Die wichtigsten Heilkräuter selbst anpflanzen

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Die wichtigsten Heilkräuter selbst anpflanzen
Die wichtigsten Heilkräuter
selbst anpflanzen
Inhaltsverzeichnis
1
Betreff: Wie Sie Ihren Kräutergarten richtig anlegen .................................................. 4
1.1
1.2
Betreff: Die richtigen Umweltbedingungen für Ihre Kräuter ....................................... 7
2.1
2.2
3
Betreff: Der Kräuter-Anpflanzkalender .................................................................... 10
3.1
3.2
4
Betreff: Kräuter säen oder pflanzen? ....................................................................... 14
4.1
4.2
5
Betreff: Wasser marsch! .......................................................................................... 17
5.1
5.2
6
Betreff: Kräuter düngen – muss das sein? ................................................................ 20
6.1
6.2
7
Betreff: So halten Sie Ihre Kräuter im Zaum ............................................................. 23
7.1
7.2
8
Betreff: Blütentraum – Ja oder Nein? ....................................................................... 27
8.1
8.2
9
Betreff: Der Kräuter-Sammelkalender ...................................................................... 31
9.1
9.2
10
Betreff: Bei der Kräuter-Ernte die Uhrzeit beachten ............................................. 35
10.1
10.2
11
Betreff: Diese Pflanzenteile können Sie ernten ..................................................... 37
11.1
11.2
Auf die richtige Tageszeit kommt es an ................................................................................................. 35
Dill hilft jungen Müttern ............................................................................................................................... 36
12
Betreff: Kräuter-Ernte nur mit der „goldenen Sichel“? .......................................... 41
12.1
12.2
Wurzel, Blätter oder Blüten? So ernten Sie die richtigen Pflanzenteile ................................... 38
Stevia ist eine gesunde Zuckeralternative ............................................................................................ 39
Auf das richtige Ernte-Werkzeug kommt es an .................................................................................. 41
Melisse beruhigt und entspannt................................................................................................................ 43
2
Kräuterbeet oder Fensterbrett: So legen Sie Ihren Kräutergarten an ........................................ 4
Petersilie unterstützt Ihre Verdauung...................................................................................................... 6
So lieben es Ihre Kräuter: Erde, Licht und Wasser .............................................................................. 7
Schnittlauch vertreibt die Frühjahrsmüdigkeit .................................................................................... 9
Wann Sie welche Kräuter pflanzen können ......................................................................................... 10
Basilikum hilft bei Migräne ......................................................................................................................... 11
Kräuter säen oder pflanzen?....................................................................................................................... 14
Thymian hilft gegen Husten jeder Art .................................................................................................... 16
So viel Wasser brauchen Ihre Kräuter.................................................................................................... 18
Oregano hält Krankheitserreger und Insekten auf Distanz ........................................................... 19
Vor- und Nachteile bei der Düngung von Kräutern .......................................................................... 20
Rosmarin stärkt Herz und Kreislauf ........................................................................................................ 21
Wie Sie durch richtiges Zurückschneiden Ihren Ertrag steigern ................................................ 24
Salbei ist gut gegen Halsschmerzen......................................................................................................... 25
Welche Kräuter dürfen blühen? ................................................................................................................ 27
Pfefferminze sorgt für frischen Atem...................................................................................................... 28
Wann Sie welche Kräuter ernten können ............................................................................................. 31
Kamille ist Großmutters Geheimwaffe für alles ................................................................................. 33
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Seite 2
13
Betreff: Kräuter frisch auf den Tisch ..................................................................... 44
13.1
13.2
14
Betreff: Die Kräuter-Hausapotheke: Teil 1 ............................................................ 49
14.1
14.2
Würzkräuter für den täglichen Bedarf in der Küche ........................................................................ 45
Liebstöckel würzt Suppen und Quark..................................................................................................... 47
15
Betreff: Die Kräuter-Hausapotheke: Teil 2 ............................................................ 52
15.1
15.2
Tees, Umschläge, und andere Anwendungen ...................................................................................... 49
Arnika hilft bei Verletzungen aller Art ................................................................................................... 51
16
Betreff: Schönheit aus dem Kräutergarten ........................................................... 56
16.1
16.2
Tinkturen, Kräuteröle und Salben ............................................................................................................ 53
Ringelblume ist das Heilmittel bei allen Hauterkrankungen ........................................................ 54
17
Betreff: So legen Sie sich einen Kräutervorrat an .................................................. 60
17.1
17.2
Masken, Cremes und Badezusätze ........................................................................................................... 57
Lavendel lässt Kleinkinder ruhig schlafen ............................................................................................ 59
18
Betreff: Kräuter einfrieren – eine gute Idee? ........................................................ 63
18.1
18.2
Was Sie beim Trocknen von Kräutern beachten sollten ................................................................. 61
Fenchel vertreibt Blähungen ...................................................................................................................... 62
Welche Kräuter sich zum Einfrieren eignen ........................................................................................ 63
Estragon stärkt die Verdauungsorgane ................................................................................................. 64
19
19.1
19.2
Betreff: Die richtigen Gefäße zur Aufbewahrung .................................................. 66
Schraubglas oder Plastikdose? So lagern Sie Ihre Kräuter ............................................................ 66
Baldrian hilft bei Schlafstörungen ............................................................................................................ 67
20
Betreff: Kräuterzucht für das nächste Jahr............................................................ 68
20.1
20.2
Samen oder Stecklinge: Günstig in die nächste Saison starten .................................................... 69
Eibisch ist der Schutzpatron der Schleimhäute .................................................................................. 70
21
21.1
21.2
Betreff: Profi-Tipp: Mischkulturen, Teil 1.............................................................. 72
Auf gute Nachbarschaft: Diese Kräuter stehen gern beisammen ................................................ 72
Augentrost ist eine Wohltat für die Augen ........................................................................................... 75
22
Betreff: Profi-Tipp: Mischkulturen, Teil 2.............................................................. 76
22.1
22.2
23
Betreff: Räuchern mit Kräutern ............................................................................ 80
23.1
23.2
Diese Kräuterkombinationen sollten Sie vermeiden ....................................................................... 76
Johanniskraut erhellt dunkle Gemüter................................................................................................... 78
24
Betreff: Noch mehr Wissen über Kräuter.............................................................. 84
24.1
24.2
Duft und Rauch: Was Sie mit dem Räuchern alles bewirken können........................................ 81
Frauenmantel heilt Frauenkrankheiten ................................................................................................ 82
25
Bräuche, Feste, Wanderungen: Interessantes aus der Kräuterwelt........................................... 84
Beinwell tut den Beinen gut........................................................................................................................ 85
Impressum .......................................................................................................... 88
26
Disclaimer ........................................................................................................... 88
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1 Betreff: Wie Sie Ihren Kräutergarten richtig anlegen
Liebe Leserin, lieber Leser,
haben Sie auch schon immer von Ihrem eigenen kleinen Kräutergarten geträumt? Doch
bisher wollte es einfach nicht so richtig gelingen? Dann geben Sie jetzt nicht auf, denn
mit diesem Newsletter werden Sie erfolgreich zu Ihrem Kräutergarten kommen und
endlich die vielfältigen Möglichkeiten der verschiedenen Heilkräuter nutzen können.
Dabei ist es ganz egal, ob Sie einen großen Garten besitzen, einen Balkonkasten mit
Kräutern bepflanzen wollen oder ob Sie nur Ihre Küchenfensterbank zur Verfügung
haben. Sie erfahren, wie Sie den Kräutergarten richtig anlegen, welche Pflege Ihre
Kräuter benötigen, wann Sie was ernten können, welche Verarbeitungsmöglichkeiten es
gibt, wie Sie die Kräuter am besten aufbewahren und viele weitere Profi-Tipps.
Außerdem stelle ich Ihnen in jeder Ausgabe ein Heilkraut vor und verrate Ihnen dazu
tolle Rezepte oder andere Anwendungsmöglichkeiten. Ich bin mir sicher, schon bald
werden Sie ein Kräuter-Profi sein.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
1.1 Kräuterbeet oder Fensterbrett: So legen Sie Ihren Kräutergarten an
Die Möglichkeiten für einen Kräutergarten sind nahezu unbegrenzt. Es gibt Gärten mit
dekorativen Kräuterspiralen, Kräuterhochbeeten, Steingärten mit Kräuterbepflanzung,
Kräuterbeete mit Buchsbaumeinfassung oder gar ein Kräuterlabyrinth. Den kreativen
Gestaltungsmöglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Doch wer nicht gleich einen
ganzen Park sein Eigen nennt, kann auch mit deutlich weniger Platz auskommen.
Es gibt sogar ganze Kräuterbeete in nur einem einzigen Topf. Vielleicht haben Sie das
schon einmal gesehen: Ein Tontopf, der oben eine recht weite Öffnung und dann noch
einige kleine Öffnungen rundherum an den Seiten hat. So können Sie viele Kräuter in
einem Gefäß unterbringen und das findet garantiert auf Ihrer Terrasse oder Ihrem
Balkon Platz.
Doch auch, wenn Sie nur auf Ihrer Küchenfensterbank Platz für Ihren Kräutergarten
haben, es gibt viele Kräuter, die auf kleinstem Raum gut gedeihen. Wichtig ist zunächst,
dass Sie sich überlegen, an welchem Ort Ihr Kräutergarten entstehen soll. Vom Standort
hängt es nämlich ab, welche Kräuter und wie viele dort am besten wachsen. Planen Sie
eine Ecke auf Ihrem Südbalkon, kommen andere Kräuter in Frage, als wenn Sie nur ein
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schattiges Plätzchen neben Ihrer Terrasse zur Verfügung haben.
Haben Sie allerdings mehrere Standortmöglichkeiten, dann können Sie sich auch zuerst
überlegen, welche Kräuter Sie unbedingt in Ihrem Garten haben möchten. Welches sind
zum Beispiel Ihre Lieblingskräuter, die Sie jeden Tag in der Küche verwenden möchten?
In der folgenden Übersicht finden Sie heraus, welche Standorte die einzelnen Kräuter
bevorzugen:
Standort Kräutergarten
Viel Licht und Sonne
Süden
Mäßig Licht
Osten und Westen
Halbschatten und Schatten
Norden
Heilkräuter
Basilikum
Oregano
Thymian
Rosmarin
Salbei
Zitronenmelisse
Lavendel
Estragon
Petersilie
Schnittlauch
Dill
Kerbel
Majoran
Liebstöckel
Pfefferminze
Pimpinelle
Brunnenkresse
Waldmeister
Borretsch
Lorbeer
Je nach Ihren Möglichkeiten wählen Sie nun entweder die passenden Kräuter für Ihren
Standort aus oder notieren sich, an welchen Orten in Ihrem Garten Ihre bevorzugten
Kräuter angepflanzt werden können. Das war bereits der erste wesentliche Schritt für
die erfolgreiche Anlage Ihres Kräutergartens. Nun wissen Sie, wo Ihr Kräutergarten
entsteht und welche Kräuter dort hineinpassen.
Neben den optimalen Lichtverhältnissen für Ihre Kräuter sind auch die richtige
Zusammensetzung der Erde und die optimalen Wasserverhältnisse entscheidend.
Welche Erde Sie für welche Kräuter benötigen und ob es diese Kräuter dann feucht oder
trocken lieben, erfahren Sie in der nächsten Ausgabe. Doch zuvor verrate ich Ihnen noch,
was das Lieblings-Küchenkraut der Deutschen alles kann.
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1.2 Petersilie unterstützt Ihre Verdauung
Die Petersilie ist in Deutschland wohl das bekannteste Küchenkraut überhaupt. Die
glatten oder krausen Blätter der Petersilie passen hervorragend zu Kartoffeln, zu fast
allen Gemüsesorten, zu Suppen und Salaten und geben durch ihren leicht bitteren
Geschmack den Gerichten eine charakteristische Note.
Heilwirkung: Die Petersilie ist jedoch nicht nur ein würziges Küchenkraut, sondern vor
allem ein wahres Heilkraut. Sie enthält viel Vitamin C und einige ätherische Öle. Durch
das Vitamin C wirkt sie belebend und hilft gut gegen Frühjahrsmüdigkeit. Die
Hauptwirkung hat sie jedoch auf unser Verdauungssystem. Petersilie regt die Verdauung
an, hilft dadurch gegen Blähungen, Verstopfung und andere Verdauungsstörungen. Sie
wirkt außerdem harntreibend und unterstützt somit die Funktionen von Niere und
Blase.
Verwendbare Teile: Sie können von der Petersilie die Blätter, Samen und Wurzeln
verwenden.
Anwendung: In der Küche verwenden Sie die frischen Blätter als Gewürz. Als
Küchengewürz ist die Heilwirkung jedoch oft zu schwach. Daher sollten Sie für den
heilenden Einsatz aus den Samen oder der Wurzel einen Tee herstellen.
Für einen Teeaufguss übergießen Sie zwei Teelöffel kleingeschnittene Petersilienwurzel
oder zwei Teelöffel Samen mit einer Tasse kochendem Wasser und lassen ihn 10
Minuten ziehen. Anschließend seihen Sie den Tee ab und trinken ihn heiß in kleinen
Schlucken. Ein bis drei Tassen pro Tag sind empfehlenswert, bis Ihre Beschwerden
abgeklungen sind.
Vorsicht! Schwangere sollten keinen Petersilientee trinken, da sonst die Gefahr einer
Fehlgeburt besteht. Die Verwendung der Blätter als Küchengewürz ist hingegen
unbedenklich, da hier keine relevanten Mengen erreicht werden.
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Rezept: Kräuterquark mit Petersilie
Eine gesunde und frische Abwechslung für Ihr Abendessen ist eine Scheibe Vollkornbrot
mit selbstgemachten Kräuterquark. Dazu verrühren Sie einfach etwas Quark mit frisch
geschnittenen Petersilienblättern, Salz, Pfeffer und einem Spritzer Zitronensaft. Schon
ist Ihr Kräuterquark fertig. Sie können nach Belieben natürlich noch weitere
Küchenkräuter hinzufügen oder auch noch andere Gewürze wie Paprika oder
Muskatnuss. Probieren Sie es einfach mal aus!
2 Betreff: Die richtigen Umweltbedingungen für Ihre Kräuter
Liebe Leserin, lieber Leser,
den Standort für Ihren Kräutergarten haben Sie bereits bestimmt. Vielleicht haben Sie
auch schon eine Liste gemacht, welche Kräuter Sie unbedingt anpflanzen möchten. Nun
gilt es, alle entscheidenden Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Licht und Wasser zu
optimieren, damit sich Ihre auserwählten Kräuter in ihrem neuen zu Hause auch richtig
wohlfühlen. Und was brauchen Sie sonst noch? Auf jeden Fall das richtige
Gärtnerwerkzeug. Was Sie unbedingt benötigen, lesen Sie gleich.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
2.1 So lieben es Ihre Kräuter: Erde, Licht und Wasser
Die meisten Kräuter lieben die Sonne und die Wärme, dann entfalten Sie am besten ihre
Düfte und würzigen Aromen. Doch Sonne ist nicht gleich Sonne. Während vor allem die
mediterranen Kräuter wie Thymian, Rosmarin oder Salbei die Mittagssonne des Südens
lieben, wollen unsere heimischen Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch oder Dill lieber die
Morgen- oder Abendsonne. Für diese Kräuter ist ein Standort im Osten oder Westen also
besser geeignet. Fast alle Kräuter lieben die Nähe zu Mauern oder Steinen, denn diese
speichern tagsüber die Wärme und strahlen sie nachts wieder ab. Ideal wäre daher eine
Hauswand, die nah zu Ihrer Küche liegt. So profitieren beide Seiten davon. Sie haben
einen kurzen Weg zu Ihren Kräutern und die Kräuter haben genug Wärme.
Ebenso wichtig ist die richtige Erde. Manche Kräuter brauchen einen trockenen,
sandigen und sehr lockeren Boden, um ein intensives Aroma entwickeln zu können.
Andere wiederum bevorzugen einen lockeren, aber leicht tonhaltigen und damit
feuchteren Boden. Und auch der Nährstoffgehalt des Bodens spielt eine Rolle. Basilikum,
Petersilie und Schnittlauch brauchen viele Nährstoffe. Oregano und Lavendel hingegen
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mögen lieber eine magere, nährstoffarme Erde.
In der folgenden Übersicht sehen Sie, was die einzelnen Kräuter brauchen, um gut zu
gedeihen. Danach sollten Sie dann Ihre Kräuterkombinationen ausrichten und Ihren
Garten entsprechend mit der richtigen Erde vorbereiten.
Standort
Süden
Licht
viel Sonne,
Mittagshitze
Erde
locker, trocken,
sandig, mager,
nährstoffarm
Wasser
wenig Bedarf
Kräuter
Rosmarin
Thymian
Oregano
Lavendel
Estragon
mäßiger Bedarf Basilikum
Zitronenmelisse
Salbei
Süden/Westen
viel Sonne
Osten/Westen
mäßig Sonne,
keine
Mittagshitze
locker, trocken,
sandig,
mittlerer
Nährstoffbedarf
locker, etwas
tonhaltig, leicht
feucht,
nährstoffreich
Norden
halbschattig bis fest, tonhaltig,
viel Bedarf,
schattig
feucht,
immer gut
mittlerer
feucht halten
Nährstoffbedarf
mäßiger bis
viel Bedarf,
immer feucht
halten, aber
nicht nass
Petersilie
Schnittlauch
Dill
Kerbel
Liebstöckel
Majoran
Pfefferminze
Pimpinelle
Brunnenkresse
Waldmeister
Borretsch
Lorbeer
Die richtigen Erdmischungen bekommen Sie in Gartencentern und Gärtnereien. Es gibt
sogar spezielle Kräutererde. Die sollten Sie kaufen, wenn Sie einen Kräutergarten im
Balkonkasten oder Kräutertopf auf der Fensterbank anlegen wollen. Wenn Sie aber die
vorhandene Erde in Ihrem Garten optimieren wollen, prüfen Sie zunächst die
Beschaffenheit mit Ihren Händen.
Ist die Erde krümelig und rieselt leicht wie Sand durch Ihre Finger? Oder ist die Erde
klebrig, klumpig und feucht? Dann ist der Anteil an Ton in Ihrem Boden höher und
bindet deshalb mehr Wasser an die Erde. Um Ihren Boden trockener zu machen,
mischen Sie einfach Sand unter die Erde. Einen nährstoffreicheren Boden erhalten Sie,
indem Sie Humus oder Komposterde untermischen. Im Zweifel nehmen Sie einfach eine
kleine Bodenprobe mit in die Gärtnerei und fragen dort nach, ob sich Ihr Boden für die
Kräuter, die Sie anpflanzen möchten, eignet.
Neben der richtigen Erde benötigen Sie noch eine kleine Pflanzschaufel, eine Gießkanne
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und je nach Vorhaben ein schönes Pflanzgefäß. Für Basilikum eignen sich Tontöpfe am
besten wegen der guten Durchfeuchtung. Für Balkone gibt es Kästen, die ein spezielles
Wasserspeichersystem mit Wasserstandsanzeige haben. So können Sie ein Übergießen
vermeiden und sehen leicht, wann der Boden zu trocken wird. Außerdem sind auch
Gartenhandschuhe sehr nützlich, vor allem beim Einpflanzen der Kräuter. Wenn Sie Ihre
Kräuter selbst aussäen möchten, benötigen Sie zusätzlich noch eine Sprühflasche, um
die Samen sanft feucht halten zu können.
Als nächstes müssen Sie noch wissen, ab wann Sie welche Kräuter draußen anpflanzen
können und wie Sie die Kräuter am besten pflanzen. Das erfahren Sie in der nächsten
Ausgabe. Doch zuvor verrate ich Ihnen noch, warum gerade Schnittlauch im Frühling so
gesund ist.
2.2 Schnittlauch vertreibt die Frühjahrsmüdigkeit
Schnittlauch ist ein typisches Küchenkraut. Seine langen, rund geschlossenen und innen
hohlen Stängel schmecken leicht scharf nach Frühlingszwiebeln und geben Suppe,
Kräuterquark und einem Butterbrot einen frischen und würzigen Geschmack. Allerdings
zählt Schnittlauch auch zu den Heilkräutern, und das aus gutem Grund.
Heilwirkung: Schnittlauch enthält viel Eisen und viel Vitamin C. Das Eisen ist gut für die
Blutbildung und Blutreinigung. Wenn Sie Ihr Essen täglich mit frischem Schnittlauch
würzen, hat dies positive Auswirkungen auf Ihren Blutdruck. Das Vitamin C stärkt Ihr
Abwehrsystem und hilft gut gegen Frühjahrsmüdigkeit. Außerdem wirkt Schnittlauch
schleimlösend und kann deshalb sehr gut gegen Husten eingesetzt werden. Schnittlauch
hat darüberhinaus noch andere heilsame Wirkungen wie zum Beispiel
entzündungshemmende Eigenschaften. Das hilft gut bei Gicht, Magen- und
Darmentzündungen.
Verwendbare Teile: Vom Schnittlauch verwenden Sie hauptsächlich die Stängel, aber
auch die Blüten sind essbar und besonders dekorativ im Salat.
Die weichen Schnittlauchstängel sprießen im Frühjahr aus dem Boden und werden bis
zu 30 cm hoch. Sie können immer wieder abgeschnitten werden und wachsen stetig
nach. Ab Mai wachsen dann auch wesentlich härtere Stängel aus dem Boden. An diesen
bilden sich die kugelförmigen, rosavioletten Blüten. Die harten Stängel oder vielmehr
Stiele der Blüten verwenden Sie nicht.
Anwendung: Am besten verwenden Sie den Schnittlauch immer ganz frisch aus Ihrem
Garten oder von Ihrer Fensterbank. Schneiden Sie dazu einfach ein paar Stängel ab und
schneiden Sie dann den Schnittlauch in kleine Röllchen – entweder mit einem scharfen
Messer auf einem Schneidbrett oder mit der Schere direkt über Ihr Essen. So frisch
gegessen entfaltet der Schnittlauch seine stärkste Heilwirkung.
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Rezept: Butterbrot mit Schnittlauch
Gerade im Frühjahr schmeckt ein Butterbrot mit frischem Schnittlauch köstlich. Und Sie
benötigen nur 3 Zutaten: Eine Scheibe Brot, etwas gute Butter und zwei bis drei frisch
geschnittene Schnittlauchstängel aus Ihrem Kräutergarten. Bestreichen Sie die Scheibe
Brot mit Butter und schneiden Sie mit der Küchenschere kleine Schnittlauchrölllchen auf
Ihr Butterbrot. Schon ist ein gesunder Snack für zwischendurch fertig. Zeitaufwand:
Weniger als zwei Minuten - dafür super gesund!
3 Betreff: Der Kräuter-Anpflanzkalender
Liebe Leserin, lieber Leser,
in den letzten beiden Ausgaben ging es um die idealen Bedingungen für Ihren
Kräutergarten. Die Vorbereitungen für Ihre neuen Kräuter sind somit getroffen, es
fehlen nur noch die Hauptakteure – die Heilkräuter. Doch hier kommt es auf den
richtigen Zeitpunkt an. Daher erfahren Sie heute, wann Sie welche Kräuter aussäen oder
pflanzen können. Und wissen Sie eigentlich, was sich hinter einer Kräuteruhr verbirgt
und warum diese gerade für Kräuterneulinge so spannend ist?
Danach stelle ich Ihnen wie immer ein Heilkraut näher vor – heute ist es der Basilikum,
der in Deutschlands Küchen immer beliebter wird.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
3.1 Wann Sie welche Kräuter pflanzen können
Grundsätzlich gilt: Mit der Aussaat beginnen Sie früher als mit dem Pflanzen von
vorgezogenen Kräutern. Bei der Aussaat kommt es dann noch darauf an, ob Sie an einem
warmen Platz in Ihrer Wohnung Saatschalen aufstellen können und wollen, oder ob Sie
direkt ins Freie aussäen. In der Wohnung können Sie ab Februar mit dem Aussäen der
meisten Kräuter beginnen. Im Freien ist die beste Zeit für die Aussaat zwischen Ende
März und Anfang Mai.
Junge Pflanzen, die Sie eventuell ab Februar im Haus vorgezogen haben, aber auch
gekaufte Pflänzchen, sollten Sie erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) ins Freie pflanzen.
Sowohl für Saatgut als auch für junge Pflänzchen gilt: Der Boden sollte eine Temperatur
von 10 Grad erreicht haben und halten, sonst müssen Sie die jungen Kräuter zusätzlich
vor der Kälte schützen. Fenchel braucht es sogar noch ein bisschen wärmer, den sollten
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Sie erst im Juni und Juli ins Freie pflanzen.
Wenn Sie Sämereien kaufen, steht natürlich immer auf den Tütchen, wann Sie mit der
Aussaat im Freien beginnen können. In der folgenden Tabelle sehen Sie auf einen Blick,
wann Sie welche Kräuter im Freien aussäen können.
Aussaat-Kalender für das Freiland
April
Arnika, Baldrian, Basilikum, Beinwell, Borretsch, Brunnenkresse, Eibisch,
Fenchel, Johanniskraut, Kamille, Kerbel, Lavendel, Liebstöckel, Lorbeer,
Majoran, Oregano, Petersilie, Ringelblume, Schnittlauch, Thymian,
Zitronenmelisse
Mai
Arnika, Baldrian, Basilikum, Beinwell, Borretsch, Brunnenkresse, Dill,
Eibisch, Fenchel, Johanniskraut, Kamille, Kerbel, Kresse, Lavendel,
Liebstöckel, Lorbeer, Majoran, Oregano, Petersilie, Ringelblume, Rosmarin,
Salbei, Thymian, Zitronenmelisse
Juni
Basilikum, Borretsch, Brunnenkresse, Dill, Kamille, Petersilie, Ringelblume,
Schnittlauch
Juli
Borretsch, Brunnenkresse, Dill, Kamille, Petersilie
August
Brunnenkresse, Dill, Kamille, Kümmel, Petersilie
Bei der Anlage eines Kräutergartens sind Ihrer Fantasie und Kreativität keine Grenzen
gesetzt. Aber für Anfänger finde ich eine Idee besonders gelungen: die Kräuteruhr.
Dahinter verbirgt sich ein speziell angeordnetes Kräuterbeet. Es ist rund wie ein
Uhrenziffernblatt und wird auch wie eine Uhr in zwölf gleiche Einheiten unterteilt. Dann
bepflanzt man alle zwölf Einheiten mit jeweils einem anderen Kraut. Das Tolle daran ist,
dass die Kräuteruhr die zwölf Monate wiederspiegelt. Beginnend bei der Zwölf bis zur
Eins (steht für den Monat Januar), wird ein Heilkraut gepflanzt, was im Januar geerntet
werden kann. Und so geht es Schritt für Schritt weiter, sodass Sie schließlich in jedem
Monat des Jahres ein Heilkraut in Ihrer Kräuteruhr ernten können. Besonders hübsch
wird eine Kräuteruhr, wenn die zwölf Einheiten nicht mit Steinen voneinander
abgetrennt werden, sondern mit bunt blühenden Blumen. So wird die Kräuteruhr zu
einem besonderen Highlight in Ihrem Garten.
In der nächsten Ausgabe erfahren Sie, worin die Vor- und Nachteile von Aussaat und
jungen Pflanzen liegen und was Sie bei beiden Varianten beachten sollten.
3.2 Basilikum hilft bei Migräne
Frische Basilikumblätter auf Tomaten und Mozzarella – ein Klassiker, der den Gaumen
jedes Mal wieder erfreut! Basilikum wird als Küchenkraut in Deutschland immer
beliebter, darum können Sie nahezu in jedem Supermarkt in der Gemüseabteilung
Basilikumpflanzen sehr günstig kaufen. Allerdings halten sich diese Töpfe nicht lange, da
die Töpfe viel zu klein für die großen Wurzelballen sind und die Pflänzchen viel zu dicht
beieinander stehen. Wenn Sie die Pflanze aber für ein bestimmtes Gericht brauchen und
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innerhalb von 2 bis 3 Tagen abernten, dann sind die Supermarktkräutertöpfe wirklich
sehr empfehlenswert.
Heilwirkung: Abgesehen von dem tollen Duft und Geschmack des Basilikums ist die Liste
seiner Heilwirkungen beachtlich lang. Seine wirksamen Inhaltsstoffe sind vor allem viele
verschiedene ätherische Öle wie Menthol, Kampfer, Thymol, einige Bitter- und
Gerbstoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe. So unterstützt er das Verdauungssystem,
beruhigt die Nerven, hilft bei Migräne und leistet aufgrund seiner speziellen
Inhaltsstoffe gute Dienste im Bereich der Frauenheilkunde. Ihm wird auch eine Libidosteigernde Wirkung nachgesagt. Ansonsten wirkt Basilikum unter anderem
antibakteriell, schmerzstillend, krampflösend, beruhigend, schleimlösend, entgiftend
(harn- und schweisstreibend) und menstruationsfördernd.
Verwendbare Teile: Sie können vom Basilikum die Blätter, die Blüten und das ätherische
Öl verwenden.
Anwendung: Die Blätter können frisch in der Küche verwendet werden. Am besten
passen Sie zu vielen Salaten und allen Gerichten, in denen Tomaten vorkommen wie
Tomatensoße, Pizza oder Tomaten-Mozzarella-Salat. Geben Sie die Blätter am besten
erst ganz zum Schluss über das Essen, so entfaltet sich das Aroma am Besten und die
Blätter werden nicht braun durch das Erhitzen beim Garen.
Aus den Blättern können Sie auch einen Tee zubereiten. Eine Tasse nach jeder Mahlzeit
fördert die Verdauung. Der Tee hilft auch bei Migräne und um die Nerven zu beruhigen.
Bei Menstruationsbeschwerden kann der Tee Krämpfe lindern und auch bei
Wechseljahrsbeschwerden kann Basilikumtee Linderung verschaffen.
Äußerlich können Sie den Tee verwenden für Umschläge, Waschungen und Bäder, dann
hilft er gut bei schlecht heilenden Wunden und Hautabschürfungen.
Vorsicht! In der Schwangerschaft sollte Basilikum nicht in größeren Mengen
eingenommen werden. Ein paar frische Blätter im Salat sind damit nicht gemeint, jedoch
sollten Sie nicht täglich mehrere Tassen Tee trinken.
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Frische, zerriebene Blätter können Sie auf juckende und brennende Insektenstiche
auftragen.
Das ätherische Öl hilft ebenso gegen Insektenstiche, kann aber auch bei nervöser
Schlaflosigkeit und Migräne angewendet werden. Entweder tragen Sie dazu das Öl
äußerlich auf, indem Sie ganz wenig davon auf Ihre Schläfen auftragen und leicht
einmassieren oder Sie verwenden das Öl in einer Duftlampe.
Rezept: Spaghetti mit frischem Basilikumpesto
Dieses Gericht ist in maximal 15 Minuten zubereitet. Da das Pesto nicht erhitzt wird,
entfaltet sich das volle Duft- und Geschmacksaroma des Basilikums und Sie tun eine
Menge für Ihre Gesundheit.
Für dieses Rezept lohnt es sich, einen Basilikumtopf aus dem Supermarkt zu kaufen,
denn Sie brauchen sehr viele Basilikumblätter dafür und so schonen Sie die Pflanze in
Ihrem Kräutergarten.
Zutaten für 2 Personen:
-
200 bis 250 Gramm Spaghetti
1 Basilikumtopf
100 Gramm Pinienkerne (alternativ können Sie auch Sonnenblumenkerne,
Cashewkerne oder andere Nüsse Ihrer Wahl nehmen)
1 Knoblauchzehe
Olivenöl (am besten kaltgepresstes, hochwertiges Olivenöl, das Ihnen gut
schmeckt)
100 bis 150 Gramm Parmesankäse
Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft zum Würzen
Zubereitung:
-
-
Kochen Sie die Spaghetti nach Packungsanleitung.
Zupfen Sie alle Basilikumblätter von dem Basilikumtopf ab und geben Sie diese in
einen Mixer. Geben Sie dazu die Pinienkerne, die Knoblauchzehe, Salz und
ordentlich Olivenöl. Dann schalten Sie den Mixer ein. Gehen Sie dabei stufenweise
vor und geben Sie, falls nötig, immer wieder ein bisschen Olivenöl hinzu, bis alles
klein gemixt ist und eine gute Pesto-Konsistenz hat. Zum Schluss geben Sie den
Parmesankäse (am besten schon gerieben) hinzu und schmecken das Pesto noch
nach Ihren Vorlieben mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft ab. Fertig ist das frische
Basilikumpesto.
Servieren Sie die Spaghetti mit einem großen Esslöffel Pesto obendrauf und
lassen Sie es sich schmecken.
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Profi-Tipp: Auch Schnecken schmecken die Basilikumblätter besonders gut. Der
Basilikum zieht sie mit seinem unwiderstehlichem Duft geradezu an. Daher ist es besser,
den Basilikum in einem hohen Tontopf zu pflanzen, so können er und auch Ihre anderen
Kräuter besser vor Schnecken geschützt werden.
4 Betreff: Kräuter säen oder pflanzen?
Liebe Leserin, lieber Leser,
in der heutigen Ausgabe geht es um die grundsätzliche Frage, ob Sie Ihre Heilkräuter
selbst aussäen sollten oder besser vorgezogene Jungpflanzen von Gärtnereien in Ihren
Kräutergarten pflanzen. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Faktoren wie
Zeit, Geld, Platzangebot und Pflanzeneigenschaften spielen dabei eine Rolle. Außerdem
erfahren Sie, was Sie generell sowohl beim Säen als auch beim Pflanzen beachten und
welche Fehler Sie unbedingt vermeiden sollten.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
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4.1 Kräuter säen oder pflanzen?
Für beide Varianten, also Aussaat und Pflanzung, gilt als erster Schritt: Lockern Sie den
Boden und befreien Sie Ihn von Unkraut. Optimieren Sie eventuell die Erde für die
Kräuter, die Sie dort gedeihen lassen möchten.
Je nachdem, wie viel Zeit, Einsatzwillen, Platz und Geld Sie zur Verfügung haben und
auch welche Kräuter in Ihrem Garten wachsen sollen, empfiehlt sich das Säen oder
Pflanzen.
Für die Aussaat von Kräutern benötigen Sie viel Zeit und Geduld. Sie müssen einen
wesentlich höheren Aufwand betreiben, als wenn Sie vorgezogene Jungpflanzen kaufen
und Sie brauchen vor allem Platz für die Aussaat. Dafür ist es aber deutlich günstiger, als
die Pflanzen zu kaufen, vor allem weil in den Saatguttütchen meist so viele Samen drin
sind, dass Sie nicht alles auf einmal verbrauchen. Manche Sämereien halten sich bis zu
sieben Jahre. So müssen Sie gerade bei einjährigen Kräutern nicht jedes Jahr neu
investieren.
Jedoch können nicht alle Kräuter ausgesät werden, weil manche Kräuter einfach keinen
Samen bilden. Andere Kräuterkeimlinge sind für Anfänger ungeeignet, weil entweder
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Ihre Entwicklung nur sehr langsam voranschreitet oder sie im Keimstadium besonders
empfindlich sind.
Andererseits gibt es wiederum Kräuter, die Sie besser direkt an Ihrem Standort aussäen
sollten. Das gilt zum Beispiel für alle Kräuter mit Pfahlwurzel (zum Beispiel Fenchel),
weil diese sich dann besser entwickeln können. Auch Kräuter, von denen Sie sehr viel
und sogar täglich ernten möchten, sind für die Aussaat prädestiniert. Das betrifft
insbesondere solche Kräuter wie Basilikum und Petersilie. Da lohnt es sich, immer
wieder nachzusäen, damit der permanenten Ernte nichts im Wege steht.
Für vorgezogene Jungpflanzen spricht aber auch einiges: Für Anfänger sind sie besser
geeignet, weil die Pflanzen schon robuster sind als die Keimlinge und daher anfängliche
Pflegefehler besser überstehen. Außerdem können Sie direkt loslegen und Ihren frisch
angelegten Kräutergarten oder Kräutertopf mit den Kräutern Ihrer Wahl bestücken. Das
sieht sofort gut aus, duftet herrlich und nach kurzer Zeit können Sie schon mit der
ersten Ernte beginnen. Dafür sind gekaufte Pflanzen teurer als die Sämereien.
Aber gerade, wenn Sie sehr wenig Platz und Zeit haben, kommen für Sie eigentlich nur
die Pflanzen in Frage. Denn ein kleiner Kräuterkasten für das Küchenfensterbrett oder
den Balkonkasten ist mit fertigen Pflanzen schnell angelegt und Sie benötigen keinen
zusätzlichen Platz für Saatschalen oder gar Minigewächshäuser.
Ein weiterer Vorteil für die Jungpflanzen ist, dass Sie wirklich alle Kräuter als Pflanzen
bekommen können. Besonders ausgefallene Wünsche wie asiatische Kräuter bekommen
Sie zwar nicht unbedingt auf jedem Wochenmarkt oder im Gartencenter. Aber hierfür
gibt es spezielle Kräuterversandgärtnereien, über die Sie Sonderwünsche beziehen
können. Ein solcher Kräuterversand ist zum Beispiel Rühlemanns Kräuter und
Duftpflanzen, den Sie im Internet unter der Adresse: www.kraeuter-und-duftpflanzen.de
finden.
Nun noch einige generelle Tipps:
•
•
•
•
Achten Sie beim Aussäen darauf, die Samen dünn auszusäen und lichten Sie die
zarten Pflänzchen aus, wenn Sie fingerhoch sind.
Während der Keimzeit gilt für alle Kräuter: Halten Sie den Boden immer gut
feucht! Ganz egal ob die Pflanzen es später trocken oder feucht mögen, während
der Keimphase benötigen alle Samen viel Feuchtigkeit, jedoch keine Staunässe,
sonst könnten die Samen faulen und nicht mehr keimen.
Lassen Sie beim Pflanzen ausreichend Platz zwischen den einzelnen Kräutern,
denn so können sie sich besser entwickeln und buschiger werden. Außerdem
führt zu enges Aneinanderpflanzen schneller zu Schädlingsbefall.
Wenn Sie planen, in einem Kräuterbeet mehrere Reihen hintereinander
anzulegen, dann achten Sie darauf, dass hochwüchsige Kräuter nach hinten
gepflanzt werden und niedrigere Sorten nach vorne kommen. So bekommen alle
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Kräuter genügend Licht und Sie können leichter und bequemer ernten.
4.2 Thymian hilft gegen Husten jeder Art
Thymian ist aus der mediterranen Küche gar nicht wegzudenken. Fleischgerichte,
Soßen, und provençalisches Gemüse erhalten erst durch ein paar Zweige Thymian oder
die abgezupften kleinen Blättchen ihr besonderes Aroma. Für den Kräutergarten gibt es
Thymian in vielen Variationen. Von dunkelgrünen Blättchen bis hin zu gelb-gefleckten
Blättchen können Sie je nach Sorte ein dekoratives Highlight in Ihren Kräutergarten
setzen. Der Duft und die kleinen zartrosa Blüten im Sommer verfehlen ebenso wenig
Ihre Wirkung.
Heilwirkung: Der Thymian ist ein wahres Wunderkraut. Es gibt kaum etwas im
menschlichen Körper, worauf er keinen positiven Effekt hätte. Seine wirksamen
Inhaltsstoffe sind besonders die ätherischen Öle wie Thymol und Kampfer, aber auch
Bitter- und Gerbstoffe sowie Salicylate.
Besonders bewährt und bekannt ist Thymian für seine heilende Wirkung bei sämtlichen
Atemwegsbeschwerden, insbesondere Husten. Dabei hilft er sowohl bei Husten
aufgrund einer Infektion als auch bei Asthma, Reizhusten, Keuchhusten, allergischem
Husten, Krampfhusten und Bronchitis. Auch Erkältungen mit Entzündungen der oberen
Atemwege, Halsschmerzen und Heiserkeit können mit Thymian gelindert werden.
Verwendbare Teile: Es werden nur die kleinen Blättchen verwendet.
Anwendung: Sie können den frisch geernteten Thymian für viele Gerichte in Ihrer Küche
verwenden und so praktisch täglich etwas für Ihre Gesundheit tun. Sie können die
Blätter vor, während und nach der Blütezeit ernten, die Pflanze treibt von unten immer
neue Zweige aus.
Aus den Blättern – entweder frisch oder getrocknet – können Sie einen Tee zubereiten.
Thymiantee können Sie auch in der Apotheke kaufen. Für den Teeaufguss übergießen
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Sie einen Teelöffel Thymianblätter mit 250 Milliliter kochendem Wasser und lassen den
Tee 5 Minuten ziehen. Wenn Sie den Tee süßen möchten, dann sollten Sie dazu Honig
verwenden, das verstärkt die Wirkung des Thymian am besten. Trinken Sie den Tee in
kleinen Schlucken.
Der Tee hilft bei Atemwegserkrankungen, Erkältung, Halsschmerzen und Heiserkeit.
Trinken Sie den Tee nach dem Essen, wirkt er günstig auf Ihre Verdauung ein. So kann er
gegen Sodbrennen und Blähungen helfen. Am Abend trinken Sie den Tee, wenn Sie
Einschlafstörungen haben. Auch bei krampfartigen Schmerzen hilft Thymiantee.
Eine Thymian-Tinktur können Sie äußerlich bei Knochen- und Gelenkbeschwerden wie
Verstauchungen und rheumatischen Gelenkschmerzen auf die schmerzenden Stellen
auftragen.
Bei Hautproblemen können Sie Thymian-Umschläge, Bäder, Dampfbäder oder das
ätherische Öl äußerlich anwenden. So hilft Thymian auch bei Akne, Pickeln, Ekzemen
und schlecht heilenden Wunden.
Bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum können Sie mit Thymiantee oder
Thymiantinktur spülen oder gurgeln.
Rezept: Wellnessbehandlung mit einem Thymian-Dampfbad
Für ein Dampfbad benötigen Sie einen mittelgroßen Topf, ein Duschhandtuch,
kochendes Wasser und einige Zweige frisch geernteten Thymian. Geben Sie den
Thymian in den Topf, gießen Sie Wasser bis zur Hälfte des Topfes auf und bringen Sie es
zum kochen. Nun nehmen Sie den Topf vom Herd, stellen den Topf auf den Esstisch und
warten kurz, bis das Wasser ein wenig abgekühlt ist, aber immer noch dampft. Nehmen
Sie jetzt das Handtuch und legen Sie es sich über den Kopf und setzen Sie sich so damit
über den dampfenden Topf, dass das Handtuch rundherum abschließt, der Dampf Ihr
Gesicht wohltuend und wärmend, jedoch nicht zu heiß, erreicht. Genießen Sie dieses
Dampfbad für einige Minuten. Atmen Sie dabei tief ein und aus und entspannen Sie sich.
Das Dampfbad reinigt Ihre Haut, fördert die Durchblutung, verfeinert das Hautbild und
ist zusätzlich eine Wohltat für Ihre Atemwege und –organe. Nach 5 bis 10 Minuten
beenden Sie das Dampfbad und werden sich wunderbar rein und erfrischt anfühlen.
5 Betreff: Wasser marsch!
Liebe Leserin, lieber Leser,
den Kräutergarten haben Sie angelegt und Ihre Lieblingskräuter eingepflanzt. Jetzt
kommt es auf die richtige Pflege an. Wie oft dürfen oder müssen Sie Ihre Kräuter gießen,
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müssen Kräuter gedüngt werden, darf Schädlingsbefall behandelt werden, haben die
Heilkräuter noch Ihre Wirkung, wenn sie erst einmal angefangen haben zu blühen? All
das sind Fragen, die ich Ihnen in den nächsten Ausgaben ausführlich beantworten
werde. Heute geht es um das Thema Gießen. Wie viel und wie oft Sie Ihre Kräuter
gießen, ist nämlich auch entscheidend dafür, wie aromatisch Ihre Kräuter bei der Ernte
schmecken.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
5.1 So viel Wasser brauchen Ihre Kräuter
Grundsätzlich gilt beim Gießen von Kräutern: Weniger ist mehr! Gießen Sie daher Ihre
Kräuter sehr sparsam. Je nach Wetter genügt es, nur alle zwei bis drei Tage oder bei
nasser Witterung noch seltener zu gießen. Eine Ausnahme bildet hier der Basilikum. Den
sollten Sie jeden Tag ein bisschen gießen. Aber achten Sie darauf, dass sich keine
Staunässe bildet. Die Wurzeln dürfen bei keinem Heilkraut zu feucht oder gar nass sein,
sonst bildet sich schnell Schimmel und die Pflanze wird anfällig für alle möglichen
Krankheiten und Schädlingsbefälle.
Bei Kräutern wie Rosmarin, Thymian und Oregano prüfen Sie vor dem Gießen am besten
mit dem Finger, ob die Erde noch ein bisschen feucht ist. Nur wenn der Boden wirklich
sehr trocken ist, gießen Sie nach. Bei Petersilie, Schnittlauch und Basilikum hingegen
muss immer eine leichte Feuchtigkeit im Boden zu spüren sein. Sonst lassen diese
Kräuter sofort ihre Blätter hängen. Aber bitte leichte Feuchtigkeit nicht mit nass
verwechseln. Gießen Sie lieber jeden zweiten Tag nur ein kleines bisschen Wasser nach,
als alle paar Tage literweise zu wässern.
Halten Sie sich an die Regel: Kräuter, die einen nährstoffarmen Boden bevorzugen,
benötigen weniger Pflege/Wasser, als Kräuter, die besser auf einem nährstoffreichen
Boden wachsen.
Um die Bodenbeschaffenheit schnell und leicht prüfen zu können, ist es ratsam,
regelmäßig zwischen Ihren Kräutern das Unkraut zu jäten. Sonst werden Sie bald kein
freies Fleckchen Erde mehr finden, wo Sie die Feuchtigkeit oder Trockenheit der Erde
noch spüren können.
Sollten Sie feststellen, dass der Boden häufig zu feucht ist, sollten Sie eine Drainage aus
Kies oder anderen Steinschichten anlegen, damit das überschüssige Wasser schneller
abfließen kann und der Boden im Wurzelbereich und an der Oberfläche nicht mehr zu
nass ist.
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5.2 Oregano hält Krankheitserreger und Insekten auf Distanz
Oregano (auf Deutsch auch Dost genannt) ist den Meisten als klassisches Pizzagewürz
bekannt. Doch in Ihrem Kräutergarten kann Oregano noch viel mehr. So wird die Pflanze
selbst niemals von Krankheitserregern oder von irgendwelchen Schädlingen befallen. Im
Sommer hält Sie alle möglichen Insekten fern. Das ätherische Öl des Oregano wirkt sogar
noch in einer Verdünnung von 1:50.000 gegen Schimmelpilze, Bakterien und andere
Erreger. Seine entzündungshemmende Wirkung wird vor allem in heißen Ländern sehr
geschätzt und deswegen dort fast jedem Essen beigegeben, um Krankheitserreger
abzutöten und den Körper zu schützen.
Heilwirkung: Die wirksamen Inhaltsstoffe des Oregano sind vor allem seine
Kombination aus verschiedenen ätherischen Ölen sowie Bitterstoffe und Gerbstoffe.
Oregano wirrkt desinfizierend, appetitanregend und verdauungsfördernd. Besonders
Magen und Darm profitieren von der Heilwirkung des Oregano. So verhindert er
Blähungen, vertreibt Pilze und andere Parasiten und unterstützt die Funktionen von
Leber und Galle.
Verwendbare Teile: Sie können das blühende Kraut (auch als Sträußchen) und die
Blätter verwenden.
Anwendung: Frische oder getrocknete Blätter können Sie als Gewürzkraut in der Küche
verwenden. Das Kraut passt gut zu mediterranen Speisen, Gemüseeintöpfen und
natürlich Tomatensoße und Pizza. Aber auch in Hackfleisch oder leicht verderblichen
Fleischgerichten verhindert Oregano die Vermehrung unerwünschter Keime wie ColiBakterien oder Ähnlichem.
Als Tee hilft Oregano bei Kopfschmerzen, Übelkeit und gereizter Stimmung. Zum
Gurgeln hilft Oregano-Tee bei Zahnfleischentzündungen, Halsschmerzen und
Nebenhöhleninfektionen. Für den Tee-Aufguss nehmen Sie einen Teelöffel frischen
Oregano oder einen halben Teelöffel getrocknete Blätter und gießen ihn mit 250
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Milliliter kochendem Wasser auf. Lassen Sie den Tee 5 Minuten ziehen.
Oregano eignet sich auch als Aufguss für ein Erkältungsbad. Ein Oregano-Bad regt
außerdem den Lymphfluss an und wirkt so entgiftend.
Eine Creme mit Oregano-Auszug ist gut bei trockener, gereizter und juckender Haut oder
im Sommer wohltuend als Pflege nach einem Sonnenbad.
Rezept: Oregano-Wein
Kaufen Sie einen guten Weißwein (einen, der Ihnen auch gut schmeckt) und legen Sie 2
bis 3 Oregano-Zweige in die Flasche. Lassen Sie das Ganze 10 Tage ziehen und gießen
Sie anschließend den Wein durch ein feines Sieb in eine andere Flasche um. Durch den
Alkohol werden die Wirkstoffe des Oregano in den Wein ausgezogen und sind dann in
konzentrierter Form im Wein enthalten. Genießen Sie deshalb von diesem OreganoWein jeweils nur ein Schnaps-Gläschen voll entweder vor dem Essen als Aperitif oder
nach dem Essen als Digestif. Der Oregano-Wein hält sich in einer dicht verschließbaren
Flasche im Kühlschrank 2 bis 3 Monate.
6 Betreff: Kräuter düngen – muss das sein?
Liebe Leserin, lieber Leser,
müssen Sie Ihre Kräuter regelmäßig düngen, so wie Sie es von den Blühpflanzen auf
Balkon oder Terrasse gewöhnt sind? Und wenn ja, womit dürfen Sie überhaupt düngen?
Schließlich wollen Sie Ihre Kräuter essen oder als Tee trinken, da kommen chemische
Dünger wohl kaum in Frage. Und beim Thema Chemie stellt sich gleich die nächste
Frage: Was können Sie zur Schädlingsbekämpfung oder bei Krankheitsbefall tun? Keine
Sorge, auch hier gibt es gute Lösungen und die erfahren Sie heute.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
6.1 Vor- und Nachteile bei der Düngung von Kräutern
Die meisten Kräuter, besonders solche, die im Garten wachsen dürfen, benötigen keinen
Dünger. Denn zu gut genährte Kräuter wachsen zu schnell in die Höhe und verlieren
dadurch an Aroma. Es gilt bei Kräutern also das umgekehrte Prinzip wie bei
Blühpflanzen. Die Kräuter sollen möglichst langsam wachsen, nur dann entwickeln sie
ihre ätherischen Öle, Düfte und würzigen Aromen und damit auch ihre Heilkräfte.
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Blumen hingegen brauchen viel Nahrung, Kraft und Energie, um eine volle Blütenpracht
hervorbringen zu können. Daher brauchen Blumen im Sommer die Unterstützung eines
guten Düngemittels, Kräuter hingegen nicht. Ohnehin bevorzugen die meisten Kräuter
einen trockenen und mageren, nährstoffarmen Boden.
Für Kräuter im Topf, zum Beispiel auf Ihrer Terrasse oder Ihrer Fensterbank genügt es,
wenn Sie einmal im Jahr die Erde austauschen. Das sollten Sie am besten im Frühjahr
mit frischer Kräutererde tun, bevor Sie die neuen Pflänzchen einsetzen oder aussäen. So
bekommen auch Ihre Topfkräuter den ganzen Sommer über genügend Nährstoffe aus
dem Boden.
Sollten Ihre Kräuter einmal von Schädlingen befallen sein, benutzen Sie bitte niemals
chemische Mittel, denn die Rückstände in den Pflanzen könnten später beim Verzehr für
Sie schädlich sein. Versuchen Sie es zunächst lieber mit natürlichen Alternativen wie
Brennnessellauge oder einem Sud aus Schachtelhalmen. Dazu nehmen Sie einen Eimer,
füllen ihn mit Brennnesseln oder Schachtelhalmen und gießen anschließend den Eimer
voll Wasser. Dann lassen Sie den Eimer zugedeckt einige Tage stehen. Mit dem Sud
besprühen Sie dann die befallenen Kräuter, aber nur ganz leicht, denn sonst verätzen Sie
die Kräuterpflanzen.
Sollte das nicht helfen, können Sie das befallene Kraut bis knapp über dem Boden
zurückschneiden. Überprüfen Sie alle Rahmenbedingungen für dieses Kraut: Ist der
Standort mit seinen Lichtverhältnissen richtig? Stimmt die Bodenbeschaffenheit für
dieses Kraut? Hat die Erde den richtigen Feuchtigkeitsgehalt? Und schließlich, hat das
Kraut genügend Platz bis zur Nachbarpflanze? Kann also ausreichend Luft um das Kraut
zirkulieren? Wenn alle Parameter stimmen, treibt Ihr Kraut höchstwahrscheinlich bald
wieder kräftig aus und sollte dann frei von jeglichem Befall sein. Kommt die Krankheit
jedoch schon bald wieder, müssen Sie sich im Zweifel von dieser kranken Pflanze ganz
trennen und Ihr Glück im nächsten Jahr erneut versuchen.
6.2 Rosmarin stärkt Herz und Kreislauf
Rosmarin ist ein sehr kräftiges Gewürz. Besonders bekannt und beliebt sind RosmarinKartoffeln, aber auch beim Braten von Fleisch wird immer wieder gerne ein ganzer
Rosmarinzweig zum Fleisch gelegt. Allerdings sollten Sie den Rosmarin dezent
verwenden. Geben Sie zu viel Rosmarin zum Essen hinzu, kann sein starkes Aroma alles
andere überdecken und sogar ein Essen bitter schmecken lassen. Aber nicht nur in der
Küche ist der Rosmarin ein tolles Gewürz, auch als Heilkraut ist er etwas Besonderes.
Denn der Rosmarin ist eines der wenigen Heilkräuter, die gut gegen zu niedrigen
Blutdruck helfen.
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Heilwirkung: Beim Rosmarin sind die wirksamen Inhaltsstoffe wie bei den meisten
Kräutern die vielen verschiedenen ätherischen Öle, Gerbstoffe, Bitterstoffe und
sekundäre Pflanzenstoffe. Durch seine besondere Wirkstoffkombination wirkt der
Rosmarin anregend. Das hilft sehr gut bei allen möglichen Arten von
Kreislaufbeschwerden, insbesondere gegen zu niedrigen Blutdruck. Da Rosmarin vor
allem Herz und Kreislauf stärkt, wird hoher Blutdruck dadurch nicht noch höher,
sondern kann ebenfalls positiv beeinflusst werden.
Ansonsten ist die Liste der Heilwirkungen des Rosmarins noch sehr lang. So wirkt er
unter anderem antibakteriell, krampflösend, schmerzstillend, entspannend und
entzündungshemmend. So kann er nicht nur als Kreislaufmittel eingesetzt werden,
sondern auch bei Verdauungsbeschwerden, zur Stärkung des Nervensystems, bei
Kopfschmerzen und Migräne sowie bei Frauenleiden.
Verwendbare Teile: Sie können die Blätter und die Blüten des Rosmarins verwenden.
Anwendung: Neben der frischen Verwendung der Blätter in der Küche, können Sie die
Rosmarinblätter und –Blüten auch als Tee verwenden. Als Tee eignet er sich besonders
gut nach den Mahlzeiten, um das Verdauungssystem zu unterstützen.
Rosmarin-Tinktur und das ätherische Öl des Rosmarins sollten Sie nur äußerlich
anwenden, da beide sehr stark sind und innerlich eingenommen die Magenschleimhaut
reizen könnten. Sowohl mit Tinktur als auch mit dem ätherischen Öl können Sie zum
Beispiel Unterarmbäder machen, um Ihren Kreislauf anzuregen. Dazu geben Sie jeweils
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nur ein paar wenige Tropfen in warmes Wasser und baden Ihre Unterarme darin.
Wenn Sie die Tinktur äußerlich unverdünnt auftragen, hilft Rosmarin gut gegen
Gelenkschmerzen und Neuralgien.
Rezept: Rosmarin-Kartoffeln
Mit ein wenig Rosmarin verleihen Sie Kartoffeln ein sehr würziges, mediterranes Aroma.
Die Rosmarin-Kartoffeln passen gut zu kräftigem Fleisch.
Zutaten:
•
•
•
•
Festkochende Kartoffeln
2-3 Rosmarinzweige
Salz
Olivenöl
Zubereitung:
•
Wenn Sie Bio-Kartoffeln haben, können Sie die Schale dran lassen und die
Kartoffeln unter fließendem Wasser abbürsten. Ansonsten schälen Sie die
Kartoffeln.
• Schneiden Sie die Kartoffeln in gleichgroße Würfel oder Spalten und verteilen Sie
diese auf einem Backblech.
• Geben Sie reichlich gutes Olivenöl über die Kartoffeln und streuen Sie Salz über
alle Kartoffeln.
• Zum Schluss schneiden Sie die Rosmarinblätter klein und streuen diese über die
Kartoffeln.
• Lassen Sie die Kartoffeln im Backofen bei circa 180-200 Grad 30-40 Minuten
garen.
Rosmarin-Kartoffeln lassen sich gut vorbereiten, wenn Sie Gäste erwarten und sind bei
vielen sehr beliebt. Probieren Sie es mal aus und lassen Sie es sich schmecken!
7 Betreff: So halten Sie Ihre Kräuter im Zaum
Liebe Leserin, lieber Leser,
viele Kräuter wollen Sie täglich oder mehrmals in der Woche ernten, um sie in der Küche
verwenden zu können. Das ist ja bei den Meisten der Hauptzweck des Kräutergartens.
Wie erreichen Sie es also, dass Ihre Kräuter so buschig und ertragreich werden, dass Sie
den ganzen Sommer lang ernten können ohne die Pflanze dabei zu zerstören? Welche
Blätter oder Zweige dürfen Sie ernten? Wie viel Zeit brauchen Ihre Kräuter, um sich
immer weiter zu verzweigen und wann dürfen Sie wieder die nächsten Blätter ernten?
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Andererseits sollen Ihre Kräuter auch nicht übermäßig wuchern und sich wie wildes
Unkraut unkontrollierbar vermehren. Daher lesen Sie heute, wie Sie durch richtiges
Zurückschneiden Ihre Heilkräuter im Zaum halten und gleichzeitig den Ernteertrag
steigern können.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
7.1 Wie Sie durch richtiges Zurückschneiden Ihren Ertrag steigern
Zur Förderung des Wachstums ist ein Zurückschneiden der Kräuter unerlässlich. So
wachsen sie kompakt und buschig und können dadurch auch den Winter im Freien,
wenn es mehrjährige Kräuter sind, besser überstehen.
Bei Kräutern, von denen Sie regelmäßig ernten wollen, ist das Ernten gleichzeitig der
Rückschnitt. Denn regelmäßiges Ernten fördert neue, frische und
geschmacksintensivere Triebe und führt ebenfalls zu einem buschigen Wuchs. Dafür
müssen Sie nur regelmäßig die Spitzen der Kräuter abschneiden – und genau die zarten,
jungen Spitzen sind es ja, die Sie für Ihre Ernte am besten gebrauchen können.
Kräuter mit vielen Ausläufern (zum Beispiel die Pfefferminze) sollten Sie regelmäßig
kontrollieren. Achten Sie darauf, dass sie sich nicht zu stark ausbreiten. Das verhindern
Sie, indem Sie die Ausläufer immer rechtzeitig abschneiden, sonst wuchern diese
Kräuter bald wie unliebsames Unkraut über Ihren gesamten Garten.
Knipsen Sie auch verwelkte Blütenstände regelmäßig ab. Das regt die Pflanze zu einem
noch kräftigerem Wachstum an. Lassen Sie die Blütenköpfe nur dann an Ihrem
Heilkraut, wenn Sie später auch die Samen ernten möchten.
Thymian und Lavendel sollten Sie nach der Blütezeit leicht zurückschneiden. Generell
gilt bei allen Kräutern: Im Frühjahr, meist im April, wenn die starken Fröste vorüber
sind, können Sie Ihre Kräuter um ein Drittel bis um die Hälfte der Wuchshöhe
zurückschneiden. Dabei schneiden Sie nur die Triebe aus dem Vorjahr zurück,
keinesfalls in altes Holz schneiden, sonst können die Kräuter nicht mehr austreiben.
Es gibt auch die Regel, dass immergrüne Zwergsträucher wie Lavendel, Thymian, Salbei
und Rosmarin im April um ein Drittel der Pflanzenhöhe zurückgeschnitten werden.
Diese Kräuter sollten Sie keinesfalls im Herbst zurückschneiden, da sonst die Gefahr
besteht, dass die Pflanzen austrocknen oder erfrieren. Auch bei Kräutern, die im Herbst
ihre Blätter abwerfen, sollten Sie die trockenen Teile der Pflanze über den Winter
stehenlassen und erst im April alles Trockene kurz über den neuen Austrieben
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abschneiden.
Ansonsten vertragen die laubabwerfenden Kräuter einen zusätzlichen Formschnitt im
Sommer. Dazu warten Sie am besten auf ein paar kühlere und feuchte Tage.
7.2 Salbei ist gut gegen Halsschmerzen
Salbei ist ein vielseitig einsetzbares Heil- und Küchenkraut. Der Name Salbei stammt
vom Lateinischen ab und bedeutet „heilen“. Bei den Griechen und Römern war der
Salbei deshalb auch als Allheilmittel bekannt und durfte in keinem Garten und in keiner
Hausapotheke fehlen. Und das gilt auch heute noch. Salbei gehört zu den Kräutern, die
Gold wert sind und daher in keinem Kräutergarten – und sei er auch noch so klein –
fehlen sollte
.
Heilwirkung: Die wirksamen Inhaltsstoffe des Salbei sind eine Kombination aus vielen
verschiedenen ätherischen Ölen, Bitter- und Gerbstoffe, Vitamine, Zink und sekundäre
Pflanzenstoffe. Salbei wird hauptsächlich bei Halsschmerzen und übermäßigem
Schwitzen angewendet. Doch der Volksmund empfiehlt Salbei gegen fast alle
Erkrankungen. So wirkt er nicht nur schweißhemmend, sondern auch antibakteriell,
zusammenziehend, blutstillend, entzündungshemmend, krampflösend und
schmerzstillend.
Verwendbare Teile: Sie können vom Salbei nur die Blätter verwenden. Diese ernten Sie
am besten von Mai bis September, jedoch nur vor oder nach der Blüte.
Anwendung: In der Küche können Sie mit den Blättern Ihre Fleisch- und Soßengerichte
würzen. Der Geschmack der Salbeiblätter ist würzig-bitter. Die Blätter werden beim
Kochen dazugegeben.
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Aus den frischen und auch aus getrockneten Blättern können Sie einen Tee bereiten.
Wenn Sie den Tee trinken, hilft er gegen Halsentzündungen, Heiserkeit, Husten und
Erkältungsbeschwerden. Er unterstützt nach dem Essen die Verdauung, stärkt den
Magen, fördert den Stoffwechsel, hilft bei Diabetes und unterstützt den Körper dabei,
Übergewicht abzubauen. Abends eine Tasse Salbeitee zu trinken, hilft gut gegen
nächtliches Schwitzen.
Äußerlich können Sie den Teeaufguss für Waschungen und Bäder verwenden. Dann hilft
der Salbei besonders gut bei Hautproblemen und Insektensticken. Wenn Sie unter
starkem Fußschweiß leiden, machen Sie regelmäßig ein Salbei-Fußbad.
Das ätherische Öl können Sie äußerlich verwenden zur schnelleren und besseren
Wundheilung. Es wirkt zusammenziehend und lindert außerdem Schmerzen, die durch
Rheuma und Gicht verursacht werden.
Innerlich können Sie wenige Tropfen ätherisches Öl verdünnt in Wasser als
Mundspülung verwenden. Damit heilen Sie Zahnfleisch- und
Mundschleimhautentzündungen. Wenn Sie mit der Lösung gurgeln, hilft das ebenfalls
sehr gut gegen Rachen-, Mandel- und Halsentzündungen.
Rezept: Salbei-Gnocchi
Dieses Rezept können Sie in 10 bis 15 Minuten zubereiten, wenn Sie dazu Gnocchi aus
der Kühltheke Ihres Supermarktes nehmen. Dann benötigen Sie lediglich 4 Zutaten und
haben im Nu ein gesundes und trotzdem leckeres Gericht auf dem Tisch.
Zutaten:
-
1 Packung Gnocchi (Kühlregal im Supermarkt)
1 Handvoll Salbeiblätter frisch aus Ihrem Kräutergarten
Butter
Salz
-
Zerlassen Sie ein gutes Stück Butter in einer heißen Pfanne und geben Sie die
Gnocchi in die geschmolzene Butter. Die Gnocchi sollen in der Butter goldbraun
von allen Seiten angebraten werden.
Wenn die Salbeiblätter noch klein und zart sind, lassen Sie sie ganz, ansonsten
schneiden Sie große Blätter in kleinere Teile.
Geben Sie die Salbeiblätter zu den Gnocchi in die Pfanne und lassen Sie die
Blätter bei mittlerer Hitze in der Butter frittieren. Die Blätter werden rösch und
knusprig wie Chips.
Zum Schluss würzen Sie noch ein wenig mit Salz. Fertig sind die Salbei-Gnocchi.
Zubereitung:
-
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Das Butteraroma in Kombination mit dem herb-würzigen Geschmack des Salbei macht
die Gnocchi zu etwas Besonderen. Manchmal braucht es gar nicht mehr. Doch wer auf
Fleisch nicht verzichten kann, der macht sich dazu ein kurz gebratenes Steak. Das SalbeiAroma passt sehr gut zu beidem: Gnocchi und Fleisch.
8 Betreff: Blütentraum – Ja oder Nein?
Liebe Leserin, lieber Leser,
es gibt Kräuter, deren Blüten sind nicht nur dekorativ, sondern auch essbar. Manche
Kräuter ernten Sie dagegen besser, bevor sie blühen, da sonst die ganze Kraft in die
Blüten wandert und das Aroma und die Wirkung des Heilkrauts deutlich nachlässt. Dann
gibt es sogar Kräuter, die nach der Blüte giftig werden und gar nicht mehr geerntet
werden sollten. Welche Kräuter dürfen Sie also blühen lassen und welche Kräuter
sollten Sie vor der Blüte zurückschneiden? Die Antworten darauf lesen Sie heute.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
8.1 Welche Kräuter dürfen blühen?
Grundsätzlich gilt: Kurz vor der Blüte ist die Konzentration an Aromen und ätherischen
Ölen bei den meisten Kräutern am höchsten. Das trifft besonders auf alle Kräuter zu,
deren Blätter Sie regelmäßig ernten und verzehren möchten.
Es gibt allerdings auch Heilkräuter, bei denen es gerade um die Blüte geht. So werden
zum Beispiel bei Kamille, Arnika und Ringelblume (Calendula) nur die Blüten geerntet,
denn diese enthalten die gewünschten Heilwirkungen.
Andere Kräuter haben Blüten, die sehr würzig schmecken und zusätzlich sehr dekorativ
im Salat aussehen. Bei diesen Kräutern ist es Ihnen überlassen, ob Sie auch die Blüten
ernten möchten oder lieber die Blätterernte verlängern wollen.
Schließlich gibt es noch Kräuter, bei denen die Samen Heilwirkung entfalten und daher
eine vorherige Blüte der Pflanze unerlässlich ist, wenn Sie die Samen ernten möchten.
Vorsicht! Es gibt auch Kräuter, die nach der Blüte ungenießbar oder sogar giftig werden
und gar nicht mehr geerntet und verzehrt werden sollten.
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In der folgenden Übersicht sehen Sie, welche Kräuter blühen dürfen und welche Kräuter
sie am besten vorher zurückschneiden oder ernten.
Was ist zu tun?
Kräuter
Vor der Blüte zurückschneiden oder
ernten.
Koriander, Dill, Pfefferminze, Thymian,
Basilikum, Melisse, Oregano, Petersilie,
Sauerampfer, Weinraute, Schnittlauch
Bohnenkraut, Rosmarin, Salbei,
Liebstöckel, Estragon
Blüten: Schnittlauch, Kapuzinerkresse,
Borretsch, Malve, Kamille, Ringelblume
(Calendula), Arnika, Lavendel
Samen: Fenchel, Kümmel, Anis, Koriander
Scharbockskraut, Waldmeister, Petersilie,
Weinraute
Vor, während oder nach der Blüte ernten.
Die Blüten oder Samen ernten.
Nach der Blüte nicht mehr ernten, da
giftig!
Alle Kräuter, die Sie vor der Blüte zurückschneiden oder ernten, treiben dadurch immer
wieder neu aus und werden noch buschiger und ertragreicher. Es genügt beim
zurückschneiden, dass Sie die obersten Triebspitzen kappen oder, sobald Sie einen
Blütentrieb mit Knospen erkennen, diesen anschneiden. Wie Sie in der Übersicht sehen,
kommen manche Kräuter in mehreren Kategorien vor. Wenn Sie weiterhin fleißig die
Blätter ernten möchten, schneiden Sie immer wieder zurück. Wenn Sie die Blüten oder
Samen brauchen, lassen Sie die Pflanze blühen.
8.2 Pfefferminze sorgt für frischen Atem
Die Pfefferminze ist sicher jedem bekannt. Entweder als Pfefferminztee oder als
Kaugummi mit Pfefferminzgeschmack. Das in der Pfefferminze enthaltene Menthol
vertreibt Mundgeruch und sorgt für frischen Atem. Und Pfefferminztee wird nicht nur
im Krankheitsfall, sondern gerne regelmäßig als Haustee getrunken. In arabischen
Ländern gilt Pfefferminztee aus frischen Blättern sogar als Nationalgetränk. Trotzdem
sollten Sie die Heilkräfte der Pflanze nicht unterschätzen und nicht jeder verträgt die
Pfefferminze gut. Daher ist es wichtig zu wissen, welche Heilwirkungen Sie von der
Pfefferminze erwarten können, um sie richtig und vor allem wohldosiert einsetzen zu
können.
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Heilwirkung: Die Pfefferminze enthält viele ätherische Öle (eines davon ist das bekannte
Menthol), Gerb- und Bitterstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Enzyme. Das Heilkraut
wirkt antibakteriell, beruhigend, entzündungshemmend, krampflösend und
schmerzstillend. Die Pfefferminze können Sie vor allem bei folgenden Beschwerden
einsetzen: Mundgeruch, Erkältungs- und Grippebeschwerden, Verdauungsstörungen,
Schmerzen wie Kopfschmerzen, Hexenschuss und Ischias sowie bei Schlaflosigkeit.
Verwendbare Teile: Von der Pfefferminze verwenden Sie die Blätter, am besten im
Frühsommer vor der Blüte. Dann ist die Heilkraft in den Blättern am größten und das
Aroma der Pfefferminze am Besten.
Anwendung: In der Küche sind frische Pfefferminzblätter zur Dekoration bei
Nachspeisen beliebt. Sie können aber auch Cocktails mit frischer Minze zubereiten,
erfrischende Minz-Milchshakes machen oder auch mal ein paar frische Minzblätter zum
Gemüse dazugeben. Besonders gut passt die Pfefferminze hier zu Erbsen.
In Form von Tee hilft die Pfefferminze sehr gut bei Magen-Darmbeschwerden,
Kopfschmerzen und Erkältung.
Einen Teeaufguss können Sie auch äußerlich verwenden für Bäder, Waschungen oder
Kompressen. So helfen Stirnumschläge, die in Pfefferminztee getränkt sind, gut bei
Kopfschmerzen.
Das ätherische Öl können Sie äußerlich und innerlich anwenden. Bei Erkältungen
inhalieren Sie es oder reiben Brust, Rücken oder Schläfen damit ein. Pfefferminzöl hat
zunächst einen kühlenden Effekt auf der Haut und anschließend erzeugt es ein
Wärmegefühl. Es lindert deshalb besonders gut Schmerzen, löst Krämpfe und erweitert
die Atemwege. Sie können auch schmerzende Gelenke oder Muskeln einreiben und auf
diese Weise die Schmerzen lindern.
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Verwenden Sie Pfefferminzöl innerlich nur sehr niedrig dosiert und in Wasser verdünnt,
denn die Wirkung ist sehr stark. Innerlich eingenommen, fördert es die Gallen- und
Verdauungstätigkeit und löst Krämpfe. Nehmen Sie Pfefferminzöl innerlich jedoch nicht
zu oft ein.
Vorsicht! Bitte verwenden Sie Pfefferminzöl niemals bei Babys und Kleinkindern. Das
enthaltene Menthol ist zu stark für kleine Kinder und kann die Atemwege reizen.
Außerdem sollten Sie in der frühen Schwangerschaft keine hochdosierten
Pfefferminzprodukte verwenden, da die Pfefferminze sonst eine Fehlgeburt auslösen
könnte. Gegen eine Tasse Pfefferminztee ab und an ist aber nichts einzuwenden, wenn
er Ihnen bekommt.
Rezept: Erfrischender Pfefferminzquark
Dieses Rezept ist eine leichte, erfrischende und schnell zubereitete Nachspeise, die
besonders im Frühsommer gut ankommt.
Zutaten:
-
250 Gramm Quark
1 Handvoll frische Pfefferminzblätter
Zitronensaft
Zucker oder Honig
-
Schneiden Sie die Pfefferminzblätter ganz klein, lassen Sie aber ein paar Blätter
ganz für die Dekoration.
Verrühren Sie die Pfefferminze mit dem Quark, geben Sie ein wenig Zitronensaft
hinzu und rühren Sie die Quarkmasse solange, bis der Quark cremig ist.
Geben Sie nach Ihrem Geschmack ein wenig Zucker oder Honig hinzu, bis der
Quark ganz leicht süß, aber immer noch hauptsächlich erfrischend schmeckt.
Wenn Sie Magerquark verwenden und der Quark nicht richtig cremig wird, geben
Sie ein klein wenig Sahne hinzu (keinesfalls Milch, die gerinnt sonst durch den
Zitronensaft) und rühren Sie alles noch einmal gut durch.
Verteilen Sie die Quarkcreme auf kleine Schälchen oder in Gläser, geben Sie auf
jede Portion 1-2 Pfefferminzblättchen zur Dekoration und stellen Sie die Creme
bis zum Verzehr in den Kühlschrank.
Zubereitung:
-
Tipp: Wenn Ihnen nur Pfefferminze im Quark zu wenig spektakulär ist, dann können Sie
zum Schluss ein paar frisch geerntete Himbeeren unter die Creme heben. Himbeeren
und Pfefferminze harmonieren sehr gut miteinander.
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Seite 30
9 Betreff: Der Kräuter-Sammelkalender
Liebe Leserin, lieber Leser,
es ist endlich soweit: Die Ernte Ihrer Kräuter steht bevor. Daher geht es in den nächsten
Ausgaben um genau dieses Thema. Wann wird welches Kraut geerntet? Was wird davon
geerntet? Und was muss bei der Ernte alles beachtet werden? Doch als erstes gibt es
heute einen Kräuter-Sammelkalender, der Ihnen einen Überblick verschafft, in welchem
Monat was geerntet werden kann.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
9.1 Wann Sie welche Kräuter ernten können
Grundsätzlich gibt es bei der Kräuterernte einiges zu beachten. Bitte ernten Sie immer
nur gesunde, kraftvolle Pflanzenteile ohne Schädlingsbefall. Achten Sie bei der Ernte
darauf, dass Sie nur trockene, voll ausgereifte oder geöffnete Triebe, Blätter oder Blüten
sammeln. Und falls Sie Ihre Kräuter gedüngt haben, warten Sie bitte mindestens 14 Tage
nach dem letzten Düngen, bis Sie Ihre Kräuter ernten.
In dem folgenden Kräuter-Sammelkalender sehen Sie die wichtigsten Heilkräuter
alphabetisch aufgelistet und in welchem Monat Sie was von dem jeweiligen Heilkraut
ernten können.
Heilkraut
Anis
Arnika
Augentrost
Baldrian
Basilikum
Beifuß
Beinwell
Birke
Brennnessel
Brombeere
Brunnenkresse
Bärlauch
Dill
Efeu
Eibisch
Eisenkraut
Mär
Wurzel
Blätter
Kraut
Apr
Blätter
Blätter
Kraut
Blätter
Blätter
Blätter
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Mai
Blätter
Blätter
Kraut
Blätter
Blätter
Blätter
Blätter
Jun
Blätter
Kraut
Blätter
Blätter
Blätter
Jul
Aug
Sep
Okt
Blüten
Kraut
Wurzel
Blätter
Blüten
Blüten
Kraut
Wurzel
Blätter
Blüten
Samen
Samen
Blüten
Blüten
Wurzel
Kraut
Blätter
Kraut
Blätter
Samen
Blätter
Blätter
Blätter
Samen
Kraut
Kraut
Wurzel
Kraut
Wurzel
Samen
Wurzel
Seite 31
Enzian
Fenchel
Frauenmantel
Wurzel
Wurzel
Hagebutte
Heidelbeere
Holunder
Huflattich
Blätter
Blüten
Johanniskraut
Kamille
Kapuzinerkresse
Knoblauch
Königskerze
Lavendel
Lein
Liebstöckel
Linde
Löwenzahn
Malve
Kraut
mit
Blüte
Blüten
Wurzel
Blätter
Wurzel
Blätter
Blätter
Blüten
Wurzel
Melisse
Oregano
Petersilie
Blätter
Blätter
Blüten
Blätter
Pfefferminze
Ringelblume
Rosmarin
Salbei
Blätter
Sanddorn
Schafgarbe
Schöllkraut
Senf
Spitzwegerich
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Blätter
Blätter
(vor der
Blüte)
Kraut
mit
Blüte
Saft
Blätter
mit
Blüte
mit
Blüte
Wurzel
Blätter
Blüten
Blätter
Blüten
Blätter
Blüten
Kraut
Blüten
Blüten
Blätter
Blüten
Kraut
Blüten
Blüten
Blätter
Blüten
Blätter
Samen
Samen
Kraut
mit
Blüte
Blüten
Blätter
Blüten
Kraut
Blätter
Blätter
Blätter
Blüten
Blüten
Blätter
Blüten
Kraut
Blätter
Blätter
Blätter
Blüten
Blätter
Blüten
Blätter
Kraut
Blüten
Kraut
mit
Blüte
Saft
Kraut
Blüten
Kraut
mit
Blüte
Saft
Blätter
Blätter
Blüten
Blüten
Blätter
Blüten
Samen
Blätter
Blätter
Blätter
(vor der
Blüte)
Blüten
Blätter
Beeren
Kraut
Blüten
Samen
Blätter
Wurzel
Samen
Kraut
mit
Blüte
Frucht
Beeren
Samen
Frucht
Beeren
Blüten
Kraut
Knolle
Samen
Wurzel
Samen
Knolle
Wurzel
Wurzel
Wurzel
Blätter
Samen
Blätter
Wurzel
Blüten
Blätter
Blüten
Blätter
Blätter
(nach
der
Blüte)
Beeren
Samen
Wurzel
Beeren
Wurzel
Seite 32
Taubnessel
Thymian
Veilchen
Wacholder
Waldmeister
Weißdorn
Wermut
Ysop
Kraut
mit
Blüte
Wurzel
Wurzel
Kraut
Blüten
Blätter
Kraut
mit
Blüte
Wurzel
Nadeln
Triebspitzen
Holz
Kraut
Blüten
Blätter
Kraut
mit
Blüte
Wurzel
Nadeln
Triebspitzen
Holz
Kraut
Blüten
Kraut
Blüten
Blätter
Kraut
Blüten
Blätter
Kraut
Blüten
Blätter
Blätter
Nadeln
Triebspitzen
Holz
Kraut
Blüten
Blätter
Kraut
Nadeln
Triebspitzen
Holz
Beeren
Beeren
Beeren
Blätter
Kraut
Beeren
Blätter
Kraut
Blätter
In der nächsten Ausgabe erfahren Sie, welche Rolle die Tageszeit bei der Ernte spielt
und was es da im Einzelnen zu beachten gibt.
9.2 Kamille ist Großmutters Geheimwaffe für alles
Den Duft der Kamille erkennen die meisten, auch wenn sie sich sonst nicht mit
Heilkräutern auskennen. Dabei ist die echte Kamille heute in der freien Natur sehr selten
geworden, weil sie gerne in der Nähe von Getreide wächst, dort aber von den
Landwirten bekämpft wird. Besonders ältere Generationen kennen die Heilwirkungen
der Kamille gut und daher gilt sie bei Großmüttern als Tausendsassa und Heilmittel für
alles. Und tatsächlich ließen sich mit den Anwendungsbereichen der Kamille mehrere
Bücher füllen.
Heilwirkung: Die Kamille enthält eine Vielzahl ätherischer Öle, Bitter- und Gerbstoffe,
sekundäre Pflanzenstoffe und unter einigen anderen wirksamen Substanzen auch
Salizylsäure und Schwefel. Diese Kombination wirkt vor allem antibakteriell,
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blutreinigend, harntreibend, entzündungshemmend, krampflösend, schmerzlindernd,
schweißtreibend, beruhigend und wundheilend. Kamillenblüten-Tee wird von den
meisten Menschen bei Magen-Darmbeschwerden getrunken, doch auch bei Nieren- und
Blasenschwäche, Entzündungen aller Art, Allergien, Stress, Nervosität, Sodbrennen,
Koliken und Erkältungsbeschwerden hilft die Kamille sehr gut.
Verwendbare Teile: Von der Kamille verwenden Sie nur die Blüten, die Sie von Mai bis
Juli am besten bei Sonnenschein sammeln können.
Anwendung: Kamillenblüten-Tee ist sicher jedem bekannt. Schon kleine Kinder
bekommen diesen Tee bei Bauchweh und auch Erwachsenen hilft er bei allen möglichen
Bauchschmerzen und Verdauungsbeschwerden. Durch seine harntreibende Wirkung
hilft dieser Tee auch gut gegen Blasen- und Nierenschwäche, unterstützt den
Stoffwechsel und somit die Entgiftung des Körpers und wirkt beruhigend und
entkrampfend auf das Nervensystem. Eine Tasse Kamillentee vor dem Schlafengehen
hilft gut gegen Schlaflosigkeit. Auch Atemwegserkrankungen aller Art können mit
Kamillentee gut behandelt werden.
Eine Tinktur wird gern zum Gurgeln oder Spülen bei Mundentzündungen angewendet.
Ein Dampfbad hilft, wenn Stirn- und Nebenhöhlen entzündet sind, die Nase verstopft ist
oder auch bei unreiner Haut und Akne.
Äußerlich kann Kamille als Tinktur, Salbe, Kompresse oder Sitzbad verwendet werden.
Dann können Sie damit die Wundheilung beschleunigen und Hautentzündungen oder
Ekzeme sehr gut behandeln. Ein Sitzbad empfiehlt sich bei Hämorrhoiden.
Vorsicht! Kamille äußerlich angewendet wirkt stark austrocknend. Wenn Sie also schon
unter trockener Haut leiden, ist Kamille nicht unbedingt für Sie empfehlenswert.
Außerdem sollten Kamillenkompressen nicht bei entzündeten Augen oder anderen
Augenleiden verwendet werden. Für den empfindlichen Augenbereich hat sich ein
anderes Heilkraut, der Augentrost, bewährt.
Rezept: Teemischung gegen Blähungen
Diese Teemischung hilft sehr gut gegen Blähungen und Bauchweh bei Kindern.
Anis und Fenchel wirken durch ihre ätherischen Öle stark gegen Blähungen. Kamille
wirkt dagegen entkrampfend, entzündungshemmend und antibakteriell (gut, falls die
Schmerzen durch Bakterien hervorgerufen werden).
Zutaten:
-
20 Gramm Kamillenblüten
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-
40 Gramm Anis-Samen
40 Gramm Fenchel-Samen
-
Brühen Sie pro Tasse einen Esslöffel Teemischung auf.
Lassen Sie den Tee 10 bis 15 Minuten ziehen.
Anschließend seien Sie den Tee ab und trinken ihn langsam in kleinen Schlucken.
Zubereitung:
10 Betreff: Bei der Kräuter-Ernte die Uhrzeit beachten
Liebe Leserin, lieber Leser,
nach einer Regenphase sind Kräuter weniger aromatisch als nach einer
Schönwetterperiode. Außerdem lassen sich die Kräuter nach Regentagen nicht so gut
trocknen, weil sie dann zu feucht sind. Daher lohnt es sich, mindestens zwei bis drei
Tage Sonnenschein abzuwarten, bevor Sie mit der Ernte beginnen. Doch auch die
Tageszeit spielt eine wichtige Rolle bei der Ernte – insbesondere, wenn es um den Gehalt
an Inhaltsstoffen und die weitere Verwendung oder Aufbewahrung der Kräuter geht.
Was es hierbei zu beachten gibt, lesen Sie heute.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
10.1 Auf die richtige Tageszeit kommt es an
Ernten Sie die heimischen Kräuter aus dem Garten, die Sie täglich zum Verzehr oder in
der Küche verwenden wollen, immer erst kurz bevor Sie die Kräuter tatsächlich
verwenden. Wenn Sie die Kräuter zu lange in der Küche herumliegen lassen, verlieren
diese ihr Aroma und büßen deutlich an Geschmack und Wirksamkeit ein. Kräuter, die
Sie immer verwenden wie Petersilie, Schnittlauch, Thymian und andere Blattkräuter
können Sie fast das ganze Jahr hindurch ständig ernten.
Die Blätter der meisten Kräuter entwickeln das stärkste Aroma kurz vor oder zu Beginn
der Blüte. Insbesondere mediterrane Pflanzen wie Thymian, Oregano, Majoran und
Salbei, aber auch Schafgarbe, Eisenkraut, Taubnesseln, Zitronenmelisse, Estragon und
Pfefferminze sollten Sie daher erst dann ernten, wenn die Blütenknospen dick
geschwollen sind oder sich die ersten Blüten gerade öffnen.
Kamillenblüten hingegen sammeln Sie erst dann, wenn ihr gelber Blütenboden hoch
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gewölbt ist. Auch Malvenblüten ernten Sie am besten kurz nach dem Erblühen.
Grundsätzlich gilt, dass oberirdische Teile wie Blätter, Kraut und Blüten im Sommer
geerntet werden, wenn das Kraut besonders buschig und kräftig ist. Die unterirdischen
Teile wie Wurzeln und Knollen werden dagegen in der Vegetationsruhephase, also meist
im Spätherbst, Winter und zeitigem Frühjahr gesammelt.
Bevor die Kräuter geerntet werden, sollten sie trocken sein. Aber das Sammeln in
glühender Mittagshitze ist nicht zu empfehlen. Durch hohe Temperaturen und
Sonneneinstrahlung verdunsten die ätherischen Öle, besonders stark ab 30 Grad. Daher
sollten Sie zum Ernten einen warmen, aber nicht zu sonnigen Vormittag abwarten, am
besten nach einigen Sonnentagen. Der Morgentau sollte schon weggetrocknet sein.
Zwischen 7 und 10 Uhr vormittags ist üblicherweise der ideale Zeitpunkt für die Ernte.
Dann sind die ätherischen Öle am Reichlichsten in der Pflanze vorhanden und die
Wirksamkeit der Kräuter ist am Höchsten. So geerntete Kräuter lassen sich auch gut und
lange aufbewahren. Heilkräuter, die nach einer Regenperiode gesammelt wurden,
eignen sich dagegen nur zum sofortigen oder zumindest baldigen Verzehr, denn sie
enthalten wenig relevante Inhaltsstoffe und überstehen daher eine längere Lagerung
nicht.
10.2 Dill hilft jungen Müttern
Dill und Gurken, diese Kombination kennt und liebt fast jeder. Im Gurkensalat darf Dill
nicht fehlen und auch andere Salate und helle Soßen werden gern mit Dill gewürzt. Aber
Dill ist nicht nur ein Küchengewürz, sondern auch ein Heilkraut, das besonders für junge
Mütter ein Segen ist. Erstens wirkt Dill milchfördernd und zweitens kann er
schmerzhaften Blähungen bei Babys entgegenwirken.
Heilwirkung: Wie bei fast allen Kräutern beruht die Heilwirkung auf einer Reihe
ätherischer Öle. Die Kombination im Dill regt den Appetit an, wirkt Blähungen (auch bei
Säuglingen) entgegen, hilft bei Magenbeschwerden, Schlaflosigkeit, Hämorrhoiden und
fördert die Milchbildung bei jungen Müttern.
Verwendbare Teile: Vom Dill verwenden Sie die Blätter und die Samen, die Sie von Juni
bis September ernten können.
Anwendung: Die gebräuchlichste Anwendung ist die der fadendünnen Blätter als
Gewürz in der Küche. Gurken und Dill verstärken sehr harmonisch gegenseitig ihre
Aromen. Salate, Eiergerichte und helle Soßen werden ebenso gerne mit Dill gewürzt.
Die Samen können als Tee gekocht werden. Der Tee hilft gut bei Blähungen,
Magenkrämpfen und zur Förderung der Milchbildung. Äußerlich kann der Tee als
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Kompresse angewendet werden. Als warme Kompresse mit Olivenöl vermischt hilft Dill
gut gegen Geschwüre.
Rezept: Gurkensalat mit Dill
Der klassische Gurkensalat kommt einfach nicht ohne Dill aus.
Zutaten:
-
1 Stangengurke
½ Becher Sahne (alternativ etwas Olivenöl)
Salz, Pfeffer, Zucker
Dill
-
Schälen Sie die Gurke und schneiden Sie sie in sehr dünne Scheiben.
Schneiden Sie die Dillblätter sehr fein und klein und geben Sie sie über die
Gurken. Je nach dem, wie intensiv Sie das Dillaroma mögen, geben Sie etwa einen
Teelöffel bis einen Esslöffel Dill hinzu.
Für die Salatsoße verrühren Sie einen halben Becher Sahne mit Salz, Pfeffer und
einer Prise Zucker und mischen diese mit den Gurken und dem Dill.
Zum Schluss noch einmal abschmecken, kurz ziehen lassen und schon ist der
Gurkensalat mit Dill fertig.
Zubereitung:
-
11 Betreff: Diese Pflanzenteile können Sie ernten
Liebe Leserin, lieber Leser,
manche Kräuter stecken von der Wurzel bis zur Blüte und später auch in den Früchten
und Samen voller Heilkraft. Andere Heilpflanzen konzentrieren ihre wirksamen
Inhaltsstoffe nur in bestimmten Teilen wie der Blüte oder den Blättern. Daher geht es
heute darum, welche Pflanzenteile Sie von den verschiedenen Kräutern ernten können
und was Sie bei den unterschiedlichen Gewächsarten beachten sollten.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
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11.1 Wurzel, Blätter oder Blüten? So ernten Sie die richtigen Pflanzenteile
Die meisten Küchenkräuter können über Monate hinweg ständig geerntet werden,
sofern die Pflanzen kräftig gewachsen sind und ihr Blattwerk buschig ist und immer
wieder neu austreibt.
Bei krautigen Arten wie Petersilie, Schnittlauch, Sauerampfer, Pimpinelle und Borretsch
schneiden Sie die ganzen Blätter ab. Bei der Petersilie sollten Sie jedoch nur die äußeren
Blätter abschneiden, da die Pflanze von innen heraus nachwächst und daher immer die
inneren Blätter stehen bleiben müssen. Die anderen Kräuter treiben von unten neu aus,
daher sollten Sie die oberen Blätter abschneiden und nicht die Stängel zu nah am Boden.
Bei verholzenden Kräutern wie Rosmarin, Salbei, Basilikum und Minze ernten Sie immer
nur die zarten, jungen Triebspitzen. Diese haben die wertvollsten Inhaltsstoffe und das
beste Aroma. Zudem wird durch dieses ständige Kappen der Triebspitzen das
Wachstum der Pflanze angeregt und sie wächst dadurch buschiger, was wiederum den
Ernteertrag steigert.
Bei Heilkräutern, von denen Sie die Blüten ernten möchten, warten Sie, bis die Blüten
gerade aufgeblüht sind. Kurz nach dem Erblühen ist der beste Zeitpunkt für das
Sammeln der Blüten. Bei der Kamille sollten Sie so lange warten, bis sich die gelben
Blütenböden nach oben gewölbt haben. Erst dann ist die Kamillenblüte reif für die Ernte.
Beim Beifuß allerdings ernten Sie die Blütenstände, wenn die Knospen noch geschlossen
sind. Bei dieser Pflanze sind nur die Blütenstände aromatisch und diese sollten noch
nicht aufgeblüht sein. Die beste Zeit dafür ist ab etwa Anfang August.
Samen sollten Sie natürlich auch am Besten reif ernten. Doch nicht immer ist das
uneingeschränkt möglich, denn die Samen von Dill, Kümmel, Anis, Petersilie und
Koriander reifen nicht alle gleichzeitig. Samen, die schon reif sind, fallen jedoch weit aus.
Dann verbreitet sich die Pflanze wie Unkraut in Ihrem Garten.
Daher empfiehlt sich folgendes Vorgehen: Sobald sich die ersten Samendolden braun
färben, schneiden Sie alle Samenstände ab, auch wenn manche noch grün sind. Bündeln
Sie die Samenstängel der jeweiligen Kräuter und stecken Sie diese kopfüber in einen
Stoffbeutel. Wenn Sie die Ernte nun an einen warmen Ort legen, reifen auch die grünen
Samen noch nach. Nach und nach rieseln die reifen Samen in den Stoffbeutel.
In der vorletzten Ausgabe habe ich Ihnen eine Übersicht erstellt, wann welche Kräuter
geerntet werden können. In diese Tabelle habe ich auch eingetragen, was von der
jeweiligen Pflanze gesammelt werden kann. Schauen Sie sich diese Übersicht noch
einmal an, Sie finden sicher auch Ihre Kräuter in der Liste und sehen so auf einen Blick,
was Sie von der jeweiligen Pflanze ernten können.
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11.2 Stevia ist eine gesunde Zuckeralternative
Stevia, oder auch Süßkraut genannt, ist eine kleine, buschige Pflanze, die von ihrem
Erscheinungsbild her ein wenig Ähnlichkeit mit Basilikum hat. Die Blätter der Pflanze
schmecken sehr süß und für manche nach einem Hauch von Lakritze. Die Süßkraft von
Stevia ist etwa 300 Mal stärker als von Zucker.
In vielen Gärtnereien und auch Baumärkten mit Gartencentern gibt es Stevia als
Zierpflanze deklariert zu kaufen. Die Pflanze kann auf der Küchenfensterbank drinnen
gehalten werden oder draußen auf dem Balkon oder sie kann im Garten gepflanzt
werden. Sie liebt es sonnig und der Boden sollte feucht, aber nicht nass gehalten werden.
Im Winter sollten Sie den Kräutertopf in die Wohnung holen, so haben Sie mehrere Jahre
Freude an Ihrer Steviapflanze und können öfter von ihr ernten.
Heilwirkung: Die Blätter der Steviapflanze enthalten den Stoff Steviosid. Dieser Stoff regt
unsere Geschmacksknospen für süßes Schmecken intensiv an – genau wie
herkömmlicher Zucker. Im Unterschied zu Zucker hat Stevia aber keine Kalorien und
beeinflusst auch nicht den Blutzuckerspiegel.
Im Gegenteil sogar: In verschiedenen medizinischen Studien konnte herausgefunden
werden, dass eine bestimmte tägliche Verzehrmenge an Stevia sogar den
Blutzuckerspiegel dauerhaft stabil hält oder um bis zu 18 Prozent senken kann.
Aber nicht nur das! Der Steviapflanze wird auch eine blutdrucksenkende Wirkung
zugesprochen und es ist bekannt, dass Stevia die Entstehung und Verbreitung von
Karies verhindert. Es schützt also im Gegensatz zu Zucker unsere Zähne und fördert
damit unsere Zahngesundheit.
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Verwendbare Teile: Sie verwenden die Blätter der Steviapflanze. Ernten Sie diese wie
zum Beispiel Basilikum nach Bedarf. Im Spätsommer, bevor die Pflanze ihre Blätter
abwirft, ernten Sie alle Blätter ab und stellen Ihren eigenen Süßstoff-Vorrat her.
Anwendung: Die Süße der Steviapflanze kann sehr einfach gewonnen werden. Sie
können entweder ein kleines Blättchen in Ihren Tee oder Kaffee oder in das zu süßende
Getränk geben und schon schmeckt es süß.
Oder Sie trocknen die Blätter der Pflanze bei 50 Grad im Backofen mit leicht geöffneter
Backofentür. Wenn die Blätter trocken sind, werden sie zu Pulver zermahlen (zum
Beispiel in einer Kaffeemühle). Dieses Pulver können Sie dann als Süßungsmittel
verwenden. Aber Vorsicht! Ein kleiner Teelöffel hat so viel Süße wie etwa 2 Tassen
Zucker.
Sie können auch flüssigen Süßstoff herstellen, indem Sie eine Tasse frisch gepflückte
Blätter auf 2 Tassen Wasser geben und zusammen für 2 Minuten kochen. Seihen Sie den
Sud anschließend ab. Die Flüssigkeit hält sich im Kühlschrank bis zu 6 Monaten. Damit
können Sie Soßen, Kuchen, selbst gemachte Limonaden, Eingemachtes, Marmeladen und
praktisch alles süßen, wofür Sie sonst Zucker verwendet haben.
Dadurch, dass Stevia weder Kalorien enthält noch den Blutzuckerspiegel erhöht, eignet
sich dessen Verwendung auch hervorragend für Diabetiker und Menschen, die gerne
abnehmen möchten, aber ungern auf Süßes verzichten wollen.
Hinweis: Lange war Stevia in Deutschland und der EU nicht als Lebensmittel
zugelassen. Die großen Süßstoffhersteller wie die von Aspartam und ähnlichen
Produkten hatten ein wirtschaftliches Interesse daran, dass dieser natürliche und
zudem gesunde Süßstoff nicht als Lebensmittel auf den Markt kommt. Daher durfte
Stevia nur als „Zierpflanze“ verkauft werden. Mittlerweile ändert sich die Rechtslage.
Viele europäische Länder, darunter auch Spanien und Frankreich haben Stevia bereits
als Lebensmittel zugelassen. In der Schweiz ist es bereits seit vielen Jahren erlaubt. Und
in Deutschland hat ein großer Bio-Joghurt-Hersteller erfolgreich gegen das Verbot
geklagt und darf seine Joghurts mit Steviatee süßen. Es ist also nur noch eine Frage der
Zeit, bis Sie Steviaprodukte im Supermarkt kaufen können. Bis dahin kaufen Sie einfach
die „Zierpflanze“ in der Gärtnerei und erweitern damit Ihr Kräutergartensortiment.
Rezept: Zitronenlimonade mit Stevia
Auch wenn nichts über Wasser als Getränk geht, ab und zu dürstet es uns nach etwas
mehr Geschmack. Heute erfahren Sie, wie Sie sich im Handumdrehen eine erfrischende
und leckere Zitronenlimonade selbst machen können, die kalorienfrei und gesund
zugleich ist.
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Seite 40
Zutaten:
-
1 Zitrone
1 Flasche Sprudelwasser (möglichst aus dem Kühlschrank)
ein wenig Steviasüße
Zubereitung:
Schütten Sie das Wasser in eine Glaskaraffe.
Pressen Sie den Zitronensaft aus und geben Sie ihn zum Wasser in die Karaffe.
Süßen Sie zum Abschluss die Limonade nach Bedarf mit etwas Steviasüße (entweder
dekorativ ein paar kleine Blätter mit in die Karaffe geben oder ein paar Tropfen von
flüssigem Steviasüßstoff hinzugeben).
Zum Schluss gut umrühren und kalt servieren!
12 Betreff: Kräuter-Ernte nur mit der „goldenen Sichel“?
Liebe Leserin, lieber Leser,
kennen Sie die Asterix-Geschichten? Der Druide Miraculix schnitt die Kräuter für seinen
geheimen Krafttrunk immer mit einer kleinen goldenen Sichel. Und auch in historischen
Schriften ist oft davon die Rede, dass Kräuter mit kleinen goldenen Sicheln geschnitten
wurden. Warum das? Kommt es wirklich darauf an, aus welchem Material das
Schneidwerkzeug ist? Erstaunlicherweise ja. Trotzdem müssen Sie sich nun nicht in
Unkosten stürzen und eine goldene Sichel anfertigen lassen. Was Sie aber bei Ihrem
Erntewerkzeug beachten sollten, erfahren Sie heute.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
12.1 Auf das richtige Ernte-Werkzeug kommt es an
Eine goldene Sichel muss es heute nicht mehr sein. Aber ein scharfes Messer oder eine
scharfe Schere aus Edelstahl sollte es schon sein. Edelstahl ist deshalb wichtig, weil
unedle Metalle mit den Inhaltsstoffen der Kräuter reagieren können. Es können
unerwünschte Verbindungen entstehen, die zum Teil giftig sind oder es bleiben Spuren
und Rückstände des Metalls in Ihren Kräuterzubereitungen und Tees. Früher war eben
Gold als edelstes Metall bekannt und daher sollten die Heilkräuter nur damit geschnitten
werden.
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Die Schneidwerkzeuge müssen richtig scharf und sauber sein. Dadurch werden die
Pflanzen beim Schneiden nicht gequetscht oder sonst grob verletzt. Und die Gefahr von
Infektionen mit Krankheitserregern ist für die Pflanze geringer. Wird die Pflanze
nämlich mit einem unscharfen und unsauberen Messer verletzt, können leicht
Infektionen und Krankheiten entstehen und danach können Sie diese Pflanze nicht mehr
weiter abernten.
Bei manchen Kräutern lassen sich die zarten Blätter und Triebspitzen auch mit Daumen
und Zeigefinger leicht abknipsen. Doch dann haben Sie Pflanzensaft an Ihren Fingern
kleben, der unter Umständen nicht leicht abwaschbar ist und Ihre Hände unschön
verfärbt. Daher ist es ratsam, auch bei nur kleinen Erntemengen, immer eine Schere
oder ein Messer zu benutzen.
Des Weiteren brauchen Sie noch ein Transportmittel für Ihre Ernte. Am Besten eignen
sich luftige Körbchen oder Stofftüten. Auf keinen Fall sollten Sie Kunststoffbehälter
verwenden. Darin wird es den Kräutern schnell zu heiß, sie verlieren sofort an Aroma
und Farbe und werden braun und welk. Achten Sie auch darauf, dass sich die Kräuter
nicht gegenseitig quetschen oder beschädigen, denn auch dadurch verlieren sie die
wertvollen Inhaltsstoffe und ätherischen Öle.
Sammeln Sie nicht zu große Mengen auf einmal. Am Besten ist es, wenn Sie die
geernteten Kräuter möglichst schnell ins Haus oder zumindest in den Schatten bringen
und direkt weiterverarbeiten können.
Wenn Sie wilde Kräuter gesammelt haben und nicht sicher sein können, dass die
Kräuter sauber sind, müssen Sie die Kräuter nach der Ernte kurz waschen. Das ist jedoch
ein Hindernis, wenn Sie die Kräuter anschließend trocknen wollen. Daher gilt in diesen
Fällen umso mehr: Sammeln Sie nur das, was Sie direkt verbrauchen. Eine lange
Aufbewahrung macht hier keinen Sinn.
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12.2 Melisse beruhigt und entspannt
Die Melisse riecht beim Zerreiben der Blätter leicht nach Zitrone, daher wird sie oft als
Zitronenmelisse bezeichnet. Sie können ihre Blätter in der Küche als Gewürz
verwenden, wenn Sie Speisen ein Zitronenaroma geben wollen oder aus dem ganzen
Kraut einen Tee kochen. Die Melisse hat viele Einsatzmöglichkeiten, deswegen durfte sie
auch in keinem Klostergarten fehlen.
Heilwirkung: Die Kombination aus verschiedenen ätherischen Ölen, Bitter- und
Gerbstoffen und Harzen wirkt antibakteriell, pilzhemmend, virenhemmend, beruhigend
und entspannend, aber auch anregend und aufmunternd, krampflösend, schmerzstillend
und schweißtreibend. Hauptsächlich können Sie die Melisse zur Beruhigung des
Nervensystems anwenden, bei nervösen Herzbeschwerden, Schlafstörungen, Unruhe
und Reizbarkeit, Nervosität, bei Angstzuständen, Lippenherpes und Zahnschmerzen.
Verwendbare Teile: Das ganze Melissenkraut ist verwendbar. Am besten ernten Sie die
Melisse im Juni und Juli am frühen Nachmittag. Wenn Sie das Kraut im Juni vor der Blüte
zurückschneiden, können Sie den Ernteertrag erheblich steigern, die Pflanze treibt dann
richtig buschig aus.
Anwendung: Neben der Gewürzanwendung in der Küche, können Sie aus dem Kraut
einen Tee kochen. Trinken Sie den Tee abends zum Einschlafen und Entspannen.
Morgens oder wenn Sie sich abgespannt fühlen, hilft eine Tasse Melissentee, um Sie zu
beleben, zu erfrischen und um Sie zu stärken.
Bei Erkältung und Asthma verbessert die Melisse die Atmung.
Bei Kopfschmerzen, Reizungen des Nervensystems, Neuralgien, Reizbarkeit oder
Unruhe lindert Melissentee die Beschwerden.
Sie können auch Tinkturen, Kompressen oder Umschläge äußerlich anwenden, um
Geschwüre, Blutergüsse, Insektenstiche, rheumatische Beschwerden, Prellungen und
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Gliederschmerzen zu behandeln.
Echtes Melissenöl ist sehr teuer und schwierig zu bekommen, da für die Gewinnung des
ätherischen Öls Unmengen an Melissenpflanzen benötigt werden. Aber wenn Sie echtes
Melissenöl bekommen, können Sie es in eine Creme einarbeiten und diese dann
erfolgreich gegen Lippenherpes benutzen.
Rezept: Schlaf- und Nerven-Tee
Wenn Sie Einschlafprobleme haben oder nervös und unruhig sind, hilft diese
Teemischung sehr gut.
Zutaten:
-
1 Teelöffel Melissenblätter
1 Teelöffel Hopfzapfen
1 Teelöffel Baldrianwurzel
-
Vermischen Sie alle drei Zutaten gründlich.
Nehmen Sie dann einen Esslöffel der Teemischung und übergießen Sie sie mit
einer Tasse kochendem Wasser.
Lassen Sie den Tee 10 bis 15 Minuten ziehen.
Sieben Sie den Tee ab und trinken Sie ihn heiß in kleinen Schlucken.
Sie können den Tee mit Honig süßen.
Zubereitung:
-
Trinken Sie den Tee eine halbe Stunde, bevor Sie einschlafen möchten. Oder immer
dann, wenn Sie nervös und unruhig sind und sich beruhigen und entspannen möchten.
Sie sollten jedoch nicht mehr als 3 Tassen pro Tag davon trinken.
13 Betreff: Kräuter frisch auf den Tisch
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Liebe Leserin, lieber Leser,
in den nächsten Ausgaben wird es um die vielen Einsatzmöglichkeiten der Heilkräuter
gehen. Da sind zunächst die Gewürzkräuter und Ihre Verwendungsmöglichkeiten in der
Küche, um die es speziell in der heutigen Ausgabe geht. Dann zeige ich Ihnen, welche
Kräuterprodukte Sie für Ihre eigene Hausapotheke zusammenstellen können. Zum
Schluss gibt es noch einige Schönheits- und Verwöhn-Tipps, denn auch das bieten Ihnen
Ihre Kräuter – noch dazu in Bio-Qualität und äußerst günstig! Doch nun erfahren Sie erst
einmal, wozu Sie Ihre Kräuter in der Küche einsetzen können.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
13.1 Würzkräuter für den täglichen Bedarf in der Küche
Nun haben Sie schon so viel Zeit und Arbeit in Ihren Kräutergarten investiert –
angefangen mit der Gartenanlage, dem Aussuchen Ihrer Kräuter, dem Säen oder
Anpflanzen, über die richtige Pflege bis hin zur Ernte. Und jetzt kommt das Schönste,
was Ihr Kräutergarten Ihnen geben kann: die Verwendung der frischen Kräuter! Sie
brauchen nur zur Fensterbank, auf den Balkon oder in Ihren Kräutergarten zu gehen
und können sich jeden Tag ganz frisch und vielfältig bedienen. Aber auch bei der
frischen Verwendung der Kräuter gibt es ein paar Dinge zu beachten:
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•
Holen Sie sich die frischen Kräuter erst dann, wenn Sie sich wirklich sofort
verwenden. Wenn Sie die Kräuter stundenlang in der Küche herumliegen lassen,
ist der Geschmack, der Duft, das Aroma und die Wirkung dahin.
Waschen Sie Ihre Kräuter nach Möglichkeit nicht! Nur, wenn die Kräuter wirklich
mit Erde beschmutzt sind oder sich eine kleine Blattlaus festgebissen hat,
waschen Sie die nötigen Stellen ganz vorsichtig sauber. Anschließend tupfen Sie
die nassen Kräuter entweder ganz sanft trocken oder schleudern sie in der
Salatschüssel trocken.
Wenn Sie Kräuter kaufen, achten Sie am besten auf Bio-Qualität. Ansonsten
müssen Sie die gekauften Kräuter gründlich unter fließendem kalten Wasser
waschen und sie anschließend trockenschleudern oder tupfen.
Wenn Sie die Blätter der Kräuter zerkleinern möchten, dann ist es am Besten,
wenn Sie die Blätter mit den Fingern zerreißen. Oder Sie schneiden die Kräuter
mit einem scharfen Messer oder einem Kräuterwiegemesser auf einem großen
Brett. Für Pesto oder ganz feine Kräutermarinaden eignet sich ein Mörser zum
Zerkleinern sehr gut. Nicht so empfehlenswert sind Mixer oder Messermühlen. In
ihnen wird die Zellstruktur der Kräuter zerstört. Dadurch können Bitterstoffe
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und Flüssigkeiten freigesetzt werden, die das Gericht anschließend bitter und
ungenießbar machen.
Und nun einige Ideen und Vorschläge, wie Sie Ihre Kräutern in der Küche verwenden
können:
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•
Holen Sie sich Ihre Lieblingskräuter aus dem Garten, schneiden Sie sie klein und
streuen Sie die Kräuter über Ihr Butterbrot! Frischer und direkter geht der
Kräutergenuss kaum.
Ebenso schnell ist ein Kräuterquark oder Kräuterfrischkäse zubereitet. Der
Quark passt gut zu Pellkartoffeln, aufs Brot oder als Dip für eine Rohkostplatte.
Den Frischkäse können Sie natürlich auch als Brotaufstrich oder aber zum
Verfeinern von Soßen verwenden. Kräuterquark und Kräuterfrischkäse
schmecken Sie nach der Zugabe der Kräuter noch mit Salz, Pfeffer, je nach
Wunsch einer Prise Zucker und eventuell etwas Zitronensaft ab.
Für die Grillsaison können Sie nun Ihre eigene Kräuterbutter herstellen. Dazu
nehmen Sie die Butter aus dem Kühlschrank und lassen sie auf
Zimmertemperatur erweichen. Dann rühren Sie die Kräuter, Salz, Pfeffer, ein
wenig Zitronensaft und wenn erwünscht Knoblauch in die Butter ein. Die Butter
hält sich im Kühlschrank genauso lange wie normale Butter auch.
Frische Kräuter machen eine einfache Sahnesoße oder eine helle Soße aus einer
Mehlschwitze oder auch eine Käsesoße zu einem besonderen
Geschmackserlebnis. Ihrer Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Aber
manche Kräuter sind so charakteristisch, dass Sie lieber als alleiniges Kraut
verwendet werden sollten. Das gilt zum Beispiel für Dill. Eine Dillsoße passt sehr
gut zu Kartoffeln und gekochten Eiern.
In dunkle Soßen für würzige Fleischgerichte passen mediterrane Kräuter wie
Rosmarin, Thymian, Oregano und Salbei sehr gut.
Petersilie, Schnittlauch, Kerbel, Oregano und Basilikum verfeinern
Gemüsegerichte, Tomatensoßen und ebenso Salate.
Aus Pfefferminzblättern, Kamillenblüten, Salbeiblättern oder Thymianblättern
lässt sich schnell eine Tasse Tee aufbrühen. Pfefferminztee können Sie in heißen
Sommern auch gut als Eistee trinken. Brühen Sie am Abend eine Kanne
Pfefferminztee auf und lassen Sie den Tee erkalten. Über Nacht am besten in den
Kühlschrank stellen. Am nächsten Morgen können Sie den Eistee noch mit
Zitronenscheiben oder anderen frischen Früchten aromatisieren. Trinken Sie an
heißen Tagen immer wieder ein Glas davon frisch und kalt aus dem Kühlschrank.
Das schmeckt, erfrischt und löscht den Durst.
Die Pfefferminze eignet sich auch für einige Dessertvariationen. So können Sie Eis
mit Minzgeschmack selbst herstellen. Cremespeisen mit Minze aromatisieren.
Frische Obstsalate oder einzelne Früchtekreationen wie Erdbeeren oder
Himbeeren damit verfeinern und die Minze passt auch sehr harmonisch zu
Schokoladendesserts.
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Schließlich gibt es noch die essbaren Blüten, mit denen Sie Salate und
Nachspeisen bereichern können. Oder Sie geben eine Blüte in ein Glas Sekt, das
verfeinert nicht nur optisch den Aperitif, sondern gibt je nach Blüte auch noch ein
besonderes Aroma. Doch testen Sie die einzelnen Blüten, bevor Sie alkoholische
Getränke damit bereichern. Nicht jedes Geschmacksaroma passt zu Sekt. So
möchten Sie sicher nicht einen Sekt mit einer Schnittlauchblüte trinken, wenn
danach der Sekt ein leichtes Zwiebelaroma hat.
Und dann ist da noch der unvergleichliche Duft der frischen Kräuter. Wenn Sie manche
Kräuter in Ihrem Garten blühen lassen, können Sie auch ein kleines Kräutersträußchen
pflücken und in einer schönen Vase auf den Tisch stellen. Somit haben Sie eine
wunderbare Tischdekoration, die die Sinne betört.
13.2 Liebstöckel würzt Suppen und Quark
Liebstöckel ist vielen auch als Maggikraut bekannt. Sein würziger Geschmack verhalf
dem Liebstöckel zu diesem Zweitnamen, denn in der Maggisoße ist gar kein Liebstöckel
enthalten. In der Küche werden hauptsächlich die Blätter zum Würzen von Suppen und
Kräuterquark verwendet. In der Heilkunst werden dagegen die Wurzeln und Samen
eingesetzt.
Heilwirkung: Der Liebstöckel enthält viele verschiedene ätherische Öle, Bitterstoffe,
Gerbstoffe, Fette, Harze, Invertzucker und sekundäre Pflanzenstoffe. Seine Inhaltsstoffe
wirken anregend, blutstillend, harntreibend, krampflösend, schleimlösend und
schweißtreibend.
Verwendbare Teile: Sie können Blätter, Samen und Wurzeln des Liebstöckelkrauts
verwenden.
Anwendung: In der Küche verwenden Sie die Blätter oder auch die Samen zum Würzen
von Suppen und Kräuterquark.
Bei Verdauungsproblemen können Sie Samen, Wurzeln oder Blätter als Tee oder Tinktur
einnehmen oder Ihre Speisen mit den Samen oder Blättern würzen. Dann regt
Liebstöckel den Appetit an, wirkt Abmagerung entgegen und stärkt die
Verdauungsorgane, sodass die Nahrung wieder besser verdaut werden kann.
Harnorgane und das gesamte Stoffwechselsystem werden gestärkt, ebenso das Herz.
Dadurch hilft Liebstöckel auch gegen Wassereinlagerungen in den Füßen und Beinen.
Bei der Geburt fördert und erleichtert Liebstöckel die Wehentätigkeit. Deshalb sollten
Sie Liebstöckel während der Schwangerschaft unbedingt vermeiden. Erst wenn die
Geburt fällig und erwünscht ist, können Sie Liebstöckel unterstützend anwenden.
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Bei Atemwegserkrankungen und Erkältungen hilft Liebstöckel gegen Husten,
Halsschmerzen und Ohrenschmerzen. Setzen Sie das Heilkraut jedoch nicht bei Fieber
ein, da Liebstöckel das Fieber noch verstärken könnte.
Schließlich können Sie die Wurzeln abkochen und den Sud für Waschungen, Bäder und
Umschläge gegen Hauterkrankungen wie Ekzeme, eitrige Wunden und Furunkel
verwenden.
Rezept: Gemüsebrühe mit Liebstöckel
Stellen Sie sich Ihre eigene Gemüsebrühe her, das schmeckt besser und ist gesünder und
billiger als die kleinen Gläser Gemüsefond, die Sie im Supermarkt bekommen. Die Brühe
hält sich im Kühlschrank bis zu zwei Wochen, im Gefrierschrank deutlich länger.
Zutaten:
-
4-5 Liter Wasser
1 Zwiebel
2-3 Möhren
½ Knolle Sellerie oder 1-2 Petersilienwurzeln
1 Stange Lauch
anderes Gemüse wie Weißkohl, Erbsen oder Paprika je nach Wunsch
1 Bund Petersilie
2-3 Stängel Liebstöckel
1-2 Lorbeerblätter
2-3 Gewürznelken
Pfefferkörner
1-2 Knoblauchzehen, wenn Sie möchten
1-2 Esslöffel gutes Salz
-
Setzen Sie einen großen Topf mit dem Wasser auf.
Geben Sie das gesamte Gemüse grob geschnitten und sämtliche Kräuter und
Gewürze ebenfalls in den Topf.
Kochen Sie die Gemüsebrühe auf und lassen Sie sie dann für mindestens drei
Stunden leise köcheln.
Seien Sie die Suppe ab, in dem Sie ein Leinen- oder Baumwolltuch in ein feines
Sieb legen und die Suppe dadurch laufen lassen.
Gießen Sie die noch sehr heiße Suppe sofort in Gläser mit Schraubverschluss.
Durch die Hitze bildet sich ein Vakuum und verschließt das Glas luftdicht. So
können Sie die Gemüsebrühe gut im Kühlschrank für ungefähr zwei Wochen
aufbewahren.
Zubereitung:
-
-
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Die Gemüsebrühe können Sie für ihre tägliche Küche verwenden. Sie können frisches
Gemüse darin dünsten. Die Brühe kann ebenso gut als Soßengrundlage verwendet
werden. Oder Sie geben die Brühe in einen Topf, schneiden frisches Gemüse hinzu und
lassen die Suppe ganz kurz aufkochen – und schon haben Sie eine sehr gesunde und
schnell zubereitete Gemüsesuppe gekocht.
14 Betreff: Die Kräuter-Hausapotheke: Teil 1
Liebe Leserin, lieber Leser,
ihr Kräutergarten ist inzwischen ein voller Erfolg und nachdem Sie sich täglich an
frischen Küchenkräutern erfreuen, möchten Sie nun noch tiefer in die Geheimnisse der
Kräutergärtner einsteigen? Dann wird es Zeit, Ihnen das Thema Kräuter-Hausapotheke
vorzustellen. Es geht in der heutigen Ausgabe aber nicht darum, welche Kräuter Sie
unbedingt in Ihrer Hausapotheke vorrätig halten sollten. Das können nur Sie allein
bestimmen, jeder hat hier andere Prioritäten und Wünsche. Nein, es geht darum, in
welcher Form Sie die Kräuter anwenden. Wie werden Heiltees, Umschläge und Aufgüsse
zubereitet? Die Antworten darauf, erfahren Sie heute.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
14.1 Tees, Umschläge, und andere Anwendungen
Die meisten Heilpflanzen eignen sich zur innerlichen und äußerlichen Anwendung. Das
leichteste und bekannteste Verfahren ist das Zubereiten eines Tees. Aber auch
Umschläge und Dampfbäder sind nicht schwierig in der Herstellung.
So bereiten Sie einen Tee zu:
Für einen Kräutertee nehmen Sie normalerweise 1 bis 2 Teelöffel getrocknete oder 3 bis
4 Teelöffel frische Kräuterbestandteile auf 250 Milliliter Wasser. Übergießen Sie das
Kraut mit kochendem Wasser und lassen Sie den Tee 5 bis 10 Minuten ziehen. Dann
gießen Sie den Tee durch ein feines Sieb oder einen Teefilter. Wenn Sie eine Heilkur mit
dem Kräutertee durchführen möchten, trinken Sie 2 bis 3 Tassen Tee täglich für 3 bis 4
Wochen.
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Wichtig ist, dass Sie Kräutertees nicht durchgehend trinken. Alle Kräuter haben
Heilwirkungen und sind daher nicht für den täglichen Dauergebrauch oder das tägliche
Durstlöschen geeignet. Wechseln Sie daher immer wieder den Kräutertee.
So bereiten Sie einen Umschlag zu:
Für einen Kräuter-Umschlag kochen Sie einen starken Kräutertee. Nehmen Sie ungefähr
4 Esslöffel des Heilkrauts auf 1 Liter kochendes Wasser. Lassen Sie die Kräuter solange
im Wasser, bis der Tee abgekühlt ist. Filtern Sie den Tee und tauchen Sie ein
Baumwolltuch (zum Beispiel ein Geschirrtuch) in den Tee. Wringen Sie das Tuch leicht
aus und legen Sie es auf die zu behandelnde Körperpartie. Über das feuchte
Kräuterteetuch legen Sie ein trockenes Leinen- oder Baumwolltuch oder ein Handtuch
und als letzte Schicht umwickeln Sie den Umschlag mit einem Wolltuch (zum Beispiel
ein Schal) oder einer Wolldecke.
So bereiten Sie eine Abkochung (Dekokt) zu:
Von manchen Kräutern werden harte Pflanzenteile wie Wurzeln, Hölzer oder Rinde
verwendet. Aus diesen Teilen lässt sich nicht so leicht ein Tee aufgießen. Um einen Sud
mit genügend Wirkstoffen zu erhalten, müssen die Pflanzenteile abgekocht werden.
Dazu werden die Pflanzenteile in einen Topf geschüttet mit reichlich Wasser bedeckt
und für mindestens 10 Minuten stark gekocht. Dann sollte der Sud noch einige Minuten
sieden, bevor Sie ihn abseihen. Anschließend können Sie den Sud für Umschläge, Bäder
oder zur Weiterverarbeitung verwenden.
So bereiten Sie einen Kaltwasserauszug zu:
Manche Kräuter dürfen nicht mit kochendem Wasser übergossen werden. Um dennoch
einen Heiltee herstellen zu können, gibt es die Möglichkeit des Kaltwasserauszugs. Dazu
wird die Heilpflanze für 10 bis 12 Stunden in kaltes Wasser gelegt und in den
Kühlschrank gestellt. So gelangen die Wirkstoffe langsam in das Wasser. Anschließend
seihen Sie den Tee ab. Vor dem Trinken können Sie den Tee kurz erwärmen, aber nicht
aufkochen. Dieses Verfahren hat sich vor allem bei schleimhaltigen Pflanzenteilen
bewährt, weil so die Heilkraft des Schleims erhalten bleibt.
So bereiten Sie ein Dampfbad zu:
Ein Dampfbad ist besonders bei Atemwegserkrankungen sehr heilsam, aber auch bei
Hautproblemen im Gesicht kann ein Dampfbad Wunder wirken.
Nehmen Sie einen großen Topf mit weiter Öffnung und kochen Sie reichlich Wasser
darin auf. Nehmen Sie den Topf vom Herd und geben Sie nun die Heilkräuter in das
Wasser. Lassen Sie das Wasser so weit abkühlen, dass Sie sich nicht mehr am Dampf
verbrennen, aber dampfen muss es noch. Stellen Sie den Topf auf eine hitzebeständige
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Unterlage auf einen Tisch. Setzen Sie sich an den Tisch und halten Sie Ihren Kopf über
den Topf. Bedecken Sie Ihren Kopf und den Topf mit einem großen Handtuch, sodass
kein Dampf mehr entweichen kann. Gehen Sie so nah es Ihnen möglich ist an das Wasser
heran, um möglichst viel Dampf einatmen zu können. Inhalieren Sie den Kräuterdampf
für 10 bis 20 Minuten, atmen Sie dabei durch die Nase ein und durch den Mund aus.
Anschließend sollten Sie sich hinlegen und ausruhen.
14.2 Arnika hilft bei Verletzungen aller Art
Arnika hat in manchen Gegenden auch den Namen Bergwohlverleih. Vermutlich
deshalb, weil das Heilkraut besonders gern in bergigen Gegenden wie den Alpen oder
den Vogesen wächst. Arnika ist eine sehr stark wirkende Heilpflanze, die eine
Reizwirkung ausübt. Daher sollte sie immer nur verdünnt verwendet werden, egal ob
innerlich oder äußerlich. Da Arnika auch unerwünschte Nebenwirkungen haben kann,
ist bei der Anwendung mit Arnika-Produkten äußerste Vorsicht geboten.
Heilwirkung: Arnika enthält ätherische Öle, Bitterstoffe, Flavone, Kampfer und Inulin.
Die Inhaltsstoffe wirken antibakteriell, blutreinigend, entzündungshemmend,
harntreibend, hautreizend, krampflösend, schmerzstillend und schweißtreibend.
Verwendbare Teile: Von der Arnika werden die Blüten verwendet. Sie können die Blüten
von Juli bis August sammeln. Da Arnika in Deutschland jedoch sehr selten geworden ist,
steht sie in Deutschland unter Schutz. Daher können Sie die Blüten nur aus dem eigenen
Garten sammeln oder wenn Sie in entsprechende Regionen wie die Vogesen fahren. Dort
gibt es weitläufige Wiesen, die von den Blüten der Arnika gelb gefärbt sind.
Anwendung: Gießen Sie 2 Teelöffel getrocknete Arnika-Blüten mit einer Tasse
kochendem Wasser auf und lassen Sie den Tee 10 Minuten ziehen. Dann seien Sie den
Tee ab. Diesen Tee dürfen Sie nicht trinken, sondern nur äußerlich anwenden.
Sie können den Tee halb und halb verdünnt mit Wasser zum Gurgeln verwenden, wenn
Sie eine Halsentzündung behandeln möchten.
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Oder Sie verwenden den verdünnten Tee für Umschläge. Mit den Umschlägen können Sie
sämtliche stumpfen Verletzungen wie Prellungen oder Verstauchungen behandeln.
Verletzungen aller Art sind das Hauptanwendungsgebiet für Arnikaprodukte.
Aus Arnikaextrakten werden auch Salben und Cremes hergestellt, die Sie zum Beispiel
auf schlecht heilende Wunden, Krampfadern oder andere Venenprobleme auftragen
können. Arnika fördert die Durchblutung und regt so die Wundheilung an.
Vorsicht! Arnika kann auch Nebenwirkungen haben. Äußerlich verwendet kann Arnika
zu allergischen Hautreaktionen, Blasen und Juckreiz führen, daher sollten Sie sich bei
einer erstmaligen Arnikabehandlung sehr vorsichtig herantasten. Innerlich angewendet
kann Arnika zu Durchfall, Erbrechen und Kreislaufproblemen sowie Schwindel führen.
Auch hier gilt: Verwenden Sie Arnika immer nur sehr stark verdünnt und mit
besonderer Vorsicht.
Bitte verwenden Sie Arnika gar nicht, wenn Sie eine Arnika-Allergie oder eine
Korbblüter-Allergie haben und tragen Sie keine Arnikaprodukte auf frische, offene
Wunden auf. Innerlich dürfen Sie Arnika nicht bei Kleinkindern, in der Schwangerschaft
oder während der Stillzeit anwenden!
Rezept: Arnika-Tinktur
Eine Arnika-Tinktur kann ebenso wie der Arnika-Tee äußerlich und innerlich sehr stark
in Wasser verdünnt angewendet werden. Um die Tinktur selbst herzustellen, geben Sie
Arnikablüten in ein Glas mit Schraubverschluss und übergießen die Blüten mit
Doppelkorn oder Weingeist, bis alle Blüten vollständig bedeckt sind. Schrauben Sie das
Glas dann gut zu und lassen Sie die Tinktur für 2 bis 6 Wochen ziehen. Danach seien Sie
die Flüssigkeit (Tinktur) ab und füllen Sie in dunkle Fläschchen ab.
Wenn Sie die Tinktur dann einsetzen möchten, nehmen Sie jeweils nur wenige Tropfen
und verdünnen diese mit reichlich Wasser.
15 Betreff: Die Kräuter-Hausapotheke: Teil 2
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Liebe Leserin, lieber Leser,
in der letzten Ausgabe haben Sie einfache Anwendungsmöglichkeiten für Ihre
Heilkräuter kennengelernt. Heute lernen Sie etwas schwierigere und zeitaufwendigere
Zubereitungsmethoden kennen. Dennoch lohnt sich der Aufwand und Sie können Ihre
Hausapotheke um einige kostbare Schätze erweitern. So erfahren Sie heute, wie Sie
Tinkturen, Kräuteröle und Salben selbst herstellen können.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
15.1 Tinkturen, Kräuteröle und Salben
Natürlich können Sie sich die Zeit und Mühe sparen und Tinkturen, Öle und Salben in
Ihrer Apotheke kaufen. Aber dafür haben Sie sich schließlich nicht Ihren eigenen
Kräutergarten angelegt. Wenigstens einmal sollten Sie Ihre Heilwässerchen selbst
herstellen, dann werden Sie die Wirkung und den Nutzen Ihrer Kräuter noch mehr
schätzen.
So bereiten Sie eine Tinktur zu:
Nehmen Sie ein Glas mit Schraubverschluss. Das Glas sollte eine möglichst weite Öffnung
haben. Es eignen sich hierfür alte Gurken- oder Kompottgläser. Füllen Sie frische
Pflanzenteile bis oben in das Glas und gießen Sie es randvoll mit mindestens 38prozentigem Alkohol auf, sodass alle Pflanzenteil gut bedeckt sind. Der Alkohol zieht die
Wirkstoffe aus den Pflanzenteilen. Sie können hierfür Doppelkornschnaps verwenden.
Schließen Sie dann das Glas mit dem Schraubverschluss gut zu und lassen Sie es bei
Zimmertemperatur 3 bis 4 Wochen stehen. Danach filtern Sie die Tinktur durch einen
Kaffeefilter oder ein Leinen- oder Baumwolltuch und ein feines Sieb. Füllen Sie die
gefilterte Tinktur anschließend in eine dunkle Glasflasche mit Pipettenverschluss um.
Solche Glasfläschchen bekommen Sie in der Apotheke. Beschriften Sie die Flaschen mit
Inhalt und Abfülldatum. Um Ihre Beschwerden zu lindern, nehmen Sie täglich 10 bis 15
Tropfen der Tinktur in einem Schnapsglas voll Wasser zu sich, bis Besserung eintritt.
Tinkturen eignen sich auch sehr gut für äußerliche Anwendungen, zum Beispiel für
Einreibungen oder mit Wasser verdünnt für Umschläge.
So bereiten Sie ein Kräuteröl zu:
Im Prinzip können Sie das Kräuteröl genauso wie die Tinktur herstellen, nur dass statt
des Alkohols beim Kräuteröl eben Öl verwendet wird. Sie befüllen also wieder ein
Schraubverschluss-Glas bis oben mit frischen Pflanzenteilen, übergießen alles randvoll
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mit einem guten Öl (Olivenöl oder Keimöl) und verschließen das Glas gut. Nun stellen
Sie das Glas an einen sonnigen, warmen Ort, schütteln das Glas mindestens einmal pro
Tag gut durch und lassen das Glas mindestens 4 Wochen in der Sonne stehen. Nach
einem Monat sieben Sie das Öl ab und füllen es in dunkle Glasflaschen um. Beschriften
Sie das Fläschchen mit Inhalt und Datum der Abfüllung. Kräuteröle können Sie sehr gut
äußerlich für Einreibungen oder Heilbäder verwenden.
So bereiten Sie eine Salbe zu:
Die Salbenherstellung ist gerade für Anfänger am Schwierigsten. Grundsätzlich ist es
sehr wichtig, auf gründliche Sauberkeit aller Gefäße und Materialien zu achten, sonst
wird die Salbe unrein und verdirbt sehr schnell durch Schimmel- oder Bakterienbefall.
Beachten Sie auch peinlich genau die Mengenangaben, sonst wird die Salbe zu fest oder
zu flüssig und damit unbrauchbar. Beim Erhitzen der Bestandteile sollten Sie stets die
Wasserbadmethode anwenden. Dadurch erhitzen Sie die Bestandteile der Salbe
schonend und die Wirkstoffe bleiben besser erhalten.
Für ein Salbengrundrezept benötigen Sie 30 Milliliter Kräuteröl und 2 Gramm
Bienenwachs. Nehmen Sie mehr Öl, wird die Salbe flüssiger, bei mehr Bienenwachs wird
die Konsistenz fester. Messen Sie nun Öl und Wachs genau ab, füllen Sie beides in ein
hitzebeständiges Glas (ein Marmeladenglas zum Beispiel) und stellen Sie das Glas in ein
Wasserbad. Erhitzen Sie das Wasserbad so lange, bis sich das Wachs im Öl vollkommen
verflüssigt hat. Rühren Sie das Öl-Wachs-Gemisch gut um und geben Sie 2 bis 3 Tropfen
auf einen kleinen kalten Teller. Warten Sie, bis das Gemisch erkaltet ist und prüfen Sie
die Konsistenz. Beachten Sie dabei, dass aufgrund der kleinen Menge die Konsistenz auf
dem Teller fester ist las später die komplette Salbe. Ist Ihnen die Salbe zu fest, geben Sie
mehr Öl hinzu, ist die Salbe zu flüssig, lösen Sie noch ein wenig mehr Wachs im Öl auf.
Wenn Ihnen schließlich die Konsistenz zusagt, nehmen Sie das Glas aus dem Wasserbad
und lassen die Salbe handwarm abkühlen. Dann können Sie zusätzlich ein paar Tropfen
ätherisches Öl oder Tinktur in die Salbe tropfen und das Ganze sehr gut verrühren.
Füllen Sie die Salbe in ein kleines Schraubverschlussglas oder Tiegelchen um und
beschriften sie es mit Inhalt und Datum. Sie können die Salbe an einem kühlen, dunklen
Ort etwa ein Jahr lang aufbewahren.
Besonders gut eignen sich Kamille und Ringelblume zur Salbenherstellung. Die Salben
können Sie dann bei kleinen und großen Hautproblemen zur schnelleren und besseren
Wundheilung einsetzen.
15.2 Ringelblume ist das Heilmittel bei allen Hauterkrankungen
Die Ringelblume, auch Calendula genannt, wächst in vielen Gärten als üppig blühende,
leuchtend orange Zierpflanze. Ihre Blüten sind ein bekanntes und hervorragendes
Wundheilmittel. Die Ringelblumensalbe ist sehr verbreitet und beliebt.
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Heilwirkung: Ätherische Öle, Bitterstoffe, Calendula-Sapogenin und Flavonoide gehören
zu den Inhaltsstoffen der Ringelblume. Diese wirken abschwellend, zusammenziehend,
antibakteriell, anregend, entzündungshemmend, krampflösend, pilztötend, reinigend
und schweißtreibend.
Verwendbare Teile: Von Juni bis Oktober können Sie die Blüten und Blätter der
Ringelblume sammeln.
Anwendung: Ringelblumenextrakte können sowohl innerlich als auch äußerlich
angewendet werden.
Ringelblumen-Tee oder Tinktur innerlich angewendet stärkt das Verdauungssystem,
Leber und Galle, lindert Brechreiz und hilft gegen Magengeschwüre.
Den Tee können Sie auch trinken, wenn Sie unter Kopfschmerzen, Einschlafstörungen,
Schwindelanfällen und Panikattacken leiden.
Für den Tee übergießen Sie einen gehäuften Teelöffel Ringelblüten mit heißem Wasser
und lassen den Tee 10 Minuten ziehen. Danach abseihen und heiß in kleinen Schlucken
trinken.
Die Hauptanwendung der Ringelblume ist äußerlich für alle Arten von Hautverletzungen
und Hautentzündungen wie leichte Brandwunden, Sonnenbrand, Ekzeme, Quetschungen
Verstauchungen, blaue Flecken, Krampfadern, Wundliegen, offene Beine oder Warzen
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(die Warzen werden mit frisch zerriebenen Blättern bekämpft). Für all diese
Beschwerden verwenden Sie am Besten Ringelblumen-Salbe.
Sie können aber auch Ringelblumen-Tee äußerlich einsetzen für Umschläge,
Waschungen und Bäder. Mit verdünnter Tinktur können Sie Einreibungen und
Umschläge machen.
Die Inhaltsstoffe der Ringelblume fördern das Wachstum neuer Hautzellen, wirken
abschwellend, entzündungshemmend, antibakteriell und pilzhemmend. Zudem wirkt
die Ringelblume deutlich milder als zum Beispiel Arnika. Sie kann deshalb auch dort
angewendet werden, wo Arnika zu stark oder zu reizend wäre.
Rezept: Ringelblumen-Öl
Ringelblumen-Öl können Sie entweder direkt äußerlich anwenden oder in Salben und
Cremes einarbeiten.
So stellen Sie das Ringelblumen-Öl her:
•
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•
•
Geben Sie in ein Glas mit Schraubverschluss so viele Ringelblüten, wie in das Glas
hineinpassen. Die Blüten sollten frisch geerntet sein.
Gießen Sie nun ein gutes Öl in das Glas, bis alle Blüten gut bedeckt sind. Sie
können dafür Olivenöl, Sonnenblumenöl oder jedes andere hochwertige Öl
benutzen.
Verschließen Sie das Glas mit dem Schraubverschluss und stellen Sie das Glas an
einen warmen, sonnigen Ort (vielleicht Ihr Küchenfensterbrett?).
Schütteln Sie ab und zu das Glas mit dem Ringelblumen-Öl und lassen Sie dem Öl
3 bis 4 Wochen Zeit, um alle wertvollen Inhaltsstoffe aus den Blüten
herauszuziehen.
Danach seihen Sie das Öl gut ab. Entweder durch einen Kaffeefilter oder durch
ein Leinen- oder Baumwolltuch und ein feines Sieb.
Gießen Sie das gefilterte Öl in kleine dunkle Fläschchen und beschriften Sie diese
mit Inhalt und Datum der Abfüllung.
Dieses Ringelblumenöl können Sie für alle Hautbeschwerden, die oben beschrieben sind,
verwenden. Sie können die betroffenen Hautstellen direkt mit wenigen Tropfen des Öls
behandeln. Das Öl ist sehr wirksam.
16 Betreff: Schönheit aus dem Kräutergarten
Liebe Leserin, lieber Leser,
nun sind Sie schon ein Kräuterprofi: Sie haben vielfältige Verwendungsideen für Ihre
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Küchenkräuter, haben verschiedene Heilkräuter in Ihrem Garten und können sogar
Heiltees, Tinkturen, Kräuteröle und vieles mehr für Ihre persönliche Hausapotheke
herstellen. Nach so viel Arbeit haben Sie sich etwas ganz Besonderes verdient: Einen
Wellness-Tag, der Ihnen Schönheit, Vitalität und attraktive Ausstrahlung schenkt. Und
all das geben Ihnen Ihre Kräuter aus dem Kräutergarten.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
16.1 Masken, Cremes und Badezusätze
Ein Kräuter-Entspannungsbad, währenddessen eine Kräuter-Gesichtsmaske und
anschließend verwöhnen Sie Ihre Haut noch mit einer selbst hergestellten
Kräutercreme. Danach fühlen Sie sich garantiert wie neu geboren. Und das alles kostet
fast nichts.
So bereiten Sie einen Badezusatz zu:
Nehmen Sie einen großen Topf und geben Sie 1 bis 2 Hände voll frisch gepflückte
Kräuter hinein. Übergießen Sie die Kräuter mit 1 Liter Wasser. Bringen Sie das Wasser
zum Kochen und lassen Sie es anschließend 5 bis 10 Minuten leicht sieden. Danach
sieben Sie die Kräuter ab. Das Kräuterwasser geben Sie als Badezusatz in Ihr
Badewasser. Wenn Sie gleichzeitig mit dem Bad Ihrer Haut noch etwas Gutes gönnen
möchten, können Sie auch ein vorher selbst hergestelltes Kräuteröl ins Badewasser
geben. Das wirkt und pflegt zugleich. Für ein Entspannungs- und Wellnessbad eignen
sich besonders gut Baldrianwurzel, Melisse, Kamille, Rosmarin, Thymian,
Wacholderbeeren und Lavendel als Kräuterzusätze. Für noch mehr Schönheit und
Luxusempfinden nehmen Sie Rosenblüten.
So bereiten Sie eine Gesichtsmaske zu:
Verrühren Sie 1 Esslöffel Honig mit 100 Gramm Quark zu einer cremigen Masse. Für
noch mehr Pflege können Sie auch noch ein Ei in die Quarkcreme einrühren.
Anschließend rühren Sie noch einige Tropfen Kräuter-Tinktur hinein. Oder Sie hacken
frische Kräuter aus Ihrem Garten ganz klein und rühren diese unter die Quarkcreme.
Alles gut miteinander verrühren und schon ist Ihre Gesichtsmaske fertig zum Auftragen
auf die Haut. Sparen Sie bei Gesichtsmasken die Augenpartien großzügig aus.
Wenn Sie vor dem Auftragen der Maske ein Kräuter-Dampfbad machen, öffnen sich die
Poren der obersten Hautschichten und die Gesichtsmaske kann anschließend besser
ihre Wirkung entfalten.
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Lassen Sie die Maske 10 bis 15 Minuten einwirken und spülen Sie danach die Maske mit
warmen Wasser ab.
So bereiten Sie eine Augenmaske zu:
Kochen Sie einen Kräutertee. Am Besten eignet sich für die Augenpartie das Heilkraut
Augentrost. Seihen Sie den Tee ab und tränken Sie einen Wattebausch mit dem Tee.
Drücken Sie den Wattebausch leicht aus, sodass er nicht mehr tropft, aber noch sehr gut
durchfeuchtet ist. Legen Sie sich den getränkten Wattebausch aufs Auge und lassen Sie
ihn für 5 bis 10 Minuten auf dem Auge liegen. Anschließend wischen Sie mit dem
Wattebausch von außen nach innen ein paar Mal über das Auge.
Das hilft hervorragend gegen müde und überanstrengte Augen. Sie können das sehr gut
machen, während Sie ein Bad nehmen und auch während Sie eine Gesichtsmaske
aufgetragen haben. Alles trägt wunderbar zu Ihrer körperlichen Entspannung bei und
Sie werden sich danach erfrischt und wohl fühlen.
So bereiten Sie eine Creme zu:
Normalerweise ist es sehr schwierig und zeitaufwendig, eine Creme selbst herzustellen.
Aber aus nur zwei Zutaten können Sie ganz schnell eine wunderbar pflegende Creme
herstellen, die, je nach Kräuterzugabe, ganz auf Ihre persönlichen Bedürfnisse
abgestimmt ist. Sie benötigen dazu nur 50 Milliliter Vollmilch und 100 Milliliter eines
Kräuteröls Ihrer Wahl.
Nehmen Sie die Milch rechtzeitig aus dem Kühlschrank, denn Sie muss auf
Zimmertemperatur gebracht werden. Geben Sie die Milch in einen Rührbecher, messen
Sie das Öl ab und stellen Sie es bereit. Mixen Sie für mindestens 2 bis 3 Minuten die
Milch mit einem Pürierstab. Achtung: die Milch spritzt sehr, decken Sie den Rührbecher
deshalb mit Ihrer Hand oder einem Geschirrtuch ab. Nun geben Sie wenige Tropfen des
Kräuteröls zu der Milch hinzu und rühren solange weiter, bis das Öl gut untergerührt ist.
Gießen Sie ganz langsam und allmählich immer wieder ein paar Tropfen Öl in die Milch.
Die Milch-Öl-Mischung bleibt sehr lange flüssig, erst kurz bevor das ganze Öl eingerührt
ist, wird die Mischung cremiger. Lassen Sie sich bei der Einrührung des Öls Zeit. Darin
liegt das Erfolgsgeheimnis. Wenn Sie das Öl vollständig untergerührt haben, rühren Sie
noch 2 bis 3 Minuten kräftig weiter, um die Konsistenz der Creme zu stabilisieren. Jetzt
ist die Creme fertig. Wer die Creme noch etwas wirkungsvoller und haltbarer machen
möchte, kann zusätzlich etwa 20 Tropfen ätherisches Öl hinzugeben. Das dann auch
wieder gut unterrühren. Füllen Sie die Creme in einen Cremetiegel um, den Sie gut
verschließen können und beschriften Sie den Tiegel mit Inhalt und Datum. Sie können
für diese Creme jedes Kräuteröl verwenden. Besonders gut eignen sich Johanniskrautöl,
Kamillenblütenöl, Ringelblumenöl und Lavendelöl. Die Creme hält sich im Kühlschrank
einige Tage und sollte daher schnell verbraucht werden. Verwöhnen Sie sich also
verschwenderisch mit der Creme. Besonders abends vor dem Schlafengehen können Sie
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die Creme gerne mal etwas dicker auftragen. Dann hat die Creme über Nacht genügend
Zeit, einzuziehen und ihre Wirkung voll zu entfalten.
16.2 Lavendel lässt Kleinkinder ruhig schlafen
Haben Sie schon einmal die weitreichenden Lavendelfelder in Südfrankreich gesehen?
Das ist nicht nur ein Genuss für die Augen. Der Duft der Lavendelblüten beruhigt und
wirkt heilsam auf den Menschen. Deshalb ist der Lavendel auch in Deutschlands Gärten
sehr beliebt.
Heilwirkung: Zu den Inhaltsstoffen gehören ätherische Öle, Gerbstoffe, Glykosid und
Saponin. Diese wirken antiseptisch, beruhigend, harntreibend und krampflösend.
Verwendbare Teile: Sie können die blauvioletten Blüten von Juli bis August sammeln
und anschließend trocknen.
Anwendung: Aus den getrockneten Blüten können Sie einen Tee oder eine Tinktur
herstellen, die Sie sowohl äußerlich als auch innerlich verwenden können.
Sehr beliebt und hilfreich ist ein Lavendel-Kräuterkissen. Dazu werden die getrockneten
Blüten in ein kleines Stoffkissen eingenäht. Das Kräuterkissen beruhigt Babys und
Kleinkinder besonders gut und verhilft ihnen zu einem besseren Schlaf.
Als Badezusatz wirkt Lavendel sehr entspannend.
Lavendelextrakte in Salben, Cremes und als Hautöl kann gut gegen Hautreizungen
eingesetzt werden.
Das ätherische Öl des Lavendel benutzen Sie nur in der Duftlampe. Es hilft dann gegen
Kopfschmerzen und nervöse Beschwerden. Der Duft wirkt beruhigend und Sie können
ihn auch zur Raumreinigung verwenden.
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Rezept: Lavendel-Kräuter-Essig
Dieser Kräuter-Essig ist nur für die äußerliche Anwendung vorgesehen. Sie können
damit Einreibungen machen. Der Lavendel-Kräuter-Essig hilft sehr gut bei
rheumatischen Beschwerden und Gicht. Reiben Sie die schmerzenden Stellen mit dem
Kräuter-Essig gut ein.
Und so stellen Sie Ihren Lavendel-Kräuter-Essig her:
•
•
•
•
•
Geben Sie 10 Gramm getrocknete Lavendelblüten in ein Glas mit
Schraubverschluss.
Gießen Sie 10 Milliliter Weingeist und 80 Milliliter Weinessig auf die Blüten und
schrauben Sie das Glas fest zu.
Schütteln Sie das Glas kräftig durch und lassen Sie es danach mindestens 5 Tage
stehen.
Seihen Sie den Kräuter-Essig ab. Entweder durch einen Kaffeefilter oder durch
ein Leinen- oder Baumwolltuch und ein feines Sieb.
Füllen Sie den Kräuter-Essig in eine dunkle Glasflasche um und beschriften Sie
die Flasche mit Inhalt und Abfülldatum.
Sie können den Kräuter-Essig auch für Umschläge und Waschungen verwenden. Aber
direkt auf die Haut eingerieben, wirkt er noch besser.
17 Betreff: So legen Sie sich einen Kräutervorrat an
Liebe Leserin, lieber Leser,
in den letzten Ausgaben haben Sie viel über verschiedene Verwendungsmöglichkeiten
für Heilkräuter erfahren. Doch nicht immer können Sie die jeweiligen Heilkräuter aus
Ihrem Garten gerade frisch ernten, wenn sich ein Wehwehchen einstellt, dass Sie
behandeln möchten. Daher ist es wichtig, sich einen Kräutervorrat anzulegen. Die
meisten Kräuter halten sich bis zu einem Jahr, wenn Sie richtig gelagert werden. Dieser
Zeitraum genügt auch, denn in der nächsten Saison können Sie die Kräuter wieder frisch
ernten und einen neuen Vorrat anlegen. Heute stelle ich Ihnen die wichtigste Art der
Kräuterbevorratung vor: Das Trocknen von Kräutern.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
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17.1 Was Sie beim Trocknen von Kräutern beachten sollten
Die meisten Kräuter lassen sich gut trocknen und so längere Zeit aufbewahren. Hierzu
zählen insbesondere Kräuter mit kräftigem Aroma wie Thymian, Oregano, Rosmarin,
Salbei, Minze und Bohnenkraut.
Ernten Sie diese Kräuter nach einigen Tagen mit viel Sonnenschein, sodass die Kräuter
schon bei der Ernte eher trocken sind. Waschen Sie die Kräuter anschließend nicht!
Zur natürlichen Trocknung bündeln Sie die Stiele und Blätter der Kräuter und hängen
die Bündel an eine Leine oder an Haken auf. Für die Trocknung brauchen Sie einen Ort,
der vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist, der absolut trocken ist, der zwar
warme, aber keine zu heißen Temperaturen entwickelt und der möglichst dunkel ist.
Keinesfalls eignen sich Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit wie die Küche oder Räume, in
denen geraucht wird. Ideal sind meistens Dachböden oder bei Schönwetterperioden
Haus-Außenwände, die auf der Nordseite liegen, sodass die Kräuter immer im Schatten
hängen und keine direkte Sonneneinstrahlung abkriegen.
Bei Blüten und zarten Kräutern oder Blättern, die Sie nicht gebündelt aufhängen können,
breiten Sie die Kräuter ganz lose und locker verteilt auf einem Küchenpapier auf einem
Küchenrost aus und lassen die Kräuter auf diese Weise trocknen. Eventuell müssen Sie
die Blätter oder Kräuter ab und zu wenden, damit eine gleichmäßige Trocknung
gewährleistet ist.
Um eine Schimmelbildung zu verhindern, ist es wichtig, dass Sie die Kräuter an einem
dunklen, warmen und vor allem gut belüfteten Ort trocknen.
Die meisten Kräuter benötigen bei einer Lufttrocknung 2 bis 14 Tage, bis sie
vollkommen getrocknet sind. Die Trocknungszeit hängt von der Wärme im Raum und
von der Dicke der Pflanzenteile ab. Wurzeln brauchen meistens 14 Tage zum Trocknen.
Wenn Sie Samen trocknen möchten, schneiden Sie die Samenbildenden Stängel und
Triebe so ab, dass die Stängel noch recht lang sind. Hängen Sie dann die Samenstängel
kopfüber in eine Papier- oder Leinentüte und hängen Sie die Tüten an einem warmen
und trockenen Ort auf. Die Samen reifen auf diese Weise noch nach und rieseln, wenn sie
ganz reif sind, in den Beutel hinein. In der Tüte lassen sich die Samen dann auch lange
aufbewahren.
Wurzeln werden vor dem Trocknen meistens gewaschen, um Schmutz und Erde zu
entfernen. Manche Wurzeln können noch geschält werden. Dann werden die Wurzeln in
kleine Stücke oder Scheiben sehr fein geschnitten und auf Küchenpapier locker
ausgebreitet. Entweder lassen Sie die Wurzeln nun an der Luft trocknen oder Sie
trocknen die Wurzeln im Backofen bei etwa 50 bis 60 Grad bis sie so trocken sind, dass
sie sich spröde anfühlen.
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Die künstliche Trocknung im Backofen können Sie auch dann bei allen anderen Kräutern
und Pflanzenteilen anwenden, wenn es entweder schnell gehen soll oder Sie keinen
geeigneten Ort zum Lufttrocknen finden können. Außerdem empfiehlt sich die
Backofentrocknung für alle schwer zu trocknenden Kräuter, zum Beispiel sehr fleischige
oder schleimhaltige Kräuter. Dazu werden die Kräuter auf Küchenpapier locker
ausgebreitet und auf einem Rost im Backofen bei ungefähr 40 bis 50 Grad mehrere
Stunden lang getrocknet. Sie können das über Nacht machen und die Ofentür dabei
einen Spalt geöffnet lassen, indem Sie einen hölzernen Kochlöffel zwischen Tür und
Backofen stecken.
17.2 Fenchel vertreibt Blähungen
Der Fenchel wird schon seit Jahrtausenden als Heilkraut verwendet. Seine Samen und
Wurzeln kommen hauptsächlich gegen Blähungen zum Einsatz, besonders auch bei
Säuglingen und Kleinkindern. Jedoch schätzen manche auch die Fenchelknolle als feines
Gemüse.
Heilwirkung: Der Fenchel enthält unter anderem folgende Inhaltsstoffe: Ätherische Öle
wie Anethol und Fenchon, Bor, Kampfer, Citronella, Flavonoide, Linalool, Thymol und
Vitamin C. Dadurch wirkt er antibakteriell, entspannend, harntreibend, krampflösend
und schleimlösend.
Verwendbare Teile: Für Heilanwendungen benutzen Sie die Samen und die Wurzel.
Beides können Sie ab September sammeln. Manche Fenchelsorten bilden direkt über
dem Boden noch eine dicke Knolle aus, die von vielen als besonders feines Gemüse
geliebt und gegessen wird.
Anwendung: Mit den Samen und Wurzeln des Fenchels können Sie vor allem Blähungen
und Husten behandeln. Überbrühen Sie die Samen mit kochendem Wasser und lassen
Sie den Tee 10 bis 15 Minuten ziehen.
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Fenchel-Tee wirkt milchbildend bei stillenden Müttern.
Einreibungen mit ätherischem Öl: Bei Säuglingen mit sogenannter Drei-Monats-Kolik
können Sie einige Tropfen ätherisches Fenchelöl mit einem hautpflegendem Öl wie
Mandelöl vermischen und damit den Bauch des Babys im Uhrzeigersinn einreiben und
leicht massieren.
Honig mit ätherischem Öl: Bei Kleinkindern (älter als ein Jahr) können Sie Honig mit ein
paar Tropfen ätherischem Fenchelöl vermischen und es in Tee oder heißem Wasser
aufgelöst den Kindern bei Husten geben.
Rezept: Bauweh-Tee mit Fenchel
Dieser Tee hilft gut gegen Blähungen und Bauchschmerzen anderer Ursache.
Mischen Sie
30 Gramm Fenchelsamen,
30 Gramm Anissamen und
30 Gramm Kamillenblüten.
Für eine Tasse Tee nehmen Sie 1 Esslöffel dieser Mischung. Übergießen Sie die
Teemischung mit kochendem Wasser und lassen Sie den Tee 10 bis 15 Minuten ziehen.
Sieben Sie den Tee ab und trinken Sie ihn in kleinen Schlucken.
18 Betreff: Kräuter einfrieren – eine gute Idee?
Liebe Leserin, lieber Leser,
in der letzten Ausgabe haben Sie erfahren, wie Sie Ihre Kräuter durch das richtige
Trocknungsverfahren haltbar machen können. Das können Sie prinzipiell mit allen
Heilkräutern so machen. Doch es gibt ein paar wenige Kräuter, bei denen Sie das Aroma
und den Geschmack besser erhalten können, wenn Sie die Kräuter einfrieren. Welche
Kräuter das sind und was Sie hierbei beachten müssen, erfahren Sie heute.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
18.1 Welche Kräuter sich zum Einfrieren eignen
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Besonders gut eignen sich zum Einfrieren folgende Kräuter: Petersilie, Kerbel und Dill.
Sie verlieren beim Einfrieren weniger Geschmack und Farbe als beim Trocknen. Aber
auch Pimpinelle, Kresse, Borretsch, Sauerampfer, Estragon, Rosmarin, Basilikum und
Thymian überstehen den Gefrierprozess ganz gut.
Um die Kräuter richtig einzufrieren, gibt es mehrere Möglichkeiten.
Methode 1: Waschen Sie die Kräuter und blanchieren Sie sie. Dazu werden die Kräuter
zuerst ganz kurz in kochendes Wasser und sofort danach in Eiswasser (Schüssel mit
sehr kaltem Wasser und vielen Eiswürfeln drin) getaucht. Anschließend tupfen Sie die
Kräuter vorsichtig, aber gründlich mit saugfähigem Küchenpapier trocken. Dann geben
Sie die Kräuter in beschriftete Gefriertüten und legen sie ins Gefrierfach. Dieses sollte
minus 18 Grad haben, dann gefrieren die Kräuter schnell und halten sich lange.
Methode 2: Hacken oder schneiden Sie die Kräuter ganz fein und streuen Sie sie dann
locker auf ein Blech. Das Blech mit den Kräutern legen Sie für kurze Zeit ins Gefrierfach
(minus 18 Grad), sodass die Kräuter gerade beginnen, anzufrieren. Dann verpacken Sie
die Kräuter portionsweise in kleine Gefrierbeutel und legen Sie wieder zurück ins
Gefrierfach.
Methode 3: Schneiden Sie die Kräuter sehr fein und füllen Sie damit einen
Eiswürfelbehälter. Ganz vorsichtig bedecken Sie die Kräuterfächer mit Wasser, bis alle
Kräuter in den Eiswürfelfächern mit Wasser bedeckt sind. Stellen Sie das Gefäß ins
Gefrierfach. Auf diese Weise haben Sie direkt portionierte Kräuterwürfel, die Sie in
Soßen oder Gemüsegerichten zum Kochen verwenden können.
18.2 Estragon stärkt die Verdauungsorgane
Estragon ist besonders in der Französischen Küche sehr beliebt. Dort gehört er zu den
„fines herbes“. Dies ist eine Kräutermischung aus Petersilie, Kerbel, Schnittlauch und
Estragon.
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Heilwirkung: Einige der vielen Inhaltsstoffe des Estragon sind ätherische Öle, Asparagin,
Estragol, Gerbstoffe, Glutaminsäure, Kalium, Zink, Jod, Kampfer, Menthol, Phytosterole
und Vitamin C. Damit wirkt der Estragon beruhigend, harntreibend und schmerzstillend.
Verwendbare Teile: Sie können die Blätter und das blühende Kraut verwenden. Je mehr
sich das Kraut der Blüte nähert, desto kräftiger wird das Aroma in der ganzen Pflanze.
Sie können den Estragon von Mai bis Juli ernten.
Anwendung: In der Küche wird Estragon als Gewürz verwendet. Es werden besonders in
der französischen und italienischen Küche gerne Mischungen aus Estragon hergestellt
wie Estragon-Senf, -Mayonaise, -Essig und Kräuterbutter.
Estragon-Tee stärkt die Verdauungsorgane. Die Bitterstoffe des Estragons regen die
Bildung der Magensäfte an, daher eignet sich Estragon hervorragend als Gewürz bei
schweren Speisen. Die ätherischen Öle im Estragon helfen zudem gut gegen Blähungen.
Der Tee regt außerdem den Stoffwechsel an, fördert die Nierentätigkeit und hilft
dadurch gegen Rhema und Gicht und Wasseransammlungen im Körper.
Die Phytosterole im Estragon regulieren den Menstruationszyklus bei Frauen und helfen
bei Wechseljahrsbeschwerden.
Vorsicht! Estragon sollte nicht während der Schwangerschaft verwendet werden.
Estragon-Tee können Sie auch bei Husten, Erkältungsbeschwerden und Fieber
anwenden. Sein hoher Vitamin-C-Gehalt hilft bei Vitamin-C-Mangel und
Frühjahrsmüdigkeit.
Außerdem können Sie den Tee bei nervöser Unruhe und Schlafstörungen trinken.
Brei-Umschläge aus frischen Estragon-Blättern können Sie äußerlich bei Zahnschmerzen
und rheumatischen Gelenkbeschwerden anwenden.
Rezept: Estragon-Essig
Estragon-Essig eignet sich sehr gut für die Zubereitung von Salatsoßen.
Zutaten:
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•
einige frisch geerntete Estragonzweige (Blätter und Blüten)
Weißwein-Essig
Zubereitung:
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•
Nehmen Sie ein Glas mit Schraubverschluss oder eine Weißwein-Essig-Flasche
mit weiter Öffnung.
Geben Sie die Estragonzweige in das Glas und übergießen Sie die Zweige mit dem
Essig, bis das Glas randvoll ist oder stecken Sie die Zweige direkt in die
Essigflasche.
Schrauben Sie das Glas zu und beschriften Sie es mit dem Datum und „EstragonEssig“.
Lassen Sie den Estragon-Essig nun für 3 bis 4 Wochen ziehen. Danach können Sie
den Essig direkt aus dem Glas oder der Essigflasche verwenden, die
Estragonzweige können im Glas bleiben. Es ist nicht nötig, den Essig zu filtern.
Estragon hat ein sehr starkes Aroma, verwenden Sie Estragon daher erst einmal
sparsam, sonst kann es leicht passieren, dass das Estragon-Aroma alle Aromen der
anderen Speisen überdeckt.
19 Betreff: Die richtigen Gefäße zur Aufbewahrung
Liebe Leserin, lieber Leser,
nach all dem Aufwand, den Sie bisher betrieben haben, um die Kräuter anzupflanzen, zu
pflegen, zu ernten, und zu konservieren durch Lufttrocknung, kommt es zum Schluss
noch auf die Lagerung in den richtigen Gefäßen an. Nicht jedes Gefäß ist für Ihre
kostbaren Schätze aus der Natur geeignet. Welche Materialien und Behältnisse sich gut
eignen und welche nicht, erfahren Sie heute.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
19.1 Schraubglas oder Plastikdose? So lagern Sie Ihre Kräuter
Die besten Materialien für die Aufbewahrung Ihrer Heilkräuter sind Glas und Keramik.
Beim Glas sollte es dunkles, lichtundurchlässiges Glas sein. Solche dunklen Gläser mit
Schraubverschluss oder dicht schließendem Glaskeil bekommen Sie in Apotheken. Es ist
wichtig, dass Sie Ihre Gläser lichtgeschützt aufbewahren, da unter Lichteinstrahlung das
Aroma Ihrer Kräuter schneller verloren geht.
Alternativ können Sie auch durchsichtige Glasgefäße wie Marmeladengläser oder
Einweckgläser nehmen und in einem lichtundurchlässigen Schrank oder Karton
aufbewahren. Wenn Sie auf dem Glas und zusätzlich oben auf dem Deckel Etiketten mit
Inhalt und Datum der Abfüllung aufkleben, finden Sie sofort das gewünschte Heilkraut
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und haben die Gläser dafür günstig bekommen. Sie können schöne Gläser in allen
möglichen Formen in Baumärkten, Küchenutensiliengeschäften und übers Internet
kaufen. Ein Preisvergleich lohnt sich hier, manche Anbieter verkaufen solche Gläser für
ein paar Cent pro Glas.
Gewürzdosen aus Edelstahl sind auch möglich für die Aufbewahrung Ihrer Kräuter.
Dagegen sollten Sie Gefäße aus Plastik nur im Notfall und nur für sehr kurze Zeit für die
Aufbewahrung Ihrer Kräuter verwenden. Plastik ist ein sehr unreines Material und es
lösen sich ständig Substanzen aus dem Plastik, die dann auf den Inhalt übergehen.
Dadurch verderben Sie die Reinheit Ihrer Kräuter. Die meisten Plastikgefäße sind unter
diesem Aspekt gesundheitlich nicht unbedenklich.
19.2 Baldrian hilft bei Schlafstörungen
Baldrian wirkt beruhigend auf das Nervensystem und den Körper und hilft so vor allem
bei Schlafstörungen und bei Prüfungsängsten. Bei den Germanen galt der Baldrian als
Baldurs Pflanze und war als Allheilmittel bekannt. Diese Vorstellung wurde von vielen
anderen Völkern übernommen und heute gibt es zahlreiche wissenschaftliche
Untersuchungen, die seine Wirksamkeit auf das Nervensystem und den Körper belegen.
Heilwirkung: Die wirksamen Inhaltsstoffe des Baldrian sind unter anderem ätherische
Öle, Valerensäure, Baldriansäure, Sesquiterpene, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Harz und
Alkaloide. Der Baldrian wirkt beruhigend, entspannend, konzentrationsfördernd,
krampflösend und schlaffördernd.
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Verwendbare Teile: Vom Baldrian können Sie die Wurzel und die Blüten verwenden. Die
Blüten sammeln Sie am besten im Juli und August. Die Wurzel graben Sie erst im
Oktober aus. Dann wird die Wurzel kurz abgewaschen, in kleine Stücke geschnitten und
möglichst schnell getrocknet. Wenn das Trocknen nicht in der Sonne möglich ist, können
Sie die Wurzelstücke auch im Backofen bei 50 Grad über Nacht trocknen.
Anwendung: Baldrian-Tee trinken Sie abends vor dem Schlafengehen, wenn Sie
Schlafstörungen haben. Der Tee hilft auch bei Prüfungsangst, da Baldrian nur beruhigt,
jedoch nicht müde macht.
Der Tee wird aus einem Kaltauszug hergestellt. Dazu übergießen Sie 2 Teelöffel
Baldrianwurzeln mit 1 Tasse kaltem Wasser und lassen den Tee 12 Stunden ziehen, am
Besten im Kühlschrank. Dann filtern Sie den Tee ab und erwärmen ihn auf
Trinktemperatur. Der Tee soll jedoch nicht zum kochen gebracht werden. Trinken Sie
den Tee dann in kleinen Schlucken.
Tee aus Baldrian-Blüten kann sowohl aus einem Kaltauszug als auch aus einem ganz
normalen Teeaufguss mit kochendem Wasser hergestellt werden. Allerdings sind
Baldrian-Blüten schwer zu bekommen, Sie müssen diese praktisch selbst sammeln.
Alternativ können Sie eine Tinktur aus Baldrian-Wurzeln herstellen und davon bei
Bedarf 1 bis 2 Teelöffel abends einnehmen.
Rezept: Kräuterkissen mit Baldrian-Blüten
Ein kleines Kräuterkissen gefüllt mit Baldrian-Blüten hat sich als sanfte Einschlafhilfe
bewährt.
Und so stellen Sie sich Ihr Kräuterkissen selbst her:
•
•
•
Nähen Sie sich ein kleines Kissen aus Leinen oder Baumwollstoff. Ein Quadrat
von 10 mal 10 Zentimeter genügt dafür schon.
Füllen Sie das Kissen mit getrockneten Baldrian-Blüten prall voll und nähen Sie
das Kissen zu.
Legen Sie das kleine Kräuterkissen direkt neben Ihr Kopfkissen im Bett. So atmen
Sie den Duft ganz sanft ein und das hilft Ihnen beim Einschlafen.
Noch wirksamer und duftender wird das Kissen, wenn Sie nicht nur Baldrian-Blüten
hineingeben, sondern eine Mischung aus Baldrian-, Lavendel- und Melissen-Blüten
sowie Hopfenzapfen verwenden.
20 Betreff: Kräuterzucht für das nächste Jahr
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Liebe Leserin, lieber Leser,
viele Kräuter sind einjährige Pflanzen, das heißt, sie sterben nach einem Jahreszyklus ab.
Vorher vermehren sie sich selbst durch Sämlinge, sofern sie blühen durften und Samen
ausbilden konnten. Aber auch zweijährige oder mehrjährige Kräuter müssen Sie nicht
regelmäßig neu kaufen. Damit Sie nicht Jahr für Jahr wieder viel Geld in die Anschaffung
neuer Kräuterpflanzen investieren müssen, gibt es mehrere Methoden, die Kräuter für
die kommende Saison selbst zu vermehren und neu heranzuziehen.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
20.1 Samen oder Stecklinge: Günstig in die nächste Saison starten
Sie können Ihre liebgewonnenen Heilkräuter durch Samen, Absenker oder
Wurzelstecklinge vermehren.
Methode 1 – Samen: Lassen Sie Ihre Lieblingskräuter blühen und Samen ausbilden.
Bevor die Samen unkontrolliert zu Boden fallen, ernten Sie die Samenstränge behutsam
ab, sodass Sie weiterhin die Kontrolle über den Pflanzenbestand in ihrem Garten haben.
Voraussetzungen für die Samen-Vermehrung sind ausreichend Feuchtigkeit, Wärme,
Licht und Luft. Am Besten gelingt das Keimen der Samen unter Glas, in Schalen oder
Töpfen. Sobald die Keimlinge sichtbar sind, müssen Sie ins Licht gestellt werden.
Die beste Zeit für die Aussaat ist normalerweise der Frühling. Manche einjährige Kräuter
wie Borretsch oder Ringelblume können auch schon im Frühherbst gesät werden. Einige
zweijährige Kräuter wie Kümmel müssen bereits im Spätsommer oder Frühherbst gesät
werden, damit sie im nächsten Sommer bereits wieder blühen.
Die Keimlinge müssen Sie ausdünnen, sodass der Abstand zwischen den einzelnen
Pflänzchen so groß ist wie die momentane Pflanzenhöhe. Nach einigen Wochen
wiederholen Sie diese Vorgehensweise, sodass nur die stärksten Pflanzen übrig bleiben.
Erst wenn die Pflanzen kräftig genug sind, dürfen Sie sie im späten Frühjahr oder
Frühsommer ins Freie pflanzen.
Methode 2 – Absenker: Diese Vermehrungsart eignet sich besonders gut für
mehrjährige Stauden wie Salbei, Rosmarin, Lavendel und Thymian. Im Frühjahr wird
dazu ein langer Trieb der Heilpflanze auf den Boden heruntergebogen. Dort, wo der
Trieb den Boden berührt, wird der Trieb mehrmals leicht eingeschnitten, jedoch nicht
durchgeschnitten. Dann fixieren Sie den eingeschnittenen Trieb mit einem Draht oder
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Steinen am Boden und bedecken ihn anschließend mit Erde. Nach einiger Zeit
entwickeln sich an der Einschnittstelle neue Wurzeln. Wenn die Wurzeln des Triebs
kräftig genug sind, können Sie den abgesenkten Trieb von der Mutterpflanze ganz
durchtrennen und neu verpflanzen.
Methode 3 – Wurzelstecklinge: Einige Kräuter wie Pfefferminze, Meerrettich oder
Süßholz lassen sich gut durch Wurzelstecklinge vermehren. Dazu graben Sie die
entsprechenden Kräuter im Spätherbst oder Winter aus und trennen einige mindestens
bleistiftstarke Wurzeln ab. Die Wurzeln reinigen Sie und schneiden Sie in 6 bis 8
Zentimeter lange Stücke. Achten Sie dabei unbedingt auf die ursprüngliche
Wuchsrichtung der Wurzeln. Denn Wurzeln treiben am oberen Ende neue Sprossen aus
und am unteren Ende neue Wurzeln. Daher schneiden Sie am Besten das untere Ende
der Wurzel schräg ab und das obere Ende ganz gerade. So wissen Sie immer, wo oben
und unten bei Ihrem Wurzelstück ist. Die Wurzelstücke stecken Sie anschließend in eine
Kiste mit feuchter sandig-humoser Erde und bedecken Sie mit ein wenig Erde. Lassen
Sie die Erde nicht austrocknen, zu nass darf sie aber auch nicht sein. Dann werden die
Wurzeln bald austreiben und neue Blätter bilden. Wenn die neuen Pflanzen groß und
kräftig genug sind, können Sie sie im zeitigen Frühjahr langsam abhärten, indem Sie sie
einige Stunden rausstellen oder ans offene Fenster stellen, nachts jedoch immer wieder
hereinholen. Im späteren Frühjahr, wenn Ihre Pflanzen kräftig genug und abgehärtet
sind, können Sie sie an die vorgesehene Stelle in Ihrem Kräutergarten auspflanzen.
20.2 Eibisch ist der Schutzpatron der Schleimhäute
Der Eibisch gehört zur Familie der Malvengewächse und ist mit seinen dekorativen
Blüten eine Zierde für jeden Garten. Früher wurden aus den Stängeln, Blättern und
Wurzeln des Eibisch Marsh Mallows zubereitet. Deshalb ist der englische Name für
Eibisch auch Marsh Mallow. Als Heilpflanze ist der Eibisch schon seit sehr langer Zeit
bekannt, besonders wegen seines Schleims gilt er bei allen Schleimhauterkrankungen
als Mittel erster Wahl.
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Heilwirkung: Der wichtigste Inhaltsstoff des Eibisch ist sein Schleim. Daneben enthält er
noch ätherisches Öl, Saponine, Asparagin, Ephedrin, Gerbstoff, Gerbsäure, Cumarine und
Zink. Er wirkt beruhigend, blutstillend, schleimhautentzündungshemmend, erweichend
und harntreibend. Da der Schleim der bedeutendste Wirkstoff im Eibisch ist, können Sie
den Eibisch immer dann anwenden, wenn eine einhüllende, schützende Wirkung
erwünscht ist. Der Eibisch unterstützt mit seinem Schleim sämtliche Schleimhäute im
Körper, daher können Sie ihn besonders gut bei Atemwegserkrankungen und bei
Entzündungen und Reizungen der Magenschleimhaut und der Verdauungsorgane
verwenden.
Verwendbare Teile: Sie können vom Eibisch die Wurzel, die Blätter und die Blüten
verwenden. Die Wurzel sammeln Sie entweder im März oder dann wieder von
September bis Oktober. Die Blüten können von Juni bis August geerntet werden. Der
Eibisch blüht in diesen Monaten immer wieder neu. Daher warten Sie, bis sich die Blüten
gerade frisch geöffnet haben und pflücken Sie dann ab. Die Blätter sollten Sie erst nach
der Blütezeit sammeln, da dann der Schleimgehalt in ihnen am Höchsten ist.
Anwendung: In der Küche können Sie die Blätter des Eibisch Suppen und Salaten
zugeben. Die Blüten eignen sich ebenfalls für Salate.
Eibisch-Tee wird ausschließlich aus einem Kaltauszug zubereitet, da sonst der heilsame
Schleim des Eibisch zerstört würde. Am Schleimhaltigsten sind die Wurzeln des Eibisch.
Nehmen Sie für den Kaltauszug 3 Teelöffel der geschnittenen Eibisch-Wurzel und
übergießen Sie diese mit 1 Tasse kaltem Wasser. Lassen Sie den Auszug 8 bis 12
Stunden (zum Beispiel über Nacht) ziehen. Dann seihen Sie den Auszug ab und
erwärmen den Tee auf Ihre gewünschte Trinktemperatur. Der Tee darf aber nicht zu
heiß gemacht werden, um die wertvollen Schleimsubstanzen nicht zu zerstören.
Auch wenn Sie Tee aus den Blättern und Blüten herstellen möchten, müssen Sie zuerst
einen Kaltauszug ansetzen. Keinesfalls dürfen Sie die Blätter und Blüten mit kochendem
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Wasser übergießen, um so einen Teeaufguss zuzubereiten. Dadurch zerstören Sie die
Heilwirkung. Bei einem Kaltauszug aus Blättern und Blüten benötigen Sie jedoch nur 1
bis 2 Teelöffel pro Tasse Wasser.
Von dem Tee trinken Sie täglich 1 bis 3 Tassen. Oder Sie gurgeln mit dem Tee, wenn Sie
Entzündungen im Mund- und Rachenraum behandeln möchten.
Äußerlich können Sie den Tee für Umschläge, Waschungen und Bäder verwenden. Dann
hilft der Eibisch gegen leichte Brandwunden, rissige Haut und feuchte Ekzeme.
Rezept: Eibisch-Breiumschlag
Der Eibisch-Breiumschlag kann äußerlich angewendet werden, um Geschwüre und
Furunkel der Haut zu behandeln. Zerreiben Sie für den Brei Eibischwurzeln ganz fein
und mischen Sie dieses Pulver mit Honig bis eine breiige Masse entsteht. Den Brei
streichen Sie auch ein kleines Tuch und legen dieses auf die zu behandelnde Hautstelle.
Alle zwei bis drei Stunden ersetzen Sie den Breiumschlag durch einen frischen
Umschlag.
21 Betreff: Profi-Tipp: Mischkulturen, Teil 1
Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn Sie noch mehr Freude an Ihrem Kräutergarten haben möchten, gibt es noch einige
Profi-Tipps. Manche Kräuter schützen andere Pflanzen vor Schädlingen, andere Kräuter
schützen Sie vor Mücken und Fliegen im Haus, wieder andere Kräuter steigern das
Aroma und den Geschmack von anderen Kräutern und Gemüsen. Lesen Sie daher heute,
in welcher Kombination Sie Ihre Heilkräuter am besten anpflanzen, damit Sie erstens
den Ertrag steigern und zweitens auf ganz natürliche Weise auch noch Schädlinge
abwehren.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
21.1 Auf gute Nachbarschaft: Diese Kräuter stehen gern beisammen
Heilkräuter sind nicht nur für uns Menschen heilsam, sondern haben auch auf andere
Pflanzen positive Auswirkungen. So halten Sie Schädlinge von bestimmten Pflanzen ab
oder verstärken das Aroma oder den Geschmack von Gemüsen oder halten auch
Plagegeister wie Fliegen oder Mücken von uns Menschen fern.
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In der folgenden Übersicht sehen Sie, welche Kräuter Sie am besten mit Ihren anderen
Gartenpflanzen kombinieren sollten, um das Beste aus Ihrem Garten herauszuholen und
um sich auf ganz natürliche Weise vor Schädlingsbefall schützen zu können. So haben
Sie einen echten Bio-Garten.
Kräuter
Basilikum
Bohnenkraut
gute Nachbarn
Gurken, Tomaten und
Lilien
Bohnen
Salat
Brennnessel
Dill
Dill, Fenchel, Kerbel,
Kümmel, Liebstöckel,
Möhren, Pastinaken,
Petersilie, Sellerie und
Pfefferminze
Gurken
Kamille
Erbsen, Bohnen, Salat,
Spinat und Porree
Kapuzinerkresse
Kartoffeln
Kohl
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Grund / Empfehlung
Hält Schädlinge fern.
Wenn Sie einen großen
Basilikumtopf vor Ihre
Terrassentür stellen,
kommen keine Fliegen und
Mücken ins Haus.
Pflanzen Sie Bohnenkraut
am Rande des
Buschbohnenbeetes,
schützt es die Bohnen vor
schwarzen Läusen.
Bohnenkraut fördert ein
gesundes Wachstum von
Salat.
Die Brennnessel verhilft all
diesen Kräutern und
Gemüsen, noch mehr
ätherische Stoffe zu
entwickeln.
Dill hält Ihre Gurken
gesund. Alternativ können
Sie jeweils auch Fenchel,
Kümmel oder Koriander
neben die Gurken pflanzen.
Kamille erhöht bei vielen
Gemüsen die
Widerstandskraft gegen
Pilzkrankheiten.
Als Randbepflanzung um
die Kartoffeln verbessert
sie den Geschmack der
Kartoffeln.
Neben Kohl gepflanzt, lockt
sie die Schnecken zu sich,
Seite 73
Obstbäume
Kresse
Radieschen
Kümmel
Kartoffeln
Lavendel
Rosen
Oregano
Petersilie
Pfefferminze
viele Beetpflanzen
Tomaten
viele Gemüse, unter
anderem Kohl und
Kartoffeln
Ringelblume
Bohnen
Rosmarin
Möhren und Sellerie
Salbei
viele Gemüse (Kohl) und
Beetpflanzen
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sodass Ihr Kohl vor den
gefräßigen Schnecken
geschützt bleibt.
Kapuzinerkresse zieht
selbst Blutläuse und
schwarze Läuse an und hält
diese somit von anderen
Pflanzen und sogar von
Obstbäumen fern.
Kresse verbessert das
Aroma von Radieschen,
wenn beide in
abwechselnden Reihen
gesät werden.
Kümmel und auch
Meerrettich verbessern den
Geschmack von Kartoffeln.
Lavendel schützt die Rosen
vor Läusen.
Oregano als Schutzwall um
ein Beet gepflanzt, vertreibt
viele gefräßige Schädlinge
und Ameisen.
Verstärkt das Aroma und
hält Schädlinge fern.
Pfefferminze vertreibt viele
Schädlinge wie
Kohlweißlinge, Erdflöhe,
Ameisen, Kartoffelkäfer,
Schnecken und Mäuse.
Ringelblumen neben
Bohnen halten die
Bohnenblattlaus fern.
Rosmarin hält die
Möhrenfliegen und die
Selleriefliegen fern.
Salbei hält gefräßige
Schädlinge wie
Kohlweißlinge und
Schnecken fern, wenn er als
Schutzwall um das Beet
gepflanzt wird.
Seite 74
Schnittlauch
Thymian
Möhren
viele Gemüse (Kohl) und
Beetpflanzen
Wermut
Beerenobststräucher
Zitronenmelisse
Gemüse wie Kohl
21.2 Augentrost ist eine Wohltat für die Augen
Schnittlauch wehrt
Möhrenfliegen ab.
Thymian hält gefräßige
Schädlinge wie
Kohlweißlinge und
Schnecken fern, wenn er als
Schutzwall um das Beet
gepflanzt wird.
Wermut schützt
Beerenobststräucher vor
Schädlingsbefall und wehrt
außerdem Maulwürfe,
Milben, Motten, Läuse,
Erdflöhe, Raupen,
Schnecken und Spinnen ab.
Zitronenmelisse schützt
Ihre Nachbarn vor den
Kohlweißlingen.
Wie der Name der Heilpflanze schon verrät, kommt der Augentrost hauptsächlich bei
Beschwerden mit den Augen zum Einsatz. Aber in Form von Tee kann der Augentrost
noch viel mehr.
Heilwirkung: Die wirksamen Substanzen im Augentrost sind Glykosid Rhynanthin,
ätherische Öle, fettes Öl, Harz, Bitterstoffe, Zucker, Salze, Euphratansäure und
aromatische Substanzen. Damit wirkt Augentrost entzündungshemmend,
adstringierend, antibakteriell, abschwellend und schleimhautkräftigend. Sie können
Augentrost sehr gut bei Bindehautentzündung, Gerstenkorn, Lidrandentzündung,
Überanstrengung der Augen, Heuschnupfen und Schnupfen einsetzen.
Verwendbare Teile: Sie können das blühende Kraut von Juli bis Oktober ernten.
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Anwendung: Bei allen Augenleiden hilft eine Kompresse. Legen Sie die AugentrostKompresse für 10 bis 15 Minuten auf das erkrankte, geschlossene Auge und
wiederholen Sie die Anwendung so oft wie möglich, bis eine Besserung eintritt. Nach
einem langen, anstrengenden Tag für die Augen hilft eine Augentrost-Kompresse sehr
gut, um die Augen zu entspannen.
Ein Tee aus Augentrostkraut hilft zudem bei Schnupfen, Kopfschmerzen, Migräne,
Schlaflosigkeit und Verdauungsbeschwerden.
Rezept: Abkochung für eine Augentrost-Kompresse
Für eine Augentrost-Kompresse tunken Sie ein Baumwolltuch oder einen Wattebausch
in eine Abkochung aus Augentrost.
Übergießen Sie dazu 2 Esslöffel Augentrostkraut mit 250 Milliliter kaltem Wasser und
bringen Sie das mit einer Prise Salz zum kochen. Lassen Sie es 10 Minuten kochen und
seihen Sie den Sud dann ab. Verwenden Sie die Abkochung für die Kompresse so warm
wie möglich. Legen Sie die Kompresse oder den Wattebausch auf die geschlossenen
Augen und entspannen Sie sich dabei.
22 Betreff: Profi-Tipp: Mischkulturen, Teil 2
Liebe Leserin, lieber Leser,
in der letzten Ausgabe haben Sie erfahren, welche Pflanzen sich positiv gegenseitig
beeinflussen. Doch es gibt leider auch schlechte Nachbarschaften unter den Pflanzen.
Dann kann es Ihnen passieren, dass Ihre Kräuter nicht so gedeihen, wie Sie es sich
wünschen, selbst wenn Sie Ihren Kräutern den perfekten Standort, die optimale Erde
und die beste Pflege zukommen ließen. Daher lesen Sie heute, welche Kräuter nicht gern
nebeneinander stehen. Diese Kombinationen sollten Sie daher unbedingt vermeiden,
dann werden Ihre Kräuter auch wie gewünscht gedeihen.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
22.1 Diese Kräuterkombinationen sollten Sie vermeiden
Genauso, wie sich manche Kräuter positiv auf andere Pflanzen auswirken, vertragen sich
bestimmte Pflanzen nebeneinander nicht gut. Sie vertreiben nicht nur Schädlinge,
sondern auch bestimmte andere Pflanzen, manchmal sogar ganze Pflanzenfamilien wie
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Doldengewächse. Wenn Sie jedoch wissen, welche Pflanzen sich nicht vertragen, können
Sie diese ungünstigen Kombinationen vermeiden und so den Ertrag in Ihrem Garten
noch weiter steigern.
In der folgenden Übersicht sehen Sie, was Sie nicht nebeneinander pflanzen sollten.
Kräuter
Basilikum
Bohnenkraut
Dill
Fenchel
Kamille
schlechte Nachbarn
Dill, Majoran Möhren,
Weinraute
Möhren
Basilikum, Fenchel,
Gartenkresse, Kerbel,
Kümmel, Liebstöckel,
Möhren, Pastinaken,
Petersilie, Sellerie
Dill, Kerbel, Kümmel,
Liebstöckel, Majoran,
Möhren, Pastinaken,
Petersilie, Sellerie
Pfefferminze
Kapuzinerkresse
Kerbel, Petersilie, Rucola,
Zierblumen
Kümmel
Dill, Fenchel, Petersilie,
Wermut
Petersilie
Dill, Fenchel, Kerbel,
Kopfsalat, Kümmel,
Liebstöckel, Möhren,
Pastinaken, Radieschen,
Rettiche, Sellerie, Zierlauch,
Zwiebeln
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Grund / Empfehlung
Basilikum vertreibt diese
Pflanzen.
Bohnenkraut vertreibt
Möhren.
Dill verträgt sich nicht mit
diesen Pflanzen und
vertreibt sie.
Fenchel verträgt sich nicht
mit Doldenblütlern.
Kamille und Pfefferminze
wachsen nicht gut
nebeneinander.
Kapuzinerkresse lockt
Läuse und Schnecken an,
sodass diese zwar von
anderen Nutzpflanzen wie
Kohl fernbleiben, jedoch
auch gern auf benachbarte
Blumen und manche
Kräuter überspringen.
Kümmel wächst weder
neben Dill noch neben
Fenchel gut. Die drei
Kräuter sind sich zu ähnlich
und wollen daher jeder für
sich alleine stehen.
Petersilie vertreibt nicht
nur viele Schädlinge,
sondern auch viele andere
Nutzpflanzen.
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Pfefferminze
Kamille, Petersilie, Sellerie
Rosmarin
Radieschen, Rettiche, Raps,
Senf
Gurken
Salbei
Schnittlauch
Thymian
Wermut
Zitronenmelisse
Bohnen, Erbsen,
Gartenkresse, Kohl,
Koriander, Rote Bete
Frühkartoffeln, Majoran,
Porree, Rote Bete
Fenchel, Kümmel, Melisse
Indianernessel, Wermut
22.2 Johanniskraut erhellt dunkle Gemüter
Pfefferminze und Kamille
vertragen sich nicht, daher
nicht nebeneinander
pflanzen. Pfefferminze
hemmt auch das Wachstum
von Petersilie und Sellerie.
Rosmarin vertreibt diese
Pflanzen.
Salbei verträgt sich nicht
mit Gurken.
Schnittlauch vertreibt diese
Nutzpflanzen.
Thymian ist kein guter
Nachbar für diese Pflanzen.
Wermut behindert viele
andere Pflanzen in ihrem
Wachstum, daher sollten
Sie ihn immer abseits oder
neben
Beerenobststräuchern
pflanzen.
Melisse verträgt sich nicht
mit diesen Pflanzen.
Das Johanniskraut verdankt seinen Namen dem Johanni-Tag am 24. Juni. Zur
Sommersonnenwende, wenn die Sonnentage am längsten sind, öffnet das Johanniskraut
seine Blüten und tankt die Kraft der Sonne, um sie in den dunkleren Wintermonaten
heilsam wieder abzugeben. Daher wird das Johanniskraut hauptsächlich bei leichten bis
mittelschweren Depressionen angewendet. Doch darüber hinaus hilft das Heilkraut
noch bei vielen anderen Beschwerden.
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Heilwirkung: Der wichtigste Inhaltsstoff, der besonders gut gegen Depressionen wirkt,
ist das Hypericin. Daneben enthält das Johanniskraut noch Hyperforin, Flavonoide,
Bitterstoffe, Gerbstoffte, ätherische Öle, Harz, Myristinsäure, Hyperinrot, Phytosterin,
Stearin, Taraxasterol, Violaxanthin, Beta-Sitosterol und Phytosterole. Damit wirkt das
Johanniskraut abschwellend, adstringierend, antibakteriell, beruhigend, blutbildend,
blutstillend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, schleimlösend,
schmerzstillend und tonisierend.
Verwendbare Teile: Sie können das ganze oberirdisch wachsende blühende Kraut und
die Blüten von Ende Juni bis September sammeln. Der Wirkstoff Hypericin kommt
jedoch nur in den Blüten vor und diesem schreibt die Schulmedizin die antidepressive
Wirkung zu.
Anwendung: Johanniskraut ist als Depressionsmittel bekannt. Johanniskraut-Tee hilft
bei leichten bis mittelschweren Depressionen. Die in der Schulmedizin für notwendig
erachtete Dosis zur Linderung einer Depression kann jedoch mit 2-3 Tassen Tee pro Tag
nicht erreicht werden. Solche hochdosierten Präparate können Sie nur in Apotheken
beziehen. Dennoch erachtet die klassische Kräuterheilkunde und die moderne
anthroposofische Medizin auch das Trinken des Tees für heilsam, da es um die Abgabe
der Sonnenkraft geht, die das Gemüt in dunklen Tagen erwärmen und erhellen soll.
Der Tee hilft auch gut bei Schlaflosigkeit, Nervosität und bei Angstzuständen. Auch
Kopfschmerzen und Migräne können Sie mit dem Tee lindern.
Weniger bekannt ist die heilsame Wirkung des Johanniskraut bei
Verdauungsproblemen. Der Tee stärkt Magen und Darm, hilft gegen Entzündungen und
gegen Durchfall.
Außerdem können Sie Johanniskraut-Tee bei Bronchitis, Rheuma und Gicht und
Blasenentzündungen einsetzen.
Das leuchtend rote Johanniskraut-Öl wenden Sie äußerlich an. Es hilft gut gegen
Schmerzen wie Hexenschuss oder Ischias. Dazu massieren Sie das Öl auf die
schmerzenden Stellen ein. Auch andere Rückenschmerzen, Muskelzerrungen,
Verstauchungen oder Blutergüsse können auf diese Weise behandelt werden.
Das Öl können Sie auch sehr gut bei vielen Hautproblemen und zur besseren
Wundheilung anwenden. So hilft es bei trockener Haut, bei Verbrennung, bei Ekzemen
und bei Narbenschmerzen.
Für alle äußerlichen Anwendungen können Sie auch eine Johanniskraut-Tinktur
verwenden und diese für Umschläge, Bäder und Waschungen benutzen.
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Vorsicht! Johanniskraut macht die Haut sehr lichtempfindlich. Nehmen Sie
Johanniskrautprodukte deshalb nicht vor einem Sonnenbad ein. Es können sich sonst
Pigmentflecken auf der Haut bilden.
Außerdem kann Johanniskraut die Wirksamkeit bestimmter Medikamente herabsetzen
oder beeinträchtigen. Wenn Sie Medikamente einnehmen, auch zum Beispiel die AntiBaby-Pille, dann fragen Sie vorher bitte Ihren Arzt, ob Sie Johanniskraut zusätzlich
anwenden dürfen.
Rezept: Herstellung von Johanniskraut-Öl
Das Johanniskraut-Öl sollte in keiner Hausapotheke fehlen. Sie können es äußerlich bei
Schmerzen und Hautproblemen anwenden und innerlich bei Verdauungsbeschwerden.
Und so stellen Sie Ihr eigenes Johanniskraut-Öl her:
•
•
•
•
•
Sammeln Sie an einem sonnigen Vormittag ein ganzes Glas voll frischer
Johanniskrautblüten. Mit getrockneten Blüten können Sie kein Öl herstellen. Die
Blüten müssen daher frisch gepflückt werden.
Übergießen Sie die Blüten komplett mit einem hochwertigen Öl, zum Beispiel ein
gutes, kalt gepresstes Olivenöl.
Schrauben Sie das Glas gut zu und stellen Sie es an einen sonnigen, warmen Ort.
Nach einigen Tagen verfärbt sich das Öl allmählich rot. Nach 3 bis 6 Wochen ist
das Öl leuchtend rot geworden.
Nach der Wartezeit von 3 bis 6 Wochen können Sie das Öl abfiltern und in eine
dunkle Glasflasche umfüllen. Nehmen Sie zum Abfiltern ein zweites Glas und
stecken Sie einen Kaffeefilter hinein. Schlagen Sie den Rand des Filters um den
Glasrand und befestigen Sie den Filter mit einer Schnur oder einem Gummi,
damit der Filter nicht ins Glas rutscht. Füllen Sie nun in den Filter das Öl. Das Öl
tropft ganz langsam in das Glas. Bis das komplette Öl durchgefiltert ist, dauert es
mehrere Stunden.
Füllen Sie anschließend das Öl in eine dunkle, lichtgeschützte Glasflasche um und
verschließen Sie die Flasche. Beschriften Sie die Flasche mit Inhalt und Datum.
23 Betreff: Räuchern mit Kräutern
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Liebe Leserin, lieber Leser,
Sie können die Kräuter aus Ihrem Garten für viele weitere Zwecke verwenden. Einer
davon ist das Räuchern von Kräutern. Sie kennen vielleicht aus der Kirche das Räuchern
von Harzen wie Weihrauch oder Myrrhe. In der Adventszeit zünden viele Menschen
Räucherstäbchen mit aromatischen Düften an und ebenso können Sie auch verschiedene
Kräuter zum Räuchern benutzen. Der Duft spielt dabei eine ganz wichtige Rolle. Wann
und wozu Sie mit Kräutern räuchern können, erfahren Sie heute.
Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
23.1 Duft und Rauch: Was Sie mit dem Räuchern alles bewirken können
Räuchern mit Kräutern diente zu früheren Zeiten religiösen oder zeremoniellen
Zwecken. Es ist eine sehr alte Methode, um zu bestimmten Anlässen im Jahr zu bitten, zu
danken oder ein Ausdruck des Respekts gegenüber den Naturgewalten. Besonders zu
Winter- und Sommersonnenwende, zur Frühjahrs- und Herbst-Tag-und-Nachtgleichen
und zu religiösen Festtagen wie Lichtmess, Allerseelen und Allerheiligen wurde mit
Kräutern und Harzen geräuchert.
Mit dem Räuchern können Sie heilen, entspannen, eine Meditation unterstützen und
Ihre Konzentration fördern. Grundsätzlich eignen sich alle Kräuter zum Räuchern, doch
der Duft der jeweiligen Kräuter entscheidet, wofür sich das Kraut beim Räuchern
besonders gut eignet.
So eignen sich zum Beispiel Salbei, Thymian und Wacholder als Räuchermischung sehr
gut, wenn Sie eine Erkältung heilen möchten. Diese Duft- und Räuchermischung wirkt
antiseptisch, stärkt das Immunsystem und Ihre Abwehrkräfte und unterstützt die
Genesung. Darüberhinaus soll diese Mischung vor neuen Ansteckungskrankheiten
schützen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten für das Kräuterräuchern. Grundsätzlich eignen sich
sowohl frische als auch getrocknete Kräuter. Bei frischen Kräutern ist der Duft meist
intensiver, aber er verflüchtigt sich dafür auch schneller.
Bei einer einfachen Variante bündeln Sie getrocknete Kräuter mit den Stielen zu einer
Art Fackel oder einem dichten, dickeren Stab. Dabei können Sie einen dickeren Zweig in
die Mitte einarbeiten, den Sie am unteren Ende eine gute Handbreit herausschauen
lassen. Daran können Sie später den Kräuter-Räucher-Stab beim Räuchern festhalten.
Zum Räuchern entzünden Sie die Spitze des Stabes und warten, bis die Kräuter glühen.
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Der Stab soll nicht brennen, sondern nur glimmen oder glühen, damit der Rauch
aufsteigt. Dann können Sie mit dem Stab einen Raum oder Ort räuchern oder den Stab in
eine mit Sand gefüllte Vase stecken und als Räucherstäbchen abbrennen lassen.
Wenn Sie das Räuchern ritueller angehen möchten, können Sie folgende Variante
ausprobieren: Sie benötigen eine Schale, Sand, Räucherkohle (bekommen Sie in
Geschäften wie „Spinnrad“), eine kleine Zange, ein Teelicht, eine Feder und getrocknete
oder frische Kräuter. Bedecken Sie zuerst den Boden der Schale mit Sand. Am Rand der
Schale entzünden Sie das Teelicht. Mit der Zange halten Sie ein Stück Räucherkohle
solange über die Flamme des Teelichts, bis die Kohle glüht. Dann legen Sie die glühende
Kohle in die Mitte der Schale und fächern mit der Feder solange Luft zur Kohle, bis diese
durch und durch glüht. Schließlich legen Sie Ihre Kräuter auf die glühende Kohle und
verteilen mit der Feder den aufsteigenden Rauch. Nehmen Sie sich für dieses Ritual viel
Zeit und Ruhe.
Wichtig ist beim Räuchern, dass Sie die Fenster während des Räucherns offen halten. Es
heißt, dass das, was dem Rauch entflieht, hinaus können soll.
Je nach Sinn und Zweck des Räucherns nehmen Sie das entsprechende Kraut. Zum
Beispiel wirkt Lavendel reinigend und desinfizierend. Thymian soll Mut, Kraft und Glück
bringen. Salbei fördert die Konzentration und reinigt Häuser und Räume. Schafgarbe hat
heilende Eigenschaften bei Frauenleiden und wirkt blutstillend. Holunder wirkt
ebenfalls heilend und schützend. Rosenblüten wirken besänftigend und fördern
harmonische Beziehungen. Der Rauch der Kamille wirkt ausgleichend und soll bei
Trauer und Wut helfen. Melisse stärkt die Abwehrkräfte und schenkt neue Kraft.
Lorbeer fördert die Konzentration und Pfefferminze wirkt beruhigend auf unser
Nervensystem.
Wenn Sie das Räuchern einfach mal ausprobieren möchten und nicht wissen, welche
Kräuter Sie dazu verwenden sollen, lassen Sie sich vom Duft der frischen oder
getrockneten Kräuter verleiten. Das, was für Sie im Moment am angenehmsten oder am
aromatischten riecht, sollten Sie dann auch fürs Räuchern verwenden, denn der Duft
erfüllt nach dem Räuchern den Raum.
23.2 Frauenmantel heilt Frauenkrankheiten
Der Frauenmantel hat kelchförmige Blätter, in denen sich morgens die Tautropfen
sammeln. Sein Name zeigt schon an, dass dieses Kraut vor allem Frauen hilft und sich
schützend wie ein Mantel um die Frauen legt. Die Schulmedizin erkennt dagegen nur
eine Heilwirkung bei Magen- und Darmbeschwerden an. Die Volksheilkunde ist anderer
Meinung und traut dem Frauenmantel ein sehr viel größeres Einsatzgebiet zu.
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Heilwirkung: Im Frauenmantel sind Gerbstoffe, Bitterstoffe, Phytosterin, Glykoside,
Saponine und Tannine enthalten. Dadurch wirkt er adstringierend, beruhigend,
blutbildend, blutreinigend, blutstillend, harntreibend, krampflösend und tonisierend.
Sein Haupteinsatzbereich sind alle möglichen Frauenkrankheiten. Doch auch bei vielen
anderen Beschwerden wird dem Frauenmantel eine heilsame Wirkung zugeschrieben.
Verwendbare Teile: Sie können das ganze blühende Kraut von Mai bis September
verwenden.
Anwendung: Frauenmantel-Tee können Sie bei allen Arten von Frauenkrankheiten
trinken. Die im Frauenmantel enthaltenen Pflanzenhormone ähneln dem Frauenhormon
Progesteron. Daher hilft Frauenmanteltee gut bei allen Beschwerden, die durch ein
hormonelles Ungleichgewicht auftreten. Das betrifft zum Beispiel
Wechseljahrsbeschwerden, Menstruationsbeschwerden, Periodenkrämpfe,
unregelmäßige Zyklen, Brustschmerzen, prämenstruelle Beschwerden und bei allem,
was die Gebärmutter betrifft. Daher hilft Frauenmantel auch während der
Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit. Nach der Geburt regt Frauenmanteltee die
Milchbildung an.
Darüberhinaus hilft Frauenmantel-Tee auch bei vielen anderen Beschwerden. So
können Sie den Tee bei Atemwegsbeschwerden wie Husten, Erkältung und Schnupfen
trinken. Die Verdauung wird ebenfalls gefördert. Das Herz wird gekräftigt und die
Blutgefäße werden elastischer. Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit können gelindert
werden. Frauenmantel-Tee kann auch zur unterstützenden Behandlung von Diabetes
eingesetzt werden.
Äußerlich können Sie Frauenmantel als Bad, Umschlag oder Waschung anwenden. Dann
hilft er gegen Hautprobleme wie Ekzeme, Geschwüre und Furunkel.
Rezept: Frauenmantel-Creme
Für dieses Rezept benötigen Sie Frauenmantel-Tinktur, die Sie entweder in der
Apotheke bekommen oder selbst herstellen können. Die Creme dient als
hormonausgleichende Creme. Die Pflanzenhormone (Phytohormone) werden sehr gut
über die Haut aufgenommen und regen den Körper dazu an, Progesteron herzustellen.
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Damit können Sie einer Östrogendominanz entgegenwirken. So wird der
Hormonhaushalt sanft ausgeglichen und ins Gleichgewicht gebracht. Einen
östrogendominanten Hormonhaushalt erkennen Sie zum Beispiel an Beschwerden wie
Brustspannen, Aufgedunsenheit, Migräne, Depressionen, Bluthochdruck, Myomen,
Zysten, Akne, Schmierblutungen, Zyklusverkürzungen und kalten Extremitäten.
Sie vermischen für die Frauenmantel-Creme 80 Gramm neutrale Körpercreme oder
Körperlotion mit 20 Gramm Frauenmantel-Tinktur. Rühren Sie die Tinktur gut in die
Creme ein und vermischen Sie die Komponenten sehr gut.
Verwenden Sie die Frauenmantelcreme 1 bis 2-mal täglich während der zweiten
Zyklushälfte oder während der Wechseljahre täglich mit 1-wöchiger Unterbrechung pro
Monat.
24 Betreff: Noch mehr Wissen über Kräuter
Liebe Leserin, lieber Leser,
in der heutigen, letzten Ausgabe dieses E-Mail-Newsletters erfahren Sie noch etwas über
alte Bräuche und Traditionen mit Kräutern und anderes Interessantes aus der
Kräuterwelt. Vielleicht sind Sie auch so sehr auf den Kräuter-Geschmack gekommen,
dass Sie Ihr Wissen auf Wildkräuter ausdehnen und an einer Kräuterwanderung
teilnehmen möchten. Oder Sie holen sich neue Inspirationen für Ihr nächstes
Kräutergartenjahr. Auf jeden Fall dürfen Sie sich nun als Kräutergarten-Profi fühlen und
ich wünsche Ihnen weiterhin
viel Erfolg und Freude mit Ihrem Kräutergarten!
Ihre Gloria Lichtenfels
24.1 Bräuche, Feste, Wanderungen: Interessantes aus der Kräuterwelt
Um fast jedes Kraut rankt eine alte Sage, eine Geschichte oder ein Aberglaube. Zum
Beispiel soll Thymian, wenn er vor der Haustür platziert wird, das Glück ins Haus
ziehen. Baldrian wurde zum Schutz vor bösen Geistern, Hexen oder dem Teufel in
Viehställen und Häusern aufgehängt und Johanniskrautkränze aufs Dach geworfen
sollten vor Blitzschlag bewahren. Wer seinen Brief mit Lavendelduft einhüllte, durfte
darauf hoffen, dass all seine im Brief geäußerten Wünsche in Erfüllung gehen. Und
Bräute trugen Dillsamen bei sich, wenn Sie zum Altar schritten. Das sollte den Bräutigam
ihrem Willen unterwerfen.
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Dann gab es Zeiten, in denen die katholische Kirche sämtliche „heidnische“
Kräuterbräuche unter höchste Strafe stellte und zu verbieten versuchte. Jedoch ohne
Erfolg. Die Menschen brauchten ihre Kräuter zum Heilen und zum Schutz für Vieh und
Mensch. Daher schloss die Kirche einen Kompromiss und führte an Maria Himmelfahrt,
also am 15. August, die Kräuterweihe in der Kirche ein. Seitdem gilt die Zeit zwischen
dem 15. August und dem 12. September als die wichtigste Kräutersammelzeit. Die 30
Tage werden als „Frauendreißiger“ bezeichnet und Kräuter, die in dieser Zeit gesammelt
werden, gelten als besonders heilsam.
Heutzutage finden deshalb am 15. August vielerorts Kräuterfeste statt. Es gibt dann je
nach Region Feldgottesdienste, Kräutersegnungen und Kräuterverkäufe. Außerdem ist
es üblich, für solche Feste und Kräutersegnungen einen sogenannten Weihbusch aus
mehreren verschiedenen Kräutern anzufertigen. In der Mitte ist immer eine
Königskerze. Um diese herum werden dann je nach Region 7 bis 99 andere Kräuter
gebunden. Der gesegnete Weihbusch wird dann im Haus oder im Stall aufgehängt und
soll die Bewohner vor allem Übel bewahren. Erst am Osterfest darf der Weihbusch dann
verbrannt werden, weil erst dann in der Natur bereits neue Kräuter wachsen und zur
Verfügung stehen.
Für besonders Kräuter-Interessierte gibt es in allen Regionen Deutschlands
Kräuterseminare und Kräuterwanderungen. Diese werden oft sogar von
Volkshochschulen oder gemeinnützigen Veranstaltungshäusern angeboten. Auf einer
Kräuterwanderung lernen Sie von einem Kräuterkundigen die heimischen Kräuter
kennen, die am Wegesrand, im Wald, an Ufern oder auf Wiesen wachsen – direkt vor
Ihrer Haustür. Sie erfahren, welche Wildkräuter essbar sind oder wozu Sie sie
verwenden können. Manchmal endet eine solche Kräuterwanderung auch damit, dass
aus den gesammelten Kräutern schmackhafte Gerichte zubereitet werden. Das ist meist
ein besonders einprägsames und schönes Erlebnis.
24.2 Beinwell tut den Beinen gut
Beinwell hilft gut bei Verletzungen des Bewegungsapparates, insbesondere bei
Knochenbrüchen und stumpfen Verletzungen. Aber auch bei schlecht heilende Wunden
kommt Beinwell zum Einsatz.
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Heilwirkung: Der Hauptwirkstoff im Beinwell ist das Allantoin. Daneben enthält
Beinwell noch Gerbstoff, Schleim, Asparagin, Alkaloide, ätherische Öle, Flavonoide, Harz,
Kieselsäure, Pyrrolizidinalkaloide und Stigmasterol. Damit wirkt Beinwell
adstringierend, beruhigend, blutbildend, blutreinigend, blutstillend,
entzündungshemmend, erweichend, kühlend, lindernd, wundheilend und
schmerzstillend.
Verwendbare Teile: Hauptsächlich werden die frischen Wurzeln verwendet, weil darin
die meisten Wirkstoffe enthalten sind. Auch die Blätter können Sie benutzen, sie haben
eine ähnliche, aber schwächere Wirkung als die Wurzeln. Die Wurzeln sammeln Sie am
besten im Spätherbst oder im zeitigen Frühjahr. Die Blätter können im April und Mai
gepflückt werden.
Anwendung: Beinwell sollten Sie nur äußerlich anwenden. Am besten eignet sich dafür
Beinwell-Salbe. Diese können Sie bei Knochenbrüchen verwenden, um das
Zusammenwachsen der Knochen zu fördern und den Schmerz zu lindern. Natürlich
ersetzt die Beinwell-Salbe bei Brüchen nicht eine Schiene oder einen Gipsverband. Auch
bei Verstauchungen, Verspannungen und Arthrose hat sich Beinwell-Salbe bewährt.
Bei schlechter Wundheilung regt Beinwell-Salbe die Haut zur Bildung neuen Gewebes
an. Das enthaltene Allantoin wirkt reizlindernd und entzündungshemmend. Allerdings
sollte Beinwell-Salbe nicht bei offenen Wunden angewendet werden.
Sie können auch Beinwell-Umschläge mit Beinwell-Tinktur oder Beinwell-Tee tränken
und für mindestens eine Stunde auf die verletzten Körperteile auflegen. Oder Sie
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zerstampfen frische Beinwell-Wurzeln zu einem Brei und tragen diesen auf und
umschließen die Stelle mit einem Baumwolltuch.
Wenn Sie die frisch gepflückten Blätter auf eine Wunde legen, wirkt dies
schmerzstillend.
Rezept: Beinwell-Salbe
Salben mit Beinwell-Extrakten können Sie von verschiedenen Pharmaunternehmen in
der Apotheke kaufen. Aber Sie können sich auch Ihre eigene Beinwell-Salbe herstellen –
mit besten Produkten und ohne schädliche Zusatz- und Konservierungsstoffe. Die
Beinwell-Salbe sollte in der Grundausstattung Ihrer Hausapotheke nicht fehlen, Sie
können sie auch bei leichten stumpfen Verletzungen wie Blauen Flecken einsetzen.
Und so stellen Sie die Beinwell-Salbe selbst her:
•
•
•
•
•
Geben Sie 45 Milliliter Beinwell-Öl mit 3 Gramm Bienenwachs in ein Glas und
vermischen Sie beide Komponenten.
Stellen Sie das Glas in ein Wasserbad und lassen Sie das Wasser kochen. Warten
Sie, bis sich das Bienenwachs vollständig aufgelöst hat. Prüfen Sie dann die
Konsistenz der Salbe, indem Sie ein paar Tropfen der Mischung auf einen kalten
Teller geben. Wenn die Mischung abgekühlt ist, testen Sie, ob Ihnen die Salbe zu
fest oder zu flüssig ist. Beachten Sie dabei, dass die wenigen Tropfen auf dem
Teller eine festere Konsistenz haben, als später die gesamte Salbenmenge in
einem Salbentiegel.
Soll die Salbe flüssiger werden, geben Sie mehr Öl in die Mischung. Für eine
festere Konsistenz geben Sie mehr Bienenwachs hinein.
Sind Sie mit der Konsistenz zufrieden, nehmen Sie die Mischung aus dem
Wasserbad und füllen die noch flüssige Salbe in einen Tiegel um.
Nun lassen Sie die Salbe abkühlen bis sie fest geworden ist. Das dauert einige
Stunden. Danach verschließen Sie den Salbentiegel und beschriften ihn mit Inhalt
und Datum.
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