Padua und Umgebung entdecken.

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Padua und Umgebung entdecken.
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PADUA
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Este
Piazza del Santo
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Monselice
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Mit dem Flugzeug: Venedig, Marco Polo-Flughafen (etwa 60 km bis Padua).
Mit dem Zug: Bahnhof Padua.
Mit dem Auto: Autobahn A13 Padua-Bologna: Ausfahrt Padova sud-Terme Euganee.
Autobahn A4 Venedig-Mailand: Ausfahrt Padova ovest, Padova est.
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Museo Diocesano di Padova, Museo Nazionale Atestino, Ottica La Fotografica, Parco Regionale Colli Euganei, F. Rossi, F. Sabbion, L. Tomasin.
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Padua
und Umgebung
entdecken.
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Padua und Provinz entdecken.
“Antenor konnte, aus der Mitte der Achaier heraus
geglitten, sicher zu den illyrischen Küsten und zu
den innersten Reihen der Liburner vordringen, und
die Quelle des Timavus überschreiten… Hier errichtete
er die Stadt des Patavus, und die Wohnsitze der
Trojaner, und er gab dem Volk einen Namen, und
er häufte die trojanischen Waffen auf;
Nun ruht er hier geborgen in stillem Frieden.”
Land der Geschichte,
Kunst, Thermen, Natur.
Padua ist eine der elegantesten und dynamischsten Städte
Italiens. Im Stadtzentrum, das reich an prächtigen Beispielen
der Architektur aus Mittelalter, Renaissance und Moderne ist,
herrscht eine einzigartige Atmosphäre, die den städtischen
Lebensrhythmus mit tausendjährigen Traditionen verbindet.
Die Antike vermischt sich mit der Moderne, die Tradition
mit der Avantgarde, in einer ständigen Verbindung,
die dieser schönen Stadt einen besonderen und einzigartigen
Charme verleiht.
Vergil, Änäis, I, 242-249
Antiker Stadtplan von Padua
Die Provinz Padua ist ein Kaleidoskop von Attraktionen:
von den bekanntesten Thermen Europas zu den sanften
Euganeischen Hügeln, einer Naturoase, in der zahlreiche
Villen, Schlösser, Klöster, Gärten und Weinberge liegen;
von eindrucksvollen mittelalterlichen Städten mit ihren
Stadtmauern zu den weiten grünen Wiesen und Feldern,
die von einem dichten Netz von Wasserläufen durchzogen
sind, bis zu einem Stück Lagune.
Palazzo Bo, alter Innenhof
Unten: Prato della Valle und Basilica der hl. Justina
Dreitausend Jahre Geschichte.
Kapital in die Landwirtschaft investierte und prächtige Villen
errichten ließ. Der Niedergang Venedigs und der fortschreitende
Imperialismus Napoleons setzte einer der außergewöhnlichsten
historischen, künstlerischen und kulturellen Epochen
in Europa ein Ende. Die Zeit der napoleonischen und später
der österreichischen Herrschaft, auf die die zwei Weltkriege
folgten, führten zu einer langen Phase der wirtschaftlichen,
kulturellen und künstlerischen Stagnierung, von der sich
Padua, wie auch das übrige Veneto, seit der zweiten Hälfte
des 20. Jahrhunderts mit einem neuen und gestärkten
Bewusstsein erholte. Heute ist Padua eines der größten
Wirtschaftszentren im Veneto und in Italien,
ein Verkehrsknotenpunkt für ganz Europa, eine prächtige
Stadt der Kunst und der Wissenschaft.
Der Dichter Vergil preist mit diesen Versen die Legende der
mythischen Gründung Paduas durch den trojanischen Helden
Antenor. Historisch betrachtet, wurde Padua vor über
dreitausend Jahren in der frühen Veneterzeit an einer
Schleife des Flusses Brenta gegründet. Im Jahr 45 v. Chr.
wurde es ein römisches Municipium und dank dem blühenden
Handel, dem fruchtbaren Boden und der zahlreichen
befahrbaren Wasserstraßen zu einem der wichtigsten Zentren
des Römischen Reiches. Nach der Zerstörung durch die
Langobarden im Jahr 601 erholte sich die Stadt nach der
Jahrtausendwende wirtschaftlich und wuchs. Seit dem 11.
Jahrhundert wurden sekuläre Gebäude und Kirchen gebaut:
der Dom, die städtischen Gebäude, die Türme der
Adelsfamilien und ein langer Stadtmauerring zum Schutz
der Stadt. Im 13. Jahrhundert entstanden die Universität
von Padua, der Palazzo della Ragione und die Basilika des
heiligen Antonius. Das 14. Jahrhundert war das „goldene
Jahrhundert“: die Herren von Carrara förderten den Handel,
die Universität und die künstlerische und kulturelle
Entwicklung. Mit dem Niedergang der Familie Carrara
kamen Padua und sein Umland unter die Herrschaft
der Republik Venedig (1405-1797), die ihre Spuren vor allem
auf dem Land hinterließ, wo der venezianische Adel sein
Piazza delle Erbe
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Die klassische Tour.
Der mittelalterliche Kern.
Die “Antoniusstadt”
und Prato della Valle.
Über dreitausend Jahre Geschichte haben der Stadt eine
Goldgrube an historischen Gebäuden und Stätten hinterlassen,
die mit den modernsten architektonischen Lösungen
verschmelzen. Die klassische Tour folgt einem Weg,
auf dem sich auf drei unterschiedlichen Etappen
die Symbole der Geschichte Paduas offenbaren.
Die Altstadt von Padua wird vom Palazzo della Ragione,
der 1218 als Sitz der städtischen Gerichte und
Handelsgeschäfte errichtet wurde, und von der Piazza delle
Erbe, dei Frutti e dei Signori beherrscht, auf der jeden Tag
von Montag bis Samstag seit achthundert Jahren der malerische
Markt abgehalten wird. Das obere Stockwerk des Palazzo,
auch “Il Salone” genannt, ist eine der größten, mit Fresken
versehenen Hängehallen der Welt. Von der Piazza dei
Signori, wo man den Uhrturm, die schneeweiße Fassade
des Palazzo del Capitanio (Kapitänshaus) und den luftigen
Bogengang der Loggia del Consiglio (Ratsloggia) bewundern
kann, geht es weiter zur Kathedrale S. Maria Assunta,
oder auch einfach Dom, in dessen anschließendem
Baptisterium ein wunderbarer Freskenzyklus von Giusto
de’ Menabuoi erhalten ist. Im angrenzenden Diözesenmuseum,
das in den Räumen des Bischofspalastes eingerichtet wurde,
sind kostbare Goldschmiedearbeiten, Gemälde, Skulpturen
und Inkunabeln zu sehen. Durch die charakteristischen
Straßen des alten Gettos kommt man zurück zum Palazzo
del Podestà (Stadtvogtei) aus dem 16. Jahrhundert, dem
heutigen Rathaus, erbaut vom Architekten Andrea Moroni,
der auch das historische Hauptgebäude der Universität,
“Palazzo Bo” genannt, vollendet hat. Eine Abrundung
dieses Ausschnitts an Sehenswürdigkeiten bildet das
neoklassizistische Caffè Pedrocchi, eines der berühmtesten
historischen Lokale Italiens, das der Unternehmer und
Cafetier Antonio Pedrocchi 1831 bauen wollte und vom
berühmten venezianischen Architekten Giuseppe Jappelli
entworfen wurde.
Der dritte Kern der Sehenswürdigkeiten von Padua dreht sich
um die Basilika des hl. Antonius, genannt Il Santo
(Der Heilige). Neben der großen Wallfahrtskirche, einem echten
Schrein der Kunst und Verehrung, können das Oratorium
S. Giorgio, die “Scuola del Santo” (Schule des Heiligen) mit
Fresken von Tizian, das Antoniusmuseum, und etwas weiter
entfernt der Komplex der Loggia und Odeon Cornaro aus dem
16. Jahrhundert bewundert werden. Nur wenige Schritte von
der Piazza del Santo entfernt öffnet sich der riesige elliptische
Platz Prato della Valle, umgeben vom Wasserlauf des Alicorno
und mit Statuen von mit der Geschichte von Padua verbundenen
Persönlichkeiten verziert. An der Nordseite steht Palazzo Angeli,
1
2
Die “Museumsstadt”.
Um die römische Arena (1. Jhdt. n. Chr.) und die angrenzende
Piazza Eremitani konzentriert sich die Museumsstadt.
Die Sehenswürdigkeit schlechthin ist die Scrovegni-Kapelle,
in der der Freskenzyklus erhalten ist, der Anfang des 14.
Jahrhunderts von Giotto geschaffen wurde und als eines der
größten Kunstwerke überhaupt gilt. In den nahen Musei
Civici Eremitani (Eremitenmuseum) kann der Besucher
die Geschichte Paduas in großen archäologischen Räumen,
der umfangreichen Pinakothek und den Kreuzgängen
entdecken, die früher zum Kloster der Einsiedlermönche
gehörten. In der Chiesa degli Eremitani (Eremitenkirche)
kann man Fresken aus dem 14. Jahrhundert und die Reste
der berühmten Ovetari-Kapelle
bewundern, die von Andrea
Mantegna stammen.
Die Museumsstadt wird
durch das Museum
Bottacin und das
Museum für
Angewandte und
Dekorative Kunst
im Palazzo
Zuckermannund
den Pol der
wissenschaftlichen
Museen der Universität
im Palazzo Cavalli abgerundet.
3
4
1 Scrovegni-Kapelle
2 Caffè Pedrocchi
3 Basilika der hl. Giustina, Madonna mit Kind
4
das Museum des Vorkinos und der Magischen Laterne.
Gegenüber steht die antike Basilika der hl. Justina, in der die
sterblichen Überreste der Märtyrerin aufbewahrt werden und
wo auf der majestätischen Altartafel von Paolo Veronese der
Evangelist Lukas und viele andere Heiligenfiguren dargestellt sind.
4 Donatello, Reiterstandbild
des Gattamelata
5 Ansicht von Padua, Kuppeln
Basilika des hl. Antonius
6 Prato della Valle,
Antiquitätenmarkt
5
6
7 Basilika des hl. Antonius,
Altar von Donatello
Unten: Ansicht von Padua,
Palazzo della Ragione
7
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Padua: Stadt der Fresken.
In Padua sind viele Kilometer “erzählende Wände” erhalten,
wo Licht und Farbe ineinander aufgehen und außergewöhnliche
Geschichten zum Leben erwecken. Der erste war Giotto,
der zu Beginn des 14.
Jahrhunderts die
Freskenverzierung rühmte
und damit eine
außerordentliche Zeit für
die erzählende und
monumentale Malerei
einläutete.
Im Freskenzyklus in
der Scrovegni-Kapelle
(1303-1305), dem
absoluten Meisterwerk
des toskanischen Meisters,
wird die heilige
Geschichte “irdisch
erzählt”,
die Heilsgeschichte
1
der Menschheit wird anhand des Lebens von Maria und
Jesus, der Leidensgeschichte und der Auferstehung bis zum
überwältigenden Fresko des jüngsten Gerichtes erzählt.
In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts entwickelten
Guariento, Altichiero da Zevio, Jacopo Avanzi, Giusto de’
Menabuoi und Jacopo da Verona Giottos Technik und Stil
weiter. Ihre Werke schmücken die bedeutendsten
mittelalterlichen Kirchengebäude: das Baptisterium des
Doms, die Basilika des hl. Antonius, das Oratorium
S. Giorgio, die Kirche der Einsiedlermönche, das Oratorium
S. Michele und die “Accademia Galileiana” (die ehemalige
Carrara-Kapelle). Außergewöhnliche Beispiele für
Freskenverzierung sind auch die über 300 Szenen, die die
große Halle des Palazzo della Ragione schmücken und dem
Betrachter die beeindruckenden astrologischen Theorien
von Pietro d’Abano, dem großen Gelehrten aus dem 13./14.
Jahrhundert, vermitteln, sowie die Hunderte von Porträts
der Bischöfe von Padua im schönen Saal der Bischöfe des
Bischofspalastes. Es gibt in der Stadt viele weitere kleine
2
3
4
5
1 Basilika des hl. Antonius, Fresken
von Altichiero da Zevio (Ausschnitt)
2 Scrovegni-Kapelle:
Fresken von Giotto, Die Darbringung
im Tempel
3 Scrovegni-Kapelle
4 Das Treffen am goldenen Tor
5 Diözesenmuseum und Bischofspalast,
Saal der Bischöfe (Ausschnitt)
6
7
6 Baptisterium des Doms,
Fresken von Giusto
de’ Menabuoi (Ausschnitt)
7 Scuola del Santo, Tizian,
Der eifersüchtige Ehemann
ersticht seine Frau
8 Basilika des hl. Antonius,
Fresken von Giusto
de’ Menabuoi (Ausschnitt)
9 Palazzo della Ragione,
Innenansicht
der Halle (Ausschnitt)
8
Kapellen, Oratorien, und Salons in ehemaligen
Adelshäusern, die mit Fresken
ausgeschmückt sind. Nicht
verpasst werden dürfen
die Fresken von Tizian
in der Scuola del Santo,
die Geschichten von
Maria in der Scuola
della Carità, ein
Werk von Dario
Varotari, und die
wunderschönen
Freskenszenen in der
Scoletta del Carmine,
ein Werk von Girolamo
del Santo, Domenico und
Giulio Campagnola und Stefano
dell’Arzere, die vierundvierzig riesigen Helden, die im Saal
der Riesen vorbeiziehen und schließlich die Geschichten
des hl. Rochus, deren Fresken im Oratorium S. Rocco
neben der Kirche S. Lucia zu sehen sind.
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Padua: Stadt der Wissenschaft und des Wissens.
wertvolle Stätten erhalten, wie der Medizinhörsaal aus dem
14. Jahrhundert, das Katheder von Galileo Galilei, Professor
zu Padua von 1592 bis 1610, die Aula Magna, die alte
“Scuola Grande dei Legisti” und der doppelte Bogengang
von Moroni, der mit den Wappen von berühmten
Studenten und Professoren verziert ist.
Ein anderer wissenschaftlicher Schatz ist der Botanische
Garten. Gegründet 1545 für das Studium der Kräuter
(Heilpflanzen), ist er weltweit der älteste botanische Garten
einer Universität, der noch heute an seinem ursprünglichen
Platz liegt. Dort wachsen rund 6000 Pflanzen, exotische
Padua ist die ideale Stadt, um dem Weg der Menschen in
Wissenschaft, Technik und Kreativität zu folgen. Seit 1222,
dem Gründungsjahr der Universität von Padua, hat die
wissenschaftliche und technologische Entwicklung dank
aufgeklärter und genialer Persönlichkeiten und einem
Klima der absoluten Freiheit und kulturellen Lebendigkeit
grundlegende Meilensteine gesetzt. Neben dem renommierten
wissenschaftlich-medizinischen Pol wurde vor kurzem ein
europaweit bedeutendes Zentrum für Nanotechnologie
gegründet. Die Universität Padua ist eine der ältesten der
Welt (die zweitälteste in Italien nach Bologna).
Im historischen Hauptgebäude, dem Palazzo Bo, sind das
älteste anatomische Theater der Welt und einige historisch
Pflanzen, Heilpflanzen, giftige und fleischfressende
Pflanzen: die älteste ist ein Brutblatt, das 1585 gepflanzt
wurde und “Goethepalme” genannt wird, seitdem der
Dichter, nachdem er es studiert hatte, seine
Evolutionstheorien im Essay Die Metamorphose der
Pflanzen niederschrieb. Seit 1997 gehört der Botanische
Garten zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Der Turm des astronomischen Observatoriums, La Specola
genannt, wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
errichtet, um die astronomischen Theorien zu experimentieren.
Errichtet auf dem Torlonga, einem alten Turm der
Befestigungsanlagen des Schlosses, ist er heute ein
Museum, in dem unter anderem eine große Sonnenuhr und
Beobachtungsinstrumente aus diversen Ländern zu sehen
sind. Eine Ergänzung zum Universitätsambiente sind auch
die zahlreichen Naturwissenschaftlichen Museen, wie das
Museum für Geologie und Paläonthologie, das Museum für
Physikgeschichte, das Museum für Mineralogie, Institute
für wissenschaftliche Forschung und Experimente,
4
Studienzentren und -laboratorien. Außerdem wird in Kürze
(die Eröffnung ist für 2006 geplant) das Museum für
Medizin und Gesundheit zu besichtigen sein, das im Krankenhaus
S. Francesco Grande aus dem 15. Jahrhundert untergebracht
wird und wo die große medizinische und wissenschaftliche
Tradition und die Entwicklung in der Gesundheitsversorgung
in Padua gezeigt wird.
1
5
4 Astronomisches Observatorium,
Museum La Specola
5 Universität von Padua,
Palazzo Bo, Saal der Vierzig und
Katheder von Galileo Galilei
6 Botanischer Garten
6
2
3
8
1 Universität von Padua,
Palazzo Bo, Aula Magna
2 Museum des Vorkinos
Sammlung Minici Zotti
3 Universität von Padua, Palazzo
Bo, Anatomisches Theater
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Padua: eine dynamische Stadt.
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Lebendig, kreativ, dynamisch. Padua birgt
alten Charme und feste kulturelle
Traditionen, die mit der Energie und
Dynamik modernster Großstädte
verbunden sind, in sich. Der Verkehr
wurde seit langem aus dem
Stadtzentrum verbannt, das zu einer
großen Fußgängerzone wurde, wo
die Boutiquen der renommiertesten
Modedesigner, Spezialitätengeschäfte,
entzückende Werkstätten des
einheimischen Kunsthandwerks, alte
und moderne Buchhandlungen,
historische und gemütliche Cafés,
raffinierte und trendige Lokale zu finden
sind. Historische Gebäude verschmelzen
sich mit gewagter zeitgenössischer
Architektur, wie das Monument „Erinnerung
und Licht“ von Daniel Libeskind.
Der amerikanische aber von polnischer Herkunft
abstammende Stararchitekt, auch Gewinner des
Architektur-Wettbewerbes um den Ground Zero in New York,
hat ein Denkmal zu Ehren der Opfer realisiert, in dem
ein verborgener Stahlträger aus dem zerstörten World Trade
Center eingearbeitet ist. Der Stahlträger wurde der Stadt
Padua von dem U.S.A. Außenministerium geschenkt, zu
Erinnerung der vielen Opfer der Terroranschläge am World
Trade Center. Das Alte Ghetto mit seinem charakteristischen
Gassengewirr und seinen Bogengängen, mittelalterlichen
Gebäuden und bedeutenden historischen Bauten ist heute
ein Szeneviertel, wo man innovative Geschäfte und
Antiquitätenhändler, raffinierte Restaurants und alte
Gaststätten findet. Auf den großen, monumentalen Plätzen
Piazza delle Erbe, Piazza dei Frutti und Piazza dei Signori
ertönt jeden Vormittag der alltägliche
malerische Markt mit seinem Geschrei,
der seit achthundert Jahren der
bevorzugte Treffpunkt der Paduaner
ist. An Sommerabenden stehen auf
den Plätzen die Kaffeetische dicht
gedrängt im Freien, und oft gibt
es auch Livemusik. Zum Mekka der
Markenboutiquen ist die kleine
via S. Fermo geworden: Hier
finden Sie alle großen Namen der
Haute Couture, die sich noch bis
in die Galleria Borromeo und in die
Gassen um die Piazza Insurrezione
herum ziehen. Von der Universität zur
Basilika des hl. Antonius können Sie
in den zahlreichen alten und modernen,
allgemeinen oder spezialisierten
Buchhandlungen stöbern und die einladenden
Schaufenster der Geschäfte bewundern, die
typische kulinarische Spezialitäten ausstellen.
Vergessen Sie auch nicht Ihren Blick nach oben zu
richten: Sie werden entzückt sein über die vielen aufeinander
folgenden prächtigen Fassaden der historischen Gebäude,
darunter auch die des mittelalterlichen Palazzo Zabarella, wo
heute Kulturveranstaltungen und erstklassige Ausstellungen
stattfinden. Piazza del Santo und seine Umgebung sind die
idealen Orte, um Souvenirs zu ergattern und einige der
bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt im Bild
festzuhalten, wie die Basilika des hl. Antonius, das Standbild
des Gattamelata, Prato della Valle, der Botanische Garten, oder
um einzigartige Museen zu entdecken, wie das Museum des
Vorkinos und der Magischen Laterne, das im alten Palazzo
Angeli untergebracht ist. In den Shoppingpausen können sich
Körper und Seele in einer der zahlreichen Gaststätten erholen,
die typische regionale oder internationale Spezialitäten bieten.
Die traditionelle Küche ist noch sehr stark verbreitet, und
die alten Gerichte werden oft in moderner Form abgewandelt
entsprechend der moderneren gastronomischen Sensibilität
serviert. Die Liebhaber der ausländischen, exotischen oder
stark gewürzten Küche werden angesichts der Vielzahl an
4
3
2
10
1 Palazzo della Ragione, Ausschnitt der Loggia
2 Antico Ghetto
3 Palazzo Moroni und Caffè Pedrocchi
Restaurants und Lokale überrascht sein, in denen man
ausländische Spezialitäten probieren kann. Das unermüdliche
Kulturprogramm spiegelt sich auch in der Eröffnung immer
neuer Räume für die Kunst wider, wie Kunstgalerien,
Ausstellungsräumlichkeiten, Mehrzweckräume sowie in den
dichten Veranstaltungsprogrammen mit Ausstellungen, Musik,
Theater und Kongressen. Im Sommer sind die Plätze und Parks
der Stadt die ideale Bühne für Theaterveranstaltungen,
Konzerte oder Open-Air-Kino. Direkt außerhalb der Stadt gibt
es viel Platz für große Pop- und Rockkonzerte, Diskotheken
und Sommerlokale, wo Spaß und Leute kennen lernen angesagt sind. Wegen des neu erweckten Interesses der Paduaner
an ihren Wasserläufen wurde die Binnenschifffahrt auf
5
6
Kanälen und Flüssen,
die durch die Stadt
bzw. um sie herum
fließen, touristisch
entwickelt.
Von März bis Oktober
bieten die Fahrten auf
den Flüssen und
Kanälen tagsüber und
nachts wunderschöne
Eindrücke von den
Stadtmauern, den
Stadtbastionen und
ungewöhnliche Ansichten der Altstadt. Dank der Universität
und der Messe finden auch viele Kongresse in Padua statt:
Ein umfangreiches Angebot steht der wachsenden Nachfrage
der Kongressreiseveranstaltern zur Verfügung. Kultur, Kunst,
Wissenschaften, Theater, Shopping, eine gute Küche,
Nachtleben: ob Sie nun einen Tag oder einen langen Urlaub in
Padua verbringen, die Stadt wird Sie mit einem unglaublichen
Angebot an Aktivitäten und Möglichkeiten überraschen.
4 Piazza delle Erbe, Markt
5 Prato della Valle
6 Monument
„Erinnerung und Licht“
von Daniel Libeskind
11
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Die Stätten des Glaubens.
1
1 Basilika der hl. Justina
2 Basilika des hl. Antonius
3 Basilika der hl. Justina,
Gang der Märtyrer
4 Dom und Baptisterium
5 Kirche S. Nicolò
6 Kirche der Einsiedlermönche,
B. Ammannati,
Grab von M. M. Benavides
7 Städtische Museen
der Einsiedlermönche,
Guariento, Engel
Neben den großen Basiliken gibt es in Padua noch viele
andere Kirchen, Kapellen und Oratorien, die oft abseits
der Touristenwege liegen, die aber sehr reich an Kunst
und Geschichte sind.
Die Werke von Andrea Mantegna in der Kirche der
Einsiedlermönche bergen die Geheimnisse der Renaissance
in sich, auch wenn sie zum Großteil durch die Bombenangriffe
von 1944 zerstört wurden. In der abseits gelegenen Kirche
S. Maria del Carmine ist in einem kleinen Raum ein
wertvoller Freskenzyklus aus dem 16. Jahrhundert erhalten.
In der schönen kleinen romanischen Kirche S. Nicolò hängen
4
Zu den Kuppeln der Basilika der hl. Justina bilden die sehr
nahen Kuppeln der Basilika des hl. Antonius einen
Kontrapunkt. Mit dem Bau der großen Wallfahrtskirche, die
jedes Jahr Ziel für Millionen von Gläubigen und Besuchern
aus aller Welt ist, wurde 1232 nur wenige Monate nach dem
Tod des hl. Antonius begonnen, um dort die sterbliche Hülle
des Heiligen zu bewahren, und schon 1310 ragte sie mit
Heilige Wege.
Die weite und unmittelbare Verbreitung des Christentums in
Padua und Umgebung wird durch das riesige architektonische
und religiöse Erbe bezeugt, das aus Kirchen, Kapellen,
heiligen Stätten, Klöstern und Abteien besteht, die in der
gesamten Provinz verstreut sind. Laut der Überlieferung starb
im Jahr 304 beim Prato della Valle Justina, eine römische
Aristokratin, den Märtyrertod durch das Schwert: Dort, wo
ihr Grab liegt, wurden 530 n. Chr. zu ihren Ehren eine
Basilika und eine kleine Gedächtniskapelle errichtet.
Noch heute ist die Basilika der hl. Justina eines
der ältesten Zeugnisse des Glaubens und der
christlichen Baukunst in und um Padua.
Neben der Basilika aus dem 6. Jahrhundert kann
man die Gedächtniskapelle aus demselben
Jahrhundert, Elemente der antiken romanischen
Basilika (12.-13. Jh.) und den Märtyrerbrunnen
bewundern. Das angrenzende Benediktinerkloster
mit seinen mit Fresken bemalten Kreuzgängen
umfasst auch eine sehr gut ausgestattete
Bibliothek und das Zentrum für die
Restaurierung antiker Bücher.
2
3
6
5
7
>
Kuppeln, byzantinischen Türmen und runden Kapellen empor,
die später durch wunderbare Kunstwerke ausgeschmückt
wurden, die zwischen dem 13. Jahrhundert und unserer heutigen
Zeit geschaffen wurden. Die dritte große Basilika der Stadt ist
die Kathedrale S. Maria Assunta aus dem 16. Jahrhundert,
die auf einer romanischen Basilika aus dem Jahr 1075 errichtet
wurde, welche wiederum dort stand, wo früher ein uraltes
domus ecclesiae stand. Im dazu gehörigen Baptisterium ist
der wunderschöne Freskenzyklus von Giusto de’ Menabuoi zu
sehen. Der Blick auf das großartige Paradies in der Kuppel ist
atemberaubend: Hunderte von Heiligen, die in konzentrischen
Kreisen um die Figuren von Jesus dem Allmächtigen und der
Jungfrau angeordnet sind, und die über das darunter liegende
Taufbecken wachen, das genau dort steht, wo früher der
Sarkophag von Francesco il Vecchio da Carrara, dem Herrn
von Padua von 1350 bis 1388, stand. Zwei andere, sehr
verehrte Wallfahrtskirchen sind die von S. Leopoldo Mandic
in der Nähe von Prato della Valle, und die des Hl. Antonius
von Arcella, wo der Heilige im Jahre 1231 starb.
13
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Werke von Jacopo Montagnana, Stefano dall’Arzere und
Giandomenico Tiepolo. Eine mystische, mittelalterliche
Atmosphäre ist in der schlichten Kirche S. Sofia zu spüren,
einem der ältesten Gebäude der Stadt. Ganz versteckt in dem
weiten Bogengang ist die Kirche S. Francesco Grande, in der
sich eine große Altartafel von Paolo Veronese und Pietro
Damini und Fresken aus dem 16. Jahrhundert und die
Bronzeskulptur Roccabonella befinden, eine schöne Skulptur
aus dem 15. Jahrhundert von Bartolomeo Bellano und Andrea
Briosco. Neuere Meisterwerke sind die Kirche S. Gaetano,
entworfen von Vincenzo Scamozzi im ausgehenden 16.
Jahrhundert
und mit
Marmor und
Fresken
bedeckt, und
die Kirche
Santa Maria
del Pianto,
genannt “del
Torresino”
wegen des
zentralen, mit
Zinnen
versehenen
Turms. Nur
wenige wissen,
dass der berühmte Musiker Giuseppe Tartini (18. Jh.), bekannt
durch seine Teufelstrillersonate in der Kirche S. Caterina
begraben liegt. Auch die abseits gelegene Kirche S. Massimo
hält unerwartete Überraschungen bereit: drei wunderschöne
Altartafeln von Giovan Battista Tiepolo und das Grab des
berühmten Arztes Giovan Battista Morgagni, der 1711 den
ersten Lehrstuhl für theoretische Medizin an der Universität
Padua erhielt. Etwas außerhalb von Padua steht in
Pozzoveggiani die alte Kirche S. Michele, die reich an
Zeugnissen aus der Spätantike ist. Auch in der Provinz Padua
2
1 Monteortone di Abano T., Wallfahrtskirche Madonna della Salute
2 Padua, Kirche S. Michele Pozzoveggiani
Unten: Abtei von Praglia
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1
gibt es zahlreiche heilige Stätten, die im Laufe der
Jahrhunderte Orte des Glaubens, der Kultur und der
Forschung waren. Darunter sind die Klöster und
Einsiedeleien besonders schön. Mitten in den grünen
Euganeischen Hügeln liegt die Abtei S. Maria di Praglia, die
im 11. Jahrhundert gegründet wurde und im Mittelalter und
in der Renaissance ein Fixpunkt der landwirtschaftlichen
Besiedlung durch die Benediktiner in der gesamten
Umgebung westlich von Padua war. 1448 wurde die Abtei
aus- und umgebaut, es entstand die elegante Kirche nach
dem Entwurf von Tullio Lombardo, und ein Teil des Klosters
wurde umgebaut. In der Kirche sind Fresken und Gemälde
der venezianischen Schule und ein Holzkruzifix zu sehen,
das dem Umkreis von Giotto zugeschrieben wird. Das Kloster
hat schöne Kreuzgänge, einen schönen Kapitelsaal, ein
monumentales Refektorium und die berühmte “kleine göttliche
Loggia”, die von Antonio Fogazzaro in seinem Roman
Piccolo mondo moderno (1901) verewigt wurde. Die Abtei ist
weltweit durch die bedeutende Tätigkeit der Restaurierung
antiker Bücher und der Miniaturkodizes bekannt, die die
Mönche selbst ausüben. Auf dem Gipfel des Monte Rua
befindet sich seit 1339 eine
Camaldoli-Klausureinsiedelei,
die man nicht besichtigen
kann, aber von wo aus man einen wunderbaren Ausblick
auf die Hügel und die umliegende Tiefebene hat. In der
Umgebung von Este steht die uralte Abtei S. Maria von
Carceri: der riesige Komplex umfasst die Kirche, die Abtei,
Kreuzgänge und ein Gästehaus und wurde im ausgehenden
17. Jahrhundert teilweise in eine Villa umgewandelt. Es gibt
sehr alte romanische Elemente, einen Renaissancekreuzgang,
eine prächtige Taufkapelle, die ehemaligen, mit Fresken versehenen Bibliotheksräume und ein umfangreiches Museum
der Bauernkultur. Nicht weit von Carceri entfernt steht in
Urbana das Kloster S. Salvaro mit der alten Kirche aus dem
11. Jahrhundert und Fresken aus dem 13. Jahrhundert. Im
ehemaligen Kloster befindet sich heute das Museum der
Antiken Straßen, das anhand von Landkarten, Dokumenten
und Funden die Geschichte der Gegend rekonstruiert, in der
das Kloster steht.
3
4
5
Die Abteikirche S. Stefano in Due Carrare, zu der früher ein
großer Klosterkomplex aus den ersten Jahren nach dem Jahr
1000 gehörte, ist ein prächtiges architektonisches Zeugnis
der romanischen Kunst in Venetien. In der Kirche befindet
sich ein antiker Mosaikboden (11. und 14. Jh.) und der
Marmorsarkophag von Marsilio da Carrara, dem Herrn
von Padua, der 1338 starb. Sehr viele Stätten sind mit
dem Marienkult und oft mit wundertätigen Ereignissen
verbunden. In Monteortone di Abano Terme steht die
Wallfahrtskirche S. Maria di Monteortone, wo 1428 nach
einer Pest die heilige Jungfrau einem kranken Ritter erschien
und ihn aufforderte ins Wasser zu gehen, wo der Ritter
ein Bild der heiligen Jungfrau fand, das sofort zu einem
Kultgegenstand wurde. In der Wallfahrtskirche sind neben
dem heiligen Bild Fresken von Jacopo da Montagnana und
eine Altartafel von Palma il Giovane zu sehen. Weiter auf
den Euganeischen Hügeln steht auf dem Monte della
Madonna (Teolo) die Wallfahrtskirche der Madonna
del Monte aus dem 16. Jahrhundert. Eine Madonna delle
Grazie wird in der Basilika von Este verehrt, die 1717
dort errichtet wurde, wo sich zuvor ein anderes Heiligtum
befand, um dort eine angeblich wundertätige byzantinische
Tafel der Jungfrau aufzubewahren. Der Jungfrau Maria ist
auch die Wallfahrtskirche von Tresto in Ospedaletto Euganeo
geweiht. Nachdem einem Bootsführer die heilige Jungfrau
erschienen war, wurde die
Kirche 1468 erbaut. In der
Kirche sind die ursprüngliche
Dekoration und Gemälde
venezianischer Meister
erhalten, darunter die
wundertätige Madonna, die
Jacopo da Montagnana
zugeschrieben wird. Eine
Ädikula außerhalb der Kirche
schützt die Quelle, von der es
heißt, dass sie auf
wundersame Weise während
des Kirchenbaus dort aus
dem Boden sprudelte.
In Piove di Sacco, der
Hauptstadt der grünen
Saccisica, stehen zwei bedeutende Kirchen: der Dom
S. Martino und die Wallfahrtskirche Madonna delle Grazie,
wo eine Madonna mit Kind von Giovanni Bellini zu sehen
ist. Dem heiligen Antonius ist die kleine, aber schöne
Wallfahrtskirche des Nussbaums von Camposampiero
geweiht. Die Legende besagt, dass die kleine Kirche an dem
Ort gebaut sei, wo der hl. Antonius eine denkwürdige Predigt
von der Krone eines Nussbaums aus hielt. Im Innenraum sind
auf einem vollständigen Freskenzyklus Szenen der
Wundertaten und aus dem Leben des Heiligen, ein Werk des
Malers Girolamo del Santo (16. Jh.), dargestellt. während die
Altartafel mit der Predigt des hl. Antonius im Nussbaum ein
Werk von Andrea da Murano (1486) ist.
3 Torreglia,
Einsiedelei Monte Rua
4 Camposampiero,
Antoniuswallfahrtskirche des Nussbaums
5 Piove di Sacco, Wallfahrtskirche
Madonna delle Grazie, Madonna
mit Kind von Giovanni Bellini
Unten: Abtei von Carceri
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Eine Provinz des Wassers.
Der erste Kern der zukünftigen Stadt Padua entstand um
das 12. Jahrhundert v. Chr. in einer weiten Schleife des
Medoacus, dem alten Brenta: Seitdem wird die Geschichte
Paduas und seiner Umgebung immer vom Wasser geprägt.
Schon im 1. Jahrhundert n. Chr. pries der berühmte
Historiker Titus Livius das Geschick der antiken Pataviner
in der Schifffahrt, als er ihren ruhmreichen Sieg über die
Flotte des Spartanerkönigs Kleonymos im Jahr 302 v. Chr.
beschrieb. Seitdem wurde die Binnenschifffahrt immer
stärker, bis unter Rom der große Hafen mit Geschäften und
Warenlagern gebaut wurde.
2
3
1
Laut Strabo, dem berühmten griechischen Geographen, war
Padua wichtiger als alle anderen Städte in der Region, und
die Menge an Waren, die von hier aus nach Rom transportiert
wurden, bestätigte, dass hier eine blühende und betriebsame
Bevölkerung lebte. Nach der Krise aufgrund des Einfalls
der Germanen und des allgemeinen Niedergangs der Region
stand das Wasser im Wirtschaftsaufschwung wieder einmal
im Mittelpunkt. Nach dem Jahr 1000 erhielten die
Flussläufe eine immer größere strategische Bedeutung
und spielten eine bedeutende Rolle in den Kämpfen
um die territoriale Vorherrschaft. Sie waren grundlegend
sowohl als Unterhaltsquelle der Bevölkerung wie auch als
Wirtschaftsressource und Verbindungsweg. Sowohl zur Zeit
des Städtebundes als auch später unter der Herrschaft der
Carrara und der venezianischen Herrschaft führten die
Arbeiten zur Kontrolle und Nutzung der Gewässer in der
Provinz zum Bau eines dichten Netzes befahrbarer künstlicher
Kanäle. Dieses Netz verband Padua mit dem umliegenden
Land und mit allen Städten des Veneto und mündete in die
Lagune von Venedig und ins Meer, wo die wichtigsten
Warenumschlagplätze waren. In den 400 Jahren venezianischer
Herrschaft kamen Getreide, landwirtschaftliche Erzeugnisse,
Holz, Marmor, Kalkgestein aus den Hügeln von Vicenza
und der kostbare Trachyt aus den Euganeischen Hügeln vom
Binnenland übers Wasser nach Venedig. Aus dieser Zeit
stammen auch die prächtigen Villen, die noch heute die Ufer
der befahrbaren Flüsse und die Euganeischen Hügel
schmücken. Die reichen venezianischen Patrizier erreichten
über Flüsse und Kanäle ihre Wohnsitze in Padua und den
Euganeischen Hügeln, vor allem am Brenta und am Piovego.
Auf den Wasserstraßen konnte man alle Bootstypen antreffen, darunter Flöße, Gondeln, Lastenkähne und traditionelle
Holzboote für den Personen- und
Warentransport (burci, sandoli, padovane,
burchielli, peote).
16
Wasserläufe Paduas
Deich am Battaglia-Kanal
Sumpf von Onara
Kanus auf dem Bacchiglione
Padua, Stück des Flussrings, der an
den alten Stadtmauern entlang fließt
8 Brenta-Kanal, Ausflugsdampfer vor
der Villa Giovanelli in Noventa Padovana
9 Padua, Allerheiligentor (Porta Ognissanti)
10 Battaglia Terme, Museum
der Flussschifffahrt
5
Die traditionellen Holzkähne
(burci oder burchi) konnten
überall direkt am Ufer
anlegen. Sie werden auch
von Dante in der Göttlichen
Komödie erwähnt: “wie
man den Kahn im halb im
Wasser, halb am Lande
sieht an unsrer Flüsse
Strand…”
(Hölle, Gesang 17, 19-20).
7
8
Der Bacchiglione, ein
antiker Fluss zwischen
Vicenza und Padua,
ist noch heute die
wichtigste
Wasserquelle
der Stadt:
Die Stadt lebte und
lebt von dem Wasser,
das von Süden kommt
und an den Stadtmauern aus dem
16. Jahrhundert entlang bis zum mittelalterlichen Schloss
fließt, wo es sich in einen Hauptarm (Tronco Maestro)
und einen Binnenkanal (Naviglio Interno) teilt und den alten
Stadtkern umschließt. In den letzten Jahren wurde
ein Programm zur Wiederherstellung der Wasserläufe
4
1-3
4
5
6
7
6
9
und Neuöffnung der alten Schleusen aufgelegt, mit dem
die Schifffahrt auf den alten Wasserstraßen wieder möglich
wurde, wie z. B. die Fahrt an den Stadtmauern und
Bastionen entlang oder die Fahrt auf der Riviera Euganea
inmitten einer wunderschönen Naturlandschaft. Die
Geschichte der Bootsführer
und der Wasserläufe Paduas
sind ausgiebig im hoch
interessanten Museum der
Flussschifffahrt in Battaglia
Terme dokumentiert, wo
über 4.000 Gegenstände
zu sehen sind, darunter
Binnenschiffe, Ausrüstungen,
historische Fotografien,
Schifffahrtskarten, Bücher
und Urkunden.
10
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Montegrotto Terme, Butterfly Arc,
Das Schmetterlingshaus
Euganeische Thermen: über 2.000
Jahre Wellness und Gesundheit.
1
2
Mitten im erholsamen Grün des Parks der Euganeischen Hügel
sind die Euganeischen Thermen mit ihren beiden Hauptorten
Abano und Montegrotto und den kleineren Orten Galzignano,
Battaglia und Monteortone di Teolo, weltweit bekannt für die
Fango- und Balneotherapie und der ideale Ort, um
Gleichgewicht, Wohlbefinden und Schönheit wiederzufinden.
Das Geheimnis liegt im Wasser meteorischen Ursprungs
begründet: von den sauberen Becken der Voralpen in rund
2000 m Höhe fließt es auf einem langen, unterirdischen Weg,
wird dabei mit Mineralien angereichert (darunter Natrium,
Potassium, Magnesium, Jod und Silicium) und kommt im
Gebiet der Euganeischen Thermen mit einer Temperatur von
87° C wieder an die Oberfläche. Dieses weltweit einzigartige
Wasser bildet die Grundlage für den Prozess der Entstehung,
Erhaltung und Erneuerung des Thermalschlamms, dessen
Eigenschaften wegen seiner Salz-Brom-Jod-Gehalts und seiner
therapeutischen Wirkung unvergleichlich sind. Die natürlichen
Eigenschaften des Wassers kennzeichnen die Euganeischen
Thermen seit Jahrtausenden, eine Tradition, die bis in die
Vorgeschichte reicht, und die bis heute unverändert
geblieben ist. Die antiken Veneter hatten hier ein
Seeheiligtum, das vor allem zwischen dem 8. und dem 3.
18
Jahrhundert v. Chr. stark besucht wurde, während zur Zeit
der Römer, zwischen dem 1. und 2. Jh. n. Chr. die Fons
Aponi (Quelle von Aponus, einer Wassergottheit) zu einem
der wichtigsten und bekanntesten Thermalbäder wurde, das
für medizinische Zwecke genutzt wurde und wo der
geheimnisvolle Kult des Orakels von Gerion betrieben wurde,
dem angeblich auch der junge Tiberius, der spätere Kaiser,
zugeneigt war, um aus dem Wurf der Würfel in die heilige
Quelle seine sortes zu lesen. Im 14. Jahrhundert begannen
die aufgeklärten Herren von Carrara bedeutende Studien
über den Schlamm, die von der Medizinschule der
Universität Padua fortgesetzt wurden. Im 18. Jahrhundert
wurden bedeutende archäologische Funde getätigt, die die
antike Nutzung der Thermalquellen und das Vorhandensein
von Zentren zur Aufnahme der Kundschaft und für
Therapiezwecke, sogar mit Raum für die Stärkung des
Geistes mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen religiöser,
kultureller und spielerischer Natur zur Zeit Roms bezeugen.
1 Abano T., monumentaler
Eingang zum Montirone
2 Montegrotto T., Villa Draghi
Hier daneben: Euganeische
Thermen, Fangotherapie
3 Thermalbad
4 Montegrotto T., Internationales
Museum für Glaskunst
und Thermen
5 Golf in den Euganeischen
Hügeln
3
Heute sind die Euganeischen Thermen wie vor 2000 Jahren
der ideale Ort, wo man ein umfassendes Wohlbefinden in
einer Umgebung wieder finden kann, in der jede Tätigkeit
mit der Jahrtausende alten Eintracht von Mensch und
Natur verbunden ist, wo es einfach ist, den stressigen
Rhythmus des Alltags zu vergessen, sich angenehmen
regenerierenden Kuren hinzugeben und sich an einem
gesunderen Leben zu orientieren. Die über 100 Hotels sind
alle für Thermal- (Fango- und Balneotherapie,
Inhalationstherapien, Massotherapie) und Schönheitskuren
mit wunderschönen Schwimmbädern und modernen
Fitnessräumen ausgestattet. Der Gast wird von Fachpersonal
empfangen und betreut, die Kuren und anderen Aktivitäten
finden in einer angenehm entspannenden und fröhlichen
Atmosphäre in einem herzlichen und professionellen
Ambiente statt. Die therapeutischen Eigenschaften des
Schlamms sind von den Studien und Monitoring-Verfahren
garantiert, die vom Zentrum für Thermalstudien Pietro
d’Abano (Centro Studi Termali Pietro D’Abano) in
Zusammenarbeit mit der Universität Padua durchgeführt
werden, während die Thermalbäder strenge Qualitätskriterien
einhalten, um dem Gast Sicherheit und ein Höchstmaß an
Qualität zu garantieren. Und nach den Thermalkuren?
Neben Fitnesscentern, Tennisplätzen mitten im Grünen
und Schwimmbädern bietet die Natur viele Möglichkeiten,
Sport zu treiben und sich körperlich zu betätigen.
Fünf Golfplätze, Reithallen
und Reitsportzentren, Reitwege auf Strecken mit
wunderbarer Aussicht, Fahrräder, um frei die Natur- und
Architekturschätze des Parks der Euganeischen Hügel
zu entdecken, ein dichtes Wanderwegenetz in den Hügeln
und für Bergsteiger und Kletterer sogar ein natürlicher
Klettergarten (Rocca Pendice). Auch das kunsthistorische
Erbe ist groß und umfangreich: Das gesamte Gebiet ist mit
Denkmälern, Villen, Schlössern, Klöstern, Abteien und
Museen übersät. Das Kulturangebot umfasst Musik- und
Theaterveranstaltungen von nationalem und internationalem
4
Niveau. Der Kontakt zur einheimischen Volkstradition wird
durch eine Unzahl von Dorf- und Volksfesten sichergestellt.
Die gute Laune wird durch die hervorragende einheimische
Küche garantiert. Die umliegende Natur bietet vor allem in
zwei Jahreszeiten, im Frühling und im Herbst, die Möglichkeit,
besondere Gerichte mit wild wachsenden Kräutern, Gemüse,
Pilzen und Waldbeeren zu kosten. Natürlich immer begleitet
von den exzellenten Weinen der Euganeischen Hügel, die
schon von Petrarca und Ruzante gepriesen wurden und heute
durch die DOC-Kennzeichnung geschützt sind.
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Villen und Schlösser.
entfernt steht die Villa Marcello im Palladiostil mit großen
Wirtschaftsgebäuden, einem ziemlich gut gepflegten Garten
und wunderschönen, mit Fresken verzierten Räumen mit
Szenen aus dem Leben von Alexander dem Großen und den
Göttern des Olymps. In den Euganeischen Hügeln, die den
venezianischen Patriziern besonders am Herzen lagen,
entstanden zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert prächtige
herrschaftliche Villen. Die traumhafte Villa Emo Capodilista,
ein Werk von Dario Varotari, steht in wunderbarer Lage auf
einer Anhöhe, der Montecchia bei Selvazzano. In Luvigliano
findet man eines der ersten Beispiele einer Architektur, die
durch den für das Veneto typischen, “malerischen”
Geschmack geprägt ist: die schöne Villa dei Vescovi,
Seit dem Mittelalter wurde die Provinz Padua, seit jeher im
Mittelpunkt historischer Ereignisse, durch mächtige Schlösser
und Festungen, elegante Villen und luxuriöse Gärten auf der
Suche nach einer vollkommenen Symbiose von Mensch und
Natur bereichert.
Im südwestlichen Teil der
Provinz Padua verläuft ein
faszinierender Weg zwischen
Schlössern und Städten mit
Stadtmauern, wo noch heute
der alte Widerhall der
geheimnisvollen Welt des
Mittelalters zu spüren ist.
Nicht weit voneinander
entfernt steht das Schloss von
S. Pelagio, das im 14.
Jahrhundert den Carrara
gehörte und in der zweiten
Hälfte des 20. Jahrhunderts
vom Architekten Avesani
in das prächtige Museum
der Luft verwandelt wurde,
das Schloss des Catajo, in
Wirklichkeit eine Privatvilla,
die ihr festungsähnliches
Aussehen der Leidenschaft für
Waffen und Kriegsführung
ihres berühmten Bauherrn Pio
Enea I degli Obizzi,
Söldnerkapitän der Republik
Venedig und Erfinder der Haubitze (Belagerungskanone)
verdankt, und schließlich das Schloss von Monselice, reich
an Einrichtungsgegenständen und Sammlungen und ein
eklatantes Beispiel für die Umwandlung einer mittelalterlichen
Festung in einen herrschaftlichen Wohnsitz. In den
Euganeischen Hügeln stehen zwei der ältesten Schlösser
der Umgebung Paduas: das Schloss von S. Martino della
Vanezza im Gebiet von Cervarese S. Croce, das aus dem Jahr
1000 stammt und in dem sich heute des Museum des Flusses
Bacchiglione befindet, und das Schloss von Valbona am
westlichen Ende der Euganeischen Hügel, das hingegen den
Carrara gehörte und eines der interessantesten Beispiele
mittelalterlicher militärischer Befestigungsanlagen ist. Heute
befindet sich im Schloss ein Restaurant und eine ständige
Fotoausstellung über die Schlösser in der Umgebung von
Padua. Die herrschaftlichen Villen gehören zu den
Kostbarkeiten der Provinz Padua. Oft umgeben von großen
2
1 Battaglia Terme,
Schloss des Catajo
2 Monselice, Schloss,
Saal mit CarraraKamin (Ausschnitt)
3 Lozzo Atestino,
Schloss von Valbona
4 Due Carrare,
Schloss von
S. Pelagio, Saal
der eißluftballons
20
3
1
Gärten oder Jahrhunderte alten Parkanlagen und eingefügt
in zauberhafte Lagen zwischen Hügeln oder an Wasserläufen,
stellen sie monumentale Komplexe von außergewöhnlich
historischem und künstlerischem Wert dar.
Die Villa Contarini in Piazzola sul Brenta mit ihrem großen
Park mit Teich und Insel ist sicherlich die majestätischste und
beeindruckendste Villa in der Provinz Padua. Erbaut im 16.
Jahrhundert auf den Fundamenten eines antiken Schlosses
und erweitert in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, weist
sie einige hoch interessante architektonische Elemente auf,
darunter der “Saal der auf dem Kopf stehenden Gitarre”,
dessen besondere Form eine hervorragende Akustik garantiert.
In Piombino Dese steht die Villa Cornaro, entworfen von
Andrea Palladio zwischen 1551 und 1552. Es ist eine
monumentale Villa mit einem harmonischen Innenraum, der
mit schneeweißen Statuen und Säulen verziert ist. Nicht weit
6
entworfen von Giovanni Maria Falconetto im 16.
Jahrhundert. Wer einige Aspekte der letzten Lebensjahre des
großen Dichters Francesco Petrarca erfahren möchte, muss in
der Villa von Arquà Halt machen, wo Petrarca von 1370 bis
1374, dem Jahr seines Todes, lebte. Eine magische,
märchenhafte Stimmung herrscht in der schneeweißen Villa
Selvatico-Sartori auf dem Hügel S. Elena in Battaglia Terme,
die mitten in einem majestätischen Jappelli-Park liegt.
5 Piombino Dese, Palladio, Villa Cornaro
6 Arquà Petrarca, Haus von Francesco Petrarca
Unten: Piazzola sul Brenta,
Villa Contarini
4
5
Es ist unmöglich, hier die zahlreichen Villen aufzuzählen,
die sich zwischen Monselice, Este und Montagnana
befinden und bevorzugte Szenarien für italienische
und ausländische Künstler, Dichter, Schriftsteller von früher
und heute waren und sind. Das gesamte Gebiet kann
zusammen mit den Euganeischen Hügeln ein ideales
Reiseziel sein, um die Orte zu entdecken, wo
Troubadourdichter oder berühmte Persönlichkeiten wie
Byron und Shelley, Foscolo, Fogazzaro, oder Bruce Chatwin
lebten und ihre Inspirationen fanden. Auch in der grünen
und erholsamen Saccisica gibt es unerwartet kostbare
Schmuckstücke, wie die Villa Widmann in Bagnoli di Sopra
aus dem 17. Jh., erbaut von der Familie Widmann als „Ort
des Nützlichen und des Genusses“. In ihrem kleinen Theater
war Carlo Goldoni zu Gast. Heute hat in den großen
Kellerräumen das Konsortium für den Schutz der DOC-Weine
von Bagnoli und der “Stradon del Vin Friularo” seinen Sitz.
Die schöne Villa Garzoni-Carraretto in Candiana aus den
Jahren 1537-40 ist wahrscheinlich das einzige Meisterwerk
von Jacopo Sansovino auf dem Festland. Ein anderer
schöner Landsitz, wo die ursprüngliche Bauweise des 16.
Jahrhunderts erhalten geblieben ist, ist die Villa Roberti in
Brugine. Die Freskendekoration der Räume stammt teilweise
von Paolo Veronese. In dem großen Park der Villa wird an
jedem ersten Sonntag im Monat ein gut besuchter Flohund Antiquitätenmarkt abgehalten.
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Jahrhunderte alte Parks und raffinierte Gärten.
1
Durch die langen Alleen Jahrhunderte alter Parkanlagen
schlendern, zwischen den Düften und Farben gut gepflegter
und raffinierter Gärten spazieren gehen, die Gärtner bei ihrer
Arbeit beobachten: dies ist die beste Weise, sich dem
außerordentlichen Erbe der antiken natürlichen Reichtümer
unserer Provinz zu nähern. Der Park der Villa Barbarigo
in Valsanzibio aus dem 17. Jh. ist zweifelsohne einer der
emblematischsten Orte des Veneto. Inmitten einer
wunderschönen Hügellandschaft gelegen und reich an
Jahrhunderte alten kostbaren Bäumen, ist er in mehrere
zentrale Punkte und Aussichtsstellen untergliedert, wie z.B.
das große Buchsbaumlabyrinth, das monumentale Dianabad,
die Kanincheninsel, die großen Fischteiche, die kleinen Seen
und die zahlreichen Brunnen und Statuen. Die prachtvollen
Farbeffekte der Rosenblüte kennzeichnen die
Frühlingsmonate und den Sommeranfang der schönen Villa
Emo in Rivella di Monselice. Zwei lange, von Calla und
Schwerlilien eingerahmte Fischteiche voller Seerosen und
zwei große Rosenrabatten sind kennzeichnend für die
Geometrie des Gartens vor der Villa, während ein langer
Tunnel aus Hagebuchen und Buchsbaumhecken seinen
starken und unveränderlichen Verlauf markieren.
Umgeben von einem prächtigen acht Hektar großen Park ist
auch die Villa Miari de’ Cumani in S. Elena d’Este, deren
mit Gibellinenzinnen versehenen Mauern und mächtiger
Turm ihr das Aussehen einer Burgvilla verleihen. Der große
Komplex umfasst das Herrenhaus, Bauernhäuser,
ein Gewächshaus, eine Einsiedelei, ein Nymphäum, einen
großen Garten mit Fischteich und den Park mit Höhle, Teich
und anderen architektonischen Zierelementen.
2
Das üppige Grün, das die Villa Pisani-Scalabrin
in Vescovana umgibt und in einen italienischen Garten und
einen romantischen englischen Park unterteilt ist, wurde
schon im Reisetagebuch “Holidays spent on a Doge’s farm”
der englischen
Schriftstellerin Margaret
Symonds gerühmt, die
sich hier 1880 aufhielt.
Der Rundweg
im schönen Park von
Frassanelle, wo Elemente
des idealen englischen
Gartens mit Elementen
des romantischen
Gartens, die im Veneto
durch Giuseppe Jappelli
verbreitet wurden,
6
3
8
7
9
6 Noventa Padovana,
Villa Valmarana
7 Noventa Padovana,
Villa Giovannelli
8 Vescovana, Park von
Villa Pisani
Scalabrin
9 Rivella di Monselice,
Villa Emo
10 Battaglia Terme,
Villa Selvatico Sartori
miteinander verbunden sind, verläuft zwischen riesigen
Platanen und Jahrhunderte alten Eichen. Besonders
beeindruckend sind die Höhlen, in denen sich Licht und
Schatten wirkungsvoll in Szene gesetzt abwechseln.
Der bekannte Brenta-Kanal mit seinen prächtigen Villen,
die am Flussufer stehen, beginnt in Noventa Padovana. Hier
stehen die Villa Giovannelli, 1670 im Palladiostil erbaut
und 1738 anlässlich der Durchreise von Maria Amalia von
Sachsen auf ihrer Fahrt nach Neapel, wo sie Karl III. heiraten
sollte, erweitert, die Villa Grimani Valmarana, errichtet im
15. Jahrhundert mit exotischen und Landschaftsfresken aus
dem 18. Jh., und die Villa Giustiniani, ein großer, ländlicher
Komplex aus dem ausgehenden 16. Jahrhundert, der aber im
18. Jh. erweitert und mit einer hellen Rokokofassade
restauriert wurde. Die schöne Fahrt am Brenta-Kanal von
Padua nach Venedig durch die Hauptorte Strà, Dolo und
Mira kann mit dem Schiff, mit dem Auto oder für
Fahrradliebhaber auch auf Radwegen unternommen werden.
4
22
5
1
2
3
4
5
Bagnoli di Sopra, Villa Widmann
Valsanzibio di Galzignano Terme, Villa Barbarigo
S. Elena d’Este, Villa Miari de’ Cumani
Selvazzano, Villa Emo Capodilista “La Montecchia”
Valsanzibio di Galzignano T., Villa Barbarigo
10
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Städte mit
mittelalterlichen
Stadtmauern.
Die strategische Rolle des Gebiets von Padua wird durch
die vier Städte mit historischen Stadtmauern Cittadella,
Monselice, Este und Montagnana bezeugt, die insgesamt eine
echte Anthologie der Befestigungskunst darstellen. Cittadella
ist die einzige befestigte Ortschaft in Europa, die in einer
Tiefebene liegt, ihr Stadtgebiet ist elliptisch angelegt, und
der alte Stadtkern ist vollkommen erhalten. Die 1461 m lange
Stadtmauer mit einem vieleckigen Grundriss mit 32 Türmen
und vier befestigten
Toren wurde ab 1220
errichtet. Die vier
Haupttürme verteidigten
die vier Eingänge in die
Stadt: Porta Bassano,
Porta Treviso, Porta
Vicenza und Porta
Padova (oder Porta
Nuova, mit der Uhr und
den Wappen der Stadt
Padua und der Familie
Carrara). Bei der Porta
Padova befinden sich
auch die Kirche Santa
Maria del Torresino (1220) und das Gefängnis Torre di Malta
(auch in der Göttlichen Komödie von Dante erwähnt,
Paradies, Gesang 9, 54), wo heute Ausstellungen und
Kulturveranstaltungen stattfinden. Interessant sind die
Fresken von Jacopo da Ponte und die Gemälde von Palma il
Giovane, die im Dom aus dem 18. Jahrhundert erhalten sind,
in dem auch das antike Zönobium aus dem Jahr 1300 liegt.
Beachtenswert sind auch das Dommuseum mit
Kirchengeräten und und Reliquiarien, das Soziale Theater aus
dem 19. Jahrhundert, dessen Fassade von Giuseppe Jappelli
entworfen wurde, das Rathaus aus dem 14. Jh. und das
2
1
2
3
4
Cittadella
Cittadella, Detail der Porta Bassano
Cittadella, Soziales Theater
Cittadella, Domfassade
4
24
Oben: Cittadella, Palazzo Pretorio
(Amtsgericht), Freskenausschnitt
5
1
Amtsgericht (14. Jh.), der Amtssitz und das Haus des Podestà
und das Städtische Archäologische Museum, das im Torre di
Malta untergebracht ist. Seit der Antike als “Tor” der Euganeer
bezeichnet, eine Brücke zwischen den Hügeln und der
Tiefebene bis zum Meer, entwickelte sich Monselice vor allem
seit der Römerzeit, als die Burg, die Festung auf dem Hügel
von Monselice, zur Verteidigungsanlage gemacht und später
von den Langobarden im 5. Jahrhundert verstärkt wurde. 1239
wurde die Stadt noch stärker von Kaiser Friedrich II. befestigt,
der die Stadtmauer vollendete und das Schloss, Bergfried und
3
den Turm am Platz errichten ließ. Monselice wurde von den
Este, Carrara und Della Scala umkämpft und kam im 15.
Jahrhundert endgültig unter die Herrschaft Venedigs, das die
Stadt bis zum Ende des 18. Jahrhunderts regierte.
Der wunderschöne Spazierweg der via del Santuario folgt den
wichtigsten historischen Etappen von Monselice. Angefangen
bei der ehemaligen Kirche S. Paolo mit ihrer mittelalterlichen
Krypta, führt der Weg zum mächtigen Schloss mit der
Waffenkammer, den Räumen aus dem 14. Jahrhundert mit
Carrara-Dekoration, einem eleganten venezianischen Hof und
einem langobardischen antiquarium. Hinter der Villa
Nani-Mocenigo (16. Jh.) liegt die alte Kirche S. Giustina aus
dem Jahr 1256 mit Anbauten aus dem 15. Jahrhundert und
einem Dach mit Holzdachstuhl von 1787. Hinter der Porta
Romana öffnet sich ein neues, beeindruckendes Panorama, die
Straße der sieben Kirchen: sechs Kapellen, die die Namen
römischer Basiliken tragen, und das Oratorium S. Giorgio, die
6
alle von Scamozzi (1605) nach einem Auftrag der Adelsfamilie
Duodo entworfen wurden, deren Villa den Anstieg abschließt.
Hier beginnt der Weg, der zum Gipfel des Hügels hinauf führt,
wo der archäologische Park und der Bergfried von Friedrich II.
stehen, von dessen Terrasse aus man einen unvergleichlichen
Ausblick hat. In einer von den Hügeln geschützten an Wasser
reichen Niederung liegt die Stadt Este, die vor 1000 Jahren
dem Adelsgeschlecht Este seinen Namen gab.
Vor 589 floss die Etsch durch Este, an deren
Ufern sich eines der bedeutendsten
zivilen, religiösen und kulturellen
Zentren der antiken Veneter
entwickelte. Die Stadt, auch
unter Rom ein bedeutendes
Zentrum, blühte nach dem
Jahr 1000 dank der
Este-Familie auf, die dort
das Schloss und den ersten
befestigten Kern errichtete,
der um 1340 von den
Carrara neu gebaut und im
15. Jahrhundert von den
Venezianern ausgebaut
wurde. Die Geschichte lebt
heute noch in den schönen
7
5 Monselice, Villa Duodo
6 Monselice, das Schloss
7 Monselice, alte Kirche
S. Giustina
8 Monselice, Rathaus
Unten: Monselice,
heilige Straße
der 7 Kirchen
8
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Räumen des Nationalen Museums “Atestino” weiter, das im
Palazzo Mocenigo (16. Jh.) untergebracht ist. Im Mittelpunkt
der Stadtmauer steht das Schloss, dessen Reste vom Bergfried
auf der Hügelspitze bis zu den unten liegenden Gebäuden etwa
1 km weit reichen. Vor fast 800 Jahren entstand hier mit
den von Azzo IV. von Este aufgenommenen Spielleuten
und Troubadouren eines der bedeutendsten Zentren
für Troubadourdichtung in Nordostitalien. Unter den
zahlreichen Kirchen in Este hebt sich der Dom S. Tecla ab, wo
die selige Beatrice d’Este, gestorben 1226, begraben liegt, die
von den Troubadourdichtern als ein Beispiel an Schönheit,
Anmut und Tugend gefeiert wurde. Die reiche Verzierung des
Doms gipfelt in der prächtigen Altartafel der hl. Thekla, einem
1
1
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5
6
2
3
Este, Schloss
Este, Benvenuti-Situla
Este, Schloss
Este, Töpfer
Este, Ca’ Pesaro
Este, Nationales Museum
“Atestino”,
Bronzegegenstände
der antiken Veneter
4
Werk von Giambattista Tiepolo (1759). Este blieb weiterhin
Inspirationsquelle auch für die Dichter in den folgenden
Jahren: Im 16. Jahrhundert kamen viele Künstler und
Intellektuelle als Gäste von Alvise Cornaro, einem vermögenden
und gebildeten Mann venezianischer Herkunft in die Stadt.
Villa Kunkler hatte im 19. Jahrhundert die zwei großen
englischen Dichter der Romantik, Byron und Shelley, zu Gast,
während im 20. Jahrhundert unter anderem Bruce Chatwin, ein
berühmter Reisebuchautor, und Emma Tennant, Schriftstellerin,
Gast von Chatwin in der Villa Albrizzi nach Este kamen. Este
ist für die Produktion von Kunstkeramik bekannt. Montagnana
hat eine vollkommene, fast zwei km lange Stadtmauer, eine der
am besten erhaltenen Befestigungsanlagen weltweit, mit einer
Ziegelwand aus dem 14. Jahrhundert und 24 mächtigen
Türmen, die 17-19 m hoch sind. In die Stadt kommt man
durch zwei imposante Befestigungen, das Castel S. Zeno mit
dem Bergfried von Ezzelino aus dem Jahr 1242 (derzeit
Städtisches Museum) und die Rocca degli Alberi, ein echtes
7
Meisterwerk der Militärarchitektur, errichtet 1360 von
Francesco I il Vecchio da Carrara. Die kleine Stadt ist ein
eindrucksvolles Gewirr an Straßen, Gassen und Bogengängen,
die auf die große Piazza Vittorio Emanuele führen, wo der
Dom S. Maria steht, in dem Werke von Sansovino und Paolo
Veronese zu sehen sind. Gegenüber der Porta Padova liegt die
Villa Pisani, die von dem venezianischen Adligen Andrea
Pisani nach einem Entwurf von Palladio (1553-55) gebaut
wurde. Montagnana liegt mitten in dem Gebiet, wo der milde
Rohschinken “Prosciutto Veneto Berico Euganeo” mit seinem
charakteristischen hellen Rosa und dem unverwechselbaren
Duft hergestellt wird. Die alte Pracht dieser Städte mit ihren
Stadtmauern wird in spektakulären historischen Darstellungen
mit mittelalterlichen Trachten, Musikern, Fahnenträgern,
Spielen und Tournieren lebendig gehalten, die die typische
Atmosphäre der ersten Jahrhunderte nach dem Jahr 1000
wieder aufleben lassen.
7 Montagnana,
Das Pferderennen
der 10 Gemeinden
8 Montagnana, Stadtmauer
9 Montagnana, Stadtmauer,
Ausschnitt
9
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26
6
8
Im Frühling werden das mittelalterliche Stadtfest “Palio
delle Contrade di Trambaque” im Schloss S. Martino in
Cervarese S. Croce und die “giornate Estensi” (Este-Tage)
vor dem wunderschönen mittelalterlichen Hintergrund von
Este veranstaltet. Die historischen Darstellungen gehen im
September mit dem “Palio dei 10 Comuni” (Pferderennen
der Zehn Gemeinden) von Montagnana, dem “Giostra della
Rocca” (Burgkarussel) von Monselice und der Veranstaltung
“Voci dall’Evo di Mezzo” (Stimmen aus dem Mittelalter) in
Cittadella weiter. Das Jahr endet mit dem mittelalterlichen
Silvester in Montagnana.
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Die Euganeischen Hügel und andere Naturoasen.
Die sanften Erhebungen der Euganeischen Hügel sind eine
der landschaftlichen Perlen und eines der Reiseziele
im Gebiet von Padua. Gebildet aus rund hundert in Form
und Höhe ziemlich unterschiedlichen Erhebungen, sind sie
das Ergebnis einer submarinen Eruption, die vor etwa 35
Millionen Jahren stattfand, als die gesamte Poebene noch
vom Meer bedeckt war, und zeichnen sich durch einen
unvergleichlichen botanischen Reichtum und ein unermessliches
historisches und architektonisches Erbe aus. Es reicht aus, an
den Seiten eines der Vulkankegel entlang zu gehen,
um zu beobachten, wie viele typische Spezies der Macchia
mediterranea und wie viele montane und submontane
Spezies hier nebeneinander wachsen und sich abwechseln.
Der Monte Venda mit einer Höhe von 601 m ist der
Mittelpunkt und die höchste Erhebung der Hügelkette. 1989
wurde das gesamte Hügelgebiet – fast 20.000 Hektar – zum
Regionalpark erklärt. Das besonders milde Klima ermöglicht
seit der Antike den Oliven- und Weinbau: In den Hügeln
wird der Ruhm der Winzertradition des Veneto
mit 13 DOC-Weinsorten hoch gehalten,
darunter Cabernet Franc, Sauvignon,
Chardonnay, Serprino und Moscato Fior
d’Arancio, die oft in den zahlreichen
lokalen Festen gefeiert werden, wie
beim berühmten Weinfest in Vo’
Euganeo. Andere traditionelle
Erzeugnisse sind Honig,
Käse, Früchte und Obst
wie Kastanien, Kirschen
(darunter die berühmten
Sauerkirschen), Erbsen und
Brustbeeren. Das Parkgebiet
umfasst 15 Gemeinden, die
neben der schönen
Landschaft ein
außergewöhnliches historisches und architektonisches Erbe
aufweisen, bestehend aus Schlössern, Villen, historischen
Gärten, Museen, Abteien und Klöstern. Einer der berühmtesten
Orte ist Arquà Petrarca, wo die Atmosphäre ruhiger
Heiterkeit und poetischer Schönheit erhalten geblieben ist,
die den großen Dichter Francesco Petrarca im ausgehenden
14. Jahrhundert faszinierte. Die bezaubernde euganeische
Landschaft ist in der Tat seit jeher Inspirationsquelle für
Generationen von Schriftstellern, Dichtern und Künstlern:
Von den Troubadouren aus der Provence, die im 12.
Jahrhundert an den Hof von Azzo d’Este kamen, bis zu den
moderneren großen Schriftstellern wie Foscolo, Fogazzaro
und Bruce Chatwin wurden zahlreiche Künstler von dem
unvergesslichen Panorama der Euganeischen Hügel zu
bedeutenden Seiten der Literatur und Poesie inspiriert.
Um den Zauber und die Magie dieser außergewöhnlichen
Natur- und Landschaftsoase zu entdecken, ist es
empfehlenswert, einen der 20 gut ausgeschilderten und
gesicherten Wege des Hügelparks zu nehmen: Wege, die zu
Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferd zurückgelegt werden
können und auf denen man neben der reichhaltigen Flora
und den sich abwechselnden Wäldern, Weinbergen,
Olivenhainen, Wiesen und schönen Landschaften mit ein
bisschen Glück auch die kleinen Waldbewohner, vor allem
Blindschleichen, Feuersalamander, Kuckucke, Sperber und,
3 4
1 Torreglia, Landgut
Villa Tolomei
2 Porträt des Dichters
Francesco Petrarca
Unten: Euganeische Hügel,
Ansicht mit der Kirche
von Teolo
5
1
2
in einigen Gegenden, auch Dachse, Füchse und Steinmarder
beobachten kann. Von den Euganeischen Hügeln weiter in
Richtung Osten kommt man zur grünen Saccisica, die mit dem
nahen Conselvano eine fruchtbare Ebene bildet, die von einem
außerordentlichen Netz von Wasserläufen durchzogen ist. Das
war das Umland von Padua und das beliebte Hinterland der
venezianischen Adligen, die es als ihre “unerschöpfliche
Kornkammer” betrachteten. Auf dem Land stehen viele
Bauernhäuser, herrschaftliche Villen und alte Benediktinerhöfe.
Es waren die Benediktinermönche im Mittelalter, die mit der
Trockenlegung der Sumpfgebiete begannen, um sie mit neuen
Anbaumethoden für die Landwirtschaft zu nutzen. Zwei der
schönsten Benediktinerhöfe sind noch heute der große und gut
erhaltene Hof von Correzzola, in dem sich auch ein Hotel
befindet, und der Hof von
Legnaro, heute
ein Mehrzweck- und
Kongresszentrum. Wenn man
durch dieses Gebiet fährt, kann
man nicht selten zwischen
Weinbergen und bestellten
Feldern die typischen “Casoni”
sehen, die früher die schlichten
Unterkünfte der Tagelöhner
waren und oft aus natürlichen
Baustoffen wie Ton, Schilfrohr
oder Stroh, Holz für Türen und
7
Fenster gebaut sind. Einige dieser Casoni wurden restauriert
und in den Museenbestand der Provinz aufgenommen.
Zahlreich sind auch die Saugpumpen, ein anderes
charakteristisches Element dieses wasserreichen Gebietes. Im
19. Jahrhundert eingeführt, gelten sie heute als beachtenswerte
Beispiele der modernen Industriearchäologie. Am Ostrand der
Saccisica öffnet sich das Gebiet mit der Lagune, der sogenannten
Valle Millecampi, zum Meer hin: 1581 Hektar Küstenstreifen
mit viel Flora und Fauna, die sich je nach der Süß- und
Brackwassermischung unterscheiden und eine
einzigartige Landschaft schaffen, die naturwissenschaftlich und
anthropologisch von großem Interesse ist.
Die Einwohner dieser Gegenden sind stolz auf ihre alten
Traditionen und ländlichen Wurzeln und zeigen sie gerne
6
auf den zahlreichen Volks- und Dorffesten, die das Dorfleben
beleben und auf denen hervorragende einheimische
Erzeugnisse verkostet werden können, wie die berühmte
Süßkartoffel aus Anguillara, Radicchio aus Maserà, Grappa
aus Conselve und DOC-Weine.
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Euganeische Hügel, Sonnenuntergang über den Euganeischen Hügeln
Valle Millecampi
Obstgarten
Saccisica, Landschaft
Cinto Euganeo, Schmiede von Cava Bomba, heute Museum
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Auf dem Tisch die Erzeugnisse eines großzügigen
Landes.
“Essen und Weine
in der Gegend von Padua
zu genießen, bedeutet mehr
Überraschungen und
Sehnsüchte als anderswo
zu finden”
Orio Vergani,
Schriftsteller und Journalist
Durch eine große Anzahl jahreszeitlich bedingter
Erzeugnisse und die Unterschiede zwischen Hügeln,
Flüssen, Ebene und Lagune gekennzeichnet, kombiniert
die Paduaner Küche die hochwertige Qualität der Zutaten
mit einer einfachen, traditionellen Küche. Es handelt sich
somit um eine bodenständige Küche, die mit den reichlichen
Erzeugnissen eines großzügigen Landes verbunden ist und
durch die Professionalität von Köchen und Meistern der
Grundlage schmackhafter Gerichte bilden. Es gibt 13
DOC-Weine aus den Euganeischen Hügeln, deren
Qualität aufmerksam vom Konsortium zum
Schutz der DOC-Weine der Euganeischen
Hügel kontrolliert und bescheinigt wird. Die
Olivenölproduktion ist eine antike Tradition:
Schon im 14. Jahrhundert wurde von einer
Ölmühle gesprochen, und die historische,
noch heute arbeitende Ölmühle von
Valnogaredo, die zusammen mit vielen
anderen Ölmühlen der Hügel das
Euganeische Olivenöl mit seinem
besonders fruchtigen Geschmack und einem
leichten Mandelnachgeschmack herstellt,
stammt aus dem 18. Jahrhundert. Der Honig, der
Götternektar, wird sowohl in der Sorte Blütenhonig als
auch vor allem als Akazien- und Kastanienhonig hergestellt.
Unter den Nudel- und Reisgerichten sind die typischen
“Bigoli” zu nennen, die mit hervorragenden Soßen, wie
Entenragout serviert werden, und die Kräuter- oder Pilzrisotti.
Aus Torreglia kommen die
berühmten “Torresani” bzw.
Turmtauben. Die
gastronomische Tradition
der Euganeischen Hügel
und insbesondere die
Weintradition können auf
den Wegen und mit den
Angeboten der Weinstraße
der Euganeischen Hügel
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raffinierten Gastronomie Paduas bereichert wird, die die alten
Gerichte bewahren, auch wenn sie diese entsprechend der
moderneren gastronomischen Sensibilität in neuer Form servieren. Unter den beliebtesten Gerichten sind am
berühmtesten das “bollito alla padovana” (Kochfleisch nach
Paduaner Art), “risi e bisi” (Erbsenrisotto), Nudeln mit
Bohnen, Geflügelleberrisotto, die vielen “minestre maridae”
(Suppen mit Reis und Nudeln), aber jede Gegend hat ihre
eigenen schmackhaften Spezialitäten, die oft sehr alt und mit
der einheimischen Bauerntradition verbunden sind.
In den Euganeischen Hügeln bietet die Natur Trauben für
exzellente Weine, Oliven für ein Olivenöl mit einzigartigem
Geschmack, eine große Vielfalt an Obst und Gemüse und in
jeder Jahreszeit Wildkräuter und Waldbeeren, die die
30
3
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10
Typische Erzeugnisse
Pane schissotto
Bondiola
Weinkellerei in den
Euganeischen Hügeln
Brustbeerenspezialitäten
Polverara-Huhn (weiß)
Paduaner Huhn
Zubereitung des “Prosciutto
Veneto Berico Euganeo”
Alte Handwerksberufe,
Herstellung von Hirsebesen
Weinlese in den Euganeischen Hügeln
4
5
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am Brenta-Kanal sehr stark ausgeprägt. Auch die Gerichte der
Küche der Alta Padovana (des Nordens der Provinz Padua) sind
fest in der Tradition verwurzelt und variieren je nach Jahreszeit.
Hier ist die Polenta zu Hause, auch in ihrer süßen Variante aus
Cittadella, “polentina” genannt. Trattorien und Restaurants bieten
je nach Jahreszeit traditionelle Gerichte wie “polenta e osei”
(Polenta mit Vögeln), “arna rosta” (Braten), “marsoni fritti”
(Gebratene Groppen) und den Brenta-Hecht an.
Die Küche wird teilweise durch die benachbarte Tradition aus
Vicenza und Treviso beeinflusst, wo es viele Wild-, Stockfischund Radicchiogerichte gibt. Wegen des Wasserreichtums und der
großen Weideflächen werden in diesem Gebiet diverse Käsesorten
hergestellt, wie Asiago, Montasio und Grana Padano.
7
8
(Strada del Vino Colli
Euganei) entdeckt werden.
Die schmackhafte und
einfache Küche in und um
Montagna und Este basiert
auf einheimischen,
natürlichen Produkten:
Reis, Trüffel, Wild und
Schwein. In dieser Gegend
wird viel Schweineschlacht
betrieben, und somit gibt
es hier Speisen wie codesini,
la bondiola col lengual,
Soppressa (grobe,
hausgemachte Salami),
luganeghe (frische
Kochmettwurst), aber vor
allem den hervorragenden
milden Schinken aus Montagnana, dessen Erfolg auf seinen
besonders milden und weichen Geschmack, auf sein zartes Rosa
und auf seinen Duft zurückzuführen ist. Ein sehr altes Essen in
diesem Gebiet, auch wenn es heute kaum noch angeboten wird,
ist die “oca in onto”, ein Gänsegericht, bei dem die Gans in
ihrem Fett gegart wird. Als traditionelle Backwaren gibt es
“zaleti”, Kekse aus grob gemahlenem Maismehl und “pazientini”,
Mandel-Haselnuss-Kekse. Die Saccisica mit ihren weiten,
bestellten Feldern, “Casoni” und landwirtschaftlichen Betrieben,
ist das Gebiet der Hoftiere wie Enten, Gänse, Stockenten und vor
allem des Polverara-Huhns, das zusammen mit dem Paduaner
Huhn als das beste italienische Geflügel gilt, sowie der
Weinstraße “Stradon del Vin Friularo”. In dieser Gegend sind die
Einflüsse der Lagunenküche zu spüren: Nicht selten findet man
Gaststätten, wo Meeres- und Süßwasserfisch (auch Frösche)
neben Wild und Braten serviert werden. In Richtung Lagune
ist die Mischung aus Erde und Sand ein idealer Boden für den
Anbau von Spargel und Radicchio, während in Stroppare
und Anguillara Süßkartoffeln probiert werden können.
Die Pferdefleischtradition ist vor allem in dem Gebiet direkt
9 10
Handwerk.
Das Handwerk ist in und um Padua so stark verbreitet,
dass man von einer echten “Provinz des Handwerks” sprechen
kann. Die meisten Verfahren, wie die Bearbeitung von Metall,
Schmiedeeisen, Schmiedekupfer und Gussbronze
(ein handwerkliches Meisterwerk ist die antike, venetische
Benvenuti-Situla, zu sehen im Nationalen Museum
“Atestino” von Este) sind uralten Ursprungs. Ferner
die Emaildekoration von Einrichtungsgegenständen
oder die Keramikproduktion – sehr prachtvoll
die Ware aus Este -, die Holzverarbeitung
und vor allem die Produktion von Bauernoder Stilmöbeln bzw. die Restaurierung
antiker Möbel, eine sehr verbreitete
Tätigkeit in der Umgebung von
Montagnana. Beachtlich ist auch
die Verbreitung der Gold- und
Silberschmiedekunst.
Im Textilhandwerk und in der
Lederverarbeitung, die Grundlage
der Wirtschaft in Padua im Mittelalter,
wimmelt es weiterhin von Strickereien
und auf das Weben, Sticken und Gerben
spezialisierten Werkstätten.
Das typische Handwerk wird auf Märkten
und Messen ausgestellt, die dieser alten
Branche gewidmet sind, und steht oft
im Mittelpunkt vieler Dorf- und Volksfeste.