klicken! - Senio Magazin

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Monatlich
senio
Nummer 44
August 2011
magazin
StädteRegion
Aachen
Im Reinen mit sich
und der
Vergangenheit
Interview mit
Doro May
über Glück und
Seelenfrieden
Termine im August
Single-Treff 50plus, Bistro Brander Stier,
Marktplatz 1, AC-Brand jeden Mo. 16-18 h
Alle sind herzlich willkommen!
Reparaturdienst „Senioren helfen
Senioren“, Martinstr. 12, Ac. Telefonische
Annahme von Reparaturaufträgen auf
Anrufbeantworter zu jeder Zeit möglich.
Persönlich dienstags von 9 - 11 h.
Neue Tel.: 0241-450 48 26
Fotoausstellung, Haus Gypsilon
(HUP AG), Pascalstr. 71, 52076 Ac.
22.07. - 17.08. „photo:gra:phie“,
Ausstellung der Fotofreunde Walheim
Montag - Freitag von 8.00 - 18.00 h
Vorsorge-Café, Bestattungshaus
InMemoriam, Eifelstr. 1b, Ac. 17.08.
15 - 16.30 h Informationen über alle
Fragen rund um die Bestattung. Das
Treffen kann eine gute Gelegenheit
sein, sich den Themen Tod und Sterben
behutsam zu nähern und ins eigene Leben
einzubeziehen.
KAB Aachen-Brand Marienheim,
Rollefstr. 4 15.08. 18.30 h Vortrag:
„Sicherheit in der Wohnung. Sicherheit im
Alltag“. Drei Kriminalhauptkommisare
(Ina Nolden, Horst Krücker, Helmut Gerards)
sprechen über Sicherheitsfragenund
beraten, wie wir uns vor kriminellen
Gefahren schützen können.
Der Eintritt ist frei.
Seniorenclub Arche, Schurzelterstr. 540,
52074 Ac Fast jeden Donnerstag nachmittag, Beginn ist immer um 14.30 h
04.08. Haustiere - der beste Freund des
Menschen. Gespräch mit M. Dawo-Collas
11.08. Spielenachmittag 25.08. Wilhelm
Busch - sein Leben - sein Werk. Die Vorstellung eines Menschen, wie ihn kaum einer
kennt. Vortrag/Gespräch M. Dawo-Collas
Heimatverein Haaren-Verlautenheide
Germanusstr. 32
Jeden 1. Dienstag im Monat 19.30 h
Termine für Aktuelles, Wanderungen,
Vor­träge, Besichtigungen usw. auch
unter www.haaren-verlautenheide.de
Fahrradsommer 2011
06.08. 14 h Von Ac.-Forst nach Venwegen
(ca. 35 km), ADFC Tour für gemütliche Einsteiger. Start: Forster Linde, Ac.-Forst.
Weitere Termine unter: www.aachen.de/
radfahren
Verzäll-Café, Minoritenstr. 3,
in den Räumen der Integrierten
Psychiatrieseelsorge
Jeden letzten Montag im Monat
14.30 - 16 h Für Menschen, die unterDemenz leiden, und ihre Angehörigen,
Infos unter Tel.: 0241 - 40 76 93
Wo? Wann? Was?
Die nächste Ausgabe erscheint am 29.08.2011
Ausstellung Deutsch-Französisches Kulturinstitut Ac., Theaterstr. 67 bis 19.08.
Raymond Loewenthal: L´atelier de tous les
vents. Mo.-Do. 10-13 h u. 15-18 h, Fr. 9-12 h
Begegnungsstätte St. Hubertus,
Kronenberg 127, 52074 Aachen
Jeden Mi. 09.30 -12 .30 h Karten und Klönen 16.08. 10 - 20 h Tagesfahrt zur Bundesgartenschau nach Koblenz.
Anmeldung im Haus. 29.08. 13 - 20 h Geburtstagsfeier mit Live-Musik. Weitere Termine unter Tel.: 0241-70 72 43
Invalidenverein Pannesheide Klinkheide
1959, Haus Goertz, Schulstr. 34, Herzogenrath-Kohlscheid Juli und August
Ferien und Urlaubsfahrt
Monatliches Treffen des VdK-Ortsverbands Ac.-Burtscheid, Kapellenstr. 1-3
im Restaurant „Burtscheider Quelle“
02.08. 16.30 h
Treffen der Selbsthilfegruppe Aphasie
Jeden Do. 10.00-11.30 h Stettinerstr. 25,
Ac-Forst, im rollstuhlgerechten Aufenthaltsraum des Behindertenzentrums
DRK-Seniorenclub, Robensstr. 49, Ac
17.08. 14.00 - 17.00 h Treffen am Hangeweiher. Weitere Termine, wie Sonntagstreff
für Trauernde, Gymnastik im Sitzen usw. unter Tel.: 0241 - 661 38
AWO Nord, Josef-von-Görres-Str. 18 , Ac.
z.B. Jeden Montag Clubnachmittag mit
Spielen Jeden Donnerstag Warmes Essen/
Kaffee u. Kuchen/Skatclub. Weitere Infos
unter Tel.: 0241-16 36 04
Kurpark-Terrassen Burtscheid,
Dammstr. 40 Jazzmusik 05.08. 20 h Jazzund Jamsession mit Reinhold Wagner & his
Kurparkterrassen Allstars 21.08. 11 h Jazzmatineé mit „Freetime Old Dixie Jassband”
Jeden Do. ab 15 Uhr Seniorentanz
Trauercafé, Emmauskirche,
Sittarder Straße 58, Aachen - Forst
04.08. 15 h „In der Trauer nicht allein“
Begegnung und Gespräch,
Ökumenischer Trauerarbeitskreis
Treffen Heimatkundler
Arbeitskreis Kohlscheid
Jeden 3. Di. im Monat um 15 h (z.Z.
Grundschule Paulusstr. , Kohlscheid)
Termine für Wanderungen und Radtouren
des Heimatvereins Kohlscheid unter
www.heimatverein-kohlscheid.de
Selbsthilfegruppe Tinnitus, Gesundheitshaus Eschweiler, Steinstr. 87
09.08. 17.30 - 19 h Es werden noch
Betroffene zwecks Erfahrungsaustausch
gesucht. Infos im Selbsthilfebüro bei
Fr. Thiel unter Tel.: 0241-51 98 53 19 oder
Frau Schmitz, Tel.: 02403-50 74 17
AWO Burtscheider Stube,
Bayernallee 3/5
Alle Termine beginnen um 13 Uhr
z.B. Jeden Montag Gemütlicher Nachmittag mit verschiedenen Programmpunkten
Jeden Freitag Singen. Weitere Termine zu:
Modenschau, Fischessen, Referate, Ausflüge
usw. unter Tel.: 0241-6 93 34
Seniorenkreis Dietrich-BonhoefferHaus, Kronenberg 148, 52074 Ac
Beginn ist immer um 15 h
03.08. Christliche Symbole, z.B. der Fisch,
das älteste christliche Symbol. Vortrag/Gespräch Monica Dawo-Collas 17.08. Spiel
mit mir, z.B. Bingo, mit M. Dawo-Collas
Engagiert älter werden, Annastr. 35, Ac
Jeden Mittwoch & Donnerstag von
14 - 16 h PC-Café Jeden Montag & Freitag von 14 - 17 h Spieletreff 09. u. 23.08.
18 - 20 h Gesprächsgruppe Trennung
und Scheidung. (Bitte vorher anmelden) 30.08. 16.00 Uhr Nordic Walking Informationstreffen. Weitere Termine unter
Tel.: 0241-211 55
Begegnungszentrum
in der Forster Seniorenberatung,
Am Kupferofen 19
Jeden Dienstag 9 - 9.45 h
Gymnastik für Frauen
Jeden Mittwoch 17 - 18.30 h
Betreutes Internet. Weitere Termine zu: Kreativ Schreiben, Lesung, Frühstückstreff, Foto-Workshop usw. unter Tel.: 0241-57 59 72
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Inhaltsverzeichnis
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Aachener Ansichtskarten4
Aachener Gastronomie um 1900 - Folge 9
˙
Nostalgie5
Abschied vom alten Tivoli
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Berichte6
Eine Seltenheit! Dreizehn und Vier
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˙
Berichte7
Geburtstagsmatinee Foto-Ausstellung
˙
˙
Senioren schreiben8
Eine Fahrradtour von Ost- nach Westberlin
˙
Senioren schreiben9
„Dolce far niente“ am Sonntagnachmittag
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Senioren schreiben26
Zeit haben
˙
Senioren schreiben27
Hier stimmt doch einiges nicht!
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Bilderrätsel28
Boote
˙
Ehrenamtliche Arbeit29
Tschüss Zivi! Hallo Bundesfreiwilligendienstler?
˙
Gute Freunde30
Esel - Partner fürs Leben
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ArcheAusruf
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Zeit
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Zeichen
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Thallium
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1917)
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Senioren schreiben17
Begegnungen im Bett
˙
Wegbegleiter18
Ermutigung zum Altwerden
˙
Museumskultour19
Kunst aus Nrw
˙
Ehrenamtliche Arbeit20
Als Ärztin auf den Philippinen
˙
Einer von uns22
Ein waschechter „Ru eder Jong“
˙
Jubiläum23
Feiern zu Füßen des Heilands
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Skataus- k
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Salz
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Saug-m
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Flächen
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(10 Ar)
Ausruf
Zusammenleben35
Austausch zwischen den Generationen
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Halbrton
a
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an- end
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aNomzeltden
dorf
GripSGymnastik37
˙
Senioren schreiben16
Neu Ein makabrer Streich
ital. Süß
speise
Überzug
des erMau
werks
Was ist wichtig im Leben?
Woraus besteht das Glück?
In unserer leicht philosophischen Titelgeschichte unterstreicht die Autorin Doro
May die Bedeutung des kleinen, alltäglichen Glücks, das
wir z.B. erleben, wenn wir
Freunde treffen oder etwas
Leckeres essen. Doch dafür
sollten wir - egal welchen
Alters - auch offen sein und
den Blick dafür haben, um
die kurzen glücklichen Augenblicke nicht zu übersehen im alltäglichen Hader
um unerfreuliche Begebenheiten oder verpasste Gelegenheiten. Wir hoffen, dass
unser aktuelles Senio Magazin auch diesmal für Sie
einige glückliche Momente
bereithält.
Ihr G. Günal
Impressum
˙
Berichte15
Grenzüberschreitungen Der Herbst in Schweden
˙
Blätterpilz
lediglich
Liebe Leserinnen
und Leser!
GedÄcHtnistraining36
Berichte14
Sommer­urlaub Porträts Aus Afrika Kirchenschatz
˙
früh.op.
äthi
Titel
Öcher Platt34
Onechte Jeföihle
Fortsetzungsfolge
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Abk.:a
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Schlag
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Nadelbaum
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Tänzer
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Höchstwert
Jazzstil
(Kurzwort)
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Kunst12
Milch und Kunst
seidiges
Gewebe
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(Okkult.)
erblicken
˙
Hobbys und Menschen11
Die Fotofreunde Walheim
˙
˙
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deutsch
Schauspielerin
Acker(Ingrid)
gerät
Berichte10
Seniorenfreundlich Mehr Mitsprache Geld zurück
˙
Thema des Monats24
Doro May über Glück und Seelenfrieden
˙
˙
Senioren schreiben38
Eine ganz besondere Bank
˙
Senioren schreiben39
Raubtierbesuch im Garten
˙
Reiseberichte40
Rundreise durch Kappadokien
1 8 5
8
˙
˙
˙
˙
˙
6
4 9
Rätsel42
Sudoku
4
7
8
˙
6
9
8
1
2 4
5
2
3
7
4
5
G. Günal
Adalbertsteinweg 26
52070 Aachen
Tel.: 0241 990 78 70
Fax: 0241 990 787 44
E-Mail: post@senio-magazin.info
www.senio-magazin.info
Redaktion: Tel.: 0241 990 78 69
G. Günal, M. Holtorff, R. Steinborn,
F. Gass, S. Tuchardt, N. Krüsmann
Anzeige: Tel.: 0241 990 78 68 Grafik: A. Elfantel (elfantel-design)
Druck: Grenz-Echo Eupen Auflage: 15.000 Exemplare
4
4 7 9
Bitte lächeln43
Kreih nich, jaul nich, knurr nich...
˙
Gesundheit44
Hämorrhoiden Wechseljahre
˙
Herausgeber:
˙
Gesellschaftsspiele46
Spielen auf Reisen
˙
AuflÖsungen47
An dieser Ausgabe
haben mitgewirkt:
E. Bausdorf, D. Heß, C. u. H. Kluck,
I. Gerdom, F. Erb, D.H.K. Starke,
H. Pohlen, P. J. Heuser, J. Römer,
H. Kleis, J. Kühnast, W. Müller,
I. Lenne, C. Emontspohl-Nalepa,
B. Klamet, M. Bender, H. Goblet,
K. Peters, A. Bernards, R. Wollgarten,
L. Liebermann, M. Hänsch, C. Graff
Bürozeiten:
Mo., Mi. und Fr. von 10 bis 14 Uhr
4 | Aachener Ansichtskarten
Aachener Gastronomie um 1900 - Folge 9
Teil 41
Franz Erb
3
Eine ganze Anzahl von Hotels gab es
natürlich im unmittelbaren Umfeld des
Bahnhofs. Karte 1 (A. Schweitzer, AC)
und weiter unten, nahe der Hochstraße,
etwa ab 1905 noch das Hotel ‚Berliner
1
zeigt den Bahnhofsplatz mit Einblick in
die Bahnhofstraße und die Römerstraße.
Das ‚Union Hotel‘ von Carl Hoyer nimmt
hier 7-achsig die ganze Breite zwischen
diesen beiden Straßen ein. Interessant
ist die persönliche, vom Hotelbesitzer
Carl Hoyer geschriebene Bestellung von
Käse an eine Käsehandlung in Alkmar
vom 21.3.1913 (2).
de Bonn‘ von Michael Heck (8, o. Vlg.), daneben, Römerstraße 3, das ‚Hotel du Nord‘
(9, o. Vlg.), festlich geschmückt anlässlich
der Silberhochzeit des Kaiserpaares 1906.
Gastwirt war hier Robert Hansen.
5
Hof‘ verbunden mit dem Weinrestaurant
‚Zum Rodensteiner‘ des Heinr. Graaff (6,
W. Siemens, AC).
Der Blick die Römerstr. entlang (7, A.
Schweitzer, AC) bis hinüber zur Casinostraße ist ungewohnt und zeigt uns die
ganze Tiefe und Breite des noch unbebauten Bereichs östlich des Bahnhofsplatzes. Hier gab es damals mehrere Hotels
2
Auf der gegenüber liegenden Seite des
Platzes, Ecke Lagerhausstraße , finden wir
damals das Hotel Düren, Inhaber Johann
Brülls, und zwei Häuser weiter, Ecke Mittel- (heute Leydel-)Straße, das Hotel-Restaurant ‚A la Ville de Verviers‘ des Heinr.
Spiertz (3 u. 4, A. Schweitzer, AC).
In der Bahnhofstraße 30 gab es das
‚Hotel de Bruxelles‘ mit einem Chef namens Brüll-Keuter (5, Biegel, Elberfeld)
4
8
Auch im Haus nebenan, Römerstr. 5,
gab es ein Gasthaus: das ‚Hotel de chemin de fèr‘ der Witwe Rosen. (10, v. Gils,
AC). Nach einem Umbau der Häuser 11
und 13 finden wir ab 1907 hier im Neubau mit hoch aufragender Dachhaube
das von Heinrich Püttgen geführte ‚Hotel International‘ (11, F. Schweitzer, AC).
Es fällt auf, dass fast alle Hotels ‚französische‘ Namen tragen; man wollte offenbar den aus Belgien und Frankreich
eintreffenden Reisenden in ‚Aix-la-Chapelle‘ gleich ein gewisses Heimatgefühl
vermitteln.
6
von guter Reputation. Dreiachsig neben
dem Union Hotel befand sich das ‚Hotel
7
9
11
10
Nostalgie | 5
Abschied vom alten Tivoli
Kurz vor dem Abriss ist die Wehmut bei den Fans des legendären Kultkastens groß:
Noch im Spätsommer soll der alte Tivoli an der Krefelderstraße abgerissen werden.
Bei Regen oder bei Sonnenschein war das Stadion in seinen letzten Jahren stets
proppenvoll gewesen. Spannende Aufstiegskämpfe und packende Lokalderbys hat
der Tivoli erlebt. Eingerahmt von der schwarz-gelben Fanschar sind unzählige Tore
gefallen und es wurden unvergessene Siege errungen. Über 80 Jahre war der Tivoli
die Heimat und das Herzstück der Alemannen. Was in den 20er Jahren als Anlage für Breitensport errichtet wurde, entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte zur
Spielstätte der Kartoffelkäfer und damit zum Schauplatz legendärer Fußballspiele.
Kaum ein Verein wird so eng mit seinem Stadion verbunden wie die Alemannia.
DFB-Trainer, Torwarttrainer und Alemannia-Fan Roland Miethig ist ein großer
Fan des altehrwürdigen Stadions und verriet dem Senio Magazin einige Anekdoten.
Herr Miethig, was war Ihr schönstes Erlebnis auf dem alten Tivoli?
Schön war es immer, aber der Aufstieg
2006 und der Pokalsieg gegen Bayern
München 4:2 waren in all den Jahren
meine persönlichen Höhepunkte. Der
alte Tivoli war über Jahrzehnte ein Tempel für alle Fußballfans, er schuf Nähe zwischen Fans und Spielern - räumlich wie
emotional.
Wie kam es zu Ihrer Fußball-Leidenschaft und seit wann sind Sie
Alemannia-Fan?
Auf Bolzplätzen und Hinterhöfen erlernten wir das Fußballspielen. Es gab zur damaligen Zeit kaum andere Möglichkeiten. Als kleiner Junge zogen wir ab 1963
von unserem Heimatort Ofden manchmal sogar zu Fuß zum alten Tivoli. Es waren für uns immer schöne Erlebnisse, die
wir nie vergessen werden. Mein Lieblingsplatz am alten Tivoli war der Würselener
Wall, wo wir ausgerüstet mit Schal, Mütze und Trikot immer am liebsten gestanden haben.
Wie beurteilen Sie das neue Stadion?
In der heutigen Zeit ist es wichtig, eine
Kultstätte zu haben, auch wenn der alte
Tivoli nicht zu toppen ist. Ehrgeizige Ausbaupläne für den alten Tivoli – von einer
Kapazität von über 40.000 Zuschauern
wurde geträumt – mussten immer wieder ad acta gelegt werden, weil die finanziellen Mittel fehlten. Der neue Tivoli wurde seit Mitte 2008 in unmittelbarer Nähe
zum alten Stadion errichtet und am 17.
August 2009 mit dem ersten Heimspiel
der Saison 2009/2010, das mit 0:5 gegen
St. Pauli verloren wurde, eingeweiht. Alemannia Aachens neuer Tivoli ist das viertgrößte Stadion der zweiten Bundesliga
und ein Aushängeschild für unsere Stadt.
Sie haben noch einige der Sitzschalen
vom alten Tivoli für Ihren Verein, die
SpVgg 1928 e.V. Straß, erhalten. Wie
kam es dazu?
Unser kleiner Verein hat sich zur Aufgabe gesetzt, dass unser Platz schöner wird.
Durch die Schneeräumaktion 2010, als der
neue Tivoli vom Schnee geräumt werden
musste, knüpfte ich Kontakte mit dem
ehemaligen Trainer Krüger. Die Mannschaft und der Verein bedankten sich bei
den Helfern für die gelungene Aktion. Der
Trainer unterstützte die Aktion mit beiden
Händen in den Taschen. Dafür schenkte
ich ihm eine Schneeschaufel. Von meiner
Seite aus hin aktivierte ich den Trainer und
die Spieler, wenn der alte Tivoli abgerissen wird, für meinen Verein Sitzschalen zu
überlassen. Wir bedanken uns nochmals
Wer ist er?
Roland Miethig ist 59 Jahre alt und in Alsdorf-Ofden aufgewachsen. Er wohnt seit 20 Jahren in Herzogenrath, ist DFB-Trainer, Torwarttrainer und Alemannia-Fan.
für diese Aktion, die 2011 im Mai erfolgreich ablief!
Chronik eines Abschieds
Der alte Tivoli fasste zu seiner Einweihung
am 3. Juni 1928 bei dem 4:3 gewonnenen Eröffnungsspiel gegen Preußen Krefeld 10.000 Zuschauer. Der Name „Tivoli“
stammt von dem nordwestlich des Aachener Lousbergs gelegenen, früheren
großen Gut Tivoli, dessen Park an die Gärten des italienischen Ortes Tivoli erinnert.
Am 24. Mai 2009 fand das letzte Bundesliga-Spiel auf dem alten Tivoli statt, das
die Alemannia mit 4:0 gewann. Am 26.
Juli 2009 besiegten die Aachener beim
letzten Freundschaftsspiel auf dem alten
Tivoli Werder Bremen mit 3:2. Ab Saison
2009/2010 finden die Spiele in einem neuen Stadion, das ebenfalls Tivoli heißt, statt.
Die zweite Mannschaft von Aachen startete allerdings am 14. August 2010 mit ihrem
ersten Heimspiel in der Saison 2010/2011
noch eine weitere Saison auf dem alten
Tivoli, bevor das Grundstück ausgeschrieben und das Stadion abgerissen wird. Das
letzte Liga-Spiel fand am 7. Mai 2011 statt.
Alemannia Aachen II gewann mit 3:1 gegen Schwarz-Weiß Essen, gefolgt vom
letzten Spiel, bei dem die Traditionsmannschaft gegen eine Fanauswahl antrat. Der
alte Tivoli fasste zuletzt 21.300 Zuschauer, bot 3.700 Sitz- und 17.600 Stehplätze.
Nach dem Abriss wird das 10.300 Quadratmeter großes Gelände durch die Stadt
verkauft. Geplant sind Einfamilienhäuser sowie ein Verbrauchermarkt und Büroflächen.
Nina Krüsmann
6 | Berichte
Eine Seltenheit!
Die Eschweiler Residenz Pro Seniore hält eine musikalische Rarität in ihren Händen - ein Kleinod
aus dem Grunde, weil der Chor, um den es sich hier
handelt, wohl einmalig in seiner Zusammensetzung
ist. Zurzeit sind es 14 Damen und 3 Herren, die
durch Freude am Gesang und Aktivität bekunden
wollen, zu welchen Leistungen und Fähigkeiten der
Mensch selbst im späten Alter noch aufwarten kann.
Die Einmaligkeit besteht nun darin, dass alle Sängerinnen und Sänger in einem hohen Lebensalter
sind, das immerhin zwischen 80 und 91 Jahren liegt.
Sie nennen sich: Die Residenzlerchen.
Als sich der Chor vor etwa 10 Jahren gründete, da ahnte wohl keiner von ihnen,
dass ihre Freude am Gesang einen derartigen Aufschwung nehmen würde. Über
Jahr hinweg wurden frisch und fröhlich
Volkslieder gesungen. Das änderte sich
ab dem 1. Februar 2010. Von diesem Tage
an übernahm die Musiktherapeutin Frau
Susanne Herrmann die Leitung des Chores. Dadurch bedingt vollzog sich auch
ein Wandel in Flexibilität und Vitalität
im Gesang. Charisma und Anpassungsfähigkeit wurden besonders beachtet.
Waren es vordem Volkslieder, die gesungen wurden, ging die Tendenz mehr in
die Richtung Kanongesang, Schlager der
30er und 60er Jahre und Seemannslieder bis hin zu „La Paloma“. Die neue Mobilität gestaltete das Gesangsprogramm
eindrucksvoller, was bei Festplanungen
und Veranstaltungen zum Tragen kam.
Auch auswärts konnte der Chor sein Können zeigen. Die erreichten Fähigkeiten
beflügelten die Leiterin und den Chor zur
Aufnahme einer CD. Die Resonanz der
Geschäftsleitung und der Residenz-Bewohner hierauf erfüllte voll und ganz die
Erwartungen. Eine neue und wunderbare
Aufgabe wurde dem Chor zuteil: Er sollte den musikalischen Teil zum 10-jährigen Bestehen der Residenz übernehmen.
Das gelang bestens. Etwas Besonderes
wurde den anwesenden Gästen geboten:
Ein Zweigesang zwischen Chor und einer
Soloeinlage seiner Leiterin steigerte sich
zu einem derartigen Können, wie es bisher nicht erreicht werden konnte. Anhaltender Beifall bekundete diese Leistung.
Ein weiteres Ereignis erwartet den Chor:
Er soll am 1. Oktober in einer Veranstaltung im Aachener Elisenbrunnen musikalisch mitwirken. Eine ehrenvolle Aufgabe, für die sich der Chor mit einem
musikalischem Strauß schöner Melodien und einer Hymne an die Freude bedanken möchte.
Kontakt: Bernhard Klamet, Odilienstraße 46,
52249 Eschweiler, Tel.: 02403-509 258
Bernhard Klamet
(auf dem Foto hinten in der Mitte)
Dreizehn und Vier
Unsere Autorin Inge
Gerdom hat für ihre
Enkel die Geschichten
vom Leucht­turmwärter
Hein geschrieben, die
jetzt als Büchlein vorliegen. Das Besondere
an diesem Buch sind neben den ungewöhnlichen Geschichten vor allem die Zeichnungen,
die von Kindern für Kinder gemalt worden sind.
Alle Buchhandlungen können das Buch beim
Verlag bestellen. Vorrätig ist es in der Brander Buchhandlung an der Trierer Straße/Ecke
Markt in Aachen. Der Verkaufspreis beträgt
8,90 Euro.
Berichte | 7
„Kein Wesen kann
zu Nichts zerfallen ...“
Mit Konzert und Rezitation feiert die Goethe-Gesellschaft Aachen Goethes 262. Geburtstag und lädt herzlich ein in den Ballsaal des Alten
Kurhauses Aachen zur Geburtstagsmatinee.
Die Flötistin Annette Coelho und der Gitarrist Dimiter Kaltchev spielen Werke
von Niccolò Paganini, Frédéric Chopin,
Carl Philipp Emanuel Bach und anderen;
der Rezitator Andreas Grude spricht Lyrik der Jahre 1806 bis 1832. Musik und
Sprache fügen sich mit Leichtigkeit ineinander und lassen etwas vom Zauber
der Poesie erahnen.
Die Matinee findet statt am Sonntag,
dem 28. August, um 11 Uhr, im Ballsaal,
Altes Kurhaus Aachen. Der Eintritt ist frei.
Der Wert des Lebens
Bilderquelle: Suermondt-Ludwig-Museum
Das Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen zeigt vom 6. August bis zum 30.
Oktober 2011 die Ausstellung „Sabine Weiss: Photographie aus fünf Jahrzehnten“. Mit einer Auswahl von 100 Photographien wird das Werk dieser bedeutenden französischen Künstlerin zum ersten Mal in Deutschland vorgestellt.
Brillante Kompositionen, stimmungsvolle Licht- und Schattenwirkung und eine
feinfühlige Darstellung der Menschen
kennzeichnen die faszinierende Bildsprache von Sabine Weiss, eine der einflussreichsten französischen Photographinnen seit Mitte der 1950er Jahre.
1924 in der Schweiz geboren, wusste Sabine Weiss bereits in jungen Jahren,
dass die Photographie ihre Berufung sein
würde. Nach einer Ausbildung in Genf
Familie Heinig
ging sie mit 22 Jahren nach Paris. Sie arbeitete als Assistentin des berühmten
Modephotographen Willy Maywald, bevor sie sich 1950 als selbständige Photographin etablierte. Für das Magazin
„Vogue“ entstanden bis 1960 zahlreiche
Modereportagen, außerdem Porträts
bekannter Persönlichkeiten und Künstler. Neben ihrer fotojournalistischen Tätigkeit schuf Weiss freie Arbeiten im Sinne einer „Photographie humaniste“. Mit
Die grüne Oase
mitten in Aachen
Hermann-Löns-Allee 3, 52074 Aachen
Tel.: 0241 / 78 732 ● Fax: 0241 / 97 90 845
Öffnungszeiten: täglich ab 10:00 Uhr
www.hangeweiher.de
Johann Wolfgang von Goethe,
Ölgemälde von J. K. Stieler, 1828
Willy Ronis, Robert Doisneau, Édouard
Boubat und Izis gehört sie zu den bekanntesten Vertretern dieser Richtung,
die in einfühlsamen Bildern menschliche
Beziehungen und Alltagsszenen festhielt.
Aus ihrer großen Leidenschaft für das
Reisen, die Kunstwelt aber auch Alltagsereignisse resultieren zahlreiche Bücher
zu Themen wie Theater, Städte, Kinder
und Weltreligionen. Im Laufe ihrer Ausflüge mit der Kamera hat sie es verstanden, intuitiv den Augenblick zu begreifen und Emotionen in einer einzigen
Geste wiederzugeben, die das Wesen
des anderen enthüllt.
Die Ausstellung wird am Freitag, dem
5. August 2011 um 20 Uhr in Anwesenheit der 87-jährigen Fotografin eröffnet.
Suermondt-Ludwig-Museum
Wilhelmstraße 18, 52070 Aachen,
Tel.: 0241 - 479 800,
www.suermondt-ludwig-museum.de
Öffnungszeiten:
Di., Do. u. Fr.: 12 - 18 Uhr,
Mi.: 12 - 20 Uhr, Sa. u. So.: 11 - 18 Uhr
8 | Senioren schreiben
Eine Fahrradtour von Ost- nach Westberlin
Die Glienicker Brücke verband über die Havel hinweg Berlin mit Potsdam. Im Krieg zerstört, wurde sie Ende der
vierziger Jahre von sowjetischer Seite wieder aufgebaut und „Brücke der Einheit“ genannt. Sie war für den zivilen
Verkehr gesperrt, aber amerikanisches, englisches und französisches Militär durfte sie benutzen. Auf der Brücke
verlief die Grenze zur Deutschen Demokratischen Republik (DDR).
Immer, wenn ich etwas von der Glienicker Brücke lese, erinnere ich mich an
meine Fahrradtour im Sommer 1955. Es
war nicht nur eine Fahrradtour, es war
die Flucht aus der DDR.
1945 musste unsere Familie - ich hatte
noch drei jüngere Geschwister - unsere Heimat Oberschlesien verlassen. Wir
landeten in einem Dorf bei Bernburg in
der DDR. Nachdem wir hier von 1945–
1955 gelebt hatten, beschlossen meine
Eltern, rüber in den Westen zu ziehen,
weil hier schon die Geschwister meiner
Eltern waren. Diese schickten uns auch
immer gute Pakete, ohne diese Hilfe wären wir sicher verhungert!
Die Geschwister 1950 vor dem Haus
in Arnesdorf bei Bernburg
Tante Moni, eine Schwester meiner Mutter, lebte bei Potsdam und sie half uns
von Ost- nach Westberlin, das ging 1955
noch. Erst 1961 wurde die Berliner Mauer gebaut. Zuerst fuhren wir im Juni alle
zusammen von Bernburg mit dem Zug
nach Ostberlin. Meine Eltern und meine drei Geschwister fuhren mit der Straßenbahn von Ost- nach Westberlin. Ich
war 15 Jahre alt und hatte mir von meinem verdienten Geld, ich war Lehrling
im Konsum, ein neues Fahrrad gekauft,
ein Diamant-Fahrrad aus Karl-MarxStadt, heute Chemnitz. Weil ich mich davon nicht trennen wollte, musste ich von
Ost- nach Westberlin mit dem Fahrrad
fahren, denn in der Straßenbahn durfte
man kein Fahrrad mitnehmen.
Tante Moni hatte mir den Weg genau
erklärt und so fuhr ich los. Es waren lange Straßen mit viel Verkehr, anders als
in unserem Dorf. Dann kam ich an die
Grenze von Ostberlin, es war die Glienicker Brücke. Hier musste ich meinen
Personalausweis vorzeigen und viele
Fragen beantworten. Ich sagte, dass ich
die Stalin-Allee besichtigen möchte. Die
Stalin-Allee war nämlich ganz neu erbaut und alle Zeitungen berichteten davon. Zum Glück durchsuchten sie nicht
mein Gepäck, denn ich hatte nicht nur
Urlaubssachen mit! Nun radelte ich über
die Glienicker-Brücke und hatte keine
Angst mehr, weil ich wusste, jetzt bin
ich in Westberlin!
Das Diamant-Rad, 1950 gekauft für 350 Mark,
im Jahr 1990
Am nächsten Tag mussten wir alle zum
Flüchtlingslager in Berlin-Spandau.
Dort wurden wir alle vom Arzt untersucht und mussten viele Fragebogen
und Formulare ausfüllen. Endlich, im
Juli 1955, wurden wir von Berlin-Tempelhof nach Hamburg geflogen, mein
Fahrrad war beim Gepäck mit dabei. Ich
Aber die Polizisten hier in Westberlin sa- erinnere mich noch gerne an die nette
hen ganz anders aus. Sie hatten eine an- Stewardess, die uns Kinder alle einzeln
dere Uniform, die ich nicht kannte. Auch mit nach vorne zum Piloten führte. Er ersie wollten meinen Pass sehen und stell- klärte uns alle Hebel und Schalter.
ten viele Fragen. Die Kontrolle der Westpolizei hatten wir mit Tante Moni nicht In Hamburg kamen wir wieder alle in
besprochen und so sagte ich einfach ein Lager, aber hier blieben wir nicht
das Gleiche: „Ich möchte die Stalin-Al- lange. Dann kamen wir nach Krefeld
lee besichtigen.“ Die Polizisten lächelten in ein Lager. Hier in Krefeld fanden
und ließen mich fahren.
wir eine Neubauwohnung, mein Vater
fand eine Arbeits- und ich eine LehrJetzt musste ich das Durchgangslager in stelle. Meine Geschwister gingen hier
Marienfelde suchen, das wollte ich die zur Schule. Jetzt waren wir im katholiPolizisten aber nicht fragen. Ich radelte schen Rheinland. Wo wir in der DDR in
weiter und fragte eine Frau am Straßen- Sachsen lebten, mussten wir weit von
rand. Sie erklärte mir den Weg sehr gut, unserem Dorf bis in die nächste Stadt
außerdem gab sie mir 50 Pfennig West- gehen, denn dort war eine katholische
geld. Ich sollte mir eine Limonade kaufen, Kirche. In den Dörfern waren meistens
sagte diese freundliche Frau. Ich radelte nur evangelische Kirchen.
noch lange bis zum Durchgangslager in
Marienfelde. Endlich kam ich an und frag- 1964 ging ich nach Aachen zur Familiente am Eingang den Beamten nach meiner pflegeschule bei der Caritas. Nach der
Familie, aber sie waren nicht hier. Der Be- Ausbildung arbeitete ich als Familienamte schickte mich zum nächsten Lager, pflegerin in Aachen. Auch mein Mann
es war in Mariendorf. Ich musste wieder arbeitete in Aachen. 1968 heirateten
durch sehr verkehrsreiche Straßen radeln. wir und seitdem lebe ich in
Plötzlich rief mich mein Bruder, der am Raeren und das ist jetzt meiStraßenrand stand. Er stand vor dem La- ne geliebte Heimat.
gertor von Mariendorf und hier fand ich
Christa Emontspohl-Nalepa
endlich meine Familie.
Senioren schreiben | 9
„Dolce far niente“ am Sonntagnachmittag
Man konnte fortan einen richtigen Espresso bei Luigi oder bei Antonio trinken.
Wer mag schon verzichten auf Pasta
Vornehm italienisch speist man fortan
und Pizza?! –
im „La strada“.
In ferner Vergangenheit gab es tatUnd die Konditoreien boten eine
sächlich Zeiten, da aß man nur ganz einganz besondere Köstlichkeit mit dem
Geschmack des Landes, wo die Zitronen
fach Nudeln mit Tomatensauce.
Heute gibt es kein Büfett, auf dem
blühen.
nicht als Vorspeise Tomatenscheiben mit
In keinem Partykeller durfte die bauMozzarella, garniert mit frischem Basilichige Flasche mit Bastmantel und Tropfkum gereicht werden.
Der Geschmack unserer Kindergeburts- kerze darauf fehlen – ja, der Chiantiwein!
Balsamico de Modena wird im Super- oder sonstiger Festtage sollte es sein!
***
markt angeboten, wo all die anderen feiWir bestellten jeder eine dieser süßen
***
nen Sachen auch ganz preiswert zu haReisen war in Mode! Wer konnte, fuhr Versuchungen, trugen das leichte Päckben sind.
in seinem VW über den Brenner, Ziel der chen vorsichtig und voller Vorfreude heim.
Welch ein Gaumenkitzel! Als ZuhauSpezialitäten aus Italien!
Reise: Bella Italia!
Ferien am Gardasee, Urlaub an der se der Kaffee in den Tassen war, ließen
Komm doch ein bisschen mit!
blauen Adria! Erholung an der Riviera!
wir uns mit jedem Bissen die Erinnerung
***
Leicht, locker, erfrischender Genuss
Dolce vita und Chianti! – Schnell den schmecken – Zitronen-Sahne-Röllchen!
aus Sahne mit feinfruchtiger Säure –
Daheimgebliebenen noch eine der bunEin nostalgischer Genuss in Hoch­Wir entdeckten diese Köstlichkeit zwi- ten Ansichtskarten geschrieben! „Seht, format!
schen in gläserner Theke angebotener was wir uns leisten können!“
Leichtes, süßes, bella Italia und dolce
Im Gegenzug eroberten die Italiener vita für eine verträumte Kaffeestunde volSachertorte, Käse- und auch Herrentorler Erinnerung!
te, neben Himbeersahne und Stachel- die heimischen Städte!
beerbaiser. Pflaumenkuchen gab es auch,
Eiscafés lösten die langweiligen EisNussecken und eine Vielzahl von Hefeteil- dielen ab. Chic wurde es, seine Coppa im
chen ebenso. Unsere Wahl jedoch stand „Venecia“ zu löffeln – italienisches Eis – BaIngeborg Lenne
sofort fest!
nanen Split und Amarena Becher!
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10 | Berichte
Seniorenfreundlich
Seit dem 1. Juli 2011 ist die Stadt Eschweiler bei der Internetplattform
www.vitalindeutschland.de vertreten. Dort finden Nutzer mit wenigen
Klicks attraktive Angebote aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens ihrer Kommune.
Vital in Deutschland
ist eine gemeinnützig
ausgerichtete Initiative der Deutschen Post,
die das Ziel verfolgt, älteren Mitmenschen einen besseren Zugang
zu kommunalen Angeboten aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens wie Kultur,
Freizeit, Bildung oder Sport zu verschaffen. Dafür sammelt die Initiative
Angebote und Vorteile, die das Leben
im Alter attraktiver machen und veröffentlicht sie im Internet. Die Nutzer
können diese Angebote anschauen,
bewerten und kommentieren.
Eschweiler ist damit eine von ca. 300 so
genannten „Leuchtturmkommunen“, die
zur Zeit auf der Internetplattform präsent
sind. Der benachbarte Kreis Düren gehört
schon länger dazu. Langfristig ist die Ausweitung des Angebots auf ganz Deutschland geplant.
Mehr Mitsprache
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Nahrungsergänzung
Am 27. Juni kam Oberbürgermeister
Philip ins Café Miteinander in Aachen. Den Hintergrund der Veranstaltung bildete eine Unterschriftenaktion der KAB Driescher Hof, um
Behinderten mehr politische Mitsprache in kommunalpolitischen, sie betreffenden Belangen zu erreichen.
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In einer kurzen Rede entschuldigte er
sich für die gemachten Fehler an der
Treppe der AachenMünchener Versicherung. Politik und Verwaltung sind
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Mo. – Sa.Öffnungszeiten:
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in alle kommenden Planungen mit ein.
Mo.–– Fr.
Sa.15.00
08.30 ––13.00
Uhr
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Mo.
18.30
Uhr
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Hugo
Hamacher betonte nochmals
Mo. – Fr. 15.00 – 18.30 Uhr
Mo. – Sa. 08.30 – 13.00 Uhr &
die Forderung eines Stimmrechtes bei
Mo. – Fr. 15.00 – 18.30 Uhr
den Entscheidungen im Ausschuss.
Helmut Goblet
Geld zurück
Das Thema Steuern auf Rente hat
viele Senioren verunsichert. Zu Unrecht! Steuerberater Carsten Sambale aus Aachen berichtet, dass viele Rentner mit einer Erstattung statt
einer Nachzahlung rechnen können:
„Es gibt meistens mehrere Wahrheiten
- das gilt insbesondere für das Finanzamt und die Rentenbesteuerung, denn
nun bitten viele Rentner mit unserer
Hilfe das Finanzamt zur Kasse.“
Rentner können ebenso Steuervorteile
geltend machen wie Arbeitnehmer und
Versicherungsbeiträge, Krankheits- oder
Haushaltskosten absetzen. Speziell Senioren mit niedrigen Renten aber hohen Kapitalerträgen profitieren von einer Steuererklärung. Liegen Guthabenzinsen oder
Dividenden für den Spargroschen über
der Freigrenze von 801 Euro pro Person,
haben die Banken die Abgeltungsteuer
bereits einbehalten. Diese liegt seit 2009
bei 25 Prozent. Hier sollten Senioren aktiv
werden, denn auch wenn die Banken die
Steuern automatisch einbehalten, können sie einen Teil des Geldes zurückbekommen. Bei der Einkommensteuererklärung wird die Steuer auf Kapitaleinkünfte
neu berechnet. Statt der Abgeltungsteuer kann dann der persönliche Steuersatz
herangezogen werden. Bei niedrigen
Renteneinkünften liegt dieser in den
meisten Fällen unter 25 Prozent. Zuviel
einbehaltene Steuer wird dann erstattet.
Steuerberater Sambale rät deshalb allen
Rentnern, sich beraten zu lassen und zu
prüfen, ob eine Einkommensteuererklärung Sinn macht. Diese kann in vielen Fällen auch noch rückwirkend erstellt werden, auch noch für 2005.
Dipl. Kfm. Manfred Bender
Hobbys und Menschen | 11
Die „photo:gra:phie“ der Fotofreunde Walheim
Noch bis zum 17. August 2011 präsentieren die Fotofreunde Walheim ihre
großformatigen Fotografien in der „Galerie Gypsilon“ des Softwarehauses
HUP AG, Aachen-Oberforstbach, Pascalstraße 71. Die Ausstellung unter
dem Titel „photo:gra:phie“ wurde am 22. Juli durch Dr. Werner Glasmacher
seitens der Galerie Gypsilon und Bezirksbürgermeister Eberhard Büchel eröffnet, für die Aussteller sprach Josef Römer. Andrea Gémes untermalte die
Vernissage musikalisch mit einigen Solostücken auf der klassischen Gitarre.
Bereits dreizehn Mal haben die Fotofreunde Walheim im dortigen Jakob-Büchel-Haus ihre Fotoarbeiten im Rahmen
einer Jahresausstellung der Öffentlichkeit präsentiert. Anfänglich fand dies im
Rahmen einer Hobbykünstlerausstellung,
danach im jährlichen Wechsel mit dieser
alle zwei Jahre und danach jährlich statt.
Während die ersten Ausstellungen noch
themenfrei waren, stehen sie seit Jahren
unter einem Thema. In diesem Jahr findet nun erstmals eine zusätzliche Ausstellung außerhalb des Jakob-Büchel-Hauses
statt. Die ambitionierten Hobbyfotografen Klaus Börger, Theo Broek, Walter Hillen, Bernd Langkamp, Annette Möbes,
André Pawlik, Gerhard Peters, Josef Römer, Wolfgang Schmidt, Bernd Schümmer, Dieter Stegmans, Heinz Wessels und
Manfred Weyer zeigen ihre großformatigen Fotografien bis zum 17. August 2011,
montags bis freitags von 8.00 – 18.00 Uhr
in der „Galerie Gypsilon“. Ihre Ausstellung
heißt einfach „photo:gra:phie“. Die Fotofreunde Walheim zeigen ohne Bindung
an ein Thema ihre Werke, wobei jeder
Jahresausstellung legen sie das Thema für das nächste Jahr fest und arbeiten einzeln oder in kleinen Gruppen an
dessen fotografischer Umsetzung. So
haben sie sich für dieses Jahr für das
sicherlich schwierig umzusetzende Thema „Alltägliches – Menschliches“ entschieden. Auf die Ergebnisse darf man
gespannt sein. Sie werden in der 14.
Walheimer Fotoausstellung an den
Fotograf seinen eigenen Schwerpunkt Wochenenden 21./22. und
setzt. So finden sich neben Makroauf- 28./29. Januar 2012 im Janahmen, Stillleben, Landschafts- und kob-Büchel-Haus gezeigt
Architekturfotos, Bilder aus allen Berei- werden.
Josef Römer
chen der Fotografie. Allen Aufnahmen ist
jedoch eines gemeinsam: sie zeigen das
Wesen der Fotografie von ihrem Wortursprung her. Die griechischen Worte
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„photos“ stehen für Licht und „graphein“
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12 | Kunst:
Milch und Kunst
Tiere und ganz besonders Kühe haben es dem Herzogenrather Künstler Jochen Jung angetan. Ob mit
viel Farbe umgestaltete Milchtüten,
bunte Milchshakes oder mit Kuhflecken versehene Teppichfliesen – der
57-jährige Maler ist vor zwei Jahren
buchstäblich auf die Kuh gekommen.
Im Atelier „Kunststück“ in Merkstein setzt er gemeinsam mit seinem
Künstlerkollegen Bodo Buchmann
seine vielseitigen Ideen um.
Herr Jung, Sie haben jetzt Ihr erstes
Buch „Bilder und Gedanken“ veröffentlicht. Worum geht es?
Ich habe zu vorhandenen Gemälden Bilder entworfen und zu bestehenden Gemälden Texte geschrieben. Insgesamt
sind mehr als 30 Gedichte entstanden,
die sich mit Themen wie der Natur oder
Gesellschaftskritik beschäftigen. Ich befasse mich mit sozialen Fragen, übe mal
leise, mal etwas lauter Kritik. Es handelt
sich um Gedanken in Reimform – keine
Gedichte. Bereits in meiner Kindheit habe
ich gerne Reime verfasst. Das Buchprojekt hat Mitte 2010 angefangen und hat
sich über den Winter intensiviert. Bei entsprechendem Erfolg würde ich gern einen weiteren Band veröffentlichen. Die
Ideen sprudeln nur so aus mir heraus.
und Kühe so symbolträchtig sind, haben sie es mir seitdem angetan. Zu meiner Themenvielfalt gehören auch Milch
und verwandte Produkte. Sie sind wertvoll und nützlich, Tiere, die für den Menschen arbeiten. Das wird zu wenig gewertschätzt. Kühe werden oft zum Objekt
Wie kamen Sie zur Kunst?
Kunst ist die Gabe, etwas darzustellen. Sei
es Sport, Musik oder wie bei mir die Malerei. Ich möchte den Menschen etwas davon zeigen, was ich kreativ schaffe. Das
Neueste sind jetzt die Gedichttexte. Es
geht um das Künstlerische, nicht um das,
was Menschen gerne kaufen würden. Ich
male das, was mir in den Sinn kommt. Aktuell beschäftigen mich die Kühe und die
Natur im Allgemeinen.
degradiert. Darauf möchte ich hinweisen. Für die nächste Zeit könnten mich
Wie kamen Sie auf das Thema „Kuh“?
auch Hühner als Motiv reizen. Des WeiDamals wurde bei einem Projekt das The- teren möchte ich mit neuen Materialien
ma Grün vorgegeben. Da ich Tiere liebe wie Glasfaser und technischem Gewebe
Wer ist er?
Jochen Jung ist 57 Jahre alt, stammt vom
Niederrhein und lebt seit 1982 in Herzogenrath. Er ist studierter Sozialpädagoge,
der seit einigen Jahren als freischaffender
Künstler tätig ist. Er arbeitet am liebsten in
Aquarell und Acryl.
Jochen Jung | 13
Sie arbeiten mit Ihrem Kollegen Bodo
Buchmann zusammen. Wie läuft diese
Kooperation?
Wir suchten beide nach einem Ausstellungsraum und stellten fest: Gemeinsam ist man stärker. Seit mehr als einem
Jahr teilen wir uns nun das Atelier in
Merkstein. Meine Lichtobjekte werden
in Buchmanns Werkstatt gebaut. Die Synergieeffekte, die sich für uns ergeben,
experimentieren. Leuchtsteelen und be- sind groß. Deshalb freuen wir uns über
leuchtete Leinwände gehören zu meinen unser einjähriges Bestehen in Merkstein,
aktuellen Arbeiten, die ich gemeinsam das wir kürzlich gefeiert haben. Für das
mit meinem Atelierpartner Bodo Buch- kommende Jahr haben wir wieder einimann gestalte.
ges in Planung.
Testsieger unter den Banken vor Ort
Atelier Kunststück
Wer sich ein Bild machen möchte, schaut am besten selbst vorbei: Der Ausstellungsraum ist mittwochs, freitags und samstags von 15 bis 18 Uhr
sowie nach Vereinbarung geöffnet. Hier ist auch
das Buch „Bilder und Gedanken“ zum Preis von
14,95 € erhältlich. Infos zum Atelier Kunststück
an der Geilenkirchener Str. 440 erhalten Sie unter Tel.: 02406/92 59 638 und im Internet unter
www.kunststueck-herzogenrath.de.
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Tester zahlreiche Beratungsgespräche. Die Aachener Filiale der Sparda-Bank West
erzielte dabei das beste Gesamtergebnis aller Institute
und ist damit die beste Bank vor Ort.
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14 | Berichte
Sommer­
urlaub
Einen abwechslungsreichen
14-tägigen Sommerurlaub erlebten 48 Mitglieder der Arbeiterwohlfahrt Aachen-Burtscheid
unter Leitung von Willy Hünerbein in Steinach, einem malerischen Ort in Tirol.
Porträts Aus Afrika
Die Protagonisten in den Portraits von Hector Acebes geben sich kokett, vorsichtig und skeptisch oder auch stolz, manchmal leicht amüsiert. Seine bemerkenswerten Fotografien sagen mehr als tausend Worte.
Hector Acebes, in New York geborener
Kolumbianer, reiste in den späten 1940er
und frühen 1950er Jahren mit seiner Kamera durch den afrikanischen Kontinent. Seine Motive waren Menschen aller Altersklassen und sozialen Stellungen.
Ganz bewusst suchte er die Perspektive
auf Höhe der Gürtellinie, um darüber den
Blickkontakt zum Menschen zu haben.
So entstanden Fotos von großer Emotionalität und persönlicher Nähe.
Hector Acebes feierte kürzlich seinen
90. Geburtstag und lebt in Bogotá, Kolumbien. Die Galerie ARTCO Editionen
zeigt erstmals in Deutschland bis zum
14.08.2011 über dreißig Silber-Gelatine
Abzüge dieses außergewöhnlichen Fotografen aus den Jahren 1948–1953.
ARTCO editionen
Apolloniastr.1, 52134 Herzogenrath
Di.-Fr.: 10-12 Uhr u. 15-18 Uhr
Sa.: 10-14 Uhr, gerne auch
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Höhepunkte waren die unter fachlicher Leitung von Roland Amor, Gästeführer im Wipptal, durchgeführten
Tagesfahrten nach unter anderem
Sellrain-Kühtai-Ötztal, ins TannheiDer Geschichtskreis der Pfarre St. Sebastian besichtigt
mertal, nach Trient, Sterzing und
am Donnerstag, dem 1.9.2011, um 15 Uhr die SchatzMeran
in
Italien
sowie
nach
Innskammer St. Johann Baptist in Aachen-Burtscheid.
Mitten
in Aachen zuhause
bruck. Für den 5-maligen Besuch
von Steinach erhielten mehrere TeilDer Schatz der ehemaligen Abteikirche St. Johann vernehmer eine original Tiroler Schürze.
fügt über einen überaus reichen Bestand. In die daEs war wieder einmal ein wundermalige Benediktinerabtei zogen 1222 Zisterzienserschöner Urlaub, den wir gern wieschwestern vom Kloster auf dem Salvatorberg ein. Die
derholen werden.
reichhaltige Ausstattung war in der Blütezeit einer Domkirche gleich und einer der kostbarsten im Rheinland.
Maria Hänsch
Der Eintritt kostet 2 €, Treffpunkt ist der Eingang der
AWO Burtscheid /
Kirche. Anmeldungen nimmt Hubert Wickerath unter
Vorstandsmitglied
der Tel.-Nr.: 02405 - 426 477 entgegen.
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Berichte | 15
Grenzüberschreitungen
Das vierte internationale „across the borders“-Kulturfestival präsentiert vom
11. bis zum 28. August in Aachens Innenstadt eine Reihe außergewöhnlicher
Kunstaktionen, Konzerte und Inszenierungen, die zwischen allen Sparten
und Grenzen pendeln.
Den „Zauber der keltischen Harfe“ verbreitet die Harfenistin und Sängerin Cécile Corbel, den Klang der traditionellen
persischen Handtrommeln Tombak und
Daf kann man beim iranischen Ausnahmetrommler Mohammad Reza Mortazavi kennenlernen und einen stimmungsvollen Mix aus instrumentaler Virtuosität,
bezaubernden Melodien und exotischen,
indisch gefärbten Rhythmen führt Monica Akihary mit ihrer Band vor. Zudem
bewegt sich die rote Couch des Düsseldorfer Foto- & Videokünstlers Horst Wackerbarth durch die Gegenwart und Vergangenheit der Kaiserstadt.
Das ausführliche Programmheft zum Festival liegt an vielen Auslagestellen in Aachen und der Region aus oder ist im Internet unter www.route-charlemagne.eu/Agenda/
acrosstheborders/index.html herunterladbar.
DER HERBST IN SCHWEDEN
Im Gemeindehaus der evangelischen Initiative „Engagiert älter werden in
Aachen“ in Aachen, Annastrasse 35, zeigt unser Reiseberichter Wolfgang
Schönrock in seiner Fotoausstellung das herbstliche Schweden.
Was ist anders in Skandinavien an dieser
Jahreszeit als bei uns? Es ist das Licht, von
Malern und Künstlern schwärmerisch als
„Das Licht des Nordens“ tituliert. Die Lichtstrahlen der Sonne treffen dort oben im
Norden viel flacher auf die Erdatmosphäre und müssen einen weit längeren Weg
zur Erdoberfläche zurücklegen als bei uns
bzw. noch weiter südlich. Das führt - zusammen mit der durch riesige Wald- und
Wasserflächen gefilterten Luft - zu klareren und leuchtenderen Farben und gegen Abend zu wärmeren Farbtönen.
Vor einigen Jahren gab es in Düsseldorf eine fantastische Gemäldeausstellung mit den besten Werken aus allen
skandinavischen Ländern mit dem Titel
„Im Lichte des Nordens“. Zu sehen waren wundervolle Gemälde aus den bedeutenden Kunstmuseen ganz Skandinaviens. Der Zauber dieses Lichts erfasst
auch den reisenden Fotografen, wenn er
im Herbst durch Schweden fährt oder
wandert. Bäume und Pflanzen strahlen
so von innen heraus, dass die Seele jubelt. Es ist ein Rausch der Farben und
der Augen.
Die Ausstellung ist ohne Anmeldung
zugänglich im August und September,
donnerstags 17 bis 19 Uhr. Zu anderen
Zeiten nach tel. Nachfrage, da der Annasaal, in dem die meisten Bilder hängen,
durch dort stattfindende Kurse belegt
sein könnte, Tel.: 0241 - 211 55.
Einrichtungen der Altenarbeit
in Aachen neu aufgelegt
Die Broschüre „Einrichtungen der
Altenarbeit in Aachen 2011/ 2012“
ist wieder erhältlich. Die beliebte
Broschüre liegt ab sofort in allen
Bezirksämter, beim Bürgerservice,
in der Stadtbibliothek, bei der VHS
sowie in allen Filialen der Sparkasse
Aachen aus. Sie kann kostenlos mitgenommen werden. Die Broschüre
kann auch telefonisch beim Seniorentelefon der „Leitstelle Älter werden in Aachen“ unter der Rufnummer 0241/432-5028 bestellt oder
persönlich im Verwaltungsgebäude Bahnhofplatz in der Hackländerstr. 1 abgeholt werden.
Im Internet finden Sie die Angaben
unter www.aelterwerden.aachen.de
unter dem Stichwort Einrichtungen.
16 | Senioren schreiben
Ein makabrer Streich
Neu
Er saß noch eine ganze Weile in diesem sonnendurchfluteten Zimmer,
das ihm im Winter, da nicht beheizbar,
zur Schreckenskammer wurde. Las,
träumte, dachte nach, las und träumte. Immerzu könnte er so verweilen.
Doch, das ging nun leider nicht. Die
ganze verdrossene Alltäglichkeit forderte ihren Tribut. Die Zeiten der Freiheit, ach, sie waren so flüchtig. Aber er
würde schon ein Eckchen und Fleckchen finden, ein Stück Alleinsein sein
Eigen nennen. Er blickte hinüber in
das dichte Blattwerk der Bäume, dessen Baumkronen in unterschiedlichem Grün dem Himmel, den Wolken
ihre Frische entgegen reckten. Sieht
die Wolken weiß sich im Blaugrau
formieren. Sieht sie weiterziehen, der
schnellen Veränderung preisgegeben.
Veränderlich wie das Leben selbst.
Eine geräuschvolle Stille dringt ihm
ins Bewusstsein, er spürt wie das Leben in ihm webt, spürt wie der Raum
in ihm groß und größer wird. Bemerkt
wie seine Gedanken über alle Grenzen hinweggehend in die Ferne eilen,
an ferne Meere und Strände, lassen
ihn finden Steine und Muscheln im
Sand und lauschen dem Brausen der
Wellen, spüren den Wind, die Sonne
auf seiner Haut, auf der Zunge den
Geschmack von reifen Früchten so
süß, im Haar den Duft von nussigem
Öl. Lassen ihn spüren den Hauch vom
Geheimnis, dem Unendlichen in, um,
und hinter den Dingen, lassen ihn hören die Stimmen und Klänge, die leisen, die da flüstern so eindringlich.
So neu schien ihm das Alles, so neu - uralt und doch
so neu.
Karin Peters
Er stand in der Ecke des Therapiezentrums und erregte meine Aufmerksamkeit. Ich musste ihn mir unbedingt aus der Nähe ansehen. Als ich
seinen Armknochen berührte, klapperten die Fingergelenke leise. Ein
seltsames Geräusch.
„Ja, das ist unser Ossi“, lachte
die Sprechstundenhilfe und
schob das Skelett etwas näher zu mir heran. „Wissen Sie,
‚Os’ ist lateinisch für Knochen,
und Ossi ist unser Demonstrationsobjekt, mit dem wir
den Patienten vor Augen
führen können, warum und
an welcher Stelle ihres Körpers die Schmerzen entstehen.“ Ich war beeindruckt.
Bei Ossis Anblick fiel mir
schlagartig eine weit zurückliegende Geschichte ein.
Und das war so: Gitta, meine Schulfreundin, war immer
zu irgendwelchen Streichen
aufgelegt. Obwohl ich eher
schüchtern war, brachte sie
es meistens fertig, mich mit
ihren Ideen anzustecken. Ich
war gewissermaßen das Opfer, das mit ihr die Streiche gemeinsam
ausführen sollte.
Unser Heimweg führte an einem
Kloster vorbei, das im Krieg eine Bombe abbekommen hatte und noch immer in Schutt und Asche lag. Nur die
Außenmauern mit den glaslosen Fensteröffnungen waren stehen geblieben.
„Stell dir mal in einem Fenster da
oben ein baumelndes Gerippe vor“, kicherte Gitta. „So ein Skelett, wie uns die
Mayer im Naturkunde-Unterricht vorgeführt hat. Was meinst du, was das hier
einen Auflauf gäbe. Die Leute würden
sich glatt die Hälse verrenken.“ Ich sah
bereits die entsetzten Gesichter der
Passanten vor mir und musste lachen.
Die Idee war einfach grandios.
Wir organisierten einen Riesenbogen Packpapier und rotes Transparentpapier. Auf das Packpapier zeichneten wir ein lebensgroßes Gerippe mit
Augenhöhlen und Zähnen in einem
riesigen Kiefer. Rechts und links an der
Wirbelsäule entstanden die einzelnen
Rippen und von den Beckenknochen
sollten lange Beinknochen herabbaumeln. Das alles sollte dem Skelett aus
dem Naturkunde-Unterricht möglichst
ähnlich sein. Dann wurden Augenhöhlen, Kiefer und Rippenzwischenräume ausgeschnitten und
auf die Rückseite das
rote Transparentpapier
geklebt.
Am nächsten Morgen
trafen wir uns eine halbe
Stunde früher und zogen
mit unserem Schatz unterm Arm zum Kloster.
Es war relativ einfach,
durch den zerstörten Eingang ins Innere der Klosterkirche zu gelangen.
Altar, Bänke und Heiligenfiguren lagen unter
Schutt begraben. Hier
war noch nichts aufgeräumt worden. Der riesige Trümmerberg reichte
bis an die Fenster heran, sodass wir problemlos hochklettern konnten. Gitta hatte vorab
ein kleines Loch in den
Schädel des Gerippes
gebohrt, zog nun den Bindfaden hindurch und band ihn um den Rest eines
Fensterkreuzes. Während dieser Prozedur musste ich das Gebilde festhalten.
Es durfte auf keinen Fall reißen.
Von der Straße aus betrachteten wir
das im Wind baumelnde Gerippe und
spielten die ersten entsetzt heraufblickenden Passanten. Auf diese Weise
wurden auch andere aufmerksam, blieben stehen und schüttelten die Köpfe.
Auf dem Heimweg von der Schule und auch noch am nächsten Tag
konnten wir unser Werk bewundern.
Aber am nächsten Morgen war die
makabre Sehenswürdigkeit plötzlich
verschwunden.
Wahrscheinlich war sie von einer pietätvollen Person zur letzten Ruhe gebettet worden.
Andrea Bernhards
Senioren schreiben | 17
Bild: wikimedia.org
Begegnungen
im Bett
Todmüde lag Renate auf ihrem Bett. Sie hatte gerade noch die Schuhe abgestreift und war sofort eingeschlafen.
Renate schlief fest und die Katze fühlte
sich durch den mangelnden Zuspruch
herausgefordert, sprang aufs Bett und
setzt das Mäuschen vor sich hin. Das
Tierchen erkannte sofort seine Chance
und verschwand unter dem Kopfkissen.
Damit war die Katze nicht einverstanden und sie versuchte, die entwischte
Beute wieder einzufangen. Mit erhobenem Schwanz und zuckender Schwanzspitze fuhr sie mit der Nase unter einen Zipfel des Kopfkissens, versuchte
es auch mit der Pfote, sprang hin und
her, doch die Maus war verschwunden.
Von dem auf und ab neben ihrem
Kopf beunruhigt, tauchte Renate aus ihrem Schlummer auf, zornig versetzte sie
schimpfend der Katze einen Schlag mit
dem Unterarm, so dass sie vom Bett flog,
unangenehme Bekanntschaft mit einem
Regal machte und beleidigt verschwand.
Als Renate ihren Kopf wieder auf das
Kissen legte, bemerkte sie, dass da noch
jemand war. Sie hob das Kissen an einer
Seite hoch und sah etwas Kleines eilig
davon huschen.
Renate war jetzt wach, schaltete das
Licht an, stand auf und ging um ihr Bett
herum.
Ihr Blick suchte den Boden ab, blieb
an der Maus kleben, die auf der Fußleiste saß und sie ansah. Renate wollte die
Maus mit der Hand fangen, doch bevor
sich die Hände schlossen, sprang das
Tierchen hoch, lief ein Stückchen weiter,
kletterte auf die Fußleiste und wartete auf weitere Aktionen. Auch bei dem
zweiten Versuch entwischte sie durch
einen Sprung durch die Finger.
Haus- oder Feldmäuse springen
nicht, sondern rennen weg, um sich in
Sicherheit zu bringen. Der herein geschleppte Besucher war eine Waldmaus
(Apodemus sylvaticus), die in Sprüngen
flüchtet.
Renate holte ein Einweckglas mit
Deckel. Sie hielt die Öffnung des Glases
über den unfreiwilligen Gast und ermunterte ihn mit der anderen Hand, den
Sprung zu wagen. Das Glas umzudrehen und den Deckel aufzulegen war nur noch eine
Sache von Millisekunden.
Erwin Bausdorf
Gedicht des Monats
Mondnacht
Es war, als hätt der Himmel
die Erde still geküsst,
dass sie im Blütenschimmer
von ihm nun träumen müsst.
Die Luft ging durch die Felder,
die Ähren wogten sacht,
es rauschten leis die Wälder,
so sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Haus.
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18 | Wegbegleiter
Ermutigung zum Altwerden
„Bis zum Ende bleibt das Leben ein Hindernisrennen, mit allem, was dazugehört. Es ist spannend, schön, grausam, interessant, es ist himmelhoch jauchzend und auch zu Tode betrübt, es ist
lebenswert“ – schreibt Joachim Fuchsberger in seinem neuen Buch „Altwerden ist nichts für Feiglinge“. Charmant und nachdenklich lässt er Erlebnisse
und Entscheidungen seines bewegten Lebens Revue
passieren. Er schildert, wie es sich anfühlt, in einer
vom Jugendwahn geprägten Gesellschaft alt zu sein,
und welche Rolle ihm und seinen Altersgenossen darin zugewiesen wird. „Benehmen wir uns nicht wie
altgewordene Junge, sondern wie jung gebliebene
Alte“, fordert der große Entertainer.
Herr Fuchsberger,
wie war Ihr Werdegang?
Aufgewachsen bin ich in Heidelberg
und Düsseldorf, wurde gegen Ende des
Krieges mit 16 Jahren zum Fallschirmjäger ausgebildet, kurz darauf zum Nahkampfausbilder ernannt und geriet nach
meinem Einsatz an der Ostfront in Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg arbeitete ich unter Tage auf einer Zeche, bevor ich im väterlichen Betrieb als Monteur
von Satz- und Druckmaschinen tätig war.
Weitere berufliche Stationen wie Hörfunkund Wochenschau-Sprecher folgten, bis
1954 meine Filmkarriere begann. In den
60er Jahren schaffte ich mit unterschiedlichen Rollen in zahlreichen Edgar-WallaceFilmen den Durchbruch. Darüber hinaus
moderierte ich ab den 80er Jahren verschiedene Fernseh- und Talkshow-Formate wie „Auf Los geht’s los“ oder „Heut’
Abend“. Meine Wahlheimat Australien
zeigte ich von 1988 bis 2003 in Zusammenarbeit mit meinem Sohn Thomas in
der Reportagereihe „Terra Australis“. Zuletzt stand ich für die Edgar-Wallace-Parodie „Neues vom WiXXer“ vor der Kamera
und bis vor Kurzem auch noch regelmäßig auf der Bühne.
Wer ist er?
Der deutsche Schauspieler und
Entertainer Joachim „Blacky“
Fuchsberger wurde am 11. März
1927 in Stuttgart geboren. Im Laufe
seiner Karriere ist er vielfach ausgezeichnet worden. Neben Bambi, Goldener Kamera, Bayerischem
Fernsehpreis für sein Lebenswerk,
Bayerischer Staatsmedaille für soziale Verdienste u.a. erhielt er 1994 das
Große Bundesverdienstkreuz. Als
erster deutscher Botschafter für die
UNICEF im Jahr 1984 wurde er jetzt
zum Ehrenbotschafter ernannt.
Die eigenen Fehler und Jugendsünden
bekennen und die Konsequenzen aufzeigen. Anbieten, für die Jugend eine Art
Navigationsgerät zu sein: Wenn möglich
bitte wenden...!
Was zeichnet die Beziehung zu Ihrer
Frau Gundel aus?
Man soll den Partner nicht als Eigentum
betrachten, eher als Geschenk, das es jeden Tag zu bewahren gilt. Meine Formel
dafür: Die vier großen „V“ – Verstehen,
Vertrauen, Verzeihen, Verzichten.
Mittlerweile arbeiten Sie bereits an einem neuen, ganz besonderen Buch, das
eigentlich Ihr verstorbener Sohn herausbringen wollte und das Sie nun vervollständigen. Was bedeutet es für Sie?
Es ist das Vermächtnis unseres Sohnes. Er
wollte mit seinen Erfahrungen als Diabetiker seinen acht Millionen Leidensgenossen in Deutschland klarmachen, dass sie
in der Lage sind, alles zu leisten, solange
sie die Regeln beachten. Er forderte sich
ständig „Bis an die Grenzen – und darüber hinaus!“ – als Motivation gegen die
Angst vor der tödlichen Krankheit. Dass
ich seine Arbeit beende, ist meine vornehmste Pflicht.
Was sind Ihre Beweggründe, sich für
UNICEF zu engagieren?
Für meine Tätigkeit als UNICEF-Botschafter habe ich hohe Ehrungen erfahren.
„Denkt nicht daran, dass alles zu Ende ist Aber das war sicher nicht der Grund für
– denkt daran, was wir für eine wunder- mein Engagement. Liv Ullmann, meine
volle Zeit zusammen hatten!“ Das tun wir. große Kollegin, war zu Gast in meiner
Talkshow „Heut‘ Abend...“. Sie berichtete
Wenn Altwerden aber tatsächlich und
über ihre Tätigkeit als internationale Botschafterin. Vor einem tief bewegten Pubunumstößlich bedeutet: krank, arm,
allein, ungeliebt, vergessen... - Was le- likum erzählte sie, wie bei ihrem Besuch
im Sudan ein verhungerndes Kind in ihgen Sie Senioren ans Herz?
Kein Mensch ist gegen all das gefeit. Ich ren Armen starb. Das war vor fast dreirate nur allen, alles Mögliche bei Zeiten zu ßig Jahren. Nach der Sendung fragte sie
tun, um es zu vermeiden. Vor allem: nicht mich, ob ich mich für UNICEF engagieren
allein zu bleiben. Das Alter in Einsamkeit möchte. So wurde ich 1984 zum ersten
Mit viel Selbstironie schrieben Sie ein ist unerträglich.
UNICEF-Botschafter in Deutschland erlauniges Buch über das Altwerden.
nannt. Die Kinder der Welt sind die ZuDoch noch bevor Ihr Buch veröffentlicht Verständnis im Umgang zwischen Alt
kunft der Welt. Wir sollten alles tun, ihnen
werden konnte, starb Ihr Sohn. Wie ist und Jung ist und war immer ein wicheine bessere Welt zu hinterlassen, als sie
es Ihnen gelungen, den Tod von Tho- tiger Bestandteil Ihres Lebens. Worin
sich derzeit so vielen bietet.
mas zu verarbeiten und sich trotzdem liegt Ihrer Meinung nach das Geheimwieder dem Leben zuzuwenden?
nis des Gelingens?
Wir denken daran, was unser Sohn zu Offen bleiben und nicht ständig den beNina Krüsmann
Lebzeiten für diesen Fall gesagt hätte: lehrenden Schulmeister herauskehren.
Museumskultour | 19
KUNST AUS NRW
Im reizvollen Kontrast zu den barocken Deckengemälden und Stuckarbeiten der ehemaligen Reichsabtei Kornelimünster präsentiert sich
seit 1976 die moderne Kunst der
Einrichtung „Kunst aus NordrheinWestfalen - Förderankäufe seit 1945“.
Durch die besondere Aufgabe der
Künstlerförderung und der öffentlichen Ausstellung der erworbenen
Kunstgüter hat „Kunst aus NRW“
eine Ausnahmestellung in der hiesigen Museumslandschaft.
Die ständige Ausstellung in der ehemaligen Reichsabtei präsentiert eine Auswahl jener Kunstwerke, die seit 1945
vom Kultusministerium und in dessen
Nachfolge von der Kulturabteilung der
Staatskanzlei Landes Nordrhein-Westfalen zur Förderung junger begabter
Künstler erworben wurden. Darunter
sind u.a. Arbeiten von wichtigen und
inzwischen berühmten Künstlern wie
Karl Otto Götz, Ernst Wilhelm Nay, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Emil Schumacher und Günther Uecker. Besucherinnen und Besuchern bietet sich ein
einzigartiger Einblick in die Kunstgeschichte des Landes, einschließlich der
Bereiche Skulptur und Photokunst.
stellungen präsentiert. Das aktuellste
Schlaglicht auf die gegenwärtige Kunstszene wirft in jedem Jahr die Ausstellung der beiden Förderpreisträger für
bildende Kunst des Landes.
Als Sommerausstellung wird im Nordflügel der Abtei seit dem 16. Juli „Georg
Grulich, Zittau - Düsseldorf“ präsentiert.
Dem Maler Grulich, 1911 in Zittau geboren, widmeten die dortigen Städtischen
Museen zum 100. Geburtstag eine große Ausstellung, die Kunst aus NRW zum
Teil übernimmt. Einen Namen als Stadtmaler erwarb sich Grulich in Düsseldorf,
der Stadt, in der er ab 1936 bis zu seinem Tod 1993 lebte. Dort fand er seine
Motive und war er in der Künstlerszene
aktiv, u.a. als Mitglied der Rheinischen
Sezession, im Kunstverein Malkasten
und im Verein zur Veranstaltung von
Kunstausstellungen. Die Ausstellung
dauert bis zum 28. August.
Bis zum 14. August ist zudem noch die seit
Mai laufende Ausstellung „Bilder, Objekte,
Installationen“ des Düsseldorfer Künstlers
Werner Haypeter zu sehen. Sie umfasst
sowohl kleinformatige geschichtete
Papierarbeiten wie eine raumfüllende
Lichtinstallation mit dem Titel „Lichtfeld“,
die 2003 entstand und seitdem in vielen, immer verblüffend neuen Varianten
in den unterschiedlichsten Räumen präsentiert wurde. Auch eigens für Räume
des Museums geschaffene Werke werden
präsentiert.
Die ehemalige Reichsabtei
Die ehemalige Reichsabtei Kornelimünster geht auf die Klostergründung zu Beginn des 9. Jahrhunderts durch den französischen Benediktinermönch Benedikt
von Aniane zurück. Ludwig der Fromme
und seine Nachfolger bedachten die Abtei mit reichen Schenkungen und Sonderrechten. Durch die Beliebtheit der
Reliquien des heiligen Kornelius, Papst
und Märtyrer im 3. Jh. n. Ch., bei Pilgern
kam es bereits im frühen Mittelalter zu
einer Umbenennung des Klosters. Nach
einer wechselvollen Geschichte erlebte die Abtei im frühen 18. Jh. ihre letzte
Blütezeit. Zwischen 1721 und 1728 wurde unter dem Fürstabt Graf Hyacinth AlWechselausstellungen
fons von Suys zunächst der Mitteltrakt
Seit 1996 werden neben der ständi- der spätbarocken Anlage errichtet, der
gen Sammlung auch wechselnde Aus- Bau der Flügel Abschnitte dauerte bis in
die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Das Land Nordrhein-Westfalen, das
nach dem Zweiten Weltkrieg Eigentümer der ehemaligen Reichsabtei wurde, sanierte mit Beginn der 1990er Jahre
den gesamten Gebäudekomplex.
Kunst aus NRW
Abteigarten 6, 52076 Aachen - Kornelimünster
Tel.: 02408 - 6492, www.kunst-aus-nrw.nrw.de
Di. u. Mi.: 10 bis 13 Uhr u. 15 bis 17 Uhr, Sa.: 15 bis 18 Uhr, So.: 12 bis 18 Uhr, sowie nach vorheriger Vereinbarung
Der Eintritt ist frei!
Öffentliche Führungen durch die ständige
Sammlung oder durch die jeweiligen Sonderausstellungen geben neben dem Thema
des Tages auch Auskunft zu dem Gebäude
der ehemaligen Reichsabtei. Die Führungen
kosten pro Person 4 €, ermäßigt 2 €.
20 | Ehrenamtliche Arbeit:
Als Ärztin auf den Philippinen
Nach Beendigung ihrer Praxistätigkeit in Herzogenrath-Kohlscheid hörte Dr. Helga Stassart von dem Komitee „Ärzte für die Dritte Welt“. Sofort
erwachte wieder ihr verloren geglaubter Jugendtraum, in einem Land der
Dritten Welt zu arbeiten. Mit 55 Jahren, nach gründlicher Überlegung und
Beratung mit der Familie, startete sie zu ihrem ersten Einsatz, dem in den
nächsten Jahren weitere fünf folgen sollten. Die kleine, zierliche Frau nennt
heute, fast siebzigjährig, ihre Reise auf die Philippinen eine Zeitreise. Der
Flug mit der Domestic-Airlines von Frankfurt nach Manila führt nämlich
nicht nur in ein anderes Land, sondern in eine andere Zeit.
Und die beginnt für Helga Stassart, sobald sie mit einem Kleinflugzeug zur
nächsten Insel fliegt und von dort aus
mit einer Fähre auf der Insel Mindanao
ankommt. Dass sie jedes Mal angekommen ist, ist nicht selbstverständlich. Nicht
selten erfahren wir durch die Weltpresse
vom Kentern einer solchen Fähre, denn
die Kähne sind alt, meistens überladen
und die Kapitäne lieben den selbst gebrannten Rum.
ne Wagen sind unterwegs. Die Räder der
Wagen sind Baumscheiben, so als wäre
das Rad gerade erst erfunden worden.
Ihre Lenker haben selbst geschmiedete
Macheten am Gürtel. Die Fahrtroute geht
über einen Fluss. Da weit und breit keine
Brücke ist, wird der Fluss an einer seichten Stelle durchquert. Kurz darauf erreicht
die Crew den Bestimmungsort. Er besteht
aus zehn kleinen Pfahlhäusern aus Holz
und Bambus. Dazwischen stehen hohe
Bäume und ein Bambuszaun umschließt
Von der Hafenstadt im Norden der Insel das ganze Dorf. Hühner, Enten, Schweine
geht es ins Landesinnere, in die Bergdör- und Hunde laufen frei umher. Der Empfer. Die Ärzte, die jeweils sechs Wochen fang ist herzlich. Die Menschen haben
ehrenamtlich Dienst tun, werden von ei- schon auf „The German Doctors“ gewarnem sechsköpfigen philippinischen Team tet, denn Plakate haben schon seit Tagen
begleitet. Ihr bis zum Rand voll bepackter auf diesen wichtigen Termin hingewiesen.
Jeep fährt durch eine überwiegend grüne
Landschaft. Die Menschen, die ihnen be- Helga Stassart und ihre Begleiter werden
gegnen, strahlen eine auffallende Ruhe in ein Haus gebeten. Das Wohnzimmer,
und Gelassenheit aus. Kleine Pferde tra- das geschätzt nicht mehr als fünf Quadgen ihre Reiter, die locker und ohne Sattel ratmeter groß ist, ist mit einem grob geauf ihnen sitzen, auf meist unbefestigten zimmerten Tisch und zwei Bänken möbStraßen in die Berge. Einfache, von Was- liert. Die Fenster, rechteckige Öffnungen
serbüffeln, Ochsen oder Pferden gezoge- ohne Fensterscheiben, die mit Schiebetü-
ren zu verschließen sind, lassen nur wenig Licht in den Raum. In der etwas abgetrennten Küche steht ein Herd aus Holz.
Wahrscheinlich bewahrt ihn nur die dicke
Ascheschicht davor, dass er in Flammen
aufgeht. In Ermangelung eines Kamins
zieht der Qualm durch undichte Stellen
im Dach ab. Bei starkem Regen wird er
ins Haus zurück gedrückt. In einem kleinen Schlafzimmer steht nichts außer einem Bett, die Matratze besteht aus Bambuslatten. Als Zudecke dient ein farbiges
Baumwolltuch, andere Bettwäsche gibt
es nicht. Und auch keinen elektrischen
Strom, kein fließendes Wasser. Die Toilette, Comfortroom genannt, ist über ein
frei schwebendes Brett, die Verbindung
zwischen Wohnhaus und einem weiteren kleinen Pfahlhaus, zu erreichen. Wer
sich hier nicht waschen will, kann dies
unten am Fluss tun oder unter einem
Wasserfall an der Straße und zwar mit TShirt und Shorts bekleidet. „Die Aussicht,
hier einige Tage leben und schlafen zu
müssen, erfüllte mich zuerst mit Panik“,
berichtet Helga Stassart. „Doch da eine
Flucht unmöglich ist, stürze ich mich in
die Arbeit.“ Und als am Abend von den
Helfern unter Lachen und Scherzen die
Abendmahlzeit zubereitet wird, der Hausherr die Fenster verschließt und eine kleine Kerosin-Leuchte warmes Licht verbreitet, fühlt sie sich plötzlich heimisch. „Ich
stelle fest, dass ich nicht nur bei, sondern
Helga Stassart | 21
mit diesen Menschen lebe.“ Trotzdem die
Möglichkeiten, zu helfen, nicht optimal
sind, haben die Menschen großes Vertrauen zu der fremden Ärztin. Das Team
hat zwar alle benötigten zeitgemäßen
Medikamente mit, aber ein Labor, EKG,
Ultraschall sind nicht dabei. Die „Praxis“
ist einmal eine kleine Schule, ein anderes Mal ein schattiger Platz unter einem
Mangobaum, manchmal eine Dorfkirche,
deren Altar zum Untersuchungstisch für
Kinder umfunktioniert wird.
„Ich fühlte mich in ein lang vergangenes
Jahrhundert zurückversetzt“, schildert
Helga Stassart die Situation. Gar nicht
vergessen kann sie, wie sie eine Erstgebärende auf dem Boden ihres Pfahlhauses entbunden hat, ohne die notwendigen Utensilien einer Hebamme zur Hand
zu haben. Und fast ohne Pause kommt
der nächste Patient an die Reihe. An
manchen Tagen sind es 40, an anderen
bis zu 120 Kranke, die einen beschwerlichen Weg von mehreren Stunden auf
sich genommen haben, denn eine geregelte medizinische Betreuung existiert im
weiten Umkreis nicht.
übersät mit Eierschalen. Bei der geheimnisvollen Ware, für die sich offensichtlich
nur Männer interessieren, handelt es sich
um angebrütete, gekochte Eier, die die
Potenz steigern sollen. Kinder zu haben,
Die Philippinen haben eine wechselvolle
Geschichte. Erst kamen die Spanier, die
das Land von 1565 bis 1902 beherrschten. Nach dem spanisch-amerikanischen
Krieg von 1899 bis 1902 wurde das Land
amerikanische Kolonie. 1946 erfolgte die
Unabhängigkeit, doch über Jahrhunderte haben die Kolonialherren und eingewanderte Chinesen das Land ausgebeutet. Das äußerst fruchtbare Land in
den Tälern ging während der Kolonialherrschaft an einige Großgrundbesitzer
über, an amerikanische Konzerne und
geschäftstüchtige Chinesen, die große
Ananas-, Zuckerrohr-, Erdnuss- und Kautschukplantagen mit Hilfe philippinischer
Arbeiter bewirtschaften. Die philippinische Urbevölkerung wurde immer weiter in die Berge mit ihren unfruchtbaren
Böden zurückgedrängt.
das bedeutet Versorgung für das Alter,
und so ist es zu verstehen, dass die Familien möglichst viele Kinder haben wollen. Frauen, die keine Kinder bekommen
können, sind bedauernswerte Geschöpfe.
Das stellt Dr. Helga Stassart fest. Und weiter erzählt sie, dass, wenn sie neue philippinische Bekanntschaften machte, eine Die schlechte medizinische Versorgung
der ersten Fragen war: „Hast du Kinder?“ der Bergbevölkerung war für den Jesuitenpater Bernhard Ehlen ausschlaggeund dann: „Wie viel Kinder hast du?“
bend, das Komitee „Ärzte für die Dritte
Auf den Philippinen ist die Amtssprache Welt“ zu gründen. Er begann sein ersoffiziell Englisch, aber die Bewohner der tes Projekt 1983. Diese Hilfsorganisation
Insel Mindanao, besonders die Dorfbe- ist seither immer weiter ausgebaut worvölkerung hoch oben in den Bergen, ver- den. Der Gründer ging von der Idee aus,
„Balut! – Balut!“ Laut tönt am nächsten stehen dies kaum. Hier spricht man Visay dass die freiwillig tätigen Ärzte ihren JahMorgen mit dem ersten Hahnenschrei und im Norden der Philippinen Tagalok. resurlaub für diese Organisation opfern.
die Stimme des Ausrufers. Der Händler Und obschon Helga Stassart diese Spra- So wird jetzt im Sechs-Wochen-Rhythgeht durch´s Dorf oder stellt einen klei- chen nicht spricht, verstehen die Patien- mus immer ein neues Team zusammennen Tisch am Markt auf und wartet auf ten durch ihr freundliches Lächeln oder gestellt. Die Ärzte, die größtenteils aus
Kunden. Lange braucht er nicht zu war- ein liebevolles Streicheln genau, was sie Deutschland kommen, arbeiten in dieser
ten. Männer versammeln sich um ihn, vie- ihnen sagen will. Wo sie aber mit ihren Zeit ehrenamtlich.
le Männer des Dorfes. Und wenn nach Gesten an Grenzen der Verständigung
kurzer Zeit der Händler weiterzieht, ist stößt, können die Mitglieder des Teams Rückblickend sieht Helga Stassart ihre
da, wo er seinen Stand hatte, der Boden helfend einspringen.
Einsätze auf den Philippinen als eine Bereicherung für ihr Leben. „Ich habe unsere Zivilisation für Wochen aufgegeben,
um mit den Bergbewohnern ihr einfaches
Leben zu leben. Es war ein Leben ohne
Hast, Hektik und vor allem
ohne die Gier nach immer
mehr. Ein Leben in einer anderen Zeit.“
Inge Gerdom
22 | Einer von uns
Ein waschechter „Ru eder Jong“
„Ich habe Rothe Erde immer geliebt! Die Umgebung der Kindheit und der
Jugend, einschließlich der Menschen und deren Sprache. Schon damals, als
ich ein kleiner Junge war, bedeutete dieser Stadtteil für mich Freiheit, Weite, Erlebnis, Wildheit, Abenteuer, Natur und Paradies.“
Mit diesen Worten schwärmt Kurt Joseph
Oprée von „seinem“ Viertel. Seit 50 Jahren lebt er zwar schon mit seiner Frau
Rita - die drei Kinder sind längst aus dem
Haus - an der Grenze zu Rothe Erde in Eilendorf, aber den östlichen Stadtteil von
Aachen hat er nicht nur im Blick, sondern
ist auch maßgeblich an seiner weiteren
Entwicklung interessiert und beteiligt. Einige Jahre war er Mitglied im Arbeitskreis
„Historische Hüttenstraße“. (Das Hüttengelände wurde 1923 stillgelegt.) Der Heimatverbundene unterstützte das Projekt
von Josef Šnobl und Mitarbeiter „Murale Fotografie“, bei dem vierzehn überdimensional große Darstellungen von den
Bewohnern des Stadtteils Rothe Erde an
acht Häusern angebracht wurden. Der
Künstler Šnobl gab 2009 das Buch „Die
Straße der Bilder - Rothe Erde, Aachen“
heraus. Beschrieben wird der Werdegang
des Projekts, das im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt“ entstand. An
diesem Buch wirkte auch Kurt J. Oprée
mit einem 24-seitigen Beitrag über seine
Familiengeschichte mit.
Als Kleinkind wohnte Oprée mit seinen Eltern in einer Etagenwohnung in
der Kaiserstraße im Aachener Ostviertel. Da dort das Spielen auf dem Hof untersagt war, genoss es der Knabe sehr,
wenn er seine geliebten Großeltern Joseph und Gertrud in der Arbeiterkolonie Neurödgen besuchen durfte. Er hatte viele Freunde und erlebte jede Menge
Abenteuer. Im Alter von sechs Jahren
wurde er ein waschechter „Ru Eder Jong“.
Sein Vater war 1940 zum Kriegsdienst
eingezogen worden. Seine Mutter wohnte fortan mit ihm bei den Großeltern. Der
Großvater betrieb eine Schusterwerkstatt in der Küche. Tante Anna, die mit
im Haushalt lebte, war Schneiderin. Sie
und die anderen Verwandten prägten
schon früh mit Erzählungen über ihr Leben und die Vergangenheit Kurts feines
Gespür für Umwelt, Schicksale, Schwächen und Stärken seiner Mitmenschen.
Tante Anna gehörte zu den wichtigsten
Personen in seinem Leben, beschreibt
Oprée. Sie war eine lebenslustige Person,
die ihren Witz bis ins hohe Alter behielt.
Den Adalbertsteinweg z.B. bezeichnete sie als gemütlichstes Stadtviertel: Auf
der einen Seite kann man sitzen (Gefängnis), auf der anderen liegen (Ostfriedhof).
Anna wurde 96 Jahre alt. Im hohen Alter
von 85 Jahren hielt sie noch Vorträge in
Erzählcafés und anderen Veranstaltungen. Die Aachener Mundartlieder lernte
der kleine Kurt von ihr.
Kurt J. Oprée wird oft gebeten, aus
seinem im April 2011 erschienenen
Büchlein „Der fliegerblaue Pullover - Geschichten aus Aachen und anderswo“ zu
lesen. Der pensionierte Leiter der „Viktor-Frankl-Schule“ hat in 28 Ameröllchen
Erlebnisberichte seiner Verwandten, eigene Erinnerungen an seine Kindheit
und den Krieg, aber auch Anekdoten aus
neuerer Zeit verarbeitet, die er mit eigenen Illustrationen bestückte. Amüsant
und bewegend schildert er die Titelgeschichte vom fliegerblauen Pullover. Als
sie sich ereignete, war er elf Jahre alt und
hatte seinen Vater, der für ein paar Tage
von der Front auf Urlaub kam, Weihnachten 1944 zum letzten Mal gesehen. 1945
ist sein Vater in Berlin gefallen. Sorgfältig
bewahrt der Sohn den Tropenhelm seines Vaters, der unter Rommel im AfrikaKorps diente, auf. Den Rand des Helms
hatte der Soldat mit den Namen seiner
Kriegseinsatzorte beschriftet.
Wer ist er?
Kurt Joseph Oprée,
geboren 1934 in Aachen, Abitur am Couvengymnasium
Aachen, Studium der Pädagogik in Aachen und der Sonderpädagogik in Köln, 1984-1996 Leiter der Schule für Körperbehinderte in Aachen. Verheiratet seit
1961 mit Rita, 1 Tochter, 2 Söhne, 2 Enkelkinder.
Mit 62 Jahren ging Oprée in Pension.
In den letzten zehn Jahren veröffentlichte er Geschichten in der Stadtteilzeitung
„aachen-p-ost“, in der auch seine Cartoons mit „Jupp än Bäbb“ zur Geltung
kamen. Mit seiner aus dem Allgäu stammenden Ehefrau Rita, einer in England
ausgebildeten Krankenschwester, teilt er
die Leidenschaft für Malerei. Erfolgreich
nahm er an Kunstseminaren bei Professor Benno Werth teil und merkt an: „Ich
male in realistischem Stil nur das, was ich
mit eigenen Augen aufgenommen habe.“
In seinem ereignisreichen Leben packte Kurt J. Oprée vieles an. 31 Jahre lang
setzte er sich beim Aachener Kinderkarneval - meist als Programmgestalter ein. In der Laienspielgruppe des Bistums
spielte er manche Rolle. Gern erinnert er
sich an seine Zeit in der Pfarrjugend. Die
Arbeit in der Pfarre St. Barbara AachenRothe Erde hat sein Leben geprägt. Als
Lektor, Kommunionhelfer und Wortgottesdienstleiter betätigt er sich heute noch.
Mit seiner sonoren Stimme besprach Oprée zuletzt den Audio-Stadtführer für
Blinde und Sehbehinderte, der in digitaler Technik vom Blindenverein und dem
„Aachen Tourist Service“ herausgegeben
wurde und bald online auf der Homepage des Blinden- und SehbehindertenVereins (www.blindenverein-aachen.de)
als Download verfügbar sein wird.
Buch:
Der fliegerblaue Pullover,
Geschichten aus Aachen und
anderswo,
Helios Verlag,
ISBN 978-3-86933-050-1,
12 €
Christine Kluck
Fotos: Heinrich Kluck
Jubiläum | 23
Feiern zu FüSSen des Heilands
Die 1986 gegründete Bürgergemeinschaft „Henger Herrjotts Fott“ lädt alljährlich zum Bürgerfest auf dem Platz rund um die vier Meter hohe Kreuzigungsgruppe ein. Wo Wirichsbongardstr., Borngasse und Schildstr. am Fußende
des bronzenen Kreuzes „Osen Herrjotts Hazz“ (Unseres Herrgotts Herz) aufeinander stoßen, wird in diesem Jahr das 25-jährige Vereinsbestehen gefeiert.
„Hinter Herrgotts Hintern“, so die Übersetzung des mundartlichen Namens
des Viertels hinter der Kreuzigungsgruppe in der Aachener Innenstadt, geht
vom 5. bis 7. August einmal mehr die Post ab. Albert Radermacher ist der Vorsitzende der Bürgergemeinschaft und verrät mehr über seinen Verein.
Herr Radermacher, wie kam es zur
Gründung der Bürgergemeinschaft?
Ziel der Bürger war die Wiederherstellung des Missionskreuzes, das 1792 errichtet worden war. 1897 wurde das Holzkreuz durch eine Kreuzigungsgruppe aus
Stein ersetzt. Das zweite Kreuz ging 1941
verloren. 1989 war im Viertel die Freude groß, denn eine neue Kreuzigungsgruppe konnte eingeweiht werden. Geschaffen wurde die vier Meter hohe
Bronzegruppe vom bekannten Aachener Künstler Bonifatius Stirnberg. Sein
Bruder Ernst Stirnberg war der Initiator
unseres Vereins und ist im Frühjahr 2009
plötzlich verstorben. Auf seine Initiative
wurde 1986 die Bürgergemeinschaft mit
17 Mitgliedern gegründet. Heute sind es
rund 150 aus der ganzen Stadt.
In jedem Sommer laden Sie zu einem
fröhlichen Fest rund um das Kreuz ein.
Was passiert da?
Die Besucher unseres Bürgerfestes rund
um das Denkmal können drei Tage lang
im Festzelt zu Füßen des Heilands schöne Stunden erleben, fröhlich feiern und
gleichzeitig Gutes tun. Der Erlös ist stets
für wohltätige Zwecke bestimmt. Mit
einem Dämmerschoppen am Freitagabend geht es traditionell los. Am Samstagmittag folgen die Tombola und Livemusik. Sonntags darf der ökumenische
Gottesdienst nicht fehlen, bevor mit Livemusik bis in die späten Abendstunden
weiter gefeiert wird.
Wofür verwenden Sie die Einnahmen
aus dem jährlichen Sommerfest?
Die Einnahmen aus den Mitgliedsbeiträgen, den freiwilligen Gaben sowie den
Einnahmen aus dem Bürgerfest werden
vielfältig weitergegeben. Wir setzen das
Geld dort ein, wo es gerade brennt: Bedürftige Aachener, Kranke, Menschen
mit Behinderung sowie Kinder und Jugendliche in Not sollen bedacht werden.
2010 waren unsere Einnahmen besonders hoch. Eine größere Summe erhielten die Aachener Engel. 500 Euro bekam
Dompropst Helmut Poqué zur Unterstützung der Sanierungsarbeiten am Öcher
Wer ist er?
Nach dem Tod von
Ernst Stirnberg wurde
Albert Radermacher
zum neuen Vorsitzenden gewählt. Mit großer Freude pflegt er seit 2009 die Gemeinschaft und das Brauchtum. Er und
seine Mitstreiter suchen dringend
neue Leute, die sich in die Bürgergemeinschaft einbringen möchten.
Infos gibt es bei „Henger Herrjotts
Fott“, Geschäftsstelle Harscampstr. 51,
Telefon 0241 / 401 94 41.
Münster. Da ist stets an allen Ecken und
Enden finanzieller Bedarf. Für 250 Euro
haben die Mitglieder von der Herrjotts
Fott eine Patenschaft für die Pinguine im
Aachener Tierpark übernommen. Weitere 200 Euro gingen an den befreundeten
Rathausverein, ebenfalls 200 Euro an den
Verein Kinder von Tschernobyl.
Wie laufen die
Jubiläumsvorbereitungen?
Die Vorbereitungen laufen bereits auf
Hochtouren. Die derzeit 150 Mitglieder
der Bürgergemeinschaft fiebern dem
Sommerfest entgegen. Zum 25-jährigen Vereinsjubiläum wird vom 5. bis 7.
August rund um die Herrjotts Fott groß
gefeiert. Die Oecher Stadtmusikanten
und Musiker Ted Harald haben bereits
zugesagt, ebenfalls befreundete Vereine
wie die Jakobiner und der Verein Streuengelche van de Rues. Der eigentliche
Gründungstag des Vereins am 6. Dezember soll natürlich besonders zelebriert
werden. Dann ehren wir unsere 16 noch
lebenden Gründungsmitglieder sowie
unsere acht Mitstreiter, die
seit zehn Jahren dabei sind.
Nina Krüsmann
24 | Thema des Monats:
Im Reinen mit sich und der Vergangenheit
Doro May im Interview über Glück und Seelenfrieden
„Ja, es gibt ein letztes Stadium. Man spricht nicht gerne darüber, denn es mahnt den Menschen,
dass er auf Erden keine Ewigkeit vor sich hat.“ – Das schreibt Doro May in ihrem Buch „Glückspilz oder Pechvogel“. Die Autorin beschäftigt sich darin mit Glück und Unglück und erläutert, weshalb es wichtig ist, in allen Lebensabschnitten mit seinen Gefühlen im Reinen zu sein.
Wir sprachen mit der Aachenerin über ihr Schreiben, das Lernen von Glück, den Philosophen
Epikur und wie sich das Leben der älteren Generationen heute wandelt.
„Glückspilz oder Pechvogel“ ist Ihr
zweites Buch. Wieso haben
Sie begonnen, zu schreiben?
Ich schreibe schon seit vielen Jahren
für mein Oberstufenkabarett und ich
habe eine behinderte Tochter, in deren Nähe ich früher immer sein musste. Da ich sowieso schon immer schrieb,
begann ich das andere Schreiben, zuerst über meine Tochter und das Leben
mit ihr. Das Ergebnis, mein erstes Buch,
hatte ich über Jahre in meinem Laptop
eingesperrt und wollte es zuerst nicht
veröffentlichen. Nun habe ich weitergeschrieben und weitergeschrieben,
denn als ich daran saß, fand ich das
Schreiben wunderbar, zumal ich kein
Fernsehfan bin. (Sie lacht.)
Ihr Buch handelt vom Glück.
Erzählen Sie uns darüber
und wie es entstanden ist.
Es handelt mehr vom Lernen des Glücks.
Ich bin Erziehungswissenschaftlerin und
da haben mich immer Psychoanalyse
Glücksp
lz
oder
Pechv ge
l
Wie wir ler
nen, das
Leben
zu meistern
untersucht in den einzelnen Entwicklungsphasen – über die frühkindliche
Phase, den Kindergarten, bis hin zu den
späten Lebensabschnitten.
Lassen Sie uns über eben
diese späten Lebensabschnitte
sprechen. Was ist Glück für die
ältere Generation?
In jeder Phase muss man eine Krise bewältigen und hier ist die Krise: „Habe
ich mich gefunden oder ist mein Leben
schief gelaufen?“ Das heißt, ich muss
als Mensch im Alter mit mir selber und
meinem Leben Frieden schließen, um
zufrieden und glücklich zu sein, denn
Glück ist ja eine Spielart von Zufriedenheit. Das heißt z.B., dass man nicht daund Entwicklungspsychologie inter- mit hadert, dass man zur falschen Zeit
essiert. Im Rahmen der Entwicklungs- geboren wurde, vielleicht zwei fürchpsychologie habe ich sehr viel gelesen terliche Weltkriege mitmachen musste,
und finde das sehr interessant, grund- die Eltern zu streng waren usw.
sätzlich und wichtig. Aber es ist ein irres Fachchinesisch und da habe ich Was denken Sie, ändert sich
versucht, einfach verständlich die psy- für alte Menschen in unserer
chosozialen Entwicklungsstufen im Hin- heutigen Gesellschaft?
blick auf das Lernen von Gefühlen zu Es gibt heute zwar eine soziale Absicheeinem Buch zu bringen. Ich habe wirk- rung, aber Alter ist auch oft mit Vereinsalich versucht, das Soziologen-Deutsch mung verbunden, weil die Kinder sonst
wegzulassen. Das war mein größtes wo sind und die Alten haben auch nicht
Problem: „Was lasse ich alles weg?“ Das mehr das Sagen, weil der Sohn oder die
waren ganze Bücherregale. Dann habe Tochter nicht in das Berufsfeld des Vaters
ich mich natürlich sachkundig gemacht einsteigt. Früher hatte der alte Mensch
über aktuelle Forschungsergebnisse in
der Biochemie, wie also Lernen funktioniert, auch das Lernen von Gefühlen.
Das bringt uns auf die Schiene, deren
Extreme „Glückspilz“ und „Pechvogel“
sind. Die meisten Menschen liegen da
irgendwo dazwischen, denn niemand
ist immer glücklich und die allerwenigsten sind reine Pechvögel. Wir lernen unsere Gefühlswelt, genau wie Sprechen,
Laufen und alles Weitere. Das habe ich
Bild: www.wikimedia.org
Frau May, sie leben seit vielen
Jahren in Aachen. Wie sind Sie
hierhergekommen und wie sah
Ihr beruflicher Werdegang aus?
Ich bin gebürtig aus Essen, bin nach
dem Abitur nach Aachen gekommen
und habe hier studiert. Es gefiel mir unheimlich gut in Aachen, denn es ist so
überschaubar und trotzdem Großstadt,
während Essen so riesig und zerpflückt
erscheint. Jedenfalls kam es mir früher
so vor. Ich habe zuerst Germanistik und
Erziehungswissenschaft studiert und
bin dann in den Schuldienst gegangen.
Außerdem habe ich in Köln Musik studiert. Im Zuge meiner Autorentätigkeit
habe ich meine alte Stellung reduziert
und bin nun zur Hälfte Autorin.
Doro May
Doro May über Glück und Seelenfrieden | 25
im Idealfall Besitz und die nachfolgende
Generation war auf gewisse Weise abhängig. Das ist heutzutage nicht mehr so,
weil wir lernen und tun, was wir wollen.
Das heißt, die Alten werden im Grunde
durchs soziale Netz abgehängt. In alten
Stammeskulturen waren die Senioren
noch ganz anders gefragt, als Träger
und Übermittler von Kultur und Mysterien und auch als Rechtsprecher. Dem ist
heute kaum mehr so, außer bei Helmut
Schmidt – den fragt man immer noch
gerne. (Sie lacht)
Was sind Wege für ältere Menschen,
ihr Leben neu zu füllen und
zufrieden zu sein und zu bleiben?
Ich habe das fürs Buch recherchiert:
Über 50 Prozent der 55- bis 65-Jährigen und gut 30 Prozent jenseits der
70 haben ein Ehrenamt, engagieren
sich, viele machen auch ein Seniorenstudium. Das ist natürlich sehr lebensfüllend. Aber sehr viele vereinsamen
und heutzutage ist es auch so, dass der
Vorgang des allerletzten Alterns familiär abgehängt wird, so als gehöre es
nicht dazu. Dieser Gedanke macht viele
nicht gerade glücklich. Wenn man aber
ein „Glückspilz“ ist oder wird, also mit
seinem Leben Frieden schließen kann,
sieht man das etwas entspannter.
besucht wurde. Ein Zitat von ihm lautet: „Schicke mir etwas Käse, damit ich
einmal lecker essen kann, wenn mich
die Lust dazu ankommt.“ Friedrich Nietzsche war Fan von Epikur und hat in einem Zitat zusammengefasst: „Ein Gärtchen, Feigen, kleiner Käse und dazu drei
oder vier gute Freunde – das war die
Üppigkeit Epikurs.“ Ich finde das sehr
überzeugend.
umdenken, wenn man bei klarem Verstand ist. Man kann noch Erkenntnisse
gewinnen, Resümees bilden, was einen
alten Menschen eben nicht herunterzieht, sondern aufbaut.
Welche Rollen spielt das kleine,
alltägliche Glück im Leben?
Ich denke, das ist es, das dem Glück
eine bestimmte Stetigkeit verleiht. In
meinem Leben gab es Zeiten, da dachte ich, das Glück hätte mich verlassen.
Aber das stimmte nicht. Wenn man als
junger Mensch gelernt hat, wie sich
Glück anfühlt, kann man das auch nach
schlimmen Erlebnissen wieder abrufen,
es stellt sich wieder ein. Deswegen denke ich, dass so große Ziele ohnehin oft
schiefgehen, und es ist vielleicht besser,
wie Epikur es sagt: leckerer Käse und
gute Freunde. Dazu ein sehr schöner
Spruch, ein Teil eines irischen Schicksalsspruches: „Die Straße komme Dir entgegen. Der Wind stärke Dir den Rücken.
Die Sonne scheine warm Dir ins Gesicht.“
- Ich glaube, damit kommt man ganz gut
durchs Leben.
Gibt es etwas in Ihrem Buch,
das Ihnen persönlich besonders
am Herzen liegt?
Ja, der Epikur, ein griechischer Philosoph,
hat eine große Bedeutung. Ich habe ihn
Haben Sie einen Ratschlag, den Sie mir immer als einen „Schlemmerphilo- Vielen Dank für das
sophen“ vorgestellt, der den ganzen Tag Gespräch!
Lesern mitgeben möchten?
Einen Rat habe ich nicht, denn ich muss aus den Vollen schöpft und das stimmt
Sascha Tuchardt
ja selber durchs Leben, wie jeder an- überhaupt nicht. Seine Hauptthemen
dere. Ich hoffe, dass man als Leser des waren Seelenheil und Glück und wenn
Buches seinen Standort findet und die- man diese Dinge recherchiert, kommt
sen auch noch relativieren kann, weil man an Epikur nicht vorbei. Seine Vordas Lernen nicht aufhört, auch bioche- stellungen von Glück waren aber sehr irDoro May wurmisch nicht. Es ist so, dass sich auch disch. Inzwischen stelle ich ihn mir eher
de 1953 in Esbeim alten Menschen immer neue so vor, dass er jeden Tag genießt und jesen geboren und
Nervenverbindungen bilden und man den Augenblick des Lebens. Epikur sagt,
studierte Erziekann immer noch im gewissen Maße nur so käme Lebensfreude auf. Er war
hungswissenalso ausgesprochen diesseitsbezogen
schaft, Germaund unter heutigen Aspekten extrem
nistik und Musik. Sie ist verheiratet,
bescheiden. Grundbedürfnisse sollten
hat drei Töchter und lebt in Aachen.
seiner Ansicht nach uneingeschränkt
Neben ihrer Autorentätigkeit unbefriedigt werden. Sexualität diene
terrichtet Doro May am Aachener
zwar der Lust, auf sie könne man im
Einhard - Gymnasium und leitet seit
Zweifel aber verzichten. Außerdem sol1996 das Oberstufenkabarett „Zeitle man sich von äußeren Dingen unabgeist“. Ihre Freizeit verbringt sie vor
hängig machen. Und das wichtigste für
allem mit Schreiben und dem Samihn war die Freundschaft. Epikur besaß
meln von Blumen.
einen Garten, wo er oft von Freunden
Wer ist sie?
Zeit haben
Er war ein erfolgreicher Manager
und hatte unendlich viel zu tun.
Die Tage waren für ihn viel zu kurz und
auch die Nächte reichten nicht aus, um
alle seine Ziele zu verwirklichen.
Die Zahl seiner Termine wuchs ins Unendliche und der Zeitdruck nahm bedrohliche Ausmaße an.
Bild: knipseline/pixelio.de
26 | Senioren schreiben
Sein Handy klingelte, aber er schaltete es
mit einem Lächeln auf dem Gesicht aus,
atmete tief durch und beugte sich über
den Kalender.
Mit einem Rotstift strich er alle Termine,
die ihm plötzlich zweitrangig erschienen,
und die anderen delegierte er an seine
Mitarbeiter.
Nun gab es nur noch die wirklich wichtigen Termine und für die hatte er jetzt
Wieder blitzte es fürchterlich und er lan- Zeit. Fröhlich machte er sich
In den kurzen Nächten wachte er oft dete wieder in der Gegenwart. Erstaunt an die Arbeit und genoss
schweißgebadet auf, weil er davon ge- rieb er sich die Augen und blickte hinü- sein neues Gefühl für Zeit.
träumt hatte, die Termine hätten sich in ber zu seinem Kalender, der mit TermiPeter J. Heuser
Felsen verwandelt, die ihn zu zerquet- nen prallgefüllt wie eine aufgeblasene
schen drohten. Sein sehnlichster Wunsch Qualle auf seinem Schreibtisch lag.
war, endlich genügend Zeit zu haben,
um sein unendliches Arbeitspensum zu
Sehr geehrte Damen und Herren,
schaffen.
Leserbrief
Als er wieder einmal ratlos in seinem
übervollen Terminkalender blätterte,
sprach eine Stimme zu ihm: „Du hast einen Wunsch frei, überlege dir gut, was
du damit anfängst.“ Er, ein Mensch der
schnellen Entscheidungen, sagte ohne
lange zu überlegen: „Ich wünsche mir
Zeit, mehr Zeit, ich möchte all die vergeudete Zeit aus der Vergangenheit zurück.“
In diesem Moment blitzte es grell und er
schloss geblendet die Augen. Als er sie
wieder öffnete, hatte sich die Zeit zurück
gedreht und er saß als Sechsjähriger in
kurzen Hosen in der Schulbank und übte
das kleine Einmaleins.
Erschrocken schaute er sich um und wollte gerade protestieren, da kam die Lehrerin mit energischen Gesichtsausdruck auf
ihn zu und seine Mitschüler senkten verängstigt die Köpfe. Sie schaute ihn durch
ihre dicken Brillengläser an und mahnte,
er solle sich auf seine Aufgaben konzentrieren. Er aber schrie: „Nein“, sprang auf
und die ganze Klasse starrte ihn an.
Ehe die Lehrerin ihn zur Ordnung rufen
konnte, meldete sich die Stimme wieder:
„Das scheint dir nicht zu gefallen, ich gewähre dir noch einen Wunsch.“ Wie aus
einer Pistole schoss es aus ihm hervor:
„Dann möchte ich doch lieber wieder im
Heute leben.“
Danke für den Artikel „Liebeserklärung an eine Verflossene“.
Endlich hat einmal jemand ausgesprochen, was viele denken.
Ich erlaube mir ein paar Episoden dazu beizusteuern. Denn nicht nur in
Deutschland – die DM war in vielen Ländern Europas ungeheuer beliebt.
Einmal war ich mit meinem Mann in Sestri/Levante, in der Nähe von La Spezia/
Italien. Im Hafen von La Spezia sollte ein Kreuzer vor Anker liegen, der vom Krieg
übrig geblieben war. Mein Mann wollte ihn sich ansehen, aber in Sestri noch
einmal Geld wechseln. Wir sahen von weitem eine Bank, wo schon die Putzfrau
im Eingang arbeitete. Schon kam ein junger Mann, der das Rollgitter in Bewegung setzte, Siesta! Wir liefen so schnell wir konnten und riefen „Halt, stopp, bitte, prego, change...“ Das Rollgitter hielt an, der junge Mann sah uns misstrauisch an. „Franc?“, fragte er. „Nein, DM.“ Auf seinem Gesicht ging die Sonne auf.
„Ach, Deutschmark!“, rief er, wir konnten eintreten und wechseln. In Deutschland wäre so etwas vollkommen unmöglich gewesen.
Ein anderes Mal in Brüssel, auf dem Platz Sablon,
Antikmarkt. Ich sah dort einen echten Brüsseler Spritzenkragen für 100 DM nach deutschem Geld. Ich
wusste, dass diese Sachen im Spitzenladen am Großen Markt das Fünffache kosteten. Als ich
gehen wollte, um Geld zu wechseln, rief der Händler: „Nix wissel, DM ist dat beste Geld von de Welt.“
Ein weiteres Mal im ehemaligen Jugoslawien: Ein Freund hatte uns mitgenommen. Auf der Heimreise, kurz vor der
Grenze, war der Tank leer. Wir fragten also den deutschsprechenden Tankwart, ob wir mit DM zahlen könnten. Er fing an zu lachen und hielt uns wohl
für bescheuert. Dann sagte er, „wenn sie gestorben sind und Petrus will sie
nicht in den Himmel lassen, sagen Sie dann, sie haben DM dabei, dann
kommen sie sofort ins Paradies“. Darauf hin war Tanken kein Problem.
H. Pohlen
Senioren schreiben | 27
Hier stimmt doch einiges nicht!
In dem Text sind einige Dinge
unlogisch. Wer findet sie?
Jo peilte das Schlafzimmerfenster, das
auf der ersten Etage lag, an. Es war, genau wie seine Freundin gesagt hatte,
leicht zu erreichen, denn davor war ein
Rankgitter, an dem sich rote Rosen empor rankten, die in voller Blüte standen.
Jo schaute auf seine Uhr. Kurz vor 18 Uhr.
Verflixt, es war schon fast dunkel, er war
lange gelaufen. Von der Autowerkstatt,
wo er gelegentlich aushalf, bis hier war
er mehr als eine halbe Stunde unterwegs gewesen und dann hatte er noch
suchen müssen, um das Haus zu finden,
denn hier in der Reihenhaussiedlung
glich ein Haus dem anderen.
Leise knirschte der Kies unter seinen Füßen, als er den rechten Fuß auf die erste Sprosse des Rankgitters setze. Schnell
war er auf der Fensterbank, schnell hatte er das Fenster, das nur angelehnt war,
geöffnet. Seine Freundin hatte Wort gehalten und für ihn alles vorbereitet. Im
Schlafzimmer sah er sich neugierig um.
Fein, wie diese Herrschaften lebten. So
schön wollte er es demnächst auch einmal haben. Er ging schnurstracks auf die
beschriebene Kommode zu und zog die
oberste Schublade auf.
Hatten die Herrschaften vielleicht zwei
Schlafzimmer und er war im falschen gewesen? Er sah noch einmal an der Fassade hoch, ob ein anderes Fenster zu erreichen wäre. Doch mittlerweile konnte
er kaum noch die Hand vor den Augen
sehen, hier in dieser verlassenen Gegend
brannte auch keine Straßenlaterne. Missgelaunt verließ er das Grundstück, verAber da war keine Schmuckkassette. Hat- suchte, so gut es ging, die Matschspritte er sich geirrt? Gab es eine andere Kom- zer von seiner Hose zu klopfen, stieg in
mode? Vielleicht war das Gesuchte im sein Auto und fuhr unverrichteter Dinge
Schrank? Panik erfasste ihn. Er hatte seine davon. Der Traum vom ReichTaschenlampe vergessen, aber er konn- tum war ausgeträumt.
te es nicht riskieren, Licht zu machen.
Er durchsuchte im Dunkeln alle SchubInge Gerdom
laden, riss alle Schranktüren auf, fand
aber nichts. Vor Wut und Enttäuschung
Auflösung:
sprang er aus dem Fenster.
Ein Glück, dachte er, dass die Herrschaften ihr Schlafzimmer im Parterre haben,
sonst könnte ich mir hier noch alle Knochen brechen. Aber gleich darauf entfuhr ihm ein lauter Fluch, weil er mitten
im Morast gelandet war. Der Boden war
aufgeweicht, denn es hatte den ganzen
Tag geregnet. Da spürte er, wie ein Hund
an seinen Hosenbeinen schnüffelte. Wo
kommt denn dieser Köter her?, regte er
sich auf. Eben war doch weit und breit
von diesem Kläffer nichts zu sehen. Angst
würgte ihn und es gab nur noch einen
einzigen Gedanken in seinem Hirn: Nix
1. Wenn die Rosen in voller Blüte stehen, ist Sommer, im Sommer aber wird es nicht schon um 18 Uhr
dunkel. 2. Reihenhaussiedlung kann nicht sein, es
war von einer Villa die Rede. 3. Das Schlafzimmer lag
nicht im Parterre, er war doch am Rosenrankgitter
hinaufgeklettert. 4. „Morast“ ist falsch: Zu Beginn
der Geschichte knirschte der Kies unter seinen Füßen. 5. Am Anfang der Geschichte zerrt ein Hund an
der Kette, es stimmt also nicht, dass weit und breit
von einem Hund nichts zu sehen war. 6. Jo war zur
Gartenseite gegangen, hier konnte es sowieso keine
Straßenlaterne geben. 7. Da er nicht im Morast sondern auf Kies gelandet war, hatte seine Hose auch
keine Matschspritzer. 8. Er war lange gelaufen, also
ohne Auto gekommen.
Der Hund bellte und zerrte wie wild an
der Kette. Jo hasste diese Kreaturen, in
seinem Gewerbe konnten sie sehr lästig sein. Aber heute Abend musste er
sein Ding drehen. Morgen war es zu
spät. Morgen, das hatte er ausgekundschaftet, kamen die Besitzer dieser luxuriösen Villa aus dem Urlaub zurück
und dann konnte er die Schmuckstücke
nicht mehr an sich bringen. So schlich
er um das Haus herum zur Gartenseite
und dachte an seine Freundin, die ihm
diesen Tipp gegeben hatte. Sie machte hier jede Woche zweimal sauber und
hatte dabei gesehen, wo Madame ihren Schmuck aufbewahrte. „Junge,
Junge“, hatte sie gesagt, „wenn du es
schaffst, diesen Schmuck zu klauen,
dann sind wir alle Sorgen los. Ich weiß
auch schon einen Händler, der ihn uns
abkaufen will.“
wie weg hier! Wie gelähmt stand Jo an
die Mauer gepresst, bis der ungebetene
Vierbeiner sich verzogen hatte. Dann kamen ihm leise Zweifel, ob er ohne Beute
abhauen sollte. Was würde seine Freundin dazu sagen?
28 | Bilderrätsel
Boote
1 =
S =Amphicar
2=
= Barkasse
3=
= Einbaum (Senegal)
4=
= Feuerlöschboot
5=
= Gondel
6=
= Hausboot
7=
= Kajak
8=
= Kanu
9=
= Kutter
10=
= Mokoro (Namibia/Botsuana)
11=
= Motorjacht
12=
=Rettungsboot
13=
=Ruderboot
14=
= Schilfboot
15=
= Schlauchboot
16=
= Segelschiff
17=
= Sumpfboot
18=
= Tretboot
Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön… Wer kennt dieses bekannte Lied nicht? Aber können
Sie alle hier abgebildeten Boote den
Namen zuordnen? Wenn Sie alles richtig gelöst haben, ergibt das Lösungswort einen Ort, an dem manche Boote
zu finden sind.
S
F
I
F
M
R
S
Fotos: www.wikipedia.org
M
U
S
H
A
U
E
T
F
H
C
Ehrenamtliche Arbeit | 29
Tschüss Zivi! Hallo Bundesfreiwilligendienstler?
Mit der Aussetzung der Wehrpflicht und damit auch des Zivildienstes wurde von der Bundesregierung zum 1. Juli
2011 der Bundesfreiwilligendienst (kurz: BFD) als „Ersatz“ eingeführt. Dieser soll die bestehenden Freiwilligendienste „Freiwilliges Soziales Jahr“ und „Freiwilliges Ökologisches Jahr“ ergänzen sowie das bürgerschaftliche Engagement fördern. Der BFD steht auch Erwachsenen über 27 Jahre offen und bietet somit die Chance, das Konzept
des Freiwilligendienstes auf eine breitere gesellschaftliche Basis zu stellen.
Seit dem 1. Juli 2011 ist der
Welche Leistungen erhÄlt
1961 eingeführte Zivildienst
man im Freiwilligendienst?
- und mit ihm die so genann• Anleitung: Eine Fachkraft betreut
ten „Zivis“, die Zivildienstden Freiwilligen in der Einsatzstelle.
leistenden, welche vor alAlle Freiwilligen erhalten kostenlem im sozialen Bereich
lose Seminare.
eingesetzt wurden - Ge• Die Einsatzstellen entscheischichte. Als Nachfolger
des Zivildienstes und
den, wie hoch das Taschengeld
zugleich als Initiative zur
ausfällt. Die Höchstgrenze liegt
freiwilligen, gemeinnütbei 330 €. Berufskleidung, Unzigen und unentgeltterkunft und Verpflegung können gestellt oder die Kosten ersetzt
lichen Arbeit wurde
der Bundesfreiwilligenwerden. Bei den Sozialversichedienst eingeführt. Er
rungen ist der BFD einem Ausbildient als Angebot an alle
dungsverhältnis gleichgestellt. Die
Bürgerinnen und Bürger,
Beiträge für Renten-, Unfall-, KranWerbung für
sich außerhalb von Beruf
ken-, Pflege- und Arbeitslosenversiden BFD
cherung zahlt die Einsatzstelle.
und Schule für einen Zeitraum zwischen sechs und 24 Monaten in
sozialen, kulturellen, ökologischen oder • Zeugnis: Nach Abschluss des BFD eranderen gemeinwohlorientierten Tätig- halten die Freiwilligen ein qualifiziertes
keitsfeldern zu engagieren – sozialver- Zeugnis.
sichert und professionell begleitet. Die
zentrale Verwaltung des BFD wird durch
In welchen Bereichen
das Bundesamt für Familie und zivilgesellkann Man Bfd leisten?
schaftliche Aufgaben (BAFzA), der Nach- Die Einsatzbereiche sind vielfältig: Sozifolgebehörde des Bundesamtes für den ales (Kinder- und Jugendhilfe, Jugendarbeit, Wohlfahrts-, Gesundheits- und
Zivildienst wahrgenommen.
Altenpflege, Behindertenhilfe), Umweltund Naturschutz, Sport, Integration, KulWer kann BFD machen?
Alle Bürgerinnen und Bürger, die ihre tur- und Denkmalpflege, Bildung, ZivilPflichtschulzeit absolviert haben: Junge und Katastrophenschutz.
Menschen nach der Schule, Menschen
Was muss man tun, um
in mittleren Jahren und Seniorinnen und
Senioren. Alter, Geschlecht, Nationalität
Bundesfreiwilligendienstler
oder die Art des Schulabschlusses spiezu werden?
len dabei keine Rolle.
Zunächst müssen Sie eine Einsatzstelle
finden, beispielsweise über die PlatzbörFür welchen Zeitraum muss
se im Internet oder über einen zuständiman sich verpflichten?
gen Regionalbetreuer. Selbstverständlich
Die Regeldauer sind 12 Monate. Man können Sie auch eine Einrichtung, die Sie
kann den Dienst aber auch auf 6 Monate interessiert, direkt ansprechen. Wenn dieverkürzen oder auf 18 Monate verlängern, se Einrichtung noch nicht als Einsatzstelle
maximal möglich sind 24 Monate Dienst- im BFD anerkannt ist, kann sie sich kurzdauer. Menschen, die älter als 27 Jahre fristig dafür anerkennen lassen. Nähere
sind, können auch in Teilzeit (mindestens Informationen dazu gibt es bei der Infor20 Stunden pro Woche) tätig werden.
mationshotline 0221 - 36 73 0.
Melden Sie sich in der Einsatzstelle, bewerben Sie sich und vereinbaren Sie einen
Termin für ein Kennenlerngespräch. Falls
Ihnen die Einsatzstelle gefällt und diese
mit Ihnen zusammenarbeiten möchte:
Unterschreiben Sie einen Vertrag und treten Sie den Bundesfreiwilligendienst an.
Weitere Informationen:
Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche
Aufgaben, Sibille-Hartmann-Str. 2-8, 50969 Köln
Servicetelefon: 0221 - 36 73 0
E-Mail: info@bundesfreiwilligendienst.de
www.bundesfreiwilligendienst.de
Robert Steinborn
Wohlfühlen (wie) zuhause
koMpetente HIlFe beI
pFleGebeDÜrFtIGkeIt & DeMenz:
•
Häusliche Alten- und Krankenpflege durch kleine Pflegeteams
•
Ganztägige Betreuung
im Tagespflegehaus
•
Anerkannter häuslicher
Betreuungs- und Entlastungsdienst für Familien mit demenzerkrankten Angehörigen
•
Beratungsbesuche für Pflegegeldempfänger nach § 37 SGB XI
•
24-Std.-Betreuung in
Pflege-Wohngemeinschaften
weitere Informationen:
Tel.: 0241 – 51 44 95
www.fauna-aachen.de
30 | Gute Freunde
Esel Partner fürs Leben
Auch Eselkinder können Sorgenkinder
sein. Dieses Eselchen muss mit der
Flasche gefüttert werden.
arbeite hauptberuflich als Sozialpädagogin mit Behinderten im VinzenzHeim in Aachen und wir haben hier
mehrfach Ferienspiele mit Behinderten
angeboten. Die Nachfrage war immer
groß. Unsere Esel gehen sehr zart mit
den Kindern um. Seit ca. 10 Jahren kommen sie regelmäßig nach Absprache in
den Sommermonaten. Eine Gruppe der
Die Hobby-Eselzüchterin Gerda Johnen aus Thimister-Clermont „Lebenshilfe“ mit geistig behinderten
Erwachsenen war auch schon hier.
Frau Johnen, wie sind Sie auf den Esel behandelt hat, außerdem neugierig
gekommen?
und verspielt – sie sind einfach zum Für die Charaktereigenschaften eines
Esel haben mich schon als Kind faszi- Liebhaben! Der Charakter eines Esels Esels ist der Vater sehr wichtig, denn
niert. Ich fand, Esel werden verkannt, ist wohl auch sehr abhängig von der er gibt das Temperament an die Kindenn bei allen Weihnachtskrippen ist Zucht. Ich selbst habe schlechte Erfah- der weiter. Unser Hengst Felix ist ein
ein Esel mit dabei. Auch als Maria mit rungen gemacht mit einem Esel eines sehr sanftmütiges Tier. Eselinnen sind
dem Jesuskind vor Herodes nach Ägyp- Großhändlers.
im Allgemeinen unkomplizierter. Auch
ten fliehen musste, wurden sie von eiWallache, das sind männliche, kastriernem Esel getragen. In südlichen Län- Wie kamen Sie dazu,
te Esel, sind friedlich - vorausgesetzt,
dern haben Esel Jahrtausende lang als Hobby Esel zu züchten?
sie wurden vor dem 7.-8. Monat „geeine wichtige Rolle gespielt und wa- Mein erster Esel, Felix, war ein Geburts- legt“, d.h. kastriert.
ren der Reichtum der armen Leute.
tagsgeschenk. Ein Freund, der damals
Tierzooinspektor im Euregio Zoo Aa- Es scheint einen neuen Freizeitsport
Was sind in Ihren Augen die
chen war, hatte den Kauf 1996 vermit- zu geben, das Eselwandern bzw.
typischen Charaktereigenschaften
telt. Felix ist auch heute noch bei uns. Eseltrekking. Haben Sie damit
Vom Zoo kamen dann immer mal wie- Erfahrung?
eines Esels?
Es sind sehr unabhängige und autarke der Esel „auf Ferien“ zu uns. Die Zoo- Das Eseltrekking ist in Frankreich
Tiere, dabei aber sehr auf Menschen be- Eselinnen hatten es hier einige Monate seit einigen Jahren recht populär.
zogen. Sie sind feinfühlig und verges- ruhig und waren danach bereit gedeckt Ich selbst gehe schon mal mit den
sen es nicht, wenn jemand sie schlecht zu werden. Mein Mann und ich habe Eseln spazieren, aber da ich auf dem
auch zwei ältere Tiere, Lisa und Lotte, Hof einige verschiedene Tiere habe,
vom Zoo gekauft. Die beiden Eselin- ist es nicht einfach, längere Zeit von
nen haben hier drei Junge zur Welt gebracht, die alle verkauft wurden. Das
Eselkind der Stute, die ich beim Händler gekauft habe, ist unsere Lolita und
immer noch hier.
Verstehen sich Esel gut mit Kindern?
Die meisten Esel verstehen sich sehr gut
mit Kindern. Felix kommt aus einer Familie mit einem behinderten Kind. Ich
Esel - Partner fürs Leben | 31
Eselweide und Streuobstwiese,
im Hintergrund der Hof von
Gerda und Henning Johnen
hier wegzubleiben. Die Tiere müssen
schließlich täglich versorgt werden.
Esel laufen auch recht gemächlich. Mit
3,5 km/h entspricht ihr Tempo dem des
Menschen.
Was macht ausgerechnet
den Esel heute interessant?
Bei so einer Wanderung übernimmt
man wechselseitig Verantwortung: der
Esel trägt das Gepäck, manchmal auch
ein Kind, und die Menschen sorgen für
den Esel. Esel sind auch entgegen ihrem Image weder dumm noch störrische, sondern geduldige, treue Begleiter, die in Schrecksituationen nicht
scheuen oder fliehen, sondern einfach
stehenbleiben. Es könnte auch sein,
dass wir sie für diese Eigenschaften
heute ein wenig bewundern…
Außerdem sollte man sich vor einem
Kauf nach einem Tierarzt und einem
Hufschmied umsehen. Nicht viele Tierärzte kennen sich mit Eseln aus und
Hufschmiede sind nicht sehr an Eseln
interessiert, da die Tiere keine Hufeisen brauchen, sondern nur 2x im Jahr
Hufpflege.
Esel sind auch nicht gerne alleine. Deswegen werden sie manchmal zu einem
Pferd oder Ziegen auf die Weide gestellt.
Gibt es etwas Besonderes im
Zusammenleben mit Eseln?
Ja, an Heiligabend um Mitternacht
gehe ich mit meinem Mann zu den
Eseln in den Stall. Sie bekommen dann
Außerdem braucht man einen einsa- ein Leckerchen und ich finde, sie sind
men Hof oder sehr nette Nachbarn. dann ganz anders, auf eine besondere
Hier hört man gelegentlich vor allem Weise anhänglich und liebesbedürftig.
die männlichen Esel über die Täler hinFrau Johnen, wir danken Ihnen
weg schreien.
für das Gespräch und wünschen
Auch muss man sich darüber im Klaren Ihnen weiterhin viel Freude
sein, dass Esel sehr alt werden – bis zu 45 mit Ihren Eseln!
Jahre. Man muss immer für sie da sein,
Interview und Fotos:
besonders im Winter. Mit einem Esel
Loni Liebermann
holt man sich einen Partner fürs Leben!
Was braucht man, um einen Esel
als Haustier zu halten?
Dazu sind zwei Wiesen nötig oder eine
große Wiese, die zum Wechseln unter- Tipp: Hier können Sie die Expedition des Schauspielers und Kabarettisten Michael Kessler mit dem Esel
teilt werden kann und ein Stall, da die Elias ansehen: www.rbb-online.de/kessler/mit_elias_an_die_ostsee.html. Die Sendung wurde vom
Tiere Feuchtigkeit nicht gut vertragen. rbb (Rundfunk Berlin-Brandenburg) produziert.
Wer ist sie?
Gerda Johnen wurde 1960 in
Raeren geboren und arbeitet
hauptberuflich als
Sozialpädagogin
im Vinzenz-Heim
in Aachen. Seit
1994 lebt sie mit
ihrem Partner auf
einem Hof in der
Gemeinde Thimister-Clermont im Ortsteil Froidthier.
Ihr Hobby ist eine kleine Eselzucht.
Urlaub im ebenen Kneipp-Kurort Gemünd am Nationalpark Eifel
Kleines Privathotel mit seniorenfreundlichen Angeboten
Werner und Gerda Hartmann
Alte Bahnhofstraße 12
D-53937 Schleiden-Gemünd
Telefon 02444 95 95-0
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Schön gelegen am Ufer Urft im idyllischen Kneipp-Kurort
Gemünd mit Flair und guter Infrastruktur (Ärzte,
Apotheken, Kirchen, Fachgeschäfte, Cafés, etc.
Kurze Anreise (ca. 1 Std.) • Aufzug • Abholservice von Haus zu Haus
Besuchen Sie uns im Internet oder fordern Sie unseren Hausprospekt an
32 | SchwedenRätsel
SchwedenRätsel | 33
34 | Öcher Platt
Onechte Jeföihle
Evve onnüesel erklieret ich minge
Frönd Jacques, Physikprof e Frankriich, ich füengt et drollig, datt
Meerwasser va 19 Jrad wärmer
wür wie Sößwasser va 19 Jrad. Heä
meengt all jriirmelens, dat wür
net drollig, dat wür falsch. 19 Jrad
würe 19 Jrad. - Än trotzdem, beij
die Temperatur kritt mich jenge
een d‘r Hangewejher - wahl een et
Meer. Doe verloß ich mich lejjver
op mi Jeföihl. Met d‘r Tuen e Radio
of Fernseh es et net angesch. Beij
en Sproechsendong stellt mer d‘r
Tuen een, datt mer alles versteäht, ohne d‘r Nobber ze stüre.
Mä uwieh, wenn dan Musik dotösche könt, es mer net flott jenoch an d‘r Knopp, för d‘r Tuen heuscher ze driehne. Än wat
sage dozou de Techniker? - Wöet än Musik würe evve häl uusjesteuert! Demnoeh hejle os mär de Uhre för d‘r Hot. Ich froeg
mich mär, wat de Nobbere säte, wenn ich mich op de Techniker verlejß. Dan wier Musik verbeij, ene Sprong, ene Spurt an
d‘r Apperat, d‘r Tuen häller jedriehnt, än de ieschte Sätz net
metkreäje. Met mi Jeföihl moss werklich jät net stemme. Prexempel d‘r Weärdengs meldt 25 Jrad. Jeäht mer dan mär een e
dönn Hemb eruus, küent mer döcks doch ene Sakko verdrage.
Melde se onger 20 Jrad, kan et passiere, datt enge ouch ohne
Sakko at d‘r Schweäß uusbrecht. Nu sät mer jo, d‘r Öcher bruchet et föch. Wenn et heij dreij Dag net reänet, brüech em at
d‘r Schweäß uus. Mä, wat mich lejß enge saat, hat mich wier
opjemockt. Mi Jeföihl wür een 0rdenong. De Metrologe haie
ene Titsch, mär de Temperatur aazesage; et speälet dobeij
doch en jrueße Roll, ov de Loff drüch of föch wür. Van et Jewieht alleng wöß mer jo ouch net, ov et sich öm ene klenge
Decke of ene lange Schmal handelt.
Eenzig beij d‘r Euro wür ich jlöcklich, wenn mich mi Jeföihl köllet. Do sage de Experte jo, d‘r
Richard Wollgarten
„Teuro“ wür mär en „gefühlte Inflation“
ÖcherPlatt e.V.
än jeng echte!
Unechte Gefühle
Eben naiv erklärte ich meinem Freund
Jacques, Physikprofessor in Frankreich,
ich fänd es drollig, dass Meerwasser von
19 Grad wärmer wäre als Süßwasser von
19 Grad. Er meinte lächelnd, das sei nicht
drollig, das sei falsch. 19 Grad seien 19
Grad. -Und trotzdem, bei dieser Temperatur bekommt mich keiner in den
Hangeweiher - wohl aber ins Meer. Da
verlasse ich mich lieber auf mein Gefühl.
Mit dem Ton im Radio oder Fernseher
ist es nicht anders. Bei einer Sprachsendung stellt man den Ton ein, dass man
alles versteht, ohne den Nachbarn zu
stören. Aber oweh, wenn dann die Musik dazwischen kommt,
ist man nicht schnell genug am Knopf, um den Ton leiser zu
drehen. Und was sagen dazu die Techniker? - Worte und Musik
wären gleich laut ausgesteuert! Demnach hielten uns nur die
Ohren zum Narren. Ich frage mich nur, was die Nachbarn sagen
würden, wenn ich mich auf die Techniker verließe. Dann wieder
Musik vorbei, ein Sprung, ein Spurt an den Apparat, den Ton
lauter gedreht, und die ersten Sätze nicht mitbekommen. Mit
meinem Gefühl muss wirklich etwas nicht stimmen. Zum Beispiel der Wetterdienst meldet 25 Grad. Geht man dann nur in
einem dünnen Hemd hinaus, könnte man oft doch einen Sakko
vertragen. Melden sie unter 20 Grad, kann es geschehen, dass
einem auch ohne Sakko schon der Schweiß ausbricht. Nun sagt
man ja, der Öcher bräuchte es feucht. Wenn es hier drei Tage
nicht regne, bräche ihm schon der Schweiß aus. Aber, was mir
jüngst jemand sagte, hat mich wieder aufgerichtet. Mein Gefühl wäre in Ordnung. Die Meteorologen hätten einen Fimmel,
nur die Temperatur anzusagen; es spiele dabei doch eine große
Rolle, ob die Luft trocken oder feucht sei. Von einem Gewicht
alleine wüsste man ja auch nicht, ob es sich um einen
kleinen Dicken oder um einen langen Schmalen handele.
Einzig beim Euro wär ich glücklich, wenn mich mein Gefühl narrte. Da sagen die Experten ja, der „Teuro“ wär nur
eine „gefühlte Inflation“ und keine echte!
ihR eRsTeR AnsPRechPARTneR
RUnD UM DAs TheMA PFleGe
IN AACHEN:
StädteRegion Aachen
Pflegestützpunkt
Zollernstraße 10
52070 Aachen
Tel.: 0241 / 51 98 - 50 74
IN AACHEN:
Pflegestützpunkt
im Haus der AOK
Karlshof am Markt
52062 Aachen
Tel.: 0241 / 464 - 118
IN STOLBERG:
Pflegestützpunkt
im Haus der AOK
Frankentalstraße 16
52222 Stolberg
Tel.: 02402 / 104 - 125
Zusammenleben | 35
austausch zwischen den Generationen
will deshalb jenen Menschen helfen, denen verwandtschaftliche Nähe fehlt. Sie sollen vertraute „Wahlverwandte“ kennenlernen können, die sie zum Aufbau einer familienähnlichen Beziehung brauchen. Dem Zufall bei der Suche wollen
Die traditionelle Familie als Rückzugsort, der Geborgenheit die „Wahlverwandtschaften“ etwas „nachhelfen“. Die Bezieund menschliche Wärme bietet, ist heutzutage immer selte- hungen können generationenübergreifend sein und sollen
ner anzutreffen. Der Verein „Wahlverwandtschaften e.V.“ fehlende familiäre Kontakte ersetzen oder ergänzen.
Der 2009 in Mönchengladbach gegründete gemeinnützige Verein „Wahlverwandtschaften e.V.“ hat sich die Aufgabe gestellt, Menschen in familienähnliche
Beziehungen zusammen zu bringen. Hinter „Wahlverwandtschaften“ steht eine
kleine Gruppe aus verschiedenen Generationen (von Anfang 20 bis Anfang 70),
die gerne einen Beitrag zum Generationenaustausch leisten und Lebensfreude
schenken möchte. Damit soll ein Beitrag
zum Abbau der zunehmenden Vereinsamung in unserer Gesellschaft geleistet
werden. Die Idee dazu wurde 2007 geboren und seither ehrenamtlich von den
Gründern weiter aufgebaut.
„Wahlverwandtschaften e.V.“ hat das
Ziel, Menschen zu frei wählbaren, generationenübergreifenden Bindungen wie in
einer Familie zusammenführen. In diesen
Beziehungen können Menschen Geborgenheit, Wärme und gegenseitige Zuneigung finden. Der Verein weist ausdrücklich darauf hin, dass er keine kommerzielle
Partnervermittlung sei und sich auch
nicht als Konkurrenz zu derartigen Organisationen verstehe. Für die Hilfe beim Suchen und Finden eines „Wahlverwandten“
werden keine Gebühren erhoben.
Wahlverwandtschaften sieht
zwei Wege vor, wie sich Menschen kennenlernen können:
• Im Internet: Über eine einfach zu
bedienende Plattform im Internet (www.
wahlverwandtschaften.org), können Kontakte hergestellt werden. Durch die Eingabe von Suchkriterien lassen sich Menschen mit ähnlichen Interessen und in der
Nähe finden.
• Vor Ort: Nach erfolgreichem Start mit
Unterstützung der Caritasverbände in den
Städten Mönchengladbach, Krefeld und
Freiburg i. B. setzt Wahlverwandtschaften e.V. seine Arbeit in Aachen fort. Vor
Ort kann „Wahlverwandtschaften“ den
Beziehung zu einem Menschen in einer
ähnlichen Lebenssituation.
Auch nach dem 13. August wird es in
Aachen weitere Begegnungsveranstaltungen geben, in denen Kontakte zu
Wahlverwandten geknüpft oder intensiviert werden können. Der Caritasverband
für die Region Aachen Stadt und Land unterstützt die Veranstaltungen des Vereins
dabei als Partner.
Weitere Informationen erhalten Sie im
Internet unter www.wahlverwandtschaften.org
oder von Dr. Michael Vollert, Mitglied des
Vorstandes, unter Tel.: 02226-5972,
E-Mail: vollert@wahlverwandtschaften.org.
Kennenlernprozess begleiten und Hilfe
bei Fragen zum Umgang mit wahlverwandtschaftlichen Kontakten anbieten.
Wahlverwandte
in Aachen treffen
Am Samstag, 13. August 2011, ab 15
Uhr haben Interessenten aus der Region Aachen Gelegenheit, einen „Wahlverwandten“ zu finden. Wer den Kontakt zu
Eltern, Geschwistern oder Großeltern ergänzen oder ersetzen möchte, ist herzlich
zur nächsten Begegnungsveranstaltung
im Haus der Caritas, Hermannstraße 14,
eingeladen. Der Eintritt ist frei und eine
Anmeldung nicht erforderlich.
Der Verein knüpft damit an die erste
erfolgreiche Begegnungsveranstaltung
in Aachen am 2. Juli sowie zahlreiche
weitere Veranstaltungen in Mönchengladbach, Krefeld und Freiburg an. Bei
diesen Treffen haben viele Teilnehmer
bereits einen Wahlverwandten gefunden.
Eine junge Familie lernte bei der ersten
Veranstaltung in Aachen beispielsweise
eine „Ersatzoma“ kennen. Für Andere war
dieser Tag der Beginn einer vertrauten
Haben Sie Fragen zur
Bestattung, Grabwahl,
Grabgestaltung oder
Grabpflege?
Ich stehe Ihnen gerne
zur Beantwortung Ihrer
Fragen zur Verfügung.
Rufen Sie mich
unverbindlich an unter:
0241 / 720 46
Mit
freundlichen
Grüßen
Ihr Dieter
Neundorf
36 | Gedächtnistraining
Brückenrätsel
Sie sehen unten drei Spalten. In der mittleren Spalte stehen Platzhalter für die
einzelnen Buchstaben, aus denen sich
die Wörter zusammensetzen. In jeder
Zeile ist die Lücke mit einem Wort zu füllen. Dieses mittlere Wort soll sowohl mit
dem Wort davor als auch mit dem Wort
dahinter ein neues sinnvolles Wort ergeben. Die ersten Buchstaben der mittleren Spalte, von oben nach unten gelesen, ergeben einen anderen Namen für
den Monat August.
Schluss
Lese
WORT
_____
Wortverwandlungen
Verschobene Rechtecke
Aus dem oberen Wort soll schrittwei- Diese fünf Rechtecke sind so anzuordse das untere Wort entstehen. Man nen, dass die waagerechten Reihen ein
darf dafür aber in jeder Zeile nur ei- altes Sprichwort ergeben.
nen Buchstaben verändern und zwar
1
2
3
4
5
so, dass bei jedem Schritt immer ein
neues sinnvolles Wort entsteht.
F
a
l
l
s
Brücke
Tier
Schnell _ _ _ _ _ _ Stand
Knaben
____
Probe
Binde
____
Arzt
Schein
___
Brecher
Ober
____
Bahn
Haus
_____
Schule
Frisch
____
Messer
Fischer
____
Haut
B
o
___
Sorte
optische täuschung
Betrachten Sie das Bild. Alle drei Paare sind gleich groß. Wenn Sie das nicht
glauben, messen Sie es nach.
t
e
DE
AN
WE
EM
NS
NG
NE
RE
EI
EN
NR
ME
UT
NA
BT
TI
CH
AU
MA
AR
WI
ND
HN
MU
SE
NI
ST
RD
LB
TR
ER
CH
CH
EI
Zahlenmix
Die Zahlen von 2 bis 9 sind so in die leeren Felder einzutragen, dass die Rechnung stimmt. Jede Zahl darf nur einmal benutzt werden.
38
–
–
Immun _ _ _ _ _ _ Spieler
Eis
r
RD
–
+
x
+
x
–
+
+
27
28
76
x
40
x
30
55
Redewendungen
Ergänzen Sie folgende Redewendungen:
In der ……… und im Krieg ist alles erlaubt.
Kleine …………. backen.
Lieber arm und gesund als ……….. und ………….
Kleine ………….. erhalten die Freundschaft.
Du sollst den ………. nicht vor dem …………. loben.
Ein blindes ……….. findet auch mal ein ……....
Der ……….. fällt nicht weit vom Stamm.
…………. ist aller Laster Anfang.
Aus den …………., aus dem ……..
Marion Holtorff
Des einen …….. ist des anderen ……….
GripsGymnastik | 37
Vater und Sohn
Ein Berufstätiger, der sich häufig mit
Gripsgymnastik beschäftigt, geht mit
seinem Sohn ins Schwimmbad. „Wie
alt ist der Junge?“, fragt die Kassiererin
wegen des ermäßigten Eintrittspreises. Der Vater antwortet: „Mein Sohn
ist fünfmal so alt wie meine Tochter,
und meine Frau ist fünfmal so alt wie
mein Sohn, und ich bin doppelt so alt
wie meine Frau, und Großmutter, die
so alt ist wie wir alle zusammen, hat
gerade ihren 81. Geburtstag gefeiert.“
Wie alt ist der Junge?
Zahlenspiel
Zahlen einsetzen
Unten sehen Sie eine Gleichung ohne Zahlen, aber mit den entsprechenden
Operationssymbolen (Plus, Minus, Multiplikation und Division): +; - ; x ; :.
Setzen Sie in die Zwischenräume folgende Zahlen ein und Sie erhalten als Ergebnis dann 25: 1, 2, 2, 3, 4, 5, 6, 10, 19. Hilfe: Die erste Zahl ist 19.
+
:
x
+
Flüssigkeit abmessen
Wie werden 14 l Wein in zwei gleiche
Teile geteilt, wenn man zwei leere Gefäße von 11 l und 6 l Fassungsvermögen
dazu benutzen soll?
Welche Eigenschaft haben die Zahlen in dem unteren Kasten? Hilfe: Denken Sie
an das Einmaleins.
:
-
+
x
= 25
Kästchenschlangen
Teilen Sie das Spielfeld in hintereinander folgende Kästchen (Schlangen) ein. Jede Schlange ist an allen
Stellen genau ein Kästchen breit und
besitzt keine Verzweigungen. Keine
Schlange grenzt an sich selbst, auch
nicht diagonal. Jede Schlange enthält zwei nicht einander berührende
Zahlenkästchen, die jeweils die Gesamtzahl an Kästchen der jeweiligen
Schlange angeben.
39
18
9
33
44
12
31
16
1
43
29
4
49
32
7
26
19
27
42
11
6
36
41
21
4
2
34
47
23
13
8
46
22
6
6
3
14
37
28
17
48
24
38
4
7
Vierer-Quadrat
Tragen Sie in das innere 6x6-Quadrat
die Zahlen 1, 2 und 3 so ein, dass jede
Reihe und jede Zeile jede Zahl nur einmal enthält. Als Hilfe sind in den Außenfeldern Zahlen vor­handen, die die
erste Zahl pro Reihe oder Spalte im Innenfeld darstellt.
2 3 1
Sechs Zahlen
Welche Zahl passt nicht zu den anderen? 35; 157; 568; 475; 859; 736.
Würfel falten
Welcher Würfel lässt sich aus dem Netzplan falten?
1
   
1
2
2
1
1
1
2
1
1
A
B
C
4
4
7
4
4
GroSSraumfahrstuhl
Das Kaufhaus will Feierabend machen.
Viele Leute müssen schnell zum Ausgang gelangen. Der Großraumfahrstuhl beginnt leer auf der 5. Etage. Dort
steigen 12 Leute ein. Auf der 4. Etage
gehen 5 Leute heraus und 8 kommen
hinein. Auf der 3. Etage verlassen 2
Leute den Fahrstuhl, aber 6 kommen
hinzu. Auf der 2. Etage steigen nur 4
Leute aus, während 8 hinein gehen.
Auf der 1. Etage steigt keiner aus aber
3 zu. Wie viele Leute verlassen Parterre
den Fahrstuhl?
Dieter H. K. Starke
38 | Senioren schreiben
„Wollen Sie das wirklich lernen?“,
fragt mich der Trainer Franz, der
mich in der Golfschule in diese Spielkunst einführen soll, und lacht: „Das
macht süchtig!“
Doch bevor ich Blut lecke, stehen
Trockenübungen an. Nicht so einfach, Zeigefinger und kleinen Finger
am Griff zu verhaken. Interlocking,
Driving Range, Green-Golferlatein
klingt in meinen Ohren nach, als
Franz meine Luftschwünge kommentiert: „Schulter runter, locker
bleiben, Becken drehen, Ball anschauen...“ Mir wird schwindlig. An
was ich alles denken soll, um die
kleine Kugel von mir wegzukatapultieren! Kein Lüftchen geht. Ein
Vogel zwitschert. Ich schwitze vor
Konzentration. Dreimal haue ich
daneben und schaue sehnsüchtig
zu den Golfspielern, die mit ihren
Bags durch die grünen Hügel ziehen. Beim vierten Versuch treffe ich.
Endlich. Der Ball kullert
ins Gebüsch und ich bin
glücklich.
Wilhelm Müller
Seniorenrat in der Stadt Aachen
Ich sitze gerne hier und beobachte ganz
genau, was sich hier tut. Ich gehöre eigentlich nicht zu den hundertprozentigen „Hinguckern“. Das ist nicht mein
Ding, ich liebe es „über den Daumen
gepeilt“. Aber hier dieses „Hier“ ist eine
Straße bei mir in der Nähe, mit Bäumen,
Rasen, Blumen, Sträuchern und kleinen
Wasserspielen.
In dieser Idylle hat ein Kinderarzt seine
Praxis. Vor dem Haus steht eine Bank. Es
ist eine sehr hübsche Bank. Sie ist angekettet. Das muss sein. Sie würde bestimmt
bei Nacht und Nebel „entführt“. Mutwillig kaputt gemacht wurde sie auch schon
mal. Nicht nur ich war empört und auch
ein bisschen traurig. Wer macht denn so
was? Nach ein paar Wochen stand wieder eine neue da. Die Bank ist für wartende Patienten bestimmt. Ich bin Rentnerin.
Der nette Kinder- und Jugendarzt ist für
mich nicht zuständig, aber seine Bank!
wollen schon mal nicht dahin, wo sie
hin sollen, zum „Onkel Doktor“. Aber es
muss ja sein. Ich beobachte, wie unterschiedlich die Kleinen sind. Babys gehören auch zu den Patienten. Manchmal
ergibt sich ein Gespräch mit den besorgten Eltern, die sich kurz zu mir setzen.
Die Kinder machen „Winke Winke“, ich
Ab und zu sitze ich hier und sehe sie winke zurück. Ab und zu schwebt mir
kommen und gehen. Die Muttis mit ih- ein kleines Kusshändchen zu.
ren Kleinen, sehr besorgt, voller Freude,
wenn alles gut ist. Und dann die süßen Ich sitze gerne hier. Wünsche allen in Ge„Drolligen“! Sie kommen an der Hand der danken „Gute Besserung“ und singe, auch
Großen, tapfer, selbstbewusst, ängstlich, in Gedanken, das Lied „Heile heile Gänslachend, weinend, trotzig. „Er“ oder „Sie“ chen“, das hilft, dass alles wieder gut wird!
Sommergewitter
Bild: Gerd Pfaff/pixelio.de
Was für ein Schlag! Der Ball fliegt
in weitem Bogen ins gelbe Bällemeer hinten am Zaun.
Eine ganz besondere Bank
Bild: korkey/pixelio.de
Kullerndes
Kugelglück
Die Luft steht still, ich horche. Heiß ist es, schwül.
Ich wage kaum zu atmen, bewege mich nicht.
Sommer, wie schön du bist!
Das Frühlingsgrün ist nicht mehr, dunkelgrün leuchtest du.
Grün in vielen Schattierungen, dein schönstes, vielseitiges Sommergrün!
Blau, mit weißen Wolken wölbt sich der Himmel
über all dieser Pracht. Winde wehen, plötzlich ist alles in Bewegung.
Die Bewegungen werden stärker, drohender, die ersten Blitze zucken,
von Ferne Donnergrollen, das näher kommt. Der Regen prasselt auf die trockene Erde.
Ein Sommergewitter, ein Gewitter, das die Luft reinigt. Ich atme tief, rings um mich klare,
leuchtende Farben, leichter Wind, die letzten Regentropfen.
Sommer, wie schön du bist!
Beide Texte:
Josefine Kühnast
Senioren schreiben | 39
Raubtierbesuch im Garten
Putzig sieht das Tier aus. Es läuft erstaunlicherweise nicht weg, als wir (74 u.
68 Jahre) uns ihm nähern. Schnell schnappt es sich einen Bissen vom Katzenfutterteller und schaut uns kauend an. Das kommt uns merkwürdig vor. Um
die Mittagszeit haben wir den Marder, der laut „Brehms Tierleben“ einer altertümlichen Raubtierfamilie entstammt, noch nicht im Garten gesehen. Abends,
in der Dämmerung, ist uns das normalerweise nachtaktive Tier mehrmals
Marderarten gibt es mehrere:
aufgefallen. Mit gewaltigen Sätzen entfernte es sich, wenn es uns bemerkte.
und Fische, Honig und Früchte dienen
seiner Ernährung. Seine mächtigen Fangzähne und der kräftige Reißzahn wirken
bedrohlich. Unvermittelt springt ein Marder seinem Feind mit Schreck einflößendem Fauchen und Knurren und zornfunkelnden Augen nach Brust und Gesicht,
nachdem er sich vorher tot gestellt hat.
Marder in Gefangenschaft klettern
und springen ohne Unterlass in alle Richtungen. Die Gewandtheit und Behändigkeit ihrer Bewegungen wirken anmutig.
Sein lang gestreckter Körper mit dem Wieso verhält sich der Marder in unserem
grau-braunen Pelz, zwischen dessen Garten so ruhig? Wir schauen näher hin,
Grannenhaaren das weißliche Wollhaar Heinrich fotografiert ihn. Sein lang gedurchschimmert, die helle Kehle, die streckter Körper ist übersät mit Zecken.
niedrigen Beine, die dunkler gefärbt sind, Sein linkes Auge zugequollen oder verwie auch der buschige Schwanz, cha- eitert. Das rechte Auge wirkt matt. Der
rakterisieren den Steinmarder, der auch arme Kerl! Wir wollen ihn in den nächsten Tagen beobachten. Er kommt wieHausmarder genannt wird.
Der Marder, der bis zu 75 cm lang wird, der in der Mittagszeit und kauert fast regkommt in allen Ländern und Gegenden los im Gras. Um ihn herum hüpfen einige
vor. Gerne quartiert er sich in Scheunen, Krähen. Da wissen wir: Es geht ihm sehr
Ställen, Gartenhäusern, alten Gemäuern, schlecht! Nach einem Anruf in der BranSteinhaufen oder Holzstößen ein. Kein der Tierarztpraxis gelingt es uns, ihn für
Wunder, dass unser „Gast“, der vieles da- den Transport in einen Karton zu manövvon in hiesiger Umgebung vorfindet, sich rieren. Die Tierärztin erkennt nach kurzer
Begutachtung, dass dem Leidenden nicht
heimisch fühlt.
Die Nähe der Menschen fürchtet der mehr zu helfen ist und erlöst ihn mit eiMarder nicht. Aber die Menschen fürch- ner Spritze, die ihn sanft einschlafen lässt.
ten ihn. Er steht in Verruf, Kabelleitungen Bei uns bedankt sie sich für den Einsatz
an PKW durchzunagen, wovon man ihn bei einem Wildtier in Not. Wir sind froh,
mit einigen Tricks, z.B. Katzenhaaren im dass Tierärzte solche Fälle unentgeltlich
Motorraum, abzuhalten versucht. Einen behandeln.
unangenehmen bisamähnlichen Geruch
verbreitet das Tier mittels seiner Drüsen,
die neben dem After liegen. Als Räuber ist
ihm jede Beute recht. Laut Alfred Brehm
(1829 - 1884) gerät der Marder regelrecht in einen Blutrausch, wenn er in einen Hühnerstall eingebrochen ist. Seine
Mordlust wird zur Raserei. Dann müssen
gleich mehrere Geflügeltiere dran glauben. Auch Kaninchenställe überfällt er.
Vögel, Ratten, Mäuse, Schlangen, Hamster, Igel, Frösche, im Notfall Schnecken
• Der Baummarder wird auch Edelmarder genannt. Er ist größer als der Steinmarder, erreicht eine Länge bis zu 85 cm.
Sein Pelz variiert von hell- bis dunkelbraun
und ist glänzend.
• Der Iltis erreicht eine Länge von 59 cm.
• Der Nerz ist iltisähnlich und wird 50 cm
lang. Sein kostbarer brauner Pelz war lange Zeit heiß begehrt.
• Das Frettchen ist ein etwas veränderter Abkömmling, eine gezähmte weiße
Form des Iltis.
• Das kleine Wiesel misst bis zu 20 cm
und kann in ein Mauseloch einfahren.
• Das große Wiesel wird 32-38 cm lang,
wird auch Hermelin genannt, hat im Sommer braunes und im Winter weißes Fell.
Wiesel sollen laut Brehm auch Menschen
angreifen und sich an Beinen von Pferden
festbeißen.
• Der Dachs fällt unter die nächste Verwandtschaft des Marders. Er ist stämmig, kräftig, hat einen gedrungenen
Körperbau.
• Der Fischotter ist ein Marder, der im
Wasser jagt.
• Der Zobel hat ein weiches, dunkles Fell
und ist in Sibirien beheimatet.
• Der Skunk ist ein Stinktier, das in Nordund Südamerika lebt. Sein Fell ist auffallend schwarz und weiß gezeichnet. Auch sein Pelz
wird gern verarbeitet.
Christine Kluck
Fotos: Heinrich Kluck
40 | Reiseberichte:
Rundreise durch Kappadokien
Nachdem meine Frau und ich wunderbare Bilder im Fernsehen aus Kappadokien gesehen hatten, suchten wir nach einem günstigen Rundreiseangebot. Bei
einem kleinen Touristikunternehmen aus dem Ruhrgebiet wurden wir fündig.
So starteten wir Mitte März ab Flughafen Düsseldorf Richtung Antalya.
B
ekannte hatten uns noch vorher gewarnt, dass die Reisen nur deshalb
im Preis von November bis März so günstig wären, weil sie vom türkischen Staat
subventioniert würden und die Reisever­
anstalter als Pflichtprogramm Verkaufsfahrten in eine Lederwarenhandlung,
Teppichknüpferei und eine Verkaufsschmuckausstellung ins Ausflugspro- angefahren, wo uns eine ältere Frau Flagramm mit aufnehmen müssten. Aber denbrot bereitete und ihre hübsche
daran wollten wir uns nicht stören.
Tochter uns zum Tee einlud.
W
ir flogen also mit der türkischen
Fluglinie Sun-Express, die großen Wert darauf legte, dass ihre Maschinen von der Lufthansa gewartet
würden, von Düsseldorf nach Antalya.
Zumindest war das Essbesteck an Bord
von der Lufthansa.
I
n Antalya angekommen, belegten wir
für zwei Tage Zimmer im Hotel OFO,
wo sich unsere Reisegesellschaft kennen
lernte und die Vorbereitung für die Rundfahrt besprochen wurde. Obligatorisch
war natürlich in dieser Zeit auch der Besuch des Schmuckvertriebs, wo wir von
perfekt deutsch sprechenden Begleitern
nur zum „Anschauen“ rund geführt wurden. Die Teppichknüpferei sollten wir auf
der Rundfahrt noch kennen lernen.
in einem guten Hotel ging es weiter Richtung Konya, wo wir uns bei einem Zwischenstopp in einer Teppichknüpferei
eine ziemliche Verspätung einhandelten, weil ein Ehepaar unserer Reisegruppe über den Preis eines Seidenteppichs
mit dem Verkäufer nicht zu Potte kam.
I
n Konya angekommen, einer fast
Millionen-Einwohner-Stadt im Zentrum Anatoliens, besuchten wir als erstes
die Mevlana-Moschee, inzwischen Wallfahrtsort und Museum, sehr bekannt
durch die Tanzenden Derwische, die von
Kemal Atatürk verboten wurden. Heute werden sie als touristische Attraktion
dargeboten, was wir uns natürlich nicht
entgehen ließen. Bei einem Rundgang
durch die Stadt wussten wir, wir sind im
Orient angekommen.
U
nser zweiter Zwischenstopp erfolgte vor der Moschee in Beysehir. Vor der Moschee saßen Frauen,
ann war es soweit. Kurz nach dem die ihre selbst gestrickten Wollstrümpfe
vorgezogenen Frühstück - um zum Verkauf anboten. Sie wurden von
0.45 Uhr! - stand der gelbe Reisebus von den meisten unserer Reisegesellschaft
Skorpion Tours vor dem Hotel, um die ignoriert, die sich dann ohne Schuhe in
21-köpfige Reisegesellschaft aufzuneh- der eiskalten Moschee ihre erste Erkälmen. Als erstes wurde ein Nomadendorf tung holten. Nach einer Übernachtung
D
N
ach einer Hotelübernachtung, wieder in einem guten Hotel, gelangten wir endlich nach ca. 600 km von
Antalya aus, bei Temperaturen um den
Gefrierpunkt - es war Mitte März -, in das
Christian Graff | 41
Herz Kappadokiens. Hier tat sich uns eine
Landschaft auf wie von einem anderen
Stern. Zu verdanken hat die Menschheit
diese Landschaft zwei einst aktiven Vulkanen, von denen die Umgebung mit
Tuff und Basaltlava bedeckt wurde. Wind
und Wetter besorgten über Tausende
von Jahren eine Erosion, die die jetzt
vorhandene Landschaft von Schluchten und Kegeln entstehen ließ. Nach
einem Spaziergang durch das Kameltal besuchten wir am nächsten Tag Özkonak, eine unterirdische Siedlung, die
ca. 30.000 Menschen, wahrscheinlich
Hethitern, Schutz bot. In der byzantinischen Zeit wurden die unterirdischen
Siedlungen von Christen bewohnt, die
hier Schutz vor den Arabern suchten.
Die Siedlungen wurden weiter ausgebaut und versteckte Eingänge angelegt.
herrlichen Fresken ein absolutes Fotogra- übernachteten und die in der Nähe gefierverbot. Auch sind den meisten Hei- legenen Ruinen des alten römischen
ligendarstellungen durch muslimische Heilbades Hierapolis besichtigten.
Religionseiferer die Augen ausgekratzt
oder andere Schäden zugefügt worden.
Durch ein Bakschisch gelang es mir dennoch, ein Foto zu machen.
A
m nächsten Tag wurden wir für einen Tag wieder in unserem Ausgangshotel OFO in Antalya untergebracht, um den obligatorischen Besuch
einer Lederfabrik nachzuholen. Als Highm nächsten Tag ging es in einer light durften sich einige unserer ReiseTagesfahrt hinab zur Mittelmeer- gruppe dort als Dressman und Manneküste in den Hafenort Mersin. Auch hier quin betätigen. Unser Busfahrer hatte am
war die Unterbringung wieder hervorra- Ende unserer Rundreise noch eine Übergend. Nun stand die Weiterfahrt zu den raschung für uns: Er gestand, dass dies
seine erste Busfahrt gewesen sei, bisher
hätte er als Masseur in einem Hamam
gearbeitet.
A
weltberühmten Sinterterrassen von Pamukkale auf dem Programm, wo wir in
einem Hotel mit großem Thermalbad
E
benfalls ein Höhepunkt der Reise
durch Kappadokien sind die Felsenkirchen bei Göreme. Als Weltkulturerbe der UNESCO sehr bekannt, herrscht
dort wegen der Lichtempfindlichkeit der
J
etzt brauchten wir aber doppelte
Erholung von der Rundreise, die wir
über die restlichen Tage unseres Aufenthaltes im Strandhotel Alaaddin in Incekum, an der türkischen Riviera verbrachten, wo es Ende
März schon Sonnenbadewetter gab.
Christian Graff
42 | Rätsel
Sudoku
Minisudoku
Das Zahlenrätsel kommt aus Japan.
Es wird bei uns immer beliebter. Deshalb
stellen wir Ihnen das Rätsel hier vor.
Eigentlich ist es ganz einfach. Jede Zahl
von 1 bis 9 darf nur einmal in jeder
Spalte, jeder Zeile und in jedem 3 x 3
Feld vorkommen. Viel Glück!
1
2
5 4
3
Einfach
8
2
6 9
7
9 7
1
5
5
7
8
3
7
4
9
8
9
5 1 3
8
2
9
4
5
3
4
1
9 5 6
1
6
2
1 4
5
7
8
4
6
5 7
3 2
7
9
6
7
5
3
9
8
4
9
2
2 5 7
1
6
3 5
9
3
5 4 2 7
9
5
1
8
6 8 4 5
9
2
5 8
4
7
7
9 1 3
1
6
5
4 6
5
8
4
8 4
5
9
3
3
6
5
Mittel
4
7
2
4 3
3 1
5
3
4
5 6
7 1
4
3
6
2
8 7 4
9
7
9
2
6 9
2 5
6
7
3
3 8
2 5
6
4 6 8
2
3
4
3
4
5
6 1
2
Schwer
5
3 2 7
5 6
6
7
3 9
7
6
1
8
7 3 1
2
3
9 5 8 1
8
5
8
7
1 9 2 4
4 7 2 9
7
1
6
5
4 2 1 6
3
9
2
6
1 9
8
4 9
3
8 4 5
8
1 4
9
5
2
4
6 1
5
7 5
4
7
8
9
6
8 2
8
6
4
2 1
5
4
9
2
8
1
6
8
9
3
6 4
9
2
3
1 7
4
5
9
3
2
1
2
8
5
1
3
1
7
6
6
7
4
1
2
8
3
7
6
9
Bitte lächeln | 43
Kreih nich, jaul nich, knurr nich...
Finanzkrisen allerorten. Scheinbar im Untergrund versickern momentan die Milliarden an Eurohilfen für die in Zahlungsnot geratenen EU-Staaten Griechenland, Irland,
Portugal usw. Die Bürgerinnen und Bürger in den betroffenen Staaten sehen das Geld
ja wohl kaum. Dann wirft man es vielleicht besser direkt in den Gully - oder!?
2 Ostfriesen
unterhalten sich
„Pass auf“, sagt der eine, „Ich
habe hier Geld in der Hand.
Wenn Du errätst, wie viel es
ist, dann gehören die zwei
Euro Dir!“
„Ach“, sagt der andere,
„wozu soll ich mir wegen
lumpiger zwei Euro den
Kopf zerbrechen!“
Wo brennt es?
Der Feuerwehrhauptmann
kommt mit den Händen
in der Hosentasche in den
Bereitschaftsraum. Er trinkt
einen Kaffee und sagt
dann zu den Kameraden:
„Jetzt macht Euch mal
langsam fertig für einen
Einsatz. Das Finanzamt
brennt.“
am Bankschalter
Die alte Dame hebt ihr
ganzes Geld ab.
Nach zehn Minuten kommt
sie wieder und zahlt alles
wieder ein.
„Warum haben Sie denn das
Geld überhaupt abgehoben?“,
will der Kassierer wissen.
„Man wird doch schliesslich
mal nachzählen dürfen!“
Ein Vorstellungs­
gespräch
„Wieviel würde ich denn
so verdienen?“
„Ungefähr 500 Euro
im Monat!“
„Das ist aber wenig.“
„Das wird aber später
mehr!“
„Gut, dann komme ich
später noch mal wieder.“
Bild: Elke/pixelio.de
Diese Idee hatte die Bremer Wilhelm-Kaisen-Bürgerhilfe, die als Dachorganisation von Wohlfahrtsorganisationen Sammlungen organisiert, schon im Jahr 2007.
Kaum von einem Gullydeckel zu unterscheiden ist deshalb ihre erste unterirdische Spendenbüchse Deutschlands. - In
Bremen hat man schließlich reichlich Er- jedem Münzeinfahrung mit Haushaltskrisen!
wurf löst eine Fotozelle die auf eiDie Spendenbüchse befindet sich im nem Chip aufgezeichneten Tierstimmen
Marktplatzpflaster vor dem Bürger- aus.
schaftsgebäude, dem Bremer Landtag.
Sie ist 90 Zentimeter tief und hat einen Hilfe fürs Euro-Loch?
Durchmesser von 50 Zentimetern. Ihre Vielleicht wäre das ja auch ein Weg aus
Oberfläche aus Bronze hat einen Geld- dem Euro-Loch: eine unterirdische Spenschlitz und wird von einer plattdeutschen denbüchse vor dem Europäischen ZentAufschrift geziert, die auf die Laute der ralbank in Frankfurt am Main einzurichBremer Stadtmusikanten, Hahn, Katze, ten. Damit die Bürgerinnen und Bürger
Hund und Esel, anspielt: „Kreih nich, jaul auch zum Spenden angeregt werden
nich, knurr nich, segg i aa, doh wat rin in‘t und wenigstens einen symbolischen
Bremer Loch“ - „Kräh‘ nicht, jaule nicht, Gegenwert für Ihr Geld erhalten, muss
knurre nicht, sage ja, tu‘ was rein ins Bre- allerdings folgende Frage gelöst wermer Loch.“ Das Besondere ist ein akus- den: Welche europäischen
tischer Gag für die Spender: Bei jedem Spitzenpolitiker stellen ihre
Münzeinwurf ertönt eine an­dere Stimme Stimmen zur Verfügung?
aus dem berühmten Quartett der Bremer
Stadtmusikanten. Das geschieht so: Bei
Robert Steinborn
44 | Vorbeugung und
Hämorrhoiden hat jeder
Bild: juliherbstlaub/pixelio.de
Nach dem Stuhlgang sollte der After
nicht nur trocken abgerieben werden,
sondern
nass gereinigt werden. HilfBei Hämorrhoiden (Altgriechisch: Blutfluss) handelt es sich um Blutgefäße, die
am Ende des Analkanals wie Polster (auch Schwellkörper) mit dem Schließ- reich gegen den Juckreiz sind kalte Wamuskel des Afters den Darm nach außen hin abdichten. Wenn die Hämor- schungen: Durch das kalte Wasser zierhoiden z.B. bei chronischer Verstopfung durch harten Stuhl ständig verletzt hen sich die beschädigten Blutgefäße
werden, vergrößern sie sich und werden aus dem After herausgedrückt und zusammen. Etwas Vaseline im Afterbereich schützt bei zu festem Stuhl vor
sind dann sicht- und tastbar.
Verletzung der Schleimhaut.
Typische Beschwerden sind: Blutungen
(hellrotes Blut), Jucken, Brennen und
Häufig werden für die unterschiedlichsNässen. Ursachen können sein: erblich
ten Beschwerden im Bereich des Afters
bedingte Bindegewebsschwäche, baldie Hämorrhoiden verantwortlich gelaststoffarme Ernährung, Verstopfung,
macht. Es können aber zahlreiche anzu weicher Stuhl und zu viel Abführdere Erkrankungen wie Analekzeme
mittel. Wichtig ist, die Behandlung zu
oder –fissuren vorliegen und nicht selbeginnen, so lange die Beschwerden
ten auch bösartige Geschwülste.
noch leicht sind!
Deshalb: Bei Beschwerden im AfterbeDie Therapie ist meist unproblematisch.
reich ist grundsätzlich zuAufgrund der Selbstheilung genügen heilung der Schleimhautverletzungen erst die Kompetenz des Arzmeist Lokalanästhetika gegen die und zur Blutstillung. Behandlung und tes gefragt!
Symptome wie Juckreiz, Brennen und Vorbeugung sind korrekte Analhygiene,
Hartmut Kleis
Schmerzen und Adstringentien zur Ab- richtige Ernährung und viel Bewegung!
Apotheker
Duschen trocknet die Haut aus
Doch was die Nasen der Mitmenschen
verwöhnt, belastet die Haut. Schon der
Kontakt mit Wasser trocknet die Haut
aus. Parfümierte und stark schäumende
Duschgele verstärken die Austrocknung
und machen die Haut empfindlich und
anfällig für Hauterkrankungen. So können durch die „angewaschenen“ Lücken
im Säureschutzmantel allergieauslösende Stoffe, Bakterien oder Pilze schneller
eindringen und zu Ekzemen und Infektionen führen.
Erste Anzeichen ernst nehmen
Die ersten Zeichen eines „Waschschadens“ sind Spannungsgefühl, Schuppung und Rötung der Haut. Juckreiz
kann auftreten. Wird jetzt gekratzt, kann
es leicht zu Entzündungen und dem sogenannten Waschekzem kommen. Dagegen hilft nur eines: Auf parfümierte,
aromatisierte und stark schäumende
Dusch- und Badezusätze verzichten und
zu speziellen Produkten für empfindliche
Foto: djd
Früher ging man einmal in der Woche in die Wanne - heute gehört die tägliche
Dusche längst zum morgendlichen Pflegeritual. Wer nach Feierabend noch ins
Fitnessstudio geht oder eine Joggingrunde dreht, duscht oft ein weiteres Mal.
Seifenfrei und mild
Seifenfreie Produkte enthalten milde und
hautfreundliche waschaktive Substanzen.
Aufgrund der hochwertigen, rückfettenden Bestandteile wird die Wiederherstellung der natürlichen Hydrolipidbarriere
unterstützt. Eine spezielle Pflegekomponente auf pflanzlicher Basis schützt die
Haut nach dem Waschen und Duschen.
Sie trocknet nicht aus, sondern wird spürbar glatt und geschmeidig. Da der natürliche pH-Wert der Haut nicht verändert
wird, kann sich der biologische „Schutzmantel“ schnell wieder regenerieren.
Duschtipps
Generell sollten alle - nicht nur Menschen
mit trockener oder empfindlicher Haut beachten, dass heißes Wasser die Haut
stärker austrocknet als lauwarmes. Wer
und trockene Haut greifen. Wasch- und zudem Wasch- und Duschcremes nicht
Duschcremes oder -gele für empfind- am ganzen Körper, sondern gezielt nur
liche Haut enthalten meist waschakti- dort anwendet, wo es notwendig ist,
ve Substanzen, die zwar etwas weniger etwa in den Achselhöhlen und im Intimschäumen, dafür aber deutlich besser bereich, wird sich dennoch sauber und
verträglich sind. Da deren Inhaltsstoffe frisch fühlen, ohne die Haut unnötig zu
häufig teurer sind, muss man für solche belasten. Hat man abends nach dem
Produkte oft etwas mehr ausgeben. Die Sport schon geduscht, reicht am nächsMehrkosten sind aber geringer als man ten Morgen eine kurze Wäsche meist völglaubt, da nach dem Duschen weniger lig aus. Dies schützt die Haut vor zusätzliCreme benötigt wird.
cher Austrocknung.
Gesundheit | 45
Wechseljahre bei Frau und Mann
Die Wechseljahre bzw. das „Klimakterium“ (gr. klimaktér „Stufenleiter, kritischer Zeitpunkt im Leben“) erfahren Frauen ganz unterschiedlich. Schätzungen
zufolge hat ein Drittel keinerlei Beschwerden und ein weiteres Drittel sieht sich
mit nur leichten Beeinträchtigungen konfrontiert. Jede dritte Frau allerdings hat
durch die natürliche Umstellung ihres Hormonhaushalts deutliche Beschwerden. Diese schleichen sich oft so allmählich in den Alltag ein, dass vielen Frauen nicht klar ist, was passiert.
Seniorenzentrum Walheim
Bild: djd/OeKolp
Durchfall, trockene Haut, trockene
Schleimhäute von Mund, Augen und
Nase, Herzbeschwerden, Gewichtszunahme, Gelenk- und Muskelschmerzen, Haarausfall am Kopf und verstärkter Haarwuchs im Gesicht, verlängerte
Menstruation (bis zu vier Wochen). Viele
dieser Beschwerden verschwinden nach
den Wechseljahren wieder.
WIR BIETEN AN: Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege, Urlaubspflege, Langzeitpflege und Betreutes Wohnen
Zur Linderung der vegetativen Beschwerden, wie z.B. Hitzewallungen, genügt in vielen Fällen eine Behandlung
Zwischen 45 und 60 Jahren stellt sich mit Pflanzenpräparaten wie Traubender weibliche Hormonhaushalt um: Es silberkerze oder Mönchspfeffer, sowie
werden weniger Geschlechtshormo- regelmäßige Bewegung und Entspanne produziert. Wichtig ist vor allem der nung z.B. mit Yoga.
Rückgang des Östrogens, das in den Eierstöcken gebildet wird und den MensKlimakterium beim Mann
truationszyklus regelt. Die Blutungen Beim Mann bleibt die Zeugungsfähigwerden während der Wechseljahre stär- keit zwar grundsätzlich bis ins hohe Alker oder schwächer, die Abstände dazwi- ter erhalten, doch mit zunehmenden
schen kleiner oder größer. Wenn die Blu- Alter sinkt die Wahrscheinlichkeit, austungen schließlich ganz aufhören, ist die reichend fruchtbaren Samen zu produzieren und damit Nachkommen zeugen
Fruchtbarkeit der Frau beendet.
zu können. Der Begriff „Klimakterium viDie häufigsten Beschwerden während rile“ bezeichnet jenen Lebensabschnitt
der Wechseljahre sind Hitzewallungen, der Männer, in dem ihr TestosteronspieSchweißausbrüche, Libidomangel, Ge- gel rasch abnimmt.
websschwund (Atrophie) der Scheidenhaut mit entsprechender Trockenheit, Im Rahmen dieses natürlichen Alterungswas zu Schmerzen beim Geschlechtsver- prozesses wird nicht nur die durchschnittkehr, zu Scheidenentzündung und zu Blu- liche sexuelle Aktivität rückläufig, sontungen führen kann. Insbesondere die dern es treten häufig auch psychosoziale
nächtlichen Wallungen und Schweißaus- Belastungen auf. Als typische Symptome
brüche können zu Schlafstörungen füh- gelten neben der Abnahme von Libido
ren, die wiederum psychische Verände- und Potenz das Nachlassen der psychirungen zur Folge haben können.
schen und physischen Leistungsfähigkeit,
Schlafstörungen und Herzklopfen.
Weitere Beschwerden sind Erschöpfung,
Antriebslosigkeit, Stimmungsschwankun­ Als Gegen- bzw. Vorbeugungsmaßnahgen bis hin zu Depressionen, Verminde- men sind eine gesunde Ernährung und
rung des Selbstwertgefühls, Gedächt- Lebensführung sowie regelmäßige Benisstörungen, Konzentrationsschwäche, wegung und Entspannung zu empfehlen.
Harninkontinenz, Harnröhrenentzündung, Blasenentzündung, Verstopfung,
Quelle: www.wikipedia.de
Seniorenzentrum Roetgen (Haus 1)
Seniorenzentrum Roetgen (Haus 2)
Seniorenzentrum Kornelimünster
Eine Leistung, die nichts kostet.
Für unsere Bewohner im Pflegeheim gilt:
Ab 5km Entfernung vom letzten Wohnort
erstatten wir einem Angehörigen eine
Monatskarte der ASEAG.
Außerdem können die Angehörigen ein
stark ermäßigtes Mittagessen erhalten.
Zentrale Vermittlung:
Tel.: 02408 - 9650 - 0
Fax: 02408 - 9650 -19
www.itertalklinik-seniorenzentrum.de
info@itertalklinik-seniorenzentrum.de
46 | Gesellschaftsspiele
Spielen
auf Reisen
„Spiele für die Reise“, darunter verstand man lange Zeit eine
Schatulle mit Spielkarten
und einigen Würfeln. Vielleicht gab es auch ein kleines, fummeliges Schachspiel
mit Steckfiguren. So blieb es
bei verregneten Urlaubstagen meist bei den Klassikern
Extra!
Nein, das ist nicht „Kniffel“! „Extra!“ ist
viel besser! Fünf Würfel werden geworfen. Nun muss jeder (!) Spieler das
Ergebnis nutzen. Je zwei Werte werden addiert und auf dem Block angekreuzt. Das Ergebnis des fünften
Würfels ist die Extrazahl. Wenn eine
Extrazahl geworfen wird, muss sie angekreuzt werden. Ein Spieler scheidet
aus, wenn die Reihe der Extrazahlen
auf dem Block voll ist. Man will also
möglichst wertvolle Würfe bilden und
Extrazahlen vermeiden. Am Ende werden die anderen Reihen ausgewertet.
Wer viele angefangene Reihen hat, bekommt Miese. Wer viele Kreuze in wenigen Reihen hat, gewinnt. „Extra!“ ist
ganz einfach, aber ungeheuer spannend. Die Schachtel ist Verpackung
und Würfelturm zugleich, so dass
man auch ohne Tisch überall losspielen kann. Gut durchdacht!
Extra! von S. Sackson, 1 - 6 Personen ab 8 Jahren, ca. 20 Min.,
Schmidt Spiele, ca. 12 €
„Mäxchen“, „Kniffel“, „Skat“ oder
„Doppelkopf“. Heute bemühen sich
die Verlage, die originellen Ideen
und die Spannung „großer“ Brettspiele in eine reisetaugliche Form zu
bringen. Dabei werden die
grundlegenden Spielprinzipien so auf ihren wesentlichen Kern konzentriert, dass
die Atmosphäre und die Herausforderung des Originals
weitestgehend erhalten
bleiben. Das Material und die Verpackung können aber
so reduziert werden,
dass die Schachtel
noch ins Gepäck passt.
Neu ist auch eine Reihe
Hippo Hopp
Ein Kartenkreis liegt aus. Die verdeckten Vorderseiten zeigen witzige Zeichnungen von Nilpferden und
einen Zahlenwert. Eine Vogelfigur
hüpft nun über den Kreis. Eine Karte wird aufgedeckt. Ihre Zahl gibt an,
wie weit der Vogel zieht. Landet er auf
einer verdeckten Karte, gibt es Pluspunkte. Liegt die Karte aber offen, erhält sie der Spieler als Minus. Diese
Karte wird durch eine verdeckte ersetzt, alle offenen Karten wieder umgedreht. Man muss sich also gut merken, welche Zahl wo liegt, damit man
nicht ins Minus ziehen muss. Das wird
sehr schnell äußerst turbulent, denn
ständig wechseln die offenen und verdeckten Karten. Die Mitspieler reagieren mit größter Schadenfreude, wenn
jemand einen Fehler macht. Die Regeln sind unglaublich simpel, das Spiel
macht dafür umso mehr Spaß!
Hippo Hopp von P. Steinert,
2 - 4 Personen ab 8 Jahren,
ca. 30 Min., Amigo Spiele, ca. 8 €
von Würfelspielen, bei denen die Verpackung zugleich
Spielfläche ist. Man klappt die
Schachtel auf und die Würfel
rollen durch den Deckel in
eine Schale. Damit kann man
das Spiel sogar auf den Knien balancieren und trotzdem
würfeln.
Und damit das Ganze noch einen besonderen Reiz bekommt, wird das Geschehen
meist in eine ferne oder fiktive Vergangenheit verlegt. Mit den hier vorgestellten
Titeln können Sie sich ohne
Gewissensbisse von Ihrer
schlechten Seite zeigen.
Dorothee Heß
Siedler –
Kartenspiel
Das ungeschmälerte Spielgefühl der
„Siedler von Catan“ in eine winzige
Schachtel mit 110 Spielkarten zu packen, das ist eine tolle Leistung. Wie
im Brettspiel geht es um Siegpunkte, die man für den Bau von Siedlungen, Städten usw. erhält. Karten mit
den bekannten Rohstoffen wie Lehm
oder Wolle werden zufällig gezogen.
Sie können aber auch ertauscht werden. Ritter und Straßen bescheren zusätzliche Rohstoffe. Die Konkurrenten
können sie einem aber auch wieder
wegnehmen. Wer eine Stadt z. B. mit
einer Kirche oder einer Burg ausbaut,
gewinnt zusätzliche Vorteile. Die Bauwerke, also Siedlungen, Städte oder
Stadtausbauten, bringen die nötigen
Siegpunkte. „Das schnelle Kartenspiel“ ist so spannend wie das Brettspiel, passt aber in jede Jackentasche
und ist unschlagbar preiswert.
Siedler – Das schnelle Kartenspiel
von K. Teuber, 2 - 4 Pers. ab 8 Jahren, ca. 30 Min., Kosmos, ca. 7 €
AuflÖsungen | 47
Seite 42 Sudoku
Seite 36
Mini
Gedächtnistraining
Einfach
Mittel
Schwer
Brückenrätsel
Lese Stoff Tier
Schnell Imbiss Stand
Knaben Chor Probe
Binde Haut Arzt
Schein
Ehe
Brecher
Ober Lauf Bahn
Haus Musik Schule
Frisch Obst Messer
Fischer Netz Haut
Immun Abwehr Spieler
Eis
Tee
Sorte
Seite 37 GripSGymnastik
Kästchenschlangen
4
4
Gesuchtes Wort: Sichelmonat
6
6
Wortverwandlungen
4
7
F
a
l
l
s
F
a
l
l
e
F
a
l
t
e
B
a
l
t
e
B
o
l
t
e
B
o
r
t
e
Verschobene Rechtecke
Wer dem anderen seinen guten
Namen raubt, macht ihn arm
und wird selbst nicht reicher.
Zahlenmix
38
–
–
9
27
–
x
x
–
2
3
8
6
28
+
+
+
+
7
4
76
x
x
30
Redewendungen
• Liebe
• Brötchen
• reich; krank
• Geschenke
• Tag; Abend
• Huhn; Korn
• Apfel
• Müßiggang
• Augen; Sinn
• Leid; Freud
5
55
40
4
7
4
4
Vater und Sohn
81 = V + M + S + T;
81 = V + M + S + S/5;
81 = 2 M + M + M/5 + M/25;
81 = 3 M + M/5 + M/25
2025 = 75 M + 5 M + M
2025 = 81 M
25 = M
V = 50; M = 25;
S = 5; T = 1
Zahleneinsetzen
19 + 2
:
3 x 2 + 6
Würfel
falten
Lösung: Würfel C.
: 10 -
1 = S = Amphicar
2 = C = Barkasse
3 = H = Einbaum (Senegal)
4 = I = Feuerlöschboot
5 = F = Gondel
6 = F = Hausboot
7 = F = Kajak
8 = A = Kanu
9 = H = Kutter
Schwedenrätsel Seite 32-33
Vierer-Quadrat
2 3 1
2
1
3 1
1 2 3
1 1
3 2
2
2 2 3 1
3
1
1
GroSSraum
fahrstuhl
26 Leuten steigen im Parterre aus.
10 = R = Mokoro (Namibia/Botsuana)
11 = T = Motorjacht
12 = S = Rettungsboot
13 = M = Ruderboot
14 = U = Schilfboot
1
2
1
1 + 4 x 5 = 25
Zahlenspiel
Die Zahlen sind alle nicht
durch 5 teilbar.
Bilderrätsel Seite 28
Flüssigkeit
abmessen
14 l 11 l 6 l
14 0
0
8
0
6
8
6
0
2
6
6
2 11 1
13 0
1
13 1
0
7
1
6
7
7
0
1
3
1
2 2
1
Sechs Zahlen
Die 736 passt nicht hinein,
sie enthält keine 5.
15 = S = Schlauchboot
16 = E = Segelschiff
17 = U = Sumpfboot
18 = M = Tretboot
Auflösung: Schifffahrtsmuseum
V
V
I
RRIV
I
I
VILL
V
WOHNEN FÜR DEN DRITTEN LEBENSABSCHNITT
„Wohnen für den dritten Lebensabschnitt“
Im Aachener Süden befindet sich unsere Villa im Umbau
zur Betreuten Wohngemeinschaft.
Alle Räume werden barrierefrei erreichbar sein.
Das Haus verfügt über einen Aufzug.
Mit dem innovativen Konzept des Hauses Villa Arriva bieten wir die Großzügigkeit
und den Komfort einer Villa mit dem Dienstleistungsangebot einer
Seniorenwohngemeinschaft auf Basis der Richtlinien „Neue Wohnformen in NRW.“
Für 5 bis 7 Bewohner stehen im Haupthaus 5 Räume mit
entsprechenden Gemeinschaftsräumen zur Vermietung bereit.
An das Haupthaus angeschlossen ist ein Appartement für 1-2 Bewohner.
Hierbei steht der Wunsch, trotz Pflegebedürftigkeit bis ins hohe Alter weitgehend
selbständig nach den individuellen Ansprüchen leben zu können, im Vordergrund.
Die Wohnform ermöglicht es Ihnen, eine attraktive Alternative
zur Seniorenbetreuung in der bisherigen Form zu wählen.
Der Umbau wird bis Ende 2011 abgeschlossen.
Kontakt: Angela Rembold
Handynummer: 0176 23 193 373
E-Mail: info@villa-arriva.de
Internet: www.villa-arriva.de