kräuterkunde - Die neuen Akademien

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kräuterkunde - Die neuen Akademien
Dezember 2014
Lgnr.: EVW13
KRÄUTERKUNDE
Lehrprobe
Diplomierte Gesundheitstrainerin für Ernährung
Gertrude Winkler
Bleibergerstraße 394
9500 Villach
gertrude.winkler@gmail.com
Lehrprobe für Abschlussprüfung
Inhaltsverzeichnis
Vorwort…………………………………………………………………………….
Seite 3
Kursankündigung…………………………………………………………………
Seite 4
Beschreibung der 5 Kurseinheiten……………………………………………...
Seite 5
Schwerpunkt:

4. Termin……………………………………………………………….
Seite 9

5. Termin……………………………………………………………….
Seite 13
Handout zum Kurs – Theorie zur Kräuterkunde………………………………
Seite 17
Quellenverzeichnis……………………………………………………………….
Seite 21
Herbarium………………………………………………………………………….. Seite 22
Seite 2
Lehrprobe für Abschlussprüfung
Vorwort
„Gegen das aber, was man im Überfluss hat, wird man
gleichgültig; daher kommt es auch, dass viele hundert
Pflanzen und Kräuter für wertlose Unkräuter gehalten und mit
den Füßen zertreten werden, anstatt dass man sie beachtet,
bewundert und gebraucht.“
(Zitat von Sebastian Kneipp)
Rund um unseren Bio Bauernhof in Heiligengeist westlich von Villach wachsen
verschiedenste vollkommen unberührte Bergkräuter auf beinahe 1000 m Seehöhe.
Diese wertvollen Naturschätze wollte ich meinen Kunden auch weitergeben.
So
haben wir uns heuer im Frühling und Anfang Sommer jeden Monat einmal getroffen.
Die Teilnehmer wurden in die Welt der Kräuterkunde eingeführt, sowohl mit
theoretischem Wissen als auch mit Praktischem. Wir sammelten Kräuter auf den
Wiesen, kochten eine Frühlingssuppe und Brennnesselspinat, bereiteten Aufstriche,
Kräuterbutter und vieles mehr zu.
Im Sommer bedienten wir uns dann von meinem selbst angelegten Kräutergarten.
Wir ernteten die Kräuter und trockneten sie. Davon stellten wir köstliche Tees, gut
duftende Gewürze für die Küche, Kräutersalze, Kräuteröle und Kräuteressig her.
Unser Jahrhunderte alter Lindenbaum war ebenfalls nicht vor uns sicher. Von diesem
sammelten wir die Blüten genau zum richtigen Zeitpunkt. In der Nähe gibt es auch
Birken, wo wir uns die jungen Blätter holten, die sehr entwässernd und gegen Gicht
wirken.
Mein Ziel dieses Kurses war es das Interesse und die Freude meiner Kunden an den
Kräutern zu wecken und diese anzuregen in Zukunft selbst Kräuter zu sammeln, zu
züchten oder daraus Produkte herzustellen.
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Lehrprobe für Abschlussprüfung
„Gegen das aber, was man im Überfluss hat, wird
man gleichgültig; daher kommt es auch, dass viele
hundert Pflanzen und Kräuter für wertlose Unkräuter
gehalten und mit den Füßen zertreten werden,
anstatt dass man sie beachtet, bewundert und
gebraucht.“
(Zitat von Sebastian Kneipp)
Einladung zum 5 tägigen
Sie wollen …

… Wild- und Gartenkräutern kennenlernen und selbst sammeln?

… wertvolle Produkte aus eigens gesammelten Kräutern herstellen?
(Kräuteröle, Kräuteressig, Kräutersalz, usw. )

… mehr über die Heilwirkung von Kräutern erfahren?
Dann möchte ich Sie hiermit recht herzlich zu meinem Kräuterkundeseminar einladen.
Datum:
11. April 2014, 16. Mai 2014, 13. Juni 2014, 18. Juli 2014,
08. August 2014
Zeit:
jeweils von 10:00 bis 12:30 Uhr
Ort:
Bleibergerstraße 394, 9500 Villach
Kosten:
50 € (Die Kosten beinhalten die Produkte, die während des Seminars hergestellt
werden. Diese können im Anschluss mitgenommen werden.)
Anmeldung bis spätestens 31. März 2014 unter gertrude.winkler@gmail.com
Da wir uns im Laufe der Seminareinheiten auch im Freien aufhalten werden, bitte ich Sie dementsprechende
Kleidung und passendes Schuhwerk mitzubringen.
Auf Ihre Anmeldung freut sich Gertrude Winkler
(diplomierte Gesundheitstrainerin für Ernährung)
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Lehrprobe für Abschlussprüfung
1. Termin (11. April 2014)
Unser erstes Treffen fand mit einer kleinen Gruppe bestehend aus sechs Personen
statt.
Wir machten eine kleine Kräuterwanderung, bei dieser sammelten wir einiges,
woraus wir eine köstliche Frühlingssuppe und Brennnesselspinat kreierten.
Wir
sammelten
die
jungen
Gänseblümchen,
Spitzwegerich,
Löwenzahn,
Brennnessel, Schafgarbe und Bärlauch, reinigten alle Kräuter und entfernten die
Stiele.
Zubereitung der Suppe: Zwiebel in Fett anrösten, 1 Esslöffel Mehl und alle
zerkleinerten Kräuter dazu und mit Wasser aufgießen, würzen und 10 bis 20 Minuten
leicht kochen. Eventuell etwas Sahne dazu.
Für den Spinat putzten wir die jungen Blätter, zerkleinerten sie und dünsteten sie in
wenig Wasser, würzten, mixten und gaben Sahne dazu.
Wiesenkräuter
Beschreibung
Spitzwegerich
schleimlösend,
ist
krampf-
Foto
und
hustenreizlindernd
und entzündungswidrig.
Er
Spitzwegerich
ist
schmerzstillend
bei
Insektenstichen, dazu zerreibt man
die Blätter und legt sie auf die
betroffene Stelle. Der austretende
Pflanzensaft stillt den Juckreiz.
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Lehrprobe für Abschlussprüfung
Wiesenkräuter
Beschreibung
Löwenzahnwurzeltee
Galle, Niere an.
Foto
regt Leber,
Man kann die
Blätter als Salat verwenden, die
Löwenzahn
Wurzeln im Herbst als Brotaufstrich,
denn diese enthalten Inulin und aus
den Blüten lässt sich Kunsthonig
herstellen.
Sie ist harntreibend, blutbildend,
fördert
Brennnessel
die
Durchblutung,
entzündungshemmend,
entschlackend (Frühjahrsputz) und
regt den Stoffwechsel an.
Schafgarbe regt die Verdauung an
und ist gegen Krämpfe jeglicher Art.
Schafgarbe
Bei Blutung zerdrückt man die
Pflanze und legt sie auf die Wunde
auf.
Bärlauch
Bärlauch
ist
zur
Blutreinigung,
gegen Arteriosklerose, blutdruck-,
cholesterin-
und
blutzuckersenkend.
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Lehrprobe für Abschlussprüfung
2. Termin (16. Mai 2014)
Schwerpunkt dieses Treffens war das richtige Sammeln, Trocknen und Lagern von
Kräutern.
Sammeln: Man darf nur sammeln, was man kennt. Der günstigste Zeitpunkt ist der
abnehmende
Mond,
vormittags
bei
Sonnenschein.
Wurzeln
sollten
vor
Sonnenaufgang oder am späten Abend geerntet werden.
Trocknung: Einzelne Blätter und Blüten auf nicht bedrucktem Papier auflegen ,
oder Sträuße zusammenbinden und verkehrt an einem luftigen, schattigen Platz
aufhängen. Rinden und Wurzeln darf man auch in der Sonne trocknen.
Aufbewahrung: Pflanzen müssen ganz trocken sein. Man kann zum Lagern Papierund Leinensäckchen verwenden oder dunkle Gläser.
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Lehrprobe für Abschlussprüfung
3. Termin (13. Juni 2014)
Diesmal war das Sammeln von Birkenblättern und Lindenblüten auf dem Programm.
Birke: Die Birke ist harntreibend und gegen Gicht und Rheuma, da sie harnpflichtige
Substanzen (Harnsäure) ausscheidet. Birkenblättertee ist auch ein Blutreinigungstee.
Lindenblüte: Lindenblütentee ist schweißtreibend, also ein sehr gutes Grippemittel
und stärkt das Immunsystem.
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Lehrprobe für Abschlussprüfung
Schwerpunkt: (4. und 5. Termin)
4. Termin (18.Juli 2014)
Wir haben folgende Kräuter am Vormittag und bei Sonnenschein aus dem
Kräutergarten geerntet:
Kräuter
Beschreibung
Foto
Basilikum ist gegen
Erkältung, schlechte
Basilikum
Verdauung, Blähungen
und gedrückte Stimmung.
Basilikum sollte nicht
mitgekocht werden.
Bohnenkraut hilft bei
Verdauungsproblemen, ist
gegen Husten und wirkt
Bohnenkraut
antiseptisch im Rachenund Halsraum. Es wird
Hülsenfrüchten zugefügt,
damit weniger Blähgase
gebildet werden.
Dill ist appetitanregend und
Dill
gegen Blähungen.
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Lehrprobe für Abschlussprüfung
Kräuter
Beschreibung
Foto
Er ist verdauungsfördernd ,
harntreibend und gegen
Sodbrennen.
Liebstöckel
Liebstöckel ist nicht für
Schwangere geeignet. Es
wird wegen des
Geschmacks auch
Maggikraut genannt.
Majoran ist gegen
Majoran
Blähungen, schleimlösend
und fördert die
Fettverdauung.
Sie ist nervenstärkend,
schweißtreibend und
verdauungsfördernd.
Melissentee ist ein guter
Melisse
Schlaftee und wirkt in den
Wechseljahren gegen
Hitzewallungen.
Zitronenmelisse kann man
auch zum Verzieren von
Obstsalaten verwenden.
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Lehrprobe für Abschlussprüfung
Kräuter
Beschreibung
Foto
Pfefferminze wirkt
krampflösend,
entspannend und gegen
Pfefferminze
Erkältungen. Pfefferminze
hat den höchsten
Mentholgehalt.
Oregano ist
verdauungsfördernd,
Oregano
fördert die Fettverdauung,
ist krampflösend und
nervenstärkend. Oregano
ist mit Majoran verwandt.
Sollte man nicht während
der Schwangerschaft und
über einen längeren
Petersilie
Zeitraum in hoher Dosis
anwenden. Petersilie ist
verdauungsfördernd,
harntreibend und
antiseptisch.
Rosmarin ist herzstärkend,
durchblutungsfördernd und
Rosmarin
ist nicht für Schwangere
geeignet.
Salbei wirkt antiseptisch,
verdauungsfördernd und
Salbei
wirkt gegen Entzündungen
im Mund- und
Rachenraum.
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Lehrprobe für Abschlussprüfung
Kräuter
Beschreibung
Foto
Schnittlauch wirkt
Schnittlauch appetitanregend und
verdauungsfördernd.
Thymian fördert den
Schleimauswurf beim
Thymian
Husten, ist antibakteriell
und fungizid. Schwangere
und Herzkranke sollten
größere Dosen meiden.
Ringelblume ist für
schlecht heilende Wunden,
gegen Prellungen und
Ringelblume
Blutergüsse.
Sie heißt Calendula und es
werden daraus Salben
hergestellt.
Eibisch ist
entzündungswidrig und
schleimlösend. Eibisch
Eibisch
wird bei Magen-Darm Rachenkatarrhen
verwendet.
Jetzt mussten wir unsere Schätze verarbeiten.
Die Kräuter, die stark verschmutzt waren, haben wir nur kurz gewaschen und
getrocknet. Besser wäre es natürlich sie nicht zu waschen, denn dies ist mit
Aromaverlust verbunden. Einige Kräuter haben wir zum Einfrieren zerschnitten:
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Lehrprobe für Abschlussprüfung
Schnittlauch, Petersilie und Basilikum. Damit hat man jederzeit für die Küche
wertvolles Grünzeug griffbereit.
Die Kräuter sollten immer gefroren den Speisen
hinzugefügt werden.
Die restlichen Kräuter haben wir zum Trocknen vorbereitet: Bohnenkraut, Melisse,
Salbei, Basilikum, Eibisch und Pfefferminze haben wir an den Enden zu kleinen
Sträußen zusammengebunden und sie verkehrt an einem luftigen Ort aufgehängt.
Die restlichen Kräuter wurden auf einen Tisch auf ein großes Tuch aufgelegt. Bei
einer derartigen Lagerung müssen sie allerdings manchmal gewendet werden.
So konnten unsere gesammelten Kräuter in
Ruhe trocknen und bis zu unserem nächsten
Treffen auf die Weiterverarbeitung warten.
5. Termin (8. August 2014)
Unser letztes Treffen war das Spannendste. Hier konnte jeder seine Ideen für
Verarbeitungen mitbringen.
Die Teilnehmer berichteten über verschiedene Kräutersalatöle, die sie schon selbst
ausprobiert, teilweise fertig gekauft oder selbst zubereitet hatten. Am besten eignet
sich für das Herstellen eines Kräuteröls kaltgepresstes Olivenöl. Man kann Kräuter
je nach Geschmack beifügen. Zum Beispiel Rosmarin, Thymian, Bohnenkraut,
Basilikum, Estragon, Majoran oder Zitronenmelisse, jedes davon einzeln, oder
beliebige Kombinationen.
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Lehrprobe für Abschlussprüfung
Mit ein bis zwei beigefügten Knoblauchzehen wird
das Ganze abgerundet. Man
kann ins Öl frische oder getrocknete Kräuter geben. Diese Mischung für einige
Wochen im Kühlschrank stehen lassen und abseihen. Und schon hat man ein
wunderbares Salatöl. Die Kräuter geben an das Öl nicht nur den Geschmack,
sondern auch gesunde Inhaltsstoffe ab.
Solche Flaschen, mit selbst hergestellten Kräuteröl, kann man, indem man frische
Kräuter dekorativ hineinschlichtet, als nettes Geschenk verwenden.
Kräuteressig:
Welche Kräuter man hinzufügt bleibt Geschmacksache. Sehr gut
schmecken Zitronenmelisse, Pfefferminzblätter oder Estragon.
Dazu allerdings nur frische Kräuter verwenden. Alle gewaschenen, zerkleinerten
Kräuter in den Essig geben und ca. drei Wochen im Hellen stehen lassen, danach
abfiltern und in Flaschen abfüllen.
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Lehrprobe für Abschlussprüfung
Öle zur äußeren Anwendung:
Wir stellten ein Ringelblumenöl her:
Herstellung des Ringelblumenöls: (Ölauszug)
Die Ringelblumen werden gesammelt, die gelben Kelchblätter abgezupft und
getrocknet.
Die Blätter ins Glas geben, das Öl darübergießen. Mit einem Stofftuch verschließen.
Das Glas wird für drei bis vier Wochen in die Sonne gestellt, manchmal geschüttelt,
abgeseiht und in eine dunkle Flasche gefüllt, dies ist bei kühler Lagerung bis zu
einem Jahr haltbar.
Das selbst hergestellte Öl wird zur Massage verwendet, zur Hautpflege oder zur
Wundbehandlung.
Auf dieselbe Art kann man auch andere wertvolle Heilöle herstellen wie z.B.
Johanniskrautöl.
Kräutersalz:
Das dazu verwendete Salz sollte unraffiniert und unjodiert sein.
Welche Kräuter man dazu nimmt, hängt vom persönlichen Geschmack ab und sollte
zum Gericht passen : Salbei, Liebstöckl (Maggikraut), Bohnenkraut, Rosmarin,
Majoran, Sellerie, Schnittlauch, Oregano, Petersilie, usw.
Die Kräuter müssen gut getrocknet sein.
Für die Zerkleinerung der Kräuter kann ein Mörser, eine Haushaltsmaschine oder
eine alte Kaffeemühle verwendet werden. Entweder wird gleich vor dem Mahlen
grobes Salz hinzugefügt oder später Feines. Das fertige Kräutersalz kann in Gläsern
oder einem Salzstreuer aufbewahrt werden.
Das Mischverhältnis variiert von 2 Teilen Kräuter auf 1 Teil Salz bis 9 Teile Salz auf 1
Teil Kräuter.
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Lehrprobe für Abschlussprüfung
Verschiedene Rezepte zur Herstellung von Kräutersalz:
Rezept 3 (aus
unserem
Rezept 1:
Rezept 2:
Rezeptheft:
Rezept 4
Vielseitiges aus der
Kräuterküche)
80 g Salz
50 g Meersalz
50 g Meersalz
4 g Majoran
2 Bund Basilikum
3 g Bohnenkraut
12g Schafgarbe
3 g Liebstöckl
1 Bund Rosmarin
3 g Rosmarin
6 g Schnittlauch
1 Bund Thymian
3 g Thymian
3 g Basilikum
1 Bund Salbei
3 g Salbei
2 g Petersilie
1 Bund Oregano
1 g Kerbel
1 g Thymian
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Lehrprobe für Abschlussprüfung
Allgemeines zur Kräuterkunde:
Kräuter spielen in der Volksmedizin seit Jahrtausenden eine wichtige Rolle.
Dieses Wissen wurde immer weitergegeben, denn früher waren die Menschen auf
die Heilkräfte aus der Natur angewiesen.
Sehr großes Wissen über die Heilwirkung der Kräuter war bei heilkundigen Frauen
im Mittelalter, die jedoch wegen ihrer Kunde als Hexen am Scheiterhaufen verbrannt
wurden. Deshalb ging viel Kenntnis darüber im Laufe der Zeit verloren, ebenso
verschwanden wieder viele wertvolle Rezepte, weil man einen Nachweis zur Heilung
erbringen musste und dies schafften viele einfache Menschen nicht.
Früher etwas in Vergessenheit geraten, gibt es in der letzten Zeit wieder einen
verstärkten Trend zur Pflanzenheilkunde, denn pflanzliche Arzneimittel sind
schonender und haben kaum Nebenwirkungen.
Man unterscheidet zwischen kultivierten Kräutern und Wildkräutern. Beide können
als Gewürz oder als Heilkräuter verwendet werden. Mit der Verwendung von
Kräutern in der Küche kann man auch Salz sparen, denn die Kräuter werden als
Würze verwendet.
Die Behandlung von Krankheiten mit pflanzlichen Arzneimitteln heißt Phytotherapie.
Man kann die Pflanzen frisch oder getrocknet verwenden in Form von Tees, oder
man bereitet daraus Tinkturen oder Extrakte usw. zu. Innerliche Anwendungen sind
Tees, Presssäfte, Tinkturen, ätherische Öle, etc. und äußerlich Bäder, Spülungen,
Wickel, Kräuterkissen , Salben und ätherische Öle.
Droge nennt man das getrocknete Kraut, davon leitet sich der Name Drogist ab.
Heilpflanzen wirken meistens nicht schnell, zumal die Pflanzen relativ schwache
Wirkstoffkombinationen haben, die manchmal erst nach längerer Einnahme
Wirkung entfalten,
ihre
aber es handelt sich sehr häufig um eine Anregung der
Selbstheilungskräfte.
Meist weisen sie bei der richtigen Anwendung keine Nebenwirkungen auf. Acht
geben müssen aber Allergiker, Schwangere und nicht alles davon ist für Kleinkinder
geeignet.
Man sollte nicht länger als sechs Wochen dieselbe Teesorte trinken, weil der Körper
sich daran gewöhnt und nicht mehr darauf reagiert.
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Lehrprobe für Abschlussprüfung
Die Wirkung der Heilkräuter beruht meist nicht auf einen einzelnen Inhaltsstoff,
sondern auf mehreren Stoffen, die sich gegenseitig unterstützen. Das können
beispielsweise ätherische Öle, Gerb-, Bitter- und Schleimstoffe
oder Flavonoide
sein. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die die Zellen vor freien Radikalen
schützen, das heißt sie wirken antioxidativ, weiters auch krebshemmend,
antiseptisch, entzündungshemmend, blutdruck-, blutzucker- und cholesterinsenkend
und verdauungsfördernd. Kräuter sind basisch und wirken der Entsäuerung
entgegen.
Wildkräuter haben einen hohen Gehalt an Mineralstoffen und Vitaminen. Sie
entschlacken, regen den Stoffwechsel an und reinigen die Ausscheidungsorgane.
Man kann sie auch zu Salaten und Aufstrichen hinzufügen. Frühlingskräuter bringen
nach einem langen Winter unseren Organismus wieder in Schwung.
Inhaltsstoffe der Kräuter:
Alkaloide: Sie sind stickstoffhaltige Verbindungen. Diese können stark heilsam bis
hin zu tödlich giftig sein und wirken auf das Nervensystem. Dazu gehören unter
anderen das Atropin der Tollkirsche, das Colchizin der Herbstzeitlose, das Aconitin
des Eisenhutes und das Morphin des Schlafmohns.
Ätherische Öle: Sie werden in Schalen, Blüten und Blättern gebildet zur Anlockung
von Insekten zur Bestäubung. Diese in wohlriechenden Pflanzen enthaltene Öle
werden in der Parfumindustrie verwendet, aber auch in der Aromatherapie. Echte
ätherische Öle sind sehr teuer. Sie machen keine weißen Schlieren im Wasser und
hinterlassen keine Flecken auf Stoffen. Sie lösen sich in Alkohol und in Fett, aber
nicht in Wasser auf (zur Anwendung im Badewasser das Öl mit einem Schluck Milch
gemischt dem Wasser zufügen).
Achtung einige Öle sind nicht für Schwangere anzuwenden.
Bitterstoffe (Amara): Sie besitzen einen scharf bitteren Geschmack, regen die
Verdauungssäfte aber auch den Fettstoffwechsel an. Dazu zählen Enzian,
Löwenzahn, Tausendguldenkraut, Engelwurz, Schafgarbe.
Gerbstoffe:
Haben einen zusammenziehenden Effekt. Sie ziehen die Poren
zusammen. Sind deshalb günstig bei Hauterkrankungen: Ekzeme, Abszess und
Entzündungen, innerlich auch bei Durchfall (schwarzer Tee).
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Lehrprobe für Abschlussprüfung
Glykoside: haben einen süßen Inhaltsstoff , sie spalten sich in Zucker und Aglykon
(Nicht-Zuckeranteil) . Sie wirken appetitanregend, entfalten kräftige Heilwirkungen,
aber nicht auf ein bestimmtes Organ. Glykoside sind aber in höherer Dosierung auch
gifig.
Inulin: kommt in Wurzeln und Knollen vor und ist Glucoseersatz bei der Herstellung
von Diabetikerkost.
Kieselsäure: ist siliziumhältig und gut für Haare und Nägel und fördert die
Wundheilung.
Mineralstoffe: Sie kommen überwiegend in den Früchten, Samen und Rinde der
Pflanze vor und sind für unseren Körper lebensnotwendige Aufbaustoffe.
Saponine: Sie schäumen in Verbindung mit Wasser und haben davon ihren Namen.
Saponine haben eine auswurffördernde Wirkung und werden deshalb bei Hustenund Bronchitisbehandlungen verwendet.
Schleimstoffe: Diese quellen im Wasser auf und werden zu dickflüssigen Lösungen.
Der Schleim legt sich als feiner Film über die Schleimhäute und schützt sie.
Schleimstoffe finden Anwendung bei Reizhusten und Magen- Darmkatharren. Dies
ist: Huflattich, Spitzwegerich, Eibisch.
Senföle: haben eine antibakterielle Wirkung.
Vitamine: sind essentiell für den Körper.
Farbstoffe: dazu gehören Chlorophyll, Flavone , Carotinoide und Anthozyane.
Harze: dies bildet sich erst nach einer Verletzung einer Pflanze, verwendet wird dies
zu Heilzwecken z.b. bei Myrrhe.
Zubereitungen und Anwendungen:
Teezubereitung:
Aufguss (Infus):
1 Teelöffel pro Tasse getrocknetes Kraut mit siedendem Wasser übergießen. Dies
gilt für Blüten, Blätter und Kraut. 3 bis 9 Minuten zugedeckt ziehen lassen, bei Blüten
reicht eine Minute.
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Lehrprobe für Abschlussprüfung
Abkochung (Absud, Dekokt):
Diese Zubereitungsart wird bei Rinden, Wurzeln und Samen angewendet. Das
Dekokt wird mit kaltem Wasser zugestellt und für 5 bis 10 Minuten köcheln gelassen
und abgeseiht.
Mazerat (Kaltauszug):
Über Nacht mit kaltem Wasser ansetzen und am Morgen nur auf Trinktemperatur
erhitzen. So wird Zinnkraut behandelt um die Kieselsäure rauszulösen.
Mazerat-Dekokt:
Selbe Zubereitung wie oben, jedoch wird die Mischung kurz aufgekocht.
Diese Zubereitungsarten für Tees gelten für getrocknete Kräuter. Frische Kräuter
setzt man im kalten Wasser an und erhitzt sie bis zum Kochen. Danach von der
Feuerstelle nehmen und eventuell nachziehen lassen.
Tinkturherstellung:
Frische oder getrocknete Kräuter werden mit Alkohol oder Weingeist übergossen und
in einem lichtgeschützten Glas unter täglichem Schütteln für zehn Tage stehen
gelassen. Danach wird abgeseiht
und entweder innerlich oder äußerlich
angewendet.
Ölauszug:
Man schichtet die Kräuter in ein großes, durchsichtiges Glas und übergießt mit Öl
(am besten Olivenöl) und stellt dies für vier Wochen in die Sonne (nachts ins Haus),
danach abseihen . Dieses Öl ist kühl gelagert bis zu einem Jahr haltbar und ist nur
zur äußerlichen Anwendung zum Einreiben oder als Massageöl.
Salbe:
Ein alkoholischer Kräuterauszug wird unter ein tierisches oder pflanzliches Fett
gemischt und gering erhitzt. Selbsthergestellte Salben muss man kühl lagern.
Brei:
Man zerkleinert die Kräuter im Mörser, gibt etwas Olivenöl dazu und streicht es auf
die betroffene Hautstelle (mit einer Wundauflage abdecken). Dies ist nur einige Tage
haltbar.
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Lehrprobe für Abschlussprüfung
Quellenverzeichnis:
Thomas Rolin: Vortrag im Rahmen des Kursbesuches über Kräuter und Wildgemüse
(März 2014)
Internetquellen:
Rezeptquelle: http://www.kraeuter-welt.de/heilpflanzen/heilkraeuterrezepte/ringelblumenoel.html am 24.09.2014
Rezeptquelle: http://www.seminarbaeuerinnen.at/2014/07/08/kr%C3%A4utersalzselber-herstellen/ am 24.09.2014
Buchquellen:
Ernst, Dr.med. Schneider. (1986): Nutze die heilkräftigen Pflanzen. Hamburg:
Saatkorn-Verlag
Skript der DNA Villach: Kräuter und Wildgemüse – von Thomas Rolin und Dr. Olivier
Rainer
Fotos: Gertrude Winkler
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