
die Liga-Macher für die Rechteperiode 2017/18 bis 2020/21 einen Erlös, der pro Saison die Eine-Milliarde-Euro-Grenze knackt.
Konkret werden die Interessenten auf verschiedene Pakete des
dann aufgeteilten Spieltages bieten
können. Beispielsweise könnte ein
Paket das Top-Spiel am Samstag
umfassen, das dann auf TV-Sender
A läuft. Die verbleibenden Partien
könnten dann auf Sender B live
übertragen werden.
Die ARD, bisher mit der „Sportschau“ Erstsender im Free TV,
rechnet auch für das frei empfangbare Fernsehen mit einem Wettbieten. „Bundesliga-Rechte sind eine
ausgesprochen interessante Ware.
Deshalb gehen wir davon aus, dass
es einen erheblichen Wettbewerb
geben wird“, sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres in
Berlin. Für seinen Sender habe die
Sportschau einen hohen Stellenwert. „Für uns ist sie ein wichtiger
Zuschauermagnet.“
Für Sky gibt es nur eine Chance:
Bietet nur ein Sender, also Sky, für
alle Pakete des Live-Spieltages im
TV, greift die „Online-Lösung“. Mit
der soll ein Konkurrenzangebot
mit ausgewählten Spielen - von insgesamt 306 - im Internet geschaffen werden. Der Markteinstieg für
neue Rechteinhaber, beispielsweise US-Riese Amazon, scheint so
deutlich einfacher.
Pakete mit bis zu 102 Spielen
Die Bonner Wettbewerbshüter sehen es „als ausreichend an, wenn
künftig, je nachdem, ob alle Verbreitungswege oder nur die Internet- und Mobilfunkverbreitung
umfasst sind, zwischen 30 und 102
attraktive Bundesligaspiele zusammen zur Highlight-Berichterstattung von einem alternativen Bieter
erworben werden“.
In der englischen Premier
League hatte der Konkurrenzkampf zwischen zwei Pay-TV-Sender zu einem Mega-Vertrag geführt, der den Klubs ab der kommenden Saison 3,2 Milliarden Euro
pro Spielzeit einbringt. In Deutschland sind es in der kommenden
Saison 673 Millionen aus der nationalen und 162 Millionen aus der
Auslandsvermarktung. Sky, bisher
eine Art Bundesliga-Monopolist,
zahlt rund 80 Prozent der nationalen Einnahmen.
REGIONALSPORT
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
KTN
Roitzscher Gefühlschaos
HANDBALL
TuS Radis II – Langenbogen
40 : 24
HV RW Staßfurt II – HC Burgenland II 27 : 29
BSV Erdeborn – HSG Wolfen
34 : 36
Abus Dessau – GW Wittenberg/Piest. 20 : 19
Jessener SV – SV Frankleben
24 : 22
Anh. Bernburg II – HG Köthen II
30 : 19
SG Kühnau II – Weißenfelser HV
32 : 44
1. Anh. Bernburg II
23 733: 636 39: 7
2. Weißenfelser HV 23 821: 655 38: 8
3. TuS Radis II
23 689: 568 36:10
4. BSV Erdeborn
23 588: 535 33: 13
5. HV RW Staßfurt II 22 655: 545 30: 14
6. HC Burgenland II 23 677: 604 27: 19
7. HG Köthen II
23 632: 648 21:25
8. SV Frankleben
23 644: 673 19:27
9. Jessener SV
23 544: 588 18:28
10. Wittenberg/Piest. 23 562: 606 16:30
11. SG Kühnau II
22 579: 622 15:29
12. Langenbogen
23 584: 706 12:34
13. SG Abus Dessau 23 562: 706 12:34
14. HSG Wolfen
23 549: 727 4:42
VON UWE LEHMANN
- Der 22.
Spieltag könnte für den SV PouchRösa einer der vorentscheidenden
Spieltage der Saison werden. Nach
dem eigenen klaren 7:0-Erfolg am
Freitagabend beim 1. FC BitterfeldWolfen II patzten die Verfolger am
Sonnabend und Sonntag. Sieben
Punkte beträgt nun der Vorsprung
von Pouch auf den dritten Platz.
BITTERFELD/KÖTHEN/MZ
Anhaltliga Männer
Blau-Weiß Brehna – HSV Zerbst
BR Coswig II – Wittenberg/P. II
Frischauf Holzdorf – DRHV III
SG Kühnau III – Apollensdorf
Finken Raguhn – BR Coswig
1. Apollensdorf
19 551: 398
2. Frischauf Holzdorf 19 606: 447
3. Blau-Weiß Brehna 20 534: 414
4. HSV Zerbst
20 646: 465
5. Blau-Rot Coswig
19 526: 399
6. Finken Raguhn
19 535: 485
7. TuS Radis III
19 480: 525
8. HBC Wittenberg II 19 439: 538
9. DRHV 06 III
19 477: 538
10. Blau-Rot Coswig II 19 434: 524
11. SG Kühnau III
20 435: 637
12. Wittenberg/Pie. II 20 356: 649
Anhaltliga Frauen
38 Saisontore erzielt. „Die Torjägerkanone möchte Zawka (so wird
■ Derbysieg im Spitzenspiel
der polnische Stürmer in Gölzau
Die Spieler des SV Roitzsch haben gerufen, Anm. der Red.) unbedingt
wieder wie eine Wundertüte ge- gewinnen“, so Zawadas Teamkollespielt. Diesmal aber mit einem er- ge Steffen Schliemann. Der 24-jähfolgreichen Ausgang. 5:3 konnte rige Angreifer besticht durch seine
das Derby gegen den Tabellendrit- Schnelligkeit und den Torriecher.
ten Holzweißig gewonnen werden. Bleibt er von Verletzungen ver„Ein
Wahnschont,
dann
sinnsspiel. Es
sind 50 Saison„Die
Torjägerkanone
ging hin und
tore möglich.
möchte Zawka
her. Erst lagen
Von der Torgewir
zurück.
fährlichkeit proschon
gewinnen.“
Dann führten
fitiert nicht nur
wir zur Pause,
der polnische
Steffen Schliemann
ehe kurz nach
Angreifer selSV Gölzau
ber,
sondern
Wiederanpfiff
der Ausgleich fiel. Dann kamen die auch das Gölzauer Team. „Wir wolGäste zum Schluss wieder heran“, len Michal nicht herausheben. Die
so der Roitzscher Trainer Thomas Mannschaft gewinnt mit ihm und
Richter. „Es war ein Gefühlschaos.“ sie verliert auch mit ihm“, so
Schliemann, „wir wissen um seine
■ Er trifft und trifft und trifft
Qualitäten.“
Schon den dritten Fünferpack in
dieser Saison erzielte Michal Zawa- ■ Diesmal kein Remis
da. Diesmal beim 7:0-Erfolg des SV Sechs der letzten sieben Vergleiche
Gölzau gegen den FV Merzien. Der zwischen Blau-Weiß Schortewitz
Gölzauer Torjäger hat damit bereits und Rot-Weiß Thalheim II endeten
FOTO: BÖSENER
VORSCHAU
Das nächste Derby für den SV Roitzsch
Auf den SV Roitzsch wartet das
nächste Nachbarschaftsderby. Am
Sonntag gastiert der Tabellensiebte um 14 Uhr beim Zweiten ESV
Petersroda. Nach dem 5:3-Erfolg
gegen Holzweißig will Roitzsch eine 2:4-Hinspielniederlage wettmachen. Das wird schwer genug, hat
doch der ESV seit 16 Spielen nicht
mehr verloren.
Tabellenführer SV Pouch-Rösa
empfängt am Sonnabend 15 Uhr
mit dem SV Gölzau das drittbeste
Unentschieden. Diesmal durchbrach das Schortewitzer Team diese Serie. Steve Ulber erzielte in der
57. Minute den goldenen Treffer in
dieser Partie. „Der Sieg geht absolut in Ordnung“, so der Schortewitzer Abteilungsleiter Michael Küster, „wir hatten heute den größeren
Siegeswillen.“ Dem stimmt auch
Rückrundenteam. Zur gleichen
Zeit hat der Holzweißiger SV (3.)
die Mannschaft von Blau-Weiß
Quellendorf (13.) zu Gast. Der SV
Wulfen (4.), das drittbeste Team
auf fremdem Plätzen, muss zu RotWeiß Thalheim II (10.) reisen.
Im Tabellenkeller nimmt Kickers Raguhn den nächsten Anlauf
auf den ersten Saisondreier. Das
Schlusslicht der Tabelle empfängt
am heimischen Finkenberg das
UL
Schortewitzer Team (9.).
der Thalheimer Kapitän zu. „Sie
wollten den Sieg mehr als wir“,
sagte Falco Hoffmann. Ein Lob verteilte Michael Küster noch an den
Torschützen: „Das war ein klasse
Schuss von Steve. Das Tor hat er
sich auch redlich verdient. Steve ist
im Training einer der fleißigsten
und im Spiel immer engagiert.“
Jung und aggressiv setzt sich durch
FUSSBALL-KREISLIGA
Kleinpaschleben verlässt Trinum als deutlicher Sieger.
VON UWE LEHMANN
- Die Besucher des Derbys in Trinum hatten
sich während des Spiels gegen den
SV Kleinpaschleben gefragt, wie
der Gastgeber in der Vorwoche
dem Spitzenreiter Preussen Greppin ein 0:0 abtrotzen konnte. Das
Verständnis dafür fehlte, unterlag
doch das Trinumer Team dem Tabellen-Vierten am Sonnabend klar
mit 0:6. „Dass es so leicht wird, hätte ich nicht gedacht“, so Kleinpaschlebens Trainer Martin Rosemeier, „schon gar nicht nach dem Trinumer Punktgewinn in Greppin.“
Der FSV-Trainer war nach der
Niederlage merklich enttäuscht.
Aber Jürgen Herkner versuchte
gleich zu analysieren. „Greppin hat
uns letzte Woche kommen lassen
und die Zweikämpfe vor allem in
der ersten Halbzeit nicht angenommen“, so der 62-Jährige, „Kleinpaschleben war heute aggressiver.
Dazu kamen ihre schnellen und
technisch starken Spieler. Das war
der Unterschied.“ Nach der MiniErfolgsserie, nun eine herbe Klatsche für den FSV. „Es wird schwer
werden, die Jungs aufzubauen, damit sie an die Leistungen der Vorwochen wieder anknüpfen können“, so Herkner. Kleinpaschleben
setzte dagegen seine Erfolgsserie
2 2 . S PI E L T A G
„Quetz lebt“
BITTERFELD/KÖTHEN/MZ
Nach elf sieglosen Spielen konnte der SV Quetzdölsdorf mal wieder gewinnen. Das Tabellenschlusslicht bezwang Aufsteiger
WSV 05 Köthen mit 3:0.
„Wir konnten an die Leistung
aus der Vorwoche anknüpfen“, so
der Quetzer Kapitän Daniel Eipert,
„die Abwehr stand souverän und
vorn hat Oldie Jan Schwarz zu alter Stärke zurückgefunden.“ Der
36-Jährige schoss alle drei Tore.
Jens Hause (r.) gewinnt mit Kleinpaschleben in Trinum 6:0.
fort. Nach sechs Siegen in Folge hat
sich das Team als Vierter im Aufstiegsrennen zurückgemeldet. „Es
sind nur noch vier Punkte bis zum
Relegationsplatz“, sagte Torjäger
Tobias Hippe. Der 20-Jährige war in
Trinum zweifacher Torschütze. Genauso wie Marcus Helmstedt. Die
weiteren Tore erzielten Patrick
Streithoff und Carl Großmann. Hippe hält aber trotzdem den Ball
flach. „Wir schauen weiter von
Spiel zu Spiel“, sagte der Torjäger,
„Es heißt weiter kämpfen und
punkten“, so Eipert, „nun weiß jeder, dass der SV Quetz lebt.“ UL
FOTO: LEHMANN
„damit sind wir bisher sehr gut gefahren.“
Der CFC Germania II (0:0 gegen
Brehna) und Preussen Greppin
(1:1 in Spören) ließen erneut Punkte liegen. Einzig Tabellenführer
Reppichau II zog unbeirrt seine
Kreise. Mit 3:0 gegen die SG Jeßnitz (15.) konnte Reppichau seine
Spitzenposition ausbauen. „Gegen
tief stehende Jeßnitzer hatten wir
noch Chancen auf einen höheren
Sieg“, sagte Abwehrspieler Lars
13. SV Eintr. Salzwedel
14. Elbekicker/Genthin
Verbandsliga Süd
SVR gewinnt Derby gegen Holzweißig. Spitzenreiter
Pouch-Rösa demonstriert Dominanz. Michal Zawada peilt Torjägerkrone an.
Holzweißigs Torhüter Thomas Schulz kassiert in Roitzsch fünf Gegentore.
15
ZAHLENSPIEGEL
FUSSBALL-KREISOBERLIGA
■ Wie ein Spitzenreiter
Der SV Pouch-Rösa demonstrierte
am Freitagabend in Bitterfeld-Wolfen eindrucksvoll seine Stärke. Der
Spitzenreiter setzte sich beim Tabellen-Vierten nach einer starken
Leistung mit 7:0 durch. Von Beginn
an bestimmten die Gäste das Spiel.
Aber ein stark haltender Torwart
Marcel Reichelt verhinderte mit einigen Glanzparaden die frühe Führung. Bei der Situation vor dem 0:1
sah Reichelt aber nicht gut aus. Er
zögerte beim Herauslaufen aus
dem Strafraum. Das nutzte Steven
Wittek aus. Der 24-Jährige legte
den Ball am herausstürzenden Torwart vorbei und schoss ihn dann
ins leere Tor. Drei weitere Treffer in
den folgenden vierzehn Minuten
sorgten schon vor dem Pausenpfiff
für die Vorentscheidung. „Diese
vier Tore waren für uns der Genickbruch“, so Alexander Bittl, Trainer
des 1. FC Bitterfeld-Wolfen II.
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
Krügermann. Es war der fünfte
Sieg in Folge für die LandesklasseReserve. Krügermann sieht zwei
Gründe für den momentanen Lauf.
„Unser Trainer macht einen super
Job und stellt uns immer richtig
gut auf die Gegner ein“, sagte der
30-Jährige, „und außerdem blieben
wir von Verletzungen weitestgehend verschont.“ Gradmesser werden die nächsten Spiele gegen
Zscherndorf, Greppin und Kleinpaschleben sein.
HG 85 Köthen – Finken Raguhn
Blau-Rot Coswig – SG Kühnau
Ch. Bitterfeld – HBC Wittenberg
DRHV II – Gräfenhainichen II
1. HG 85 Köthen
19 514: 285
2. Blau-Rot Coswig
19 532: 394
3. SG Kühnau
17 448: 342
4. HBC Wittenberg
19 401: 358
5. Jessener SV 53
17 405: 441
6. DRHV II
19 387: 406
7. Blau-Weiß Brehna 17 392: 416
8. Wittenberg/Piest. 18 345: 382
9. Gräfenhainichen II 19 429: 488
10. Finken Raguhn
19 317: 445
11. Chemie Bitterfeld 19 282: 495
30:23
30:17
31:22
23:34
22:23
33: 5
29: 9
29: 11
29: 11
28:10
20: 18
19: 19
15:23
14: 24
11:27
5:35
0:40
36:12
27:22
9:18
38:21
35: 3
31: 7
22: 12
21: 17
18: 16
17: 21
16: 18
15: 21
15:23
9:29
3:35
HANDBALL-NACHWUCHS
A-Jgd. Sachsen-Anhalt-Liga m.
TSG Calbe – SV Irxleben
38 : 18
USV Halle – SV Oebisfelde
26 : 31
HT Halberstadt – HG Köthen
24 : 29
HV Wernigerode – SG Seehausen
26 : 26
SC Magdeburg II – HV RW Staßfurt
54 : 16
Kühnau/Wol./R. – BSV Magdeburg 24 : 24
1. SC Magdeburg II 19 814: 415 38: 0
2. TSG Calbe
21 717: 477 36: 6
3. BSV Magdeburg
20 683: 478 33: 7
4. Wittenberg/Apol. 21 597: 544 31: 11
5. HG Köthen
22 611: 535 28: 16
6. SV Oebisfelde
20 507: 536 20:20
7. Kühnau/Wol./R. 20 532: 578 17:23
8. USV Halle
21 556: 625 17:25
9. SV Irxleben
21 551: 627 14:28
10. HT Halberstadt
19 423: 562 11:27
11. HV RW Staßfurt
22 495: 695 9:35
12. SG Seehausen
20 477: 674 7:33
13. HV Wernigerode 22 464: 681 7:37
FUSSBALL-NACHWUCHS
A-Junioren Verbandsliga Süd
VfL Halle 96 – Spg MSV Eisleben
abges.
Sangerhausen – Sandersdorf-Thalheim 1 : 4
1. Imo Merseburg
15 72: 12 41
2. VfL Halle 96
15 36: 23 31
3. SV Braunsbedra
14 34: 31 24
4. VfB Sangerhausen
17 41: 44 24
5. Sandersdorf-Thalheim 14 47: 36 20
6. FSV Bennstedt
13 32: 35 20
7. JSG Merseburg
14 32: 50 16
8. BW Dölau
13 25: 31 14
9. FC Bitterfeld-Wolfen
14 27: 41 14
10. SV Staßfurt
12 22: 35 10
11. Spg MSV Eisleben
15 20: 50 10
A-Junioren Landesliga Staffel 4
Turbine Halle – BR Coswig
abges.
Radeg./Fuhnetal – Fuhneki./Glauzig
0:2
Jess./Anna./Elst./Zahn. – Germ. Köthen 1 : 3
FC Landsberg – GW Löbejün
abges.
Ask. Nietleben – Gröbern/Muldest. abges.
1. Germ. Köthen
15 56: 19 34
2. Turbine Halle
13 74: 9 33
3. Jess./Anna./Elst./Z.
14 73: 22 28
4. Fuhneki./Glauzig
12 43: 15 24
5. FC Landsberg
11 49: 31 19
6. BR Coswig
11 54: 47 15
7. GW Löbejün
10 23: 40 9
8. Radeg./Fuhnetal
11 28: 62 6
9. Gröbern/Muldest.
10 15: 56 6
10. Ask. Nietleben
11 5: 119 0
B-Junioren Verbandsliga
VfB Sangerhausen – VfL Halle 96
2:1
VfB G. Halberstadt – 1.FC Lok Stendal 3 : 1
SV Eintr. Salzwedel – SV Dessau
3:1
Börde Magdeburg – Ask. Bernburg
6:2
Elbekicker/Genthin – TuS Magdeburg-N. 1 : 6
Imo Merseburg – Sandersdorf-Thalheim 4 : 0
Schönebecker SC – SG Wittenberg
1:1
1. Imo Merseburg
17 75: 17 47
2. Börde Magdeburg
16 67: 16 43
3. 1.FC Lok Stendal
17 45: 25 35
4. VfB G. Halberstadt
16 53: 24 33
5. VfB Sangerhausen
18 43: 38 28
6. VfL Halle 96
18 43: 36 26
7. SV Dessau
18 20: 34 26
8. Ask. Bernburg
18 34: 40 23
9. TuS Magdeburg-N.
16 41: 54 22
10. Sandersdorf-Thalheim 16 24: 32 19
11. Schönebecker SC
17 14: 39 14
12. SG Wittenberg
17 23: 50 11
16 39: 71 11
18 15: 60 4
B-Junioren Landesliga Staffel 3
SG Reppichau – Elbe Aken
1:2
Luth. Wittenberg II – FC Bitterfeld-Wolfen2 : 4
Sandersd./T. II – Jessen/Annab./El./Z. 3 : 4
Friedersd./Muldest. – Fuhnek./Gölzau 1 : 1
Holzweißig/Raguhn – SV Germ.Roßlau 3 : 1
TuS Dessau-Kochstedt – RW Zerbst
3:0
1. Jessen/An./Elster/Z. 15 80: 19 39
2. Holzweißig/Raguhn
16 54: 29 39
3. Elbe Aken
14 52: 19 35
4. TuS Dessau-Kochstedt 17 33: 29 27
5. SV Germania Roßlau
15 42: 45 21
6. Friedersd./Muldest.
16 33: 46 20
7. FC Bitterfeld-Wolfen
15 37: 47 19
8. RW Zerbst
16 30: 45 19
9. SG Reppichau
17 33: 34 18
10. Sandersd./Thal. II
16 41: 53 17
11. Fuhnekicker/Gölzau
16 21: 50 8
12. SG Luth. Wittenberg II 17 30: 70 8
B-Junioren Kreisunionsliga
Gräfenhainichen – Oranienb. SV Hellas 4 : 0
SG Abus/BW Dessau – Paschlewwer SV 2 : 2
TuS Kochstedt II – SV Wulfen
2:0
1. Paschlewwer SV
12 46: 10 28
2. Gräfenhainichen
11 39: 15 26
3. SG Heiderand
9 43: 14 17
4. Spg. Radegast/Fuhne. 10 26: 18 16
5. SG Abus/BW Dessau 12 27: 27 16
6. Oranienb. SV Hellas
10 19: 20 11
7. SV Edderitz
9 33: 23 9
8. TuS Kochstedt II
9 17: 42 7
9. SV Wulfen
12 13: 94 1
C-Junioren Verbandsliga
Wittenb./Piester. – Hallescher FC II
0:7
VfB Sangerhausen – VfL Halle 96
3:2
Imo Merseburg – Sandersd./Thalh.
4:1
G. Halberstadt – Lok Stendal
5:3
SV Dessau – Burger BC
0:0
Fort. Magdeburg – FC Magdeburg II
5:0
Schönebecker SC – Haldensleber SC
0:2
1. Hallescher FC II
17 49: 13 40
2. G. Halberstadt
17 58: 19 35
3. Lok Stendal
18 38: 22 32
4. SV Dessau
18 33: 25 31
5. Fort. Magdeburg
18 36: 25 29
6. FC Magdeburg II
17 38: 22 27
7. VfL Halle 96
18 34: 25 27
8. Haldensleber SC
18 34: 33 26
9. Sandersd./Thalh.
17 39: 30 24
10. VfB Sangerhausen
17 29: 35 24
11. Imo Merseburg
18 32: 35 22
12. Wittenb./Piester.
18 19: 64 17
13. Schönebecker SC
18 13: 56 6
14. Burger BC
17 15: 63 6
C-Junioren Landesliga Staffel 3
SG Wittenberg II – SG Bernburg
abges.
FC Bitterfeld-Wolfen – TuS Kochst.
9:1
Elbe Aken – Sandersd./Thalh. II
2:0
Zörbig/Fuhnek. – Germ. Roßlau
1:0
SG Reppichau – VfL Halle 96 II
2:3
Hallescher FC III – Jess./Anna./Elst./Z. 4 : 2
1. SG Reppichau
17 73: 15 40
2. Jess./Anna./Elst./Z.
17 45: 28 36
3. VfL Halle 96 II
16 63: 19 34
4. Hallescher FC III
16 41: 22 31
5. FC Bitterfeld-Wolfen
15 40: 28 24
6. Germ. Roßlau
16 24: 30 23
7. Zörbig/Fuhnek.
16 28: 39 23
8. SG Bernburg
14 38: 35 22
9. Sandersd./Thalh. II
17 36: 52 20
10. TuS Dessau-Kochst.
17 19: 70 9
11. Elbe Aken
16 24: 46 8
12. SG Wittenberg II
15 18: 65 6
C-Junioren Kreisunionsliga Ost
SG Wittenberg III – Oranienb. SV Hellas 3 : 0
Walternienb./Güterglück – Heiderand 0 : 11
SV Reinsdorf – VfL 96 Tornau o.W.
1 : 10
Gräfenhainichen – Rot Weiß Zerbst
8:2
1. SG Heiderand
14 97: 13 39
2. SG Klieken/Jeber-B.
14 86: 10 39
3. VfL 96 Tornau o.W.
15 94: 37 32
4. SV Grün-Weiß Linda
14 46: 29 25
5. Oranienb. SV Hellas
15 75: 41 20
6. Gräfenhainichen
14 49: 44 20
7. BR Coswig
13 53: 42 19
8. SG Wittenberg III
13 35: 45 17
9. Rot Weiß Zerbst
15 44: 104 9
10. SV Reinsdorf
14 35: 99 6
11. Walternienb./Gütergl. 13 5: 155 0
C-Junioren Kreisunionsliga West
FV Merzien – SG Reppichau II
0 : 15
Waldersee/Mildensee – SV Dessau 05 II 1 : 1
Dessauer SV – Salzfurtkapelle/Fuhnetal19 : 0
Spg. Raguhn/Jeßnitz – Paschlewwer SV 3 : 0
1. Waldersee/Mildensee 11 88: 14 29
2. SG Reppichau II
12 86: 17 29
3. Spg. Raguhn/Jeßnitz
12 66: 35 24
4. SV Dessau 05 II
10 65: 13 20
5. Paschlewwer SV
12 37: 48 19
6. Dessauer SV
12 58: 37 15
7. Gröbern/Muldestausee 11 32: 52 10
8. FV Merzien
10 8: 75 3
9. Salzfurtkapelle/Fuh.
12 7: 156 0
D-Junioren Verbandsliga
Platzierungsrunde
Sandersdorf-Tha. – TuS Neustadt
MSV Börde – SV Staßfurt
1. SV Staßfurt
4
2. Haldensleber SC
3
3. Germania Halberstadt
3
4. TuS Neustadt
4
5. Sandersdorf-Thalheim
4
6. Blankenburger FV I
3
6. Grün-Weiß Piesteritz
3
8. Askania Bernburg
4
9. MSV Börde
4
20:
18:
5:
10:
9:
5:
5:
4:
2
3
2
13
17
7
7
16
4: 13
D-Junioren Landesliga Staffel 3
5:0
0:4
10
9
7
6
6
3
3
3
0
SG Je./An./El./Zahna – Germ. Roßlau 2 : 2
RW Zerbst – FC Bitterfeld-Wolfen
12 : 1
1. SG Reppichau
13 66: 12 39
2. RW Zerbst
13 89: 6 36
3. VfL Halle II
13 39: 33 23
4. SG Je./An./El./Zahna 13 49: 41 20
5. TuS Kochstedt
12 34: 45 19
6. FC Bitterfeld-Wolfen
13 31: 60 12
7. Germ. Roßlau
13 25: 60 11
8. GW Piesteritz
13 32: 58 10
9. Elbe Aken
12 30: 45 9
10. Sandersdorf-Thalh. II
13 24: 59 9
16
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
ZAHLENSPIEGEL
FUSSBALL-NACHWUCHS
D-Jugend
D-Junioren Kreisklasse
Eintr. Köthen II – Bitterfeld-Wolfen II
Paschlewwer SV – Reppichau II
Raguhn – Petersroda/U. 4 Lions
1. Kickers Raguhn
2. SV Edderitz
3. Eintracht Köthen II
4. Bitterfeld-Wolfen II
5. Paschlewwer SV
6. CFC Germania 03 II
7. Blau-Weiß Brehna
8. Zörbig/Fuhnekicker II
9. SG Reppichau II
10. Petersroda/U.4 Lions
4
4
5
4
3
3
4
3
3
3
25:
12:
19:
17:
17:
8:
18:
7:
4:
3:
5:3
6:0
5:0
9 12
6 9
19 9
10 7
6 6
9 4
14 3
16 3
14 0
27 0
E-Jugend
E-Junioren Kreisklasse Ost
Friedersdorf/Muld. II – Raguhn
Löberitz/F. I – Roitzsch/U. 4 Lions I
1. Roitzsch/U. 4 Lions I
2. Kickers Raguhn
3. Löberitz/Fuhnetal I
4. Ramsin/U. 4 Lions II
5. Friedersdorf/Mulde. II
6. Zörbig/Fuhnekicker II
2:2
1:2
4 8: 2 10
4 15: 7 8
3 5: 5 4
4 2: 7 4
4 3: 5 2
3
3: 10
1
F-Jugend
F-Junioren Kreisunionsliga Ost
SG RW Thalheim – TSV BW Brehna
1. FC Bitterfeld-Wol.
2. SG Union Sandersdorf
3. Spg. Friedersdorf/M.II
4. SG RW Thalheim
5. Kick. Raguhn
6. FC Bitterfeld-Wol.II
7. Löberitz/Fuhnetal
8. TSV BW Brehna
9. Ramsin/U. 4 Lions
10. VfB Preußen Greppin
11. Gröbern/Muldest.
3:1
13 67: 5
11 119: 3
11 72: 17
10 42: 33
9 53: 16
12 40: 34
10 34: 36
10 33: 33
10 6: 71
11 6: 113
11 8: 119
36
30
22
19
18
18
15
9
3
3
3
F-Junioren Kreisunionsliga West
Zörbig/Fuh. I – Löberitz/Fuhnetal II 22 : 0
SG Reppichau – FC Eintracht Köthen 4 : 0
1. Zörbig/Fuhnekicker I
2. Paschlewwer SV
3. SG Reppichau
4. CFC Germania
5. Elbe Aken
6. FC Eintracht Köthen
7. CFC Germania II
8. VfB Borussia Görzig
9. Löberitz/Fuhnetal II
9
8
7
8
8
8
8
9
11
71: 11
30: 14
43: 7
53: 23
22: 24
35: 23
19: 34
17: 51
5: 108
22
21
18
15
12
10
9
6
0
KTN
REGIONALSPORT
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
Osternienburg
triumphiert
in Köthen
Das Herrenteam tankt beim
Bernhard-Müller-Gedächtnisturnier
Selbstvertrauen für die Rückrunde.
HOCKEY
die Gastgeber keinen Treffer erzielen, die Osternienburgerinnen traKÖTHEN/MZ - Ausgerechnet auf dem fen ihrerseits dreimal und gingen
Platz des Dauerrivalen Selbstver- als Sieger vom Köthener Kunstratrauen zu tanken, war sicherlich ei- senplatz.
ne doppelte Genugtuung. Nicht nur
Auch für Manuela Tietz war das
für die Osternienburger Herren, eine Rückkehr an ihre frühere Wirsondern auch für die Damen. Beide kungsstätte. Mittlerweile ist sie
Teams konnten das Bernhard-Mül- Spielertrainerin beim Osternienler-Gedächtnisturnier als Sieger burger HC und auf dem Feld sehr
beenden und
erfolgreich. In
blieben in ihren
der Regionalli„Es waren Spiele,
jeweils
vier
ga Ost liegt das
die wir im
Spielen ohne
Team nach der
Niederlage.
Hinrunde auf
Griff hatten.“
„Sportlich war
dem
zweiten
es kein GradPlatz
und
zeigte
Manuela Tietz
messer,
aber
sich
eine
Woche
Spielertrainerin OHC
vor dem Rückvor dem Rückrundenstart noch einmal wichtig rundenstart schon in guter Form.
für das Selbstvertrauen“, sagte „Es waren überwiegend Spiele, die
OHC-Herrentrainer Wulf Müller.
wir im Griff hatten“, so Tietz, „es
Bereits am Freitagabend kam es lief teilweise schon sehr gut, wir
für ihn zum Duell mit seinem ehe- haben sehr gute Seitenwechsel und
maligen Verein und Gastgeber Kö- Kombinationen gespielt. Der letzte
then. Im Duell des Regional- und Schliff fehlt noch, aber wir haben
Zweitligisten behielt der Favorit uns von Spiel zu Spiel gesteigert.“
aus Osternienburg deutlich die
Nach dem 3:0-Sieg gegen den CöOberhand. Nach zweimal 25 Minu- thener HC gab es im zweiten Turten stand es 5:0 für die Osternien- nierspiel einen 2:0-Erfolg gegen
burger. Zuvor standen sich bereits Rotation Prenzlauer Berg. Auch gedie beiden Damenteams zum Der- gen Leuna blieben die Osternienby gegenüber. Auch hier konnten burgerinnen ohne Gegentor, konnVON CHRISTIAN KATTNER
Jacob Bader (rechts) konnte mit den OHC-Herren das Turnier in Köthen gewinnen.
ten aber in diesem Spiel auch erstmals selber keinen Treffer erzielen. „Wir vergeben noch zu viele
Tormöglichkeiten“, sagte Manuela
Tietz, die mit ihrem Team im letzten Spiel gegen den HC Lindenau
Grünau noch einmal mit 5:1 gewinnen und damit den Turniersieg feiern konnte.
Der geriet auch für die Osternienburger Herren zu keinem Zeitpunkt ernsthaft in Gefahr. Dem
Auftaktsieg gegen den Cöthener
HC ließ das Team von Wulf Müller
im zweiten Spiel einen 5:3-Erfolg
gegen Leuna folgen. Anders als am
Vortag wurde diesmal einmal 45
Minuten gespielt. „Die drei Tore
waren aber eigentlich überflüssig“,
sagte der Osternienburger Trainer.
Offensiv zeigte sich seine Mann-
schaft, in der erstmals in der Vorbereitung auch Matthias Doberitzsch auf dem Feld stand, verbessert. Jeweils fünf Tore hatten die
Osternienburger in ihren ersten
beiden Partien erzielt, weitere vier
Treffer sollten im Duell mit Rotation Prenzlauer Berg dazukommen.
Im letzten Turnierspiel hatte der
Zweitligist noch einmal ganz leichtes Spiel: Gegen den HC Lindenau
Grünau setzte sich der OHC deutlich mit 13:0 durch und sammelte
noch einmal eine ganz große Portion Selbstvertrauen.
Zwei Trainingseinheiten stehen
für die Osternienburger Herren in
dieser Woche vor dem Rückrundenstart noch an. „Wir werden
noch einmal Standards in das Programm aufnehmen“, so Müller.
FOTO: HARTMUT BÖSENER
R Ü C K R U ND E
Start mit Heimspiel
Die beiden Osternienburger
Mannschaften werden am Wochenende in die Rückrunde der
Feldsaison starten.
Für die Herren steht dabei bereits am Sonnabend das erste
Pflichtspiel des Jahres an. Auf eigenem Platz erwartet der Zweitligist um 15 Uhr die Zehlendorfer
Wespen. Im Hinspiel unterlagen
die Osternienburger mit 0:3.
Die OHC-Damen spielen am
Sonntag bei TuS Lichterfelde II
um Punkte.
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CK
WIRTSCHAFT
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
FRANKREICH
E-Autos statt
Atomstromaus
Fessenheim?
Stilllegung der Anlage
in deutschem Interesse
VON THORSTEN KNUF
- Der Oberrhein
zwischen Basel und Straßburg ist
ein wunderbares Fleckchen Erde.
Wäre da nicht das uralte Atomkraftwerk im elsässischen Fessenheim. Seit fast 40 Jahren liefert die
Anlage direkt an der deutschen
Grenze Strom. Fessenheim ist das
älteste in Betrieb befindliche Akw
Frankreichs. Es gilt als Schrottmeiler und tickende Zeitbombe. Staatspräsident
François Hollande hat die
Stilllegung versprochen. Die
Frage ist nur,
wann das geschieht. Während DeutschSégolène Royal
land nach und
FOTO: DPA
nach aus der
Atomkraft aussteigt, wollen die Franzosen davon
nichts wissen. Selbst Pannen-Reaktoren wie Fessenheim haben noch
viele Fans. Natürlich geht es dabei
auch um Jobs.
Nun aber kommt Bewegung in
die Sache. Fessenheim wird zum
deutsch-französischen Industrieprojekt: Auf dem Kraftwerksgelände könnte nach dem Ende der
Stromproduktion ein Zentrum für
Elektro-Mobilität entstehen. Frankreich bemüht sich darum, eine Fabrik des Elektroauto-Herstellers
Tesla anzusiedeln. Eine Alternative
wäre, ein Werk für den Bau von
Elektroauto-Batterien der neuesten
Generation zu errichten. „Ich habe
die Deutschen gebeten, dass wir
gemeinsam daran arbeiten, den
Standort zu entwickeln. Sie sind
einverstanden“, sagt die französische Umweltministerin Ségolène
Royal.
Beim deutsch-französischen Ministerrat in der vergangenen Woche im lothringischen Metz vereinbarte Royal mit ihrer deutschen
Kollegin Barbara Hendricks sowie
den beiden Wirtschaftsministern
Sigmar Gabriel und Emmanuel
Macron, das Projekt länderübergreifend voranzutreiben. Hendricks sagt: „Wir wünschen uns,
dass Fessenheim so schnell wie
möglich vom Netz geht. Wir sehen
es als gemeinsame Aufgabe, zu
überlegen, welche zukunftsfähigen
Alternativen es für die Arbeitsplätze
im
deutsch-französischen
Grenzgebiet geben kann.“
Am Atomkraftwerk hängen rund
2 000 Jobs. Die Pariser Regierung
will bis Sommer ein Dekret zur
Stilllegung erlassen. Damit ist aber
noch nicht klar, wann die beiden
Reaktoren abgeschaltet werden.
FESSENHEIM/MZ
VW-Bosse bestehen auf Boni
AUTOKONZERN
Handwerk lehnt weitere
Plakette ab
- Der Handwerkstag Sachsen-Anhalt, die
Dachorganisation des Handwerks, lehnt die von den Umweltministern geforderte zusätzliche, blaue Plakette für
Fahrzeuge ab. „So wird durch
die Hintertür die Einführung
neuer Verbotszonen vorbereitet“, sagte Hans-Jörg Schuster,
der Präsident des Handwerkstages. In der Konsequenz müssten selbst junge Diesel-Nutzfahrzeuge stillgelegt werden.
MAGDEBURG/MZ
WOLFSBURG/MZ - Bei Volkswagen
wird heftig um die millionenschweren Boni der Top-Manager
gestritten. Doch dabei geht es um
weit mehr als um Geld. Wir erläutern, wie sich die Akteure beim
Kampf um die Macht im Konzern
positionieren.
Warum sind die Boni
ein Streitthema?
Die Manager in der Führungsetage
um Vorstandschef Matthias Müller
haben ganz besondere Arbeitsverträge. Ihr Grundgehalt ist relativ
niedrig, dafür können die flexiblen
Komponenten – die sogenannten
Boni - extrem hoch sein. Sie können fast 90 Prozent der Gesamtbezüge ausmachen. Für Müllers Vorgänger Martin Winterkorn kamen
so über mehrere Jahre hinweg jeweils mehr als 15 Millionen Euro
zusammen.
2
Wie berechnen
sich die Boni?
Sie sind an den wirtschaftlichen
Erfolg des Konzerns (Gewinn, Umsatz, Absatz), aber auch an weichere Faktoren wie Kundenzufriedenheit gekoppelt. Und die Boni werden nicht nur für das zurückliegende Jahr, sondern für die vergangenen vier Jahre gezahlt. In jedem Arbeitsvertrag sind die Formeln für
die Berechnung der flexiblen Bezahlung detailliert festgelegt. Die
Manager haben also ein Anrecht
auf diese Zahlungen, die wegen der
zuletzt großen geschäftlichen Erfolge extrem hoch ausfallen. Am
Montag diskutierte das sechsköpfige Präsidium des Aufsichtsrats,
wie mit den Boni umgegangen werden kann. Ohne greifbares Ergebnis. Klar ist, der Aufsichtsrat kann
die Zuschläge nicht so einfach
streichen, das geht nur im Konsens
mit den Managern. Ansonsten würden die Führungskräfte ihre vertraglich zugesicherten Ansprüche
gerichtlich durchsetzen.
3
Wer hat diese Regelungen
genehmigt?
Der Aufsichtsrat. Auch die Arbeitnehmer in dem Kontrollgremium
haben Ja gesagt. Betriebsratschef
Bernd Osterloh hat in der Vergangenheit die hohen Zahlungen für
Winterkorn sogar mehrfach und
mit Vehemenz gerechtfertigt.
4
Warum dann jetzt
der Ärger?
Mit dem Abgasskandal hat sich
vieles verschoben. Auf den Konzern kommen in den nächsten Jahren finanzielle Belastungen von
vermutlich mehr als 30 Milliarden
MEISTER UND TECHNIKER
Gabriel will Gebühren für
Ausbildung abschaffen
gelten: „Fairness im Wettbewerb
ist keine Einbahnstraße.“
Die deutsche Stahlindustrie hat
einen heftigen Aderlass hinter
sich. Ende 2015 arbeiteten in der
Branche nach Angaben der Wirtschaftsvereinigung Stahl rund
86 000 Menschen - 1980 waren es
noch 288 000 gewesen. Gleichzeitig hat sich die Produktivität
enorm erhöht. Denn die Rohstahlerzeugung ist seitdem nur leicht
von 43,8 Millionen auf zuletzt
42,7 Millionen Tonnen gesunken.
Mit einem Marktanteil von 2,6 Prozent liegt Deutschland auf Platz
sieben in der Welt. Fast die Hälfte
des Stahls wird inzwischen in China gefertigt.
Der größte deutsche Hersteller
ist Thyssenkrupp mit einer Jahresproduktion von zuletzt 12,4 Millionen Tonnen. Nummer zwei ist der
Luxemburger Weltmarktführer ArcelorMittal, gefolgt von Salzgitter,
Saarstahl und Dillinger Hütte.
- Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel
(SPD) hat sich für eine Abschaffung der Gebühren für die Meister- und Technikerausbildung
ausgesprochen. Mit einer Abschaffung der Gebühren könne
wieder eine Gleichberechtigung
zur akademischen Ausbildung
geschaffen werden, sagte Gabriel am Montag bei der Eröffnung der Baumaschinenmesse
Bauma in München.
MÜNCHEN/DPA
Auf die VW-Belegschaft dürften harte Einschnitte zukommen.
Euro zu. Müller hat von einer existenziellen Krise gesprochen. Die in
den vergangenen Jahren gezahlten
Prämien, die an alle Mitarbeiter
gingen, sollen heftig gekürzt werden. Betriebsrat, IG Metall und als
Großaktionär das Land Niedersachsen – vertreten durch Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sind der Ansicht, dass deshalb die
enorm hohen Bonuszahlungen für
den Vorstand nicht ins Bild passen:
Der Vorstand soll nach außen und
nach innen ein Zeichen setzen,
dass man in der Krise solidarisch
mit der Belegschaft ist und Verzicht übt. Weil sagte am Wochenende, es gehe nicht nur um Schadensbegrenzung, sondern auch um Moral. VW müsse wieder ein Vorzeigeunternehmen auch in wirtschaftlicher Hinsicht werden.
5
Wie reagieren
die Vorstände?
Nach Angaben von Insidern sind
einige Manager bereit, auf Geld zu
verzichten – auch nur mit ihren
teils millionenschweren Grundgehältern würden sie gut über die
Runden kommen. Andere beharren auf der vertraglich vereinbarten Gesamtsumme. Müller soll einen Kompromiss vorgeschlagen
haben: Absenkung der Vergütung
um rund ein Drittel. Vertretern der
Arbeitnehmerseite soll das aber
nicht Verzicht genug sein.
6
Wann wird eine
Entscheidung fallen?
Bis zum 28. April muss wohl es eine Einigung geben. Dann will der
Autobauer seine Jahresbilanz vorstellen.
7
Welche Rolle spielt
der Betriebsrat?
Er spielt eine zentrale Rolle. Betriebsratschef Bernd Osterloh
muss es auch darum gehen, sicher
zu stellen, dass die Belegschaft
weiter hinter ihm steht. Deshalb
muss er mit Vehemenz dafür
kämpfen, dass auch der Vorstand
auf Geld verzichtet, wenn die Belegschaft auf Geld verzichtet.
8
Gibt es weitere
Konfliktpunkte?
Der eigentlich zentrale Konflikt ist
der Umbau der Kernmarke VW, die
für die Hälfte aller Produktionsstandorte des Konzerns steht. Seit
Wochen schwelt ein Konflikt zwischen Osterloh und Markenchef
Herbert Diess. Der Manager war
vor einem Jahr von BMW gekommen, um die unterdurchschnittliche Rendite bei VW – noch nicht
einmal drei Prozent Gewinn gemessen am Umsatz – zu verdoppeln. Diess will die Produktivität
um zehn Prozent steigern. Arbeitnehmervertreter werfen Diess vor,
dass er den Abgasskandal nutzen
will, um seine Umbaupläne nun
durchzupeitschen.
9
Wie kann die Marke VW
effizienter werden?
Das geht nicht ohne Arbeitsplatzabbau. Der Betriebsrat will dafür
aber nur die normale Fluktuation
und Altersteilzeit akzeptieren. Das
reicht aber nach Ansicht von Insidern bei weitem nicht – schon allein weil das Durchschnittsalter in
vielen Fabriken relativ niedrig ist.
Im Wolfsburger Stammwerk liegt
Minister Gabriel bekundet Solidarität.
- Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat
den Beschäftigen der kriselnden
Stahlindustrie den Rücken gestärkt. Sicherheit für die Arbeitsplätze sei genauso wichtig wie der
Klimaschutz, sagte der SPD-Chef
am Montag auf einer Kundgebung
von Arbeitern vor der Zentrale von
Thyssenkrupp Steel Europe in
Duisburg. Eine Konsolidierung der
Stahlbranche sei keine Frage nur
für Deutschland, fügte er hinzu.
Die IG Metall hatte am Montag
bundesweit zu einem Aktionstag
unter dem Motto „Stahl ist Zukunft“ aufgerufen. Die Gewerkschaft befürchtet, dass die Schwerindustrie durch zunehmende Billigimporte aus China und schärfere
Klimaschutzauflagen der Europäischen Union in ihrer Existenz bedroht werden könnte. Gabriel forderte, der Handel mit China müsse
fair sein und es müssten für alle
die gleichen Rahmenbedingungen
VERKEHR UND UMWELT
VON FRANK-THOMAS WENZEL
1
17
IN KÜRZE
Trotz des Abgasskandals fordern viele Manager die Zahlungen ein.
Stahlindustrie kämpft
um ihren Bestand
DUISBURG/RTR/DPA
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
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FOTO: DPA
es bei 43 Jahren. Experten gehen
zugleich davon aus, dass in Wolfsburg ein bedeutender Teil der Arbeitsplätze ersatzlos wegfallen
könnte, ohne dass Produktion und
Verwaltung beeinträchtigt würden.
10
Wie könnte eine Lösung
aussehen?
Der Konzern teilte am Montag immerhin mit, dass über „standortsichernde Maßnahmen“ in deutschen Werken für die Zeit bis 2025
verhandelt werden soll. Gleichwohl
mussten in den vergangenen Monaten etwa 1 000 Leiharbeiter in
verschiedenen deutschen Werken
gehen – nicht in Wolfsburg. Da
könnte noch mehr kommen. Osterloh geht es vor allem um Jobs in der
Stammbelegschaft. Von Analysten
wurden auch neue Arbeitszeitmodelle ins Gespräch gebracht. Es
gibt keine Entlassungen, aber stattdessen Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich; das drückt die
Kosten. Diese Diskussion könnte
sich aber noch Monate hinziehen.
Es geht hier um einen Kampf um
die Macht im Konzern. Der Betriebsrat will seine extrem starke
Position verteidigen.
11
Was steht im VW-Konzern
noch an?
Die Debatte kann man auch als
Auftakt der Tarifverhandlungen
bei Volkswagen für 115 000 Beschäftigte in Deutschland lesen,
die nach einem Haustarifvertrag
bezahlt werden. Die Arbeitnehmer
fordern fünf Prozent mehr Geld –
auch kein Pappenstiel angesichts
der Krise. Die Verhandlungen beginnen am 26. April.
BACKWAREN
Dresdner Stollenbäcker
Quendt ist tot
- Der Gründer des
größten Herstellers von Dresdner Christstollen, Hartmut
Quendt (Foto), ist tot.
Das bestätigte sein Sohn
Matthias
Quendt am
Montag.
Hartmut
Quendt hatte
aus einem
heruntergewirtschafteten Dauerbackwarenkombinat mit der
Herstellung von Russisch Brot
1991 die Dr. Quendt Backwaren
GmbH gemacht. Später kam
die Produktion von Dresdner
Christstollen hinzu. 2014 übernahm die Lambertz-Gruppe die
Mehrheit an Dr. Quendt. FOTO: DPA
DRESDEN/DPA
FLUGVERKEHR
Lufthansa bringt mehr
Passagiere ans Ziel
- Die Lufthansa befördert mehr Passagiere. Die Zahl der Fluggäste
sei im März um vier Prozent
auf 8,4 Millionen gestiegen,
teilte die Lufthansa am Montag
mit. Der größte Airline-Konzern
Europas bot allerdings auch
mehr Tickets an: Die Kapazitäten stiegen in dem Monat vor
allem dank einer massiven Ausweitung des Flugverkehrs bei
der neuen Günstigtochter Eurowings um 6,8 Prozent.
FRANKFURT (MAIN)/RTR
18
WIRTSCHAFT
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
IN KÜRZE
HARTGELD
Neuartige Münze kommt in Umlauf
MÜNCHEN/DPA - Eine fälschungssichere Fünf-Euro-Münze (Foto)
hat Bayerns Finanzminister
Markus Söder (CSU) am Montag
in München vorgestellt. Ein
blauer Kunststoffring um den
Kern soll Fälschern das Leben
schwer machen. Die erste Charge dieser zwei Millionen FünfEuro-Münzen soll ab Donnerstag als Sammleredition in Umlauf
gehen. Der bayerische Finanzminister verspricht sich von der
neuen Technologie auch Aufträge aus dem Ausland für das
Hauptmünzamt in München, das die neue Münze in Zusammenarbeit
mit dem Amt in Baden-Württemberg entwickelt hat.
FOTO: DPA
TIERSCHUTZ
Peta zeigt Schlachthof
Weißenfels an
WEISSENFELS/MZ - Die Tierschutzorganisation Peta hat nach eigener Aussage Anzeige gegen
TELEFON-TARIFE
Ortsgespräche
Zeit ct/min Vorwahl Anbieter
0-7
7-19
19-24
0,1 0 10 28
0,96 0 10 28
0,88 0 10 97
Sparcall
Sparcall
01097tele
Auf Grund der technischen Umstellung kann es
sein, dass oben aufgeführte Anbieter derzeit noch
nicht in allen Ortsnetzen verfügbar sind. Tarife gelten für Gespräche innerhalb der eigenen Vorwahl.
Ferngespräche
0-7
7-12
12-19
19-24
0,1
0,86
0,89
0,88
0 10 28
01 00 52
01 00 52
0 10 97
Sparcall
01 00 52
01 00 52
01097tele
Mobilfunk deutschlandweit vom Festnetz
0-24
2,09 01 00 11 01 00 11
2,49 0 10 45 0 10 45
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Anmeldung. Preisänderungen der Anbieter nach
Redaktionsschluss sind möglich. Alle Angaben
ohne Gewähr. Hotline für Fragen rund um billige
Telefontarife an teltarif.de: 0900-1330100 (1,86
Euro pro Min.)
Quelle: www.teltarif.de
den Schlachthof in Weißenfels
erstattet. Man habe die Verantwortlichen der B & C Tönnies
Zerlegebetrieb GmbH am Freitag
bei der Staatsanwaltschaft Halle
angezeigt, sagte Sophie Nouvertné von Peta am Montag. Laut
Peta werden in dem Betrieb und
zahlreichen anderen Schlachthöfen in Deutschland die Tiere
vor der Tötung mit Kohlenstoffdioxid betäubt, obwohl dies von
der Bundesregierung als tierschutzwidrig eingestuft sei.
TARIFRUNDE
Metaller weisen Angebot
der Arbeitgeber zurück
DÜSSELDORF/RTR - Die IG Metall
hat in den Tarifverhandlungen
der Metall- und Elektroindustrie
ein erstes Angebot der Arbeitgeber als „Unverschämtheit“
zurückgewiesen. Bewege sich
die Gegenseite nicht, stünden
die Zeichen mit Auslaufen der
Friedenspflicht Ende April auf
Warnstreiks, sagte der Verhandlungsleiter der IG Metall in Nordrhein-Westfalen, Knut Giesler,
am Montag in Düsseldorf. Die
Arbeitgeber boten eine Lohnerhöhung von 1,2 Prozent an.
Die Gewerkschaft fordert plus
fünf Prozent.
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
Steueroasen sollen
ausgetrocknet werden
FINANZEN
Kritiker sehen in Schäubles Plan nur heiße Luft.
Zudem sagte er zu, die Datenbanken Nichtregierungsorganisationen und Fachjournalisten zu öffnen. Allerdings pocht er darauf,
„dass diese Nichtregierungsorganisationen und Journalisten die Ergebnisse ihrer Recherchen auch
den zuständigen Behörden zur Verfügung stellen. Dies lehnt das internationale Recherche-Netzwerk
ab, das die zwielichtigen PanamaGeschäfte enthüllt hat. Zur Begründung verweist es darauf, seinen Informanten schützen zu müssen.
VON MARKUS SIEVERS
BERLIN/MZ - Steuerhinterzieher
müssen sich auf eine dauerhafte
Verfolgung ihrer Straftaten einstellen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will als Konsequenz aus der Aufdeckung von
Briefkastenfirmen in Panama die
Anforderungen für die Verjährung
solcher Delikte verschärfen. Künftig soll die Verjährungsfrist von
derzeit bis zu zehn Jahren grundsätzlich erst beginnen, wenn ein
Steuerpflichtiger seine Finanzanlagen im Ausland gemeldet hat.
Dies ist Teil eines Zehn-PunktePlans, den Schäuble am kommenden Wochenende in Washington
seinen internationalen Kollegen
vorstellen möchte. In dem Papier
schlägt er vor, auch an anderer
Stelle mehr mit Strafen zu arbeiten. So sollen Aufsichtsbehörden
stärker mit Sanktionen gegen das
Fehlverhalten von Unternehmen
vorgehen können. Bisher scheitert
dies oft am Nachweis eines persönlichen Verschuldens. Zudem müssen die Firmen laut den Ankündigungen künftig mehr dafür tun, die
Verantwortlichen zur Verantwortung zu ziehen.
Mehr Druck auf Panama
Es sei zwar schon vieles erreicht
worden in den vergangenen Jahren, sagte der Finanzminister am
Montag in Berlin. Doch seine Initiative ziele darauf, den Spielraum für
Steuerhinterzieher weiter einzuschränken. Dafür will die Bundesregierung den Druck auf Panama
erhöhen. Sie droht dem Land in
dem Zehn-Punkte-Plan mit Konse-
Banken pflichten Minister bei
Finanzminister Schäuble
FOTO: DPA
quenzen, sollte es sich nicht rasch
am automatischen Informationsaustausch beteiligen. Rund 100
Staaten haben bisher zugesagt,
dies zu tun. Sie müssen damit ausländischen Behörden mitteilen,
was auf ihren Konten passiert. Laut
Schäuble gehe es jetzt darum, die
wenigen verbliebenen Verweigerer
in diesen Informationsaustausch
einzubinden. Kern des Programms
ist die Einführung eines Registers,
das für alle Unternehmen einschließlich der Briefkastenfirmen
die Hintermänner benennen soll.
Damit setzt die Bundesregierung
die vierte Geldwäsche-Richtlinie
der EU um. Zusätzlich möchte Minister Schäuble erreichen, dass die
Register international besser vernetzt werden.
Unterstützung sagten die privaten
Geldhäuser zu. Der bisherige Verbandspräsident Jürgen Fitschen,
lange einer der Chefs der Deutschen Bank, versicherte: „Dem
kann man nur beipflichten.“ Die
beabsichtigten Meldepflichten seien auch im Sinne der Banken.
Kritik kam dagegen vom Netzwerk Steuergerechtigkeit und dessen internationalen Verband Tax
Justice Network. Dessen Experte
Markus Meinzer erklärte, die zehn
Punkte enthielten beinahe nur heiße Luft. Erfolgversprechend sei lediglich die Absicht, die Bedingungen für eine Verjährung zu verschärfen. Populistisch und irreführend sei es, allein auf Panama einzudreschen. „Die USA beteiligen
sich ebenfalls nicht am internationalen Informationsaustausch und
stellen ein viel größeres Problem
dar.“ Auch der grüne Finanzpolitiker Gerhard Schick meinte, es reiche nicht, mit dem Finger auf Panama zu zeigen. Deutschland müsse
endlich die Defizite im eigenen
Land angehen.
BANKENANALYSE
Katerstimmung
indeutschen
Geldhäusern
VON STEFAN SAUER
BERLIN/MZ - Die deutschen Banken
haben schon bessere Zeiten gesehen. Skandale haben dem Ansehen
der Branche geschadet. Hinzu
kommt die wachsende Konkurrenz
digitaler Bezahldienste. Niedrige
Zinsen sowie gestiegene Anforderungen an Eigenkapital und Risikovorsorge drücken ebenfalls aufs
Geschäft. Und nun auch noch der
Skandal um die Panama-Papers.
Das trifft auch die altehrwürdige
Berenberg-Bank, deren Chef HansWalter Peters am Sonntag als neuer Präsident des Bundesverbands
deutscher Banken (BdB) eingeführt
wurde. Kaum im Amt, sah sich Peters mit Vorwürfen konfrontiert,
Berenberg habe bei Mossack Fonseca Briefkastenfirmen für ihre
Kunden gekauft.
Entsprechend befindet sich die
Stimmung im Keller. Einer aktuellen Umfrage der Unternehmensberatung Ernst & Young unter deutschen Kreditinstituten zufolge
blickt die Branche ziemlich pessimistisch auf die Zukunft. Für die
kommenden zwölf Monate rechnen
40 Prozent der deutschen Bankmanager mit einer deutlich schlechteren Geschäftsentwicklung Im Gegenzug wollen viele Häuser Stellen
streichen. Sechs von zehn befragten Managern gaben an, im eigenen Unternehmen Arbeitsplätze
abzubauen. Nur jede siebte Bank
plant, zusätzliche Jobs zu schaffen.
Immerhin scheinen sich die
Geldhäuser ihrer eigentlichen Aufgaben zu besinnen: Nämlich die
Wirtschaft mit Geld zu versorgen.
Die Hälfte der befragten Manager
gab an, die Kreditvergabe an kleinund mittelständische Unternehmen in den kommenden sechs Monaten zu lockern.
Die aktuelle Börse
Weiter auf Erholungskurs
Dow Jones - Nach schwacher Eröffnung
haben sich die Kurse am deutschen Aktienmarkt zum Wochenauftakt weiter erholt. Der DAX gewann 0,6 Prozent auf
9.683 Punkte. „Die Angst vor einer Deflation lässt weiter nach“, sagt ein Händler. Neue chinesische Daten deuteten
auf eine Stabilisierung der Preise und
damit auch der chinesischen Währung
hin. Und auch der weiter anziehende Ölpreis trieb das Deflationsgespenst in
den Hintergrund. Besonders gefragt
waren deshalb - wie in ganz Europa rohstoffnahe Aktien und die Titel der
Banken.
WEITERE INDEX-WERTE
Stand: 20:00 Uhr
Frankfurt M-Dax
Frankfurt Technology All Share
Frankfurt S-Dax
Hongkong Hang Seng
London FTSE 100
New York Nasdaq Composite
Paris CAC 40
Tokio Nikkei 225
Wien ATX
Zürich SMI
DAX
Adidas NA
Allianz SE vNA /e
BASF NA /e
Bayer NA /e
Beiersdorf
BMW St /e
Commerzbank
Continental
Daimler NA /e
Deutsche Bank NA /e
Deutsche Börse NA
Deutsche Post NA /e
Deutsche Telekom NA /e
E.ON NA /e
Fresenius Med. Care St.
Fresenius SE&Co /e
HeidelbergCement
Henkel Vz.
Infineon NA
Linde
Lufthansa vNA
Merck
Münchner Rück vNA /e
ProSiebenSat.1
RWE St.
SAP SE /e
Siemens NA /e
ThyssenKrupp
Volkswagen Vz. /e
Vonovia SE
Div.
1,50
6,85
2,80
2,25
0,70
2,90
3,25
3,25
0,75
2,10
0,85
0,50
0,50
0,78
0,44
0,75
1,31
0,20
3,15
1,00
7,75
1,60
1,00
1,10
3,50
0,15
4,86
0,74
11.4.
20162,75
1903,97
8751,47
20444,18
6200,12
4868,33
4312,63
15751,13
2246,61
7751,58
11.4.
102,35
139,65
64,11
102,05
76,53
74,79
7,73
184,20
60,50
14,00
71,31
24,30
15,16
8,46
78,21
63,51
74,31
98,48
12,38
123,50
14,03
76,39
175,45
45,11
11,88
67,42
89,39
19,14
106,40
32,31
+/- in %
– 0,04
– 0,29
+ 0,44
+ 0,39
– 0,07
+ 0,36
+ 0,22
– 0,44
+ 0,24
– 0,84
(Xetra)
+/- in %
– 0,63
+ 0,54
+ 1,62
+ 0,29
– 0,46
+ 0,66
+ 3,16
+ 1,21
+ 1,48
+ 0,07
– 0,52
+ 1,04
+ 0,36
+ 2,30
– 0,03
+ 0,24
– 0,15
+ 0,13
– 0,20
+ 1,69
+ 1,30
– 0,27
+ 0,37
+ 0,21
+ 1,98
– 0,13
+ 0,16
+ 2,55
+ 2,36
+ 0,42
/e = Euro-Stoxx-50 Werte
M-DAX
Aareal Bank
Airbus Group (NL) /e
Alstria Office
Aurubis
Axel Springer SE
Bilfinger
Brenntag NA
Covestro
CTS Eventim
DMG Mori
Dt. EuroShop NA
Dt. Pfandbriefbank
Dt. Wohnen Inh.
Dürr
Evonik Industries
Fielmann
Fraport
Fuchs Petrolub Vz.
GEA Group
Gerresheimer
Hann. Rückvers. NA
Hella
HOCHTIEF
Hugo Boss NA
Div.
1,20
1,20
0,50
1,35
1,80
2,00
0,90
0,40
0,55
1,30
0,44
1,65
1,00
1,60
1,35
0,77
0,70
0,75
4,25
0,77
1,90
3,62
11.4.
29,62
56,32
12,50
41,22
50,50
38,64
51,18
33,11
30,50
41,60
41,15
8,71
27,80
64,80
26,38
67,03
52,72
38,50
41,74
70,18
101,15
34,66
111,10
56,47
(Xetra)
+/- in %
+ 0,82
– 2,21
– 0,08
+ 1,59
+ 0,30
+ 1,42
+ 0,24
+ 1,16
– 0,02
+ 0,73
– 0,31
+ 0,15
– 1,42
+ 0,25
+ 2,25
+ 0,27
+ 0,63
+ 0,04
– 1,21
+ 0,41
+ 0,60
+ 1,24
– 0,40
+ 0,30
DAX
+ 60,73 (+ 0,63 %)
G
M-DAX
9682,99
g
– 7,76 (– 0,04 %)
20162,75
Philips Elec. (NL)
Safran (FR)
Sanofi S.A. (FR)
Schneider Electr. (FR)
Soc. Générale (FR)
St. Gobain (FR)
Telefónica (ES)
Total (FR)
Unibail-Rodamco (FR)
UniCredit (IT)
Unilever N.V. (NL)
Vinci (FR)
Vivendi (FR)
STOXX-50
–––– Dax –––– 38-Tage-Ø –––– 200-Tage-Ø
–––– M-Dax –––– 38-Tage-Ø –––– 200-Tage-Ø
TOPS DAX
G
Commerzbank
ThyssenKrupp
Volkswagen Vz.
E.ON NA
RWE St.
11.4.
7,73
19,14
106,40
8,46
11,88
%
+ 3,16
+ 2,55
+ 2,36
+ 2,30
+ 1,98
11.4.
102,35
71,31
76,53
76,39
12,38
%
– 0,63
– 0,52
– 0,46
– 0,27
– 0,20
FLOPS DAX
g
Adidas NA
Deutsche Börse NA
Beiersdorf
Merck
Infineon NA
Jungheinrich
K+S NA
Kion Group
Krones
KUKA
Lanxess
LEG Immobilien
Leoni
Metro St.
MTU Aero Engines
Norma Group
Osram Licht
Rheinmetall
Rhön-Klinikum
RTL Group (LU)
Salzgitter
STADA vNA
Steinhoff Intern. (NL)
Ströer SE & Co.
Südzucker
Symrise
TAG Immobilien
Talanx
Wacker Chemie
WINCOR NIXDORF
Zalando
TEC-DAX
ADVA Optical Net.
Aixtron SE NA
Bechtle
Cancom
Carl Zeiss Meditec
CompuGroup Med.
Dialog Semic. NA (UK)
Drägerwerk Vz.
Drillisch
EVOTEC
freenet NA
GFT Technologies
Jenoptik
MorphoSys
Nemetschek
Nordex SE
Pfeiffer Vacuum
QIAGEN (NL)
RIB Software
Sartorius Vz.
Siltronic
SLM Solutions Group
SMA Solar Technol.
1,04
0,90
0,55
1,25
0,40
0,50
1,96
1,20
1,00
1,45
0,75
0,90
0,30
0,80
3,50
0,20
0,66
1,65
0,40
0,25
0,75
0,50
1,25
1,50
-
79,90
19,29
49,60
103,10
90,77
41,80
83,70
29,27
28,34
81,46
47,08
45,42
67,00
28,06
72,64
24,86
36,05
5,59
55,77
15,10
58,88
12,06
29,25
76,79
52,35
29,21
– 0,13
+ 1,98
– 0,90
+ 0,10
– 2,04
+ 0,36
– 0,92
+ 1,33
+ 2,14
– 0,20
– 0,49
+ 1,26
+ 0,30
+ 0,11
+ 0,06
+ 2,96
– 0,29
+ 0,09
– 0,52
+ 2,06
– 0,34
± 0,00
– 0,68
– 0,01
+ 0,02
+ 2,20
(Xetra)
Div.
1,20
0,50
0,38
0,35
1,39
1,70
1,50
0,25
0,20
0,40
2,65
0,16
1,52
-
11.4.
10,09
4,48
89,81
42,29
29,00
36,66
34,25
59,67
35,59
3,39
25,96
21,14
14,25
48,53
44,19
23,27
97,00
19,88
9,59
222,75
17,00
25,85
45,16
+/- in %
– 1,75
+ 1,24
– 0,56
– 1,61
– 0,96
– 0,61
– 2,02
+ 1,46
– 0,46
+ 1,29
+ 0,41
– 0,42
+ 2,00
+ 2,38
+ 0,11
+ 0,22
+ 0,17
+ 0,10
+ 0,87
– 2,58
+ 4,01
+ 3,52
– 0,38
E-STOXX 50
DOW JONES
TEC-DAX 30
G
G
g
(20:00)
+ 12,25 (+ 0,42 %)
2924,23
+ 83,14 (+ 0,47 %)
17660,10
– 3,47 (– 0,21 %)
1631,82
EURO ($)
GOLD ($)
ROHÖL ($)
G
G
G
± 0,00 (+ 0,24 %)
1,139
+ 16,37 (+ 1,32 %)
1255,595
Software
STRATEC Biomed.
Süss MicroTec NA
Telefonica Deutschl.
United Internet NA
Wirecard
Xing NA
S-DAX
Adler Real Estate
ADO Properties (LU)
Amadeus Fire
BayWa vNA
Bertrandt
Biotest Vz.
Borussia Dortmund
Braas Monier (LU)
Capital Stage
CeWe Stiftung
comdirect bank
Deutsche Beteilig.
Deutz
DIC Asset
ElringKlinger NA
Ferratum Oyj (FI)
Gerry Weber Int.
GfK SE
Grammer
Grenkeleasing
Hamborner Reit
Hamburger Hafen
Hapag-Lloyd
Heidelberger Druck.
Hornbach Hold.
Hypoport
Indus Hold.
Klöckner & Co. SE NA
Koenig & Bauer
KWS SAAT
PATRIZIA Immob. NA
Puma SE
Rational
SAF Holland (LU)
Schaeffler
Scout24
SGL Carbon SE
Sixt SE St.
Stabilus (LU)
TAKKT
Tele Columbus
TLG Immobilien
+ 0,72 (+ 1,72 %)
42,61
0,50
0,70
0,24
0,60
0,13
0,92
33,47
43,40
9,46
4,63
43,71
34,00
167,90
Div.
3,37
0,80
2,45
0,22
0,05
0,30
0,15
1,55
0,40
1,00
0,07
0,35
0,55
0,05
0,75
0,65
0,75
1,10
0,39
0,52
0,77
1,20
0,20
3,00
0,50
6,80
0,27
1,20
0,32
0,25
11.4.
11,18
30,28
64,22
30,40
99,80
16,23
4,03
23,37
7,16
59,40
9,80
24,56
4,18
8,23
22,51
23,30
12,56
33,81
35,73
184,80
9,71
13,29
16,20
1,87
55,00
57,88
42,90
8,74
32,22
292,00
22,48
193,90
463,70
10,66
13,36
30,65
9,03
48,22
43,69
16,60
9,37
18,87
– 1,30
+ 1,44
– 0,32
± 0,00
– 1,02
+ 0,74
– 0,97
(Xetra)
+/- in %
– 0,58
+ 0,08
– 0,83
– 0,16
+ 1,43
– 0,64
– 1,35
– 0,79
+ 0,59
+ 1,02
+ 1,71
– 1,15
– 0,76
+ 1,38
+ 3,47
+ 1,53
+ 2,53
+ 2,30
– 1,35
+ 0,33
+ 1,69
+ 1,14
– 1,49
– 0,69
+ 0,46
+ 0,31
– 1,27
+ 1,31
– 0,72
– 0,68
– 3,23
– 0,05
– 0,87
+ 2,11
+ 1,60
+ 0,99
+ 3,59
+ 0,25
+ 0,90
+ 0,61
+ 1,63
+ 0,83
TOPS M-DAX
G
Salzgitter
Evonik Industries
Zalando
Metro St.
Südzucker
11.4.
24,86
26,38
29,21
28,34
15,10
%
+ 2,96
+ 2,25
+ 2,20
+ 2,14
+ 2,06
11.4.
56,32
90,77
27,80
41,74
83,70
%
– 2,21
– 2,04
– 1,42
– 1,21
– 0,92
FLOPS M-DAX
g
Airbus Group
KUKA
Dt. Wohnen Inh.
GEA Group
LEG Immobilien
Vossloh
VTG
Wacker Neuson SE
Washtec
WCM
Wüst. & Württ.
Zeal Network (UK)
zooplus
0,45
0,50
1,65
0,50
0,70
-
MITTELDEUTSCHE AKTIEN
Carl Zeiss Meditec
Dt. Eff. u. Wech.Bet.
Funkwerk
Geratherm Medical
GK Software
Halloren Schokoladenf.
Hyrican
Intershop
Jenoptik
Probiodrug
publity
Sachsenmilch
Verbio Vereinigte Bio.
VITA 34
Volkswagen St.
EURO-STOXX-50
Air Liquide (FR)
Anh.-Busch Inbev (BE)
ASML Hold. (NL)
AXA (FR)
Banco Santander (ES)
BBVA (ES)
BNP Paribas (FR)
Carrefour (FR)
Danone (FR)
Enel (IT)
Engie (FR)
Eni (IT)
Essilor Internat. (FR)
Generali (IT)
Iberdrola (ES)
Inditex (ES)
ING Groep (NL)
Intesa Sanpaolo (IT)
L’Oréal (FR)
LVMH (FR)
Nokia (FI)
Orange (FR)
Div.
0,38
0,25
0,10
0,04
0,20
2,00
0,11
0,10
0,15
4,80
58,00
27,30
13,97
37,21
3,07
17,96
44,00
121,60
11.4.
28,84
1,75
2,30
11,69
40,39
7,05
5,00
1,37
13,91
21,75
35,66
4426,00
8,02
4,75
121,90
+ 0,38
– 1,44
– 0,18
+ 3,29
+ 0,33
– 0,22
+ 4,63
– 0,04
+/- in %
– 1,86
+ 2,70
+ 5,26
+ 2,55
– 0,79
– 0,21
± 0,00
– 1,87
+ 0,07
– 1,15
+ 5,10
± 0,00
+ 0,16
+ 5,56
+ 0,91
ohne Deutschland
Div.
2,55
1,60
0,70
0,95
0,05
0,08
1,51
0,68
1,50
0,14
0,50
0,40
1,03
0,60
0,03
0,26
0,24
0,07
2,70
1,35
0,14
0,20
11.4.
95,40
105,91
87,86
20,04
3,75
5,52
42,59
24,16
60,93
3,75
13,59
12,97
106,31
12,60
5,85
28,57
10,40
2,35
154,85
144,75
5,18
14,38
+/- in %
+ 0,94
– 0,79
– 0,39
+ 0,75
+ 1,41
+ 1,53
+ 1,60
+ 2,70
– 0,70
+ 1,46
+ 2,02
+ 2,24
– 1,00
+ 1,53
+ 1,16
– 0,27
+ 2,50
+ 3,07
+ 0,10
– 1,03
– 2,50
+ 0,77
ABB NA (CH)
AstraZeneca (UK)
Barclays PLC (UK)
BP PLC (UK)
Brit. Am. Tobacco (UK)
BT Group (UK)
Credit Suisse NA (CH)
Diageo (UK)
GlaxoSmithKline (UK)
HSBC Hold. (UK)
Imperial Tobacco (UK)
Lloyds Bank.Group (UK)
National Grid (UK)
Nestlé NA (CH)
Novartis NA (CH)
Novo-Nordisk AS B (DK)
Prudential (UK)
Reckitt Benckiser (UK)
Richemont (CH)
Rio Tinto (UK)
Roche Hold. GS (CH)
Royal Dutch Shell A (UK)
UBS Group (CH)
Unilever plc. (UK)
Vodafone Group (UK)
Zurich Insurance Grp (CH)
US AKTIEN
3M
American Express
AT&T
Boeing
Caterpillar
Chevron Corp.
Cisco Systems
Coca Cola
Disney Co.
Dow Chemical
DuPont
Exxon Mobil
General Electric
Goldman Sachs
Home Depot
IBM
Intel
Johnson&Johnson
JP Morgan Chase
McDonald’s
Merck & Co.
Microsoft
Mondelez Intern.
Nike
Pfizer
Procter & Gamble
Travelers Comp.
United Technologies
Verizon
VISA Inc.
Wal-Mart Stores
INVESTMENTFONDS
0,80
0,60
2,85
0,56
1,22
1,24
0,40
0,61
4,85
0,12
0,30
0,57
1,00
23,95
59,24
74,18
52,89
31,54
38,82
9,38
40,14
236,53
3,16
39,56
64,81
18,44
+ 0,02
+ 0,73
– 0,63
+ 0,36
+ 2,51
+ 1,92
+ 0,42
+ 0,18
+ 0,22
+ 2,73
+ 0,15
– 0,29
+ 1,04
ohne Euro-Stoxx-50
Div.
1,31
0,04
0,10
1,05
0,04
0,23
0,23
0,21
0,49
0,02
0,15
2,25
2,70
6,40
0,36
0,50
1,60
0,74
8,10
0,47
0,23
0,04
-
11.4.
17,14
52,01
1,95
4,45
52,96
5,41
12,21
24,15
18,44
5,29
47,98
0,82
12,50
64,70
66,20
49,26
16,32
86,50
55,09
25,74
223,29
21,78
13,45
41,09
2,86
184,58
+/- in %
+ 0,40
– 0,65
+ 4,73
+ 0,61
+ 1,04
– 1,19
+ 1,37
– 0,07
+ 0,87
+ 1,83
+ 0,41
+ 1,24
+ 0,02
– 3,05
– 0,12
– 0,99
– 1,23
+ 1,73
– 0,39
+ 3,12
+ 0,17
+ 1,21
– 0,13
+ 1,38
+ 0,56
+ 1,35
Div.
1,11
0,29
0,48
1,09
0,77
1,07
0,26
0,35
0,71
0,46
0,38
0,73
0,23
0,65
0,69
1,30
0,26
0,75
0,44
0,89
0,46
0,36
0,17
0,16
0,30
0,66
0,61
0,64
0,57
0,14
0,50
11.4.
146,86
52,04
33,63
112,60
65,99
83,82
24,39
41,00
84,87
44,21
55,72
73,45
26,98
132,39
117,74
131,33
28,15
95,60
51,51
112,31
48,42
48,20
37,09
51,25
28,18
72,82
100,99
90,00
45,47
68,62
59,57
+/- in %
± 0,00
– 1,03
– 1,24
+ 0,31
+ 0,55
+ 0,35
+ 0,51
+ 0,02
+ 1,04
– 0,55
+ 0,52
+ 0,23
+ 0,01
– 0,63
+ 0,52
+ 0,44
+ 1,25
+ 0,09
+ 1,18
+ 0,11
– 0,62
+ 0,01
+ 0,66
– 2,01
– 1,03
– 0,13
– 0,06
+ 0,40
– 0,85
+ 0,33
– 0,36
11.4.
Ausschüttung
AGI GmbH Adifonds A
0,41
AGI GmbH Adiverba A
1,02
AGI GmbH Biotechnologie A
AGI GmbH Concentra A
0,66
AGI GmbH EuropaVision A
0,83
AGI GmbH Flex Eur Ba AE
1,38
AGI GmbH Flex Eur Dy AE
1,26
AGI GmbH Flexi Rentenf. A
1,90
AGI GmbH Fondak A
0,79
AGI GmbH Global Eq.Divid A
1,41
AGI GmbH Informationst. A
AGI GmbH Nürnb. Eurold. A
1,00
AGI GmbH Plusfonds
0,71
AGI GmbH Rentenfonds A
1,46
AGI GmbH US Large Cap Gr. A
0,23
AGI GmbH Wachstum Eurol A
0,44
AGI GmbH Wachstum Europa A
0,72
AGI GmbHLux AGIF Gl Eq ATE
AGI Ireland Gl. Intell. Cap. A
BNYMService PB Europa*
0,52
DeAM DWS Cov Bond Fd LD
0,64
DeAM DWS Europ. Opp
2,43
DeAM DWS Eurovesta
1,67
DeAM DWS Glbl Value LD
1,76
DeAM DWS Investa
2,35
DeAM DWS Top Dividen LD
3,00
Rückn.
103,62
116,31
138,72
98,81
24,93
65,32
62,83
89,09
143,00
96,28
155,85
109,84
123,31
88,46
61,29
95,82
104,22
9,62
75,14
39,25
55,26
261,95
108,72
217,57
145,35
115,22
+/- in %
+ 0,57
+ 0,67
– 0,54
+ 0,79
+ 0,65
+ 0,49
+ 0,62
+ 0,22
+ 0,71
+ 0,23
– 0,25
+ 0,76
+ 0,57
+ 0,08
– 0,08
+ 0,57
+ 0,47
+ 0,21
+ 0,89
+ 1,26
+ 0,07
+ 0,56
+ 0,82
+ 0,37
+ 0,96
+ 0,53
DeAM DWS Top Prtf Off
DeAM DWS Top World
DeAM DWS TRC Deutschl.
DeAM DWS Vermbf.I LD
DeAM DWS Vermbf.R
DeAM grundb. global RC
DeAM OP Euroland Werte
DeAM PB Dyn.Vision
DeAM Spezial 3
Deka Deut. AriDeka CF
Deka Deut. DekaFonds CF
Deka Deut. DekaRent-Intern. CF
Deka Deut. Euro Potential TF
Deka Deut. Technologie CF
Deka Deut. TeleMedien TF
Deka Eu.Stocks CF
Deka Immob Europa
Deka Immob Global
Deka Struk.2Wachs.
Fidelity Euro Blue Chip*
Fidelity European Growth*
Fidelity European Sm. Comp.*
Frank.Temp. FRK US Equity A
A*
*
Frank.Temp. TEM East.EuropeA a*
Frank.Temp. TEM Gr. Inc.Ad
Inc.Ad*
*
FT Inv-GmbH AccuZins
FT Inv-GmbH Frankfurt-Effek
FT Inv-GmbH GlobalDynamik
FT Inv-GmbH InterSpezial
Pioneer In. Disc.Balanced
Pioneer nordasia.com
Pioneer NordInternet
Pioneer PI German Equity
Pioneer SA Indian Equt A€ ND*
Pioneer SA PF Gr.China Equ.*
Pioneer SA PF-Glob.Ecology A*
Pioneer SA PF-Glob.Select T*
Pioneer SA PF-Top Eur.Play. T*
Pioneer Top World
SEB Green Bond D*
SEBÖkoLux*
Union UniDyn.Europa A*
Union UniEuroAktien*
Union UniEuroSt.50 A*
Union Unifavorit: Aktien*
Union UniFonds*
Union UniMarktf. A*
Union UniSel. Global I*
Union UniStrat: Ausgew.*
UniRealEst UniImmo:Dt.*
UniRealEst UniImmo:Europa*
Universal SEB EuroCompanies*
0,30
0,50
0,39
1,15
0,06
1,60
1,63
0,42
0,87
0,74
0,73
0,90
1,27
0,55
0,07
0,13
0,36
1,52
0,26
1,75
0,61
1,22
0,66
0,69
1,16
0,99
0,49
0,33
2,40
1,30
1,78
58,94
82,30
147,97
124,66
19,41
52,72
71,67
59,03
94,64
59,17
89,20
19,99
102,82
22,75
70,52
33,13
45,67
54,82
39,63
20,06
12,75
41,66
21,74
18,21
21,21
295,14
183,60
47,80
35,16
71,87
58,27
62,02
173,72
71,30
10,41
218,11
79,78
7,35
107,71
54,44
42,49
74,39
56,85
41,69
110,41
42,79
35,17
58,41
54,57
92,04
54,84
51,67
+ 0,44
+ 0,54
+ 0,73
+ 0,36
+ 0,05
– 0,02
+ 1,03
+ 0,79
– 0,28
+ 0,92
+ 1,07
+ 0,20
+ 0,68
+ 0,18
+ 0,33
+ 1,01
+ 0,04
+ 0,02
– 0,05
+ 1,21
+ 1,11
+ 0,65
+ 0,46
+ 1,22
+ 1,29
+ 0,22
+ 1,27
+ 1,08
+ 0,23
+ 0,24
+ 1,22
– 0,34
+ 1,15
– 0,10
– 0,10
+ 0,67
+ 0,08
+ 0,96
+ 0,10
– 0,05
+ 0,72
+ 0,53
+ 1,01
+ 1,21
+ 0,19
+ 0,82
+ 0,54
– 0,43
+ 0,09
± 0,00
± 0,00
+ 1,17
ZINSEN UND RENDITEN
Hauptrefi.
Spitzenrefinanzierung
Euribor 3 Monate
Rendite Anleihen 3-5 Jahre
Rendite Anleihen 5-8 Jahre
Rendite Anleihen 8-15
10-j.Staatsanleihe Deutschland
10-j.Staatsanleihe USA
0,00 %
0,25 %
-0,25 %
-0,47 %
-0,30 %
0,09 %
0,13 %
1,75 %
EDELMETALLE UND ROHSTOFFE
Gold 1 kg (in Euro)
Silber 1 kg (in Euro m.Mwst)
Platin 1 uz (in Euro)
Aluminium 99,7%
Blei in Kabeln
Kupfer Del-Notiz
Kupfer MK
Messing 58
11.4. +/- in Euro
35605,00
+ 360,00
600,10
+ 10,10
1142,40
+ 21,40
158,00
± 0,00
173,39
– 0,09
418,70
– 1,79
505,37
– 2,02
375,00
– 1,00
DEVISEN UND SORTEN
1 Euro
Geld
Brief
Australien 1,4955
1,5155 1 AUD
Dänemark 7,4222
7,4622 100 DKK
Großbrit.
0,7987
0,8027 1 GBP
Japan
123,0300 123,5100 100 JPY
Kanada
1,4731
1,4851 1 CAD
Norwegen 9,3691
9,4171 100 NOK
Polen
4,2552
4,3032 100 PLN
Schweden 9,2643
9,3123 100 SEK
Schweiz
1,0876
1,0916 1 CHF
Tschechien 26,6320 27,4320 100 CZK
Ungarn 309,3800 314,5800 100 HUF
USA
1,1368
1,1428 1 USD
Erläuterungen
Ank.
0,63
12,89
1,21
0,78
0,65
10,22
21,66
10,33
0,89
3,31
0,29
0,85
Verk.
0,71
14,06
1,29
0,84
0,71
11,07
25,66
11,23
0,95
3,92
0,35
0,91
Aktien Xetra-Kurse (Schluss: 17.30 Uhr), im übrigen Kurse
des Frankfurter Parketthandels (Schluss: 20.00 Uhr).
St.=Stammaktie; Vz.=Vorzugsaktie; Na=Namensaktie;
Dividenden: Letzte Zahlung in Landeswährung
Nikkei=© Nihon Keizai Shimbun, Inc.;
Fonds: *=Preis vom Vortag oder letzt verfügbar; kursiv,
wenn nicht in Euro.
Alle Angaben ohne Gewähr
Quelle:
DIENSTAG, 12. APRIL 2016 | M I T T E L D E U T S C H E Z E I T U N G
RATGEBER
Schmerzfrei radeln
19
WOHLFÜHLEN
FREIZEIT
IN KÜRZE
GESUNDHEIT
Vier Wochen vor OP mit
dem Rauchen aufhören
Um den Rücken nicht unnötig zu belasten, sollten am Fahrrad insbesondere Sattel und Lenker
individuell auf den Fahrer eingestellt werden. Experten sagen, wie das funktioniert.
Raucher sollten mindestens vier
Wochen vor einer Operation
aufs Rauchen verzichten. Denn
wegen des Rauchens heilen
Wunden schlechter. Darauf
weist die Deutsche Lungenstiftung hin. Der Grund ist der erhöhte Kohlenmonoxid-Gehalt
im Blut. Für die Wundheilung
benötigt der Körper jedoch viel
Sauerstoff. Rauchen erhöht außerdem Puls und Blutdruck und
belastet somit das Herz. Dabei
machen Narkose und OP dem
Kreislauf ohnehin schon zu
schaffen.
VON DETLEF DETJEN
D
er beste Weg, um Rückenschmerzen vorzubeugen, ist
eine gut trainierte Muskulatur entlang der Wirbelsäule. Bewegung ist also der Schlüssel zu einem schmerzfreien Alltag. Besonders gut geeignet ist Radfahren,
um den Rücken zu stärken. Die
wichtigste Voraussetzung für rückengerechtes Radeln: Das Fahrrad
muss richtig eingestellt sein.
Die Aktion Gesunder Rücken hat
dafür ein paar Empfehlungen. Sie
resultieren unter anderem aus dem
medizinischen Wissen von Partnern, die den 1995 gegründeten gemeinnützigen Verein fachlich unterstützen. Er vergibt unter anderem auch ein Gütesiegel für rückenschonende Alltagsgegenstände. Was ist nun am Fahrrad zu beachten? Die wichtigsten Tipps:
Weitere Informationen unter:
www.lungenaerzte-im-netz.de
KÜCHENTIPP
Rapsöl gut als Frittierfett
für Schmalzgebäck
■ Federung
Eine falsche Einstellung am Fahrrad kann Fehlhaltungen begünstigen und ist daher für die Rückengesundheit wenig förderlich. Eine
Vielzahl an flexiblen Verstellmöglichkeiten ist deswegen die Grundvoraussetzung für eine ergonomische Sitzhaltung. Eine hochwertige
Vollfederung vorne und hinten tut
ihr übriges. Sie verhindert nach
Auskunft der Aktion, dass Stöße,
beispielsweise beim Fahren auf unebenen Wegen, direkt von den
Bandscheiben abgefangen werden
müssen.
Spaß am Radeln hat nur der, den keine Beschwerden plagen. Deshalb sind die Einstellungen am Rad wichtig.
Die richtige
Einstellung des
Rades
1. Sitzhöhe
2. Sattelposition
3. Lenkerhöhe
4. Lenkerneigung
5. Sattelneigung
6. Sitzlänge
Das Zusammenspiel von Fahrradtyp, Lenker- und Satteleinstellung
bestimmt die Sitzeinstellung. Die
gesundheitlich optimale Haltung
entspricht der natürlichen DoppelS-Form der Wirbelsäule. Eine leicht
nach vorn gebeugte Sitzhaltung
mit maximal 30 Grad Neigung ist
ideal. Zu stark nach vorn gebeugtes
Sitzen hat den Nachteil, dass Radfahrer den Kopf weiter in den Nacken nehmen und damit ihre Halswirbelsäule zusätzlich belasten.
Wenn sie dabei überlastet wird,
kann das zu Schmerzen und anderen Problemen führen. Die Voraussetzung für eine sportliche Position
Quelle: Aktion Gesunder Rücken
Grafik: MZ Satz GmbH
■ Sitzhaltung
mit stark nach vorne geneigtem
Oberkörper ist eine bereits gut ausgebildete Muskulatur. Diese Haltung ist daher laut der Rücken-Experten für Einsteiger oder Men-
Am 19. Juni startet
die MZ-Radpartie
Jetzt anmelden und Geld sparen.
Am 19. Juni findet zum zehnten
Mal die MZ-Radpartie statt. Zur
Auswahl stehen vier Strecken über
17, 41, 55 und 86 Kilometer. Start
und Ziel befinden sich auf dem Gelände der Mediengruppe Mitteldeutsche Zeitung in Halle in der
Delitzscher Straße. Es geht von
hier aus unter anderem nach Oppin, rund um den
Hufeisensee und
in südliche Richtung nach Merseburg und ins Geiseltal. Bis zum 21.
Mai können sich
Teilnehmer für die Veranstaltung
anmelden. Wer sich schon bis zum
30. April entscheidet, spart 20 Prozent der Teilnahmegebühr. Anmeldungen sind auf mehreren Wegen
möglich.
■ Coupon ausfüllen und per Post
schicken an Mitteldeutsche Zeitung, Stichwort: MZ-Radpartie,
06075 Halle; die Coupons gibt es in
den MZ-Servicepunkten, in Halle
in den Filialen der Volksbank, bei
Fahrrad-XXL Emporon in der Delitzscher Straße und im Autohaus
Huttenstraße.
■ Per Telefon 0345/565 27 17
■ Fax an 0345/565 27 96
■ Online www.mz-radpartie.de
Zur zehnten Radpartie stehen die
Leser im Mittelpunkt, die bisher
immer mitgefahren sind. Wer
sich von ihnen
bis zum 30. April
per Mail bei den
Organisatoren
meldet, darf sich
auf eine Überraschung freuen.
Schön wäre es, wenn T-Shirts, Anstecker oder Medaillen der bisherigen Radpartien noch vorhanden
sind. Zum Beispiel Frank Giedo aus
Merseburg sowie Manuela und
Klaus-Dieter Rosenberger aus Halle haben noch Erinnerungsstücke.
Wer sich zum zehnten Mal an
der Radpartie beteiligt, schickt bitte
eine Mail an mz-radpartie@mz-web.de,
Anmeldung und Informationen zur Veranstaltung unter www.mz-radpartie.de
schen mit eingeschränktem Bewegungsapparat nicht empfehlenswert. Egal, welche Sitzposition bevorzugt wird: Die Wirbelsäule sollte immer gerade bleiben.
FOTO: KISON
■ Satteleinstellung
Die Position des Beckens auf dem
Sattel beeinflusst die ganze Haltung auf dem Fahrrad. Das Becken
ist richtig positioniert, wenn der
Rücken gerade bleibt. Das Becken
kippt beim Treten nicht zur Seite
weg. In diesem Fall wäre der Sattel
zu hoch eingestellt. Es rutscht auch
nicht nach vorne oder hinten. Als
Grundeinstellung empfehlen Experten eine waagerechte Sattelposition. Die Höheneinstellung des
Sattels entscheidet darüber, wie
die Knie beansprucht werden. Für
eine ideale Sattelhöhe gilt die Regel, dass das Bein während des
Fahrens nie ganz durchgestreckt
werden soll - aber fast. Auf dem Pedal liegt immer der Fußballen,
nicht die Ferse.
■ Lenker
Lenkerhöhe und -neigung sind im
besten Fall individuell einstellbar.
Das verhilft zu einer möglichst aufrechten Sitz- und einer richtigen
Armhaltung. Im Idealfall verfügt
der Lenker außerdem über einen
ergonomischen Griff oder über die
Möglichkeit, die Griffposition zu
variieren.
Um das Handgelenk nicht zu
überstrecken, ist ein leicht gebogener Lenker sinnvoll. Der Karpaltunnel, durch den die Hauptnerven
im Handgelenk verlaufen, wird so
weniger eingeengt. Wird dies nicht
beherzigt, kann sich das während
der Fahrt zum Beispiel mit einem
Kribbeln in den Händen äußern.
Sattel, Lenker, Sitzposition - das
sind nach Auskunft der Aktion Gesunder Rücken lediglich Empfehlungen, wie Körper und Fahrrad
am besten aufeinander abgestimmt
sind. Wer dennoch während des
Fahrens Schmerzen bekommt, sollte sein Fahrrad oder die Einstellungen an ihm noch einmal überprüfen, heißt es. Am besten erfolge das
unter der Anleitung eines Fachmanns.
Die Aktion Gesunder Rücken und
weitere Informationen zum Thema
im Internet unter www.agr-ev.de
Wer Schmalzgebäck wie Krapfen selbst frittieren möchte,
braucht in erster Linie das richtige Fett. Gut geeignet sei beispielsweise Rapsöl, erläutert
der Bayerische Bauernverband.
Dieses erfüllt die wichtigste
Voraussetzung: Es hält den Temperaturen von etwa 165 Grad
stand. Auch Butterschmalz, Kokosfett oder Palmöl haben diese
Eigenschaft. Auf die beiden
Letzteren sollte man aber aus
ökologischen Gründen so gut
es geht verzichten.
BAUCHSPEICHELDRÜSE
Mögliche Entzündung
abklären lassen
Übelkeit, Erbrechen, starke
Schmerzen im Oberbauch: Derartige Symptome können auf
eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse hindeuten. Auch
Fieber oder Blähungen treten
dabei oft auf. Die sogenannte
Pankreatitis sollte so schnell
wie möglich im Krankenhaus
behandelt werden. Darauf weist
die Gastro-Liga hin. Die Erkrankung wird schlimmstenfalls
chronisch. Zu den Ursachen
gehören etwa Gallensteine und
starker Alkoholkonsum.
mz-web.de
Gesundheit von A bis Z im
Lexikon, Bildergalerien und viele
weitere Tipps und Tricks:
www.mz-web.de/gesundheit
REISE UND ERHOLUNG
OSTSEE
Trassenheide/Usedom, Strandhotel Sanddorn. April: 3 Ü/HP nur
279,- e; 5 Ü/F nur 325,- e; 5 Ü/HP
nur 465,- e; Himmelfahrt: 4.-8.5.16,
4 Ü/HP, 472,- e; Preis f. 2 Pers. im
DZ. 2 Min. zum Strand! z 038371/
530,www.strandhotel-sanddorn.de,
Starck & Starck GbR, Strandstr.
10, 17449 Trassenheide
Angebot bis 29.4. in 18609 Binz
Haus Edelweiß 3 x Ü/HP 149 e, 5 x
Ü/HP 229 e, 7 x Ü/HP 299 e p. P. im
DZ, 1 Kind b. 10 J. frei, 80 m z.
Strand, Lift im Haus. Bartuschat
GbR, Lottumstraße 27, z (038393)
29 03, www.edelweiss-binz.de
Schnupperangebot an der Polnischen Ostsee 5 Tage 4 x Ü/F/HP
99,- e/P., Pension, eig. Steg + Boote.
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Koblenz • 2x Frühstück, 2x Abendessen
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Koblenz • Berg- und Talfahrt mit der Seilbahn
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+++ Kinder vermisst +++
Im vergangenen Jahr sind mehr als
8 000
Flüchtlingskinder
in
Deutschland verschwunden. Viele
tauchten wieder auf, aber noch immer gelten 5 835 Minderjährige als
vermisst. Das berichtet am Montag
die Funke Mediengruppe, die sich
auf das Bundesinnenministeriums
beruft. Unter den knapp 6 000
noch immer vermissten Personen
seien demnach 555 Kinder unter
14 Jahren. Die Vermissten stammen größtenteils aus den Ländern
Afghanistan, Syrien, Eritrea, Marokko und Algerien. Gründe für
das Verschwinden der Menschen
nannte das Ministerium aber nicht.
Viele Minderjährige flüchten ohne
ihre Eltern nach Deutschland, häufig, weil die Familien die Flucht nur
für eine Person bezahlen können.
Die deutsche Botschaft in der Türkei steht in der Hauptstadt Ankara. Was passiert hinter den Mauern?
FOTO: DPA
Gestatten: Botschafter
Geflüchteter Junge
FOTOS: DPA
+++ Gefälschte Arznei +++
Im vergangenen Jahr wurden in
Deutschland mehr gefälschte Medikamente sichergestellt als in den
Vorjahren. Das geht aus der Zollstatistik hervor, die am Montag
vorgestellt wurde. Demnach wurden 3,9 Millionen Tabletten sichergestellt, das sind mehr als viermal
so viele wie im Jahr 2014. Illegale
Medikamente können aber gefährlich werden und krank machen.
Experten raten deshalb zur Vorsicht bei Internetbestellungen.
+++ Gleitzeit für Schüler +++
Ein Gymnasium in Alsdorf im Bundesland Nordrhein-Westfalen geht
einen ganz neuen Weg: Dort bekommen die Oberstufenschüler
Gleitzeit, das heißt, sie entscheiden
selbst, wann der Unterricht für sie
beginnt. Das Modell Gleitzeit
stammt aus dem Berufsleben und
bedeutet, dass Mitarbeiter praktisch kommen und gehen können,
wann sie möchten - solange sie lange genug auf Arbeit sind und ihre
Aufgaben erledigen. In Alsdorf
können die Schüler die erste Stunde nun völlig frei gestalten und den
Lernstoff wiederholen. Wer lieber
schlafen und erst zur zweiten Stunde kommen möchte, muss das später nachholen.
+++ Wieder mehr Tiger +++
Die Zahl der wild lebenden Tiger
auf der Welt steigt wieder. Seit
2010 hat sich die Anzahl um etwa
800 auf rund 3 900 erhöht. Das gaben die Umweltstiftung „World
Wide Fund For Nature“ (WWF) und
die Tierschutzvereinigung „Global
Tiger Forum“ bekannt. 2010 gab es
nur noch knapp 3 200 wild lebende
Tiger auf der Welt, Experten hatten
vor einem Aussterben gewarnt.
Seitdem ist besonders in Indien
und Nepal die Zahl gestiegen.
Es gibt nur noch wenige wilde
Tiger, aber die Zahl steigt.
V
or kurzem gab es Streit wegen einer Fernsehsendung:
Darin wurde der türkische
Präsident Erdogan veralbert. Darüber hat er sich geärgert und den
deutschen Botschafter in der Türkei einbestellt. Wir erklären wir
dir, was das bedeutet und was ein
Botschafter eigentlich macht
1
Was sind die Aufgaben eines Diplomaten?
Menschen, die für ihre Regierung
im Ausland arbeiten und verhandeln, nennt man Diplomaten. Das
Wort „Diplomatie“ kommt aus dem
Griechischen und bedeutet „Kunst
der Verhandlung“.
2
Was bedeutet es, Botschafter zu sein?
Ein Botschafter ist der Chef der Diplomaten und der Chef einer Bot-
Die Türkei hat kürzlich den
deutschen Botschafter einbestellt. Was
bedeutet das eigentlich?
POLITIK
schaft. Als Botschaft bezeichnet
man das Gebäude im Ausland, in
dem der Botschafter und seine Angestellten arbeiten. Deutsche Bürger können dort zum Beispiel um
Hilfe bitten, wenn sie ihren Pass
verloren haben. In fast allen Ländern der Erde gibt es deutsche Botschafter. Zurzeit ist aber zum Beispiel die Botschaft in Syrien geschlossen, weil es dort wegen des
Krieges zu gefährlich für die Mitarbeiter wäre. Um Botschafter zu
werden, muss man schon für lange
Zeit beim Auswärtigen Amt in Berlin arbeiten. Wer dann tatsächlich
Botschafter wird, das entscheidet
in der Regel der Bundesaußenminister. Das ist zurzeit Frank-Walter
Steinmeier.
Warum schnarchen manche
Menschen in der Nacht?
Einer schnarcht, der andere liegt genervt wach - aber warum?
FOTO: DPA
„Rrrrrrr. . . Rrrrrrr. . .“ - bestimmt durch den geöffneten Mund. Dahast du auch schon mal das Ge- durch gerät dann beim Einatmen
räusch gehört, das schnarchende die Luft in Schwingung, auch das
Menschen im Schlaf machen. Zäpfchen, der Rachenraum und
Rund zehn bis 30 Prozent der Er- das Innere des Mundes schwinwachsenen
schnarchen
im gen. So entsteht das typische
Schlaf, das ist bis zu jeder
Schnarchgeräusch.
Dritte. Aber warum schnarSchnarchen entsteht also
chen Menschen eigentlich?
durch AtemprobUnd
warum
leme. Die könschnarchen nur
nen verschiedeGalaktikus
einige? Wir erne Ursachen haklären dir, was
ben: vergrößerantwortet
es mit dem nervte
Mandeln,
tötenden Geräusch auf sich hat.
Schnupfen, eine verkrümmte NaLautes Schnarchen entsteht senscheidewand. Je älter man
meist, wenn die Atemwege enger wird, desto wahrscheinlicher
als normal sind. Dadurch fällt wird das Schnarchen. Das liegt
den Betroffenen das Atemholen daran, dass im Alter die Muskeln
schwerer. Wegen dieser Anstren- im Mundraum erschlaffen, was
gung atmen die Schlafenden oft wiederum zu Schnarchen führt.
3
Was macht ein Botschafter eigentlich genau?
Botschafter vertreten Deutschland
im Ausland. Sie sollen im Gastland
erklären, was und warum etwas in
Deutschland passiert. Und sie
überbringen Politikern im Ausland
Botschaften der deutschen Regierung. Botschafter sind aber auch
Augen und Ohren Deutschlands:
Sie sollen beobachten und hören,
was in ihrem Gastland passiert.
Außerdem soll der Botschafter dafür sorgen, dass die Beziehungen
zwischen Deutschland und seinem
Gastland gut sind. Um das zu erreichen, trifft sich ein Botschafter mit
Politikern, Firmenchefs und anderen Menschen in seinem Gastland.
Eine Ziege hat ein Café unsicher gemacht . . .
Einen äußerst ungewöhnlichen
Gast hatte ein Café im US-Bundesstaat Kalifornien. In das Geschäft der Kaffeehauskette
„Starbucks“ spazierte nämlich
nicht etwa ein Mann oder eine
Frau, um in aller Ruhe
einen Kaffee zu trinken - sondern eine Ziege.
Die Ziege mit dem
hübschen Namen Millie war in einem Einkaufszentrum in der
Stadt Rohnert Park
umhergelaufen. Wie
das Nachrichtenportal
„Spiegel Online“ berichtet, hatten mehrere Menschen wegen
ihr die Polizei gerufen,
die das Tier einfangen
sollte. Allerdings gestaltete sich das für die
Polizisten sehr viel
schwieriger als gedacht: Millie war nämlich - wie
es sich wohl für eine Ziege gehört - ziemlich zickig. Und vom
Eingefangenwerden hielt sie
schon gar nichts. So ließ sich
Millie auch nicht mit Bananen
weglocken
und
spazierte
schließlich in das Café. Blöd nur:
Von dort konnte sie nicht mehr
entkommen. Ein Polizist fing die
Ziege ein und brachte sie zu ihrem Besitzer, der ganz in der Nähe des Einkaufszentrums lebt.
Mannomann
VON KATHY STOLZENBACH
4
Was heißt es, Immunität
zu genießen?
Botschafter haben in dem Land, in
dem sie arbeiten, besondere Rechte, sie genießen Immunität. Sie
können im Gastland nicht von der
Polizei festgenommen oder von einem Gericht verurteilt werden.
Trotzdem darf der Botschafter keine Verbrechen begehen. Dann würde er in Deutschland vor ein Gericht kommen.
5
Was passiert bei einer
Einbestellung?
Wenn ein Botschafter von seinem
Gastland einbestellt wird, heißt das
nichts Gutes: Das Gastland möchte
damit deutlich machen, wenn es
über etwas verärgert ist – wie etwa
die Türkei über die Erdogan-Witze.
Das Gastland kann den Botschafter
sogar zu einer „unerwünschten
Person“ erklären und ausweisen.
Das passiert aber nur sehr selten.
Die neunjährige Pip Bartlett hat eine besondere Gabe: Sie kann mit
magischen Tieren sprechen - mit
Einhörnern, Minigreifen und
Hopp-Grackeln. Mit ihren Eltern
und Lehrern
klappt
die
Verständigung
allerdings manchmal nicht so
gut. Ihre Sommerferien verbringt Pip bei
ihrer
Tante
Emma. Diese
leitet eine Praxis für magische Tiere, und begeistert plaudert Pip den ganzen Tag
mit den verrücktesten Geschöpfen,
die man je gesehen hat. Doch dann
taucht ein abenteuerliches Problem auf: nämlich Unmengen von
Fussels, kleinen pelzigen Wesen,
die plötzlich die Stadt überschwemmen. Das große Problem
mit Fussels: Wenn sie sich aufregen, gehen sie in Flammen auf!
Hier können nur Pip und ihr neuer
Freund Thomas helfen.
„Pip Bartlett und die magischen
Tiere“ (Heyne fliegt, 12,99 Euro) ist
der Auftakt zu einer lustigen und
spannenden, dreibändigen Serie
der Autorin Maggie Stiefvater.
Witz
der Woche
Herr Niemand und Herr Keiner sitzen auf einem Baum. Darunter sitzt auf der Wiese Herr
Blöd. Plötzlich spuckt Herr
Niemand auf den Kopf von
Herrn Blöd. Darauf geht Herr
Blöd empört zur Polizei. Er beschwert sich: „Niemand hat
mir auf den Kopf gespuckt und
Keiner hat es gesehen!“ Der Polizist erwidert: „Sind Sie blöd?“
Darauf er wieder entrüstet: „Ja
natürlich, das bin ich höchstpersönlich.“
Kennt ihr auch gute Witze?
Schreibt uns!
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„Star Wars“ räumt Preise ab
Darth Vader, Stormtrooper und
natürlich Laserschwerter - wohl
jeder kennt die „Star Wars“-Filme. Der neueste Teil der Filmreihe, „Star Wars: Das Erwachen
der Macht“, startete kurz vor
Weihnachten in den deutschen
Kinos. Rund 8,6 Millionen Kinobesucher sahen den Streifen, er
war also unheimlich erfolgreich.
Nun hat der Film bei den MTV
Movie Awards auch noch jede
Menge Preise abgeräumt.
Am Sonntagabend wurde der
neueste „Star Wars“-Teil als bester Film ausgezeichnet. Die
Schauspielerin Daisy Ridley, die
die Rolle der Rey verkörpert, er-
hielt den Preis als „bester Nachwuchsstar“. Adam Driver, der
den fiesen Kylo Ren spielt, wurde
als „bester Bösewicht“ ausgezeichnet. Damit erhielt „Star
Wars: Das Erwachen der Macht“
insgesamt die meisten MTV Movie Awards.
Die MTV Movie Awards werden seit 1992 von dem US-Musikfernsehsender vergeben. Sie gelten als nicht ganz so wichtig und
die Verleihung ist nicht so festlich. Außerdem entscheidet nicht
eine Expertenjury darüber, wer
einen Preis bekommt, sondern
die Kinozuschauer selbst über eine Abstimmung im Internet.
„Star Wars: Das Erwachen der Macht“ lockte Millionen ins Kino.
FOTO: DPA
22
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
KULTUR
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
KULTURGUT
IN KÜRZE
Grütterswill
Gesetzweiter
entschärfen
NIEDERLANDE
Kirche verurteilt
Luthers Antisemitismus
- Die protestantische Kirche der Niederlande
(PKN) hat sich von den antijüdischen Schriften des deutschen Reformators Martin Luther (1483-1546) distanziert.
In einer am Montag in Utrecht
veröffentlichten Erklärung
nennt die Kirche die Aussagen
Luthers „widerwärtig und unzulässig“. Der Reformator hatte
etwa in seinem Pamphlet „Von
den Juden und ihren Lügen“
1543 dazu aufgerufen, Synagogen in Brand zu stecken, Juden
zu vertreiben und sie zu enteignen. Die Kirche weist nun
daraufhin, dass diese Schriften
zu einem Klima beigetragen
hätten, das den Holocaust ermöglicht habe. Im vergangenen
Jahr war die Kirche von jüdischen Organisationen aufgefordert worden, sich von dem
Antisemitismus Luthers zu distanzieren. Die PKN entstand
2004 durch den Zusammenschluss von zwei reformierten
und der lutherischen Kirche
der Niederlande.
UTRECHT/DPA
POTSDAM
Marmorsaal im
Neuen Palais restauriert
- Die Restaurierung des Marmorsaals im Neuen Palais in Potsdam-Sanssouci
ist beendet. Dem 600 Quadratmeter großen Raum in der
obersten Etage des von Preußenkönig Friedrich II. (17121786) erbauten Schlosses sei
sein Charakter zurückgegeben
worden, sagte Hartmut Dorgerloh, Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und
Gärten Berlin-Brandenburg, am
Montag. Aufgrund falscher Konstruktion und der Verwendung
zu nasser Holzbalken drohte
der 90 Tonnen schwere Saal
auf den darunter liegenden
Grottensaal zu stürzen. Die Sanierung kostete rund 4,9 Millionen Euro. Sie war 2013 in
Angriff genommen worden. Ab
Mittwoch können Besucher den
Saal wieder besichtigen.
POTSDAM/DPA
BERLIN
Maya-Ausstellung im
Gropius-Bau eröffnet
- Zur Eröffnung des
deutsch-mexikanischen Kulturjahres ist in Berlin eine große
Ausstellung über die Maya zu
sehen. Der Martin-Gropius-Bau
zeigt mehr als 300 Werke dieses
uralten Kulturvolkes, darunter
viele mexikanische Nationalschätze. Am Montagnachmittag
eröffnete Bundespräsident Joachim Gauck die Schau gemeinsam mit seinem mexikanischen
Amtskollegen Enrique Pena
Nieto. Die Ausstellung läuft bis
zum 7. August.
BERLIN/DPA
KORREKTUR
Die letzte Reise
des Reformators
- Der Reformator hätte
den Teufel verantwortlich gemacht, die Redaktion übernimmt lieber selbst die Verantwortung für den Fehler, der im
Artikel „Kandidat zweiter Klasse“ auf der Kulturseite vom
Sonnabend Luthers Todesjahr
auf 1547 statt 1546 ansetzte.
Luthers letzter Aufenthalt auf
Schloss Mansfeld fand von Ende
Dezember 1545 bis Anfang Januar 1546 statt. Er starb am
18. Februar 1546 in Eisleben.
HALLE/MZ
Staatsministerin bietet
Nachbesserungen an.
VON NADA WEIGELT
Herbert Grönemeyer beim Auftakt seiner Tour „Dauernd Jetzt“ am 12. Mai vergangenen Jahres in Chemnitz
FOTO: JAN WOITAS/DPA
Der Herbert der Herzen
Grönemeyer, der Junge aus Bochum, wird 60 Jahre alt. Mit seinen
hinreißenden Hymnen hat er eine Marke im Popgeschäft gesetzt.
DEUTSCHROCK
VON ANDREAS MONTAG
HALLE/MZ - Mit Bochum fängt alles
an. Wenn der dortige Fußballverein
VfL zum Heimspiel im Stadion aufläuft, dröhnt Herbert Grönemeyers
Hymne auf die Stadt im Revier aus
den Lautsprechern. Die Liebeserklärung an Bochum, wo er aufgewachsen ist, aber nicht geboren
wurde, hat den Schauspieler, der
schon früh am liebsten ein Sänger
sein wollte, 1984 mit einem Schlag
berühmt gemacht. Das verbindet.
Und „Bochum“ meint ja noch
mehr, hier werden die kleinen Leute angesprochen und ernst genommen, auch die Menschen in Merseburg oder Riesa konnten sich mit
dem Lied identifizieren. Grönemeyer war, wie Udo Lindenberg,
immer ein gesamtdeutscher Künstler. Einer für alle - und dabei ganz
bei sich in seiner eigenwilligen,
manchmal skurrilen Poesie, in seinen genuschelten Versen und sonderbar schrägen Zeilen.
Kein vernünftiger Mensch hätte
einen Albumtitel wie „Schiffsverkehr“ auch nur für möglich gehalten. Grönemeyer schon. Und stellte
den Tonträger dann bei Bockwurst
und Bier auf einem Bötchen vor,
das von der East Side Gallery in
Ostberlin zum Haus der Kulturen
der Welt im Westen schipperte,
gleich neben dem Kanzleramt. Das plötzlich ist: Als seien die Ränge
war 2011, an einem lausig kalten mit den Tausenden Fans darauf, als
Frühlingstag. Dreieinhalb Jahre sei die Welt um ihn herum gar
später, im Herbst 2014, folgte das nicht da. Nur er selbst und seine
vorerst letzte Studioalbum „Dau- Musik. Und jeder im Publikum
ernd Jetzt“, mit dessen Material darf sich so fühlen, als sei er zu etGrönemeyer auch in diesem Jahr was sehr Persönlichem eingeladen
noch auf Tour ist.
worden. Das macht Grönemeyer so
Die Präsentation der CD gab es leicht keiner nach.
in einem angesagten Steakhaus an
Diese Innigkeit mag in ihrer Wirder Friedrichstraße in Berlins schi- kung auch kalkuliert sein, aber sie
cker, teurer Mitist doch nicht
te. Zum Bier
berechnend.
„Du
holst
den
Wind
Mann
wurde diesmal
Der
zum Trocknen rein.
auch Champaglaubt an das,
gner gereicht.
was er tut, er
Wo Du nicht bist,
Als ob Grönehat Freude dawill ich nicht sein.“
meyer das nötig
ran. Und er
gehabt
hätte,
kann auch seiHerbert Grönemeyer
die meisten Krinen Schmerz
in „Fang mich an“
tiker lieben ihn
mitteilen. 1999,
sowieso. Jetzt erst recht, da man so- im Weimarer Kulturstadtjahr, hat
gar seine Texte verstehen kann, oh- er das unvergesslich gezeigt. Im
ne sie nachlesen zu müssen.
Jahr zuvor hatte er erst seinen Bru„Du holst den Wind zum Trock- der Wilhelm, dann seine Frau Annen rein. Wo Du nicht bist, will ich na, die Mutter seiner Kinder Marie
nicht sein“, singt er für seine neue und Felix, an den Krebs verloren.
Liebe in „Fang mich an“, einem seiNach monatelanger Pause kehrte
ner großen Herzaufreißer, die be- Grönemeyer nun auf die Bühne zusonders für die Auftritte im Stadion rück und sang mit tapferer, manchgemacht sind.
mal brüchiger Stimmer Stücke aus
Wenn man den ewigen Jungen seinem 1998er Album „Bleibt alles
und Fußballfan, der in Göttingen anders“. Und der Himmel über
zur Welt kam und nun unglaubli- dem Schlosspark von Belvedere bei
che 60 Jahre alt wird, dort tanzen Weimar goss an Stelle von Tränen
sieht, merkt man, wie allein er wahre Regenbäche dazu aus.
Der Herbert der Herzen hat eine
verletzliche Seele, deshalb nimmt
er auch die Verletzungen anderer
wahr. Im psychiatrischen Krankenhaus von Uchtspringe bei Stendal
hat er Patientinnen und Patienten
besucht und ist im Speiseraum vor
Mitarbeitern aufgetreten. Aber
Grönemeyer kann auch kämpfen,
immer wieder hat er sich gegen
Rechts engagiert, im Januar 2015
sang er gemeinsam mit anderen
Künstlern in Dresden bei einem
Konzert gegen die Pegida-Schreier - und für Weltoffenheit.
Das ist vielleicht das Besondere
an Grönemeyer: Er ist einer, der dafür sein will, der das Leben preist
und es umso mehr als Kostbarkeit
schätzt, seitdem er den Tod seiner
Liebsten verkraften musste.
Privates gibt es sonst wenig zu
berichten über den Sänger. Keine
Skandale, will man davon absehen,
dass er einem Paparazzo mal eine
gelangt hat. Grönemeyer lebt seit
vielen Jahren in London, dort ist er
kein Star, da bleibt er unbehelligt.
Und jüngst hat er auch wieder eine
Wohnung irgendwo in Berlin.
Dort bastelt er an einem neuen
Album, wie man hört. 2017 könnte
es erscheinen, dann wären wieder
drei Jahre vergangen seit dem letzten Streich. Der Herbert ist auch
ein regelmäßiger Mensch.
BERLIN/DPA - Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) will das
geplante Gesetz zum Schutz von
Kulturgütern angesichts massiver
Kritik weiter entschärfen. In einem
Gespräch kündigte die CDU-Politikerin mehrere Nachbesserungen
für das parlamentarische
Verfahren an.
„Unser Anliegen bleibt, national wertvolles Kulturgut
bestmöglich vor
der Abwanderung ins Aus- Monika Grütters
FOTO: DPA
land zu schützen“, sagte sie.
„Ich setze darauf, dass wir eine einvernehmliche Lösung zwischen
Bundestag und Bundesrat finden
und das Gesetz noch vor der Sommerpause verabschieden können.“
Vor allem bei Händlern und Galeristen waren Grütters’ Vorschläge
auf heftigen Widerstand gestoßen.
Am Mittwoch will sich der Kulturausschuss des Bundestags in einer
ungewöhnlich umfangreichen Anhörung mit dem Vorhaben befassen. 14 Experten sind geladen, jeweils einen fünf Seiten umfassenden Fragenkatalog zu beantworten.
Grütters will vorschlagen, noch genauer zu definieren, was als „national wertvolles Kulturgut“ nicht ins
Ausland ausgeführt werden darf.
„Uns geht es nur um wirklich
herausragende Einzelstücke, deren
Abwanderung ein Verlust für
Deutschland wäre“, betonte die
Kulturstaatsministerin.
„Einen
Kippenberger, einen Nolde oder einen Liebermann etwa müssen wir
nicht zwangsläufig unter Schutz
stellen, weil unsere Museen ja sehr
viele Werke dieser Künstler haben“, sagte Grütters.
Zudem soll im Gesetz ausdrücklich die Möglichkeit zu einem sogenannten Negativ-Attest festgeschrieben werden. Sammler und
Eigentümer könnten sich danach
von den Behörden und Sachverständigenausschüssen bestätigen
lassen, dass ihre Kunstwerke nicht
zum schützenswerten Bestand gehören, sie also jederzeit frei über
ihr Eigentum verfügen können.
Und schließlich soll eine „Laissez
Passer“-Regel festhalten, dass nur
vorübergehend nach Deutschland
eingeführte Kunstwerke innerhalb
von zwei oder drei Jahren keine
Ausfuhrgenehmigung brauchen.
Das könnte etwa für Stücke gelten,
die hier nur restauriert oder versteigert werden und dann ins Ausland zurückkehren sollen. „Mir ist
an einer Befriedung der Situation
gelegen“, betonte Grütters.
Bauen nach Patent
Ein Buch entdeckt den Leipziger „Betonpionier“ Max Pommer.
VON GÜNTER KOWA
LEIPZIG/MZ - Der Name des Architekten und Bauunternehmers Max
Pommer (1847-1915) hat immer
noch Klang im Leipziger Baugewerbe, darüber hinaus aber eher indirekt über seinen wichtigsten Auftraggeber, den Verleger und Erben
des Bibliographischen Instituts,
Herrmann J. Meyer. Für den Verleger von solch bildungsbürgerlicher
Grundausstattung wie dem „Konversationslexikon“, der „Bibliothek
deutscher Klassiker“, „Brehms
Tierleben“ und dem „Duden“ baute
er zwei großbürgerliche Villen und
profitierte von dessen sozialreformerischer Ader, denn er war maßgeblich am Bauprogramm der
„Meyerschen Häuser“ beteiligt.
Diese imposanten Karrees von
einstmals vorbildhaften „Arbeiterwohnungen“ in Eutritzsch, Reudnitz und Kleinzschocher stehen in
Stefan Krieg u.a.:
Max Pommer,
Architekt und
Betonpionier
176 Seiten,
Sax Verlag
Markkleeberg,
29,80 Euro
denkwürdigem Kontrast zu Pommers zahlreichen herrschaftlichopulenten Villen, die er für das
Leipziger Großbürgertum entwarf,
allen voran die Bankiersvilla Sieskind in der Wächterstraße oder die
für Meyer in der heutigen KätheKollwitz-Straße. Nun ist ein Buch
über Pommer erschienen, das die
Kenntnis über den Architekten um
eine weniger bekannte Facette erweitert: den Betonpionier.
Dahinter verbirgt sich freilich
auch ein geschäftliches Interesse,
denn für dieses Kapitel verantwortlich ist der Ko-Autor Dieter Pom-
mer, ein Urenkel Max Pommers sowie Inhaber des betrieblichen Erbes, der Leipziger Pommer Spezialbetonbau GmbH. Herausgekommen ist aber weit mehr als eine Familien- und Werkschronik. Pommer jr. steigt tief in die Quellen ein,
und die Historiker Stefan W. Krieg,
Thomas Adam und Anett Müller
runden den wissenschaftlichen Ertrag mit Aufsätzen zur Architektur,
Sozial- und Stadtgeschichte ab.
Leipzig wurde dank Pommer zu
einem frühen Schauplatz von Experimenten mit dem Eisenbetonbau. Der Architekt war auf das
„Systèm Hennebique“ gestoßen
und erwarb eine Konzession vom
Pariser Bauunternehmer Francois
Hennebique für dessen patentiertes, universal einsetzbares Verfahren. Pommer nahm Kontakt auf
und wurde 1898 zum alleinigen
Vertreter der Methode in Sachsen.
Die Chance zum ersten Einsatz
Villa Meyer, Leipzig Kollwitzstraße
kam mit dem Auftrag für ein Druckereigebäude. Weitere Betonkonstruktionen folgten mit einem
Wohn- und Geschäftshaus am
Brühl, einem Papierlager, einer
Schule und alsbald auch Brücken
und Bahnhöfen. Die Konstruktionsweise verbarg sich hinter dem üblichen klassizistischen Dekor.
Leider sind viele von Pommers
Betonbauten zerstört. Bedauerlich
FOTO: STEFAN KRIEG
daher, dass das Buch so kleinlich
mit Fotos hantiert. Das Druckereigebäude in der Perthesstraße etwa
muss mit einem doppelt briefmarkengroßen Bild auskommen. Auch
ein Ausblick auf die Entwicklung
der Betonbauästhetik hätte das
Thema bereichert. Immerhin ist
mit dem Buch Pommer wiederentdeckt als ein bedeutender Mitgestalter des Leipziger Stadtbilds.
MEDIEN
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
Irgendwas geht immer
RUNDBLICK
RAINER TITTELBACH
sah einen ZDF-Krimi.
Mit starker
Besetzung
SAT.1
E I NSC HA LTQ U OTEN
Sonntag, 10. April
Marktanteile in Prozent
23,4
21,7
16,4
16,1
14,1
Quelle: Media Control
† Zweikanalton
õ Dolby Surround
¥ Videotext-Untertitel
H Spielfilm
DIENSTAG, 12. APRIL
Das ausführliche Fernsehprogramm finden Sie
in unserer wöchentlichen Fernsehbeilage
ARD
™ Stereo
® Schwarzweiß
Florian Fitz und Henry Hübchen in Vater-Sohn-Komödie
VON KLAUS BRAEUER
„Wolf oder Geislein“ – die Heldin im ZDF-Thriller „Ein gefährliches Angebot“ (Montag,
20.15 Uhr) muss sich entscheiden. Was will sie am Ende sein?
Die Ex-Polizistin Ina Roth hat
sich in der Welt der Überwachungsbranche verrannt, ist
verstrickt in deren Machenschaften, moralisch und juristisch schuldig geworden und
muss um ihre Existenz bangen.
Intrigen, Machtspielen bis
hin zu Mord sieht sich die von
Petra Schmidt-Schaller verkörperte Hauptfigur gegenüber.
Wer Informationen sammelt,
kann auch Daten manipulieren
und Menschen diskreditieren.
Das war interessant – und
überaus spannend. Bei der Dramaturgie gab es dafür nichts
Neues: Eine schöne, etwas naive
Frau in Gefahr. Auch nach der
„Glaubwürdigkeit“ der Heldin
in diesem Milieu sollte man
besser nicht fragen. Dafür waren Schmidt-Schaller, Armin
Rohde und einige Dialoge stark,
Christian Berkel wie André Hennicke markant besetzt. Und die
Bildsprache war erlesen.
1. Tatort
8,50 Mio. (ARD)
2. Tagesschau
6,85 Mio. (ARD)
3. Inga Lindström
5,97 Mio. (ZDF)
4. Anne Will
4,70 Mio. (ARD)
5. heute-journal/Wetter
4,68 Mio. (ZDF)
BERLIN/DPA - Der Vater ist ein richtiger Kotzbrocken, das war er schon
immer. Nach 40 Jahren begreift das
auch die Gattin und verlässt ihn.
Der Sohn gerät bald danach in tiefe
Verwirrung und allerlei Verwicklungen. Darum geht es in dem Film
„Da geht noch was“, der am Dienstag auf Sat.1 zu sehen ist.
Eine andere Familie hat sich
Sohn Conrad (Florian David Fitz)
schon immer gewünscht, so eine
wie in der Waschmittelwerbung.
Denn seine Mutter konnte nicht backen und sein Vater - ein strenger
Gewerkschaftsboss - glaubte nicht
an Tagträume und schickte den
Sohn lieber in den Garten, wenn
der Fernsehen gucken wollte. Er
sollte Gerechtigkeit lernen und begreifen, dass er nichts Besonderes
war. In Wahrheit wurde er getriezt
vom Papa, und Mama sah weg.
Conrad wollte also ein Zuhause
wie in seinem Traum, und nun
scheint er ihm etwas nähergekommen zu sein: dem Bau eines eigenen Hauses mit Blick auf einen
See. Aber erst mal will er mit seiner Frau Tamara (Thekla Reuten)
und Sohn Jonas (Marius von Haas)
in den Urlaub starten. Zuvor soll er
noch einen dicken Umschlag seiner Mutter Helene (Leslie Malton)
hinter einem Bild im Münchner Elternhaus verstecken. Dabei muss
er feststellen, dass der vereinsamte
Papa Carl (Henry Hübchen) ziemlich verwahrlost aussieht, am helllichten Tag schon sein fünftes Bier
trinkt und sich überall im Haus der
Müll türmt.
Kurzentschlossen nimmt Conrad
ihn mit zum Flughafen, wo sie Helene mit ihrem neuen Freund Arno
(Felix von Manteuffel) erwischen.
Papa Carl regt sich furchtbar auf
und stürzt, muss fortan eine Halskrause tragen, und so bleibt Con-
ZDF
rad mit Jonas erstmal daheim, um
sich um den lädierten Papa zu
kümmern. Dabei stellen die beiden
ganz allmählich fest, wie ähnlich
sie sich im Grunde sind und lernen
sich endlich richtig kennen.
Das wird zeitweilig zu einem
wahren Alptraum für die zwei, ist
aber ganz hübsch anzusehen - was
vor allem an den gut aufgelegten
Darstellern liegt. Florian David Fitz
(„Der geilste Tag“, derzeit im Kino)
spielt Conrad als nach außen hart
wirkenden Sohnemann, der im
Grunde sehr verletzlich ist, seiner
verlorenen Kindheit nachtrauert
und so gar nicht weiß, was Glück
bedeutet.
Er macht seine Sache gut, doch
hat er gegen Henry Hübchen („Besuch für Emma“) kaum eine Chance. Er gibt diesen Grobian als im
Grunde einsamen Mann, der sich
RTL
unverstanden fühlt, aber schon ein
ganz sympathischer Kerl ist.
Regisseur Holger Haase („Heiraten ist nichts für Feiglinge“) hat
mit seinem ersten Kinofilm eine erstaunlich warmherzige Familienkomödie gedreht, die ein ordentliches Tempo vorlegt und nicht ins
Alberne abgleitet. Die Idee zu seinem Film hatte er nach eigener
Aussage, weil sich seine Eltern getrennt hatten. Daher seien einige
kleine rührselige Momente durchaus verziehen.
Die Kernbotschaft ist klar: Bevor
man andere für ihr Verhalten kritisiert oder gar verurteilt, sollte man
sich besser an die eigene Nase fassen. Und mal über seinen Schatten
springen - irgendwas geht schließlich immer.
„Da geht noch was“: Dienstag um
20.15 Uhr im Sat.1-Programm
SAT.1
5.30 ¥ ZDF-Morgenmagazin. U.a.:
Wohin führt die Geldpolitik der EZB?
Null Zinsen / Kleinstädte wollen
Läden halten – Einzelhandel stärken.
Gast: Georg Fahrenschon 9.00 heute
Xpress. Nachrichten 9.05 Volle Kanne – Service täglich. U.a.: Top-Thema:
Raus aus der Tretmühle – Auszeit
vom Job 10.30 a ¥ Die RosenheimCops 11.15 SOKO Wismar 12.00 heute. Nachrichten 12.10 drehscheibe
13.00 ¥ ZDF-Mittagsmagazin. U.a.:
Wieder Kämpfe im Kaukasus – Kein
Frieden in Berg-Karabach
14.00 heute – in Deutschland
14.15 Die Küchenschlacht
15.00 ¥ heute Xpress
15.05 ¥ Bares für Rares
16.00 ¥ heute – in Europa
16.10 ¥ SOKO Wien
17.00 ¥ heute
17.10 ¥ hallo deutschland
17.45 ¥ Leute heute Magazin
18.05 ¥ SOKO Köln Krimiserie
19.00 ¥ heute
19.20 ¥ Wetter
19.25 a Die Rosenheim-Cops
5.15 Der Blaulicht-Report (Wh.) 6.00
Guten Morgen Deutschland. Magazin. Moderation: Jennifer Knäble,
Bernd Fuchs 8.30 GZSZ. Soap. Mit
Janina Uhse Nach seiner Rückkehr
aus Malaysia will David Rache, doch
zuvor muss er Katrins und Gerners
Argwohn zerstreuen. (Wh.) 9.00
Unter uns. Soap. Mit Tabea Heynig
(Wh.) 9.30 Betrugsfälle. Doku-Soap
10.00 Die Trovatos – Detektive
decken auf. Doku-Soap 11.00 Die
Trovatos – Detektive decken auf.
Doku-Soap 12.00 Punkt 12
14.00 Der Blaulicht-Report
Doku-Soap. Aufregende
Geschichten aus dem Berufsalltag von Polizisten,
Sanitätern und Notärzten
16.00 Verdachtsfälle Doku-Soap
17.00 Betrugsfälle Doku-Soap
17.30 Unter uns Soap
18.00 Explosiv – Das Magazin
18.30 Exclusiv – Star-Magazin
18.45 RTL aktuell
19.05 Alles was zählt Soap
19.40 GZSZ Soap
5.30 Sat.1-Frühstücksfernsehen.
Pet Shop Boys / Gewissensfrage
Organspende / Jette Joops AldiMode 10.00 Auf Streife – Die
Spezialisten (Wh.) 11.00 Richterin
Barbara Salesch. Show 12.00 Richter Alexander Hold. Show 13.00
Richter Alexander Hold. Show
14.00 Auf Streife Reportagereihe
Die Scripted-Doku zeigt auf
der Basis realer Polizeifälle
den harten und gefährlichen
Einsatz echter Polizisten.
16.00 Anwälte im Einsatz
Doku-Soap
17.00 Mein dunkles Geheimnis
Der perfekte Plan
17.30 Schicksale – und plötzlich
ist alles anders
Doku-Soap. Ein Traum von
einer Hochzeit
18.00 Auf Streife – Die Spezialisten Reportagereihe
19.00 Einsatz in Köln – Die Kommissare Krimiserie. Mit
Alexander Hanfland
19.55 Sat.1 Nachrichten
20.15 a ¥ Um Himmels Willen
Superheld. Unterhaltungsserie. Mit Janina Hartwig
21.00 a ¥ In aller Freundschaft
Kleine Gesten. Arztserie
21.45 ¥ Fakt Magazin
Dubiose Geschäfte: Warum
deutsche Konzerne auf
Offshore-Firmen setzten /
Niedrige Milchpreise: Wie
Landwirte in den Ruin getrieben werden / Warum
Patienten endlos auf Transplantationen warten
22.15 ¥ Tagesthemen
22.45 ¥ In aller Freundschaft
23.30 ¥ In aller Freundschaft
Wie Fremde. Arztserie
0.15 ¥ Nachtmagazin
0.35 H õ ¥ Love Ranch –
Wahrheit und Liebe
Drama, USA 2010
Mit Helen Mirren, Joe Pesci,
Sergio Peris-Mencheta
2.30 ¥ In aller Freundschaft
4.00 a ¥ Big Five Asien (2/5)
4.45 Deutschlandbilder
20.15 ¥ Wie korrupt ist
Deutschland? Doku. Der
große Check. Bestechung,
Vorteilsannahme, Schmiergelder: 100 Millionen Euro
fließen so jährlich in Deutschland, schätzt das BKA.
21.00 ¥ Frontal 21 Magazin
Geldwäsche in Deutschland – Das Versagen von
Banken und Politik / Die
Folgen des VW-Skandals –
Angst in Wolfsburg / Bedroht, verfolgt, vergewaltigt –
Schutzlos im Flüchtlingsheim
21.45 ¥ heute-journal
22.15 ¥ Raus aus der Tretmühle
Doku. Auszeit vom Job
22.45 Mann, Sieber! Show
Late Night Kabarett
23.15 ¥ Markus Lanz Talkshow
0.30 heute+ Magazin
0.45 Neu im Kino Magazin
„A War“ von Tobias Lindholm
0.50 H ¥ The Cold Light of Day
Actionthriller, USA/E ’12 (
2.15 ¥ SOKO Köln Serie(Wh.)
20.15 õ CSI: Vegas
Krimiserie. Erst Held, dann
aus der Welt. Ein Mann im
Superheldenkostüm, der
versucht hat, Las Vegas von
Verbrechern zu reinigen,
wurde ermordet.
21.15 õ ¥ CSI: Cyber Krimiserie
#Notrufsperre #Massensterben? Krimiserie
22.15 CSI: Miami Krimiserie
Eine Frage der Ehre
Caines Sohn Kyle hat ein
großes Problem: Einer seiner
besten Freunde aus der Army
wird des Mordes verdächtigt.
23.10 õ The Blacklist Krimiserie
Das Femgericht (Nr. 132)
0.00 RTL Nachtjournal
0.30 õ CSI: Vegas (Wh.)
1.20 CSI: Miami (Wh.)
2.15 õ The Blacklist (Wh.)
3.05 RTL Nachtjournal (Wh.)
3.30 Explosiv – Das Magazin
Boulevardthemen genau auf
den Punkt zu bringen und
ehrlich zu berichten (Wh.)
20.15 H õ Da geht noch was
Komödie, D 2013. Mit Florian David Fitz, Henry Hübchen, Marius Haas. Conrad
kümmert sich um seinen
Vater Carl, der von seiner
Frau Helene nach 40 Jahren
Ehe verlassen worden ist.
22.15 akte 20.16 – Reporter
kämpfen für Sie! Magazin.
Auf der Suche nach der
großen Liebe. – Was eine
Reporterin im Selbstversuch
alles erlebt. / Ein T-Shirt für
2,50 €, ein BH für 3,00 €:
Was taugen Billigklamotten
vom Discounter? / Über
die Ziellinie gezerrt: Was
Eltern-Ehrgeiz für die Kinder
bedeutet
23.15 SAT.1 Reportage
Ein Leben in Chaos & Müll:
Messies in Deutschland
0.10 Criminal Minds Krimiserie
1.05 Criminal Minds Krimiserie
1.45 Auf Streife (Wh.)
2.30 Schicksale Doku-Soap(Wh.)
13.00 ¥ Typisch! (Wh.) 13.30 ¥ Brisant 14.00 ¥ NDR//aktuell 14.15
Bilderbuch Deutschland 15.00 ¥
NDR//aktuell 15.15 An der Nordseeküste 16.00 ¥ NDR//aktuell 16.10 ¥
Mein Nachmittag 17.10 ¥ Am Kap der
wilden Tiere 18.00 ¥ Regional 18.15
¥ NaturNah 18.45 ¥ DAS! 19.30 ¥
Regional 20.00 ¥ Tagesschau 20.15
¥ Visite 21.15 ¥ Panorama 3 21.45
¥ NDR//aktuell 22.00 a ¥ Polizeiruf
110 – Wendemanöver (2/2) Krimireihe, D 2015 23.30 ¥ Weltbilder 0.00
Kill Zone USA. Spurensuche in einer
waffenverrückten Nation. Dokufilm, D
2014 1.25 ¥ NDR Talk Show (Wh.)
WDR
11.55 ¥ Leopard & Co. 12.45 ¥
Planet Wissen 13.45 ¥ WDR aktuell
14.00 ¥ Servicezeit (Wh.) 14.30 ¥
Die Feuerflieger von Valencia 15.15
¥ Das NRW Duell 16.00 ¥ WDR
aktuell 16.15 daheim & unterwegs
18.00 ¥ WDR aktuell / Lokalzeit
18.15 ¥ Servicezeit 18.45 ¥ Aktuelle Stunde 19.30 Lokalzeit 20.00 ¥
Tagesschau 20.15 ¥ Abenteuer Erde:
Mississippi – Die große Flut (2/2)
21.00 ¥ Quarks & Caspers 21.45
¥ WDR aktuell 22.10 a ¥ Unterm
Radar. TV-Thriller, D 2015 23.40 H
¥ Zwölf Uhr mittags. Western, USA
1952 1.00 Domian. Talkshow
RTL-SHOW
Andy Borg sucht Schwiegertöchter
FREIBURG/DPA - Der Schlagersänger
und frühere ARD-Moderator Andy
Borg (55, Foto) stellt sich knapp
zehn Monate nach seinem Aus
beim „Musikantenstadl“ an die
Seite von Vera Int-Veen (48). Gemeinsam mit ihr werde er für RTL
zwei Sonderausgaben der Fernsehsendung „Schwiegertochter
gesucht“ moderieren, sagte Borg
in Freiburg. Gesendet werden die
beiden Sendungen „Schwiegertochter gesucht - Immer wieder
sonntags“ am 17. und 24. April, jeweils um 19.05 Uhr, bei RTL.
Mit den beiden Spezialausgaben blicken Int-Veen und Borg zurück
auf die Zeit seit 2007.
FOTO: DPA
Kloster Eberbach bereitet
sich auf DSDS-Show vor
Sie mögen sich nicht und stellen doch fest, wie ähnlich sie einander sind:
Conrad (Florian David Fitz, links) und Vater Carl (Henry Hübchen)
FOTO: SAT.1
RBB
12.10 Verrückt nach Meer 13.00 rbb
aktuell 13.05 Schloss Einstein 13.30
Auf Leben und Tod – Die jungen Ärzte (3/8) (Wh.) 14.15 Planet Wissen
15.15 Mit dem Zug durch ... 16.00
rbb UM4. Die beste Zeit 17.00 rbb
aktuell 17.05 Panda, Gorilla & Co.
17.55 Unser Sandmännchen 18.00
rbb um 6 18.30 zibb 19.30 Regionales 20.00 ¥ Tagesschau 20.15 ¥
Die rbb Reporter 21.00 Ein UFO im
Wartestand 21.45 rbb aktuell 22.15
Thadeusz 22.45 Mit Blaulicht und
Gummiknüppel 23.30 Berlin – Ecke
Bundesplatz 1.00 Ein UFO im Wartestand (Wh.) 1.45 ¥ Die rbb Reporter
VOX
5.10 õ CSI: NY 6.45 Verklag mich
doch! 10.50 vox nachrichten 10.55
Mein himmlisches Hotel (Wh.) 11.55
Shopping Queen 12.55 4 Hochzeiten
und eine Traumreise (Wh.) 14.00 Spa
Wars 15.00 Shopping Queen 16.00
4 Hochzeiten und eine Traumreise
17.00 Mein himmlisches Hotel 18.00
mieten, kaufen, wohnen 19.00 Das
perfekte Dinner 20.00 Prominent!
20.15 Sing meinen Song – Das
Tauschkonzert (1) 22.05 Die NenaStory 23.10 Goodbye Deutschland!
Die Auswanderer 0.10 vox nachrichten 0.30 Medical Detectives –
Geheimnisse der Gerichtsmedizin
ELTVILLE/DPA - Im Rheingauer
Kloster Eberbach laufen die Vorbereitungen auf die RTL-Show
„Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS). Rund eineinhalb
Wochen vor dem Event am
20. April geht es nach Angaben
der Stiftung Kloster Eberbach
in Eltville bisher reibungslos
voran. Die Show um Dieter Bohlen in der Basilika der ehemaligen Zisterzienserabtei ist umstritten. Die „Oberflächlichkeit“
der Sendung passe nicht zu dem
Ort, kritisierte Guntram Althoff
von den Eltviller Grünen. Das
DSDS-Finale steigt dann live am
7. Mai in Düsseldorf.
MUSICAL
Aus für Fortsetzung von
Webbers „Phantom“
HAMBURG/DPA - Nach nur einem
Jahr verlässt die Fortsetzung
des Erfolgsmusicals „Das Phantom der Oper“ Hamburg. Für
Andrew Lloyd Webbers „Liebe
stirbt nie - Phantom II“ falle am
25. September der letzte Vorhang, bestätigte Holger Kersting
von Stage Entertainment Ham-
MDR
10.05 Panda, Gorilla & Co. 10.55 ¥
aktuell 11.00 ¥ MDR um elf 11.45
¥ In aller Freundschaft 12.30 a ¥
Eins ist nicht von dir. TV-Komödie,
D 2015. Mit Michael Gwisdek (Wh.)
14.00 ¥ MDR um zwei 15.00 ¥
LexiTV – Wissen für alle. Magazin
16.00 ¥ MDR um vier Magazin
17.45 ¥ aktuell
18.05 ¥ Wetter für 3
18.10 ¥ Brisant Magazin
18.54 ¥ Unser Sandmännchen
19.00 ¥ Sachsen-Anhalt Heute
Magazin. U.a.: Konstituierung:
Wie die erste Landtagssitzung
nach der Wahl verlief
19.30 ¥ aktuell
19.50 ¥ Einfach genial
Magazin. U.a.: Saisonbeginn
bei den Elbdampfern
20.15 ¥ Umschau Magazin
U.a.: Vorsicht, Diebe!
20.45 ¥ Der Osten Dokureihe
Eisenhüttenstadt – Stahl,
Brot und Frieden
21.15 ¥ Echt Magazin
U.a.: Stadtabriss radikal
21.45 ¥ aktuell
22.05 a ¥ Buchenwald –
Heldenmythos und Lagerwirklichkeit (Wh.)
22.50 ¥ Polizeiruf 110 Krimireihe
In derselben Nacht DDR
1973. Mit Peter Borgelt
0.10 ¥ Alpha 0.7 Krimiserie
KI.KA
12.00 Wunderbare Reise des kleinen
Nils Holgersson mit den Wildgänsen
12.25 Garfield 12.55 Sherlock Yack
13.15 Die Wilden Kerle (Wh.) 13.40
¥ Die Pfefferkörner 14.10 Schloss
Einstein (Wh.) 14.35 Schloss Einstein
15.00 ¥ Dance Academy 15.25 ¥
H2O 15.50 Zoom – Der weiße Delfin
16.15 logo! 16.20 ¥ Lassie 17.00
Das Dschungelbuch 17.35 ¥ Yakari
18.00 Shaun, das Schaf 18.15 Der
kleine Drache Kokosnuss 18.40
Dinotaps 18.50 Sandmann. Reihe
19.00 ¥ Der kleine Prinz 19.25 ¥
Wissen macht Ah! 19.50 ¥ logo!
20.00 ¥ Ki.Ka Live 21.00 Pause
KABEL 1
23
IN KÜRZE
FERNSEHEN
5.30 ¥ ZDF-Morgenmagazin. Wohin
führt die Geldpolitik der EZB? Null
Zinsen / Kleinstädte wollen Läden
halten – Einzelhandel stärken / Was
ändern Enthüllungen über V-Mann?
NSU-Prozess. Gast: Georg Fahrenschon 9.00 ¥ Tagesschau. Mit Wetter 9.05 ¥ Rote Rosen (Wh.) 9.55
¥ Sturm der Liebe (Wh.) 10.45 ¥
Gefragt – Gejagt 11.35 Giraffe, Erdmännchen & Co. 12.00 ¥ Tagesschau
12.15 ¥ ARD-Buffet. U.a. Karlheinz
Hauser bereitet marinierten Kalbsrücken mit Spargel-Morchel-Salat
zu 13.00 ¥ ZDF-Mittagsmagazin
14.00 ¥ Tagesschau
14.10 ¥ Rote Rosen Telenovela
15.00 ¥ Tagesschau
15.10 ¥ Sturm der Liebe
16.00 ¥ Tagesschau
16.10 ¥ Nashorn, Zebra & Co.
17.00 ¥ Tagesschau
17.15 ¥ Brisant Magazin
17.45 õ ¥ Fußball: EM-Qualifikation der Frauen
Deutschland – Kroatien. Live
20.00 ¥ Tagesschau
NDR
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
11.15 Without a Trace 12.10 Numb3rs 13.05 õ Cold Case 14.00
Navy CIS 14.55 õ The Mentalist
15.50 News 16.00 õ Castle 16.55
Abenteuer Leben – Täglich neu
entdecken 17.55 Mein Lokal, dein
Lokal – Wo schmeckt’s am besten?
18.55 Achtung Kontrolle! Einsatz für
die Ordnungshüter 20.15 Rosins Restaurants – Ein Sternekoch räumt auf!
22.15 K1 Magazin 0.15 Mein Revier
1.30 Late News 1.35 Die größten
(Wh.) 3.05 Late News (Wh.) 3.10 Toto
& Harry – Die Zwei vom Polizeirevier
3.35 Watch Me – das Kinomagazin
(Wh.) 3.45 õ Body of Proof (Wh.)
burg. Das Musical sei von Anfang an auf ein Jahr angelegt
gewesen, allerdings mit einer
Option auf Verlängerung. Diese
werde nicht in Anspruch genommen, sagte Kersting. Das Nachfolge-Musical im Hamburger
Operettenhaus am Spielbudenplatz soll noch in dieser Woche
bekanntgegeben werden.
PRESSE
Buchstabensalat ziert
die Titelseite der „taz“
BERLIN/DPA - Die „taz“ hat auf
der Titelseite am Montag eine
Menge Buchstabensalat gezeigt.
Der vierspaltige Aufmacher „Geständnis eines Linken“ war weitgehend unlesbar. Ein technisches Problem steckte nicht dahinter. In Großbuchstaben war
zu lesen: „Den Rest des Artikels
können Sie sich schenken.“ Die
in Berlin erscheinende Tageszeitung wollte damit nach eigenen Angaben darauf aufmerksam machen, dass freier Zugang
zu unabhängigem Journalismus
im Netz nicht umsonst zu haben
sei. Die „taz“ hat keine Paywall
(Bezahlschranke), appelliert
aber an Online-Leser, freiwillig
zu bezahlen, wenn sie deren
Seite im Internet besuchen.
PRO 7
5.15 õ Mike & Molly (Wh.) 5.50
How I Met Your Mother (Wh.) 6.35
Two and a Half Men (Wh.) 8.20 õ 2
Broke Girls (Wh.) 9.15 The Big Bang
Theory Comedyserie(Wh.) 10.55 õ
Mike & Molly 11.45 How I Met Your
Mother 12.40 Two and a Half Men
14.25 õ 2 Broke Girls 15.15 õ The
Big Bang Theory. Comedyserie
17.00 taff Magazin. Themen des
Tages: die bewegendsten,
schönsten und lustigsten
Bilder der letzten 24 Stunden, Menschen und ihre
Schicksale, News zu Promis
sowie Tipps und Trends.
18.00 Newstime
18.10 Die Simpsons Trickserie
19.05 Galileo Magazin. Trip: Airport Lot E – Leben am Airport. Mode.: Aiman Abdallah
20.15 õ Die Simpsons Trickserie
Die große Simpsina. Auf der
Flucht vor einem Waschbären landet Lisa in dem Haus
eines Zauberers. Der bringt
ihr tolle Tricks bei.
20.40 õ Die Simpsons Trickserie
21.10 õ 2 Broke Girls Sitcom
Eher ungewöhnlich da unten / Das verstrickte Fahrrad
22.05 õ Supergirl Actionserie
23.05 õ The Flash Actionserie
0.00 Two and a Half Men Serie
0.55 õ 2 Broke Girls Sitcom
ARTE
15.25 Medizin in fernen Ländern
(Wh.) 15.50 Magische Gärten 16.20
X-Ray Run – Das Geheimnis des Laufens (Wh.) 17.10 X:enius (Wh.) 17.40
Die Donau – Lebensader Europas
18.25 Dänemark – Glück und Meer
(2/2) (Wh.) 19.10 ARTE Journal
19.30 ¥ Zauberhaftes Albanien
(2/2) 20.15 Unter Wasser: Megacitys
in Gefahr. Dokumentarfilm, F 2015
21.45 Gespräch 22.00 Die Unsterblichkeits-Formel. Dokumentarfilm,
F 2014 23.30 Square für Künstler
(Wh.) 0.00 H Champagner-Mörder.
Psychothriller, F 1967 (Wh.) 1.35 Eine
Frau an der Front (1/7) (Wh.)
RTL 2
5.25 Privatdetektive im Einsatz.
Doku-Soap (Wh.) 9.15 Frauentausch 11.15 Family Stories 13.15
Köln 50667 (Wh.) 14.15 Berlin – Tag
& Nacht (Wh.) 15.15 Hilf mir! Jung,
pleite, verzweifelt ... 16.10 Die Straßencops Süd – Jugend im Visier
17.05 KLUB 18.00 Köln 50667
19.00 Berlin – Tag & Nacht 20.00
RTL II News 20.15 H õ Ein riskanter Plan. Thriller, USA 2012 22.20 õ
Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D. 1.40
H õ Ein riskanter Plan. Thriller, USA
2012. Mit Sam Worthington. Regie:
Asger Leth (Wh.) 3.10 õ Marvel’s
Agents of S.H.I.E.L.D. (Wh.)
SPORT 1
8.30 Teleshopping (Wh.) 9.00 Teleshopping (Wh.) 9.30 Teleshopping
(Wh.) 10.00 Teleshopping (Wh.)
15.00 Normal (Wh.) 15.30 Storage Hunters (Wh.) 16.00 Storage
Hunters (Wh.) 16.30 Texas Flip and
Move. Scheune vs. Klassenzimmer
17.30 Storage Wars. Wer suchet, der
findet (Wh.) 18.00 Storage WarsDokumentationsreihe (Wh.) 18.30
Bundesliga aktuell. Fußball 19.45
Bundesliga aktuell spezial 20.15
Fantalk 23.15 Scooore! – Internationales Fußball-Magazin 0.00 SportQuiz 2.00 Sport-Clips. Ball Sport
(Wh.) 2.05 Teleshopping (Wh.)
EUROSPORT 1
15.30 Gewichtheben: Europameisterschaften (Wh.) 16.30 Gewichtheben: Europameisterschaften. Finale
Damen bis 58 kg. Live 18.30 Snooker: World Main Tour (Wh.) 19.25
Eurosport News 19.30 Gewichtheben: Europameisterschaften.
Finale Herren bis 69 kg. Live 21.30
Gewichtheben: Europameisterschaften (Wh.) 22.30 Motorradsport
23.00 Inside ERC 23.30 Motorsport: Blancpain Sprint Series 23.55
Eurosport News 0.00 Gewichtheben: Europameisterschaften (Wh.)
0.50 Gewichtheben: Europameisterschaften. Aus Førde (N) (Wh.)
3SAT
9.45 nano (Wh.) 10.15 Hart aber fair
11.40 WELTjournal (Wh.) 12.10 ¥
Am Schauplatz 13.00 ¥ ZIB 13.15
Der Koch des Königs – Die Erfolgsrezepte des Stefan Trepp 13.35 Seidenstraße (1-3/7) 18.30 nano 19.00
¥ heute 19.20 Kulturzeit 20.00 ¥
Tagesschau 20.15 a ¥ Das Millionen-Rennen. TV-Komödie, D 2012
21.45 kinokino 22.00 ¥ ZIB 2 22.25
Ukraine trotz allem 23.15 Ukraina –
Tagebuch aus einem zerrissenen
Land 0.10 Antje und der Tod – Meine
Freundin, die Rechtsmedizinerin 0.30
10vor10 1.00 a ¥ Das Millionen-Rennen. TV-Komödie, D 2012 (Wh.)
SIXX/TELE5
20.15 Cold Case 22.05 Without a
Trace 23.05 Killer-Paare – Tödliches
Verlangen 23.55 Homicide Hunter –
Dem Mörder auf der Spur 0.50 KillerPaare – Tödliches Verlangen (Wh.)
1.35 Homicide Hunter – Dem Mörder auf der Spur (Wh.) / 15.05 Star
Trek – Das nächste Jahrhundert (Wh.)
16.05 Star Trek (Wh.) 18.05 Star
Trek – Deep Space Nine 19.05
Star Trek – Das nächste Jahrhundert 20.15 H Insomnia – Schlaflos.
Mysterythriller, USA 2002 22.40 H
Trapped – 24 Stunden Angst. Thriller,
USA/D 2002 0.55 H Der Maschinist. Thriller, USA/E 2004
24
PANORAMA
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
IN KÜRZE
STUDIE
Gefahr durch tippende Autofahrer
- Viele Autofahrer
sind einer Studie zufolge wegen Lesens
und Tippens auf dem Smartphone ein
Verkehrsrisiko. Verkehrspsychologen
stellten bei der Beobachtung von rund
12 000 vorbeifahrenden Autos fest,
dass 4,5 Prozent der Fahrer mit dem
Mobiltelefon hantierten, so die Studie
der Technischen Universität Braunschweig. Damit sei dieser Anteil höher
als der der telefonierenden Fahrer. Ein Grund für die unzulässige
Handy-Nutzung sei mangelndes Problembewusstsein, urteilte
Verkehrspsychologe Mark Vollrath. „Den Leuten scheint nicht
klar zu sein, wie gefährlich gerade das Tippen auf dem Handy
ist.“ Das Unfallrisiko erhöhe sich immens.
FOTO: DPA
BRAUNSCHWEIG/DPA
NORDRHEIN-WESTFALEN
- Ein 64 Tonnen
schweres Baugerät ist am Montagmorgen auf einer Baustelle
in Düsseldorf abgesackt. Dabei
kam ein Mann ums Leben. Zwei
weitere Arbeiter wurden schwer
verletzt und in Krankenhäuser
gebracht, wie die Feuerwehr
mitteilte. Eine Betonpumpe mit
kranartigem Ausleger war in
Betrieb, als das Gerät aus bisher
noch ungeklärten Umständen
absackte und kippte. Dabei traf
sie zwei Männer, ein weiterer
Arbeiter fiel in einen Kellerschacht.
DÜSSELDORF/DPA
MZ-LESERFORUM
Morgen: Mietrecht
Beim Leserforum geht es morgen
von 10 bis 12 Uhr um das Mietrecht. Auf Fragen unter anderem
zu Nebenkosten, Kündigungsfristen, Schönheitsreparaturen,
Kostenumlagen, Instandhaltung
und Modernisierung antworten
Ellen Schultz, Rechtsanwältin
und Vorsitzende des Deutschen
Mieterbundes Sachsen-Anhalt,
und Andreas Hahn, Jurist beim
Deutschen Mieterbund Halle
und Umgebung.
Rufen Sie an: 0345/5 60 82 18,
-5 60 80 19 und -5 60 83 13
GEWINNQUOTEN
Lotto am Samstag:
Klasse 4: 424 × 777,00 €,
Klasse 5: 4 251 × 77,00 €,
Klasse 6: 42 830 × 17,00 €,
Klasse 7: 420 972 × 5,00 €.
Gewinnklasse. 1: unbesetzt
(im Jackpot 7 453 741,00 €),
Klasse 2: 3 × 599 822,90 €,
Klasse 3: 37 × 24 317,10 €,
Klasse 4: 431 × 6 262,60 €,
Klasse 5: 2 700 × 333,20 €,
Klasse 6: 25 962 × 69,30 €,
Klasse 7: 62 219 × 28,90 €,
Klasse 8: 591 681 × 13,60 €,
Klasse 9: 561 750 × 5,00 €.
Spiel 77:
6 aus 45/Quoten:
Gewinnkl. 1: 1 × 68 907,40 €,
Klasse 2: unbesetzt,
Klasse 3: 57 × 109,00 €,
13er Wette/Zahlen: Klasse 4: 1 830 × 8,50 €,
0 - 2 - 2 - 2 - 2 - 2 - 1 - 0 - 1 - 2 - 0 - Klasse 5: 343 × 8,50 €,
1-1
Klasse 6: 18 059 × 1,10 €.
13er Wette/Quoten:
Gewinnkl. 1: 3 × 1 677 777,00 €,
Klasse 2: 3 × 77 777,00 €,
Klasse 3: 54 × 7 777,00 €,
Gewinnklasse 1: unbesetzt
(im Jackpot 125 785,40 €),
Klasse 2: 9 × 7 986,30 €,
Klasse 3: 97 × 741,00 €,
Klasse 4: 1 336 × 67,20 €.
6 aus 45/Zahlen:
Aktion Mensch:
Glückslos vom 5. April 2016
Sofortgewinn - 9054822,
Kombigewinn - 4269815,
Dauergewinn - 5901280,
Zusatzspiel - 30123.
Angaben ohne Gewähr
1 - 8 - 11 - 14 - 19 - 42/Zsp. 37
LEUTE !
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JASON WU
NICHOLAS OFCZAREK
Top-Designer heiratet
in Mexiko
Böse Rollen sind
vielschichtiger
Der taiwanisch-kanadische Designer
Jason Wu (33)
hat seinen
langjährigen
Partner Gustavo Rangel in
Mexiko geheiratet. „An diesem Wochenende
habe ich einen der glücklichsten
Tage meines Lebens gefeiert“,
schrieb Wu am Montag. Der 33Jährige ist Chefdesigner für die
Frauenkollektion von Hugo Boss.
Der österreichische Schauspieler Nicholas Ofczarek
(44) mag böse
Charaktere.
„Es macht viel
mehr Spaß, als
nett zu sein.
Die „bösen“ Figuren sind meistens vielschichtiger gezeichnet
und haben viele Ecken und Kanten“, sagte er der „Bild“-Zeitung.
Er spielt auch seit 1994 beim
Wiener Burgtheater.
FOTOS: DPA
Auflösung vom 11. April 2016
Waagerecht: 1. Relish, 6. Riet, 7. Reling, 8. Stil, 10. Pik, 12. Amrum, 14. Ikra, 15. Ural, 17. Messe, 19. See, 21. Safe,
24. Tarpan, 25. Herd, 26. Mieter.
Senkrecht: 2. Elemi, 3. Iris, 4. Sinter,
5. Hegi, 9. Lamelle, 10. Priamos, 11.
Kar, 13. Maus, 16. Res, 18. Safari, 20.
Etage, 22. Atem, 23. Erde.
1
2
3
4
SPANIEN
Stierarenen werden immer unbeliebter. Die Toreros bangen um die Zukunft.
VON RALPH SCHULZE
MADRID/MZ - Der 17-jährige Carlos
hat nur einen Traum: „Ich will
Stierkämpfer werden.“ Genauso
wie Álvaro (16) oder Daniel (13),
die nachmittags zum Trainieren in
Spaniens berühmteste Toreroschule kommen. Etwa 40 Jugendliche
zwischen neun und 18 Jahren üben
derzeit in der Stierkampfschule
„Marcial Lalanda“ in der Hauptstadt Madrid, wie man einem wütenden Kampfbullen mutig ins Auge sieht und ihn schließlich mit
dem Degen tötet. „Sie verlassen die
Schule als Toreros“, sagt stolz der
Schuldirektor und Ex-Stierkämpfer
José Luis Bote, „und auch als würdige Männer.“
Doch der Torero-Beruf ist in Spanien vom Aussterben bedroht.
Nicht nur, weil sich immer weniger
junge Leute für diesen blutigen
und umstrittenen Job interessieren. Sondern auch, weil den Stierkämpfern in Spanien scharfer
Wind entgegenweht. Immer mehr
spanische Regionen und Städte
verbieten die jahrhundertealte
Stierkampftradition, weil sie von
der Mehrheit der Bürger als Tierquälerei abgelehnt wird, die nicht
mehr ins 21. Jahrhundert passt.
Deswegen wollen nun nach den Kanarischen Inseln und Katalonien
auch die Baleareninseln mit Mal-
VON KIM ALEXANDER ZICKENHEINER
6
8
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Der Kampf um den Kampf
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25
26
lorca den Stierkampf verbieten. Die Luis Bote, den seine Schüler ehrwachsende Anti-Torero-Stimmung fürchtig „Maestro“ nennen und der
in Spanien hat inzwischen die tra- früher selbst hier Schüler war, ist
ditionsreiche „Escuela de Tauroma- empört: „Sie wollen mit dem Stierquia Marcial Lalanda“ erreicht, die kampf aufräumen.“ Und deswegen
nach dem ruhmreichen Stierkämp- werde nun seine berühmte Lehrfer Marcial Lalanda benannt ist - stätte angegriffen, welche die Mutund nun um ihre Zukunft fürchtet. ter aller Stierkämpferschulen“ und
„Tauromaquia“ heißt auf Deutsch „die Basis der Stierkampfwelt“ sei.
„Stierkampfkunst“, sie wurde in
In seiner Trainingshalle seien eiSpanien von der konservativen Re- nige der berühmtesten Toreros
gierung im Jahr 2013 sogar als „na- Spaniens geboren worden. Wie
tionales Kulturerbe“ unter gesetzli- zum Beispiel der legendäre „El Juchen Schutz gestellt. Bisher wurde li“, heute einer der bekanntesten
die Schule von der Stadt Madrid, in Matadoren der Nation. „Aber wir
uns
der jahrzehntewerden
lang im Ratnicht
unterkrie„Sie wollen
haus die Kongen lassen und
mit dem Stierkampf weitermachen.“
servativen regierten,
mit
An den Wänden
aufräumen.“
Steuergeldern
jener Sporthalsubventioniert.
le, in welcher
José Luis Bote
Doch nachSpaniens StierLeiter einer Torero--Schule
dem im letzten
kampf-NachSommer die linksalternative Bür- wuchs trainiert, hängen die Bilder
germeisterin Manuela Carmena zahlreicher Torero-Legenden und
einzog, wurde der öffentliche Zu- Plakate vergangener Stierkämpfe.
schuss gestrichen. Damit löste Car- Einige Schüler rennen schnaumena ihr Wahlversprechen ein, bend, in gebückter Haltung und
„die Misshandlung von Tieren mit Hörnern vor dem Kopf als
nicht länger mit öffentlichen Mit- „Stier“ auf ihre Kameraden zu, die
teln zu finanzieren“. Auch in ande- mit ihrem roten Tuch elegant zur
ren spanischen Städten, in denen Seite ausweichen.
es in den jüngsten KommunalwahVier Jahre dauert die Ausbillen einen Linksruck gab, wurden dung: Erst wird mit TrockenübunSubventionen für die Stierspekta- gen und dann mit Jungstieren gekel gestrichen. Schulleiter José übt. „Ein richtiger Star-Torero zu
9
- Was wäre, wenn die
Bilder einer Überwachungskamera
ausreichen würden, um die Worte
eines Verdächtigen zu verstehen?
Die Technik dafür erhoffen sich Forscher von Computern, die von den
Lippen lesen können. Doch trotz
großer Fortschritte sind die Maschinen noch nicht praxistauglich.
„Ein solches System könnte für eine
ganze Reihe von Anwendungen benutzt werden“, sagt Helen Bear von
der britischen University of East
Anglia. Die Informatikerin und ihr
Team haben ein Programm entwickelt, das ihrer Studie zufolge deutlich bessere Ergebnisse als bisherige Ansätze liefert.
Die Krux: Auf den Lippen sehen
viele Töne praktisch gleich aus.
Computer müssen lernen, die feinen Unterschiede zu interpretieren, die Menschen verborgen bleiben. Dafür braucht es kluges TraiBERLIN/DPA
ning. „Die Sprache sieht bei uns allen unterschiedlich aus, also brauchen wir Modelle, die bei jedem
funktionieren“, sagt Bear.
Schon 1968 beschrieb der
Science-Fiction-Klassiker „2001:
Odyssee im Weltraum“ die Idee:
Der Supercomputer HAL 9000 liest
im Film heimlich die Lippenbewegungen von Astronauten durch eine Scheibe. Sie hatten sich eingeschlossen, damit er ihre Pläne nicht
mitbekommt. „Das zeigt, wie alt das
Thema ist“, sagt Tanja Schultz, Professorin für Kognitive Systeme an
der Universität Bremen.
Forscher hoffen: Ein zuverlässiges Programm könnte bei
der Aufklärung von Straftaten anhand von Überwachungsvideos helfen, eine
bessere Verständigung von
sprach- und hörbehinderten
Menschen ermöglichen oder
die Identität von Menschen
feststellen.
werden, ist fast unmöglich“, steht
an einer Wand. Die Jugendlichen
sollen sich keine falschen Hoffnungen machen. Mangels guter Jobaussichten bietet der frühere Traumberuf des Stierkämpfers schon seit
Jahren keine sichere Zukunft
mehr. Von den etwas mehr als
200 professionellen Toreros in Spanien sind höchstens 20 so gut im
Geschäft, dass sie vom Stierkampf
leben können. Die anderen haben
Nebenjobs, sind arbeitslos oder nagen am Hungertuch. Die Zahl der
Stierkämpfe im Königreich geht
immer weiter zurück, viele Arenen
mussten schon schließen.
Umfragen zufolge interessiert
sich nur noch eine Minderheit der
Bevölkerung für diese „nationale
Fiesta“. Verzweifelt bäumt sich
Spaniens immer noch mächtige
Stierkampfbranche gegen den Untergang der Zunft auf und versucht, die Welt auf ihr Schicksal
aufmerksam zu machen. Zum Beispiel mit Demonstrationen wie
neulich in Valencia. Dort protestierten Mitte März tausende Menschen, darunter viele Toreros und
Kampfbullenzüchter, gegen den
Untergang ihres Handwerks und
riefen „Stierkampf ist Kultur“. Von
der anderen Straßenseite schallten
ihnen derweil die Rufe von Tierschützern entgegen: „Mörder, Mörder“ und „Schluss mit der Tortur“.
DNA-SPUR
Neue Technik kann zur Überwachung eingesetzt werden.
5
7
FOTO: RTR
Maschinen lesen Lippen
KREUZWORTRÄTSEL
Waagerecht: 1. Fabrik, Betrieb,
5. stärkster Sturm, 6. unterer Teil
der Erdkruste, 7. ital. Geigenbauer, 10. Schwur, 11. Einheit für ebene Winkel, 12. schlechte Gewohnheit, 14. Handelsartikel, 15. Gewässerbegrenzung, 17. Teil des
Stuhls, 20. Gestalt aus „Turandot“, 21. Nebenfluss der Maas,
22. chemische Verbindung, 24.
Besucher, 25. Buchenfrucht, 26.
Löwe (engl.).
Senkrecht: 1. deutscher Politiker
(1961-2016), 2. Weichkäse, 3.
wertloses Zeug, 4. Vervielfältigungszahl, 8. amerikanische Riesenkröte, 9. reproduzierende
Künstlerin, 13. Ziffer, 16. italienischer
Automobilkonstrukteur
(1898-1988), 18. Nebenfluss der
Etsch, 19. Kopfbedeckung, 23.
Ringelwurm.
Ein Stierkampf im spanischen Sevilla. Der blutige Tradition findet immer weniger Anhänger.
Um Nutzernamen, Geheimwörter
und Pin überflüssig zu machen,
schlägt Ahmed Hassanat von der
jordanischen
Mutah-Universität
lautlose Passwörter vor: Zur Identifikation am Bankautomaten oder
im Online-Shop würde es reichen,
allein die Lippen zu bewegen. Nötig
wäre nur eine Kamera.
Und parallel wird auch an anderen Ansätzen geforscht, die ohne
Töne auskommen: Spracherkennung durch Messung der Muskelaktivität in Gesicht und Hals, Ultraschallbilder der Zunge oder Verfolgung der Hirnaktivität selbst.
FOTO: FOTOLIA
Ein Toter durch kippendes
Baugerät in Düsseldorf
Verdächtigerin
DDR-Mordfall
bestreitetTat
ZWICKAU/GERA/DPA - Der im Mordfall Heike Wunderlich nach fast
30 Jahren verhaftete Verdächtige
will nichts mit der Tat zu tun haben. Der Mann bestreitet die Vorwürfe, wie die Sprecherin der
Staatsanwaltschaft Zwickau am
Montag sagte. Der 60-Jährige war
in der vergangenen Woche festgenommen worden, nachdem Ermittler mit einer bislang nicht bekannten DNA-Spur einen Treffer in der
DNA-Datei gelandet hatten.
Der Verdächtige aus Gera steht
unter Mordverdacht und befindet
sich im Haftkrankenhaus Leipzig wegen gesundheitlicher Probleme.
Der Mann ist mehrfach vorbestraft.
Die damals 18-jährige Heike Wunderlich war im April 1987 in einem
Wald bei Plauen vergewaltigt und
erdrosselt worden. Ihre Leiche und
das Zweirad waren am Tag darauf
gefunden worden.