Motor, Zapfwelle, Getriebe, Hydraulik, Fahrwerk und Kabine

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Motor, Zapfwelle, Getriebe, Hydraulik, Fahrwerk und Kabine
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LANDPOST
A USBILDUNG UND B ERATUNG
23. SEPTEMBER 2006
Schleppertest 2006
Motor, Zapfwelle, Getriebe, Hydraulik, Fahrwerk und Kabine
Auch in diesem Jahr haben die Landwirtschaftskammern Niedersachsen und Schleswig-Holstein einen
Schleppertest im Auftrag der landwirtschaftlichen
Wochenblätter
durchgeführt. Es ging dabei um
Schlepper in der 250-PS-Klasse, die
unter Praxisbedingungen getestet
und von Landtechnikberatern beurteilt wurden.
Für den Test standen uns sieben
Schlepper zur Verfügung. Von den in
der Praxis weit verbreiteten Fabrikaten fehlten lediglich Claas und New
Holland. In beiden Fällen wird das für
uns zumTestzeitpunkt verfügbare Modell in Kürze durch ein überarbeitetes
bzw. neues Modell ersetzt. Es ist zu
verstehen, dass die Hersteller an einem Test des alten Modells nicht besonders interessiert waren. Um so erfreulicher, dass wir trotz anstehendem Modellwechsel von Case-IH einen Testschlepper aus der inzwischen
„alten“ Magnum Serie zur Verfügung
gestellt bekamen. Der Schleppertest
wurde an der DEULA in Westerstede
durchgeführt.
Ausbildung &
Beratung
Was die Motoren leisten
Bei der Beurteilung der Schleppermotoren beginnen die Schwierigkeiten für den kaufwilligen Landwirt bereits bei der Leistungsangabe. Die
Hersteller verwenden derzeit nach
unterschiedlichen Normen ermittelte
Angaben, die einen direkten Vergleich erschweren. Zu fordern ist hier
mehr Einheitlichkeit. Noch wichtiger
aber wäre, dass zusätzlich die Zapfwellenleistung (bei 1000 U/min) und
die maximale Zugleistung genannt
werden. Diese beiden Größen sind für
den Landwirt wirklich interessant,
denn sie geben an, welche Leistung
tatsächlich zur Arbeitserledigung zur
Verfügung steht und beide können relativ einfach vor Ort überprüft werden. Über die Zapfwellenleistung
wird von JCB und Massey-Ferguson
schon heute informiert.
Die bei unseren sieben Testkandidaten in deren technischen Daten angegebene Nennleistung ist in der Tabelle 1 aufgeführt. Die Schlepper
sollten über eine Leistung von etwa
250 PS verfügen. Der John Deere
7920 wies mit 200 PS die geringste
und der Valtra mit 280 PS die höchste
Nennleistung auf. Die Angabe der
Leistung erfolgte bei einigen Fabrikaten nach der ISO-Norm, die etwas höhere Werte liefert. Bei den anderen
Testkandidaten liegt die ECE-Norm
zugrunde. Zu berücksichtigen ist außerdem, dass beim John Deere die
Höchstleistung deutlich über der
Nennleistung lag. Berücksichtigt man
diese beiden Aspekte, beträgt die Differenz zwischen dem stärksten und
dem schwächsten Testkandidaten nur
noch knapp 40 kW. Obwohl der Leis-
Für den Schleppertest standen uns sieben Schlepper in der 250-PS-Klasse zur Verfügung.
tungsunterschied nicht so groß war,
wie es den Anschein hat, hätten wir
von John Deere lieber den etwas stärkeren 8320 getestet. Der hätte besser
in diese Leistungsklasse gepasst, er
stand uns aber wegen eines vorgesehenen Modellwechsels für diesen Test
nicht zur Verfügung.
Zu den technischen Daten in der
Tabelle 1 ist außerdem anzumerken,
dass die Hubraumgröße heute, dank
Turboladertechnik, nur noch von untergeordneter Bedeutung ist. Auf das
Durchzugvermögen eines Motors
lässt sich da schon eher vom Drehmomentanstieg schließen. Mit 45 % Anstieg erreicht hier der John Deere das
beste Ergebnis. In diesem Punkt fällt
der Valtra zwar etwas ab, wir haben
bei unseren Tests diesen Schlepper
aber nicht als durchzugsschwach
empfunden. Deutliche Unterschiede
ergaben sich bei den Motorölmengen
und den Ölwechselintervallen. Beides
führt letztlich zu erheblichen Kostenunterschieden in diesem Bereich. Was
das Tankvolumen anbetrifft, sind die
knapp 400 l des John Deere 7920
normalerweise für einen Acht-Stun-
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Beim Güllepumpen wurde der Dieselverbrauch gemessen.
den-Tag ausreichend. Dieser Schlepper hat ja auch etwas weniger Leistung. Aber auch beim Bezug des Tankvolumens auf die unterschiedliche
Leistung bieten die anderen Schlepper deutlich mehr.
Unterschiede wurden auch bei den
motorbezogenen Beurteilungen durch
unser Testteam deutlich. Insgesamt
wiesen hier, vom Öffnen der Motorhaube bis zum Tanken, der Deutz und
der Fendt durchweg gute bis sehr gute
Noten auf. Nicht so gut gefiel uns dagegen die schlechtere Zugänglichkeit
von Luftfilter und Kühler beim JCB
und die nicht so gut ablesbaren Ölpeilstäbe beim Case und John Deere. Der
Case ließ sich aber dank niedrig angeordnetem und gut zugänglichem
Tank mit großer Einfüllöffnung besonders gut betanken. Beim JCB gefiel uns nicht so gut, dass der Tank auf
der rechten Fahrzeugseite angeordnet war, man rechts aber nicht aussteigen konnte.
Den geringsten Verbrauch haben wir
mit 9,7 l beim Fendt gemessen. Hier
hat sicherlich eine Rolle gespielt, dass
der Fendt eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km bei reduzierter Motordrehzahl erreichte, während der
Case für seine 40 km Höchstgeschwindigkeit mit Vollgas gefahren
werden musste. Zum Case-IH sei aber
noch angemerkt, dass das inzwischen
angebotene Nachfolgemodell des MX
255 mit Common-Rail-Einspritzung
ausgestattet ist und dank neuem Getriebe die Höchstgeschwindigkeit bei
reduzierter Motordrehzahl erreicht.
Dies beides wird den Dieselverbrauch
bei Transportfahrten deutlich verringern. Geringer wird der Verbrauch
des neuen Case-IH auch bei Zapfwellenarbeiten, weil hier die ZapfwellenNormdrehzahlen schon bei einer Motordrehzahl von 1800 U/min erreicht
werden.
Bei unseren Messungen erwies sich
der Fendt nicht nur bei den Transport-
Unterschiedlicher
Dieselverbrauch
Aufgrund der stark gestiegenen
Dieselpreise interessierte der Verbrauch unserer Schlepper ganz besonders. Um hier Aussagen zu dem in
der Praxis tatsächlich gegebenem
Verbrauch treffen zu können, haben
wir mit den Schleppern Transportund Zapfwellenarbeiten nach einem
für alle exakt gleichen Schema durchgeführt. Das Ergebnis ist im unteren
Teil der Tabelle 1 dargestellt.
Bei Transportfahrten auf einer 16
km langen Strecke mit einem 24-tDreiachsanhänger verbrauchte der
Case 13,7 l. Der Schlepper war eine
halbe Stunde unterwegs. Umgerechnet auf den Verbrauch pro Stunde läge dieser Schlepper dann bei 27,4 l.
Die anderen Schlepper benötigten für Im Schlepperheck galt es, eine Reihe
diese Transportarbeit weniger Diesel. von Kriterien zu beurteilen.
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Voll im Trend: Immerhin vier der sieben Testschlepper waren mit einem stufenlosen Das Beschleunigungsvermögen und den Dieselverbrauch bei Transportfahrten wurden mit Hilfe eines 24-t-Anhängers ermittelt.
Getriebe ausgestattet.
fahrten sondern auch bei den Zapfwellenarbeiten an einer VogelsangGüllepumpe als der Verbrauchsgünstigste. Relativ gut schnitten in diesem
Punkt auch der Deutz und der Valtra
ab. Niedrige Dieselverbräuche führen
besonders bei Schleppern mit hoher
Leistung und hoher Betriebsstundenzahl pro Jahr zu erheblichen Kosteneinsparungen. Beim John Deere war
es nicht möglich, den Verbrauch bei
hoher Zapfwellenleistung zu ermitteln, weil die Leistungsanforderung
der Pumpe so hoch war, dass mit diesem „nur“ 200 PS starken Schlepper
die geforderte Zapfwellendrehzahl
nicht erreicht wurde.
Beachtlich war beim John Deere
das Beschleunigungsvermögen trotz
der geringeren Nennleistung. Be-
gungsergebnisse der übrigen Schlepper. Die entsprechend ausgerüsteten
Fendt, JCB, John Deere und MasseyFerguson erzielten hier durchweg
bessere Ergebnisse als die mit einem
Schaltgetriebe ausgerüsteten CaseIH, Deutz und Valtra. Eine um nur eine Sekunde schnellere Beschleunigung hat nach 150 m einen Vorsprung
von etwa 10 m zur Folge.
schleunigt wurde hier mit dem 24-tAnhänger auf einer Strecke von 150
m. Vermutlich schnitt der John Deere
gut ab, weil er über ein stufenloses
Getriebe verfügt und ab einer Geschwindigkeit von 16 km/h noch einmal 25 kW Motorleistung zusätzlich
bereitgestellt werden. Dass stufenlose Getriebe sich hier positiv auswirken, zeigen auch die Beschleuni-
Tabelle 1:Technische Daten, Beurteilungen und Messwerte zum Motor
Case IH
MX 255**
Nennleistung nach ECE *
Nennleistung nach ISO *
Hubraum
Drehmomentanstieg
Motorölmenge
Ölwechselintervall
Tankinhalt
PS
PS
ccm
%
l
Std.
l
Motorhaube öffnen
Luftfilter reinigen
Kühler reinigen
Ölfilter wechseln
Ölpeilstab ablesen
Öl nachfüllen
Tanken
Dieselverbrauch
- beiTransportfahrt (16 km)
- an Zapfw./hohe Leistung
- an Zapfw./niedrige Leistung
Beschleunigung 0-150 m
Zugleistung
Geräusche in dBA
- in Kabine Standgas
- in KabineVollgas
- in 5 m Entfernung
Deutz-Fahr
Agrotron265
JCB
Fastrac 8250
Technische Daten
250
240
262
8.300
44
21
300
606
1
2
3
2
3
2
1
l
l/Std.
l/Std.
s
kW
Fendt
Favorit 924 Vario
7.146
6.870
37
40
23
24
500
500
550
530
Beurteilungen
1
1
1
1
2
2
2
2
1
2
2
2
2
2
Messungen
John Deere
7920
Massey Ferguson
8470
200
260
8.268
29
24
500
600
Valtra
S 280
280
8.180
45
26
500
392
260
8.400
35
20,7
400
600
8.400
20
19
500
600
3
3
4
3
1
2
3
1
1
3
2
3
2
2
3
1
1
2
2
3
1
2
1
3
2
2
3
2
13,7
45,0
19,4
22,1
142
11,3
40,2
15,5
23,3
139
9,7
39,0
13,9
20,8
145
10,4
48,1
18,6
20,7
155
11,3
18,1
22,0
110
12,1
47,9
17,9
21,3
158
11,6
42,8
15,5
22,6
173
68
76
82
63
75
83
63
75
89
61
73
82
63
71
84
59
68
82
62
74
84
*) = Die PS-Angabe nach ISO ist bei gleicher Leistung um ca. 6% höher als die Angabe nach ECE
**) = Der Case-IH MX 255 wurde inzwischen durch ein Nachfolgemodell ersetzt
1
2
3
4
5
sehr gut
gut
mittel
verbesserungsbedürftig
stark
verbesserungsbedürftig
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Getestet haben wir erstmalig auch,
über welche Zugleistung die Schlepper verfügen. Dazu haben wir im Geschwindigkeitsbereich um 8 km/h
festgestellt, wie viel Zugkraft die
Schlepper aufbringen. Hier erreichte
der Valtra das beste Ergebnis. Der
John Deere hätte hier sicherlich besser abgeschnitten, wenn wir diese
Messungen im Geschwindigkeitsbereich über 16 km/h durchgeführt hätten, wo dieser Schlepper zusätzliche
PS mobilisiert. Die etwas unterschiedlichen Gewichte der Schlepper
spielten bei der Zugleistungsmessung
so gut wie keine Rolle, zumal hier
nicht die Zugkraft, sondern die erreichbare Fahrgeschwindigkeit der
begrenzende Faktor war.
Schlepper in der 250-PS-Klasse
werden häufig für schwere Bodenbearbeitungs- und Transportaufgaben
eingesetzt. Dabei arbeiten sie häufig
in Drehzahlbereichen, die mit einem
hohen Geräuschpegel verbunden sind.
Wir haben deshalb auch die Geräuschentwicklung unserer sieben
Testkandidaten ermittelt. Wie aus der
Tabelle 1 deutlich wird, lief bei
Standgas der Massey-Ferguson am
leisesten. Aber auch bei Vollgas, mit
eingeschalteter Zapfwelle und bei einer Fahrgeschwindigkeit um 10 km/h
waren bei diesem Schlepper die Geräusche in der Kabine (am Fahrerohr)
mit 68 dBA sehr gering. Während die
Geräusche in der Schlepperkabine ein
Problem für den Fahrer darstellen
können, sind die Außengeräusche
eher ein Problem für Nachbarn und
andere Verkehrsteilnehmer. Mit 89
dBA war der Fendt in 5 m Entfernung
der lauteste Schlepper. Der Case-IH,
der JCB und der Massey-Ferguson
verursachten hier mit nur 82 dBA um
7 dBA niedrigere Geräusche. Das ist
ein relativ großer Unterschied, denn
das menschliche Ohr empfindet einen
Anstieg um 10 dBA als eine Verdoppelung der Lautstärke.
Getriebe immer öfter
stufenlos
Von unseren sieben Testkandidaten
verfügten nur drei, nämlich der Case
IH, der Deutz-Fahr und der Valtra
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bis sehr gute Noten gab. Bei der Wendeschaltung gefielen den Testern die
Ausführungen von Case IH und John
Deere nicht ganz so gut, weil sie doch
etwas schwieriger zu bedienen waren. Bei einigen Schleppern waren
Wendeschaltungen sowohl links und
als auch rechts vom Lenkrad angeordnet und zusätzlich konnte der Fahrtrichtungswechsel auch noch über das
Vorgewendemanagement aktiviert
werden. Dass es beim stufenlosen Getriebe kein Rucken durch Schaltvorgänge mehr gibt, war klar, dass diese
Schlepper auch Vorteile im Hinblick
auf die Getriebegeräusche bieten,
war uns vorher so nicht bewusst.
Bei den Schleppern, die über zwei
Zapfwellengeschwindigkeiten verfügten, war das Umschalten in der Regel
kein Problem. Mit einer Ausnahme.
Beim John Deere 7920 muss man absteigen, um im Schlepperheck diese
Umschaltung vorzunehmen. Das ist
zwar schlecht aber immer noch besser, als den Schlepper von vornherein
nur mit einer Zapfwellengeschwindigkeit auszurüsten. Wenig Kritik gab
es dagegen für die Hebel bzw. Tasten
zum Ein- und Ausschalten der Zapfwelle aus der Kabine. Bei der Zapfwellenschaltung vom Heckkotflügel
aus war das schon anders. Der von uns
getestete Case IH verfügte über diese
Bedienmöglichkeit gar nicht, beim
JCB war nur ein Aus-, aber kein Einschalten möglich, und beim John Deere sowie beim Massey-Ferguson gab
es diese sinnvolle Bedienmöglichkeit
serienmäßig wohl auf dem linken,
nicht aber auf dem rechten Kotflügel.
Die Heckbedienung rechts ist aber auf
Wunsch lieferbar.
Preisgrößenordnungen unserer Testschlepper ohne Zusatzausrüstung
Preis in €
150.000
100.000
50.000
se
Ca
M
X
25
De
5
ut
Fa
z-
hr
ro
Ag
tr
on
26
5
t9
nd
Fe
über ein Schaltgetriebe. Die anderen
vier waren mit einem stufenlosen Getriebe ausgerüstet. Dieses erlaubt nicht
nur eine optimale Anpassung der Fahrgeschwindigkeit an die jeweilige Situation, sondern ermöglicht auch zahlreiche Sonderfunktionen, die den Komfort verbessern, die Leistung erhöhen
und den Dieselverbrauch senken. Daraus zu folgern, dass Schaltgetriebe
nicht mehr zu empfehlen sind, wäre
aber falsch, denn sie sind meist billiger
in der Anschaffung und man braucht
weniger Einarbeitungszeit, um mit dieserTechnik vernünftig umgehen zu können. Durch automatisch schaltende
Lastschaltstufen und Wendeschaltungen ist auch hier ein beachtliches Kom-
24
Va
rio
B
JC
s
Fa
ac
tr
82
50
Jo
hn
e
er
De
79
20
M
as
fortniveau erreicht. Diese und weitere
Informationen zum Bereich Getriebe
und Zapfwelle finden sich in Tabelle 2.
Im Hinblick auf die Höchstgeschwindigkeit sind in dieser PS-Klasse 50 km/h der Standard. Auch das inzwischen neu auf den Markt gekommene Nachfolgemodell des Case IH
MX 255 ist auf diese Höchstgeschwindigkeit
ausgelegt.
Einen
Schritt weiter ist in diesem Punkt der
JCB-Fastrac. Mit 70 km/h Höchstgeschwindigkeit darf er auch Autobahnen befahren. Ein ganz besonderes
Problem hat sich bei unserem Test dadurch ergeben, dass die Schlepper mit
drei unterschiedlichen Zapfwellenstummeln ausgerüstet waren. Hier
se
F
y-
g
er
o
us
n
84
70
a
ltr
Va
S
0
28
wäre nicht nur für Tests mehr Einheitlichkeit zu wünschen. Bemerkenswert
war außerdem, dass der Case-IH und
der Valtra nur über eine 1000er Zapfwelle verfügen. Alle anderen Schlepper wiesen zusätzlich noch eine
540er oder 750er Zapfwelle auf. Bei
diesen niedrigeren Zapfwellendrehzahlen kann in der 250-PS-Klasse
aber nicht mehr die volle Motorleistung übertragen werden.
In Verbindung mit Getriebe und
Zapfwelle wurden eine Reihe von Beurteilungen vorgenommen. Die dabei
erzielten Ergebnisse sind im unteren
Teil der Tabelle 2 zusammengestellt.
Es zeigt sich, dass es für die Kupplung
und die Gangschaltung durchweg gute
Tabelle 2:Technische Daten und Beurteilungen von Getriebe und der Zapfwelle
Case IH
MX 255
Gangzahl vorwärts
Wendeschaltung
Höchstgeschwindigkeit
Höchstgeschwindigkeit bei reduzierter Motordrehzahl
Zapfwellengeschwindigkeit
Bedienung Kupplung
Bedienung Gangschaltung
Bedienung Wendeschaltung
Rucken beim Schalten
Getriebegeräusche
Schaltung Zapfwellengeschw.
Zapfwellensch. in Kabine
Zapfwellensch. auf Heckkotflügel
n.v. = imTestschlepper nicht vorhanden
18
ja
40
nein
1
2
2
3
3
3
n.v.
2
n.v.
1
sehr gut
Deutz-Fahr
Agrotron265
Fendt
Favorit 924 Vario
Technische Daten
40
stufenlos
ja
ja
50
50
nein
ja
2
2
Beurteilungen
2
2
2
1
1
1
3
1
3
2
2
2
1
1
2
2
2
gut
3
mittel
JCB
Fastrac 8250
John Deere
7920
Massey Ferguson
8470
Valtra
S 280
stufenlos
ja
70
ja
2
stufenlos
ja
50
ja
2
stufenlos
ja
50
ja
2
36
ja
50
nein
1
2
1
2
1
2
2
1
3
2
1
3
1
2
4
2
3
2
1
1
1
2
2
2
3
2
2
2
3
3
n.v.
2
2
4
verbesserungsbedürftig
5
stark
verbesserungsbedürftig
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Hydraulik
Nicht nur die Hubkraft zählt
Die Hubkraft ist sicherlich ein wichtiges Kriterium, wenn es um die Beurteilung von Hydraulikanlage und
Kraftheber geht. Von modernen
Hydraulikanlagen wird aber viel
mehr verlangt.
Es geht auch darum, hohe Leistungen hydraulisch zu übertragen und
durch die Verbindung von Hydraulik
und Elektronik exakter zu regeln, um
die Arbeitsqualität zu verbessern.
Außerdem werden von Hydraulikanlagen heute Sonderfunktionen erwartet, wie z. B. Schwingungstilgung, Hubbegrenzung und Selbstdiagnose. Alle sieben getesteten
Schlepper verfügten über all diese
Möglichkeiten, denn alle waren mit
einer Elektronischen Hubwerksregelung (EHR) ausgestattet. Die technischen Details zu den Hydraulikanlagen, die Ergebnisse unserer Beurteilungen zu diesem Bereich und die
von uns ermittelten Messergebnisse
sind in Tabelle 3 zusammengestellt.
Die Heckhubkraft der überprüften
Schlepper lag mit Werten von 9.000
kg bis 10.500 kg in einem Bereich,
der kaum noch Wünsche offen lässt.
Diese Hubkraft kann in der Praxis
meist nicht voll genutzt werden, denn
alle Schlepper heben hinten so viel,
dass sie entweder nicht mehr lenkbar
sind oder dass bei Frontballastierung
das zulässige Gesamtgewicht überschritten wird.
Neben der Hubkraft sind Ölfördermenge und Öldruck wichtige Kriterien. Sie entscheiden darüber, wie viel
hydraulische Leistung verfügbar ist.
Während es beim maximalen Öldruck kaum Unterschiede gab, differierten die Ölfördermengen doch erheblich. Hier bot der JCB am meisten. Aber auch die etwa 120 l/min
beim Deutz-Fahr, beim Fendt und
beim John Deere reichen in der Praxis völlig aus, zumal die beiden Erstgenannten auch noch über eine gesonderte Lenkungspumpe verfügen.
In der Praxis völlig ausreichend sind Die Ermittlung des Dieselverbrauchs
auch die maximal entnehmbaren Öl- war einer der Schwerpunkte des diesjähmengen, die wichtig sind, wenn etwa rigen Schleppertests.
www.bauernblattsh.de
mit großen Kippern gearbeitet wird.
Der Ölvorrat in Getriebe und Hydraulik interessiert in Verbindung mit
dem Ölwechselintervall dagegen nur,
wenn es um die für den Ölwechsel
entstehenden Kosten geht.
An der Bedienung der Hydraulikanlagen gibt es seit Einführung der
EHR nur noch wenig zu kritisieren.
Das gilt auch für die externe Bedienung vom Heckkotflügel aus. Bei den
Zusatzsteuergeräten gefielen uns gut
erreichbare und farbig gekennzeichnete Ausführungen besonders gut
und auch bei der Steckerkennzeichnung waren die Lösungen beim Case,
beim Fendt, beim JCB und beim
Massey-Ferguson besser erkennbar
als beispielsweise beim Valtra. Etwas enttäuscht waren wir bei einigen
Fabrikaten von der Halterung des
Oberlenkers. Hier hat es früher
schon bessere Lösungen gegeben,
bei denen man den Oberlenker mit
einer Hand einrasten konnte. Im
Hinblick auf die Seitenstabilisierung
der Unterlenker gilt, mit Ausnahme
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LANDPOST
der guten Fendt-Lösung, das Gleiche.
In dieser Preisklasse erwartet man
statt einfacher Spannketten eher eine hydraulische Seitenstabilisierung
der Unterlenkung. Zumindest mit der
guten mechanischen WalterscheidAutostabilisierung lassen sich viele
Schlepper auf Wunsch ausrüsten. Bei
Case-IH und JCB soll diese Lösung
demnächst serienmäßig sein.
Ein Punkt, den wir bei unserem
Schleppertest neu aufgenommen haben, ist die Beurteilung des Vorgewendemanagements. Mit dieser
Technik, die es erlaubt, die Zahl der
am Vorgewende durchzuführenden
Bedienhandgriffe deutlich zu reduzieren, waren vier der sieben Testschlepper ausgerüstet. Am überzeugendsten fanden wir die Lösung von
Massey-Ferguson. Die Eingabe der
auszuführenden Abläufe war einfach,
es konnten bis zu 35 verschiedene
Funktionen eingegeben werden, das
Abrufen war manuell, zeitgesteuert
und/oder wegegesteuert möglich und
die eingegebenen Daten ließen sich
für das jeweilige Anbaugerät gesondert abspeichern.
Zu Hydraulik und Kraftheber wurden eine Reihe von Messungen
durchgeführt. Die dabei erzielten Ergebnisse zeigt der untere Teil der Tabelle 3. Der dort dargestellte Hubbereich gibt die Strecke zwischen
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In Verbindung mit dem Geräteanbau gibt es zwei besondere Schwierigkeiten. Zum einen geht es dabei
meist sehr eng zu und zum anderen
passen oftmals die Zapfwellenlängen
nicht, wenn unterschiedliche Schlepper vor dem gleichen Gerät eingesetzt werden. Was den Abstand zwischen Schlepper und Gerät anbetrifft, ist entscheidend, wie weit der
Fanghaken die Hinterkante des Reifens überragt. Mit 38 cm bzw. 37 cm
boten der Case IH und der JCB hier
am meisten Platz. Deutlich enger
ging es dagegen beim Deutz und
beim Massey-Ferguson zu. Geringer
als bei Tests in anderen PS-Klassen
waren diesmal die Unterschiede bei
den erforderlichen Zapfwellenlängen. Der hierfür entscheidende Abstand zwischen Zapfwellenstummel
und Fanghaken differierte nur zwischen 61 cm und 69 cm.
Da die Fronthydraulik bei Schleppern in der 250-PS-Klasse weit verbreitet ist, hatten wir die Schlepperhersteller gebeten, uns Schlepper
mit dieser Sonderausrüstung zur
Verfügung zu stellen. Beim John
Deere hat das leider nicht geklappt.
Die anderen Testkandidaten erreichten mit ihren Frontkrafthebern gute
bis hervorragende Hubkraftwerte.
Das Spitzenergebnis erzielte hier
der Valtra mit 7.500 kg.
Schwenkbare Vorderradkotflügel erleichtern den Zugang zum Motorblock.
tiefster und höchster Position der
Unterlenkerfanghaken an. Das ist
entscheidend dafür, wie hoch z. B.
ein Drehpflug ausgehoben werden
kann. Mit 92 cm erreichte hier der
Valtra den Bestwert. Die 60 cm des
Case IH sind dagegen sicherlich die
unterste Grenze dessen, was in dieser Klasse akzeptabel ist.
Der kleinste Hubweg ist ein Maß
für die Empfindlichkeit des Krafthe-
bers bei Lageregelung. Er gibt an,
um wie viel sich der Fanghaken in die
Höhe bewegt, wenn der entsprechende Bedienknopf geringstmöglich bedient wird.
Mit weniger als 1 cm wurde hier
bei allen Schleppern hervorragende
Werte gemessen, die sowohl eine feine Gerätetiefeneinstellung als auch
einen problemlosen Geräteanbau ermöglichen.
Tabelle 3:Technische Daten, Messwerte und Beurteilungen von Hydraulik und Kraftheber
Case IH
MX 255
max. Hubkraft Heck
max. Ölfördermenge
max. Öldruck
max. entnehmbare Ölmenge
Ölvorrat Getriebe/Hydraulik
daN = kg
l/min
bar
l
l
Bedienung Hydraulik
Heckbedienung
Bedienung Zusatzsteuergerät
Steckerkennzeichnung
Anschließen Schläuche
Halterung Oberlenker
Seitenstabilisierung Unterlenker
Vorgewendemanagement
Hubbereich
kleinster Hubweg
Abstand Fanghaken-Reifen
Abstand Zapfwelle-Fanghaken
max. Hubkraft Front
n.v. = imTestschlepper nicht vorhanden
9.130
142
200
90
172
2
2
2
1
2
2
3
n.v.
cm
cm
cm
cm
daN = kg
60
0,2
38
63
4.780
1
sehr gut
Deutz-Fahr
Agrotron 265
Fendt
Favorit 924 Vario
Technische Daten
9.800
10.500
117
120
200
200
50
50
80
65/85
Beurteilungen
2
2
2
2
2
1
2
1
2
2
2
3
3
2
2
1
Messungen
83
75
0,4
0,7
29
34
61
67
4.150
4.150
2
gut
3
mittel
JCB
Fastrac 8250
John Deere
7920
Massey Ferguson
8470
Valtra
S 280
10.000
180
210
135
75/180
9.000
120
200
45
106
10.500
150
200
65
65/100
10.000
147
200
100
80/130
2
2
1
1
2
2
4
n.v.
2
2
2
2
1
4
3
2
2
2
1
1
1
3
4
1
2
1
2
3
2
3
3
n.v.
75
0,5
37
68
4.050
72
0,3
36
68
–
75
0,4
30
66
6.000
92
0,6
36
69
7.500
4
verbesserungsbedürftig
5
stark
verbesserungsbedürftig
23. SEPTEMBER 2006
Große Unterschiede bei
Fahrwerk und Kabine
Das Fahrwerk und die Kabine sind
wichtige Faktoren beim Schlepperkauf, denn es geht hier nicht nur um
den Fahrkomfort, sondern auch um
so wichtige Dinge wie z. B. Gewichte, Achslasten, Wendekreise und
Sichtverhältnisse. Für das Fahrwerk
und die Kabine sind die wichtigsten
technischen Daten, Beurteilungen
und Messergebnisse in Tabelle 4 aufgelistet.
Der kompakteste Schlepper, wenn
man davon in dieser PS-Klasse überhaupt reden kann, war der Fendt mit
einer Höhe von 3,12 m und einer
Länge von 4,94 m. Dem Stand der
JCB gegenüber, der aufgrund seiner
anderen Bauart um mehr als 70 cm
länger war. Beim Radstand betrug
der Unterschied zwischen diesen bei-
A USBILDUNG UND B ERATUNG
den Testkandidaten aber nur noch 28
cm. Der JCB wies auch das höchste
Leergewicht auf. Beim zulässigen
Gesamtgewicht waren die Unterschiede dagegen gering. Ein kritischer Punkt bei Schleppern ist in vielen Fällen die zulässige Achslast.
Hier werden die erlaubten Belastungen beim Anbau von Front- bzw.
Heckgeräten meist eher überschritten als das zulässige Gesamtgewicht.
Vorn hatte der Valtra und hinten der
Case IH die belastbarsten Achsen.
In puncto Federungskomfort hatten der Deutz-Fahr, der Fendt, der
Massey-Ferguson und der Valtra relativ viel zu bieten. Sie waren sowohl
mit einer gefederten Vorderachse als
auch mit einer gefederten Kabine
ausgerüstet.
Der Case IH dagegen verfügte
über keine dieser Federungen und
beim JCB und John Deere war zwar
die Vorderachse nicht aber die Kabi-
ne gefedert. Dafür wies der JCB
aber durch seine gefederte Hinterachse (= vollgefedertes Fahrwerk)
einen hervorragenden Federungskomfort auf und der John Deere kann
auf Wunsch mit einem aktiv gefederten Sitz ausgerüstet werden. Die gefederte Vorderachse und der aktiv
gefederte Sitz sind auch beim neuen
Case-IH verfügbar.
Den Schwerpunkt unserer Arbeiten im Bereich von Fahrwerk und Kabine stellten die Beurteilungen dar.
Begonnen haben wir dabei mit dem
Einstieg, der uns beim Case, MasseyFerguson und Valtra gut gefiel. Beim
JCB waren die Trittstufen sehr steil
angeordnet und die Tür ist vorn aufgehängt, d. h., sie öffnet hinten. Das
erschwert den Einstieg ist aber aus
Sicherheitsgründen
für
diesen
schnelllaufenden Schlepper vorgeschrieben. Dafür ist beim JCB die
Kabine aber besonders geräumig ge-
LANDPOST
raten. Das wirkt sich positiv auf den
Weg zum Sitz aus. Weil hier so viel
Platz ist, muss die Lenkradverstellung nicht bei jedem Einstieg betätigt werden. Jedenfalls wiesen andere Schlepper wie der Case-IH und
der Massey-Ferguson bei der Lenkradverstellung deutlich bessere Lösungen auf.
Die normale Fußbremse war bei
allen Schleppern gut positioniert und
leicht zu betätigen. Die verschiedenen Beurteilungen ergaben sich hier
erst durch Unterschiede bei der Verriegelung der Lenkbremse. Beim
Massey-Ferguson war diese Verriegelung mit dem Fuß möglich, das ist
bequemer als die Verriegelung von
Hand. Beim 70 km/h schnellen JCB
wurde aus Sicherheitsgründen auf
die Ausstattung mit einer Einzelradbremse verzichtet. Dafür ist dieser
Schlepper aber mit vier Scheibenbremsen und ABS ausgestattet.
37
38
A USBILDUNG UND B ERATUNG
LANDPOST
23. SEPTEMBER 2006
oder nicht. Wir meinen, dass es Situationen gibt, wo eine offene Frontscheibe als angenehm empfunden
wird und wo geschlossene Frontscheiben auch bei guter Lüftung bzw.
Klimaanlage beschlagen. Da man eine aufstellbare Frontscheibe ja auch
schließen kann, haben wir sie positiv
bewertet. Während der Deutz serienmäßig mit einer gläsernen Dachluke
ausgerüstet war verfügte der Valtra
nicht einmal über eine zu öffnende
Heckscheibe. Bei diesem Schlepper
wurde auch die Kabeldurchführung
relativ schlecht beurteilt. Hier gab es
beim Massey-Ferguson deutlich bessere Lösungen.
Relativ gering waren die Unterschiede beim Scheibenwischer und
beim Sonnenschutz. Bei den Spiegeln ging es dagegen von einfachen
Lösungen bis hin zu elektrisch verstellbaren und beheizbaren Ausführungen. Unverständlich ist, dass es
Die Bedienung von Heizung, Lüftung und Klimaanlage war bei allen
Schleppern gut gelöst und auch das
Licht und die meisten Blinker ließen
sich gut schalten. Aber es gab hier
doch interessante Unterschiede im
Detail. Der John Deere zeigt in einem Display an, welcher Arbeitsscheinwerfer eingeschaltet ist und
man kann das Beleuchtungsprogramm sogar abspeichern. Andererseits ist der Blinker aber klein geraten und so ungünstig platziert, dass
man das Lenkrad zur Blinkerbetätigung loslassen muss. Über eine automatische
Blinkerabschaltung
(nach einigen Sekunden) verfügten
mehrere Testkandidaten. Nur beim
Deutz wird der Blinker in Abhängigkeit von der zurückgelegten Wegstrecke abgeschaltet.
Geteilter Meinung sind die Schlepperhersteller, ob die Frontscheibe Die Beurteilungen nahmen bei diesem Test einen breiten Raum ein. Sie wurden von
der Kabine aufklappbar sein sollte vier Testern gemeinsam durchgeführt.
Fotos: Dr. Hardwin Traulsen
Tabelle 4:Technische Daten, Beurteilungen und Messwerte zur Fahrwerk und Kabine
Case IH
MX 255
Höhe/Länge
Radstand
Leergewicht
zul. Gesamtgewicht
max. Achslast vorn
max. Achslast hinten
m
m
t
t
t
t
Einstieg
Weg zum Sitz
Lenkradverstellung
Bedienung Fußbremse
Bedienung Heizung/Lüfter/Klimaanl
Bedienung Licht/Blinker
Öffnen der Scheiben
Kabeldurchführung
Scheibenwischer
Sonnenschutz
Spiegel
Ablage-/Kühlfächer
Sicherung wechseln
Beifahrersitz
Zugmaul verstellen
Unterlegkeil
Werkzeugkasten
Wendekreis
Sicht vorn – unten/oben
Sicht hinten – unten
Höhe Kotflügelkante
n.v. = nicht vorhanden
3,18/5,97
3,01
9,15
14,00
6,05
14,3
2
2
1
3
2
2
3
2
3
2
1
4
4
3
3
n.v.
3
m
m
m
m
13,3
9,9/5,6
3,6
1,79
1
sehr gut
Deutz-Fahr
Agrotron 265
Fendt
Favorit 924 Vario
Technische Daten
3,27/5,36
3,12/4,94
3,09
2,84
8,90
8,80
14,00
14,00
6,50
5,40
10,00
8,50
Beurteilungen
3
3
3
3
3
2
3
3
2
2
2
2
2
2
3
3
2
2
2
3
3
3
2
3
2
3
3
4
2
2
2
2
3
2
Messungen
14,8
14,2
8,6/8,3
8,8/8,3
3,2
3,2
1,83
1,58
2
gut
3
mittel
JCB
Fastrac 8250
John Deere
7920
Massey Ferguson
8470
Valtra
S 280
3,22/5,65
3,12
10,65
14,00
6,20
9,30
3,27/5,45
2,86
7,95
13,20
5,50
10,0
3,20/5,24
3,08
9,05
14,00
6,40
8,10
3,13/5,10
3,08
8,80
14,00
8,00
10,00
4
1
4
2
2
2
3
2
2
2
2
3
4
1
2
4
3
3
2
2
2
2
3
3
2
2
2
2
4
3
2
2
2
2
2
2
1
2
2
2
3
2
2
2
1
1
2
3
3
2
2
2
2
2
2
2
2
n.v.
4
2
2
1
4
3
3
2
3
4
15,7
9,4/7,6
5,7
1,64
13,9
9,2/9,7
3,3
1,73
13,8
9,2/9,7
3,7
1,78
14,3
9,7/7,2
3,5
1,70
4
verbesserungsbedürftig
5
stark
verbesserungsbedürftig
23. SEPTEMBER 2006
bei einigen Schleppern völlig unzureichende Ablagemöglichkeiten gibt
und dass trotz Klimaanlage kein
Kühlfach vorhanden ist. Vorbildlich
war in diesem Punkt der MasseyFerguson. Der Sicherungswechsel
gestaltete sich beim Case und beim
JCB relativ umständlich. Im Hinblick
auf die Zugänglichkeit und die farbliche Kennzeichnung der Sicherungen gefielen uns die Lösungen von
Deutz-Fahr und Massey-Ferguson
wesentlich besser. Zum Deutz-Fahr
sei an dieser Stelle noch angemerkt,
dass er von allen Schleppern das
überzeugendste Farbkonzept zur
Kennzeichnung der verschiedensten
Bedienhebel in der Kabine aufwies.
Eine gute Benotung für den Beifahrersitz erhielt der JCB. Hier ist
genug Platz für Knie und Schulter
vorhanden, der Sitz ist gepolstert, er
braucht nicht umständlich ausgeklappt werden und eine Kindersicherung gibt es auch. Von so viel Komfort können die Beifahrer im Fendt
nur träumen. Bei den übrigen Beurteilungen fiel uns noch die schlechte
Zugänglichkeit des meist nur selten
genutzten Unterlegkeils beim JCB
und der mehr als bescheidene Werkzeugkasten des Valtra auf.
Gemessen wurde am Fahrwerk
und Kabine nur wenig. Unser Test der
Klimaanlagen war nicht auswertbar,
da eines der elektronischen Thermometer zwischenzeitlich defekt war.
Was blieb, sind u. a. Messungen zum
Wendekreis. Hier schnitt der JCB
aufgrund seiner etwas höheren Vor-
A USBILDUNG UND B ERATUNG
derreifen etwas schlechter ab. Für
die Standard-Schlepper gilt im Prinzip, dass der Wendekreis um so größer wird, je höher die Vorderreifen
sind und je kleiner die Spurweite ist.
Kein Wunder also, dass der mit sehr
großen Vorderreifen und relativ enger Spurweite ausgestattete Deutz
etwas mehr Platz zum Wenden benötigte.
Die beste Sicht nach vorn-unten
hatte man im Deutz und nach vornoben erwies sich der Valtra als sehr
übersichtlich. Nach hinten-unten
mussten wir beim JCB bauartbedingt
etwas schlechtere Sichtverhältnisse
feststellen.
Die zur Sicht aufgeführten Messwerte geben beim Blick über die Motorhaube (Sicht nach vorn-unten) an,
in welchem Abstand vom Schleppersitz aus erstmalig der Boden zu sehen
ist. Als letztes Kriterium haben wir
auch noch die Höhe der hinteren Kotflügelunterkante erfasst. Hier wurden
zwischen dem Fendt und dem Deutz
erhebliche Unterschiede gefunden. Je
weiter die Kotflügel heruntergezogen
sind, d. h. je geringer die Höhe der
Kotflügelkante, desto weniger werden Anhänger oder Arbeitsgeräte
durch hochgeschleuderten Schmutz
verunreinigt.
Unterschiedliche Preise
berücksichtigen
In unserem Schleppertest haben
wir durch zahlreiche Messungen
Fazit
Nachdem in den letzten Jahren
Schlepper zwischen 80 PS und
160 PS getestet wurden, stand in
diesem Jahr die 250-PS-Klasse
an. Auch in dieser PS-Klasse ist
das Angebot der verschiedenen
Hersteller groß und die Kaufentscheidung für den Landwirt
schwierig.
Um hier neutrale und objektive
Entscheidungshilfen zu geben, haben die Landtechniker der norddeutschen Landwirtschaftskammern diesen Schleppertest mit
sieben verschiedenen Schleppertypen durchgeführt. Der Test erstreckte sich auf Motor, Zapfwelle, Getriebe, Hydraulik, Fahrwerk
und Kabine. Zu diesen Bereichen
wurden nicht nur Messungen
durchgeführt, sondern auch Beurteilungen vorgenommen. Ergänzt
wurde das Ganze um technische
Daten, die wir den Unterlagen der
Hersteller entnommen haben. Ob-
wohl der Test relativ umfangreich
angelegt war, konnten dennoch
nicht alle Einzelaspekte erfasst
werden. Wer hier noch stärker
einsteigen will, kann z. B. auf
DLG-Prüfergebnisse zurückgreifen.
Alle getesteten Schlepper wiesen
Stärken und auch Schwächen auf.
Einen generellen Testsieger gibt
es deshalb und wegen der unterschiedlichen Preise nicht. Den
Testsieger kann man nur für den
Einzelfall ermitteln. Dazu muss
man unter Berücksichtigung der
einzelbetrieblichen Gegebenheiten und der persönlichen Gewichtung die Testergebnisse individuell
bewerten. Neben den im Test erfassten Kriterien sind bei einer
Kaufentscheidung aber auch noch
die Werkstatt, der Kaufpreis, der
Wiederverkaufswert und der Einsatzumfang in die Überlegungen
einzubeziehen.
und Beurteilungen die verschiedenen Fabrikate nach technischen
Kriterien miteinander verglichen.
Zu einer umfassenden Bewertung
gehören aber auch betriebswirtschaftliche Aspekte wie der Anschaffungspreis. Diesen zu ermitteln war nicht ganz einfach, weil
beim Kauf eines neuen häufig ein
gebrauchter Schlepper in Zahlung
gegeben wird. Außerdem gibt es
durchaus Preisunterschiede von Region zu Region und von Händler zu
Händler. Die dargestellten Preise
können deshalb nur einer groben
Orientierung dienen.
Aus den dargestellten Preisen
wird deutlich, dass in der Regel für
den Fendt und den JCB am meisten
zu zahlen ist. Zwischen diesen beiden Schleppern und den deutlich
billigeren Case und John Deere besteht eine Preisdifferenz von etwa
15.000 Euro. Der relativ niedrige
Preis des John Deere ist darauf zurückzuführen, dass dieser Schlepper eigentlich einer anderen Leistungsklasse angehört. Ob es sich
lohnt, 15.000 Euro mehr für einen
Fendt oder JCB auszugeben, kann
LANDPOST
nicht allgemein gültig beantwortet
werden. Hierbei spielen die Einsatzverhältnisse eine große Rolle.
Generell gilt, dass sich teure
Schlepper um so eher betriebswirtschaftlich rechnen, je mehr Betriebsstunden sie leisten.
Aber auch mögliche Finanzierungsfragen, die unterschiedlichen
Pflege- und Wartungskosten und
die Unterschiede im Wiederverkaufswert sind bei der Wahl des
Schleppers von Bedeutung.
Im Einzelfall gibt es sowohl für
den Kauf eines teuren als auch für
den Kauf eines preisgünstigeren
Schleppers eine Reihe von guten
Argumenten.
Dr. Hans-Heinrich Kowalewsky
Landwirtschaftskammer
Weser-Ems
Dipl.-Ing. agr. Malte Bombien
Dipl.-Ing. agr. Werner Holz
Dr. Hardwin Traulsen
Landwirtschaftskammer
Schleswig-Holstein
Tel.: 04331-8479-31
lut@lksh.de
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