Demonstrationsprojekt Champagner-Bratbirne
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Demonstrationsprojekt Champagner-Bratbirne
LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Demonstrationsprojekt Champagner-Bratbirne Präsentiert von Katrin Läpple, Manufaktur Jörg Geiger GmbH LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Inhalt • Life+ Projekt • Inwertsetzung von Kulturlandschaft • Alte Obstsorten • Bewirtschaftung und Habitatoptimierung • Baumformen und Anbausystem • Manufaktur Jörg Geiger GmbH • Zusammenfassung „Demonstrationsprojekt Champagnerbratbirne“ LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Life + Projekt • „Vogelschutz in Streuobstwiesen des Mittleren Albvorlandes und des Mittleren Remstales“ • Projektgebiet LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Finanzierung Projektbeteiligte RP Stuttgart Gesamteigenanteil 1.591.105 € 6 Projektpartner 356.562 € 34 Kofinanzierer 643.965 € Gesamteigenanteil der Projektbeteiligten 2.591.632 € Beitrag der EUKommission 2.591.632 € LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Projektpartner • Stiftung Naturschutzfonds bei Ministerium für Ernährung und ländlichen Raum Baden-Württemberg • Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft Baden- Württemberg e.V. (LOGL) • Gemeinde Dettingen/Teck • Marketing- und Absatzförderungsgesellschaft für Agrar- und Forstprodukte aus Baden-Württemberg mbH (MBW) • Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee • Manufaktur Jörg Geiger GmbH Projektkofinanzierer • 34 Gemeinden innerhalb des Projektgebietes LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Finanzierung Projektbeteiligte RP Stuttgart Gesamteigenanteil 1.591.105 € 6 Projektpartner 356.562 € 34 Kofinanzierer 643.965 € Gesamteigenanteil der Projektbeteiligten 2.591.632 € Beitrag der EUKommission 2.591.632 € LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Wesentliche Maßnahmen innerhalb des Projektes • Sicherung und Revitalisierung der verbliebenen Baumbestände • Optimierung der Pflege/ Nutzung von Habitatflächen • Schaffung von Alternativlebensräumen und neuen Habitaten • Stärkung naturschutzfachlicher Pflegegrundsätze in der Bewirtschaftung der Streuobstbestände • Positive Kommunikation von Natura 2000 LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Hauptziel des Projektes Habitatverbesserung für die Zielarten der Vogelschutzrichtlinie: - Halsbandschnäpper - Wendehals - Rotkopfwürger - Grauspecht - Neuntöter LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Eine Untermaßnahme des Life+ Projektes stellt nun das „Demonstrationsprojekt Champagner Bratbirne“ der Manufaktur Jörg Geiger dar. LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Inwertsetzung von Kulturlandschaft • Die Manufaktur Jörg Geiger GmbH sieht sich dem Erhalt der Streuobstwiesen verpflichtet • Aus diesem Grund: Beteiligung am Life+ Projekt • Das daraus entstandene Demonstrationsprojekt „Champagner Bratbirne“ ist ein Modellprojekt, bei dem es um die Neuanpflanzung alter Mostbirnensorten geht • Langfristiges Ziel: Schaffung neuer Habitate für die gefährdeten Vogelarten über einen wirtschaftlich zukunftsfähigen Streuobstanbau LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen • Anreiz für die Anpflanzung und Pflege bestehender und neu gepflanzter Mostbirnenbäume ist ein guter Auszahlungspreis • Auszahlungspreis der Manufaktur für 100 kg Champagner Bratbirnen liegt bei ca. 45 - 49 € • Üblicher Marktpreis für 100 kg Birnen 4,50 –12 € LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Alte Obstsorten • Alte Obstsorten haben eine hohe Wertigkeit • Hohe Gerbstoffgehalte bei Birnen sowie hohe Fruchtsäuregehalte bei Äpfeln sind aus gesundheitlicher Sicht von großer Bedeutung • Besonders für die Verarbeitung haben alte Obstsorten hervorragende Eigenschaften Aroma, Geschmack, Säuren, Zuckergehalte • Jedoch spielen alte Obstsorten im erwerbsmäßigen Anbau heute keine Rolle mehr LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen • Durch das Demonstrationsprojekt „Champagner Bratbirne“ wird diesen alten Sorten und ihren besonderen Verwertungseigenschaften wieder Rechnung getragen • Gesicherte Abnahme durch die Manufaktur: - Anbau dieser Sorten wieder lukrativer LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Bewirtschaftung und Habitatoptimierung • Ziel ist es, eine Form der Bewirtschaftung von Streuobstwiesen zu schaffen, die für die Landwirte wieder interessant ist • Eine Wiesennutzung durch Heuen und Öhmden wird kaum noch praktiziert • Auch sind viele Streuobstwiesen mit Nährstoffen unterversorgt, was zu bestimmten Krankheitsbildern an den Bäumen führt • Im Demonstrationsprojekt „Champagner Bratbirne“ wurden daher auf den Maßnahmenflächen Bodenuntersuchungen durchgeführt LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen • Düngung erfolgt im Baumbereich mit Hornspänen und Malzkeimen in Ergänzung mit Branntkalk • Vorrangig wird biologischer Pflanzenschutz durchgeführt LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen • Innerhalb der Baumzeile wird mit mechanischer Bodenbearbeitung nach dem "Sandwich System" der Boden offengehalten • Der Wasserhaushalt wird durch das mehrmalige Hacken deutlich verbessert • Dadurch besseres Pflanzenwachstum • Bei Neuanpflanzungen wird die Wiese 2-3 mal geschnitten • Davon wird der erste Schnitt nach dem Anwelken auf den Baumstreifen verteilt und eingearbeitet Anreicherung von Phosphor und Kalium auf dem Baumstreifen LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen • Auf älteren Beständen findet eine kurzfristige Beweidung mit Schafen statt LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Die Bedingungen für die Zielvogelarten und alle anderen Vögel sollen auf den Maßnahmenflächen optimiert werden, durch - Ansitzwarten für Jagdvögel - spezielle Nisthilfen - Anlegen von Reisighaufen - belassen von Totholzmaterial bzw. Schnittmaterial auf den Flächen - Revitalisierung von bestehenden Habitatbäumen Reisighaufen - Anpflanzung von Saum- und Randstrukturen z.B. Hecken LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Aufhängen von Nisthöhlen Rückschnitt bestehender Habitatbäume Nistkastensäuberungsaktion LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Beispiel: jährliche Nistkastenbonitur zur Kontrolle des Vogelbestandes am 12.2.2011 Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus Halsbandschnäpper Ficedula albicollis Tannenmeise Parus ater Kohlmeise Parus major Blaumeise Parus caeruleus Meise spec. Kleiber Sitta europaea Feldsperling Passer montanus Artzugehörigkeit ? 3 davon 2** angefangene Nester; 5x Gewann Gairen; 2x Wespenlauch (**); 1x unterhalb 8 Weinhalde; 1 vermutlich Tannenmeise 12 4 14 1 7 davon 1 Nest in einer Steinkauzröhre, Benzenreute 3 Fledermaus spec. Langschwanzmäuse Apodemus spec. 2 "Nachmieter" 9 "Nachmieter" Hornisse Vespa crabro 2 LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Baumformen • Im Erwerbsobstbau findet Birnenanbau auf schwachwachsenden Unterlagen statt • dadurch erhält man gute Ertragsleistungen, große Fruchtgrößen und minimale Wuchsleistungen des Baumes (2-3m Höhe) LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen • Für den Anbau von Birnen die für die Verarbeitung bestimmt sind, sind andere Qualitätskriterien von Bedeutung: - Aroma - Geschmack - Gerbstoffgehalte - Säuren - Zuckergehalte • Diese Qualitätskriterien werden nur durch starkwachsende Unterlagen erreicht LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Neupflanzung von starkwachsenden Birnensorten eingebettet in einen bestehenden Streuobstbestand LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen • Durch starkwachsende Unterlagen haben die Bäume • • • • weniger und kleinere Früchte bei größerer Blattmasse Versorgung des Baumes und der Früchte über Wurzeln in einer Tiefe von bis zu 10 m Höhe von Bäumen auf starkwachsenden Unterlagen: 6-12 m Aufgrund der Größe und der Dauerhaftigkeit dieser Bäume spricht man von landschaftsprägenden Bäumen Diese Baumform tritt erst nach ca. 15- 20 Jahren in die Hauptertragsphase LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Baum auf starkwachsender Unterlage, sicherlich 30-40 Jahre alt, eingebettet in unsere Neupflanzungen - Revitalisierung von Habitatbäumen LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Anbausystem • Alte Mostbirnensorten werden in den Baumschulen auf die starkwachsenden, resistenten (gegen Birnenverfall) Unterlagen aufgepflanzt • Rund 30 verschiedene Weinbirnensorten wurden so bislang in Mischbeständen gepflanzt • In jeder Reihe werden zwei Sorten im Wechsel angepflanzt, von welchen im Laufe der Zeit die schlechtere Sorte gerodet wird Bleiber-Weicher-Prinzip LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen In diesen Baumreihen wird im Laufe der Zeit jeder zweite Baum gerodet, sodass für die restlichen Bäume genügend Platz vorhanden ist LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Die Manufaktur Jörg Geiger GmbH • Alle Früchte der eigenen Streuobstwiesen und der Streuobstlieferanten werden in der Manufaktur verarbeitet • Mittlerweile ca. 200 Streuobstlieferanten aus der Region - diese erhalten ihre Streuobstwiesen • Produkte mittlerweile deutschlandweit bekannt • Manufaktur hat heute ca. 30 Mitarbeiter LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Aus den aromatischen Früchten werden wohlschmeckende Erzeugnisse gekeltert. • sortenreine Schaumweine in traditioneller Flaschengärung • Alkoholfreie „PriSecco´s“ • Qualitätsobstweine • Secco´s • Apfelweincocktails • und feine Destillate in der eigenen Manufaktur erzeugt. LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Zusammenfassung • Neupflanzung von starkwachsenden, resistenten Weinbirnensorten. Ca. 12 ha realisiert • Erhalt alter Streuobstbäume auf den Maßnahmenflächen. Revitalisierungsschnitt wird durchgeführt • Anlegen besonderer Habitatrequisiten wie Nisthilfen Reisighausen, Sitzstangen • Beweidung der Grünflächen mit Schafen oder mechanische Weidepflege je nach Anspruch LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen • Einbeziehung alter Streuobstbäume mit natürlichen Nisthöhlen für Höhlenbrüter • Belassen von Kleinstrukturen und Pflege neugepflanzter Hecken • Zusätzliche Maßnahmen zur Bodenbearbeitung nur in der Pflanzreihe - mechanisch mit Sandwich-Egge - Kompostabdeckung und Mahd erst ab Ende Juni LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen • Nistkastensäuberungsaktionen werden durchgeführt LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen • Öffentlichkeitsarbeit ist sehr wichtig • Führungen über die Life+ Maßnahmenflächen pro Jahr ca. 30 Stück LIFE+ “Vogelschutz im Albvorland” Biologische Vielfalt als Zukunftsaufgabe Vortrag am 8. Mai in Villingen- Schwenningen Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!