Emsdetten - LANUV

Transcription

Emsdetten - LANUV
Ortmeyer
NaTourZeit
78
L5
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Anreise
83
K6
NaTourZeit
Hesselmann
Über die A 1 bis zur Abfahrt Greven, dann auf der
B 481 Richtung Emsdetten. In Emsdetten der Beschilderung nach Neuenkirchen folgen (L 583). Nach
Verlassen des Ortes Emsdetten liegt der Parkplatz
nach ca. 2 km auf der linken Seite. Hier befindet sich
auch eine Bushaltestelle.
1
Clemenshafen
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Naturschutzgebiet
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Nadelwald
Laubwald
Siedlung
Gewässer
Straßen
Venn
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vorgeschlagene Wanderwege
regionale/überregionale Wanderund Radwanderwege
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NSG - Grenze
Emsdetten
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Max-ClemensKanal
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vorgeschlagener Radrundweg
100-Schlösser-Route
Ems-Heide-Weide-Tour
Gastronomie
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Uhlenbrock
B 61
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800
1200 Meter
Impressum
Herausgeber:
Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten
Nordrhein-Westfalen
Internet: www.loebf.nrw.de
Text: M. Jaletzke
Titelbild: Krickente, M. Woike
Satz und Druck: LÖBF Dez. 24 04-162 1.5
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NaTourZeit
Karlheim
Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier aus 100 % chlorfrei
gebleichtem Zellstoff, erzeugt aus Rest- und Durchforstungsholz
der heimischen Waldpflege
N W.
Landesanstalt für Ökologie,
Bodenordnung und Forsten
Nordrhein-Westfalen (LÖBF)
NaTourZeit
Emsdettener Venn
Westlich von Emsdetten lädt eines der letzten westfälischen Hochmoore zu spannenden Naturbeobachtungen
ein. Nur ein Bruchteil der ursprünglichen Moore ist heute
noch vorhanden, und auch im Emsdettener Venn sind
deutliche Spuren früherer Nutzungen wie Torfstiche und
Entwässerungsgräben zu erkennen. In diesem seit 1941
unter Naturschutz stehenden Gebiet ist dennoch eine
einzigartige Landschaft mit vielen seltenen, moortypischen Tieren und Pflanzen erhalten geblieben. Im Zentrum liegt das Moor mit wassergefüllten Torfstichen und
kleinen Birken-Moorwäldern. Ringförmig umgeben wird
dieses Kerngebiet von feuchten Wiesen und Weiden, die
mit kleinen Gewässern, Kopfbäumen und Schilfstreifen
ebenfalls einen Lebensraum für viele seltene Pflanzenund Tierarten darstellen.
Pflanzen und Tiere
Am Anfang der Entwicklung der Hochmoore stehen die
Torfmoose, die wie ein Schwamm große Mengen von
Wasser speichern können. Das tote Material dieser
besonderen Moose bildet die Torfschicht, durch die das
Moor allmählich empor wächst. Weil schließlich nur
noch durch Regenwasser und Wind das Hochmoor mit
Nährstoffen versorgen können, entsteht ein ausgesprochen nährstoffarmer Lebensraum.
Auf besonders raffinierte Weise hat sich der hübsche
Sonnentau an die kargen Bedingungen im Moor angepasst: er bessert seine Speisekarte mit kleinen Insekten
auf, die sich in den klebrigen Tröpfchen auf seinen Blättern verfangen. Weitere typische Moorpflanzen im Emsdettener Venn sind das Schmalblättrige und das Scheiden-Wollgras, die besonders im Frühsommer mit ihren
weißen, langhaarigen Fruchtständen auf sich aufmerksam machen. Auch verschiedene Heidekrautgewächse
sind hier beheimatet. Eher unscheinbar wachsen die
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seltene Rosmarinheide und die Moosbeere auf den
Torfmoospolstern, häufiger ist auf den feuchten Flächen
die Glockenheide anzutreffen. Weit verbreitet auf den
moorigen Böden ist das Pfeifengras. Seine dünnen,
knotenlosen Halme wurden früher zum Reinigen der
langen Tabakpfeifen verwendet. An den trockeneren
Stellen findet man Heidelbeere, Rausch- und Preiselbeere und die Besenheide. Eine besondere botanische
Kostbarkeit ist das gelbblühende Sumpf-Johanniskraut.
Besonders im Frühjahr lassen sich so seltene Vogelarten
beobachten wie die Bekassine, die leuchtend gelbe
Schafstelze und der unscheinbar gefärbte Wiesenpieper.
Im umliegenden feuchten Grünland brüten jetzt Uferschnepfe, Großer Brachvogel und Kiebitz, die mit ihren
Balzflügen und -rufen auf sich aufmerksam machen. Bis
in den Frühsommer hinein sind sie bei der Nahrungs
suche an den kleinen, flachen Gewässern zu entdecken.
Im Emsdettener Venn brütet die Krickente mit mehreren
Paaren. Auch Zwergtaucher, Knäck- und Löffelente sind
Brutvögel im Moor. Im Sommer kann man den Baumfalken beobachten, wenn er im wendigen Flug Libellen
erbeutet. Das Schwarzkehlchen ist am besten auf seinen
Ansitzwarten, einzeln stehenden Büschen, kleinen Bäumen oder auch Zaunpfählen zu entdecken.
Über den Moorgewässern schwirren im Hochsommer
verschiedene Libellenarten wie zum Beispiel die rote
Heidelibelle. Mit ein wenig Glück bekommt man auch
seltene Arten wie die Torf-Mosaikjungfer oder die Große
Moosjungfer zu Gesicht.
Rosa-Tönen. In der goldenen Oktobersonne schließlich
strahlt die Landschaft wiederum einen ganz eigenen
Reiz aus. Die Gräser, das Laub der Sträucher und
Birken färben sich jetzt gelb bis rötlich und bilden einen
romantischen Kontrast zu den dunklen Moorgewässern
und den weißen Birkenstämmen.
0 25 72 / 9 30 70, vvemsdetten@deltacity.net). Auch mit
der Biologischen Station des Kreises Steinfurt lassen
sich Exkursionstermine vereinbaren (Telefon 0 54 82 /
9 29 10, biologische.station.steinfurt@t-online.de).
Selbst an düsteren Tagen lohnt sich ein Besuch im
Venn: wenn im Spätherbst die Nebelschwaden tief über
dem Moor hängen und in den vielen Spinnweben die
Tautropfen geheimnisvoll glitzern, lässt sich die Herkunft der Spukgeschichten und sagenumwobenen
Gestalten erahnen, die mit dem Emsdettener Venn
verknüpft sind. Das Vennmütterchen spinnt Netze
zwischen den Moorpflanzen, um Kinder zu fangen: „Dat
Viennmörken halt di” - damit wurde Emsdettener Kindern
gedroht, die abends nicht ins Bett wollten.
Für eine kleinere, abwechslungsreiche Fahrradtour bietet
sich eine Umrundung des Emsdettener Venns und der
südlich gelegenen Wiesen am Max-Clemens-Kanal an.
Auch im Winter lassen sich interessante Beobachtungen machen. Krickenten überwintern regelmäßig in
größerer Zahl im Venn. Wenn die Moorgewässer nicht
zugefroren sind, bestehen gute Chancen, die kleinen
Enten mit dem hübschen bunten Kopf anzutreffen.
Des öfteren gleiten jetzt in geringer Höhe jagende Kornweihen über das Moor. Etwas mehr Glück ist nötig, um
Kraniche zu entdecken, die hier gelegentlich eine Rast
auf ihren weiten Flügen einlegen.
Erlebnismöglichkeiten
Wandern
Das sollten Sie auf keinen Fall verpassen
Die einzigartige Moorlandschaft bietet zu verschiedenen Jahres- und Tageszeiten immer neue Eindrücke
und Stimmungen. Sehr reizvoll ist ein Besuch im Mai,
wenn die Fruchtstände der Wollgräser wie ein Schleier
von weißen Wattebäuschen das Moor überziehen.
Ab August blühen Besen- und Glockenheide in zarten
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Im Gebiet ist ein Lehr- und Erlebnispfad mit zwei verschiedenen, ganzjährig begehbaren Wanderrouten eingerichtet. Beide führen zum Aussichtsturm am nordöstlichen Ende des Moores, von dem man einen schönen
Blick über das Moor genießen kann (Vogelfreunde sollten
das Fernglas nicht vergessen!). Neben Schautafeln gibt
es eine Begleitbroschüre und regelmäßig Führungen
durch das Venn (Verkehrsverein Emsdetten Telefon
Radfahren
Interessantes in der Umgebung
Wiesen am Max-Clemens-Kanal
Unmittelbar südlich des Emsdettener Venns liegt das
Naturschutzgebiet „Wiesen am Max-Clemens-Kanal”.
Vor allem im März/April zur Balz von Wiesenvögeln wie
Uferschnepfe, Großem Brachvogel und Kiebitz lohnt
sich ein Besuch. Der Max-Clemens-Kanal ist heute nur
noch ein mehr oder weniger breiter Graben. Zwischen
1731 und 1840 war er jedoch eine leistungsfähige Wasserstraße für den Warentransport, wenn auch das
eigentliche Ziel, Münster mit der Nordsee zu verbinden,
nie erreicht wurde.
Wannenmachermuseum in Emsdetten
Emsdetten ist einer der wenigen Orte in Nordwestdeutschland, in denen über Jahrhunderte das Wannenmacherhandwerk ausgeübt wurde. Die Emsdettener
Wannenmacher stellten flache, aus Weiden geflochtene Körbe her, mit denen das gedroschene Getreide
gereinigt wurde.
Öffnungszeiten des Wannenmuseums und nähere
Informationen unter Telefon 0 25 72 / 94 13 16.
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