57 Niedertemperaturkessel - keine wirkliche Alternative

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57 Niedertemperaturkessel - keine wirkliche Alternative
Niedertemperaturkessel - nur im Falle eines Geräteaustausches
Heutzutage sind noch viele Niedertemperaturkessel in Betrieb, da es sich
um zuverlässige, preisgünstige und robuste Systeme handelt. Der
Nutzungsgrad (bezogen auf den Heizwert des Brennstoffes) von
Niedertemperaturkesseln wird bei guten Systemen mit 90% angegeben.
Der Nutzungsgrad eines Niedertemperaturkessels liegt jedoch noch weit
unter dem Nutzungsgrad eines Brennwertkessels, weshalb eine Förderung
dieses Heizungssystems ausgeschlossen ist. Für die Erneuerung des
Heizungssystems stellen Niedertemperaturkessel somit keine gängige
Alternative dar.
Wichtige
Informationen
zur
Funktionsweise
eines
Bedienung Heizungsanlage | © Lisa S./ Shutterstock.com
Niedertemperaturkessels
Bei einem Niedertemperaturkessel wird die Vorlauftemperatur des Heizungssystems der
Außentemperatur angepasst. Maximal werden dabei Vorlauftemperaturen von 70 bis
80°C erreicht. Realisiert wird dies über eine individuelle Brennstoffzufuhr zum Kessel,
durch
welche
ebenfalls
die
Stillstandsverluste
im
Vergleich
zu
einem
Konstanttemperaturkessel gesenkt werden. Im Kessel selbst wird durch die Verbrennung
von Heizöl oder Gas im Brenner das Heizungswasser über einen Wärmeübertrager im
Kessel erhitzt.
Die Verbrennungsluft wird in den meisten Fällen direkt aus dem Aufstellraum der
Heizung bezogen. Zur Vermeidung von giftigen Abgasen, wie Kohlenstoffmonoxid, findet
die Verbrennung unter Sauerstoffüberschuss statt.
Der sogenannte Lambdawert, welcher die Vollständigkeit der Verbrennung angibt, wird
regelmäßig vom zuständigen Schornsteinfeger überprüft. In gesonderten Fällen müssen
weitere Maßnahmen wie ein Raumluftverbund oder eine nichtschließbare Fensteröffnung
zur Sicherstellung einer ausreichenden Sauerstoffzufuhr eingeleitet werden.
Schematische Darstellung Niedertemperaturkessel | © fotolia.com
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Im Niedertemperaturkessel zirkuliert das Heizungswasser bei Temperaturen von 30 bis 40°C. Im Spitzenlastfall kann das Heizwasser am
Kesselausgang bis auf 80°C erhöht werden. Brennerseitig kann es durch den hohen Temperaturunterschied zur Kondensation von
Wasserdampf im Abgas kommen. Besondere Beschichtungen aus Edelstahl oder Emaille schützen den Kessel vor Korrosion.
Ein Außentemperaturfühler ist für die Regelung der Vorlauftemperatur verantwortlich, indem er die Brennstoffzufuhr und dadurch die
Flamme im Brenner reguliert. In der Heizungskennlinie wird die Vorlauftemperatur des Heizungssystems in Abhängigkeit der
Außentemperatur beschrieben. Dabei kann eine Nachtabsenkung berücksichtigt werden, durch welche die Heizung in der Nacht auf einen
Minimalbetrieb abgesenkt wird. Diese Nachtabsenkung ist eine äußerst effektive Maßnahme, um Heizkosten zu senken und Energie zu
sparen.
Vor- und Nachteile eines Niedertemperaturkessels
Vorteile Niedertemperaturkessel
Nachteile Niedertemperaturkessel
Schneller und einfacher Ersatz für Altanlagen
Hohe Systemtemperaturen
Ersatz für Konstanttemperaturkessel ohne große bauliche
Maßnahmen
Kosten für Schornsteinbereitstellung und Instandhaltung
Robust, beständig, wartungsarm
Wartung durch Schornsteinfeger
Niedrige Anschaffungskosten
Schlechterer Nutzungsgrad als Brennwertkessel
Hohe Energiekosten
Nicht förderfähig durch KfW bei Neueinbau
Die Anschaffung eines neuen Niedertemperaturkessels ist nur im Falle eines Geräteaustausches sinnvoll, wenn weitreichendere bauliche
Maßnahmen
vermieden
werden
sollen.
Dies
gilt
natürlich
auch
für Konstanttemperaturkessel,
welche
die
Heizkosten
in
schwindelerregende Höhe treiben lassen. Will man jedoch langfristig Geld und Energie sparen, dann lohnt sich die Anschaffung eines
Brennwertkessels in Verbindung mit Solarthermie und einer ausgewogenen Gebäudedämmung. Der energie check zeigt Ihnen die
Energieeinsparpotenziale ihres Gebäudes auf.
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Geschrieben von:
Stephan Günther
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