ePaper - Mitteldeutsche Zeitung

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ePaper - Mitteldeutsche Zeitung
EISLEBEN
27. JAHRGANG | NR. 84 | F 9431
WWW.MZ−WEB.DE
Ü B E R PA RT E I L I C H & UN A B H Ä N G I G
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
EINZELPREIS: 1,20 EUR
Bringt Stiftung
wieder Leben in leerstehendes
Schloss Seeburg? Seite 7
Kurvenradius
am Klosterplatz wird
für Busse verändert. Seite 7
SEEBURG
Nach Spende:
Luther-Brunnen wird bis
zum Herbst saniert. Seite 8
EISLEBEN
MANSFELD
HEUTE IN DER MZ
IN EIGENER SACHE
LiebeLeserinnen,
liebeLeser,
PRISMA
TV: Das
Programm
auf einen
Blick
DIE THEMEN
14 SPORT Wolfsburg möchte
Halbfinale der Königsklasse
ins
17 WIRTSCHAFT E-Autos
statt
Atomstrom aus Fessenheim?
19 RATGEBER WOHLFÜHLEN Ohne
Stimme der Nation
Schmerzen mit dem Rad fahren
21 KINDERSEITE Was
macht
eigentlich ein Botschafter?
Sein Erfolg kam spät, aber mit voller Wucht. Herbert
Grönemeyer gilt vielen als der Sänger, der den Deutschen
aus der Seele spricht. Heute wird er 60 (Kultur).
FOTO: DPA
22 KULTUR Leipzig
entdeckt den
Architekten Max Pommer neu
23 MEDIEN Sat.1 zeigt eine
Komödie mit Henry Hübchen
24 PANORAMA In Spanien
werden die Toreros knapp
mz-web.de
Symptome erkennen
Heuschnupfen oder Erkältung?
www.mz-web.de/gesundheit
Mobil Alle Neuigkeiten im
Überblick
www.mz-web.de
G ED A N K E N ZU M TAG
„Man sollte nie so viel
zu tun haben, dass man
zum Nachdenken
keine Zeit mehr hat.“
Georg Christoph Lichtenberg
(1742 - 1799)
deutscher Mathematiker
IN KÜRZE
PANAMA-PAPIERE
Steuerhinterzieher sollen
härter verfolgt werden
- Als Reaktion auf
das Bekanntwerden der Offshore-Geschäfte in Panama will
die Regierung den Kampf gegen
Steuerhinterzieher verschärfen.
Unter anderem soll das Delikt
später verjähren.
Seite 6
BERLIN/MZ
VOLKSWAGEN
Vorstände beharren
auf Bonuszahlungen
- Die umstrittenen Bonuszahlungen für die
Vorstände von VW bleiben ein
ungelöstes Streitthema. Das
sechsköpfige Präsidium des
Aufsichtsrates konnte sich am
Montag nicht auf eine Regelung
über die millionenschweren
Vergütungen einigen. Wirtschaft
Angst vor Flüchtlingskindern
Anwohner sind empört über neue Einrichtung mit 16 Plätzen in Halle.
Staatssekretärin ist schockiert über Reaktionen.
ASYL
VON JULIUS LUKAS
UND KAI GAUSELMANN
HALLE/MZ - In Sachsen-Anhalt hat
die Zahl der minderjährigen unbegleiteten Flüchtlinge stark zugenommen. Aktuell leben hier nach
Angaben des Landes-Sozialministeriums 1 022 dieser Flüchtlingskinder. Vor einem Jahr waren es
nur einige Dutzend. Grund des Anstiegs ist eine neue Verteilung auf
die Bundesländer. Die Unterbringung der Flüchtlingskinder stößt
derweil auf Widerstand. In HalleNietleben haben entsprechende
Pläne zu wüsten Anwohnerreaktionen geführt. In dem Ortsteil mit
gut 2 600 Einwohnern sollen 16
minderjährige Flüchtlinge unterkommen.
Bei einer Informationsveranstaltung hatten Anwohner Befürchtungen geäußert, es könne zu Gewalt
und Belästigung durch die Flüchtlingskinder kommen. „Wissen Sie,
ob die nicht auf mich losgehen?“,
sagte eine Anwohnerin. Eine andere äußerte die Vermutung, da kä-
men „13-Jährige, die Frauen verge- sich schockiert von den Anwohnerwaltigen“.
Reaktionen. Es kämen im Regelfall
Die Flüchtlingskinder sollen ab 14- bis 18-jährige männliche JuMai in einem leerstehenden Ge- gendliche, die natürlich wie deutbäude in Nietleben unterkommen. sche Jugendliche auch pubertierDie Einrichtung soll vom Kreisver- ten. „Aber man kann doch nicht jeband des Deutschen Roten Kreuzes dem, der von außen zu uns kommt
getragen werunterstellen,
den. Zwei Sozidass er ein Veralarbeiter und
gewaltiger ist.
„Wo sind
sechs Erzieher
Wo sind wir
sollen die Kinwir hinge- hingekommen
der und Jugendin
Deutschkommen
lichen rund um
land?“, zeigte
in Deutsch- sich Naumann
die Uhr betreuen. Es handelt
schockiert. Bei
land?“
FOTO: BIEL
sich um eine soder Anwohnergenannte „Cleakritik handele
Anja Naumann (SPD)
ringstelle“. Dort
es sich „um
Sozial-Staatssekretärin
soll etwa festgeÄngste,
die
stellt werden, ob es Verwandte in nicht durch Tatsachen belegbar“
Deutschland gibt - nach sechs bis seien. Sie kenne nur ein Beispiel,
acht Wochen werden die Kinder wo es Ärger mit Flüchtlingskindann weiter verteilt. Meist in ein dern gab. „Das war, glaube ich, im
reguläres Heim.
Mansfelder Land. Da hatten die eiDie für die landesweite Vertei- nen Hungerstreik gemacht, weil
lung der minderjährigen Flüchtlin- sie dort nicht bleiben wollten.“
ge zuständige SozialstaatssekretäFür die Vorbehalte gegen die
rin Anja Naumann (SPD) zeigte Flüchtlinge macht sie Medienbe-
richte verantwortlich. Nach den
Vorfällen der Silvesternacht in
Köln, wo Frauen von jungen Migranten belästigt wurden, sei das
Bild verzerrt.
Der Anstieg der Zahl der Flüchtlingskinder geht darauf zurück,
dass sie seit vergangenem November bundesweit verteilt werden.
Vorher blieben sie in dem Bundesland, in dem sie angekommen waren. In Nietleben gibt es nun auch
Versuche, die Situation zu entspannen. Mathias Nobel, Betreiber eines Seebades, zeigte sich „erschüttert und erbost“. „Wie sich manche
Einwohner meines Stadtteils benehmen, macht mich wütend. Die
meckern nur und warten nicht mal
ab, was denn wirklich passiert. Das
macht mich etwas fassungslos“,
sagte er der MZ. Er habe sich schon
mit dem Heimatverein in Nietleben
abgestimmt und vereinbart, „dass
wir für die Kinder und Jugendlichen Sport- und Freizeitangebote
anbieten wollen“. Seiten 3 und 4
Video der Anwohnerversammlung
unter: www.mz-web.de/nietleben
WOLFSBURG/MZ
FUSSBALL
Saisonende für
HFC-Kicker Bertram
- Schock im Abstiegskampf für den Halleschen FC:
Der Drittligist muss in den verbleibenden fünf Saisonpartien
auf Sören Bertram verzichten.
Der 24-Jährige verletzte sich
beim 1:2 gegen Chemnitz
schwer am Knie.
Sport
HALLE/MZ
ANSIC HT S S A C H E
Abflug
Der Pressesprecher des Flughafens BER stolpert über ein Interview. Obwohl er Recht hat.
Kennen Sie Daniel Abbou? Vermutlich nicht. Aber Sie haben vielleicht schon einmal was vom Flughafen BER in Berlin gehört. Genau
der! Deutschlands ewigste Baustelle, sofern man das Wort „ewig“
überhaupt steigern kann.
Zurück zu Daniel Abbou. Der
Herr ist Pressesprecher der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg und spricht - wenn er denn
muss - in dieser Funktion für den
BER. Das ist angesichts der Pleiten
und Pannen nicht wirklich ein
erstrebenswerter Job. Sei es drum.
LESERSERVICE
0345/5 65 22 33
4 190943 801201
20615
Montag bis Freitag von 6 bis 19 Uhr
Sonnabend von 6 bis 14 Uhr
Daniel Abbou ist angeeckt.
FOTO: DPA
In einem Interview jedenfalls hat
Abbou recht freimütig aus dem
Nähkästchen respektive der Bau-
LESERTELEFON
0345/5 65 42 40
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redaktion.leserbriefe@mz-web.de
Wetter heute
6° / 18°
Min./Max. des 24h-Tages
grube geplaudert und dem Management des BER gepflegt einen
„eingeschenkt“. Die alte Flughafencrew habe zu viel verbockt und
zu viele Milliarden in den Sand
gesetzt, ließ er wissen. Gut, Letzteres ist in Brandenburg geologisch
bedingt häufiger der Fall, politisch
gesehen indes hat Abbou aber
durchaus Recht. Um dann noch
einmal richtig auszuholen mit dem
Satz: „Kein Politiker, kein Flughafendirektor und kein Mensch,
der nicht medikamentenabhängig
ist, gibt Ihnen feste Garantien für
Morgens
Mittags
Abends
diesen Flughafen.“ Deutliche Worte, schonungslos. Wie die Realität.
Und die hat Daniel Abbou gleich
mit ganzer Härte eingeholt - in
Person des Flughafenchefs Karsten
Mühlenfeld. Der nannte das Interview „nicht mit der Geschäftsführung abgestimmt“ und stellte
den Pressesprecher frei. Punkt.
Den Namen Abbou werden Sie
sich nicht mehr merken müssen.
Und den vom Flughafen BER vorläufig auch nicht. Der heißt offiziell
übrigens „Willy Brandt“. Wenn
Willy das wüsste… Rainer Wozny
Wetter morgen
7° / 19°
Min./Max. des 24h-Tages
Morgens
Mittags
Abends
Die DuMont Mediengruppe hat
die Sicherheitslücke auf einem
Server, die am frühen Sonntagmorgen bekannt geworden war,
geschlossen. Am Wochenende
waren die digitalen Auftritte der
Tageszeitungen der Mediengruppe offenbar Opfer eines Angriffs von außen geworden.
Unbefugte haben dabei unerlaubt Daten von einem Server
heruntergeladen. Die betroffenen Systeme waren sofort nach
Bekanntwerden am frühen
Sonntagmorgen aus Sicherheitsgründen abgestellt worden. Aufgrund einer technischen Panne
waren für einen kurzen Zeitraum Daten für Außenstehende
sichtbar, die jedoch nur bei gezielter Suche nach Sicherheitslücken zu finden waren. Während des Zeitraums waren auch
die Webauftritte der Tageszeitungen nicht erreichbar.
Nach der bisherigen Analyse
handelt es sich bei den Daten,
die betroffen sein können, um
Informationen aus E-PaperAbonnements aus Köln, Berlin
und Hamburg. Ob über die gesicherten Erkenntnisse hinaus
der Zugriff auf weitere Daten
möglich war, wird derzeit analysiert.
Die DuMont Mediengruppe
hat die zuständigen Behörden
umgehend informiert und Anzeige erstattet. Kunden, die von
dem Datenleck betroffen sein
können, werden von der DuMont Mediengruppe persönlich
informiert. Darüber hinaus können sich alle Leserinnen und Leser zwischen 7 und 18 Uhr unter
dieser Hotline melden:
Mitteldeutsche Zeitung
0345 /27 979 37 27
Ihre Chefredaktion
BÖHMERMANN-GEDICHT
Erdoganstellt
Strafantrag
BERLIN/DPA/MZ - Die Türkei verlangt, dass der Satiriker Jan Böhmermann strafrechtlich verfolgt
wird. Eine entsprechende diplomatische Note sei an die deutschen
Behörden geschickt worden, sagte
ein Sprecher von Staatspräsident
Recep Tayyip Erdogan am Montag
in Ankara. Erdogan selbst stellte
Strafantrag gegen Böhmermann
wegen Beleidigung, wie die Staatsanwaltschaft Mainz am Abend mitteilte. Die Bundesregierung prüft
nun den förmlichen Wunsch der
Türkei nach Strafverfolgung. Dies
werde ein paar Tage, aber nicht Wochen dauern, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Gut anderthalb Wochen nach der Ausstrahlung des Schmähgedichts in
der Fernsehshow „Neo Magazin
Royale“ verstärkt sich die Diskussion über die Grenzen der Satirefreiheit. Seibert betonte, die Freiheit
der Kunst und die Pressefreiheit
seien für Kanzlerin Angela Merkel
(CDU) weder nach innen noch nach
außen verhandelbar.
Seite 4
Wetter vor einem Jahr
3° / 15°
Min./Max. des 24h-Tages
2
10,8
Wind in km/h
Sonnenstunden
2
DER TAG
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
SACHSEN-ANHALT
JUSTIZ
Gericht verhandelt über Nazi-Graffiti
- Mit den massenhaften Nazi-Schmierereien, die
am Tag der Deutschen Einheit
2013 in Salzwedel aufgetaucht
waren, beschäftigt sich von diesem Donnerstag an das Landgericht Stendal. Bei einem ersten
Prozess vor dem Amtsgericht
Salzwedel war der 23 Jahre Angeklagte im vergangenen Oktober
freigesprochen worden. Das Amtsgericht erkannte erhebliche
Lücken in der Beweiskette der Staatsanwaltschaft. Die Staatsanwaltschaft ging dagegen in Berufung. Nun ist das Landgericht
am Zug. Es soll klären, ob der Mann an rund 45 Stellen in Salzwedel
rechte Schmierereien aufgesprüht hat.
FOTO: DPA
STENDAL/DPA
PLANENSCHLITZER-PROZESS
Landgericht verhängt
Bewährungsstrafen
- Der sogenannte Planenschlitzer-Prozess
am Landgericht Magdeburg ist
nach nur zwei Verhandlungstagen überraschend mit Bewährungsstrafen für die fünf Angeklagten zu Ende gegangen.
Wie das Gericht am Montag mitteilte, hatten die Männer gestanden, in mehreren Fällen Ladungen von auf Autobahnparkplätzen an der A 14 geparkten Lastwagen gestohlen zu haben. Vorausgegangen war ein Deal zwischen den Verfahrensbeteiligten.
Zunächst war von sechs Prozesstagen und 18 Zeugen die Rede.
MAGDEBURG/MZ/ASC
BEVÖLKERUNG
Mehr Ausländer ziehen
nach Sachsen-Anhalt
HALLE/DPA - Die Zahl der Ausländer in Sachsen-Anhalt ist
nach Zahlen des Ausländerzentralregisters 2015 um 25 Prozent
gestiegen. Ende 2015 lebten rund
83 000 Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit im
Land, wie das Statistische Landesamt mitteilte. Allerdings seien nicht alle im vergangenen
Jahr zugewanderten Flüchtlinge
bereits erfasst. Die Zahl der Syrer stieg dem Register zufolge
um 13 700, die Zahl der Afghanen um 2 240. Unter den Ausländern sind aber nicht nur
Flüchtlinge, sondern zum Beispiel auch Bürger aus EU-Staaten. So stammte jeder elfte Ausländer aus Polen. Zuletzt hatte
Sachsen-Anhalt rund 2,2 Millionen Einwohner. Die Zahl ankommender Flüchtlinge ging
zu Jahresbeginn stark zurück.
GLÜCKSSPIEL
Harzer knackt den
Jackpot im Spiel 77
MAGDEBURG/DPA - Ein Lottospieler
im Harz hat beim Spiel 77 den
Jackpot geknackt und knapp
1,7 Millionen Euro gewonnen.
Alle sieben Ziffern seiner Losnummer waren richtig, so Lotto
Sachsen-Anhalt. Er sei bereits
der zweite Spiel-77-Millionär
in Sachsen-Anhalt in diesem
Jahr. Der erste habe sechs Wochen lang nicht gemerkt, dass
er gewonnen habe, hieß es. Insgesamt haben seit 1991 in Sachsen-Anhalt 93 Menschen Millionen-Beträge beim Lotto gewonnen, im Harz sind es mit
diesem Gewinner nun acht.
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
Wildkatzen erobern das Land
Die lange nur im Südharz beheimateten Tiere breiten sich aus. Dabei dringen
sie in Reviere vor, in denen ihre Art schon vor 130 Jahren ausgestorben war.
NATUR
HALLE/DPA - Die Wildkatze breitet
sich in Sachsen-Anhalt immer weiter aus. Lange Zeit war diese besonders gefährdete Tierart nur im
Harz zu finden. Inzwischen sei sie
an mehr Orten als gedacht, erklärte
Uta Lieneweg, Koordinatorin des
Wildkatzenprojektes beim Bund
für Umwelt und Naturschutz
(Bund) in Sachsen-Anhalt. Die
jüngste Überraschung: Erstmals
nach 130 Jahren konnten im Zeitzer Forst wieder zwei Wildkatzen
nachgewiesen werden.
Tiere, die etwas kräftiger als Hauskatzen sind, wurden etwa im Großen Fallstein, in den Harslebener
Bergen, im Othaler Holz oder im
Ziegelrodaer Forst entdeckt.
„Im Grunde ist der Ziegelrodaer
Forst ein geeigneter Lebensraum
für die Wildkatze“, sagte Koordinatorin Lieneweg. Doch bislang seien
dort nur neun männliche Tiere
nachgewiesen worden. Von einer
erfolgreichen Wiederbesiedelung
könne erst gesprochen werden,
wenn es auch weibliche Wildkatzen gebe.
Baldrian als Lockstoff
Zwei Zeitzer, die ehrenamtlich im
Projekt engagiert sind, haben dies
geschafft. Der Aufwand dafür war,
genauso wie an anderen Orten in
Sachsen-Anhalt, enorm. Claudia
Meyer und Rainer Patzer stellten in
dem Gebiet zwischen Koßweda und
Nickelsdorf sogenannte Lockstöcke
auf. Diese aufgerauten Stöcke werden mit Baldrianextrakt bestrichen
und etwa im deckungsreichen Unterholz oder an den vermuteten
Pfaden der Tiere postiert. „Für die
Wildkatzen ist das ein Sexuallockstoff“, erklärte Bund-Mitarbeiterin
Nicole Hermes. Reibt sich ein Tier
daran, bleiben Fellhaare haften.
Die Haare, die dem Fell des Tieres mit dem markanten buschigen
Schwanz entstammen sollten, wurden dann einer DNA-Analyse un-
Seit 100 Jahren unter Schutz
Diese Wildkatze hat im Zeitzer Forst die Fotofalle ausgelöst.
terzogen. Finanziert wurde diese
Untersuchung mit Mitteln der Umweltorganisation, der Europäischen Union und einer Förderung
durch das Bundesamt für Naturschutz. Erstmals seit 130 Jahren
seien so zwei Wildkatzen im Zeitzer Forst nachgewiesen worden.
„So lange ist dort von den Tieren
nichts mehr gehört worden“, sagte
FOTO: MYOTIS
Hermes. Zuletzt habe ein Jäger von
einer Wildkatze in der Region geschrieben.
Doch auch in anderen Gebieten
im südlichen Sachsen-Anhalt
konnte der Bund-Regionalverband
Halle-Saalekreis in den vergangenen viereinhalb Jahren Wildkatzen
mit der Lockstock-Methode und
durch Fotofallen nachweisen. Die
SICHERHEIT
Umfassende
Videokontrolle
imNahverkehr?
DEUTSCHLAND UND DIE WELT
ARBEITSLOSIGKEIT
Weniger Sanktionen
gegen Hartz-IV-Bezieher
NÜRNBERG/DPA - Die Zahl der
Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger ist im vergangenen Jahr
gesunken. Nach Angaben der
Bundesagentur für Arbeit wurden rund 980 000 Strafen ausgesprochen. Das seien 21 000
oder 2,1 Prozent weniger als
2014. Die Zahl der Sanktionen
sei damit erstmals seit 2011 wieder unter die Marke von einer
Million gesunken. Es seien vor
allem weniger Sanktionen wegen
der Ablehnung einer Arbeit,
Ausbildung oder Weiterbildung
ausgesprochen worden.
SILVESTER-VORFÄLLE
Marokkaner steht wegen
Nötigung vor Gericht
DÜSSELDORF/DPA - Vor dem Amtsgericht Düsseldorf wird seit
Montag der erste der zahlreichen
sexuellen Übergriffe aus der
Silvesternacht verhandelt. Angeklagt ist ein 33-jähriger Marokkaner. Er soll in der Düsseldorfer Altstadt mit einer Gruppe
MitteldeutscheZeitung
ÜBERPARTEILICH • UNABHÄNGIG
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Christian DuMont Schütte, Isabella Neven DuMont
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Wöchentlich mit „prisma“, dem Magazin zur Zeitung. Gültige
Anzeigenpreisliste: Nr. 28 vom 1. Januar 2016
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von Leserbriefen das Recht zum Kürzen vor. Bei Nichtbelieferung
ohne Verschulden des Verlages oder in Fällen höherer Gewalt
bzw. infolge von Streik besteht kein Entschädigungsanspruch.
von 15 bis 20 Männern eine Frau
umzingelt und ihr in den Intimbereich gefasst haben. Die Anklage wirft dem Mann sexuelle
Nötigung vor. Die Frau hat ihren
mutmaßlichen Peiniger nach
eigenen Angaben im Fernsehen
wiedererkannt. Der nach Gerichtsangaben mehrfach wegen
Diebstahls vorbestrafte 33-Jährige soll noch zwei weitere Straftaten begangen haben. Dabei
geht es um Körperverletzung
und Sachbeschädigung.
MITTLERER OSTEN
Kreml rüstet den Iran mit
Luftabwehrraketen aus
- Russland hat mit
der Lieferung des Flugabwehrsystems S-300 an den Iran begonnen. Das Geschäft wird unter
anderem von Israel kritisiert.
Der S-300-Vertrag im Wert von
etwa 740 Millionen Euro war
2007 unterschrieben, aber wegen des Konflikts über das iranische Atomprogramm ausgesetzt worden. Experten zufolge
könnten die Raketen dazu dienen, iranische Atomanlagen vor
Angriffen zu schützen.
MOSKAU/DPA
ZURÜCKGEBLÄTTERT
1600
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1
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Am 12. April 1606 bestimmt
König James I./VI. per
Dekret eine ge-
meinsame Flagge
für England und
Schottland, um die
Personalunion der
beiden Länder hervorzuheben. Der
Union Jack ist eine Überlagerung
des schottischen Andreaskreuzes
(weißes Kreuz auf blauem Grund)
mit dem englischen Georgskreuz
(rotes Kreuz auf weißem Grund).
Die Bezeichnung „Jack“ weist einer möglichen Erklärung zufolge
auf die ursprüngliche Verwendung als Bugfahne bei Kriegsschiffen unter Karl II. hin.
„Bis 1915 ist die Wildkatze massiv
bejagt worden“, erklärte Lieneweg.
Deshalb sei sie vor 100 Jahren unter Naturschutz gestellt worden.
Heute gehe es dieser Art wieder
besser, doch von einer vollständigen Erholung könne noch keine Rede sein.
So ist etwa der Bau von Autobahnen und mehrspurigen Straßen eine „direkte Gefahr für die Tiere“,
sagte Ralf Meyer, Landesvorsitzender des Bund Sachsen-Anhalt. Die
Naturschützer fordern deshalb auch für andere Arten - den Bau
von Wildtierbrücken. Im Südharz
leben nach vorsichtigen Schätzungen rund 600 Wildkatzen, in ganz
Deutschland wird der Bestand auf
6 000 bis 7 000 geschätzt.
Comic-Spaß in Luthers Wittenberg
Die Abrafaxe und der Comic-Held Michael (li.) tref-
fen in der „Mosaik“-Ausgabe 485, die am 27. April in
den Handel kommt, auf ihrer Reise in die Reformati-
onszeit in Wittenberg ein. Mit augenzwinkernder
Leichtigkeit wird ein Gefühl fürs 16. Jahrhundert und
Luthers Leistung vermittelt.
FOTO: MOSAIK-VERLAG
SAARBRÜCKEN/AFP - Die Verkehrsminister der Länder wollen offenbar
flächendeckende Videoaufzeichnungen in Bussen und Bahnen
durch eindeutigere rechtliche Regelungen erleichtern. Das berichtete die „Saarbrücker Zeitung“ unter
Berufung auf eine Beschlussvorlage für die Konferenz der Minister
am Donnerstag und Freitag. Das
Papier regt an, eine „flächendeckende, tageszeitunabhängige Videoaufzeichnung in öffentlichen
Verkehrsmitteln“ möglich zu machen. Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) sagte: „Das
Gefühl der Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr ist für Fahrgäste
in Bussen und Bahnen von größter
Bedeutung.“ Viele Verkehrsunternehmen zeichnen heute schon das
Geschehen in Bussen und Bahnen
auf, um Straftaten verfolgen zu
können. Es gibt aber Bedenken von
Datenschützern. Die Verkehrsminister wollen nun die Zugriffsregelungen und Vorgaben zur Datenlöschung klarer formulieren.
Der Stasi-Spion beim Städtepartner
1988 gab es mehr als 1500 IM im Westen. Und die beobachteten jedes Detail.
VON JOACHIM GÖRES
HANNOVER/MZ - Ende 1988 hatte das
Ministerium für Staatssicherheit
der DDR in der Bundesrepublik
1 553 inoffizielle Mitarbeiter (IM)
im Einsatz. In Niedersachsen arbeiteten für die Hauptverwaltung
Aufklärung (HVA) der Stasi damals
rund 200 Menschen. Diese Zahlen
präsentierte die Historikerin Daniela Münkel am Freitag in Hannover auf einer Tagung der Enquetekommission des niedersächsischen Landtages zur Aufarbeitung
von Stasiaktivitäten in Niedersachsen.
Ein Viertel im öffentlichen Dienst
Laut einer Studie waren die WestIM zu 80 Prozent männlich,
25 Prozent arbeiteten im öffentlichen Dienst. Die meisten Anwerbungen von Bundesbürgern erfolgten über Familienkontakte in die
DDR. Finanzielle Interessen, eine
positive Haltung zur DDR und
Abenteuerlust spielten als Motive
laut Münkel eine Rolle. An Hochschulen suchten Stasi-Werber nach
jungen Menschen, die künftig
durch eine berufliche Karriere als
Informationszuträger interessant
hätten werden können. „Die Bereitschaft zum Nebenverdienst ist auf
jeden Fall groß, wenn die zeitliche
Inanspruchnahme nicht zu groß
ist“, heißt es in einem Bericht eines
Stasi-Mitarbeiters, der sich 1975 an
der TU Hannover umgehört hatte.
Er betonte, dass man Studenten
nicht sofort zu erkennen geben solle, dass die Informationen für die
DDR bestimmt seien.
Die Zentrale Erfassungsstelle
Salzgitter, die politische Verfolgung in der DDR dokumentierte,
galt in Ost-Berlin als staatsfeindliche Einrichtung und sollte ausspioniert werden. Dafür wurde versucht, Mitarbeiter zur Kooperation
mit der Stasi zu gewinnen. Inwie-
weit dies gelang, ist bis heute unklar – 1990 durfte die HVA fast alle
Akten vernichten.
Freundschaft unter Beobachtung
Unter besonderer Beobachtung
standen auch die innerdeutschen
Städtepartnerschaften. Die erste
wurde 1986 zwischen Saarlouis
und Eisenhüttenstadt geschlossen.
„Bei den Treffen der beiden Delegationen waren 37 IM im Einsatz“,
sagt Enrico Rennebarth, der seine
Dissertation über die Städtepartnerschaft Braunschweig-Magdeburg geschrieben hat. Eine untypische Partnerschaft, sollten doch
nach dem Willen der DDR die Städte möglichst weit auseinanderliegen. „Damals hat VW sich für diese
Partnerschaft eingesetzt und diesem Druck hat die DDR nachgegeben“, sagt Rennebarth.
Die Stasi versuchte auch, unliebsame Reisen zu verhindern. So hatten Pastoren keine Chance, mit ei-
ner Delegation in die Partnerstadt
zu fahren. Bei der 1987 zwischen
Halle und Karlsruhe geschlossenen Zusammenarbeit wurde laut
Rennebarth versucht, neue IM im
Westen anzuwerben. Bis zur Wende wurden 58 Städtepartnerschaften abgeschlossen, darunter auch
Naumburg/Aachen, Dessau/Ludwigshafen, Wittenberg/Göttingen,
Stendal/Lemgo, Wernigerode/Neustadt an der Weinstraße, Halberstadt/Wolfsburg
und
Staßfurt/Lehrte.
Das Fazit von Münkel über die
Rolle der Stasi im Westen: „Grundsätzlich scheint es mir verfehlt zu
sein, von einer ’unterwanderten
Republik’ zu sprechen. Wie sollte
ein Land mit 60 Millionen Einwohnern von 3 000 Agenten unterwandert worden sein, von denen die
meisten gar nicht die Aufgabe hatten, Einfluss auszuüben, sondern
lediglich Informationen zu beschaffen?“
MITTELDEUTSCHLAND
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
3
FORSCHUNGSFÖRDERUNG
„Da
passiert
nichtsmehr“
Kritik an fehlenden
Mitteln für Hochschulen
VON ALEXANDER SCHIERHOLZ
MAGDEBURG/MZ - Der Deutsche
Hochschulverband (DHV) sieht die
vom Land finanzierte Forschungsförderung in Sachsen-Anhalt in Gefahr. Nach dem Auslaufen der
Landes-Exzellenzinitiative gebe es
dafür praktisch keine Mittel mehr,
sagte die Landesvorsitzende des
Wissenschaftler-Berufsverbandes,
Christiane Tammer, der Mitteldeutschen Zeitung. Mit dem Geld seien
Forschungsstrukturen aufgebaut
worden, so dass Wissenschaftler
weitere Mittel, so genannte Drittmittel, aus anderen Förderprogrammen eingeworben hätten. „Da
passiert jetzt nichts mehr“, beklagte Tammer. Sie forderte, die Forschungsförderung des Landes wieder aufzulegen und im Koalitionsvertrag festzuschreiben.
Tammer sagte, sie sehe mit der
neuen Landesregierung die Chance, die Finanzierung und personelle Ausstattung der Hochschulen zu
verbessern. So sei es dringend notwendig, so genannte Post-Doc-Stellen im Hochschulbereich zu schaffen. Das sind Stellen für Nachwuchswissenschaftler, die ihre
Promotion beendet haben. Bisher
könnten ihnen nur befristete Jobs
angeboten werden, das führe dazu,
dass der Wissenschaftsnachwuchs
häufig das Land verlasse, so Tammer. Viele Betroffene wechselten
mangels anderer Möglichkeiten
nach der Promotion in die Wirtschaft. „So geht der Nachwuchs
auch der Wissenschaft verloren.“
Erst im vergangenen Sommer hatten Nachwuchswissenschaftler in
einem offenen Brief an die Landespolitik mangelnde Perspektiven in
Sachsen-Anhalt beklagt.
Das Geld für die Post-Doc-Stellen
könnte nach Meinung des Hochschulverbandes aus den bisher für
das Bafög vorgesehenen Mitteln
kommen. Seit dem vergangenen
Jahr übernimmt der Bund die
Bafög-Finanzierung komplett.
Bitte wegbleiben!
Viel Ruhe, wenig Arbeitslosigkeit - Nietleben ist eine Idylle am Stadtrand von Halle. Aber
jetzt sollen Flüchtlinge kommen: 16 Kinder und Jugendliche. Und plötzlich geht die Angst um.
ASYL
VON JULIUS LUKAS
HALLE/MZ - Es ist still auf der Haupt-
Hier sollen die Kinder und Jugendlichen untergebracht werden.
FOTOS: GÜNTER BAUER/TV HALLE
Verteilung
Jugendamt
Vor der Bürgerversammlung war es noch ruhig.
net. Die Frau, die beim Ortsbesuch
am Montagmittag gerade die Tür
zu ihrem Grundstück abschließt,
drückt sich gewählter aus. Sie
wohnt direkt gegenüber der Unterkunft der Minderjährigen. Eigentlich wolle sie gar nichts sagen. „Wir
werden hier einfach übergangen“,
meint sie dann aber doch.
Schon vor den Landtagswahlen
hätten die Bewohner gefragt, was
mit dem Haus passiere. „Im November haben die hier schon Möbel reingetragen, da dachten wir
uns schon, dass da was im Busch
ist“, sagt sie. Antworten bekam sie
aber nicht. Die gab es erst 14 Tage
vor Inbetriebnahme der Clearingstelle, bei eben jener Bürgerversammlung. Die Frage, was eine
frühzeitigere Information geändert
Anzahl unbegleiteter
Flüchtlingskinder
Altmarkkreis Salzwedel
39
Burgenlandkreis
70
Magdeburg
101
Landkreis Anhalt Bitterfeld
86
Landkreis Börde
61
Landkreis Harz
101
Landkreis Jerichower Land
59
Landkreis Mansfeld-Südharz
57
Landkreis Stendal
88
Landkreis Wittenberg
47
Saalekreis
66
Salzlandkreis
78
Dessau Roßlau
37
Halle
132
Summe
hätte, beantwortet sie nicht mehr. sinn machen“, meint der Mann
Die Frau schwingt sich auf ihr und ergänzt: „So haben wir es früFahrrad und radelt schnell davon.
her ja auch gemacht.“ Er können
Redseliger ist da ein Mann, der sich vorstellen, dass die Kriminaligerade Tüten aus seinem Auto aus- tät ansteigen werde. „Für die Anlädt. In der Kleingartenanlage, die wohner ist die Unterbringung eine
am Ende der
Belastung, die
Sackgasse besie
einfach
„Für
die
Anwohner
ginnt, hat er einicht wollen.“
ist das eine
ne
Parzelle.
Dass es sich um
Fast täglich sei
Flüchtlinge
Belastung,
die
sie
er hier. Er ist
handelt, ist für
nicht wollen.“
freundlich und
ihn allerdings
vorsichtig. „Das
nicht der Grund
Bürger in Halle-Nietleben
ist für die Menfür die Empöschen hier Ruhe und Idylle“, sagt rung: „Die Aufregung wäre auch so
der Rentner. Und die sei nun in Ge- groß, wenn hier schwer erziehbare
fahr. „Da kommen ja Jugendliche Jugendliche herkommen würden.“
und natürlich werden die hier in
Was die Menschen in Nietleben
der Freizeit auf der Straße unter- eigentlich fordern, ist eine Art Bewegs sein und vielleicht auch Un- standsschutz für ihr Örtchen. Die
„So geht
der Nachwuchs
auch der
Wissenschaft
verloren.“
Christiane Tammer
Wissenschaftler-Berufsverband
Stand: 11.04.16
Grafik: MZ Sandig
Quelle: Sozialministerium Sachsen-Anhalt
straße, die durch Halle-Nietleben
führt. An einem Montagmittag
trifft man hier kaum jemanden.
Nur ab und an braust ein Auto
durch die Ruhe. Einfamilienhäuser
bestimmen das Bild. Zwei Arbeiter
schippen Kies vor eine Einfahrt.
Ein alter Mann gießt seinen Vorgarten - sonnengelbe Osterglocken
und Tulpen in allen Farben. Davor
ein leuchtender Forsythie-Strauch.
Nietleben ist ein Stadtteil von Halle. Doch würden nicht hinter manchen Spitzdächern die Hochhäuser
der nahe gelegenen Plattenbausiedlung Halle-Neustadt hervorblitzen, man würde denken, man
ist in einem Dorf.
Den Menschen hier ist diese Ruhe, diese Idylle am Südrand der
Heide wichtig. Für viele ist sie sicher auch der Grund, warum sie in
dem Stadtdorf leben. Rund 2 600
Einwohner hat Nietleben. Ein Viertel davon sind im Rentenalter, gut
15 Prozent minderjährig. Arbeitslosigkeit gibt es hier fast nicht. Ab
1. Mai sollen nun 16 neue Einwohner dazu kommen. Und die erregen
schon jetzt die Gemüter so mancher Nietlebener. Bei einer Bürgerversammlung am vergangenen
Donnerstag pöbelten und schimpften einige Einwohner gegen den
Zuzug. Der Tenor: die sollen bloß
wegbleiben.
Die, das sind 16 Kinder- und Jugendliche. Flüchtlinge, die ohne ihre Eltern nach Deutschland und
dann nach Halle gekommen sind.
Zum Teil traumatisiert aufgrund
von Flucht- und Kriegserfahrung.
Für sie soll in Nietleben eine sogenannte Clearingstelle eingerichtet
werden, eine Art betreutes Wohnen. Sozialarbeiter und Erzieher
kümmern sich dort um die Jugendlichen. Auf zwei Flüchtlinge
kommt ein Betreuer.
Der Ort, an dem die Minderjährigen untergebracht werden sollen,
liegt in einer kleinen, verwinkelten
Sackgasse. Sie zweigt unweit der
Dorfkirche von der Hauptstraße ab.
Von einem eingezäunten Hof gackern Hühner. Ansonsten herrscht
Nietlebener Ruhe. Um das Wort
„Beschaulichkeit“ zu bebildern,
könnte man problemlos ein Foto
dieses Straßenzugs ins Lexikon
kleben.
In der Sackgasse liegt auch jener
Häuserkomplex, der künftig als
Unterkunft für die 16 Flüchtlingskinder dienen soll. Zwei Dreigeschosser. Raue, graue Fassade und
rotes Ziegeldach. Bis Mitte vergangenen Jahres war hier die Landesrettungsschule des Deutschen Roten Kreuzes untergebracht. Doch
die Ausbildungseinrichtung für angehende Sanitäter und Rettungsassistenten zog im August in die Innenstadt um. Schon damals wurde
gemutmaßt, dass in den leerstehenden Gebäuden Flüchtlinge untergebracht werden könnten. „Nietleben und die DRK-Schule sind nicht
im Gespräch“, machte Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand jedoch deutlich. Auch die Nutzung
als Grundschulhort wurde verworfen. „Das gibt das Gebäude baulich
nicht her“, erklärt Sozialdezernentin Katharina Brederlow.
Vor Ort empfindet man das nun
als „Verarsche“. So wurde das Vorgehen der Stadt und des DRK auf
der Bürgerversammlung bezeich-
Sachsen-Anhalt wird deshalb um
15 Millionen Euro jährlich entlastet. Tammer forderte, das Geld in
die so genannte Grundfinanzierung der Hochschulen zu stecken,
dazu zählten in erster Linie neue
Stellen. In anderen Bundesländern
sei das bereits der Fall. In SachsenAnhalt würden die Mittel bisher
aber nur für einmalige technische
Investitionen, etwa in Laboren, eingesetzt. Die Hälfte fließe zudem in
die Schulen.
Das Wissenschaftsministerium
wollte sich unter Hinweis auf die
laufenden Koalitionsverhandlungen nicht äußern.
1 022
Angst, die sich in Wut und Beschimpfungen äußert, ist eine vor
Veränderung. Sie wollen, dass alles
so bleibt, wie es ist. Die Probleme
der Welt sollen nicht zwischen ihre
Einfamilienhäuser gequetscht werden. Allerdings sehen das nicht alle Nietlebener so. Beim Verlassen
des Stadtdorfes schlendert eine
junge Frau die Hauptstraße entlang. „Aber irgendwohin müssen
die Kinder doch“, sagt die 24-Jährige. Sie lebt schon immer in Nietleben, mag die Abgeschiedenheit.
Angst vor den neuen Einwohnern
hat sie allerdings nicht. „Ich kann
mir nicht vorstellen, dass die hier
randalierend durch die Straßen ziehen“, sagt die junge Frau. „Die werden das Viertel eher bereichern.“
Kommentar Seite 4
Christiane Tammer
FOTO: PRIVAT
4
MEINUNG UND HINTERGRUND
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
LEITKOMMENTAR
AUFGEFALLEN
CHRISTIAN BOMMARIUS bricht im Fall Böhmermann eine Lanze
für die Freiheit der Kunst und der Satire.
Böhmermann beleidigt
R
ecep Tayyip Erdogan, so
viel Respekt muss sein,
hat keinen Geschlechtsverkehr mit Ziegen. Der Präsident der Republik Türkei missbraucht Demokratie und Rechtsstaat, er unterdrückt lustvoll die
Pressefreiheit und die unabhängige Justiz, die Freiheit der Meinung, der Kunst und der Kurden
versetzt ihn regelmäßig in heftigste Erregung, aber Ziegen
hatten bisher, soweit bekannt,
von ihm nichts zu fürchten.
Deshalb ist Erdogans Forderung, die derb formulierte gegenteilige Behauptung des TVKomikers Jan Böhmermann in
Deutschland strafrechtlich zu
verfolgen, verständlich. Und
ebenso klar ist auch, warum der
türkische Präsident noch nie
Verfahren gegen deutsche Politiker, Journalisten oder Satiriker gefordert hat, die ihn als
autokratisch, größenwahnsinnig,
korrupt und demokratiefeindlich
beschimpfen – der Wahrheitsbeweis wäre leicht zu erbringen.
Das Schmähgedicht auf Erdogan war von Böhmermann
als schwere Beleidigung gemeint. Dem Komiker war auch
bekannt, dass die Beleidigung
eines ausländischen Staatsoberhaupts strafbar ist (§ 103 Strafgesetzbuch) und verfolgt werden
kann, wenn der Betroffene die
Strafverfolgung verlangt und
die Bundesregierung die Ermächtigung dazu erteilt (§104a
StGB). Nicht trotzdem, sondern
deshalb hat Böhmermann das
Gedicht geschrieben. Satire darf
alles, Comedy macht alles – der
ZDF-Comedian Böhmermann
bringt die Bundesregierung mit
seinem Scherz in eine peinliche
Lage. Er weiß, dass Erdogan für
die Flüchtlingspolitik Angela
Merkels eine entscheidende Rolle spielt, die ein Zerwürfnis mit
ihm keinesfalls riskieren darf.
In dieser Situation kann nur
einer gewinnen: Jan Böhmermann. Gestattet die Bundesregierung die Strafverfolgung und
würde Böhmermann verurteilt,
dürfte er sich als Märtyrer der
Meinungsfreiheit feiern lassen.
Weist die Bundesregierung aber
die Forderung Erdogans zurück,
stünde Böhmermann als erfolgreicher Verteidiger der Kunstund Meinungsfreiheit da.
Der schönste Triumph wäre
es natürlich, wenn der Komiker
erst angeklagt und schließlich
freigesprochen würde. Dann
hätte sowohl die Bundesregierung verloren – denn sie hätte
vor Erdogan „gekuscht“ – als
auch der türkische Präsident,
den dann alle Welt als „Ziegenficker“ schmähen könnte.
Tatsächlich wäre ein Freispruch Böhmermanns nicht unwahrscheinlich. Die Verteidigung Böhmermanns hat allerdings – nicht im juristischen,
aber im moralischen Sinn – ein
kleines Problem. Sein Schmähgedicht, das sich hemmungslos
antimuslimischer Ressentiments
bedient, zielt tatsächlich nicht
auf Erdogan und nicht, wie einige Kritiker beklagen, auf die
Türken, sondern vor allem auf
die öffentliche Aufmerksamkeit.
Es geht nicht um Kritik an Erdogan, sondern um die möglichst
pompöse mediale Inszenierung
als Kritik.
Böhmermann hat Witz, aber
sein Witz hat keine Substanz.
Er richtet seinen Blick nicht auf
die repressive Politik des türkischen Staatspräsidenten, er
schielt nur auf die Reaktion der
Medien. Über die kann er sich
derzeit ganz und gar nicht beklagen.
Den Autor erreichen Sie unter:
redaktion.politik@mz-web.de
KOMMENTAR
JULIUS LUKAS ist über die Menschen in Halle-Nietleben enttäuscht,
die in 16 Minderjährigen eine Bedrohung ihrer Idylle sehen.
Angst vor Veränderung
N
ur zur Verdeutlichung:
In Halle-Nietleben sollen
16 minderjährige Flüchtlinge untergebracht werden.
16 Kinder und Jugendliche, die
ohne ihre Eltern nach Deutschland gekommen sind und nun
in Halle Zuflucht suchen. Würde
man alle Einwohner von Nietleben in eine Reihe stellen, dann
müsste man an 163 Menschen
vorbeigehen, um dem ersten
Flüchtling zu begegnen.
Doch solche Rechenbeispiele
helfen wohl wenig, um der Wut
und Empörung der Menschen
in Nietleben zu begegnen. Denn
sie treibt die Angst vor Veränderung an. Davor, dass ihre kleine, beschauliche Idylle verloren
geht. Ob es wirklich so kommt?
Abgewartet wird nicht. Den neuen Einwohnern freundlich und
verständnisvoll zu begegnen,
also einfach nur menschlich zu
sein, scheint keine Option.
Was daran enttäuscht: In Nietleben leben keineswegs sozial
Schwächere. Jene also, die befürchten könnten, dass ihnen
nun auch noch von Fremden
etwas weggenommen wird.
Anscheinend geht es hier vielmehr vor allem darum, kein
Stück der eigenen Sonnenseite
abzugeben. Nach dem Motto:
Was gehen mich die Probleme
der Welt an? Hauptsache in meinem Vorgarten blühen die Blumen.
Seiten 1 und 3
Den Autor erreichen Sie unter:
fm.julius.lukas@mz-web.de
LESERMEINUNGEN
Zu „Holland stellt die Quittung aus“ in der MZ vom 8. April erreichten
die Redaktion folgende Lesermeinungen:
E
s sind ja nur die kleinen Niederlande, in denen sich eine
Mehrheit gegen das EU-Abkommen mit der Ukraine entschieden hat. Meint jemand ernsthaft,
in Deutschland würde ein anderes Ergebnis zustande kommen? Ja, es ist ein Votum gegen
eine EU-Praxis der einsamen
Entscheidungen und Geheimverhandlungen. Den meisten
Menschen sind vernünftige Beziehungen zu Russland und damit die eigene Sicherheit wichtiger als ein neuer Markt für die
Konzerne.
Wolfgang Stahl, per E-Mail
D
as Ergebnis der Volksbefragung in den Niederlanden
mit über 60 Prozent Stimmen
gegen die Intensivierung der
Zusammenarbeit der EU mit der
Ukraine sollte ernst genommen
werden. Ist doch die von der
Ukraine angestrebte Assoziierung ein wesentlicher Schritt
zur Aufnahme in die EU - und
zum Ziel Aufnahme in die Nato.
Wer die Entwicklung der Ukraine kritisch betrachtet, erkennt,
dass die bisherige Ost-Erweiterungspolitik der EU einer Korrektur unterzogen werden muss.
Gerhard Große,
Bitterfeld-Wolfen
Die veröffentlichten Lesermeinungen müssen
nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Die Redaktion behält sich das Kürzen
von Leserbriefen vor.
Briefe an:
redaktion.leserbriefe@mz-web.de
Dieter
Hallervorden
ZEICHNUNG: HARM BENGEN
In der Debatte um Satirefreiheit
greift der Kabarettist Dieter Hallervorden (80) den türkischen
Staatschef Recep Tayyip Erdogan
in einem Lied an. In „Erdogan, zeig'
mich an“, das Hallervorden auf
seiner Facebook-Seite veröffentlichte, heißt es etwa: „Ich sing' einfach, was du bist. Ein Terrorist, der
auf freien Geist scheißt.“ Der
Schauspieler kommentierte seinen
Song mit den Worten: „Jetzt erst
recht“.
FOTO: DPA
Berlin kontra Böhmermann?
SATIRE-STREIT
Regierung kann Staatsanwaltschaft zu Ermittlungen ermächtigen.
wichtig, dass er sie ausdrücklich
erläutert: „Ich habe heute noch einBERLIN/MZ - Es sind nur zwei Wör- mal Anderes… ich sollte sagen: Verter. Doch zwischen diesen beiden tiefendes dazu gesagt, um einem
Adjektiven ist Angela Merkel nun entstandenen falschen Eindruck
gefangen. Genau eine Woche ist es entgegenzutreten.“ Dem Eindruck
her, dass Regierungssprecher Stef- nämlich, dass Merkel vor dem türfen Seibert von einem Telefonat der kischen Präsidenten Recep Tayyip
Kanzlerin mit dem türkischen Mi- Erdogan kuscht.
nisterpräsidenten Ahmet DavutogDoch der Fehler ist gemacht. Oflo berichtete, bei dem es um das fenbar hatte Merkel gehofft, die Reschlagzeilenträchtige Schmähge- gierung in Ankara mit dem Telefodicht des ZDF-Komikers Jan Böh- nat besänftigen und von rechtlimermann ging. Merkel habe den chen Schritten abhalten zu könWert der Meinungsfreiheit betont, nen. Immerhin wird Erdogan in
sagte Seibert: „Was den konkreten dem Gedicht als „Ziegenficker“ beText betrifft, so stimmte sie mit zeichnet. Doch diese Rechnung
dem türkischen
ging nicht auf:
Ministerpräsibe„Mit den rechtlichen Erdogan
denten
darin
steht auf einer
Fragen haben wir
überein, dass er
Strafverfolbewusst verletgung. Und er
uns in den letzten
zend angelegt
stellte am MonJahren nicht befasst.“ tag
zudem
gewesen sei“.
Bewusst verletselbst
bei
der
Steffen Seibert
zend. Die BetoStaatsanwaltRegierungssprecher
nung lag auf
schaft
Mainz
dem zweiten Wort. Es klang wie ei- Strafantrag gegen Böhmermann.
ne Distanzierung.
Nun befindet sich Merkel in eiAn diesem Montag nun muss ner Zwickmühle. Paragraf 103 des
sich Seibert vor der Bundespresse- Strafgesetzbuches bedroht die Bekonferenz erneut eine halbe Stun- leidigung eines ausländischen
de lang zu der Causa befragen las- Staatsoberhaupts mit einer Freisen. Er betont ausdrücklich, die heitsstrafe bis zu drei Jahren. Doch
Meinungsfreiheit gelte auch für die nennt Paragraf 104a eine Reihe
Satire. Böhmermann selbst habe von Voraussetzungen. So muss ein
sein Gedicht als bewusste Grenz- Strafverlangen der ausländischen
überschreitung angekündigt: „Das Regierung vorliegen. Das tut es:
und nichts anderes wollte die Bun- Der türkische Botschafter hat in eideskanzlerin mit der Formulie- ner Verbalnote beim Auswärtigen
rung deutlich machen, der Text sei Amt förmlich das Verlangen nach
bewusst verletzend.“ Die Betonung Strafverfolgung geäußert. Außerliegt dieses Mal eindeutig auf dem dem bedarf es zur Einleitung eines
ersten Adjektiv. Es klingt wie die Verfahrens jedoch einer ausdrückVerteidigung einer gewollten Pro- lichen Ermächtigung der Strafvervokation.
folger durch die Bundesregierung.
Haarspalterei? Wohl kaum. SeiBerlin muss also entscheiden, ob
bert ist die Akzentverschiebung so die Staatsanwälte überhaupt tätig
VON KARL DOEMENS
werden dürfen. Nun suchen Vertreter des Auswärtigen Amtes, des
Kanzleramts und des Justizministeriums nach einem Ausweg. „Das
wird ein paar Tage dauern“, sagt
Seibert entschuldigend: „Mit den
rechtlichen Fragen, die jetzt zu
prüfen sind, haben wir uns in den
letzten Jahren nicht befasst.“
Noch heikler als die juristischen
Fragen dürften die politischen
Implikationen sein, weshalb
die Entscheidung sicher
nicht auf der BeamtenEbene fallen wird. Weist
Merkel das Ansinnen Erdogans zurück, brüskiert sie einen ihrer
wichtigsten Partner in
der Flüchtlingskrise. Der
Präsident ist schwer berechenbar.
Theoretisch
könnte er den EU-Türkei-Deal zur Begrenzung des
Flüchtlingsstroms
platzen lassen. Zumindest könnte
er den Preis hochtreiben. Innenpolitisch würde der Autokrat durch
eine ungesühnte Beleidigung aus
dem Ausland wohl noch gestärkt.
Lässt die Kanzlerin aber das türkische Gesuch passieren, gerät sie
in der deutschen Öffentlichkeit
weiter unter Druck. Mathias Döpfner, Chef des Springer-Konzerns,
dürfte nicht der einzige
sein, der sich dann
mit Böhmermann
solidarisiert. In
einem offenen
Brief
geht
Döpfner die Regierung
an:
„Man könnte
das Ganze auch
einfach Kotau
nennen.“
Kommentar
Jan Böhmermann droht Ärger
mit der Justiz. FOTO: DPA
Streng nach Recht und Gesetz
Selbst mit Zustimmung des Kabinetts ist die Justiz nicht an Strafverfolgung gebunden.
VON CHRISTIAN RATH
BERLIN/MZ - Die „Beleidigung von
Vertretern und Organen ausländischer Staaten“ wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit
Geldstrafe bedroht. Das Verbot ist
zwar im Strafgesetzbuch geregelt
(§ 103), strafrechtliche Verurteilungen wurden aber schon lange
nicht mehr bekannt.
Zuletzt ging es eher um Plakate
auf Demonstrationen. So durfte
1975 das Transparent „Mörderbande“ vor der chilenischen Botschaft
beschlagnahmt werden. Dagegen
hätte 2006 auf dem Münchener
Christopher Street Day ein geschminkter Papst gezeigt werden
dürfen , weil es hier um eine satirische Auseinandersetzung mit der
kirchlichen Haltung zur Homosexualität ging.
Die Strafvorschrift schützt nicht
nur die Ehre der ausländischen
Staatspräsidenten und Botschafter,
sondern auch die Beziehungen
Deutschlands zu anderen Staaten.
Es handelt sich um eine Sonderform der Beleidigung, die schwerer
bestraft wird. Bei einer normalen
Beleidigung droht nur Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe. Eine Anklage ist laut Paragraf 104a nur möglich, wenn ein
„Strafverlangen“ der ausländischen Regierung sowie eine „Ermächtigung“der Bundesregierung
vorliegen. Beides sind rein politische Entscheidungen. Sie machen
den Weg zur Strafverfolgung frei,
binden aber nicht die Justiz.
Falls die Bundesregierung im
Fall Jan Böhmermann keine Ermächtigung erteilt, ist zwar eine
Strafverfolgung wegen Beleidigung
eines ausländischen Staatsoberhaupts ausgeschlossen. Tayyip Erdogan könnte aber als Privatperson
einen Strafantrag stellen. Bei beiden Delikten geht es im Kern um
eine Beleidigung. Darunter versteht die Rechtsprechung eine
„Verletzung der Ehre durch Kundgabe der Missachtung“.
Die „Wahrnehmung berechtigter
Interessen“ gilt laut Paragraf 193
als Rechtfertigungsgrund. Deshalb
ist es nie strafbar, wenn sachliche
Kritik geäußert wird - selbst wenn
dadurch der Ruf des Kritisierten
leidet. Die Meinungs- und Pressefreiheit wird so auch im Strafrecht
berücksichtigt. Strafbar bleibt eine
Schmähkritik, bei der die Diffamierung im Vordergrund steht.
Satire darf zwar überzeichnen.
Doch auch hier sind Persönlichkeitsrechte und Menschenwürde
des Betroffenen zu beachten.
Franz-Josef Strauß durfte deshalb
nicht als kopulierendes Schwein
gezeichnet werden, so das Bundesverfassungsgericht 1987.
Es dürfte Böhmermann auch
nichts nutzen, dass er sein
„Schmähgedicht“ ausdrücklich als
Beispiel für verbotenes Verhalten
eingeführt hat. Dafür hätte eine
Zeile genügt, Böhmermann aber
präsentierte sechs ganze Strophen.
Wenn Kunstsachverständige nun
mutmaßen, das drohende Strafverfahren gehöre zu Böhmermanns
Inszenierung dazu, haben sie wohl
Recht. Dann ergibt sich aus der
Kunstfreiheit aber erst recht kein
Hindernis für eine Anklage. Böhmermanns Motive könnten bei der
Strafzumessung
berücksichtigt
werden. Mehr als eine Geldstrafe
muss er ohnehin nicht befürchten.
POLITIK
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
DIE LINKE
Historisches in
Hiroshima
GregorGysi
erpresst die
eigenePartei
Als erster Außenminister der
USA hat John Kerry am Montag
das Mahnmal zum Atombombenabwurf in Hiroshima besucht. Er
hoffe, dass eines Tages auch der
Präsident der Vereinigten Staaten unter den Besuchern sein
werde, sagte Kerry. Der US-Außenminister und seine Kollegen
der G7-Gruppe forderten anschließend in einer „HiroshimaErklärung“ eine „Welt ohne
Atomwaffen“. Gemeinsam mit
Außenminister
Frank-Walter
Steinmeier (SPD) sowie den Kollegen aus Japan, Frankreich,
Großbritannien, Kanada und Italien und der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini besuchte
Kerry zunächst das Museum, in
dem an die Zerstörung von Hiroshima durch den US-Bombenabwurf an das Leid der Opfer erinnert wird. Dann legten die Minister einen Kranz an dem Mahnmal nieder.
FOTO: DPA
Abgeordneter will
Redezeit im Bundestag.
VON MARKUS DECKER
- Der ehemalige Fraktionsvorsitzende Gregor Gysi erpresst faktisch die Linke. In einem
der MZ vorliegenden Brief an die
Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch sowie die übrigen Mitglieder des
Fraktionsvorstandes fordert er,
„dass ich - zumindest in großen Zügen - für Europa zuständig werde“.
Dabei lässt er seine europafreundliche Grundhaltung durchblicken,
die es zu berücksichtigen gelte. Europapolitischer Sprecher der Fraktion war bis vor kurzem der hoch
umstrittene Abgeordnete Diether
Dehm. Jetzt ist
es Andrej Hunko.
„Die zweite
Variante“,
so
Gysi weiter, „besteht
darin,
dass ich Generalist
bleibe.
Gregor Gysi
Das bedeutete,
FOTO: DPA
dass ich wenigstens sechs
Reden im Bundestag halten müsste. Sie müssen selbstverständlich
vom Thema, von der Uhrzeit und
von der Reihenfolge angemessen
sein. Im Kern ginge es um die erste
Stellungnahme zu Regierungserklärungen. Das aber bedeutete,
dass Sahra, Dietmar und gegebenenfalls auch andere zusammen
im Jahr auf diese sechs Reden verzichten müssten.“
In dem Zusammenhang beklagt
der 68-Jährige, dass er „seit dem
Wechsel im Fraktionsvorsitz kein
einziges Mal mehr im Bundestag
gesprochen“ habe und schließt,
werde keiner seiner Forderungen
Folge geleistet, „gibt es für mich
noch eine dritte Möglichkeit, dass
ich nämlich im Bundestag keine
Rolle mehr spiele. Diese ist relativ
bequem und hat für mich auch ihre
Vorzüge.“ Das soll wohl bedeuten,
dass er bei der nächsten Bundestagswahl 2017 nicht mehr antritt.
Der stellvertretende Linksfraktionsvorsitzende Jan Korte erklärte
der MZ am Montag: „Der Fraktionsvorstand hat sich eingehend mit
dem Thema befasst. Die Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht
und Dietmar Bartsch werden nun
zeitnah das Gespräch mit Gregor
Gysi suchen. Und alle im Fraktionsvorstand waren sich einig, dass
er in dieser und in der nächsten Legislaturperiode weiter eine extrem
wichtige Rolle spielen soll.“
BERLIN/MZ
Militär zur Terror-Abwehr?
BUNDESWEHR
Union will Soldaten Polizeiaufgaben übertragen. Die SPD sträubt sich.
VON DANIELA VATES
BERLIN/MZ - Vor dem Hintergrund
der jüngsten Terroranschläge beleben CDU und CSU ihre Forderung
wieder, die strikte Trennung zwischen Militär- und Polizeiaufgaben
aufzugeben und die Bundeswehr
auch im Inland einzusetzen. Es
dürfte auch ein Versuch sein, die
Innere Sicherheit wieder verstärkt
als Unions-Thema zu besetzen und
damit der AfD weniger Raum zu
lassen.
„Der Einsatz der Bundeswehr im
Inneren darf kein Tabu mehr sein“,
sagte der verteidigungspolitische
Sprecher der Unions-Fraktion,
Henning Otte, der Bild-Zeitung. Um
die Sicherheit des Landes zu gewährleisten, müsste die Aufgabenverteilung von Bundeswehr, Bundespolizei, Polizei und Nachrichtendiensten neu abgestimmt werden. „Den vollkommen neuen Herausforderungen müssen wir auch
im Inneren entgegentreten.“ Der
CSU-Verteidigungsexperte Florian
Hahn sagte der MZ: „Historisch bedingte Vorbehalte gegen einen heutigen Einsatz der Bundeswehr im
Inneren sind völlig unberechtigt.
Schließlich hat sie unsere Armee
in ihren 60 Jahren als stabile und
demokratische Institution unseres
Landes bewährt.“
Die SPD trat den Unions-Plänen
strikt entgegen. „Die Durchsetzung
Soldaten im Hochwasser-Einsatz bei Aken im Jahr 2013.
der staatlichen Gewalt ist und
bleibt Aufgabe der Polizei“, sagte
der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Rainer Arnold, dieser Zeitung. Statt der ohnehin bereits überlasteten Bundeswehr zusätzliche Aufgaben aufzuhalsen, sei es sinnvoller, die Polizei
entsprechend aufzustocken.
In einer internen Runde hatten
die Unionsspitzen am Sonntagabend vereinbart, unter anderem
CIA stellt sich gegen Trump
Geheimdienst-Chef würde Folter-Befehle verweigern.
VON DAMIR FRAS
WASHINGTON/MZ - Es klang wie eine
präventive Befehlsverweigerung,
sollte der nächste Präsident Donald
Trump heißen. Also hat CIA-Direktor John Brennan schon einmal
deutlich gemacht, dass die Zeit der
sogenannten „verschärften Verhörtechniken“ endgültig abgelaufen
sei. „Ich würde nicht zustimmen,
wenn irgendein CIA-Mitarbeiter
wieder Waterboarding ausführen
sollte“, sagte Brennan dem US-Sender NBC. Diese Methode gilt als
Folter und simuliert das qualvolle
Ertrinken des Verhörten. US-Präsident Barack Obama hat das Waterboarding verboten, nachdem es unter seinem Vorgänger George W.
Bush als probates Mittel im Kampf
gegen den Terror galt.
Der
Immobilienmilliardär
Trump, der gute Chancen hat, der
Präsidentschaftskandidat der USRepublikaner zu werden, sieht das
allerdings grundlegend anders. Er
werde „Waterboarding und noch
viel Schlimmeres“ wieder einführen, um Informationen aus Terrorverdächtigen herauszubekommen.
CIA-Chef John Brennan
FOTO:DPA
Nach den Anschlägen von Brüssel
ließ sich Trump etwa mit der Forderung vernehmen, die Gesetze zu
verändern. „Ich würde viel mehr
als Waterboarding machen. Man
muss einfach an die Informationen
kommen.“ Auch sein schärfster
Konkurrent, der erzkonservative
Senator Ted Cruz, liebäugelt damit,
wieder „verschärfte Verhörtechniken“ anzuwenden.
Bemerkenswerterweise sind es
vor allem Geheimdienstler und Militärs in den USA, die eine Wieder-
kehr der Foltermethoden strikt ablehnen. Ähnlich wie CIA-Chef
Brennan erklärte US-Generalstabschef Joseph Dunford vor einigen
Wochen, dass „solche Aktivitäten“
bei der Suche nach Informationen
zur Verhinderung von Anschlägen
kontraproduktiv seien, weil sie die
Moral der Truppe schwächten.
Auch die Anwendung folterartiger Methoden in den Bush-Jahren
hat offenbar nicht zum gewünschten Ergebnis geführt. Brennanräumte schon vor mehr als einem
Jahr ein: Man könne nicht sicher
sein, dass „verschärfte Verhörtechniken“ bessere Ergebnisse produzierten als weniger brutale Methoden. Es gibt keinen Beleg, dass Terrorverdächtige unter Folter belastbare Informationen preisgeben.
Für den inzwischen verstorbenen Autor Christopher Hitchens,
der sich vor einigen Jahren freiwillig einem Waterboarding unterzogen und darüber einen eindrucksvollen Text geschrieben hat, war
der Streit um das simulierte Ertränken ohnehin entschieden:
„Wenn Waterboarding keine Folter
ist, dann gibt es keine Folter.“
FOTO: UTE NIKLISCH
das Thema Innere Sicherheit verstärkt auf die Tagesordnung zu setzen. Wegen des Widerstands der
SPD dürfte es allerdings nicht gelingen, den Einsatz der Bundeswehr im Inneren ins neue Bundeswehr-Weißbuch zu schreiben, in
dem die Bundesregierung noch in
diesem Jahr die verteidigungspolitischen Grundlagen neu fassen
will. Die Union will daher ihre Forderung im Falle eines Wahlsiegs
bei der Bundestagswahl 2017 in
Koalitionsverhandlungen einbringen.
Der SPD-Politiker Arnold kommentierte: „Mit wem will die Union
das verhandeln? Außer der AfD
will keine Partei in Deutschland
die Sicherheitsarchitektur verändern.“ Das unter dem Eindruck der
Nazi-Herrschaft in Deutschland geschriebene Grundgesetz erlaubt
den Einsatz von Soldaten bislang
lediglich bei Naturkatastrophen
wie Hochwasser oder bei schweren
Unglücksfällen. Denkbar wäre, die
Bundeswehr künftig auch zur
„Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“ heranzuziehen, für die die Bundesländer
bislang die Bundespolizei anfordern können.
Für eine solche Grundgesetz-Änderung wäre allerdings eine ZweiDrittel-Mehrheit in Bundestag wie
Bundesrat nötig. Schon jetzt eingesetzt werden kann die Bundeswehr
bei einem „inneren Notstand“, etwa – wie es das Grundgesetz formuliert – „zur Bekämpfung organisierter und militärisch bewaffneter
Aufständischer“. Die Union hat den
Einsatz der Bundeswehr im Inneren immer wieder gefordert, auch
in Bundestagwahlprogrammen. Einer der Hauptvertreter der Forderung ist Bundesfinanzminister
Wolfgang Schäuble.
EinOffiziervonKimJongUn
setzt sich nach Südkorea ab
Überläufer soll Spionage-Profi sein.
- Ein hochrangiger Aufklärungsoffizier des nordkoreanischen Regimes von Kim Jong Un
hat sich laut Regierung in Seoul
nach Südkorea abgesetzt. Der Soldat im Rang eines Oberst sei bereits Ende 2015 übergelaufen, teilte das Verteidigungsministerium
mit. Er soll demnach für das nordkoreanische Aufklärungsbüro gearbeitet haben, das unter anderem
für Spionageeinsätze gegen Südkorea verantwortlich ist. Es könnten
jedoch keine weiteren Einzelheiten
veröffentlicht werden, hieß es.
Zwar gibt es immer wieder Berichte über geflüchtete nordkoreanische Soldaten von niedrigem
Rang, doch dass ein Offizier in den
Süden übergelaufen ist, gilt als
eher ungewöhnlich. Südkoreanische Medien berichteten, es handele sich bei dem Oberst offensichtlich um den bisher höchsten nordkoreanischen Militärvertreter, der
die Seiten gewechselt habe. Als der
bisher hochrangigste Überläufer
des kommunistischen Regimes gilt
der frühere Sekretär der Arbeiterpartei, Hwang Jang Yop. Er hatte
SEOUL/DPA
sich 1997 nach Südkorea abgesetzt
und war 2010 im Alter von 87 Jahren in Seoul gestorben.
Zudem sei jetzt bekannt geworden, dass sich ein nordkoreanischer Diplomat, der mit seiner Familie in einem afrikanischen Land
gelebt habe, im Mai des vergangenen Jahres nach Südkorea abgesetzt habe, so Berichte. Erst am
Freitag hatte Südkorea mitgeteilt,
dass eine Gruppe von 13 nordkoreanischen Angestellten eines von
Pjöngjang im Ausland betriebenen
Restaurants nach Südkorea geflüchtet sei. Aus Nordkorea flüchten jedes Jahr zahlreiche Menschen wegen Hunger oder Unterdrückung, die meisten setzen sich
über die Grenze nach China ab.
Über dritte Länder gelangen viele
später nach Südkorea.
Berichte über geflüchteten Nordkoreaner werden auch kritisch gesehen. Am Mittwoch wird in Südkorea ein neues Parlament gewählt. Kommentatoren spekulierten, die konservative Regierung
könnte diese Flucht-Fälle als Erfolg
ihrer Sanktionen darstellen.
5
IN KÜRZE
NS-GESCHICHTE
Gedenken an Befreiung
des KZ Buchenwald
- Rund 100 Menschen haben am Montag in Buchenwald bei Weimar an die
Befreiung des Konzentrationslagers vor 71 Jahren erinnert.
Auf dem ehemaligen Appellplatz gedachten sie mit einer
Schweigeminute der Opfer. Im
Mittelpunkt der Gedenkrede
standen laut KZ-Gedenkstätte
die Lehren aus der Machtübernahme Hitlers für die Gegenwart. Wenn man sich die Mechanismen ansehe, wie rasant
damals politische Werte wie
Presse- und Meinungsfreiheit
unterdrückt wurden, schärfe
dies den Blick auf heutige Vorgänge, sagte Sprecher Philipp
Neumann-Thein.
WEIMAR/DPA
FRANKREICH
Sollte die Fußball-EM zum
Anschlagsziel werden?
- Der verhaftete Terrorverdächtige Mohamed Abrini
soll zwei unbestätigten Medienberichten zufolge die FußballEuropameisterschaft in Frankreich als Ziel genannt haben!
Die Attentäter hätten ursprünglich während der EM zuschlagen
wollen, sagte Abrini den Ermittlern laut einem Bericht der französischen Zeitung „Libération“.
Das Blatt beruft sich auf eigene
Informationen. Auch CNN berichtete entsprechend. Die Ermittler wollten dies jedoch nicht
offiziell bestätigen. Die Fußball-EM findet vom 10. Juni bis
zum 10. Juli statt. Der 31-jährige
Abrini war am Freitag verhaftet
worden.
PARIS/MZ
HUNGERSTREIK
Gefangene Sawtschenko
bekommt Infusionen
- Trotz
ihres Hungerstreiks hat die in
Russland verurteilte ukrainische Soldatin
Nadeschda
Sawtschenko (Foto) einer Infusion
mit Kochsalzlösung
und Glukose
zugestimmt.
„Sie wurde
an den Tropf gehängt und wird
vielleicht bald in ein Krankenhaus verlegt“, teilte ihre
Schwester Vera am Montag mit.
Sawtschenko war Ende März
von einem russischen Gericht
zu 22 Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Vergangene Woche
hatte sie daraufhin einen Hungerstreik begonnen. Ihr wird
vorgeworfen, für den Tod von
zwei Journalisten bei Kämpfen
in der Ostukraine verantwortlich zu sein.
FOTO: DPA
NOWOTSCHERKASSK/DPA
LIBYEN
Obama plante nicht für
Zeit nach Gaddafis Sturz
- US-Präsident
Barack Obama hat sein Vorgehen nach Sturz des libyschen
Langzeitmachthabers Muammar al-Gaddafi 2011 als größten
Fehler seiner Amtszeit bezeichnet. Auf eine entsprechende
Frage nach seinem „schlimmsten Fehler“ antwortete Obama
in einem Fernsehinterview:
„Wahrscheinlich, dass ich nicht
für den Tag nach der Intervention in Libyen geplant habe, die
mir damals als richtige Entscheidung erschien.“
WASHINGTON/DPA
SKANDINAVIEN
Norwegische Kirche
erlaubt Schwulen-Ehe
- Nach jahrzehntelangem Streit hat die norwegische Kirche grünes Licht für
die kirchliche Trauung von Homosexuellen gegeben. Für den
Vorschlag stimmten am Montag
in Trondheim 88 von 115 anwesenden Mitgliedern der Generalsynode der evangelischlutherischen Kirche. Seit 2009
können Homosexuelle in Norwegen die staatlich heiraten.
TRONDHEIM/DPA
6
POLITIK
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
IN KÜRZE
OSTEUROPA
Ungarn dürfen wieder
sonntags einkaufen
- In Ungarn können die Bürger künftig auch
am Sonntag wieder uneingeschränkt einkaufen. Die Regierung des rechts-konservativen
Ministerpräsidenten Viktor Orban nimmt das bei der Bevölkerung ungeliebte Ladenschlussgesetz zurück, das die
Sonntagsöffnung von Geschäften seit einem Jahr untersagt.
Seit der Wende vor 25 Jahren
waren es die Ungarn gewohnt,
dass Läden und Geschäfte ihre
Öffnungszeiten ohne Einschränkungen gestalten konnten. Orban hatte die Abschaffung der
liberalen Regelung mit „christlichen Werten“ und dem „Schutz
der Familien“ begründet.
BUDAPEST/DPA
ZENTRALASIEN
14 Tote bei Anschlägen
in Afghanistan
- Ein Selbstmordattentäter hat nach offiziellen
Angaben im Osten Afghanistans
mindestens zwölf Rekruten der
Armee getötet und Dutzende
Menschen verletzt. Nur Stunden
zuvor waren am Montag in der
Hauptstadt Kabul zwei Menschen bei einer Bombenexplosion getötet worden. Die Rekruten waren Polizeiangaben zufolge in der Provinz Nangarhar
in einem Bus unterwegs. Sie
sollten zur Ausbildung nach
Kabul gebracht werden, als der
Attentäter seinen Sprengsatz
auf einem Moped zündete. Die
Zahl der Opfer könne noch steigen, hieß es. In Kabul traf der
Anschlag einen Minibus mit
Mitarbeitern des Bildungsministeriums. Zu den Anschlägen
bekannte sich niemand.
KABUL/RTR
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
Millionen falsche Tabletten
BEHÖRDE
PHARMAFIRMEN
Fahnder finden Arzneien, Drogen oder Waffen. Was der Zoll alles aufspürt.
VON BENJAMIN QUIRING
- Auf den ersten Blick
sieht die Internetseite aus wie die
einer seriösen Apotheke. Mit nur
wenigen Klicks können verschiedene Medikamente schnell und
anonym bestellt werden: Schlankheitsmittel aus Fernost, Wachstumshormone für Freizeitsportler
oder auch Schmerz- und Potenzmittel. Nach der Bestellung wird eine Bestätigung geschickt, das Geld
soll auf ein deutsches Konto überwiesen werden, die Ware kommt
per Post. Dass es sich dabei in vielen Fällen um gefährliche Fälschungen handeln kann, die mitunter
gesundheitsgefährdende
Substanzen enthalten, ist vielen
Käufern oft nicht bewusst.
VON TIMOT SZENT-IVANYI
BERLIN/MZ
Kapseln mit Straßendreck
Aus diesem Grund ist der Zoll im
vergangenen Jahr verstärkt gegen
Arzneimittelkriminalität vorgegangen und hat im Zuge dessen rund
vier Millionen gefälschten Tabletten aus dem Verkehr gezogen. Im
Vergleich zum Vorjahr habe sich
die Menge der sichergestellten illegalen Medikamente vervierfacht,
sagte der Bundesminister für Finanzen, Wolfgang Schäuble (CDU),
bei der Vorstellung der Jahresstatistik der Zollverwaltung für das
Jahr 2015 in Berlin.
„Die nachhaltige Bekämpfung
dieser kriminellen Strukturen
bleibt dennoch eine große Herausforderung“, so Schäuble. Die Jagd
nach Schnäppchen im Netz könne
böse Folgen für die Gesundheit haben. Denn häufig enthalten die ungeprüften Pillen neben Verunreinigungen keine oder sogar gefährliche Wirkstoffe: Dem Pharmazeu-
Preisbremse
fürteure
Medikamente
Im Jahr 2015 lag ein Schwerpunkt der Zollkontrollen auf der Sicherstellung gefälschter Medikamente.
ten Harald Schweim zufolge bestehen die Tabletten meist aus billigen
Ersatzstoffen. Anstelle eines Originalwirkstoffes, der eigentlich gegen Schmerzen und Fieber helfen
soll, werde etwa Borsäure beigesetzt und zum Färben der Pillen
Straßenfarbe benutzt. Schweim
seien auch schon Brandsalben mit
Sägemehl und Kapseln untergekommen, „die ausschließlich aus
Straßendreck“ bestanden hätten.
Finanzminister Schäuble appellierte an die Bürger: „Ich empfehle jedem, Medikamente online nur aus
nachweislich seriösen Quellen zu
kaufen.“
Auch wenn die Gewinnspanne
der Händler beim Verkauf von gefälschten Medikamenten deutlich
höher ausfalle als bei Betäubungsmitteln, sind die Zahlen in der
Rauschmittelkriminalität laut dem
für den Zoll zuständigen Abtei-
lungsleiter Julian Würtenberger
nicht rückläufig. Im vergangenen
Jahr wurden insgesamt etwa
16 Tonnen Betäubungsmittel sichergestellt, im Vorjahr waren es
drei Tonnen weniger. Die Zöllner
beschlagnahmten etwa 1,6 Tonnen
Kokain, nachdem im Vorjahr
1,2 Tonnen sichergestellt worden
waren. Die Menge von konfisziertem Methamphetamin (Crystal)
blieb mit 21 Kilogramm gegenüber
2014 in etwa konstant. Auch wurde
mit etwa 1,6 Tonnen nicht mehr
Marihuana einbehalten als im Vorjahr.
Pelze, Leder, Elfenbein
Die Zahl der geschmuggelten Zigaretten hingegen halbierte sich im
Vergleich zu 2014 auf 75 Millionen
Stück. Beim Schmuggel geschützter Tiere und Pflanzen hingegen
verzeichneten die Zöllner eine
FOTO: DPA
deutliche Zunahme: 2015 wurden
rund 580 000 Objekte wie etwa Elfenbein, Pelze oder Schlangenleder
in Verwahrung genommen, 2014
waren es noch etwa 120 000 gewesen.
Mit Beginn des vergangenen Jahres hat der Zoll neben der Bekämpfung von Schwarzarbeit, Markenund Produktpiraterie sowie Drogen
und illegalen Waffen noch eine
weitere Aufgabe übernommen: Die
Kontrolle der Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohns. Dabei seien bislang allerdings keine größeren Verstöße festgestellt worden,
sagte Zoll-Abteilungsleiter Würtenberger. Die Zahl bewege sich bundesweit im vierstelligen Bereich.
Davon betroffen seien vorwiegend
verschiedene Branchen die „besonders nah dran sind an prekären
Löhnen“, etwa die Bauwirtschaft
und die Gastronomie.
BERLIN/MZ - Aus Sorge vor kräftig
steigenden Krankenkassenbeiträgen will die große Koalition die
Preisregulierung für neue Medikamente verschärfen. Das ist das Ergebnis monatelanger Verhandlungen der Bundesregierung mit Vertretern der Industrie, der Wissenschaft und von Gewerkschaften. Im
Gegenzug werden der Pharmawirtschaft an anderer Stelle Zugeständnisse gemacht.
Seit der Einführung der Preisreglung 2011 können die Pharmafirmen nur noch im ersten Jahr nach
der Markteinführung die Preise für
neue Medikamente völlig frei bestimmen. Danach gelten mit den
Kassen verhandelte Beträge. Es besteht allerdings der Verdacht, dass
die Unternehmen im ersten Jahr
überzogene Summen fordern. Deshalb hatten unter anderem die Kassen gefordert, die Preise generell
rückwirkend zum ersten Tag der
Markteinführung festzulegen.
Ganz so weit will die Regierung
nicht gehen. Die bestehende Preisbremse wird aber zu Lasten der
Pharmafirmen korrigiert. Es soll
ein Schwellwert für den Umsatz
festgelegt werden, ab dem der mit
den Kassen verhandelte Preis auch
rückwirkend gilt. Für den Umsatz
bis zu dieser Grenze gilt also der
von Unternehmen bestimmte
Preis, danach der mit den Kassen
verhandelte Betrag. Damit soll eine
Kostenexplosion verhindert werden. Im Gegenzug konnte sich die
Pharmaindustrie mit ihrer Forderung durchsetzen, die mit den Kassen verhandelten Preise künftig
geheim zu halten.
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DIENSTAG, 12. APRIL 2016
ELN
| MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
Mansfelder Zeitung
7
L O K A L R E D A K T I O N · PLAN 7 · 06295 LUTHERSTADT EISLEBEN · TELEFON 0 34 75 / 61 46 10
ASYLBEWERBER
GUTEN MORGEN
Keineneuen
Flüchtlinge in
dieserWoche
DANIELA KAINZ
lässt sich linken.
Teure
Unterschrift
Meine Arbeit als Redakteurin
bringt es mit sich. Regelmäßig
flattern mir Polizeimeldungen
auf den Tisch. Die Nachrichten
haben Informationen über Verkehrsunfälle, Diebstähle und
Einbrüche zum Inhalt. Die Polizei weist aber auch auf Betrüger hin, die den Leuten das
Geld aus der Tasche ziehen.
Ich hätte gewarnt sein müssen. Aber nein, gutgläubig wie
ich bin, falle ich auf die erstbeste
Betrügerin auf einem Supermarktparkplatz herein. Sie kam
mit einer Unterschriftenliste
auf mich zu und gab mir zu
verstehen, taubstumm zu sein.
Soviel begriff ich sofort: Sie
sammelte Unterschriften für
den Aufbau eines internationalen Zentrums für Gehörlose.
Weil ich in meiner Schulzeit
eine Klassenkameradin hatte,
deren Eltern taubstumm waren,
fühlte ich mich angesprochen
und unterschrieb. Am Ende der
Zeile entdeckte ich plötzlich
eine Spalte für einen Spendenbeitrag. Ich war so überrumpelt,
dass ich eine Summe eintrug
und einen Geldschein zückte.
Nur Sekunden später schwante
mir, dass das nicht legal sein
konnte. Doch die junge Frau
war längst verschwunden.
Sie können sich vorstellen,
wie meine Kollegen gespottet
haben. Noch eine Weile hin,
meinten sie, und ich sei reif für
den Enkeltrick.
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Abkommen mit Türkei
wirkt im Kreis nach.
VON KARL-HEINZ KLARNER
Witwenturm und Schlosskirche in Seeburg werden seit Jahren genutzt. Das Schloss steht dagegen seit Jahren leer.
FOTOS: JÜRGEN LUKASCHEK
Stiftung als Rettungsanker?
Eine Idee zum Kauf und Umbau des seit Jahren leerstehenden Seeburger
Schlosses wird im Seegebiet diskutiert. Eigentümer Meinzer zeigt sich irritiert.
IMMOBILIE
VON DANIELA KAINZ
SEEBURG/MZ - Kann das Schloss
Seeburg doch noch aus seinem
Dornröschenschlaf geweckt werden? Die Idee eines Unternehmers
könnte die Wende für die seit Jahrzehnten leerstehende Immobilie
bringen. Der Gedanke ist, mit
Gleichgesinnten eine Stiftung zum
Erwerb und Umbau des Schlosses
zu gründen. Erst kürzlich fand dazu eine Gesprächsrunde mit möglichen Interessenten statt.
Seegebietsbürgermeister Jürgen
Ludwig (parteilos) ist von der Idee
sehr angetan: „Das ist ein Weg, den
ich unterstütze.“ Ihm zufolge gibt
es unter anderem Überlegungen,
Eigentumswohnungen im Schloss
zu bauen.
Dieses Ansinnen verfolgten ursprünglich auch die jetzigen Eigentümer des Schlosses von der Consultinggesellschaft für Stadterneuerung und Grundstücksentwicklung (CSG) aus Weinheim. Ihr Nutzungskonzept sah auch einen Hotelbetrieb beziehungsweise eine
Seminarstätte für Manager vor.
Diese Pläne wurde bislang nicht
verwirklicht. Das Schloss steht
leer. Zwar wurden in den zurückliegenden Jahren Witwenturm und
Schlosskirche zum Teil mit Förder-
E R WE R B
Versteigerung
Die jetzigen Eigentümer erwarben das Schloss im Jahr 1998.
Sie zahlten bei einer Versteigerung 880 000 Mark für die Immobilie sowie Grund und Boden.
Nach der Wende wollte Familie
Wendenburg, die 1945 enteignet
worden war, das Schloss in Familienbesitz zurückführen. Ende
1996 wurden die Ansprüche der
Familie vor Gericht endgültig abgewiesen. Ein Volkseigenes Gut,
eine Berufsschule und eine Jugendherberge befanden sich zu
DDR-Zeiten in der Immobilie.
Das Tor zum Schloss ist seit Jahren verschlossen.
mitteln saniert und auch Ferienwohnungen im Witwenturm eingerichtet. Mittlerweile wechselten
Witwenturm und Schlosskirche die
Besitzer. Die neuen Eigentümer
nutzen diesen Gebäudekomplex
nun ausschließlich für Wohnzwecke. Für eine Übergangszeit gestatten sie weiterhin Trauungen im
Kuppelsaal des Witwenturms. Die
Trauungen in historischer Kulisse
erfreuen sich seit Jahren größter
Beliebtheit bei Brautpaaren. Im
nächsten Jahr soll das Standesamt
in die benachbarte Schlosskirche
ziehen. Kleinere Umbauten vor den
ersten Hochzeiten in der Schlosskirche müssen noch vorgenommen
werden (die MZ berichtete).
Um den jetzt diskutierten Stiftungsgedanken zur Rettung des
Seeburger Schlosses scheint es einige Irritationen zu geben. ClausDieter Meinzer (CSG), dem die Immobilie mit zwei weiteren Geschäftspartnern gehört, zeigt sich
völlig überrascht von den aktuellen
Überlegungen um eine Stiftungs-
gründung. „Die Eigentümer wissen
nichts davon“, sagte er am Montag
auf Anfrage der MZ.
Der Ideengeber selbst hält sich
bedeckt und möchte nichts zu den
Plänen sagen. Keine Auskunft zum
Thema gegenüber der MZ will auch
die Standortmarketinggesellschaft
Mansfeld-Südharz geben, die an
der Gesprächsrunde zur Stiftungsidee ebenfalls teilgenommen haben soll. „Wir äußern uns dazu gar
nicht“, ließ Geschäftsführer Mark
Lange ausrichten.
Planungspanne wird behoben
Am Klosterplatz wird Kurvenradius verändert, damit Busse gefahrlos rollen können.
VON WOLFRAM BAHN
EISLEBEN/MZ - Rund zehn Monate
nach der Einweihung des neu gestalteten Klosterplatzes in Eisleben
sind dort am Montag noch einmal
die Bagger angerückt. Der Grund
ist eine Panne bei der Planung des
Straßenverlaufs. Die Ausfahrt vom
Busbahnhof in die Freistraße hat
einen so engen Radius, dass die
Busse die Kurve nicht richtig kriegen und die Fahrzeuge beim Abbiegen bis zu einen Meter in die Gegenfahrbahn ragen. Dieser Fehler
soll nun behoben werden.
Rund vierzehn Tage haben die
Bauleute der Firma Kutter dafür
veranschlagt. Bei frühlingshaftem
Wetter haben sie damit begonnen,
die Absperrungspfeiler zu beseiti-
Bauleute haben am Klosterplatz mit den Arbeiten begonnen.
FOTO: LUKASCHEK
gen und Pflastersteine wieder aufzunehmen. Um etwa zwei Meter
wird der Kurvenradius jetzt verkleinert, damit dann die Busse problemlos rollen können und auch
Passanten nicht gefährdet werden.
Die Kosten dafür übernimmt das
Planungsbüro. Nach Angaben der
Stadt war die Ausführung normgerecht, „aber am Grenzbereich“, so
Götz Lehmann von der Stadtverwaltung. Auch die Vertreter des
Planungsbüros haben bei einem
Vor-Ort-Termin darauf verwiesen,
dass die vorgeschriebenen technischen Parameter eingehalten worden seien. Weil es jedoch an dieser
Stelle sehr knapp zugeht, wird
nachgebessert. In der Zeit der Bauarbeiten wird der Verkehr halbseitig an der Baustelle vorbeigeführt.
EISLEBEN/MZ - Die Schließung der
sogenannten Balkanroute und das
Flüchtlingsabkommen der europäischen Union mit der Türkei bleibt
auch im Landkreis Mansfeld-Südharz nicht ohne Folgen. Während
in der vergangenen Woche noch 25
Schutzsuchende im Landkreis aufgenommen wurden, werden in dieser Woche keine neuen Flüchtlinge
erwartet.
„Darüber hinaus kann noch keine Aussage zu möglichen weiteren
Zuweisungen getroffen werden,“
sagte Landkreissprecherin Michaela Heilek gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung.
Bereits Ende 2015 hatte das Land
die Zuweisungen in die Landkreise
eingestellt und die Asylbewerber
in der Erstaufnahmeeinrichtung in
Halberstadt und den Außenstellen
untergebracht. Hintergrund waren
rückläufige Flüchtlingszahlen aufgrund der Witterung. Mitte Februar wurden die Zuweisungen wieder
aufgenommen.
Aktuell leben 1 700 Schutzsuchende im Landkreis MansfeldSüdharz, überwiegend in den drei
großen Städten Sangerhausen, Lutherstadt Eisleben und Hettstedt.
Derzeit werden alle Flüchtlingsunterkünfte genutzt, allerdings sind
diese aufgrund der rückläufigen
Zuweisungen nicht zu 100 Prozent
belegt.
Rund 300 Frauen, Männer und
Kinder, die bislang unter das Asylbewerberleistungsgesetz gefallen
waren, werden nunmehr durch das
Jobcenter Mansfeld-Südharz betreut, hieß es.
JUSTIZ
Geldstrafefür
Missbrauch
von Notrufen
32-Jähriger muss
2 800 Euro zahlen.
VON FRANK SCHEDWILL
SANGERHAUSEN/MZ - Wegen Missbrauchs von Notrufen ist ein 32jähriger Sangerhäuser vom Amtsgericht zu 140 Tagessätzen à 20 Euro (2 800 Euro) Geldstrafe verurteilt worden. Der mehrfach vorbestrafte Mann, der alkoholkrank ist,
hatte am 24. September und am
16. Oktober 2015 über die Nummer
112 bei der Rettungsleitstelle angerufen und damit gedroht, sich von
einem Wohnblock zu stürzen. In einem Fall sagte er: „Wenn ich keine
Hilfe bekomme, springe ich.“ Im
zweiten Fall gab er eine kaum verständliche Wortkombination von
sich.
Die Sangerhäuser Feuerwehr
rückte in beiden Fällen zu seiner
Wohnung im Stadtteil „Am Rosarium“ aus. Sie fand den Anrufer dort
betrunken, aber wohlbehalten an.
Strafrichter Sven-Olaf Zärtner
appellierte an den 32-Jährigen,
sich einer Therapie zu unterziehen
und zu einer Suchtberatung zu gehen, um sein Alkoholproblem in
den Griff zu kriegen. Nach eigenen
Angaben trinkt der Mann pro Tag
eine Flasche Schnaps und zehn
Bier. Er ist bereits seit 2008 erwerbsunfähig und Rentner.
Der Sangerhäuser hat in der Vergangenheit immer wieder für Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst gesorgt, weil er damit drohte
von Brücken oder Häusern zu
springen. In einem Fall fiel er auch
hinunter und verletzte sich dabei
schwer.
8
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
LOKALES
ELN
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
KOMMENTAR
WOLFRAM BAHN findet, dass der Landkreis richtig handelt, wenn er
um den Erhalt der Förderschule in der Region kämpft.
M
Manches möglich
anches, was gut gemeint
ist, muss nicht immer
auch so in der Wirklichkeit ankommen. Das betrifft
auch das pädagogische Konzept
der Inklusion, also das gemeinsame Lernen von Kindern mit
und ohne Behinderung beziehungsweise Beeinträchtigung
wie einer Leseschwäche. Die
Debatte im Schulausschuss des
Landkreises zeigt, wie umstritten dieser Weg der Gleichbehandlung von Schülern ist.
Der Landkreis hat sich dafür
entschieden, für den Erhalt der
drei Standorte von Förderschulen für Lernbehinderte in Eis-
leben, Hettstedt und Sangerhausen zu kämpfen. Ein erster Erfolg
wurde mit Hilfe einer „Dachlösung“ errungen. Die Förderschüler können am Kirschweg
in Hettstedt bleiben, wenn der
Kreistag dem zustimmt, wovon
eigentlich auszugehen ist. Doch
das wird das Auslaufen dieser
Schulform vermutlich nicht aufhalten, zumal das Land in dieser
Frage die Hoheit auch beim Lehrereinsatz hat. Doch es zeigt sich
am Hettstedter Beispiel, dass
in dieser Hinsicht auch manches
möglich ist.
Den Autor erreichen Sie unter:
wolfram.bahn@mz-web.de
IN KÜRZE
JAKOBSWEG
Hettstedter zu Gast in Augsburg
HETTSTEDT/MZ - Was haben die
Städte Hettstedt und Augsburg
gemeinsam? Beide liegen am
Jakobsweg, in beiden Orten gibt
es Pilgerherbergen. In der Herberge der St. Jakobskirche Augsburg waren jetzt Jugendliche der
evangelischen Kirchengemeinde
aus Hettstedt zu Gast. Der Kontakt war durch Vortragsreisen
des Hettstedter Pfarrers Sebastian Bartsch zustande gekommen, der den Jakobusweg Sachsen-Anhalt in Bayern vorgestellt hat. Da Martin Luther einst
in Augsburg weilte, war es eine Reise wert, auf dem Jakobsweg
zu Luther unterwegs zu sein. Die Tour hat den jungen Leuten
großen Spaß gemacht.
FOTO: PRIVAT
POLIZEI-REPORT
FEUER
Grünfläche brennt in
Helbraer Straße
EISLEBEN/MZ - Am Sonntagabend
haben Zeugen bemerkt, dass
neben dem Garagenkomplex in
der Helbraer Straße in Eisleben
eine etwa 25 Quadratmeter große
Grünfläche brennt, die sich zwischen den Garagenreihen befindet. Die Ursache des Brandes
ist unklar. Die Eisleber Feuerwehr löschte den Brand.
KONTROLLE
Alkoholisiert am
Steuer ertappt
HETTSTEDT/MZ - Der Polizei ist
am Sonntagabend im Hettstedter
Kirschweg ein Autofahrer ins
Netz gegangen, der alkoholisiert
war. Auch einen Führerschein
konnte der 31-Jährige nicht vorweisen. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,54 Promille. Eine Blutentnahme wurde
durchgeführt und ein Strafverfahren eingeleitet. Außerdem
wurde die Weiterfahrt untersagt,
so die Polizei.
DIEBSTAHL
Laptops
entwendet
EISLEBEN/MZ - Diebe sind in den
Technikraum der Katharinenschule in Eisleben eingebrochen.
Die Täter stahlen dort acht Laptops. Der Schaden wird mit etwa
4 800 Euro angegeben.
DIEBSTAHL
Werkzeug
verschwunden
AMSDORF/MZ - In der Straße Neue
Siedlung in Amsdorf haben Un-
bekannte die Heckscheibe an
einem Kleintransporter eingeschlagen, der dort geparkt war.
Aus dem Fahrzeug haben die
Täter verschiedene Werkzeuge
entwendet. Art und Umfang sind
laut Polizei derzeit noch nicht
bekannt. Ebenso liegen keine
Angaben zur Schadenshöhe vor.
UNFALL
Zusammenstoß
mit Reh
HETTSTEDT/MZ - Auf der Bundesstraße 180 zwischen Hettstedt
und Eisleben ist am Montagmittag ein Pkw mit einem Reh kollidiert, das plötzlich auf die Fahrbahn gelaufen war. Der Fahrer
versuchte noch rechtzeitig zu
bremsen, konnte einen Zusammenstoß aber nicht mehr vermeiden. Am Fahrzeug entstand
Sachschaden in Höhe von etwa
2 500 Euro. Das Tier verendete
an der Unfallstelle, heißt es in
einer Mitteilung aus dem Polizeirevier in Eisleben.
UNFALL
Kollision
am Roßberg
ANNARODE/MZ - In der Straße
Roßberg in Annarode hat sich
ein Unfall ereignet, bei dem
Sachschaden entstanden ist. Ein
Autofahrer ist dort rückwärts
aus einer Parklücke gefahren
und dabei gegen ein parkendes
Auto gestoßen. Dieses parkte
jedoch auf der linken Fahrbahnseite, was nicht erlaubt ist, so
die Mitteilung aus dem Polizeirevier in Eisleben. Es entstand
Sachschaden in Höhe von etwa
1 000 Euro. Gegen beide Autofahrer wurden Verfahren eingeleitet, heißt es weiter.
Mitteldeutsche Zeitung
ÜBERPARTEILICH • UNABHÄNGIG
MANSFELDER ZEITUNG
Redaktion Eisleben, Plan 7, 06295 Lutherstadt Eisleben, Telefon: (0 34 75) 61 46 10
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Telefon: (03 45) 5 65 22 33
Anzeigen-Service:
Telefon: (03 45) 5 65 22 11
Jobcenter nimmt Gestalt an
Die Bauarbeiten am neuen Jobcenter am Frei-
markt in Hettstedt kommen voran. Parallel zum
Innenausbau werden auf dem Außengelände
die Parkplätze gestaltet. Da muss jeder Stein
sitzen. Für Marcus Lüttich und Andrè Grabinski (v. l.) aus Allstedt bedeutet das höchste Kon-
zentration. Nach der Fertigstellung werden im
Verwaltungsgebäude rund 60 Beschäftigte ihre
Arbeitsplätze haben.
FOTO: JÜRGEN LUKASCHEK
Hoffnung für Förderschüler
Schule für Lernbehinderte kann mit Anne-Frank-Schule kooperieren.
Kreis hat sich mit dem Landesschulamt verständigt. Nun ist der Kreistag am Zug.
BILDUNG
VON WOLFRAM BAHN
HETTSTEDT/MZ - Für die vom Aus bedrohte Förderschule in Hettstedt
zeichnet sich eine Rettung ab. Ursprünglich sollte die Schule für
Lernbehinderte zum Ende des
Schuljahre schließen. Doch der
Landkreis hat das Landesschulamt
zu einer anderen Lösung bewegen
können. „Wir haben uns auf ein Kooperationsmodell verständigt“, so
Christin Hachmeister-Hübner, die
Schulamtsleiterin des Landkreises.
Demzufolge soll die Förderschule
der Sekundarschule „Anne Frank“
angeschlossen werden.
Die Schule für Lernbehinderte
würde zwar ihre Eigenständigkeit
verlieren, doch der Standort am
Kirschweg könnte erhalten bleiben. „Und das ist uns wichtig“, so
Hachmeister-Hübner. So erspart
man den derzeit 66 Förderschülern
in Hettstedt, nach Eisleben fahren
zu müssen. Deswegen hatte es
auch erheblichen Widerstand im
Schulausschuss gegeben, als dort
die Forderung des Landes nach
Schließung der Hettstedter Förderschule auf der Tagesordnung
Der Standort im Kirschweg in Hettstedt soll erhalten bleiben.
stand. Der Ausschuss hatte sich im
Februar dagegen gewehrt, eine entsprechende Änderung der Schulnetzplanung im Kreis auf den Weg
zu bringen (die MZ berichtete).
Insofern zeigte sich der Schulausschuss auf seiner jüngsten Sitzung im April zufrieden darüber,
dass jetzt eine Lösung gefunden
wurde, um den Standort in Hettstedt zumindest für eine Übergangszeit zu erhalten. So könnten
die Mädchen und Jungen in ihrem
FOTO: LUKASCHEK
gewohnten Umfeld und in den bisherigen Klassen verbleiben, sagte
Christine Hepner. „Es wird sich für
die Kinder nichts ändern“, sagte
die zuständige Fachbereichsleiterin in der Kreisverwaltung.
Der Landkreis hatte bei seinem
Gespräch mit dem Landesschulamt
auf ein gleich gelagertes Projekt in
Dessau-Roßlau verwiesen. Zuvor
war der Vorstoß gescheitert, den
Standort im Kirschweg zur Außenstelle der Eisleber Förderschule zu
machen. Das sei wegen der Lehrerplanung nicht möglich, so Hepner.
Nach ihren Worten muss nun der
Kreistag diese Lösung noch durch
eine entsprechende Änderung der
Schulnetzplanung absegnen.
Der Landkreis will versuchen,
auch für die Standorte in Eisleben
und Sangerhausen nach neuen Wegen zu suchen. Infolge des Schulgesetzes in Sachsen-Anhalt, das das
pädagogischen Konzept der Inklusion favorisiert, sind auch sie nur
noch Auslaufmodelle. Künftig sollen lernbehinderte Kinder auch an
den Regelschulen unterrichtet werden. Der Gesetzgeber will damit eine Ausgrenzung von Kindern mit
speziellem Förderbedarf verhindern. Letztendlich entscheidet der
Wille der Eltern, so das Gesetz.
Es lässt allerdings die Förderschule für Lernbehinderte als
Schulform auch zu. Langfristig will
der Landkreis wenigstens einen
Standort retten und das wäre die
Förderschule in der Lutherstadt
Eisleben. Über das Förderprogramm STARK III soll das dortige
Schulgebäude zu diesem Zweck saniert werden. Kommentar Seite 8
Im Herbst soll das Wasser sprudeln
Mansfeld erhält Geld aus dem Zukunftsfonds für Sanierung des Luther-Brunnens.
MANSFELD/MZ/WKL - Geld ist da, mit
der Sanierung des Luther-Brunnens in Mansfeld kann es losgehen. Der Löwenanteil der Finanzierung, nämlich 80 Prozent, übernimmt der Landkreis aus seinem
Zukunftsfonds. Einen entsprechenden symbolischen Scheck über
exakt 7 979 Euro übergab gestern
Landrätin Angelika Klein (Die Linke) an den Mansfelder Bürgermeister Gustav Voigt (Freie Wähler).
Die Stadt muss den Rest als Eigenanteil übernehmen. Die Zustimmung des Stadtrates gilt als sicher.
Der Brunnen wurde 1913 vom
Bildhauer Paul Juckoff aus Schkopau geschaffen. Drei Reliefs an den
Seiten zeigen Luther als 13-Jährigen beim Verlassen von Mansfeld
sowie als Erwachsenen beim An-
Der Luther-Brunnen als Kulisse: Gustav Voigt nimmt von Angelika Klein (r.) den
Scheck entgegen.
FOTO: LUKASCHEK
schlagen der Thesen in Wittenberg
und beim Auftritt vor dem Reichstag in Worms. Vor allem die Leitungen müssen erneuert werden, damit das Wasser sprudeln kann.
„Aufgefrischt“ werden noch die Natursteine drumherum und die
bronzenen Elemente. Die Landrätin sprach vom Endspurt in die Feierlichkeiten zum 500. Reformationsjubiläum 2017, zu dem viele
Touristen erwartet werden. Da
müsse auch der Brunnen sprudeln.
Die Arbeiten starten bald. Die
Stadt hat per Ausschreibung das
günstigste Angebot ausgesucht. Im
Herbst soll der Brunnen intakt
sein. Wann genau, konnte Voigt
noch nicht sagen. Aber er lud trotzdem schon jetzt die Öffentlichkeit
zur Wiederinbetriebnahme ein.
LOKALES
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
ELN/HET DIENSTAG, 12. APRIL 2016
LESERBRIEFE
Behörden sind
mitverantwortlich
Zu dem Unfall auf der so genannten
Schlangenstraße bei Seeburg.
K
aum hat die Saison begonnen,
schon haben wir wieder den
ersten Motorradunfall auf der
Schlangenstraße am Ortsausgang
von Seeburg Richtung Neehausen,
bei dem ein Motorrad gegen einen
Pkw geprallt ist. Wieder sind Verletzte zu beklagen.
So bedauerlich das für die Verletzten ist und ich hoffe, dass alles
ohne schwere Gesundheitsschäden
für die Beteiligten ausgegangen
ist, mache ich die zuständigen
Behörden für diese Unfälle mitverantwortlich, da sie bisher trotz
der bekannten Probleme, Initiativen, Petition und ähnliches nicht
bereit sind, diese gefährlichen
Kurven zu entschärfen.
Günther Saken,Seeburg
Der Container
war schnell voll
Zu dem Arbeitseinsatz am Walzwerkhölzchen.
E
twa 15 Leute haben an der von
der Regionalgruppe „Pro
Baum“ Hettstedt initiierten Säu-
berungsaktion im Umfeld vom
Waldkater in Hettstedt teilgenommen. Der Container war nach zwei
Stunden harter Arbeit fast voll
und das nur von dem Müll, der
an den Straßen rund um das Walzwerkhölzchen und den Hauptwegen im Wald aufgesammelt wurde.
Hier erstmal meinen herzlichen
Dank allen Helfern, auch vier Leute
aus Eritrea waren dabei. Ebenfalls
gilt der Dank den Wirtsleuten vom
Waldkater, die sich nach der Aktion um das leibliche Wohl der
Helfer gekümmert haben. Kritisch
muss ich anmerken, dass von den
Anwohnern sehr wenige mitgeholfen haben und auch über den
9
IN KÜRZE
weggeworfenen Unrat kann man
nur den Kopf schütteln. Glasflaschen, Zigarettenschachteln, Plastikbeutel, Radkappen, Bauschutt
und anderes wurde aufgesammelt.
Eine Frage stellt sich mir nur noch,
warum es solcher Aktionen überhaupt bedarf. Das es Zeitgenossen
gibt, denen eine saubere Umgebung nichts bedeutet, ist ja bekannt.
Warum wird aber hier nicht öfter
durch die Verantwortlichen kontrolliert und auch eine Reinigung
veranlasst. Die Gullys am Sperlingsberg sind übrigens ewig nicht
mehr gesäubert worden. Es gibt
in Hettstedt noch so viele Dreck-
ecken. Beispiele gibt es viele, so
braucht man sich nur den Bereich
am Kupferkreisel ansehen (der
Kreisel selbst ist sauber), oder der
Bereich am Spielplatz Puschkinstraße und an den Glascontainern
oder der Bereich vom Eingang
MKM nach Altdorf (Lkw-Parkplatz
und Weg nach Großörner) oder,
oder, oder.
Jörg Pazak, Hettstedt
Die veröffentlichten Lesermeinungen müssen
nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Die Redaktion behält sich das Kürzen von Leserbriefen vor. Briefe und E-Mails
bitte mit vollem Namen und Postanschrift versehen.
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10
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
LOKALES
ELN/HET
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
BURG UND SCHLOSS
IN KÜRZE
Reformation
sinnreich
erleben
KATHARINENSCHULE
Türen werden für
Besucher geöffnet
- Am 23. April wird
in der Eisleber Katharinenschule von 9 bis 12 Uhr zu einem
Tag der offenen Tür eingeladen.
Nach dem Eröffnungsprogramm
mit Chor, Zumba, Akrobatik
und Tanz wird zu einem individuellen Rundgang durch die
Schule eingeladen. Dabei werden Experimente durchgeführt
und Ganztagsangebote vorgestellt. Auch eine Tombola wird
es geben. Gegen 11.10 Uhr führen Schüler der fünften Klassen
in der Aula das Theaterstück
„Ein Mensch vor dem Gericht
der Tiere“ auf.
EISLEBEN/MZ
Musik, Predigt und
Führung am 28. April
AUSSCHUSS
Einwohner können
Fragen stellen
Einmal quer durchs Jahr: Amy Graw (M.) moderiert die Veranstaltung.
- Die nächste Sitzung des Vergabeausschusses
der Stadt Arnstein findet am
Donnerstag, 14. April, statt. Beginn ist 18 Uhr im Verwaltungsamt Quenstedt, Eislebener Straße 2. Auf der Tagesordnung
steht unter anderem eine Einwohnerfragestunde.
QUENSTEDT/MZ
FOTO: HEINZ NOACK
Musik schafft Freundschaften
AUSTAUSCH
Deutsche und polnische Jugendliche treten gemeinsam auf.
VON HEINZ NOACK
TRADITION
BRAUNSCHWENDE/MZ - Ein Musikfest
der besonderen Art ist im Saal der
Gaststätte „Zum Braunen Hirsch“
in Braunschwende über die Bühne
gegangen. Deutsche und polnische
Jugendliche sind dort gemeinsam
aufgetreten. Es war der Abschluss
eines Jugendaustausches, bei dem
alle zusammengewachsen sind.
Eine Woche lang haben 27 behinderte und nicht behinderte Kinder
und Jugendliche aus der Stadt
Lubsko (Niederlausitz) die Region
besucht. In der Jugendherberge Gorenzen übten sie gemeinsam mit
behinderten Kindern und Jugendlichen aus dem Wohnzentrum Wippra, das auch das Musikfest organisiert hat, sowie Schülern der
In Volkstedt wird die
Kirche geputzt
- In Volkstedt gibt
es seit Jahren eine Tradition:
den Kirchputz. Dazu treffen
sich etwa 15 bis 20 Männer der
evangelischen und katholischen
Kirchengemeinde, dem Heimatverein und dem Frauenchor,
um das älteste Gebäude des
Ortes zu putzen. Am kommenden Dienstag, 19. April, wird
das in diesem Jahr passieren.
Beginn der Aktion ist 14 Uhr.
Im Anschluss gibt es wieder
ein Vesperbrot, wofür seit Jahren eine Volkstedter Familie
sorgt.
VOLKSTEDT/MZ
Grundschule Wippra. „Es war eine
sehr schöne Woche“, sagte die Projektleiterin Doreen Schönau. In
dieser Zeit wohnten alle gemeinsam in der Jugendherberge. Die
Sprachbarrieren waren überhaupt
kein Hindernis. Etliche Mitwirkende kannten sich schon von früheren gemeinsamen Auftritten.
Die polnische Gruppe wurde vom
Direktor des jährlichen Musikfestivals der Stadt Lubsko, Lech Krychowski, geleitet. Die Gruppe war
direkt nach ihrem diesjährigen
Musikfestival mit Jugendlichen
und Kindern aus ganz Polen nach
Deutschland aufgebrochen. Auch
er fand die Bedingungen im Landkreis sehr gut. „Von uns ist zum
ersten Mal der elfjährige Christoph
Duda dabei“, sagte er. „Der Junge
spielt Trompete. Das passt sich
sehr gut in das Musikfest ein.“
Fast zwei Stunden stand Amy
Graw aus der Grundschule Wippra
als Moderatorin der aufgeführten
„Jahresuhr“ mit auf der Bühne. Der
Saal war bis auf den letzten Platz
gefüllt. Rund 200 Gäste ließen sich
von den Aufführungen der kleinen
Künstler begeistern. Monat für Monat wurde mit Musikstücken, Chorund Sologesang sowie Tänzen vorgestellt. Die Grundschulkinder aus
Wippra zeigten einen „Frühlingstanz“ und für den Monat einen
„Sonnenrap“, jedes Mal in schicken Kostümen. Einstudiert hatte
dies Johanna Michael. Dazu erklangen immer wieder fröhliche Kinderstimmen in Deutsch und Polnisch. Das Wohnzentrum Wippra,
die Grundschule Wippra und die
Schulkinder aus Lubsko stellten je
einen Chor. Die Soloparts übernahmen polnischen Kinder und Jugendliche. Bei jedem Auftritt gab
es ein neues Bühnenbild. Von
Christoph Duda erklang so manches „heiße Ding auf der Trompete“, wie Amy Graw anmerkte.
Unter den Mitwirkenden der
Grundschule Wippra war auch Judith Katthöver. „Es hat mir wieder
großen Spaß gemacht“, meinte die
Zehnjährige. Ebenso begeistert
war auch ihre Mutter Katharina
Bolle-Katthöver. Die Familie wohnt
in Braunschwende und die Kinder
beteiligen sich schon viele Jahre an
den Musikfesten der Schule. „Ich
freue mich schon auf nächstes
Jahr“, so Frau Bolle-Katthöver.
TRAUERFALL
ALLSTEDT/MZ/BTH - In Allstedt steht
der Reformator Thomas Müntzer
im Mittelpunkt. Ganz besonders
jetzt, in der Reformationsdekade,
soll der Theologe, der in Allstedt
den ersten deutschsprachigen Gottesdienst hielt, auch über die Allstedter Region hinaus bekanntgemacht werden. Mit einer Veranstaltungsreihe unter der Überschrift
„Müntzer und Musik - Reformation
sinnreich erleben“ soll das gelingen. Einmal im Monat wird eine
solche Veranstaltung auf Burg und
Schloss Allstedt angeboten. Der
nächste Termin ist am Donnerstag,
28. April, 11 Uhr.
Wer weiß denn schon, dass einige der Lieder im Evangelischen Gesangbuch aus Müntzers Feder
stammen, dass er als erster Reformator überhaupt einen Gottesdienst komplett in deutscher Sprache gehalten hat? Und das ist
längst nicht alles, was man Interessantes über den Reformator, der
von 1523 bis 1524 als Pfarrer in
Allstedt wirkte, wissen kann.
Ein Knecht Gottes“ gibt es am
28. April in der barocken Schlosskapelle ein Orgelkonzert. Weitere
Termine stehen bereits: 25. August, 29. September, 27. Oktober
und 24. November, von 11 bis 13
Uhr.
Diese Veranstaltungsreihe ist
nicht die einzige Gelegenheit, bei
der der Reformator Müntzer in Allstedt besonders gewürdigt wird.
Der Kirchentag des Kirchenkreises
Bad Frankenhausen-Sondershausen, der vom 10. bis 12. Juni auf
Burg und Schloss Allstedt stattfinden wird, steht unter einem Müntzerwort, nämlich „Die Wahrheit
muss hervor“.
www.abschied-nehmen.de
Nach einem erfüllten
Leben entschlief mein
lieber Mann, unser
herzensguter Vater,
Schwiegervater, Opa,
Uropa, Schwager und Onkel
Walter Böttger
* 08.07.1928
† 26.03.2016
In stiller Trauer:
Maria Böttger
seine Kinder, Enkel und Urenkel
Seeburg, im April 2016
Die Trauerfeier zur
Urnenbeisetzung findet am
Sonnabend, dem 16.04.2016,
um 16.00 Uhr auf dem
Friedhof in Seeburg statt.
Danksagung
Danke, dass es dich gab.
Gedanken – Augenblicke
sie werden uns immer an dich erinnern,
uns glücklich und traurig machen
und dich nie vergessen lassen.
Keinen Weg lässt uns Gott gehen,
den er nicht selbst gegangen wäre
und auf dem er uns nicht vorausginge.
Dietrich Bonhoeffer
Für das liebevolle Gedenken, das Mitgefühl und den Trost in der
schweren Stunde des Abschieds von unserem lieben Entschlafenen
Für die erwiesene Anteilnahme beim
Abschied von unserem lieben Vater,
Großvater und Urgroßvater
Dieter Steinemann
Otto Linsel
danken wir auf diesem Weg herzlich.
Unser besonderer Dank gilt dem Team der Sozialstation
„Pflege mit Herz“ in Hettstedt, seiner Hausärztin
Frau Dr. Brundisch, Herrn Pfarrer Matthias Pail für seine
tröstenden Worte, dem Bestattungsinstitut Wernecke für die
würdige Ausstattung der Trauerhalle und der Gaststätte
Weidling in Biesenrode für die freundliche Bewirtung.
Unter der uralten Linde haben wir dich zur ewigen Ruhe
gebettet – für immer mit deinen Liebsten vereint.
Eine Seele von Mensch ist von uns gegangen.
Plötzlich und unerwartet, nach einem Leben in liebevoller
Fürsorge verstarb meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutti,
Schwiegermutti, Oma, Uroma, Schwester, Schwägerin
und Tante, Frau
Gerda Hankel
In stiller Trauer, aufrichtiger Dankbarkeit und Liebe
Im Namen aller Angehörigen
Deine Kinder
Helma Gröschel geb. Linsel und Wilmar
Heide-Marie Römermann geb. Linsel und Peter
Gudrun Reupsch geb. Linsel und Christoph
Mansfeld, im April 2016
geb. Zachäus
* 08.04.1935
† 07.04.2016
In tiefer Trauer:
Karl Hankel
Henry Hankel und Ehefrau Jutta
Nadine Schröter geb. Hankel und Ehemann Kenny
ihr Sonnenschein Pepe
sowie Marga und Eberhardt
Röblingen, Hettstedt, im April 2016
„Das einzig wichtige im Leben
sind Spuren von Liebe,
die wir hinterlassen,
wenn wir Abschied nehmen“
Die Trauerfeier zur Urnenbeisetzung findet am Freitag,
dem 22.04.2016 um 12.00 Uhr auf dem Friedhof
in Hettstedt/Neudorf statt.
Albert Schweitzer
* 26.05.1939
† 11.03.2016
sagen wir allen Verwandten, Freunden, Nachbarn, Bekannten und
ehemaligen Arbeitskollegen für die aufrichtige Anteilnahme und
Wertschätzung, für die stille Umarmung, den herzlichen
Händedruck, die tröstenden und berührenden Worte,
die Blumen und Geldzuwendungen herzlichen Dank.
Weiterhin danken wir dem Redner Herrn Dietmann für seine tröstenden Worte, dem Raiffeisenmarkt Mansfeld und dem Bestattungshaus
Litzenberg für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier sowie dem
Team des Sportlerheims Heike Rathmann in Großörner.
In stiller Trauer:
Bärbel Steinemann
Jan Steinemann und Ehefrau Annett
Grit Steinemann und Ehemann Luis
Enkel Maurice, Laura, Sabine, Ambar und Fauri
Schwager Michael Fabian
Großörner, im April 2016
LOKALES
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
ELN/HET DIENSTAG, 12. APRIL 2016
Keilpflügen als Herausforderung
TRADITIONSPFLEGE
IN KÜRZE
FEUERWEHR HELFTA
Maikranzrichten
und Tanz
In Wiederstedt geben Pferdehalter und Kleinbauern Proben ihres Könnens.
- Die Feuerwehr Helfta führt auch in diesem Jahr
gemeinsam mit dem Förderverein das traditionelle Maikranzrichten mit anschließendem Tanz in den Mai durch. Die
Eröffnung erfolgt am Sonnabend, 30. April, 18.50 Uhr, mit
einem Fackelumzug, der vom
Kriegerdenkmal in Helfta zur
Feuerwehr führt. Anschließend
stehen das Maikranzrichten
sowie der Tanz in den Mai auf
dem Programm. Einen Tag später, am 1. Mai, wird ab 10 Uhr
zu einem Tag der offenen Tür
mit verschiedenen Angeboten
ans Gerätehaus der Feuerwehr
Helfta eingeladen. Für Kinder
wird es eine Bastelstraße und
eine Tombola geben. Auch eine
Hüpfburg steht bereit. Für ältere
Besucher gibt es einen Frühschoppen mit der FortissimoBand, teilt die Helftaer Feuerwehr mit.
HELFTA/MZ
VON SUSANN SALZMANN
WIEDERSTEDT/MZ - 16 Zentimeter tief
gräbt sich der Pflug in den Ackerboden. Und das gleichmäßig über
eine Strecke. Zwei Pferde ziehen
das landwirtschaftliche Arbeitsgerät. „Das Pflügen ist Zentimeterarbeit“, sagt Martin Lange. Dass die
kräftigen Vierbeiner dabei aufs
Wort gehorchen müssen, ist unerlässlich. Besonders beim Schaupflügen am Sonnabend in Wiederstedt. Lange war jahrelang Wertungsrichter beim Leistungspflügen, auch auf Landesebene. Heutzutage übernehmen moderne Maschinen die Arbeit der Pferde von
damals. „Wenn wir nichts dagegen
tun, wird dieses alte Handwerk
bald aussterben“, prognostiziert er.
Mit Meisterschaften oder Pflugschauen auf regionaler Ebene will
er gegen das Vergessen der Traditionen ankämpfen. Werner Arndt
aus Großörner sieht nicht so pessimistisch in die Zukunft. Aussterben wird das alte Handwerk seiner
Ansicht nach nicht. Der 62-jährige
Drechsler, der seine Kaltblüter mit
Eggen und Schleppreifen an das
Ziehen eines Pfluges gewöhnt hat,
bearbeitet mit seinen zwei
Schwarzwäldern seit vielen Jahren
einen halben Hektar Acker. Und
das aus gutem Grund. „Mit dem
Traktor verdichte ich die Erde viel
zu sehr. Da ist die Bodenqualität
schlechter“, findet Arndt.
Die Landwirtschaft habe heute
jedoch mehrere kleinere Maschinen zur Verfügung, mit denen der
Boden hernach wieder aufgelockert werden könne, wirft Lange
ein. Unter den sieben Gespannführern, die in Wiederstedt Proben ihres Könnens abgaben, war beim
Schaupflügen auch Horst Rößler.
Mit Pferden bearbeitet er jährlich
rund 600 Quadratmeter Boden.
„Mit dem Traktor bräuchte ich vielleicht eine halbe Stunde; mit dem
Pferd brauche ich drei bis vier
Stunden“, sagt der 62-Jährige, der
dennoch auf die Tradition schwört.
Auch Helmut Könnecke ist einer
davon. Der heute 80-Jährige hat
schon mit 13 Jahren den Pflug geführt. Keile auszupflügen, gehörte
ORTSCHAFTSRAT
Beratung über Plastik
und Friedhof
Jens Könnecke (rechts) und Werner Arndt beim Schaupflügen in Wiederstedt. Sie wollen das alte Handwerk vorm Aussterben bewahren.
dazu. Heute aber wird das immer
seltener in der Praxis gemacht.
„Für die Theorie braucht man zwei
Tage und dann noch einmal mehrere, um das praktisch zu verinnerlichen“, so Bewertungsrichter Lange. Er blickt auf die zuvor abgesteckte sieben mal zehn Meter große Feldfläche, in deren Mitte ein
Dreieck vom Pflügen ausgespart
werden muss. „Langsam, langsam
und jetzt rüber mit dem Kleinen“,
gibt er Hinweise an Jens Könnecke
weiter, der seine Haflinger führt.
Eine Herausforderung auch für
den Vize-Landesmeister im Leistungspflügen. „Man muss es erst
alles realisieren“, kommentiert er.
In einer Prüfung würden zwei Gespannführer am Pflügen der geteilten Fläche arbeiten. Es geht um Ge-
nauigkeit. Das wiederum beinhaltet Potenzial für Streit. Inzwischen
gebe es auch bei den Meisterschaften ein Problem damit, so Lange.
Das geforderte Prüfungswissen des
Auseinander- und Zusammenpflügens von rechteckigen Flächen
wird immer besser beherrscht. „In
Sachsen hat das bei einer Meisterschaft zur selben Endpunktzahl geführt“, erklärt Lange.
Aus seiner Sicht fehlt es an Abwechslung
und
zusätzlichen
Schwierigkeitsstufen. Sein Lösungsvorschlag ist das Aufnehmen
des Keilpflügens als weiteren Prüfungsbestandteil. Doch seit Jahren
bleibt sein Begehren weitgehend
unbeachtet. In eine Meisterschaft
hat diese Disziplin jedenfalls bisher noch keinen Einzug gehalten.
Ungewöhnliche Wechsel beim „Leuchtpunkte auf Luthers Weg“.
Undine Dreißig und Tilman Schneider glänzen mit ihren Solos.
- Ein in jeglicher Hinsicht ungewöhnliches Konzert
konnten die Besucher am Samstagabend in der Kirche des Helftaer
Klosters erleben. Der Magdeburger
Verein „Grenzgänger“ hatte zur
zweiten Veranstaltung der musikalisch-literarischen Programmreihe
„Leuchtpunkte auf Luthers Weg“
eingeladen. Der Verein will damit
Leuten den Zugang zu Luthers
Denken und Wirken zu öffnen.
Im Rahmen dieser Reihe sind
zwölf Veranstaltungen geplant, die
unter anderem in Eisleben, Sangerhausen, Artern und Kemberg stattfinden werden. Fast alle diesjährigen Veranstaltungen werden musikalisch vom „Rossini-Quartett“ ge-
EISLEBEN/MZ
- Der Ortschaftsrat Großörner kommt am Mittwoch, 13. April, zu seiner nächsten Sitzung zusammen. Beginn
ist 18.30 Uhr im Klubraum der
Mehrzweckhalle Großörner. Auf
der Tagesordnung stehen unter
anderem Beratungen zum
Standort der Bronzeplastik „Junger Mann mit Schlange“ sowie
zur Umgestaltung des Friedhofes.
GROßÖRNER/MZ
Dudelsack trifft auf Händel
beim Konzert im Kloster
VON GRIT-BEATE EISENBERG
11
staltet und zwar jeweils in Verbindung mit Musikern, die in den unterschiedlichsten Stilrichtungen zu
Hause sind. Eröffnet wurde die Reihe am 1. April dieses Jahres in der
Magdeburger Pauluskirche.
Das zweite Konzert in Eisleben
war Mechthild von Magdeburg gewidmet, die ab 1207 im Kloster
Helfta lebte, wo sie 1282 verstarb.
Sie gilt als eine der berühmten
„Mystikerinnen“ des Klosters. In
diesem ehrgeizigen Projekt wurde
versucht, sehr viele und sehr unterschiedliche Dinge miteinander
zu verbinden: die Mystik der
Mechthild von Magdeburg aus dem
13. Jahrhundert, den bodenständigen und geerdeten Martin Luther
aus dem 16. Jahrhundert sowie
Händel, Bach, Telemann und See-
Mezzosopranistin Undine Dreißig brillierte in der Klosterkirche.
FOTO: EISENBERG
hafer. Obendrauf gab es noch irische Volksmusik.
An der musikalischen Umsetzung dieser Idee versuchten sich
Mezzosopranistin Undine Dreißig,
die aus Eisleben stammt, und das
„Rossini Quartett & Gäste“ für die
„Klassik-Fraktion“. Allesamt Musiker aus der Magdeburger Philharmonie. Entsprechend hochkarätig
war auch die musikalische Ausführung. Gleichgültig, ob es sich um
Telemanns Sonate Nr. 4 G-Dur, Undine Dreißigs hinreißende Interpretation von Händels „Ombra mai
fu“ oder die „Trompeten-Sonate“
mit einem überragenden Tilman
Schneider als Solist handelte – es
war ein Genuss, sie zu erleben.
Sie wechselten sich ab mit
„Planxty Irwin“, die mit Dudelsack
und Konzertharfe aufwarteten.
Sängerin Jana Schirmacher sorgte
mit ihrer warmen, klaren Altstimme für die typisch irische Note.
Man merkte der Band an, dass sie
es gewohnt ist, mit dem Publikum
zu spielen und es je nach Belieben
anzutreiben, wie beim rasanten
„Merrily kissed the Quaker“.
Manche Wechsel zwischen beiden Formationen erschienen jedoch sehr abrupt, wie zum Beispiel
der unmittelbar nach Händel kräftig einsetzende Dudelsack. Die Besucher in der allerdings nicht einmal halb gefüllten Klosterkirche
zeigten sich begeistert und bedankten sich mit „Standing Ovations“.
FOTOS (2): SALZMANN
HEIMATVEREIN
Vortrag zur
Wasserversorgung
- Der nächste Vereinsabend des Mansfelder Geschichts- und Heimatvereins
findet am 4. Mai statt. Beginn
ist 17.30 im Hotel Graf von
Mansfeld in Eisleben. Thomas
Wäsche hält dabei einen Vortrag
zum Thema „150 Jahre zentrale
Wasserversorgung in der Stadt
Eisleben“. Gäste sind dazu herzlich willkommen, teilt der Verein mit.
EISLEBEN/MZ
Der zweijährige Moritz (links) wird mit einem Gespann als Zugpferd angelernt.
Wir suchen Ihre Rezepte
für das neue Leser-Rezeptheft:
Selbst gemachte Vorratsküche
Selbst gemacht schmeckt‘s am besten und
umso besser, wenn man das ganze Jahr davon
genießen kann. Wir suchen Ihre Ideen Obst,
Gemüse, Kräuter, Käse, Fisch und Fleisch zu
verfeinern und haltbar zu machen – z. B. pfiffig
eingelegt, raffiniert eingekocht oder schonend
getrocknet. Verraten Sie uns Ihre köstlichsten
Rezepte nicht nur für klassische Marmelade,
pikant eingelegten Käse oder Gemüse, selbst
gemachte Wurst, aromatische Würzsoßen . . .
Auch eigene neue Kreationen sind gefragt.
Senden Sie uns Ihre Lieblingsrezepte
bis zum 22. April 2016:
Internet: www.mz.de/rezepte
E-Mail: RezeptheftMZ@dumont.de
Post:
Mitteldeutsche Zeitung,
MZ-Shop „Rezepte“,
06075 Halle
Sie können, wenn gewünscht, mit Bild zu Ihrem Rezept erscheinen!
Reichen Sie dafür einfach ein Portraitfoto von sich mit ein.
Teilnahmebedingungen:
Rezepte eigenen Ursprungs (nicht aus Kochpublikationen entnommen) können mit Angabe der Personenanzahl,
genauer Zutatenmenge und Zubereitungsanleitung eingereicht werden. Bitte geben Sie Ihre Telefonnummer für
Rückfragen und Ihre Adresse mit an. Die 100 besten Rezepte werden im neuen MZ-Rezeptheft veröffentlicht. Jeder
Teilnehmer ist mit der Veröffentlichung seines Fotos (wenn gewünscht), Namens und Wohnortes im Rezeptheft, im
Internet und in digitalen Produkten einverstanden. Jeder Teilnehmer, dessen Idee in die Rezeptsammlung aufgenommen wurde, erhält als Dankeschön ein Gratis-Exemplar. Wenn Sie gemeinsam mit anderen Lesern einige
Rezepte nachkochen möchten, vermerken Sie das bitte kurz in Ihrer Einsendung.
12
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
SERVICE
ELN
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
WAS, WANN, WO FÜR EISLEBEN
UND UMGEBUNG
THEATER
Lutherstadt Eisleben
❚ Kulturwerk:
An der Landwehr 5
Tel.: 03475/669936
Tschick, Di 9:30
Schülerkonzert mit der Staatskapelle Halle, Do 9:30
Eine glückliche Scheidung, Fr
19:30
GLÜCKWÜNSCHE
Wir gratulieren unseren Lesern
in Eisleben: Christine Ernst
zum 70., Georg Henkes zum
70.,
in Hettstedt: Lothar Domnick zum 70., Helmut Gröger
zum 75., Ingo Thiedemann
zum 70.,
in Welbsleben: Hannelore
Döring zum 80. ,
in Wiederstedt:
Eberhardt Worch zum 75.
Geburtstag.
KINO
Anschrift und E-Mail-Adresse für Ihre Anmeldung (bitte frühestens vier
Wochen vor dem Geburtstag): MZ-Lokalredaktion Eisleben, Plan 7,
06295 Lutherstadt Eisleben, E-Mail: redaktion.eisleben@mz-web.de
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Ort, Datum, Unterschrift
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8° 17°
8° 16°
7° 18°
Eisleben
6° 17°
Leipzig
9° 18°
Wind in km/h
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Tel.: 03631/694900
Zoomania 3D, Di 14:30
The Huntsman & The Ice Queen
3D, Di 14:40/17:20/19:50, Mi
17:20/19:50
Kung Fu Panda 3, Di 14:50
How to be Single, Di
15:00/17:30/20:10, Mi
17:30/20:10
VERANSTALTUNGEN
Ahlsdorf
❚ Jagdgenossenschaft:
Jahreshauptversammlung in der
Gaststätte „Hotel Nürnberg“, Di
19:00
Gerbstedt
❚ AWO-Ortsverein:
Gesellschaftsspiele, Di 10:00, Fr
18:00
Keramikzirkel, Di 18:00
Keramikwerkstatt für Kinder,
Mi/Do 9:30
Kaffeenachmittag, Do 14:00
Kreativzirkel, Do 17:00
Line Danz, Do 20:00
Helbra
❚ Heimatverein:
Vortrag im Sportlerheim von Otto
Spieler über das Geld der DDR,
Do 1630
Hettstedt
❚ Mieterverein:
C.-Ch.-Agthestraße 25
Sprechstunde, Di 9:00 bis 11:00,
Mi 12:00 bis 16:00
Klostermansfeld
❚ AWO-Ortsverein:
Kaffeenachmittag im Haus der
Begegnung, Di 14:30
Sangerhausen
❚ Movie Star:
Kornmarkt 10
Tel.: 03464/5899230
Wimmelburg
❚ Gaststätte „Zur Hüneburg“:
Stammtisch des Verein Mans-
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❚ Filmpalast Nordhausen:
Töpferstraße 1b
Zoomania, Di/Mi 17:00
Eddie the Eagle - Alles ist möglich,
Di 17:15
Batman v Superman: Dawn of Justice, Di/Mi 19:30
Der geilste Tag, Di/Mi 20:00
Das Tagebuch der Anne Frank, Mi
17:15
felder Berg- und Hüttenleute,
Di 17:00
und Feiertag 7 bis 7 Uhr,
Tel. 11 61 17
Wolferode
❚ Heimatverein:
Zusammenkunft im Vereinshaus,
Mi 19:00
❚ HNO-Ärzte
Bereich Eisleben und Hettstedt
Tel. 03464/1 92 22
AUSFLUG
Lutherstadt Eisleben
❚ Wanderfreunde:
Wanderung von Obhausen durch
das Weidatal nach Röblingen,
(13 km), Treff Bahnhof Eisleben,
Fr 8:10
❚ Augenärzte
Bereich Eisleben und Hettstedt
Tel. 03464/1 92 22
mz-web.de
Bürgerservice
Von Abfallberatung bis
Wohngeld - Adressen und
Formulare finden Sie unter:
www.mz-web.de/eisleben
BLUTSPENDE
Lutherstadt Eisleben
❚ Kreisbehindertenverband:
Kleine Landwehr 6
Vortrag zum Thema: „Diabetes
und Niere“ mit Dr. med. Thomas
Langer, Di 15:00
❚ Traditionsverein Bergschule:
Stammtisch mit Vortrag von
Hilmar Burghardt zum Thema
Plümicke im Restaurant Deckert,
Mi 15:00
❚ Mieterverein:
Sprechzeiten, Do 10:00 bis 12:00
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Nordhausen
Magdeburg
H
o
r
o
s
k
o
p
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Vor- und Nachname
Gefühlte Temperatur, Halle
18 Grad
7° 17°
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Einverständniserklärung
Hiermit gebe ich mein Einverständnis zur Veröffentlichung
meines Namens und meiner Geburtsdaten.
min max
11
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Halle
❚ CinemaxX Halle:
Charlottenstraße 8
Tel.: 040/80806969
Batman v Superman: Dawn of Justice, Di 14:00/17:00/20:15
How to be Single, Di/Mi
14:20/17:10/19:50
Zoomania, Di/Mi 14:30/17:00
Ein Mann namens Ove, Di/Mi
14:30/17:15/20:00
Kung Fu Panda 3, Di/Mi
14:30/16:50
My Big Fat Greek Wedding 2,
Di/Mi 14:40
The Huntsman & The Ice Queen
3D, Di/Mi 14:45/17:30/20:15
Kung Fu Panda 3 3D, Di/Mi 15:00
Dirty Grandpa, Di/Mi 15:00
Zoomania 3D, Di/Mi
15:00/17:30/20:00
Eddie the Eagle - Alles ist möglich,
Di/Mi 17:15
The Choice - Bis zum letzten Tag,
Di/Mi 17:30
Die Bestimmung - Allegiant,
Di/Mi 17:30
The Revenant - Der Rückkehrer,
Di/Mi 19:30
Der geilste Tag, Di/Mi 19:45
10 Cloverfield Lane, Di/Mi 20:00
Deadpool, Di/Mi 20:10
Sneak Preview, Di 20:15
Batman v Superman: Dawn of Justice 3D, Mi 14:00/17:00/20:15
Hardcore, Mi 20:15
HINWEIS IHRER REDAKTION ZUM „WIR GRATULIEREN“
Seit dem 1. November gilt in Deutschland das neue Bundesmeldegesetz. Mit der Änderung werden die 16 Landesmeldegesetze abgelöst
und vereinheitlicht. Allerdings hat die Gesetzesänderung auch Auswirkungen im Alltagsleben und damit auf die beliebte Rubrik „Wir gratulieren“ in Ihrer Mitteldeutschen Zeitung. Künftig werden wir unseren Lesern nicht mehr - wie bislang gewohnt - regelmäßig zum Geburtstag gratulieren können, sondern erst ab dem 70. Lebensjahr und danach nur
noch zu runden Jubiläen wie dem 75., 80. oder 100. Denn über einen 74.
oder einen 88. Geburtstag beispielsweise dürfen uns die Einwohnermeldeämter aufgrund des neuen Gesetzes nicht mehr informieren. Um
unseren Lesern weiterhin einen umfangreichen „Geburtstagsservice“
zu bieten, bitten wir alle künftigen Geburtstagskinder, denen in unserer
Zeitung gratuliert werden soll, uns ihren Feiertag mitzuteilen. Dies
muss jedes Jahr neu erfolgen. Bitte nutzen Sie dafür den untenstehenden Vordruck. Dieser kann per Post oder E-Mail zugesendet werden.
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Aschersleben
❚ Filmpalast:
Markt 20
Tel.: 03473/810074
Kung Fu Panda 3 3D, Di/Mi 14:30
The Huntsman & The Ice Queen
3D, Di/Mi 14:45/17:15/19:45
Zoomania 3D, Di/Mi
14:45/16:45
Eddie the Eagle - Alles ist möglich,
Di/Mi 15:00
How to be Single, Di/Mi
17:15/19:45
Die Bestimmung - Allegiant,
Di/Mi 17:30
Batman v Superman: Dawn of Justice 3D, Di/Mi 19:15
10 Cloverfield Lane, Di/Mi 20:00
Bibi & Tina - Mädchen gegen
Jungs, Di/Mi 13:30
Zoomania, Di/Mi 14:00
Kung Fu Panda 3 3D, Di/Mi 14:15
The Huntsman & The Ice Queen
3D, Di
15:35/17:45/20:00/22:30, Mi
15:35/17:45/20:00
How to be Single, Di/Mi
16:00/18:10/20:15
Zoomania 3D, Di/Mi 16:05
10 Cloverfield Lane, Di
18:05/22:50, Mi 18:05
Batman v Superman: Dawn of Justice 3D, Di 20:00/22:15, Mi
20:00
Heiligenthal
❚ Dorfgemeinschaftshaus:
Blutspende, Do 16:00 bis 19:30
Lutherstadt Eisleben
❚ Martin-Luther-Gymnasium:
Blutspende, Di 9:00 bis 13:00
Siersleben
❚ Schule:
Augsdorfer Straße
Blutspende, Mi 16:00 bis 19:30
Wansleben
❚ Grundschule:
Blutspende, Fr 16:30 bis 20:00
ÄRZTEBEREITSCHAFT
❚ Bereitschaftsdienstpraxis
der Helios Klinik Lutherstadt
Eisleben, Hohetorstraße 25:
Für nichtbettlägerige Patienten:
Mittwoch und Freitag 16 bis 20
Uhr; Samstag, Sonntag sowie Feiertag 9 bis 12 und 16 bis 20 Uhr,
Tel. 03475/90-0
❚ Ärztlicher Hausbesuchsdienst für Eisleben und Umgebung:
Für bettlägerige Patienten:
Montag, Dienstag, Donnerstag
19 bis 7 Uhr;
Mittwoch und Freitag 14 bis 7
Uhr; Samstag, Sonntag und Feiertag 7 bis 7 Uhr, Tel. 11 61 17
❚ Bereitschaftsdienstpraxis
der Helios Klinik Hettstedt,
Robert-Koch-Straße 8:
Für nichtbettlägerige Patienten:
Mittwoch und Freitag, 17 bis 20
Uhr; Samstag, Sonntag und Feiertag 9 bis 12 und 17 bis 20 Uhr
Tel. 03476/93-30
❚ Ärztlicher Hausbesuchsdienst für Hettstedt und Umgebung:
Für bettlägerige Patienten:
Montag, Dienstag, Donnerstag
19 bis 7 Uhr; Mittwoch und Freitag
14 bis 7 Uhr; Samstag, Sonntag
APOTHEKEN
❚ Eisleben:
Mohren-Apotheke, Markt 34,
Tel. 03475/60 23 05,
12. April, 18.30 bis 8 Uhr
❚ Welbsleben:
Einetal-Apotheke,
Querstraße 1,
Tel. 03473/80 33 35,
12. April, 18 bis 8 Uhr
TIERÄRZTE
❚ Kleintierpraxis Czetö,
Unterrißdorf, Siedlung 4a,
Tel. 03475/ 71 88 81 oder
0172/3 43 44 55
❚ Kleintierpraxis
Dr. Andre Freitag,
Hettstedt, Randsiedlung 49,
Tel. 03476/85 16 97
HAVARIEDIENSTE
❚ midewa
Tel. 03475/67 6 90
nach Dienst:
03475/67 6 9-115
❚ Mitgas Tel. 0180/2 20 09
❚ Stadtwerke Eisleben
Stadtgebiet Eisleben,
Tel. 03475/6670
Havariedienst ab 16 Uhr Fernwärme, Tel. 0173/5 45 40 73
Erdgas, Tel. 0173/5 45 40 72
Wasser, Tel. 0173/5 45 40 72
Strom, Tel. 0173/5 45 40 74
Straßenbeleuchtung,
Tel. 0173/ 5 45 40 74
❚ Stadtwerke Hettstedt
Tel. 03476/8 70 20
nach Dienst:
Tel. 0173/5 64 40 13
❚ enviaM kostenfreie Störungshotline, Tel. 0800/2305070
❚ Rohrreinigungsdienst
Dominiak, Tel. 034782/9 02 13
oder 0177/2 32 12 35
Walter Rakowski GmbH Tag und
Nacht Tel. 034773/2 00 11 oder
0171/3 31 14 22
Fa. Kegel: 24-Stunden-Dienst,
Tel. 034785/2 03 31
❚ Abwasser
AZV „Eisleben - Süßer See“
Tel. 03475/6 76 91 15
AZV Wipper-Schlenze
Tel. 03475/6 76 91 15
AZV Salza Bereitschaft für Hedersleben, Dederstedt, Neehausen, Tel. 0170/2 11 74 05
Angaben ohne Gewähr
KALENDERBLATT
❚ 12. April
1916: Eislebens Chronist notiert,
dass auf Beschluss des Bundesrates am 1. Mai die Sommerzeit
gelten soll, Uhren werden eine
Stunde vorgestellt. Und er setzt
hinzu: „Der Beschluss zwingt uns
allen eine Illusion auf, er macht
uns glauben, dass es zu einem
gewissen Zeitpunkt beispielsweise 7 Uhr ist, obwohl es erst 6 Uhr
ist. Der Zweck ist klar, es soll
durch die Verschiebung unseres
Tagewerkes Strom gespart werden. Inwieweit das erreicht wird,
bleibt abzuwarten. Der Gesundheit des Einzelnen und damit der
Volksgesundheit kann es nur gut
tun, wenn sich unser Leben eine
Stunde mehr als bisher bei Tageslicht abspielt. Wohin die Sonne
nicht kommt, dahin kommt der
Arzt, sagt ein neapolitanisches
Sprichwort.“
MONDKALENDER
❚ 13. April
Natur: Blattpflanzen wie Spinat,
Salat, Mangold, Fenchel, Kresse,
Staudensellerie säen/pflanzen/umsetzen. Blattkräuter ernten (schmecken intensiver). Kübelpflanzen umtopfen. Gießen.
Gesundheit: Alkoholkonsum und
Rauchen einschränken. Möglichst auf zu viele Kohlenhydrate
verzichten (man nimmt schneller
zu). Kamillentee hilfreich bei nervösem Magen.
Kosmetik: Haare weder schneiden noch waschen (Haare könnten an Glanz und Fülle verlieren).
Heilende Gesichtsmasken. Wechselduschen regen Stoffwechsel
an.
Haushalt: Mondkonstellation begünstigt Installation/Reparatur
von Wasser- bzw. Heizanlagen.
Nicht backen (Teig wird leicht
zu matschig). Nicht streichen/
lackieren. Böden nicht wischen.
Mit viel Fantasie kochen. Keine
Geldangelegenheiten regeln.
Bewölkt, später örtliche Schauer
Regionalwetter
Heute ist der Himmel vielfach
wechselnd bis stark bewölkt. Ab
und an scheint aber auch die
Sonne. Zum Nachmittag hin kommen einzelne Schauer auf. Die
Temperaturen klettern auf 16 bis
18 Grad. Dazu weht ein schwacher
Südwind. Nachts gehen die Werte
dann auf 9 bis 6 Grad zurück.
Biowetter
Hoher Blutdruck
Kopfschmerzen
Migräne
Schlafstörungen
Reaktionszeit
Mi.
Belastung
Do.
7°
19°
Fr.
8°
15°
Deutschland
Gebietsweise dominieren Wolken.
Sie laden hier und da Schauer und
Gewittergüsse ab. Zwischendurch
können wir auf einige Sonnenstrahlen hoffen. Im Süden lässt sich die
Sonne etwas häufiger blicken, und
Gewitterschauer entladen sich eher
selten. Die Temperaturen reichen
von 10 bis 20 Grad.
Pollenflug
Birke
Esche
Hainbuche
Ulme
Weide
keine
8°
17°
Oslo
14°
8°
9°
12°
14°
20°
Palma d. M.
Kanarische
Inseln
Belastung
18°
24°
18°
gering
Sonne & Mond
06:22
20:04
mittel
17°
stark
10:11
01:04
18°
15°
-10°
-15°
-5°
0°
10°
5°
20°
15°
30°
25°
35°
Wetterlage
Tiefer Luftdruck erstreckt sich vom
Seegebiet südwestlich von Irland
über das nördliche Mitteleuropa
und Polen bis in den Schwarzmeerraum. Damit sind örtliche
Schauer und Gewitter verbunden.
Weltwetter
Johannesburg
Los Angeles
New York
Peking
Mexiko
Sydney
sonnig
heiter
bedeckt
wolkig
heiter
heiter
26°
21°
14°
25°
29°
22°
Widder 21.3. - 20.4.
Ihre Menschenkenntnis wird bei
einer Begegnung einer Prüfung unterzogen. Lassen Sie sich von der Freundlichkeit der Person nicht täuschen.
Zwillinge 21.5. - 21.6.
Sie sind unternehmungslustig
und können Ihre Mitmenschen begeistern. Darum sollten Sie sich auf jeden Fall
wieder unter die Leute mischen.
Löwe 23.7. - 23.8.
Ein erstaunliches Maß an Flexibilität kennzeichnet Ihr Vorgehen. Sie
begreifen blitzschnell und passen sich
umgehend neuen Situationen an.
Waage 24.9. - 23.10.
Ein Streit wird im Keim erstickt,
wenn Sie sich darum bemühen, auch die
Beweggründe des anderen zu verstehen.
Nicht nur Ihre Meinung gilt.
schütze 23.11. - 21.12.
Nicht aufregen oder nachtragend
sein, falls Sie sich heute über etwas
ärgern müssen. Erinnern Sie sich an Ihre
optimistische Grundhaltung.
Wassermann 21.1. - 19.2.
Zu Differenzen mit Ihrem Umfeld
wird es kommen, wenn Sie ungeduldig
werden oder mit einschüchternden Worten versuchen, sich durchzusetzen.
stier 21.4. - 20.5.
Es braucht nun einen Impuls von
außen, damit Sie aus dem Hamsterrad
der Gefühle aussteigen und eine Sache
endlich auf sich beruhen lassen.
krebs 22.6. - 22.7.
Nicht das, was andere von Ihnen
erwarten, ist entscheidend, sondern das
was Ihnen selbst am Herzen liegt. Achten
Sie auf Ihre Bedürfnisse.
Jungfrau 24.8. - 23.9.
Bei wichtigen Entscheidungen
haben Sie jetzt eine glückliche Hand. Sie
sind innerlich ruhiger und ausgeglichener
als in der Vergangenheit.
skorpion 24.10. - 22.11.
Sie scheinen Ihren Weg genau
vor Augen zu haben. Dank Ihres Selbstbewusstseins sind Sie in der Lage, andere
von Ihren Ideen zu überzeugen.
steinbock 22.12. - 20.1.
Nur Ihrer Umsicht und Geduld
wird es zu verdanken sein, dass am heutigen Tag alles reibungslos läuft. Sie dürfen
sehr stolz auf sich sein.
Fische 20.2. - 20.3.
Gefahr von Gemütsschwankungen. Verhalten Sie sich einem Mitmenschen gegenüber nicht unfair. Er hat es
wirklich am allerwenigsten verdient.
DIENSTAG, 12. APRIL 2016 | M I T T E L D E U T S C H E Z E I T U N G
Sport
13
FUSSBALL
IN KÜRZE
ZweiBekannte
fürdie
zweite Liga
BUNDESLIGA
Tasci sieht Wechsel
zu Bayern als Fehler
- Ex-Nationalspieler Serdar Tasci sieht seinen
Wechsel zu Bayern München
als Fehler an. „Wenn ich gewusst hätte, dass ich nicht spiele, hätte ich es nicht gemacht“,
sagte der 28 Jahre alte Abwehrspieler der Bild-Zeitung. Der
ehemalige Stuttgarter hat seit
seinem Transfer im Januar von
Spartak Moskau zum FußballRekordmeister nur beim 3:1
gegen Darmstadt 98 am 20. Februar spielen dürfen. BayernTrainer Pep Guardiola wechselte
Tasci da aber nach 53 Minuten
schon wieder aus.
MÜNCHEN/SID
Berlin und Frankfurt
haben neue Trainer.
- Zwei bekannte
Gesichter aus der Trainerbranche
sind zurück im Profigeschäft, konkret in der zweiten Bundesliga: Der
frühere Schalke-Coach Jens Keller
soll den 1. FC Union Berlin in die
Fußball-Bundesliga führen, Falko
Götz den FSV Frankfurt vor dem
Sturz in die Drittklassigkeit bewahren.
Keller tritt seine Arbeit bei den
Köpenickern im Sommer an. Für
Götz beginnt die Rettungsmission
bei den Hessen sofort. „Ich bin
heiß, ich bin bissig und ich bin
überzeugt, mit der Mannschaft den
Klassenerhalt zu schaffen“, sagte
Ex-Profi Götz am Montagvormittag
bei seiner Vorstellung.
BERLIN/DPA/SID/MZ
3. LIGA
Krisensitzung in Cottbus:
„Alles auf Prüfstand“
Aus für den Zweitliga-Traum?
- In der vermutlich
prekärsten Situation der Vereinsgeschichte versucht Fußball-Drittligist Energie Cottbus
den ersten Absturz in die Viertklassigkeit zu verhindern. Man
werde sich „zusammensetzen,
erneut alles auf den Prüfstand
stellen und alle Kräfte bündeln“,
kündigte Energie-Präsident
Wolfgang Neubert vor der Krisensitzung der Verantwortlichen am späten Montag an. Der
Weg mit Trainer Vasile Miriuta
soll aber vorerst fortgesetzt werden.
FUSSBALL
FRAUEN
COTTBUS/DPA
Zuletzt in Saarbrücken
Der FSV hat nur vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz 16. Nach dem 1:4 beim VfL
Bochum zog die
Vereinsführung
fünf Spieltage
vor dem Saisonende die letzte
Option
und
trennte sich von
Trainer Tomas
Oral, der zur
Falko Götz
kommenden
FOTO: DPA
Saison sowieso
zum Karlsruher
SC gewechselt wäre. „Wir haben einen Negativlauf und brauchen deshalb jemanden, der Erfahrung hat,
geil auf die Aufgabe ist und diese
bewältigen will und wird“, erklärte
FSV-Geschäftsführer Clemens Krüger, um in etwas kruder Mathematik zu bekräftigen: „Wir sind zu
1 000 Prozent davon überzeugt,
dass Falko Götz das schafft.“
Für Götz, der bis zum 2. März
beim Regionalligisten 1. FC Saarbrücken als Coach und sportlicher
Leiter gearbeitet hatte, ist die Lage
ernst, aber keineswegs ausweglos.
Am Freitag hat er gleich ein richtungsweisendes Heimspiel gegen
den Vorletzten SC Paderborn. Die
weiteren Gegner im AbstiegsShowdown sind Sandhausen, Kaiserslautern, Düsseldorf und 1860
München.
Berliner Spieler überrascht
Die Spieler des 1. FC Union wurden
am Montagmorgen völlig von der
Nachricht überrascht, dass sie Keller ab der kommenden Saison
trainieren wird.
„In der letzten
Zeit wurde viel
spekuliert.
Aber keiner lag
richtig. Es muss
alles im HinterJens Keller
grund abgelauFOTO: DPA
fen sein. Wir
haben davon in
den letzten Wochen gar nichts mitbekommen“, erklärte Kapitän Benjamin Kessel.
Keller erhält einen Vertrag bis
zum 30. Juni 2018. Zwischen 2012
und 2014 spielte er mit Schalke 04
zweimal in der Champions League.
Mit seinem Dienstbeginn läuft der
Auftrag, die „Eisernen“ langfristig
in die deutsche Eliteliga zu führen.
„Über unsere Zielsetzung, perspektivisch unter die Top 20 im deutschen Fußball vorzustoßen, besteht
Einigkeit“, meinte Geschäftsführer
Lutz Munack. „Jens Keller bringt
hierfür sehr wichtige Erfahrungen
als Spieler und Trainer mit.“ Aktuell werden die Berliner von Andre
Hofschneider betreut. Cheftrainer
Sascha Lewandowski hatte mit
Burnout-Syndrom den Job aufgeben müssen.
Der gebürtige Stuttgarter Keller
bestritt als Fußballprofi 256 Spiele
in beiden höchsten Spielklassen.
1992 gehörte er zum Kader des
VfB-Stuttgart-Meisterteams.
Ein ganz ähnlicher Zweikampf bei der 1:2-Pleite gegen Chemnitz wurde HFC-Kicker Sören Bertram (r.) zum Verhängnis.
FOTO: ECKEHARD SCHULZ
Der HFC verwirrt. Der Verein meldet einen Kreuzbandriss bei Sören Bertram,
revidiert sich dann aber selbst. Trotzdem: Die Zukunft des 24-Jährigen ist nun ungewiss.
VON DANIEL GEORGE
HALLE/MZ - Sören Bertram musste
schlucken. Seine Stimme zitterte
regelrecht, als er gestern Nachmittag erzählte. Die Diagnose hatte
den 24 Jahre alten Offensivmann
des Halleschen FC spürbar aus der
Bahn geworfen. „Einen Kreuzbandriss im linken Knie“ hatte der HFC
auf seiner Internetseite vermeldet.
Mindestens ein halbes Jahr lang
solle Bertram demnach kein Fußball mehr spielen können. Am
Mittwoch werde er operiert. „Ich
weiß noch gar nicht, wie ich mit
dieser Situation überhaupt umgehen soll“, erklärte der Kicker geknickt.
„Wollte mich voll reinhauen“
Kurz vor dem Ende des Heimspiels
gegen den Chemnitzer FC (1:2) war
Bertram am Sonntagnachmittag in
einen Zweikampf gegangen. Danach blieb er liegen. Kräftig haute
Bertram mit seinem Arm immer
wieder auf den Boden. „Ich wusste
sofort, dass etwas kaputt ist“, erinnerte sich der 24-Jährige im MZGespräch. „Ich wollte mich voll
reinhauen, ich wäre wohl besser
weggeblieben.“
Sören Bertram wird in dieser Sai- gesagt. „Das kann jeder interpreson kein Fußball mehr spielen. Das tieren, wie er will.“ Fakt ist: Bertsteht fest. Und beim Blick in die fer- rams erklärtes Ziel ist die zweite
nere Zukunft gewinnt seine Verlet- Bundesliga. Dort hat er früher bezung noch an Dramatik: Der Offen- reits mit Augsburg und dem VfL
sivmann, das ist längst bekannt, Bochum gekickt.
möchte zu einem höherklassigen
Und dieses Ziel möchte sein BeVerein wechseln. Sein Vertrag in rater weiter verfolgen: „Ich will
Halle läuft am Saisonende aus. nicht sagen, dass sich alle Türen in
Neun Tore und acht Vorlagen spre- diese Richtung durch die Verletchen für ihn. Sein Marktwert, ge- zung geschlossen haben“, erklärt
schätzt 550 000 Euro, war noch nie Jürgen Springer. „Es gibt einige
so hoch wie in dieser Saison. Ande- Vereine, die sich intensiv mit Söre Klubs waren
ren beschäftigt
interessiert.
haben und die„Es haben sich
Und nun? „Die
se Klubs wernicht alle Türen
Gespräche waden jetzt sicherren auch schon
lich sehr inteverschlossen.“
weit
fortgeressiert daran
schritten“, versein, wie es mit
Bertrams Berater Jürgen Springer
rät
Bertram.
Sören jetzt konzu möglichen Wechseln
Nur: „Entschiekret
weiterden und unterschrieben ist noch geht.“ So will Springer noch nicht
nichts.“
an eine halbjährige Zwangspause
Sören Bertram hängt jetzt in der für seinen Schützling glauben.
Luft. Dem HFC hatte er bereits vor „Erst im Rahmen der OP wird der
einiger Zeit signalisiert, dass es für Arzt sehen, was betroffen ist. Meiihn in Liga drei nicht weitergeht. nen Informationen nach lassen die
„Wir haben ihm bereits vor gerau- Bilder der MRT-Untersuchung keimer Zeit ein Angebot unterbreitet, nen genauen Schluss zu.“
das hat er nicht angenommen“,
Mannschaftsarzt Thomas Bartels
hatte Präsident Michael Schädlich bestätigte das am Montagabend
in der vergangenen Woche der MZ auf Nachfrage: „Erst bei der OP am
Mittwoch werden wir feststellen
können, ob es sich um einen
Kreuzbandriss handelt und ob Sören zwei, drei Monate oder ein halbes Jahr ausfällt.“ Dass der Verein
vorschnell Gegenteiliges verkündet hatte, ist peinlich.
Trotzdem: Ist ein Verbleib Bertrams beim HFC aufgrund der Verletzung nun realistischer? „Das ist
alles Zukunftsmusik“, erklärt
Springer. HFC-Präsident Michael
Schädlich: „Wir haben momentan
nur einen Fokus, und das ist der
Klassenerhalt. Alle Personalien
stellen wir hinten an.“
HARSEWINKEL/SID
Präsident fühlt mit
FERNSEHEN
Doch die Verletzung von Bertram
betrifft auch die aktuelle Saison.
„Uns geht zum ungünstigsten Zeitpunkt ein Leistungsträger verloren“, meint Schädlich. Und:
„Menschlich tut es mir für den Kerl
unfassbar leid. Er ist so ein lebenslustiger Junge. Aber immer, wenn
er sich in den letzten Jahren von
Verletzungen aufgerappelt hatte,
kam wieder die nächste Hiobsbotschaft.“ Wie schwer diese tatsächlich ist, wird sich zeigen.
Mehr zum HFC im Internet unter:
www.mz-web.de/hfc
„Das war ein großer Schritt“
2. LIGA
Yussuf Poulsen wird beim Leipziger Sieg in Düsseldorf zum Matchwinner.
VON ULRICH KROEMER
DÜSSELDORF/LEIPZIG/MZ - RB Leipzig
kann auswärts wieder gewinnen.
Pünktlich zum Endspurt in der
zweiten Bundesliga hat der Aufstiegsaspirant auch in der Fremde
wieder seinen Rhythmus gefunden. Bei Fortuna Düsseldorf setzte
sich Leipzig am Montagabend vor
25 474 Zuschauern mit 3:1 (1:1)
durch. Das Team von Trainer und
Sportdirektor Ralf Rangnick hat
nun fünf Spieltage vor Schluss
punktgleich mit Tabellenführer
Freiburg wieder komfortable sechs
Punkte Vorsprung auf den Verfolger 1. FC Nürnberg.
„Es sind immer noch 15 Punkte
zu vergeben“, mahnte Ralf Rangnick nach der Partie trotzdem bei
Sport 1. Und: „In der ersten Halbzeit war das mit das Schlechteste,
was ich in dieser Saison von uns
gesehen habe. Das war wirklich
unterirdisch.“
Die Fortunen präsentierten sich
giftig. Engagiert erspielte sich die
Elf von Trainer-Urgestein Friedhelm Funkel in den ersten Minuten
Vorteile. RB schien in der ersten
Viertelstunde beeindruckt, hatte
den Hausherren zu wenig entgegenzusetzen. Dazu passte, dass der
Führungstreffer aus einem Einwurf entstand. Die darauffolgende
Flanke konnte Rasenballsport
ebenso wenig verhindern wie die
traumhafte Hereingabe kurz vor
das Tor. Oliver Fink musste wenige
Meter vor dem Tor nur noch zur
Führung vollenden (15.).
Düsseldorf stand weiter kompakt, musste sich lediglich vorwerfen, in dieser Phase zwei, drei gute
Kontergelegenheiten nicht sauber
Kevin Akpoguma (r.) klärt gegen Leipzigs Yussuf Poulsen.
FOTO: DPA
ausgespielt zu haben. So gewann
RB mehr Spielanteile und erhöhte
in der letzten Viertelstunde der
ersten Hälfte den Druck. Zunächst
war Yussuf Poulsen aus halbrechter Position noch mit einem Schuss
Noch ein Pflichtsieg
für das EM-Ticket
über das Tor gescheitert (36.). Wenig später machte es das dänische
Sturmtalent besser. Als Düsseldorf
in der Nachspielzeit der ersten 45
Minuten fahrlässigerweise zu weit
aufgerückt war, konterte Sabitzer
und bediente Poulsen, der den Ball
über Rensing zum Ausgleich im
Kasten versenkte (45.+1).
In der zweiten Hälfte „haben wir
unser anderes Gesicht gezeigt“,
meinte Coach Rangnick. Leipzig
setzte auf Offensive. Rangnick
brachte Davie Selke für Massimo
Bruno. Es dauerte keine drei Minuten, bis Selke seinen zehnten Saisontreffer erzielte. Sturmpartner
Poulsen bereitete vor, ehe er in der
73. Minute dann zum 3:1-Endstand
einköpfte. Diesmal glänzte Selke
als Vorbereiter. „Das war heute ein
großer Schritt für uns“, freute sich
Matchwinner Poulsen.
- Noch ein
Pflichtsieg, dann können sich
die deutschen Fußballerinnen
auf das große Ziel Olympiamedaille konzentrieren. Bei einem
Erfolg über Kroatien am Dienstag in Osnabrück ist dem Titelverteidiger das Ticket für die
EM 2017 wohl nicht mehr zu
nehmen. Der sechste Sieg im
sechsten Qualifikationsspiel
ist das Ziel - wie auch Wiedergutmachung für das schwache
1:0 im September in Zagreb.
Die ARD überträgt die Partie ab
18 Uhr live.
Reporter für EM-Spiele
stehen fest
- Gerd Gottlob kommentiert bei der Fußball-EM
in Frankreich am 10. Juli in der
ARD das Endspiel, beim Eröffnungsspiel zwischen Frankreich und Rumänien am 10. Juni
im ZDF sitzt Béla Réthy am Mikrofon. Das gaben ARD und
ZDF am Montag bekannt. 22 Begegnung werden im Ersten zu
sehen sein, 23 im ZDF. Außerdem einigte sich die öffentlichrechtlichen Anstalten mit ProSiebenSat.1 auf die Sublizenzierung von sechs Partien. Somit sendet Sat.1 die parallel
beginnenden Duelle am letzten
Spieltag der Gruppenphase, die
nicht in ARD und ZDF laufen.
BERLIN/SID
ZAHLENSPIEGEL
FUSSBALL
2. Bundesliga
Fortuna Düsseldorf – RB Leipzig
1. SC Freiburg
29
2. RB Leipzig
29
3. 1. FC Nürnberg
29
4. VfL Bochum
29
5. FC St. Pauli
29
6. Heidenheim
29
7. Union Berlin
29
8. Greuther Fürth
29
9. Eintr. Braunschweig
29
10. Karlsruher SC
29
11. K'lautern
29
12. Bielefeld
29
13. Sandhausen*
29
14. FSV Frankfurt
29
15. Fortuna Düsseldorf
29
16. 1860 München
29
17. SC Paderborn
29
18. MSV Duisburg
29
65: 34
50: 28
58: 34
49: 31
37: 33
37: 32
50: 41
40: 44
36: 30
28: 32
38: 39
30: 34
35: 42
30: 50
26: 41
26: 42
24: 50
25: 47
1:3
62
62
56
47
46
41
40
40
39
39
35
34
33
29
28
25
24
22
*Wegen Verstößen gegen die Lizenzierungsauflagen
wurden dem SV Sandhausen drei Punkte abgezogen.
14
SPORT
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
IN KÜRZE
BOXEN
Abraham und Wegner
wohl weiter gemeinsam
- Geschäftsführer
Frederick Ness vom SauerlandBoxstall befürchtet nach der
enttäuschenden WM-Niederlage
von Profiboxer Arthur Abraham
in Las Vegas keine Trennung
von Trainer Ulli Wegner. „Aus
der ersten Emotion heraus werden manchmal Dinge überstürzt
gesagt, die nicht so gemeint
sind. Alle werden erst mal
durchatmen, und dann wird
in Ruhe miteinander gesprochen“, sagte Ness am Montag.
Abraham hatte Samstagnacht
gegen den Mexikaner Gilberto
Ramirez einstimmig nach Punkten verloren und dabei den WMTitel der WBO im Supermittelgewicht eingebüßt.
HAMBURG/DPA
TENNIS
Zverev meistert
Auftakthürde
- Davis-CupSpieler Alexander Zverev ist
beim ATP-Masters in Monte
Carlo in die zweite Runde eingezogen. Der Hamburger setzte
sich gegen den Russen Andrej
Rublew 6:1, 6:3 durch und trifft
nun auf den an Nummer sieben
gesetzten Spanier David Ferrer.
Der 18 Jahre alte Zverev hatte
gegen seinen gleichaltrigen
Kontrahenten nach dem souveränen ersten Satz im zweiten
Durchgang etwas mehr Mühe,
verwandelte aber nach einer
Stunde gleich den ersten Matchball zum Sieg.
MONTE CARLO/SID
Einmal der König
Dieter Hecking tritt mit dem VfL Wolfsburg bei Real Madrid an.
Es ist seine international wichtigste Prüfung als Trainer.
VON FRANK HELLMANN
WOLFSBURG/MZ - Es ist kaum vorstellbar, dass sich die Bilder von
vor sechs Tagen so noch einmal
wiederholen. Rechts der eine, der
in legerem Pullover durch die Coaching Zone geht, ständig das Geschehen mitlebt und immer wieder
mit klaren Fingerzeigen Einfluss
nimmt. Links der andere, der in feinem Zwirn fast majestätisch an der
Seitenlinie steht, beinahe distanziert das Spiel verfolgt und die Arme fest hinter dem Rücken verschränkt hat.
Wer etwas über Charakter und
Aura der Trainer Dieter Hecking
und Zinedine Zidane erfahren wollte, der brauchte beim ViertelfinalHinspiel zwischen dem VfL Wolfsburg und Real Madrid (2:0) nur deren Verhalten studieren.
Fest stand hinterher
auch: Der „Herr der
Wölfe“, wie Hecking
stets in der werkseigenen Arena angekündigt wird, hatte den
deutlich besseren Job
gemacht. Beinahe jeder
seiner taktischen Winkelzüge war aufgegangen, während das
prominente
Gegenüber
ins
Velagic gewinnt
Olympia-Test in Rio
- Gewichtheber Almir Velagic aus Speyer
hat knapp vier Monate vor den
Olympischen Sommerspielen
seine gute Frühform unter Beweis gestellt. Beim Test-Wettkampf in Rio de Janeiro gewann
der 34-Jährige den Wettbewerb
im Superschwergewicht mit
421 Kilogramm im Zweikampf
und steigerte dabei seine persönliche Bestleistung im Stoßen
um drei Kilo auf 241 Kilogramm.
„Almir kann bis zu den Olympischen Spielen noch eine Steigerung erwarten. Eine Medaille
ist realistisch“, sagte Bundestrainer Oliver Caruso. Almir
Velagic ist seit dem Karriereende von Peking-Olympiasieger
Matthias Steiner die größte Medaillenhoffnung der deutschen
Heber.
RIO DE JANEIRO/SID
Golden State stellt
NBA-Rekord ein
DOPING
sco Javier Garcia Sanz mit einem
Wunschtrainer Bernd Schuster
durchsetzte, sondern der kurz zuvor gekommene VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs die Lösung Hecking durchdrückte.
In Wolfsburg funktionierten die
beiden schnell so gut wie einst Allofs mit Thomas Schaaf bei Werder
Bremen. In vielen Dingen aber
tickt Hecking anders als der inzwischen arbeitslose Kollege – vor allem scheint sein Draht zu den Spielern viel direkter. Und er ist konsequenter, wenn er Bequemlichkeit
und Sorglosigkeit sichtet. Hecking
lässt nur lange Leine, wenn es die
Gegenseite mit Leistung zurückzahlt. Er sei ein Kumpeltyp, der
auch mal dazwischenhaut, sagte
Daniel Caligiuri einmal.
Doch diese Saison offenbarte,
wie schmal der Grat eines Vorgesetzten werden kann. Beim Egomanen Bas Dost sprach Hecking öffentlich ein erstes Machtwort - vergeblich. Ob der Formschwankungen der Weltmeister Julian Draxler
und André Schürrle versuchte er es
mit vielen Aufforderungen – erst
spät und nur teilweise mit Erfolg.
Vom Querulanten Niklas Bendtner
ließ er sich viel zu lange auf der Nase herumtanzen. Erst zuletzt beim
Problemfall Max Kruse ist der Trainer seinen Prinzipien treu geblieben – und hat den ausgebooteten Nationalspieler im Hinspiel gegen
Real auf die Bank gesetzt. Gelingt nun
der Coup in Madrid,
dann hätte Hecking
etwas Wichtiges für
seine Vita erreicht:
dass er auch in einem
Spitzenklub als Krisenmanager
taugt.
B ILA N Z
Reals Problem mit den Aufholjagden
Im heimischen Estadio Santiago Bernabeu gelangen Real Madrid schon viele spektakuläre Aufholjagden. Insgesamt 22 Mal drehten die Königlichen daheim einen
Rückstand aus einem EuropapokalHinspiel noch um. Diese Erfolge liegen allerdings teilweise schon lange zurück. Und: 16 Mal gingen die
Aufholversuche auch schief, darunter auch die letzten fünf in der
Champions League.
Halbfinale
2014/2015
Juventus
Turin
1:2 1:1
Halbfinale 2012/2013
Bor. Dortmund 1:4 2:0
Halbfinale 2011/2012
Bayern München 1:2 3:4 n. E.
Achtelfinale
2009/2010
Olympique Lyon
0:1 1:1
Achtelfinale
2007/2008
AS Rom 1:2 1:2
Zinedine Zidane, einst selbst ein Weltstar auf dem
Platz, agiert als Trainer von Real Madrid am Spielfeldrand eher ruhig.
FOTO: DPA
Langer verliert die Präzision
Der deutsche Altmeister fällt in Augusta auf Rang 24 zurück.
Russische Geher nach
Sperren wieder zurück
GOLF
- Mehrere russische Top-Geher sind nach Ablauf ihrer Dopingsperren wieder
in die Nationalmannschaft aufgenommen worden. Olga Kaniskina, Sergej Kirdjapkin und
Jelena Laschmanowa gehörten
wieder zu dem Kader, teilte das
Sportministerium mit. Eine
Olympia-Teilnahme in Rio ist
ihnen aber nicht sicher: Wegen
eines gewaltigen Dopingskandals ist der russische Leichathletikverband von internationalen Wettkämpfen suspendiert.
AUGUSTA/SID - Als sein letzter Ball
im Loch verschwand, war bei Bernhard Langer die Enttäuschung über
das unvollendete Märchen schon
wieder verflogen. „Die ersten drei
Tage waren wirklich positiv“, sagte
der Altmeister, „und auch am
Sonntag habe ich nicht so schlecht
gespielt.“ Der Stolz überwog, und
für den Absturz vom dritten auf
den 24. Rang beim Golf-Master-Turnier in Augusta hatte der 58-Jährige eine simple Erklärung: „Es ist
halt der Platz.“ Jener Kurs des Augusta National Golf Club also, den
MOSKAU/DPA
Kreuzfeuer der Kritik geriet. Kann
Einfach wird es nicht, dass der
es vielleicht sein, dass ausgerech- Werksklub aus dem östlichen Nienet in der Königsklasse den König- dersachsen den erlauchten Kreis
lichen auf die Füße fällt, zwar eine der Halbfinalisten erreicht. „Falls
Ikone des Weltfußballs zum Chef- uns Real unterschätzt, werden sie
trainer befördert zu haben, der das nun sicher nicht mehr tun. Wir
aber die Erfahrung in diesem Me- müssen alles raushauen.“
tier fehlt?
Es wäre nicht nur für den VfL
Hecking gibt sich keinen Illusio- Wolfsburg das mit Abstand größte
nen hin, was ihn an diesem Diens- Erfolgserlebnis auf internationaler
tagabend im Rückspiel im Estadio Bühne, sondern auch für den geSantiago Bernabürtigen Westbeu erwartet.
falen, der sich
S ER V IC E
„Wir
wissen
zeit seiner Kardoch,
was
riere als Spieler
Das Rückspiel zwischen Real Makommt: 90 000
unter anderem
drid und dem VfL Wolfsburg gibt
es live bei Sky. Anstoß ist um 20.45 Uhr.
Zuschauer, die
beim VfB LeipReal nach vorne
zig und Trainer
Die Champions League im
treiben.“ Darüalles hat erarLive-Ticker unter:
www.mz-web.de/ticker
ber müsse er
beiten müssen.
doch eigentlich
Und es könnte
gar nicht reden.
bei ihm unge„Zu Null zu spielen wird ahnte Glücksgefühle wie nach dem
nicht einfach“, fügt der Pokalsieg in Berlin auslösen. Un51-Jährige mit einem vergessen, wie sich der fünffache
verschmitzten Grin- Familienvater im vergangenen Jahr
sen an. „Wir sollten eine schwarze Kappe überstülpte,
für die eine oder an- auf der in Großbuchstaben das
dere Entlastung sor- Wort „King“ stand.
gen.“ Am besten
Hecking half damit ein bisschen
schießt der aktuelle mit, dass auch seine Verdienste
Bundesliga-Achte
entsprechend gewürdigt wurden.
noch ein Tor, um die Wie sagte der Trainer des Jahres
„sehr große Sen- 2015: „In Deutschland giltst du erst
sation“ zu als besonders, wenn du etwas gebewerkwonnen hast.“
stelligen,
Seine bodenständige Art
wie He- kam schon beim 1. FC
cking
Nürnberg ausgesprochen
es for- gut an, aber die öffentlimuche Wahrnehmung war
liert. mitunter eine andere.
Hecking fehle etwas für
die große Bühne, hieß
es. Manche zeichneten
vom zuvor in Verl, Lübeck, Aachen und Hannover tätigen Trainer ein
Bild, dass der Pragmatiker für einen großen
Klub nicht tauge. Im
Frankenland hat das
an ihm genagt, und
es war für den ohnehin im niedersächsischen Bad Nenndorf
beheimateten Familienvater Ende
2012 ein Glücksfall, dass sich
nicht der VfLAufsichtsratschef
Franci-
Dieter Hecking treibt seine Spieler vom VfL Wolfsburg am Spielfeldrand oft lautstark an und geht emotional mit.
FOTO: DPA
BASKETBALL
- Die Golden
State Warriors haben in der
nordamerikanischen Basketball-Liga NBA einen 20 Jahre
alten Rekord eingestellt. Der
Meister gewann bei den San
Antonio Spurs mit 92:86. Für
die Kalifornier war es der 72.
Saisonsieg. Genauso viele Partien hatten die Chicago Bulls
in der Spielzeit 1995/96 gewonnen. Das von Superstar Michael
Jordan angeführte Team beendete damals die Saison mit einer
Bilanz von 72:10-Siegen. Golden
State hat am Mittwoch im Heimspiel gegen Memphis Grizzlies
die Chance, alleiniger NBA-Rekordhalter zu werden.
FUSSBALL
FUSSBALL
GEWICHTHEBEN
SAN ANTONIO/DPA
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
Langer bei seiner 33. Masters-Teilnahme bis zum Finaltag wie noch
zu seinen besten Zeiten gebändigt
hatte, raubte dem Routinier mit all
seinen Tücken am Sonntag die
kleine Chance auf das dritte Grüne
Jackett. „Wenn man auch nur einen
halben Meter zu kurz oder zu lang
spielt, ist das schon zu viel“, sagte
der Routinier, der hier 1985 und
1993 gewonnen hatte. Mit einer
79er-Runde auf dem Par-72-Kurs
war Langer letztendlich chancenlos. Mit insgesamt 294 Schlägen
lag er am Ende elf Schläge hinter
dem
Überraschungs-Sieger
Danny Willett,
der den Siegerscheck über 1,8
Millionen Dollar einheimste.
Der Engländer
Bernhard Langer
spielte sich in
FOTO: DPA
einen Rausch
und fing noch
US-Golfer Jordan Spieth ab. „Worte
können meine Gefühle und Emotionen nicht beschreiben“, sagte Willett, der erst vor knapp zwei Wo-
chen Vater eines Sohnes geworden
war: „Diese Woche... das ist alles so
verrückt, so surreal.“
Irgendwie unwirklich erschien
auch der Einbruch von Spieth, der
binnen weniger Minuten seine
Chancen auf die erfolgreiche Titelverteidigung verspielte. Nach neun
Löchern lag er mit fünf Schlägen
vorn. Nach Bogeys auf den Bahnen
zehn und elf folgten zwei Wasserschläge an der zwölf. „Das waren
miese Schwünge. Ich hoffe, dass
ich das nie wieder erleben muss“,
sagte der entthronte Texaner.
Skybüßt den
exklusiven
Statusein
Kartellamt gibt Rahmen
für TV-Rechte vor.
FRANKFURT (MAIN)/SID/DPA/MZ
Schluss mit „Alle Spiele, alle Tore“
bei nur einem Anbieter: Das Bundeskartellamt hat grünes Licht für
den milliardenschweren TV-Poker
der Deutschen Fußball Liga (DFL)
gegeben und dabei das Monopol
des Abo-Senders Sky gekippt. Allerdings ist die künftig vorgeschriebene Regel, nach der die
Live-Rechte nicht komplett an einen Bieter gehen dürfen, ein Kompromiss - für den Fan könnte sich
nur etwas ändern, wenn er via Internet schaut.
Eine Milliarde Euro pro Saison?
„Solange nur ein Inhaber der LiveRechte am Markt ist, birgt dies die
Gefahr, dass der Innovationswettbewerb, insbesondere der von internetbasierten Angeboten, beschränkt wird“, sagte Andreas
Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, am Montag. Bisher werden sämtliche Partien der Bundesliga und 2. Liga live vom Pay-TVSender Sky gezeigt. „Wir haben
Wert gelegt auf
Regelungen, die
sicher stellen,
dass im Ergebnis mehr als ein
einziger Bieter
die Live-Rechte
erwirbt“,
so
Mundt.
Die DFL will Andreas Mundt
FOTO: DPA
am Dienstag in
Frankfurt
(Main) die Ausschreibung der verschiedenen Rechtepakete erläutern. Zusammen mit dem Geld für
die Auslandsrechte erhoffen sich
die Liga-Macher für die Rechteperiode 2017/18 bis 2020/21 einen Erlös, der pro Saison die Eine-Milliarde-Euro-Grenze knackt.
Konkret werden die Interessenten auf verschiedene Pakete des
dann aufgeteilten Spieltages bieten
können. Beispielsweise könnte ein
Paket das Top-Spiel am Samstag
umfassen, das dann auf TV-Sender
A läuft. Die verbleibenden Partien
könnten dann auf Sender B live
übertragen werden.
Die ARD, bisher mit der „Sportschau“ Erstsender im Free TV,
rechnet auch für das frei empfangbare Fernsehen mit einem Wettbieten. „Bundesliga-Rechte sind eine
ausgesprochen interessante Ware.
Deshalb gehen wir davon aus, dass
es einen erheblichen Wettbewerb
geben wird“, sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres in
Berlin. Für seinen Sender habe die
Sportschau einen hohen Stellenwert. „Für uns ist sie ein wichtiger
Zuschauermagnet.“
Für Sky gibt es nur eine Chance:
Bietet nur ein Sender, also Sky, für
alle Pakete des Live-Spieltages im
TV, greift die „Online-Lösung“. Mit
der soll ein Konkurrenzangebot
mit ausgewählten Spielen - von insgesamt 306 - im Internet geschaffen werden. Der Markteinstieg für
neue Rechteinhaber, beispielsweise US-Riese Amazon, scheint so
deutlich einfacher.
Pakete mit bis zu 102 Spielen
Die Bonner Wettbewerbshüter sehen es „als ausreichend an, wenn
künftig, je nachdem, ob alle Verbreitungswege oder nur die Internet- und Mobilfunkverbreitung
umfasst sind, zwischen 30 und 102
attraktive Bundesligaspiele zusammen zur Highlight-Berichterstattung von einem alternativen Bieter
erworben werden“.
In der englischen Premier
League hatte der Konkurrenzkampf zwischen zwei Pay-TV-Sender zu einem Mega-Vertrag geführt, der den Klubs ab der kommenden Saison 3,2 Milliarden Euro
pro Spielzeit einbringt. In Deutschland sind es in der kommenden
Saison 673 Millionen aus der nationalen und 162 Millionen aus der
Auslandsvermarktung. Sky, bisher
eine Art Bundesliga-Monopolist,
zahlt rund 80 Prozent der nationalen Einnahmen.
REGIONALSPORT
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
SCHACH
Hergisdorfer
müssenjetzt
wiederzittern
Ergebnisse überraschen
in der Bezirksklasse.
- In der Bezirksklasse
Schach endete die Saison mit mehreren überraschenden Resultaten.
Dadurch gab es noch einmal gehörig Bewegung in der Schlussplatzierung der abstiegsbedrohten
Mannschaften. Leidtragender des
letzten Spieltages war der SSV Hergisdorf, der nach der 1,5:6,5-Niederlage gegen die bereits als Staffelsieger
feststehende
zweite
Mannschaft des SV Sangerhausen
noch auf den neunten und somit
vorletzten Platz abrutschte. In Abhängigkeit der Auf- und Abstiegsregelungen in den oberen Ligen
wird sich noch entscheiden, ob
Hergisdorf ein Relegationsspiel um
den Klassenerhalt bestreiten muss.
EISLEBEN/MZ
Nur Lingslebe holt einen Sieg
Im erwartet schweren Spiel gegen
die favorisierten Rosenstädter gelang Falko Lingslebe ein beachtlicher Sieg für Hergisdorf, während
Andreas Frauendorf remis spielte.
Mit einem überraschenden 6:2
beim Tabellenzweiten, der Reserve
der Schachfreunde Hettstedt, konnte sich der SV Wansleben noch auf
den sicheren siebten Platz verbessern. Gegen die stark ersatzgeschwächt antretenden Hettstedter,
die unter anderem zwei Bretter
nicht besetzten, gewannen Manfred Weise, Gerhard Schuster und
Steffen Thieme ihre Partien. Für
ein Remis sorgten zudem Jens
Aschenbach und Nico Heidenreich.
Bischofrode unterliegt unerwartet
Für Grün-Weiß Bischofrode endete
die Saison mit einer nicht erwarteten 3,5:4,5-Niederlage gegen die
abstiegsbedrohte fünfte Mannschaft des USV Halle und verhalf
dem Gegner somit zum Sprung aus
der Abstiegszone. Im Schlussklassement nehmen die Grün-Weißen
den sechsten Platz ein. Bischofrode
errang durch Werner Hörold und
Kay Schwarzbach Siege. Für ein
Remis sorgten Ralf Thonig, Dirk
Kramer und Christian Pagenhardt.
Romonta Amsdorf hatte zum Abschluss mit der dritten Mannschaft
der Hettstedter Schachfreunde
gleichzeitig den Tabellenletzten zu
Gast und mühte sich zu einem
4,5:3,5-Sieg. Neben einem kampflosen Punkt am dritten Brett konnten auch Gerd Dammköhler, Dietmar Hollik und Torsten Kraus ihre
Partien gewinnen. Den wichtigen
halben Punkt zum Mannschaftssieg steuerte Jörg Morgenstern bei.
Alle Ergebnisse und entsprechende
Abschlusstabellen der Ligen mit
Mansfelder Beteiligung finden Sie auf
dieser Seite im „Zahlenspiegel“.
SCHACH
DasletzteDerby
endetmitRemis
- 4:4 endete das
Kreisderby der Bezirksliga Schach
zwischen Eintracht Quenstedt und
dem Klostermansfelder SC in der
neunten und letzten Runde. Während KSC so Platz zwei verteidigte,
rutschte Eintracht auf Platz vier ab.
Schnell entwickelten sich spannende Partien. Nach einem Unentschieden von Andreas Tepper gegen Gerhard Arnold konnte Frank
Kuberkiewicz Quenstedt in Führung bringen. Durch Remis von
Christiane Soska (Ralf Malzahn),
Werner Vopel (Wolfgang Strauß)
und Detlef Jordan (Ricardo Würzberg) wurde der knappe Vorsprung
verteidigt. Dann erzielte Steffen
Simm durch konzentriertes Angriffsspiel für Klostermannfeld den
Ausgleich. Die Entscheidung musste so an den Spitzenbrettern fallen.
Hier erwiesen sich die Klostermansfelder als stark genug, alle
Gewinnversuche der Quenstedter
abzuwehren. Werner Hobusch (gegen Dirk Bujak) und Gernot Wurzler (Andreas Ripka) kamen jeweils
über Unentschieden nicht hinaus.
QUENSTEDT/MZ
ELN/HET DIENSTAG, 12. APRIL 2016
Beste Abwehr ist zerfallen
Verbandsligist Fichte Erdeborn kassiert zu Hause gegen Schlusslicht
HSG Wolfen eine schmerzhafte Niederlage.
HANDBALL
VON WERNER BAUERSCHÄFER
WANSLEBEN/MZ - Was für eine Demütigung in der Seefeldhalle, der
Heimstätte der Erdeborner Handballer. Die Männer um Kapitän Patrick Höhne wurden am Sonnabend
vom Tabellenletzten HSG Wolfen in
einer recht torreichen Begegnung
beim 34:36 überraschend in die
Schranken gewiesen. Der erhoffte
wie erwartete Sieg mit einem Torfestival fiel aus, wurde schmerzlich
verpasst. Ob die treuen Fans, Trainer oder Spieler des Vereins, der in
diesem Jahr sein 90-jähriges Handballjubiläum feiert, sie alle hatten
nach der Niederlage wohl eines gemeinsam: Frust.
Für den 60-minütigen kollektiven Blackout im gesamten Abwehrbereich gab es zunächst keine plausible Erklärung. Hammerschmidt
hatte vor dem Schlusslicht gewarnt. Denn vor zwei Wochen sorgte Wolfen für eine große Überraschung. Mit dem 26:20 über Jessen
feierte die HSG damals im 22.
Punktspiel den ersten Saisonsieg.
Und das zeigt, wie viel Ehrgeiz
und Moral in der verjüngten Mannschaft steckt, dass sie spielerisch
mehr drauf hat, als es der gegenwärtige Tabellenplatz aussagt. „Wir
wollen das Spiel von Beginn an mit
Respekt und hohem Einsatz zur
Freude unserer treuen Fans bestreiten und nicht nur mit halber
Kraft den Sieg holen. Wenn wir die
WoIfener unterschätzen, gerät so
ein Spiel schnell aus dem Ruder
und geht verloren“, so Erdeborns
Coach vor dem Anpfiff. Das wollten
die Höhne, John und Co. vor den
heimischen Fans verhindern. Der
Platz in der Spitzengruppe der Verbandsliga sollte weiter gefestigt
werden. Bis auf die verletzten
Christopher Gunkel und Robin Michak sowie Andreas Ebeling hatte
Hammerschmidt da alles an Deck.
Die Wolfener erwischten einen
Traumstart, lagen zunächst mit 4:1
(5.) Toren vorn. Und schon hier
zeigte sich in den Anfangsminuten,
dass die bisher beste Abwehr der
Verbandsliga, nämlich die der Erdeborner, überhaupt nicht im Bilde
war, keine Einstellung zum Angriffsspiel der Gäste fand. Hepp,
Höhne, Rothe und Christian John
brachten die Fichte später 5:4 (8)
nach vorn. Erdeborn spielte jetzt
auf Augenhöhe. Die 12:11-Führung
besorgten im Tempogegenstoß 'Daniel Jahn (4) sowie Christian John
(3) aus dem Rückraum. Beim 12:13
hatte dann auch Erdeborns Trainer
Hammerschmidt
genug
des
Schlechten in seiner Abwehr gesehen und nahm nach 9:40 Minuten
eine Auszeit. Diese hatte aber wenig gefruchtet. Höhne erzielte zwar
HANDBALL
Bezirksklasse Männer
Reichardtswerben - Fichte Erdeborn II 40 : 17
SG Spergau II – Fichte Erdeborn II 64 : 33
1. SG Spergau II
16 576: 439 27: 5
2. Reichardtswerben 16 461: 350 26: 6
3. SG Dieskau II
16 462: 395 20: 12
4. HC Burgenland III 16 439: 444 18: 14
5. SV Frankleben II 16 406: 410 17: 15
6. Langenbogen II
16 422: 437 17: 15
7. Weißenfelser HV II 16 490: 472 16: 16
8. Bad Lauchstädt II 16 349: 416 8: 24
9. Fichte Erdeborn II 16 344: 484 6:26
10. TSV Großkorbetha 16 367: 469 5:27
Bezirksliga
SV Helbra - PTSV Halle
0,5:7,5
Teutschenthaler SC - SG Sennewitz 4,0:4,0
Weißenfels - Naumburger SV III
3,5:4,5
WSG Halle - SV Merseburg III
5,0:3,0
Quenstedt - Klostermansfeld
4,0:4,0
1. PTSV Halle
14: 4 49,0
2. Klostermansfelder SC
13: 5 39,5
3. WSG Halle-Neustadt
11: 7 42,5
4. Eintracht Quenstedt
11: 7 37,0
5. Teutschenthaler SC
10: 8 34,0
6. SG Sennewitz
9: 9 23,0
7. Roland Weißenfels
8:10 34,0
8. Naumburger SV III
5:13 31,0
9. SV Helbra
5:13 27,5
10. SV Merseburg III
4:14 31,5
Bezirksklasse Nord
SSV Hergisdorf - SV Sangerhausen II 1,5:6,5
Romonta Amsdorf - SF Hettstedt III 4,5:3,5
SF Hettstedt II - SV Wansleben
2,0:6,0
GW Bischofrode - USV Halle V
3,5:4,5
WSG Halle-N. II - SV Sangerhausen III 2,0:6,0
1. SV Sangerhausen II
17: 1 55,5
2. SV Sangerhausen III
15: 3 43,5
3. SF Hettstedt II
13: 5 42,0
4. WSG Halle-Neustadt II
10: 8 35,0
5. Romonta Amsdorf
9: 9 35,0
6. SG GW 90 Bischofrode
6:12 35,0
7. SV Wansleben
6:12 30,5
8. USV Halle V
6:12 28,5
9. SSV Hergisdorf
5:13 30,0
10. SF Hettstedt III
3:15 25,0
Bezirksklasse Süd
Teutschenthal II - Naumburg IV
3,0:5,0
USV Halle IV - Reideburger SV III
7,0:0
Roland Weißenfels II - Granschütz II 4,0:4,0
1. USV Halle IV
2. PTSV Halle II
3. VfB 07 Lettin
4. Reideburger SV III
5. SV Roter Turm Halle
6. Reideburger SV IV
7. Naumburger SV IV
8. GW Granschütz II
9. Roland Weißenfels II
10. Teutschenthaler SC II
KEGELN
Im Angriff ist es für Christain John und die Erdeborner mit 34 Treffern gut gelaufen. Aber die Abwehr hat sich gegen
Wolfen als Schweizer Käse entpuppt.
FOTO: JÜRGEN LUKASCHEK
mit einem schönen Treffer von der
rechten Außenbahn den 13:13-Ausgleich (21.), doch danach ging in Erdeborns Abwehr fast nichts mehr.
Ob der löchrigen und nur halbherzig zupackenden Deckung gab es
auf den Rängen nur Kopfschütteln,
Schulterzucken und Frust. Mit einem 6:0-Lauf innerhalb sechs Minuten lagen die Wolfener 19:13
vorn. Rothe, Höhne und Hepp erzielten die Tore zum 16:21-Halbzeitstand. Nach dem Wiederanpfiff
schien es so, als habe Trainer Hammerschmidt in der Pause die richtigen Worte besonders fürs Abwehrverhalten seiner Sieben gefunden.
Mit dem Spiel nach vorn, abgesehen von einigen technischen Fehlern, konnte er wohl zufrieden
sein. Christian und Daniel John,
Hepp, Michel Hammerschmidt, Rothe sowie Höhne strahlten viel Torgefahr aus. Die Fichte nahm mit
großem Elan im Angriff die Verfolgung auf. Mit guten Angriffsaktionen und spektakulären Treffern
war man beim 26:27 (44.) erstmals
dran. Wolfen blieb aber vorn, weil
die Erdeborner Abwehr weiterhin
viel zu passiv stand und gegen die
Wolfener Rückraumschützen nicht
energisch genug heraustrat oder
versuchte, die Weitwürfe zu blocken. Nur gut, dass sich Keeper
Sven Schmeißel, der vor der Pause,
genau wie Benjamin Eube fast keine Hand an den Ball bekam, sich
jetzt enorm steigerte. Bei den Stationen 28:29 (46), 29:30 (54.) sowie
31:32 (55.) war die Fichte dran, ehe
der in der Schlussphase der stark
spielende Youngster Daniel John
den 32:32-Ausgleich warf. Christian John erzielte den 33:33-Gleichstand (57.). Im Tempogegenstoß
warf Daniel John das 34:34 (58.).
Unaufmerksamkeiten in Erdeborns Abwehr nutzten die Gäste
noch zu zwei Toren zum 34:36Endstand. Normalerweise müssen
34 erzielte Treffer für einen Erfolg
reichen. Aufgrund einer schwachen Abwehrleistung diesmal jedoch nicht. Enttäuscht verließen
am Sonnabend nicht nur die 185
Zuschauer die Halle in Wansleben.
Erdeborn: Schmeißel, Eube - Hepp (6), D. John
(7), Ch. John (7), Höhne (4), Hammerschmidt (5),
Rothe (5), Schülbe, F. Ebeling, Kargut, Pretscherno
Männer nutzen in der Kreisoberliga ihren Heimvorteil gegen Einheit.
EISLEBEN/MZ - Am vorletzten Spieltag der Kreisoberliga Männer hat
Rot-Weiß Großörners Zweite als Tabellenführer sein Heimrecht gegen
Einheit Sangerhausen genutzt und
damit die vier Punkte Vorsprung
gegenüber Wolferodes Dritter gehalten. Auch dieses Team hat zu
Hause gewonnen. Dort gastierte
Ederslebens Erste, die zwar geschlossen, aber zu schwach agierte. Wacker Wallhausen war in
Gerbstedt bei der Zweiten des KSV
überfordert. Nur Kai Schmidt und
Christian Hofmann mit Bestleistung konnten die Bahn auskosten.
Gerbstedts
Zweite
abgeben.
Schlusslichter der Kreisoberliga
sind nun punktgleich Wacker Wallhausen und Einheit Sangerhausen.
Biesenrode spielt ganz stark
Sehr stark kegelte Aufsteiger Biesenrode beim Abschlussturnier der
Kreisliga Männer in Helfta und gewann mit 3090 Holz. Stedtens
Zweite folgte auf Platz zwei mit 39
Kegeln weniger. Platz drei belegte
Rot-Weiß Polleben in gehörigem
Abstand zu Stedten. Die Plätze vier
bis sechs blieben für die Zweite des
VfB Sangerhausen, Empor Sangerhausen und Benndorfs Zweite. Die
Turnierbestleistung erzielte der
Biesenröder Andreas Hufenhäuser
mit 568 Holz gleich in der ersten
Runde. Nur Matthias Hufenhäuser
kam zum Schluss mit einem Holz
weniger dicht heran. Die Zweite
des TSV Benndorf hat den Klassenerhalt in der Staffel 1 nicht geschafft, steigt ab in die Kreisklasse.
Helbra und Gerbstedt tauschen
Allstedt gewann das Rückspiel gegen Aufbau Sangerhausen ohne
Probleme und schickte die Gäste
ohne Punkte auf den Heimweg. Die
fünfte Partie fand in Holdenstedt
statt, wo die Zweite des KSC auf
Helbras Erste traf und sich dabei
strecken musste. Gewonnen hat
Holdenstedt dennoch und bleibt
erst einmal auf Platz sieben. Helbra musste den dritten Platz an
ZAHLENSPIEGEL
SCHACH
Großörner behauptet den Spitzenplatz
KEGELN
15
Jens Buttenberg (rechts) hat beim Abschlussturnier der Kreisliga mit Benndorf
den Klassenerhalt nicht gepackt.
FOTO: JÜRGEN LUKASCHEK
Alle Ergebnisse und Einzelresultate
des Wochenendes finden Sie in der
Rubrik „Zahlenspiegel“.
18: 0
14: 2
12: 4
10: 8
9: 7
7: 9
6:12
5:13
5:13
0:18
58,5
39,5
41,5
37,0
32,0
29,5
31,0
29,0
25,5
19,5
Kreisoberliga Männer
KSC Holdenstedt II - SV Helbra 2986:2956
Holdenstedt: Marco Böttger 506, Lothar
Knauth 494, Jürgen Beck 531, Roland Regel
514, Robert Fischer 472, Marc Dennstedt 466
Helbra: Horst Hubka 446, Rainer Behm 497,
Steffen Westphal 500, Lars Wagner 479, Andreas Janowsky 540, Manfred Konkolewski
494
SSV Wolferode III - Edersleben 3162:2930
Wolferode: Marcel Selle 537, Dirk Walter
464, Tobias Selle 528, Uwe Bock 524, Kenny
Grohs 588, Christopher Finzel 521
Edersleben: Holger Sebicht 490, Uwe Ehrich
474, Volkmar Scheibchen 493, Holger Günther 490, Christian Leopold 490, Christian
Gottschalk 493
KSV Gerbstedt II - Wallhausen
3138:2895
Gerbstedt: Marcel Schönburg 517, Erhard
Hense 543, Karsten Schönburg 538, Jens
Groer 518, Lutz Born 532, Gerd Slupetzki 490
Wallhausen: Kai Schmidt 501, Gunter Focke
423, André Klose 449, Christian Hüttl 485,
Andreas Hüttl 479, Christian Hofmann 558
Allstedt - Aufbau Sangerhausen 3031:2890
Allstedt: Christian Mann 544, Markus Mann
473, Mario Getschmann 506, Martin Solle
470, Ralf Hutterer 495, Thomas Räuber 543
Sangerhausen: Wolfgang Pietsch 478, Helmut Grund 512, Achim Duttke 411, Frank Walter 509, Dierk Ehrhardt 470, Heiko Ehrhardt
Rot-Weiß Großörner II - SV Einheit 2912:2733
Großörner: Thomas Richter 459, Christoph
Schild 484, Thomas Michael 516, Klaus
Prchala 459, Frank Kullmann 478, Heiko Krause 516
Sangerhausen: Bernd Grubbe 479, Steffen
Moser 479, Tim Wagemann 431, Rainer Burghardt 442, Burghardt 450, Jochimsen 452
Kreisliga Jugend
Aufbau Eisleben – Holdenstedt 1754:1649
Eisleben: Norman Kretschmar 449, Celina
Matthias 353, Vanessa Kuhnt 459, Freya
Buchholz 493
Holdenstedt: Pascal Krug 402, Maximilian
Agthe 416, Tristan Patzelt 474, Raphael-Tobias Belau/Daniele-René Kiebel 357
Kreisliga Männer, Staffel 1, Abschlussturnier in Helfta: 1. SG Biesenrode 3090 (Andreas Hufenhäuser 568, Bennet Kühne 471,
Frank Schmidt 516, Christian Schmidt 455,
Ferry Weßlin 513, Matthias Hufenhäuser 567)
2. KSV Romonta Stedten II 3051 (Thomas
Künzer 476, Christian Weinhold 518, Andreas
Kalfa 534, Peter Siegler 499, Steffen Eisenschmidt 489, Thomas Schneider 535)
3. Rot-Weiß Polleben 2960 (Peter Kleemann
510, Andreas Wieprecht 466, René Sido 464,
Wilfried Maleika 502, Jens Drenkmann 505,
Mike Tiller 513)
4. VfB Sangerhausen II 2939 (Karl-Heinz Beyer 459, Harald Grüneberg 523, Gerhard Müller 511, Niklas Heise 435, Lars Dettler 505,
Dirk John 506)
5. KSV Empor Sangerhausen 2930 (Nino Arnold 467, Holger Döring 450, Jürgen Schmidt
507, Horst Hahn 497, Eberhard Zeughardt
496, Ronald Dulz 513)
6. TSV Benndorf II 2925 (Antje Pfeiffer 464,
Günter Hickl 538, Joachim Zeuch 433, Jens
Buttenberg 502, Gerd Graupner 537, Matthias Ratajczak 451)
Kreisklasse Männer, Staffel 1
Holdenstedt III - Mansfelder SV II 1966:1780
Holdenstedt: D. Heidenreich 470, Pietschmann 458, A. Reis 499, L. Heidenreich 539
Mansfeld: René Mengdehl 398, Michael
Scheffler 490, Jürgen Helling 460, Uwe Vondran 432
Motor Eisleben - SV 1925 Helbra II 2016:1828
Eisleben: Michael Dienelt 521, Jürgen Thomas 520, Jürgen Kaiser 442, Andreas Wölfer
533
Helbra: Matthias Behrschmidt 450, Manfred
Jankowski 431, Hubert Günther 499, Klaus
Boesche 448
Brücken II - Sandersleben III
1937:1786
Brücken: C. Hager 458, Thomas Stoklas 499,
Jörg Hoehne 519, Andreas Korge 461
Sandersleben: Ingo Gerloff 423, Gerhard
Gillmann 386, Reiner Schöps 506, Lars Harborth 471
16
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
REGIONALSPORT
ELN/HET
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
FUSSBALL
IN KÜRZE
Derby in Kelbra
endet miteiner
Nullnummer
TISCHTENNIS
Riestedts Männer haben
Aufstieg schon gesichert
RIESTEDT/MZ - Jubel bei Alemania
Riestedt. Dank eines 9:6 im
Spiel der Bezirksliga Tischtennis gegen die Vertretung vom
Wernigeröder SV erspielte sich
das Team schon vor Saisonende
den Aufstieg in die Landesliga.
Leicht fiel den Gastgebern der
Erfolg gegen die Mannschaft
aus dem Harz allerdings nicht.
Die Riestedter lagen zwischenzeitlich 2:4 zurück und mussten
sich tüchtig strecken, um zum
6:6 auszugleichen. Dann aber
hatten die Gastgeber die besseren Nerven und siegten
schließlich verdient. „Am Ende
waren wir dann doch etwas abgeklärter und so war der Sieg
letztendlich auch verdient. In
dieser Saison war die Stärke
des Teams die mannschaftliche
Geschlossenheit“, so Alemanias
Tim Aschenbrenner beim Fazit.
Landesklassespiel erst
nach Pause turbulent.
VON SEVERIN BUHL
TURNEN
Beide Siegerpokale
bleiben in Hettstedt
- Beim diesjährigen Schulpokalwettkampf im
Geräteturnen der Grundschulen
wurde die Unesco-Projektschule
Hettstedt Pokalsieger vor der
Grundschule Großörner und
der Grundschule von Mansfeld.
Im Wettbewerb der Fünft- bis
Neuntklässler siegte der Gastgeber, das Alexander-und-Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasium in Hettstedt. Die Schülerinnen und Schüler des Martin-Luther-Gymnasiums Eisleben und der Mansfelder Sekundarschule folgten. Insgesamt starteten Freitag mehr als
140 Schülerinnen und Schüler.
HETTSTEDT/MZ
FUSSBALL
Gegen Ammendorfer hat
Romonta reichlich Mühe
- Amsdorfs Fußballdoldies gewannen am Freitagabend gegen Ammendorf
mit 4:3, nachdem sie schon 0:2
zurücklagen. Im Ammendorfer
Tor stand Stephan Bärwald,
sonst Co-Trainer der Amsdorfer
Verbandsligaelf. An ihm scheiterten die Gastgeber gleich
mehrfach. Marko Göbel gegen
Ende der ersten Halbzeit und
Thomas Dockhorn per Kopf (56.)
konnten ihn dann aber doch
überwinden. Jörn Adelt (64.)
mit Glück sowie Mario Denk
(68.) brachten Romonta dann
auf Siegkurs, ehe Ammendorf
später noch einmal verkürzte.
AMSDORF/MZ
TISCHTENNIS
6:8
Bezirksliga Herren
HTTC Wernigerode II - SpVgg Röblingen 6 : 9
BSC Siebigerode – Ballenstedter TTV
TTC Ilsenburg – MSV Hettstedt II
Alemania Riestedt – Wernigeröder SV
1. Alemania Riestedt 15 166: 61
2. MSV Hettstedt II 15 152: 75
3. TTC Wernigerode II 15 116: 110
4. TTC Ilsenburg
15 127:100
5. SpVgg Röblingen 15 104: 123
6. Ballenstedter TTV 15 97:132
7. TTV Wimmelburg 15 94:134
8. Wernigeröder SV 15 86:140
9. BSC Siebigerode 16 88:155
6:9
11 : 4
9:6
29: 1
24: 6
18:12
16:14
15:15
10:20
8:22
8:22
8:24
Bezirksklasse Herren
SVE Bennungen - SpVgg Röblingen II
3 : 11
1948 Schochwitz – MSV Hettstedt III 9 : 5
Klostermansfeld – Lok Sangerhausen 14 : 0
Bennungen – Klostermansfeld Mo., 19.00
1. Klostermansfeld 12 154: 14 24: 0
2. SpVgg Röblingen II 14 123: 73 23: 5
3. Riestedt II
13 115: 67 20: 6
4. SVE Bennungen 13 83: 99 14:12
5. Aufbau Eisleben 14 97: 99 13:15
6. Lok Sangerhausen 14 62:134 8:20
7. MSV Hettstedt III 14 60:136 4:24
8. 1948 Schochwitz 14 62:134 2:26
Kreisoberliga Herren
SG Stolberg - BSC Siebigerode II
5:8
SSV Eisleben – SG Dankerode
8:5
Ale. Riestedt III – SSV Ahlsdorf
8:2
BSC Blankenheim – SG Stolberg Mo., 20.00
1. Riestedt III
15 104: 67 22: 8
2. SSV Ahlsdorf
15 104: 72 20:10
3. Riestedt IV
15 97: 82 18:12
4. BSC Siebigerode II 15 100: 85 17:13
5. SG Stolberg
15 90: 88 15:15
6. TTV Sangerhausen 15 84: 87 15:15
7. SSV Eisleben
16 100: 94 15:17
8. SG Dankerode
15 85: 81 14:16
9. BSC Blankenheim 15 12: 120 0:30
Dankerode – Alemania Riestedt III Di.,19.30
SSV Ahlsdorf – Riestedt IV
Do.,19.00
Siebigerode II – TTV Sangerhausen Fr.,19.00
FOTO: KANDEL
Schützenhilfe auf dem Berg
FUSSBALL
Kreisligist Blankenheim trotzt der SG Osterhausen ein Remis ab.
VON RALF KANDEL
SANGERHAUSEN/MZ - Gleich zweimal
konnten Spieler, Trainer und Fans
des Kreisligisten Merkur Volkstedt
am Wochenende tief durchatmen.
Am Sonnabend zitterte sich die
Elf des Tabellenführers zu einem
knappen Erfolg gegen die SG
Mansfelder Grund, am Sonntag bekam sie unerwartete Schützenhilfe. Das Team vom Verfolger Osterhausen, in Kombination mit Aufbau Eislebens Zweiter, kam nämlich beim BSC Blankenheim nicht
über ein Unentschieden (1:1) raus.
Damit beträgt das Polster der
Volkstedter zum Tabellenzweiten
nun sechs Punkte. Allerdings haben sie bereits ein Spiel mehr absolviert. Aufstiegsberechtigt sind
am Ende der Kreisligasaison die
beiden Mannschaften, die auf den
Plätzen eins und zwei stehen.
In Volkstedt mussten die Zuschauer 88 Minuten warten, ehe
sie den ersten und zugleich einzi-
gen Treffer der Partie sahen. Felix
Plaha traf zum 1:0-Endstand. Weitaus mehr Farbe war im Spiel, denn
achtmal zückte Schiedsrichter Thomas Nolte hier den gelben Karton.
In Blankenheim fielen die Treffer
früher. Dort brachte Mike Model
den BSC nach 18 Minuten in Führung, Mathias Dietrich glich nach
36 Minuten für den Gast aus. Dabei
blieb es in der fairen Partie, in der
„Das 1:1 war
am Ende ein
gerechtes Ergebnis.“
Gerhard Muschak
BSC Blankenheim
Schiedsrichter Meinhard Liebau
mit einer Gelben Karten auskam.
„Das 1:1 war am Ende ein gerechtes Ergebnis. Man hat keinen
Unterschied zwischen beiden
Mannschaften gemerkt“, so Blankenheims Chef Gerhard Muschak.
Der Punkt bringt allerdings beide
Vertretungen nicht wirklich weiter.
Die Blankenheimer treten im
Kampf gegen den drohenden Abstieg auf der Stelle, die SG Osterhausen verliert den erhofften Meistertitel so langsam aus den Augen.
Auch der Tabellendritte Rohnetal
Wolferstedt musste sich mit einem
Unentschieden begnügen. 2:2 hieß
es in der Partie bei Rot-Weiß Polleben. Beide Treffer erzielte Ralph
Schulze für die Wolferstedter, die
wieder einmal ein Spiel nur zu
zehnt beendeten. Diesmal erwischte es kurz vor Ultimo Kevin Beyer
nach einer Unsportlichkeit gegenüber Schiedsrichter Frank Zahn.
Nur zwei Punkte weniger als die
auf Rang drei platzierten Wolferstedter hat derzeit Anhalt Sangerhausen aufzuweisen. Der Aufsteiger und Halbfinalist im Kreispokal
untermauerte seine starke Saison
jetzt mit einem 3:1-Auswärtserfolg
bei Blau-Weiß Ahlsdorf. Das kann
sich also durchaus sehen lassen.
Eisleber jagen Bestzeiten
ZAHLENSPIEGEL
Verbandsliga Damen
SSV Ahlsdorf - Aufbau Schwerz
Im-Duell zwischen Blankenheim und der SG Osterhausen ging es heiß her. Hier ein Zweikampf zwischen Yves Löben (BSC) und Christoph Stieber.
SCHWIMMEN
Lutherstädter bei zwei Wettkämpfen am Start.
NORDHAUSEN/MZ - Bei den Stadtmeisterschaften in Nordhausen
gingen neben fast 200 Sportlern
aus vier Bundesländern auch sechs
Mädchen vom Eisleber Schwimmverein ins Wasser. Dabei schaffte
die zehnjährige Leonie Siee die
meisten Bestzeiten, obwohl diese
nicht immer mit einer Medaille belohnt wurden. Über 50 Meter
Schmetterling war sie mit 43,66
Sekunden fast sieben Sekunden
schneller als bisher - Bronze. Kurz
danach schwamm sie über 50 Meter Rücken mehr als drei Sekunden
schneller. Hier bedeuteten 44,28
Sekunden gar eine Silbermedaille.
Charlotte Theres Bätz (Jahrgang
1998) gelang eine neue Bestzeit
über 100 Meter Rücken. Sie schlug
nach 1:21,72 Minuten fast sieben
Sekunden früher an als bisher. Das
bedeutete Platz eins und die Goldmedaille. Drei weitere Goldmedaillen gewann sie noch über 100 Meter Lagen und Freistil sowie über
50 Meter Freistil. Dreimal Bronze
und einmal Gold gab es für Karolin
Laue (2002). Sie holte sich Gold
über 50 Meter Brust. Die Bronzemedaillen sicherte sie sich über
100 Meter Lagen und über 50 und
100 Meter Freistil. Auf der Freistilsprintdistanz schaffte sie mit 33,78
Sekunden eine neue persönliche
KREISLIGA
Zwei Absteiger
Am Ende der Saison steigen
zwei Mannschaften aus der Kreisliga ab. „Ja, das steht fest. Sonst
hätten wir ja gar keinen sportlichen Wert in der Kreisliga mehr“,
so Staffelleiter Thomas Große aus
Augsdorf.
Bei der Anzahl der Aufsteiger
zur Kreisoberliga geht es weniger
konkret zu. Klar ist, dass die
Teams, die am Ende der Serie auf
den ersten beiden Plätzen zu finden sind, aufstiegsberechtigt
sind. Darüber aber, was passiert,
wenn eine dieser beiden Mannschaften verzichtet, wurde noch
keine Entscheidung getroffen.
„Das wird erst noch beim Spielausschluss diskutiert und dann
vom Präsidium beschlossen“, so
RAK
Große auf Anfrage der MZ.
KELBRA/MZ - Das dritte Derby der
Saison hat – ohne Elfmeterschießen – zum dritten Mal keinen Sieger gefunden. Zwei Wochen nach
dem Halbfinale im Kreispokal Fußball fielen zwischen dem SV Kelbra
und Eintracht Emseloh am 22.
Spieltag der Landesklasse 4 keine
Tore. Ein Remis, mit dem die Gäste
besser leben konnten, wie auch
Trainer Walther bestätigte: „Für
uns ist dieser Punkt in Ordnung.“
Vor allem in den ersten 25 Minuten entwickelte sich ein temporeiches, von vielen Zweikämpfen geprägtes Spiel mit zahlreichen
Chancen auf beiden Seiten. So
scheiterten Kelbras Jens Peter (7.
Minute) und Emselohs Marcel Merker (13. Minute) am Pfosten, dazu
verhinderten die Torhüter Hannes
Apitius (12., 34.) und Daniel Richter (15., 19.) mit guten Paraden einen Gegentreffer. „Zur Pause hätte
es auch 2:2 stehen können“, waren
„Das war nicht das,
was ich mir unter
Fußball vorstelle.“
Michael Walther
Trainer Emseloh
sich beide Trainer einig, allerdings
zeigte sich Kelbras Andreas Kundlatsch auch unzufrieden: „Es wäre
für uns sicher mehr drin gewesen.“
Dabei spielt der Kelbraer Trainer
vor allem auf die Schlussphase der
Partie an, als Toni Säcker (76.), Jaroslav Shikula und Paul Mietz mit
einer Doppelchance (80.) am starken Richter scheiterten und eine
Freistoßflanke von Nico Steinberg
an der Latte landete (85.). Davor
gab es jedoch nur wenig Fußball zu
sehen. Viele Zweikämpfe und
Fouls prägten das Geschehen im
zweiten Durchgang. Vor allem der
junge Schiedsrichter Brian Rätzke
stand immer wieder mit zögerlichen und nicht einheitlichen Entscheidungen im Blickpunkt der 72
Zuschauer. Die gelb-rote Karte gegen Michael Raev in der letzten Minute war aber wohl regelkonform.
Ansonsten fand Emseloh in Halbzeit zwei kaum mehr statt, was
auch Trainer Walther nicht entgangen war: „Das war nicht das, was
ich mir unter Fußball vorstelle.“
Mädchen machen
Sieg unter sich aus
Zum fünften Mal haben sich
Kinder zu einem Vergleich getroffen.
TURNEN
VON MARTINA BREHMER
- Kinder aus Mansfeld und Wittenberg bestritten am
Samstag am Pochwerk den mittlerweile fünften Turnvergleich zwischen den Lutherstädten Wittenberg und Mansfeld. Der Mansfelder Iven Sachse belegte mit 49,70
Punkten den zweiten Platz in der
Kinderklasse AK 8 und 9. In der
Kinderklasse 10 und 11 belegten
Max Luca Brauer (55,15) und Hannes Paselt (51,05) die Plätze eins
sowie zwei vor den Wittenbergern.
Bei den Jungen der Leistungsklasse LK 3 mussten die Mansfelder den Wittenberger Turnern den
Vortritt lassen. Hier belegten Maximilian Werg (56,25) und Paul Lorenz (53,90) die Plätze drei und
vier. Franz Neutag gewann in seiner Leistungsklasse mit 34,50
Punkten. Die Siegerehrung der
Jungen führten Jürgen Sachse (Vorstandsmitglied) und Axel Borchert
(Hauptkampfrichter) durch. Bei
den Mädchen der Kinderklasse 8, 9
gewann Lilly Thurm mit 50,50
Punkten vor Karoline Freya Kühne
MANSFELD/MZ
Die Eisleberin Patricia Wiebach beim Schmetterling.
Bestzeit. Den drei anderen
Schwimmerinnen aus der Lutherstadt gelangen keine neuen Bestzeiten. Aber: Eine Goldmedaille
und Bronzemedaille konnte Katja
Gleißner (1999) mit nach Hause
nehmen. Die gewann sie über 100
Meter Schmetterling sowie Rücken.
Zehn Mädchen und Jungen aus
der Lutherstadt starteten in Naumburg. In sehr guter Form war hier
wieder Hanna Fiedler (2008). Bei
drei Starts schaffte sie drei Bestzeiten und ließ jeweils das gesamte
Feld ihrer Altersklasse hinter sich.
Sogar fünf Goldmedaillen konnte
Renèe Sophie Privenau (2001) mit
nach Hause nehmen. Sie siegte
über 100 Meter Rücken, Brust,
Freistil und Lagen. Über 50 Meter
Schmetterling war sie außerdem
mit 32,76 Sekunden so schnell wie
noch nie zuvor. Auch Patricia Wiebach gehörte zu den Besten ihres
FOTO: PRIVAT
Jahrgangs. Viermal konnte sie ihre
Bestzeiten verbessern. Dafür gab
es dreimal Gold und einmal Silber.
Ihren größten Sprung schaffte sie
über 100 Meter Rücken mit 1:28,08
Minuten. Mit dieser Zeit steigerte
sie sich um gut fünf Sekunden, was
ihr die Silbermedaille einbrachte.
Bei den Jüngsten im Eisleber Team
gab es ebenfalls Bestzeiten und
Medaillen. So konnte sich Lea Beier (2008) über einmal Silber und
einmal Bronze freuen. Eine ihrer
zwei Bestzeiten schwamm sie über
50 Meter Freistil. Hier war sie mit
49,73 Sekunden um gut sechs Sekunden schneller als bisher und
belegte hinter ihrer Trainingskameradin Hanna Fiedler den zweiten Platz. Bei den Jungen gelang
Gordon Kockert (2007) bei jedem
seiner drei Starts auch eine neue
Bestzeit. Zweimal wurde er dafür
mit einer Bronzemedaille belohnt.
mit 47,70 Punkten und Amelie
Apelt mit 47,30 Punkten. Amelie
Klaus und Joyce Sonntag belegten
die Plätze vier und fünf. In der
Leistungsklasse LK4 der Jahrgänge
2002 und 2003 belegte Emily Baier
den zweiten Platz und konnte sich
damit gegen vier weitere Wittenbergerinnen durchsetzen. In der
gleichen Leistungsklasse der Jahrgänge 2004 und 2005 sicherte sich
Wittenberg die ersten beiden Plätze vor Lea Sophie Höppner, die hier
einen hervorragenden dritten Platz
belegte. Die Plätze vier und sechs
gingen an Alina Kunze und Anna
Stelzer. In den Altersklassen 10
und 11 sowie 12 und 13 turnten die
Mansfelder Mädchen ohne Wittenberger Konkurrenz, aber dennoch
unter hohen Anforderungen. Hier
siegte Ondira Freier vor Nele Breternitz und Angelina Scheffler (10,
11). In der AK 12 und 13 gewann
Lara Tomljanovic vor Elise Weiß
und Irene Bittner. Die Siegerehrung der Mädchen wurde durchgeführt von Peter Zimmermann (Vorstandsmitglied) und Corinna Behrschmidt als Hauptkampfrichterin.
WIRTSCHAFT
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
FRANKREICH
E-Autos statt
Atomstromaus
Fessenheim?
Stilllegung der Anlage
in deutschem Interesse
VON THORSTEN KNUF
- Der Oberrhein
zwischen Basel und Straßburg ist
ein wunderbares Fleckchen Erde.
Wäre da nicht das uralte Atomkraftwerk im elsässischen Fessenheim. Seit fast 40 Jahren liefert die
Anlage direkt an der deutschen
Grenze Strom. Fessenheim ist das
älteste in Betrieb befindliche Akw
Frankreichs. Es gilt als Schrottmeiler und tickende Zeitbombe. Staatspräsident
François Hollande hat die
Stilllegung versprochen. Die
Frage ist nur,
wann das geschieht. Während DeutschSégolène Royal
land nach und
FOTO: DPA
nach aus der
Atomkraft aussteigt, wollen die Franzosen davon
nichts wissen. Selbst Pannen-Reaktoren wie Fessenheim haben noch
viele Fans. Natürlich geht es dabei
auch um Jobs.
Nun aber kommt Bewegung in
die Sache. Fessenheim wird zum
deutsch-französischen Industrieprojekt: Auf dem Kraftwerksgelände könnte nach dem Ende der
Stromproduktion ein Zentrum für
Elektro-Mobilität entstehen. Frankreich bemüht sich darum, eine Fabrik des Elektroauto-Herstellers
Tesla anzusiedeln. Eine Alternative
wäre, ein Werk für den Bau von
Elektroauto-Batterien der neuesten
Generation zu errichten. „Ich habe
die Deutschen gebeten, dass wir
gemeinsam daran arbeiten, den
Standort zu entwickeln. Sie sind
einverstanden“, sagt die französische Umweltministerin Ségolène
Royal.
Beim deutsch-französischen Ministerrat in der vergangenen Woche im lothringischen Metz vereinbarte Royal mit ihrer deutschen
Kollegin Barbara Hendricks sowie
den beiden Wirtschaftsministern
Sigmar Gabriel und Emmanuel
Macron, das Projekt länderübergreifend voranzutreiben. Hendricks sagt: „Wir wünschen uns,
dass Fessenheim so schnell wie
möglich vom Netz geht. Wir sehen
es als gemeinsame Aufgabe, zu
überlegen, welche zukunftsfähigen
Alternativen es für die Arbeitsplätze
im
deutsch-französischen
Grenzgebiet geben kann.“
Am Atomkraftwerk hängen rund
2 000 Jobs. Die Pariser Regierung
will bis Sommer ein Dekret zur
Stilllegung erlassen. Damit ist aber
noch nicht klar, wann die beiden
Reaktoren abgeschaltet werden.
FESSENHEIM/MZ
VW-Bosse bestehen auf Boni
AUTOKONZERN
Handwerk lehnt weitere
Plakette ab
- Der Handwerkstag Sachsen-Anhalt, die
Dachorganisation des Handwerks, lehnt die von den Umweltministern geforderte zusätzliche, blaue Plakette für
Fahrzeuge ab. „So wird durch
die Hintertür die Einführung
neuer Verbotszonen vorbereitet“, sagte Hans-Jörg Schuster,
der Präsident des Handwerkstages. In der Konsequenz müssten selbst junge Diesel-Nutzfahrzeuge stillgelegt werden.
MAGDEBURG/MZ
WOLFSBURG/MZ - Bei Volkswagen
wird heftig um die millionenschweren Boni der Top-Manager
gestritten. Doch dabei geht es um
weit mehr als um Geld. Wir erläutern, wie sich die Akteure beim
Kampf um die Macht im Konzern
positionieren.
Warum sind die Boni
ein Streitthema?
Die Manager in der Führungsetage
um Vorstandschef Matthias Müller
haben ganz besondere Arbeitsverträge. Ihr Grundgehalt ist relativ
niedrig, dafür können die flexiblen
Komponenten – die sogenannten
Boni - extrem hoch sein. Sie können fast 90 Prozent der Gesamtbezüge ausmachen. Für Müllers Vorgänger Martin Winterkorn kamen
so über mehrere Jahre hinweg jeweils mehr als 15 Millionen Euro
zusammen.
2
Wie berechnen
sich die Boni?
Sie sind an den wirtschaftlichen
Erfolg des Konzerns (Gewinn, Umsatz, Absatz), aber auch an weichere Faktoren wie Kundenzufriedenheit gekoppelt. Und die Boni werden nicht nur für das zurückliegende Jahr, sondern für die vergangenen vier Jahre gezahlt. In jedem Arbeitsvertrag sind die Formeln für
die Berechnung der flexiblen Bezahlung detailliert festgelegt. Die
Manager haben also ein Anrecht
auf diese Zahlungen, die wegen der
zuletzt großen geschäftlichen Erfolge extrem hoch ausfallen. Am
Montag diskutierte das sechsköpfige Präsidium des Aufsichtsrats,
wie mit den Boni umgegangen werden kann. Ohne greifbares Ergebnis. Klar ist, der Aufsichtsrat kann
die Zuschläge nicht so einfach
streichen, das geht nur im Konsens
mit den Managern. Ansonsten würden die Führungskräfte ihre vertraglich zugesicherten Ansprüche
gerichtlich durchsetzen.
3
Wer hat diese Regelungen
genehmigt?
Der Aufsichtsrat. Auch die Arbeitnehmer in dem Kontrollgremium
haben Ja gesagt. Betriebsratschef
Bernd Osterloh hat in der Vergangenheit die hohen Zahlungen für
Winterkorn sogar mehrfach und
mit Vehemenz gerechtfertigt.
4
Warum dann jetzt
der Ärger?
Mit dem Abgasskandal hat sich
vieles verschoben. Auf den Konzern kommen in den nächsten Jahren finanzielle Belastungen von
vermutlich mehr als 30 Milliarden
MEISTER UND TECHNIKER
Gabriel will Gebühren für
Ausbildung abschaffen
gelten: „Fairness im Wettbewerb
ist keine Einbahnstraße.“
Die deutsche Stahlindustrie hat
einen heftigen Aderlass hinter
sich. Ende 2015 arbeiteten in der
Branche nach Angaben der Wirtschaftsvereinigung Stahl rund
86 000 Menschen - 1980 waren es
noch 288 000 gewesen. Gleichzeitig hat sich die Produktivität
enorm erhöht. Denn die Rohstahlerzeugung ist seitdem nur leicht
von 43,8 Millionen auf zuletzt
42,7 Millionen Tonnen gesunken.
Mit einem Marktanteil von 2,6 Prozent liegt Deutschland auf Platz
sieben in der Welt. Fast die Hälfte
des Stahls wird inzwischen in China gefertigt.
Der größte deutsche Hersteller
ist Thyssenkrupp mit einer Jahresproduktion von zuletzt 12,4 Millionen Tonnen. Nummer zwei ist der
Luxemburger Weltmarktführer ArcelorMittal, gefolgt von Salzgitter,
Saarstahl und Dillinger Hütte.
- Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel
(SPD) hat sich für eine Abschaffung der Gebühren für die Meister- und Technikerausbildung
ausgesprochen. Mit einer Abschaffung der Gebühren könne
wieder eine Gleichberechtigung
zur akademischen Ausbildung
geschaffen werden, sagte Gabriel am Montag bei der Eröffnung der Baumaschinenmesse
Bauma in München.
MÜNCHEN/DPA
Auf die VW-Belegschaft dürften harte Einschnitte zukommen.
Euro zu. Müller hat von einer existenziellen Krise gesprochen. Die in
den vergangenen Jahren gezahlten
Prämien, die an alle Mitarbeiter
gingen, sollen heftig gekürzt werden. Betriebsrat, IG Metall und als
Großaktionär das Land Niedersachsen – vertreten durch Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sind der Ansicht, dass deshalb die
enorm hohen Bonuszahlungen für
den Vorstand nicht ins Bild passen:
Der Vorstand soll nach außen und
nach innen ein Zeichen setzen,
dass man in der Krise solidarisch
mit der Belegschaft ist und Verzicht übt. Weil sagte am Wochenende, es gehe nicht nur um Schadensbegrenzung, sondern auch um Moral. VW müsse wieder ein Vorzeigeunternehmen auch in wirtschaftlicher Hinsicht werden.
5
Wie reagieren
die Vorstände?
Nach Angaben von Insidern sind
einige Manager bereit, auf Geld zu
verzichten – auch nur mit ihren
teils millionenschweren Grundgehältern würden sie gut über die
Runden kommen. Andere beharren auf der vertraglich vereinbarten Gesamtsumme. Müller soll einen Kompromiss vorgeschlagen
haben: Absenkung der Vergütung
um rund ein Drittel. Vertretern der
Arbeitnehmerseite soll das aber
nicht Verzicht genug sein.
6
Wann wird eine
Entscheidung fallen?
Bis zum 28. April muss wohl es eine Einigung geben. Dann will der
Autobauer seine Jahresbilanz vorstellen.
7
Welche Rolle spielt
der Betriebsrat?
Er spielt eine zentrale Rolle. Betriebsratschef Bernd Osterloh
muss es auch darum gehen, sicher
zu stellen, dass die Belegschaft
weiter hinter ihm steht. Deshalb
muss er mit Vehemenz dafür
kämpfen, dass auch der Vorstand
auf Geld verzichtet, wenn die Belegschaft auf Geld verzichtet.
8
Gibt es weitere
Konfliktpunkte?
Der eigentlich zentrale Konflikt ist
der Umbau der Kernmarke VW, die
für die Hälfte aller Produktionsstandorte des Konzerns steht. Seit
Wochen schwelt ein Konflikt zwischen Osterloh und Markenchef
Herbert Diess. Der Manager war
vor einem Jahr von BMW gekommen, um die unterdurchschnittliche Rendite bei VW – noch nicht
einmal drei Prozent Gewinn gemessen am Umsatz – zu verdoppeln. Diess will die Produktivität
um zehn Prozent steigern. Arbeitnehmervertreter werfen Diess vor,
dass er den Abgasskandal nutzen
will, um seine Umbaupläne nun
durchzupeitschen.
9
Wie kann die Marke VW
effizienter werden?
Das geht nicht ohne Arbeitsplatzabbau. Der Betriebsrat will dafür
aber nur die normale Fluktuation
und Altersteilzeit akzeptieren. Das
reicht aber nach Ansicht von Insidern bei weitem nicht – schon allein weil das Durchschnittsalter in
vielen Fabriken relativ niedrig ist.
Im Wolfsburger Stammwerk liegt
Minister Gabriel bekundet Solidarität.
- Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat
den Beschäftigen der kriselnden
Stahlindustrie den Rücken gestärkt. Sicherheit für die Arbeitsplätze sei genauso wichtig wie der
Klimaschutz, sagte der SPD-Chef
am Montag auf einer Kundgebung
von Arbeitern vor der Zentrale von
Thyssenkrupp Steel Europe in
Duisburg. Eine Konsolidierung der
Stahlbranche sei keine Frage nur
für Deutschland, fügte er hinzu.
Die IG Metall hatte am Montag
bundesweit zu einem Aktionstag
unter dem Motto „Stahl ist Zukunft“ aufgerufen. Die Gewerkschaft befürchtet, dass die Schwerindustrie durch zunehmende Billigimporte aus China und schärfere
Klimaschutzauflagen der Europäischen Union in ihrer Existenz bedroht werden könnte. Gabriel forderte, der Handel mit China müsse
fair sein und es müssten für alle
die gleichen Rahmenbedingungen
VERKEHR UND UMWELT
VON FRANK-THOMAS WENZEL
1
17
IN KÜRZE
Trotz des Abgasskandals fordern viele Manager die Zahlungen ein.
Stahlindustrie kämpft
um ihren Bestand
DUISBURG/RTR/DPA
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
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FOTO: DPA
es bei 43 Jahren. Experten gehen
zugleich davon aus, dass in Wolfsburg ein bedeutender Teil der Arbeitsplätze ersatzlos wegfallen
könnte, ohne dass Produktion und
Verwaltung beeinträchtigt würden.
10
Wie könnte eine Lösung
aussehen?
Der Konzern teilte am Montag immerhin mit, dass über „standortsichernde Maßnahmen“ in deutschen Werken für die Zeit bis 2025
verhandelt werden soll. Gleichwohl
mussten in den vergangenen Monaten etwa 1 000 Leiharbeiter in
verschiedenen deutschen Werken
gehen – nicht in Wolfsburg. Da
könnte noch mehr kommen. Osterloh geht es vor allem um Jobs in der
Stammbelegschaft. Von Analysten
wurden auch neue Arbeitszeitmodelle ins Gespräch gebracht. Es
gibt keine Entlassungen, aber stattdessen Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich; das drückt die
Kosten. Diese Diskussion könnte
sich aber noch Monate hinziehen.
Es geht hier um einen Kampf um
die Macht im Konzern. Der Betriebsrat will seine extrem starke
Position verteidigen.
11
Was steht im VW-Konzern
noch an?
Die Debatte kann man auch als
Auftakt der Tarifverhandlungen
bei Volkswagen für 115 000 Beschäftigte in Deutschland lesen,
die nach einem Haustarifvertrag
bezahlt werden. Die Arbeitnehmer
fordern fünf Prozent mehr Geld –
auch kein Pappenstiel angesichts
der Krise. Die Verhandlungen beginnen am 26. April.
BACKWAREN
Dresdner Stollenbäcker
Quendt ist tot
- Der Gründer des
größten Herstellers von Dresdner Christstollen, Hartmut
Quendt (Foto), ist tot.
Das bestätigte sein Sohn
Matthias
Quendt am
Montag.
Hartmut
Quendt hatte
aus einem
heruntergewirtschafteten Dauerbackwarenkombinat mit der
Herstellung von Russisch Brot
1991 die Dr. Quendt Backwaren
GmbH gemacht. Später kam
die Produktion von Dresdner
Christstollen hinzu. 2014 übernahm die Lambertz-Gruppe die
Mehrheit an Dr. Quendt. FOTO: DPA
DRESDEN/DPA
FLUGVERKEHR
Lufthansa bringt mehr
Passagiere ans Ziel
- Die Lufthansa befördert mehr Passagiere. Die Zahl der Fluggäste
sei im März um vier Prozent
auf 8,4 Millionen gestiegen,
teilte die Lufthansa am Montag
mit. Der größte Airline-Konzern
Europas bot allerdings auch
mehr Tickets an: Die Kapazitäten stiegen in dem Monat vor
allem dank einer massiven Ausweitung des Flugverkehrs bei
der neuen Günstigtochter Eurowings um 6,8 Prozent.
FRANKFURT (MAIN)/RTR
18
WIRTSCHAFT
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
IN KÜRZE
HARTGELD
Neuartige Münze kommt in Umlauf
MÜNCHEN/DPA - Eine fälschungssichere Fünf-Euro-Münze (Foto)
hat Bayerns Finanzminister
Markus Söder (CSU) am Montag
in München vorgestellt. Ein
blauer Kunststoffring um den
Kern soll Fälschern das Leben
schwer machen. Die erste Charge dieser zwei Millionen FünfEuro-Münzen soll ab Donnerstag als Sammleredition in Umlauf
gehen. Der bayerische Finanzminister verspricht sich von der
neuen Technologie auch Aufträge aus dem Ausland für das
Hauptmünzamt in München, das die neue Münze in Zusammenarbeit
mit dem Amt in Baden-Württemberg entwickelt hat.
FOTO: DPA
TIERSCHUTZ
Peta zeigt Schlachthof
Weißenfels an
WEISSENFELS/MZ - Die Tierschutzorganisation Peta hat nach eigener Aussage Anzeige gegen
TELEFON-TARIFE
Ortsgespräche
Zeit ct/min Vorwahl Anbieter
0-7
7-19
19-24
0,1 0 10 28
0,96 0 10 28
0,88 0 10 97
Sparcall
Sparcall
01097tele
Auf Grund der technischen Umstellung kann es
sein, dass oben aufgeführte Anbieter derzeit noch
nicht in allen Ortsnetzen verfügbar sind. Tarife gelten für Gespräche innerhalb der eigenen Vorwahl.
Ferngespräche
0-7
7-12
12-19
19-24
0,1
0,86
0,89
0,88
0 10 28
01 00 52
01 00 52
0 10 97
Sparcall
01 00 52
01 00 52
01097tele
Mobilfunk deutschlandweit vom Festnetz
0-24
2,09 01 00 11 01 00 11
2,49 0 10 45 0 10 45
Anbieter mit günstigeren Tarifen als die Deutsche
Telekom. Alle Anbieter mit Tarifansage. Die Anbietervorwahl vor die komplette Telefonnummer setzen. Abrechnung erfolgt im Minutentakt. Keine
Anmeldung. Preisänderungen der Anbieter nach
Redaktionsschluss sind möglich. Alle Angaben
ohne Gewähr. Hotline für Fragen rund um billige
Telefontarife an teltarif.de: 0900-1330100 (1,86
Euro pro Min.)
Quelle: www.teltarif.de
den Schlachthof in Weißenfels
erstattet. Man habe die Verantwortlichen der B & C Tönnies
Zerlegebetrieb GmbH am Freitag
bei der Staatsanwaltschaft Halle
angezeigt, sagte Sophie Nouvertné von Peta am Montag. Laut
Peta werden in dem Betrieb und
zahlreichen anderen Schlachthöfen in Deutschland die Tiere
vor der Tötung mit Kohlenstoffdioxid betäubt, obwohl dies von
der Bundesregierung als tierschutzwidrig eingestuft sei.
TARIFRUNDE
Metaller weisen Angebot
der Arbeitgeber zurück
DÜSSELDORF/RTR - Die IG Metall
hat in den Tarifverhandlungen
der Metall- und Elektroindustrie
ein erstes Angebot der Arbeitgeber als „Unverschämtheit“
zurückgewiesen. Bewege sich
die Gegenseite nicht, stünden
die Zeichen mit Auslaufen der
Friedenspflicht Ende April auf
Warnstreiks, sagte der Verhandlungsleiter der IG Metall in Nordrhein-Westfalen, Knut Giesler,
am Montag in Düsseldorf. Die
Arbeitgeber boten eine Lohnerhöhung von 1,2 Prozent an.
Die Gewerkschaft fordert plus
fünf Prozent.
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
Steueroasen sollen
ausgetrocknet werden
FINANZEN
Kritiker sehen in Schäubles Plan nur heiße Luft.
Zudem sagte er zu, die Datenbanken Nichtregierungsorganisationen und Fachjournalisten zu öffnen. Allerdings pocht er darauf,
„dass diese Nichtregierungsorganisationen und Journalisten die Ergebnisse ihrer Recherchen auch
den zuständigen Behörden zur Verfügung stellen. Dies lehnt das internationale Recherche-Netzwerk
ab, das die zwielichtigen PanamaGeschäfte enthüllt hat. Zur Begründung verweist es darauf, seinen Informanten schützen zu müssen.
VON MARKUS SIEVERS
BERLIN/MZ - Steuerhinterzieher
müssen sich auf eine dauerhafte
Verfolgung ihrer Straftaten einstellen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will als Konsequenz aus der Aufdeckung von
Briefkastenfirmen in Panama die
Anforderungen für die Verjährung
solcher Delikte verschärfen. Künftig soll die Verjährungsfrist von
derzeit bis zu zehn Jahren grundsätzlich erst beginnen, wenn ein
Steuerpflichtiger seine Finanzanlagen im Ausland gemeldet hat.
Dies ist Teil eines Zehn-PunktePlans, den Schäuble am kommenden Wochenende in Washington
seinen internationalen Kollegen
vorstellen möchte. In dem Papier
schlägt er vor, auch an anderer
Stelle mehr mit Strafen zu arbeiten. So sollen Aufsichtsbehörden
stärker mit Sanktionen gegen das
Fehlverhalten von Unternehmen
vorgehen können. Bisher scheitert
dies oft am Nachweis eines persönlichen Verschuldens. Zudem müssen die Firmen laut den Ankündigungen künftig mehr dafür tun, die
Verantwortlichen zur Verantwortung zu ziehen.
Mehr Druck auf Panama
Es sei zwar schon vieles erreicht
worden in den vergangenen Jahren, sagte der Finanzminister am
Montag in Berlin. Doch seine Initiative ziele darauf, den Spielraum für
Steuerhinterzieher weiter einzuschränken. Dafür will die Bundesregierung den Druck auf Panama
erhöhen. Sie droht dem Land in
dem Zehn-Punkte-Plan mit Konse-
Banken pflichten Minister bei
Finanzminister Schäuble
FOTO: DPA
quenzen, sollte es sich nicht rasch
am automatischen Informationsaustausch beteiligen. Rund 100
Staaten haben bisher zugesagt,
dies zu tun. Sie müssen damit ausländischen Behörden mitteilen,
was auf ihren Konten passiert. Laut
Schäuble gehe es jetzt darum, die
wenigen verbliebenen Verweigerer
in diesen Informationsaustausch
einzubinden. Kern des Programms
ist die Einführung eines Registers,
das für alle Unternehmen einschließlich der Briefkastenfirmen
die Hintermänner benennen soll.
Damit setzt die Bundesregierung
die vierte Geldwäsche-Richtlinie
der EU um. Zusätzlich möchte Minister Schäuble erreichen, dass die
Register international besser vernetzt werden.
Unterstützung sagten die privaten
Geldhäuser zu. Der bisherige Verbandspräsident Jürgen Fitschen,
lange einer der Chefs der Deutschen Bank, versicherte: „Dem
kann man nur beipflichten.“ Die
beabsichtigten Meldepflichten seien auch im Sinne der Banken.
Kritik kam dagegen vom Netzwerk Steuergerechtigkeit und dessen internationalen Verband Tax
Justice Network. Dessen Experte
Markus Meinzer erklärte, die zehn
Punkte enthielten beinahe nur heiße Luft. Erfolgversprechend sei lediglich die Absicht, die Bedingungen für eine Verjährung zu verschärfen. Populistisch und irreführend sei es, allein auf Panama einzudreschen. „Die USA beteiligen
sich ebenfalls nicht am internationalen Informationsaustausch und
stellen ein viel größeres Problem
dar.“ Auch der grüne Finanzpolitiker Gerhard Schick meinte, es reiche nicht, mit dem Finger auf Panama zu zeigen. Deutschland müsse
endlich die Defizite im eigenen
Land angehen.
BANKENANALYSE
Katerstimmung
indeutschen
Geldhäusern
VON STEFAN SAUER
BERLIN/MZ - Die deutschen Banken
haben schon bessere Zeiten gesehen. Skandale haben dem Ansehen
der Branche geschadet. Hinzu
kommt die wachsende Konkurrenz
digitaler Bezahldienste. Niedrige
Zinsen sowie gestiegene Anforderungen an Eigenkapital und Risikovorsorge drücken ebenfalls aufs
Geschäft. Und nun auch noch der
Skandal um die Panama-Papers.
Das trifft auch die altehrwürdige
Berenberg-Bank, deren Chef HansWalter Peters am Sonntag als neuer Präsident des Bundesverbands
deutscher Banken (BdB) eingeführt
wurde. Kaum im Amt, sah sich Peters mit Vorwürfen konfrontiert,
Berenberg habe bei Mossack Fonseca Briefkastenfirmen für ihre
Kunden gekauft.
Entsprechend befindet sich die
Stimmung im Keller. Einer aktuellen Umfrage der Unternehmensberatung Ernst & Young unter deutschen Kreditinstituten zufolge
blickt die Branche ziemlich pessimistisch auf die Zukunft. Für die
kommenden zwölf Monate rechnen
40 Prozent der deutschen Bankmanager mit einer deutlich schlechteren Geschäftsentwicklung Im Gegenzug wollen viele Häuser Stellen
streichen. Sechs von zehn befragten Managern gaben an, im eigenen Unternehmen Arbeitsplätze
abzubauen. Nur jede siebte Bank
plant, zusätzliche Jobs zu schaffen.
Immerhin scheinen sich die
Geldhäuser ihrer eigentlichen Aufgaben zu besinnen: Nämlich die
Wirtschaft mit Geld zu versorgen.
Die Hälfte der befragten Manager
gab an, die Kreditvergabe an kleinund mittelständische Unternehmen in den kommenden sechs Monaten zu lockern.
Die aktuelle Börse
Weiter auf Erholungskurs
Dow Jones - Nach schwacher Eröffnung
haben sich die Kurse am deutschen Aktienmarkt zum Wochenauftakt weiter erholt. Der DAX gewann 0,6 Prozent auf
9.683 Punkte. „Die Angst vor einer Deflation lässt weiter nach“, sagt ein Händler. Neue chinesische Daten deuteten
auf eine Stabilisierung der Preise und
damit auch der chinesischen Währung
hin. Und auch der weiter anziehende Ölpreis trieb das Deflationsgespenst in
den Hintergrund. Besonders gefragt
waren deshalb - wie in ganz Europa rohstoffnahe Aktien und die Titel der
Banken.
WEITERE INDEX-WERTE
Stand: 20:00 Uhr
Frankfurt M-Dax
Frankfurt Technology All Share
Frankfurt S-Dax
Hongkong Hang Seng
London FTSE 100
New York Nasdaq Composite
Paris CAC 40
Tokio Nikkei 225
Wien ATX
Zürich SMI
DAX
Adidas NA
Allianz SE vNA /e
BASF NA /e
Bayer NA /e
Beiersdorf
BMW St /e
Commerzbank
Continental
Daimler NA /e
Deutsche Bank NA /e
Deutsche Börse NA
Deutsche Post NA /e
Deutsche Telekom NA /e
E.ON NA /e
Fresenius Med. Care St.
Fresenius SE&Co /e
HeidelbergCement
Henkel Vz.
Infineon NA
Linde
Lufthansa vNA
Merck
Münchner Rück vNA /e
ProSiebenSat.1
RWE St.
SAP SE /e
Siemens NA /e
ThyssenKrupp
Volkswagen Vz. /e
Vonovia SE
Div.
1,50
6,85
2,80
2,25
0,70
2,90
3,25
3,25
0,75
2,10
0,85
0,50
0,50
0,78
0,44
0,75
1,31
0,20
3,15
1,00
7,75
1,60
1,00
1,10
3,50
0,15
4,86
0,74
11.4.
20162,75
1903,97
8751,47
20444,18
6200,12
4868,33
4312,63
15751,13
2246,61
7751,58
11.4.
102,35
139,65
64,11
102,05
76,53
74,79
7,73
184,20
60,50
14,00
71,31
24,30
15,16
8,46
78,21
63,51
74,31
98,48
12,38
123,50
14,03
76,39
175,45
45,11
11,88
67,42
89,39
19,14
106,40
32,31
+/- in %
– 0,04
– 0,29
+ 0,44
+ 0,39
– 0,07
+ 0,36
+ 0,22
– 0,44
+ 0,24
– 0,84
(Xetra)
+/- in %
– 0,63
+ 0,54
+ 1,62
+ 0,29
– 0,46
+ 0,66
+ 3,16
+ 1,21
+ 1,48
+ 0,07
– 0,52
+ 1,04
+ 0,36
+ 2,30
– 0,03
+ 0,24
– 0,15
+ 0,13
– 0,20
+ 1,69
+ 1,30
– 0,27
+ 0,37
+ 0,21
+ 1,98
– 0,13
+ 0,16
+ 2,55
+ 2,36
+ 0,42
/e = Euro-Stoxx-50 Werte
M-DAX
Aareal Bank
Airbus Group (NL) /e
Alstria Office
Aurubis
Axel Springer SE
Bilfinger
Brenntag NA
Covestro
CTS Eventim
DMG Mori
Dt. EuroShop NA
Dt. Pfandbriefbank
Dt. Wohnen Inh.
Dürr
Evonik Industries
Fielmann
Fraport
Fuchs Petrolub Vz.
GEA Group
Gerresheimer
Hann. Rückvers. NA
Hella
HOCHTIEF
Hugo Boss NA
Div.
1,20
1,20
0,50
1,35
1,80
2,00
0,90
0,40
0,55
1,30
0,44
1,65
1,00
1,60
1,35
0,77
0,70
0,75
4,25
0,77
1,90
3,62
11.4.
29,62
56,32
12,50
41,22
50,50
38,64
51,18
33,11
30,50
41,60
41,15
8,71
27,80
64,80
26,38
67,03
52,72
38,50
41,74
70,18
101,15
34,66
111,10
56,47
(Xetra)
+/- in %
+ 0,82
– 2,21
– 0,08
+ 1,59
+ 0,30
+ 1,42
+ 0,24
+ 1,16
– 0,02
+ 0,73
– 0,31
+ 0,15
– 1,42
+ 0,25
+ 2,25
+ 0,27
+ 0,63
+ 0,04
– 1,21
+ 0,41
+ 0,60
+ 1,24
– 0,40
+ 0,30
DAX
+ 60,73 (+ 0,63 %)
G
M-DAX
9682,99
g
– 7,76 (– 0,04 %)
20162,75
Philips Elec. (NL)
Safran (FR)
Sanofi S.A. (FR)
Schneider Electr. (FR)
Soc. Générale (FR)
St. Gobain (FR)
Telefónica (ES)
Total (FR)
Unibail-Rodamco (FR)
UniCredit (IT)
Unilever N.V. (NL)
Vinci (FR)
Vivendi (FR)
STOXX-50
–––– Dax –––– 38-Tage-Ø –––– 200-Tage-Ø
–––– M-Dax –––– 38-Tage-Ø –––– 200-Tage-Ø
TOPS DAX
G
Commerzbank
ThyssenKrupp
Volkswagen Vz.
E.ON NA
RWE St.
11.4.
7,73
19,14
106,40
8,46
11,88
%
+ 3,16
+ 2,55
+ 2,36
+ 2,30
+ 1,98
11.4.
102,35
71,31
76,53
76,39
12,38
%
– 0,63
– 0,52
– 0,46
– 0,27
– 0,20
FLOPS DAX
g
Adidas NA
Deutsche Börse NA
Beiersdorf
Merck
Infineon NA
Jungheinrich
K+S NA
Kion Group
Krones
KUKA
Lanxess
LEG Immobilien
Leoni
Metro St.
MTU Aero Engines
Norma Group
Osram Licht
Rheinmetall
Rhön-Klinikum
RTL Group (LU)
Salzgitter
STADA vNA
Steinhoff Intern. (NL)
Ströer SE & Co.
Südzucker
Symrise
TAG Immobilien
Talanx
Wacker Chemie
WINCOR NIXDORF
Zalando
TEC-DAX
ADVA Optical Net.
Aixtron SE NA
Bechtle
Cancom
Carl Zeiss Meditec
CompuGroup Med.
Dialog Semic. NA (UK)
Drägerwerk Vz.
Drillisch
EVOTEC
freenet NA
GFT Technologies
Jenoptik
MorphoSys
Nemetschek
Nordex SE
Pfeiffer Vacuum
QIAGEN (NL)
RIB Software
Sartorius Vz.
Siltronic
SLM Solutions Group
SMA Solar Technol.
1,04
0,90
0,55
1,25
0,40
0,50
1,96
1,20
1,00
1,45
0,75
0,90
0,30
0,80
3,50
0,20
0,66
1,65
0,40
0,25
0,75
0,50
1,25
1,50
-
79,90
19,29
49,60
103,10
90,77
41,80
83,70
29,27
28,34
81,46
47,08
45,42
67,00
28,06
72,64
24,86
36,05
5,59
55,77
15,10
58,88
12,06
29,25
76,79
52,35
29,21
– 0,13
+ 1,98
– 0,90
+ 0,10
– 2,04
+ 0,36
– 0,92
+ 1,33
+ 2,14
– 0,20
– 0,49
+ 1,26
+ 0,30
+ 0,11
+ 0,06
+ 2,96
– 0,29
+ 0,09
– 0,52
+ 2,06
– 0,34
± 0,00
– 0,68
– 0,01
+ 0,02
+ 2,20
(Xetra)
Div.
1,20
0,50
0,38
0,35
1,39
1,70
1,50
0,25
0,20
0,40
2,65
0,16
1,52
-
11.4.
10,09
4,48
89,81
42,29
29,00
36,66
34,25
59,67
35,59
3,39
25,96
21,14
14,25
48,53
44,19
23,27
97,00
19,88
9,59
222,75
17,00
25,85
45,16
+/- in %
– 1,75
+ 1,24
– 0,56
– 1,61
– 0,96
– 0,61
– 2,02
+ 1,46
– 0,46
+ 1,29
+ 0,41
– 0,42
+ 2,00
+ 2,38
+ 0,11
+ 0,22
+ 0,17
+ 0,10
+ 0,87
– 2,58
+ 4,01
+ 3,52
– 0,38
E-STOXX 50
DOW JONES
TEC-DAX 30
G
G
g
(20:00)
+ 12,25 (+ 0,42 %)
2924,23
+ 83,14 (+ 0,47 %)
17660,10
– 3,47 (– 0,21 %)
1631,82
EURO ($)
GOLD ($)
ROHÖL ($)
G
G
G
± 0,00 (+ 0,24 %)
1,139
+ 16,37 (+ 1,32 %)
1255,595
Software
STRATEC Biomed.
Süss MicroTec NA
Telefonica Deutschl.
United Internet NA
Wirecard
Xing NA
S-DAX
Adler Real Estate
ADO Properties (LU)
Amadeus Fire
BayWa vNA
Bertrandt
Biotest Vz.
Borussia Dortmund
Braas Monier (LU)
Capital Stage
CeWe Stiftung
comdirect bank
Deutsche Beteilig.
Deutz
DIC Asset
ElringKlinger NA
Ferratum Oyj (FI)
Gerry Weber Int.
GfK SE
Grammer
Grenkeleasing
Hamborner Reit
Hamburger Hafen
Hapag-Lloyd
Heidelberger Druck.
Hornbach Hold.
Hypoport
Indus Hold.
Klöckner & Co. SE NA
Koenig & Bauer
KWS SAAT
PATRIZIA Immob. NA
Puma SE
Rational
SAF Holland (LU)
Schaeffler
Scout24
SGL Carbon SE
Sixt SE St.
Stabilus (LU)
TAKKT
Tele Columbus
TLG Immobilien
+ 0,72 (+ 1,72 %)
42,61
0,50
0,70
0,24
0,60
0,13
0,92
33,47
43,40
9,46
4,63
43,71
34,00
167,90
Div.
3,37
0,80
2,45
0,22
0,05
0,30
0,15
1,55
0,40
1,00
0,07
0,35
0,55
0,05
0,75
0,65
0,75
1,10
0,39
0,52
0,77
1,20
0,20
3,00
0,50
6,80
0,27
1,20
0,32
0,25
11.4.
11,18
30,28
64,22
30,40
99,80
16,23
4,03
23,37
7,16
59,40
9,80
24,56
4,18
8,23
22,51
23,30
12,56
33,81
35,73
184,80
9,71
13,29
16,20
1,87
55,00
57,88
42,90
8,74
32,22
292,00
22,48
193,90
463,70
10,66
13,36
30,65
9,03
48,22
43,69
16,60
9,37
18,87
– 1,30
+ 1,44
– 0,32
± 0,00
– 1,02
+ 0,74
– 0,97
(Xetra)
+/- in %
– 0,58
+ 0,08
– 0,83
– 0,16
+ 1,43
– 0,64
– 1,35
– 0,79
+ 0,59
+ 1,02
+ 1,71
– 1,15
– 0,76
+ 1,38
+ 3,47
+ 1,53
+ 2,53
+ 2,30
– 1,35
+ 0,33
+ 1,69
+ 1,14
– 1,49
– 0,69
+ 0,46
+ 0,31
– 1,27
+ 1,31
– 0,72
– 0,68
– 3,23
– 0,05
– 0,87
+ 2,11
+ 1,60
+ 0,99
+ 3,59
+ 0,25
+ 0,90
+ 0,61
+ 1,63
+ 0,83
TOPS M-DAX
G
Salzgitter
Evonik Industries
Zalando
Metro St.
Südzucker
11.4.
24,86
26,38
29,21
28,34
15,10
%
+ 2,96
+ 2,25
+ 2,20
+ 2,14
+ 2,06
11.4.
56,32
90,77
27,80
41,74
83,70
%
– 2,21
– 2,04
– 1,42
– 1,21
– 0,92
FLOPS M-DAX
g
Airbus Group
KUKA
Dt. Wohnen Inh.
GEA Group
LEG Immobilien
Vossloh
VTG
Wacker Neuson SE
Washtec
WCM
Wüst. & Württ.
Zeal Network (UK)
zooplus
0,45
0,50
1,65
0,50
0,70
-
MITTELDEUTSCHE AKTIEN
Carl Zeiss Meditec
Dt. Eff. u. Wech.Bet.
Funkwerk
Geratherm Medical
GK Software
Halloren Schokoladenf.
Hyrican
Intershop
Jenoptik
Probiodrug
publity
Sachsenmilch
Verbio Vereinigte Bio.
VITA 34
Volkswagen St.
EURO-STOXX-50
Air Liquide (FR)
Anh.-Busch Inbev (BE)
ASML Hold. (NL)
AXA (FR)
Banco Santander (ES)
BBVA (ES)
BNP Paribas (FR)
Carrefour (FR)
Danone (FR)
Enel (IT)
Engie (FR)
Eni (IT)
Essilor Internat. (FR)
Generali (IT)
Iberdrola (ES)
Inditex (ES)
ING Groep (NL)
Intesa Sanpaolo (IT)
L’Oréal (FR)
LVMH (FR)
Nokia (FI)
Orange (FR)
Div.
0,38
0,25
0,10
0,04
0,20
2,00
0,11
0,10
0,15
4,80
58,00
27,30
13,97
37,21
3,07
17,96
44,00
121,60
11.4.
28,84
1,75
2,30
11,69
40,39
7,05
5,00
1,37
13,91
21,75
35,66
4426,00
8,02
4,75
121,90
+ 0,38
– 1,44
– 0,18
+ 3,29
+ 0,33
– 0,22
+ 4,63
– 0,04
+/- in %
– 1,86
+ 2,70
+ 5,26
+ 2,55
– 0,79
– 0,21
± 0,00
– 1,87
+ 0,07
– 1,15
+ 5,10
± 0,00
+ 0,16
+ 5,56
+ 0,91
ohne Deutschland
Div.
2,55
1,60
0,70
0,95
0,05
0,08
1,51
0,68
1,50
0,14
0,50
0,40
1,03
0,60
0,03
0,26
0,24
0,07
2,70
1,35
0,14
0,20
11.4.
95,40
105,91
87,86
20,04
3,75
5,52
42,59
24,16
60,93
3,75
13,59
12,97
106,31
12,60
5,85
28,57
10,40
2,35
154,85
144,75
5,18
14,38
+/- in %
+ 0,94
– 0,79
– 0,39
+ 0,75
+ 1,41
+ 1,53
+ 1,60
+ 2,70
– 0,70
+ 1,46
+ 2,02
+ 2,24
– 1,00
+ 1,53
+ 1,16
– 0,27
+ 2,50
+ 3,07
+ 0,10
– 1,03
– 2,50
+ 0,77
ABB NA (CH)
AstraZeneca (UK)
Barclays PLC (UK)
BP PLC (UK)
Brit. Am. Tobacco (UK)
BT Group (UK)
Credit Suisse NA (CH)
Diageo (UK)
GlaxoSmithKline (UK)
HSBC Hold. (UK)
Imperial Tobacco (UK)
Lloyds Bank.Group (UK)
National Grid (UK)
Nestlé NA (CH)
Novartis NA (CH)
Novo-Nordisk AS B (DK)
Prudential (UK)
Reckitt Benckiser (UK)
Richemont (CH)
Rio Tinto (UK)
Roche Hold. GS (CH)
Royal Dutch Shell A (UK)
UBS Group (CH)
Unilever plc. (UK)
Vodafone Group (UK)
Zurich Insurance Grp (CH)
US AKTIEN
3M
American Express
AT&T
Boeing
Caterpillar
Chevron Corp.
Cisco Systems
Coca Cola
Disney Co.
Dow Chemical
DuPont
Exxon Mobil
General Electric
Goldman Sachs
Home Depot
IBM
Intel
Johnson&Johnson
JP Morgan Chase
McDonald’s
Merck & Co.
Microsoft
Mondelez Intern.
Nike
Pfizer
Procter & Gamble
Travelers Comp.
United Technologies
Verizon
VISA Inc.
Wal-Mart Stores
INVESTMENTFONDS
0,80
0,60
2,85
0,56
1,22
1,24
0,40
0,61
4,85
0,12
0,30
0,57
1,00
23,95
59,24
74,18
52,89
31,54
38,82
9,38
40,14
236,53
3,16
39,56
64,81
18,44
+ 0,02
+ 0,73
– 0,63
+ 0,36
+ 2,51
+ 1,92
+ 0,42
+ 0,18
+ 0,22
+ 2,73
+ 0,15
– 0,29
+ 1,04
ohne Euro-Stoxx-50
Div.
1,31
0,04
0,10
1,05
0,04
0,23
0,23
0,21
0,49
0,02
0,15
2,25
2,70
6,40
0,36
0,50
1,60
0,74
8,10
0,47
0,23
0,04
-
11.4.
17,14
52,01
1,95
4,45
52,96
5,41
12,21
24,15
18,44
5,29
47,98
0,82
12,50
64,70
66,20
49,26
16,32
86,50
55,09
25,74
223,29
21,78
13,45
41,09
2,86
184,58
+/- in %
+ 0,40
– 0,65
+ 4,73
+ 0,61
+ 1,04
– 1,19
+ 1,37
– 0,07
+ 0,87
+ 1,83
+ 0,41
+ 1,24
+ 0,02
– 3,05
– 0,12
– 0,99
– 1,23
+ 1,73
– 0,39
+ 3,12
+ 0,17
+ 1,21
– 0,13
+ 1,38
+ 0,56
+ 1,35
Div.
1,11
0,29
0,48
1,09
0,77
1,07
0,26
0,35
0,71
0,46
0,38
0,73
0,23
0,65
0,69
1,30
0,26
0,75
0,44
0,89
0,46
0,36
0,17
0,16
0,30
0,66
0,61
0,64
0,57
0,14
0,50
11.4.
146,86
52,04
33,63
112,60
65,99
83,82
24,39
41,00
84,87
44,21
55,72
73,45
26,98
132,39
117,74
131,33
28,15
95,60
51,51
112,31
48,42
48,20
37,09
51,25
28,18
72,82
100,99
90,00
45,47
68,62
59,57
+/- in %
± 0,00
– 1,03
– 1,24
+ 0,31
+ 0,55
+ 0,35
+ 0,51
+ 0,02
+ 1,04
– 0,55
+ 0,52
+ 0,23
+ 0,01
– 0,63
+ 0,52
+ 0,44
+ 1,25
+ 0,09
+ 1,18
+ 0,11
– 0,62
+ 0,01
+ 0,66
– 2,01
– 1,03
– 0,13
– 0,06
+ 0,40
– 0,85
+ 0,33
– 0,36
11.4.
Ausschüttung
AGI GmbH Adifonds A
0,41
AGI GmbH Adiverba A
1,02
AGI GmbH Biotechnologie A
AGI GmbH Concentra A
0,66
AGI GmbH EuropaVision A
0,83
AGI GmbH Flex Eur Ba AE
1,38
AGI GmbH Flex Eur Dy AE
1,26
AGI GmbH Flexi Rentenf. A
1,90
AGI GmbH Fondak A
0,79
AGI GmbH Global Eq.Divid A
1,41
AGI GmbH Informationst. A
AGI GmbH Nürnb. Eurold. A
1,00
AGI GmbH Plusfonds
0,71
AGI GmbH Rentenfonds A
1,46
AGI GmbH US Large Cap Gr. A
0,23
AGI GmbH Wachstum Eurol A
0,44
AGI GmbH Wachstum Europa A
0,72
AGI GmbHLux AGIF Gl Eq ATE
AGI Ireland Gl. Intell. Cap. A
BNYMService PB Europa*
0,52
DeAM DWS Cov Bond Fd LD
0,64
DeAM DWS Europ. Opp
2,43
DeAM DWS Eurovesta
1,67
DeAM DWS Glbl Value LD
1,76
DeAM DWS Investa
2,35
DeAM DWS Top Dividen LD
3,00
Rückn.
103,62
116,31
138,72
98,81
24,93
65,32
62,83
89,09
143,00
96,28
155,85
109,84
123,31
88,46
61,29
95,82
104,22
9,62
75,14
39,25
55,26
261,95
108,72
217,57
145,35
115,22
+/- in %
+ 0,57
+ 0,67
– 0,54
+ 0,79
+ 0,65
+ 0,49
+ 0,62
+ 0,22
+ 0,71
+ 0,23
– 0,25
+ 0,76
+ 0,57
+ 0,08
– 0,08
+ 0,57
+ 0,47
+ 0,21
+ 0,89
+ 1,26
+ 0,07
+ 0,56
+ 0,82
+ 0,37
+ 0,96
+ 0,53
DeAM DWS Top Prtf Off
DeAM DWS Top World
DeAM DWS TRC Deutschl.
DeAM DWS Vermbf.I LD
DeAM DWS Vermbf.R
DeAM grundb. global RC
DeAM OP Euroland Werte
DeAM PB Dyn.Vision
DeAM Spezial 3
Deka Deut. AriDeka CF
Deka Deut. DekaFonds CF
Deka Deut. DekaRent-Intern. CF
Deka Deut. Euro Potential TF
Deka Deut. Technologie CF
Deka Deut. TeleMedien TF
Deka Eu.Stocks CF
Deka Immob Europa
Deka Immob Global
Deka Struk.2Wachs.
Fidelity Euro Blue Chip*
Fidelity European Growth*
Fidelity European Sm. Comp.*
Frank.Temp. FRK US Equity A
A*
*
Frank.Temp. TEM East.EuropeA a*
Frank.Temp. TEM Gr. Inc.Ad
Inc.Ad*
*
FT Inv-GmbH AccuZins
FT Inv-GmbH Frankfurt-Effek
FT Inv-GmbH GlobalDynamik
FT Inv-GmbH InterSpezial
Pioneer In. Disc.Balanced
Pioneer nordasia.com
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Pioneer PI German Equity
Pioneer SA Indian Equt A€ ND*
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Pioneer SA PF-Glob.Ecology A*
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SEB Green Bond D*
SEBÖkoLux*
Union UniDyn.Europa A*
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Union UniEuroSt.50 A*
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Union UniFonds*
Union UniMarktf. A*
Union UniSel. Global I*
Union UniStrat: Ausgew.*
UniRealEst UniImmo:Dt.*
UniRealEst UniImmo:Europa*
Universal SEB EuroCompanies*
0,30
0,50
0,39
1,15
0,06
1,60
1,63
0,42
0,87
0,74
0,73
0,90
1,27
0,55
0,07
0,13
0,36
1,52
0,26
1,75
0,61
1,22
0,66
0,69
1,16
0,99
0,49
0,33
2,40
1,30
1,78
58,94
82,30
147,97
124,66
19,41
52,72
71,67
59,03
94,64
59,17
89,20
19,99
102,82
22,75
70,52
33,13
45,67
54,82
39,63
20,06
12,75
41,66
21,74
18,21
21,21
295,14
183,60
47,80
35,16
71,87
58,27
62,02
173,72
71,30
10,41
218,11
79,78
7,35
107,71
54,44
42,49
74,39
56,85
41,69
110,41
42,79
35,17
58,41
54,57
92,04
54,84
51,67
+ 0,44
+ 0,54
+ 0,73
+ 0,36
+ 0,05
– 0,02
+ 1,03
+ 0,79
– 0,28
+ 0,92
+ 1,07
+ 0,20
+ 0,68
+ 0,18
+ 0,33
+ 1,01
+ 0,04
+ 0,02
– 0,05
+ 1,21
+ 1,11
+ 0,65
+ 0,46
+ 1,22
+ 1,29
+ 0,22
+ 1,27
+ 1,08
+ 0,23
+ 0,24
+ 1,22
– 0,34
+ 1,15
– 0,10
– 0,10
+ 0,67
+ 0,08
+ 0,96
+ 0,10
– 0,05
+ 0,72
+ 0,53
+ 1,01
+ 1,21
+ 0,19
+ 0,82
+ 0,54
– 0,43
+ 0,09
± 0,00
± 0,00
+ 1,17
ZINSEN UND RENDITEN
Hauptrefi.
Spitzenrefinanzierung
Euribor 3 Monate
Rendite Anleihen 3-5 Jahre
Rendite Anleihen 5-8 Jahre
Rendite Anleihen 8-15
10-j.Staatsanleihe Deutschland
10-j.Staatsanleihe USA
0,00 %
0,25 %
-0,25 %
-0,47 %
-0,30 %
0,09 %
0,13 %
1,75 %
EDELMETALLE UND ROHSTOFFE
Gold 1 kg (in Euro)
Silber 1 kg (in Euro m.Mwst)
Platin 1 uz (in Euro)
Aluminium 99,7%
Blei in Kabeln
Kupfer Del-Notiz
Kupfer MK
Messing 58
11.4. +/- in Euro
35605,00
+ 360,00
600,10
+ 10,10
1142,40
+ 21,40
158,00
± 0,00
173,39
– 0,09
418,70
– 1,79
505,37
– 2,02
375,00
– 1,00
DEVISEN UND SORTEN
1 Euro
Geld
Brief
Australien 1,4955
1,5155 1 AUD
Dänemark 7,4222
7,4622 100 DKK
Großbrit.
0,7987
0,8027 1 GBP
Japan
123,0300 123,5100 100 JPY
Kanada
1,4731
1,4851 1 CAD
Norwegen 9,3691
9,4171 100 NOK
Polen
4,2552
4,3032 100 PLN
Schweden 9,2643
9,3123 100 SEK
Schweiz
1,0876
1,0916 1 CHF
Tschechien 26,6320 27,4320 100 CZK
Ungarn 309,3800 314,5800 100 HUF
USA
1,1368
1,1428 1 USD
Erläuterungen
Ank.
0,63
12,89
1,21
0,78
0,65
10,22
21,66
10,33
0,89
3,31
0,29
0,85
Verk.
0,71
14,06
1,29
0,84
0,71
11,07
25,66
11,23
0,95
3,92
0,35
0,91
Aktien Xetra-Kurse (Schluss: 17.30 Uhr), im übrigen Kurse
des Frankfurter Parketthandels (Schluss: 20.00 Uhr).
St.=Stammaktie; Vz.=Vorzugsaktie; Na=Namensaktie;
Dividenden: Letzte Zahlung in Landeswährung
Nikkei=© Nihon Keizai Shimbun, Inc.;
Fonds: *=Preis vom Vortag oder letzt verfügbar; kursiv,
wenn nicht in Euro.
Alle Angaben ohne Gewähr
Quelle:
DIENSTAG, 12. APRIL 2016 | M I T T E L D E U T S C H E Z E I T U N G
RATGEBER
Schmerzfrei radeln
19
WOHLFÜHLEN
FREIZEIT
IN KÜRZE
GESUNDHEIT
Vier Wochen vor OP mit
dem Rauchen aufhören
Um den Rücken nicht unnötig zu belasten, sollten am Fahrrad insbesondere Sattel und Lenker
individuell auf den Fahrer eingestellt werden. Experten sagen, wie das funktioniert.
Raucher sollten mindestens vier
Wochen vor einer Operation
aufs Rauchen verzichten. Denn
wegen des Rauchens heilen
Wunden schlechter. Darauf
weist die Deutsche Lungenstiftung hin. Der Grund ist der erhöhte Kohlenmonoxid-Gehalt
im Blut. Für die Wundheilung
benötigt der Körper jedoch viel
Sauerstoff. Rauchen erhöht außerdem Puls und Blutdruck und
belastet somit das Herz. Dabei
machen Narkose und OP dem
Kreislauf ohnehin schon zu
schaffen.
VON DETLEF DETJEN
D
er beste Weg, um Rückenschmerzen vorzubeugen, ist
eine gut trainierte Muskulatur entlang der Wirbelsäule. Bewegung ist also der Schlüssel zu einem schmerzfreien Alltag. Besonders gut geeignet ist Radfahren,
um den Rücken zu stärken. Die
wichtigste Voraussetzung für rückengerechtes Radeln: Das Fahrrad
muss richtig eingestellt sein.
Die Aktion Gesunder Rücken hat
dafür ein paar Empfehlungen. Sie
resultieren unter anderem aus dem
medizinischen Wissen von Partnern, die den 1995 gegründeten gemeinnützigen Verein fachlich unterstützen. Er vergibt unter anderem auch ein Gütesiegel für rückenschonende Alltagsgegenstände. Was ist nun am Fahrrad zu beachten? Die wichtigsten Tipps:
Weitere Informationen unter:
www.lungenaerzte-im-netz.de
KÜCHENTIPP
Rapsöl gut als Frittierfett
für Schmalzgebäck
■ Federung
Eine falsche Einstellung am Fahrrad kann Fehlhaltungen begünstigen und ist daher für die Rückengesundheit wenig förderlich. Eine
Vielzahl an flexiblen Verstellmöglichkeiten ist deswegen die Grundvoraussetzung für eine ergonomische Sitzhaltung. Eine hochwertige
Vollfederung vorne und hinten tut
ihr übriges. Sie verhindert nach
Auskunft der Aktion, dass Stöße,
beispielsweise beim Fahren auf unebenen Wegen, direkt von den
Bandscheiben abgefangen werden
müssen.
Spaß am Radeln hat nur der, den keine Beschwerden plagen. Deshalb sind die Einstellungen am Rad wichtig.
Die richtige
Einstellung des
Rades
1. Sitzhöhe
2. Sattelposition
3. Lenkerhöhe
4. Lenkerneigung
5. Sattelneigung
6. Sitzlänge
Das Zusammenspiel von Fahrradtyp, Lenker- und Satteleinstellung
bestimmt die Sitzeinstellung. Die
gesundheitlich optimale Haltung
entspricht der natürlichen DoppelS-Form der Wirbelsäule. Eine leicht
nach vorn gebeugte Sitzhaltung
mit maximal 30 Grad Neigung ist
ideal. Zu stark nach vorn gebeugtes
Sitzen hat den Nachteil, dass Radfahrer den Kopf weiter in den Nacken nehmen und damit ihre Halswirbelsäule zusätzlich belasten.
Wenn sie dabei überlastet wird,
kann das zu Schmerzen und anderen Problemen führen. Die Voraussetzung für eine sportliche Position
Quelle: Aktion Gesunder Rücken
Grafik: MZ Satz GmbH
■ Sitzhaltung
mit stark nach vorne geneigtem
Oberkörper ist eine bereits gut ausgebildete Muskulatur. Diese Haltung ist daher laut der Rücken-Experten für Einsteiger oder Men-
Am 19. Juni startet
die MZ-Radpartie
Jetzt anmelden und Geld sparen.
Am 19. Juni findet zum zehnten
Mal die MZ-Radpartie statt. Zur
Auswahl stehen vier Strecken über
17, 41, 55 und 86 Kilometer. Start
und Ziel befinden sich auf dem Gelände der Mediengruppe Mitteldeutsche Zeitung in Halle in der
Delitzscher Straße. Es geht von
hier aus unter anderem nach Oppin, rund um den
Hufeisensee und
in südliche Richtung nach Merseburg und ins Geiseltal. Bis zum 21.
Mai können sich
Teilnehmer für die Veranstaltung
anmelden. Wer sich schon bis zum
30. April entscheidet, spart 20 Prozent der Teilnahmegebühr. Anmeldungen sind auf mehreren Wegen
möglich.
■ Coupon ausfüllen und per Post
schicken an Mitteldeutsche Zeitung, Stichwort: MZ-Radpartie,
06075 Halle; die Coupons gibt es in
den MZ-Servicepunkten, in Halle
in den Filialen der Volksbank, bei
Fahrrad-XXL Emporon in der Delitzscher Straße und im Autohaus
Huttenstraße.
■ Per Telefon 0345/565 27 17
■ Fax an 0345/565 27 96
■ Online www.mz-radpartie.de
Zur zehnten Radpartie stehen die
Leser im Mittelpunkt, die bisher
immer mitgefahren sind. Wer
sich von ihnen
bis zum 30. April
per Mail bei den
Organisatoren
meldet, darf sich
auf eine Überraschung freuen.
Schön wäre es, wenn T-Shirts, Anstecker oder Medaillen der bisherigen Radpartien noch vorhanden
sind. Zum Beispiel Frank Giedo aus
Merseburg sowie Manuela und
Klaus-Dieter Rosenberger aus Halle haben noch Erinnerungsstücke.
Wer sich zum zehnten Mal an
der Radpartie beteiligt, schickt bitte
eine Mail an mz-radpartie@mz-web.de,
Anmeldung und Informationen zur Veranstaltung unter www.mz-radpartie.de
schen mit eingeschränktem Bewegungsapparat nicht empfehlenswert. Egal, welche Sitzposition bevorzugt wird: Die Wirbelsäule sollte immer gerade bleiben.
FOTO: KISON
■ Satteleinstellung
Die Position des Beckens auf dem
Sattel beeinflusst die ganze Haltung auf dem Fahrrad. Das Becken
ist richtig positioniert, wenn der
Rücken gerade bleibt. Das Becken
kippt beim Treten nicht zur Seite
weg. In diesem Fall wäre der Sattel
zu hoch eingestellt. Es rutscht auch
nicht nach vorne oder hinten. Als
Grundeinstellung empfehlen Experten eine waagerechte Sattelposition. Die Höheneinstellung des
Sattels entscheidet darüber, wie
die Knie beansprucht werden. Für
eine ideale Sattelhöhe gilt die Regel, dass das Bein während des
Fahrens nie ganz durchgestreckt
werden soll - aber fast. Auf dem Pedal liegt immer der Fußballen,
nicht die Ferse.
■ Lenker
Lenkerhöhe und -neigung sind im
besten Fall individuell einstellbar.
Das verhilft zu einer möglichst aufrechten Sitz- und einer richtigen
Armhaltung. Im Idealfall verfügt
der Lenker außerdem über einen
ergonomischen Griff oder über die
Möglichkeit, die Griffposition zu
variieren.
Um das Handgelenk nicht zu
überstrecken, ist ein leicht gebogener Lenker sinnvoll. Der Karpaltunnel, durch den die Hauptnerven
im Handgelenk verlaufen, wird so
weniger eingeengt. Wird dies nicht
beherzigt, kann sich das während
der Fahrt zum Beispiel mit einem
Kribbeln in den Händen äußern.
Sattel, Lenker, Sitzposition - das
sind nach Auskunft der Aktion Gesunder Rücken lediglich Empfehlungen, wie Körper und Fahrrad
am besten aufeinander abgestimmt
sind. Wer dennoch während des
Fahrens Schmerzen bekommt, sollte sein Fahrrad oder die Einstellungen an ihm noch einmal überprüfen, heißt es. Am besten erfolge das
unter der Anleitung eines Fachmanns.
Die Aktion Gesunder Rücken und
weitere Informationen zum Thema
im Internet unter www.agr-ev.de
Wer Schmalzgebäck wie Krapfen selbst frittieren möchte,
braucht in erster Linie das richtige Fett. Gut geeignet sei beispielsweise Rapsöl, erläutert
der Bayerische Bauernverband.
Dieses erfüllt die wichtigste
Voraussetzung: Es hält den Temperaturen von etwa 165 Grad
stand. Auch Butterschmalz, Kokosfett oder Palmöl haben diese
Eigenschaft. Auf die beiden
Letzteren sollte man aber aus
ökologischen Gründen so gut
es geht verzichten.
BAUCHSPEICHELDRÜSE
Mögliche Entzündung
abklären lassen
Übelkeit, Erbrechen, starke
Schmerzen im Oberbauch: Derartige Symptome können auf
eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse hindeuten. Auch
Fieber oder Blähungen treten
dabei oft auf. Die sogenannte
Pankreatitis sollte so schnell
wie möglich im Krankenhaus
behandelt werden. Darauf weist
die Gastro-Liga hin. Die Erkrankung wird schlimmstenfalls
chronisch. Zu den Ursachen
gehören etwa Gallensteine und
starker Alkoholkonsum.
mz-web.de
Gesundheit von A bis Z im
Lexikon, Bildergalerien und viele
weitere Tipps und Tricks:
www.mz-web.de/gesundheit
REISE UND ERHOLUNG
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dessau: Reiseland: Kavalierstr. 49 (Rathauscenter), Tel.: 03 40-21 06 06 halle: Halle-Reisen:
Talamtstr. 9, Tel.: 03 45-2 02 38 49 • Neustadt-Centrum/Neustädter Passage 17,
Tel.: 03 45-8 06 25 60 Hallesches Senioren RB: Talamtstr. 9, Tel.: 03 45-2 90 14 44
RB Sachsen-Anhalt-Tours: Reilstr. 15 a, Tel.: 03 45-5 23 36 41 naumburg: Reiseland Sulze:
Salzstr. 4, Tel.: 0 34 45-26 00 70 HolidayLand Sonnenschein-Reisen: Salzstr. 20,
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Bitterfeld: Atlasreisewelt: Walther-Rathenau-Str. 1a, Tel. 0 34 93-2 22 47
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Merseburg: Reiseinsel24: König-Heinrich-Str. 5, Tel.: 0 34 61-21 00 33
Wittenberg: Sara-Reisen: Dessauer Str. 77, Tel.: 0 34 91-6 22 90
Weißenfels: Reiseland Meißner OHG: Jüdenstr. 45, Tel.: 0 34 43-23 04 20
www.seniorenreisen.de
Veranstalter: SKan-tOurS touristik international gmbh,
gehrenkamp 1, 38550 isenbüttel
20
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
WISSENSCHAFT
MLA/NTB/NEB
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
Ein Ultraleichtflugzeug entsteht: Im Foto links ist erst das Gerippe fertig, im Foto rechts sind Teile davon bereits verkleidet. Das Bild in der Mitte zeigt den Bau einer Tragfläche.
FOTOS: HOCHSCHULE MERSEBURG
Kräftig durchgestartet
An der Hochschule Merseburg treiben Wissenschaftler, Studenten und die Mitglieder einer Fliegergruppe
ein ehrgeiziges Projekt voran: Sie bauen ein Kleinflugzeug, das mittlerweile erfolgreich abgehoben hat.
PROJEKT
VON WALTER ZÖLLER
- Ein Pilot landet
abends auf dem Weg in den Sommerurlaub mit seinem Kleinflugzeug irgendwo auf einem abgelegenen Flugplatz. Wie nun in die
nächste Stadt kommen? Weder Taxi
noch Linienbus stehen bereit. Also
Zelt auspacken und aufstellen, um
am nächsten Morgen ans Ziel zu
gelangen. Es wäre doch schön, so
grübelt der Pilot, hätte man ein
kleines Flugzeug, in dem nicht nur
Platz für das Gepäck, sondern auch
für ein kleines Motorrad wäre.
Zugegeben - es gibt schwerwiegendere Probleme als dieses, mit
dem sich vor 15 Jahren Flugbegeisterte der Hochschule Merseburg
auseinandersetzten. Doch dessen
Lösung brachte in der Hochschullandschaft Ungewöhnliches hervor.
Denn die begeisterten Hobby-Piloten um den Hochschul-Professor
Achim Merklinger beließen es
nicht bei Gedankenspielen: Heute
verfügt die Hochschule - genauer
gesagt die Akademische Fliegergruppe („Akaflieg“) - über ein eigenes Ultraleichtflugzeug der besonderen Art: das M2 - selbst konstruiert, selbst gebaut und erfolgreich
in der Luft getestet.
Das Kürzel „M2“ steht nicht nur
für ein Fluggerät, sondern auch für
eine erfolgreiche Verbindung von
Studium und Engagement neben
dem Lehrbetrieb. Denn Studenten
lieferten erst mit ihren Diplom- sowie später mit ihren Bachelor- und
Masterarbeiten wichtige Details
auf dem Weg vom „M2“ als Modell
zum Flugzeug. Und ohne die Fliegergruppe hätte sich das Projekt
nie entwickeln können.
Vor kurzen „parkte“ die Maschine auf einem Stück Wiese neben
dem Gartenhaus der Hochschule.
Das ganz in Weiß gehaltene Ultraleichtflugzeug ist in Faserverbundund Stahlrohrbauweise hergestellt,
es bietet Platz für zwei Personen.
Ein Blick ins vollständig ausgerüstete Cockpit verrät, dass die Maschine sofort losfliegen könnte. Im
Gartenhaus erfuhren die Teilnehmer eines Kolloquiums der Flieger-
DESSAU
Ein Gyrocopter
MERSEBURG/MZ
Die Hochschule Merseburg
ist nicht die einzige, die hoch hinaus will. Auch die Hochschule Anhalt geht regelmäßig in die Luft.
Seit 2014 setzt die Hochschule
am Flugplatz in Dessau einen kleinen Hubschrauber ein. Der zweisitzige Forschungsgyrocopter
wird vom Institut für Geoinformation und Vermessung betrieben.
Der Tragschrauber ist mit
hochwertiger Sensorik ausgestattet und wird unter anderem zum
Umweltmonitoring, zur Überwachung des Waldzustands sowie
zur Erstellung von 3D-Stadtmodellen eingesetzt. Besonders geeignet ist der Mini-Hubschrauber
für Überflüge in einem Gebiet von
bis zu 20 Quadratkilometer. Damit liegt der Einsatzbereich zwischen modernen Sensor-Drohnen
und klassischen Messflugzeugen.
Der erste wissenschaftliche
Einsatz fand im August 2014
statt. Mit Hilfe eines besonderen
Kamerasystems wurde ein digitales Oberflächenmodell von DesZÖ
sau-Roßlau hergestellt.
Der wissenschaftliche Mitarbeiter Christian Kratz blickt in das Cockpit des Ultraleichtflugzeugs.
gruppe unterdessen unter anderem Details: wie die Auswahl des
Motors ablief, wie die Höhenruder
gebaut wurden oder wie man im
Jahr 2014 damit begann, die Flügel
zu bespannen und die Instrumente
einzubauen. Und immer waren
Studenten verschiedener Studiengänge mit dabei. Etwa wenn es darum ging, möglichst leichte Bauteile zu konstruieren, die den Belastungen während eines Flugs standhalten.
„Unser Ziel war das Fliegen, aber
auch die Entwicklung von Fluggeräten und die Kooperation mit der
Hochschule über alle Fachbereiche“, beschreibt Hochschul-Professor Hardy Geyer das, was sich Studenten, Absolventen, Mitarbeiter
und Professoren bei der Gründung
von „Akaflieg“ vor annähernd zehn stadt und Berlin-Charlottenburg
Jahre vorgenommen hatten.
die ersten Akademischen FliegerDie Merseburger Gruppe ist eine gruppen.
von derzeit 16 deutschlandweit,
Das Leichtbauflugzeug „M2“ ist
die sich unter dem Motto „for- nur eines von mehreren Fluggeräschen, bauen,
ten der Mersefliegen“ gebilGemein„Wir haben aber auch burger
det haben. Die
schaft. So befür die Hochschule
Anfänge
reisitzt „Akaflieg“
chen zurück in
mittlerweile
viel geleistet.“
die Zeit nach
vier
kleinere
dem
Ersten
Flugzeuge, von
Hardy Geyer
Weltkrieg. Dazwölf FlugschüMitglied der Fliegergruppe
mals wurde im
lern
wurden
Versailler Vertrag die motorisierte bislang fünf bis zur Pilotenlizenz
Sportfliegerei in Deutschland ver- ausgebildet.
boten. Die Reaktion in Deutschland
Und die Akademische Fliegerblieb nicht aus: Vor allem an den gruppe war auch an einem ForHochschulen gewann der Segelflug schungsprojekt beteiligt, das die
immer mehr an Auftrieb. Im Jahr Technische Hochschule Hamburg1920 entstanden in Aachen, Darm- Harburg im Auftrag von Airbus
Den Hasen geht es besser
FOTO: PETER WÖLK
umsetzte. Dabei ging es um die
Frage, wie genau Simulationsmodelle die Belastungen nachzeichnen können, die kleine und auch
große Flugzeuge während eines
Fluges aushalten müssen.
Die Wissenschaftler in Hamburg
lieferten die theoretischen Modelle
für bestimmte Flugmanöver. Piloten von „Akaflieg“ machten den
Wirklichkeitstest. Sie flogen in ihrem Ultraleichtflugzeug „Sprint“ das mit vielen Messgeräten ausgerüstet war - insgesamt 1 500 zum
Teil anspruchsvolle Manöver. „Das
Fliegen war sicherlich schon anstrengend, aber die Auswertung
der Daten genauso“, beschrieb
Mike Montel von der TU HamburgHarburg als Referent im Kolloquiums die Verteilung der Lasten wäh-
FELDHA SEN IN DEUTS CHL AND
Im Frühjahr 2015 in den Großlandschaften
Der Tierbestand hat sich fast überall stabilisiert. Nur im Osten gibt es Probleme.
VON PEER KÖRNER
- Ein nasskaltes Frühjahr ist für Junghasen
gefährlich. Allein und ungeschützt
im Gras kauernd warten sie auf ihre Mütter, die nur kurz zum Säugen vorbeikommen. Anders als Kaninchen haben Feldhasen keinen
Bau, und so sind die kleinen Märzhasen der Witterung ausgeliefert.
Auch später bleibt das Leben der
schnellen Sprinter hochriskant.
Fressfeinde wie der Fuchs trachten
ihnen nach dem Leben, sie werden
Beute der Jäger oder enden unter
Autoreifen. Die größte Bedrohung
ist in Zeiten intensivierter Landwirtschaft aber der Mangel an passender Nahrung. Trotz aller Gefahren legen die Jäger nun neue Zahlen vor, die optimistisch stimmen.
„Der Bestand ist stabil“, sagt
Torsten Reinwald, Sprecher des
Deutschen Jagdverbandes (DJV) in
Berlin. „Im Durchschnitt leben elf
Hasen pro Quadratkilometer auf
BERLIN/HANNOVER/DPA
Ein Feldhase auf einem Feld im Oderbruch (Brandenburg)
FOTO: DPA
Deutschlands Feldern und Wiesen.“ Das belegten die neuesten
Zahlen aus bundesweit 450 Referenzgebieten. „In Deutschland leben derzeit rund 3 bis 3,5 Millionen Feldhasen“, so Reinwald unter
Berufung auf Hochrechnungen.
Trotz leichter Schwankungen der
Bestände hätten sich die Hasen seit
Beginn der jeweils im Frühjahr
und Herbst durchgeführten Zählungen im Jahr 2002 behauptet.
Das vergangene Jahr sei sogar aus-
gesprochen fruchtbar für die Feldhasen gewesen, betont Reinwald.
Sollte das Wetter mitspielen, werden sich die Hasen deshalb auch in
diesem Frühjahr nach dem milden
Winter gut vermehren können.
„Dabei haben wir aber erhebliche Unterschiede zwischen den Regionen beobachtet“, sagt Reinwald.
So kamen die Jäger auf nur fünf Hasen pro Quadratkilometer im Osten
und 18 in der nordwestdeutschen
Tiefebene. Besonders erfreulich
sehe es in Nordrhein-Westfalen
aus. So seien dort bei den Frühjahrszählungen durchschnittlich
18, in der Spitze sogar bis zu 148
Hasen pro Quadratkilometer gezählt worden. Besonders wenig waren es in Sachsen, Sachsen-Anhalt
und
Mecklenburg-Vorpommern
mit jeweils knapp über fünf pro
Quadratkilometer.
„Für die Zählungen wenden die
Teilnehmer ehrenamtlich jedes
Jahr mehr als 5 000 Stunden auf“,
berichtet Reinwald. Dabei würden
rend der Testflüge. Mit den Ergebnissen ist der Diplom-Ingenieur zufrieden: Grundsätzlich habe sich
die Methode zur Berechnung der
Flug-Belastungen bewährt.
„Akaflieg“-Mitglied Geyer sieht
die Fliegergruppe heute in der
Hochschule gut aufgehoben. „Wir
haben aber auch für die Hochschule viel geleistet.“ In diese Bilanz gehört mit Sicherheit der Eigenbau
„M2“. Die vorläufige Verkehrszulassung für das Ultraleichtflugzeug
liegt vor. Erlaubt sind Sichtflüge
am Tag, drei Testflüge verliefen bereits erfolgreich. 2016 soll das Jahr
der weiteren Erprobung werden.
Läuft alles weiter glatt, kann richtig durchgestartet werden - und bei
Bedarf mit einem kleinen Motorrad
im Gepäck.
nachts die Felder entlang festgelegter Wegstrecken abgeleuchtet. Die
Lichtreflexion der Hasenaugen sei
eindeutig. Die Jäger hätten die Jagd
angepasst und 2015 eine Jahresstrecke von nur noch 236 000 Hasen gezählt, betont Reinwald, weniger als je zuvor. Dabei wurde nach
DJV-Schätzungen mehr als ein
Viertel der zur Jagdstrecke gerechneten Tiere im Straßenverkehr getötet. Besonders hoch war der Anteil im Osten.
„Maßgeblich für den Feldhasen
sind Lebensraum, Witterung und
Fressfeinde“, sagt DJV-Vizepräsident Volker Böhning. „Leider ist
der Anteil vielfältiger Brachflächen
in den letzten Jahren stark zurückgegangen - unter anderem durch
den Wegfall von Subventionen und
den Boom nachwachsender Rohstoffe.“ So mangele es an krautreichen Randstreifen, weil Felder zusammengelegt würden. Tatsächlich
seien nicht die vielen Jäger der Hasen Tod, sondern die Intensivie-
Hamburg
18 Hasen/km²
Nordwestdeutsches
Tiefland
5 Hasen/km²
Hannover
Halle
Düsseldorf
11 Hasen/km²
Westdeutsches
Mittelgebirge
Südwestdeutsches
Mittelgebirge
Nordostdeutsches
Tiefland
Berlin
6 Hasen/km²
Frankfurt
Dresden
Ostdeutsches
Mittelgebirge
15 Hasen/km²
Stuttgart 8 Hasen/km²
Alpenvorland
München
Alpen
Quelle: Deutscher Jagdverband, dpa
Grafik: dpa, MZ Sandig
rung der Landwirtschaft, bestätigt
Julian Heiermann, Zoologe beim
Naturschutzbund Nabu in Berlin.
„Dazu gehört auch der massive
Einsatz von Pestiziden.“ Auch Andreas Kinser von der Deutschen
Wildtier Stiftung sieht den Hauptgrund für den lange zu beobachtenden Abwärtstrend in der moder-
Die Karte dokumentiert die Verbreitung
des Feldhasen in
Deutschland. Vor allem im Osten ist der
Bestand noch nicht
so groß.
nen Landwirtschaft. So fehle es an
Wildkräutern und Deckung.
Auch Spaziergänger können für
Junghasen gefährlich werden,
wenn sie die vermeintlichen Waisen in bester Absicht mitnehmen.
„Die Junghasen müssen am Fundort bleiben - die Mutter ist immer
in der Nähe“, warnt Reinwald.
KINDER
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
21
Habt ihr Fragen? Möchtet ihr uns eure Geschichten oder Fotos schicken? So erreicht ihr uns:
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+++ Kinder vermisst +++
Im vergangenen Jahr sind mehr als
8 000
Flüchtlingskinder
in
Deutschland verschwunden. Viele
tauchten wieder auf, aber noch immer gelten 5 835 Minderjährige als
vermisst. Das berichtet am Montag
die Funke Mediengruppe, die sich
auf das Bundesinnenministeriums
beruft. Unter den knapp 6 000
noch immer vermissten Personen
seien demnach 555 Kinder unter
14 Jahren. Die Vermissten stammen größtenteils aus den Ländern
Afghanistan, Syrien, Eritrea, Marokko und Algerien. Gründe für
das Verschwinden der Menschen
nannte das Ministerium aber nicht.
Viele Minderjährige flüchten ohne
ihre Eltern nach Deutschland, häufig, weil die Familien die Flucht nur
für eine Person bezahlen können.
Die deutsche Botschaft in der Türkei steht in der Hauptstadt Ankara. Was passiert hinter den Mauern?
FOTO: DPA
Gestatten: Botschafter
Geflüchteter Junge
FOTOS: DPA
+++ Gefälschte Arznei +++
Im vergangenen Jahr wurden in
Deutschland mehr gefälschte Medikamente sichergestellt als in den
Vorjahren. Das geht aus der Zollstatistik hervor, die am Montag
vorgestellt wurde. Demnach wurden 3,9 Millionen Tabletten sichergestellt, das sind mehr als viermal
so viele wie im Jahr 2014. Illegale
Medikamente können aber gefährlich werden und krank machen.
Experten raten deshalb zur Vorsicht bei Internetbestellungen.
+++ Gleitzeit für Schüler +++
Ein Gymnasium in Alsdorf im Bundesland Nordrhein-Westfalen geht
einen ganz neuen Weg: Dort bekommen die Oberstufenschüler
Gleitzeit, das heißt, sie entscheiden
selbst, wann der Unterricht für sie
beginnt. Das Modell Gleitzeit
stammt aus dem Berufsleben und
bedeutet, dass Mitarbeiter praktisch kommen und gehen können,
wann sie möchten - solange sie lange genug auf Arbeit sind und ihre
Aufgaben erledigen. In Alsdorf
können die Schüler die erste Stunde nun völlig frei gestalten und den
Lernstoff wiederholen. Wer lieber
schlafen und erst zur zweiten Stunde kommen möchte, muss das später nachholen.
+++ Wieder mehr Tiger +++
Die Zahl der wild lebenden Tiger
auf der Welt steigt wieder. Seit
2010 hat sich die Anzahl um etwa
800 auf rund 3 900 erhöht. Das gaben die Umweltstiftung „World
Wide Fund For Nature“ (WWF) und
die Tierschutzvereinigung „Global
Tiger Forum“ bekannt. 2010 gab es
nur noch knapp 3 200 wild lebende
Tiger auf der Welt, Experten hatten
vor einem Aussterben gewarnt.
Seitdem ist besonders in Indien
und Nepal die Zahl gestiegen.
Es gibt nur noch wenige wilde
Tiger, aber die Zahl steigt.
V
or kurzem gab es Streit wegen einer Fernsehsendung:
Darin wurde der türkische
Präsident Erdogan veralbert. Darüber hat er sich geärgert und den
deutschen Botschafter in der Türkei einbestellt. Wir erklären wir
dir, was das bedeutet und was ein
Botschafter eigentlich macht
1
Was sind die Aufgaben eines Diplomaten?
Menschen, die für ihre Regierung
im Ausland arbeiten und verhandeln, nennt man Diplomaten. Das
Wort „Diplomatie“ kommt aus dem
Griechischen und bedeutet „Kunst
der Verhandlung“.
2
Was bedeutet es, Botschafter zu sein?
Ein Botschafter ist der Chef der Diplomaten und der Chef einer Bot-
Die Türkei hat kürzlich den
deutschen Botschafter einbestellt. Was
bedeutet das eigentlich?
POLITIK
schaft. Als Botschaft bezeichnet
man das Gebäude im Ausland, in
dem der Botschafter und seine Angestellten arbeiten. Deutsche Bürger können dort zum Beispiel um
Hilfe bitten, wenn sie ihren Pass
verloren haben. In fast allen Ländern der Erde gibt es deutsche Botschafter. Zurzeit ist aber zum Beispiel die Botschaft in Syrien geschlossen, weil es dort wegen des
Krieges zu gefährlich für die Mitarbeiter wäre. Um Botschafter zu
werden, muss man schon für lange
Zeit beim Auswärtigen Amt in Berlin arbeiten. Wer dann tatsächlich
Botschafter wird, das entscheidet
in der Regel der Bundesaußenminister. Das ist zurzeit Frank-Walter
Steinmeier.
Warum schnarchen manche
Menschen in der Nacht?
Einer schnarcht, der andere liegt genervt wach - aber warum?
FOTO: DPA
„Rrrrrrr. . . Rrrrrrr. . .“ - bestimmt durch den geöffneten Mund. Dahast du auch schon mal das Ge- durch gerät dann beim Einatmen
räusch gehört, das schnarchende die Luft in Schwingung, auch das
Menschen im Schlaf machen. Zäpfchen, der Rachenraum und
Rund zehn bis 30 Prozent der Er- das Innere des Mundes schwinwachsenen
schnarchen
im gen. So entsteht das typische
Schlaf, das ist bis zu jeder
Schnarchgeräusch.
Dritte. Aber warum schnarSchnarchen entsteht also
chen Menschen eigentlich?
durch AtemprobUnd
warum
leme. Die könschnarchen nur
nen verschiedeGalaktikus
einige? Wir erne Ursachen haklären dir, was
ben: vergrößerantwortet
es mit dem nervte
Mandeln,
tötenden Geräusch auf sich hat.
Schnupfen, eine verkrümmte NaLautes Schnarchen entsteht senscheidewand. Je älter man
meist, wenn die Atemwege enger wird, desto wahrscheinlicher
als normal sind. Dadurch fällt wird das Schnarchen. Das liegt
den Betroffenen das Atemholen daran, dass im Alter die Muskeln
schwerer. Wegen dieser Anstren- im Mundraum erschlaffen, was
gung atmen die Schlafenden oft wiederum zu Schnarchen führt.
3
Was macht ein Botschafter eigentlich genau?
Botschafter vertreten Deutschland
im Ausland. Sie sollen im Gastland
erklären, was und warum etwas in
Deutschland passiert. Und sie
überbringen Politikern im Ausland
Botschaften der deutschen Regierung. Botschafter sind aber auch
Augen und Ohren Deutschlands:
Sie sollen beobachten und hören,
was in ihrem Gastland passiert.
Außerdem soll der Botschafter dafür sorgen, dass die Beziehungen
zwischen Deutschland und seinem
Gastland gut sind. Um das zu erreichen, trifft sich ein Botschafter mit
Politikern, Firmenchefs und anderen Menschen in seinem Gastland.
Eine Ziege hat ein Café unsicher gemacht . . .
Einen äußerst ungewöhnlichen
Gast hatte ein Café im US-Bundesstaat Kalifornien. In das Geschäft der Kaffeehauskette
„Starbucks“ spazierte nämlich
nicht etwa ein Mann oder eine
Frau, um in aller Ruhe
einen Kaffee zu trinken - sondern eine Ziege.
Die Ziege mit dem
hübschen Namen Millie war in einem Einkaufszentrum in der
Stadt Rohnert Park
umhergelaufen. Wie
das Nachrichtenportal
„Spiegel Online“ berichtet, hatten mehrere Menschen wegen
ihr die Polizei gerufen,
die das Tier einfangen
sollte. Allerdings gestaltete sich das für die
Polizisten sehr viel
schwieriger als gedacht: Millie war nämlich - wie
es sich wohl für eine Ziege gehört - ziemlich zickig. Und vom
Eingefangenwerden hielt sie
schon gar nichts. So ließ sich
Millie auch nicht mit Bananen
weglocken
und
spazierte
schließlich in das Café. Blöd nur:
Von dort konnte sie nicht mehr
entkommen. Ein Polizist fing die
Ziege ein und brachte sie zu ihrem Besitzer, der ganz in der Nähe des Einkaufszentrums lebt.
Mannomann
VON KATHY STOLZENBACH
4
Was heißt es, Immunität
zu genießen?
Botschafter haben in dem Land, in
dem sie arbeiten, besondere Rechte, sie genießen Immunität. Sie
können im Gastland nicht von der
Polizei festgenommen oder von einem Gericht verurteilt werden.
Trotzdem darf der Botschafter keine Verbrechen begehen. Dann würde er in Deutschland vor ein Gericht kommen.
5
Was passiert bei einer
Einbestellung?
Wenn ein Botschafter von seinem
Gastland einbestellt wird, heißt das
nichts Gutes: Das Gastland möchte
damit deutlich machen, wenn es
über etwas verärgert ist – wie etwa
die Türkei über die Erdogan-Witze.
Das Gastland kann den Botschafter
sogar zu einer „unerwünschten
Person“ erklären und ausweisen.
Das passiert aber nur sehr selten.
Die neunjährige Pip Bartlett hat eine besondere Gabe: Sie kann mit
magischen Tieren sprechen - mit
Einhörnern, Minigreifen und
Hopp-Grackeln. Mit ihren Eltern
und Lehrern
klappt
die
Verständigung
allerdings manchmal nicht so
gut. Ihre Sommerferien verbringt Pip bei
ihrer
Tante
Emma. Diese
leitet eine Praxis für magische Tiere, und begeistert plaudert Pip den ganzen Tag
mit den verrücktesten Geschöpfen,
die man je gesehen hat. Doch dann
taucht ein abenteuerliches Problem auf: nämlich Unmengen von
Fussels, kleinen pelzigen Wesen,
die plötzlich die Stadt überschwemmen. Das große Problem
mit Fussels: Wenn sie sich aufregen, gehen sie in Flammen auf!
Hier können nur Pip und ihr neuer
Freund Thomas helfen.
„Pip Bartlett und die magischen
Tiere“ (Heyne fliegt, 12,99 Euro) ist
der Auftakt zu einer lustigen und
spannenden, dreibändigen Serie
der Autorin Maggie Stiefvater.
Witz
der Woche
Herr Niemand und Herr Keiner sitzen auf einem Baum. Darunter sitzt auf der Wiese Herr
Blöd. Plötzlich spuckt Herr
Niemand auf den Kopf von
Herrn Blöd. Darauf geht Herr
Blöd empört zur Polizei. Er beschwert sich: „Niemand hat
mir auf den Kopf gespuckt und
Keiner hat es gesehen!“ Der Polizist erwidert: „Sind Sie blöd?“
Darauf er wieder entrüstet: „Ja
natürlich, das bin ich höchstpersönlich.“
Kennt ihr auch gute Witze?
Schreibt uns!
galaxo@mz-web.de
„Star Wars“ räumt Preise ab
Darth Vader, Stormtrooper und
natürlich Laserschwerter - wohl
jeder kennt die „Star Wars“-Filme. Der neueste Teil der Filmreihe, „Star Wars: Das Erwachen
der Macht“, startete kurz vor
Weihnachten in den deutschen
Kinos. Rund 8,6 Millionen Kinobesucher sahen den Streifen, er
war also unheimlich erfolgreich.
Nun hat der Film bei den MTV
Movie Awards auch noch jede
Menge Preise abgeräumt.
Am Sonntagabend wurde der
neueste „Star Wars“-Teil als bester Film ausgezeichnet. Die
Schauspielerin Daisy Ridley, die
die Rolle der Rey verkörpert, er-
hielt den Preis als „bester Nachwuchsstar“. Adam Driver, der
den fiesen Kylo Ren spielt, wurde
als „bester Bösewicht“ ausgezeichnet. Damit erhielt „Star
Wars: Das Erwachen der Macht“
insgesamt die meisten MTV Movie Awards.
Die MTV Movie Awards werden seit 1992 von dem US-Musikfernsehsender vergeben. Sie gelten als nicht ganz so wichtig und
die Verleihung ist nicht so festlich. Außerdem entscheidet nicht
eine Expertenjury darüber, wer
einen Preis bekommt, sondern
die Kinozuschauer selbst über eine Abstimmung im Internet.
„Star Wars: Das Erwachen der Macht“ lockte Millionen ins Kino.
FOTO: DPA
22
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
KULTUR
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
KULTURGUT
IN KÜRZE
Grütterswill
Gesetzweiter
entschärfen
NIEDERLANDE
Kirche verurteilt
Luthers Antisemitismus
- Die protestantische Kirche der Niederlande
(PKN) hat sich von den antijüdischen Schriften des deutschen Reformators Martin Luther (1483-1546) distanziert.
In einer am Montag in Utrecht
veröffentlichten Erklärung
nennt die Kirche die Aussagen
Luthers „widerwärtig und unzulässig“. Der Reformator hatte
etwa in seinem Pamphlet „Von
den Juden und ihren Lügen“
1543 dazu aufgerufen, Synagogen in Brand zu stecken, Juden
zu vertreiben und sie zu enteignen. Die Kirche weist nun
daraufhin, dass diese Schriften
zu einem Klima beigetragen
hätten, das den Holocaust ermöglicht habe. Im vergangenen
Jahr war die Kirche von jüdischen Organisationen aufgefordert worden, sich von dem
Antisemitismus Luthers zu distanzieren. Die PKN entstand
2004 durch den Zusammenschluss von zwei reformierten
und der lutherischen Kirche
der Niederlande.
UTRECHT/DPA
POTSDAM
Marmorsaal im
Neuen Palais restauriert
- Die Restaurierung des Marmorsaals im Neuen Palais in Potsdam-Sanssouci
ist beendet. Dem 600 Quadratmeter großen Raum in der
obersten Etage des von Preußenkönig Friedrich II. (17121786) erbauten Schlosses sei
sein Charakter zurückgegeben
worden, sagte Hartmut Dorgerloh, Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und
Gärten Berlin-Brandenburg, am
Montag. Aufgrund falscher Konstruktion und der Verwendung
zu nasser Holzbalken drohte
der 90 Tonnen schwere Saal
auf den darunter liegenden
Grottensaal zu stürzen. Die Sanierung kostete rund 4,9 Millionen Euro. Sie war 2013 in
Angriff genommen worden. Ab
Mittwoch können Besucher den
Saal wieder besichtigen.
POTSDAM/DPA
BERLIN
Maya-Ausstellung im
Gropius-Bau eröffnet
- Zur Eröffnung des
deutsch-mexikanischen Kulturjahres ist in Berlin eine große
Ausstellung über die Maya zu
sehen. Der Martin-Gropius-Bau
zeigt mehr als 300 Werke dieses
uralten Kulturvolkes, darunter
viele mexikanische Nationalschätze. Am Montagnachmittag
eröffnete Bundespräsident Joachim Gauck die Schau gemeinsam mit seinem mexikanischen
Amtskollegen Enrique Pena
Nieto. Die Ausstellung läuft bis
zum 7. August.
BERLIN/DPA
KORREKTUR
Die letzte Reise
des Reformators
- Der Reformator hätte
den Teufel verantwortlich gemacht, die Redaktion übernimmt lieber selbst die Verantwortung für den Fehler, der im
Artikel „Kandidat zweiter Klasse“ auf der Kulturseite vom
Sonnabend Luthers Todesjahr
auf 1547 statt 1546 ansetzte.
Luthers letzter Aufenthalt auf
Schloss Mansfeld fand von Ende
Dezember 1545 bis Anfang Januar 1546 statt. Er starb am
18. Februar 1546 in Eisleben.
HALLE/MZ
Staatsministerin bietet
Nachbesserungen an.
VON NADA WEIGELT
Herbert Grönemeyer beim Auftakt seiner Tour „Dauernd Jetzt“ am 12. Mai vergangenen Jahres in Chemnitz
FOTO: JAN WOITAS/DPA
Der Herbert der Herzen
Grönemeyer, der Junge aus Bochum, wird 60 Jahre alt. Mit seinen
hinreißenden Hymnen hat er eine Marke im Popgeschäft gesetzt.
DEUTSCHROCK
VON ANDREAS MONTAG
HALLE/MZ - Mit Bochum fängt alles
an. Wenn der dortige Fußballverein
VfL zum Heimspiel im Stadion aufläuft, dröhnt Herbert Grönemeyers
Hymne auf die Stadt im Revier aus
den Lautsprechern. Die Liebeserklärung an Bochum, wo er aufgewachsen ist, aber nicht geboren
wurde, hat den Schauspieler, der
schon früh am liebsten ein Sänger
sein wollte, 1984 mit einem Schlag
berühmt gemacht. Das verbindet.
Und „Bochum“ meint ja noch
mehr, hier werden die kleinen Leute angesprochen und ernst genommen, auch die Menschen in Merseburg oder Riesa konnten sich mit
dem Lied identifizieren. Grönemeyer war, wie Udo Lindenberg,
immer ein gesamtdeutscher Künstler. Einer für alle - und dabei ganz
bei sich in seiner eigenwilligen,
manchmal skurrilen Poesie, in seinen genuschelten Versen und sonderbar schrägen Zeilen.
Kein vernünftiger Mensch hätte
einen Albumtitel wie „Schiffsverkehr“ auch nur für möglich gehalten. Grönemeyer schon. Und stellte
den Tonträger dann bei Bockwurst
und Bier auf einem Bötchen vor,
das von der East Side Gallery in
Ostberlin zum Haus der Kulturen
der Welt im Westen schipperte,
gleich neben dem Kanzleramt. Das plötzlich ist: Als seien die Ränge
war 2011, an einem lausig kalten mit den Tausenden Fans darauf, als
Frühlingstag. Dreieinhalb Jahre sei die Welt um ihn herum gar
später, im Herbst 2014, folgte das nicht da. Nur er selbst und seine
vorerst letzte Studioalbum „Dau- Musik. Und jeder im Publikum
ernd Jetzt“, mit dessen Material darf sich so fühlen, als sei er zu etGrönemeyer auch in diesem Jahr was sehr Persönlichem eingeladen
noch auf Tour ist.
worden. Das macht Grönemeyer so
Die Präsentation der CD gab es leicht keiner nach.
in einem angesagten Steakhaus an
Diese Innigkeit mag in ihrer Wirder Friedrichstraße in Berlins schi- kung auch kalkuliert sein, aber sie
cker, teurer Mitist doch nicht
te. Zum Bier
berechnend.
„Du
holst
den
Wind
Mann
wurde diesmal
Der
zum Trocknen rein.
auch Champaglaubt an das,
gner gereicht.
was er tut, er
Wo Du nicht bist,
Als ob Grönehat Freude dawill ich nicht sein.“
meyer das nötig
ran. Und er
gehabt
hätte,
kann auch seiHerbert Grönemeyer
die meisten Krinen Schmerz
in „Fang mich an“
tiker lieben ihn
mitteilen. 1999,
sowieso. Jetzt erst recht, da man so- im Weimarer Kulturstadtjahr, hat
gar seine Texte verstehen kann, oh- er das unvergesslich gezeigt. Im
ne sie nachlesen zu müssen.
Jahr zuvor hatte er erst seinen Bru„Du holst den Wind zum Trock- der Wilhelm, dann seine Frau Annen rein. Wo Du nicht bist, will ich na, die Mutter seiner Kinder Marie
nicht sein“, singt er für seine neue und Felix, an den Krebs verloren.
Liebe in „Fang mich an“, einem seiNach monatelanger Pause kehrte
ner großen Herzaufreißer, die be- Grönemeyer nun auf die Bühne zusonders für die Auftritte im Stadion rück und sang mit tapferer, manchgemacht sind.
mal brüchiger Stimmer Stücke aus
Wenn man den ewigen Jungen seinem 1998er Album „Bleibt alles
und Fußballfan, der in Göttingen anders“. Und der Himmel über
zur Welt kam und nun unglaubli- dem Schlosspark von Belvedere bei
che 60 Jahre alt wird, dort tanzen Weimar goss an Stelle von Tränen
sieht, merkt man, wie allein er wahre Regenbäche dazu aus.
Der Herbert der Herzen hat eine
verletzliche Seele, deshalb nimmt
er auch die Verletzungen anderer
wahr. Im psychiatrischen Krankenhaus von Uchtspringe bei Stendal
hat er Patientinnen und Patienten
besucht und ist im Speiseraum vor
Mitarbeitern aufgetreten. Aber
Grönemeyer kann auch kämpfen,
immer wieder hat er sich gegen
Rechts engagiert, im Januar 2015
sang er gemeinsam mit anderen
Künstlern in Dresden bei einem
Konzert gegen die Pegida-Schreier - und für Weltoffenheit.
Das ist vielleicht das Besondere
an Grönemeyer: Er ist einer, der dafür sein will, der das Leben preist
und es umso mehr als Kostbarkeit
schätzt, seitdem er den Tod seiner
Liebsten verkraften musste.
Privates gibt es sonst wenig zu
berichten über den Sänger. Keine
Skandale, will man davon absehen,
dass er einem Paparazzo mal eine
gelangt hat. Grönemeyer lebt seit
vielen Jahren in London, dort ist er
kein Star, da bleibt er unbehelligt.
Und jüngst hat er auch wieder eine
Wohnung irgendwo in Berlin.
Dort bastelt er an einem neuen
Album, wie man hört. 2017 könnte
es erscheinen, dann wären wieder
drei Jahre vergangen seit dem letzten Streich. Der Herbert ist auch
ein regelmäßiger Mensch.
BERLIN/DPA - Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) will das
geplante Gesetz zum Schutz von
Kulturgütern angesichts massiver
Kritik weiter entschärfen. In einem
Gespräch kündigte die CDU-Politikerin mehrere Nachbesserungen
für das parlamentarische
Verfahren an.
„Unser Anliegen bleibt, national wertvolles Kulturgut
bestmöglich vor
der Abwanderung ins Aus- Monika Grütters
FOTO: DPA
land zu schützen“, sagte sie.
„Ich setze darauf, dass wir eine einvernehmliche Lösung zwischen
Bundestag und Bundesrat finden
und das Gesetz noch vor der Sommerpause verabschieden können.“
Vor allem bei Händlern und Galeristen waren Grütters’ Vorschläge
auf heftigen Widerstand gestoßen.
Am Mittwoch will sich der Kulturausschuss des Bundestags in einer
ungewöhnlich umfangreichen Anhörung mit dem Vorhaben befassen. 14 Experten sind geladen, jeweils einen fünf Seiten umfassenden Fragenkatalog zu beantworten.
Grütters will vorschlagen, noch genauer zu definieren, was als „national wertvolles Kulturgut“ nicht ins
Ausland ausgeführt werden darf.
„Uns geht es nur um wirklich
herausragende Einzelstücke, deren
Abwanderung ein Verlust für
Deutschland wäre“, betonte die
Kulturstaatsministerin.
„Einen
Kippenberger, einen Nolde oder einen Liebermann etwa müssen wir
nicht zwangsläufig unter Schutz
stellen, weil unsere Museen ja sehr
viele Werke dieser Künstler haben“, sagte Grütters.
Zudem soll im Gesetz ausdrücklich die Möglichkeit zu einem sogenannten Negativ-Attest festgeschrieben werden. Sammler und
Eigentümer könnten sich danach
von den Behörden und Sachverständigenausschüssen bestätigen
lassen, dass ihre Kunstwerke nicht
zum schützenswerten Bestand gehören, sie also jederzeit frei über
ihr Eigentum verfügen können.
Und schließlich soll eine „Laissez
Passer“-Regel festhalten, dass nur
vorübergehend nach Deutschland
eingeführte Kunstwerke innerhalb
von zwei oder drei Jahren keine
Ausfuhrgenehmigung brauchen.
Das könnte etwa für Stücke gelten,
die hier nur restauriert oder versteigert werden und dann ins Ausland zurückkehren sollen. „Mir ist
an einer Befriedung der Situation
gelegen“, betonte Grütters.
Bauen nach Patent
Ein Buch entdeckt den Leipziger „Betonpionier“ Max Pommer.
VON GÜNTER KOWA
LEIPZIG/MZ - Der Name des Architekten und Bauunternehmers Max
Pommer (1847-1915) hat immer
noch Klang im Leipziger Baugewerbe, darüber hinaus aber eher indirekt über seinen wichtigsten Auftraggeber, den Verleger und Erben
des Bibliographischen Instituts,
Herrmann J. Meyer. Für den Verleger von solch bildungsbürgerlicher
Grundausstattung wie dem „Konversationslexikon“, der „Bibliothek
deutscher Klassiker“, „Brehms
Tierleben“ und dem „Duden“ baute
er zwei großbürgerliche Villen und
profitierte von dessen sozialreformerischer Ader, denn er war maßgeblich am Bauprogramm der
„Meyerschen Häuser“ beteiligt.
Diese imposanten Karrees von
einstmals vorbildhaften „Arbeiterwohnungen“ in Eutritzsch, Reudnitz und Kleinzschocher stehen in
Stefan Krieg u.a.:
Max Pommer,
Architekt und
Betonpionier
176 Seiten,
Sax Verlag
Markkleeberg,
29,80 Euro
denkwürdigem Kontrast zu Pommers zahlreichen herrschaftlichopulenten Villen, die er für das
Leipziger Großbürgertum entwarf,
allen voran die Bankiersvilla Sieskind in der Wächterstraße oder die
für Meyer in der heutigen KätheKollwitz-Straße. Nun ist ein Buch
über Pommer erschienen, das die
Kenntnis über den Architekten um
eine weniger bekannte Facette erweitert: den Betonpionier.
Dahinter verbirgt sich freilich
auch ein geschäftliches Interesse,
denn für dieses Kapitel verantwortlich ist der Ko-Autor Dieter Pom-
mer, ein Urenkel Max Pommers sowie Inhaber des betrieblichen Erbes, der Leipziger Pommer Spezialbetonbau GmbH. Herausgekommen ist aber weit mehr als eine Familien- und Werkschronik. Pommer jr. steigt tief in die Quellen ein,
und die Historiker Stefan W. Krieg,
Thomas Adam und Anett Müller
runden den wissenschaftlichen Ertrag mit Aufsätzen zur Architektur,
Sozial- und Stadtgeschichte ab.
Leipzig wurde dank Pommer zu
einem frühen Schauplatz von Experimenten mit dem Eisenbetonbau. Der Architekt war auf das
„Systèm Hennebique“ gestoßen
und erwarb eine Konzession vom
Pariser Bauunternehmer Francois
Hennebique für dessen patentiertes, universal einsetzbares Verfahren. Pommer nahm Kontakt auf
und wurde 1898 zum alleinigen
Vertreter der Methode in Sachsen.
Die Chance zum ersten Einsatz
Villa Meyer, Leipzig Kollwitzstraße
kam mit dem Auftrag für ein Druckereigebäude. Weitere Betonkonstruktionen folgten mit einem
Wohn- und Geschäftshaus am
Brühl, einem Papierlager, einer
Schule und alsbald auch Brücken
und Bahnhöfen. Die Konstruktionsweise verbarg sich hinter dem üblichen klassizistischen Dekor.
Leider sind viele von Pommers
Betonbauten zerstört. Bedauerlich
FOTO: STEFAN KRIEG
daher, dass das Buch so kleinlich
mit Fotos hantiert. Das Druckereigebäude in der Perthesstraße etwa
muss mit einem doppelt briefmarkengroßen Bild auskommen. Auch
ein Ausblick auf die Entwicklung
der Betonbauästhetik hätte das
Thema bereichert. Immerhin ist
mit dem Buch Pommer wiederentdeckt als ein bedeutender Mitgestalter des Leipziger Stadtbilds.
MEDIEN
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
Irgendwas geht immer
RUNDBLICK
RAINER TITTELBACH
sah einen ZDF-Krimi.
Mit starker
Besetzung
SAT.1
E I NSC HA LTQ U OTEN
Sonntag, 10. April
Marktanteile in Prozent
23,4
21,7
16,4
16,1
14,1
Quelle: Media Control
† Zweikanalton
õ Dolby Surround
¥ Videotext-Untertitel
H Spielfilm
DIENSTAG, 12. APRIL
Das ausführliche Fernsehprogramm finden Sie
in unserer wöchentlichen Fernsehbeilage
ARD
™ Stereo
® Schwarzweiß
Florian Fitz und Henry Hübchen in Vater-Sohn-Komödie
VON KLAUS BRAEUER
„Wolf oder Geislein“ – die Heldin im ZDF-Thriller „Ein gefährliches Angebot“ (Montag,
20.15 Uhr) muss sich entscheiden. Was will sie am Ende sein?
Die Ex-Polizistin Ina Roth hat
sich in der Welt der Überwachungsbranche verrannt, ist
verstrickt in deren Machenschaften, moralisch und juristisch schuldig geworden und
muss um ihre Existenz bangen.
Intrigen, Machtspielen bis
hin zu Mord sieht sich die von
Petra Schmidt-Schaller verkörperte Hauptfigur gegenüber.
Wer Informationen sammelt,
kann auch Daten manipulieren
und Menschen diskreditieren.
Das war interessant – und
überaus spannend. Bei der Dramaturgie gab es dafür nichts
Neues: Eine schöne, etwas naive
Frau in Gefahr. Auch nach der
„Glaubwürdigkeit“ der Heldin
in diesem Milieu sollte man
besser nicht fragen. Dafür waren Schmidt-Schaller, Armin
Rohde und einige Dialoge stark,
Christian Berkel wie André Hennicke markant besetzt. Und die
Bildsprache war erlesen.
1. Tatort
8,50 Mio. (ARD)
2. Tagesschau
6,85 Mio. (ARD)
3. Inga Lindström
5,97 Mio. (ZDF)
4. Anne Will
4,70 Mio. (ARD)
5. heute-journal/Wetter
4,68 Mio. (ZDF)
BERLIN/DPA - Der Vater ist ein richtiger Kotzbrocken, das war er schon
immer. Nach 40 Jahren begreift das
auch die Gattin und verlässt ihn.
Der Sohn gerät bald danach in tiefe
Verwirrung und allerlei Verwicklungen. Darum geht es in dem Film
„Da geht noch was“, der am Dienstag auf Sat.1 zu sehen ist.
Eine andere Familie hat sich
Sohn Conrad (Florian David Fitz)
schon immer gewünscht, so eine
wie in der Waschmittelwerbung.
Denn seine Mutter konnte nicht backen und sein Vater - ein strenger
Gewerkschaftsboss - glaubte nicht
an Tagträume und schickte den
Sohn lieber in den Garten, wenn
der Fernsehen gucken wollte. Er
sollte Gerechtigkeit lernen und begreifen, dass er nichts Besonderes
war. In Wahrheit wurde er getriezt
vom Papa, und Mama sah weg.
Conrad wollte also ein Zuhause
wie in seinem Traum, und nun
scheint er ihm etwas nähergekommen zu sein: dem Bau eines eigenen Hauses mit Blick auf einen
See. Aber erst mal will er mit seiner Frau Tamara (Thekla Reuten)
und Sohn Jonas (Marius von Haas)
in den Urlaub starten. Zuvor soll er
noch einen dicken Umschlag seiner Mutter Helene (Leslie Malton)
hinter einem Bild im Münchner Elternhaus verstecken. Dabei muss
er feststellen, dass der vereinsamte
Papa Carl (Henry Hübchen) ziemlich verwahrlost aussieht, am helllichten Tag schon sein fünftes Bier
trinkt und sich überall im Haus der
Müll türmt.
Kurzentschlossen nimmt Conrad
ihn mit zum Flughafen, wo sie Helene mit ihrem neuen Freund Arno
(Felix von Manteuffel) erwischen.
Papa Carl regt sich furchtbar auf
und stürzt, muss fortan eine Halskrause tragen, und so bleibt Con-
ZDF
rad mit Jonas erstmal daheim, um
sich um den lädierten Papa zu
kümmern. Dabei stellen die beiden
ganz allmählich fest, wie ähnlich
sie sich im Grunde sind und lernen
sich endlich richtig kennen.
Das wird zeitweilig zu einem
wahren Alptraum für die zwei, ist
aber ganz hübsch anzusehen - was
vor allem an den gut aufgelegten
Darstellern liegt. Florian David Fitz
(„Der geilste Tag“, derzeit im Kino)
spielt Conrad als nach außen hart
wirkenden Sohnemann, der im
Grunde sehr verletzlich ist, seiner
verlorenen Kindheit nachtrauert
und so gar nicht weiß, was Glück
bedeutet.
Er macht seine Sache gut, doch
hat er gegen Henry Hübchen („Besuch für Emma“) kaum eine Chance. Er gibt diesen Grobian als im
Grunde einsamen Mann, der sich
RTL
unverstanden fühlt, aber schon ein
ganz sympathischer Kerl ist.
Regisseur Holger Haase („Heiraten ist nichts für Feiglinge“) hat
mit seinem ersten Kinofilm eine erstaunlich warmherzige Familienkomödie gedreht, die ein ordentliches Tempo vorlegt und nicht ins
Alberne abgleitet. Die Idee zu seinem Film hatte er nach eigener
Aussage, weil sich seine Eltern getrennt hatten. Daher seien einige
kleine rührselige Momente durchaus verziehen.
Die Kernbotschaft ist klar: Bevor
man andere für ihr Verhalten kritisiert oder gar verurteilt, sollte man
sich besser an die eigene Nase fassen. Und mal über seinen Schatten
springen - irgendwas geht schließlich immer.
„Da geht noch was“: Dienstag um
20.15 Uhr im Sat.1-Programm
SAT.1
5.30 ¥ ZDF-Morgenmagazin. U.a.:
Wohin führt die Geldpolitik der EZB?
Null Zinsen / Kleinstädte wollen
Läden halten – Einzelhandel stärken.
Gast: Georg Fahrenschon 9.00 heute
Xpress. Nachrichten 9.05 Volle Kanne – Service täglich. U.a.: Top-Thema:
Raus aus der Tretmühle – Auszeit
vom Job 10.30 a ¥ Die RosenheimCops 11.15 SOKO Wismar 12.00 heute. Nachrichten 12.10 drehscheibe
13.00 ¥ ZDF-Mittagsmagazin. U.a.:
Wieder Kämpfe im Kaukasus – Kein
Frieden in Berg-Karabach
14.00 heute – in Deutschland
14.15 Die Küchenschlacht
15.00 ¥ heute Xpress
15.05 ¥ Bares für Rares
16.00 ¥ heute – in Europa
16.10 ¥ SOKO Wien
17.00 ¥ heute
17.10 ¥ hallo deutschland
17.45 ¥ Leute heute Magazin
18.05 ¥ SOKO Köln Krimiserie
19.00 ¥ heute
19.20 ¥ Wetter
19.25 a Die Rosenheim-Cops
5.15 Der Blaulicht-Report (Wh.) 6.00
Guten Morgen Deutschland. Magazin. Moderation: Jennifer Knäble,
Bernd Fuchs 8.30 GZSZ. Soap. Mit
Janina Uhse Nach seiner Rückkehr
aus Malaysia will David Rache, doch
zuvor muss er Katrins und Gerners
Argwohn zerstreuen. (Wh.) 9.00
Unter uns. Soap. Mit Tabea Heynig
(Wh.) 9.30 Betrugsfälle. Doku-Soap
10.00 Die Trovatos – Detektive
decken auf. Doku-Soap 11.00 Die
Trovatos – Detektive decken auf.
Doku-Soap 12.00 Punkt 12
14.00 Der Blaulicht-Report
Doku-Soap. Aufregende
Geschichten aus dem Berufsalltag von Polizisten,
Sanitätern und Notärzten
16.00 Verdachtsfälle Doku-Soap
17.00 Betrugsfälle Doku-Soap
17.30 Unter uns Soap
18.00 Explosiv – Das Magazin
18.30 Exclusiv – Star-Magazin
18.45 RTL aktuell
19.05 Alles was zählt Soap
19.40 GZSZ Soap
5.30 Sat.1-Frühstücksfernsehen.
Pet Shop Boys / Gewissensfrage
Organspende / Jette Joops AldiMode 10.00 Auf Streife – Die
Spezialisten (Wh.) 11.00 Richterin
Barbara Salesch. Show 12.00 Richter Alexander Hold. Show 13.00
Richter Alexander Hold. Show
14.00 Auf Streife Reportagereihe
Die Scripted-Doku zeigt auf
der Basis realer Polizeifälle
den harten und gefährlichen
Einsatz echter Polizisten.
16.00 Anwälte im Einsatz
Doku-Soap
17.00 Mein dunkles Geheimnis
Der perfekte Plan
17.30 Schicksale – und plötzlich
ist alles anders
Doku-Soap. Ein Traum von
einer Hochzeit
18.00 Auf Streife – Die Spezialisten Reportagereihe
19.00 Einsatz in Köln – Die Kommissare Krimiserie. Mit
Alexander Hanfland
19.55 Sat.1 Nachrichten
20.15 a ¥ Um Himmels Willen
Superheld. Unterhaltungsserie. Mit Janina Hartwig
21.00 a ¥ In aller Freundschaft
Kleine Gesten. Arztserie
21.45 ¥ Fakt Magazin
Dubiose Geschäfte: Warum
deutsche Konzerne auf
Offshore-Firmen setzten /
Niedrige Milchpreise: Wie
Landwirte in den Ruin getrieben werden / Warum
Patienten endlos auf Transplantationen warten
22.15 ¥ Tagesthemen
22.45 ¥ In aller Freundschaft
23.30 ¥ In aller Freundschaft
Wie Fremde. Arztserie
0.15 ¥ Nachtmagazin
0.35 H õ ¥ Love Ranch –
Wahrheit und Liebe
Drama, USA 2010
Mit Helen Mirren, Joe Pesci,
Sergio Peris-Mencheta
2.30 ¥ In aller Freundschaft
4.00 a ¥ Big Five Asien (2/5)
4.45 Deutschlandbilder
20.15 ¥ Wie korrupt ist
Deutschland? Doku. Der
große Check. Bestechung,
Vorteilsannahme, Schmiergelder: 100 Millionen Euro
fließen so jährlich in Deutschland, schätzt das BKA.
21.00 ¥ Frontal 21 Magazin
Geldwäsche in Deutschland – Das Versagen von
Banken und Politik / Die
Folgen des VW-Skandals –
Angst in Wolfsburg / Bedroht, verfolgt, vergewaltigt –
Schutzlos im Flüchtlingsheim
21.45 ¥ heute-journal
22.15 ¥ Raus aus der Tretmühle
Doku. Auszeit vom Job
22.45 Mann, Sieber! Show
Late Night Kabarett
23.15 ¥ Markus Lanz Talkshow
0.30 heute+ Magazin
0.45 Neu im Kino Magazin
„A War“ von Tobias Lindholm
0.50 H ¥ The Cold Light of Day
Actionthriller, USA/E ’12 (
2.15 ¥ SOKO Köln Serie(Wh.)
20.15 õ CSI: Vegas
Krimiserie. Erst Held, dann
aus der Welt. Ein Mann im
Superheldenkostüm, der
versucht hat, Las Vegas von
Verbrechern zu reinigen,
wurde ermordet.
21.15 õ ¥ CSI: Cyber Krimiserie
#Notrufsperre #Massensterben? Krimiserie
22.15 CSI: Miami Krimiserie
Eine Frage der Ehre
Caines Sohn Kyle hat ein
großes Problem: Einer seiner
besten Freunde aus der Army
wird des Mordes verdächtigt.
23.10 õ The Blacklist Krimiserie
Das Femgericht (Nr. 132)
0.00 RTL Nachtjournal
0.30 õ CSI: Vegas (Wh.)
1.20 CSI: Miami (Wh.)
2.15 õ The Blacklist (Wh.)
3.05 RTL Nachtjournal (Wh.)
3.30 Explosiv – Das Magazin
Boulevardthemen genau auf
den Punkt zu bringen und
ehrlich zu berichten (Wh.)
20.15 H õ Da geht noch was
Komödie, D 2013. Mit Florian David Fitz, Henry Hübchen, Marius Haas. Conrad
kümmert sich um seinen
Vater Carl, der von seiner
Frau Helene nach 40 Jahren
Ehe verlassen worden ist.
22.15 akte 20.16 – Reporter
kämpfen für Sie! Magazin.
Auf der Suche nach der
großen Liebe. – Was eine
Reporterin im Selbstversuch
alles erlebt. / Ein T-Shirt für
2,50 €, ein BH für 3,00 €:
Was taugen Billigklamotten
vom Discounter? / Über
die Ziellinie gezerrt: Was
Eltern-Ehrgeiz für die Kinder
bedeutet
23.15 SAT.1 Reportage
Ein Leben in Chaos & Müll:
Messies in Deutschland
0.10 Criminal Minds Krimiserie
1.05 Criminal Minds Krimiserie
1.45 Auf Streife (Wh.)
2.30 Schicksale Doku-Soap(Wh.)
13.00 ¥ Typisch! (Wh.) 13.30 ¥ Brisant 14.00 ¥ NDR//aktuell 14.15
Bilderbuch Deutschland 15.00 ¥
NDR//aktuell 15.15 An der Nordseeküste 16.00 ¥ NDR//aktuell 16.10 ¥
Mein Nachmittag 17.10 ¥ Am Kap der
wilden Tiere 18.00 ¥ Regional 18.15
¥ NaturNah 18.45 ¥ DAS! 19.30 ¥
Regional 20.00 ¥ Tagesschau 20.15
¥ Visite 21.15 ¥ Panorama 3 21.45
¥ NDR//aktuell 22.00 a ¥ Polizeiruf
110 – Wendemanöver (2/2) Krimireihe, D 2015 23.30 ¥ Weltbilder 0.00
Kill Zone USA. Spurensuche in einer
waffenverrückten Nation. Dokufilm, D
2014 1.25 ¥ NDR Talk Show (Wh.)
WDR
11.55 ¥ Leopard & Co. 12.45 ¥
Planet Wissen 13.45 ¥ WDR aktuell
14.00 ¥ Servicezeit (Wh.) 14.30 ¥
Die Feuerflieger von Valencia 15.15
¥ Das NRW Duell 16.00 ¥ WDR
aktuell 16.15 daheim & unterwegs
18.00 ¥ WDR aktuell / Lokalzeit
18.15 ¥ Servicezeit 18.45 ¥ Aktuelle Stunde 19.30 Lokalzeit 20.00 ¥
Tagesschau 20.15 ¥ Abenteuer Erde:
Mississippi – Die große Flut (2/2)
21.00 ¥ Quarks & Caspers 21.45
¥ WDR aktuell 22.10 a ¥ Unterm
Radar. TV-Thriller, D 2015 23.40 H
¥ Zwölf Uhr mittags. Western, USA
1952 1.00 Domian. Talkshow
RTL-SHOW
Andy Borg sucht Schwiegertöchter
FREIBURG/DPA - Der Schlagersänger
und frühere ARD-Moderator Andy
Borg (55, Foto) stellt sich knapp
zehn Monate nach seinem Aus
beim „Musikantenstadl“ an die
Seite von Vera Int-Veen (48). Gemeinsam mit ihr werde er für RTL
zwei Sonderausgaben der Fernsehsendung „Schwiegertochter
gesucht“ moderieren, sagte Borg
in Freiburg. Gesendet werden die
beiden Sendungen „Schwiegertochter gesucht - Immer wieder
sonntags“ am 17. und 24. April, jeweils um 19.05 Uhr, bei RTL.
Mit den beiden Spezialausgaben blicken Int-Veen und Borg zurück
auf die Zeit seit 2007.
FOTO: DPA
Kloster Eberbach bereitet
sich auf DSDS-Show vor
Sie mögen sich nicht und stellen doch fest, wie ähnlich sie einander sind:
Conrad (Florian David Fitz, links) und Vater Carl (Henry Hübchen)
FOTO: SAT.1
RBB
12.10 Verrückt nach Meer 13.00 rbb
aktuell 13.05 Schloss Einstein 13.30
Auf Leben und Tod – Die jungen Ärzte (3/8) (Wh.) 14.15 Planet Wissen
15.15 Mit dem Zug durch ... 16.00
rbb UM4. Die beste Zeit 17.00 rbb
aktuell 17.05 Panda, Gorilla & Co.
17.55 Unser Sandmännchen 18.00
rbb um 6 18.30 zibb 19.30 Regionales 20.00 ¥ Tagesschau 20.15 ¥
Die rbb Reporter 21.00 Ein UFO im
Wartestand 21.45 rbb aktuell 22.15
Thadeusz 22.45 Mit Blaulicht und
Gummiknüppel 23.30 Berlin – Ecke
Bundesplatz 1.00 Ein UFO im Wartestand (Wh.) 1.45 ¥ Die rbb Reporter
VOX
5.10 õ CSI: NY 6.45 Verklag mich
doch! 10.50 vox nachrichten 10.55
Mein himmlisches Hotel (Wh.) 11.55
Shopping Queen 12.55 4 Hochzeiten
und eine Traumreise (Wh.) 14.00 Spa
Wars 15.00 Shopping Queen 16.00
4 Hochzeiten und eine Traumreise
17.00 Mein himmlisches Hotel 18.00
mieten, kaufen, wohnen 19.00 Das
perfekte Dinner 20.00 Prominent!
20.15 Sing meinen Song – Das
Tauschkonzert (1) 22.05 Die NenaStory 23.10 Goodbye Deutschland!
Die Auswanderer 0.10 vox nachrichten 0.30 Medical Detectives –
Geheimnisse der Gerichtsmedizin
ELTVILLE/DPA - Im Rheingauer
Kloster Eberbach laufen die Vorbereitungen auf die RTL-Show
„Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS). Rund eineinhalb
Wochen vor dem Event am
20. April geht es nach Angaben
der Stiftung Kloster Eberbach
in Eltville bisher reibungslos
voran. Die Show um Dieter Bohlen in der Basilika der ehemaligen Zisterzienserabtei ist umstritten. Die „Oberflächlichkeit“
der Sendung passe nicht zu dem
Ort, kritisierte Guntram Althoff
von den Eltviller Grünen. Das
DSDS-Finale steigt dann live am
7. Mai in Düsseldorf.
MUSICAL
Aus für Fortsetzung von
Webbers „Phantom“
HAMBURG/DPA - Nach nur einem
Jahr verlässt die Fortsetzung
des Erfolgsmusicals „Das Phantom der Oper“ Hamburg. Für
Andrew Lloyd Webbers „Liebe
stirbt nie - Phantom II“ falle am
25. September der letzte Vorhang, bestätigte Holger Kersting
von Stage Entertainment Ham-
MDR
10.05 Panda, Gorilla & Co. 10.55 ¥
aktuell 11.00 ¥ MDR um elf 11.45
¥ In aller Freundschaft 12.30 a ¥
Eins ist nicht von dir. TV-Komödie,
D 2015. Mit Michael Gwisdek (Wh.)
14.00 ¥ MDR um zwei 15.00 ¥
LexiTV – Wissen für alle. Magazin
16.00 ¥ MDR um vier Magazin
17.45 ¥ aktuell
18.05 ¥ Wetter für 3
18.10 ¥ Brisant Magazin
18.54 ¥ Unser Sandmännchen
19.00 ¥ Sachsen-Anhalt Heute
Magazin. U.a.: Konstituierung:
Wie die erste Landtagssitzung
nach der Wahl verlief
19.30 ¥ aktuell
19.50 ¥ Einfach genial
Magazin. U.a.: Saisonbeginn
bei den Elbdampfern
20.15 ¥ Umschau Magazin
U.a.: Vorsicht, Diebe!
20.45 ¥ Der Osten Dokureihe
Eisenhüttenstadt – Stahl,
Brot und Frieden
21.15 ¥ Echt Magazin
U.a.: Stadtabriss radikal
21.45 ¥ aktuell
22.05 a ¥ Buchenwald –
Heldenmythos und Lagerwirklichkeit (Wh.)
22.50 ¥ Polizeiruf 110 Krimireihe
In derselben Nacht DDR
1973. Mit Peter Borgelt
0.10 ¥ Alpha 0.7 Krimiserie
KI.KA
12.00 Wunderbare Reise des kleinen
Nils Holgersson mit den Wildgänsen
12.25 Garfield 12.55 Sherlock Yack
13.15 Die Wilden Kerle (Wh.) 13.40
¥ Die Pfefferkörner 14.10 Schloss
Einstein (Wh.) 14.35 Schloss Einstein
15.00 ¥ Dance Academy 15.25 ¥
H2O 15.50 Zoom – Der weiße Delfin
16.15 logo! 16.20 ¥ Lassie 17.00
Das Dschungelbuch 17.35 ¥ Yakari
18.00 Shaun, das Schaf 18.15 Der
kleine Drache Kokosnuss 18.40
Dinotaps 18.50 Sandmann. Reihe
19.00 ¥ Der kleine Prinz 19.25 ¥
Wissen macht Ah! 19.50 ¥ logo!
20.00 ¥ Ki.Ka Live 21.00 Pause
KABEL 1
23
IN KÜRZE
FERNSEHEN
5.30 ¥ ZDF-Morgenmagazin. Wohin
führt die Geldpolitik der EZB? Null
Zinsen / Kleinstädte wollen Läden
halten – Einzelhandel stärken / Was
ändern Enthüllungen über V-Mann?
NSU-Prozess. Gast: Georg Fahrenschon 9.00 ¥ Tagesschau. Mit Wetter 9.05 ¥ Rote Rosen (Wh.) 9.55
¥ Sturm der Liebe (Wh.) 10.45 ¥
Gefragt – Gejagt 11.35 Giraffe, Erdmännchen & Co. 12.00 ¥ Tagesschau
12.15 ¥ ARD-Buffet. U.a. Karlheinz
Hauser bereitet marinierten Kalbsrücken mit Spargel-Morchel-Salat
zu 13.00 ¥ ZDF-Mittagsmagazin
14.00 ¥ Tagesschau
14.10 ¥ Rote Rosen Telenovela
15.00 ¥ Tagesschau
15.10 ¥ Sturm der Liebe
16.00 ¥ Tagesschau
16.10 ¥ Nashorn, Zebra & Co.
17.00 ¥ Tagesschau
17.15 ¥ Brisant Magazin
17.45 õ ¥ Fußball: EM-Qualifikation der Frauen
Deutschland – Kroatien. Live
20.00 ¥ Tagesschau
NDR
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
11.15 Without a Trace 12.10 Numb3rs 13.05 õ Cold Case 14.00
Navy CIS 14.55 õ The Mentalist
15.50 News 16.00 õ Castle 16.55
Abenteuer Leben – Täglich neu
entdecken 17.55 Mein Lokal, dein
Lokal – Wo schmeckt’s am besten?
18.55 Achtung Kontrolle! Einsatz für
die Ordnungshüter 20.15 Rosins Restaurants – Ein Sternekoch räumt auf!
22.15 K1 Magazin 0.15 Mein Revier
1.30 Late News 1.35 Die größten
(Wh.) 3.05 Late News (Wh.) 3.10 Toto
& Harry – Die Zwei vom Polizeirevier
3.35 Watch Me – das Kinomagazin
(Wh.) 3.45 õ Body of Proof (Wh.)
burg. Das Musical sei von Anfang an auf ein Jahr angelegt
gewesen, allerdings mit einer
Option auf Verlängerung. Diese
werde nicht in Anspruch genommen, sagte Kersting. Das Nachfolge-Musical im Hamburger
Operettenhaus am Spielbudenplatz soll noch in dieser Woche
bekanntgegeben werden.
PRESSE
Buchstabensalat ziert
die Titelseite der „taz“
BERLIN/DPA - Die „taz“ hat auf
der Titelseite am Montag eine
Menge Buchstabensalat gezeigt.
Der vierspaltige Aufmacher „Geständnis eines Linken“ war weitgehend unlesbar. Ein technisches Problem steckte nicht dahinter. In Großbuchstaben war
zu lesen: „Den Rest des Artikels
können Sie sich schenken.“ Die
in Berlin erscheinende Tageszeitung wollte damit nach eigenen Angaben darauf aufmerksam machen, dass freier Zugang
zu unabhängigem Journalismus
im Netz nicht umsonst zu haben
sei. Die „taz“ hat keine Paywall
(Bezahlschranke), appelliert
aber an Online-Leser, freiwillig
zu bezahlen, wenn sie deren
Seite im Internet besuchen.
PRO 7
5.15 õ Mike & Molly (Wh.) 5.50
How I Met Your Mother (Wh.) 6.35
Two and a Half Men (Wh.) 8.20 õ 2
Broke Girls (Wh.) 9.15 The Big Bang
Theory Comedyserie(Wh.) 10.55 õ
Mike & Molly 11.45 How I Met Your
Mother 12.40 Two and a Half Men
14.25 õ 2 Broke Girls 15.15 õ The
Big Bang Theory. Comedyserie
17.00 taff Magazin. Themen des
Tages: die bewegendsten,
schönsten und lustigsten
Bilder der letzten 24 Stunden, Menschen und ihre
Schicksale, News zu Promis
sowie Tipps und Trends.
18.00 Newstime
18.10 Die Simpsons Trickserie
19.05 Galileo Magazin. Trip: Airport Lot E – Leben am Airport. Mode.: Aiman Abdallah
20.15 õ Die Simpsons Trickserie
Die große Simpsina. Auf der
Flucht vor einem Waschbären landet Lisa in dem Haus
eines Zauberers. Der bringt
ihr tolle Tricks bei.
20.40 õ Die Simpsons Trickserie
21.10 õ 2 Broke Girls Sitcom
Eher ungewöhnlich da unten / Das verstrickte Fahrrad
22.05 õ Supergirl Actionserie
23.05 õ The Flash Actionserie
0.00 Two and a Half Men Serie
0.55 õ 2 Broke Girls Sitcom
ARTE
15.25 Medizin in fernen Ländern
(Wh.) 15.50 Magische Gärten 16.20
X-Ray Run – Das Geheimnis des Laufens (Wh.) 17.10 X:enius (Wh.) 17.40
Die Donau – Lebensader Europas
18.25 Dänemark – Glück und Meer
(2/2) (Wh.) 19.10 ARTE Journal
19.30 ¥ Zauberhaftes Albanien
(2/2) 20.15 Unter Wasser: Megacitys
in Gefahr. Dokumentarfilm, F 2015
21.45 Gespräch 22.00 Die Unsterblichkeits-Formel. Dokumentarfilm,
F 2014 23.30 Square für Künstler
(Wh.) 0.00 H Champagner-Mörder.
Psychothriller, F 1967 (Wh.) 1.35 Eine
Frau an der Front (1/7) (Wh.)
RTL 2
5.25 Privatdetektive im Einsatz.
Doku-Soap (Wh.) 9.15 Frauentausch 11.15 Family Stories 13.15
Köln 50667 (Wh.) 14.15 Berlin – Tag
& Nacht (Wh.) 15.15 Hilf mir! Jung,
pleite, verzweifelt ... 16.10 Die Straßencops Süd – Jugend im Visier
17.05 KLUB 18.00 Köln 50667
19.00 Berlin – Tag & Nacht 20.00
RTL II News 20.15 H õ Ein riskanter Plan. Thriller, USA 2012 22.20 õ
Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D. 1.40
H õ Ein riskanter Plan. Thriller, USA
2012. Mit Sam Worthington. Regie:
Asger Leth (Wh.) 3.10 õ Marvel’s
Agents of S.H.I.E.L.D. (Wh.)
SPORT 1
8.30 Teleshopping (Wh.) 9.00 Teleshopping (Wh.) 9.30 Teleshopping
(Wh.) 10.00 Teleshopping (Wh.)
15.00 Normal (Wh.) 15.30 Storage Hunters (Wh.) 16.00 Storage
Hunters (Wh.) 16.30 Texas Flip and
Move. Scheune vs. Klassenzimmer
17.30 Storage Wars. Wer suchet, der
findet (Wh.) 18.00 Storage WarsDokumentationsreihe (Wh.) 18.30
Bundesliga aktuell. Fußball 19.45
Bundesliga aktuell spezial 20.15
Fantalk 23.15 Scooore! – Internationales Fußball-Magazin 0.00 SportQuiz 2.00 Sport-Clips. Ball Sport
(Wh.) 2.05 Teleshopping (Wh.)
EUROSPORT 1
15.30 Gewichtheben: Europameisterschaften (Wh.) 16.30 Gewichtheben: Europameisterschaften. Finale
Damen bis 58 kg. Live 18.30 Snooker: World Main Tour (Wh.) 19.25
Eurosport News 19.30 Gewichtheben: Europameisterschaften.
Finale Herren bis 69 kg. Live 21.30
Gewichtheben: Europameisterschaften (Wh.) 22.30 Motorradsport
23.00 Inside ERC 23.30 Motorsport: Blancpain Sprint Series 23.55
Eurosport News 0.00 Gewichtheben: Europameisterschaften (Wh.)
0.50 Gewichtheben: Europameisterschaften. Aus Førde (N) (Wh.)
3SAT
9.45 nano (Wh.) 10.15 Hart aber fair
11.40 WELTjournal (Wh.) 12.10 ¥
Am Schauplatz 13.00 ¥ ZIB 13.15
Der Koch des Königs – Die Erfolgsrezepte des Stefan Trepp 13.35 Seidenstraße (1-3/7) 18.30 nano 19.00
¥ heute 19.20 Kulturzeit 20.00 ¥
Tagesschau 20.15 a ¥ Das Millionen-Rennen. TV-Komödie, D 2012
21.45 kinokino 22.00 ¥ ZIB 2 22.25
Ukraine trotz allem 23.15 Ukraina –
Tagebuch aus einem zerrissenen
Land 0.10 Antje und der Tod – Meine
Freundin, die Rechtsmedizinerin 0.30
10vor10 1.00 a ¥ Das Millionen-Rennen. TV-Komödie, D 2012 (Wh.)
SIXX/TELE5
20.15 Cold Case 22.05 Without a
Trace 23.05 Killer-Paare – Tödliches
Verlangen 23.55 Homicide Hunter –
Dem Mörder auf der Spur 0.50 KillerPaare – Tödliches Verlangen (Wh.)
1.35 Homicide Hunter – Dem Mörder auf der Spur (Wh.) / 15.05 Star
Trek – Das nächste Jahrhundert (Wh.)
16.05 Star Trek (Wh.) 18.05 Star
Trek – Deep Space Nine 19.05
Star Trek – Das nächste Jahrhundert 20.15 H Insomnia – Schlaflos.
Mysterythriller, USA 2002 22.40 H
Trapped – 24 Stunden Angst. Thriller,
USA/D 2002 0.55 H Der Maschinist. Thriller, USA/E 2004
24
PANORAMA
DIENSTAG, 12. APRIL 2016
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
IN KÜRZE
STUDIE
Gefahr durch tippende Autofahrer
- Viele Autofahrer
sind einer Studie zufolge wegen Lesens
und Tippens auf dem Smartphone ein
Verkehrsrisiko. Verkehrspsychologen
stellten bei der Beobachtung von rund
12 000 vorbeifahrenden Autos fest,
dass 4,5 Prozent der Fahrer mit dem
Mobiltelefon hantierten, so die Studie
der Technischen Universität Braunschweig. Damit sei dieser Anteil höher
als der der telefonierenden Fahrer. Ein Grund für die unzulässige
Handy-Nutzung sei mangelndes Problembewusstsein, urteilte
Verkehrspsychologe Mark Vollrath. „Den Leuten scheint nicht
klar zu sein, wie gefährlich gerade das Tippen auf dem Handy
ist.“ Das Unfallrisiko erhöhe sich immens.
FOTO: DPA
BRAUNSCHWEIG/DPA
NORDRHEIN-WESTFALEN
- Ein 64 Tonnen
schweres Baugerät ist am Montagmorgen auf einer Baustelle
in Düsseldorf abgesackt. Dabei
kam ein Mann ums Leben. Zwei
weitere Arbeiter wurden schwer
verletzt und in Krankenhäuser
gebracht, wie die Feuerwehr
mitteilte. Eine Betonpumpe mit
kranartigem Ausleger war in
Betrieb, als das Gerät aus bisher
noch ungeklärten Umständen
absackte und kippte. Dabei traf
sie zwei Männer, ein weiterer
Arbeiter fiel in einen Kellerschacht.
DÜSSELDORF/DPA
MZ-LESERFORUM
Morgen: Mietrecht
Beim Leserforum geht es morgen
von 10 bis 12 Uhr um das Mietrecht. Auf Fragen unter anderem
zu Nebenkosten, Kündigungsfristen, Schönheitsreparaturen,
Kostenumlagen, Instandhaltung
und Modernisierung antworten
Ellen Schultz, Rechtsanwältin
und Vorsitzende des Deutschen
Mieterbundes Sachsen-Anhalt,
und Andreas Hahn, Jurist beim
Deutschen Mieterbund Halle
und Umgebung.
Rufen Sie an: 0345/5 60 82 18,
-5 60 80 19 und -5 60 83 13
GEWINNQUOTEN
Lotto am Samstag:
Klasse 4: 424 × 777,00 €,
Klasse 5: 4 251 × 77,00 €,
Klasse 6: 42 830 × 17,00 €,
Klasse 7: 420 972 × 5,00 €.
Gewinnklasse. 1: unbesetzt
(im Jackpot 7 453 741,00 €),
Klasse 2: 3 × 599 822,90 €,
Klasse 3: 37 × 24 317,10 €,
Klasse 4: 431 × 6 262,60 €,
Klasse 5: 2 700 × 333,20 €,
Klasse 6: 25 962 × 69,30 €,
Klasse 7: 62 219 × 28,90 €,
Klasse 8: 591 681 × 13,60 €,
Klasse 9: 561 750 × 5,00 €.
Spiel 77:
6 aus 45/Quoten:
Gewinnkl. 1: 1 × 68 907,40 €,
Klasse 2: unbesetzt,
Klasse 3: 57 × 109,00 €,
13er Wette/Zahlen: Klasse 4: 1 830 × 8,50 €,
0 - 2 - 2 - 2 - 2 - 2 - 1 - 0 - 1 - 2 - 0 - Klasse 5: 343 × 8,50 €,
1-1
Klasse 6: 18 059 × 1,10 €.
13er Wette/Quoten:
Gewinnkl. 1: 3 × 1 677 777,00 €,
Klasse 2: 3 × 77 777,00 €,
Klasse 3: 54 × 7 777,00 €,
Gewinnklasse 1: unbesetzt
(im Jackpot 125 785,40 €),
Klasse 2: 9 × 7 986,30 €,
Klasse 3: 97 × 741,00 €,
Klasse 4: 1 336 × 67,20 €.
6 aus 45/Zahlen:
Aktion Mensch:
Glückslos vom 5. April 2016
Sofortgewinn - 9054822,
Kombigewinn - 4269815,
Dauergewinn - 5901280,
Zusatzspiel - 30123.
Angaben ohne Gewähr
1 - 8 - 11 - 14 - 19 - 42/Zsp. 37
LEUTE !
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JASON WU
NICHOLAS OFCZAREK
Top-Designer heiratet
in Mexiko
Böse Rollen sind
vielschichtiger
Der taiwanisch-kanadische Designer
Jason Wu (33)
hat seinen
langjährigen
Partner Gustavo Rangel in
Mexiko geheiratet. „An diesem Wochenende
habe ich einen der glücklichsten
Tage meines Lebens gefeiert“,
schrieb Wu am Montag. Der 33Jährige ist Chefdesigner für die
Frauenkollektion von Hugo Boss.
Der österreichische Schauspieler Nicholas Ofczarek
(44) mag böse
Charaktere.
„Es macht viel
mehr Spaß, als
nett zu sein.
Die „bösen“ Figuren sind meistens vielschichtiger gezeichnet
und haben viele Ecken und Kanten“, sagte er der „Bild“-Zeitung.
Er spielt auch seit 1994 beim
Wiener Burgtheater.
FOTOS: DPA
Auflösung vom 11. April 2016
Waagerecht: 1. Relish, 6. Riet, 7. Reling, 8. Stil, 10. Pik, 12. Amrum, 14. Ikra, 15. Ural, 17. Messe, 19. See, 21. Safe,
24. Tarpan, 25. Herd, 26. Mieter.
Senkrecht: 2. Elemi, 3. Iris, 4. Sinter,
5. Hegi, 9. Lamelle, 10. Priamos, 11.
Kar, 13. Maus, 16. Res, 18. Safari, 20.
Etage, 22. Atem, 23. Erde.
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2
3
4
SPANIEN
Stierarenen werden immer unbeliebter. Die Toreros bangen um die Zukunft.
VON RALPH SCHULZE
MADRID/MZ - Der 17-jährige Carlos
hat nur einen Traum: „Ich will
Stierkämpfer werden.“ Genauso
wie Álvaro (16) oder Daniel (13),
die nachmittags zum Trainieren in
Spaniens berühmteste Toreroschule kommen. Etwa 40 Jugendliche
zwischen neun und 18 Jahren üben
derzeit in der Stierkampfschule
„Marcial Lalanda“ in der Hauptstadt Madrid, wie man einem wütenden Kampfbullen mutig ins Auge sieht und ihn schließlich mit
dem Degen tötet. „Sie verlassen die
Schule als Toreros“, sagt stolz der
Schuldirektor und Ex-Stierkämpfer
José Luis Bote, „und auch als würdige Männer.“
Doch der Torero-Beruf ist in Spanien vom Aussterben bedroht.
Nicht nur, weil sich immer weniger
junge Leute für diesen blutigen
und umstrittenen Job interessieren. Sondern auch, weil den Stierkämpfern in Spanien scharfer
Wind entgegenweht. Immer mehr
spanische Regionen und Städte
verbieten die jahrhundertealte
Stierkampftradition, weil sie von
der Mehrheit der Bürger als Tierquälerei abgelehnt wird, die nicht
mehr ins 21. Jahrhundert passt.
Deswegen wollen nun nach den Kanarischen Inseln und Katalonien
auch die Baleareninseln mit Mal-
VON KIM ALEXANDER ZICKENHEINER
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Der Kampf um den Kampf
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26
lorca den Stierkampf verbieten. Die Luis Bote, den seine Schüler ehrwachsende Anti-Torero-Stimmung fürchtig „Maestro“ nennen und der
in Spanien hat inzwischen die tra- früher selbst hier Schüler war, ist
ditionsreiche „Escuela de Tauroma- empört: „Sie wollen mit dem Stierquia Marcial Lalanda“ erreicht, die kampf aufräumen.“ Und deswegen
nach dem ruhmreichen Stierkämp- werde nun seine berühmte Lehrfer Marcial Lalanda benannt ist - stätte angegriffen, welche die Mutund nun um ihre Zukunft fürchtet. ter aller Stierkämpferschulen“ und
„Tauromaquia“ heißt auf Deutsch „die Basis der Stierkampfwelt“ sei.
„Stierkampfkunst“, sie wurde in
In seiner Trainingshalle seien eiSpanien von der konservativen Re- nige der berühmtesten Toreros
gierung im Jahr 2013 sogar als „na- Spaniens geboren worden. Wie
tionales Kulturerbe“ unter gesetzli- zum Beispiel der legendäre „El Juchen Schutz gestellt. Bisher wurde li“, heute einer der bekanntesten
die Schule von der Stadt Madrid, in Matadoren der Nation. „Aber wir
uns
der jahrzehntewerden
lang im Ratnicht
unterkrie„Sie wollen
haus die Kongen lassen und
mit dem Stierkampf weitermachen.“
servativen regierten,
mit
An den Wänden
aufräumen.“
Steuergeldern
jener Sporthalsubventioniert.
le, in welcher
José Luis Bote
Doch nachSpaniens StierLeiter einer Torero--Schule
dem im letzten
kampf-NachSommer die linksalternative Bür- wuchs trainiert, hängen die Bilder
germeisterin Manuela Carmena zahlreicher Torero-Legenden und
einzog, wurde der öffentliche Zu- Plakate vergangener Stierkämpfe.
schuss gestrichen. Damit löste Car- Einige Schüler rennen schnaumena ihr Wahlversprechen ein, bend, in gebückter Haltung und
„die Misshandlung von Tieren mit Hörnern vor dem Kopf als
nicht länger mit öffentlichen Mit- „Stier“ auf ihre Kameraden zu, die
teln zu finanzieren“. Auch in ande- mit ihrem roten Tuch elegant zur
ren spanischen Städten, in denen Seite ausweichen.
es in den jüngsten KommunalwahVier Jahre dauert die Ausbillen einen Linksruck gab, wurden dung: Erst wird mit TrockenübunSubventionen für die Stierspekta- gen und dann mit Jungstieren gekel gestrichen. Schulleiter José übt. „Ein richtiger Star-Torero zu
9
- Was wäre, wenn die
Bilder einer Überwachungskamera
ausreichen würden, um die Worte
eines Verdächtigen zu verstehen?
Die Technik dafür erhoffen sich Forscher von Computern, die von den
Lippen lesen können. Doch trotz
großer Fortschritte sind die Maschinen noch nicht praxistauglich.
„Ein solches System könnte für eine
ganze Reihe von Anwendungen benutzt werden“, sagt Helen Bear von
der britischen University of East
Anglia. Die Informatikerin und ihr
Team haben ein Programm entwickelt, das ihrer Studie zufolge deutlich bessere Ergebnisse als bisherige Ansätze liefert.
Die Krux: Auf den Lippen sehen
viele Töne praktisch gleich aus.
Computer müssen lernen, die feinen Unterschiede zu interpretieren, die Menschen verborgen bleiben. Dafür braucht es kluges TraiBERLIN/DPA
ning. „Die Sprache sieht bei uns allen unterschiedlich aus, also brauchen wir Modelle, die bei jedem
funktionieren“, sagt Bear.
Schon 1968 beschrieb der
Science-Fiction-Klassiker „2001:
Odyssee im Weltraum“ die Idee:
Der Supercomputer HAL 9000 liest
im Film heimlich die Lippenbewegungen von Astronauten durch eine Scheibe. Sie hatten sich eingeschlossen, damit er ihre Pläne nicht
mitbekommt. „Das zeigt, wie alt das
Thema ist“, sagt Tanja Schultz, Professorin für Kognitive Systeme an
der Universität Bremen.
Forscher hoffen: Ein zuverlässiges Programm könnte bei
der Aufklärung von Straftaten anhand von Überwachungsvideos helfen, eine
bessere Verständigung von
sprach- und hörbehinderten
Menschen ermöglichen oder
die Identität von Menschen
feststellen.
werden, ist fast unmöglich“, steht
an einer Wand. Die Jugendlichen
sollen sich keine falschen Hoffnungen machen. Mangels guter Jobaussichten bietet der frühere Traumberuf des Stierkämpfers schon seit
Jahren keine sichere Zukunft
mehr. Von den etwas mehr als
200 professionellen Toreros in Spanien sind höchstens 20 so gut im
Geschäft, dass sie vom Stierkampf
leben können. Die anderen haben
Nebenjobs, sind arbeitslos oder nagen am Hungertuch. Die Zahl der
Stierkämpfe im Königreich geht
immer weiter zurück, viele Arenen
mussten schon schließen.
Umfragen zufolge interessiert
sich nur noch eine Minderheit der
Bevölkerung für diese „nationale
Fiesta“. Verzweifelt bäumt sich
Spaniens immer noch mächtige
Stierkampfbranche gegen den Untergang der Zunft auf und versucht, die Welt auf ihr Schicksal
aufmerksam zu machen. Zum Beispiel mit Demonstrationen wie
neulich in Valencia. Dort protestierten Mitte März tausende Menschen, darunter viele Toreros und
Kampfbullenzüchter, gegen den
Untergang ihres Handwerks und
riefen „Stierkampf ist Kultur“. Von
der anderen Straßenseite schallten
ihnen derweil die Rufe von Tierschützern entgegen: „Mörder, Mörder“ und „Schluss mit der Tortur“.
DNA-SPUR
Neue Technik kann zur Überwachung eingesetzt werden.
5
7
FOTO: RTR
Maschinen lesen Lippen
KREUZWORTRÄTSEL
Waagerecht: 1. Fabrik, Betrieb,
5. stärkster Sturm, 6. unterer Teil
der Erdkruste, 7. ital. Geigenbauer, 10. Schwur, 11. Einheit für ebene Winkel, 12. schlechte Gewohnheit, 14. Handelsartikel, 15. Gewässerbegrenzung, 17. Teil des
Stuhls, 20. Gestalt aus „Turandot“, 21. Nebenfluss der Maas,
22. chemische Verbindung, 24.
Besucher, 25. Buchenfrucht, 26.
Löwe (engl.).
Senkrecht: 1. deutscher Politiker
(1961-2016), 2. Weichkäse, 3.
wertloses Zeug, 4. Vervielfältigungszahl, 8. amerikanische Riesenkröte, 9. reproduzierende
Künstlerin, 13. Ziffer, 16. italienischer
Automobilkonstrukteur
(1898-1988), 18. Nebenfluss der
Etsch, 19. Kopfbedeckung, 23.
Ringelwurm.
Ein Stierkampf im spanischen Sevilla. Der blutige Tradition findet immer weniger Anhänger.
Um Nutzernamen, Geheimwörter
und Pin überflüssig zu machen,
schlägt Ahmed Hassanat von der
jordanischen
Mutah-Universität
lautlose Passwörter vor: Zur Identifikation am Bankautomaten oder
im Online-Shop würde es reichen,
allein die Lippen zu bewegen. Nötig
wäre nur eine Kamera.
Und parallel wird auch an anderen Ansätzen geforscht, die ohne
Töne auskommen: Spracherkennung durch Messung der Muskelaktivität in Gesicht und Hals, Ultraschallbilder der Zunge oder Verfolgung der Hirnaktivität selbst.
FOTO: FOTOLIA
Ein Toter durch kippendes
Baugerät in Düsseldorf
Verdächtigerin
DDR-Mordfall
bestreitetTat
ZWICKAU/GERA/DPA - Der im Mordfall Heike Wunderlich nach fast
30 Jahren verhaftete Verdächtige
will nichts mit der Tat zu tun haben. Der Mann bestreitet die Vorwürfe, wie die Sprecherin der
Staatsanwaltschaft Zwickau am
Montag sagte. Der 60-Jährige war
in der vergangenen Woche festgenommen worden, nachdem Ermittler mit einer bislang nicht bekannten DNA-Spur einen Treffer in der
DNA-Datei gelandet hatten.
Der Verdächtige aus Gera steht
unter Mordverdacht und befindet
sich im Haftkrankenhaus Leipzig wegen gesundheitlicher Probleme.
Der Mann ist mehrfach vorbestraft.
Die damals 18-jährige Heike Wunderlich war im April 1987 in einem
Wald bei Plauen vergewaltigt und
erdrosselt worden. Ihre Leiche und
das Zweirad waren am Tag darauf
gefunden worden.