Zuchtbericht der Bayerischen Herdbuchgesellschaft für Schafzucht

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Zuchtbericht der Bayerischen Herdbuchgesellschaft für Schafzucht
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DER BAYERISCHE SCHAFHALTER 3/2015
Zuchtbericht der Bayerischen
Herdbuchgesellschaft für Schafzucht
Dr. Christian Mendel, LfL Grub und Wolfgang Zindath, München
Allgemeine Lage
Die Bayerische Herdbuchgesellschaft für
Schafzucht hatte im letzten Jahr ein
durchschnittliches Jahr aufzuweisen.
Unsere Hauptrasse, das Merinolandschaf,
war auf den Auktionen wieder gefragt,
konnte aber nicht an die Verkaufszahlen
des Vorjahres anknüfen. Im Sommer
2014 startete der erste offizielle Lauf der
Zuchtwertschätzung. Die Zuchtwertschätzung wird in das Zuchtprogramm
fest integriert. Das bundesweite Herdbuchprogramm OviCap wurde umfangreich verbessert. Knapp 90 Prozent der
bayerischen Zuchtbetriebe melden über
OviCap.
In der Bayerischen Herdbuchgesellschaft
für Schafzucht (BHG) waren zum 1.
Januar 2014 insgesamt 40 Rassen in 400
Zuchtbetrieben mit 17513 Zuchttieren
erfasst. Es waren bei den Rassen zwei
Zugänge bei den Fleischschafrasse (Charollais und Zwartbles). Die Betriebs- und
Tierzahlen konnten sich gegenüber dem
Vorjahr verbessern. Das Zuchtjahr 2013
war wie die Vorjahre geprägt durch eine
relativ stabile Lage auf dem Lammfleischmarkt. Bayerische Zuchtböcke
sind weiterhin sehr gefragt; auf den Auktionen wurden sehr gute Umsätze erzielt.
Die Umsätze auf den Auktionen lagen bei
rund 422500,– €, das ist ein durchschnittliches Ergebnis (2013: 465.000,– €, 2012:
399.000– €€, 2011: 341.000,– €). Das
Exportgeschäft lief 2014 wieder sehr verhalten.
Das Herdbuchprogramm OviCap wird
von den bayerischen Züchtern sehr gut
genutzt. Mit Stand vom 1. Juni 2015
haben 357 Zuchtbetriebe einen Internetzugang zu OviCap, das sind knapp 90 %
der bayerischen Zuchtbetriebe. Das
Anpaarungsprogramm zur Vermeidung
von Inzucht bietet vor allen den Züchtern
der im Bestand gefährdeten Rassen vielfältige Anwendungen. Der Betreiber hat
im vergangenen Jahr die Anwendungen
von OviCap deutlich verbessert, wie z.B.
die Tierübersicht, die Darstellung des
Lämmergeschlechts, das Einsehen von
Körveranstaltungen, die Erstellung von
Ablammlisten für bestimmte Deckgruppen und die Auswertung der Anpaarungsplanung.
Im Juli 2015 startet der zweite offizielle
Lauf zur Zuchtwertschätzung. Die Leistungsdaten, die bis zum 19. Juni eingegeben sind, werden hierbei berücksichtigt.
Alle Rassen mit einer Mindesttierzahl
werden in die Schätzung integriert, das
sind in Bayern alle Rassen mit 10 und
mehr Zuchtbetrieben, zusätzlich die Rassen Suffolk, Texel, die drei Schnuckenrassen, Bentheimer Landschaf, Skudde
und Ostfriesisches Milchschaf. Weitere
Rassen wie das Dorper und Shropshire
werden voraussichtlich 2016 folgen.
Für maximal neun Merkmale werden
Zuchtwerte ausgewiesen:
– Reproduktion (Anzahl geborener Lämmer)
– Drei Exterieurmerkmale: Wollqualität,
Bemuskelung und Äußere Erscheinung
– Vier Fleischleistungsmerkmale: Tägliche Zunahme, Futterverwertung, Fleischigkeit und Verfettung
– Säugeleistung: nur in Bayern bei den
alpinen Rassen, Merinolandschaf und
Waldschaf.
Die Fleischleistung berücksichtigen ab
sofort die Leistungen aus der Feld- und
der Stationsprüfung. Hier wird in einer
Kooperation zwischen vit Verden und
einer Mehrländergruppe unter der Leitung von Grub ein Programm entwickelt,
das nach Abschluss einer Prüfgruppe die
Zuchtwerte für die geprüfte Gruppe
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berechnet und mit den vorliegenden
Ergebnissen aus der Feldprüfung zusammenspielt. Somit wird der beschickende
Züchter auch zukünftig ein zeitnahes
Ergebnis erhalten.
Das in Bayern eingeführte Kennzeichnungs- und Herdbuchnummernsystem,
das den VVVO-Vorgaben entspricht, hat
sich gut bewährt. Durch die nachvollziehbare und lesbare Nummer liegt die Fehlerquote niedrig. Die Herstellerfirma
Gepe hat in einem Testlauf in zwei
Betrieben mit überwiegend kleinohrigen
Rassen eine kombinierte Schlaufen- und
Streifenmarke
als
VVVOund
Schlachtohrmarke getestet. Die bisherigen Erfahrungen waren sehr überzeugend. Nun warten wir auf die Zulassung
durch das zuständige Ministerium. Ein
großer
Vorteil
der
eingesetzten
Schlachtohrmarke ist eine mögliche
betriebsindividuelle durchlaufende Nummerierung, die als Abstammungsnummer
verwendet werden kann. Somit spart sich
der Zuchtbetrieb eine zusätzliche Kennzeichnung.
Die ab 1. Januar 2015 gültige und deutlich verschärfte TSE-Verordnung hat den
Export innerhalb der EU nahezu zum
Erliegen gebracht. Die Öffentlichkeit ist
sehr stark sensibilisiert worden in Richtung BSE und Scrapie wegen der Risiken
für die menschliche Gesundheit. Den
besten Schutz bietet, wie von der EU vorgeschlagen, ein nationales Bekämpfungsprogramm. Vor allem für die Ziegenzucht
ist es zurzeit die einzige Alternative.
Wir sollten uns an dem Vorbild Österreich orientieren, dass ohne eine einzige
Genotypisierung ein nationales Bekämpfungsprogramm erfolgreich durchgeführt
hat und somit als einziges EU-Land
Schafe und Ziegen in alle anderen Länder
exportieren darf. Aus Deutschland dürfen
nur scrapie-resistente Zuchttiere mit dem
Genotyp ARR/ARR verbracht werden.
Bei Ziegen ist auf absehbare Zeit jeder
Handel von Zuchttieren untersagt. Dies
widerspricht allen Grundsätzen nach
einem freien Handel innerhalb der EU.
Die zuständigen Ministerien in Deutschland versuchen den Schaf- und Ziegenzuchtverbänden ein nationales Bekämpfungsprogramm zu verwehren. Anscheinend ist es mit dem Verbraucherschutz
doch nicht so ernst gemeint und es wird
erst auf entsprechenden Druck der Medien reagiert.
Die Überprüfung der väterlichen Abstammung wurde auch dieses Jahr bei jedem
50. neu zu körenden Bock vorgenommen.
Hierbei werden die Böcke über die Auktionen hinweg durchgezählt, so dass es
jeden für die Auktion gemeldeten Bock
treffen kann. Die Abstammungsüberprüfung bei weiblichen Tieren wird jährlich
bei zwei Betrieben durchgeführt und
nach dem Zufallsprinzip ausgelost. Bei
bestrittener Abstammung gehen die
Untersuchungskosten zu Lasten des
Züchters.
Ein Forschungsantrag zum gleichzeitigen
Einsatz von Deckböcken in einer Herde
wurde an die Bundesanstalt für Landwirtschaft gestellt. Damit wird dem Wunsch
von Züchtern mit größeren Herden nachgekommen, die bei der Begrenzung auf
einen Bock häufig sehr schlechte
Befruchtungsraten in Kauf nehmen müssen. In dem beantragten Projekt soll ein
routinemäßiges Verfahren entwickelt
werden.
Ein wichtiges Instrumentarium der BHG
zur Förderung der aktiven Züchter bleibt
die Selektionsprämie. Ab letztem Jahr
wird die Prämie nur an Züchter ausgezahlt, die sich gewissenhaft an der Zuchtarbeit beteiligen. Keine Selektionsprämie
wird ausgezahlt bei bestrittener Abstammung, bei fehlendem 42- bzw. 100-Tagegewicht des Jungbockes, bei fehlender
Reinrassigkeit (mindestens ein Großelternteil fehlt), sowie bei den Rassen
Merinolandschaf,
Schwarzköpfiges
Fleischschaf und Suffolk bei Unterschreitung der vorgeschriebenen Wiegequote
im Vorjahr von 25 % der Bocklämmer
durch eine von der BHG beauftragten
Person. Beim Merinolandschaf wird
zusätzlich die Stationsprüfung für die
Auszahlung der Selektionsprämie verlangt.
Der eigene Internetauftritt (www.bhgschafzucht.de) wurde deutlich moderner
aufgemacht und wird weiterhin von
Nicole Kiemer betreut. Der gemeinsame
Internetauftritt (www.alpinetgheep.com)
der Schafverbände von Bayern, Österreich und Südtirol wurde ebenfalls
neu gestaltet und wird von bayerischer
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Seite von René und Uschi Gomringer
betreut.
Die bayerische Schafzucht präsentierte
sich letzten November auf der Eurotier in
Hannover mit zwei sehr schönen Zuchtschafen von den Landwirtschaftlichen
Lehranstalten Triesdorf und bei der Bundesschau Merinos im April in Leipzig
schnitt Sebastian Schmutz mit einer sehr
guten Zuchtgruppe hervorragend ab.
Mitgliederstand
Die BHG hatte am 1. Januar 2015 400
Mitgliedsbetriebe und insgesamt 40 Rassen (siehe Tabelle 1). Zur besseren Übersicht sind alle Tabellen im Zuchtbericht
nach den fünf Rassegruppen geordnet:
Merinoschafe (1 Rasse) – Fleischschafe
(10) – Bergschafe bzw. alpine Rassen
(12) – Landschafe (15) – Milchschafe (2).
Als Wirtschaftsrassen werden die Merino-, Milch- sowie Fleischschafe zusammengefasst. Innerhalb der Rassengruppen sind die Rassen nach ihrer Bedeutung
und verwandtschaftlichen Beziehung
sortiert.
Bei den Mitgliedsbetrieben gab es eine
deutliche Zunahme. Den 26 Eintritten
Alle Aussteller beim Brillenschafjubiläum
standen nur 13 Austritte entgegen. Einen
Zuwachs um zwei Zuchtbetriebe haben
die Rassen Geschecktes Bergschaf, Brillenschaf und Alpines Steinschaf zu verzeichnen, dagegen verlor das Shropshire
zwei Zuchtbetriebe. Insgesamt 10 Rassen
können als fest etabliert angesehen werden mit 15 und mehr Zuchtbetrieben, 10
Rassen liegen im Mittelfeld mit 4 bis 9
Zuchtbetrieben und die restlichen 20, also
genau die Hälfte der Rassen werden von
lediglich ein bis drei Zuchtbetrieben
gezüchtet. Gegenüber dem Vorjahr sind
zwei Rassen dazugekommen.
Zuchttierbestand
Mit 17.513 eingetragenen Zuchttieren ist
der Zuchttierbestand ebenfalls gestiegen.
Gegenüber dem Vorjahr wurden zusätzlich 166 Tiere (+1,0 %) züchterisch betreut (siehe Tabelle 2). Der Merinolandschafbestand ist alleine um 55 Zuchttiere
gestiegen, er liegt nun bei 6040 Zuchttieren (+0,9 %) und hält über ein Drittel aller
bayerischer Zuchttiere. Die wichtigsten
Fleischschafrassen entwickelten sich unterschiedlich: Schwarzköpfiges Fleischschaf mit 658 Zuchttieren (- 4,6 %), Suffolk 218 (+ 13,5 %), Texel 218 (- 22,1 %)
und Dorper 395 (+ 9,4 %).
Die acht gefährdeten Rassen, die vom
bayerischen Staat eine Prämie zur Erhaltung ihrer Rasse bekommen, zeigen überwiegend eine positive Entwicklung. Sie
stellen insgesamt 259 Zuchtbetriebe
(64,8 % aller Betriebe) und 8.831 Zuchttiere (50,4 % aller Zuchttiere). Zuwächse
verzeichnen die Rassen: Weißes Bergschaf auf 1547 Zuchttiere (+ 7,0 %),
Braunes Bergschaf 1059 (+ 1,3 %), Brillenschaf 596 (+ 6,6 %), Alpines Steinschaf 709 (+ 5,7 %), Krainer Steinschaf
582 (+ 7,2 %), Coburger Fuchsschaf auf
1846 Zuchttiere (+ 3,5 %) und Waldschaf
1132 (+ 5,5 %). Dagegen sank als einzige
staatlich geförderte Rasse der Bestand an
Rhönschafen auf 1360 (- 14,2 %). Einen
leichten Rückgang gab es außerdem bei
der Grauen Gehörnte Heidschnucke auf
nun 272 Zuchttiere (- 3,5 %) und beim
Milchschaf auf 85 Zuchttiere (- 4,5 %).
Die Anzahl der über die Auktionen verkauften Jungböcke pro 100 eingetragene
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Mutterschafe belegt die intensive züchterische Arbeit bei den Wirtschaftsrassen
(Tab. 2), allen voran Suffolk mit 12,9 verkauften Jungböcken pro 100 Mutterschafe, gefolgt von den Rassen Milchschaf
mit 9,0, Texel mit 6,8, Merinolandschaf
mit 5,2, Blauköpfiges Fleischschaf mit
4,8 und Schwarzköpfiges Fleischschaf
mit 4,3 anteilig verkauften Jungböcken.
Bei den Berg- und Landschafrassen liegt
die anteilige Anzahl verkaufter Böcke
deutlich niedriger. Hier sticht die im Aufbau befindliche Rasse Geschecktes Bergschaf mit 12,0 verkauften Jungböcken
heraus. Insgesamt wurden 2014 mit 3,0
Jungböcken pro 100 Mutterschafe genauso viel verkauft wie im Vorjahr.
Leistungsfeststellungen
Die wichtigsten Leistungen aus den Feldprüfungen sind in den Tabellen 3 bis 5
zusammengefasst. Zuverlässige Daten
stellen die Grundlage der Zuchtarbeit dar.
Beim 42- und 100-Tagegewicht der Lämmer und der Kennzeichnung der Zuchttiere ist der Verband auf die zuverlässige
Mitarbeit der Züchter angewiesen.
In Tabelle 3 sind die wichtigsten Fruchtbarkeitsergebnisse für das Jahr 2013/2014
in einer Tabelle zusammengefasst: die Anzahl der gelammten Mutterschafe, die
zweimalige Lammung als Maß für die
Asaisonalität bzw. die Zwischenlammzeit, die geborenen Lämmer je Mutterschaf und Jahr (Ablammergebnis) und die
aufgezogenen Lämmer je Mutterschaf
und Jahr (Aufzuchtergebnis). Alle Rassen
mit mehr als 5 abgelammten Mutterschafen sind aufgeführt.
Durchschnittlich über alle Rassen liegen
die Ablammergebnisse (je Lammung
geborene Lämmer) unter den Ergebnissen der Vorjahre. 16 Rassen entwickelten
sich im Vergleich zum Vorjahr positiv
und 12 negativ. Eine sehr hohe Fruchtbarkeit mit zwei und mehr geborenen Lämmern pro Mutterschaf und Jahr hatten die
Rassen Ostfriesisches Milchschaf mit
2,39, Schwarzes Bergschaf 2,34 und
Blauköpfiges Fleischschaf 2,00. Gute
Fruchtbarkeiten mit Ergebnissen von 1,8
bis 2,0 geborenen Lämmern weisen die
Rassen Merinolandschaf, Schwarzköpfiges Fleischschaf, Weißes und Braunes
Bergschaf, Tiroler Steinschaf, Walliser
Schwarznasenschaf und Juraschaf auf.
Eine ausgesprochene Asaisonalität mit
mehr als 20 Prozent Mutterschafe, die pro
Jahr zweimal lammen, haben nur noch
die Rassen Dorper, Weißes, Braunes und
Schwarzes Bergschaf, Walliser Schwarznasenschaf und Schwarzes Villnöserschaf. Überwiegend saisonal lammende
Rassen sind Texel, Charollais, Shropshire, Krainer Steinschaf, alle Schnuckenrassen, Jakobschaf, Soayschaf, Kamerunschaf und die Milchschafrassen.
Die Ergebnisse der Eigenleistungsprüfung im Feld, das 42- und 100-Tagegewicht, sind in Tabelle 4 dargestellt. Alle
Rassen mit mehr als 25 Einzelgewichten
sind in der Tabelle aufgeführt. Beim 100Tagegewicht ragen die Ergebnisse von
Suffolk mit 422 g tägliche Zunahme und
Schwarzköpfiges Fleischschaf (420 g)
heraus. Es folgen Texel (353 g) und Merinolandschaf (348 g).
Merinolandschafe von den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf auf der
Eurotier mit Uwe Mohr und Andreas Smietana
Das neue Merkmal 42-Tagegewicht von
allen Lämmern zur indirekten Erfassung
der Säugeleistung einer Mutter wird sehr
gut angenommen. Beim Merinolandschaf
wurden alleine 318 männliche und 251
weibliche Lämmer von fünf Zuchtbetrieben freiwillig gewogen. Bei allen Bergschafrassen und dem Waldschaf wurde es
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Der Export lief sehr schleppend. Insgesamt konnten von den Rassen Merinolandschaf, Suffolk, Texel, Ile de France
und Zwartbles 41 Zuchttiere (Vorjahr 84)
in die Länder Schweiz, Österreich,
Frankreich, Ungarn und Serbien exportiert werden. Der größte Abnehmer war
die Schweiz mit 18 Zuchttieren.
als empfohlenes Merkmal ausgewiesen,
die Dorperzüchter haben es teilweise freiwillig erfasst.
Schwarzköpfiges
geprüft.
Fleischschaf
fertig
Verkauf und Erfolge
Über die Marke von 300 g tägliche
Zunahme beim 42-Tagegewicht kommen
die Rassen Juraschaf (396 g), Merinolandschaf (347 g) und Geschecktes Bergschaf (311 g). Mehr als 250 g weisen die
Rassen Weißes, Braunes und Schwarzes
Bergschaf (285, und je 291 g), Tiroler
Steinschaf (292 g), Rhönschaf (263 g)
und Coburger Fuchsschaf (269 g) auf.
Beim Milchschaf kommt als wichtigstes
Merkmal die Milchleistung hinzu. Die
Zahl der Vollabschlüsse (siehe Tabelle 5)
stieg auf 90 (Vorjahr 69). Auch die
Milchleistung verbesserte sich auf 403 kg.
Die Milchinhaltsstoffe Fett mit 6,60 %
und Eiweiß mit 5,26 % lagen in einem
hohen Bereich. Bewährt hat sich die 1999
eingeführte Euterbeurteilung. Alle Muttertiere, von denen Jungböcke nachgezogen werden, müssen eine überdurchschnittliche Euter- und Zitzennote vorweisen.
Eine wesentliche Stütze der Zuchtarbeit
ist die Nachkommenschaftsprüfung an
der Landesanstalt für Landwirtschaft
in Grub (siehe Bayerischer Schafhalter 1/2014). Im Prüfungsjahrgang
2014/2015 wird eine Anzahl von 20
Nachkommengruppen (Vorjahr 28) mit
jeweils rund 8 Söhnen von den drei
Wirtschaftsrassen Merinolandschaf und
Die BHG wird weiterhin flächendeckend
in Bayern attraktive Märkte organisieren,
damit der Käufer aus einem möglichst
großen und vergleichbaren Angebot auswählen kann. Daher werden Stallkörungen nur im Einzelfall zugelassen. Als Service wurden wieder alle Käufer in einem
eigenen Werbeschreiben über die Markttermine informiert, bei allen Auktionen
erfolgte eine Prämierung und Vorstellung
der besten Böcke einer Altersklasse und
für besonders teure Böcke erhalten die
Käufer eine Uhr oder ein Klauenmesser
sowie eine Stalltafel der BHG. Gegenüber dem sehr guten Vorjahr konnten 472
Böcke und damit 20 Böcke weniger als
im Vorjahr versteigert werden. Im Jahr
2014 lag auch der durchschnittliche Preis
mit 888,– Euro niedriger als im Vorjahr
mit 937,– Euro.
Das Merinolandschaf stellte die wichtigste Rasse auf den Auktionen mit 65 %
(Vorjahr 67 %) der verkauften Böcke und
79 % (81 %) des Umsatzes. Deutlich verbesserte Verkaufszahlen ergaben sich
beim Suffolk, Texel, Geschecktes Bergschaf, Brillenschaf, Alpines Steinschaf,
Rhönschaf und Coburger Fuchsschaf.
Stark unbefriedigend ist die Situation bei
der gefährdeten Rasse Krainer Steinschaf.
Ehrung von Hermann Behringer: von links Dr. Christian
Mendel, Alfons Gimber, Hermann Behringer, Klemens Roß,
Dr. Günter Fischer und Dr. Stefan Völl
Hervorzuheben sind die herausragenden
bayerischen Ergebnisse im Jahr 2014 auf
der Merinolandschafelite in Ansbach und
der Elite Schwarzköpfiges Fleischschaf
und Suffolk in Karow. Siegerböcke stellten die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf, die Schäferei Füller und die
Schafzucht Schleich beim Merinolandschaf sowie Hans Trinkl beim Suffolk
und Wilhelm Huber beim Schwarzköpfigen Fleischschaf. Die Bocknachzuchtsammlungen gewannen zusätzlich die
Schafzucht Schleich und Wilhelm Huber.
Auf der diesjährigen Merinolandschafelite wurde Hermann Behringer für seine
überragenden Verdienste als Vorsitzender
des Rasseausschusses mit der VDLPlakette geehrt. Seit nunmehr 50 Jahren
züchtet er außerdem erfolgreich die
Rasse Merinolandschaf.
Organe, Personal
Im Herbst 2014 wurde der Ausschuss und
Vorstand komplett neu gewählt. Der langjährige Vorsitzende Christian Schleich
wurde für seine herausragende Verdienste
zum Wohle der bayerischen Schafzucht
zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der
neue Vorstand setzt sich zusammen aus
dem 1. Vorsitzenden, Josef Grasegger,
Züchter von Braunem und Geschecktem
Bergschaf aus Partenkirchen, den beiden
2. Vorsitzenden, Johann Trinkl, Suffolkzüchter aus Hackermoos und Richard
Kiemer Merinolandschafzüchter aus
Unterumbach sowie dem Zuchtleiter,
Ernennung von Christian Schleich zum Ehrenvorsitzenden mit
Schafzuchtreferentin Dr. Regina Eberhardt.
Fotos: Mendel
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456 Böcke versteigert (+ 77) und insgesamt ein Umsatz von knapp 493.000 Euro
(+ 114.000) erzielt. Die ersten züchterischen Höhepunkte dieses Jahres waren
die beiden Eliten in Bad Waldsee und
Verden (siehe gesonderte Berichte). Am
22. und 23. Januar 2016 findet eine
Stammbockschau von allen Rassen im
Rahmen der Grünen Woche in Berlin
statt.
Der neue Vorstand und Ausschuss: von links Grassegger, Kiemer, Trinkl, Fischer,
Rebitzer, Brandner, Bartl, Schmutz, Schlamp, Schleich, Graf, Kinzelmann. Hibler, Roß,
Sellerer, Vorsitzende Landesverband Reuter und Dr. Mendel
Dr. Christian Mendel von der Landesanstalt für Landwirtschaft in Grub. Im Ausschuss sind die Merinolandschafzüchter
Klemens Roß, Michael Schlamp, Barbara
Schleich und Sebastian Schmutz, die
Fleischschafrassen werden vertreten
durch den Schwarzkopfzüchter Dieter
Brandner. Als Landschafvertreter sind die
beiden Coburger Fuchsschafzüchter Stephan Graf und Christof Sellerer sowie der
Waldschafzüchter Josef Rebitzer, als
Bergschafvertreter Hans Hibler und Josef
Kinzelmann (beide Weiße Bergschafe)
und Martin Bartl (Braunes und Schwarzes Bergschaf) im Ausschuss. Der Repräsentant für die Milchschafe ist Günter
Fischer.
Die Geschäftsstelle der BHG in München
war im Jahr 2014 mit dem versierten und
sehr fleißigen Verbandsverwalter und
Herdbuchführer Wolfgang Zindath und
der sehr vorbildlichen, teilzeitbeschäftigten Hildegard Mair besetzt. Bei den
Marktabrechnungen auf Auktionen wirkte in bewährter Weise wieder Uschi Gomringer mit.
Ausblick
Die erste Hälfte des Jahres 2015 ist vorüber und der Umsatz auf den Auktionen im
ersten Halbjahr konnte die Vorjahreszahlen deutlich überbieten. Im Vergleich
zum Vorjahr wurden im ersten Halbjahr
Abschließend bedanken wir uns bei
allen Züchterinnen und Züchtern für die
gute Zusammenarbeit und die große
Akzeptanz gegenüber den vielen Neuerungen, bitten sie aber vor allem die
Meldungen möglichst termingerecht
einzureichen. Unser Dank gilt ebenso
dem Bayerischen Landtag für die Bereitstellung der Fördermittel für die
Schafzucht und dem Bayerischen
Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten für die vielfältig
gewährte Unterstützung. Wir danken
den engagierten Schaffachberatern, der
Landesanstalt für Landwirtschaft, der
Veterinärverwaltung, dem Tiergesundheitsdienst, dem Erzeugerring und dem
Landesverband Bayerischer Schafhalter
für die vertrauensvolle Mithilfe. Besonders bedanken wir uns beim engagierten
Personal unserer Geschäftsstelle, die
auch im letzten Jahr problemlos mit
einer Voll- und einer Teilzeitarbeitskraft
den gesamten Geschäftsbetrieb vom
größten deutschen Schafzuchtverband
bewältigten.
E-Mail: info@koehler-holz.de
Internet: www.Koehler-holz.de
Telefon (05675) 721740
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