der karosserie

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der karosserie
FAHRZEUG
SERVICE
ZUBEHÖR
Nr. 02 Juni 2016
ISSN 2363-8141
autohelden
DER KAROSSERIE-
KÜNSTLER
Thorsten Quade baut Traumautos – beziehungsweise deren Karosserien. Er ist Spezialist für die
Restaurierung der Porsche-Baureihen 356 und 911.
DIE PROFI-WERKZEUGE
Kfz-Meister Martin Zacharias
stellt die Spezial-Ausrüstung
seiner Werkstatt vor.
DIETMAR WISCHMEYER
Der Humorfacharbeiter zur
Frage, wie die Werkstatt Valuta
und Zeiteinheiten addiert.
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autohelden
Liebe Leser,
Einblicke in
die Welt der
autohelden
die Arbeit in Kfz-Werkstätten hat sich über die Jahrzehnte stark verändert. Mit zunehmender Bedeutung
der Elektronik im Auto sind die rein mechanischen
Tätigkeiten seltener geworden. Ohne Diagnose- und
Prüfsysteme ließen sich moderne Fahrzeuge nicht
reparieren. Diesen veränderten Anforderungen
Rechnung getragen hat man schon im Jahr 2003, als
aus den traditionellen Berufen des Automobilmechanikers, Kfz-Mechanikers und Kfz-Elektrikers das
Berufsbild des Kfz-Mechatronikers geworden ist.
Aber es gibt sie noch, die Menschen, die sich auf
althergebrachte Art und Weise mit dem Auto beschäftigen. Thorsten Quade, Karosseriebauer aus Uetersen
bei Hamburg, hat sich mit seinem Betrieb auf die
Restaurierung von Porsche-Oldtimern spezialisiert.
Zwar ist auch im Karosseriebau durch den Einsatz
neuer Verbundmaterialien und hochfester Stähle die
Zeit alles andere als stehengeblieben, aber wenn es
um Autos von früher geht, wird heute noch gearbeitet
wie vor 50 Jahren.
Soll aus einem Stück Stahlblech ein perfekt geformtes, wunderschön geschwungenes Karosserieteil für
ein klassisches Auto werden, hilft kein Computer.
Nötig sind einige mechanische Werkzeuge, aber vor
allem ein geschicktes Händchen, ein gutes Auge, viel
Erfahrung – und vor allem Geduld.
So ist es für Thorsten Quade und seine Mitarbeiter zumindest eine Selbstverständlichkeit, vielleicht sogar
Ehrensache, das Handwerk traditionell auszuüben.
Ein Beispiel dafür ist die Schweißtechnik. Der alte
Reparaturleitfaden für den Porsche 356 schreibt vor,
dass sämtliche Nähte im Außenbereich autogen mit
Gas und Sauerstoff geschweißt werden. Also wird das
auch so gemacht, auch wenn es wesentlich aufwändiger ist als das heutzutage weit verbreitete Schweißen
mit Schutzgas. „Wir haben den Ehrgeiz, die Arbeit
richtig gut zu machen“, sagt Quade. So soll es sein.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre.
Herzlich
Ihr
Ingo Jagels
Chefredakteur
Schreiben Sie uns: . E-Mail: redaktion@amz-autohelden.de
amz autohelden
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8
TITELSTORY
THORSTEN
QUADE
26
DO IT YOURSELF?
02/2016
autohelden
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8
Autohelden Titelstory
Der Karosserie-Künstler
Karosseriespezialist Thorsten Quade
ist auf alte Porsche spezialisiert
12
Cartoon
Wurster‘s Autohelden
14
Schwerpunkt „Urlaubs-Check“
Kfz-Meister Heiko Schoop erklärt,
was gemacht werden muss
20
Die Werkzeuge der Profis
Martin Zacharias stellt die Ausstattung seiner Werkstatt vor
24
Glosse: Schwarzbuch Auto kaputt
Dietmar Wischmeyer zur Währungsumstellung in der Werkstatt
25
Mehr Leistung, weniger Verschleiss
Motorrad-Rennfahrer Josef Frauenschuh setzt auf Motor-Zusatzmittel
26
Do it Yourself?
KÜS-Experte Thomas Schuster erklärt, was man selbst erledigen kann
amz autohelden
24
DIETMAR WISCHMEYER
SCHWARZBUCH
AUTO KAPUTT
14
SCHWERPUNKTTHEMA
URLAUBS-CHECK
20
WERKZEUGE DER PROFIS
autohelden inhalt
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JAN HOFER
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REISETIPP:
FILMREIFE KURVEN
30
MIT KIND UND KEGEL
36
LINA VAN DE MARS
KOLUMNE
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BILDSTRECKE
ENDSTATION
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Der Energiespeicher
Batterien versorgen heute bis zu
40 Verbraucher im Auto
30
Mit Kind und Kegel
Praxistipps für die Urlaubsfahrt:
Wie wird das Auto richtig beladen?
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Machen Sie es sich bequem
Blick hinter die Kulissen:
Sitzentwicklung bei Opel
34
Der optimale Fahrstil
OptiDrive 360 gibt Hinweise zum
sparsamen Fahren
40
Prominenter Autofahrer: Jan Hofer
Bremsenprobleme in 2000
Meter Höhe
42
Bildstrecke: Endstation
Die skurrilsten Autofriedhöfe Europas – Fotos vonThorsten Müller
46
Reisetipp: Côte d‘Azur
Filmreife Kurven – Eine Tour in
traumhafter Kulisse
50
Großes Gewinnspiel
Praktischer Twercs-Werkzeugkoffer
zu gewinnen
Rubriken
3Editorial
6Autonews
18Zubehör
36 Kolumne mit Lina van de Mars
38 Recht, Versicherung, Finanzen
48Accessoires
49Impressum
amz autohelden
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2.
3.
4.
5.
Seit 2014 läuft DS Automobiles getrennt von Citroën als eigenständige Marke.
Die Franzosen starten jetzt mit dem Aufbau eines eigenen Handelsnetzes.
Die deutsche Versicherungswirtschaft hat ein Notrufsystem entwickelt, das in
praktisch allen Autos eingesetzt werden kann. Der „Unfallmeldedienst“ erkennt
eine Kollision und setzt über das Smartphone des Fahrers einen Notruf ab.
Unter dem Namen „Classic Car Travel“ bietet Mercedes-Benz neuerdings exklusive
Gruppen-Oldtimerreisen an. Zehn SL der beiden Baureihen W 113 (1963 – 1971)
und R 107 (1971 – 1989) stehen dafür zur Verfügung.
Bei den Kosten pro Kilometer sind E-Autos trotz der aktuellen Kaufprämie von
4.000 Euro meist immer noch teurer als vergleichbare Diesel oder Benziner. Das
hat der ADAC ausgerechnet.
Auch ein Super-Luxus-Sportwagen ist unterm Strich nur ein Auto. Der Bugatti
Veyron, der schnellste Seriensportwagen der Welt, wird in den USA aktuell zurückgerufen. Es rostet an der einen oder anderen Stelle.
Weltweite Zulassungen
Rekordwert: 89,7 Millionen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge wurden 2015 weltweit
neu zugelassen. Die meisten neuen Fahrzeuge gab es in China. Dort zählten die
Statistiker insgesamt 23.661.262 Stück. Auf Rang zwei folgen die USA mit 16.527.947
Neuzulassungen. Deutschland liegt mit 3,14 Millionen Einheiten auf Position
vier im weltweiten Autoranking.
89,7
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amz autohelden
Foto: DS Automobiles
GOODYEAR EAGLE-360
Reifen der Zukunft
Mit dem Eagle-360 hat Goodyear die
mögliche Zukunft des Autoreifens vorgestellt. Der visionäre Konzeptreifen hat die
Form einer Kugel. Das Auto soll sich damit
in alle Richtungen lenken lassen. Selbst
360-Grad-Drehungen sollen möglich sein.
Zudem soll sich der Reifen dank aktiver
Technologie an schwierige Fahrkonditionen wie Blitzeis oder Aquaplaning eigenständig anpassen. Sensoren im Inneren
registrieren Fahrbahneigenschaften wie
Witterungsbedingungen und Oberflächenstruktur. Innovativ ist auch die Verbindung von Reifen und Karosserie. Der
Eagle-360 nutzt dafür die Magnetschwebetechnik. Der Reifen ist durch Magnetfelder
vom Fahrzeug getrennt.
Foto: Goodyear
1.
AHA!
NEWS
AUS DER
AUTOWELT
autonews
BMW I3
Foto: TÜV Süd
Foto: BMW
300 Kilometer –
zumindest theoretisch
ADAC PANNENSTATISTIK
Batterie Pannenursache Nr. 1
Mit großem Abstand machen Probleme mit der Batterie Autofahrern den größten
Ärger. Das geht aus der jüngsten Pannenstatistik des ADAC hervor. Datenbasis sind die
ausgewerteten Defekte bei mehr als 2,4 Millionen Einsätzen der Straßenwacht im Jahr
2015. Davon entfielen mehr als ein Drittel (35,7 Prozent) auf Batterieprobleme. Es folgen
Probleme mit dem Motormanagement (15,2 Prozent) sowie sonstige Pannen rund
um Karosserie, Lenkung, Bremsen, Fahrwerk und Antrieb (14,1 Prozent). Die Wahrscheinlichkeit, einen Straßenwachtfahrer zu benötigen, steigt mit dem Fahrzeugalter
und erreicht die Spitze bei 14-jährigen Pkw. Danach werden Autos offensichtlich aus
dem Verkehr gezogen oder als „Youngtimer“ mit geringerer jährlicher Fahrleistung
gepflegt, die der ADAC wieder seltener zu sehen bekommt.
Rund zweieinhalb Jahre nach dem Marktstart
des Elektro-Kleinwagens i3 weitet BMW das
Angebot aus: Ab Sommer gibt es eine Version
mit größerer Batteriekapazität. Die Reichweite
soll sich auf 300 Kilometer erhöhen. Der bisherige i3 mit bis zu 190 Kilometern Reichweite
bleibt im Programm. Besitzer älterer i3 können
ihren Akku austauschen lassen.
Zu den Preisen ist noch nichts bekannt, der
Standard-i3 kostet derzeit 34.950 Euro. Statt 22
kWh hat die neue Batterie eine Gesamtenergie
von 33 kWh. Erreicht wird dies durch eine
höhere Speicherdichte der Lithium-Ionen-Zellen, die Zellkapazität liegt jetzt bei 94 Amperestunden (Ah). Die angegebene Reichweite
erreicht der i3 aber nur unter Idealbedingungen. Im Alltagseinsatz, bei widrigen Wetterbedingungen und Nutzung von Klimaanlage
und Heizung soll man aber 200 Kilometer weit
fahren können.
Fotos: Ingo Jagels (9), Thomas Motta (2)
DER KAROSSERIE-
KUNSTLER
Thorsten Quade baut Traumautos – beziehungsweise deren Karosserien. Er ist Spezialist für die
Restaurierung der Porsche-Baureihen 356 und 911.
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amz autohelden
autohelden titelstory
GELERNT IST GELERNT
Thorsten Quade ist Meister im Karosserie- und Fahrzeugbauer-Handwerk
und Staatlich geprüfter Techniker der Fachrichtung Karosserie- und Fahrzeugbautechnik.
Die wahren Autohelden brauchen
keine Glaspaläste. Ganz im Gegenteil,
sie arbeiten gerne im Verborgenen. So
auch Thorsten Quade. Auf der Suche
nach seinem Karosseriebaubetrieb in
Uetersen bei Hamburg freut man sich,
dass es Navigationsgeräte gibt. Versteckt
in einem Wohngebiet deutet nur ein Firmenschild auf den Standort hin. Wenn
man die langgezogene Auffahrt hinunterblickt, entdeckt man den ein oder
anderen historischen Sportwagen. Hier
muss sie also sein, eine der Top-Adressen
für die Karosserie-Restaurierung historischer Fahrzeuge aus dem Hause Porsche.
Dabei hat die Lage fernab jeglichen Trubels durchaus Vorteile. „Wir
können hier in Ruhe arbeiten“, erklärt
Automann Quade. Am ursprünglichen
Firmenstandort mitten im Ort war das
nicht so einfach möglich. „Wenn wir mal
einen alten Rennwagen auf dem Hof
stehen hatten, kamen die Leute gerne
zu uns in die Halle, um sich das Auto
anzusehen. Das war zwar immer nett
gemeint, hat uns aber doch zu sehr von
der Arbeit abgelenkt.“
Das besondere Interesse der Nachbarn kam nicht von ungefähr. Hat sich
doch Thorsten Quade mit seinem Betrieb
auf die Restaurierung der Baureihen
356 und 911 spezialisiert. Und es kommt
nicht selten vor, dass die Schleswig-Holsteiner auch mal ein seltenes und
entsprechend wertvolles automobiles
Schätzchen neu aufbauen oder überarbeiten.
Welche Modelle schwerpunktmäßig in der Halle stehen, wechselt immer
wieder. Quade: „Es gibt Modewellen auf
dem Markt, die man sich nicht erklären kann. Um den 356er war es in den
vergangenen fünf Jahren recht ruhig.
Ohne ersichtlichen Grund hat sich das in
letzter Zeit geändert. Die Nachfrage hat
stark angezogen.“ Bei der 911er-Baureihe sind im Moment vor allem die sehr
frühen Zwei-Liter-Modelle der Baujahre 1965 und 1966 interessant. Diese
Autos werden aktuell sehr hochpreisig
gehandelt. Vor gut einem Jahr standen
hingegen eher noch die 911er der späten
sechziger und frühen siebziger Jahre im
Fokus der Sammler und Oldtimer-Fans.
amz autohelden
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DER KAROSSERIE-
KUNSTLER
VIEL HANDWERKLICHES GESCHICK UND NOCH VIEL MEHR GEDULD
Traditionelles Handwerk: Die Arbeit des Karosseriebauers hat sich in den vergangenen Jahrzehnten
kaum verändert. Die Perfektion im Umgang mit dem Metall kommt erst im Laufe der Jahre.
Aber im Grunde genommen sind
dem Norddeutschen solche Nachfrageschwankungen seitens der Kundschaft
relativ gleichgültig. Ein besonderes
Lieblingsauto hat er jedenfalls nicht. Ob
356 oder 911 – jedes Modell hat seine
Besonderheiten und seinen besonderen
Reiz, unterstreicht er. Aber wenn sich
Quade entscheiden müsste, ist es wohl
der alte 356, der den Karosseriebauer besonders reizt. Das Blechkleid des Ur-Porsche, von dem zwischen 1948 und 1965
gut 76.000 Exemplare gebaut worden
sind, ist nämlich komplett verschweißt.
„Das macht den Wagen handwerklich
sehr anspruchsvoll. Man kann nicht
wie bei einem modernen Auto einen
Kotflügel abnehmen und schnell einen
neuen anschrauben. Jedes Teil muss neu
eingeschweißt werden. Anschließend
müssen auch noch die Spaltmaße sauber
ausgearbeitet werden.“
Überhaupt sind die Spaltmaße
bei diesen Autos immer ein wichtiges
Thema. Da die Produktionsabläufe in
den fünfziger und sechziger Jahren
längst noch nicht den heuten Perfektionsgrad hatten, musste bei den damaligen Neuwagen noch recht viel von Hand
nachgearbeitet werden. Auf den Punkt
gebracht gleicht kein 356er exakt dem
anderen. Das bedeutet, dass man nicht
einfach bei dem einen Auto eine Tür ausbauen kann, um sie dann in ein anderes
Autos einzubauen. Quade: „Beim 356er
passt das nicht. Möchte man eine Tür
einbauen, muss man immer auch das
Seitenteil, den Kotflügel und den Einstieg
anpassen.“ Um dann noch ein sauberes
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amz autohelden
Spaltmaß von vier Millimetern hinzubekommen, wird Flüssigzinn aufgetragen
und schließlich das exakte Maß eingeschliffen. Dafür braucht es ein geschicktes Händchen des Handwerkers und
vor allem Ausdauer. Denn eines haben
alle Karosseriearbeiten gemeinsam: Mal
eben schnell geht nichts.
Daher muss Quade auch nicht
lange überlegen, welches die wichtigste
Eigenschaft ist, um diesen Beruf ausüben zu können. Es ist der lange Atem,
die Geduld, ein Werkstück Stunde um
Stunde zu bearbeiten. Natürlich braucht
es auch handwerkliches Geschick und
ein gewisses Gefühl für Formen, aber die
wirkliche Handwerkskunst, die Perfektion im Umgang mit dem Metall, stellt sich
erst nach langjähriger Tätigkeit ein. „Ein
Seitenteil für ein Auto baut man nicht
nach drei Wochen Lehrzeit“, versichert
der Experte.
Wenn die Handgriffe aber erstmal sitzen, ist die Arbeit in diesem
traditionellen Handwerk faszinierend.
Schließlich beschäftigen sich der Firmeninhaber und seine fünf Mitarbeiter
regelmäßig mit seltenen und entsprechend hochpreisigen Sondermodellen
und Fahrzeugen mit besonderer Rennhistorie. Also mit echten Traumautos,
für die Liebhaber zum Teil mehrere hunderttausend Euro auf den Tisch legen.
„Man ist schon ein bisschen stolz, wenn
alles gut geklappt hat und das Auto nach
der Restaurierung dem Kunden übergeben werden kann“, so Quade.„Immerhin
stecken in dem Endergebnis schon mal
500 bis 800 Arbeitsstunden.“
autohelden titelstory
„Ein Oldtimer hat mehr Charme,
wenn er authentisch restauriert wurde.
Man darf sehen, dass ein Auto alt ist.“
Gleichwohl hat sich die Arbeit über
die Jahre verändert. Vor zehn Jahren
musste ein altes Auto bei einer Restaurierung in einen absolut perfekten,
praktisch neuwertigen Zustand gebracht
werden. Das betraf natürlich nicht nur
das Blech, sondern auch Sitze, Teppiche,
Schalter und alle anderen Bauteile.
Dieser Trend hat sich deutlich gewandelt. „Heute besitzt ein Oldtimer mehr
Charme, wenn er authentisch ist. Man
darf sehen und riechen, dass ein Auto alt
ist“, betont der Fachmann.
Was sich auch verändert hat, sind
die Kunden, mit denen man in der
Branche zu tun hat. Während es früher
ausschließlich Auto-Fans und Samm-
ler waren, die sich für das alte Blech
interessierten, sind es seit einigen Jahren
zunehmend Investoren, die sich auf
dem Markt tummeln. Quade beobachtet
diese Entwicklung, und insbesondere die
damit zusammenhängende Explosion
der Preise auf dem Oldtimermarkt, mit
einiger Skepsis.
So ist er froh, dass er mit dem
Fahrzeughandel nichts zu tun hat. Schon
viel zu oft hat Quade die Erfahrung
machen müssen, dass sich auf dem heiß
gelaufenen Markt auch schwarze Schafe
tummeln. Erst kürzlich kam ein Stammkunde auf ihn zu, der einen – vermeintlich – komplett restaurierten Porsche 356
erstanden hatte.
Von außen habe der Oldie auch
tatsächlich einen ausgezeichneten Eindruck gemacht. Doch unterm Blechkleid
zeigten sich diverse Schwachstellen.
„Das war ein absoluter Blender“, ärgert
sich der Experte. „Die Außenhaut wurde
neu gemacht, doch die an diversen
Stellen beschädigte Strukur hat man
nicht angefasst.“ Weil der Kunde aber
lange Zeit genau so ein Modell gesucht
habe, sei er jetzt bereit, noch einmal in
die Tasche zu greifen, um das Fahrzeug
von Grund auf – und zwar jetzt fachmännisch – von Thorsten Quade und seinen
Leuten aufbauen zu lassen. Er kann sich
sicher sein, dass sich sein Auto jetzt in
guten Händen befindet.
Ingo Jagels b
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…bringt es auf den Punkt.
URLAUBS-CHECK
FIT FÜR DIE
GROSSE FAHRT
Der Urlaub zählt zu den Highlights des Jahres. Dabei
wird oft vergessen, dass das Auto auf einer langen
Fahrt Höchstleistungen bringen muss. Daher sollten
Sie vor dem Start in Ihrer Werkstatt einen UrlaubsCheck machen lassen. Kfz-Meister Heiko Schoop aus
Kummerfeld bei Hamburg zeigt, worauf der Fachmann achtet.
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BATTERIE
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Laut ADAC sind defekte Batterien der Hauptgrund für Pannen
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Auch das Kühlsystem
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sprühtes Küchentuch.
„Der Urlaubs-Check
schützt vor Pannen und
dient der Sicherheit.“
7
Ohne einen guten Durchblick kann man
nicht Auto fahren. Deshalb zählt es zu den
Standard-Servicearbeiten, den Behälter für
das Scheibenwischwasser aufzufüllen. Für
die sorgfältige Reinigung der Windschutzscheibe von Hand können Sie einfach Fensterreiniger aufsprühen und die Scheibe dann
mit Zeitungspapier von oben nach unten
abreiben. Zur Not gehen auch Papier-Haushaltstücher.
SCHEINWERFER
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FAHRWERK
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PROFILTIEFE
Neben dem Luftdruck muss das Profil
der Reifen geprüft werden. Der Gesetzgeber schreibt mindestens 1,6 Millimeter
vor. Empfehlenswert ist aber, Sommerreifen bereits bei einem Restprofil von
drei Millimetern zu wechseln. Zudem
sind Flanke und Lauffläche der Reifen
auf Beschädigungen wie Risse, Beulen
oder stark unregelmäßigen Abrieb zu
untersuchen. Um bei Problemen noch
genügend Zeit zum Handeln zu haben,
sollte der Reifencheck einige Tage vor
Reiseantritt durchgeführt werden.
12
WARNWESTE UND VERBANDSMATERIAL
Die Fahrt in den Urlaub ist eine gute Gelegenheit, mal
wieder einen prüfenden Blick auf die Sicherheitsausstattung zu werfen. Sind genügend Warnwesten für alle
Mitfahrer vorhanden? Liegen diese im Fahrzeuginnenraum und nicht im Kofferraum? Und wie ist es um das
Verbandsmaterial bestellt? Ist noch alles vollständig vorhanden? Ist das Verfallsdatum noch nicht abgelaufen?
Da sauber etwas anderes ist als steril, haben Verbandsmaterialien eine begrenzte Lebensdauer, auch lässt die
Klebefähigkeit von Pflastern mit der Zeit nach.
Ingo Jagels b
16
amz autohelden
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Verschleiß bestätigt, und jetzt, mit PTFE mit hoher Dichte ist es umso wirksamer. Die Beschichtung aller
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des Trägers am Fahrzeug wird die Distance Control automatisch beim Einlegen des
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Detektorbereich ab. Die Übertragung ins Fahrzeuginnere erfolgt sicher und schnell per
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Fahrzeug und Fahrweise haben sich
nach etwa 100.000 bis 180.000 Kilometern soviel Asche und Ruß angesammelt,
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Meist wird dem Kunden in diesem Fall
empfohlen, den Partikelfilter durch
einen neuen ersetzen zu lassen. Doch
leider kostet das viel Geld, je nach Fahrzeug werden zwischen 1.000 und 4.500
Euro fällig. Deutlich günstiger wird es
für den Dieselfahrer, den Filter reinigen
zu lassen. Dank des neuen Presto-Dieselpartikelfilter-Reinigers kann dies
sogar ohne Demontage geschehen. Zur
Anwendung wird lediglich der Druckoder Temperatursensor demontiert und
das Mittel über eine Sprühsonde in den
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Ascheablagerungen und verdampft ohne
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BOSCH
Saubere Luft für Allergiker: Bosch bietet
mit dem „Filter+“ einen neuen Innenraumfilter an, der Feinstaub wirkungsvoll filtert und sogar Allergene und
Bakterien unschädlich macht. Eine Aktivkohleschicht neutralisiert schädliche
und übel riechende Gase. Die ultrafeine
Mikrofaserschicht hält Partikel mit einem Durchmesser bis zu 2,5 Mikrometer
und damit bis zu 99 Prozent der Feinstäube zurück. Eine Anti-Allergie-Schicht
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bindet in einer speziellen molekularen
Gitterstruktur Allergene dauerhaft und
macht sie unschädlich. Zusätzlich töten
Silberionen in der Anti-Allergie-Schicht
Bakterien ab. Die so gefilterte Luft im
Fahrzeuginnenraum ist rein und frei
von Gerüchen. Da der Filter+ allergische
Reaktionen wie Niesen reduziert, kann
er auch dazu beitragen, dass der Fahrer
nicht abgelenkt wird – die Sicherheit
erhöht sich. www.bosch.de
Foto: Motip Dupli
Innenraumfilter für Allergiker
autotipps
ADDITIVE
HILFSMITTEL FÜR
DEN
MOTOR
Fotos: Liqui Moly
Die Kraftstoffqualität ist nicht überall gleich. Für
moderne Motoren kann das zum Problem werden.
Große Steigungen wie Gebirgspässe, ein voll bepacktes Auto
und den Wohnwagen im Schlepptau – Urlaubsfahrten sind nicht
nur für den Fahrer eine Herausforderung. Vor allem der Motor
muss Höchstleistungen erbringen. Für das Aggregat ist es daher
lebensnotwendig, dass die Versorgung mit Kraftstoff und Motoröl
stets gewährleistet ist, gerade bei extremer Dauerbelastung. „Jeder
Verbrennungsvorgang hinterlässt Rückstände, die sich als Ablagerungen in Brennräumen, an Einspritzdüsen oder Ventilen festsetzen. Das kann die Versorgung beeinträchtigen“, weiß David Kaiser,
Leiter Forschung & Entwicklung/Anwendungstechnik beim Autochemiespezialisten Liqui Moly. Er rät daher zu Kraftstoffzusätzen,
so genannten Additiven: „Sie dienen der Prophylaxe und helfen
im Problemfall.“
Wer Ländergrenzen überquert, dem eröffnen sich neue Eindrücke
und leider auch andere Kraftstoffqualitäten. Diese schwanken mitunter besonders in Großbritannien, Italien, Spanien und Portugal.
„Moderne Motoren sind für eine hohe Kraftstoffqualität ausgelegt.
Auf eine Verschlechterung reagieren sie sehr empfindlich. Mit abnehmender Kraftstoffqualität bauen sich störende Ablagerungen
umso schneller auf“, erklärt Kaiser.
Die Folgen können unruhiger Motorlauf, erhöhter Kraftstoffverbrauch, eine reduzierte Motorleistung und das Versagen der
Einspritzanlage sein, was zu ernsthaften Motorschäden führen kann.
David Kaiser: „Und was ist ärgerlicher als eine Panne während der
Reise oder direkt nach der Rückkehr, weil man unterwegs schlechten
Kraftstoff getankt hat?“
Die Auswirkungen schwankender Kraftstoffqualitäten lassen sich
mit Additiven minimieren. Für Benzin betriebene Fahrzeuge empfiehlt der Experte den Injection Reiniger: „Er entfernt Ablagerungen
im Einspritzsystem. Das verbessert die Verbrennung und führt zu
sinkendem Spritverbrauch und niedrigeren Emissionenswerten.“
Der Liqui Moly-Benzinzusatz verbessert die Gas- annahme und trägt
dazu bei, dass der Motor sein ursprüngliches Leistungsvermögen
zurückbekommt. Außerdem schützt das Additiv vor Korrosion.
Auch für Dieselfahrzeuge gibt es Kraftstoffzusätze. Das Pendant
zum Injection Reiniger ist das Super Diesel Additiv, das ebenfalls
Ablagerungen im Einspritzsystem und im Brennraum entfernt und
deren Neubildung verhindert. Der Dieselzusatz erhöht die Cetanzahl
und verbessert die Zündwilligkeit des Kraftstoffs für einen ruhigeren
Motorlauf. „Ein spezieller Schmierverbesserer schützt die Einspritzpumpe des Fahrzeugs auch dann, wenn einmal Dieselkraftstoff
getankt wurde, der die geforderten Schmiereigenschaften missen
lässt“, so der Forschungsleiter. Spezielle Kenntnisse sind für die
Handhabung von Kraftstoffadditiven nicht notwendig. Der Inhalt
einer Dose wird am besten direkt vor dem Betanken des Fahrzeugs
in den Einfüllstutzen geleert. jg b
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reportage
Wer professionelle Arbeit leisten will, braucht
angemessenes Werkzeug. Das gilt insbesondere für eine
Kfz-Werkstatt. Martin Zacharias, Werkstattinhaber aus
Hamburg, stellt wichtige Geräte vor.
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Den Schraubenschlüssel hat der Kfz-Profi natürlich auch
heute noch regelmäßig in der Hand. Aber immer häufiger sind
es Computertastatur, Maus und Touchscreen-Monitor, mit denen
das Werkstattpersonal bei einer Fahrzeugreparatur arbeitet. Die
Kfz-Betriebe stehen permanent vor der Herausforderung, mit
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Diagnosegerät: Aus dem Alltag einer Werkstatt
ist das Diagnosegerät nicht wegzudenken. Ob
Motorsteuerung, Abgasnachbehandlung, ABS,
Airbag, Fahrwerk, Lenkung, Klimaanlage oder
sonstige Komfortfunktionen – in modernen Autos
läuft nichts ohne Elektronik. Mit Hilfe eines
Diagnosegeräts kann der Fachmann die elektronischen Fehlerspeicher des Fahrzeugs auslesen.
Selbst das Einstellen des Lichts oder das Anmelden einer neuen Batterie erfolgt heute über das
Diagnosegerät.
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Fotos: Jagels
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dem rasanten technischen Fortschritt beim Automobil Schritt
halten zu müssen. Ohne regelmäßige, meistens sehr kostspielige
Investitionen in Diagnose- und Prüftechnik könnte man an modernen Fahrzeugen nicht mehr arbeiten. Ein Blick hinter die Tore
einer Werkstatt. Ingo Jagels b
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Spülgerät für Ölwechsel am Automatikgetriebe:
Auch wenn manch ein Fahrzeughersteller etwas anderes sagt:
Ein Automatikgetriebe ist nicht völlig wartungsfrei. Insbesondere
bei Autos, die häufig auf Kurzstrecken oder mit Anhänger unterwegs sind, können sich Ablagerungen im Getriebeöl bilden. Die
Störungsanfälligkeit nimmt zu. Doch leider ist ein vollständiger
Austausch des Getriebeöls bei einem Automatikgetriebe konstruktionsbedingt nicht so einfach möglich. Deshalb nutzen
Martin Zacharias und seine Mitarber ein spezielles Gerät, das
praktisch den Komplett-Austausch des Automatik-Getriebeöls
ermöglicht und zudem das gesamte System spült. Fest sitzende
Verschmutzungen werden dabei gelöst. Auf diese Art und Weise
lassen sich viele Probleme mit dem Getriebe – wie zum Beispiel
ein übermäßiges Ruckeln – lösen.
autowerkstatt
„Ohne regelmäßige
kostspielige Investitionen
könnte eine Werkstatt an
modernen Fahrzeugen
nicht mehr arbeiten.“
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Klimaservicegerät: Früher war sie Autos der Oberklasse vorbehalten, heute gehört die Klimaanlage selbst bei Kleinwagen
zur Standardausstattung. Damit sie möglichst lange hält, sollte
die Klimaanlage regelmäßig, das heißt mindestens einmal im
Jahr, gewartet werden. Denn neben dem Verlust von Kühlmittel
setzen sich auch Bakterien und Pilze fest, die ohne entsprechende
Reinigung der Klimaanlage auf Dauer für unangenehme Gerüche
sorgen. Für die Reinigung und den Austausch des Kühlmittels
nutzt der Kfz-Fachmann das Klimaservicegerät. Spätestens nach
zwei Jahren muss zudem der Klimatrockner getauscht werden.
Er ist verantwortlich dafür, dem in der Anlage umlaufenden
Kältemittel die Feuchtigkeit zu entziehen und den mechanischen
Abrieb zu reduzieren.
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Achsvermessung: Das Auto läuft nicht sauber geradeaus, das
Lenkrad steht schief oder die Reifen sind einseitig abgefahren. All
das sind Anzeichen dafür, dass die Achsgeometrie des Fahrzeugs
nicht mehr stimmt. Um dem Fehler auf die Spur zu kommen,
macht der Kfz-Fachmann eine Achsvermessung. Während früher
mit Spiegeln gearbeitet wurde, kommt heute Hightech zum
Einsatz. Bei der Laser-Achsvermessung werden an jedem Rad
spezielle Sensoren montiert. Der Computer erfasst alle Daten und
vergleicht diese mit den Sollwerten. Auf diese Weise lassen sich
Spur, Sturz, Schrägstellung, Nachlauf und alle anderen relevanten Daten korrekt einstellen.
Scheinwerfereinstellgerät: Unter
dem Motto „Ein geblendeter Fahrer ist
blind!“ starteten verschiedene Initiatoren im Jahr 1956 mit dem Lichttest
eine Aktionswoche zur ordnungsgemäß
funktionierenden Fahrzeugbeleuchtung.
An der Bedeutung hat sich bis heute
nichts geändert. Etwa zehn Millionen
Autofahrer lassen jedes Jahr im Oktober die Lichtanlage ihres Fahrzeugs
kostenlos überprüfen. Dies geschieht mit
dem Scheinwerfereinstellgerät. Um auch
die komplexe LED-Lichttechnik moderner Fahrzeuge überprüfen zu können,
investieren Kfz-Werkstätten aktuell viel
Geld in neue Einstellgeräte. Diese liefern
eine kamerabasierte Auswertung aller
Lichtverteilungen am Fahrzeug.
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reportage
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Bremsenprüfstand: Um ein Auto sicher
und kontrolliert abbremsen zu können,
müssen die Bremsen kräftig zupacken – und
zwar auf beiden Fahrzeugseiten gleichmäßig. Geprüft wird die korrekte Funktion
der Bremsanlage auf einem speziellen
Prüfstand. Um die beiden Räder einer Achse
gleichzeitig prüfen zu können, treiben zwei
Rollensätze jeweils ein Rad an. An den
Laufflächen der Räder werden dann die
Bremskräfte des Fahrzeugs gemessen. Die
erlaubte Differenz der Bremswirkung der
Räder einer Achse liegt bei der Betriebsbremse bei maximal 25 Prozent, ausgehend
vom größeren Wert. Gemessen werden der
Rollwiderstand, die Bremskraft, die Schwankung der Bremskraft und der Eintritt der
Blockierneigung.
„Mit dem Kauf
von Werkzeugen und
Geräten ist es nicht
getan. Dazu kommt
die permanente
Weiterbildung der
Mitarbeiter.“
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Abgasdiagnose: Wie viel Abgas kommt aus dem Auspuff?
Wohl kaum eine Frage hat die Automobilwelt in den
vergangenen Monaten mehr bewegt. Die Kfz-Werkstatt
nutzt für die Messung das Abgasdiagnosegerät. Dieses
wird aber nicht nur verwendet, um die alle zwei Jahre
vorgeschriebene Abgasuntersuchung am Fahrzeug durchzuführen. Über die OBD-Schnittstelle an das Fahrzeug
angeschlossen liefert die Abgasdiagnose auch unzählige
Kenndaten über den Zustand des Motors. Der Fachmann
kann erkennen, ob alle Werte richtig eingestellt sind und
der Motor fehlerfrei läuft – denn nur dann können Abgasgrenzwerte eingehalten werden.
Reifenmontiermaschine: Ein zentrales Arbeitsgerät in
einer Kfz-Werkstatt, das vor allem im Frühling und Herbst
permanent im Einsatz ist. Beim Aufziehen neuer Reifen
muss es schnell gehen, zudem muss sauber und präzise
gearbeitet werden. Und selbstverständlich darf der neue
Reifen nicht beschädigt werden. Ohne eine Montiermaschine wäre all das nicht möglich. Der Spannteller, auf
dem die Felge befestigt wird, kann elektrisch im Vor- und
Rücklauf bewegt werden. Mit Hilfe des Montagekopfes
und spezieller Reifenabdrücker werden alte Reifen abund neue Reifen auf die Felge gezogen.
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Reifenwuchtmaschine: Jeder starre
Körper, der sich um eine fest stehende
Achse dreht, hat eine Unwucht. Also
auch ein Reifen. Die Unwucht führt zu
Vibrationen, Geräuschen und erhöhtem
Verschleiß. Aus diesem Grund müssen
auf eine Felge aufgezogene Reifen ausgewuchtet werden. Dafür wird das komplette Rad in eine Maschine gespannt.
Sensoren an der Achse, auf der sich das
Rad dreht, erfassen die auftretenden
Unwuchtkräfte. Kleine Gewichte, die auf
der Innenseite der Felge befestigt werden, sorgen für einen Ausgleich.
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Reifenwaschgerät: Blitzsaubere Felgen in wenigen Minuten?
Um diesen besonderen Service zu bieten, arbeitet Martin Zacharias
mit einer Ultraschall-Reifenwaschmaschine. Die Räder werden
dafür einfach in ein vorgewärmtes Wasserbad getaucht und mit
Ultraschall „behandelt“. Piezo-Ultraschall-Schwingsysteme erzeugen unzählige mikroskopisch kleine Bläschen. Bei deren Implosion wird Energie freigesetzt, die material- und umweltschonend
Staub- und Schmutzpartikel von der Felge entfernt. Mechanische
Zusätze oder belastende Chemikalien werden nicht benötigt.
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Bremsendrehmaschine: Bremsscheiben sind empfindlicher, als man meint.
Korrosion nach längerer Standzeit, Materialveränderung durch Überhitzen, unregelmäßige Rillen oder Riefen können
die Funktion einer Bremsscheibe erheblich beeinträchtigen. Die Bremsleistung
kann sich vermindern, häufig begleitet
von unangenehmen Geräuschen. Abhilfe
verspricht die Bremsendrehmaschine,
mit der sich die Bremsscheiben wieder
absolut planschleifen lassen. Dafür muss
die Scheibe nicht mal ausgebaut werden.
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GLOSSE
Foto: Fotolia
SCHWARZBUCH:
AUTO KAPUTT
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100.000 Fällen vor bei dem Modell.“ Mich
überkam sofort ein gewisser Stolz.
„Neu kostet es ab Werk zweieinhalb, plus
Bereitstellung, plus Überführung, plus
Lagerkosten bei uns, ja das wären dann
übern Daumen schlappe vier.“ Wenn 80
Euro schlappe 120 sind, müssten nach dem
Gesetz des Dreisatzes schlappe vier 2.666
sein, also billiger als der EK ab Werk.
Sehr schnell stellte sich jedoch heraus,
dass schlappe vier in Wahrheit harte fünf
sind, bei Licht besehen. „Ja, und wenn wir
schon mal alles aufhaben, dann würd ich
die Kupplung auch gleich mit austauschen,
wäre ja blöd, wenn Sie nächste Woche noch
mal wiederkommen müssten, z. B. nur mal
den Fall angenommen.“
Das wäre in der Tat voll bescheuert, also
raus mit der alten Ölschleuder. „Ich sag
mal, mit überm Daumen anderthalb könnten wir Ihnen das machen.“ Geschenkt,
da sollte man doch öfter mal zum Kupplungsshoppen vorbeigucken. „So, am Freitag müssten wir dann alles soweit wieder
zusammen haben.“
Auf dem Nachhauseweg zu Fuß rechnete ich mal kurz durch: Schlappe vier
macht fünf plus überndaumene anderthalb macht zwei plus Märchen gleich achttausendeinhundertzwanzig, oder schlappe
Foto: FSR
Irgendwas klappert an der Karre, beim
Auskuppeln kommt ab und zu so ein
knarzendes Geräusch. Der Mechatroniker steckt seinen Diagnosepimmel in die
Buchse unterm Aschenbecher. „Ja, die
ausgelesenen Daten sind völlig normal. Da
müssten wir mal reingucken, kann sein,
dass es nur ne ausgeschlagene Buchse ist,
das ist ein Pfennigbetrag, also ca. 80 Euro.“
In Autowerkstätten hat die Währungsumstellung einen ganz eigenen gefühlten Umrechnungsfaktor erreicht. „Kann natürlich
auch die ganze Kupplung sein, oder das
Getriebe.“ Sicher, warum nicht gleich der
Dachgepäckträger, kann doch alles sein,
dafür geht man schließlich zum Fachmann. „Ich mach Ihnen mal nen Vorschlag,
wir gucken mal rein und dann wissen wir
mehr, isses nur die Buchse, da kommen
schlappe 120 auf Sie zu plus Stunden ...“
Sind jetzt schlappe 120 Euro 80 Euro
oder wie läuft das und wie addiert man
Valuta mit Zeiteinheiten. Ich wurde sofort
aufgeklärt: „Dreieinhalb Stunden sind 420
plus Märchen, wenn wir nix finden, haben
wir jedenfalls mal reingeguckt.“ Doch zwei
Tage später hatten sie was gefunden und
mir fiel ein Stein vom Herzen, dass die 420
nicht vergebens waren. „Es war das Getriebe, Kernschrott, das kommt in einem von
neun, wie wir Insider sagen. Als ich den
Wagen dann abholte, warens dann doch
eher schlappe elf, denn ich Trottel hatte
die ominösen eigenen Schmierstoffe und
Kleinteile vergessen.
Drei Wochen später knarzte es wieder
beim Auskuppeln, aber diesmal war ich
schlauer: Ab damit ins Internet mit der
Karre. Weggegangen isser für schlappe
sechs, also ehrlich gesagt für vier ohne
Märchen.
Dietmar Wischmeyer
Radiomacher (u.a Wischmeyer Schwarzbuch), Autor,
TV-Kolumnist (heute-show im ZDF) gehört zu den
erfolgreichsten Humorfacharbeitern Deutschlands. Er
geht regelmäßig auf Tournee und veröffentlicht CDs
und Bücher, zuletzt „Achtung Artgenosse“ (Ullstein
Verlag).
www.wischmeyer.de
CHAMBERS SX-6000
MEHR LEISTUNG,
WENIGER VERSCHLEISS
Der Rennsport ist der Härtetest schlechthin. Die Belastungen für
Mensch und Maschine sind extrem hoch. Die optimale Umgebung
also für ein Motor-Zusatzmittel, seine Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Das ist der Grund, warum Richard Chambers mit
dem österreichischen Motorrad-Rennfahrer und Tuning-Experten
Josef Frauenschuh zusammenarbeitet und ihn technisch unterstützt.
Frauenschuh ist mehrfacher Sieger der deutschen Supermono-Meisterschaft, eine Motorrad-Rennklasse für Prototyp-Rennmotorräder
mit Einzylinder-Viertaktmotor.
Frauenschuh nutzt für seine Maschinen die spezielle Gleitbeschichtung SX-6000 von Chambers, die den Verschleiß der hochbeanspruchten Rennmotoren verringert und die Leistung steigert. Der
erfolgreiche Tuner erklärt, auf welche Art und Weise der Schmierstoff-Zusatz wirkt:
Das Mittel enthält winzige Teilchen aus Polytetrafluoräthylen
(PTFE) mit hoher Dichte. Es gilt als reibungsärmste Beschichtungssubstanz überhaupt. Der Reibungskoeffizient liegt bei 0,02, was laut
Zertifizierung des kalifornischen South West Research Institutes bis
zu 88 Prozent weniger Verschleiß bedeutet.
Richard Chambers, der SX-6000 in Deutschland herstellt und in
ganz Europa vertreibt, weist insbesondere auf die Vorteile bei hohen Drehzahlen hin: „Bei einer hohen Kolbengeschwindigkeit, wie
der Motor eines Rennmotorrads sie erreicht, ist ein größerer Ölschleppwiderstand zu überwinden. Dazu kommt, dass bei diesen
Drehzahlen der Ölfilm leicht reißt. Die Gleitbeschichtung mindert
die schleppende Wirkung des Öls, der Ölfilm bleibt erhalten und
der Motor setzt entsprechend mehr Leistung frei“, beschreibt er
die Wirkung.
Das Mittel wird beim Ölwechsel dem frischen Öl beigegeben.
Zunächst zirkulieren die PTFE-Teilchen frei im Ölkreislauf des Motors. Die winzigen Partikel passieren dabei problemlos den Filter,
ohne ihn zu verstopfen. Auf diesem Weg werden sie den Reibflächen
des Motors zugeführt, wo sie sich ablagern. Durch Hitze und Druck
dehnen sich die Teilchen aus und bilden eine feste, dauerhaft geschlossene Schicht von ein bis anderthalb Tausendstel Millimeter
Foto: Jagels
Der österreichische Motorrad-Rennfahrer
Josef Frauenschuh setzt auf das Motor-Zusatzmittel.
Dicke. Dadurch werden die Funktionalität der Kolbenringe und
besonders die Beweglichkeit der Ölabstreifringe optimiert. Während viele Additive bei jedem Ölwechsel neu zugegeben werden
müssen, verbleibt SX-6000 als Beschichtung fest im Motor und ist
über mehrere Ölwechsel haltbar.
Josef Frauenschuh setzt seit über 20 Jahren auf die Gleitbeschichtung. Schon während seiner Zeit bei der Firma KTM, für die
der gelernte Kfz-Techniker 15 Jahre lang im Bereich Entwicklung
und Motorsport tätig war, konnte er erste Erfahrungen damit sammeln. „Gerade bei den hoch beanspruchten Rennmotoren waren
deutlich weniger Verschleißerscheinungen zu erkennen. Da die
Betriebstemperatur durch die Reibungsminderung sinkt, ist eine
messbar längere Lebensdauer gewährleistet. Gleichzeitig bringen
Motor und Getriebe mehr Leistung“, berichtet der Tuner. Und nicht
zuletzt – und das ist vor allem für den Autofahrer interessant – sinkt
der Kraftstoffverbrauch um gut fünf Prozent. Ingo Jagels b
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DO IT YOURSELF –
WAS KANN MAN
NOCH MACHEN?
Selbst das Werkzeug in die
Hand nehmen und kräftig
Geld sparen? Das geht
auch noch heute.
KÜS-Experte
Thomas Schuster
gibt Tipps.
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amz autohelden
„Erste Devise:
Man sollte seine
Fähigkeiten nicht
überschätzen.“
Die Versuchung ist groß, schließlich kann man jede Menge Geld sparen:
Immer mehr Fahrzeughalter denken
darüber nach, Reparaturen an ihrem
fahrbaren Untersatz selber zu machen.
Wer nicht weiß wie, schaut einfach im
Internet nach. Tutorials, Anleitungen und
Filmchen, die einem das nötige Wissen
vermitteln, gibt es wie Sand am Meer.
Doch ist das wirklich so einfach? Und
wo liegen die Grenzen oder gar Risiken?
Die KÜS gibt Hinweise und Tipps, welche
Reparaturen oder Serviceleistungen man
selber machen kann und wovon man
doch besser die Finger lassen sollte.
Die erste Devise sollte sein, seine
Fähigkeiten nicht zu überschätzen,
schließlich kann es bei unsachgemäßen
Reparaturen gefährlich werden. Arbeiten an Bremsen, Lenkung, Radaufhängung und Elektronik sind nur etwas
für Fachleute. Denn selbst versierte
Personen stoßen aufgrund von technischen und elektronischen Neuentwicklungen schnell an ihre Grenzen.
Trotzdem gibt es auch heute noch einige
Arbeiten, die man mit etwas Geschick
und technischem Verständnis selbst
erledigen kann. Dazu zählt zum Beispiel
der Austausch von verbrauchten Scheibenwischerblättern. Die Befestigungsmöglichkeiten sind allerdings manchmal
etwas verzwickt. Die vorderen Scheibenwischer sind dazu erst in eine optimale
Stellung zu bringen, um Lackschäden an
der Motorhaube zu vermeiden.
Bei vielen Fahrzeugen ist für den
Austausch eine sogenannte Servicestellung einzustellen, die man der Bedienungsanleitung entnehmen kann. Ist
das alte Wischerblatt entfernt und der
Wischerarm weggeklappt, könnte eine
ungewollte Berührung dazu führen,
dass der Wischerarm auf die Scheibe
zurückschnellt. Wer seine Frontscheibe
nicht beschädigen möchte, sollte also
aufpassen.
Auch das Austauschen der Winterräder durch die schönen Sommerräder
kann mit dem entsprechenden Werkzeug durchaus selbst erledigt werden.
Montagearbeiten am direkten Straßenrand sind allerdings zu gefährlich. Auch
muss der Untergrund so beschaffen sein,
dass das Fahrzeug samt Wagenheber
nicht absacken oder verrutschen kann.
Beim Ansetzen des Steckschlüssels ist
darauf zu achten, dass man diesen nicht
verkantet. Ansonsten könnten Muttern
oder Schrauben beschädigt werden.
Unterschiedliche Räder brauchen meist
auch andere Schrauben. Nicht nur die
Größe, sondern das Gewinde und die
Passung sind zu beachten. Beim Festziehen der Radschrauben ist selbstverständlich das vorgeschriebene Anzugsmoment einzuhalten. Deshalb muss hier
unbedingt ein Drehmomentschlüssel
verwendet werden.
Den Ölwechsel am eigenen Fahrzeug durchzuführen erscheint vielen
als unproblematisch. Aber hat man
Zuhause wirklich die Möglichkeit, die
Ablassschraube und den Ölfilter zu demontieren, das ablaufende Öl ordentlich
aufzufangen und später zu entsorgen,
die richtige Ölmenge einzufüllen und
dann noch die Wartungsanzeige zurückzusetzen? Im Normalfall wohl kaum.
Bei Wechsel der Kühlflüssigkeit ist das
Ablassen der Flüssigkeit das geringste
Problem, das richtige Entlüften des Systems ist da schon schwieriger.
Die Kontrolle der Lichtanlage
des Fahrzeugs lässt sich sehr gut selbst
vornehmen. Um die Bremsleuchten zu
kontrollieren, braucht man entweder
eine zweite Person oder man behilft sich
beispielsweise mit einer Schaufensterwand, an der man das reflektierte Leuchtbild vom Fahrersitz aus sehen kann.
Der Austausch von Leuchten kann
hingegen bei einem modernen Fahrzeug
schon mal kompliziert werden. Der
Platz zum Austausch der Leuchtmittel
ist häufig so begrenzt, dass entweder ein
hohes Maß an Fingerfertigkeit gefragt ist
oder die Demontage des Scheinwerfers
und angrenzender Bauteile notwendig
wird. Beim Einsetzen der Leuchten ist
auf den richtigen Sitz zu achten. Eine
schief montierte Leuchte kann entweder
den Gegenverkehr blenden oder die
Fahrbahn nicht korrekt ausleuchten. Für
die Einstellung der Scheinwerfer nach
einem Tausch muss man eine Werkstatt aufsuchen, da dazu ein entsprechendes Gerät notwendig ist. Vorsicht:
Xenon-Lampen sollte man auf keinen
Fall selbst tauschen. LED-Lichtquellen
autofahren
sind im Allgemeinen nicht austauschbar.
Bei einem Defekt ist meist die komplette
Leuchte auszutauschen.
Eine Autobatterie kann der Hobbyschrauber mit ein paar grundlegenden
Kenntnissen selbst ersetzen – wenn das
Auto schon ein paar Jährchen auf dem
Buckel hat. Bei neueren Autos ist das
eine Sache für die Werkstatt. Netzspannung, Kapazität, Kaltstartstrom,
Bauform und Lage der Pole sollten
bekannt sein, wenn es darum geht, die
richtige Austauschbatterie zu besorgen.
Beim Abklemmen der alten Batterie
„vergessen“ manche Autos einzelne
Funktionen und Einstellungen. So müssen beispielsweise Navi und Radio per
Code wieder aktiviert werden. In einigen
Fällen werden sogar Softwareupdates
und Neuprogrammierungen durch die
Werkstatt notwendig.
Hier gilt: Je länger der Stromkreislauf getrennt wird, umso mehr Systeme
können davon betroffen sein. Ein zügiges Tauschen der Batterie, ohne dabei
überhastet vorzugehen, ist meist sinnvoll. Bevor man an der Batterie arbeitet,
sollten alle Verbraucher ausgestellt und
die Zündung ausgeschaltet sein. Um das
Risiko eines Kurzschlusses zu vermeiden, ist beim Demontieren der Polklemmen erst der Minuspol zu entfernen und
dann der Pluspol.
Beim Montieren der neuen Starterbatterie ist in umgekehrter Reihenfolge vorzugehen, also erst Plus-, dann
Minuspol. Der neue Akku ist wieder an
dem entsprechenden Platz zu befestigen.
Die Batteriepole sollten zum Schluss –
und nicht wie viele vielleicht denken
mögen vor dem Einbau – eingefettet
werden, um Kriechströme zu verhindern
und sie vor Korrosion zu schützen. Fett
an den Klemmverbindungen ist nicht
sinnvoll, da es den Strom kaum leitet.
Darüber hinaus trägt die regelmäßige Pflege des Fahrzeugs zum Werterhalt bei. Mit Sprühfett behandelte
Scharniere verschleißen viel langsamer.
Auch Gelenke an Motor- und Kofferraumhauben freuen sich über ein paar
Tropfen Universalöl. Eine regelmäßige
Reinigung des Unterbodens sowie der
Achs- und Radaufhängungskomponenten verhindert zudem Korrosion.
Foto: Fotolia
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Fotos: Fotolia, Johnson Controls
DER ENERGIESie verrichten still
und leise ihre Arbeit.
Beachtet werden sie
meist erst dann, wenn
sie ein Problem haben.
Dabei versorgen Batterien in modernen Autos
bis zu 40 elektrische
Verbraucher.
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amz autohelden
SPEICHER
Anlasser, Autoradio, Heizung: Mehr hatte eine Autobatterie lange Zeit nicht zu tun. Heute ist das anders. Je nach
Ausstattung des Autos muss das mobile Kraftpaket bis zu 40
elektrische Verbraucher versorgen. Das Spektrum reicht von der
Zündung über die Beleuchtung und Motorsteuerung bis hin zur
Unterhaltungselektronik. Dabei muss die Batterie auch dann zuverlässig Leistung liefern, wenn das Auto parkt oder an der Ampel der Motor ausgeschaltet wird. Das heißt im Umkehrschluss:
Ohne kraftvolle Batterien gibt es keine Start-Stopp-Funktion,
ebenso wenig wie eine elektronische Motorsteuerung.
Doch auch moderne Batterien sind nicht „unkaputtbar“.
„Extreme Temperaturen, unregelmäßige Fahrzeugnutzung, Kurzstreckenfahrten und Fahrzeugalterung schwächen die Batterie,
können sogar zum frühzeitigen Aus führen“, erklärt Christian
Rosenkranz, europäischer Entwicklungsleiter beim Batteriehersteller Johnson Controls. Er empfiehlt daher regelmäßige Batterietests. „Das schützt vor bösen Überraschungen.“
Es gibt vier Hauptgründe, warum Batterien ausfallen. Der
Autofahrer hat es zum Teil selbst in der Hand, wie lange ihre
Akkus leben.
autofahren
BATTERIE DER ZUKUNFT
Mit der 48 V-Micro-Hybrid-LithiumIonen-Batterie soll sich der Kraftstoffverbrauch von Fahrzeugen um
bis zu 15 Prozent reduzieren lassen.
Hohe Temperaturen
Je höher die Umgebungstemperaturen, desto stärker die Selbstentladung einer Batterie. Dazu kommt bei Bleibatterien die
sogenannte Sulfatierung: An den Batterie-Elektroden bilden
sich unlösliche Bleisulfat-Kristalle. Diese verringern die Elektroden-Oberfläche und führen dadurch zu einem Leistungsverlust.
Sulfatierung wird durch hohe Temperaturen gefördert. Ärgerlicherweise ist das Problem oft erst dann erkennbar, wenn es zu
spät ist: am schlechten Kaltstartverhalten, das gerade bei kaltem
Wetter auftritt. Wie aber Abhilfe schaffen? Durch Vorsorge:
Nutzer sollten ihr Auto im Sommer möglichst nicht in der Sonne
abstellen und hochwertige Batterien bevorzugen.
Die Stromfresser
im Auto
Eine Autobatterie versorgt die elektrischen Verbraucher nicht nur während der Fahrt, sondern
auch beim Parken. Eine Übersicht mit der elektrischen Leistung, die dafür jeweils im Durchschnitt
benötigt wird:
Unregelmäßige Fahrzeugnutzung
Viele Autofahrer glauben: Wenn das Auto steht, verbraucht es
nichts. Falsch! Bestimmte Systeme wie Alarmanlage und Schließsystem benötigen auch dann Strom, wenn das Auto steht. Dazu
kommt die Selbstentladung der Batterie. Das kann in der Summe
dazu führen, dass das Auto nach einigen Wochen Stillstand nicht
mehr startet. Das Phänomen tritt besonders bei niedrigen Umgebungstemperaturen und älteren Batterien auf. Wer regelmäßig
sein Auto bewegt, kann dem „Startproblem“ vorbeugen. Dabei
sollten nicht zu viele Verbraucher eingeschaltet sein, damit die
Lichtmaschine die Batterie nachladen kann – und die Batterie
nicht weiter entladen wird.
. Zigarettenanzünder: Praktisch auch zum
Aufladen des Smartphones. Leider ein kleiner
Stromfresser, benötigt er doch bis zu 100 Watt.
. Heckscheibenheizung: Gerade im Winter
wichtig. Ihr Verbrauch: 120 Watt.
. Sonnendach: Es benötigt beim Öffnen und
Schließen jeweils 200 Watt.
. Heizung: Die vom Motor erzeugte Wärme reicht
bei noch kaltem Motor oder bei kalten Umgebungstemperaturen nicht aus. Dann muss zusätzlich die Batterie ran, die bei einem Verbrauch von
bis zu 1.000 Watt richtig gefordert wird.
. Nebelscheinwerfer: Jede der beiden Leuchten
Kurzstreckenfahrten
Wenn Autofahrer nur kurze Strecken fahren, kann die Batterie
nicht vollständig aufgeladen werden. Im Winter verschlimmern
leistungshungrige Verbraucher wie Heckscheiben- und Sitzheizung das Problem. Tipp: Einfach mal eine längere Strecke fahren.
verbraucht 35 - 55 Watt.
. Fensterheber: Bis zu 150 Watt Leistung werden
benötigt, um die Motoren für Fenster, Türen und
Kofferraumklappe zu betreiben.
. Sitzheizung: Sie verbraucht 100 - 200 Watt pro
Sitz.
Ältere Fahrzeuge
Mit zunehmendem Fahrzeugalter sinkt die Leistung der Batterie
durch Korrosion und durch Sulfatierung. Die gebildeten Sulfatkristalle können eine ordnungsgemäße Ladungsaufnahme behindern. Was also tun? Autofahrer sollten Ihre Batterie regelmäßig
testen lassen! Der Test verbessert zwar nicht den Zustand der
Batterie, schützt aber vor bösen Überraschungen.
. Anlasser: Beim Motorstarten werden 800
- 3.000 Watt Leistung benötigt – mehr als ein
Backofen in Betrieb.
. Scheibenwischer: Sie verbrauchen 80 - 150
Watt.
. Abblend- und Fernlicht: Moderne LED-Systeme benötigen nur rund 50 Watt Leistung.
. Motorsteuerung: Ohne sie können moderne
Immerhin ist die Batterie die häufigste Ursache, warum das
Auto nicht anspringt: 35 Prozent aller Autopannen wurden 2015
durch defekte Batterien verursacht, stellte der ADAC fest. Der
Batterietest sollte in einer Fachwerkstatt vorgenommen werden. „Die Verbindung von Batterie und Fahrzeugelektronik ist
komplex. Ein Batteriewechsel ist kein Kinderspiel“, erklärt dazu
Rosenkranz. Wird etwa der Stromkreis zwischen Batterie und
Fahrzeugelektronik unterbrochen, kann das zu Datenverlust in
der Fahrzeugsteuerung und im Infotainment-System führen.
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Autos die strengen Abgasnormen nicht einhalten.
Dafür muss die Batterie bis zu 200 Watt Leistung
bereitstellen.
. Scheinwerfer-Reinigungssystem: Dafür werden bis zu 100 Watt Leistung benötigt.
. Kühlerlüfter für den Motor: Er belastet das
elektrische System mit rund 800 Watt.
. Klimaanlage: Die notwendige Energie stammt
zum größten Teil vom Motor. Weitere 500 Watt
Leistung muss die Batterie liefern.
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autofahren
MIT KIND
UND KEGEL
Für die Urlaubstour werden Autos
häufig falsch beladen. Oft wird die
Belastungsgrenze nicht beachtet.
Praxistipps vom TÜV Süd.
Fotos: Fotolia, TÜV Süd
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amz autohelden
Wie ist das zulässige Gesamtgewicht Ihres Wagens? Erwischt! Nur die
wenigsten Autofahrer kennen die Obergrenze fürs Beladen. Im Alltag ist das in
der Regel kein Problem. Beim Packen für
die Urlaubsreise sollte man die Frachtkapazität aber schon kennen. Denn je
schwerer das Auto, desto schwieriger
das Manövrieren in Grenzsituationen.
Obergrenze fürs Beladen ist das zulässige Gesamtgewicht. Achtung: Dabei
die Mitfahrer mitzählen. Eingerechnet
in das zulässige Gesamtgewicht ist nur
der Fahrer – pauschal mit 75 kg. Dazu
Eberhard Lang von TÜV Süd: „Jeder
Autofahrer sollte die exakte Zuladung
kennen. Faustformel: Leermasse von der
zulässigen Gesamtmasse abziehen – das
ergibt die Zuladung in Kilo. Die Zahlen
stehen in den Fahrzeugpapieren.“
Packprofi: Großes Sicherheitsrisiko für die Fahrt mit Lasten: Zuviel
Gepäck an den falschen Plätzen verstaut.
Übergewicht und Schlagseite machen
jedes Auto unsicher. „Oft braucht es
dann nicht mal mehr eine brenzlige
Situation, damit das Fahrzeug außer
Kontrolle gerät. Scharfes Bremsen oder
ein bisschen zu schnell in die Kurve, und
das Fahrzeug wird unkontrollierbar“,
sagt Lang.
Einmaleins fürs Laden: Schwere
Gepäckteile gehören in den Kofferraum.
Dort sind sie am sichersten verstaut und
das Gewicht liegt hauptsächlich auf der
Hinterachse – das bringt Vorteile fürs
Fahrverhalten. Zudem gilt: Schwere
Gegenstände immer nach unten laden,
leichte nach oben und zusätzlich mit
Netzen oder Spanngurten sichern –
damit bleibt der Fahrzeugschwerpunkt
unten und leichte Teile können nicht
durch das Auto fliegen. Beim Beladen
auch keine Lücken lassen, dann kann
nichts verrutschen. Schwere Teile immer
näher an die Hinterachse, Kleinteile
gehören in Kisten oder andere Behälter.
Beim Beladen zudem auf die Sicht für
den Fahrer achten. „Ist die Sicht durch
den Rückspiegel vollends verbaut, auf
die richtige Einstellung beider Außenspiegel achten“, so Lang.
Sicherheitsnetz: Wer seinen
Kombi voll ausnutzen will, sollte zur
Sicherung des Gepäcks Gitter und Netze
nutzen. Am besten sind die ab Werk
mitgelieferten. Sie sind fest am Fahrzeug
verankert und stabil. Beim Nachrüstmodell auf den festen Sitz achten. Nur
zwischen Boden und Dach geklemmte
Exemplare halten schweres Gepäck im
Notfall nicht zurück. Lang: „Wer kein
Gitter oder Netz hat, sollte das Gepäck
niemals höher als bis zur Oberkante der
Rücksitzlehne stapeln. Das gilt in vor
allem, wenn Kinder im Fond reisen.“
Dach bepacken: Reicht der Gepäckraum nicht aus, bieten Dachgepäckträger eine sinnvolle Alternative. Dabei
unbedingt darauf achten, dass die zulässige Dachlast nicht überschritten wird.
Das gilt auch für den Dachträger selbst:
Er sollte für die Dachlast geeignet sein
und nicht überlastet werden. Achtung:
Die Befestigungen von Trägern können
sich während der Fahrt lockern und
müssen regelmäßig überprüft werden.
Bei langen Fahrten bieten Dachboxen
viel Stauraum auch für kleinere Teile. In
der Box gilt: Alles muss so verstaut sein,
dass es nicht verrutscht! Beim Kauf von
Dachgepäckträgern und -boxen auf das
GS-Zeichen achten.
Sicher lenken: Ist der Wagen
schwer beladen, gilt besonders: Bremsen
und Beschleunigen wird schwieriger.
Beladen ist also mit wesentlich längeren
Brems- und Überholwegen zu rechnen.
Hinweis von Lang: „Vor dem Durchstarten mit dem beladenen Fahrzeug ein
paar Runden auf bekanntem Territorium drehen. Das gibt Sicherheit.“ Ist das
Dach beladen, gilt besondere Vorsicht,
denn der Schwerpunkt des Autos liegt
höher. Das macht den Wagen instabiler,
also: Fahrweise anpassen.
jg b
ÜBERGEWICHT?
Beim Beladen sollte
man unbedingt das zulässige Gesamtgewicht
des Fahrzeugs beachten. Denn je schwerer
das Auto, desto schwieriger das Fahrverhalten
in Grenzsituationen.
amz autohelden
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Fotos: Opel
MACHEN SIE ES
SICH BEQUEM
Sitzentwicklung bei Opel: In 117 Jahren vom harten
Kutschbock zum komfortablen 18-Wege-Sessel mit Massagefunktion.
AUSGEZEICHNETES SITZEN
Dem Opel Meriva wurde für sein integrales
Ergonomiesystem das AGR-Gütesiegel verliehen.
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amz autohelden
Bernd, Werner, Oliver und Marius sind mit Feuereifer
bei der Sache: Immer wieder reiben sie über die Seitenwange
des Sitzes unter ihnen, tun so, als würden sie ein- und aussteigen
und dabei kräftig über das Leder schubbern. Ein bisschen stur
und unnachgiebig, aber mit voller Hingabe. Bernd, Werner und
Co. sind Prüfroboter im Versuchslabor des Internationalen Technischen Entwicklungszentrums (ITEZ) von Opel in Rüsselsheim.
Genau genommen bestehen sie aus einem Reibsattel mit einer
jeansähnlichen Oberfläche und einer Schaumstoffschicht, die das
menschliche Gesäß und die Oberschenkel simuliert.
Bis zu 50.000 solcher Ein- und Aussteig-Zyklen stellt das
Roboter-Team nach – das entspricht einem ganzen Autoleben in
nur einer Woche, erläutert Sitzentwickler Andrew Leuchtmann,
Senior Manager Interiors bei General Motors Europe. Sowohl die
Premium- und Ergonomie-Sitze, die einmal das Gütesiegel von
den Experten der Aktion Gesunder Rücken e.V. (AGR) erhalten
sollen, als auch die serienmäßig integrierten Komfortsitze müs-
autofahren
Historie der
Opel- Sitzentwicklung
. 1899 – Der Kutschensitz: Wie das gesamte Auto erinnert
auch der Sitz noch an eine Kutsche.
. 1929 – Tiefer gelegt: Der Opel 4/20 hat noch eine feste Bank,
aber weitaus tiefer positioniert.
. 1950 – Komfortabler: Die Sitze des Olympia sind an einem
Metallrahmen befestigt und können in Längsrichtung eingestellt werden.
. 1956 – Stufenlose Längseinstellung: Neue Komfortfunktion
für den Kapitän.
. 1968 – Sportlich: Der Opel GT erhält sportlich konturierte
Sitze mit integrierten Kopfstützen.
. 1970er Jahre – Kopfstützen: Optional werden erste Modellreihen damit ausgestattet.
. 1978 – Höhenverstellbar: Der Opel Monza setzt neue
Maßstäbe.
. 1994 – Sicherheit: Verstärkte Rücksitzlehnen und Seitenairbags für den Omega B.
. 2003 – Erstes AGR-Siegel: Aktion Gesunder Rücken e.V.
zeichnet den 18-Wege-Multi-Contour-Fahrersitz von Vectra und
Signum aus.
. 2012 – Ergonomisches Gesamtkonzept: Auszeichnung für
den Opel Meriva mit dem begehrten AGR-Gütesiegel.
sen diese Tortur über sich ergeben lassen. Nach dem Test können
die Ingenieure an der Leder- und Gewebestruktur erkennen, ob
das Gestühl künftig den Belastungen standhalten wird.
„Die Farbe ist meistens angegriffen und die Oberfläche
angekratzt, das wichtigste aber ist, dass der Schaum darunter
hält und die Oberflächenstruktur stabil bleibt“, sagt Sitzexperte
Leuchtmann. Wenn nicht, heißt es nachrüsten, schließlich sollen
die Premium- und Ergonomie-Sitze, die Opel für Fahrer und Beifahrer anbietet, ein ganzes Autoleben durchhalten.
„Hier kommt uns natürlich unsere große Erfahrung zugute“,
meint Leuchtmann. Immerhin kann der Rüsselsheimer Autohersteller auf gut 117 Jahre Sitztradition zurückblicken. Der Siegeszug des ergonomisch wertvollen Sitzens begann 2003 mit dem
ersten AGR-Gütesiegel für den Opel Signum. Als erster Autobauer
bot Opel rückengerechtes Sitzen in der Mittelklasse an. Eine
Offensive für gesundes Sitzen zu erschwinglichen Preisen folgte
über weite Teile der Modellpalette. Gerade Langstrecken- und
Dienstwagenfahrer sind dafür dankbar, denn aufgrund zahlreicher Einstellfunktionen sind die Premium-Sitze mit AGR-Zertifikat im Insignia für jeden Autofahrer optimal justierbar, so dass
dieser auch nach stundenlanger Fahrt beschwerdefrei aussteigt.
Die Struktur ist das wichtigste Bauteil des Sitzes. Sie sorgt
für die Sicherheit der Insassen und hält sie bei einem Aufprall in
der richtigen Position, ist aber zugleich auch meist für das hohe Gewicht verantwortlich. Nicht so beim neuen Astra Sports Tourer, wo
dank ultra-hochfester Stähle die Sitze zehn Kilo leichter geworden
sind. Mit Hilfe einer Computer-Simulation finden die Ingenieure
noch vor dem ersten Prototypenbau heraus, wie weit sie Gewicht
sparen können, ohne die Sicherheit zu gefährden.
Sind die ersten Prototypen gebaut und Stoffe oder Leder
für die Bezüge ausgewählt, können Werner und Kollegen mit
ihrer Arbeit beginnen. Zuvor berechnet das Team, wie stark die
Roboter den Probanden tatsächlich belasten müssen. Dazu wird
ein Expertenteam, bestehend aus Männern und Frauen unterschiedlicher Größe und Statur gebeten, Platz zu nehmen. Unter
ihnen liegt dann eine Druckmatte, die Belastungsspitzen misst,
etwa dort, wo die Sitzhöcker aufkommen. „Wir testen das mit
Prototypen im realen Auto“, erläutert Leuchtmann.
Parallel dazu sind auch neun menschliche Sitzprofis am
Werk. Sie fahren zum Beispiel in einem neuen Astra Sports Tourer – stundenlang und kilometerweit. Sie testen die vierfach elektropneumatisch einstellbare Lendenwirbelstütze, die ausziehbare Oberschenkelauflage oder die Massagefunktion, beantworten
einen detaillierten Fragenkatalog und vergeben eine subjektive
Gesamtnote. Ergeben sich Schwachpunkte, muss das über 100
Mitarbeiter starke Expertenteam um Andrew Leuchtmann diese
Stück für Stück abarbeiten und beseitigen. Erst dann kann die
Serienfertigung beginnen. Gut fünf Jahre dauert die Sitzentwicklung, davon investiert das Team zwei Jahre in die Umsetzung
neuer Konzepte.
Damit Opel die Vorreiterrolle in Sachen Sitzentwicklung auch weiterhin einnehmen kann, wird schon jetzt im
Verborgenen an der nächsten Generation der Premium- und
Ergonomie-Sitze gearbeitet. Das Gestühl der Zukunft soll noch
ergonomischer, noch leichter, noch stylischer und noch sicherer
sein. „Wir haben viele weitere Ideen, wie sich die Konturierung
des Sitzes individueller anpassen lässt“, verrät der Experte.
„Und auch in Sachen Massage ist noch einiges denkbar.“ Dass
dabei auch weitere Opel-Modelle mit Premium- und Ergonomie-Sitzen folgen werden, um so die „Demokratisierung des
guten Sitzens“ voranzutreiben, scheint schon fast eine Selbstverständlichkeit.
jg b
amz autohelden
33
Fotos: TomTom
DER OPTIMALE
FAHRSTIL
Schöne neue Welt: OptiDrive
360 gibt wertvolle Hinweise, wie
man vorausschauend und damit
sparsam fahren kann. Selbst ein
Profi kann sich noch verbessern.
34
amz autohelden
autofahren
von TomTom empfohlenen Fahrweise noch einmal um 1,8 Liter
unterschreiten. Ausschlaggebend sei vor allem die Kombination
von Navi und Telematik: Weil das System die Strecke kennt, kann
es den Fahrer anweisen, vom Gas zu gehen, bevor er selbst den
Grund dafür – etwa eine Geschwindigkeitsbegrenzung oder eine
Ampelkreuzung hinter einer Kurve – sehen kann.
Aus den ersten Testerfahrungen von Reinhard Buchsdrücker ist mittlerweile ein neues Aus- und Weiterbildungsangebot
der Dekra geworden. Denn eine ökonomische Fahrweise senkt
nicht nur die Kraftstoffkosten, sondern auch den Verschleiß der
Fahrzeuge. Das Komplettsystem Webfleet/OptiDrive 360 von TomTom bietet dafür die optimale technische Unterstützung.
Das Pilotprojekt für das System fand in Kooperation mit
dem Arbeiter-Samariterbund (ASB) in Coburg statt. Rüdiger
Fischer, Fahrdienst- und Einsatzleiter beim ASB, erklärt, warum
er das von der Dekra durchgeführte OptiDrive 360-Training für
ÜBERRASCHUNG FÜR DEN PROFI
Reinhard Buchsdrücker ist Ausbilder bei der
Dekra in Hamburg. Dass sich der Verbrauch
seines Autos durch die Fahrempfehlungen von
OptiDrive 360 so deutlich senken lässt, hätte er
nicht gedacht.
Am Anfang war der Test. Reinhard Buchsdrücker, Projektleiter bei der Dekra in Hamburg, muss heute noch schmunzeln, wenn er sich erinnert, was er da ausprobieren sollte: „Man
hatte mich ausgewählt, ein System zu testen, das Fahrer bei einer
vorausschauenden, sicheren und wirtschaftlichen Fahrweise
unterstützen soll.“ Und das, obwohl Kfz-Profi Buchsdrücker seit
Jahren regelmäßig Kraftfahrer darin trainiert, wirtschaftlich
und sicher zu fahren. „Mir war nicht klar, was das bringen sollte.
Immerhin fuhr ich meinen VW Amarok mit 7,2 Litern auf 100
Kilometer – also deutlich unter dem Normverbrauch, den die
meisten Fahrer in der Praxis überschreiten.“
Doch dann siegte die professionelle Neugier des Telematik-Experten und er ließ in seinen Pick-up die notwendige
Überwachungstechnik einbauen. In Verbindung mit der Flottenmanagement-Plattform Webfleet war Buchsdrücker in der
Lage, OptiDrive 360 zu verwenden und somit seine Fahrten zu
protokollieren und nach verschiedenen Parametern auszuwerten. Schon bei der ersten Fahrt erlebte er eine Überraschung:
„Das Gerät fing gleich an, mit mir zu kommunizieren. Es meldete
sofort, wenn ich zu schnell war, der Motor zu lange im Leerlauf
lief und wann ich hochschalten sollte.“
Nach einem Testzeitraum von drei Monaten lag das Ergebnis vor. Und das war erstaunlich: Seinen bisherigen Referenzwert von 7,2 l Diesel auf 100 km konnte Buchsdrücker mit der
seine 34 Fahrer buchte: „Wir setzen Webfleet bereits seit Jahren
für das effiziente Management und die Navigation unserer
Fahrzeuge im Fahrdienst ein. So sind wir beispielsweise in der
Lage, unseren Kunden die Buchung von Fahrten im Internet zu
ermöglichen. Denn wir wissen: Je effizienter wir arbeiten, desto
mehr können wir Menschen helfen. Dazu gehört auch eine sichere, umweltschonende und wirtschaftliche Fahrweise. Daher war
es für mich selbstverständlich, dass wir bei der Modernisierung
unserer TomTom-Geräte auch auf TomTom OptiDrive 360 umrüsten und unsere Fahrer im optimalen Einsatz dieser Technologie
schulen lassen.
Das System verwendet Fahrzeug- und Kartendaten der
vorausliegenden Strecke, um den Fahrer darauf hinzuweisen,
wann er den Fuß vom Gaspedal nehmen kann, wann er schalten
sollte und welche die jeweils optimale Geschwindigkeit ist. Das
Feedback zum Fahrverhalten bekommen Fahrer direkt auf ihr
Gerät im Fahrzeug. Die Empfehlungen basieren auf Echtzeitdaten
zu Geschwindigkeitsübertretungen, auffälligen Fahrmanövern,
Leerlauf, Kraftstoffverbrauch, Nutzung der optimalen Geschwindigkeit, Ausrollen, Schalten, und Halten einer konstanten
Geschwindigkeit.
Durch eine Analyse der mit OptiDrive 360 gemessenen
Leistungsindikatoren konnte die Dekra-Akademie beim ASB
Coburg für jeden Fahrer eine individuelle Coaching-Strategie
erarbeiten. Im anschließenden Praxistraining wurden die Fahrer
auf Basis ihrer Anforderungen in Theorie und Praxis gecoacht,
um den optimalen Fahrstil zu erlangen. Ein paar Monate später
analysierte die Dekra-Akademie die individuellen Leistungsindikatoren erneut. Bei den Fahrern des ASB Coburg wurde dabei
eine deutliche Verbesserung des OptiDrive Scores der Fahrer
festgestellt. Und diese Verbesserung machte sich auch im Alltag
deutlich bemerkbar: 11 von 12 Fahrern konnten ihren Durchschnittsverbrauch um bis zu 1,6 l/100 km senken.
„Je effizienter wir arbeiten, desto mehr können wir Menschen helfen. Dazu gehört auch eine sichere, umweltschonende
und wirtschaftliche Fahrweise“, so Rüdiger Fischer vom ASB. „Die
Fahrer sind begeistert und die Analysen in Webfleet belegen die
Einsparungen. Für uns hat sich OptiDrive 360 mehr als bezahlt
gemacht.“
jg b
amz autohelden
35
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Fotos: Lina van de Mars
autohelden
amz autohelden
37
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Finanzen.
Foto: Jagels
§
OLDTIMER
Alles original?
Der Umsatz mit alten Fahrzeugen ist auf
mehr als sechs Milliarden Euro jährlich
geklettert. Doch ein erhebliches Stück
vom Kuchen schneiden sich Betrüger
ab. Es werden Teile oder sogar komplette
Fahrzeuge nach- und umgebaut. „Gegen
Betrug beim Kauf eines Oldtimers sollten
Sie sich mit einem detaillierten Kaufvertrag schützen“, rät Swen Walentowski
von der Deutschen Anwaltauskunft.
Dabei sollte die genaue Beschaffenheit
des Fahrzeugs notiert werden. Für Abweichungen haftet dann der Verkäufer.
Im Falle eines Betruges hat der Käufer
das Recht, das Fahrzeug zurückzugeben
und sich den Kaufpreis erstatten zu lassen. Sinnvoll ist es zudem, vor dem Kauf
einen spezialisierten Gutachter mit der
Bewertung des Oldtimers zu beauftragen.
38
amz autohelden
HALTVERBOT
Schild nicht gesehen und trotzdem
bezahlen?
„Ich habe das Schild nicht gesehen“: Damit reden sich viele Autofahrer
heraus, wenn sie ein Knöllchen bekommen. Denn es gilt: Haltverbots- und Parkverbotszeichen müssen so aufgestellt sein,
dass Autofahrer sie mit einem raschen und
beiläufigen Blick erfassen können. Das
Bundesverwaltungsgericht hat am 6. April die Rechte von Autofahrern bezüglich
des sogenannten Sichtbarkeitsgrundsatzes
betont (AZ: BVerwG 3 C 10.15).
Grundsätzlich gelten Verkehrsschilder für den ruhenden Verkehr auch dann,
wenn die Autofahrer sie nicht wahrnehmen. „Stellt ein Autofahrer sein Auto ab,
muss er in der sogenannten Nachschau das
betreffende Stück der Straße abschreiten
und sich vergewissern, dass er nicht doch
ein Haltverbotsschild übersehen hat“, erklärt Rechtsanwalt Christian Janeczek von
der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht im
Deutschen Anwaltverein (DAV). Das gelte
allerdings nur, wenn ein Anlass zu der
Foto: Fotolia
Vermutung bestehe, dass die Autofahrer
ein Verkehrszeichen übersehen haben
könnten.
Das kann zum Beispiel der Fall sein,
wenn man auf dem Weg zum Abstellplatz
des Autos Schilder von der Rückseite sieht,
oder wenn in einer sonst zugeparkten Straße kein einziges Auto steht. Ist weder ein
solcher Anlass, noch ein Verkehrszeichen
erkennbar, könne der Autofahrer sein Auto
in der Regel an Ort und Stelle abstellen.
Nachdem der Kläger in allen Instanzen verloren hatte, verwies das
Bundesverwaltungsgericht den Fall zur
erneuten Prüfung an das Oberlandesgericht Berlin-Brandenburg zurück.
„Das endgültige Urteil steht zwar noch
aus – grundsätzlich weist das Urteil des
Bundesverwaltungsgerichts aber in eine
verbraucherfreundliche Richtung“, sagt
Rechtsanwalt Janeczek. Wie der Sichtbarkeitsgrundsatz auszulegen sei, komme
letztlich aber immer auf den Einzelfall an.
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autofahren
EHEMALIGE EINSATZFAHRZEUGE
Kilometerstand
korrekt angeben
Blaulicht und Reflektorstreifen nicht erlaubt
Ausrangierte Feuerwehr- oder Polizeiautos dürfen auch privat genutzt werden. Um
eine Verwechslungsgefahr mit echten Einsatzfahrzeugen auszuschließen, muss der
neue Halter bestimmte Rückbauten vornehmen. So ist die Ausrüstung eines Fahrzeugs
mit Blaulicht, Einsatzhorn und reflektierenden Streifen bestimmten Institutionen vorbehalten, zitiert das Magazin der Deutschen Anwaltauskunft aus einer Entscheidung
des Verwaltungsgerichts Koblenz. Der Eigentümer eines ehemaligen Feuerwehrautos
war per Eilantrag gegen eine Entscheidung des TÜV vorgegangen, der den Betrieb des
Fahrzeugs untersagt hatte.
Das Fahrzeug war unter anderem noch mit Blaulicht, Durchsagelautsprechern,
reflektierenden Streifen und der vom Eigentümer angebrachten Beschriftung „Feierwehr“ ausgestattet. Der TÜV war jedoch der Meinung, der Halter dürfe das Auto nur
nutzen, wenn die Blaulicht- und Sirenenanlage demontiert sowie die gelben Streifen
und Schriftzüge entfernt würden. Dieser Ansicht schloss sich das Verwaltungsgericht
an. Der TÜV habe die Betriebsuntersagung zu Recht ausgesprochen. Mit der Ausstattung werde das Fahrzeug im Straßenverkehr als Einsatzfahrzeug der Feuerwehr
wahrgenommen. Dies sei bei einem Privatfahrzeug nicht zulässig. (AZ: 5 L 599/15.KO)
Ein bestohlener Pkw-Halter muss seiner Kfz-Versicherung gegenüber korrekte Angaben zur
Laufleistung machen. Hat er einen niedrigeren
Kilometerstand angegeben, muss die Versicherung überhaupt nicht zahlen. Denn in einem
solchen Fall kann dem Bestohlenen Arglist vorgeworfen werden, warnt die Arbeitsgemeinschaft
Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins. In
dem verhandelten Fall (AZ: 6 U 194/12) hatte der
Bestohlene eine Laufleistung von 33.000 km angegeben. Diesen Kilometerstand hatte er jedoch
bereits bei einem Unfall ein Jahr zuvor genannt.
Da er monatlich rund 1.000 bis 1.500 Kilometer
fährt, konnte seine Angabe nicht stimmen.
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autohelden
BREMSENPROBLEME
IN 2000 METER HÖHE
Tagesschau-Sprecher Jan Hofer liebt Oldtimer-Rallyes. Einmal gab es ein
Problem mit der Bremse. Dummerweise mitten in den Alpen.
JAN HOFER
ist seit 2004 Chefsprecher der Tagesschau im Ersten Deutschen Fernsehen. Darüber hinaus moderiert Hofer
Unterhaltungssendungen. Unter
anderem war er von 1992–2012 Gastgeber der Talkshow Riverboat (MDR).
Seit 2011 ist Hofer Jury-Mitglied bei
der Spielshow „Das ist Spitze“ mit Kai
Pflaume.
Die Leidenschaft für Autos hat sich bei Jan Hofer früh
entwickelt. Vielleicht lag das an seinem Vater, der mit dem
Mercedes 220 S eine stattliche Limousine besaß. Der Ponton repräsentierte den Gegenwert von drei VW-Käfern. Wer in den späten fünfziger Jahren ein solches Auto fuhr, der hatte es geschafft.
Sechs Zylinder, 2200 ccm Hubraum, Komfort und Sicherheit – in
fast allen Belangen lag der Ponton weit über dem, was damals
auf Deutschlands Straßen üblich war. „Als ich dann mit 18 Jahren
den Führerschein machen konnte, war das für mich der Ausdruck von Freiheit schlechthin“, erinnert sich Hofer.
Die Begeisterung für Autos aus dieser Zeit ist bis heute
geblieben. Der Tagesschau-Sprecher und Fernsehmoderator ist
begeisterter Oldtimer-Fan. Im Laufe der Jahre hat sich bei ihm
ein sorgfältig ausgewählter Fuhrpark angesammelt. Neben einem
Mercedes 220 S Ponton, wie ihn sein Vater hatte, stehen noch ein
VW Käfer Cabrio, ein Austin Healey MK2 und ein Jaguar XK in der
Garage.
Genau genommen ist das aber der falsche Begriff. Denn
die Autos befinden sich in einem perfekt restaurierten Zustand
und werden regelmäßig bewegt. Obwohl Hofer seine Fahrzeuge
in der eigenen Werkstatt mit Hebebühne regelmäßig wartet, lässt
sich natürlich nicht ausschließen, dass mal etwas kaputt geht. So
war es auch vor einigen Jahren bei der Trentino-Classic. Hofer
fuhr bei der vom ADAC organisierten Oldtimer-Veranstaltung einen Jaguar E-Type. Leider gab genau zum falschen Zeitpunkt der
Hauptbremszylinder seinen Geist auf. Damit war die Bremswirkung zwar nicht gleich Null, aber doch stark eingeschränkt.
„Wir standen in 2000 Meter Höhe am Start einer Prüfung“,
so Hofer. Was also tun? Seine Beifahrerin war sehr ehrgeizig und
wollte unbedingt einen Pokal gewinnen. „Da es bei einer solchen
Rallye nicht auf schnelles, sondern auf gleichmäßiges Fahren
ankommt, entschied ich mich, nichts zu sagen und mit dem Auto
vorsichtig den Berg herunterzurollen.“ Mit dem Einsatz von
Hand- und Motorbremse klappte das auch ganz gut. Doch leider
kam der Dame nebenan das Tempo zu langsam vor, um einen der
vorderen Plätze zu erreichen. „Unterwegs gab es ein Riesentheater. Aber ich konnte ihr doch nicht den wahren Grund für meine
zurückhaltende Fahrweise nennen. Wenn sie gewusst hätte, dass
die Bremse nicht richtig funktioniert, wäre sie ja sofort ausgestiegen“, schmunzelt Hofer noch heute. Unten angekommen hat er
dann doch von dem technischen Problem erzählt. Ingo Jagels b
Fotos: Jagels
amz autohelden
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Fotos: Thorsten Müller
42
amz autohelden
autofahren
GESCHICHTE DER MOBILITÄT
Das Buch zeigt eine Sammlung europäischer Autofriedhöfe. Diese sind
nicht mit Schrottplätzen zu verwechseln, auf denen man noch Teile für
Gebrauchtwagen bekommen kann.
ENDSTATION
Die skurrilsten Autofriedhöfe Europas.
Der Weg allen Blechs führt zum Schrottplatz
– meistens. Manchmal aber enden Autos ganz
anders, bleiben einfach irgendwo liegen.
Mit seinem Bildband „Endstation“ hat der
Fotograf Thorsten Müller dem Altmetall eine
romantische Hommage geschaffen.
amz autohelden
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AM ENDE BLEIBEN IMMER DIE GESCHICHTEN
Wer genau hinschaut, der begreift, dass die sterblichen Überreste der Autos selbst im Stadium des Zerfalls ihre Würde
bewahrt haben. Und dann beginnen sie zu erzählen, von
ihren Besitzern und dem Schicksal, das sie hier herbrachte.
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amz autohelden
autofahren
Eine Bilderreise
durch eine Zeit,
die stillzustehen
scheint und dabei
doch fortschreitet.
Erstaunlich sind diese Bilder von morbidem Blech, erstaunlich sind auch die
Orte, wo Thorsten Müller sie eingefangen hat. In deutschen Gärten, in der
blitzblanken Schweiz, auf Kreta und
immer wieder in Schweden, wo Autofriedhöfe erst einmal entdeckt werden
müssen, weil sie tief versteckt im Walde
liegen. Diese Bilder sind, was man mit
Autowracks nicht ohne Weiteres verbinden würde: ungemein anrührend,
melancholisch, bisweilen geheimnisvoll,
gar unheimlich und oft unergründlich
schön.
Der Bildband „Endstation - Die skurrilsten Autofriedhöfe Europas“ ist erschienen im Delius Klasing Verlag. 144 Seiten,
150 Fotos (farbig), 24,90 Euro, ISBN 9783-7688-3753-8.
amz autohelden
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FILMREIFE KURVEN
Über den Dächern von Nizza ... oder doch lieber auf den Kurven
entlang der Côte d‘Azur? Eine Tour in traumhafter Kulisse.
Forsch flattert das Halstuch im Wind, das blonde Haar
leuchtet in der Sonne, der flotte Flitzer biegt um die Haarnadelkurve, in der Ferne glitzert das Mittelmeer. Nie wieder sah Schickimicki an der Côte d‘Azur so elegant aus wie in Form von Grace
Kelly als Millionärstochter Francis Stevens. Im Hitchcock-Klassiker „Über den Dächern von Nizza“ jagt sie gemeinsam mit Cary
Grant einen Juwelendieb. In besagter Szene übrigens in einem
Sunbeam Alpine. Die heimlichen Stars des Films sind allerdings
das traditionsbewusste Luxushotel „Carlton“, das direkt an der
Croisette in Cannes die Reichen und die Schönen beherbergt, und
die umwerfende Landschaft der Riviera. Wir begeben uns auf die
Spuren des Filmklassikers und erkunden die Kurven entlang der
Côte d‘Azur.
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amz autohelden
Entlang der französischen Riviera, von Menton im Osten bis
Marseille im Westen, ziehen sich aufregende, malerische, spektakuläre Panoramastraßen. Die berühmteste, auch von unserem
Filmpaar befahrene, Küstenstraße ist die Grande Corniche. Sie
verbindet Menton mit Nizza und trägt auf der Landkarte den
schlichten Namen D2564. Wir lassen uns von diesem bescheidenen Auftreten nicht täuschen und folgen den Kurven und Kehren.
Tragischerweise kam Grace Kelly, aus der mittlerweile die Fürstin
Fotos: Fotolia
autofahren
Gracia Patricia von Monaco geworden war, im Jahr 1982 auf
genau dieser Strecke bei einem Verkehrsunfall ums Leben.
Die Straße führt uns durch idyllische Orte wie Villefranche-sur-mer, Èze, Cap-d‘Ail (zu deutsch „Knoblauchkap“),
La Turbie und Roquebrune-Cap-Martin. Diese mittelalterlichen
Städtchen lohnen alle den einen oder anderen Zwischenstopp.
Hier eine beeindruckende Kirche, dort eine malerische Brasserie,
an anderer Stelle eine einzigartige Aussicht auf das Meer und
die Landschaft. Eine weitere spektakuläre Tour verspricht die
Corniche d‘Or, die goldene Küstenstraße. Entlang der zerklüfteten Esterel-Küste führt die N98 von Saint-Raphaël nach Mandelieu-la-Napoule. Das Auge wandert zwischen beeindruckenden
roten Bergen und dem türkisfarbenen Meer. Schroffe Felsen,
schöne Badebuchten, urige Landschaft – wir genießen diese Strecke mit allen Sinnen.
Sämtliche Sinne spricht übrigens auch eine weitere Küstenstraße an: die Routes de la Lavende. Dafür zieht es uns ein
wenig ins Landesinnere. Von Ende Juni bis Mitte August färbt
die Lavendelblüte das Hinterland in samtiges Violett-Blau. Auf
etlichen Kilometern tauchen wir ein in Duft und Farbe. Und weil
die Nasen gerade so schön auf Empfang gestellt sind, machen wir
einen Abstecher nach Grasse, in die bekannte Stadt der Düfte.
Zurück zum Ausgangspunkt führt uns die Basse Corniche, der Abschnitt der N98, der direkt an der Küste entlangführt. Ursprünglich sollte sie nur die Glücksspieler nach Monaco
bringen, mittlerweile wird die Straße aber auch von Touristen
frequentiert. Während wir hier im Stau stehen, genießen wir die
Aussicht auf imposante Villen und türkisfarbenes Wasser. Einen
Zwischenstopp legen wir auf der Halbinsel Cap Ferrat ein, bevor
wir unsere Reise im mondänen Monaco beenden. Natürlich nicht,
ohne auf den Spuren von Grace Kelly zu wandeln („Parcours
Princesse Grace“) und die Formel-1-Route abzufahren. Für einen
Hauch von Schickimicki.
Frederike Treu b
Tipps
für den Urlaub
. Wer steigt nachts in Hotelzimmer ein, um
kostbaren Schmuck zu erbeuten? Juwelendieb
a.D. John Robie ist schnell unter Verdacht. Auch
nach 60 Jahren hat dieser Film nichts von seinem
Charme eingebüßt. „Über den Dächern von
Nizza“, DVD für ca. 7 Euro.
. Stilecht über die Corniche cruisen: Fabrice Le
Roy macht es möglich. Rent A Classic Car heißt
sein Autoverleih in Nizza, der alles im Angebot
hat, was das Herz des Cabrio-Oldtimer-Fans
begehrt. www.rentaclassiccar.com.
. Ausführliche Informationen rund um diesen
reizvollen Küstenabschnitt Frankreichs liefert der
Reiseführer „Provence & Côte d‘Azur“. Macht
schon beim Durchblättern ganz große Reiselust.
Lonely Planet, 19,99 Euro
amz autohelden
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Accessoires
PICKNICK AUS DEM KOFFERRAUM
Die Sonne scheint, der Sommer läuft zu Höchstform
auf – das Leben spielt sich im Freien ab. Für ein
Picknick auf der Wiese, am See oder am Strand
ist es der perfekte Moment. Alles, was man
braucht, ist schnell im Kofferraum verstaut.
ALLES
AN BORD
ALLES IM EIMER
Tja, das ist kein Problem, solange es sich
dabei um diesen Grilleimer handelt.
Dank des praktischen Henkels ist
er leicht transportabel, dank
der Lüftungslöcher glüht die
Kohle schnell durch. Wenn die
Würstchen jetzt nicht richtig
brutzelig werden, liegt es
wohl eher am Koch …
14,99 Euro (Butlers).
Nicht nur für den kleinen Hunger zwischendurch hält dieser
Picknickkorb Leckereien bereit. Nein, er
fasst tatsächlich ein
ausgewachsenes Picknick für vier Personen. Und das
nicht etwa auf Papptellern – in den Tiefen dieses hübschen Flechtwerks befindet sich Keramikgeschirr. Dazu
Besteck, eine kleine Kühltasche, Salz und Pfefferstreuer.
Jetzt fehlt nur noch die grüne Wiese.
59,99 Euro (Butlers).
ALLES GUT VERSTAUT
Diese clevere Box taugt nicht nur zum Picknick – obwohl sie hier ihre Qualitäten am
besten zeigt und Leckerbissen, Geschirr,
Kühlakkus und Getränke sicher an den
Zielort transportiert. Steht mal kein
Freiluft-Dinner an, verstaut sie auch
Einkäufe, Sportzubehör, Spielsachen und Co. Und wenn sie nicht im
Dienst ist, lässt sie sich ganz klein
zusammenfalten.
49,95 Euro (meori).
ALLES BEREIT ZUM ABHEBEN
Ob Freunde oder Familie, alle finden Platz auf diesem fliegenden
Teppich. Die Picknickdecke in der Luxusvariante (2,10 x 2,80 m)
ist besonders weich und trotzdem robust. Ein Loch in der Mitte
lässt Platz für den Sonnenschirm, eine Handytasche lässt Platz
für das liebste Spielzeug. 269,95 Euro (fatboy).
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amz autohelden
autotipps
ALLES AUFGEGESSEN
Mmmmh. Knusprig frittierte Kartoffelchips mit Meersalz. Muss man zu diesem Knabbergenuss wirklich noch etwas
sagen? Eines vielleicht: Diese hier sind nicht
nur besonders lecker, sondern auch picknicktauglich, weil sie in einer Dose optimal geschützt
sind – ob im Picknickkorb oder den Tiefen des
Kofferraumes. 100 g, 2,95 Euro (Yorkshire Crisp
Company).
ALLES AUF EIS
Schluss mit lauwarmem Bier und Wasser. Der
Flaschenkühler hält alles schön cool. Einfach
vor Gebrauch ins Eisfach legen. Die perfekte
Alternative zur Kühlung im sprudelnden Bach.
17,99 Euro (Emsa).
impressum
amz autohelden
Das Werkstatt-Magazin für Autofahrer –
rund um Fahrzeug, Teile und Service
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ALLES AUSGETRUNKEN
Die Engländer wissen, wie man Limonade macht.
Diese Geschmacksexplosionen in Flaschen
beweisen es. Nichts erfrischt so gut wie Ingwer,
Zitrone oder Mandarine-Orange. Da lässt so
manch einer sein Bier stehen …
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ALLES SAUBER HINTERLASSEN
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Großfamilienpicknick am Waldrand ist er Gold wert. Jede
Verpackung, jeder Knochen, jede Serviette schluckt er brav.
Und weil er so schön „selbst-ständig“ ist, fällt auch nichts
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Leser-/Abonnement-Service:
Ernst Leopold
Tel. 0511 8550-2425
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ISSN 2363-8141
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31789 Hameln/Wangelist
Fotos: Hersteller, Fotolia
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