Vortrag Keck DRV Westfalen

Transcription

Vortrag Keck DRV Westfalen
Kooperationen,
rechtliche und organisatorische
Erfahrungen und Probleme
Personalrätekonferenz der Reha-Kliniken
der Deutschen Rentenversicherung
vom 27. – 29.10.2010 in Bad Kissingen
Erster Direktor Thomas Keck
28.10.2010
28.10.2010
1
Gliederung
Grundlagen für Kooperationen
Kooperationen
Wo stehen wir heute
Vorteile der Kooperationen
Erfahrungen und offene Fragen
Zukünftige Handlungsfelder
28.10.2010
2
Rechtliche Grundlage
§ 138 Abs.1 Nr. 8 SGB VI
Die Deutsche Rentenversicherung Bund nimmt die
Grundsatz und Querschnittsaufgaben der Deutschen
Rentenversicherung wahr.
Dazu gehören:
Koordinierung der Planung von Rehabilitationsmaßnahmen, insbesondere die Bettenbedarfs- und
Belegungsplanung
28.10.2010
3
Koordination in der Rehabilitation – 8 Grundsätze
(1) Wirtschaftliche Führung und Benchmarking der eigenen
Kliniken
(2) Schaffung von 5 Regionalverbünden zur Konkretisierung
und verbindlichen Umsetzung der Planung und Belegung
(3) Grundsätzlich keine Neu- oder Erweiterungsinvestitionen
(4) Gegenseitige Belegung eigener Einrichtungen
(5) Verbindliche Belegungsübereinkommen und/oder
Steuerungsmechanismen
(6) Anpassung der trägereigenen Kapazitäten an den
indikationsspezifischen Bedarf
(7) Bildung von Reha-Zentren
(8) Controlling bzw. Benchmarking der Belegungssteuerung
28.10.2010
4
Kooperationen an Mehrfachstandorten
Mehrfachstandort
1
Zuständiger Rentenversicherungsträger
Reha-Klinik
Münsterland
DRV Westfalen
Bad Rothenfelde
Kooperation
2001
Teutoburger-Wald-Klinik DRV Braunschweig-Hannover
Salzetalklinik
2
DRV Westfalen
Bad Salzuflen
Lipperland/ Am Lietholz DRV Bund
3
4
5
6
7
8
RZ Am Sprudelhof
DRV Hessen
Taunus und Wetterau
DRV Bund
Kurhessen
DRV Hessen
Werra
DRV Bund
Niederrhein
DRV Rheinland
Bad Neuenahr
DRV Knappschaft-Bahn-See
Am Park
DRV Hessen
Montanus
DRV Oldenburg-Bremen
Frankenwarte
DRV Nordbayern
Franken und Auental
DRV Bund
Rheumaklinik
DRV Nordbayern
Wendelstein
DRV Bund
Bad Nauheim
Bad Sooden-Allendorf
Bad Neuenahr-Ahrweiler
01.03.2008
01.03.2008
01.12.2007
01.12.2006
Bad Schwalbach
Bad Steben
Bad Aibling
28.10.2010
2000/
Erneuerung
01.07.2007
5
01.10.2007
01.10.2007
Kooperationen an Mehrfachstandorten
Mehrfachstandort
9
10
11
Zuständiger Rentenversicherungsträger
Reha-Klinik
Sinntal
DRV Nordbayern
Hartwald
DRV Bund
Ob der Tauber
DRV Baden-Württemberg
Taubertal
DRV Bund
Paul-Ehrlich-Klinik
DRV Knappschaft-Bahn-See
Wingertsberg
DRV Bund
Kooperation
01.10.2006
Bad Brückenau
Bad Mergentheim
Bad Homburg v.d.H.
01.03.2006
01.10.2007
Friedrichshöhe
12
13
14
15
16
DRV Braunschweig-Hannover
Bad Pyrmont
Bad Driburg
Borkum
Bad Kissingen
Brunswiek
Weser
DRV Bund
Rosenberg
DRV Westfalen
Berlin
DRV Bund
Bad Driburg
DRV Knappschaft-Bahn-See
Nordseeklinik
DRV Rheinland
Borkum Riff
DRV Bund
Knappschaftsklinik
DRV Knappschaft-Bahn-See
Am Kurpark
DRV Baden-Württemberg
Rudolf Wissell
DRV Berlin-Brandenburg
Marbachtal
DRV Oldenburg-Bremen
Franken
DRV Nordbayern
Rhön und Saale
DRV Bund
Hochstaufen
DRV Bund
Bad Reichenhall
DRV Bayern-Süd
Bayerisch Gmain
Die Klinik Rudolf Wissell wurde Ende 2008 verkauft
28.10.2010
6
01.06.2006
01.07.2007
1991/
Erneuerung
01.10.2006
01.10.2007
01.05.2007
Kooperationen
Handlungsfelder der Kooperationen
medizinischer Bereich
Verwaltungs- und Wirtschaftsbereich
bereichsübergreifende Aufgaben
28.10.2010
7
Kooperationsfelder – medizinischer Bereich
ƒ Nutzung einer Röntgenanlage (Konzentration; In/Outsourcing)
ƒ Arzneimittelversorgung
ƒ Labor (Konzentration; In-/Outsourcing)
ƒ Pflegedienstleitung
ƒ Organisation von Hintergrunddiensten
ƒ Fort- und Weiterbildungen
ƒ Nutzung medizinisch-apparativer Technik
ƒ Gruppentherapien
ƒ Nutzung von Therapieeinrichtungen
ƒ konsiliarische Unterstützung
28.10.2010
8
Kooperationsfelder – Verwaltungs- und Wirtschaftsbereich
ƒ Klinikverwaltung
ƒ Stellenausschreibung
ƒ Nutzung der Fahrdienste
ƒ Synchronisierung von Wartungsverträgen
ƒ Gebäude- und Glasreinigung
ƒ gemeinsame Essensversorgung
ƒ Abstimmung baulicher Maßnahmen
ƒ Technischer Dienst
28.10.2010
9
Kooperationsfelder – Verwaltungs- und Wirtschaftsbereich
ƒ Einkaufsverbundes
ƒ Zusammenschluss der Telekomanlagen
ƒ Einsatz gleicher EDV-Programme
ƒ gemeinsame Patientenaufnahme
ƒ Gemeinsame Gartenpflege/Winterdienst
ƒ Energieversorgungsverträge
ƒ Wäscheversorgung
28.10.2010
10
Kooperationsfelder – bereichsübergreifende Aufgaben
ƒ Leitbild
ƒ Internen Qualitätsmanagement
ƒ Patientenveranstaltungen
ƒ Einheitliche Öffentlichkeitsarbeit
ƒ Gemeinsame Klinikbeauftragte
ƒ Schreibdienst
ƒ Schwimmbad- und Sporthallennutzung
ƒ Betriebsärztlichen Dienst
ƒ Gegenseitige Personalunterstützung
28.10.2010
11
Kooperationen
bisherige Synergieeffekte
• im Jahre 2008 = ca. 2,3 Mio. €
• im Jahre 2009 = ca. 3,5 Mio. €
• Steigerung von 1,2 Mio. € (55 %)
28.10.2010
12
Kooperationen
Aufteilung der Synergieeffekte 2009
- Personalkosten = einmalig ca. 250 T. € und
dauerhaft ca. 1,9 Mio. €
- Sachkosten = einmalig ca. 350 T. € und
dauerhaft ca. 1,0 Mio. €
28.10.2010
13
Wo stehen wir heute – BRH
Jahresbericht des Bundesrechnungshof 2009
(Zitat):
„Die Deutsche Rentenversicherung Bund betreibt 22
eigene Rehabiliationszentren.
Die Hälfte dieser Zentren erwirtschaftet seit Jahren
Millionenverluste, obwohl ihnen vergleichsweise hohe
Pflegesätze vergütet und Rehabilitanden vorrangig
zugewiesen wurden.“
28.10.2010
14
Wo stehen wir heute – BRH
„Das Bundesministerium sollte die DRV Bund mit Blick
darauf, dass am Rehabilitationsmarkt ausreichende
Kapazitäten vorhanden sind, veranlassen, für die seit
Jahren mit Verlust arbeitenden Reha-Zentren Konzepte
zu entwickeln. Diese müssen Aussagen darüber treffen,
wie und bis wann die Kosten zu senken sind, um die
Pflegesätze an die der Vertragskliniken heranzuführen
und die Reha-Zentren verlustfrei zu führen. Die Aussagen
sind mit Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen zu unterlegen.
Falls die Ziele nicht erreichbar sein sollten, müssen
Optionen aufgezeigt werden, welche Konsequenzen für
die mit Verlust arbeitenden Zentren zu ziehen sind.“
28.10.2010
15
Wo stehen wir heute – Rechnungsprüfungsausschuss
Rechnungsprüfungsausschuss des Bundestages:
Auftrag an das BMAS, Verbesserungen im Bereich der
Wirtschaftlichkeit der Rehakliniken voranzubringen.
Auftrag an den Bundesrechnungshof, die Entwicklung
weiter zu beobachten.
28.10.2010
16
Aktuell – Sicherung der Wirtschaftlichkeit
Maßnahme
Ziel
Jährlicher systematischer
Marktpreisvergleich
Verbesserung der Erlös- und
Kostensituation; Kostenvergleich mit Vertragskliniken
Einführung vergleichbarer
Kostenträgerrechnungen
Darstellung differenzierter
Pflegekosten und Vergleich mit
Marktpreisen je
Diagnosegruppe
28.10.2010
17
Aktuell – Sicherung der Wirtschaftlichkeit
Maßnahme
Ziel
Intensivierung der
gegenseitigen Belegung
Steigerung der Auslastung in
den eigenen Einrichtungen
Kooperationen an
gemeinsamen Standorten
Erzielung von Synergieeffekten
28.10.2010
18
Aktuell – Sicherung der Wirtschaftlichkeit
Maßnahme
Ziel
Intensivierung der gegenseitigen
Belegung
Steigerung der Auslastung in
den eigenen Einrichtungen
Kooperationen an gemeinsamen
Standorten
Erzielung von Synergieeffekten
Einführung eines Benchmarking- Vergleich anhand von
Tools für rv-eigene Einrichtungen Kennzahlen in den Dimensionen
Wirtschaftlichkeit, Qualität,
Kunden- und Mitarbeiterorientierung
28.10.2010
19
Erfahrungen und offene Fragen
ƒ Zielvorstellungen
– Gibt es gemeinsame Ziele?
– Wie werden die Ziele aufgestellt/vereinbart?
ƒ Zielkonflikte
ƒ Synergieeffekte
– Werden in regelmäßigen Abständen berichtet
– Endlichkeit der Synergien?
ƒ Gibt es die gute Kooperation?
ƒ Was können wir noch erreichen?
28.10.2010
20
Erfahrungen und offene Fragen
ƒ Wie definieren wir eine wirtschaftliche Führung
der eigenen Kliniken
ƒ Wir vergleichen mit den Marktpreisen
ƒ Zusammensetzung des Marktes
ƒ Wie sähe eine Mustereinrichtung aus?
ƒ Kann es eine solche Mustereinrichtung geben?
28.10.2010
21
Erfahrungen und offene Fragen ***Spannungsfelder***
ƒ Marktpreise
– „Rucksäcke“
– Ausbildung
– Investitionen
ƒ Strukturqualität
– Ärztegewinnung?
– Welche Infrastruktur (Verwaltung, Technik, Facility) ist
erforderlich?
ƒ Konkurrenz durch private Einrichtungen
ƒ Konkurrenz zwischen den Trägern
28.10.2010
22
Erfahrungen und offene Fragen
ƒ Dienst- und Fachaufsicht
ƒ Haftungsfragen
– Medizinische Bereiche
– Verwaltung
– Technik
28.10.2010
23
Vorteile der Kooperationen für die GRV
ƒ Eigene Kliniken erweitern die eigenen Kompetenzen
ƒ Wir setzen weiter die Qualitätsstandards der
medizinischen Reha in den eigenen Kliniken um
ƒ Wir entwickeln die medizinische Reha in den
eigenen Einrichtungen aktiv weiter durch Forschung
und Projekte
ƒ Commitment der Klinikmitarbeiter mit diesen Zielen!
– Wir alle müssen das wollen!
28.10.2010
24
Vorteile der Kooperationen für die Arbeitnehmer
ƒ Wir haben interessante Arbeitsplätze
ƒ Wir bilden in allen Beschäftigungsbereichen aus
ƒ Wir bezahlen unsere Beschäftigten nach
Tarifvertrag
ƒ Wir sorgen uns um unsere Beschäftigten
ƒ Wir haben für unsere Beschäftigten eine gute
Altersversorgung
28.10.2010
25
Zukünftige Handlungsfelder
ƒ Wirtschaftlich geführte Klinik auf hohem
Qualitätsniveau – Outcomeorientierung
ƒ Vorbildliche Klinik
ƒ Eigene Kliniken setzen die hohen Qualitätsstandards
der Reha der GRV um
ƒ Umsetzung der Reha-Konzepte auf hohem Niveau (Ziel:
Ergebnisse des Qualitätsvergleichs – eigene Einrichtungen
nehmen immer einen vorderen Platz ein!)
ƒ Eigene Kliniken entwickeln die Reha weiter
ƒ Eigene Kliniken erweitern die eigenen Kompetenzen
28.10.2010
26
Zukünftige Handlungsfelder
ƒ Klinikzentrum – aus einem Guss (mit mehreren
Trägern)
ƒ Kooperationen mit privaten Einrichtungen
ƒ Strukturqualität gemeinsam erfüllen, bei verknappten
Ressourcen
ƒ Vernetzung mit den Einrichtungen der
beruflichen Reha
28.10.2010
27
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Thomas Keck@DRV-Westfalen.de
28.10.2010
28