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e t os s o nl N Z UM ME k M IT N E H Monatlich senio Nummer 44 August 2011 magazin StädteRegion Aachen Im Reinen mit sich und der Vergangenheit Interview mit Doro May über Glück und Seelenfrieden Termine im August Single-Treff 50plus, Bistro Brander Stier, Marktplatz 1, AC-Brand jeden Mo. 16-18 h Alle sind herzlich willkommen! Reparaturdienst „Senioren helfen Senioren“, Martinstr. 12, Ac. Telefonische Annahme von Reparaturaufträgen auf Anrufbeantworter zu jeder Zeit möglich. Persönlich dienstags von 9 - 11 h. Neue Tel.: 0241-450 48 26 Fotoausstellung, Haus Gypsilon (HUP AG), Pascalstr. 71, 52076 Ac. 22.07. - 17.08. „photo:gra:phie“, Ausstellung der Fotofreunde Walheim Montag - Freitag von 8.00 - 18.00 h Vorsorge-Café, Bestattungshaus InMemoriam, Eifelstr. 1b, Ac. 17.08. 15 - 16.30 h Informationen über alle Fragen rund um die Bestattung. Das Treffen kann eine gute Gelegenheit sein, sich den Themen Tod und Sterben behutsam zu nähern und ins eigene Leben einzubeziehen. KAB Aachen-Brand Marienheim, Rollefstr. 4 15.08. 18.30 h Vortrag: „Sicherheit in der Wohnung. Sicherheit im Alltag“. Drei Kriminalhauptkommisare (Ina Nolden, Horst Krücker, Helmut Gerards) sprechen über Sicherheitsfragenund beraten, wie wir uns vor kriminellen Gefahren schützen können. Der Eintritt ist frei. Seniorenclub Arche, Schurzelterstr. 540, 52074 Ac Fast jeden Donnerstag nachmittag, Beginn ist immer um 14.30 h 04.08. Haustiere - der beste Freund des Menschen. Gespräch mit M. Dawo-Collas 11.08. Spielenachmittag 25.08. Wilhelm Busch - sein Leben - sein Werk. Die Vorstellung eines Menschen, wie ihn kaum einer kennt. Vortrag/Gespräch M. Dawo-Collas Heimatverein Haaren-Verlautenheide Germanusstr. 32 Jeden 1. Dienstag im Monat 19.30 h Termine für Aktuelles, Wanderungen, Vorträge, Besichtigungen usw. auch unter www.haaren-verlautenheide.de Fahrradsommer 2011 06.08. 14 h Von Ac.-Forst nach Venwegen (ca. 35 km), ADFC Tour für gemütliche Einsteiger. Start: Forster Linde, Ac.-Forst. Weitere Termine unter: www.aachen.de/ radfahren Verzäll-Café, Minoritenstr. 3, in den Räumen der Integrierten Psychiatrieseelsorge Jeden letzten Montag im Monat 14.30 - 16 h Für Menschen, die unterDemenz leiden, und ihre Angehörigen, Infos unter Tel.: 0241 - 40 76 93 Wo? Wann? Was? Die nächste Ausgabe erscheint am 29.08.2011 Ausstellung Deutsch-Französisches Kulturinstitut Ac., Theaterstr. 67 bis 19.08. Raymond Loewenthal: L´atelier de tous les vents. Mo.-Do. 10-13 h u. 15-18 h, Fr. 9-12 h Begegnungsstätte St. Hubertus, Kronenberg 127, 52074 Aachen Jeden Mi. 09.30 -12 .30 h Karten und Klönen 16.08. 10 - 20 h Tagesfahrt zur Bundesgartenschau nach Koblenz. Anmeldung im Haus. 29.08. 13 - 20 h Geburtstagsfeier mit Live-Musik. Weitere Termine unter Tel.: 0241-70 72 43 Invalidenverein Pannesheide Klinkheide 1959, Haus Goertz, Schulstr. 34, Herzogenrath-Kohlscheid Juli und August Ferien und Urlaubsfahrt Monatliches Treffen des VdK-Ortsverbands Ac.-Burtscheid, Kapellenstr. 1-3 im Restaurant „Burtscheider Quelle“ 02.08. 16.30 h Treffen der Selbsthilfegruppe Aphasie Jeden Do. 10.00-11.30 h Stettinerstr. 25, Ac-Forst, im rollstuhlgerechten Aufenthaltsraum des Behindertenzentrums DRK-Seniorenclub, Robensstr. 49, Ac 17.08. 14.00 - 17.00 h Treffen am Hangeweiher. Weitere Termine, wie Sonntagstreff für Trauernde, Gymnastik im Sitzen usw. unter Tel.: 0241 - 661 38 AWO Nord, Josef-von-Görres-Str. 18 , Ac. z.B. Jeden Montag Clubnachmittag mit Spielen Jeden Donnerstag Warmes Essen/ Kaffee u. Kuchen/Skatclub. Weitere Infos unter Tel.: 0241-16 36 04 Kurpark-Terrassen Burtscheid, Dammstr. 40 Jazzmusik 05.08. 20 h Jazzund Jamsession mit Reinhold Wagner & his Kurparkterrassen Allstars 21.08. 11 h Jazzmatineé mit „Freetime Old Dixie Jassband” Jeden Do. ab 15 Uhr Seniorentanz Trauercafé, Emmauskirche, Sittarder Straße 58, Aachen - Forst 04.08. 15 h „In der Trauer nicht allein“ Begegnung und Gespräch, Ökumenischer Trauerarbeitskreis Treffen Heimatkundler Arbeitskreis Kohlscheid Jeden 3. Di. im Monat um 15 h (z.Z. Grundschule Paulusstr. , Kohlscheid) Termine für Wanderungen und Radtouren des Heimatvereins Kohlscheid unter www.heimatverein-kohlscheid.de Selbsthilfegruppe Tinnitus, Gesundheitshaus Eschweiler, Steinstr. 87 09.08. 17.30 - 19 h Es werden noch Betroffene zwecks Erfahrungsaustausch gesucht. Infos im Selbsthilfebüro bei Fr. Thiel unter Tel.: 0241-51 98 53 19 oder Frau Schmitz, Tel.: 02403-50 74 17 AWO Burtscheider Stube, Bayernallee 3/5 Alle Termine beginnen um 13 Uhr z.B. Jeden Montag Gemütlicher Nachmittag mit verschiedenen Programmpunkten Jeden Freitag Singen. Weitere Termine zu: Modenschau, Fischessen, Referate, Ausflüge usw. unter Tel.: 0241-6 93 34 Seniorenkreis Dietrich-BonhoefferHaus, Kronenberg 148, 52074 Ac Beginn ist immer um 15 h 03.08. Christliche Symbole, z.B. der Fisch, das älteste christliche Symbol. Vortrag/Gespräch Monica Dawo-Collas 17.08. Spiel mit mir, z.B. Bingo, mit M. Dawo-Collas Engagiert älter werden, Annastr. 35, Ac Jeden Mittwoch & Donnerstag von 14 - 16 h PC-Café Jeden Montag & Freitag von 14 - 17 h Spieletreff 09. u. 23.08. 18 - 20 h Gesprächsgruppe Trennung und Scheidung. (Bitte vorher anmelden) 30.08. 16.00 Uhr Nordic Walking Informationstreffen. Weitere Termine unter Tel.: 0241-211 55 Begegnungszentrum in der Forster Seniorenberatung, Am Kupferofen 19 Jeden Dienstag 9 - 9.45 h Gymnastik für Frauen Jeden Mittwoch 17 - 18.30 h Betreutes Internet. Weitere Termine zu: Kreativ Schreiben, Lesung, Frühstückstreff, Foto-Workshop usw. unter Tel.: 0241-57 59 72 Rechtliche Hinweise Zugesandtes Material • Das Senio Magazin freut sich über eingesandte Leserbriefe, Veranstaltungshinweise, Manuskripte, Fotos etc., übernimmt für sie jedoch keine Haftung. • Alle Einsender stimmen der Nutzung ihrer Beiträge inklusive Bildmaterial in allen Factor:G-Medien und -Publikationen beliebig oft, zeitlich und räumlich unbeschränkt zu. • Die Einholung der Abdruckrechte für eingesandte Beiträge, Fotos etc. obliegt dem Einsender. • Die Redaktion behält sich die Auswahl und redaktionelle Bearbeitung der Beiträge und Veranstaltungshinweise vor. • Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Senio Magazins wieder. • Alle Urheberrechte verbleiben beim Senio Magazin bzw. den Autoren. Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit schriftlicher Genehmigung oder unter Angabe der Quelle gestattet. • Der Abdruck von Veranstaltungsdaten erfolgt ohne Gewähr. • Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist jeweils der 15. des laufenden Monats. Anzeigen • Die Anzeigenpreisliste wird auf Wunsch zugeschickt. Das Senio Magazin informiert Sie gerne auch persönlich. • Unmoralische oder unvertrauliche Anzeigen werden nicht angenommen. • Das Senio Magazin darf über die Platzierung der Anzeigen entscheiden. • Anzeigenannahmeschluss für die nächste Ausgabe ist jeweils der 18. des laufenden Monats. Inhaltsverzeichnis ˙ ˙ ˙ ˙ ˙ ˙ ˙ ˙ ˙ ˙ ˙ ˙ ˙ ˙ ˙ ˙ ˙ ˙ Aachener Ansichtskarten4 Aachener Gastronomie um 1900 - Folge 9 ˙ Nostalgie5 Abschied vom alten Tivoli ˙ Berichte6 Eine Seltenheit! Dreizehn und Vier ˙ ˙ Berichte7 Geburtstagsmatinee Foto-Ausstellung ˙ ˙ Senioren schreiben8 Eine Fahrradtour von Ost- nach Westberlin ˙ Senioren schreiben9 „Dolce far niente“ am Sonntagnachmittag ˙ ˙ ˙ ˙ ˙ ˙ ˙ ˙ Senioren schreiben26 Zeit haben ˙ Senioren schreiben27 Hier stimmt doch einiges nicht! ˙ Bilderrätsel28 Boote ˙ Ehrenamtliche Arbeit29 Tschüss Zivi! Hallo Bundesfreiwilligendienstler? ˙ Gute Freunde30 Esel - Partner fürs Leben ˙ ArcheAusruf typen he des merfeindlic hle Sch freie, Gefüen zes Zeit Untä-eit hab tigk r raff- tig moderne süch HolztofLehranpan staltse fel gebäud ˙ . span rMeh zahl- el artik Abk.:rinsObe pektor österr.: Kneipe Fruchtgetränk franz. Land-ft scha SchwedenRätsel32 Kfz-Z.ei Türk ugs.: gleichgültig Brett-l spie Glocken enblumächs gew weibl.ame Vorn schott. Dichter 2 † 183 Zeichen für Thallium ˙ ˙ Haut-gepfle el mitt erfri- nde sche erei Leck zäh- ige, flüss arze schwmasse Teer mod.ig. d. Zwe ten leiche Mus ital.: „die en“ Blau rt) (Spo frz. Maler4(183 1917) ˙ ˙ Senioren schreiben17 Begegnungen im Bett ˙ Wegbegleiter18 Ermutigung zum Altwerden ˙ Museumskultour19 Kunst aus Nrw ˙ Ehrenamtliche Arbeit20 Als Ärztin auf den Philippinen ˙ Einer von uns22 Ein waschechter „Ru eder Jong“ ˙ Jubiläum23 Feiern zu Füßen des Heilands ˙ Skataus- k druc franz.: Salz - Saug-m wur Flächen maß (10 Ar) Ausruf Zusammenleben35 Austausch zwischen den Generationen Kfz-Z.Grie d chenlan te gedach v. Linie- z. Süd l Nordpo untere Jura-cht schi Halbrton a übe an- end wes ˙ aNomzeltden dorf GripSGymnastik37 ˙ Senioren schreiben16 Neu Ein makabrer Streich ital. Süß speise Überzug des erMau werks Was ist wichtig im Leben? Woraus besteht das Glück? In unserer leicht philosophischen Titelgeschichte unterstreicht die Autorin Doro May die Bedeutung des kleinen, alltäglichen Glücks, das wir z.B. erleben, wenn wir Freunde treffen oder etwas Leckeres essen. Doch dafür sollten wir - egal welchen Alters - auch offen sein und den Blick dafür haben, um die kurzen glücklichen Augenblicke nicht zu übersehen im alltäglichen Hader um unerfreuliche Begebenheiten oder verpasste Gelegenheiten. Wir hoffen, dass unser aktuelles Senio Magazin auch diesmal für Sie einige glückliche Momente bereithält. Ihr G. Günal Impressum ˙ Berichte15 Grenzüberschreitungen Der Herbst in Schweden ˙ Blätterpilz lediglich Liebe Leserinnen und Leser! GedÄcHtnistraining36 Berichte14 Sommerurlaub Porträts Aus Afrika Kirchenschatz ˙ früh.op. äthi Titel Öcher Platt34 Onechte Jeföihle Fortsetzungsfolge ˙ Abk.:a extr ll sma Schlag beim Golf l.) (eng Nadelbaum artist. Tänzer derb, p plum ˙ Höchstwert Jazzstil (Kurzwort) r gleiche Punktestandnis) (Ten Milch-n orga bei Tieren ˙ An- ift schr kalte hMisc speise Abk.: Self-Extracting Archive SW- . afrik Land-ft scha Medi-r zine Kunst12 Milch und Kunst seidiges Gewebe . menschl Ausg strahlun (Okkult.) erblicken ˙ Hobbys und Menschen11 Die Fotofreunde Walheim ˙ ˙ e deutsch Schauspielerin Acker(Ingrid) gerät Berichte10 Seniorenfreundlich Mehr Mitsprache Geld zurück ˙ Thema des Monats24 Doro May über Glück und Seelenfrieden ˙ ˙ Senioren schreiben38 Eine ganz besondere Bank ˙ Senioren schreiben39 Raubtierbesuch im Garten ˙ Reiseberichte40 Rundreise durch Kappadokien 1 8 5 8 ˙ ˙ ˙ ˙ ˙ 6 4 9 Rätsel42 Sudoku 4 7 8 ˙ 6 9 8 1 2 4 5 2 3 7 4 5 G. Günal Adalbertsteinweg 26 52070 Aachen Tel.: 0241 990 78 70 Fax: 0241 990 787 44 E-Mail: post@senio-magazin.info www.senio-magazin.info Redaktion: Tel.: 0241 990 78 69 G. Günal, M. Holtorff, R. Steinborn, F. Gass, S. Tuchardt, N. Krüsmann Anzeige: Tel.: 0241 990 78 68 Grafik: A. Elfantel (elfantel-design) Druck: Grenz-Echo Eupen Auflage: 15.000 Exemplare 4 4 7 9 Bitte lächeln43 Kreih nich, jaul nich, knurr nich... ˙ Gesundheit44 Hämorrhoiden Wechseljahre ˙ Herausgeber: ˙ Gesellschaftsspiele46 Spielen auf Reisen ˙ AuflÖsungen47 An dieser Ausgabe haben mitgewirkt: E. Bausdorf, D. Heß, C. u. H. Kluck, I. Gerdom, F. Erb, D.H.K. Starke, H. Pohlen, P. J. Heuser, J. Römer, H. Kleis, J. Kühnast, W. Müller, I. Lenne, C. Emontspohl-Nalepa, B. Klamet, M. Bender, H. Goblet, K. Peters, A. Bernards, R. Wollgarten, L. Liebermann, M. Hänsch, C. Graff Bürozeiten: Mo., Mi. und Fr. von 10 bis 14 Uhr 4 | Aachener Ansichtskarten Aachener Gastronomie um 1900 - Folge 9 Teil 41 Franz Erb 3 Eine ganze Anzahl von Hotels gab es natürlich im unmittelbaren Umfeld des Bahnhofs. Karte 1 (A. Schweitzer, AC) und weiter unten, nahe der Hochstraße, etwa ab 1905 noch das Hotel ‚Berliner 1 zeigt den Bahnhofsplatz mit Einblick in die Bahnhofstraße und die Römerstraße. Das ‚Union Hotel‘ von Carl Hoyer nimmt hier 7-achsig die ganze Breite zwischen diesen beiden Straßen ein. Interessant ist die persönliche, vom Hotelbesitzer Carl Hoyer geschriebene Bestellung von Käse an eine Käsehandlung in Alkmar vom 21.3.1913 (2). de Bonn‘ von Michael Heck (8, o. Vlg.), daneben, Römerstraße 3, das ‚Hotel du Nord‘ (9, o. Vlg.), festlich geschmückt anlässlich der Silberhochzeit des Kaiserpaares 1906. Gastwirt war hier Robert Hansen. 5 Hof‘ verbunden mit dem Weinrestaurant ‚Zum Rodensteiner‘ des Heinr. Graaff (6, W. Siemens, AC). Der Blick die Römerstr. entlang (7, A. Schweitzer, AC) bis hinüber zur Casinostraße ist ungewohnt und zeigt uns die ganze Tiefe und Breite des noch unbebauten Bereichs östlich des Bahnhofsplatzes. Hier gab es damals mehrere Hotels 2 Auf der gegenüber liegenden Seite des Platzes, Ecke Lagerhausstraße , finden wir damals das Hotel Düren, Inhaber Johann Brülls, und zwei Häuser weiter, Ecke Mittel- (heute Leydel-)Straße, das Hotel-Restaurant ‚A la Ville de Verviers‘ des Heinr. Spiertz (3 u. 4, A. Schweitzer, AC). In der Bahnhofstraße 30 gab es das ‚Hotel de Bruxelles‘ mit einem Chef namens Brüll-Keuter (5, Biegel, Elberfeld) 4 8 Auch im Haus nebenan, Römerstr. 5, gab es ein Gasthaus: das ‚Hotel de chemin de fèr‘ der Witwe Rosen. (10, v. Gils, AC). Nach einem Umbau der Häuser 11 und 13 finden wir ab 1907 hier im Neubau mit hoch aufragender Dachhaube das von Heinrich Püttgen geführte ‚Hotel International‘ (11, F. Schweitzer, AC). Es fällt auf, dass fast alle Hotels ‚französische‘ Namen tragen; man wollte offenbar den aus Belgien und Frankreich eintreffenden Reisenden in ‚Aix-la-Chapelle‘ gleich ein gewisses Heimatgefühl vermitteln. 6 von guter Reputation. Dreiachsig neben dem Union Hotel befand sich das ‚Hotel 7 9 11 10 Nostalgie | 5 Abschied vom alten Tivoli Kurz vor dem Abriss ist die Wehmut bei den Fans des legendären Kultkastens groß: Noch im Spätsommer soll der alte Tivoli an der Krefelderstraße abgerissen werden. Bei Regen oder bei Sonnenschein war das Stadion in seinen letzten Jahren stets proppenvoll gewesen. Spannende Aufstiegskämpfe und packende Lokalderbys hat der Tivoli erlebt. Eingerahmt von der schwarz-gelben Fanschar sind unzählige Tore gefallen und es wurden unvergessene Siege errungen. Über 80 Jahre war der Tivoli die Heimat und das Herzstück der Alemannen. Was in den 20er Jahren als Anlage für Breitensport errichtet wurde, entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte zur Spielstätte der Kartoffelkäfer und damit zum Schauplatz legendärer Fußballspiele. Kaum ein Verein wird so eng mit seinem Stadion verbunden wie die Alemannia. DFB-Trainer, Torwarttrainer und Alemannia-Fan Roland Miethig ist ein großer Fan des altehrwürdigen Stadions und verriet dem Senio Magazin einige Anekdoten. Herr Miethig, was war Ihr schönstes Erlebnis auf dem alten Tivoli? Schön war es immer, aber der Aufstieg 2006 und der Pokalsieg gegen Bayern München 4:2 waren in all den Jahren meine persönlichen Höhepunkte. Der alte Tivoli war über Jahrzehnte ein Tempel für alle Fußballfans, er schuf Nähe zwischen Fans und Spielern - räumlich wie emotional. Wie kam es zu Ihrer Fußball-Leidenschaft und seit wann sind Sie Alemannia-Fan? Auf Bolzplätzen und Hinterhöfen erlernten wir das Fußballspielen. Es gab zur damaligen Zeit kaum andere Möglichkeiten. Als kleiner Junge zogen wir ab 1963 von unserem Heimatort Ofden manchmal sogar zu Fuß zum alten Tivoli. Es waren für uns immer schöne Erlebnisse, die wir nie vergessen werden. Mein Lieblingsplatz am alten Tivoli war der Würselener Wall, wo wir ausgerüstet mit Schal, Mütze und Trikot immer am liebsten gestanden haben. Wie beurteilen Sie das neue Stadion? In der heutigen Zeit ist es wichtig, eine Kultstätte zu haben, auch wenn der alte Tivoli nicht zu toppen ist. Ehrgeizige Ausbaupläne für den alten Tivoli – von einer Kapazität von über 40.000 Zuschauern wurde geträumt – mussten immer wieder ad acta gelegt werden, weil die finanziellen Mittel fehlten. Der neue Tivoli wurde seit Mitte 2008 in unmittelbarer Nähe zum alten Stadion errichtet und am 17. August 2009 mit dem ersten Heimspiel der Saison 2009/2010, das mit 0:5 gegen St. Pauli verloren wurde, eingeweiht. Alemannia Aachens neuer Tivoli ist das viertgrößte Stadion der zweiten Bundesliga und ein Aushängeschild für unsere Stadt. Sie haben noch einige der Sitzschalen vom alten Tivoli für Ihren Verein, die SpVgg 1928 e.V. Straß, erhalten. Wie kam es dazu? Unser kleiner Verein hat sich zur Aufgabe gesetzt, dass unser Platz schöner wird. Durch die Schneeräumaktion 2010, als der neue Tivoli vom Schnee geräumt werden musste, knüpfte ich Kontakte mit dem ehemaligen Trainer Krüger. Die Mannschaft und der Verein bedankten sich bei den Helfern für die gelungene Aktion. Der Trainer unterstützte die Aktion mit beiden Händen in den Taschen. Dafür schenkte ich ihm eine Schneeschaufel. Von meiner Seite aus hin aktivierte ich den Trainer und die Spieler, wenn der alte Tivoli abgerissen wird, für meinen Verein Sitzschalen zu überlassen. Wir bedanken uns nochmals Wer ist er? Roland Miethig ist 59 Jahre alt und in Alsdorf-Ofden aufgewachsen. Er wohnt seit 20 Jahren in Herzogenrath, ist DFB-Trainer, Torwarttrainer und Alemannia-Fan. für diese Aktion, die 2011 im Mai erfolgreich ablief! Chronik eines Abschieds Der alte Tivoli fasste zu seiner Einweihung am 3. Juni 1928 bei dem 4:3 gewonnenen Eröffnungsspiel gegen Preußen Krefeld 10.000 Zuschauer. Der Name „Tivoli“ stammt von dem nordwestlich des Aachener Lousbergs gelegenen, früheren großen Gut Tivoli, dessen Park an die Gärten des italienischen Ortes Tivoli erinnert. Am 24. Mai 2009 fand das letzte Bundesliga-Spiel auf dem alten Tivoli statt, das die Alemannia mit 4:0 gewann. Am 26. Juli 2009 besiegten die Aachener beim letzten Freundschaftsspiel auf dem alten Tivoli Werder Bremen mit 3:2. Ab Saison 2009/2010 finden die Spiele in einem neuen Stadion, das ebenfalls Tivoli heißt, statt. Die zweite Mannschaft von Aachen startete allerdings am 14. August 2010 mit ihrem ersten Heimspiel in der Saison 2010/2011 noch eine weitere Saison auf dem alten Tivoli, bevor das Grundstück ausgeschrieben und das Stadion abgerissen wird. Das letzte Liga-Spiel fand am 7. Mai 2011 statt. Alemannia Aachen II gewann mit 3:1 gegen Schwarz-Weiß Essen, gefolgt vom letzten Spiel, bei dem die Traditionsmannschaft gegen eine Fanauswahl antrat. Der alte Tivoli fasste zuletzt 21.300 Zuschauer, bot 3.700 Sitz- und 17.600 Stehplätze. Nach dem Abriss wird das 10.300 Quadratmeter großes Gelände durch die Stadt verkauft. Geplant sind Einfamilienhäuser sowie ein Verbrauchermarkt und Büroflächen. Nina Krüsmann 6 | Berichte Eine Seltenheit! Die Eschweiler Residenz Pro Seniore hält eine musikalische Rarität in ihren Händen - ein Kleinod aus dem Grunde, weil der Chor, um den es sich hier handelt, wohl einmalig in seiner Zusammensetzung ist. Zurzeit sind es 14 Damen und 3 Herren, die durch Freude am Gesang und Aktivität bekunden wollen, zu welchen Leistungen und Fähigkeiten der Mensch selbst im späten Alter noch aufwarten kann. Die Einmaligkeit besteht nun darin, dass alle Sängerinnen und Sänger in einem hohen Lebensalter sind, das immerhin zwischen 80 und 91 Jahren liegt. Sie nennen sich: Die Residenzlerchen. Als sich der Chor vor etwa 10 Jahren gründete, da ahnte wohl keiner von ihnen, dass ihre Freude am Gesang einen derartigen Aufschwung nehmen würde. Über Jahr hinweg wurden frisch und fröhlich Volkslieder gesungen. Das änderte sich ab dem 1. Februar 2010. Von diesem Tage an übernahm die Musiktherapeutin Frau Susanne Herrmann die Leitung des Chores. Dadurch bedingt vollzog sich auch ein Wandel in Flexibilität und Vitalität im Gesang. Charisma und Anpassungsfähigkeit wurden besonders beachtet. Waren es vordem Volkslieder, die gesungen wurden, ging die Tendenz mehr in die Richtung Kanongesang, Schlager der 30er und 60er Jahre und Seemannslieder bis hin zu „La Paloma“. Die neue Mobilität gestaltete das Gesangsprogramm eindrucksvoller, was bei Festplanungen und Veranstaltungen zum Tragen kam. Auch auswärts konnte der Chor sein Können zeigen. Die erreichten Fähigkeiten beflügelten die Leiterin und den Chor zur Aufnahme einer CD. Die Resonanz der Geschäftsleitung und der Residenz-Bewohner hierauf erfüllte voll und ganz die Erwartungen. Eine neue und wunderbare Aufgabe wurde dem Chor zuteil: Er sollte den musikalischen Teil zum 10-jährigen Bestehen der Residenz übernehmen. Das gelang bestens. Etwas Besonderes wurde den anwesenden Gästen geboten: Ein Zweigesang zwischen Chor und einer Soloeinlage seiner Leiterin steigerte sich zu einem derartigen Können, wie es bisher nicht erreicht werden konnte. Anhaltender Beifall bekundete diese Leistung. Ein weiteres Ereignis erwartet den Chor: Er soll am 1. Oktober in einer Veranstaltung im Aachener Elisenbrunnen musikalisch mitwirken. Eine ehrenvolle Aufgabe, für die sich der Chor mit einem musikalischem Strauß schöner Melodien und einer Hymne an die Freude bedanken möchte. Kontakt: Bernhard Klamet, Odilienstraße 46, 52249 Eschweiler, Tel.: 02403-509 258 Bernhard Klamet (auf dem Foto hinten in der Mitte) Dreizehn und Vier Unsere Autorin Inge Gerdom hat für ihre Enkel die Geschichten vom Leuchtturmwärter Hein geschrieben, die jetzt als Büchlein vorliegen. Das Besondere an diesem Buch sind neben den ungewöhnlichen Geschichten vor allem die Zeichnungen, die von Kindern für Kinder gemalt worden sind. Alle Buchhandlungen können das Buch beim Verlag bestellen. Vorrätig ist es in der Brander Buchhandlung an der Trierer Straße/Ecke Markt in Aachen. Der Verkaufspreis beträgt 8,90 Euro. Berichte | 7 „Kein Wesen kann zu Nichts zerfallen ...“ Mit Konzert und Rezitation feiert die Goethe-Gesellschaft Aachen Goethes 262. Geburtstag und lädt herzlich ein in den Ballsaal des Alten Kurhauses Aachen zur Geburtstagsmatinee. Die Flötistin Annette Coelho und der Gitarrist Dimiter Kaltchev spielen Werke von Niccolò Paganini, Frédéric Chopin, Carl Philipp Emanuel Bach und anderen; der Rezitator Andreas Grude spricht Lyrik der Jahre 1806 bis 1832. Musik und Sprache fügen sich mit Leichtigkeit ineinander und lassen etwas vom Zauber der Poesie erahnen. Die Matinee findet statt am Sonntag, dem 28. August, um 11 Uhr, im Ballsaal, Altes Kurhaus Aachen. Der Eintritt ist frei. Der Wert des Lebens Bilderquelle: Suermondt-Ludwig-Museum Das Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen zeigt vom 6. August bis zum 30. Oktober 2011 die Ausstellung „Sabine Weiss: Photographie aus fünf Jahrzehnten“. Mit einer Auswahl von 100 Photographien wird das Werk dieser bedeutenden französischen Künstlerin zum ersten Mal in Deutschland vorgestellt. Brillante Kompositionen, stimmungsvolle Licht- und Schattenwirkung und eine feinfühlige Darstellung der Menschen kennzeichnen die faszinierende Bildsprache von Sabine Weiss, eine der einflussreichsten französischen Photographinnen seit Mitte der 1950er Jahre. 1924 in der Schweiz geboren, wusste Sabine Weiss bereits in jungen Jahren, dass die Photographie ihre Berufung sein würde. Nach einer Ausbildung in Genf Familie Heinig ging sie mit 22 Jahren nach Paris. Sie arbeitete als Assistentin des berühmten Modephotographen Willy Maywald, bevor sie sich 1950 als selbständige Photographin etablierte. Für das Magazin „Vogue“ entstanden bis 1960 zahlreiche Modereportagen, außerdem Porträts bekannter Persönlichkeiten und Künstler. Neben ihrer fotojournalistischen Tätigkeit schuf Weiss freie Arbeiten im Sinne einer „Photographie humaniste“. Mit Die grüne Oase mitten in Aachen Hermann-Löns-Allee 3, 52074 Aachen Tel.: 0241 / 78 732 ● Fax: 0241 / 97 90 845 Öffnungszeiten: täglich ab 10:00 Uhr www.hangeweiher.de Johann Wolfgang von Goethe, Ölgemälde von J. K. Stieler, 1828 Willy Ronis, Robert Doisneau, Édouard Boubat und Izis gehört sie zu den bekanntesten Vertretern dieser Richtung, die in einfühlsamen Bildern menschliche Beziehungen und Alltagsszenen festhielt. Aus ihrer großen Leidenschaft für das Reisen, die Kunstwelt aber auch Alltagsereignisse resultieren zahlreiche Bücher zu Themen wie Theater, Städte, Kinder und Weltreligionen. Im Laufe ihrer Ausflüge mit der Kamera hat sie es verstanden, intuitiv den Augenblick zu begreifen und Emotionen in einer einzigen Geste wiederzugeben, die das Wesen des anderen enthüllt. Die Ausstellung wird am Freitag, dem 5. August 2011 um 20 Uhr in Anwesenheit der 87-jährigen Fotografin eröffnet. Suermondt-Ludwig-Museum Wilhelmstraße 18, 52070 Aachen, Tel.: 0241 - 479 800, www.suermondt-ludwig-museum.de Öffnungszeiten: Di., Do. u. Fr.: 12 - 18 Uhr, Mi.: 12 - 20 Uhr, Sa. u. So.: 11 - 18 Uhr 8 | Senioren schreiben Eine Fahrradtour von Ost- nach Westberlin Die Glienicker Brücke verband über die Havel hinweg Berlin mit Potsdam. Im Krieg zerstört, wurde sie Ende der vierziger Jahre von sowjetischer Seite wieder aufgebaut und „Brücke der Einheit“ genannt. Sie war für den zivilen Verkehr gesperrt, aber amerikanisches, englisches und französisches Militär durfte sie benutzen. Auf der Brücke verlief die Grenze zur Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Immer, wenn ich etwas von der Glienicker Brücke lese, erinnere ich mich an meine Fahrradtour im Sommer 1955. Es war nicht nur eine Fahrradtour, es war die Flucht aus der DDR. 1945 musste unsere Familie - ich hatte noch drei jüngere Geschwister - unsere Heimat Oberschlesien verlassen. Wir landeten in einem Dorf bei Bernburg in der DDR. Nachdem wir hier von 1945– 1955 gelebt hatten, beschlossen meine Eltern, rüber in den Westen zu ziehen, weil hier schon die Geschwister meiner Eltern waren. Diese schickten uns auch immer gute Pakete, ohne diese Hilfe wären wir sicher verhungert! Die Geschwister 1950 vor dem Haus in Arnesdorf bei Bernburg Tante Moni, eine Schwester meiner Mutter, lebte bei Potsdam und sie half uns von Ost- nach Westberlin, das ging 1955 noch. Erst 1961 wurde die Berliner Mauer gebaut. Zuerst fuhren wir im Juni alle zusammen von Bernburg mit dem Zug nach Ostberlin. Meine Eltern und meine drei Geschwister fuhren mit der Straßenbahn von Ost- nach Westberlin. Ich war 15 Jahre alt und hatte mir von meinem verdienten Geld, ich war Lehrling im Konsum, ein neues Fahrrad gekauft, ein Diamant-Fahrrad aus Karl-MarxStadt, heute Chemnitz. Weil ich mich davon nicht trennen wollte, musste ich von Ost- nach Westberlin mit dem Fahrrad fahren, denn in der Straßenbahn durfte man kein Fahrrad mitnehmen. Tante Moni hatte mir den Weg genau erklärt und so fuhr ich los. Es waren lange Straßen mit viel Verkehr, anders als in unserem Dorf. Dann kam ich an die Grenze von Ostberlin, es war die Glienicker Brücke. Hier musste ich meinen Personalausweis vorzeigen und viele Fragen beantworten. Ich sagte, dass ich die Stalin-Allee besichtigen möchte. Die Stalin-Allee war nämlich ganz neu erbaut und alle Zeitungen berichteten davon. Zum Glück durchsuchten sie nicht mein Gepäck, denn ich hatte nicht nur Urlaubssachen mit! Nun radelte ich über die Glienicker-Brücke und hatte keine Angst mehr, weil ich wusste, jetzt bin ich in Westberlin! Das Diamant-Rad, 1950 gekauft für 350 Mark, im Jahr 1990 Am nächsten Tag mussten wir alle zum Flüchtlingslager in Berlin-Spandau. Dort wurden wir alle vom Arzt untersucht und mussten viele Fragebogen und Formulare ausfüllen. Endlich, im Juli 1955, wurden wir von Berlin-Tempelhof nach Hamburg geflogen, mein Fahrrad war beim Gepäck mit dabei. Ich Aber die Polizisten hier in Westberlin sa- erinnere mich noch gerne an die nette hen ganz anders aus. Sie hatten eine an- Stewardess, die uns Kinder alle einzeln dere Uniform, die ich nicht kannte. Auch mit nach vorne zum Piloten führte. Er ersie wollten meinen Pass sehen und stell- klärte uns alle Hebel und Schalter. ten viele Fragen. Die Kontrolle der Westpolizei hatten wir mit Tante Moni nicht In Hamburg kamen wir wieder alle in besprochen und so sagte ich einfach ein Lager, aber hier blieben wir nicht das Gleiche: „Ich möchte die Stalin-Al- lange. Dann kamen wir nach Krefeld lee besichtigen.“ Die Polizisten lächelten in ein Lager. Hier in Krefeld fanden und ließen mich fahren. wir eine Neubauwohnung, mein Vater fand eine Arbeits- und ich eine LehrJetzt musste ich das Durchgangslager in stelle. Meine Geschwister gingen hier Marienfelde suchen, das wollte ich die zur Schule. Jetzt waren wir im katholiPolizisten aber nicht fragen. Ich radelte schen Rheinland. Wo wir in der DDR in weiter und fragte eine Frau am Straßen- Sachsen lebten, mussten wir weit von rand. Sie erklärte mir den Weg sehr gut, unserem Dorf bis in die nächste Stadt außerdem gab sie mir 50 Pfennig West- gehen, denn dort war eine katholische geld. Ich sollte mir eine Limonade kaufen, Kirche. In den Dörfern waren meistens sagte diese freundliche Frau. Ich radelte nur evangelische Kirchen. noch lange bis zum Durchgangslager in Marienfelde. Endlich kam ich an und frag- 1964 ging ich nach Aachen zur Familiente am Eingang den Beamten nach meiner pflegeschule bei der Caritas. Nach der Familie, aber sie waren nicht hier. Der Be- Ausbildung arbeitete ich als Familienamte schickte mich zum nächsten Lager, pflegerin in Aachen. Auch mein Mann es war in Mariendorf. Ich musste wieder arbeitete in Aachen. 1968 heirateten durch sehr verkehrsreiche Straßen radeln. wir und seitdem lebe ich in Plötzlich rief mich mein Bruder, der am Raeren und das ist jetzt meiStraßenrand stand. Er stand vor dem La- ne geliebte Heimat. gertor von Mariendorf und hier fand ich Christa Emontspohl-Nalepa endlich meine Familie. Senioren schreiben | 9 „Dolce far niente“ am Sonntagnachmittag Man konnte fortan einen richtigen Espresso bei Luigi oder bei Antonio trinken. Wer mag schon verzichten auf Pasta Vornehm italienisch speist man fortan und Pizza?! – im „La strada“. In ferner Vergangenheit gab es tatUnd die Konditoreien boten eine sächlich Zeiten, da aß man nur ganz einganz besondere Köstlichkeit mit dem Geschmack des Landes, wo die Zitronen fach Nudeln mit Tomatensauce. Heute gibt es kein Büfett, auf dem blühen. nicht als Vorspeise Tomatenscheiben mit In keinem Partykeller durfte die bauMozzarella, garniert mit frischem Basilichige Flasche mit Bastmantel und Tropfkum gereicht werden. Der Geschmack unserer Kindergeburts- kerze darauf fehlen – ja, der Chiantiwein! Balsamico de Modena wird im Super- oder sonstiger Festtage sollte es sein! *** markt angeboten, wo all die anderen feiWir bestellten jeder eine dieser süßen *** nen Sachen auch ganz preiswert zu haReisen war in Mode! Wer konnte, fuhr Versuchungen, trugen das leichte Päckben sind. in seinem VW über den Brenner, Ziel der chen vorsichtig und voller Vorfreude heim. Welch ein Gaumenkitzel! Als ZuhauSpezialitäten aus Italien! Reise: Bella Italia! Ferien am Gardasee, Urlaub an der se der Kaffee in den Tassen war, ließen Komm doch ein bisschen mit! blauen Adria! Erholung an der Riviera! wir uns mit jedem Bissen die Erinnerung *** Leicht, locker, erfrischender Genuss Dolce vita und Chianti! – Schnell den schmecken – Zitronen-Sahne-Röllchen! aus Sahne mit feinfruchtiger Säure – Daheimgebliebenen noch eine der bunEin nostalgischer Genuss in HochWir entdeckten diese Köstlichkeit zwi- ten Ansichtskarten geschrieben! „Seht, format! schen in gläserner Theke angebotener was wir uns leisten können!“ Leichtes, süßes, bella Italia und dolce Im Gegenzug eroberten die Italiener vita für eine verträumte Kaffeestunde volSachertorte, Käse- und auch Herrentorler Erinnerung! te, neben Himbeersahne und Stachel- die heimischen Städte! beerbaiser. Pflaumenkuchen gab es auch, Eiscafés lösten die langweiligen EisNussecken und eine Vielzahl von Hefeteil- dielen ab. Chic wurde es, seine Coppa im chen ebenso. Unsere Wahl jedoch stand „Venecia“ zu löffeln – italienisches Eis – BaIngeborg Lenne sofort fest! nanen Split und Amarena Becher! H ä u s l i c h e A l t e n - u n d K r a n k e n p fl e g e UNSERE LEISTUNGEN Die Würde des Menschen ist unantastbar! � Grundpflege � Behandlungspflege (Ausführung aller ärztlichen Verordnungen) � Urlaubs- und Verhinderungspflege � Pflegeberatung und Pflegeeinsätze nach § 37 Abs.3 SGB XI � Rund-um-die-Uhr-Betreuung und Pflege im Rosenpark Laurensberg � Angeschlossen an ein Hausnotruf-System � Organisation von Haushaltshilfen und fahrbahrem Mittagstisch � TAGESPFLEGE Unser mobiler Pflegedienst ist 24 Stunden für Sie da und wurde mit dem TÜV-Zertifikat ausgezeichnet. VISITATIS GmbH Astrid Siemens Kamper Straße 24 52062 Aachen Tel. 0241-90 19 860 www.visitatis.de visitatis.gmbh@t-online.de � � � � � 10 | Berichte Seniorenfreundlich Seit dem 1. Juli 2011 ist die Stadt Eschweiler bei der Internetplattform www.vitalindeutschland.de vertreten. Dort finden Nutzer mit wenigen Klicks attraktive Angebote aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens ihrer Kommune. Vital in Deutschland ist eine gemeinnützig ausgerichtete Initiative der Deutschen Post, die das Ziel verfolgt, älteren Mitmenschen einen besseren Zugang zu kommunalen Angeboten aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens wie Kultur, Freizeit, Bildung oder Sport zu verschaffen. Dafür sammelt die Initiative Angebote und Vorteile, die das Leben im Alter attraktiver machen und veröffentlicht sie im Internet. Die Nutzer können diese Angebote anschauen, bewerten und kommentieren. Eschweiler ist damit eine von ca. 300 so genannten „Leuchtturmkommunen“, die zur Zeit auf der Internetplattform präsent sind. Der benachbarte Kreis Düren gehört schon länger dazu. Langfristig ist die Ausweitung des Angebots auf ganz Deutschland geplant. Mehr Mitsprache gguutt verso m u d RuuRnnudnudumm gut vveersrosrgortrg! gt! Nahrungsergänzung Am 27. Juni kam Oberbürgermeister Philip ins Café Miteinander in Aachen. Den Hintergrund der Veranstaltung bildete eine Unterschriftenaktion der KAB Driescher Hof, um Behinderten mehr politische Mitsprache in kommunalpolitischen, sie betreffenden Belangen zu erreichen. Nahrungsergänzung m gut versor t! u d n u gt! R Cholesterin& Blutzuckeruntersuchung Hochdosierte Vitamine & Mineralien R Nahrungsergänzung Medizinische Kosmetik Hochdosierte Vitamine & Mineralien Medizinische Kosmetik Hochdosierte Vitamine & Mineralien Nahrungsergänzung Medizinische Kosmetik Cholesterin& Blutzuckeruntersuchung Medizinische Kosmetik Lieferservice Lieferservice Hochdosierte Vitamine & Mineralien Cholesterin- & Blutzuckeruntersuchung Cholesterin- & Blutzuckeruntersuchung Roermonder Straße 319 Lieferservice Roermonder Straße 319 52072 Lieferservice Aachen-Laurensberg 52072Telefon: Aachen-Laurensberg 0241/1 28 09 Roermonder Straße Roermonder Straße 319 E-Mail: laurentius-apotheke-aachen@t-online.de Telefon: 0241/1 28319 09 52072Aachen-Laurensberg Aachen-Laurensberg Internet: www.laurentius-apotheke-aachen.de 52072 E-Mail: laurentius-apotheke-aachen@t-online.de Telefon: 0241/1 28 09 Öffnungszeiten: Öffnungszeiten: Telefon: 0241/1 28 09 Internet: E-Mail:www.laurentius-apotheke-aachen.de laurentius-apotheke-aachen@t-online.de In einer kurzen Rede entschuldigte er sich für die gemachten Fehler an der Treppe der AachenMünchener Versicherung. Politik und Verwaltung sind aber lernfähig und schließen ab sofort Mo. Mo. –– Sa. Sa. 08.30 08.30 –– 13.00 13.00 Uhr Uhr & & E-Mail:Internet: laurentius-apotheke-aachen@t-online.de www.laurentius-apotheke-aachen.de Mo. –– Fr. Mo.Öffnungszeiten: Fr. 15.00 15.00 –– 18.30 18.30 Uhr Uhr die Kommission „Barrierefreies Bauen“ Internet: www.laurentius-apotheke-aachen.de Mo. – Sa.Öffnungszeiten: 08.30 – 13.00 Uhr & in alle kommenden Planungen mit ein. Mo.–– Fr. Sa.15.00 08.30 ––13.00 Uhr & Mo. 18.30 Uhr Öffnungszeiten: Hugo Hamacher betonte nochmals Mo. – Fr. 15.00 – 18.30 Uhr Mo. – Sa. 08.30 – 13.00 Uhr & die Forderung eines Stimmrechtes bei Mo. – Fr. 15.00 – 18.30 Uhr den Entscheidungen im Ausschuss. Helmut Goblet Geld zurück Das Thema Steuern auf Rente hat viele Senioren verunsichert. Zu Unrecht! Steuerberater Carsten Sambale aus Aachen berichtet, dass viele Rentner mit einer Erstattung statt einer Nachzahlung rechnen können: „Es gibt meistens mehrere Wahrheiten - das gilt insbesondere für das Finanzamt und die Rentenbesteuerung, denn nun bitten viele Rentner mit unserer Hilfe das Finanzamt zur Kasse.“ Rentner können ebenso Steuervorteile geltend machen wie Arbeitnehmer und Versicherungsbeiträge, Krankheits- oder Haushaltskosten absetzen. Speziell Senioren mit niedrigen Renten aber hohen Kapitalerträgen profitieren von einer Steuererklärung. Liegen Guthabenzinsen oder Dividenden für den Spargroschen über der Freigrenze von 801 Euro pro Person, haben die Banken die Abgeltungsteuer bereits einbehalten. Diese liegt seit 2009 bei 25 Prozent. Hier sollten Senioren aktiv werden, denn auch wenn die Banken die Steuern automatisch einbehalten, können sie einen Teil des Geldes zurückbekommen. Bei der Einkommensteuererklärung wird die Steuer auf Kapitaleinkünfte neu berechnet. Statt der Abgeltungsteuer kann dann der persönliche Steuersatz herangezogen werden. Bei niedrigen Renteneinkünften liegt dieser in den meisten Fällen unter 25 Prozent. Zuviel einbehaltene Steuer wird dann erstattet. Steuerberater Sambale rät deshalb allen Rentnern, sich beraten zu lassen und zu prüfen, ob eine Einkommensteuererklärung Sinn macht. Diese kann in vielen Fällen auch noch rückwirkend erstellt werden, auch noch für 2005. Dipl. Kfm. Manfred Bender Hobbys und Menschen | 11 Die „photo:gra:phie“ der Fotofreunde Walheim Noch bis zum 17. August 2011 präsentieren die Fotofreunde Walheim ihre großformatigen Fotografien in der „Galerie Gypsilon“ des Softwarehauses HUP AG, Aachen-Oberforstbach, Pascalstraße 71. Die Ausstellung unter dem Titel „photo:gra:phie“ wurde am 22. Juli durch Dr. Werner Glasmacher seitens der Galerie Gypsilon und Bezirksbürgermeister Eberhard Büchel eröffnet, für die Aussteller sprach Josef Römer. Andrea Gémes untermalte die Vernissage musikalisch mit einigen Solostücken auf der klassischen Gitarre. Bereits dreizehn Mal haben die Fotofreunde Walheim im dortigen Jakob-Büchel-Haus ihre Fotoarbeiten im Rahmen einer Jahresausstellung der Öffentlichkeit präsentiert. Anfänglich fand dies im Rahmen einer Hobbykünstlerausstellung, danach im jährlichen Wechsel mit dieser alle zwei Jahre und danach jährlich statt. Während die ersten Ausstellungen noch themenfrei waren, stehen sie seit Jahren unter einem Thema. In diesem Jahr findet nun erstmals eine zusätzliche Ausstellung außerhalb des Jakob-Büchel-Hauses statt. Die ambitionierten Hobbyfotografen Klaus Börger, Theo Broek, Walter Hillen, Bernd Langkamp, Annette Möbes, André Pawlik, Gerhard Peters, Josef Römer, Wolfgang Schmidt, Bernd Schümmer, Dieter Stegmans, Heinz Wessels und Manfred Weyer zeigen ihre großformatigen Fotografien bis zum 17. August 2011, montags bis freitags von 8.00 – 18.00 Uhr in der „Galerie Gypsilon“. Ihre Ausstellung heißt einfach „photo:gra:phie“. Die Fotofreunde Walheim zeigen ohne Bindung an ein Thema ihre Werke, wobei jeder Jahresausstellung legen sie das Thema für das nächste Jahr fest und arbeiten einzeln oder in kleinen Gruppen an dessen fotografischer Umsetzung. So haben sie sich für dieses Jahr für das sicherlich schwierig umzusetzende Thema „Alltägliches – Menschliches“ entschieden. Auf die Ergebnisse darf man gespannt sein. Sie werden in der 14. Walheimer Fotoausstellung an den Fotograf seinen eigenen Schwerpunkt Wochenenden 21./22. und setzt. So finden sich neben Makroauf- 28./29. Januar 2012 im Janahmen, Stillleben, Landschafts- und kob-Büchel-Haus gezeigt Architekturfotos, Bilder aus allen Berei- werden. Josef Römer chen der Fotografie. Allen Aufnahmen ist jedoch eines gemeinsam: sie zeigen das Wesen der Fotografie von ihrem Wortursprung her. Die griechischen Worte SFS „photos“ stehen für Licht und „graphein“ Steuerberatung für Senioren Steuerbera Steuerberatung für Senioren für schreiben. Somit bedeutet FotograMussichjetztSteuernzahlen? Steuerberatung fü fie „mit Licht schreiben, zeichnen, maMussichjetztSteuernzahlen? KannichmitKrankheitskosten MussichjetztSteuernzahlen len“. Dies wollen die Aussteller mit ihren Steuerberatung für Sen Steuernsparen? Bildern immer wieder zeigenKannichmitKrankheitskosten und über MussichjetztSteuernzahlen? Waspassiert, Steuerberatung für Senioren Steuernsparen? das rein handwerkliche hinaus künstle- KannichmitKrankheitskoste wennichernsthaftkrankwerde? MussichjetztSteuernzahlen? risch gestalten. Nicht zuletzt ist esKannichmitKrankheitskosten heute Steuerberatung für Senioren WiekannichzuHauseSteuernsparen? Steuernsparen? Waspassiert, MussichjetztSteuernzahlen? unbestritten, dass Fotografie eine KunstWirklärendas! wennichernsthaftkrankwerde? KannichmitKrankheitskosten Steuernsparen? form darstellt. MussichjetztSteuernzahlen? Waspassiert, SFS Steuerberatung für Senioren KannichmitKrankheitskosten Steuernsparen? WiekannichzuHauseSteuernsparen? SFS GmbH Steuerberatungsgesellschaft Waspassiert, wennichernsthaftkrankwer Niederlassung Aachen Die Fotofreunde Walheim sind kein KannichmitKrankheitskosten Steuernsparen? Wirklärendas! Wilhelmstraße 38 Verein und wollen sich nicht mit StatuWaspassiert, wennichernsthaftkrankwerde? 52070 Aachen Steuernsparen? Telefon: (0241) 9 46 14 60 WiekannichzuHauseSteue ten und Regularien aufhalten. Die derSFS SteuerberatungFax: für(0241) Senioren Waspassiert, 9 46 14 70 wennichernsthaftkrankwerde? sfs-aachen@etl.de zeit vierzehn Mitglieder beschäftigen WiekannichzuHauseSteuernspa SFS GmbH Steuerberatungsgesellschaft Waspassiert, www.-SFS.de sich stattdessen bei wennichernsthaftkrankwerde? ihren zweimonatWirklärendas! Niederlassung Aachen WiekannichzuHauseSteuernsparen lichen Treffen im Jakob-Büchel-Haus wennichernsthaftkrankwerde? Wilhelmstraße 38 Wirklärendas! sFs steuerberatung lieber inhaltlich mitWiekannichzuHauseSteuernsparen? der Fotografie und 52070 Aachen SFS Steuerberatung für Senioren Wirklärendas! Telefon: (0241) 9 46 14 60 für senioren derenWiekannichzuHauseSteuernsparen? Technik. Kurz nach beendeter Fax: (0241) 9 46 SFS 14SFS 70GmbH SFS Steuerberatung für Senioren Steuerberatung für Sen Wirklärendas! Steuerberatungsgesellschaft sfs-aachen@etl.deSteuerberatungsgesellschaft Niederlassung Aachen SFS Steuerberatung für Senioren SFS GmbH Steuerberatungsgesellschaft Wirklärendas! MussichjetztSteue SFS KannichmitKrank S Steuernsparen? SFS SFS Waspassiert, wennichernsthaft WiekannichzuHa Wirklärendas! Niederlassung Aachen www.-SFS.de SFS GmbH38Steuerberatung Niederlassung Aachen SFS Steuerberatung für Senioren Wilhelmstraße SFS GmbH Steuerberatungsgesellschaft Wilhelmstraße 38 Niederlassung Aachen 52070 Aachen Niederlassung Aachen SFS Steuerberatung für Senioren 52070 Aachen Wilhelmstraße 38 SFS GmbH Steuerberatungsgesellschaft Telefon: 9 46 1414 6060 52070 Aachen (0241) 946 Niederlassung Aachen Wilhelmstraße 38 Tel.:(0241) SFS GmbH Steuerberatungsgesellschaft Wilhelmstraße 3870 Fax: (0241) 9 46 14946 70 14 Fax: (0241) Telefon: 52070 Aachen Niederlassung Aachen Wilhelmstraße 38 (0241) 9 46 14 60 sfs-aachen@etl.de sfs-aachen@etl.de Fax:(0241) (0241) 946 4614 1460 70 Telefon: 9E-Mail: 52070 Aachen 52070 Wilhelmstraße 38 Aachen www.etl-sfs.de sfs-aachen@etl.de (0241) 4660 14 70 Telefon:Fax: (0241) 9 46914 www.-SFS.de 52070 Aachen Telefon: (0241) 9 46 14 60 sfs-aachen@etl.de Fax: (0241) 9 46 14 70 Telefon: (0241) 9 46 14 60 www.-SFS.de Fax: (0241) 9 46 14 70 12 | Kunst: Milch und Kunst Tiere und ganz besonders Kühe haben es dem Herzogenrather Künstler Jochen Jung angetan. Ob mit viel Farbe umgestaltete Milchtüten, bunte Milchshakes oder mit Kuhflecken versehene Teppichfliesen – der 57-jährige Maler ist vor zwei Jahren buchstäblich auf die Kuh gekommen. Im Atelier „Kunststück“ in Merkstein setzt er gemeinsam mit seinem Künstlerkollegen Bodo Buchmann seine vielseitigen Ideen um. Herr Jung, Sie haben jetzt Ihr erstes Buch „Bilder und Gedanken“ veröffentlicht. Worum geht es? Ich habe zu vorhandenen Gemälden Bilder entworfen und zu bestehenden Gemälden Texte geschrieben. Insgesamt sind mehr als 30 Gedichte entstanden, die sich mit Themen wie der Natur oder Gesellschaftskritik beschäftigen. Ich befasse mich mit sozialen Fragen, übe mal leise, mal etwas lauter Kritik. Es handelt sich um Gedanken in Reimform – keine Gedichte. Bereits in meiner Kindheit habe ich gerne Reime verfasst. Das Buchprojekt hat Mitte 2010 angefangen und hat sich über den Winter intensiviert. Bei entsprechendem Erfolg würde ich gern einen weiteren Band veröffentlichen. Die Ideen sprudeln nur so aus mir heraus. und Kühe so symbolträchtig sind, haben sie es mir seitdem angetan. Zu meiner Themenvielfalt gehören auch Milch und verwandte Produkte. Sie sind wertvoll und nützlich, Tiere, die für den Menschen arbeiten. Das wird zu wenig gewertschätzt. Kühe werden oft zum Objekt Wie kamen Sie zur Kunst? Kunst ist die Gabe, etwas darzustellen. Sei es Sport, Musik oder wie bei mir die Malerei. Ich möchte den Menschen etwas davon zeigen, was ich kreativ schaffe. Das Neueste sind jetzt die Gedichttexte. Es geht um das Künstlerische, nicht um das, was Menschen gerne kaufen würden. Ich male das, was mir in den Sinn kommt. Aktuell beschäftigen mich die Kühe und die Natur im Allgemeinen. degradiert. Darauf möchte ich hinweisen. Für die nächste Zeit könnten mich Wie kamen Sie auf das Thema „Kuh“? auch Hühner als Motiv reizen. Des WeiDamals wurde bei einem Projekt das The- teren möchte ich mit neuen Materialien ma Grün vorgegeben. Da ich Tiere liebe wie Glasfaser und technischem Gewebe Wer ist er? Jochen Jung ist 57 Jahre alt, stammt vom Niederrhein und lebt seit 1982 in Herzogenrath. Er ist studierter Sozialpädagoge, der seit einigen Jahren als freischaffender Künstler tätig ist. Er arbeitet am liebsten in Aquarell und Acryl. Jochen Jung | 13 Sie arbeiten mit Ihrem Kollegen Bodo Buchmann zusammen. Wie läuft diese Kooperation? Wir suchten beide nach einem Ausstellungsraum und stellten fest: Gemeinsam ist man stärker. Seit mehr als einem Jahr teilen wir uns nun das Atelier in Merkstein. Meine Lichtobjekte werden in Buchmanns Werkstatt gebaut. Die Synergieeffekte, die sich für uns ergeben, experimentieren. Leuchtsteelen und be- sind groß. Deshalb freuen wir uns über leuchtete Leinwände gehören zu meinen unser einjähriges Bestehen in Merkstein, aktuellen Arbeiten, die ich gemeinsam das wir kürzlich gefeiert haben. Für das mit meinem Atelierpartner Bodo Buch- kommende Jahr haben wir wieder einimann gestalte. ges in Planung. Testsieger unter den Banken vor Ort Atelier Kunststück Wer sich ein Bild machen möchte, schaut am besten selbst vorbei: Der Ausstellungsraum ist mittwochs, freitags und samstags von 15 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet. Hier ist auch das Buch „Bilder und Gedanken“ zum Preis von 14,95 € erhältlich. Infos zum Atelier Kunststück an der Geilenkirchener Str. 440 erhalten Sie unter Tel.: 02406/92 59 638 und im Internet unter www.kunststueck-herzogenrath.de. Nina Krüsmann - Anzeige - Deutsches Institut für Service-Qualität zeichnet Sparda-Bank in Aachen aus kostenlose Girokonto mit niedrigem Dis- Über die Sparda-Bank West in Aachen positionszinssatz hervor und weist auf Die Sparda-Bank West ist ein genossendie hervorragenden Angebote in Sachen schaftliches Kreditinstitut für PrivatkunBaufinanzierung hin: Der angebotene Ef- den. Sie betreibt 70 Geschäftsstellen www.sparda-west.de fektivzinssatz des Baudarlehens gehör- sowie spezialisierte ImmobilienFinanzte zu den günstigsten Center in fast ganz NRW. In Aachen ist die in ganz Aachen. Aber Genossenschaftsbank seit 1980 vor Ort. auch bei der Service- Die Filiale betreut heute mehr als 13.600 analyse und bei den Kunden und hat ein Geschäftsvolumen persönlichen Beratun- von 231 Mio. Euro (Stand Juni 2011). Die Euro* Kontoführungsgebühr ohne und dongen vor Ort konnte die 0,-Filiale ist montags, dienstags Mindestgehaltseingang! Filiale punkten. Hier *Mitgliedschaft nerstags von 9.30 bis 18 Uhr, mittwochs Voraussetzung. bescheinigte das DISQ von 9.30 Uhr bis 16 Uhr und freitags von Geschäftsstelle Aachen: der Sparda-Bank West Blondelstraße 9.30 bis 13 9-21, Uhr geöffnet. Mehr Informati52062 Aachen eine sehr gute Kom- onen über die Genossenschaftsbank gibt Gebührenfrei anrufen: 0800-330 605 9 munikationsqualität. es unter www.sparda-west.de. Wir wünschen Ihnen frohe Birgitt Kremers, LeiWeihnachten und einen terin der Filiale in Aachen erklärt: „Wir guten Start für 2009. sind sehr stolz auf das Ergebnis. Es zeigt, Überzeugende Produkte, guter Service dass wir unsere genossenschaftliche PhiSparda-Bank West eG Vor allem in Bezug auf Infrastruktur und losophie tagtäglich leben, indem wir unFiliale Aachen Konditionen bescheinigte das DISQ der seren Kunden hervorragende Produkte Blondelstraße 9-21, 52062 Aachen Genossenschaftsbank in Aachen beste zu fairen Konditionen und eine serviceGebührenfrei anrufen: 0800-330 605 9 Leistungen. Die Studie hebt dabei das orientierte persönliche Beratung bieten.“ Platz eins für die Sparda-Bank West in Aachen: So lautet das Ergebnis der Studie „Regionalbanken 2011“, die das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv durchgeführt hat. 46 Filialbanken und Sparkassen in Städten zwischen 240.000 und 300.000 Einwohnern standen auf dem Prüfstand. Als Grundlage für die Bewertung führten und analysierten die Tester zahlreiche Beratungsgespräche. Die Aachener Filiale der Sparda-Bank West erzielte dabei das beste Gesamtergebnis aller Institute und ist damit die beste Bank vor Ort. SpardaGiro Vitamine für Ihr Konto! 14 | Berichte Sommer urlaub Einen abwechslungsreichen 14-tägigen Sommerurlaub erlebten 48 Mitglieder der Arbeiterwohlfahrt Aachen-Burtscheid unter Leitung von Willy Hünerbein in Steinach, einem malerischen Ort in Tirol. Porträts Aus Afrika Die Protagonisten in den Portraits von Hector Acebes geben sich kokett, vorsichtig und skeptisch oder auch stolz, manchmal leicht amüsiert. Seine bemerkenswerten Fotografien sagen mehr als tausend Worte. Hector Acebes, in New York geborener Kolumbianer, reiste in den späten 1940er und frühen 1950er Jahren mit seiner Kamera durch den afrikanischen Kontinent. Seine Motive waren Menschen aller Altersklassen und sozialen Stellungen. Ganz bewusst suchte er die Perspektive auf Höhe der Gürtellinie, um darüber den Blickkontakt zum Menschen zu haben. So entstanden Fotos von großer Emotionalität und persönlicher Nähe. Hector Acebes feierte kürzlich seinen 90. Geburtstag und lebt in Bogotá, Kolumbien. Die Galerie ARTCO Editionen zeigt erstmals in Deutschland bis zum 14.08.2011 über dreißig Silber-Gelatine Abzüge dieses außergewöhnlichen Fotografen aus den Jahren 1948–1953. ARTCO editionen Apolloniastr.1, 52134 Herzogenrath Di.-Fr.: 10-12 Uhr u. 15-18 Uhr Sa.: 10-14 Uhr, gerne auch außerhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung Tel.: 02406 - 809 98 04 www.artco-ac.de Höhepunkte waren die unter fachlicher Leitung von Roland Amor, Gästeführer im Wipptal, durchgeführten Tagesfahrten nach unter anderem Sellrain-Kühtai-Ötztal, ins TannheiDer Geschichtskreis der Pfarre St. Sebastian besichtigt mertal, nach Trient, Sterzing und am Donnerstag, dem 1.9.2011, um 15 Uhr die SchatzMeran in Italien sowie nach Innskammer St. Johann Baptist in Aachen-Burtscheid. Mitten in Aachen zuhause bruck. Für den 5-maligen Besuch von Steinach erhielten mehrere TeilDer Schatz der ehemaligen Abteikirche St. Johann vernehmer eine original Tiroler Schürze. fügt über einen überaus reichen Bestand. In die daEs war wieder einmal ein wundermalige Benediktinerabtei zogen 1222 Zisterzienserschöner Urlaub, den wir gern wieschwestern vom Kloster auf dem Salvatorberg ein. Die derholen werden. reichhaltige Ausstattung war in der Blütezeit einer Domkirche gleich und einer der kostbarsten im Rheinland. Maria Hänsch Der Eintritt kostet 2 €, Treffpunkt ist der Eingang der AWO Burtscheid / Kirche. Anmeldungen nimmt Hubert Wickerath unter Vorstandsmitglied der Tel.-Nr.: 02405 - 426 477 entgegen. Kirchenschatz Mitten in Aachen zuhause Wir sind eine Betreuungseinrichtung mit 77 Pflegeplätze in 71 Einzel- und 3 Doppelzimmern, deren Grundmobiliar Sie mit eigenen Möbeln ergänzen können. Jedes Zimmer verfügt über ein großzügiges, barrierefreies Duschbad. Unseren Bewohnern bieten wir u. a. den Service, dass eigene Tisch-/Bettwäsche mitgebracht Wir sind eine Betreuungseinrichtung mit 77 Pflegeplätzen in 71 Einzel- und 3 und im Alltag verwendet werden kann. Gerne nutzen sie z. B. unser Doppelzimmern, deren Grundmobiliar Sie mit eigenen Möbeln ergänzen könLicht durchflutetes Restaurant, das Gartenzimmer oder den einzigartigen Park mit altem Baumbestand für gesellschaftliche nen. Jedes Zimmer verfügt über ein großzügiges, barrierefreies Duschbad. UnAktivitäten. Das Haus ist fußläufig zum Elisenbrunnen gelegen. seren Ein Wohnbereich , der u. a. über eine beschützte Terrasse mit Bewohnern bieten wir u. a. den Service, dass eigene Tisch-/Bettwäsche Bachlauf verfügt, ist speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit mitgebracht und im Alltag verwendet werden kann. Gerne nutzen sie z. B. unser Demenz ausgerichtet. Licht durchflutetes Restaurant, das Gartenzimmer oder den einzigartigen Park Sie möchten mehr über unser Pflege- und Betreuungskonzept mitzu altem Baumbestand für gesellschaftliche Aktivitäten. Das Haus ist fußläufig wissen? Rufen Sie uns an! Wir freuen uns darauf, Sie kennen lernen. zum Elisenbrunnen gelegen. 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Den „Zauber der keltischen Harfe“ verbreitet die Harfenistin und Sängerin Cécile Corbel, den Klang der traditionellen persischen Handtrommeln Tombak und Daf kann man beim iranischen Ausnahmetrommler Mohammad Reza Mortazavi kennenlernen und einen stimmungsvollen Mix aus instrumentaler Virtuosität, bezaubernden Melodien und exotischen, indisch gefärbten Rhythmen führt Monica Akihary mit ihrer Band vor. Zudem bewegt sich die rote Couch des Düsseldorfer Foto- & Videokünstlers Horst Wackerbarth durch die Gegenwart und Vergangenheit der Kaiserstadt. Das ausführliche Programmheft zum Festival liegt an vielen Auslagestellen in Aachen und der Region aus oder ist im Internet unter www.route-charlemagne.eu/Agenda/ acrosstheborders/index.html herunterladbar. DER HERBST IN SCHWEDEN Im Gemeindehaus der evangelischen Initiative „Engagiert älter werden in Aachen“ in Aachen, Annastrasse 35, zeigt unser Reiseberichter Wolfgang Schönrock in seiner Fotoausstellung das herbstliche Schweden. Was ist anders in Skandinavien an dieser Jahreszeit als bei uns? Es ist das Licht, von Malern und Künstlern schwärmerisch als „Das Licht des Nordens“ tituliert. Die Lichtstrahlen der Sonne treffen dort oben im Norden viel flacher auf die Erdatmosphäre und müssen einen weit längeren Weg zur Erdoberfläche zurücklegen als bei uns bzw. noch weiter südlich. Das führt - zusammen mit der durch riesige Wald- und Wasserflächen gefilterten Luft - zu klareren und leuchtenderen Farben und gegen Abend zu wärmeren Farbtönen. Vor einigen Jahren gab es in Düsseldorf eine fantastische Gemäldeausstellung mit den besten Werken aus allen skandinavischen Ländern mit dem Titel „Im Lichte des Nordens“. Zu sehen waren wundervolle Gemälde aus den bedeutenden Kunstmuseen ganz Skandinaviens. Der Zauber dieses Lichts erfasst auch den reisenden Fotografen, wenn er im Herbst durch Schweden fährt oder wandert. Bäume und Pflanzen strahlen so von innen heraus, dass die Seele jubelt. Es ist ein Rausch der Farben und der Augen. Die Ausstellung ist ohne Anmeldung zugänglich im August und September, donnerstags 17 bis 19 Uhr. Zu anderen Zeiten nach tel. Nachfrage, da der Annasaal, in dem die meisten Bilder hängen, durch dort stattfindende Kurse belegt sein könnte, Tel.: 0241 - 211 55. Einrichtungen der Altenarbeit in Aachen neu aufgelegt Die Broschüre „Einrichtungen der Altenarbeit in Aachen 2011/ 2012“ ist wieder erhältlich. Die beliebte Broschüre liegt ab sofort in allen Bezirksämter, beim Bürgerservice, in der Stadtbibliothek, bei der VHS sowie in allen Filialen der Sparkasse Aachen aus. Sie kann kostenlos mitgenommen werden. Die Broschüre kann auch telefonisch beim Seniorentelefon der „Leitstelle Älter werden in Aachen“ unter der Rufnummer 0241/432-5028 bestellt oder persönlich im Verwaltungsgebäude Bahnhofplatz in der Hackländerstr. 1 abgeholt werden. Im Internet finden Sie die Angaben unter www.aelterwerden.aachen.de unter dem Stichwort Einrichtungen. 16 | Senioren schreiben Ein makabrer Streich Neu Er saß noch eine ganze Weile in diesem sonnendurchfluteten Zimmer, das ihm im Winter, da nicht beheizbar, zur Schreckenskammer wurde. Las, träumte, dachte nach, las und träumte. Immerzu könnte er so verweilen. Doch, das ging nun leider nicht. Die ganze verdrossene Alltäglichkeit forderte ihren Tribut. Die Zeiten der Freiheit, ach, sie waren so flüchtig. Aber er würde schon ein Eckchen und Fleckchen finden, ein Stück Alleinsein sein Eigen nennen. Er blickte hinüber in das dichte Blattwerk der Bäume, dessen Baumkronen in unterschiedlichem Grün dem Himmel, den Wolken ihre Frische entgegen reckten. Sieht die Wolken weiß sich im Blaugrau formieren. Sieht sie weiterziehen, der schnellen Veränderung preisgegeben. Veränderlich wie das Leben selbst. Eine geräuschvolle Stille dringt ihm ins Bewusstsein, er spürt wie das Leben in ihm webt, spürt wie der Raum in ihm groß und größer wird. Bemerkt wie seine Gedanken über alle Grenzen hinweggehend in die Ferne eilen, an ferne Meere und Strände, lassen ihn finden Steine und Muscheln im Sand und lauschen dem Brausen der Wellen, spüren den Wind, die Sonne auf seiner Haut, auf der Zunge den Geschmack von reifen Früchten so süß, im Haar den Duft von nussigem Öl. Lassen ihn spüren den Hauch vom Geheimnis, dem Unendlichen in, um, und hinter den Dingen, lassen ihn hören die Stimmen und Klänge, die leisen, die da flüstern so eindringlich. So neu schien ihm das Alles, so neu - uralt und doch so neu. Karin Peters Er stand in der Ecke des Therapiezentrums und erregte meine Aufmerksamkeit. Ich musste ihn mir unbedingt aus der Nähe ansehen. Als ich seinen Armknochen berührte, klapperten die Fingergelenke leise. Ein seltsames Geräusch. „Ja, das ist unser Ossi“, lachte die Sprechstundenhilfe und schob das Skelett etwas näher zu mir heran. „Wissen Sie, ‚Os’ ist lateinisch für Knochen, und Ossi ist unser Demonstrationsobjekt, mit dem wir den Patienten vor Augen führen können, warum und an welcher Stelle ihres Körpers die Schmerzen entstehen.“ Ich war beeindruckt. Bei Ossis Anblick fiel mir schlagartig eine weit zurückliegende Geschichte ein. Und das war so: Gitta, meine Schulfreundin, war immer zu irgendwelchen Streichen aufgelegt. Obwohl ich eher schüchtern war, brachte sie es meistens fertig, mich mit ihren Ideen anzustecken. Ich war gewissermaßen das Opfer, das mit ihr die Streiche gemeinsam ausführen sollte. Unser Heimweg führte an einem Kloster vorbei, das im Krieg eine Bombe abbekommen hatte und noch immer in Schutt und Asche lag. Nur die Außenmauern mit den glaslosen Fensteröffnungen waren stehen geblieben. „Stell dir mal in einem Fenster da oben ein baumelndes Gerippe vor“, kicherte Gitta. „So ein Skelett, wie uns die Mayer im Naturkunde-Unterricht vorgeführt hat. Was meinst du, was das hier einen Auflauf gäbe. Die Leute würden sich glatt die Hälse verrenken.“ Ich sah bereits die entsetzten Gesichter der Passanten vor mir und musste lachen. Die Idee war einfach grandios. Wir organisierten einen Riesenbogen Packpapier und rotes Transparentpapier. Auf das Packpapier zeichneten wir ein lebensgroßes Gerippe mit Augenhöhlen und Zähnen in einem riesigen Kiefer. Rechts und links an der Wirbelsäule entstanden die einzelnen Rippen und von den Beckenknochen sollten lange Beinknochen herabbaumeln. Das alles sollte dem Skelett aus dem Naturkunde-Unterricht möglichst ähnlich sein. Dann wurden Augenhöhlen, Kiefer und Rippenzwischenräume ausgeschnitten und auf die Rückseite das rote Transparentpapier geklebt. Am nächsten Morgen trafen wir uns eine halbe Stunde früher und zogen mit unserem Schatz unterm Arm zum Kloster. Es war relativ einfach, durch den zerstörten Eingang ins Innere der Klosterkirche zu gelangen. Altar, Bänke und Heiligenfiguren lagen unter Schutt begraben. Hier war noch nichts aufgeräumt worden. Der riesige Trümmerberg reichte bis an die Fenster heran, sodass wir problemlos hochklettern konnten. Gitta hatte vorab ein kleines Loch in den Schädel des Gerippes gebohrt, zog nun den Bindfaden hindurch und band ihn um den Rest eines Fensterkreuzes. Während dieser Prozedur musste ich das Gebilde festhalten. Es durfte auf keinen Fall reißen. Von der Straße aus betrachteten wir das im Wind baumelnde Gerippe und spielten die ersten entsetzt heraufblickenden Passanten. Auf diese Weise wurden auch andere aufmerksam, blieben stehen und schüttelten die Köpfe. Auf dem Heimweg von der Schule und auch noch am nächsten Tag konnten wir unser Werk bewundern. Aber am nächsten Morgen war die makabre Sehenswürdigkeit plötzlich verschwunden. Wahrscheinlich war sie von einer pietätvollen Person zur letzten Ruhe gebettet worden. Andrea Bernhards Senioren schreiben | 17 Bild: wikimedia.org Begegnungen im Bett Todmüde lag Renate auf ihrem Bett. Sie hatte gerade noch die Schuhe abgestreift und war sofort eingeschlafen. Renate schlief fest und die Katze fühlte sich durch den mangelnden Zuspruch herausgefordert, sprang aufs Bett und setzt das Mäuschen vor sich hin. Das Tierchen erkannte sofort seine Chance und verschwand unter dem Kopfkissen. Damit war die Katze nicht einverstanden und sie versuchte, die entwischte Beute wieder einzufangen. Mit erhobenem Schwanz und zuckender Schwanzspitze fuhr sie mit der Nase unter einen Zipfel des Kopfkissens, versuchte es auch mit der Pfote, sprang hin und her, doch die Maus war verschwunden. Von dem auf und ab neben ihrem Kopf beunruhigt, tauchte Renate aus ihrem Schlummer auf, zornig versetzte sie schimpfend der Katze einen Schlag mit dem Unterarm, so dass sie vom Bett flog, unangenehme Bekanntschaft mit einem Regal machte und beleidigt verschwand. Als Renate ihren Kopf wieder auf das Kissen legte, bemerkte sie, dass da noch jemand war. Sie hob das Kissen an einer Seite hoch und sah etwas Kleines eilig davon huschen. Renate war jetzt wach, schaltete das Licht an, stand auf und ging um ihr Bett herum. Ihr Blick suchte den Boden ab, blieb an der Maus kleben, die auf der Fußleiste saß und sie ansah. Renate wollte die Maus mit der Hand fangen, doch bevor sich die Hände schlossen, sprang das Tierchen hoch, lief ein Stückchen weiter, kletterte auf die Fußleiste und wartete auf weitere Aktionen. Auch bei dem zweiten Versuch entwischte sie durch einen Sprung durch die Finger. Haus- oder Feldmäuse springen nicht, sondern rennen weg, um sich in Sicherheit zu bringen. Der herein geschleppte Besucher war eine Waldmaus (Apodemus sylvaticus), die in Sprüngen flüchtet. Renate holte ein Einweckglas mit Deckel. Sie hielt die Öffnung des Glases über den unfreiwilligen Gast und ermunterte ihn mit der anderen Hand, den Sprung zu wagen. Das Glas umzudrehen und den Deckel aufzulegen war nur noch eine Sache von Millisekunden. Erwin Bausdorf Gedicht des Monats Mondnacht Es war, als hätt der Himmel die Erde still geküsst, dass sie im Blütenschimmer von ihm nun träumen müsst. Die Luft ging durch die Felder, die Ähren wogten sacht, es rauschten leis die Wälder, so sternklar war die Nacht. Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus, flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus. Joseph von Eichendorff (1788-1857) Für mich gekocht. Für mich gebracht. Von Wir bringen Ihnen Ihre Lieblingsgerichte direkt ins Haus! Abwechslungsreiche Auswahl leckerer Mittagsgerichte, Desserts und Kuchen Meisterlich gekocht, mit landfrischen Zutaten Zu Ihnen ins Haus gebracht an 365 Tagen im Jahr PROBIEROT ANGEBund Jetzt bestellen rzeugen! selbst übe Rufen Sie uns an! 02 41 - 9 16 16 88 www.landhaus-kueche.de 18 | Wegbegleiter Ermutigung zum Altwerden „Bis zum Ende bleibt das Leben ein Hindernisrennen, mit allem, was dazugehört. Es ist spannend, schön, grausam, interessant, es ist himmelhoch jauchzend und auch zu Tode betrübt, es ist lebenswert“ – schreibt Joachim Fuchsberger in seinem neuen Buch „Altwerden ist nichts für Feiglinge“. Charmant und nachdenklich lässt er Erlebnisse und Entscheidungen seines bewegten Lebens Revue passieren. Er schildert, wie es sich anfühlt, in einer vom Jugendwahn geprägten Gesellschaft alt zu sein, und welche Rolle ihm und seinen Altersgenossen darin zugewiesen wird. „Benehmen wir uns nicht wie altgewordene Junge, sondern wie jung gebliebene Alte“, fordert der große Entertainer. Herr Fuchsberger, wie war Ihr Werdegang? Aufgewachsen bin ich in Heidelberg und Düsseldorf, wurde gegen Ende des Krieges mit 16 Jahren zum Fallschirmjäger ausgebildet, kurz darauf zum Nahkampfausbilder ernannt und geriet nach meinem Einsatz an der Ostfront in Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg arbeitete ich unter Tage auf einer Zeche, bevor ich im väterlichen Betrieb als Monteur von Satz- und Druckmaschinen tätig war. Weitere berufliche Stationen wie Hörfunkund Wochenschau-Sprecher folgten, bis 1954 meine Filmkarriere begann. In den 60er Jahren schaffte ich mit unterschiedlichen Rollen in zahlreichen Edgar-WallaceFilmen den Durchbruch. Darüber hinaus moderierte ich ab den 80er Jahren verschiedene Fernseh- und Talkshow-Formate wie „Auf Los geht’s los“ oder „Heut’ Abend“. Meine Wahlheimat Australien zeigte ich von 1988 bis 2003 in Zusammenarbeit mit meinem Sohn Thomas in der Reportagereihe „Terra Australis“. Zuletzt stand ich für die Edgar-Wallace-Parodie „Neues vom WiXXer“ vor der Kamera und bis vor Kurzem auch noch regelmäßig auf der Bühne. Wer ist er? Der deutsche Schauspieler und Entertainer Joachim „Blacky“ Fuchsberger wurde am 11. März 1927 in Stuttgart geboren. Im Laufe seiner Karriere ist er vielfach ausgezeichnet worden. Neben Bambi, Goldener Kamera, Bayerischem Fernsehpreis für sein Lebenswerk, Bayerischer Staatsmedaille für soziale Verdienste u.a. erhielt er 1994 das Große Bundesverdienstkreuz. Als erster deutscher Botschafter für die UNICEF im Jahr 1984 wurde er jetzt zum Ehrenbotschafter ernannt. Die eigenen Fehler und Jugendsünden bekennen und die Konsequenzen aufzeigen. Anbieten, für die Jugend eine Art Navigationsgerät zu sein: Wenn möglich bitte wenden...! Was zeichnet die Beziehung zu Ihrer Frau Gundel aus? Man soll den Partner nicht als Eigentum betrachten, eher als Geschenk, das es jeden Tag zu bewahren gilt. Meine Formel dafür: Die vier großen „V“ – Verstehen, Vertrauen, Verzeihen, Verzichten. Mittlerweile arbeiten Sie bereits an einem neuen, ganz besonderen Buch, das eigentlich Ihr verstorbener Sohn herausbringen wollte und das Sie nun vervollständigen. Was bedeutet es für Sie? Es ist das Vermächtnis unseres Sohnes. Er wollte mit seinen Erfahrungen als Diabetiker seinen acht Millionen Leidensgenossen in Deutschland klarmachen, dass sie in der Lage sind, alles zu leisten, solange sie die Regeln beachten. Er forderte sich ständig „Bis an die Grenzen – und darüber hinaus!“ – als Motivation gegen die Angst vor der tödlichen Krankheit. Dass ich seine Arbeit beende, ist meine vornehmste Pflicht. Was sind Ihre Beweggründe, sich für UNICEF zu engagieren? Für meine Tätigkeit als UNICEF-Botschafter habe ich hohe Ehrungen erfahren. „Denkt nicht daran, dass alles zu Ende ist Aber das war sicher nicht der Grund für – denkt daran, was wir für eine wunder- mein Engagement. Liv Ullmann, meine volle Zeit zusammen hatten!“ Das tun wir. große Kollegin, war zu Gast in meiner Talkshow „Heut‘ Abend...“. Sie berichtete Wenn Altwerden aber tatsächlich und über ihre Tätigkeit als internationale Botschafterin. Vor einem tief bewegten Pubunumstößlich bedeutet: krank, arm, allein, ungeliebt, vergessen... - Was le- likum erzählte sie, wie bei ihrem Besuch im Sudan ein verhungerndes Kind in ihgen Sie Senioren ans Herz? Kein Mensch ist gegen all das gefeit. Ich ren Armen starb. Das war vor fast dreirate nur allen, alles Mögliche bei Zeiten zu ßig Jahren. Nach der Sendung fragte sie tun, um es zu vermeiden. Vor allem: nicht mich, ob ich mich für UNICEF engagieren allein zu bleiben. Das Alter in Einsamkeit möchte. So wurde ich 1984 zum ersten Mit viel Selbstironie schrieben Sie ein ist unerträglich. UNICEF-Botschafter in Deutschland erlauniges Buch über das Altwerden. nannt. Die Kinder der Welt sind die ZuDoch noch bevor Ihr Buch veröffentlicht Verständnis im Umgang zwischen Alt kunft der Welt. Wir sollten alles tun, ihnen werden konnte, starb Ihr Sohn. Wie ist und Jung ist und war immer ein wicheine bessere Welt zu hinterlassen, als sie es Ihnen gelungen, den Tod von Tho- tiger Bestandteil Ihres Lebens. Worin sich derzeit so vielen bietet. mas zu verarbeiten und sich trotzdem liegt Ihrer Meinung nach das Geheimwieder dem Leben zuzuwenden? nis des Gelingens? Wir denken daran, was unser Sohn zu Offen bleiben und nicht ständig den beNina Krüsmann Lebzeiten für diesen Fall gesagt hätte: lehrenden Schulmeister herauskehren. Museumskultour | 19 KUNST AUS NRW Im reizvollen Kontrast zu den barocken Deckengemälden und Stuckarbeiten der ehemaligen Reichsabtei Kornelimünster präsentiert sich seit 1976 die moderne Kunst der Einrichtung „Kunst aus NordrheinWestfalen - Förderankäufe seit 1945“. Durch die besondere Aufgabe der Künstlerförderung und der öffentlichen Ausstellung der erworbenen Kunstgüter hat „Kunst aus NRW“ eine Ausnahmestellung in der hiesigen Museumslandschaft. Die ständige Ausstellung in der ehemaligen Reichsabtei präsentiert eine Auswahl jener Kunstwerke, die seit 1945 vom Kultusministerium und in dessen Nachfolge von der Kulturabteilung der Staatskanzlei Landes Nordrhein-Westfalen zur Förderung junger begabter Künstler erworben wurden. Darunter sind u.a. Arbeiten von wichtigen und inzwischen berühmten Künstlern wie Karl Otto Götz, Ernst Wilhelm Nay, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Emil Schumacher und Günther Uecker. Besucherinnen und Besuchern bietet sich ein einzigartiger Einblick in die Kunstgeschichte des Landes, einschließlich der Bereiche Skulptur und Photokunst. stellungen präsentiert. Das aktuellste Schlaglicht auf die gegenwärtige Kunstszene wirft in jedem Jahr die Ausstellung der beiden Förderpreisträger für bildende Kunst des Landes. Als Sommerausstellung wird im Nordflügel der Abtei seit dem 16. Juli „Georg Grulich, Zittau - Düsseldorf“ präsentiert. Dem Maler Grulich, 1911 in Zittau geboren, widmeten die dortigen Städtischen Museen zum 100. Geburtstag eine große Ausstellung, die Kunst aus NRW zum Teil übernimmt. Einen Namen als Stadtmaler erwarb sich Grulich in Düsseldorf, der Stadt, in der er ab 1936 bis zu seinem Tod 1993 lebte. Dort fand er seine Motive und war er in der Künstlerszene aktiv, u.a. als Mitglied der Rheinischen Sezession, im Kunstverein Malkasten und im Verein zur Veranstaltung von Kunstausstellungen. Die Ausstellung dauert bis zum 28. August. Bis zum 14. August ist zudem noch die seit Mai laufende Ausstellung „Bilder, Objekte, Installationen“ des Düsseldorfer Künstlers Werner Haypeter zu sehen. Sie umfasst sowohl kleinformatige geschichtete Papierarbeiten wie eine raumfüllende Lichtinstallation mit dem Titel „Lichtfeld“, die 2003 entstand und seitdem in vielen, immer verblüffend neuen Varianten in den unterschiedlichsten Räumen präsentiert wurde. Auch eigens für Räume des Museums geschaffene Werke werden präsentiert. Die ehemalige Reichsabtei Die ehemalige Reichsabtei Kornelimünster geht auf die Klostergründung zu Beginn des 9. Jahrhunderts durch den französischen Benediktinermönch Benedikt von Aniane zurück. Ludwig der Fromme und seine Nachfolger bedachten die Abtei mit reichen Schenkungen und Sonderrechten. Durch die Beliebtheit der Reliquien des heiligen Kornelius, Papst und Märtyrer im 3. Jh. n. Ch., bei Pilgern kam es bereits im frühen Mittelalter zu einer Umbenennung des Klosters. Nach einer wechselvollen Geschichte erlebte die Abtei im frühen 18. Jh. ihre letzte Blütezeit. Zwischen 1721 und 1728 wurde unter dem Fürstabt Graf Hyacinth AlWechselausstellungen fons von Suys zunächst der Mitteltrakt Seit 1996 werden neben der ständi- der spätbarocken Anlage errichtet, der gen Sammlung auch wechselnde Aus- Bau der Flügel Abschnitte dauerte bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das Land Nordrhein-Westfalen, das nach dem Zweiten Weltkrieg Eigentümer der ehemaligen Reichsabtei wurde, sanierte mit Beginn der 1990er Jahre den gesamten Gebäudekomplex. Kunst aus NRW Abteigarten 6, 52076 Aachen - Kornelimünster Tel.: 02408 - 6492, www.kunst-aus-nrw.nrw.de Di. u. Mi.: 10 bis 13 Uhr u. 15 bis 17 Uhr, Sa.: 15 bis 18 Uhr, So.: 12 bis 18 Uhr, sowie nach vorheriger Vereinbarung Der Eintritt ist frei! Öffentliche Führungen durch die ständige Sammlung oder durch die jeweiligen Sonderausstellungen geben neben dem Thema des Tages auch Auskunft zu dem Gebäude der ehemaligen Reichsabtei. Die Führungen kosten pro Person 4 €, ermäßigt 2 €. 20 | Ehrenamtliche Arbeit: Als Ärztin auf den Philippinen Nach Beendigung ihrer Praxistätigkeit in Herzogenrath-Kohlscheid hörte Dr. Helga Stassart von dem Komitee „Ärzte für die Dritte Welt“. Sofort erwachte wieder ihr verloren geglaubter Jugendtraum, in einem Land der Dritten Welt zu arbeiten. Mit 55 Jahren, nach gründlicher Überlegung und Beratung mit der Familie, startete sie zu ihrem ersten Einsatz, dem in den nächsten Jahren weitere fünf folgen sollten. Die kleine, zierliche Frau nennt heute, fast siebzigjährig, ihre Reise auf die Philippinen eine Zeitreise. Der Flug mit der Domestic-Airlines von Frankfurt nach Manila führt nämlich nicht nur in ein anderes Land, sondern in eine andere Zeit. Und die beginnt für Helga Stassart, sobald sie mit einem Kleinflugzeug zur nächsten Insel fliegt und von dort aus mit einer Fähre auf der Insel Mindanao ankommt. Dass sie jedes Mal angekommen ist, ist nicht selbstverständlich. Nicht selten erfahren wir durch die Weltpresse vom Kentern einer solchen Fähre, denn die Kähne sind alt, meistens überladen und die Kapitäne lieben den selbst gebrannten Rum. ne Wagen sind unterwegs. Die Räder der Wagen sind Baumscheiben, so als wäre das Rad gerade erst erfunden worden. Ihre Lenker haben selbst geschmiedete Macheten am Gürtel. Die Fahrtroute geht über einen Fluss. Da weit und breit keine Brücke ist, wird der Fluss an einer seichten Stelle durchquert. Kurz darauf erreicht die Crew den Bestimmungsort. Er besteht aus zehn kleinen Pfahlhäusern aus Holz und Bambus. Dazwischen stehen hohe Bäume und ein Bambuszaun umschließt Von der Hafenstadt im Norden der Insel das ganze Dorf. Hühner, Enten, Schweine geht es ins Landesinnere, in die Bergdör- und Hunde laufen frei umher. Der Empfer. Die Ärzte, die jeweils sechs Wochen fang ist herzlich. Die Menschen haben ehrenamtlich Dienst tun, werden von ei- schon auf „The German Doctors“ gewarnem sechsköpfigen philippinischen Team tet, denn Plakate haben schon seit Tagen begleitet. Ihr bis zum Rand voll bepackter auf diesen wichtigen Termin hingewiesen. Jeep fährt durch eine überwiegend grüne Landschaft. Die Menschen, die ihnen be- Helga Stassart und ihre Begleiter werden gegnen, strahlen eine auffallende Ruhe in ein Haus gebeten. Das Wohnzimmer, und Gelassenheit aus. Kleine Pferde tra- das geschätzt nicht mehr als fünf Quadgen ihre Reiter, die locker und ohne Sattel ratmeter groß ist, ist mit einem grob geauf ihnen sitzen, auf meist unbefestigten zimmerten Tisch und zwei Bänken möbStraßen in die Berge. Einfache, von Was- liert. Die Fenster, rechteckige Öffnungen serbüffeln, Ochsen oder Pferden gezoge- ohne Fensterscheiben, die mit Schiebetü- ren zu verschließen sind, lassen nur wenig Licht in den Raum. In der etwas abgetrennten Küche steht ein Herd aus Holz. Wahrscheinlich bewahrt ihn nur die dicke Ascheschicht davor, dass er in Flammen aufgeht. In Ermangelung eines Kamins zieht der Qualm durch undichte Stellen im Dach ab. Bei starkem Regen wird er ins Haus zurück gedrückt. In einem kleinen Schlafzimmer steht nichts außer einem Bett, die Matratze besteht aus Bambuslatten. Als Zudecke dient ein farbiges Baumwolltuch, andere Bettwäsche gibt es nicht. Und auch keinen elektrischen Strom, kein fließendes Wasser. Die Toilette, Comfortroom genannt, ist über ein frei schwebendes Brett, die Verbindung zwischen Wohnhaus und einem weiteren kleinen Pfahlhaus, zu erreichen. Wer sich hier nicht waschen will, kann dies unten am Fluss tun oder unter einem Wasserfall an der Straße und zwar mit TShirt und Shorts bekleidet. „Die Aussicht, hier einige Tage leben und schlafen zu müssen, erfüllte mich zuerst mit Panik“, berichtet Helga Stassart. „Doch da eine Flucht unmöglich ist, stürze ich mich in die Arbeit.“ Und als am Abend von den Helfern unter Lachen und Scherzen die Abendmahlzeit zubereitet wird, der Hausherr die Fenster verschließt und eine kleine Kerosin-Leuchte warmes Licht verbreitet, fühlt sie sich plötzlich heimisch. „Ich stelle fest, dass ich nicht nur bei, sondern Helga Stassart | 21 mit diesen Menschen lebe.“ Trotzdem die Möglichkeiten, zu helfen, nicht optimal sind, haben die Menschen großes Vertrauen zu der fremden Ärztin. Das Team hat zwar alle benötigten zeitgemäßen Medikamente mit, aber ein Labor, EKG, Ultraschall sind nicht dabei. Die „Praxis“ ist einmal eine kleine Schule, ein anderes Mal ein schattiger Platz unter einem Mangobaum, manchmal eine Dorfkirche, deren Altar zum Untersuchungstisch für Kinder umfunktioniert wird. „Ich fühlte mich in ein lang vergangenes Jahrhundert zurückversetzt“, schildert Helga Stassart die Situation. Gar nicht vergessen kann sie, wie sie eine Erstgebärende auf dem Boden ihres Pfahlhauses entbunden hat, ohne die notwendigen Utensilien einer Hebamme zur Hand zu haben. Und fast ohne Pause kommt der nächste Patient an die Reihe. An manchen Tagen sind es 40, an anderen bis zu 120 Kranke, die einen beschwerlichen Weg von mehreren Stunden auf sich genommen haben, denn eine geregelte medizinische Betreuung existiert im weiten Umkreis nicht. übersät mit Eierschalen. Bei der geheimnisvollen Ware, für die sich offensichtlich nur Männer interessieren, handelt es sich um angebrütete, gekochte Eier, die die Potenz steigern sollen. Kinder zu haben, Die Philippinen haben eine wechselvolle Geschichte. Erst kamen die Spanier, die das Land von 1565 bis 1902 beherrschten. Nach dem spanisch-amerikanischen Krieg von 1899 bis 1902 wurde das Land amerikanische Kolonie. 1946 erfolgte die Unabhängigkeit, doch über Jahrhunderte haben die Kolonialherren und eingewanderte Chinesen das Land ausgebeutet. Das äußerst fruchtbare Land in den Tälern ging während der Kolonialherrschaft an einige Großgrundbesitzer über, an amerikanische Konzerne und geschäftstüchtige Chinesen, die große Ananas-, Zuckerrohr-, Erdnuss- und Kautschukplantagen mit Hilfe philippinischer Arbeiter bewirtschaften. Die philippinische Urbevölkerung wurde immer weiter in die Berge mit ihren unfruchtbaren Böden zurückgedrängt. das bedeutet Versorgung für das Alter, und so ist es zu verstehen, dass die Familien möglichst viele Kinder haben wollen. Frauen, die keine Kinder bekommen können, sind bedauernswerte Geschöpfe. Das stellt Dr. Helga Stassart fest. Und weiter erzählt sie, dass, wenn sie neue philippinische Bekanntschaften machte, eine Die schlechte medizinische Versorgung der ersten Fragen war: „Hast du Kinder?“ der Bergbevölkerung war für den Jesuitenpater Bernhard Ehlen ausschlaggeund dann: „Wie viel Kinder hast du?“ bend, das Komitee „Ärzte für die Dritte Auf den Philippinen ist die Amtssprache Welt“ zu gründen. Er begann sein ersoffiziell Englisch, aber die Bewohner der tes Projekt 1983. Diese Hilfsorganisation Insel Mindanao, besonders die Dorfbe- ist seither immer weiter ausgebaut worvölkerung hoch oben in den Bergen, ver- den. Der Gründer ging von der Idee aus, „Balut! – Balut!“ Laut tönt am nächsten stehen dies kaum. Hier spricht man Visay dass die freiwillig tätigen Ärzte ihren JahMorgen mit dem ersten Hahnenschrei und im Norden der Philippinen Tagalok. resurlaub für diese Organisation opfern. die Stimme des Ausrufers. Der Händler Und obschon Helga Stassart diese Spra- So wird jetzt im Sechs-Wochen-Rhythgeht durch´s Dorf oder stellt einen klei- chen nicht spricht, verstehen die Patien- mus immer ein neues Team zusammennen Tisch am Markt auf und wartet auf ten durch ihr freundliches Lächeln oder gestellt. Die Ärzte, die größtenteils aus Kunden. Lange braucht er nicht zu war- ein liebevolles Streicheln genau, was sie Deutschland kommen, arbeiten in dieser ten. Männer versammeln sich um ihn, vie- ihnen sagen will. Wo sie aber mit ihren Zeit ehrenamtlich. le Männer des Dorfes. Und wenn nach Gesten an Grenzen der Verständigung kurzer Zeit der Händler weiterzieht, ist stößt, können die Mitglieder des Teams Rückblickend sieht Helga Stassart ihre da, wo er seinen Stand hatte, der Boden helfend einspringen. Einsätze auf den Philippinen als eine Bereicherung für ihr Leben. „Ich habe unsere Zivilisation für Wochen aufgegeben, um mit den Bergbewohnern ihr einfaches Leben zu leben. Es war ein Leben ohne Hast, Hektik und vor allem ohne die Gier nach immer mehr. Ein Leben in einer anderen Zeit.“ Inge Gerdom 22 | Einer von uns Ein waschechter „Ru eder Jong“ „Ich habe Rothe Erde immer geliebt! Die Umgebung der Kindheit und der Jugend, einschließlich der Menschen und deren Sprache. Schon damals, als ich ein kleiner Junge war, bedeutete dieser Stadtteil für mich Freiheit, Weite, Erlebnis, Wildheit, Abenteuer, Natur und Paradies.“ Mit diesen Worten schwärmt Kurt Joseph Oprée von „seinem“ Viertel. Seit 50 Jahren lebt er zwar schon mit seiner Frau Rita - die drei Kinder sind längst aus dem Haus - an der Grenze zu Rothe Erde in Eilendorf, aber den östlichen Stadtteil von Aachen hat er nicht nur im Blick, sondern ist auch maßgeblich an seiner weiteren Entwicklung interessiert und beteiligt. Einige Jahre war er Mitglied im Arbeitskreis „Historische Hüttenstraße“. (Das Hüttengelände wurde 1923 stillgelegt.) Der Heimatverbundene unterstützte das Projekt von Josef Šnobl und Mitarbeiter „Murale Fotografie“, bei dem vierzehn überdimensional große Darstellungen von den Bewohnern des Stadtteils Rothe Erde an acht Häusern angebracht wurden. Der Künstler Šnobl gab 2009 das Buch „Die Straße der Bilder - Rothe Erde, Aachen“ heraus. Beschrieben wird der Werdegang des Projekts, das im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt“ entstand. An diesem Buch wirkte auch Kurt J. Oprée mit einem 24-seitigen Beitrag über seine Familiengeschichte mit. Als Kleinkind wohnte Oprée mit seinen Eltern in einer Etagenwohnung in der Kaiserstraße im Aachener Ostviertel. Da dort das Spielen auf dem Hof untersagt war, genoss es der Knabe sehr, wenn er seine geliebten Großeltern Joseph und Gertrud in der Arbeiterkolonie Neurödgen besuchen durfte. Er hatte viele Freunde und erlebte jede Menge Abenteuer. Im Alter von sechs Jahren wurde er ein waschechter „Ru Eder Jong“. Sein Vater war 1940 zum Kriegsdienst eingezogen worden. Seine Mutter wohnte fortan mit ihm bei den Großeltern. Der Großvater betrieb eine Schusterwerkstatt in der Küche. Tante Anna, die mit im Haushalt lebte, war Schneiderin. Sie und die anderen Verwandten prägten schon früh mit Erzählungen über ihr Leben und die Vergangenheit Kurts feines Gespür für Umwelt, Schicksale, Schwächen und Stärken seiner Mitmenschen. Tante Anna gehörte zu den wichtigsten Personen in seinem Leben, beschreibt Oprée. Sie war eine lebenslustige Person, die ihren Witz bis ins hohe Alter behielt. Den Adalbertsteinweg z.B. bezeichnete sie als gemütlichstes Stadtviertel: Auf der einen Seite kann man sitzen (Gefängnis), auf der anderen liegen (Ostfriedhof). Anna wurde 96 Jahre alt. Im hohen Alter von 85 Jahren hielt sie noch Vorträge in Erzählcafés und anderen Veranstaltungen. Die Aachener Mundartlieder lernte der kleine Kurt von ihr. Kurt J. Oprée wird oft gebeten, aus seinem im April 2011 erschienenen Büchlein „Der fliegerblaue Pullover - Geschichten aus Aachen und anderswo“ zu lesen. Der pensionierte Leiter der „Viktor-Frankl-Schule“ hat in 28 Ameröllchen Erlebnisberichte seiner Verwandten, eigene Erinnerungen an seine Kindheit und den Krieg, aber auch Anekdoten aus neuerer Zeit verarbeitet, die er mit eigenen Illustrationen bestückte. Amüsant und bewegend schildert er die Titelgeschichte vom fliegerblauen Pullover. Als sie sich ereignete, war er elf Jahre alt und hatte seinen Vater, der für ein paar Tage von der Front auf Urlaub kam, Weihnachten 1944 zum letzten Mal gesehen. 1945 ist sein Vater in Berlin gefallen. Sorgfältig bewahrt der Sohn den Tropenhelm seines Vaters, der unter Rommel im AfrikaKorps diente, auf. Den Rand des Helms hatte der Soldat mit den Namen seiner Kriegseinsatzorte beschriftet. Wer ist er? Kurt Joseph Oprée, geboren 1934 in Aachen, Abitur am Couvengymnasium Aachen, Studium der Pädagogik in Aachen und der Sonderpädagogik in Köln, 1984-1996 Leiter der Schule für Körperbehinderte in Aachen. Verheiratet seit 1961 mit Rita, 1 Tochter, 2 Söhne, 2 Enkelkinder. Mit 62 Jahren ging Oprée in Pension. In den letzten zehn Jahren veröffentlichte er Geschichten in der Stadtteilzeitung „aachen-p-ost“, in der auch seine Cartoons mit „Jupp än Bäbb“ zur Geltung kamen. Mit seiner aus dem Allgäu stammenden Ehefrau Rita, einer in England ausgebildeten Krankenschwester, teilt er die Leidenschaft für Malerei. Erfolgreich nahm er an Kunstseminaren bei Professor Benno Werth teil und merkt an: „Ich male in realistischem Stil nur das, was ich mit eigenen Augen aufgenommen habe.“ In seinem ereignisreichen Leben packte Kurt J. Oprée vieles an. 31 Jahre lang setzte er sich beim Aachener Kinderkarneval - meist als Programmgestalter ein. In der Laienspielgruppe des Bistums spielte er manche Rolle. Gern erinnert er sich an seine Zeit in der Pfarrjugend. Die Arbeit in der Pfarre St. Barbara AachenRothe Erde hat sein Leben geprägt. Als Lektor, Kommunionhelfer und Wortgottesdienstleiter betätigt er sich heute noch. Mit seiner sonoren Stimme besprach Oprée zuletzt den Audio-Stadtführer für Blinde und Sehbehinderte, der in digitaler Technik vom Blindenverein und dem „Aachen Tourist Service“ herausgegeben wurde und bald online auf der Homepage des Blinden- und SehbehindertenVereins (www.blindenverein-aachen.de) als Download verfügbar sein wird. Buch: Der fliegerblaue Pullover, Geschichten aus Aachen und anderswo, Helios Verlag, ISBN 978-3-86933-050-1, 12 € Christine Kluck Fotos: Heinrich Kluck Jubiläum | 23 Feiern zu FüSSen des Heilands Die 1986 gegründete Bürgergemeinschaft „Henger Herrjotts Fott“ lädt alljährlich zum Bürgerfest auf dem Platz rund um die vier Meter hohe Kreuzigungsgruppe ein. Wo Wirichsbongardstr., Borngasse und Schildstr. am Fußende des bronzenen Kreuzes „Osen Herrjotts Hazz“ (Unseres Herrgotts Herz) aufeinander stoßen, wird in diesem Jahr das 25-jährige Vereinsbestehen gefeiert. „Hinter Herrgotts Hintern“, so die Übersetzung des mundartlichen Namens des Viertels hinter der Kreuzigungsgruppe in der Aachener Innenstadt, geht vom 5. bis 7. August einmal mehr die Post ab. Albert Radermacher ist der Vorsitzende der Bürgergemeinschaft und verrät mehr über seinen Verein. Herr Radermacher, wie kam es zur Gründung der Bürgergemeinschaft? Ziel der Bürger war die Wiederherstellung des Missionskreuzes, das 1792 errichtet worden war. 1897 wurde das Holzkreuz durch eine Kreuzigungsgruppe aus Stein ersetzt. Das zweite Kreuz ging 1941 verloren. 1989 war im Viertel die Freude groß, denn eine neue Kreuzigungsgruppe konnte eingeweiht werden. Geschaffen wurde die vier Meter hohe Bronzegruppe vom bekannten Aachener Künstler Bonifatius Stirnberg. Sein Bruder Ernst Stirnberg war der Initiator unseres Vereins und ist im Frühjahr 2009 plötzlich verstorben. Auf seine Initiative wurde 1986 die Bürgergemeinschaft mit 17 Mitgliedern gegründet. Heute sind es rund 150 aus der ganzen Stadt. In jedem Sommer laden Sie zu einem fröhlichen Fest rund um das Kreuz ein. Was passiert da? Die Besucher unseres Bürgerfestes rund um das Denkmal können drei Tage lang im Festzelt zu Füßen des Heilands schöne Stunden erleben, fröhlich feiern und gleichzeitig Gutes tun. Der Erlös ist stets für wohltätige Zwecke bestimmt. Mit einem Dämmerschoppen am Freitagabend geht es traditionell los. Am Samstagmittag folgen die Tombola und Livemusik. Sonntags darf der ökumenische Gottesdienst nicht fehlen, bevor mit Livemusik bis in die späten Abendstunden weiter gefeiert wird. Wofür verwenden Sie die Einnahmen aus dem jährlichen Sommerfest? Die Einnahmen aus den Mitgliedsbeiträgen, den freiwilligen Gaben sowie den Einnahmen aus dem Bürgerfest werden vielfältig weitergegeben. Wir setzen das Geld dort ein, wo es gerade brennt: Bedürftige Aachener, Kranke, Menschen mit Behinderung sowie Kinder und Jugendliche in Not sollen bedacht werden. 2010 waren unsere Einnahmen besonders hoch. Eine größere Summe erhielten die Aachener Engel. 500 Euro bekam Dompropst Helmut Poqué zur Unterstützung der Sanierungsarbeiten am Öcher Wer ist er? Nach dem Tod von Ernst Stirnberg wurde Albert Radermacher zum neuen Vorsitzenden gewählt. Mit großer Freude pflegt er seit 2009 die Gemeinschaft und das Brauchtum. Er und seine Mitstreiter suchen dringend neue Leute, die sich in die Bürgergemeinschaft einbringen möchten. Infos gibt es bei „Henger Herrjotts Fott“, Geschäftsstelle Harscampstr. 51, Telefon 0241 / 401 94 41. Münster. Da ist stets an allen Ecken und Enden finanzieller Bedarf. Für 250 Euro haben die Mitglieder von der Herrjotts Fott eine Patenschaft für die Pinguine im Aachener Tierpark übernommen. Weitere 200 Euro gingen an den befreundeten Rathausverein, ebenfalls 200 Euro an den Verein Kinder von Tschernobyl. Wie laufen die Jubiläumsvorbereitungen? Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. Die derzeit 150 Mitglieder der Bürgergemeinschaft fiebern dem Sommerfest entgegen. Zum 25-jährigen Vereinsjubiläum wird vom 5. bis 7. August rund um die Herrjotts Fott groß gefeiert. Die Oecher Stadtmusikanten und Musiker Ted Harald haben bereits zugesagt, ebenfalls befreundete Vereine wie die Jakobiner und der Verein Streuengelche van de Rues. Der eigentliche Gründungstag des Vereins am 6. Dezember soll natürlich besonders zelebriert werden. Dann ehren wir unsere 16 noch lebenden Gründungsmitglieder sowie unsere acht Mitstreiter, die seit zehn Jahren dabei sind. Nina Krüsmann 24 | Thema des Monats: Im Reinen mit sich und der Vergangenheit Doro May im Interview über Glück und Seelenfrieden „Ja, es gibt ein letztes Stadium. Man spricht nicht gerne darüber, denn es mahnt den Menschen, dass er auf Erden keine Ewigkeit vor sich hat.“ – Das schreibt Doro May in ihrem Buch „Glückspilz oder Pechvogel“. Die Autorin beschäftigt sich darin mit Glück und Unglück und erläutert, weshalb es wichtig ist, in allen Lebensabschnitten mit seinen Gefühlen im Reinen zu sein. Wir sprachen mit der Aachenerin über ihr Schreiben, das Lernen von Glück, den Philosophen Epikur und wie sich das Leben der älteren Generationen heute wandelt. „Glückspilz oder Pechvogel“ ist Ihr zweites Buch. Wieso haben Sie begonnen, zu schreiben? Ich schreibe schon seit vielen Jahren für mein Oberstufenkabarett und ich habe eine behinderte Tochter, in deren Nähe ich früher immer sein musste. Da ich sowieso schon immer schrieb, begann ich das andere Schreiben, zuerst über meine Tochter und das Leben mit ihr. Das Ergebnis, mein erstes Buch, hatte ich über Jahre in meinem Laptop eingesperrt und wollte es zuerst nicht veröffentlichen. Nun habe ich weitergeschrieben und weitergeschrieben, denn als ich daran saß, fand ich das Schreiben wunderbar, zumal ich kein Fernsehfan bin. (Sie lacht.) Ihr Buch handelt vom Glück. Erzählen Sie uns darüber und wie es entstanden ist. Es handelt mehr vom Lernen des Glücks. Ich bin Erziehungswissenschaftlerin und da haben mich immer Psychoanalyse Glücksp lz oder Pechv ge l Wie wir ler nen, das Leben zu meistern untersucht in den einzelnen Entwicklungsphasen – über die frühkindliche Phase, den Kindergarten, bis hin zu den späten Lebensabschnitten. Lassen Sie uns über eben diese späten Lebensabschnitte sprechen. Was ist Glück für die ältere Generation? In jeder Phase muss man eine Krise bewältigen und hier ist die Krise: „Habe ich mich gefunden oder ist mein Leben schief gelaufen?“ Das heißt, ich muss als Mensch im Alter mit mir selber und meinem Leben Frieden schließen, um zufrieden und glücklich zu sein, denn Glück ist ja eine Spielart von Zufriedenheit. Das heißt z.B., dass man nicht daund Entwicklungspsychologie inter- mit hadert, dass man zur falschen Zeit essiert. Im Rahmen der Entwicklungs- geboren wurde, vielleicht zwei fürchpsychologie habe ich sehr viel gelesen terliche Weltkriege mitmachen musste, und finde das sehr interessant, grund- die Eltern zu streng waren usw. sätzlich und wichtig. Aber es ist ein irres Fachchinesisch und da habe ich Was denken Sie, ändert sich versucht, einfach verständlich die psy- für alte Menschen in unserer chosozialen Entwicklungsstufen im Hin- heutigen Gesellschaft? blick auf das Lernen von Gefühlen zu Es gibt heute zwar eine soziale Absicheeinem Buch zu bringen. Ich habe wirk- rung, aber Alter ist auch oft mit Vereinsalich versucht, das Soziologen-Deutsch mung verbunden, weil die Kinder sonst wegzulassen. Das war mein größtes wo sind und die Alten haben auch nicht Problem: „Was lasse ich alles weg?“ Das mehr das Sagen, weil der Sohn oder die waren ganze Bücherregale. Dann habe Tochter nicht in das Berufsfeld des Vaters ich mich natürlich sachkundig gemacht einsteigt. Früher hatte der alte Mensch über aktuelle Forschungsergebnisse in der Biochemie, wie also Lernen funktioniert, auch das Lernen von Gefühlen. Das bringt uns auf die Schiene, deren Extreme „Glückspilz“ und „Pechvogel“ sind. Die meisten Menschen liegen da irgendwo dazwischen, denn niemand ist immer glücklich und die allerwenigsten sind reine Pechvögel. Wir lernen unsere Gefühlswelt, genau wie Sprechen, Laufen und alles Weitere. Das habe ich Bild: www.wikimedia.org Frau May, sie leben seit vielen Jahren in Aachen. Wie sind Sie hierhergekommen und wie sah Ihr beruflicher Werdegang aus? Ich bin gebürtig aus Essen, bin nach dem Abitur nach Aachen gekommen und habe hier studiert. Es gefiel mir unheimlich gut in Aachen, denn es ist so überschaubar und trotzdem Großstadt, während Essen so riesig und zerpflückt erscheint. Jedenfalls kam es mir früher so vor. Ich habe zuerst Germanistik und Erziehungswissenschaft studiert und bin dann in den Schuldienst gegangen. Außerdem habe ich in Köln Musik studiert. Im Zuge meiner Autorentätigkeit habe ich meine alte Stellung reduziert und bin nun zur Hälfte Autorin. Doro May Doro May über Glück und Seelenfrieden | 25 im Idealfall Besitz und die nachfolgende Generation war auf gewisse Weise abhängig. Das ist heutzutage nicht mehr so, weil wir lernen und tun, was wir wollen. Das heißt, die Alten werden im Grunde durchs soziale Netz abgehängt. In alten Stammeskulturen waren die Senioren noch ganz anders gefragt, als Träger und Übermittler von Kultur und Mysterien und auch als Rechtsprecher. Dem ist heute kaum mehr so, außer bei Helmut Schmidt – den fragt man immer noch gerne. (Sie lacht) Was sind Wege für ältere Menschen, ihr Leben neu zu füllen und zufrieden zu sein und zu bleiben? Ich habe das fürs Buch recherchiert: Über 50 Prozent der 55- bis 65-Jährigen und gut 30 Prozent jenseits der 70 haben ein Ehrenamt, engagieren sich, viele machen auch ein Seniorenstudium. Das ist natürlich sehr lebensfüllend. Aber sehr viele vereinsamen und heutzutage ist es auch so, dass der Vorgang des allerletzten Alterns familiär abgehängt wird, so als gehöre es nicht dazu. Dieser Gedanke macht viele nicht gerade glücklich. Wenn man aber ein „Glückspilz“ ist oder wird, also mit seinem Leben Frieden schließen kann, sieht man das etwas entspannter. besucht wurde. Ein Zitat von ihm lautet: „Schicke mir etwas Käse, damit ich einmal lecker essen kann, wenn mich die Lust dazu ankommt.“ Friedrich Nietzsche war Fan von Epikur und hat in einem Zitat zusammengefasst: „Ein Gärtchen, Feigen, kleiner Käse und dazu drei oder vier gute Freunde – das war die Üppigkeit Epikurs.“ Ich finde das sehr überzeugend. umdenken, wenn man bei klarem Verstand ist. Man kann noch Erkenntnisse gewinnen, Resümees bilden, was einen alten Menschen eben nicht herunterzieht, sondern aufbaut. Welche Rollen spielt das kleine, alltägliche Glück im Leben? Ich denke, das ist es, das dem Glück eine bestimmte Stetigkeit verleiht. In meinem Leben gab es Zeiten, da dachte ich, das Glück hätte mich verlassen. Aber das stimmte nicht. Wenn man als junger Mensch gelernt hat, wie sich Glück anfühlt, kann man das auch nach schlimmen Erlebnissen wieder abrufen, es stellt sich wieder ein. Deswegen denke ich, dass so große Ziele ohnehin oft schiefgehen, und es ist vielleicht besser, wie Epikur es sagt: leckerer Käse und gute Freunde. Dazu ein sehr schöner Spruch, ein Teil eines irischen Schicksalsspruches: „Die Straße komme Dir entgegen. Der Wind stärke Dir den Rücken. Die Sonne scheine warm Dir ins Gesicht.“ - Ich glaube, damit kommt man ganz gut durchs Leben. Gibt es etwas in Ihrem Buch, das Ihnen persönlich besonders am Herzen liegt? Ja, der Epikur, ein griechischer Philosoph, hat eine große Bedeutung. Ich habe ihn Haben Sie einen Ratschlag, den Sie mir immer als einen „Schlemmerphilo- Vielen Dank für das sophen“ vorgestellt, der den ganzen Tag Gespräch! Lesern mitgeben möchten? Einen Rat habe ich nicht, denn ich muss aus den Vollen schöpft und das stimmt Sascha Tuchardt ja selber durchs Leben, wie jeder an- überhaupt nicht. Seine Hauptthemen dere. Ich hoffe, dass man als Leser des waren Seelenheil und Glück und wenn Buches seinen Standort findet und die- man diese Dinge recherchiert, kommt sen auch noch relativieren kann, weil man an Epikur nicht vorbei. Seine Vordas Lernen nicht aufhört, auch bioche- stellungen von Glück waren aber sehr irDoro May wurmisch nicht. Es ist so, dass sich auch disch. Inzwischen stelle ich ihn mir eher de 1953 in Esbeim alten Menschen immer neue so vor, dass er jeden Tag genießt und jesen geboren und Nervenverbindungen bilden und man den Augenblick des Lebens. Epikur sagt, studierte Erziekann immer noch im gewissen Maße nur so käme Lebensfreude auf. Er war hungswissenalso ausgesprochen diesseitsbezogen schaft, Germaund unter heutigen Aspekten extrem nistik und Musik. Sie ist verheiratet, bescheiden. Grundbedürfnisse sollten hat drei Töchter und lebt in Aachen. seiner Ansicht nach uneingeschränkt Neben ihrer Autorentätigkeit unbefriedigt werden. Sexualität diene terrichtet Doro May am Aachener zwar der Lust, auf sie könne man im Einhard - Gymnasium und leitet seit Zweifel aber verzichten. Außerdem sol1996 das Oberstufenkabarett „Zeitle man sich von äußeren Dingen unabgeist“. Ihre Freizeit verbringt sie vor hängig machen. Und das wichtigste für allem mit Schreiben und dem Samihn war die Freundschaft. Epikur besaß meln von Blumen. einen Garten, wo er oft von Freunden Wer ist sie? Zeit haben Er war ein erfolgreicher Manager und hatte unendlich viel zu tun. Die Tage waren für ihn viel zu kurz und auch die Nächte reichten nicht aus, um alle seine Ziele zu verwirklichen. Die Zahl seiner Termine wuchs ins Unendliche und der Zeitdruck nahm bedrohliche Ausmaße an. Bild: knipseline/pixelio.de 26 | Senioren schreiben Sein Handy klingelte, aber er schaltete es mit einem Lächeln auf dem Gesicht aus, atmete tief durch und beugte sich über den Kalender. Mit einem Rotstift strich er alle Termine, die ihm plötzlich zweitrangig erschienen, und die anderen delegierte er an seine Mitarbeiter. Nun gab es nur noch die wirklich wichtigen Termine und für die hatte er jetzt Wieder blitzte es fürchterlich und er lan- Zeit. Fröhlich machte er sich In den kurzen Nächten wachte er oft dete wieder in der Gegenwart. Erstaunt an die Arbeit und genoss schweißgebadet auf, weil er davon ge- rieb er sich die Augen und blickte hinü- sein neues Gefühl für Zeit. träumt hatte, die Termine hätten sich in ber zu seinem Kalender, der mit TermiPeter J. Heuser Felsen verwandelt, die ihn zu zerquet- nen prallgefüllt wie eine aufgeblasene schen drohten. Sein sehnlichster Wunsch Qualle auf seinem Schreibtisch lag. war, endlich genügend Zeit zu haben, um sein unendliches Arbeitspensum zu Sehr geehrte Damen und Herren, schaffen. Leserbrief Als er wieder einmal ratlos in seinem übervollen Terminkalender blätterte, sprach eine Stimme zu ihm: „Du hast einen Wunsch frei, überlege dir gut, was du damit anfängst.“ Er, ein Mensch der schnellen Entscheidungen, sagte ohne lange zu überlegen: „Ich wünsche mir Zeit, mehr Zeit, ich möchte all die vergeudete Zeit aus der Vergangenheit zurück.“ In diesem Moment blitzte es grell und er schloss geblendet die Augen. Als er sie wieder öffnete, hatte sich die Zeit zurück gedreht und er saß als Sechsjähriger in kurzen Hosen in der Schulbank und übte das kleine Einmaleins. Erschrocken schaute er sich um und wollte gerade protestieren, da kam die Lehrerin mit energischen Gesichtsausdruck auf ihn zu und seine Mitschüler senkten verängstigt die Köpfe. Sie schaute ihn durch ihre dicken Brillengläser an und mahnte, er solle sich auf seine Aufgaben konzentrieren. Er aber schrie: „Nein“, sprang auf und die ganze Klasse starrte ihn an. Ehe die Lehrerin ihn zur Ordnung rufen konnte, meldete sich die Stimme wieder: „Das scheint dir nicht zu gefallen, ich gewähre dir noch einen Wunsch.“ Wie aus einer Pistole schoss es aus ihm hervor: „Dann möchte ich doch lieber wieder im Heute leben.“ Danke für den Artikel „Liebeserklärung an eine Verflossene“. Endlich hat einmal jemand ausgesprochen, was viele denken. Ich erlaube mir ein paar Episoden dazu beizusteuern. Denn nicht nur in Deutschland – die DM war in vielen Ländern Europas ungeheuer beliebt. Einmal war ich mit meinem Mann in Sestri/Levante, in der Nähe von La Spezia/ Italien. Im Hafen von La Spezia sollte ein Kreuzer vor Anker liegen, der vom Krieg übrig geblieben war. Mein Mann wollte ihn sich ansehen, aber in Sestri noch einmal Geld wechseln. Wir sahen von weitem eine Bank, wo schon die Putzfrau im Eingang arbeitete. Schon kam ein junger Mann, der das Rollgitter in Bewegung setzte, Siesta! Wir liefen so schnell wir konnten und riefen „Halt, stopp, bitte, prego, change...“ Das Rollgitter hielt an, der junge Mann sah uns misstrauisch an. „Franc?“, fragte er. „Nein, DM.“ Auf seinem Gesicht ging die Sonne auf. „Ach, Deutschmark!“, rief er, wir konnten eintreten und wechseln. In Deutschland wäre so etwas vollkommen unmöglich gewesen. Ein anderes Mal in Brüssel, auf dem Platz Sablon, Antikmarkt. Ich sah dort einen echten Brüsseler Spritzenkragen für 100 DM nach deutschem Geld. Ich wusste, dass diese Sachen im Spitzenladen am Großen Markt das Fünffache kosteten. Als ich gehen wollte, um Geld zu wechseln, rief der Händler: „Nix wissel, DM ist dat beste Geld von de Welt.“ Ein weiteres Mal im ehemaligen Jugoslawien: Ein Freund hatte uns mitgenommen. Auf der Heimreise, kurz vor der Grenze, war der Tank leer. Wir fragten also den deutschsprechenden Tankwart, ob wir mit DM zahlen könnten. Er fing an zu lachen und hielt uns wohl für bescheuert. Dann sagte er, „wenn sie gestorben sind und Petrus will sie nicht in den Himmel lassen, sagen Sie dann, sie haben DM dabei, dann kommen sie sofort ins Paradies“. Darauf hin war Tanken kein Problem. H. Pohlen Senioren schreiben | 27 Hier stimmt doch einiges nicht! In dem Text sind einige Dinge unlogisch. Wer findet sie? Jo peilte das Schlafzimmerfenster, das auf der ersten Etage lag, an. Es war, genau wie seine Freundin gesagt hatte, leicht zu erreichen, denn davor war ein Rankgitter, an dem sich rote Rosen empor rankten, die in voller Blüte standen. Jo schaute auf seine Uhr. Kurz vor 18 Uhr. Verflixt, es war schon fast dunkel, er war lange gelaufen. Von der Autowerkstatt, wo er gelegentlich aushalf, bis hier war er mehr als eine halbe Stunde unterwegs gewesen und dann hatte er noch suchen müssen, um das Haus zu finden, denn hier in der Reihenhaussiedlung glich ein Haus dem anderen. Leise knirschte der Kies unter seinen Füßen, als er den rechten Fuß auf die erste Sprosse des Rankgitters setze. Schnell war er auf der Fensterbank, schnell hatte er das Fenster, das nur angelehnt war, geöffnet. Seine Freundin hatte Wort gehalten und für ihn alles vorbereitet. Im Schlafzimmer sah er sich neugierig um. Fein, wie diese Herrschaften lebten. So schön wollte er es demnächst auch einmal haben. Er ging schnurstracks auf die beschriebene Kommode zu und zog die oberste Schublade auf. Hatten die Herrschaften vielleicht zwei Schlafzimmer und er war im falschen gewesen? Er sah noch einmal an der Fassade hoch, ob ein anderes Fenster zu erreichen wäre. Doch mittlerweile konnte er kaum noch die Hand vor den Augen sehen, hier in dieser verlassenen Gegend brannte auch keine Straßenlaterne. Missgelaunt verließ er das Grundstück, verAber da war keine Schmuckkassette. Hat- suchte, so gut es ging, die Matschspritte er sich geirrt? Gab es eine andere Kom- zer von seiner Hose zu klopfen, stieg in mode? Vielleicht war das Gesuchte im sein Auto und fuhr unverrichteter Dinge Schrank? Panik erfasste ihn. Er hatte seine davon. Der Traum vom ReichTaschenlampe vergessen, aber er konn- tum war ausgeträumt. te es nicht riskieren, Licht zu machen. Er durchsuchte im Dunkeln alle SchubInge Gerdom laden, riss alle Schranktüren auf, fand aber nichts. Vor Wut und Enttäuschung Auflösung: sprang er aus dem Fenster. Ein Glück, dachte er, dass die Herrschaften ihr Schlafzimmer im Parterre haben, sonst könnte ich mir hier noch alle Knochen brechen. Aber gleich darauf entfuhr ihm ein lauter Fluch, weil er mitten im Morast gelandet war. Der Boden war aufgeweicht, denn es hatte den ganzen Tag geregnet. Da spürte er, wie ein Hund an seinen Hosenbeinen schnüffelte. Wo kommt denn dieser Köter her?, regte er sich auf. Eben war doch weit und breit von diesem Kläffer nichts zu sehen. Angst würgte ihn und es gab nur noch einen einzigen Gedanken in seinem Hirn: Nix 1. Wenn die Rosen in voller Blüte stehen, ist Sommer, im Sommer aber wird es nicht schon um 18 Uhr dunkel. 2. Reihenhaussiedlung kann nicht sein, es war von einer Villa die Rede. 3. Das Schlafzimmer lag nicht im Parterre, er war doch am Rosenrankgitter hinaufgeklettert. 4. „Morast“ ist falsch: Zu Beginn der Geschichte knirschte der Kies unter seinen Füßen. 5. Am Anfang der Geschichte zerrt ein Hund an der Kette, es stimmt also nicht, dass weit und breit von einem Hund nichts zu sehen war. 6. Jo war zur Gartenseite gegangen, hier konnte es sowieso keine Straßenlaterne geben. 7. Da er nicht im Morast sondern auf Kies gelandet war, hatte seine Hose auch keine Matschspritzer. 8. Er war lange gelaufen, also ohne Auto gekommen. Der Hund bellte und zerrte wie wild an der Kette. Jo hasste diese Kreaturen, in seinem Gewerbe konnten sie sehr lästig sein. Aber heute Abend musste er sein Ding drehen. Morgen war es zu spät. Morgen, das hatte er ausgekundschaftet, kamen die Besitzer dieser luxuriösen Villa aus dem Urlaub zurück und dann konnte er die Schmuckstücke nicht mehr an sich bringen. So schlich er um das Haus herum zur Gartenseite und dachte an seine Freundin, die ihm diesen Tipp gegeben hatte. Sie machte hier jede Woche zweimal sauber und hatte dabei gesehen, wo Madame ihren Schmuck aufbewahrte. „Junge, Junge“, hatte sie gesagt, „wenn du es schaffst, diesen Schmuck zu klauen, dann sind wir alle Sorgen los. Ich weiß auch schon einen Händler, der ihn uns abkaufen will.“ wie weg hier! Wie gelähmt stand Jo an die Mauer gepresst, bis der ungebetene Vierbeiner sich verzogen hatte. Dann kamen ihm leise Zweifel, ob er ohne Beute abhauen sollte. Was würde seine Freundin dazu sagen? 28 | Bilderrätsel Boote 1 = S =Amphicar 2= = Barkasse 3= = Einbaum (Senegal) 4= = Feuerlöschboot 5= = Gondel 6= = Hausboot 7= = Kajak 8= = Kanu 9= = Kutter 10= = Mokoro (Namibia/Botsuana) 11= = Motorjacht 12= =Rettungsboot 13= =Ruderboot 14= = Schilfboot 15= = Schlauchboot 16= = Segelschiff 17= = Sumpfboot 18= = Tretboot Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön… Wer kennt dieses bekannte Lied nicht? Aber können Sie alle hier abgebildeten Boote den Namen zuordnen? Wenn Sie alles richtig gelöst haben, ergibt das Lösungswort einen Ort, an dem manche Boote zu finden sind. S F I F M R S Fotos: www.wikipedia.org M U S H A U E T F H C Ehrenamtliche Arbeit | 29 Tschüss Zivi! Hallo Bundesfreiwilligendienstler? Mit der Aussetzung der Wehrpflicht und damit auch des Zivildienstes wurde von der Bundesregierung zum 1. Juli 2011 der Bundesfreiwilligendienst (kurz: BFD) als „Ersatz“ eingeführt. Dieser soll die bestehenden Freiwilligendienste „Freiwilliges Soziales Jahr“ und „Freiwilliges Ökologisches Jahr“ ergänzen sowie das bürgerschaftliche Engagement fördern. Der BFD steht auch Erwachsenen über 27 Jahre offen und bietet somit die Chance, das Konzept des Freiwilligendienstes auf eine breitere gesellschaftliche Basis zu stellen. Seit dem 1. Juli 2011 ist der Welche Leistungen erhÄlt 1961 eingeführte Zivildienst man im Freiwilligendienst? - und mit ihm die so genann• Anleitung: Eine Fachkraft betreut ten „Zivis“, die Zivildienstden Freiwilligen in der Einsatzstelle. leistenden, welche vor alAlle Freiwilligen erhalten kostenlem im sozialen Bereich lose Seminare. eingesetzt wurden - Ge• Die Einsatzstellen entscheischichte. Als Nachfolger des Zivildienstes und den, wie hoch das Taschengeld zugleich als Initiative zur ausfällt. Die Höchstgrenze liegt freiwilligen, gemeinnütbei 330 €. Berufskleidung, Unzigen und unentgeltterkunft und Verpflegung können gestellt oder die Kosten ersetzt lichen Arbeit wurde der Bundesfreiwilligenwerden. Bei den Sozialversichedienst eingeführt. Er rungen ist der BFD einem Ausbildient als Angebot an alle dungsverhältnis gleichgestellt. Die Bürgerinnen und Bürger, Beiträge für Renten-, Unfall-, KranWerbung für sich außerhalb von Beruf ken-, Pflege- und Arbeitslosenversiden BFD cherung zahlt die Einsatzstelle. und Schule für einen Zeitraum zwischen sechs und 24 Monaten in sozialen, kulturellen, ökologischen oder • Zeugnis: Nach Abschluss des BFD eranderen gemeinwohlorientierten Tätig- halten die Freiwilligen ein qualifiziertes keitsfeldern zu engagieren – sozialver- Zeugnis. sichert und professionell begleitet. Die zentrale Verwaltung des BFD wird durch In welchen Bereichen das Bundesamt für Familie und zivilgesellkann Man Bfd leisten? schaftliche Aufgaben (BAFzA), der Nach- Die Einsatzbereiche sind vielfältig: Sozifolgebehörde des Bundesamtes für den ales (Kinder- und Jugendhilfe, Jugendarbeit, Wohlfahrts-, Gesundheits- und Zivildienst wahrgenommen. Altenpflege, Behindertenhilfe), Umweltund Naturschutz, Sport, Integration, KulWer kann BFD machen? Alle Bürgerinnen und Bürger, die ihre tur- und Denkmalpflege, Bildung, ZivilPflichtschulzeit absolviert haben: Junge und Katastrophenschutz. Menschen nach der Schule, Menschen Was muss man tun, um in mittleren Jahren und Seniorinnen und Senioren. Alter, Geschlecht, Nationalität Bundesfreiwilligendienstler oder die Art des Schulabschlusses spiezu werden? len dabei keine Rolle. Zunächst müssen Sie eine Einsatzstelle finden, beispielsweise über die PlatzbörFür welchen Zeitraum muss se im Internet oder über einen zuständiman sich verpflichten? gen Regionalbetreuer. Selbstverständlich Die Regeldauer sind 12 Monate. Man können Sie auch eine Einrichtung, die Sie kann den Dienst aber auch auf 6 Monate interessiert, direkt ansprechen. Wenn dieverkürzen oder auf 18 Monate verlängern, se Einrichtung noch nicht als Einsatzstelle maximal möglich sind 24 Monate Dienst- im BFD anerkannt ist, kann sie sich kurzdauer. Menschen, die älter als 27 Jahre fristig dafür anerkennen lassen. Nähere sind, können auch in Teilzeit (mindestens Informationen dazu gibt es bei der Infor20 Stunden pro Woche) tätig werden. mationshotline 0221 - 36 73 0. Melden Sie sich in der Einsatzstelle, bewerben Sie sich und vereinbaren Sie einen Termin für ein Kennenlerngespräch. Falls Ihnen die Einsatzstelle gefällt und diese mit Ihnen zusammenarbeiten möchte: Unterschreiben Sie einen Vertrag und treten Sie den Bundesfreiwilligendienst an. Weitere Informationen: Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben, Sibille-Hartmann-Str. 2-8, 50969 Köln Servicetelefon: 0221 - 36 73 0 E-Mail: info@bundesfreiwilligendienst.de www.bundesfreiwilligendienst.de Robert Steinborn Wohlfühlen (wie) zuhause koMpetente HIlFe beI pFleGebeDÜrFtIGkeIt & DeMenz: • Häusliche Alten- und Krankenpflege durch kleine Pflegeteams • Ganztägige Betreuung im Tagespflegehaus • Anerkannter häuslicher Betreuungs- und Entlastungsdienst für Familien mit demenzerkrankten Angehörigen • Beratungsbesuche für Pflegegeldempfänger nach § 37 SGB XI • 24-Std.-Betreuung in Pflege-Wohngemeinschaften weitere Informationen: Tel.: 0241 – 51 44 95 www.fauna-aachen.de 30 | Gute Freunde Esel Partner fürs Leben Auch Eselkinder können Sorgenkinder sein. Dieses Eselchen muss mit der Flasche gefüttert werden. arbeite hauptberuflich als Sozialpädagogin mit Behinderten im VinzenzHeim in Aachen und wir haben hier mehrfach Ferienspiele mit Behinderten angeboten. Die Nachfrage war immer groß. Unsere Esel gehen sehr zart mit den Kindern um. Seit ca. 10 Jahren kommen sie regelmäßig nach Absprache in den Sommermonaten. Eine Gruppe der Die Hobby-Eselzüchterin Gerda Johnen aus Thimister-Clermont „Lebenshilfe“ mit geistig behinderten Erwachsenen war auch schon hier. Frau Johnen, wie sind Sie auf den Esel behandelt hat, außerdem neugierig gekommen? und verspielt – sie sind einfach zum Für die Charaktereigenschaften eines Esel haben mich schon als Kind faszi- Liebhaben! Der Charakter eines Esels Esels ist der Vater sehr wichtig, denn niert. Ich fand, Esel werden verkannt, ist wohl auch sehr abhängig von der er gibt das Temperament an die Kindenn bei allen Weihnachtskrippen ist Zucht. Ich selbst habe schlechte Erfah- der weiter. Unser Hengst Felix ist ein ein Esel mit dabei. Auch als Maria mit rungen gemacht mit einem Esel eines sehr sanftmütiges Tier. Eselinnen sind dem Jesuskind vor Herodes nach Ägyp- Großhändlers. im Allgemeinen unkomplizierter. Auch ten fliehen musste, wurden sie von eiWallache, das sind männliche, kastriernem Esel getragen. In südlichen Län- Wie kamen Sie dazu, te Esel, sind friedlich - vorausgesetzt, dern haben Esel Jahrtausende lang als Hobby Esel zu züchten? sie wurden vor dem 7.-8. Monat „geeine wichtige Rolle gespielt und wa- Mein erster Esel, Felix, war ein Geburts- legt“, d.h. kastriert. ren der Reichtum der armen Leute. tagsgeschenk. Ein Freund, der damals Tierzooinspektor im Euregio Zoo Aa- Es scheint einen neuen Freizeitsport Was sind in Ihren Augen die chen war, hatte den Kauf 1996 vermit- zu geben, das Eselwandern bzw. typischen Charaktereigenschaften telt. Felix ist auch heute noch bei uns. Eseltrekking. Haben Sie damit Vom Zoo kamen dann immer mal wie- Erfahrung? eines Esels? Es sind sehr unabhängige und autarke der Esel „auf Ferien“ zu uns. Die Zoo- Das Eseltrekking ist in Frankreich Tiere, dabei aber sehr auf Menschen be- Eselinnen hatten es hier einige Monate seit einigen Jahren recht populär. zogen. Sie sind feinfühlig und verges- ruhig und waren danach bereit gedeckt Ich selbst gehe schon mal mit den sen es nicht, wenn jemand sie schlecht zu werden. Mein Mann und ich habe Eseln spazieren, aber da ich auf dem auch zwei ältere Tiere, Lisa und Lotte, Hof einige verschiedene Tiere habe, vom Zoo gekauft. Die beiden Eselin- ist es nicht einfach, längere Zeit von nen haben hier drei Junge zur Welt gebracht, die alle verkauft wurden. Das Eselkind der Stute, die ich beim Händler gekauft habe, ist unsere Lolita und immer noch hier. Verstehen sich Esel gut mit Kindern? Die meisten Esel verstehen sich sehr gut mit Kindern. Felix kommt aus einer Familie mit einem behinderten Kind. Ich Esel - Partner fürs Leben | 31 Eselweide und Streuobstwiese, im Hintergrund der Hof von Gerda und Henning Johnen hier wegzubleiben. Die Tiere müssen schließlich täglich versorgt werden. Esel laufen auch recht gemächlich. Mit 3,5 km/h entspricht ihr Tempo dem des Menschen. Was macht ausgerechnet den Esel heute interessant? Bei so einer Wanderung übernimmt man wechselseitig Verantwortung: der Esel trägt das Gepäck, manchmal auch ein Kind, und die Menschen sorgen für den Esel. Esel sind auch entgegen ihrem Image weder dumm noch störrische, sondern geduldige, treue Begleiter, die in Schrecksituationen nicht scheuen oder fliehen, sondern einfach stehenbleiben. Es könnte auch sein, dass wir sie für diese Eigenschaften heute ein wenig bewundern… Außerdem sollte man sich vor einem Kauf nach einem Tierarzt und einem Hufschmied umsehen. Nicht viele Tierärzte kennen sich mit Eseln aus und Hufschmiede sind nicht sehr an Eseln interessiert, da die Tiere keine Hufeisen brauchen, sondern nur 2x im Jahr Hufpflege. Esel sind auch nicht gerne alleine. Deswegen werden sie manchmal zu einem Pferd oder Ziegen auf die Weide gestellt. Gibt es etwas Besonderes im Zusammenleben mit Eseln? Ja, an Heiligabend um Mitternacht gehe ich mit meinem Mann zu den Eseln in den Stall. Sie bekommen dann Außerdem braucht man einen einsa- ein Leckerchen und ich finde, sie sind men Hof oder sehr nette Nachbarn. dann ganz anders, auf eine besondere Hier hört man gelegentlich vor allem Weise anhänglich und liebesbedürftig. die männlichen Esel über die Täler hinFrau Johnen, wir danken Ihnen weg schreien. für das Gespräch und wünschen Auch muss man sich darüber im Klaren Ihnen weiterhin viel Freude sein, dass Esel sehr alt werden – bis zu 45 mit Ihren Eseln! Jahre. Man muss immer für sie da sein, Interview und Fotos: besonders im Winter. Mit einem Esel Loni Liebermann holt man sich einen Partner fürs Leben! Was braucht man, um einen Esel als Haustier zu halten? Dazu sind zwei Wiesen nötig oder eine große Wiese, die zum Wechseln unter- Tipp: Hier können Sie die Expedition des Schauspielers und Kabarettisten Michael Kessler mit dem Esel teilt werden kann und ein Stall, da die Elias ansehen: www.rbb-online.de/kessler/mit_elias_an_die_ostsee.html. Die Sendung wurde vom Tiere Feuchtigkeit nicht gut vertragen. rbb (Rundfunk Berlin-Brandenburg) produziert. Wer ist sie? Gerda Johnen wurde 1960 in Raeren geboren und arbeitet hauptberuflich als Sozialpädagogin im Vinzenz-Heim in Aachen. Seit 1994 lebt sie mit ihrem Partner auf einem Hof in der Gemeinde Thimister-Clermont im Ortsteil Froidthier. Ihr Hobby ist eine kleine Eselzucht. Urlaub im ebenen Kneipp-Kurort Gemünd am Nationalpark Eifel Kleines Privathotel mit seniorenfreundlichen Angeboten Werner und Gerda Hartmann Alte Bahnhofstraße 12 D-53937 Schleiden-Gemünd Telefon 02444 95 95-0 www.urft-hotel.de Schön gelegen am Ufer Urft im idyllischen Kneipp-Kurort Gemünd mit Flair und guter Infrastruktur (Ärzte, Apotheken, Kirchen, Fachgeschäfte, Cafés, etc. Kurze Anreise (ca. 1 Std.) • Aufzug • Abholservice von Haus zu Haus Besuchen Sie uns im Internet oder fordern Sie unseren Hausprospekt an 32 | SchwedenRätsel SchwedenRätsel | 33 34 | Öcher Platt Onechte Jeföihle Evve onnüesel erklieret ich minge Frönd Jacques, Physikprof e Frankriich, ich füengt et drollig, datt Meerwasser va 19 Jrad wärmer wür wie Sößwasser va 19 Jrad. Heä meengt all jriirmelens, dat wür net drollig, dat wür falsch. 19 Jrad würe 19 Jrad. - Än trotzdem, beij die Temperatur kritt mich jenge een d‘r Hangewejher - wahl een et Meer. Doe verloß ich mich lejjver op mi Jeföihl. Met d‘r Tuen e Radio of Fernseh es et net angesch. Beij en Sproechsendong stellt mer d‘r Tuen een, datt mer alles versteäht, ohne d‘r Nobber ze stüre. Mä uwieh, wenn dan Musik dotösche könt, es mer net flott jenoch an d‘r Knopp, för d‘r Tuen heuscher ze driehne. Än wat sage dozou de Techniker? - Wöet än Musik würe evve häl uusjesteuert! Demnoeh hejle os mär de Uhre för d‘r Hot. Ich froeg mich mär, wat de Nobbere säte, wenn ich mich op de Techniker verlejß. Dan wier Musik verbeij, ene Sprong, ene Spurt an d‘r Apperat, d‘r Tuen häller jedriehnt, än de ieschte Sätz net metkreäje. Met mi Jeföihl moss werklich jät net stemme. Prexempel d‘r Weärdengs meldt 25 Jrad. Jeäht mer dan mär een e dönn Hemb eruus, küent mer döcks doch ene Sakko verdrage. Melde se onger 20 Jrad, kan et passiere, datt enge ouch ohne Sakko at d‘r Schweäß uusbrecht. Nu sät mer jo, d‘r Öcher bruchet et föch. Wenn et heij dreij Dag net reänet, brüech em at d‘r Schweäß uus. Mä, wat mich lejß enge saat, hat mich wier opjemockt. Mi Jeföihl wür een 0rdenong. De Metrologe haie ene Titsch, mär de Temperatur aazesage; et speälet dobeij doch en jrueße Roll, ov de Loff drüch of föch wür. Van et Jewieht alleng wöß mer jo ouch net, ov et sich öm ene klenge Decke of ene lange Schmal handelt. Eenzig beij d‘r Euro wür ich jlöcklich, wenn mich mi Jeföihl köllet. Do sage de Experte jo, d‘r Richard Wollgarten „Teuro“ wür mär en „gefühlte Inflation“ ÖcherPlatt e.V. än jeng echte! Unechte Gefühle Eben naiv erklärte ich meinem Freund Jacques, Physikprofessor in Frankreich, ich fänd es drollig, dass Meerwasser von 19 Grad wärmer wäre als Süßwasser von 19 Grad. Er meinte lächelnd, das sei nicht drollig, das sei falsch. 19 Grad seien 19 Grad. -Und trotzdem, bei dieser Temperatur bekommt mich keiner in den Hangeweiher - wohl aber ins Meer. Da verlasse ich mich lieber auf mein Gefühl. Mit dem Ton im Radio oder Fernseher ist es nicht anders. Bei einer Sprachsendung stellt man den Ton ein, dass man alles versteht, ohne den Nachbarn zu stören. Aber oweh, wenn dann die Musik dazwischen kommt, ist man nicht schnell genug am Knopf, um den Ton leiser zu drehen. Und was sagen dazu die Techniker? - Worte und Musik wären gleich laut ausgesteuert! Demnach hielten uns nur die Ohren zum Narren. Ich frage mich nur, was die Nachbarn sagen würden, wenn ich mich auf die Techniker verließe. Dann wieder Musik vorbei, ein Sprung, ein Spurt an den Apparat, den Ton lauter gedreht, und die ersten Sätze nicht mitbekommen. Mit meinem Gefühl muss wirklich etwas nicht stimmen. Zum Beispiel der Wetterdienst meldet 25 Grad. Geht man dann nur in einem dünnen Hemd hinaus, könnte man oft doch einen Sakko vertragen. Melden sie unter 20 Grad, kann es geschehen, dass einem auch ohne Sakko schon der Schweiß ausbricht. Nun sagt man ja, der Öcher bräuchte es feucht. Wenn es hier drei Tage nicht regne, bräche ihm schon der Schweiß aus. Aber, was mir jüngst jemand sagte, hat mich wieder aufgerichtet. Mein Gefühl wäre in Ordnung. Die Meteorologen hätten einen Fimmel, nur die Temperatur anzusagen; es spiele dabei doch eine große Rolle, ob die Luft trocken oder feucht sei. Von einem Gewicht alleine wüsste man ja auch nicht, ob es sich um einen kleinen Dicken oder um einen langen Schmalen handele. Einzig beim Euro wär ich glücklich, wenn mich mein Gefühl narrte. Da sagen die Experten ja, der „Teuro“ wär nur eine „gefühlte Inflation“ und keine echte! ihR eRsTeR AnsPRechPARTneR RUnD UM DAs TheMA PFleGe IN AACHEN: StädteRegion Aachen Pflegestützpunkt Zollernstraße 10 52070 Aachen Tel.: 0241 / 51 98 - 50 74 IN AACHEN: Pflegestützpunkt im Haus der AOK Karlshof am Markt 52062 Aachen Tel.: 0241 / 464 - 118 IN STOLBERG: Pflegestützpunkt im Haus der AOK Frankentalstraße 16 52222 Stolberg Tel.: 02402 / 104 - 125 Zusammenleben | 35 austausch zwischen den Generationen will deshalb jenen Menschen helfen, denen verwandtschaftliche Nähe fehlt. Sie sollen vertraute „Wahlverwandte“ kennenlernen können, die sie zum Aufbau einer familienähnlichen Beziehung brauchen. Dem Zufall bei der Suche wollen Die traditionelle Familie als Rückzugsort, der Geborgenheit die „Wahlverwandtschaften“ etwas „nachhelfen“. Die Bezieund menschliche Wärme bietet, ist heutzutage immer selte- hungen können generationenübergreifend sein und sollen ner anzutreffen. Der Verein „Wahlverwandtschaften e.V.“ fehlende familiäre Kontakte ersetzen oder ergänzen. Der 2009 in Mönchengladbach gegründete gemeinnützige Verein „Wahlverwandtschaften e.V.“ hat sich die Aufgabe gestellt, Menschen in familienähnliche Beziehungen zusammen zu bringen. Hinter „Wahlverwandtschaften“ steht eine kleine Gruppe aus verschiedenen Generationen (von Anfang 20 bis Anfang 70), die gerne einen Beitrag zum Generationenaustausch leisten und Lebensfreude schenken möchte. Damit soll ein Beitrag zum Abbau der zunehmenden Vereinsamung in unserer Gesellschaft geleistet werden. Die Idee dazu wurde 2007 geboren und seither ehrenamtlich von den Gründern weiter aufgebaut. „Wahlverwandtschaften e.V.“ hat das Ziel, Menschen zu frei wählbaren, generationenübergreifenden Bindungen wie in einer Familie zusammenführen. In diesen Beziehungen können Menschen Geborgenheit, Wärme und gegenseitige Zuneigung finden. Der Verein weist ausdrücklich darauf hin, dass er keine kommerzielle Partnervermittlung sei und sich auch nicht als Konkurrenz zu derartigen Organisationen verstehe. Für die Hilfe beim Suchen und Finden eines „Wahlverwandten“ werden keine Gebühren erhoben. Wahlverwandtschaften sieht zwei Wege vor, wie sich Menschen kennenlernen können: • Im Internet: Über eine einfach zu bedienende Plattform im Internet (www. wahlverwandtschaften.org), können Kontakte hergestellt werden. Durch die Eingabe von Suchkriterien lassen sich Menschen mit ähnlichen Interessen und in der Nähe finden. • Vor Ort: Nach erfolgreichem Start mit Unterstützung der Caritasverbände in den Städten Mönchengladbach, Krefeld und Freiburg i. B. setzt Wahlverwandtschaften e.V. seine Arbeit in Aachen fort. Vor Ort kann „Wahlverwandtschaften“ den Beziehung zu einem Menschen in einer ähnlichen Lebenssituation. Auch nach dem 13. August wird es in Aachen weitere Begegnungsveranstaltungen geben, in denen Kontakte zu Wahlverwandten geknüpft oder intensiviert werden können. Der Caritasverband für die Region Aachen Stadt und Land unterstützt die Veranstaltungen des Vereins dabei als Partner. Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter www.wahlverwandtschaften.org oder von Dr. Michael Vollert, Mitglied des Vorstandes, unter Tel.: 02226-5972, E-Mail: vollert@wahlverwandtschaften.org. Kennenlernprozess begleiten und Hilfe bei Fragen zum Umgang mit wahlverwandtschaftlichen Kontakten anbieten. Wahlverwandte in Aachen treffen Am Samstag, 13. August 2011, ab 15 Uhr haben Interessenten aus der Region Aachen Gelegenheit, einen „Wahlverwandten“ zu finden. Wer den Kontakt zu Eltern, Geschwistern oder Großeltern ergänzen oder ersetzen möchte, ist herzlich zur nächsten Begegnungsveranstaltung im Haus der Caritas, Hermannstraße 14, eingeladen. Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung nicht erforderlich. Der Verein knüpft damit an die erste erfolgreiche Begegnungsveranstaltung in Aachen am 2. Juli sowie zahlreiche weitere Veranstaltungen in Mönchengladbach, Krefeld und Freiburg an. Bei diesen Treffen haben viele Teilnehmer bereits einen Wahlverwandten gefunden. Eine junge Familie lernte bei der ersten Veranstaltung in Aachen beispielsweise eine „Ersatzoma“ kennen. Für Andere war dieser Tag der Beginn einer vertrauten Haben Sie Fragen zur Bestattung, Grabwahl, Grabgestaltung oder Grabpflege? Ich stehe Ihnen gerne zur Beantwortung Ihrer Fragen zur Verfügung. Rufen Sie mich unverbindlich an unter: 0241 / 720 46 Mit freundlichen Grüßen Ihr Dieter Neundorf 36 | Gedächtnistraining Brückenrätsel Sie sehen unten drei Spalten. In der mittleren Spalte stehen Platzhalter für die einzelnen Buchstaben, aus denen sich die Wörter zusammensetzen. In jeder Zeile ist die Lücke mit einem Wort zu füllen. Dieses mittlere Wort soll sowohl mit dem Wort davor als auch mit dem Wort dahinter ein neues sinnvolles Wort ergeben. Die ersten Buchstaben der mittleren Spalte, von oben nach unten gelesen, ergeben einen anderen Namen für den Monat August. Schluss Lese WORT _____ Wortverwandlungen Verschobene Rechtecke Aus dem oberen Wort soll schrittwei- Diese fünf Rechtecke sind so anzuordse das untere Wort entstehen. Man nen, dass die waagerechten Reihen ein darf dafür aber in jeder Zeile nur ei- altes Sprichwort ergeben. nen Buchstaben verändern und zwar 1 2 3 4 5 so, dass bei jedem Schritt immer ein neues sinnvolles Wort entsteht. F a l l s Brücke Tier Schnell _ _ _ _ _ _ Stand Knaben ____ Probe Binde ____ Arzt Schein ___ Brecher Ober ____ Bahn Haus _____ Schule Frisch ____ Messer Fischer ____ Haut B o ___ Sorte optische täuschung Betrachten Sie das Bild. Alle drei Paare sind gleich groß. Wenn Sie das nicht glauben, messen Sie es nach. t e DE AN WE EM NS NG NE RE EI EN NR ME UT NA BT TI CH AU MA AR WI ND HN MU SE NI ST RD LB TR ER CH CH EI Zahlenmix Die Zahlen von 2 bis 9 sind so in die leeren Felder einzutragen, dass die Rechnung stimmt. Jede Zahl darf nur einmal benutzt werden. 38 – – Immun _ _ _ _ _ _ Spieler Eis r RD – + x + x – + + 27 28 76 x 40 x 30 55 Redewendungen Ergänzen Sie folgende Redewendungen: In der ……… und im Krieg ist alles erlaubt. Kleine …………. backen. Lieber arm und gesund als ……….. und …………. Kleine ………….. erhalten die Freundschaft. Du sollst den ………. nicht vor dem …………. loben. Ein blindes ……….. findet auch mal ein …….... Der ……….. fällt nicht weit vom Stamm. …………. ist aller Laster Anfang. Aus den …………., aus dem …….. Marion Holtorff Des einen …….. ist des anderen ………. GripsGymnastik | 37 Vater und Sohn Ein Berufstätiger, der sich häufig mit Gripsgymnastik beschäftigt, geht mit seinem Sohn ins Schwimmbad. „Wie alt ist der Junge?“, fragt die Kassiererin wegen des ermäßigten Eintrittspreises. Der Vater antwortet: „Mein Sohn ist fünfmal so alt wie meine Tochter, und meine Frau ist fünfmal so alt wie mein Sohn, und ich bin doppelt so alt wie meine Frau, und Großmutter, die so alt ist wie wir alle zusammen, hat gerade ihren 81. Geburtstag gefeiert.“ Wie alt ist der Junge? Zahlenspiel Zahlen einsetzen Unten sehen Sie eine Gleichung ohne Zahlen, aber mit den entsprechenden Operationssymbolen (Plus, Minus, Multiplikation und Division): +; - ; x ; :. Setzen Sie in die Zwischenräume folgende Zahlen ein und Sie erhalten als Ergebnis dann 25: 1, 2, 2, 3, 4, 5, 6, 10, 19. Hilfe: Die erste Zahl ist 19. + : x + Flüssigkeit abmessen Wie werden 14 l Wein in zwei gleiche Teile geteilt, wenn man zwei leere Gefäße von 11 l und 6 l Fassungsvermögen dazu benutzen soll? Welche Eigenschaft haben die Zahlen in dem unteren Kasten? Hilfe: Denken Sie an das Einmaleins. : - + x = 25 Kästchenschlangen Teilen Sie das Spielfeld in hintereinander folgende Kästchen (Schlangen) ein. Jede Schlange ist an allen Stellen genau ein Kästchen breit und besitzt keine Verzweigungen. Keine Schlange grenzt an sich selbst, auch nicht diagonal. Jede Schlange enthält zwei nicht einander berührende Zahlenkästchen, die jeweils die Gesamtzahl an Kästchen der jeweiligen Schlange angeben. 39 18 9 33 44 12 31 16 1 43 29 4 49 32 7 26 19 27 42 11 6 36 41 21 4 2 34 47 23 13 8 46 22 6 6 3 14 37 28 17 48 24 38 4 7 Vierer-Quadrat Tragen Sie in das innere 6x6-Quadrat die Zahlen 1, 2 und 3 so ein, dass jede Reihe und jede Zeile jede Zahl nur einmal enthält. Als Hilfe sind in den Außenfeldern Zahlen vorhanden, die die erste Zahl pro Reihe oder Spalte im Innenfeld darstellt. 2 3 1 Sechs Zahlen Welche Zahl passt nicht zu den anderen? 35; 157; 568; 475; 859; 736. Würfel falten Welcher Würfel lässt sich aus dem Netzplan falten? 1 1 2 2 1 1 1 2 1 1 A B C 4 4 7 4 4 GroSSraumfahrstuhl Das Kaufhaus will Feierabend machen. Viele Leute müssen schnell zum Ausgang gelangen. Der Großraumfahrstuhl beginnt leer auf der 5. Etage. Dort steigen 12 Leute ein. Auf der 4. Etage gehen 5 Leute heraus und 8 kommen hinein. Auf der 3. Etage verlassen 2 Leute den Fahrstuhl, aber 6 kommen hinzu. Auf der 2. Etage steigen nur 4 Leute aus, während 8 hinein gehen. Auf der 1. Etage steigt keiner aus aber 3 zu. Wie viele Leute verlassen Parterre den Fahrstuhl? Dieter H. K. Starke 38 | Senioren schreiben „Wollen Sie das wirklich lernen?“, fragt mich der Trainer Franz, der mich in der Golfschule in diese Spielkunst einführen soll, und lacht: „Das macht süchtig!“ Doch bevor ich Blut lecke, stehen Trockenübungen an. Nicht so einfach, Zeigefinger und kleinen Finger am Griff zu verhaken. Interlocking, Driving Range, Green-Golferlatein klingt in meinen Ohren nach, als Franz meine Luftschwünge kommentiert: „Schulter runter, locker bleiben, Becken drehen, Ball anschauen...“ Mir wird schwindlig. An was ich alles denken soll, um die kleine Kugel von mir wegzukatapultieren! Kein Lüftchen geht. Ein Vogel zwitschert. Ich schwitze vor Konzentration. Dreimal haue ich daneben und schaue sehnsüchtig zu den Golfspielern, die mit ihren Bags durch die grünen Hügel ziehen. Beim vierten Versuch treffe ich. Endlich. Der Ball kullert ins Gebüsch und ich bin glücklich. Wilhelm Müller Seniorenrat in der Stadt Aachen Ich sitze gerne hier und beobachte ganz genau, was sich hier tut. Ich gehöre eigentlich nicht zu den hundertprozentigen „Hinguckern“. Das ist nicht mein Ding, ich liebe es „über den Daumen gepeilt“. Aber hier dieses „Hier“ ist eine Straße bei mir in der Nähe, mit Bäumen, Rasen, Blumen, Sträuchern und kleinen Wasserspielen. In dieser Idylle hat ein Kinderarzt seine Praxis. Vor dem Haus steht eine Bank. Es ist eine sehr hübsche Bank. Sie ist angekettet. Das muss sein. Sie würde bestimmt bei Nacht und Nebel „entführt“. Mutwillig kaputt gemacht wurde sie auch schon mal. Nicht nur ich war empört und auch ein bisschen traurig. Wer macht denn so was? Nach ein paar Wochen stand wieder eine neue da. Die Bank ist für wartende Patienten bestimmt. Ich bin Rentnerin. Der nette Kinder- und Jugendarzt ist für mich nicht zuständig, aber seine Bank! wollen schon mal nicht dahin, wo sie hin sollen, zum „Onkel Doktor“. Aber es muss ja sein. Ich beobachte, wie unterschiedlich die Kleinen sind. Babys gehören auch zu den Patienten. Manchmal ergibt sich ein Gespräch mit den besorgten Eltern, die sich kurz zu mir setzen. Die Kinder machen „Winke Winke“, ich Ab und zu sitze ich hier und sehe sie winke zurück. Ab und zu schwebt mir kommen und gehen. Die Muttis mit ih- ein kleines Kusshändchen zu. ren Kleinen, sehr besorgt, voller Freude, wenn alles gut ist. Und dann die süßen Ich sitze gerne hier. Wünsche allen in Ge„Drolligen“! Sie kommen an der Hand der danken „Gute Besserung“ und singe, auch Großen, tapfer, selbstbewusst, ängstlich, in Gedanken, das Lied „Heile heile Gänslachend, weinend, trotzig. „Er“ oder „Sie“ chen“, das hilft, dass alles wieder gut wird! Sommergewitter Bild: Gerd Pfaff/pixelio.de Was für ein Schlag! Der Ball fliegt in weitem Bogen ins gelbe Bällemeer hinten am Zaun. Eine ganz besondere Bank Bild: korkey/pixelio.de Kullerndes Kugelglück Die Luft steht still, ich horche. Heiß ist es, schwül. Ich wage kaum zu atmen, bewege mich nicht. Sommer, wie schön du bist! Das Frühlingsgrün ist nicht mehr, dunkelgrün leuchtest du. Grün in vielen Schattierungen, dein schönstes, vielseitiges Sommergrün! Blau, mit weißen Wolken wölbt sich der Himmel über all dieser Pracht. Winde wehen, plötzlich ist alles in Bewegung. Die Bewegungen werden stärker, drohender, die ersten Blitze zucken, von Ferne Donnergrollen, das näher kommt. Der Regen prasselt auf die trockene Erde. Ein Sommergewitter, ein Gewitter, das die Luft reinigt. Ich atme tief, rings um mich klare, leuchtende Farben, leichter Wind, die letzten Regentropfen. Sommer, wie schön du bist! Beide Texte: Josefine Kühnast Senioren schreiben | 39 Raubtierbesuch im Garten Putzig sieht das Tier aus. Es läuft erstaunlicherweise nicht weg, als wir (74 u. 68 Jahre) uns ihm nähern. Schnell schnappt es sich einen Bissen vom Katzenfutterteller und schaut uns kauend an. Das kommt uns merkwürdig vor. Um die Mittagszeit haben wir den Marder, der laut „Brehms Tierleben“ einer altertümlichen Raubtierfamilie entstammt, noch nicht im Garten gesehen. Abends, in der Dämmerung, ist uns das normalerweise nachtaktive Tier mehrmals Marderarten gibt es mehrere: aufgefallen. Mit gewaltigen Sätzen entfernte es sich, wenn es uns bemerkte. und Fische, Honig und Früchte dienen seiner Ernährung. Seine mächtigen Fangzähne und der kräftige Reißzahn wirken bedrohlich. Unvermittelt springt ein Marder seinem Feind mit Schreck einflößendem Fauchen und Knurren und zornfunkelnden Augen nach Brust und Gesicht, nachdem er sich vorher tot gestellt hat. Marder in Gefangenschaft klettern und springen ohne Unterlass in alle Richtungen. Die Gewandtheit und Behändigkeit ihrer Bewegungen wirken anmutig. Sein lang gestreckter Körper mit dem Wieso verhält sich der Marder in unserem grau-braunen Pelz, zwischen dessen Garten so ruhig? Wir schauen näher hin, Grannenhaaren das weißliche Wollhaar Heinrich fotografiert ihn. Sein lang gedurchschimmert, die helle Kehle, die streckter Körper ist übersät mit Zecken. niedrigen Beine, die dunkler gefärbt sind, Sein linkes Auge zugequollen oder verwie auch der buschige Schwanz, cha- eitert. Das rechte Auge wirkt matt. Der rakterisieren den Steinmarder, der auch arme Kerl! Wir wollen ihn in den nächsten Tagen beobachten. Er kommt wieHausmarder genannt wird. Der Marder, der bis zu 75 cm lang wird, der in der Mittagszeit und kauert fast regkommt in allen Ländern und Gegenden los im Gras. Um ihn herum hüpfen einige vor. Gerne quartiert er sich in Scheunen, Krähen. Da wissen wir: Es geht ihm sehr Ställen, Gartenhäusern, alten Gemäuern, schlecht! Nach einem Anruf in der BranSteinhaufen oder Holzstößen ein. Kein der Tierarztpraxis gelingt es uns, ihn für Wunder, dass unser „Gast“, der vieles da- den Transport in einen Karton zu manövvon in hiesiger Umgebung vorfindet, sich rieren. Die Tierärztin erkennt nach kurzer Begutachtung, dass dem Leidenden nicht heimisch fühlt. Die Nähe der Menschen fürchtet der mehr zu helfen ist und erlöst ihn mit eiMarder nicht. Aber die Menschen fürch- ner Spritze, die ihn sanft einschlafen lässt. ten ihn. Er steht in Verruf, Kabelleitungen Bei uns bedankt sie sich für den Einsatz an PKW durchzunagen, wovon man ihn bei einem Wildtier in Not. Wir sind froh, mit einigen Tricks, z.B. Katzenhaaren im dass Tierärzte solche Fälle unentgeltlich Motorraum, abzuhalten versucht. Einen behandeln. unangenehmen bisamähnlichen Geruch verbreitet das Tier mittels seiner Drüsen, die neben dem After liegen. Als Räuber ist ihm jede Beute recht. Laut Alfred Brehm (1829 - 1884) gerät der Marder regelrecht in einen Blutrausch, wenn er in einen Hühnerstall eingebrochen ist. Seine Mordlust wird zur Raserei. Dann müssen gleich mehrere Geflügeltiere dran glauben. Auch Kaninchenställe überfällt er. Vögel, Ratten, Mäuse, Schlangen, Hamster, Igel, Frösche, im Notfall Schnecken • Der Baummarder wird auch Edelmarder genannt. Er ist größer als der Steinmarder, erreicht eine Länge bis zu 85 cm. Sein Pelz variiert von hell- bis dunkelbraun und ist glänzend. • Der Iltis erreicht eine Länge von 59 cm. • Der Nerz ist iltisähnlich und wird 50 cm lang. Sein kostbarer brauner Pelz war lange Zeit heiß begehrt. • Das Frettchen ist ein etwas veränderter Abkömmling, eine gezähmte weiße Form des Iltis. • Das kleine Wiesel misst bis zu 20 cm und kann in ein Mauseloch einfahren. • Das große Wiesel wird 32-38 cm lang, wird auch Hermelin genannt, hat im Sommer braunes und im Winter weißes Fell. Wiesel sollen laut Brehm auch Menschen angreifen und sich an Beinen von Pferden festbeißen. • Der Dachs fällt unter die nächste Verwandtschaft des Marders. Er ist stämmig, kräftig, hat einen gedrungenen Körperbau. • Der Fischotter ist ein Marder, der im Wasser jagt. • Der Zobel hat ein weiches, dunkles Fell und ist in Sibirien beheimatet. • Der Skunk ist ein Stinktier, das in Nordund Südamerika lebt. Sein Fell ist auffallend schwarz und weiß gezeichnet. Auch sein Pelz wird gern verarbeitet. Christine Kluck Fotos: Heinrich Kluck 40 | Reiseberichte: Rundreise durch Kappadokien Nachdem meine Frau und ich wunderbare Bilder im Fernsehen aus Kappadokien gesehen hatten, suchten wir nach einem günstigen Rundreiseangebot. Bei einem kleinen Touristikunternehmen aus dem Ruhrgebiet wurden wir fündig. So starteten wir Mitte März ab Flughafen Düsseldorf Richtung Antalya. B ekannte hatten uns noch vorher gewarnt, dass die Reisen nur deshalb im Preis von November bis März so günstig wären, weil sie vom türkischen Staat subventioniert würden und die Reisever anstalter als Pflichtprogramm Verkaufsfahrten in eine Lederwarenhandlung, Teppichknüpferei und eine Verkaufsschmuckausstellung ins Ausflugspro- angefahren, wo uns eine ältere Frau Flagramm mit aufnehmen müssten. Aber denbrot bereitete und ihre hübsche daran wollten wir uns nicht stören. Tochter uns zum Tee einlud. W ir flogen also mit der türkischen Fluglinie Sun-Express, die großen Wert darauf legte, dass ihre Maschinen von der Lufthansa gewartet würden, von Düsseldorf nach Antalya. Zumindest war das Essbesteck an Bord von der Lufthansa. I n Antalya angekommen, belegten wir für zwei Tage Zimmer im Hotel OFO, wo sich unsere Reisegesellschaft kennen lernte und die Vorbereitung für die Rundfahrt besprochen wurde. Obligatorisch war natürlich in dieser Zeit auch der Besuch des Schmuckvertriebs, wo wir von perfekt deutsch sprechenden Begleitern nur zum „Anschauen“ rund geführt wurden. Die Teppichknüpferei sollten wir auf der Rundfahrt noch kennen lernen. in einem guten Hotel ging es weiter Richtung Konya, wo wir uns bei einem Zwischenstopp in einer Teppichknüpferei eine ziemliche Verspätung einhandelten, weil ein Ehepaar unserer Reisegruppe über den Preis eines Seidenteppichs mit dem Verkäufer nicht zu Potte kam. I n Konya angekommen, einer fast Millionen-Einwohner-Stadt im Zentrum Anatoliens, besuchten wir als erstes die Mevlana-Moschee, inzwischen Wallfahrtsort und Museum, sehr bekannt durch die Tanzenden Derwische, die von Kemal Atatürk verboten wurden. Heute werden sie als touristische Attraktion dargeboten, was wir uns natürlich nicht entgehen ließen. Bei einem Rundgang durch die Stadt wussten wir, wir sind im Orient angekommen. U nser zweiter Zwischenstopp erfolgte vor der Moschee in Beysehir. Vor der Moschee saßen Frauen, ann war es soweit. Kurz nach dem die ihre selbst gestrickten Wollstrümpfe vorgezogenen Frühstück - um zum Verkauf anboten. Sie wurden von 0.45 Uhr! - stand der gelbe Reisebus von den meisten unserer Reisegesellschaft Skorpion Tours vor dem Hotel, um die ignoriert, die sich dann ohne Schuhe in 21-köpfige Reisegesellschaft aufzuneh- der eiskalten Moschee ihre erste Erkälmen. Als erstes wurde ein Nomadendorf tung holten. Nach einer Übernachtung D N ach einer Hotelübernachtung, wieder in einem guten Hotel, gelangten wir endlich nach ca. 600 km von Antalya aus, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt - es war Mitte März -, in das Christian Graff | 41 Herz Kappadokiens. Hier tat sich uns eine Landschaft auf wie von einem anderen Stern. Zu verdanken hat die Menschheit diese Landschaft zwei einst aktiven Vulkanen, von denen die Umgebung mit Tuff und Basaltlava bedeckt wurde. Wind und Wetter besorgten über Tausende von Jahren eine Erosion, die die jetzt vorhandene Landschaft von Schluchten und Kegeln entstehen ließ. Nach einem Spaziergang durch das Kameltal besuchten wir am nächsten Tag Özkonak, eine unterirdische Siedlung, die ca. 30.000 Menschen, wahrscheinlich Hethitern, Schutz bot. In der byzantinischen Zeit wurden die unterirdischen Siedlungen von Christen bewohnt, die hier Schutz vor den Arabern suchten. Die Siedlungen wurden weiter ausgebaut und versteckte Eingänge angelegt. herrlichen Fresken ein absolutes Fotogra- übernachteten und die in der Nähe gefierverbot. Auch sind den meisten Hei- legenen Ruinen des alten römischen ligendarstellungen durch muslimische Heilbades Hierapolis besichtigten. Religionseiferer die Augen ausgekratzt oder andere Schäden zugefügt worden. Durch ein Bakschisch gelang es mir dennoch, ein Foto zu machen. A m nächsten Tag wurden wir für einen Tag wieder in unserem Ausgangshotel OFO in Antalya untergebracht, um den obligatorischen Besuch einer Lederfabrik nachzuholen. Als Highm nächsten Tag ging es in einer light durften sich einige unserer ReiseTagesfahrt hinab zur Mittelmeer- gruppe dort als Dressman und Manneküste in den Hafenort Mersin. Auch hier quin betätigen. Unser Busfahrer hatte am war die Unterbringung wieder hervorra- Ende unserer Rundreise noch eine Übergend. Nun stand die Weiterfahrt zu den raschung für uns: Er gestand, dass dies seine erste Busfahrt gewesen sei, bisher hätte er als Masseur in einem Hamam gearbeitet. A weltberühmten Sinterterrassen von Pamukkale auf dem Programm, wo wir in einem Hotel mit großem Thermalbad E benfalls ein Höhepunkt der Reise durch Kappadokien sind die Felsenkirchen bei Göreme. Als Weltkulturerbe der UNESCO sehr bekannt, herrscht dort wegen der Lichtempfindlichkeit der J etzt brauchten wir aber doppelte Erholung von der Rundreise, die wir über die restlichen Tage unseres Aufenthaltes im Strandhotel Alaaddin in Incekum, an der türkischen Riviera verbrachten, wo es Ende März schon Sonnenbadewetter gab. Christian Graff 42 | Rätsel Sudoku Minisudoku Das Zahlenrätsel kommt aus Japan. Es wird bei uns immer beliebter. Deshalb stellen wir Ihnen das Rätsel hier vor. Eigentlich ist es ganz einfach. Jede Zahl von 1 bis 9 darf nur einmal in jeder Spalte, jeder Zeile und in jedem 3 x 3 Feld vorkommen. Viel Glück! 1 2 5 4 3 Einfach 8 2 6 9 7 9 7 1 5 5 7 8 3 7 4 9 8 9 5 1 3 8 2 9 4 5 3 4 1 9 5 6 1 6 2 1 4 5 7 8 4 6 5 7 3 2 7 9 6 7 5 3 9 8 4 9 2 2 5 7 1 6 3 5 9 3 5 4 2 7 9 5 1 8 6 8 4 5 9 2 5 8 4 7 7 9 1 3 1 6 5 4 6 5 8 4 8 4 5 9 3 3 6 5 Mittel 4 7 2 4 3 3 1 5 3 4 5 6 7 1 4 3 6 2 8 7 4 9 7 9 2 6 9 2 5 6 7 3 3 8 2 5 6 4 6 8 2 3 4 3 4 5 6 1 2 Schwer 5 3 2 7 5 6 6 7 3 9 7 6 1 8 7 3 1 2 3 9 5 8 1 8 5 8 7 1 9 2 4 4 7 2 9 7 1 6 5 4 2 1 6 3 9 2 6 1 9 8 4 9 3 8 4 5 8 1 4 9 5 2 4 6 1 5 7 5 4 7 8 9 6 8 2 8 6 4 2 1 5 4 9 2 8 1 6 8 9 3 6 4 9 2 3 1 7 4 5 9 3 2 1 2 8 5 1 3 1 7 6 6 7 4 1 2 8 3 7 6 9 Bitte lächeln | 43 Kreih nich, jaul nich, knurr nich... Finanzkrisen allerorten. Scheinbar im Untergrund versickern momentan die Milliarden an Eurohilfen für die in Zahlungsnot geratenen EU-Staaten Griechenland, Irland, Portugal usw. Die Bürgerinnen und Bürger in den betroffenen Staaten sehen das Geld ja wohl kaum. Dann wirft man es vielleicht besser direkt in den Gully - oder!? 2 Ostfriesen unterhalten sich „Pass auf“, sagt der eine, „Ich habe hier Geld in der Hand. Wenn Du errätst, wie viel es ist, dann gehören die zwei Euro Dir!“ „Ach“, sagt der andere, „wozu soll ich mir wegen lumpiger zwei Euro den Kopf zerbrechen!“ Wo brennt es? Der Feuerwehrhauptmann kommt mit den Händen in der Hosentasche in den Bereitschaftsraum. Er trinkt einen Kaffee und sagt dann zu den Kameraden: „Jetzt macht Euch mal langsam fertig für einen Einsatz. Das Finanzamt brennt.“ am Bankschalter Die alte Dame hebt ihr ganzes Geld ab. Nach zehn Minuten kommt sie wieder und zahlt alles wieder ein. „Warum haben Sie denn das Geld überhaupt abgehoben?“, will der Kassierer wissen. „Man wird doch schliesslich mal nachzählen dürfen!“ Ein Vorstellungs gespräch „Wieviel würde ich denn so verdienen?“ „Ungefähr 500 Euro im Monat!“ „Das ist aber wenig.“ „Das wird aber später mehr!“ „Gut, dann komme ich später noch mal wieder.“ Bild: Elke/pixelio.de Diese Idee hatte die Bremer Wilhelm-Kaisen-Bürgerhilfe, die als Dachorganisation von Wohlfahrtsorganisationen Sammlungen organisiert, schon im Jahr 2007. Kaum von einem Gullydeckel zu unterscheiden ist deshalb ihre erste unterirdische Spendenbüchse Deutschlands. - In Bremen hat man schließlich reichlich Er- jedem Münzeinfahrung mit Haushaltskrisen! wurf löst eine Fotozelle die auf eiDie Spendenbüchse befindet sich im nem Chip aufgezeichneten Tierstimmen Marktplatzpflaster vor dem Bürger- aus. schaftsgebäude, dem Bremer Landtag. Sie ist 90 Zentimeter tief und hat einen Hilfe fürs Euro-Loch? Durchmesser von 50 Zentimetern. Ihre Vielleicht wäre das ja auch ein Weg aus Oberfläche aus Bronze hat einen Geld- dem Euro-Loch: eine unterirdische Spenschlitz und wird von einer plattdeutschen denbüchse vor dem Europäischen ZentAufschrift geziert, die auf die Laute der ralbank in Frankfurt am Main einzurichBremer Stadtmusikanten, Hahn, Katze, ten. Damit die Bürgerinnen und Bürger Hund und Esel, anspielt: „Kreih nich, jaul auch zum Spenden angeregt werden nich, knurr nich, segg i aa, doh wat rin in‘t und wenigstens einen symbolischen Bremer Loch“ - „Kräh‘ nicht, jaule nicht, Gegenwert für Ihr Geld erhalten, muss knurre nicht, sage ja, tu‘ was rein ins Bre- allerdings folgende Frage gelöst wermer Loch.“ Das Besondere ist ein akus- den: Welche europäischen tischer Gag für die Spender: Bei jedem Spitzenpolitiker stellen ihre Münzeinwurf ertönt eine andere Stimme Stimmen zur Verfügung? aus dem berühmten Quartett der Bremer Stadtmusikanten. Das geschieht so: Bei Robert Steinborn 44 | Vorbeugung und Hämorrhoiden hat jeder Bild: juliherbstlaub/pixelio.de Nach dem Stuhlgang sollte der After nicht nur trocken abgerieben werden, sondern nass gereinigt werden. HilfBei Hämorrhoiden (Altgriechisch: Blutfluss) handelt es sich um Blutgefäße, die am Ende des Analkanals wie Polster (auch Schwellkörper) mit dem Schließ- reich gegen den Juckreiz sind kalte Wamuskel des Afters den Darm nach außen hin abdichten. Wenn die Hämor- schungen: Durch das kalte Wasser zierhoiden z.B. bei chronischer Verstopfung durch harten Stuhl ständig verletzt hen sich die beschädigten Blutgefäße werden, vergrößern sie sich und werden aus dem After herausgedrückt und zusammen. Etwas Vaseline im Afterbereich schützt bei zu festem Stuhl vor sind dann sicht- und tastbar. Verletzung der Schleimhaut. Typische Beschwerden sind: Blutungen (hellrotes Blut), Jucken, Brennen und Häufig werden für die unterschiedlichsNässen. Ursachen können sein: erblich ten Beschwerden im Bereich des Afters bedingte Bindegewebsschwäche, baldie Hämorrhoiden verantwortlich gelaststoffarme Ernährung, Verstopfung, macht. Es können aber zahlreiche anzu weicher Stuhl und zu viel Abführdere Erkrankungen wie Analekzeme mittel. Wichtig ist, die Behandlung zu oder –fissuren vorliegen und nicht selbeginnen, so lange die Beschwerden ten auch bösartige Geschwülste. noch leicht sind! Deshalb: Bei Beschwerden im AfterbeDie Therapie ist meist unproblematisch. reich ist grundsätzlich zuAufgrund der Selbstheilung genügen heilung der Schleimhautverletzungen erst die Kompetenz des Arzmeist Lokalanästhetika gegen die und zur Blutstillung. Behandlung und tes gefragt! Symptome wie Juckreiz, Brennen und Vorbeugung sind korrekte Analhygiene, Hartmut Kleis Schmerzen und Adstringentien zur Ab- richtige Ernährung und viel Bewegung! Apotheker Duschen trocknet die Haut aus Doch was die Nasen der Mitmenschen verwöhnt, belastet die Haut. Schon der Kontakt mit Wasser trocknet die Haut aus. Parfümierte und stark schäumende Duschgele verstärken die Austrocknung und machen die Haut empfindlich und anfällig für Hauterkrankungen. So können durch die „angewaschenen“ Lücken im Säureschutzmantel allergieauslösende Stoffe, Bakterien oder Pilze schneller eindringen und zu Ekzemen und Infektionen führen. Erste Anzeichen ernst nehmen Die ersten Zeichen eines „Waschschadens“ sind Spannungsgefühl, Schuppung und Rötung der Haut. Juckreiz kann auftreten. Wird jetzt gekratzt, kann es leicht zu Entzündungen und dem sogenannten Waschekzem kommen. Dagegen hilft nur eines: Auf parfümierte, aromatisierte und stark schäumende Dusch- und Badezusätze verzichten und zu speziellen Produkten für empfindliche Foto: djd Früher ging man einmal in der Woche in die Wanne - heute gehört die tägliche Dusche längst zum morgendlichen Pflegeritual. Wer nach Feierabend noch ins Fitnessstudio geht oder eine Joggingrunde dreht, duscht oft ein weiteres Mal. Seifenfrei und mild Seifenfreie Produkte enthalten milde und hautfreundliche waschaktive Substanzen. Aufgrund der hochwertigen, rückfettenden Bestandteile wird die Wiederherstellung der natürlichen Hydrolipidbarriere unterstützt. Eine spezielle Pflegekomponente auf pflanzlicher Basis schützt die Haut nach dem Waschen und Duschen. Sie trocknet nicht aus, sondern wird spürbar glatt und geschmeidig. Da der natürliche pH-Wert der Haut nicht verändert wird, kann sich der biologische „Schutzmantel“ schnell wieder regenerieren. Duschtipps Generell sollten alle - nicht nur Menschen mit trockener oder empfindlicher Haut beachten, dass heißes Wasser die Haut stärker austrocknet als lauwarmes. Wer und trockene Haut greifen. Wasch- und zudem Wasch- und Duschcremes nicht Duschcremes oder -gele für empfind- am ganzen Körper, sondern gezielt nur liche Haut enthalten meist waschakti- dort anwendet, wo es notwendig ist, ve Substanzen, die zwar etwas weniger etwa in den Achselhöhlen und im Intimschäumen, dafür aber deutlich besser bereich, wird sich dennoch sauber und verträglich sind. Da deren Inhaltsstoffe frisch fühlen, ohne die Haut unnötig zu häufig teurer sind, muss man für solche belasten. Hat man abends nach dem Produkte oft etwas mehr ausgeben. Die Sport schon geduscht, reicht am nächsMehrkosten sind aber geringer als man ten Morgen eine kurze Wäsche meist völglaubt, da nach dem Duschen weniger lig aus. Dies schützt die Haut vor zusätzliCreme benötigt wird. cher Austrocknung. Gesundheit | 45 Wechseljahre bei Frau und Mann Die Wechseljahre bzw. das „Klimakterium“ (gr. klimaktér „Stufenleiter, kritischer Zeitpunkt im Leben“) erfahren Frauen ganz unterschiedlich. Schätzungen zufolge hat ein Drittel keinerlei Beschwerden und ein weiteres Drittel sieht sich mit nur leichten Beeinträchtigungen konfrontiert. Jede dritte Frau allerdings hat durch die natürliche Umstellung ihres Hormonhaushalts deutliche Beschwerden. Diese schleichen sich oft so allmählich in den Alltag ein, dass vielen Frauen nicht klar ist, was passiert. Seniorenzentrum Walheim Bild: djd/OeKolp Durchfall, trockene Haut, trockene Schleimhäute von Mund, Augen und Nase, Herzbeschwerden, Gewichtszunahme, Gelenk- und Muskelschmerzen, Haarausfall am Kopf und verstärkter Haarwuchs im Gesicht, verlängerte Menstruation (bis zu vier Wochen). Viele dieser Beschwerden verschwinden nach den Wechseljahren wieder. WIR BIETEN AN: Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege, Urlaubspflege, Langzeitpflege und Betreutes Wohnen Zur Linderung der vegetativen Beschwerden, wie z.B. Hitzewallungen, genügt in vielen Fällen eine Behandlung Zwischen 45 und 60 Jahren stellt sich mit Pflanzenpräparaten wie Traubender weibliche Hormonhaushalt um: Es silberkerze oder Mönchspfeffer, sowie werden weniger Geschlechtshormo- regelmäßige Bewegung und Entspanne produziert. Wichtig ist vor allem der nung z.B. mit Yoga. Rückgang des Östrogens, das in den Eierstöcken gebildet wird und den MensKlimakterium beim Mann truationszyklus regelt. Die Blutungen Beim Mann bleibt die Zeugungsfähigwerden während der Wechseljahre stär- keit zwar grundsätzlich bis ins hohe Alker oder schwächer, die Abstände dazwi- ter erhalten, doch mit zunehmenden schen kleiner oder größer. Wenn die Blu- Alter sinkt die Wahrscheinlichkeit, austungen schließlich ganz aufhören, ist die reichend fruchtbaren Samen zu produzieren und damit Nachkommen zeugen Fruchtbarkeit der Frau beendet. zu können. Der Begriff „Klimakterium viDie häufigsten Beschwerden während rile“ bezeichnet jenen Lebensabschnitt der Wechseljahre sind Hitzewallungen, der Männer, in dem ihr TestosteronspieSchweißausbrüche, Libidomangel, Ge- gel rasch abnimmt. websschwund (Atrophie) der Scheidenhaut mit entsprechender Trockenheit, Im Rahmen dieses natürlichen Alterungswas zu Schmerzen beim Geschlechtsver- prozesses wird nicht nur die durchschnittkehr, zu Scheidenentzündung und zu Blu- liche sexuelle Aktivität rückläufig, sontungen führen kann. Insbesondere die dern es treten häufig auch psychosoziale nächtlichen Wallungen und Schweißaus- Belastungen auf. Als typische Symptome brüche können zu Schlafstörungen füh- gelten neben der Abnahme von Libido ren, die wiederum psychische Verände- und Potenz das Nachlassen der psychirungen zur Folge haben können. schen und physischen Leistungsfähigkeit, Schlafstörungen und Herzklopfen. Weitere Beschwerden sind Erschöpfung, Antriebslosigkeit, Stimmungsschwankun Als Gegen- bzw. Vorbeugungsmaßnahgen bis hin zu Depressionen, Verminde- men sind eine gesunde Ernährung und rung des Selbstwertgefühls, Gedächt- Lebensführung sowie regelmäßige Benisstörungen, Konzentrationsschwäche, wegung und Entspannung zu empfehlen. Harninkontinenz, Harnröhrenentzündung, Blasenentzündung, Verstopfung, Quelle: www.wikipedia.de Seniorenzentrum Roetgen (Haus 1) Seniorenzentrum Roetgen (Haus 2) Seniorenzentrum Kornelimünster Eine Leistung, die nichts kostet. Für unsere Bewohner im Pflegeheim gilt: Ab 5km Entfernung vom letzten Wohnort erstatten wir einem Angehörigen eine Monatskarte der ASEAG. Außerdem können die Angehörigen ein stark ermäßigtes Mittagessen erhalten. Zentrale Vermittlung: Tel.: 02408 - 9650 - 0 Fax: 02408 - 9650 -19 www.itertalklinik-seniorenzentrum.de info@itertalklinik-seniorenzentrum.de 46 | Gesellschaftsspiele Spielen auf Reisen „Spiele für die Reise“, darunter verstand man lange Zeit eine Schatulle mit Spielkarten und einigen Würfeln. Vielleicht gab es auch ein kleines, fummeliges Schachspiel mit Steckfiguren. So blieb es bei verregneten Urlaubstagen meist bei den Klassikern Extra! Nein, das ist nicht „Kniffel“! „Extra!“ ist viel besser! Fünf Würfel werden geworfen. Nun muss jeder (!) Spieler das Ergebnis nutzen. Je zwei Werte werden addiert und auf dem Block angekreuzt. Das Ergebnis des fünften Würfels ist die Extrazahl. Wenn eine Extrazahl geworfen wird, muss sie angekreuzt werden. Ein Spieler scheidet aus, wenn die Reihe der Extrazahlen auf dem Block voll ist. Man will also möglichst wertvolle Würfe bilden und Extrazahlen vermeiden. Am Ende werden die anderen Reihen ausgewertet. Wer viele angefangene Reihen hat, bekommt Miese. Wer viele Kreuze in wenigen Reihen hat, gewinnt. „Extra!“ ist ganz einfach, aber ungeheuer spannend. Die Schachtel ist Verpackung und Würfelturm zugleich, so dass man auch ohne Tisch überall losspielen kann. Gut durchdacht! Extra! von S. Sackson, 1 - 6 Personen ab 8 Jahren, ca. 20 Min., Schmidt Spiele, ca. 12 € „Mäxchen“, „Kniffel“, „Skat“ oder „Doppelkopf“. Heute bemühen sich die Verlage, die originellen Ideen und die Spannung „großer“ Brettspiele in eine reisetaugliche Form zu bringen. Dabei werden die grundlegenden Spielprinzipien so auf ihren wesentlichen Kern konzentriert, dass die Atmosphäre und die Herausforderung des Originals weitestgehend erhalten bleiben. Das Material und die Verpackung können aber so reduziert werden, dass die Schachtel noch ins Gepäck passt. Neu ist auch eine Reihe Hippo Hopp Ein Kartenkreis liegt aus. Die verdeckten Vorderseiten zeigen witzige Zeichnungen von Nilpferden und einen Zahlenwert. Eine Vogelfigur hüpft nun über den Kreis. Eine Karte wird aufgedeckt. Ihre Zahl gibt an, wie weit der Vogel zieht. Landet er auf einer verdeckten Karte, gibt es Pluspunkte. Liegt die Karte aber offen, erhält sie der Spieler als Minus. Diese Karte wird durch eine verdeckte ersetzt, alle offenen Karten wieder umgedreht. Man muss sich also gut merken, welche Zahl wo liegt, damit man nicht ins Minus ziehen muss. Das wird sehr schnell äußerst turbulent, denn ständig wechseln die offenen und verdeckten Karten. Die Mitspieler reagieren mit größter Schadenfreude, wenn jemand einen Fehler macht. Die Regeln sind unglaublich simpel, das Spiel macht dafür umso mehr Spaß! Hippo Hopp von P. Steinert, 2 - 4 Personen ab 8 Jahren, ca. 30 Min., Amigo Spiele, ca. 8 € von Würfelspielen, bei denen die Verpackung zugleich Spielfläche ist. Man klappt die Schachtel auf und die Würfel rollen durch den Deckel in eine Schale. Damit kann man das Spiel sogar auf den Knien balancieren und trotzdem würfeln. Und damit das Ganze noch einen besonderen Reiz bekommt, wird das Geschehen meist in eine ferne oder fiktive Vergangenheit verlegt. Mit den hier vorgestellten Titeln können Sie sich ohne Gewissensbisse von Ihrer schlechten Seite zeigen. Dorothee Heß Siedler – Kartenspiel Das ungeschmälerte Spielgefühl der „Siedler von Catan“ in eine winzige Schachtel mit 110 Spielkarten zu packen, das ist eine tolle Leistung. Wie im Brettspiel geht es um Siegpunkte, die man für den Bau von Siedlungen, Städten usw. erhält. Karten mit den bekannten Rohstoffen wie Lehm oder Wolle werden zufällig gezogen. Sie können aber auch ertauscht werden. Ritter und Straßen bescheren zusätzliche Rohstoffe. Die Konkurrenten können sie einem aber auch wieder wegnehmen. Wer eine Stadt z. B. mit einer Kirche oder einer Burg ausbaut, gewinnt zusätzliche Vorteile. Die Bauwerke, also Siedlungen, Städte oder Stadtausbauten, bringen die nötigen Siegpunkte. „Das schnelle Kartenspiel“ ist so spannend wie das Brettspiel, passt aber in jede Jackentasche und ist unschlagbar preiswert. Siedler – Das schnelle Kartenspiel von K. Teuber, 2 - 4 Pers. ab 8 Jahren, ca. 30 Min., Kosmos, ca. 7 € AuflÖsungen | 47 Seite 42 Sudoku Seite 36 Mini Gedächtnistraining Einfach Mittel Schwer Brückenrätsel Lese Stoff Tier Schnell Imbiss Stand Knaben Chor Probe Binde Haut Arzt Schein Ehe Brecher Ober Lauf Bahn Haus Musik Schule Frisch Obst Messer Fischer Netz Haut Immun Abwehr Spieler Eis Tee Sorte Seite 37 GripSGymnastik Kästchenschlangen 4 4 Gesuchtes Wort: Sichelmonat 6 6 Wortverwandlungen 4 7 F a l l s F a l l e F a l t e B a l t e B o l t e B o r t e Verschobene Rechtecke Wer dem anderen seinen guten Namen raubt, macht ihn arm und wird selbst nicht reicher. Zahlenmix 38 – – 9 27 – x x – 2 3 8 6 28 + + + + 7 4 76 x x 30 Redewendungen • Liebe • Brötchen • reich; krank • Geschenke • Tag; Abend • Huhn; Korn • Apfel • Müßiggang • Augen; Sinn • Leid; Freud 5 55 40 4 7 4 4 Vater und Sohn 81 = V + M + S + T; 81 = V + M + S + S/5; 81 = 2 M + M + M/5 + M/25; 81 = 3 M + M/5 + M/25 2025 = 75 M + 5 M + M 2025 = 81 M 25 = M V = 50; M = 25; S = 5; T = 1 Zahleneinsetzen 19 + 2 : 3 x 2 + 6 Würfel falten Lösung: Würfel C. : 10 - 1 = S = Amphicar 2 = C = Barkasse 3 = H = Einbaum (Senegal) 4 = I = Feuerlöschboot 5 = F = Gondel 6 = F = Hausboot 7 = F = Kajak 8 = A = Kanu 9 = H = Kutter Schwedenrätsel Seite 32-33 Vierer-Quadrat 2 3 1 2 1 3 1 1 2 3 1 1 3 2 2 2 2 3 1 3 1 1 GroSSraum fahrstuhl 26 Leuten steigen im Parterre aus. 10 = R = Mokoro (Namibia/Botsuana) 11 = T = Motorjacht 12 = S = Rettungsboot 13 = M = Ruderboot 14 = U = Schilfboot 1 2 1 1 + 4 x 5 = 25 Zahlenspiel Die Zahlen sind alle nicht durch 5 teilbar. Bilderrätsel Seite 28 Flüssigkeit abmessen 14 l 11 l 6 l 14 0 0 8 0 6 8 6 0 2 6 6 2 11 1 13 0 1 13 1 0 7 1 6 7 7 0 1 3 1 2 2 1 Sechs Zahlen Die 736 passt nicht hinein, sie enthält keine 5. 15 = S = Schlauchboot 16 = E = Segelschiff 17 = U = Sumpfboot 18 = M = Tretboot Auflösung: Schifffahrtsmuseum V V I RRIV I I VILL V WOHNEN FÜR DEN DRITTEN LEBENSABSCHNITT „Wohnen für den dritten Lebensabschnitt“ Im Aachener Süden befindet sich unsere Villa im Umbau zur Betreuten Wohngemeinschaft. Alle Räume werden barrierefrei erreichbar sein. Das Haus verfügt über einen Aufzug. Mit dem innovativen Konzept des Hauses Villa Arriva bieten wir die Großzügigkeit und den Komfort einer Villa mit dem Dienstleistungsangebot einer Seniorenwohngemeinschaft auf Basis der Richtlinien „Neue Wohnformen in NRW.“ Für 5 bis 7 Bewohner stehen im Haupthaus 5 Räume mit entsprechenden Gemeinschaftsräumen zur Vermietung bereit. An das Haupthaus angeschlossen ist ein Appartement für 1-2 Bewohner. Hierbei steht der Wunsch, trotz Pflegebedürftigkeit bis ins hohe Alter weitgehend selbständig nach den individuellen Ansprüchen leben zu können, im Vordergrund. Die Wohnform ermöglicht es Ihnen, eine attraktive Alternative zur Seniorenbetreuung in der bisherigen Form zu wählen. Der Umbau wird bis Ende 2011 abgeschlossen. Kontakt: Angela Rembold Handynummer: 0176 23 193 373 E-Mail: info@villa-arriva.de Internet: www.villa-arriva.de