Zuchtbericht der Bayerischen Herdbuchgesellschaft für Schafzucht
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Zuchtbericht der Bayerischen Herdbuchgesellschaft für Schafzucht
10 DER BAYERISCHE SCHAFHALTER 3/2015 Zuchtbericht der Bayerischen Herdbuchgesellschaft für Schafzucht Dr. Christian Mendel, LfL Grub und Wolfgang Zindath, München Allgemeine Lage Die Bayerische Herdbuchgesellschaft für Schafzucht hatte im letzten Jahr ein durchschnittliches Jahr aufzuweisen. Unsere Hauptrasse, das Merinolandschaf, war auf den Auktionen wieder gefragt, konnte aber nicht an die Verkaufszahlen des Vorjahres anknüfen. Im Sommer 2014 startete der erste offizielle Lauf der Zuchtwertschätzung. Die Zuchtwertschätzung wird in das Zuchtprogramm fest integriert. Das bundesweite Herdbuchprogramm OviCap wurde umfangreich verbessert. Knapp 90 Prozent der bayerischen Zuchtbetriebe melden über OviCap. In der Bayerischen Herdbuchgesellschaft für Schafzucht (BHG) waren zum 1. Januar 2014 insgesamt 40 Rassen in 400 Zuchtbetrieben mit 17513 Zuchttieren erfasst. Es waren bei den Rassen zwei Zugänge bei den Fleischschafrasse (Charollais und Zwartbles). Die Betriebs- und Tierzahlen konnten sich gegenüber dem Vorjahr verbessern. Das Zuchtjahr 2013 war wie die Vorjahre geprägt durch eine relativ stabile Lage auf dem Lammfleischmarkt. Bayerische Zuchtböcke sind weiterhin sehr gefragt; auf den Auktionen wurden sehr gute Umsätze erzielt. Die Umsätze auf den Auktionen lagen bei rund 422500,– €, das ist ein durchschnittliches Ergebnis (2013: 465.000,– €, 2012: 399.000– €€, 2011: 341.000,– €). Das Exportgeschäft lief 2014 wieder sehr verhalten. Das Herdbuchprogramm OviCap wird von den bayerischen Züchtern sehr gut genutzt. Mit Stand vom 1. Juni 2015 haben 357 Zuchtbetriebe einen Internetzugang zu OviCap, das sind knapp 90 % der bayerischen Zuchtbetriebe. Das Anpaarungsprogramm zur Vermeidung von Inzucht bietet vor allen den Züchtern der im Bestand gefährdeten Rassen vielfältige Anwendungen. Der Betreiber hat im vergangenen Jahr die Anwendungen von OviCap deutlich verbessert, wie z.B. die Tierübersicht, die Darstellung des Lämmergeschlechts, das Einsehen von Körveranstaltungen, die Erstellung von Ablammlisten für bestimmte Deckgruppen und die Auswertung der Anpaarungsplanung. Im Juli 2015 startet der zweite offizielle Lauf zur Zuchtwertschätzung. Die Leistungsdaten, die bis zum 19. Juni eingegeben sind, werden hierbei berücksichtigt. Alle Rassen mit einer Mindesttierzahl werden in die Schätzung integriert, das sind in Bayern alle Rassen mit 10 und mehr Zuchtbetrieben, zusätzlich die Rassen Suffolk, Texel, die drei Schnuckenrassen, Bentheimer Landschaf, Skudde und Ostfriesisches Milchschaf. Weitere Rassen wie das Dorper und Shropshire werden voraussichtlich 2016 folgen. Für maximal neun Merkmale werden Zuchtwerte ausgewiesen: – Reproduktion (Anzahl geborener Lämmer) – Drei Exterieurmerkmale: Wollqualität, Bemuskelung und Äußere Erscheinung – Vier Fleischleistungsmerkmale: Tägliche Zunahme, Futterverwertung, Fleischigkeit und Verfettung – Säugeleistung: nur in Bayern bei den alpinen Rassen, Merinolandschaf und Waldschaf. Die Fleischleistung berücksichtigen ab sofort die Leistungen aus der Feld- und der Stationsprüfung. Hier wird in einer Kooperation zwischen vit Verden und einer Mehrländergruppe unter der Leitung von Grub ein Programm entwickelt, das nach Abschluss einer Prüfgruppe die Zuchtwerte für die geprüfte Gruppe 11 DER BAYERISCHE SCHAFHALTER 3/2015 berechnet und mit den vorliegenden Ergebnissen aus der Feldprüfung zusammenspielt. Somit wird der beschickende Züchter auch zukünftig ein zeitnahes Ergebnis erhalten. Das in Bayern eingeführte Kennzeichnungs- und Herdbuchnummernsystem, das den VVVO-Vorgaben entspricht, hat sich gut bewährt. Durch die nachvollziehbare und lesbare Nummer liegt die Fehlerquote niedrig. Die Herstellerfirma Gepe hat in einem Testlauf in zwei Betrieben mit überwiegend kleinohrigen Rassen eine kombinierte Schlaufen- und Streifenmarke als VVVOund Schlachtohrmarke getestet. Die bisherigen Erfahrungen waren sehr überzeugend. Nun warten wir auf die Zulassung durch das zuständige Ministerium. Ein großer Vorteil der eingesetzten Schlachtohrmarke ist eine mögliche betriebsindividuelle durchlaufende Nummerierung, die als Abstammungsnummer verwendet werden kann. Somit spart sich der Zuchtbetrieb eine zusätzliche Kennzeichnung. Die ab 1. Januar 2015 gültige und deutlich verschärfte TSE-Verordnung hat den Export innerhalb der EU nahezu zum Erliegen gebracht. Die Öffentlichkeit ist sehr stark sensibilisiert worden in Richtung BSE und Scrapie wegen der Risiken für die menschliche Gesundheit. Den besten Schutz bietet, wie von der EU vorgeschlagen, ein nationales Bekämpfungsprogramm. Vor allem für die Ziegenzucht ist es zurzeit die einzige Alternative. Wir sollten uns an dem Vorbild Österreich orientieren, dass ohne eine einzige Genotypisierung ein nationales Bekämpfungsprogramm erfolgreich durchgeführt hat und somit als einziges EU-Land Schafe und Ziegen in alle anderen Länder exportieren darf. Aus Deutschland dürfen nur scrapie-resistente Zuchttiere mit dem Genotyp ARR/ARR verbracht werden. Bei Ziegen ist auf absehbare Zeit jeder Handel von Zuchttieren untersagt. Dies widerspricht allen Grundsätzen nach einem freien Handel innerhalb der EU. Die zuständigen Ministerien in Deutschland versuchen den Schaf- und Ziegenzuchtverbänden ein nationales Bekämpfungsprogramm zu verwehren. Anscheinend ist es mit dem Verbraucherschutz doch nicht so ernst gemeint und es wird erst auf entsprechenden Druck der Medien reagiert. Die Überprüfung der väterlichen Abstammung wurde auch dieses Jahr bei jedem 50. neu zu körenden Bock vorgenommen. Hierbei werden die Böcke über die Auktionen hinweg durchgezählt, so dass es jeden für die Auktion gemeldeten Bock treffen kann. Die Abstammungsüberprüfung bei weiblichen Tieren wird jährlich bei zwei Betrieben durchgeführt und nach dem Zufallsprinzip ausgelost. Bei bestrittener Abstammung gehen die Untersuchungskosten zu Lasten des Züchters. Ein Forschungsantrag zum gleichzeitigen Einsatz von Deckböcken in einer Herde wurde an die Bundesanstalt für Landwirtschaft gestellt. Damit wird dem Wunsch von Züchtern mit größeren Herden nachgekommen, die bei der Begrenzung auf einen Bock häufig sehr schlechte Befruchtungsraten in Kauf nehmen müssen. In dem beantragten Projekt soll ein routinemäßiges Verfahren entwickelt werden. Ein wichtiges Instrumentarium der BHG zur Förderung der aktiven Züchter bleibt die Selektionsprämie. Ab letztem Jahr wird die Prämie nur an Züchter ausgezahlt, die sich gewissenhaft an der Zuchtarbeit beteiligen. Keine Selektionsprämie wird ausgezahlt bei bestrittener Abstammung, bei fehlendem 42- bzw. 100-Tagegewicht des Jungbockes, bei fehlender Reinrassigkeit (mindestens ein Großelternteil fehlt), sowie bei den Rassen Merinolandschaf, Schwarzköpfiges Fleischschaf und Suffolk bei Unterschreitung der vorgeschriebenen Wiegequote im Vorjahr von 25 % der Bocklämmer durch eine von der BHG beauftragten Person. Beim Merinolandschaf wird zusätzlich die Stationsprüfung für die Auszahlung der Selektionsprämie verlangt. Der eigene Internetauftritt (www.bhgschafzucht.de) wurde deutlich moderner aufgemacht und wird weiterhin von Nicole Kiemer betreut. Der gemeinsame Internetauftritt (www.alpinetgheep.com) der Schafverbände von Bayern, Österreich und Südtirol wurde ebenfalls neu gestaltet und wird von bayerischer 12 DER BAYERISCHE SCHAFHALTER 3/2015 Seite von René und Uschi Gomringer betreut. Die bayerische Schafzucht präsentierte sich letzten November auf der Eurotier in Hannover mit zwei sehr schönen Zuchtschafen von den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf und bei der Bundesschau Merinos im April in Leipzig schnitt Sebastian Schmutz mit einer sehr guten Zuchtgruppe hervorragend ab. Mitgliederstand Die BHG hatte am 1. Januar 2015 400 Mitgliedsbetriebe und insgesamt 40 Rassen (siehe Tabelle 1). Zur besseren Übersicht sind alle Tabellen im Zuchtbericht nach den fünf Rassegruppen geordnet: Merinoschafe (1 Rasse) – Fleischschafe (10) – Bergschafe bzw. alpine Rassen (12) – Landschafe (15) – Milchschafe (2). Als Wirtschaftsrassen werden die Merino-, Milch- sowie Fleischschafe zusammengefasst. Innerhalb der Rassengruppen sind die Rassen nach ihrer Bedeutung und verwandtschaftlichen Beziehung sortiert. Bei den Mitgliedsbetrieben gab es eine deutliche Zunahme. Den 26 Eintritten Alle Aussteller beim Brillenschafjubiläum standen nur 13 Austritte entgegen. Einen Zuwachs um zwei Zuchtbetriebe haben die Rassen Geschecktes Bergschaf, Brillenschaf und Alpines Steinschaf zu verzeichnen, dagegen verlor das Shropshire zwei Zuchtbetriebe. Insgesamt 10 Rassen können als fest etabliert angesehen werden mit 15 und mehr Zuchtbetrieben, 10 Rassen liegen im Mittelfeld mit 4 bis 9 Zuchtbetrieben und die restlichen 20, also genau die Hälfte der Rassen werden von lediglich ein bis drei Zuchtbetrieben gezüchtet. Gegenüber dem Vorjahr sind zwei Rassen dazugekommen. Zuchttierbestand Mit 17.513 eingetragenen Zuchttieren ist der Zuchttierbestand ebenfalls gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr wurden zusätzlich 166 Tiere (+1,0 %) züchterisch betreut (siehe Tabelle 2). Der Merinolandschafbestand ist alleine um 55 Zuchttiere gestiegen, er liegt nun bei 6040 Zuchttieren (+0,9 %) und hält über ein Drittel aller bayerischer Zuchttiere. Die wichtigsten Fleischschafrassen entwickelten sich unterschiedlich: Schwarzköpfiges Fleischschaf mit 658 Zuchttieren (- 4,6 %), Suffolk 218 (+ 13,5 %), Texel 218 (- 22,1 %) und Dorper 395 (+ 9,4 %). Die acht gefährdeten Rassen, die vom bayerischen Staat eine Prämie zur Erhaltung ihrer Rasse bekommen, zeigen überwiegend eine positive Entwicklung. Sie stellen insgesamt 259 Zuchtbetriebe (64,8 % aller Betriebe) und 8.831 Zuchttiere (50,4 % aller Zuchttiere). Zuwächse verzeichnen die Rassen: Weißes Bergschaf auf 1547 Zuchttiere (+ 7,0 %), Braunes Bergschaf 1059 (+ 1,3 %), Brillenschaf 596 (+ 6,6 %), Alpines Steinschaf 709 (+ 5,7 %), Krainer Steinschaf 582 (+ 7,2 %), Coburger Fuchsschaf auf 1846 Zuchttiere (+ 3,5 %) und Waldschaf 1132 (+ 5,5 %). Dagegen sank als einzige staatlich geförderte Rasse der Bestand an Rhönschafen auf 1360 (- 14,2 %). Einen leichten Rückgang gab es außerdem bei der Grauen Gehörnte Heidschnucke auf nun 272 Zuchttiere (- 3,5 %) und beim Milchschaf auf 85 Zuchttiere (- 4,5 %). Die Anzahl der über die Auktionen verkauften Jungböcke pro 100 eingetragene 13 DER BAYERISCHE SCHAFHALTER 3/2015 Mutterschafe belegt die intensive züchterische Arbeit bei den Wirtschaftsrassen (Tab. 2), allen voran Suffolk mit 12,9 verkauften Jungböcken pro 100 Mutterschafe, gefolgt von den Rassen Milchschaf mit 9,0, Texel mit 6,8, Merinolandschaf mit 5,2, Blauköpfiges Fleischschaf mit 4,8 und Schwarzköpfiges Fleischschaf mit 4,3 anteilig verkauften Jungböcken. Bei den Berg- und Landschafrassen liegt die anteilige Anzahl verkaufter Böcke deutlich niedriger. Hier sticht die im Aufbau befindliche Rasse Geschecktes Bergschaf mit 12,0 verkauften Jungböcken heraus. Insgesamt wurden 2014 mit 3,0 Jungböcken pro 100 Mutterschafe genauso viel verkauft wie im Vorjahr. Leistungsfeststellungen Die wichtigsten Leistungen aus den Feldprüfungen sind in den Tabellen 3 bis 5 zusammengefasst. Zuverlässige Daten stellen die Grundlage der Zuchtarbeit dar. Beim 42- und 100-Tagegewicht der Lämmer und der Kennzeichnung der Zuchttiere ist der Verband auf die zuverlässige Mitarbeit der Züchter angewiesen. In Tabelle 3 sind die wichtigsten Fruchtbarkeitsergebnisse für das Jahr 2013/2014 in einer Tabelle zusammengefasst: die Anzahl der gelammten Mutterschafe, die zweimalige Lammung als Maß für die Asaisonalität bzw. die Zwischenlammzeit, die geborenen Lämmer je Mutterschaf und Jahr (Ablammergebnis) und die aufgezogenen Lämmer je Mutterschaf und Jahr (Aufzuchtergebnis). Alle Rassen mit mehr als 5 abgelammten Mutterschafen sind aufgeführt. Durchschnittlich über alle Rassen liegen die Ablammergebnisse (je Lammung geborene Lämmer) unter den Ergebnissen der Vorjahre. 16 Rassen entwickelten sich im Vergleich zum Vorjahr positiv und 12 negativ. Eine sehr hohe Fruchtbarkeit mit zwei und mehr geborenen Lämmern pro Mutterschaf und Jahr hatten die Rassen Ostfriesisches Milchschaf mit 2,39, Schwarzes Bergschaf 2,34 und Blauköpfiges Fleischschaf 2,00. Gute Fruchtbarkeiten mit Ergebnissen von 1,8 bis 2,0 geborenen Lämmern weisen die Rassen Merinolandschaf, Schwarzköpfiges Fleischschaf, Weißes und Braunes Bergschaf, Tiroler Steinschaf, Walliser Schwarznasenschaf und Juraschaf auf. Eine ausgesprochene Asaisonalität mit mehr als 20 Prozent Mutterschafe, die pro Jahr zweimal lammen, haben nur noch die Rassen Dorper, Weißes, Braunes und Schwarzes Bergschaf, Walliser Schwarznasenschaf und Schwarzes Villnöserschaf. Überwiegend saisonal lammende Rassen sind Texel, Charollais, Shropshire, Krainer Steinschaf, alle Schnuckenrassen, Jakobschaf, Soayschaf, Kamerunschaf und die Milchschafrassen. Die Ergebnisse der Eigenleistungsprüfung im Feld, das 42- und 100-Tagegewicht, sind in Tabelle 4 dargestellt. Alle Rassen mit mehr als 25 Einzelgewichten sind in der Tabelle aufgeführt. Beim 100Tagegewicht ragen die Ergebnisse von Suffolk mit 422 g tägliche Zunahme und Schwarzköpfiges Fleischschaf (420 g) heraus. Es folgen Texel (353 g) und Merinolandschaf (348 g). Merinolandschafe von den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf auf der Eurotier mit Uwe Mohr und Andreas Smietana Das neue Merkmal 42-Tagegewicht von allen Lämmern zur indirekten Erfassung der Säugeleistung einer Mutter wird sehr gut angenommen. Beim Merinolandschaf wurden alleine 318 männliche und 251 weibliche Lämmer von fünf Zuchtbetrieben freiwillig gewogen. Bei allen Bergschafrassen und dem Waldschaf wurde es 14 DER BAYERISCHE SCHAFHALTER 3/2015 Der Export lief sehr schleppend. Insgesamt konnten von den Rassen Merinolandschaf, Suffolk, Texel, Ile de France und Zwartbles 41 Zuchttiere (Vorjahr 84) in die Länder Schweiz, Österreich, Frankreich, Ungarn und Serbien exportiert werden. Der größte Abnehmer war die Schweiz mit 18 Zuchttieren. als empfohlenes Merkmal ausgewiesen, die Dorperzüchter haben es teilweise freiwillig erfasst. Schwarzköpfiges geprüft. Fleischschaf fertig Verkauf und Erfolge Über die Marke von 300 g tägliche Zunahme beim 42-Tagegewicht kommen die Rassen Juraschaf (396 g), Merinolandschaf (347 g) und Geschecktes Bergschaf (311 g). Mehr als 250 g weisen die Rassen Weißes, Braunes und Schwarzes Bergschaf (285, und je 291 g), Tiroler Steinschaf (292 g), Rhönschaf (263 g) und Coburger Fuchsschaf (269 g) auf. Beim Milchschaf kommt als wichtigstes Merkmal die Milchleistung hinzu. Die Zahl der Vollabschlüsse (siehe Tabelle 5) stieg auf 90 (Vorjahr 69). Auch die Milchleistung verbesserte sich auf 403 kg. Die Milchinhaltsstoffe Fett mit 6,60 % und Eiweiß mit 5,26 % lagen in einem hohen Bereich. Bewährt hat sich die 1999 eingeführte Euterbeurteilung. Alle Muttertiere, von denen Jungböcke nachgezogen werden, müssen eine überdurchschnittliche Euter- und Zitzennote vorweisen. Eine wesentliche Stütze der Zuchtarbeit ist die Nachkommenschaftsprüfung an der Landesanstalt für Landwirtschaft in Grub (siehe Bayerischer Schafhalter 1/2014). Im Prüfungsjahrgang 2014/2015 wird eine Anzahl von 20 Nachkommengruppen (Vorjahr 28) mit jeweils rund 8 Söhnen von den drei Wirtschaftsrassen Merinolandschaf und Die BHG wird weiterhin flächendeckend in Bayern attraktive Märkte organisieren, damit der Käufer aus einem möglichst großen und vergleichbaren Angebot auswählen kann. Daher werden Stallkörungen nur im Einzelfall zugelassen. Als Service wurden wieder alle Käufer in einem eigenen Werbeschreiben über die Markttermine informiert, bei allen Auktionen erfolgte eine Prämierung und Vorstellung der besten Böcke einer Altersklasse und für besonders teure Böcke erhalten die Käufer eine Uhr oder ein Klauenmesser sowie eine Stalltafel der BHG. Gegenüber dem sehr guten Vorjahr konnten 472 Böcke und damit 20 Böcke weniger als im Vorjahr versteigert werden. Im Jahr 2014 lag auch der durchschnittliche Preis mit 888,– Euro niedriger als im Vorjahr mit 937,– Euro. Das Merinolandschaf stellte die wichtigste Rasse auf den Auktionen mit 65 % (Vorjahr 67 %) der verkauften Böcke und 79 % (81 %) des Umsatzes. Deutlich verbesserte Verkaufszahlen ergaben sich beim Suffolk, Texel, Geschecktes Bergschaf, Brillenschaf, Alpines Steinschaf, Rhönschaf und Coburger Fuchsschaf. Stark unbefriedigend ist die Situation bei der gefährdeten Rasse Krainer Steinschaf. Ehrung von Hermann Behringer: von links Dr. Christian Mendel, Alfons Gimber, Hermann Behringer, Klemens Roß, Dr. Günter Fischer und Dr. Stefan Völl Hervorzuheben sind die herausragenden bayerischen Ergebnisse im Jahr 2014 auf der Merinolandschafelite in Ansbach und der Elite Schwarzköpfiges Fleischschaf und Suffolk in Karow. Siegerböcke stellten die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf, die Schäferei Füller und die Schafzucht Schleich beim Merinolandschaf sowie Hans Trinkl beim Suffolk und Wilhelm Huber beim Schwarzköpfigen Fleischschaf. Die Bocknachzuchtsammlungen gewannen zusätzlich die Schafzucht Schleich und Wilhelm Huber. Auf der diesjährigen Merinolandschafelite wurde Hermann Behringer für seine überragenden Verdienste als Vorsitzender des Rasseausschusses mit der VDLPlakette geehrt. Seit nunmehr 50 Jahren züchtet er außerdem erfolgreich die Rasse Merinolandschaf. Organe, Personal Im Herbst 2014 wurde der Ausschuss und Vorstand komplett neu gewählt. Der langjährige Vorsitzende Christian Schleich wurde für seine herausragende Verdienste zum Wohle der bayerischen Schafzucht zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der neue Vorstand setzt sich zusammen aus dem 1. Vorsitzenden, Josef Grasegger, Züchter von Braunem und Geschecktem Bergschaf aus Partenkirchen, den beiden 2. Vorsitzenden, Johann Trinkl, Suffolkzüchter aus Hackermoos und Richard Kiemer Merinolandschafzüchter aus Unterumbach sowie dem Zuchtleiter, Ernennung von Christian Schleich zum Ehrenvorsitzenden mit Schafzuchtreferentin Dr. Regina Eberhardt. Fotos: Mendel 15 DER BAYERISCHE SCHAFHALTER 3/2015 456 Böcke versteigert (+ 77) und insgesamt ein Umsatz von knapp 493.000 Euro (+ 114.000) erzielt. Die ersten züchterischen Höhepunkte dieses Jahres waren die beiden Eliten in Bad Waldsee und Verden (siehe gesonderte Berichte). Am 22. und 23. Januar 2016 findet eine Stammbockschau von allen Rassen im Rahmen der Grünen Woche in Berlin statt. Der neue Vorstand und Ausschuss: von links Grassegger, Kiemer, Trinkl, Fischer, Rebitzer, Brandner, Bartl, Schmutz, Schlamp, Schleich, Graf, Kinzelmann. Hibler, Roß, Sellerer, Vorsitzende Landesverband Reuter und Dr. Mendel Dr. Christian Mendel von der Landesanstalt für Landwirtschaft in Grub. Im Ausschuss sind die Merinolandschafzüchter Klemens Roß, Michael Schlamp, Barbara Schleich und Sebastian Schmutz, die Fleischschafrassen werden vertreten durch den Schwarzkopfzüchter Dieter Brandner. Als Landschafvertreter sind die beiden Coburger Fuchsschafzüchter Stephan Graf und Christof Sellerer sowie der Waldschafzüchter Josef Rebitzer, als Bergschafvertreter Hans Hibler und Josef Kinzelmann (beide Weiße Bergschafe) und Martin Bartl (Braunes und Schwarzes Bergschaf) im Ausschuss. Der Repräsentant für die Milchschafe ist Günter Fischer. Die Geschäftsstelle der BHG in München war im Jahr 2014 mit dem versierten und sehr fleißigen Verbandsverwalter und Herdbuchführer Wolfgang Zindath und der sehr vorbildlichen, teilzeitbeschäftigten Hildegard Mair besetzt. Bei den Marktabrechnungen auf Auktionen wirkte in bewährter Weise wieder Uschi Gomringer mit. Ausblick Die erste Hälfte des Jahres 2015 ist vorüber und der Umsatz auf den Auktionen im ersten Halbjahr konnte die Vorjahreszahlen deutlich überbieten. Im Vergleich zum Vorjahr wurden im ersten Halbjahr Abschließend bedanken wir uns bei allen Züchterinnen und Züchtern für die gute Zusammenarbeit und die große Akzeptanz gegenüber den vielen Neuerungen, bitten sie aber vor allem die Meldungen möglichst termingerecht einzureichen. Unser Dank gilt ebenso dem Bayerischen Landtag für die Bereitstellung der Fördermittel für die Schafzucht und dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten für die vielfältig gewährte Unterstützung. Wir danken den engagierten Schaffachberatern, der Landesanstalt für Landwirtschaft, der Veterinärverwaltung, dem Tiergesundheitsdienst, dem Erzeugerring und dem Landesverband Bayerischer Schafhalter für die vertrauensvolle Mithilfe. Besonders bedanken wir uns beim engagierten Personal unserer Geschäftsstelle, die auch im letzten Jahr problemlos mit einer Voll- und einer Teilzeitarbeitskraft den gesamten Geschäftsbetrieb vom größten deutschen Schafzuchtverband bewältigten. E-Mail: info@koehler-holz.de Internet: www.Koehler-holz.de Telefon (05675) 721740 ! #$ % & '( ' ) !"#$ $$ &$ * # $ # $ + # , - . +/ # 0 # # 1 # !