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G 13963 Diese Woche besonders wichtig: Nr. 06 vom 12. Februar 2016 E-Commerce: Bruttowerbemarktbilanz: Galeria Kaufhofs ehrgeizige Pläne...........Seite 5 Werbeausgaben in 2015............................Seite 7 Strategie: Trend Watch: Kooperationen sinnvoll anlegen (Teil 2)....Seite 6 Möbelversender wachsen online weiter....Seite 8 Sehr geehrte Damen und Herren, erst machte Amazon mit seinen Plänen zu Drohnenlieferungen auf sich aufmerksam, jetzt ist laut Bloomberg von einem Projekt die Rede, die Logistik als eigenes Geschäftsmodell selbst in die Hand zu nehmen. „Dragonboat“ soll Amazons neuestes Innovations-Ziehkind heißen und die etablierten Logistiker von DHL & Co. das Fürchten lehren. Gerade ist diese Meldung mental verarbeitet, da kommt schon die nächste Ankündigung: Demnach will nun auch Google im Logistik-Geschäft mitmischen und plant angeblich einen Truck, der als selbstfahrende mobile Paketstation unterwegs ist. Eine weitere Meldung kündigt einen MiniRoboter an, der allen Staus trotzt und kleinere Artikel direkt zum Empfänger bringt – in weniger als 30 Minuten und zu einem geringen Aufpreis. Noch in diesem Jahr soll der kleine Ersatz-Paketbote über die Trottoirs in UK rollen. An all diesen neuen Entwicklungen wird deutlich, dass keiner den Startschuss verpassen will, wenn es denn heißt: Wer ist am besten aufgestellt für Same Day Delivery und Zeitfensterzustellung etc.? Wer hier die Nase vorn hat, ist sicher groß im Geschäft, aber wie realistisch sind solche Konzepte eigentlich? Mit freundlichen Grüßen, Markus Howest, Chefredakteur „Der Versandhausberater“ chefredaktion@versandhausberater.de Nachgefragt: Multichannel krankt an fehlendem Know-how Im Experteninterview mit dem Versandhausberater benennt Dr. Martin Anduschus, Vice President, arvato Systems, u.a. die Fallstricke bei der Realisierung eines erfolgreichen Multichannelkonzepts. Markus Howest: Ende 2015 flammte eine Diskussion über das Multichannel-Feature Click-&-Collect auf. Kritiker meinten, es bringe „keinen echten wirtschaftlichen Mehrwert“. Etwas online zu kaufen, das man auch noch selbst abholen muss, mache wenig Sinn. Tatsächlich hat es bei Click-&-Collect noch nicht den richtigen Durchbruch gegeben. Was müsste sich hier ändern, um jenen Mehrwert zu erzeugen? Dr. Martin Anduschus: Der Vorteil für Kunden ist Bequemlichkeit. Für Händler ist der potenzielle Vorteil, sich gegenüber den Pure Plays zu differenzieren, Kunden eine größere Bequemlichkeit zu bieten und auch noch weitere Produkte oder Services zu verkaufen, wenn der Kunde das Paket in der Filiale abholt. Dieser Nutzen ist heute aber i.d.R. nur potenziell und das leider gleich aus mehreren Gründen: 1.) Das Personal auf der Fläche ist leider oft nicht ausreichend geschult, um Kunden angemessene Empfehlungen für Cross- und Upselling zu machen oder hat einfach nicht die Zeit, Kunden zu bedienen. 2.) Die systemseitige Abbildung der Click-&-Collect-Prozesse ist vielfach unzureichend. Unternehmen müssen in professionelle OrderManagement-Systeme investieren, in denen die Kundeninformationen und die Orderinformationen aktuell vorgehalten werden und auf die auch die Mitarbeiter in der Filiale Zugriff haben. Leider haben viele Händler die Bedeutung eines Order-Management-Systems noch nicht verstanden oder die Implementierung nicht richtig durchgeführt. In der Washington Post konnten wir gerade lesen, dass 60 Prozent der Click&-Collect-Orders vom Cyber Monday in Probleme liefen. Anstelle von mehr Convenience und einem Mehrwert gegenüber Pure Plays wie Amazon wird dem Kunden also Ärger geboten. Damit macht man nicht mehr Geschäft, sondern weniger. Da auch der Aufbau eines unzureichenden Click-&-Collect-Szenarios Geld kostet, ist der Business Case für den Händler heute oft negativ. Das muss meines Erachtens aber nicht sein. An Click-&-Collect führt gerade im Wettbewerb mit Pure Plays für viele Händler kein Weg vorbei. Denn Click-&-Collect ist eigentlich noch ein vergleichsweise triviales Omnichannel-Szenario. Wer zum Beispiel Pick-in-Store und Same Day Delivery aus der Filiale Nr. 06/2016 2 Nachgefragt abbilden will – und das ist ganz klar der Trend –, der muss ein sauberes Fundament geschaffen haben – und dazu gehört ein leistungsfähiges Order-ManagementSystem, das auch Click-&-Collect-Szenarien ermöglicht. Händler sind permanent unter Zugzwang, mit neuen Innovationen ihre Position im Markt zu verbessern. Gerade im Bereich der diversen Services erwartet der Kunde auch von den kleinen Händlern, dass sie ihnen das bieten, was Amazon, Zalando & Co. können. Was sind die richtigen Investitionen für KMUs, damit sie im Markt ihren Anteil behaupten können? Es wäre schön, wenn es dafür die eine richtige Antwort und Lösung geben würde, aber das ist meiner Meinung nach nicht der Fall. Vielmehr muss man sich je Branchensegment, Zielgruppe und Wettbewerbslage genau überlegen, was die richtige Positionierung für die Zukunft ist. KMUs haben aktuell insbesondere in Nischen noch eine gute Chance, weil sich viele der großen Player mit dem Thema Omnichannel schwertun. Wer seinen Kunden einen guten Service bietet, der kann sich in diesem Markt behaupten. Die „Innovation“, wenn man so will, ist also ein immer besserer Kundenservice. In dem Mix, der dafür wichtig ist, spielen das Internet, Social Media und Mobile natürlich eine wichtige Rolle. Aber wie diese konkret aussieht, das ist bei jedem Unternehmen anders. Immer wieder ist die Rede von der Spezialisierung als einer Art Heiligem Gral – wie sollte das konkret aussehen? Letztendlich geht es um die Frage der Differenzierung im Wettbewerb und den Mehrwert, der Kunden geboten wird, und dafür ist Spezialisierung oft eine gute Strategie. Es gab Zeiten, in denen Händler verkaufen konnten, weil sie einen konkreten Bedarf oder Mangel befriedigt haben. Heute ist Mangelbefriedigung als Verkaufsargument nur noch in Ausnahmefällen ein hinreichendes Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb. Auch mehr Werbung ist in den Zeiten des Internets nicht mehr hinreichend, es müssen überzeugende Services hinzukommen und die sind in der Breite schwer zu realisieren. Darum ist Spezialisierung eine gute Strategie. Über ein großes Sortiment einen tollen Service zu bieten ist sehr schwer und sehr teuer – das scheidet für die allermeisten Player aus. Spezialisierung kann zum Beispiel so aussehen, dass zu einzelnen Produkten besonders herausragender Content geliefert wird. In Form von Testberichten der User oder neutraler Tester ist das üblich. Aber die Entwicklung geht natürlich weiter, beispielsweise in Richtung Storytelling, sodass nicht nur ein Produkt, sondern mit dem Produkt eine ganze Geschichte und ein Lebensgefühl gekauft wird. Ein schönes Beispiel dafür ist der Shop und das Konzept von ABURY. Dr. Martin Anduschus, net. Die Gründerin Andrea Kolb hat Vice President ihr Konzept auf der letzten inCOM arvato Systems Foto: arvato MERCE vorgestellt und erzählt, wie sie die verkauften Produkte mit Geschichten auflädt und dabei auch noch Gutes tut. Ich sehe im Übrigen gute Chancen für Spezialisten, denn mir scheint, dass zum Beispiel Amazon und eBay, die immerhin fast 80 Prozent des E-Commerce-Marktes in Europa innehaben, den Wettbewerb nicht nur angeheizt haben, sondern als Fast-Monopolisten auch wieder reduzieren. Da ist Wettbewerb überfällig. Im Storytelling ist Amazon meiner Ansicht nach sehr schlecht und Amazon kann es sich nur deshalb leisten, seine Preise je nach Tageszeit und Klick-Historie des Kunden zu optimieren, also auch anzuheben, weil der Wettbewerb für Amazon relativ überschaubar ist. Wo sehen Sie die wesentlichen Probleme von Händlern, um effizient ein Multichannel-Konzept auf den Weg zu bringen? Zu meinem Bedauern muss ich sagen, dass: 1. das Know-how und die Prozesse großer Unternehmen oft einfach nicht geeignet sind, um den Herausforderungen zu begegnen. Das Problem fängt leider oft schon ganz oben an. Viele Vorstände haben oft keine Ahnung, was Omnichannel bedeutet und wie es umzusetzen ist. Der klassische Reflex ist dann, die Beschäftigung teurer Berater, die aber leider oft ebenso ahnungslos sind und als Output nur viele Folien liefern, die relativ weit von der Realität entfernt sind und nicht wirklich helfen. Stattdessen sollte man auf die, oftmals sogar im eigenen Unternehmen vorhandenen, Fachleute hören. Es ist meist gar nicht so schwer zu erkennen, was zu tun ist, wenn man zum Beispiel Omnichannel umsetzen will. Damit sind wir beim zweiten großen Problem: die Umsetzung. Oft ist diese von relativ einfachen Prozessen wie zum Beispiel Click-&-Collect einfach mangelhaft. Wenn kein vernünftiges Order-Management-System implementiert wird, dann braucht man sich über Click&-Collect keine Gedanken machen – das wird nie funktionieren. Bei der Umsetzung gibt es typischerweise drei Herausforderungen, die man auch bei Click-&- Nr. 06/2016 3 Nachgefragt -Collect beobachten kann: (i) neue Prozesse, (ii) neue IT, (iii) Change Management in der eigenen Mannschaft. Stichwort Supply Chain Management: Dies wird immer wieder als gravierendes Thema im Hinblick auf die Umsetzung von Multichannel genannt. Warum hapert es hier besonders? Wie wir am Beispiel Click-&-Collect sehen, erwarten die Kunden heute zahlreiche Optionen, um ihr Produkt zu bestellen und entgegenzunehmen. Dazu zählen beispielsweise neben der Option, Produkte im Geschäft zu kaufen, auch die Option, sie online zu kaufen und entweder zu Hause entgegenzunehmen oder in der Filiale, oder in einer Paketstation. Hinzu kommt der Wunsch, den Artikel am selben Tag oder innerhalb von wenigen Stunden zu erhalten – ein Service, der übrigens in immer mehr Großstädten der Welt geboten wird. Auf diese Anforderungen ist die klassische Logistik eines Händlers nicht ausgelegt und das ist das Problem. Die Supply Chain ist also heute deutlich komplexer geworden und es reicht nicht mehr, eine Logistik für die Filialbelieferung und eine Logistik für das E-Commerce-Geschäft aufzubauen (oder auszulagern). Heute muss die Supply Chain verzahnt werden und dafür müssen die eigenen IT-Systeme und Prozesse umgebaut werden. Das haben viele Händler noch nicht verstanden oder, wenn sie es verstanden haben, noch nicht richtig umgesetzt – wie ja auch die Probleme bei Click-&-Collect am Cyber Monday in den USA zeigen. Click&-Collect und Same Day Delivery funktionieren eigentlich nur dann richtig, wenn man im Onlineshop die Bestände in der Filiale in Echtzeit sehen kann. Bei vielen Händlern ist das aber nicht möglich und es wird mit Workarounds gearbeitet. In der Regel ist es dann auch nicht möglich, Orders aus einem ECommerce Shop zum Verpacken in eine Filiale zu schicken. Das muss man aber tun, um Same Day Delivery sinnvoll anbieten zu können. Im Same Day Delivery-Szenario erhält ein Mitarbeiter in einer Filiale die Order aus dem Onlineshop und kann dann zum Beispiel die bestellte Hose direkt einpacken und von einem Kurierdienst zum Kunden bringen lassen. Der Kunde erhält die Hose dann innerhalb von ein bis zwei Stunden nach dem Kauf im Onlineshop. Dieser Service ist übrigens kein exotischer Ausreißer, sondern wird meines Erachtens zum Standard-Repertoire serviceorientierter Händler in Ballungszentren gehören. Damit so ein Prozess funktioniert, muss nicht nur das Personal geschult werden, sondern es muss insbesondere auch eine IT aufgebaut werden, die die Prozesse abbildet. Zentral ist hier übrigens wieder ein Order-Management-System. Die Supply Chain ist also ein wichtiges Thema, weil die Kunden immer mehr Lieferoptionen wünschen und diese Wünsche heute nicht angemessen erfüllt werden. Das ist tatsächlich im Wesentlichen ein Umsetzungsthema, das allerdings aufwendig ist, da bestehende Prozesse und IT-Systeme umgebaut und relevant ergänzt werden müssen. Herr Anduschus, haben Sie vielen Dank für das Gespräch. Multichannel Rocket Internet ohne Lieferdienste Rocket Internet scheint mit seinen Food-Lieferdiensten einfach nicht glücklich zu werden. Nachdem das Unternehmen im Juli vergangenen Jahres das Deutschland-Geschäft von Shopwings gestoppt hat, trennt man sich nun von diversen direkten Beteiligungen und Beteiligungen über die Konzerntochter Foodpanda. So verkauft Rocket Internet seine Anteile an La Nevera Roja in Spanien, BizzaBo und hellofood in Italien, während Foodpanda sich zeitgleich von seinen Beteiligungen an hellofood in Brasilien und Mexiko trennt. Für die Beteiligungen zahlt der britische Lieferdienst justEat Pic insgesamt 125 Mio. Euro. Rocket Internet begründet die Verkäufe damit, dass die „Komplexität des Unternehmens reduziert werden solle“. Die Online-Lebensmittelbranche bleibt schwierig. Bislang hat sich noch kein Geschäftsmodell als langfristig rentabel etablieren können. Jessica Albas Shop vor dem IPO Ob der Erfolg an der berühmten Mitgründerin, der US-Schauspielerin Jessica Alba, liegt? Der 2011 gegründete Onlineshop für hochwertige BabyProdukte „The Honest Company“ strebt in den nächsten Monaten den Gang an die Börse an. Der Wert des Unternehmens wird aktuell auf rund 1,7 Mrd. US-Dollar taxiert. Begleitet werden soll der Börsengang von Goldman Sachs und Morgan Stanley. Für den US-Wirtschaftssender Bloomberg kommt der Schritt überraschend. In den letzten Monaten hatte kaum ein InternetUnternehmen in den Vereinigten Staaten den Gang an die Börse gewagt. Tambini-Chefin geht zu Roomido Andrea Fischer, die Leiterin des letztjährigen Onlineshops des Jahres, Tambini, verstärkt seit Februar 2016 als Managing Director die Geschäftsführung der Living-Community Roomido. Pläne für die Weiterentwicklung hat Fischer bereits: So soll es künftig innovative Funktionen geben, die den Nutzer in jeder Phase des Ideenfindungs- und Entscheidungsprozesses unterstützen. Nr. 06/2016 4 Katalog Hinweis: Praxis-Seminar des Versandhausberaters 17.03.2016, Köln Beate Uhse stellt Kataloggeschäft ein So texten Sie verkaufsstark im Shop und Newsletter Die Beate Uhse AG steckt tief in der Krise. Für das Geschäftsjahr 2015 rechnet der Konzern mit einem zweistelligen Millionenverlust zwischen -13 bis -15 Mio. Euro. Abschreibungen und Sonderkosten sowie Umsatzeinbrüche hätten das Ergebnis belastet. Ursache für die schwächeren Umsätze des 3. Quartals war nach Unternehmensangaben, dass die Umsetzung der neuen Markenausrichtung im B2C-Bereich mehr Zeit erfordere und die Umsätze im klassischen Kataloggeschäft schneller zurückgingen als erwartet. Auch hier gibt es – wie im Printbereich – Erfolgsregeln und Verkaufskiller. Und die sollten Sie kennen. Weil Menschen diese Texte lesen, und in Kopf und Herz dieser Leser wollen Sie ankommen. Aber was beeinflusst die menschliche Wahrnehmung? Wann und warum lesen wir überhaupt? Welche Textraster versprechen Erfolg? Und wie ist das eigentlich mit Wortlängen, Satzlängen und Stilkriterien in einer E-Mail? Ist im Web und in der Mail für den Text alles anders als im Print? Die Konsequenz daraus: Beate Uhse wolle sich künftig stärker auf die B2CBereiche E-Commerce und Einzelhandel fokussieren und stellt das klassische Kataloggeschäft ein. Der letzte Katalog erscheint zum Valentinstag. Memo legt Kataloge neu auf Während die Beate Uhse AG sich von ihrem Kataloggeschäft verabschiedet, legt die Memo AG ihren Gewerbekunden-Gesamtkatalog und Werbeartikelkatalog neu auf. Die Neuauflage der Kataloge des Büroartikel-Versenders fallen etwas kleiner aus als bisher. Der Gesamtkatalog wurde von über 600 Seiten in den letzten Jahren auf jetzt 500 Seiten reduziert. Anstatt dem kompletten Produktsortiment für Gewerbekunden in den Bereichen Büro, Schule und Haushalt sowie Büroeinrichtung, Gartenmöbel und Sinnvolles zum Verschenken werden nun noch 8.600 Artikel – darunter über 1.000 Neuheiten – im Katalog gezeigt. Das Gesamtsortiment für Gewerbekunden mit über 16.000 Artikeln findet sich im Onlineshop unter Memo.de. Neu ins Sortiment aufgenommen wurden z.B. ein neues Memo Recyclingpapier oder im Bereich Technik Navigationsgeräte und Tablets. Memo hat sich Nachhaltigkeit und ökologisch und sozial verträgliche Produkte auf die Fahnen geschrieben. Im Werbeartikelkatalog finden Unternehmenskunden auf 108 Seiten 950 von insgesamt knapp 2.500 ökologisch und sozial verträglichen Produkten. Ja und nein! Denn online gelten andere Spielregeln. Und nur wer sie beherrscht, ist erfolgreich. Deshalb treffen sich am 17. März 2016 erneut Kolleginnen und Kollegen aus dem Versandhandel zum Praxisseminar „Texten im Shop und Newsletter“ in Köln. Dieser Intensivkurs zeigt, was Sie beim OnlineTexten unbedingt beachten müssen, präsentiert Erfolgsfaktoren und liefert viele ganz praktische Tipps. Zum Beispiel: • • • • Ganz einfach: Besucher richtig abholen! Es sind einfache Prinzipien, warum sich Menschen mit Informationen beschäftigen – auch im Shop: Angst und Druck, die Suche nach Vorteilen, Bekanntes, Neugier und die schnelle Auswertbarkeit. Bedienen Sie die? Wenigstens zum Teil? In Headlines, Text, Abbildung? Ganz wichtig: „Kauf mich“ nicht nur flüstern! Auch in Shop oder E-Mail-Newsletter muss es gesagt werden. „In den Einkaufskorb legen!“ „Gleich bestellen!“ Führungsfloskeln sind ein Sprachgeländer zum Kauf. Schöne Gewohnheit: Der Brief kehrt zurück … Es gibt sie noch immer: die Diskussion „Brauchen wir ein Editorial im Mail-Newsletter?“. Haken Sie die für alle Zeiten ab. „Ja. Unbedingt!“ Manche Dinge sind kein technisches, sondern ein psychologisches Muss in Mail oder Shop. Schade! Beim Lesen eingeschlafen? Vielleicht nicht ganz, aber warum bekommt Ihr Teaser keinen Klick? Weil viele Anreißer gar nicht anreißen. Weil Produktarroganz oder dumme Anmachersprüche nicht helfen. Hier geht es wirklich darum, den Leser „mitzunehmen“. Aber wie? Und, und, und … Als Referent konnten wir Stefan Gottschling gewinnen. Er ist Geschäftsführer des Texterclubs und des SGV Verlags und gilt als einer der führenden Spezialisten für Verkaufstext in Deutschland. Viele Tausend Zuhörer haben bereits seine Texterseminare und Vorträge besucht oder seine Bücher gelesen. Und die gehören zu den Standards in der Texterausbildung. Viele Unternehmen arbeiten mit seinen Systematiken, gerade wenn es um die Qualitätssicherung im Text geht. Gottschling war Texter und Kreativchef in einem großen Fachverlag, hat als Agenturchef einen deutschen PR-Preis gewonnen und war als Trainer lange Zeit in seiner Textakademie aktiv. Heute betreibt er mit dem Texterclub auf Facebook eine Social-Media-Plattform für Texter. Stefan Gottschling ist Vorstand des Bundesverbandes professioneller Werbetexter Deutschland (BPWD) und Vorstand des Instituts für messbare Werbung und Verkauf (IMW). Der Workshop findet am 17. März ganztägig in Köln statt. Die Unkostenpauschale beläuft sich für Abonnenten auf 697,- Euro zzgl. MwSt. NichtAbonnenten zahlen 797,- Euro zzgl. MwSt. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.versandhandelsakademie.de oder info@versandhausberater.de Nr. 06/2016 5 E-Commerce Preiskampf & Teleshopping Kaufhof: Ehrgeizige Pläne für das Online-Geschäft Reuter will COR verklagen Hudson’s Bay hat mit seiner im vergangenen Jahr erworbenen deutschen Tochter Galeria Kaufhof ehrgeizige Pläne. So soll der OnlineAnteil am Gesamtumsatz von aktuell 3 Prozent auf 20 Prozent im Jahr 2020 gesteigert werden. Erreicht werden soll dieses Ziel durch eine bessere Verzahnung des Online- und des Filial-Geschäfts. So sollen Kunden beispielsweise Online-Retouren in den Filialen abgeben und in den Filialen verfügbare Ware online reservieren können. Zudem soll ein Teil der Online-Bestellungen direkt aus den Filialen heraus verschickt werden. Noch stärker sollen die Kunden zudem zur Nutzung des Click&-Collect-Angebots von Galeria Kaufhof animiert werden. Derzeit werden nach Unternehmensangaben 8 Prozent der Online-Bestellungen in die Filialen geliefert und dort von den Kunden abgeholt. In absoluten Zahlen entsprach das im Jahr 2015 136.000 Paketen, die per Click-&Collect bestellt wurden. In diesem Jahr strebt man eine Zahl zwischen 170.000 und 200.000 Click-&-Collect-Bestellungen an. Viele Branchen-Experten haben Galeria Kaufhof schon vor Jahren als Warenhaus-Dinosaurier abgeschrieben. Doch das könnte etwas voreilig gewesen sein. Die Wandlung zum modernen Multichannel-Händler scheint zu fruchten und von den Kunden angenommen zu werden. Ein interessanter Nebenaspekt: Click-&-Collect kann in der Praxis allen Unkenrufen zum Trotz sehr wohl funktionieren! Bernd Reuter, Gründer und Geschäftsführer des Onlineshops www.reuter.de, hat angekündigt, den Möbelhersteller COR verklagen zu wollen. Der Grund dafür ist eine „unerlaubte Kernbeschränkung des Wettbewerbs“. Nach Angaben von Reuter bestehe COR Händlern gegenüber darauf, Kunden nur zuvor definierte „Maximalrabatte“ anbieten zu dürfen. Reuter bestehe jedoch darauf, seine Verkaufspreise frei festlegen zu wollen. Immer noch versuchen viele Hersteller, durch Preisvorgaben und das Verbot des Verkaufs auf Online-Marktplätzen ein einheitliches, hohes Preisniveau sicherzustellen und einen Preiswettbewerb zu verhindern. Gut, dass sich immer mehr Online-Händler dagegen wehren. Reuter gilt als Verfechter der Gleichbehandlung aller Vertriebsformen und scheut sich nicht, sich auch mit den Großen der Branche anzulegen. Bekannt wurde er durch das „Dornbracht Urteil“ des Oberlandesgerichts Düsseldorf, das 2013 mit seiner Entscheidung den Onlinehandel stärkte. Conrad Electronics: Erfolgreich mit Predictive Analytics Jedem Kunden maßgeschneidert solche Produkte im Shop anbieten, die die höchste Kaufwahrscheinlichkeit versprechen. Dieses Ziel haben alle Online-Händler, doch nur die wenigsten erreichen es. Eine vielversprechende Lösung stellt Conrad Electronics beim Big Data Summit am 25. Februar in Hanau vor. Gemeinsam mit Dastani Consulting hat Conrad Electronics ein Big-Data-Analytics-Projekt umgesetzt, um jedem Kunden „the next best offer“ präsentieren zu können. Hierfür ermittelt die Predictive Analytics-Software für jeden im Shop identifizierten Kunden die Kaufwahrscheinlichkeit von bis zu 20.000 Produkten. Vollautomatisiert werden daraufhin jedem dieser Kunden bei seinem nächsten Besuch die Produkte mit der höchsten Kaufwahrscheinlichkeit angezeigt. Die ersten Ergebnisse des Projekts, das sich aktuell in der Pilotphase befindet, sind vielversprechend. Rund 15 Prozent kauften eines der empfohlenen Produkte. Bei der Vergleichsgruppe ohne den Einsatz der Software lag der Wert bei nur einem Prozent. Richtig eingesetzt kann Big Data, gepaart mit dem Einsatz einer Verhaltensanalyse-Software, die Conversion Rate eines Onlineshops deutlich erhöhen. Windeln.de führt Rebranding des Shoppingclus durch Der Online-Händler für Baby- und Kinderartikel hat mit seinem Shoppingclub windelbar einen Markenrelaunch durchgeführt. Seit Dezember 2015 verkauft der Club unter der neuen Marke Nakiki Produkte für die ganze Familie mit bis zu 70 Prozent Rabatt. Mit dem neuen Namen sollen die internationalen Ambitionen im Online-Geschäft betont werden. HSE24 geht neue Wege Im Zuge der Trend & Style Woche integriert der Omnichannel-Versandhändler eine größere Stilberatung in sein Programm. Dazu konnte HSE24 das prominente Stylisten-Paar M. Kawai und M. Cortez gewinnen. Beide sind bekannt durch die VOX-Doku „Schrankalarm“. Gemeinsam mit einem Moderator werden sie verschiedene Looks rund um ausgewählte It-Pieces, in einer für die T & S Woche entwickelten Fashion Trend Show, vorgestellt. Dabei werden verschiedene Stylings direkt am Model gezeigt und individuelle Kombinationsmöglichkeiten präsentiert. 3 bis 5 Shows werden vom 14. bis 21.2. täglich live auf dem 1995 gegründeten und damals ersten deutschen Shopping-Sender, den z.Z. 1,5 Mio. Zuschauern präsentiert. HSE24 (ehemals H.O.T.) hat in 2014 587 Mio. € Umsatz erwirtschaftet. 85 % der Anteile des von R. Reitzner seit Anfang 2016 geleiteten Unternehmens gehören der amerikanischen Investmentgesellschaft Providence-Equity-Partners und die restlichen 15 % der Anteile gehören der franz. Beteiligungsgesellschaft Nr. 06/2016 6 Strategie Wie Sie Kooperationen sinnvoll anlegen können (Teil II) Wie bereits in der letzten Ausgabe des Versandhausberaters erläutert, sind Kooperationen im Versandhandel sehr sinnvoll. Sie generieren Umsatz und sparen Kosten ein. Dies gilt für Universal- und Nischenversender gleichermaßen. Besonders stark profitieren kleinere Versender von diesen Kooperationen. Wichtig ist, dass diese Kooperationen von Anfang an systematisch angegangen werden. 1. Vorbereitung durch das Top-Management: Im ersten Schritt muss das Management präzise die Art der Kooperation oder strategischen Allianz definieren, mit der hier ein Durchbruch erwartet wird. Das Management sollte sich schon an dieser Stelle überlegen, welche Partner relevant sind. Vorher ist es natürlich wichtig zu überprüfen, ob alle Möglichkeiten zur Bewältigung der Herausforderung aus eigener Kraft ausgeschöpft wurden. 2. Strategische und operative Planung: Bei der strategischen Planung werden die Ziele für die nächsten drei bis fünf Jahre festgelegt. Ohne solche Ziele am Horizont geht das Schiff beim ersten Misserfolg unter – auch wenn hier lediglich ein kleiner Fehler vorgelegen hat. In der operativen Planung hingegen benennt ein detailliertes Project-Briefing die Potenziale der mittels Kooperation beworbenen Marktsegmente. Ebenso die aktuellen Wettbewerber, allgemeine Markttendenzen sowie rechtliche und politische Rahmenbedingungen. Das Project-Briefing legt auch die Schritte der KooperaImpressum Der Versandhausberater, gegründet 1961, ist der wöchentliche Informationsdienst für den Versandhandel, seine Dienstleister und Lieferanten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Er informiert über das aktuelle Geschehen des Versandhandels, leistet wertvolle Beratung, spürt zukunftsweisende Trends auf und ermöglicht den Blick hinter die Kulissen der gesamten Versandhandelsbranche. Er fasst die wichtigsten Neuigkeiten aus dem Versandhandel zusammen, bespricht neue Versandhaus-Kataloge und abgeleitete Werbemittel und präsentiert Neuheiten aus den Bereichen Direktmarketing, Logistik, Kundenservice und Electronic Commerce. Verlag: FID Verlag GmbH Fachverlag für Informationsdienste Koblenzer Straße 99, 53177 Bonn Chefredakteur (verantwortlich): Markus Howest Telefon: 089 / 18 93 87 47; Fax: 089 / 26 84 chefredaktion@versandhausberater.de Internet: www.versandhausberater.de Freie Mitarbeit & Schlussredaktion: Sybille Kalinka 80 S abse teuerlic h vo tzba ll r, (BFH wenn b ezah ,XR lt 6/85 ) Anzeigenverkauf (verantwortlich): Verlagsagentur Berg, Gabriele Drexler Elvirastr. 23, 80636 München; Tel.: 089 / 13 92 62 47 Fax: 089 / 13 92 62 46; gdrexler@verlagsagenturberg.de Beirat: Ansgar Holtmann (Osnabrück), Patrick Palombo (Düsseldorf), Dr. Jan Thieme (Hamburg), Reinhold Stegmayer (Köln) Druckerei: Druckmüller GmbH, Malsfeldstraße 18, 57539 Roth Erscheinungsweise: wöchentlich Copyright 2016 FID Verlag GmbH Fotokopieren untersagt, Fotokopierlizenz beim Verlag erhältlich. ISSN: 0049-5999 tions-Durchführung fest. Wichtig: benötigte Ressourcen, Personalfragen und die Einrichtung der Informationsund Kommunikationssysteme zwischen den Partnern. Auch wenn es auf den ersten Blick sehr weit zu greifen scheint: Außer Frage steht die Notwendigkeit einer „organisatorischen“ Due Diligence. Denn neben den wirtschaftlichen Rahmendaten muss auch die Kultur der Partner zusammenpassen. Daneben schädigt nichts eine Kooperation mehr als ein Partner, der bei Erfolg mit der Umsetzung der nötigen Fortschritte finanziell oder organisatorisch überlastet ist. Zwei praktische Beispiele: Wenn im Rahmen einer Kooperation eine Sortimentsstrecke bei Ihrem Partner getestet werden soll, darf daraus keine Eintagsfliege werden, weil der Einkauf des Sortiments-„Gebers“ nicht auf dem erfolgreichen „Thema“ aufbauen kann. Und eine Beilagen-Kooperation schädigt beide Partner, wenn der eine bei großem Erfolg die Nachfrage nicht befriedigen kann. 3. Umsetzung der Kooperation: In der Umsetzung legen die Partner sinnvolle Meilensteine der Kooperation fest. Jetzt wird der Work-Flow definiert und damit einhergehend auch das Informations-Management und die nötige IT-Struktur festgelegt. 4. Betrieb der Kooperation: Wenn die Kooperation erst einmal läuft, müssen für den Ernstfall auch Backup-Lösungen geschaffen werden. Zudem ist jetzt das Controlling im Partner-Unternehmen gefordert, denn in regelmäßigen Abständen muss geprüft werden, ob die vereinbarten Ziele erreicht wurden oder wo genau die Reibungsflächen existieren. 5. Ende der Kooperation: Kooperationen sind in der Regel nicht auf Dauer angelegt. Sie münden z.B. in die Übernahme des einen Partners oder in die Substitution eines Testsortiments durch ein eigenes Sortiment. Ein dritter Weg liegt darin, dass aus dem kooperativ betriebenen Geschäft ein gesellschaftsrechtlich eigenes Gebilde wird. Das Ende der Kooperation hängt auch damit zusammen, dass die Kunden des einen Partners das Kooperationsangebot als Kernleistung wahrnehmen. Dann ist aber eine Kooperation in der Regel kein sinnvoller Weg mehr. Es muss also von vornherein festgelegt werden, wie und wann über das Ende der Kooperation entschieden wird. Dazu gehört neben einem sauberen Schlussstrich auch die Organisation des Abbaus von Systemen, Prozessen und Ressourcen. Hinweis: In der nächsten Ausgabe erfahren Sie, wie Sie die TITAN-Strategie bei Kooperationen erfolgreich anwenden. Ich stelle Ihnen praktische Instrumente und Best Cases vor. Nr. 06/2016 7 Marketing Bruttowerbemarktbilanz: Versandhandel gibt 10% weniger für Werbung in 2015 aus 3 Mrd.€ haben deutsche Versandhändler in 2015 für Werbung ausgegeben und damit 0,3 Mrd. € weniger als in 2014. Dies ist das Ergebnis der Bruttowerbebilanz vom Marktforscher Nielsen. Wie zu erwarten, ist auch dieses Jahr die Automobilbranche wieder die werbestärkste Branche. Aber auch hier verringerten sich die Ausgaben im Hauptsegment der PKW um 5,4% gegenüber 2014. Über alle Branchen betrachtet wurde in 2015 trotzdem 3,5% mehr für die Werbung ausgegeben als noch 2014. Für diesen Wachstum sind die Produktgruppen Arzneimittel (+11,6%), Mobilnetz (+14,5%), Möbel und Einrichtungen (+10,9%) und vor allem E-Commerce (+22,7%) verantwortlich. Interessant ist in welcher Mediengattung die Werbeetats investiert wurden. Insgesamt wurden im abgelaufenen Jahr Bruttowerbeinvestitionen von 29,2 Mrd.€ in den Medien „Above-the-line“ und ein Werbevolumen von 3,1 Mrd.€ Werbesendungen festgestellt. Die wesentlichen Werbeformen inkl. Investitionen in der Übersicht: Medienklasse Above-the-Line Fernsehen Zeitungen Publikumszeitschriften Internet Out of home (Außenwerbung) Radio Fachzeitschriften Mobile Kino 2015 in T€ 29.197.914 13.779.740 4.665.387 3.476.273 2014 in T€ Anteil 2015 in % 28.223.766 100 13.067.610 47,2 4.675.320 16,0 3.541.021 11,9 Differenz in % 3,5 5,5 -0,2 -1,8 3.030.500 1.714.599 3.028.937 1.562.893 10,4 5,9 0,1 9,7 1.681.700 402.885 297.839 148.991 1.634.623 400.991 188.448 123.924 5,8 1,4 1,0 0,5 2,9 0,5 58,1 20,2 Quelle: Nielsen 2015 Den höchsten Zuwachs kann dabei die mobile Werbung mit einem Plus von 58,1 % gegenüber 2014 verzeichnen. Trotz des starken Zuwachses macht die mobile Werbung prozentual damit nur 1% der gesamten Bruttoinvestitionen aus. Die Internet-Werbung stagniert, weiter zulegen konnten Fernsehen (+5,5%) und Kino deutlich mit 20,2%. Während Zeitungen (-0,2%) und Publikumszeitschriften (-1,8%) Verluste hinnehmen mussten, konnten Fachzeitschriften ein weiteres leichtes Plus von 0,5% erreichen. Von der aus 2004 stammende Schlagzeile „Werbeflut im Briefkasten“, kann nicht mehr die Rede sein. Denn die damals festgestellten 16,6 Mrd.€ für Werbesendungen sind in 2015 weiter auf 3,1 Mrd. € geschrumpft. Um im Tonus von 2004 zu bleiben, verschiebt sich die „Werbeflut“ zunehmend auf Medien wie Mobile, Internet und Kino. Bleibt die Frage, ob es bei dieser Tendenz, also der „Verwaisung des Briefkastens“ und der zunehmenden Werbeflut im E-Mail-Postfach, nicht sinnvoller ist die Aufmerksamkeit unserer Kunden durch einen Printanstoß zu generieren und dann Cross-Channel zu agieren. Was denken Sie? Schreiben Sie mir Ihre Meinung zu dem Thema: chefredaktion@versandhausberater.de Nr. 06/2016 8 Recht & Finanzen „Freunde finden“-Funktion bei Facebook untersagt In einer aktuell veröffentlichten Entscheidung auf Klage der Dachorganisation der Verbraucherverbände (vzbv) hat der BGH die „Freunde finden“Funktion von Facebook untersagt (BGH-Urteil vom 14.01.2016, Az. I ZR 65/14). Zudem sah der Gerichtshof eine Irreführung der Nutzer von Facebook über die Art und den Umfang der importierten Kontaktdaten. Verwendeten die Nutzer die Facebook-Funktion, dann wurden E-Mail-Adressdaten in Facebook importiert und an die Inhaber der Adressen Einladungen zu Facebook per E-Mail versendet. Das seien keine privaten Meinungen, sondern Werbung von Facebook. Otto Group erwartet zweistelliges Umsatzplus Die Otto Group wird im laufenden Geschäftsjahr 2015/2016 (Stichtag 29.2.) den weltweit generierten E-Com merce-Umsatz auf 6,6 Mrd Euro stei gern können – ein Plus von 400 Mio. Euro oder 6,5 Prozent, so die aktuelle Prognose der Hanseaten. Ganze 10 Prozent Zuwachs auf insgesamt 4,4 Mrd. Euro verbucht der Konzern im deutschen Online-Geschäft. Der An stieg sei insbesondere den „hervorragenden Umsatz-Zuwächsen bei Kerngesellschaften wie OTTO, Bonprix, Baur, Schwab und der Mytoys Group zu verdanken“, teilt der Konzern mit. So kann die letztgenannte Mytoys Group Schätzungen zufolge erstmals die 0,5-Mrd.-Euro-Marke übersteigen und 20 Prozent mehr Umsatz verzeichnen. Exklusiv für Abonnenten Jetzt auch als PDF Noch schneller, noch kompakter! Gegen einen geringen Aufpreis erhalten Sie Ihre wöchentlichen Ausgaben des Versandhausberaters zusätzlich per E-Mail. Sprechen Sie uns an unter 0228 9550 410 oder schicken Sie uns eine E-Mail an: abo@versandhausberater.de Trend Watch Wandel im Handel: Möbelversender wachsen online weiter Der Hintergrund: Laut einer Studie des ECC Köln könnten von den aktuell 30.000 deutschen Einrichtungs- und Möbelhäusern im Jahr 2020 nur noch 20.000 übrig bleiben. Insbesondere kleinere inhabergeführte Geschäfte werden es der Studie zufolge schwer haben, wettbewerbsfähig zu bleiben. Diese werden nicht mehr nur durch die großen Möbel-Ketten unter Druck gesetzt, sondern immer mehr auch von den Möbelversandhäusern, deren Hauptvertriebsweg das Internet ist. Diese verzeichnen aktuell rund 6 Prozent des Branchen-Umsatzes. Tendenz steigend! Die Perspektiven: Der Möbel-Branche stehen in den nächsten Jahren gravierende Umwälzungen bevor. Immer mehr Filialisten wie Höffner und Ikea drängen – besser spät als nie – mit eigenen Onlineshops und Click-&Collect-Angeboten ins Internet. Der Druck ist spürbar, denn die Online-Konkurrenz wie Home24, Otto, Fashion for Home, Westwing und Allermöbel verzeichnet einen kräftigen Umsatzzuwachs und macht die Platzhirsche zunehmend nervös. So konnte etwa die Rocket Internet-Tochter Home24 in den ersten neun Monaten des letzten Geschäftsjahres 171 Mio. Euro umsetzen – ein Plus von 63 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dass der Onlinehandel im Möbel-Segment ebenso hohe Umsatzanteile wie bei Kleidung und Büchern erreichen kann, ist allerdings zweifelhaft. Der große Bedarf, Möbel anzusehen und auszuprobieren, bleibt. Das kann die Online-Konkurrenz nicht bieten – doch wer weiß, welche technischen Möglichkeiten durch Virtual Reality in naher Zukunft entstehen? Denn wenn der oft weite Weg auf die grüne Wiese, zum Standort des Möbelhauses, durch 3D-Raumplaner und Augmented Reality überflüssig wird, dann könnten die Karten endgültig neu gemischt werden! Schon heute sind diese wichtigen Assistenten der Online-Versandhändler auf dem Vormarsch. Auch im Möbel-Segment wird der Komfort und der überschaubare Aufwand für den Kunden der entscheidende Faktor für den Erfolg werden. Nur wer sich hier wandelt und mit neuen und einzigartigen Angeboten auf dem Markt präsentiert, wird von den neuen Parametern im Möbelhandel profitieren können. Und gerade beim Möbelkauf kann die Kanalverzahnung zum Zünglein an der Waage werden. Informieren sich doch bereits mehr als 40 Prozent der Konsumenten vor einem stationären Kauf im Onlineshop über die angebotenen Produkte. Rückblick – Die Top-Themen vor zehn Jahren Coop Schweiz will Lebensmittel-Versand ausbauen: Der Schweizer Lebensmittelhändler Coop hat im vergangenen Jahr die Umsätze seines Onlineshops um 50 Prozent auf 25 Mio. CHF gesteigert. Für 2006 strebt das Unternehmen 40 Mio. CHF an. +++ Hohe Abmahngefahr bei UVP- und Lieferzeit-Angaben im Internet: Ging es früher vor allem um fehlende MwSt.-Angaben und Versandkosten-Hinweise, attackieren die Wettbewerbshüter jetzt die „unverbindliche Preisempfehlung“ und Lieferfristen. +++ KarstadtQuelle bestätigt positive Online-Trends: Auf hoher Basis sind die OnlineUmsätze des KarstadtQuelle-Konzerns im vergangenen Jahr noch einmal um 12 Prozent auf ca. 2,5 Mrd. Euro gestiegen. Gerade Quelle konnte im Weihnachtsgeschäft mit einem Plus von 45 Prozent Boden gutmachen. Zuletzt hatte sich neckermann.de wesentlich dynamischer entwickelt.