Leben wie die Upper Class. In Irland kann man luxuriös in alten

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Leben wie die Upper Class. In Irland kann man luxuriös in alten
Luxus Schlosshotels
Imposant:
Dromoland Castle im
Westen Irlands, eines
der ­schönsten Fünfsternehotels Europas.
Bei
Lord
und
Lady
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Liebe zum Detail:
Vorbereitungs­arbeiten
eines Kellners zum
Diner in einem der
drei Speisesäle.
Leben wie die
­Upper Class. In
­Irland kann man
luxuriös in alten
Schlossmauern
logieren. Mit Golf,
High Tea und
­Falkenzucht. Zum
Beispiel im
­Dromoland Castle
von 1543.
Eva Gabriel-Jürgens Text
Anne Gabriel-Jürgens Fotos
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Luxus Schlosshotels
Traumhafte Aussicht:
Autorin Eva Gabriel-Jürgens in
der Queen Anne Suite mit Blick
auf See und Golfanlage.
Komfort und Sauberkeit gross
geschrieben: Reinigungskraft in
einer Lounge-Ecke bei der Réception.
L
eise klirren die Eiswürfel, als der Butler
das Whiskeyglas auf
das antike Tischchen
stellt und fast unbemerkt den Tee nachschenkt. Das Feuer
knistert im Kamin
und verbreitet wohlige Wärme. Diese
scheinen auch die adligen ehemaligen
Bewohner des Schlosses zu spüren –
­zufrieden schauen sie von riesigen Öl­
gemälden ­herunter.
In der Grafschaft Clare im Westen
­Irlands, nur 15 Fahrminuten vom Shannon Airport entfernt, liegt das im
16. Jahrhundert erbaute Dromoland
Castle, einst Stammhaus irischer Adelsfamilien. Erbaut wurde es im Jahr 1543
vom Clan der O’Briens, direkter Nachfahren des letzten Hochkönigs von
­Irland, Brian Boru. Seit 1962 beherbergt
das imposante ­
Gemäuer eines der
schönsten Fünfsternehotels in Europa.
Mit einem breiten irischen Lächeln
begrüsst Portier John O’Connor seine
Gäste und führt sie in die pompöse,
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Stets für Ausflüge ins nahe
Umland ­bereit: Pferdekutsche
vor Dromoland Castle.
aber gemütliche Eingangshalle. Inmitten von Ritterrüstungen und Kronleuchtern laden massige englische Polstermöbel zum Verweilen ein. Butler schultern
das Gepäck und geleiten die Gäste in
ihre ­Gemächer.
Es gibt zahlreiche Schlösser und Burgen in Irland, in denen man als Tourist
luxuriös logieren kann (siehe auch «Abgründige Schönheiten» auf Seite 91). Aber
nur selten trifft man auf so viel Liebe
zum Detail wie in Dromoland Castle.
Für Körper und Seele. Alle 99 Gästezimmer, Luxussuiten und Prunkgemächer
sind einzigartig. Doch das wohl märchenhafteste Zimmer im Haupthaus ist
die Queen Anne Suite mit Blick auf den
See und die Golfanlage. Die vier Meter
hohen Wände sind mit grün-blauen Seidentapeten mit weissem Buschrosenrankenmotiv verkleidet. Das Muster ziert
auch die Möbel und die Stoffe der zwei
knapp 80 Quadratmeter grossen, ineinander übergehenden Z
­ immer.
Irland hat schwere Zeiten hinter sich,
auch punkto Tourismus. Zwischen 2007
Inmitten von
Ritterrüstungen
laden massige
Polstermöbel zum
Verweilen ein.
und 2010 brach die Zahl der Gäste um ein
Viertel ein. Doch seit die Mehrwertsteuer
für Dienstleister im Tourismus von 13,9
auf 9 Prozent gesenkt worden ist, lohnt
sich die Reise auf die Grüne Insel wieder,
und die Branche erholt sich. Die Hotellerie hat auch einiges zu bieten: 32 Prozent
der Besucher geben an, wegen der Hotels
und ihrer Angebote nach ­Irland gekommen zu sein.
Wer sich sportlich betätigen möchte,
hat in Dromoland Castle einige Möglichkeiten. Neben Tennis auf den haus­
eigenen Plätzen wird vor allem Golf gross
geschrieben. Der Championship-Platz
des Dromoland Castle Golf Club mit •
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Luxus Schlosshotels
Das Thema
Begleitschutz: Zwei Hotelmitarbeiter
führen ­eine v
­ erirrte Ente zurück in den
Schlossgarten.
Wurzeln im Mittelalter: Eingangshalle von
Dromoland Castle mit Ritterrüstungen,
Kronleuchtern und antiken Möbeln.
• seinen
weitläufigen saftig grünen
Wiesen, sanften Hügeln und dichten
W äldern bietet eine 18-Loch-Meister­
schaftsanlage über insgesamt 6,3 Kilometer. Das Flüsschen Rine schlängelt
sich durch das Gelände und ist so in den
Parcours eingebunden, dass es die
Grenze von drei Spielbahnen des Platzes
bildet. Die Golfakademie verfügt über
eine Übungsanlage mit zehn vollständig
automatischen ­Abschlagplätzen, Putting
Greens und Bunkern.
Nach einem Tag im frischen irischen
Wetter locken der 17 Meter lange haus­
eigene Swimmingpool, ein Dampfbad
oder die Sauna mit Aussenwhirlpool des
Golf-Clubhauses. Beautypflege und Massagen bietet das Spa im unteren Geschoss
des Schlosses.
Zu Besuch bei Freunden. Ab drei Uhr
nachmittags wird traditionell der High
Tea im Drawing Room ­serviert. Die ursprünglich britische Tea Time wurde
durch den Einfluss der englischen Grossgrundbesitzer über die letzten Jahrhunderte auch auf der Grünen Insel fest etab90 BILANZ 03/2012
liert. Queen Anne (1665–1714) förderte
das Teetrinken und genehmigte sich selber zum Frühstück Tee statt des damals
üblichen Warmbiers. Der High Tea aus
schwarzem Tee mit Milch sowie salzigem
und süssem Gebäck ist ein ganz besonderes kulinarisches Erlebnis. Neben
­Scones, Clotted Cream und Erdbeermarmelade werden Kuchen und Sandwiches
sowie auf Wunsch Champagner und
Sherry gereicht.
Lady Ethel Inchiquin, eine der Letzten
der O’Briens, die hier bis zu ihrem Tod
lebte, blickt gelassen auf die Gäste. Ihr
Ölgemälde des Malers Herbert James
Draper hängt in der Nähe der Treppe, die
zu ihrem ehemaligen Schlafgemach
führt. Nach dem Tod der Grande Dame
im Jahre 1940 übernahm ihr ältester
Sohn, Sir Donough O’Brien, der 16. Baron
of Inchiquin, das Schloss und öffnete als
Erster dessen Tore für zahlende Gäste.
Ein grosser Ballsaal, der bis zu 300
Gäste fasst, eignet sich ideal für Bankette,
Gala­
d iners und stilvolle Hochzeiten.
­Sowohl das Personal als auch die anderen Gäste grüssen freundlich und ver-
Der Golfplatz mit
saftigen Wiesen und
dichten Wäldern
erstreckt sich über
6,3 Kilometer.
mitteln das familiäre Gefühl, für ein langes ­
Wochenende in guter Gesellschaft
bei den Hausherren eingeladen zu sein.
Dabei kann es schon mal vorkommen,
dass man auf eine verirrte Ente aus dem
Schlossgarten trifft, die unbeeindruckt
vorbeiwatschelt.
Zum Diner darf es etwas feiner werden. Frisch frisiert schreitet der Besucher
die knarrenden Holzstufen der breiten
Treppe hinunter in eines von drei haus­
eigenen Restaurants. Empfehlenswert ist
das «Earl of Thomond». Es gilt als eines
der besten Restaurants Irlands und ist
vielfach ausgezeichnet, seit 1995 auch
mit einem «Michelin»-Stern.
Verkehrsmittel für Ausflüge auf
dem r­ iesigen Gelände: Golfcaddies, die den
Gästen jederzeit zur Verfügung stehen.
Preisgekröntes Restaurant: Dessert im
«Earl of Thomond», das mit einem
«Michelin»-Stern ausgezeichnet wurde.
Ein Besuch der Dromoland School of
Falconry, die seltene Jagdvögel, darunter
Falken, Adler und Eulen, beherbergt, ist
Pflicht. Dave Atkinson und Jim Hennigar
erklären den Gästen das Verhalten der
Raubvögel. Mit einem Lederhandschuh
geschützt, darf der Besucher die Könige
der Lüfte auf Wunsch auch selbst bei
einem Spaziergang fliegen ­lassen. Beim
Tontaubenund
Bogen­schies­sen
schliesslich können die eigenen Jagd­
fähigkeiten unter Beweis gestellt werden.
Um die nahe gelegenen Ländereien zu
inspizieren, bietet sich ein Ausritt oder
eine Kutschenfahrt an. Und mit dem Auto
fährt man zu Sehenswürdigkeiten, wie
etwa den schwindelerregenden, über 200
Meter hohen Cliffs of Moher oder den berühmten Klosterruinen von Ennis Friary.
Ins Schloss kehrt man am Abend
­garantiert gerne zurück.
•
Abgründige Schönheiten
Wo Sie königlich hinter Schlossmauern nächtigen.
Ashford Castle.
Das berühmteste
Schlosshotel Irlands,
ursprünglich eine
­anglonormannische
Burg. Im Fünfsternehaus logieren seit
1939 auch Stars, wie
John Travolta, Rod
Stewart und Brad
Pitt. Pierce Brosnan
heiratete hier.
www.ashford.ie. Zimmer ab 90 Euro pro
Person.
Ballynahinch
Castle. Im Viersternehotel aus dem
18. Jahrhundert,
ausgestattet mit Solarzellen und Biogasboilern, wird
nachhaltiger Tourismus betrieben. Gäste
können einen Baum
kaufen und pflanzen. www.ballynahinch-castle.com,
Zimmer ab 110 Euro
pro Person.
Clontarf Castle. In
einem Schloss wohnen und die Vorzüge
einer Grossstadt geniessen: Das Clontarf Castle liegt nur
knapp zehn Taximinuten von Dublins
Zentrum. 1172 erbaut, war es einst
Teil einer Verteidigungsanlage.
www.clontarfcastle.
ie. Zimmer ab 90
Euro pro Person.
Dromoland Castle & Country Estate
Newmarket-on-Fergus, County Clare, Irland.
Einfache Zimmer ab 120 Franken pro Person
im Doppelzimmer, Suiten ab 300 Franken
pro Person im Doppelzimmer.
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