kommentiertes vorlesungsverzeichnis
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HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN PHILOSOPHISCHE FAKULTÄT II Institut für deutsche Literatur Institut für deutsche Sprache und Linguistik KOMMENTIERTES VORLESUNGSVERZEICHNIS Master of Education Deutsch Master Deutsche Literatur Master Europäische Literaturen Master Linguistik Master Historische Linguistik Master Deutsch als Fremdsprache SOMMERSEMESTER 2011 2 Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 3 INHALTSVERZEICHNIS Seite Studienfachberatungen 4 Was Sie schon immer wissen wollten... 6 Hinweise zur Anmeldung zu Modulabschlussprüfungen/HU-Account, Abkürzungen 6 Angebote der Fachschaft Germanistik 8 Informationen für ausländische Studierende 9 Lehrangebote für Programmstudierende 10 Lehramtsmaster Deutsch 12 Master Deutsche Literatur 17 Doktorandenkolloquien 27 Projekttutorien und Studienprojekte 27 Master Europäische Literaturen 29 Master Historische Linguistik 42 Master Linguistik 45 Master Deutsch als Fremdsprache 49 Wichtige Adressen und Hinweise/Semestertermine 57 Verzeichnis und Sprechzeiten der Lehrenden 58 Verzeichnis der Sekretariate 64 Die Lehrveranstaltungen beginnen am Montag, dem 11. April 2011! Im Auftrage des Präsidenten der Humboldt-Universität zu Berlin herausgegeben vom Dekanat der Philosophischen Fakultät II Organisation des Lehrangebots: Dr. Marion König (IdL) Dr. Monika Strietz (IdSuL) Stundenplanung und redaktionelle Vorbereitung: Kerstin Krull (IdL) Birgit Trettin (IdSuL) Redaktion: Dr. Barbara Gollmer / Merle Rethschulte (Referat für Lehre und Studium der Philosophischen Fakultät II) Verantwortlich für die Kommentare ist die jeweilige Lehrkraft. Redaktionsschluss: 31. März 2011 Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 4 PHILOSOPHISCHE FAKULTÄT II/GERMANISTISCHE INSTITUTE Unter den Linden 6, Sitz: Dorotheenstraße 24 (DOR 24), Universitätsgebäude am Hegelplatz, 10099 Berlin Dekanin: Sekretariat: Prof. Dr. Helga Schwalm, DOR 24, 3.201, 2093–9604 Sprechzeit: Mi 14-15 Uhr Sibylle Weiß, DOR 24, 3.202, 2093–9604, Fax 2093–9601 Referentin für Lehre und Studium: Dr. Barbara Gollmer, DOR 24, 3.205, 2093–9606 Sprechzeit: Do 11-13 Uhr Studentische Mitarbeiterin im Referat Lehre und Studium Merle Rethschulte (merle.rethschulte@cms.hu-berlin.de) DOR 24, 3.206, 2093–9735 Sprechzeit: Do 10-12 Uhr Prüfungsausschuss Vorsitzender: Prof. Dr. Ulrike Vedder, DOR 24, 3.501, 2093–9712 Sprechzeit: n.V. Prüfungsbüros Master Deutsch als Fremdsprache, Master Historische Linguistik, Dagmar Jäger, DOR 24, 3.203, 2093–9623, Fax –9680 Sprechzeit: Mo, Do 9-12 und Di 13-15 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung Master Deutsche Literatur Uta Kabelitz, DOR 24, 3.208, 2093–9688, Fax –9680 Sprechzeit: Mo 13.30-16, Di 13-15, Do 10-12 Uhr Master Linguistik Birgit Trettin, DOR 24, 3.313, 2093–9629, Fax –9729 Sprechzeit: Di 14-16 Uhr, Do 10-12 Master of Education Deutsch Beatrice Langhoff, DOR 65, 5.44., 2093–5167, Fax –5207 Sprechzeit: Mo, Di, Do 10-12 Uhr Hinweis: Die Zuständigkeiten des jeweiligen Prüfungsbüros finden Sie im Netz unter http://fakultaeten.hu-berlin.de/philfak2/fakultaetsgremien/pruefungsausschuesse_html Kommission Lehre und Studium Vorsitzender: Geschäftsführende: Prof. Dr. Stefan Kipf, FRS 191-192, 4035, 2093-70424 Dr. Barbara Gollmer, DOR 24, 3.205, 2093–9606 Allgemeine Studienberatung der Philosophischen Fakultät II Dr. Barbara Gollmer, DOR 24, 3.205, 2093–9606 Sprechzeit: Do 11-13 Uhr (barbara.gollmer@rz.hu-berlin.de) Studienfachberatung für Masterstudiengänge Master of Education Deutsch Prof. Dr. Dorothee Wieser, DOR 24, 3.543, 2093–9656 Sprechzeit: Mi 10-11, Do 10-11 Uhr Master Deutsche Literatur Dr. Marion König, DOR 24, 3.521, 2093–9666 Sprechzeiten: Mo 11-12, Di 10-12 Master Linguistik Prof. Dr. Bernd Pompino-Marschall, DOR 24, 3.405, 2093–9643 Sprechzeit: Do 14-15.30 Uhr Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 5 Master Historische Linguistik Prof. Dr. Karin Donhauser, DOR 24, 3.215, 2093–9635 Sprechzeit: nach Vereinbarung Master Deutsch als Fremdsprache Dr. Ilka Höppner, DOR 24, 3.325, 2093–9675 Sprechzeit: Mi 11.30-13.30 Uhr (nach Anmeldung) Ingo Fehrmann, DOR 24, 3.326, 2093–9772 Sprechzeit: Mi 14-16 Uhr (nach Anmeldung) Prof. Dr. Brigitte Handwerker, DOR 24, 3.322, 2093–9674 Sprechzeit: Mi 14-15.45 Uhr (nach Anmeldung) Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Dr. Beate Lütke, DOR 24, 3.514, 2093–9797 Sprechzeit: Mi 13.30-15.30 Uhr Studienberatung für auslaufende Magisterstudiengänge Dr. Barbara Gollmer, DOR 24, 3.205, 2093–9606 Sprechzeit: Do 11-13 Uhr (barbara.gollmer@rz.hu-berlin.de) Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 6 Was Sie schon immer wissen wollten... » Das tagesaktuelle Vorlesungsverzeichnis finden Sie nur in AGNES! » Die Uni hat einen „hauseigenen” Psychologen, der Ihnen in problematischen Situationen gern versucht zu helfen. Er heißt Holger Walther und ist unter der Telefonnummer 2093-1580 und per Email (psychologische-beratung@hu-berlin.de) zu erreichen. Er bietet neben dem individuellen Gespräch auch Kurse zu Lern- und Arbeitstechniken an. Barbara Gollmer Referentin für Lehre und Studium der Philosophischen Fakultät II Prüfungsanmeldung online – nur so können Sie sich zu Ihren Modulabschlussprüfungen anmelden: Sie brauchen einen Zentralen HU-Account Was ist das? Eine Zugangsberechtigung für einen Rechner nennt man "Account". Ein Account besteht meist aus einem Nutzernamen und einem Passwort. Der Computer- und Medienservice (CMS) ist der zentrale Dienstleister für alle, die mit Computern oder modernen Medien an der HU zu tun haben. Ein CMS-Account ist eine Zugangsberechtigung für die Nutzung von zentralen Diensten der HU. Wozu brauche ich einen Account? Online-Anmeldung zu Modulabschlussprüfungen Außerdem können Sie u.a. folgende Dienste nutzen: E-Mail: Sie erhalten eine eigene E-Mail-Adresse, auf die Sie mit einem Internet-Browser von überall auf der Welt zugreifen können. Alle eingehenden Mails werden automatisch auf Viren überprüft, Spam-Mails werden markiert. Persönliche Web-Seiten: Sie können eigene Web-Seiten erstellen und diese auf einem unserer Web-Server der Allgemeinheit präsentieren. dial-in / WLAN: Mit dem Account haben Sie Zugang zum Netz der HU. Ob von zu Hause per Modem bzw. ISDN oder mit ihrem Laptop im Funknetz (WLAN) - das bleibt Ihnen überlassen. Was kostet dieser Account? Nichts! Wo bekomme ich einen Account? Sie können unter http://amor.cms.hu-berlin.de/ einen Account beantragen. Abkürzungen LA: SPJ: Lehrauftrag Studienprojekt PT: Projekttutorium BA 9: BE 1: DOR 65: DOR 24: HVPL 5: I 110: JÄ 10: MO 40 Bauhofstraße Kommode am Bebelplatz August-Boeckh-Haus, Dorotheenstraße 65 Dorotheenstraße 24 Hausvogteiplatz Invalidenstraße 110 Jägerstraße 10/11 Mohrenstraße 40/41 SO 22: UL 6: UL 9: Zi: FRS: Sophienstraße 22 Hauptgebäude, Unter den Linden 6 Altes Palais am Bebelplatz Ziegelstraße 13c Friedrichstraße PC-POOL: DOR 24, Raum 1.302 Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 7 Dorotheenstraße 24 (DOR 24) in Berlin-Mitte Im Haus 1 befindet sich im Erdgeschoss die Teilbibliothek Germanistik/Skandinavistik. In den oberen Stockwerken finden Sie die Seminarräume mit der Raumnummer „1.xxx“ und den PC-Pool (1.302). Im Haus 2 finden Sie die „Musik an der Humboldt-Universität“. Im Haus 3 (2. – 5. Etage) finden Sie die Büroräume der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der germanistischen Institute, das Referat Lehre und Studium (3.205), die MitarbeiterInnen von Sprungbrett (3.410), die Fachschaft Germanistik (3.014) und alle/s andere/n auch. Das Heiner Müller Archiv befindet sich im Haus 3 (Raum 3.444). Das HEINER MÜLLER ARCHIV / TRANSITRAUM im Institut für deutsche Literatur umfasst Heiner Müllers Bibliothek mit ca. 7800 Büchern sowie zahlreiche Gegenstände aus dem Besitz des nach Brecht bedeutendsten deutschsprachigen Theaterautors des vergangenen Jahrhunderts (1929-1995). Müllers eigenen Spuren in seinen Büchern nachzugehen ermöglichen zahlreiche eingelegte Zettel und handschriftliche Notizen, die Belege einer intensiven Benutzung und Textarbeit sind. Das Archiv lädt alle Interessierten zur Arbeit und Forschung mit und über Heiner Müller sehr herzlich ein und leistet praktische Unterstützung und Hilfestellung bei der Arbeit. Für die Buchrecherche steht eine digitale Bibliotheksdatei zur Verfügung, die einen systematischen Zugriff auf die Bücher erlaubt; auf die Heiner-MüllerWerkausgabe (Hrsg. Frank Hörnigk) kann ebenfalls digital zugegriffen werden. Die Öffnungszeiten und weitere Informationen entnehmen Sie bitte den Aushängen im Institut oder der website: http://www2.hu-berlin.de/literatur/transitraum/ort.html. Ansprechpartnerin: Dr. Kristin Schulz (kristin.schulz.1@rz.hu-berlin.de) UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK ZWEIGBIBLIOTHEK GERMANISTIK Tel. 2093 9782 Fax 2093 9764/9784 DOR 24, Haus 1, Erdgeschoss ÖFFNUNGSZEITEN: MONTAG – FREITAG 9.30 – 19 UHR Buchausleihe nur über Nacht bzw. über das Wochenende! Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 8 Angebote der Fachschaft Germanistik Willkommenstag Alle neuimmatrikulierten Bachelor- und Masterstudierenden sowie alle Hochschulwechsler_innen sind am Dienstag, den 12. April 2011 herzlich zum Willkommenstag der Fachschaftsinitiative Germanistik im Raum 1.103 in der Dorotheenstraße 24 eingeladen! Programmänderungen & News http://fachschaften.hu-berlin.de/germanistik E-Mail-Verteiler Über den Verteiler werden wichtige Infos über Seminare (z. B. Änderungen), Prüfungsanmeldungen, weitere Veranstaltungen der Dozent_innen, kulturelle Veranstaltungen, Praktika und Stellenausschreibungen etc. versandt. Die E-Mail-Adresse lautet: fsgermanistik@cms.hu-berlin.de Anmelden: Eine E-Mail mit subscribe fsgermanistik im Textfeld an sympa@lists.hu-berlin.de senden. Abmelden: Eine E-Mail mit unsubscribe fsgermanistik im Textfeld an sympa@lists.hu-berlin.de senden. Kontakt fsgermanistik@gmx.de Fachschaftscáfe im Semester Raum 3.014, Universitätsgebäude am Hegelplatz, Dorotheenstraße 24 Fachschaftstreffen & Projektplanung Derzeit jede Woche montags, 18 Uhr (Änderungen im Netz oder Aushang an der Tür) Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 9 Informationen für ausländische Studierende VERPFLICHTENDE Einführungsveranstaltung für Programmstudierende (ERASMUS, DAAD, etc.) am 5. April um 15 Uhr, Dorotheenstr. 24, Raum 1.101 Bitte bringen Sie Ihre Learning Agreements und die Stundenpläne mit! Ansprechpartnerinnen Koordinatorin für internationale Angelegenheiten Stephanie Trigoudis, M.A. Dorotheenstr. 24, Raum 3.411 Tel.: +49 30 2093 9798 E-Mail: trigoudis@staff.hu-berlin.de Sprechzeit: donnerstags 13:00-15:00 Uhr ECTS-Beauftragte der Philosophischen Fakultät II Dr. Ilka Höppner Dorotheenstr. 24, Raum 3.325 Tel.: +49 30 2093 9675 E-Mail: ilka.hoeppner@rz.hu-berlin.de Sprechzeit: mittwochs 11.30-13.30 Uhr (nach Anmeldung) Studentische Mitarbeiter/innen des International Office Dorotheenstr. 24, Raum 3.412/3.107 Tel.: +49 30 2093 9719 E-Mail: erasmus.philfak2@staff.hu-berlin.de Sprechzeiten montags 13-15 Uhr in DOR 24, 3.107 dienstags 13-15 Uhr in DOR 24, 3.412 mittwochs 13-15 Uhr in DOR 24, 3.412 Sprechstunde für ECTS (Learning Agreements und Transcripts of Records) freitags 13-15 Uhr in DOR 24, 3.412 Bitte informieren Sie sich auch auf den Seiten des International Office der Fakultät: http://fakultaeten.hu-berlin.de/philfak2/international Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 10 Zusätzliches Lehrangebot für Programmstudierende Zusätzlich zu dem regulären Lehrangebot bietet die Philosophische Fakultät II für ProgrammStudierende folgende Module an: Module für Programmstudierende – Sommersemester 2011 Deutsche Literatur: Einführung in die Literaturwissenschaft Lern- und Qualifikationsziele: Das Modul führt in das Studium der älteren und neuen deutschen Literatur ein. Ziel des Moduls ist es, den Studierenden grundlegende Kenntnisse der Literatur und Sprache zu vermitteln und sie mit den spezifischen Methoden der Bearbeitung von literarischen Texten vertraut zu machen. Lehrveranstaltungen SWS SP/ECTS Themenbereiche VL (Vorlesung) 2 3 Einführung in die Arbeitsfelder der neueren Literaturwissenschaft UE (Übung) 2 3 Einführung in die Literaturwissenschaft – oder Arbeitstechniken und Begriffe VL (alternativ zur Übung) 2 3 Einführung in die Arbeitsfelder der Mediävistik SE (Seminar) 2 3 Theorie und Praxis der Textinterpretation Modulabschlussprüfung (MAP) Klausur/Hausarbeit/Mündliche Prüfung (in Abstimmung mit Prüfungsform Dozent/in) 1 ECTS ECTS ECTS des Moduls insgesamt 10 ECTS Dauer des Moduls 1 Semester Häufigkeit des Angebots Winter-/Sommersemester Lehrveranstaltungsangebot zur Auswahl: Kurscode Lehrveranstaltung VL: Einführung in die Arbeitsfelder der neueren Literaturwissenschaft 5210003 UE: Einführung in die Literaturwissenschaft – Arbeitstechniken und Begriffe 5210049 oder VL: Einführung in die Arbeitsfelder der Mediävistik 5210001 SE: Theorie und Praxis der Textinterpretation 5210050 Deutsche Literatur: Literaturgeschichte I, II und III Lern- und Qualifikationsziele: In diesem Modul werden, aufbauend auf die literaturwissenschaftlichen Basismodule, grundlegende Kenntnisse zur Geschichte der deutschen Literatur von ihren Anfängen bis zur Gegenwart erworben. Die Vorlesungen werden durch ein intensives, eigenverantwortliches Studium der in den Lehrveranstaltungen thematisierten Primärliteratur begleitet, deren Umfang sich in den Studienpunkten der Modulabschlussprüfung niederschlägt. Die Darstellung der literarhistorischen Entwicklungen berücksichtigt sämtliche Gattungen, die kultur- und sozialgeschichtlichen Kontexte sowie internationale Einflüsse. In den Vorlesungen wird jeweils die Grenze zum zeitlich anschließenden Modul bewusst offen gehalten, um unterschiedlichen Perspektiven der Literaturgeschichtsschreibung Raum zu geben. Option A Lehrveranstaltungen SWS SP/ECT S 3 3 3 Themenbereiche VL (Vorlesung) 2 Literaturgeschichte III SE (Seminar) 2 Literaturgeschichte SE (Seminar) 2 Literaturgeschichte Modulabschlussprüfung (MAP) Klausur/Hausarbeit/Mündliche Prüfung (in Abstimmung mit Prüfungsform Dozent/in) 1 ECTS ECTS ECTS des Moduls insgesamt 10 ECTS Dauer des Moduls 1 Semester Häufigkeit des Angebots Winter-/Sommersemester Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 11 Option B Lehrveranstaltungen VL (Vorlesung) VL (Vorlesung) SE (Seminar) Modulabschlussprüfung (MAP) Prüfungsform ECTS ECTS des Moduls insgesamt Dauer des Moduls Häufigkeit des Angebots SWS 2 2 2 SP/ECT S 3 3 3 Themenbereiche Literaturgeschichte I oder II Literaturgeschichte III Literaturgeschichte 20-minütige Prüfung 1 ECTS 10 ECTS 1 Semester Winter-/Sommersemester Lehrveranstaltungsangebot zur Auswahl: Kurscode Lehrveranstaltung VL III: Poetische Zeichensetzung 5210021 VL III: Daniel Kehlmann und die südamerikanische Literatur 5210022 VL III: Berlin in Prosa 5210023 VL III: Kulturen des Untergangs 5210024 VL I: Literaturgeschichte des Lachens 5210013 VL II: Der junge Goethe 5210017 SE: Heinrich von Kleist 5210051 SE: Großstadtlyrik 5210052 Deutsche Sprache und Linguistik: Germanistische Linguistik Lern- und Qualifikationsziele: Das Modul gibt einen orientierenden Überblick über das Gesamtgebiet der synchronen Linguistik sowie speziell über die Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Es führt die Studierenden zudem in die grundlegenden Techniken wissenschaftlichen Arbeitens und in die Organisation wissenschaftlicher Forschung ein. Lehrveranstaltungen SE (Seminar) UE (Übung) TUE (Technische Übung) SWS 2 2 2 SP/ECTS 3 2 2 Themenbereiche Modelle grammatischer Beschreibung Deutsche Grammatik Wissenschaftliches Arbeiten in der germanistischen Linguistik Modulabschlussprüfung (MAP) Klausur/Hausarbeit/Mündliche Prüfung (in Abstimmung mit Prüfungsform Dozent/in) 3 ECTS ECTS ECTS des Moduls insgesamt 10 ECTS Dauer des Moduls 1 Semester Häufigkeit des Angebots Sommersemester Lehrveranstaltungsangebot zur Auswahl: Kurscode Lehrveranstaltung 5220101 SE: Modelle grammatischer Beschreibung 5220102 UE: Deutsche Grammatik 5220125 TUE: Wissenschaftliches Arbeiten in der germanistischen Linguistik Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 12 Deutsche Sprache und Linguistik: Deutsche Sprachgeschichte Lern- und Qualifikationsziele: Das Modul gibt einen orientierenden Überblick über das Gesamtgebiet der synchronen Linguistik sowie speziell über die Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Es führt die Studierenden zudem in die grundlegenden Techniken wissenschaftlichen Arbeitens und in die Organisation wissenschaftlicher Forschung ein. Lehrveranstaltungen VL (Vorlesung) GK (Grundkurs) SWS 2 2 SP/ECTS Themenbereiche 2 Sprachwandeltheorien 3 Einführung in die historische Grammatik des Deutschen 3 Mittelhochdeutsch SE (Seminar) 2 Modulabschlussprüfung (MAP) Klausur/Hausarbeit/Mündliche Prüfung (in Abstimmung mit Prüfungsform Dozent/in) 2 ECTS ECTS ECTS des Moduls insgesamt 10 ECTS Dauer des Moduls 1 Semester Häufigkeit des Angebots Sommersemester Lehrveranstaltungsangebot zur Auswahl: Kurscode Lehrveranstaltung 5220103 VL: Sprachwandeltheorien 5220104 GK: Einführung in die historische Grammatik des Deutschen 5220105 SE: Mittelhochdeutsch Lehramtsmaster Deutsch (60 Studienpunkte) Modul Schulpraktische Studien 5210062 SE SE Vorbereitung auf das Unterrichtspraktikum (3 SP) Di 08-10 wöch. DOR 24, 1.103 Fr 12-14 wöch. DOR 24, 1.506 A. Meissner T. Münch Die praktikumsvorbereitende LV bietet Hilfe für die Planung, Durchführung und Analyse eigener Unterrichtsstunden im Fach Deutsch. In konkreten Übungen soll die Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen auf der Grundlage fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Erkenntnisse erprobt und reflektiert werden. Im Besonderen geht es um exemplarische Modelle von Sprach- und Literaturunterricht, die Nutzung unterschiedlicher Handlungskonzepte, die Diskussion methodischer Varianten bei der Prozessgestaltung und die Bestimmung und Formulierung von Zielvorgaben bzw. Kompetenzen. Das SE richtet sich vorrangig an Studierende im Kleinen MA, ist aber auch für Studierende im Großen MA geöffnet. Organisatorisches: Die Arbeit im SE wird durch eine MoodlePlattform unterstützt, auf der die Texte und Aufgaben zur Verfügung gestellt werden. 5210063 PR Unterrichtspraktika in Didaktik des Deutschunterrichts (4 SP) M. Löhden, B. Lütke, T. Münch, D. Wieser 5210064 SE SE Nachbereitung des Unterrichtspraktikums (2 SP) Mo 12-14 wöch. DOR 24, 1.504 Di 14-16 wöch. DOR 24, 3.138 Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de M. Löhden B. Lütke 13 Modul Lesesozialisation und Didaktik der Kinder- und Jugendmedien 5210065 SE Shakespeare und die Kinder- und Jugendliteratur (2 SP) Di 14-16 wöch. DOR 24, 1.501 S. Berthold, W. Keller Shakespeares Dramen zählen zur Weltliteratur, sie sind “seminal works” – works from which other works grow. Das Konzept der Weltliteratur meint dabei im 20. Jahrhundert eine auf die interkulturelle Weltsituation bezogene Literatur, die durch den Kontakt unterschiedlicher Kulturen zustande kommt und im Kontrast zum Konzept der Nationalliteratur zu verstehen ist. Es handelt sich um „Literaturen ohne festen Wohnsitz“ (Ette 2005) im globalen Kontext. Ziel des Seminars ist, den intertextuellen, weltweiten Einfluss von Shakespeares Dramen am Beispiel von Adaptionen in der deutschen und englischsprachigen Kinder- und Jugendliteratur zu untersuchen. Zahlreiche Romane für Kinder und Jugendliche sind von Shakespeares Werk inspiriert – sie reichen von Romeo-und-Julia -Adaptionen bis hin zu Bearbeitungen von Hamlet und Ein Sommernachtstraum. Neben Kinder-und Jugendliteratur sollen auch Filme, Comics und Mangas Gegenstand des Seminars sein, um so auch die mediale Vielfalt der Shakespeare-Adaptionen zu erschließen. Unterrichtssprache ist deutsch, es werden deutsche und englische Texte gelesen. Literatur: Zur Vorbereitung des Seminars bitte lesen: Williams Shakespeare: Romeo and Juliet. Hg. von Jill L. Levenson. Oxford 2000 (alternativ: William Shakespeare: Romeo und Juliet. Romeo und Julia. Englisch/Deutsch. Ditzingen: Reclam 1986). 5210066 SE Kindheit in Kinder- und Jugendmedien seit 1968 (2 SP) Mo 10-12 wöch. DOR 24, 1.301 H. Strobel Zu Beginn des 20. Jhs. rief Ellen Key “Das Jahrhundert des Kindes“ aus in der Hoffnung, durch eine neue Pflege und Erziehung des Kindes den neuen Menschen heranbilden zu können. So ist Kindheit immer auch der Schauplatz, an dem Modernisierungsängste und Zukunftshoffnungen verhandelt werden. Das SE wird anhand repräsentativer kinder- und jugendliterarischer Texte sowie repräsentativer Kinder- und Jugendfilme die Veränderungen in diesem Kindheitsdiskurs untersuchen. Es nimmt das Thema der LV vom Wintersemester 2010/2011 auf, deren Besuch aber nicht Voraussetzung für die Teilnahme ist; die dort aufgezeigten historischen Linien werden weitergeführt, jetzt von 1968 bis in die Gegenwart. Literatur: M.-S. Honig: Entwurf einer Theorie der Kindheit. Frankfurt a.M. 1999. Organisatorisches: Das SE findet wöchentlich montags 10-12 Uhr statt, einzelne Filmsichtungstermine werden davor 08-10 Uhr eingeplant. Lehramtsmaster Deutsch (120 Studienpunkte) Modul Schulpraktische Studien 5210067 SE Vorbereitung auf das Unterrichtspraktikum (3 SP) Mo 12-14 wöch. DOR 24, 3.018 5210063 PR Unterrichtspraktika in Didaktik des Deutschunterrichts (4 SP) M. Löhden, B. Lütke, T. Münch, D. Wieser 5210064 SE SE Nachbereitung des Unterrichtspraktikums (2 SP) Mo 12-14 wöch. DOR 24, 1.504 Di 14-16 wöch. DOR 24, 3.138 A. Meissner M. Löhden B. Lütke Modul Literaturwissenschaftliche Vertiefung: Exemplarische Lektüren 5210093 SE Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (4 SP) Mo 16-18 wöch. DOR 24, 1.607 E. Osterkamp Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (1616-1679), der als Breslauer Diplomat und Bürgermeister bis zum Kaiserlichen Rat aufstieg, gehört zu den beherrschenden Dichtergestalten Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 14 des deutschen Spätbarock. Dabei hat er sich erst spät und widerstrebend dazu entschlossen, eine Auswahl seiner Dichtungen in den Druck zu geben („Deutsche Vbersetzungen und Getichte“, 1679/80). Als Virtuose der erotischen Dichtung wurde Hoffmannswaldau zum Begründer der galanten Poesie in Deutschland; der Witz, die formale Eleganz und die Metaphernkunst seiner Gedichte trugen ihm die Bewunderung seiner Zeitgenossen ein, während das Jahrhundert der Aufklärung sein Werk gerade aufgrund von dessen erotischer Freizügigkeit verwarf. Das SE versucht, die kultur- und literaturhistorischen Voraussetzungen dieser Dichtung zu klären, um sich dann der konzentrierten Werkanalyse zu widmen; dabei sollen außer den heute berühmten erotischen Gedichten auch jene Werke zur Geltung kommen, die nach Hoffmannswaldaus Tod zwar geringere Beachtung gefunden haben, aber doch den formalen und inhaltlichen Variationsreichtum dieser Poesie des ingeniösen Scharfsinns bezeugen, also etwa die Dramen und die geistliche Dichtung. 5210094 SE Goethe: Die klassischen Dramen (4 SP) Mo 12-14 wöch. DOR 24, 1.103 E. Osterkamp Den Gegenstand des Seminars bilden die Dramen Goethes, an denen er seit Antritt des Weimarer Ministeramts arbeitete und die er zumeist erst während der Italienreise zum Abschluss zu bringen vermochte: „Iphigenie auf Tauris“, „Egmont“ und „Torquato Tasso“, aber auch die jeweils zweite Fassung der Singspiele „Erwin und Elmire“ und „Claudine von Villa Bella“. Hinzu kommen „Faust. Ein Fragment“ (1790) und das ebenfalls Fragment gebliebene Drama „Die natürliche Tochter“ (1803). Das SE wird diese Dramen im theater- und dramengeschichtlichen Kontext interpretieren und dabei auch eine Antwort auf die Frage zu geben versuchen, warum das dramatische Werk des klassischen Goethe auf dem Theater seiner Zeit weitgehend erfolglos geblieben ist. 5210095 SE Lyrik des Expressionismus (4 SP) Mi 16-18 wöch. DOR 24, 1.103 E. Osterkamp Während das Drama und die Prosa des Expressionismus heute weitgehend allenfalls historisches Interesse besitzen und kaum noch Leser finden, gehört die Lyrik des expressionistischen Jahrzehnts längst zum Kernbestand der klassischen Moderne und entfaltet bis heute eminente Anziehungs- und Abstoßungskräfte, was weniger mit deren Formenwelt als mit deren Themen zu tun hat. Der Lyriker Peter Rühmkorf hat dies so auf den Begriff gebracht: „Wer sich auf Expressionismus einlässt, muß vielmehr gewärtig sein, daß all diese furiosen Angriffe auf die Vaterwelt, tyrannische Patrone, sadistische Lehrer und professorale Unduldsamkeit auch das eigene Über-Ich mit erfassen und daß der Versuch, den alten bürgerlichen Adam abzustreifen, das ganze Ich in der Mitte auseinanderreißt“ Das SE will die Vielfalt der Erscheinungsformen der expressionistischen Lyrik einerseits in formgeschichtlicher, andererseits in thematischer Perspektive als Ausdruck einer krisenhaften Epoche untersuchen. Dabei soll nicht allein das lyrische Werk der mittlerweile kanonisierten Autoren – Ernst Stadler, Georg Heym, Georg Trakl, Gottfried Benn, August Stramm – untersucht, sondern sollen auch Gedichte weniger bekannter Lyriker wie Paul Boldt, Jakob van Hoddis und Wilhelm Klemm interpretiert werden. 5210116 SE Im Jahrhundert des Traums (4 SP) Di 16-18 wöch. (ab 3.05.2011) DOR 24, 3.138 B. Hahn Die Traumdeutung , Sigmund Freuds großes Buch, 1899 mit der programmatischen Jahreszahl 1900 veröffentlicht, wollte ein Jahrhundert einläuten, in dem das Geheimnis des Unbewussten gelüftet ist. Im Rückblick könnte man sagen, dass das zwanzigste in ganz anderem Sinne ein Jahrhundert des Traums wurde, als Freud sich das träumen ließ. Im SE werden unterschiedliche theoretische Zugänge zum Umgang mit Träumen diskutiert und ebenso Träume, die – oft ohne Interpretation – mit den traumatischen Begebenheiten dieser kaum vergangenen Vergangenheit umgehen. Literatur: Texte: S. Freud: Die Traumdeutung (1899); I. Kurz: Traumland (1919); W. Herzfelde: Tragigrotesken der Nacht (1919); W. Benjamin: Einbahnstraße (1928); L. Binswanger: Traum und Existenz (1930); P. Ludwig: Traumlandschaft (1935); E. Jünger: Das abenteuerliche Herz (1938); M. Foucault: Traum und Existenz (1954); P. Ludwig: Träume. Aufzeichnungen 19201960 (1962); Ch. Beradt: Das dritte Reich des Traums (1966); W. Bächler: Traumprotokolle (1972); F. Fühmann: Unter den Pyranas (1973); H. Müller: Traumtext Oktober 1995. Sekundärliteratur (Auswahl): L. Gamwell: Träume 1900 - 2000. Kunst, Wissenschaft und das Unbewußte. München: Prestel 2000; P. Gehring: Traum und Wirklichkeit. Zur Geschichte einer Unterscheidung, Frankfurt/Main: Campus 2008; N. Lux: „Alptraum: Deutschland“. Traumversionen und Traumvisionen vom „Dritten Reich“. Freiburg: Rombach 2008; L. Marinelli/A. Mayer: Träume nach Freud. Die „Traumdeutung“ und die Geschichte der Psychoanalytischen Bewegung. Wien: Turia und Kant 1992; H. U. Reck: Traum Enzyklopädie. München: Wilhelm Fink 2010. Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 15 Organisatorisches: Beginn der LV am 03.05.2011. Bis dahin ausgefallene LV werden mit einer Blocksitzung im Mai kompensiert. 5210122 SE Das Undarstellbare im Drama (4 SP) Mi 16-18 wöch. DOR 24, 3.103 B. Wolf Jedes Drama verweist auf ein Undarstellbares. Man könnte auch sagen, dass dramatische Formen immer schon einen unmarked space mit sich führen, der sich – wie latent auch immer – im Feld der Inszenierung zur Geltung bringt. Selbst klassische Poetiken thematisieren dieses Negativ der Darstellung, wenn sie etwa vom „Umraum“ der dramatischen Einheiten, von der Eröffnung eines unanschaulichen „rein wortkünstlerischen Raums“ (M. Herrmann) oder markanten Sonderfällen der Bühnenrede (wie Mauerschau oder Botenbericht) handeln. Letztlich wirken mit den unterschiedlich „geschlossenen“ oder „offenen“ Theaterkonzeptionen die verfügbaren Bühnenoder Inszenierungstechniken und schließlich fundamentale, nämlich ästhetisch oder ontologisch begründete Aufteilungen zwischen Darstellbarem und Undarstellbarem zusammen, um den Begriff des Dramas, des Dramatischen und der dramatischen Fiktion immer wieder in ein neues Licht zu rücken. Das SE soll deshalb in einer systematischen und historischen Perspektive untersuchen, inwiefern sich das Drama – besonders seit der Neuzeit – zu einem eigenständigen „Medium der Latenzbeobachtung“ (N. Luhmann) oder gar zu einer Domäne der negativen oder „Anästhetik“ (J.F. Lyotard) ausgebildet hat, die das Undarstellbare gerade im Rückbezug auf die eigenen (zeitlichen, räumlichen oder modallogischen) Repräsentationsgrenzen erscheinen zu lassen versucht. Mit Blick auf den Verlauf und die Reflexion dieser Grenzen sind hierzu etliche Dramenpoetiken, insbesondere aber Dramentexte selbst zu lesen. Anknüpfungspunkte werden etwa das Märtyrerdrama mit seinen ,politisch-theologischen‘ Inszenierungsaporien liefern, das Bühnenexperiment von Schillers dramatischen Fragmenten, Goethes „Allo-Allegorie“ (W. Hamacher) des Kapitals in Faust II , Grabbes Napoleon -Stück und Wagners Musiktheater, Krauss‘ Drama der Apokalypse, Artauds „Theater der Grausamkeit“ und die programmatisch negativen Ästhetiken von Peter Weiss und Samuel Beckett. Literatur: Jean-François Lyotard: Die Analytik des Erhabenen. Kant-Lektionen. München 1994. Modul Textkompetenz 5210073 SE Texte im Deutschunterricht (4 SP) Do 12-14 wöch. DOR 24, 1.301 D. Wieser Infolge der Neuorientierung der Rahmenlehrpläne auf Kompetenzen und Standards tritt die Förderung der Fähigkeit von Schülerinnen und Schülern, mit Texten und über Texte kommunizieren zu können, wieder mehr in den Vordergrund. Das SE beschäftigt sich mit verschiedenartigen Bedingungen eines rezeptiven und produktiven Umgangs mit Texten im Deutschunterricht. Im Sinne eines erweiterten Textbegriffs werden dabei „literarische wie Gebrauchstexte, lineare wie nicht lineare Texte [...] [sowie] Texte in unterschiedlichen medialen Präsentationsformen (z. B. elektronische Texte und Texte in Verbindung mit Bildern)“ (Berliner RLP Sek. I, S. 11) betrachtet. Neben der Lesekompetenz bzw. der literarischen Rezeptionskompetenz ist hier auch die Schreibkompetenz bzw. die Kompetenz im Sprechen und Zuhören von Bedeutung. Anhand von Beispielen aus der Praxis des Deutschunterrichts sowie Auszügen aus der Forschungsliteratur werden Möglichkeiten eines situations- und zielorientierten Kompetenzerwerbs erörtert. 5210074 SE Theorien des Textes (4 SP) Di 12-14 wöch. DOR 24, 1.401 C. Baum, N. Fries Linguistik und Literaturwissenschaft finden selten zusammen. Das SE wagt eine Annäherung über den Begriff Text. Dazu werden sprachwissenschaftliche und literaturwissenschaftliche Texttheorien und die wichtigsten Kohärenz- und Kohäsionsmerkmale von Texten diskutiert. Es werden Methoden und Techniken der Analyse vorgestellt, darunter fallen die Erschließung argumentativer, spatialer und temporaler Strukturen ebenso wie die Erfassung von Motiven, Figuren und Formen der Gestaltung. Mit dem erworbenen Instrumentarium sollen dann eine Reihe von schulrelevanten Texttypen untersucht werden. Literatur: Die Beispielanalysen erfolgen im Wesentlichen anhand von Texten von Büchner (Lenz) und Kleist (Erdbeben, Marquise, Penthesilea, Marionettentheater). Zur Einführung: Ulrich Breuer: Schnittstelle Text. Lesarten des Textbegriffs. In: Michael Hoffmann / Christine Keßler (Hg.): Berührungsbeziehungen zwischen Linguistik und Literaturwissenschaft, Frankfurt/M. 2003, S. 23-39. Die genannte Literatur sollte vor Seminarbeginn gelesen werden. Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 16 Modul Literaturwissenschaftliche Vertiefung 2: Literarische Texte und audiovisuelle Werke 5210092 UE Jugendfilm und Generationalität (4 SP) Fr 10-14 wöch. DOR 24, 1.301 S. Berthold, M. Köppen Das SE konzentriert sich auf die Thematisierung jugendspezifischer Konflikte in der Literatur des 20. Jhs. wie gleichermaßen im Film. Es geht dabei nicht um Fragen der Literaturverfilmung, sondern um die vergleichende Untersuchung jugendspezifischer Konflikte in ihrer jeweiligen medialen (Re-) Präsentation. Wie wird Sexualität, Gewalt, Kameradschaft, Gangbildung, Ablösung von der Elternwelt in den jeweiligen Epochen codiert und welche generationsspezifischen Eigenheiten lassen sich ablesen? Thematische Kontinuitäten, Brüche oder epochenspezifische Differenzmerkmale werden ebenso interessieren wie die jeweils medienspezifischen Modelle von Jugendkultur und Adoleszenz. Literarische Texte werden mit Filmen kontrastiert, die – im gleichen Zeitraum entstanden – verwandte Probleme thematisieren. Literatur: Zum SE wird ein Reader erstellt. 5210098 UE (Un)zuverlässiges Erzählen in Literatur und Film Di 12-14 wöch. DOR 24, 1.301 D. Wieser Filme wie „The Sixth Sense“, „Vanilla Sky“ oder „A Beautiful Mind“ erwecken den Eindruck, dass unzuverlässiges Erzählen im Kino en vogue ist. Es stellt sich aber die Frage, ob und wann es angebracht und fruchtbar ist, von unzuverlässigem Erzählen in literarischen und audiovisuellen Texten zu sprechen. Dies führt zum Kern narratologischer Bestimmungen, denn um sich diesem Fragenkomplex nähern zu können, müssen zunächst die Kommunikationsstrukturen und die Erzählinstanz(en) in den vorliegenden Texten möglichst präzise erfasst werden. Aus diesem Grund sollen in einem ersten Schritt verschiedene narratologische Beschreibungsmodelle gesichtet und hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit geprüft werden, wobei die Eignung für audiovisuelle Erzählungen stets mit zu berücksichtigen ist. In einem zweiten Schritt soll dann das Phänomen des unzuverlässigen Erzählens sowohl theoretisch als auch praktisch anhand von Erzählungen von Heinrich von Kleist und Filmen David Lynchs (sowie weiteren literarischen und audiovisuellen Texten) fokussiert werden. Literatur: zur Einführung: S. Lahn/J. C. Meister: Einführung in die Erzähltextanalyse. Stuttgart: Metzler 2008; F. Liptay/Y. Wolf (Hg.): Was stimmt denn jetzt? Unzuverlässiges Erzählen in Literatur und Film. München: edition text + kritik 2005. 5210100 UE Künstler/innen im Blick: Künstlerromane & -filme (2 SP) Di 14-16 wöch. DOR 24, 1.301 A. Tacke Die Gestalt des Künstlers ist spätestens seit der Romantik eine beliebte Figur des Künstlerromans . Vorstellungen von Autorschaft und Genialität, Originalität und Kunst sowie Kunst und Gesellschaft werden über die literarische Darstellung des Künstlers verhandelt. Ludwig Tiecks Franz Sternbalds Wanderungen (1798) sowie Novalis‘ Roman Heinrich von Ofterdingen (1800/02) sind in diesem Kontext zentrale Texte, ebenso wie E.T.A. Hoffmanns Lebensansichten des Katers Murr (1819/21) sowie Eduard Mörikes Maler Nolten (1832). Anliegen des SEs ist es, den Bogen von den frühen, romantischen Ausformungen des Künstlerromans über die Moderne bis zu den heutigen postmodernen Parodien (Elfriede Jelinek, Rainald Goetz) zu spannen. Untersucht werden soll dabei auch, inwiefern die Gattung des Künstlerromans vor allem im Medium Film ein Comeback erfährt. Nehmen Künstlerfilme wie Vincent Van Gogh. Ein Leben in Leidenschaft (1956), Camille Claudel (1988) oder Pollock (2000) die Künstler/innen erneut in den Blick, um den bereits bestehenden Mythos zu verstärken bzw. fortzuschreiben, kann Bansky. Exit through the Gift Shop (2010) als eine besonders raffinierte Parodie auf solche Filme, ebenso wie auf die aktuellen ökonomischen Gesetze des Kunstmarkts gelten. Darüber hinaus werden im SE durchgängig genderspezifische Fragestellungen zu diskutieren sein, gilt es schließlich den Zusammenhang von Gender und Genie, Gender und Autor- bzw. Künstlerschaft zu problematisieren. Literatur: Peter V. Zima: Der europäische Künstlerroman. Von der romantischen Utopie zur postmodernen Parodie. Tübingen: A. Francke Verlag 2008. Organisatorisches: Ein Moodlekurs wird für dieses SE eingerichtet. Modul Perspektiven deutschdidaktischer Forschung 5210077 SE Perspektiven deutschdidaktischer Forschung: Forschungsliteratur (3 SP) Mi 12-14 wöch. DOR 24, 3.018 D. Wieser Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 17 Die LV dient der exemplarischen Erarbeitung etablierter Forschungspositionen aus verschiedenen Feldern der Deutschdidaktik, also etwa der Sprach-, Literatur-, Schreib- oder Mediendidaktik. Dazu gehört neben der Beschäftigung mit älteren Forschungsergebnissen die Analyse von Texten, in denen deutschdidaktische (auch empirische) Forschungsergebnisse ausgewertet oder domänespezifische Kompetenzen modelliert werden. Angezielt wird die Kompetenz, diese und kommende Forschungsergebnisse oder Modelle kritisch zu reflektieren und ihre Relevanz für die Gestaltung von Unterrichtsprozessen zu überprüfen. 5210078 SE Perspektiven deutschdidaktischer Forschung: Forschungsprojekte (3 SP) Di 12-14 wöch. DOR 24, 3.138 B. Lütke Die LV macht mit jüngst publizierten laufenden Forschungsprojekten vertraut und dient in kolloquialer Form auch dazu, Anregungen zu etwaigen Master-Abschlussarbeiten zu vermitteln, die durchaus auch den Charakter explorativer Forschungsstudien haben können. Dabei kann auf Erfahrungen aus den Schulpraktischen Studien zurückgegriffen werden. Masterstudiengang Deutsche Literatur Modul 3: Vertiefung Modul 2 5210090 KO Vertiefung (9 SP) R. Klausnitzer Modul 4: Text- und Medienanalyse 5210093 SE Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (4 SP) Mo 16-18 wöch. DOR 24, 1.607 E. Osterkamp Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (1616-1679), der als Breslauer Diplomat und Bürgermeister bis zum Kaiserlichen Rat aufstieg, gehört zu den beherrschenden Dichtergestalten des deutschen Spätbarock. Dabei hat er sich erst spät und widerstrebend dazu entschlossen, eine Auswahl seiner Dichtungen in den Druck zu geben („Deutsche Vbersetzungen und Getichte“, 1679/80). Als Virtuose der erotischen Dichtung wurde Hoffmannswaldau zum Begründer der galanten Poesie in Deutschland; der Witz, die formale Eleganz und die Metaphernkunst seiner Gedichte trugen ihm die Bewunderung seiner Zeitgenossen ein, während das Jahrhundert der Aufklärung sein Werk gerade aufgrund von dessen erotischer Freizügigkeit verwarf. Das SE versucht, die kultur- und literaturhistorischen Voraussetzungen dieser Dichtung zu klären, um sich dann der konzentrierten Werkanalyse zu widmen; dabei sollen außer den heute berühmten erotischen Gedichten auch jene Werke zur Geltung kommen, die nach Hoffmannswaldaus Tod zwar geringere Beachtung gefunden haben, aber doch den formalen und inhaltlichen Variationsreichtum dieser Poesie des ingeniösen Scharfsinns bezeugen, also etwa die Dramen und die geistliche Dichtung. 5210094 SE Goethe: Die klassischen Dramen (4 SP) Mo 12-14 wöch. DOR 24, 1.103 E. Osterkamp Den Gegenstand des Seminars bilden die Dramen Goethes, an denen er seit Antritt des Weimarer Ministeramts arbeitete und die er zumeist erst während der Italienreise zum Abschluss zu bringen vermochte: „Iphigenie auf Tauris“, „Egmont“ und „Torquato Tasso“, aber auch die jeweils zweite Fassung der Singspiele „Erwin und Elmire“ und „Claudine von Villa Bella“. Hinzu kommen „Faust. Ein Fragment“ (1790) und das ebenfalls Fragment gebliebene Drama „Die natürliche Tochter“ (1803). Das SE wird diese Dramen im theater- und dramengeschichtlichen Kontext interpretieren und dabei auch eine Antwort auf die Frage zu geben versuchen, warum das dramatische Werk des klassischen Goethe auf dem Theater seiner Zeit weitgehend erfolglos geblieben ist. 5210095 SE Lyrik des Expressionismus (4 SP) Mi 16-18 wöch. DOR 24, 1.103 E. Osterkamp Während das Drama und die Prosa des Expressionismus heute weitgehend allenfalls historisches Interesse besitzen und kaum noch Leser finden, gehört die Lyrik des expressionistischen Jahrzehnts längst zum Kernbestand der klassischen Moderne und entfaltet bis heute eminente Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 18 Anziehungs- und Abstoßungskräfte, was weniger mit deren Formenwelt als mit deren Themen zu tun hat. Der Lyriker Peter Rühmkorf hat dies so auf den Begriff gebracht: „Wer sich auf Expressionismus einlässt, muß vielmehr gewärtig sein, daß all diese furiosen Angriffe auf die Vaterwelt, tyrannische Patrone, sadistische Lehrer und professorale Unduldsamkeit auch das eigene Über-Ich mit erfassen und daß der Versuch, den alten bürgerlichen Adam abzustreifen, das ganze Ich in der Mitte auseinanderreißt“ Das SE will die Vielfalt der Erscheinungsformen der expressionistischen Lyrik einerseits in formgeschichtlicher, andererseits in thematischer Perspektive als Ausdruck einer krisenhaften Epoche untersuchen. Dabei soll nicht allein das lyrische Werk der mittlerweile kanonisierten Autoren – Ernst Stadler, Georg Heym, Georg Trakl, Gottfried Benn, August Stramm – untersucht, sondern sollen auch Gedichte weniger bekannter Lyriker wie Paul Boldt, Jakob van Hoddis und Wilhelm Klemm interpretiert werden. 5210096 SE Bruder Philipps "Marienleben" (4 SP) Di 10-12 wöch. DOR 24, 1.504 M. Schubert Das Marienleben des Karthäusers Philipp (um 1300) ist mit 96 Textzeugen eins der erfolgreichsten deutschsprachigen Werke seiner Zeit. Die Erzählung vom Leben der Gottesmutter fasst gängige Legenden in Reimpaaren zusammen. Im SE werden Inhalt und Quellen des Werkes analysiert, wobei verstärktes Augenmerk auf Intention und Funktionalität der heiligen Erzählung gelegt wird: Auf welche Weise und mit welcher Absicht hat Philipp seine Quellen bearbeitet? Ferner soll hier überlegt werden, auf welche kulturhistorische Situation sein Erfolg zurückzuführen ist. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Betrachtung der pluralen Überlieferung als mediales Merkmal des Handschriftenzeitalters. Theorien zum Abschreibevorgang und zur Varianzbildung erschließen den Überlieferungsprozess. Aufgrund dieser Analyse soll zudem überlegt werden, wie das nur in einem Abdruck von 1853 zugängliche Werk heutzutage ediert werden sollte. 5210097 SE Aufklärung und Siebenjähriger Krieg (4 SP) Di 10-12 wöch. DOR 24, 3.138 S. Martus Während des Siebenjährigen Kriegs, der als erster „Weltkrieg“ in die Geschichte eingegangen ist, zeigt die Aufklärung ein eigentümliches Interesse an Gewalt, Zerstörung und Tod. Im Blick auf die kriegerischen Leidenschaften bildet sich eine bestimmte Anthropologie des passionierten Menschen heraus; im Blick auf die Kriegsgemeinschaft wird das Soziale wie das Politische konfiguriert; und auch die Kultur der Aufklärung zeigt sich fasziniert von der Energie, die der Krieg und seine Propaganda freizusetzen vermochte – mehr noch: Krieg und Kunst gehen im militärischen Genie eine Allianz ein, die gerade in Konzepten „kreativer Zerstörung“ den Prozess der semantischen Modernisierung vorantreibt. Im SE werden wir in unterschiedlichen Textsorten und Medien den Zusammenhang von Aufklärung und Siebenjährigem Krieg rekonstruieren, etwa am Beispiel der Schriften Friedrichs II., der Dramen Lessings („Philotas“, „Minna von Barnhelm“), der Werke Gleims („Preussische Kriegslieder in den Feldzügen 1756 und 1757 von einem Grenadier“, „Philotas“) und E.C. von Kleists („Ode an die preußische Armee“, „Cissides und Paches“) oder der Schriften Thomas Abbts („Vom Tode für das Vaterland“). Literatur: zur Einführung: M. Füssel: Der Siebenjährige Krieg. Ein Weltkrieg im 18. Jahrhundert. München 2010. 5210099 SE Historischer Roman _ kontrafaktisch (4 SP) Do 08:30-10:00 wöch. DOR 24, 3.138 E. Schütz Historische Romane haben Konjunktur. Im Kontext einer popularisierenden multimedialen ,Gedächtnisindustrie' soll deren Funktion, Reichweite und Spezifik an einem besonderen Fall untersucht werden, am sog. Kontrafaktischen, Alternativgeschichtlichen oder auch Allohistorischen. Dies schwerpunktmäßig anhand von Romanen zum „Dritten Reich“ und zur DDR. 5210100 UE Künstler/innen im Blick: Künstlerromane & -filme (2 SP) Di 14-16 wöch. DOR 24, 1.301 A. Tacke Die Gestalt des Künstlers ist spätestens seit der Romantik eine beliebte Figur des Künstlerromans . Vorstellungen von Autorschaft und Genialität, Originalität und Kunst sowie Kunst und Gesellschaft werden über die literarische Darstellung des Künstlers verhandelt. Ludwig Tiecks Franz Sternbalds Wanderungen (1798) sowie Novalis‘ Roman Heinrich von Ofterdingen (1800/02) sind in diesem Kontext zentrale Texte, ebenso wie E.T.A. Hoffmanns Lebensansichten des Katers Murr (1819/21) sowie Eduard Mörikes Maler Nolten (1832). Anliegen des SEs ist es, den Bogen von den frühen, romantischen Ausformungen des Künstlerromans über die Moderne bis zu den heutigen postmodernen Parodien (Elfriede Jelinek, Rainald Goetz) zu spannen. Untersucht werden soll dabei auch, inwiefern die Gattung des Künstlerromans vor allem im Medium Film ein Comeback erfährt. Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 19 Nehmen Künstlerfilme wie Vincent Van Gogh. Ein Leben in Leidenschaft (1956), Camille Claudel (1988) oder Pollock (2000) die Künstler/innen erneut in den Blick, um den bereits bestehenden Mythos zu verstärken bzw. fortzuschreiben, kann Bansky. Exit through the Gift Shop (2010) als eine besonders raffinierte Parodie auf solche Filme, ebenso wie auf die aktuellen ökonomischen Gesetze des Kunstmarkts gelten. Darüber hinaus werden im SE durchgängig genderspezifische Fragestellungen zu diskutieren sein, gilt es schließlich den Zusammenhang von Gender und Genie, Gender und Autor- bzw. Künstlerschaft zu problematisieren. Literatur: Peter V. Zima: Der europäische Künstlerroman. Von der romantischen Utopie zur postmodernen Parodie. Tübingen: A. Francke Verlag 2008. Organisatorisches: Ein Moodlekurs wird für dieses SE eingerichtet. 5210101 SE Erzählen heute – neue Texte im literarischen Leben (4 SP) Fr 14-16 wöch. DOR 24, 1.103 R. Berbig Diese LV befasst sich mit jüngster Erzählliteratur von bekannten, aber auch (noch) unbekannten Autorinnen und Autoren. Die Auswahl der Texte erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Literarischen Kolloquium Berlin (Dr. Thomas Geiger). Entwickelt und diskutiert werden Erschließungs- und Bewertungskriterien. Dabei wird auch ein Blick hinter die Kulissen des literarischen Betriebs geworfen (Stipendien, Arbeit von Jurys, Kontakt zu Veranstaltern von Lesungen etc.): sowohl historisch in Bezug auf frühere Literaturfestivals und -wettbewerbe als auch systematisch mit Blick auf deren unterschiedliche Formen und Intentionen. Überdies werden Begegnungen und Diskussionen mit einigen Autor/innen angeboten. Modul 5: Literatur im System der Künste 5210017 VL Der junge Goethe (3 SP / 4 SP) Mi 14-16 wöch. DOR 24, 1.101 E. Osterkamp „Unter allen Göttern und Götterkindern, welche in Herders Himmel über die Stämme teutscher Nation herrschen, wird keiner jetzt begieriger gelesen, und hat also keiner mehr Einfluß auf den Modegeschmack unserer Tage, als Herr Goethe . Denn er beschäftigt sich mit Gegenständen und Dichtungsarten, welche für die gewöhnlichen Leser anziehender sind, als philologisch kritische Untersuchungen, platonische Träume, und vaterländische oder hochbrausende Oden.“ So hieß es im November 1774 in Wielands „Teutschem Merkur“. Das Drama „Götz von Berlichingen“ und der Roman „Die Leiden des jungen Werthers“, die den jungen Goethe 1773/74 in wenigen Monaten zu einem berühmten Autor gemacht haben, bilden seit über anderthalb Jahrhunderten selbst den Gegenstand philologisch-kritischer Untersuchungen und haben dennoch bis heute ihre Anziehungskraft auch für den „gewöhnlichen Leser“ nicht eingebüßt. Die Vorlesung diskutiert das Werk das jungen Goethe bis zur Übersiedlung nach Weimar 1775 in form-, problem- und kulturgeschichtlicher Perspektive: die Lyrik im Spannungsfeld zwischen Leipziger Rokoko und den großen Sturm und Drang-Hymnen, die Vielzahl der dramatischen Versuche, den berühmten Roman und die theoretischen Schriften, aber auch die Briefe des jungen Goethe. 5210021 RV Poetische Zeichensetzung (3 SP / 4 SP) Di 18-20 wöch. DOR 24, 1.101 A. Nebrig, C. Spoerhase Satzzeichen sind für Literatur konstitutiv, moderne Schriftlichkeit ohne sie undenkbar. Dennoch spielen die Zeichen, die zwischen den Wörtern stehen, in der literaturwissenschaftlichen Praxis nahezu keine Rolle. Von berühmten Beispielen wie Heinrich von Kleists Gedankenstrich in der „Marquise von O...“ oder der Interpunktion Friedrich Nietzsches abgesehen, hat der virtuose Gebrauch von Satzzeichen, der sich bei großen Autoren der deutschen Literatur beobachten lässt, bisher keine angemessene stilistische Aufmerksamkeit gefunden. In der Ringvorlesung werden Professorinnen und Professoren der Institute für deutsche Literatur sowie des Instituts für deutsche Sprache und Linguistik an verschiedenen Autoren, Epochen und Werken einer breiteren akademischen Öffentlichkeit die Ästhetik, Rhetorik und Stilistik der literarischen Zeichensetzung anschaulich präsentieren. Da alle Professuren des Instituts für deutsche Literatur an der Reihe beteiligt sind, bietet die Ringvorlesung den Studierenden zudem einen Einblick in die Vielfalt der am Institut vertretenen literaturwissenschaftlichen Perspektiven. Literatur: Theodor W. Adorno: Satzzeichen. In: Ders.: Noten zur Literatur. Frankfurt am Main 1981, S. 106-113. 5210024 VL Kulturen des Untergangs. Der Schiffbruch in Literatur und Malerei, Hörspiel und Film (3 SP / 4 SP) Do 10-12 wöch. DOR 24, 1.101 B. Wolf Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 20 Nicht erst seit dem Untergang der Titanic, sondern bereits seit der Antike gelten Schiffbrüche als katastrophische Ereignisse par excellence . Dies mag allgemein darauf zurückzuführen sein, dass sich mit ihnen ein – für das abendländische Selbstverständnis – fundamentales Paradox zur Geltung bringt. Denn wenn die Seefahrt auf dem ,bodenlosen Meer‘ von jeher als eigenmächtiger Akt der Selbsthilfe und damit als ,Kultur‘ schlechthin galt (D. Wachsmuth), so hat deren augenfälliger Untergang zu Kulturtechniken gleichsam zweiter Ordnung geführt – zu einer Art Kultur des ,Scheiterns‘, die allererst gestattet, es mit elementaren Gefahren, Ungewissheiten und Kontingenzen aufzunehmen. Einerseits gehen etliche Kultpraktiken der Beschwichtigung und Vorsorge ebenso wie die Institution der Versicherung und allgemein die moderne ,Kultur der Sekurität‘ auf den drohenden Schiffbruch zurück. Andererseits ist dieser zu einer Chiffre jener Hybris und Weltneugierde, jenes Entdeckergeists und Wagemuts geworden, der zum Ethos neuzeitlicher Kulturen und ihrer fortlaufenden Selbstkritik gehört. Die Vorlesung soll das ,Motiv‘ des Schiffbruchs von der Literatur- und Kunsthistorie auf jene Geschichte hin öffnen, die die Kulturtechnik des Scheiterns allgemein, die Poetik des Risikos insbesondere betrifft. Themen werden u.a. sein: die Metaphorologie und die Archäologie des Schiffbruchs, das Narrativ der Irrfahrt und der Mythos der Verschollenheit, der ,Kauf der Gefahr‘, das Genre der Robinsonade, Thanatographie und Zeugenschaft sowie die Geburt der Medientechnik aus dem Untergang. 5210103 SE Poetische Zeichensetzung (4 SP) Di 16-18 wöch. DOR 24, 1.403 A. Nebrig, C. Spoerhase Satzzeichen sind für Literatur konstitutiv, moderne Schriftlichkeit ohne sie undenkbar. Dennoch spielen die Zeichen, die zwischen den Wörtern stehen, in der literaturwissenschaftlichen Praxis nahezu keine Rolle. Von berühmten Beispielen wie Heinrich von Kleists Gedankenstrich in der „Marquise von O...“ abgesehen, hat der virtuose Gebrauch von Satzzeichen, der sich bei großen Autoren der deutschen Literatur beobachten lässt, bisher keine angemessene stilistische Aufmerksamkeit gefunden. Dem Masterseminar, das mit der Ringvorlesung des Instituts für deutsche Literatur verknüpft ist, wird es um eine literatur- und kulturhistorische, aber auch textlinguistische Rekonstruktion der Formen und Funktionen der Satzzeichenverwendung und wahrnehmung gehen. Uns interessiert die differentielle Beschreibung der Verwendung von Satzzeichen in den Bezugstexten unterschiedlicher literarischer Epochen, Strömungen und Autoren. Neben Texten aus der deutschen Literatur (u.a. Lessing, Herder, Goethe, Kleist, Nietzsche, Hofmannsthal, Celan) werden auch französische und englische Texte untersucht. Literatur: Theodor W. Adorno: Satzzeichen. In: Ders.: Noten zur Literatur. Frankfurt am Main 1981, S. 106-113; Hans-Georg Gadamer: Poesie und Interpunktion. In: Ders.: Gesammelte Werke, Bd. 9. Tübingen 1993, S. 282-288; Jürgen Stenzel: Zeichensetzung. Stiluntersuchungen an deutscher Prosadichtung. Göttingen 1966. 5210104 SE Bildverehrung und Bildzerstörung in der Literatur (4 SP) Mo 16-18 wöch. DOR 24, 1.301 E. Wagner Die kultische oder künstlerische Verehrung eines Bildes (Idolatrie) und seine religiös, politisch oder persönlich-existentiell motivierte Zerstörung (Ikonoklasmus) bilden einen Zusammenhang. Die literarische Darstellung des „Bildersturms“ (und der darin zum Ausdruck kommenden revolutionären Bewegung) und der Attacke und Schändung von Bildern evoziert ein fundamentales Gewalt- und Aggressionspotential, das seine eigene Kreativität hat und dadurch die Humanisierungsfunktion des Bildungskanons auf die Probe stellt. Dieser Kanon reicht von Friedrich Schillers Bildersturm in seiner Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande und Heinrich von Kleists Novelle Die heilige Cäcilie über Gottfried Kellers Der grüne Heinrich (Kapitel: Der Grillenfang ), Honoré de Balzacs Das ungekannte Meisterwerk und Oscar Wildes Bildnis des Dorian Gray bis zu Georg Heyms expressionistischer Erzählung Der Dieb und Botho Strauß‘ Der Junge Mann (aus: Die Geschichte der Almut ). Den west-östlichen Kampf um das Bild thematisiert Orhan Pamuks Roman Rot ist mein Name .Literatur: Die Lektüre einiger dieser Text wird vorausgesetzt, ein Reader vorbereitet. Über den Ikonoklasmus als kunsthistorisches Thema informieren: M. Warnke (Hg.): Bildersturm. München: Hanser 1973; D. Gamboni: Zerstörte Kunst. Ostfildern: DuMont 1998; G. Böhm: Ikonoklastik und Transzendenz. In: J. Schilling/W. Schmied: Gegenwart. Spuren des Transzendenten in der Kunst unserer Zeit. Edition Cantz 1990. Organisatorisches: Das SE wird in der zweiten Semesterwoche eröffnet, die entfallene LV nach Absprache mit den Studierenden nachgeholt. 5210105 SE Fontane und Berlin. Literatur, Architektur und Kunstgeschichte (4 SP) Fr 10-12 wöch. DOR 24, 1.103 R. Berbig Dieses SE geht nicht die üblichen und viel begangenen Wege, um Fontanes Berlin in seinen literarischen Arbeiten zu markieren. Zusammen mit Prof. Dr. Andreas Köstler (Universität Potsdam) Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 21 wollen wir prüfen, wie es sich überhaupt mit dem Verhältnis von Literatur, Architektur und bildender Kunst bei Fontane verhielt. Unter die Lupe werden dabei sowohl seine Kontakte zu bildenden Künstlern wie Adolph Menzel genommen, aber auch die zu Kunsthistorikern wie Franz Kugler, Hugo vom Blomberg oder Wilhelm Lübke. Gelesen und gewogen werden seine Besprechungen von Kunstausstellungen und die Schilderungen von Bauten und Bildern im Rahmen seiner Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Berlin wird dabei eine zentrale, aber dennoch keine ausschließliche Rolle zukommen. Wir wollen dabei den Standortvorteil ausnutzen, dass die Orte und Museen, die für solche Recherchen ergiebig sind, gleichsam vor der Tür liegen. Gelesen werden sowohl einschlägige erzählende Texte Fontanes als auch literarisch-journalistische Arbeiten von ihm, die, häufig vernachlässigt, auf erstaunliche Weise in das Zentrum seines künstlerischen Interesses zielen. Literatur: P.-K. Schuster: Fontane und die bildende Kunst. Berlin: Henschel 1998. 5210106 SE Zur Magie der Puppe in Literatur, Wissenschaft und Kunst (4 SP) Do 14-16 wöch. DOR 24, 1.103 U. Vedder Anhand der Puppe – vornehmlich der weiblichen Puppe – sind immer wieder neue Verhältnisbestimmungen von Tod und Leben, von Traum und Wirklichkeit, Mechanik und Beseelung, Perfektion und Versehrtheit, Modellhaftigkeit und Individualität verhandelt worden. Sowohl in Literatur und Kunst als auch in den Wissenschaften stehen Gliederpuppen, Automaten, Wachsfiguren und wandelnde Statuen in der Spannung von Funktionalität und Imagination, die im SE mit vergleichendem Blick auf Körperbilder in Anatomie und Kunst, auf Geschlechtercodierungen und Schöpfungsmythen erschlossen werden soll. Untersucht wird das Phänomen der Puppe von Kleists Marionettentheater über romantische Automaten und Marmorbilder bis hin zum Diskurs der Mode- und Schaufensterpuppe in den 1920er Jahren und darüber hinaus. Literatur: Lektüre zur Vorbereitung: P. Müller-Tamm/K. Sykora (Hg.): PuppenKörperAutomaten. Phantasmen der Moderne (Ausstellungskat.) Düsseldorf 1999. 5210107 SE Bilder und Texte fremder Welten in Spätmittelalter und Früher Neuzeit (4 SP) Do 16-18 wöch. DOR 24, 3.138 W. Röcke Literarische Imaginationen fremder Länder, Völker oder Kulturen sind nicht hinsichtlich ihrer Sachinformationen über die Fremde von Interesse, sondern hinsichtlich der Bilder, Vorstellungsund Deutungsmuster, mit denen man ihnen begegnet. In Reiseberichten und Reiseromanen, aber auch Wissensenzyklopädien des Mittelalters und der Frühen Neuzeit liegen ganz unterschiedliche Modi der Wahrnehmung und Deutung der Fremde vor, die im SE im Einzelnen erarbeitet werden sollen. Dabei stehen Formen der Exklusion, aber auch der Inklusion der Fremde; der utopischen Sehnsucht nach idealen Welten oder der Kompensation der eigenen defizitären Gegenwart durch Projektionen der Fremde im Mittelpunkt. Das SE wird einerseits Reiseromane, wie den antiken und mittelalterlichen Alexanderroman, das Brandan-Buch oder den ,Fortunatus‘-Roman untersuchen, andererseits Reiseberichte, wie die ,Reisen‘ des Jean de Mandeville, die Reisebeschreibungen in die Mongolei und nach China (Johannes de Plano Carpini, Wilhelm von Rubruk, Marco Polo) sowie in die ,Neue Welt‘ (Cristofero Colon: Bordbuch; Hans Staden: ,Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/Nacketen/Grimmigen Menschfresser Leuthen/in der Newenwelt America gelegen‘, Marburg 1557). Dabei soll vergleichend untersucht werden, welche Möglichkeiten der Wahrnehmung und Deutung der Fremde beide Texttypen eröffnen. Organisatorisches: Anfang April wird ein Reader mit den wichtigsten Primärtexten bereitgestellt. Modul 6: Vertiefung Modul 4 oder 5 5210108 KO Vertiefung (9 SP) 5210109 KO Vertiefung (9 SP) M. Köppen W. Röcke Das KO soll Studierenden der Module 4 und 5 die Möglichkeit der Vertiefung ihrer Themen und Fragestellungen, aber auch der theoretischen und methodischen Grundlagen bieten. Es orientiert sich an den Interessensschwerpunkten und Bedürfnissen der Studierenden. Das Colloquium findet nicht im wöchentlichen Rhythmus statt, sondern bietet Einzelbetreuung sowie gelegentliche Blockveranstaltungen. Organisatorisches: Bitte melden Sie sich bis Semesterbeginn bei birgit.schenk@hu-berlin.de unter Angabe der von Ihnen innerhalb der Module 4, 5 besuchten Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 22 Seminare verbindlich an. Die Sitzungstermine werden Ihnen nach der Anmeldung bekannt gegeben. Modul 7: Wissen und Ästhetik 5210110 SE Die anderen Antiken. Konkurrenz der Altertümer im 19. Jahrhundert (4 SP) Mo 14-16 wöch. DOR 24, 1.301 A. Polaschegg „Die Antike“ existiert heute nur im Singular und bezeichnet selbstverständlich das griechische und römische Altertum, das wir ebenso selbstverständlich als prägende Tradition der deutschen, europäischen oder westlichen Kultur annehmen. Das war keineswegs immer so. Im krassen Gegensatz zur heutigen Monokultur der antiken Tradition wurde das ausgehende 18. Jh. Zeuge einer explosionsartigen Pluralisierung der Altertümer: Mit einem Mal sah sich die griechische und römische Antike umgeben von hebräischen und ägyptischen, indischen, persischen und nicht zuletzt germanischen Altertumskulturen, die allesamt zu Anwärtern auf „unsere“ Antike avancierten. Im Laufe des 19. Jhs. wurden diese sieben Altertumskulturen vor allem auf dem Feld der Literatur und der philologischen Wissenschaften immer wieder gegeneinander ausgespielt, voneinander abgegrenzt und zueinander in Beziehung gesetzt. Eben diesen Prozess wird das SE anhand exemplarischer Beispiele aus der deutschen Literatur- und Wissenschaftsgeschichte verfolgen und dabei nach den Formen, Funktionen und Effekten der Konkurrenz- und Synthesefigurationen der Altertümer fragen; auch mit Blick auf ihre aktuellen Nachwirkungen. Literatur: Teilnahmebedingung für das SE ist die Bereitschaft zu intensiver Lektüre während des Semesters sowie beobachtbare (!) Kenntnis der folgenden Texte (= Lektüre VOR Beginn des Semesters!): Heinreich von Kleist: Die Hermannsschlacht; Friedrich Hebbel: Herodes und Mariamne [beides RUB, vergriffen, zweite Hand kaufen]. Ein Reader wird rechtzeitig im Copyshop Sprintout, S-Bahn Bogen 190, bereitgestellt. 5210111 SE Elementare Poetik: Wasser in der Literatur des Mittelalters (4 SP) Fr 08-12 14tgl./2 DOR 24, 3.138 H. Wandhoff Das mittelalterliche Naturverständnis basiert auf den vier Elementen Erde, Wasser, Luft und Feuer, die über Jahrtausende das System der Naturwissenschaften bestimmten. Im Rahmen einer ,ökologischen‘ Mediävistik gilt es, die elementaren Grundlagen des mittelalterlichen Weltverständnisses zu rekonstruieren und auf ihre allegorischen Dimensionen zu befragen. Am Anfang soll das Wasser stehen, das zwar schöpfungsgeschichtlich nicht ursprünglich war, in seinen verschiedenen Aggregatformen aber poetologisch besonders interessant ist. Themen werden u.a. sein: Wasser und Gewässer in der antiken und mittelalterlichen Kosmologie; Flussübergänge und Seefahrten als Schwellenphänomene; Quellen, Bäche und Seen als Metaphern poetischer Inspiration; der Held und sein Wetter: Regen, Schnee, Flut; das Wasser der Taufe und der Tränen als Medium der (göttlichen) Liebe. Literatur: Zur Einführung: Gernot und Hartmut Böhme: Feuer Wasser Erde Luft. Eine Kulturgeschichte der Elemente. München 1996 u.ö.; Rudolf Simek: Erde und Kosmos im Mittelalter. Das Weltbild vor Columbus. München 1992. Organisatorisches: Das SE findet 14tägig statt, beginnend in der zweiten Semesterwoche. In der ersten Semesterwoche wird es eine Vorbesprechung geben, um Anmeldung wird gebeten unter haiko.wandhoff@cms.hu-berlin.de. 5210112 SE Theorie und Praxis der Übersetzung zwischen Aufklärung um Romantik (4 SP) Mi 12-16 14tgl./2 DOR 24, 3.103 A. Baillot In dieser LV wird ein umfangreicher Einblick in die Übersetzertätigkeit des deutschen Sprachraums – im europäischen Kontext – im 18. und frühen 19. Jh. gegeben. In der Aufklärungszeit kann man zwar noch eine Anlehnung deutscher Übersetzungen an die französische Literatur beobachten (s. Übersetzungen Gottscheds). Bald aber bewegen sich übersetzerisches Bestreben in Richtung einer Hervorhebung und Bereicherung der deutschen Sprache (Voß‘ Homer) und des deutschen Kulturguts (Herders Volkspoesie). Mit der Romantik lässt die Zunahme stark profilierter, übersetzerischer Projekte in keiner Weise nach: Sowohl auf dem Gebiete der alten Sprachen (Schleiermachers Plato) als auch auf dem Gebiete der modernen Sprachen (Schlegel-Tiecks Shakespeare-Ausgabe) entstehen dann Referenzwerke des deutschsprachigen Kulturguts. Dieser Entwicklung soll primär an theoretischen Texten eingegangen werden. Dennoch wird auch der Rekurs auf den Vergleich zwischen zwei Übersetzungen bzw. die Arbeit an Textkorpora aus dem Französischen und Englischen diese theoretischen Aspekte durch einschlägige Beispiele genauer beleuchten helfen. Organisatorisches: Gute Französisch- und Englischkenntnisse sind wünschenswert. Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 23 5210114 SE Mythologie und Wissenschaft in der Dichtung G. Benns (4 SP) Fr 14-16 wöch. DOR 24, 1.403 D. Voss Es sei, so Wolfgang Lepenies, kaum zu überschätzen, „wieviel für Gottfried Benn die Kunst mit der Wissenschaft gemeinsam hat“; beider Nähe liege nicht in einem „Erkenntnisziel“, sondern darin, dass Benns Dichtungen darauf angelegt sind, „mit wissenschaftlicher Vorgehensweise artistische Wirkungen zu erzielen“. In keiner Dichtung der deutschen Moderne sind - nicht nur in Prosadichtungen, auch in der Lyrik - poetische Sprache und Visionen derartig durchdrungen von Ergebnissen, Formeln, Modellen der modernen Wissenschaften: von der Physik der Thermodynamiker, besonders dem Entropiesatz, über den phantasmagorischen Gehalt mathematischer Axiome, über moderne Soziologie und Psychoanalyse, bis hin zu Bezügen zu Evolutionstheorie, Chaostheorie und Neurologie. Nicht minder eindringlich und zahlreich sind Benns Tigersprünge in die Geschichte der menschlichen Kollektivträume: die Mythen. Dabei werden nicht nur antike Mythologeme in modernen Kontexten vergegenwärtigt wie z.B. der mythische Kreis der demoni meridiani (Roger Caillois), die zur Mittagsstunde in Panik versetzen, sondern - Signum avantgardistischer Poetik - verstärkt auch fernöstliche Mythen: nirvana des Buddhismus, die ,Leere‘ im Taoismus, hinduistische Meditationsformeln. Das Seminar macht es sich zur Aufgabe, anhand ausgewählter Gedichte sowie von Prosadichtungen - Texte im Umkreis der frühen „Rönne“Prosa, „autobiographisch“ reflektierte Prosastücke wie „Epilog und lyrisches Ich“ (1927), poetische Reflexionsprosa „Der Ptolemäer“ (1947) - den Spuren, Verzweigungen, Funktionen dieser mythologischen und wissenschaftlichen Wissensformen nachzugehen. Dabei wären zugleich Brücken zu schlagen zu Grundproblemen von Benns Poetik, ihren „starken inneren Spannungen“ (P.U. Hohendahl), zur gesellschaftlichen ,Position‘ des Avantgarde-Dichters, zur Artistik , zum Verhältnis von „artistischer“ und „ptolemäischer“ Kunst, wobei auch theoretische Essays wie die „Nihilismus“-Aufsätze der 30er Jahre oder „Probleme der Lyrik“ (1951) zu ihrem Recht kommen sollten. Literatur: Als Vorbereitung empfohlen: Gottfried Benn: Prosa und Autobiographie. Frankfurt/M. 1984. 5210115 SE Ästhetik und Anthropologie. Karl Philipp Moritz (4 SP) Di 14-16 wöch. DOR 24, 1.504 H. Blumentrath Nicht nur im Magazin zur Erfahrungsseelenkunde mit seinen Fallgeschichten und Anweisungen zur (Selbst-)Beobachtung präsentiert sich Karl Philipp Moritz' Schreiben als ein Programm, in dem Ästhetik und Anthropologie unmittelbar miteinander verschränkt sind. Erörterung des Kunstwerks oder des Schönen sind bei ihm notwendiger Bestandteil eines Projekts, das vor allem um eines kreist: die Bestimmung des Menschen. Das Seminar verfolgt diese Unternehmung Moritz' unter anderem im „psychologischen Roman“ (Anton Reiser) , in kunsttheoretischen Schriften (Die Signatur des Schönen) , psychpathologischen Fallgeschichten (Magazin zur Erfahrungsseelenkunde) oder im Kriminaldrama (Blunt oder der Gast). Literatur: Karl Philipp Moritz: Anton Reiser. Dichtungen und Schriften zur Erfahrungsseelenkunde. Hrsg. v. H. Hollmer/A. Meier. Frankfurt a.M. 2006 (Deutscher Klassiker Verlag im Taschenbuch 8). 5210116 SE Im Jahrhundert des Traums (4 SP) Di 16-18 wöch. (ab 3.05.2011) DOR 24, 3.138 B. Hahn Die Traumdeutung, Sigmund Freuds großes Buch, 1899 mit der programmatischen Jahreszahl 1900 veröffentlicht, wollte ein Jahrhundert einläuten, in dem das Geheimnis des Unbewussten gelüftet ist. Im Rückblick könnte man sagen, dass das zwanzigste in ganz anderem Sinne ein Jahrhundert des Traums wurde, als Freud sich das träumen ließ. Im SE werden unterschiedliche theoretische Zugänge zum Umgang mit Träumen diskutiert und ebenso Träume, die – oft ohne Interpretation – mit den traumatischen Begebenheiten dieser kaum vergangenen Vergangenheit umgehen. Literatur: Texte: S. Freud: Die Traumdeutung (1899); I. Kurz: Traumland (1919); W. Herzfelde: Tragigrotesken der Nacht (1919); W. Benjamin: Einbahnstraße (1928); L. Binswanger: Traum und Existenz (1930); P. Ludwig: Traumlandschaft (1935); E. Jünger: Das abenteuerliche Herz (1938); M. Foucault: Traum und Existenz (1954); P. Ludwig: Träume. Aufzeichnungen 1920-1960 (1962); Ch. Beradt: Das dritte Reich des Traums (1966); W. Bächler: Traumprotokolle (1972); F. Fühmann: Unter den Pyranas (1973); H. Müller: Traumtext Oktober 1995. Sekundärliteratur (Auswahl): L. Gamwell: Träume 1900 - 2000. Kunst, Wissenschaft und das Unbewußte. München: Prestel 2000; P. Gehring: Traum und Wirklichkeit. Zur Geschichte einer Unterscheidung, Frankfurt/Main: Campus 2008; N. Lux: „Alptraum: Deutschland“. Traumversionen und Traumvisionen vom „Dritten Reich“. Freiburg: Rombach 2008; L. Marinelli/A. Mayer: Träume nach Freud. Die „Traumdeutung“ und die Geschichte der Psychoanalytischen Bewegung. Wien: Turia und Kant 1992; H. U. Reck: Traum Enzyklopädie. München: Wilhelm Fink 2010. Organisatorisches: Beginn der LV am 03.05.2011. Bis dahin ausgefallene LV werden mit einer Blocksitzung im Mai kompensiert. Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 24 5210117 SE Klassiker der Theorie (4 SP) Di 18-20 wöch. DOR 24, 3.138 C. Jäger Marx, Nietzsche, Freud – damit benannte Michel Foucault einst eine Trias, die für ihn den Abschied aus der Moderne ermöglichte und den theoretischen Grund der Postmoderne bildete. Für die Auswahl von Klassikern der Theorie spielte in erster Linie die Wirkungsmächtigkeit und/oder Popularität eine Rolle, nicht unbedingt die aktuelle oder die vergangene, aber doch die ihnen im Laufe der Jahre zugewachsene. Teilweise sind es dabei kurze Texte oder Auszüge aus größeren Werken wie dem „Kapital“, den „Mythen des Alltags“ oder „Sexualität und Wahrheit“. Die Schwerpunkte der Klassiker bilden dabei die drei thematischen Felder Politik, Kultur und Theorien des Bewusstseins, um die sich die Texte von bspw. Ahrendt, Heidegger, Lenin oder Lacan lose gruppieren lassen. Literatur: Politik: Marx, Lenin, Carl Schmitt, Hannah Ahrendt, Althusser Kulturtheorie: Nietzsche, Benjamin, Heidegger, Adorno, Roland Barthes Psychoanalyse: Freud, Lacan, Foucault SuWDeleuze Modul 8: Medientheorie und -geschichte 5210118 SE Visuelles Zitieren (4 SP) Mo 10-14 14tgl./2 DOR 24, 3.103 S. Benninghoff-Lühl Das Zitieren wird gerne mit verbrecherischen Vorgängen in Verbindung gebracht, dem Rauben, dem Morden, dem Zerlegen und Schneiden. Eine weitere prominente Metapher ist die des Spionierens. Zitate seien wie „Augen“ des Textes, durch die man – in der Hoffnung nicht gesehen zu werden - von dem einen in den anderen Text hinein- bzw. hinüberblickt (Sartiliot). Wie es zu diesen und ähnlichen metaphorischen Umschreibungen kommt, diskutieren wir entlang von Beispielen, die häufig angeführt werden, wenn die Rede auf das Zitat kommt. Z.B. Alfred Hitchcocks „Fenster zum Hof“ (1954) sowie einer der vielen Texte, auf die der Regisseur sich implizit bezog, nämlich E.T.A. Hoffmanns „Des Vetters Eckfenster“ (1822). Was ist das visuelle Zitat, wo verlaufen seine Grenzen, wie wird es beschrieben? Welche Angebote machen Autoren, Künstler, Regisseure, um Referenzen in ihrem Werk zu verdeutlichen und über dieses DeutlichMachen zu sprechen? Was ersetzt die typographischen Zeichen, die ein Zitat im geschriebenen Text markieren? Ist es der Schnitt? Sind es Verweise, Anklänge, Anspielungen, Assoziationen? Welche Rolle spielt die optische Täuschung sowie der Glaube des Betrachters an das, was er da sieht? Im Nachgang dieser Fragen beschäftigen uns Bilder, Rahmungen, Ausschnitte aber auch Grenzbereiche des visuellen Erscheinens wie Déjà-vues, Vexierbilder und Stereoskopien. Die Schrift im Bild oder auch das Bild im Bild zu untersuchen, führt uns weiterhin auf die Spur des Lesens bzw. der Theorie des Lesens. Was ist dem Leser ein Zitat, was nicht? Literatur: S. Benninghoff-Lühl: Zitat. In: Historisches Wörterbuch der Rhetorik. Hrsg. von G. Ueding. Bd. 9. Tübingen 2009. S. 1539-1548; S. Gross: Lese-Zeichen. Kognition, Medium und Materialität im Leseprozess. Darmstadt 1994; B. Menke: Zitierfähigkeit: Zitieren als Exzitation. In: A. Gutenberg/R. J. Poole (Hg.): Zitier-Fähigkeit. Findungen und Erfindungen des Anderen. Berlin 2001. S. 153-171; C. Sartiliot: Citation and Modernity. Derrida, Joyce, Brecht, Oklahoma 1993; G. Withalm: Von Duschen, Kinderwagen und Lüftungsschächten: Methoden des Verweisens im Film. In: Zeitschrift für Semiotik 3 (1992) H. 14. 199-224. 5210119 SE Autor/Archiv/Werk (4 SP) Mi 12-14 wöch. (1) DOR 24, 1.103 B. Hahn 1) findet ab 04.05.2011 statt Wer hat den „Empedokles“ geschrieben und wer den „Der Prozeß“? So, wie wir diese Texte lange kannten, wurden sie von Herausgebern zusammengestellt und nicht von den Verfassern. Von beiden Texten gibt es äußerst unterschiedliche Fassungen; zuverlässige Editionen kamen recht spät heraus. Zwischen den „Texten“ Heiner Müllers, die vor dem Fall der Mauer erschienen, und der Werkausgabe, die gerade abgeschlossen wurde, liegen Welten. Und wie wären Texte angemessen wie die von Rahel Levin Varnhagen zu präsentieren, wenn die Verfasserin diese nie zu Büchern zusammengestellt hat? Wenn die grundlegenden Kategorien von „Autor“ und „Werk“ in Frage gestellt werden, was bedeutet das für theoretisch informiertes Lesen? Was signalisieren diese Namen: künstlerische Intentionen, Kästen voller Papiere in Archiven, digitale Algorithmen? Im SE werden wir uns unterschiedliche Präsentationsweisen von Texten ansehen und über Lesarten nachdenken, die ihnen angemessen sind. Literatur: H. Bosse: Autorschaft ist Werkherrschaft. Über die Entstehung des Urheberrechts aus dem Geist der Goethezeit. Paderborn: UTB 1981; J. Derrida: Dem Archiv verschrieben. Eine Freudsche Impression. Berlin: Brinkmann und Bose 1997; W. Dilthey: Archive der Literatur in ihrer Bedeutung für das Studium der Philosophie: In: W. Dilthey: Gesammelte Schriften. Bd. 4. Leipzig/Berlin: Teubner 1925. S. 555-575; S. Gaggi: From Text to Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 25 Hypertext: Decentering the Subject in Fiction, Film, the Visual Arts, and Electronic Media. Philadelphia: University of Pennsylvania Press 1997; Die Rückkehr des Autors. Zur Erneuerung eines umstrittenen Begriffs. Hrsg. v. Fotis Jannidis, G. Lauer, M. Martinez u. S. Winko. Tübingen: Niemeyer 1999; Texte zur Theorie der Autorschaft. Hrsg. v. F. Jannidis, G. Lauer, M. Martinez u. S. Winko. Stuttgart: Reclam 2000. Organisatorisches: Beginn der LV am 04.05.2011. Bis dahin ausgefallene LV werden mit einer Blocksitzung im Mai kompensiert. 5210120 SE Das Papier. Ein Grundstoff der Kulturwissenschaft (4 SP) Do 18-20 wöch. DOR 24, 3.138 L. Müller Das „Gutenbergzeitalter“ ist nach dem Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern benannt und wird in der Regel aus der Perspektive der Druckerpresse wahrgenommen. Sie erscheint als das aktive, dynamische Prinzip, das durch die massenhafte Zirkulation der gedruckten Bücher den „typographic man“ (Marshall McLuhan) hervorbringt, das Kind von Standardisierung, Mechanisierung, Uniformierung und Abstraktion. den Menschen des typographischen Zeitalters hervorbringt. In diesem SE ist zur Abwechslung einmal das Papier der perspektivische Fixpunkt. Es wird als Grundstoff der modernen Welt untersucht, in allen seinen Aggregatzuständen: gedruckt und gebunden, ungedruckt und ungebunden. Die Gleichsetzung von „Gutenbergzeitalter“ und „Buchkultur“ wird außer Kraft gesetzt. An die Stelle der Formel „from manuscript to print“ tritt die Nachzeichnung der Entfaltung des Sortenlagers, durch die das Papier als multifunktionales Speicher- und Zirkulationsmedium die Kultur der Neuzeit prägt: als Zettel, Formular und vernichtetes Konzeptpapier ebenso wie feines Velinpapier für Vorzugsausgaben. Das SE soll empirisch-technische Papiergeschichte, Medientheorie und Literaturgeschichte miteinander verbinden. Sein Ausgangspunkt ist die Frage: was ist „ein weißes Blatt“, physisch, praktisch, metaphorisch? Sein historischer Schwerpunkt ist die Epoche von der Französischen Revolution bis zur vollen Entfaltung der industriellen Revolution: „the paper age“ (Thomas Carlyle). Dieses „Zeitalter des Papiers“ ist vom Aufschwung des Papiergeldes wie von der Maschinisierung des Papierproduktion und vor allem der Entgrenzung der Rohstoffbasis des Papiers geprägt. Die dort ausgeprägten Standards der Reflexion und Kritik an Spekulation, Scheinwirtschaft und Substanzlosigkeit haben bis in die aktuellen Finanzkrisen hinein überlebt. Die Lektüre eines literarischen Schlüsseltextes dieser Epoche, des Romans „Verlorene Illusionen“ von Honoré de Balzac, wird im Zentrum des Seminars stehen. Literatur: Honoré de Balzac: Verlorene Illusionen (1836-1843); Harold Innis: Empire and Communications. Introduced by Alexander John Watson. Toronto 2007; Marschall McLuhan: Die magischen Kanäle. Understanding Media. Dresden, Basel 1995; Günter Bayer, Karl Pichol: Papier. Produkt aus Lumpen, Holz und Wasser. Reinbek 1986; Jürgen Franzke, Wolfgang von Stromer (Hg.): Zaubestoff Papier. Sechs Jahrhunderte Papier in Deutschland. München 1990; Joseph Vogl: 1797 _ die Bank von England. In: Jürgen Barkhoff, Hartmut Böhme, Jeanne Riou (Hg.): Netzwerke. Eine Kulturtechnik der Moderne. Köln, Weimar, Wien 2004; L. Müller: Die Macht des Papiers. In: Zeitschrift für Ideengeschichte. Heft IV (21010). H. 4 Winter. 5210121 SE Das romantische Buch: Materialität und Imagination (4 SP) Mo 16-18 wöch. DOR 24, 1.604 C. Spoerhase Die Romantik hatte ein spezifisches Verhältnis zum literarischen Medium des Buches. Ausgehend von wichtigen neueren Ergebnissen der Sozialgeschichte der Literatur und der Mediengeschichte des Buches werden wir im Rahmen des Seminars die Funktionen näher bestimmen, die dem „Buch“ in der literarischen Kommunikation der Romantik zugeschrieben werden. Ausgehend von diesem Forschungsinteresse werden wir unter anderem untersuchen, (a) inwieweit die Leihbibliothek als eine maßgebliche literarische Institution der Romantik verstanden werden muss, (b) wie es um die materielle Einrichtung und typographische Gestaltung des romantischen Buches bestellt war, (c) in welchem Verhältnis die Buchpublikation zur Publikation in anderen Medien wie Almanachen oder Zeitschriften stand und (d) wie das Buch in literarischen Texten unter anderem von Friedrich Schlegel, Wilhelm Hauff, Wilhelm Tieck oder E.T.A. Hoffmann imaginiert wurde. Literatur: Jürgen Nelles: Bücher über Bücher. Das Medium Buch in Romanen des 18. und 19. Jahrhunderts. Würzburg 2002. Organisatorisches: Da die jüngste Forschungsliteratur zu diesem Themenfeld teilweise Englisch ist, setzt das SE gute englische Lektürekompetenzen voraus. 5210122 SE Das Undarstellbare im Drama (4 SP) Mi 16-18 wöch. DOR 24, 3.103 B. Wolf Jedes Drama verweist auf ein Undarstellbares. Man könnte auch sagen, dass dramatische Formen immer schon einen unmarked space mit sich führen, der sich – wie latent auch immer – im Feld der Inszenierung zur Geltung bringt. Selbst klassische Poetiken thematisieren dieses Negativ der Darstellung, wenn sie etwa vom „Umraum“ der dramatischen Einheiten, von der Eröffnung eines Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 26 unanschaulichen „rein wortkünstlerischen Raums“ (M. Herrmann) oder markanten Sonderfällen der Bühnenrede (wie Mauerschau oder Botenbericht) handeln. Letztlich wirken mit den unterschiedlich „geschlossenen“ oder „offenen“ Theaterkonzeptionen die verfügbaren Bühnenoder Inszenierungstechniken und schließlich fundamentale, nämlich ästhetisch oder ontologisch begründete Aufteilungen zwischen Darstellbarem und Undarstellbarem zusammen, um den Begriff des Dramas, des Dramatischen und der dramatischen Fiktion immer wieder in ein neues Licht zu rücken. Das SE soll deshalb in einer systematischen und historischen Perspektive untersuchen, inwiefern sich das Drama – besonders seit der Neuzeit – zu einem eigenständigen „Medium der Latenzbeobachtung“ (N. Luhmann) oder gar zu einer Domäne der negativen oder „Anästhetik“ (J.F. Lyotard) ausgebildet hat, die das Undarstellbare gerade im Rückbezug auf die eigenen (zeitlichen, räumlichen oder modallogischen) Repräsentationsgrenzen erscheinen zu lassen versucht. Mit Blick auf den Verlauf und die Reflexion dieser Grenzen sind hierzu etliche Dramenpoetiken, insbesondere aber Dramentexte selbst zu lesen. Anknüpfungspunkte werden etwa das Märtyrerdrama mit seinen politisch-theologischen‘ Inszenierungsaporien liefern, das Bühnenexperiment von Schillers dramatischen Fragmenten, Goethes „Allo-Allegorie“ (W. Hamacher) des Kapitals in Faust II , Grabbes Napoleon -Stück und Wagners Musiktheater, Krauss‘ Drama der Apokalypse, Artauds „Theater der Grausamkeit“ und die programmatisch negativen Ästhetiken von Peter Weiss und Samuel Beckett. Literatur: Jean-François Lyotard: Die Analytik des Erhabenen. Kant-Lektionen. München 1994. 5210123 SE Brief und Post (4 SP) Do 10-12 wöch. DOR 24, 3.138 U. Vedder Das mit den neuen Übertragungstechnologien zu konstatierende Ende einer „Epoche der Post“ sei, so Jacques Derridas ebenso melancholische wie provozierende Folgerung, zugleich das Ende der Literatur, wie sie durch eine lange Tradition postalischer Übertragung geprägt wurde: mit spezifischen Merkmalen wie Briefgeheimnis, Adressierung, Nachträglichkeit usw. Im Rückblick also untersucht das SE, was Briefe waren: für eine medienbewusste Literatur des 18. bis 20. Jhs., aber ebenso für die Subjektkonstitution und ihre Geschlechtercodierungen, für die Bedeutung (weiblicher) Autorschaft oder für Wissens- und Machtsysteme. In ausgewählten Brief- und Posterzählungen sowie literarischen Korrespondenzen (etwa von Choderlos de Laclos, G. Keller, Th. Fontane, H. James bis hin zum Problem der Post bei F. Kafka oder I. Bachmann) sollen die Postsysteme und Medienformate als Bedingungen des Schreibens sowie andersherum die literarischen Texte zugunsten einer Erhellung der Postgeschichte gelesen werden. Literatur: zur Vorbereitung: Choderlos de Laclos: „Gefährliche Liebschaften“. Übers. von Wolfgang Tschöke. München: dtv 2007. 5210126 SE Rücksicht auf Wahrnehmbarkeit. Zum Begriff der Imagination und seinen Konsequenzen für die vormoderne Dichtung (4 SP) Di 16-18 wöch. DOR 24, 1.605 H. Scheuer Wie sehr mittelalterliche Literatur auch an die Mündlichkeit des Vortrags und an die gedankliche Kombinatorik der Schrift gebunden erscheint – über ihre Performanz und Textualität hinaus sind die Formen höfischer Epik vor allem auf die Erzeugung innerer Bilder hin angelegt. Denn jeder Akt der Wahrnehmung durch die äußeren Sinne – nicht zuletzt der akustische und visuelle Eindruck der Lektüre – erzeugt vor dem inneren Auge Phantasmen, über die allein die Seele mit der Außenwelt kommunizieren und Dichtung als besondere Form imaginativer Intensität erkennen kann. Deshalb ist zu erwarten, dass sich in jedem Werk, das unter den Bedingungen einer solchen Rücksicht auf (innere) Wahrnehmbarkeit entsteht, Spuren des Imaginationsprozesses finden müssten. Das gilt im gleichen Maße für literarische Artefakte wie für diejenigen der Bildenden Kunst und der Musik: Sie alle basieren auf einem einheitlichen Verständnis von Medialität, das Giorgio Agamben und Ioan Petru Culianu (beide im Anschluss an Aby Warburg) in der Lehre vom Pneuma als dem Universalmedium der Wahrnehmung begründet sehen. Das SE wird die angedeuteten imaginationstheoretischen Bedingungen vormoderner Kunst an Beispielen der mittelalterlichen Epik und Lyrik zu rekonstruieren versuchen und zugleich Anschauungsmaterial aus dem Bereich der Wandmalerei heranziehen. Es wird den Phänomenen der Wahrnehmung nachgehen unter den Aspekten der Minnekultur, des Zusammenhangs von ars magica und ars poetica sowie der Rückkopplung von seelischer Dynamik und körperlicher Beweglichkeit. Literatur: (zur Vorbereitung): Giorgio Agamben: Stanzen. Das Wort und das Phantasma in der abendländischen Kunst. Aus dem Italienischen von Eva Zwischenbrugger. Zürich/Berlin 2005; Michael Camille: Before the Gaze.The Internal Senses and Late Medieval Practices of Seeing . In: Visuality Before and Beyond the Renaissance.Seeing as Others Saw . Ed. by R. S. Nelson. Cambridge 2000. S. 197223; Ioan Petru Culianu: Eros und Magie in der Renaissance. Mit einem Geleitwort von Mircea Eliade. Aus dem Französischen von Ferdinand Leopold. München 2001. Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 27 Modul 9: Vertiefung Modul 7 oder 8 5210124 KO Vertiefung (9 SP) 5210125 KO Vertiefung (9 SP) U. Vedder H. Scheuer Doktorandenkolloquien 5210130 KO Doktorandenkolloquium R. Berbig Das KO dienst der Vorbereitung und Diskussion von Promotionsprojekten. Es besteht die Möglichkeit, Themen vorzubereiten und Einzelkapitel vorzustellen. Organisatorisches: Teilnahme möglich nach persönlicher Anmeldung bei Prof. Dr. R. Berbig. Es erfolgt dann eine individuelle Terminabsprache. 5210131 KO Doktorandenkolloquium S. Martus Das KO steht allen Interessierten ab der M.A.-Abschlussphase zur Entwicklung und Besprechung von Projekten und Arbeiten offen. Zugleich sollen neuere wissenschaftshistorische, literaturtheoretische und -historische Konzepte diskutiert werden. 5210132 KO Doktorandenkolloquium Do 18-20 14tgl./2 DOR 24, 3.020 A. Polaschegg Das KO bietet Raum für die Präsentation und Diskussion von literatur- und kulturwissenschaftlichen Promotionsprojekten sowie für die gemeinsame Auseinandersetzung mit relevanten (d.h. auch, aber nicht allein, aktuellen) literatur-, kultur- und medienwissenschaftlichen Ansätzen, Theorien, Forschungstendenzen und Positionen. Eine Abstimmung über das Präsentations- und Arbeitsprogramm erfolgt in der ersten Sitzung. Das KO ist offen für alle interessierten Doktorand/inn/en des Instituts, die sich bis zum 18. April 2010 bei Heike Hardt (heike.hardt@rz.hu-berlin.de) angemeldet haben. 5210133 KO Doktorandenkolloquium Di 18-20 14tgl./2 DOR 24, 3.442 U. Vedder Das Kolloquium dient Promovierenden zur wechselseitigen Projektvorstellung und -diskussion. Teilnahme auf Einladung; weitere Informationen: ulrike.vedder@german.hu-berlin.de. Projekttutorien 5210200 PT Provokation und Aufmerksamkeit. Zur Logik der Regelbrechung Di 12-14 wöch. DOR 24, 3.018 J. Kersten Im gegenwärtigen Kultur- und Medienbetrieb geht es zunehmend darum, sich von der Masse abzuheben, um an der Aufmerksamkeit des Publikums zu partizipieren. Diese Ressource Aufmerksamkeit ist begrenzt, genauso wie die Möglichkeiten sich vom Gros abzuheben. Dies ist zumeist nur durch absolute Neuerungen oder Regelbrüche, also Provokation, zu verwirklichen. Provokation stellt also ein zentrales Phänomen der Kultur- und Medienlandschaft dar, um so erstaunlicher, dass sich die Wissenschaft bisher kaum diesem Thema gewidmet hat. Es besteht also Forschungsbedarf. Das Phänomen der Aufmerksamkeit durch Provokation hat, wie auch der Kultur- und Medienbetrieb an sich, einen stark interdisziplinären Charakter, es beinhaltet eine starke Verschränkung unterschiedlichster Wissensbereiche: Literaturwissenschaftliche, wie die der Literatursoziologie und Zensurgeschichte, somit also auch juristische, des weiteren journalistische, kultur- und medienwissenschaftliche, wie auch ganz besonders Bereiche des Marketings und der Soziologie, sowie auch der Psychologie. Daher kann nur in einem interdisziplinären Raum eine Theoriegrundlegung geschehen. Eben diesen Raum soll dieses Projekttutorium bieten. Die Theoriebildung soll sich zunächst auf Beispielfälle, wie die Skandale um den Autoren Maxim Biller Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 28 stützen. Speziell der Fall seines Romans „Esra“ ist ein Exempel für die Interdisziplinarität des Themas. Hier gilt es aus verschiedenen Perspektiven Mechanismen zu analysieren und ergründen, um eine breite Basis für eine Theorie zu schaffen. Welchen Regeln gehorchen diese Mechanismen? Welche Einflussfaktoren sind ausschlaggebend? Wo befinden sich Wechselwirkungen? Literatur: Georg Franck: Ökonomie der Aufmerksamkeit. Ein Entwurf. München 1998; Karl-Heinz Ladeur: Das Medienrecht und die Ökonomie der Aufmerksamkeit. In Sachen Dieter Bohlen, Maxim Biller, Caroline von Monaco u.a. Köln 2007; Stefan Neuhaus, Johann Holzner (Hg.): Literatur als Skandal. Fälle - Funktionen - Folgen. Göttingen 2009. 5210203 PT Der George-Kreis Do 12-14 wöch. DOR 24, 3.019 S. Brandes Der Kreis um den deutschen Dichter Stefan George (1868 – 1933) hat in den letzten Jahren ein kaum noch zu erwartendes, neues Interesse erfahren. Nicht nur in der Forschung sind zahlreiche Monografien und Sammelbände erschienen, auch in der Öffentlichkeit wurde immer wieder auf den George-Kreis verwiesen, zuletzt in der Debatte um die Pädarastie in der deutschen Reformpädagogik, deren Ursprünge in Praktiken des Kreises gesucht wurden. Das PT will sich intensiv mit den geistigen und künstlerischen Erzeugnissen und Lebensformen des Kreises auseinandersetzen, ohne dabei unbequemen Fragen wie der nach dem Verhältnis der Kreismitglieder zum Nationalsozialismus aus dem Weg zu gehen. Dabei soll der Blick auf eine Gruppe von Künstlern und Wissenschaftlern eröffnet werden, die durch innovative Arbeiten und Methoden zu Beginn des letzten Jahrhunderts einen erheblichen Einfluss auf Wissenschaft, Universitäten und Jugend in Deutschland erreichten. Gelesen werden neben den Gedichten Georges unter anderem die besonders einflussreichen Werke der Georgeaner, etwa Heinrich Friedemanns Platon , Ernst Kantorowicz‘ Kaiser Friedrich der Zweite und Max Kommerells Der Dichter als Führer in der deutschen Klassik . Am Ende soll ein umfassender Einblick in den Kreis, seine Werke und sein Wirken erzielt sein. Die Ergebnisse sollen schließlich gemeinsam präsentiert werden, etwa in Form einer Ausstellung, einer Publikation o. ä. Das PT ist interdisziplinär angelegt und steht Studenten der Geschichte, der Literatur, der Philosophie, der Soziologie und weiterer geisteswissenschaftlicher Fächer offen. Literatur: Thomas Karlauf, Stefan George. Die Entdeckung des Charisma, München 2007; Ulrich Raulff, Kreis ohne Meister. Stefan Georges Nachleben, München 2009. Organisatorisches: Fortsetzung aus dem WS 10/11. Neueinsteiger sind herzlich willkommen. Für Rückfragen bitte melden unter brandessoeren@googlemail.com. 51600 Sklaverei, Zwangsprostitution und irreguläre Migration: Perspektiven auf Menschenhandel PT Mo 12-14 wöch. DOR 24, 1.402 interdisziplinäre S. Dolinsek Seit einigen Jahren wird Menschenhandel als “globalem Problem” zunehmende politische und mediale Aufmerksamkeit gewidmet. Dabei ist vor allem die Rede von Sklaverei, Zwangsprostitution und ausgebeuteten oder illegalen MigrantInnen. Dabei bleibt jedoch unklar, was Menschenhandel ist und wie das Phänomen fassbar ist. Ziel des Projekttutoriums ist es, die Komplexität des Themas sowohl auf der Ebene des Phänomens als auch auf der Ebene der Diskurse zu untersuchen. Gegenstand der Analyse im ersten Teil des Projekttutoriums (SoSe 2011) werden historische (bis zum Jahr 2000) Definitionsversuche, ebenso wie Politiken gegen Sklaverei, Menschenhandel, Zwangsarbeit und Zwangsprostitution sein, während wir uns im zweiten Teil (WiSe 2011/2012) mit dem zeitgenössischen Phänomen und den damit zusammenhängenden Diskursen (2000-2011) beschäftigen werden. Aufgrund der Komplexität und Vielschichtigkeit von “Menschenhandel” werden wir das Thema je nach fachlichem Hintergrund der Teilnehmenden mit Blick auf seine globalen Dimensionen aus den unterschiedlichsten fachlichen Perspektiven beleuchten: nicht nur historische, rechtliche, soziologische und ethnologische Perspektiven sollen dabei zum Tragen kommen sondern auch ökonomische, (sicherheits- und außen-) politische, literarische und philosophisch-ethische Ansätze, ebenso wie – fachübergreifend – Methoden der Gender Studies und Global History. Im Projekttutorium können Studierende aller Fachrichtungen und aller Berliner Universitäten 2-4 Studienpunkte erwerben. Kenntnisse verschiedener Sprachen sind willkommen und die Bereitschaft zur Lektüre englischer Texte ist Voraussetzung. Es gibt keine Teilnehmerzahlbeschränkung. Literatur: Agustin, Laura (2006): ‘The Disappearing of a Migration Category: Migrants Who Sell Sex. ’Journal of Ethnic and Migration Studies (32), S. 29–47. Bales, Kevin / Soodalter, Ron (2009): The slave next door. Human trafficking and slavery in America today, Berkeley. Berman, Jacqueline (2010): Biopolitical Management and “Trafficked Women”, in: International Migration 48 (4), S. 84-113. Cameron, Sally / Newman, Edward (2008): Trafficking in Humans. Social, Cultural and Political Dimensions, Tokyo, u.a. Donovan, Brian (2006): White Slave Crusades. Race, Gender and Anti-Vice Activism, 1887-1917, Urbana/Chicago. Limoncelli, Stephanie A. (2010). The Politics of Trafficking: The First International Movement to Combat the Sexual Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 29 Exploitation of Women, Stanford. Meissner, Jochen / Mücke, Ulrich / Weber, Klaus (2008): Schwarzes Amerika. Eine Geschichte der Sklaverei, Bonn. Mentz, Ulrike (2001): Frauenhandel als migrationsrechtliches Problem, Frankfurt/Main u.a. Sabelus, Esther (2009): Die weiße Sklavin.Mediale Inszenierungen von Sexualität und Großstadt um 1900, Berlin. Walker, Charlotte (2010): Legislating the trafficking and slavery of women and girls: the criminalization of marriage, traditions and gender norms in French Colonial Cameron, 1914-1945, in: Zhen, Tiantian (Hg.): Sex Trafficking, Human Rights and Social Justice, New York, S. 150-169. Weitzer, Ronald (2007): ‘The Social Construction of Sex Trafficking: Ideology and Institutionalization of a Moral Crusade.’ Politics and Society 35: 447–75. Masterstudiengang Europäische Literaturen Modul 1: Antike 5270140 SE Vergil, Hirtengedichte (4 SP) Di 14-16 wöch. FRS 191, 4031 T. Poiss Bukolik ist trotz ihrer Unscheinbarkeit lange Zeit eine wichtige Gattung der europäischen Literatur gewesen – und Modell für aktuelle Gattungstheorien und Theorien der Fiktionalität geworden. Das hat seinen Grund darin, dass „poetische Reflexion“ (E.A. Schmidt) poetisches wie poetologisches Prinzip der Bukolik ist: Dichtung über Dichten und Dichter, situiert in einer durch sprachliche Nahaufnahmen von Details suggerierten, meist ländlichen Szenerie. In dieser durch Konkretheit im Detail im Widerspiel mit komplexen literarischen Strukturen im ganzen erzeugten Spannung liegt der besondere Reiz der Bukolik. Hinzu kommt das dichte Gewebe der Intertextualität, das sich von der Genese der Gattung durch Theokrit bis weit in die Neuzeit erstreckt. Diese Wirkung hat eine institutionelle Ursache auch darin, dass über Jahrhunderte die Lektüre lateinischer Dichtung mit Vergils „Bucolica“ begann. Diese zehn Gedichte, auch „Eklogen“ genannt, werden daher im Zentrum gemeinsamer Lektüre und Interpretation stehen, wobei der Blick sowohl auf Theokrit zurück als auch auf die lange Wirkungsgeschichte voraus gelenkt werden soll. Ein ausführliches Programm und zusätzliche Texte sind über Moodle ab Mitte März zugänglich. Das Password wird auf Anfrage per Mail zugeschickt. Text: Vergil, Bucolica-Hirtengedichte, übers. v. M. v. Albrecht, Stuttgart 2001 (7,10 Euro) oder eine andere zweisprachige Ausgabe (Götte, Klingner etc.). Literatur: B. EFFE / G. BINDER, Antike Hirtendichtung, 2.Aufl., Düsseldorf 2000; M. FANTUZZI / T. PAPANGHELIS (Hrsg.), Brill‘s Companion to Greek and Latin Pastoral, Leiden u.a. 2006. Vorbereitung: Pflichtlektüre zur ersten Sitzung ist R. R. Nauta, Gattungsgeschichte als Rezeptionsgeschichte am Beispiel der Entstehung der Bukolik, Antike und Abendland, 36, 1990, 116-137 (Moodle-Download ab Mitte März). Modul 2: Mittelalter/Frühe Neuzeit 5210093 SE Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (4 SP) Mo 16-18 wöch. DOR 24, 1.607 E. Osterkamp Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (1616-1679), der als Breslauer Diplomat und Bürgermeister bis zum Kaiserlichen Rat aufstieg, gehört zu den beherrschenden Dichtergestalten des deutschen Spätbarock. Dabei hat er sich erst spät und widerstrebend dazu entschlossen, eine Auswahl seiner Dichtungen in den Druck zu geben („Deutsche Vbersetzungen und Getichte“, 1679/80). Als Virtuose der erotischen Dichtung wurde Hoffmannswaldau zum Begründer der galanten Poesie in Deutschland; der Witz, die formale Eleganz und die Metaphernkunst seiner Gedichte trugen ihm die Bewunderung seiner Zeitgenossen ein, während das Jahrhundert der Aufklärung sein Werk gerade aufgrund von dessen erotischer Freizügigkeit verwarf. Das SE versucht, die kultur- und literaturhistorischen Voraussetzungen dieser Dichtung zu klären, um sich dann der konzentrierten Werkanalyse zu widmen; dabei sollen außer den heute berühmten erotischen Gedichten auch jene Werke zur Geltung kommen, die nach Hoffmannswaldaus Tod zwar geringere Beachtung gefunden haben, aber doch den formalen und inhaltlichen Variationsreichtum dieser Poesie des ingeniösen Scharfsinns bezeugen, also etwa die Dramen und die geistliche Dichtung. 5210107 SE Bilder und Texte fremder Welten in Spätmittelalter und Früher Neuzeit (4 SP) Do 16-18 wöch. DOR 24, 3.138 W. Röcke Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 30 Literarische Imaginationen fremder Länder, Völker oder Kulturen sind nicht hinsichtlich ihrer Sachinformationen über die Fremde von Interesse, sondern hinsichtlich der Bilder, Vorstellungsund Deutungsmuster, mit denen man ihnen begegnet. In Reiseberichten und Reiseromanen, aber auch Wissensenzyklopädien des Mittelalters und der Frühen Neuzeit liegen ganz unterschiedliche Modi der Wahrnehmung und Deutung der Fremde vor, die im SE im Einzelnen erarbeitet werden sollen. Dabei stehen Formen der Exklusion, aber auch der Inklusion der Fremde; der utopischen Sehnsucht nach idealen Welten oder der Kompensation der eigenen defizitären Gegenwart durch Projektionen der Fremde im Mittelpunkt. Das SE wird einerseits Reiseromane, wie den antiken und mittelalterlichen Alexanderroman, das Brandan-Buch oder den ,Fortunatus‘-Roman untersuchen, andererseits Reiseberichte, wie die ,Reisen‘ des Jean de Mandeville, die Reisebeschreibungen in die Mongolei und nach China (Johannes de Plano Carpini, Wilhelm von Rubruk, Marco Polo) sowie in die ,Neue Welt‘ (Cristofero Colon: Bordbuch; Hans Staden: ,Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/Nacketen/Grimmigen Menschfresser Leuthen/in der Newenwelt America gelegen‘, Marburg 1557). Dabei soll vergleichend untersucht werden, welche Möglichkeiten der Wahrnehmung und Deutung der Fremde beide Texttypen eröffnen. Organisatorisches: Anfang April wird ein Reader mit den wichtigsten Primärtexten bereitgestellt. 5210111 SE Elementare Poetik: Wasser in der Literatur des Mittelalters (4 SP) Fr 08-12 14tgl./2 DOR 24, 3.138 H. Wandhoff Das mittelalterliche Naturverständnis basiert auf den vier Elementen Erde, Wasser, Luft und Feuer, die über Jahrtausende das System der Naturwissenschaften bestimmten. Im Rahmen einer ,ökologischen‘ Mediävistik gilt es, die elementaren Grundlagen des mittelalterlichen Weltverständnisses zu rekonstruieren und auf ihre allegorischen Dimensionen zu befragen. Am Anfang soll das Wasser stehen, das zwar schöpfungsgeschichtlich nicht ursprünglich war, in seinen verschiedenen Aggregatformen aber poetologisch besonders interessant ist. Themen werden u.a. sein: Wasser und Gewässer in der antiken und mittelalterlichen Kosmologie; Flussübergänge und Seefahrten als Schwellenphänomene; Quellen, Bäche und Seen als Metaphern poetischer Inspiration; der Held und sein Wetter: Regen, Schnee, Flut; das Wasser der Taufe und der Tränen als Medium der (göttlichen) Liebe. Literatur: Zur Einführung: Gernot und Hartmut Böhme: Feuer Wasser Erde Luft. Eine Kulturgeschichte der Elemente. München 1996 u.ö.; Rudolf Simek: Erde und Kosmos im Mittelalter. Das Weltbild vor Columbus. München 1992. Organisatorisches: Das SE findet 14tägig statt, beginnend in der zweiten Semesterwoche. In der ersten Semesterwoche wird es eine Vorbesprechung geben, um Anmeldung wird gebeten unter haiko.wandhoff@cms.huberlin.de. 5230078 UE Skandinavier suchen ihren Platz: Gesellschaftspolitische Texte zwischen Wikingerzeit und Mittelalter (2 SP) Do 16-18 wöch. DOR 24, 3.231 I. Beuermann Der Kurs hat die geistesgeschichtliche Entwicklung Skandinaviens zum Thema. Anhand von Texten aus der Blütezeit der westskandinavischen Literatur vom 12. bis zum 14. Jahrhundert diskutieren wir die Frage, wie gesellschaftliche Hierarchie legitimiert wurde. Die Texte spiegeln sowohl neue, christlich-europäische, als auch alte (wie alt?), vorchristlich-nordische Konzepte, wider – Hinweis auf eine lebhafte Diskussion über Gesellschaftsordnung(en) in Skandinavien und Skandinaviens neuen Platz innerhalb Europas. 5250107 SE Weisheitsliteratur: Thomas More bis Thomas Hobbes (4 SP) Di 14-16 wöch. UL 6, 2004A V. Lobsien Mit „Weisheitsliteratur“ ist eine sehr alte und weitverzweigte Texttradition gemeint. Sie wurzelt in der Literatur der griechisch-römischen Antike ebenso wie in der Bibel. Sie sucht zu lehren, wie man leben sollte, analysiert, bilanziert und kritisiert aber auch in nicht selten scharfer und oft unterhaltsamer Form Verfehlungen des guten Lebens. Nicht zuletzt enthält und gestaltet sie Repertoires des jeweiligen epochalen Weltwissens. Das Seminar wird versuchen, anhand von Textbeispielen aus unterschiedlichen Gattungen ein Verständnis dieser Tradition und ihrer spezifischen Leistungen zu erarbeiten. Der Schwerpunkt wird bei Texten der englischen Renaissance liegen. Das Spektrum der Gattungen, die uns dabei begegnen, reicht von Aphorismen, Sentenzen, Briefen, Dialogen, „How-to-…“-Texten bis zu Essays, Gedichten, Erzählungen, Dramen; unter den namhaften Autoren sind Kohelet und Seneca, Erasmus von Rotterdam und Michel de Montaigne. Im Zentrum der Seminardiskussion wird die Utopia des Thomas Morus stehen; ein weiterer wichtiger Akzent liegt auf einer Schrift Thomas Hobbes‘ zur Natur des Menschen. – Das Seminar ist eine Veranstaltung des MA English Literatures; es steht aber auch Studierenden des MA Europäische Literaturen offen. Bitte anschaffen: Sir Thomas More, Utopia , ed. Robert M. Adams. New York/London: Norton, 2nd ed. 1992; sowie: Thomas Hobbes, The Elements of Law Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 31 Natural and Politic. Human Nature and De Corpore Politico , ed. J.C.A. Gaskin. Oxford/London: Oxford University Press, 1994. 5250108 LK Weisheitsliteratur: Thomas More bis Thomas Hobbes (2 SP) Di 16-18 14tgl. UL 6, 2004A 5250114 Shakespeares Antike: Julius Caesar und Troilus and Cressida (englisch) (4 SP) Do 12-14 wöch. UL 6, 2004A V. Lobsien SE V. Lobsien Gegenstand dieses Seminars ist das intensive Studium eines der sog. Römerdramen Shakespeares – Julius Caesar – aber hauptsächlich eines seiner späten, schwierigen Dramen, das zwar auch in der Antike spielt, sich jedoch einer einfachen Gattungszuordnung entzieht: Troilus and Cressida . Beide Stücke gewähren unterschiedlich geartete Einblicke in die Art und Weise, wie die Frühe Neuzeit die Klassische Antike konstruierte. Die Frage nach dieser Auffassung einer weit zurückliegenden Epoche durch die europäische Renaissance und ihrer Funktionalisierung für eigene Belange soll im Mittelpunkt der Seminardiskussion und unserer Bemühung um die Texte stehen. – TeilnehmerInnen müssen im Besitz beider Texte in neueren, kommentierten Editionen sein. Empfohlene Paperback-Ausgaben: a) Einzelausgaben aus The Arden Shakespeare , b) Einzelausgaben aus The Oxford Shakespeare , c) einbändige Gesamtausgabe der Werke Shakespeares The Norton Shakespeare . Modul 3: Neuzeit I 52300127 SE Literaturen des Ostseeraumes vs. Nordatlantische Literaturen. Probleme von Kanonisierung und Periodisierung (4 SP) Fr 12-14 wöch. M. Langheiter-Tutschek Dänisch bzw. Deutsch sind über Jahrhunderte die Literatursprachen der jeweiligen Kulturräume. Wir beschäftigen uns u.a. mit Werken von: William Heinesen, Jørgen-Frantz Jacobsen, Jón Sveinsson, Gunnar Gunnarsson, J M R Lenz, Siegfried von Vegesack, Werner Bergengruen, Hermann Sudermann, Eduard Keyserling, Gertrud von den Brincken. Ausgewählte Texte dieser AutorInnen reflektieren die Fragen nach Identität , Heimat und Zugehörigkeit . Die Bandbreite reicht von Landschaft als idyllischer Staffage bis hin zur Blut-und-Boden-Ideologie und der Klage über die verlorene Heimat. 5240314 SE Zur Anwesenheit 'abwesender' Frauenfiguren in der Literatur der Romania (3 SP / 4 SP / 5 SP) Di 14-16 wöch. DOR 24, 1.608 R. Kroll Das Seminar konzentriert sich auf den Fragenkomplex, wie ein(e) Romanautor(in) bzw. Erzähler(in) einer Protagonistin, die eigentlich keine (erzählbare) "Geschichte" hat, dennoch ihre "Geschichte" verschafft. Es handelt sich um Halbabwesende im Text, die weder geistig stumpf noch unbedeutend erscheinen, weder als schweigsames Objekt in Besitz genommen noch durch Deutungen vereinnahmt werden. Es sind Frauen, die sich selber nicht kennen, ihr Leiden, ihr Unbehagen nicht formulieren (können). Frauen, die Willenlosigkeit, Passivität, Abhängigkeit und eine auffällige Ich-Schwäche erkennen lassen. Als Text-Grundlage dienen die Romane von Madeleine Bourdouxhe: La femme de Gilles; Marguerite Yourcenar: Le coup de grace; Clarice Lispector: A hora da estrala/Sternstunde; Emmanuèle Bernheim: Vendredi soir und Marguerite Duras: India Song. 5240343 SE Prosa der Ilustración (1725-1800). Narrative der Gesellschaftsreform im Kontext von Rationalismus und Säkularisierung (3 SP / 4 SP) Fr 10-12 wöch. DOR 24, 1.608 G. Kamecke Die Frage, ob die „Aufklärung“ in Spanien überhaupt stattgefunden hat, ist bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein kontrovers diskutiert worden. Im Gegensatz zur französischen Aufklärung, deren politische Philosophie in ihrem radikalen Zweig zu den diskursiven und epistemologischen Möglichkeitsbedingungen der Revolution von 1789 gehört, stellt sich das spanische Zeitalter der Aufklärung als eine weniger radikale, politisch geradezu konformistische Bewegung dar. Der Grund für die Frage nach der Besonderheit der spanischen Ilustración beruht auf einer zweifachen konzeptuellen Grenze, die nur imaginär, d.h. im Medium der literarischen Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 32 Fiktion überschritten werden kann. In ihren Grundfesten werden weder die Kirche als Institution des Primats in Glaubensfragen noch die absolute Monarchie als Institution der politischen Ordnung explizit in Frage gestellt. Vor diesem Hintergrund sollen im Seminar erstens die Formen und Modi der Gesellschaftskritik herausgearbeitet werden, die im Kontext der Verflechtung zwischen philosophischer Theorie (des Rationalismus, des Empirismus, der Säkularisierung usf.) und politischer Praxis möglich sind. Zweitens sind intellektuelle Einflüsse französischer Aufklärungsautoren zu thematisieren, die als Kontrastfolie für die spezifische Eigentümlichkeit der Ilustración als einer epochentypischen Diskursformation dienen. Drittens – und hauptsächlich – sollen literarische Schlüsseltexte der Epoche untersucht werden: Inwiefern haben ihre Schreibweisen und Gattungen, Stoffe und Motive an den zeitgenössischen Reflexionen teil oder „erfinden“ sie allererst? Welchen Möglichkeitsspielraum literarischer Techniken eröffnen sie? Hierzu stützt sich das Seminar auf ausgewählte Prosatexte der spanischen Aufklärung: Feijoo – Isla – Torres Villarroel – Jovellanos – Cadalso. Alle Texte werden im Original gelesen (deutsche Übersetzungen existieren zumeist nicht). Sehr gute Spanischkenntnisse sind Teilnahmevoraussetzung. Literatur: Aguilar Piñal, Francisco: La España del absolutismo ilustrado . Madrid 2005. 5260072 SE Polnisch: Nach der Romantik: polnische Gegenwartsliteratur (4 SP) Di 10-12 wöch. DOR 65, 557 M. Schwartz In einem viel beachteten und kontrovers diskutierten Essay diagnostizierte die Literaturwissenschaftlerin Maria Janion Mitte der 1990er Jahre den Untergang des "romantischen Paradigmas" in der polnischen Kultur. Demnach habe dieses maßgeblich von der literarischen Romantik geprägte Paradigma dank der bis ins 20. Jahrhundert reichenden Unabhängigkeitsbestrebungen, aufgrund des Zweiten Weltkriegs und schließlich der Epoche von Solidarność und Kriegsrecht fast zweihundert Jahre die Geschicke Polens wesentlich bestimmt, ehe es mit der Proklamation der Dritten Republik 1989 zu seinem Ende gekommen sei: "Heute sind wir Zeugen von einem grausamen Paradox: Die Unabhängigkeit, zu deren Wiedergewinnung die allmächtige Romantik merklich beigetragen hat, entzieht ihr zugleich die Wirkungsbasis." Ausgehend von dieser Diagnose beschäftigt sich das Seminar mit ausgewählten Werken der polnischen Literatur insbesondere der letzten Jahre. Es fragt danach, ob im Umgang mit Themen wie nationaler Zugehörigkeit und transnationaler Vernetzung, kultureller Tradition und kommerzieller Massenkultur, privater Familiengeschichte und staatlicher Geschichtspolitik, religiösem Fundamentalismus oder unterschiedlichen Migrationserfahrungen von einem Paradigmenwechsel die Rede sein kann. Es reflektiert dabei aktuelle Feuilletondebatten, neuere ästhetiktheoretische und literaturgeschichtliche Forschungsansätze und diskutiert, wie sich im Zeichen einer globalisierten Welt polnische Autorinnen und Autoren neu positionieren. Literatur: Janion, Maria: Zmierzch paradygmatu, in: Dies.: "Czy będziesz wiedział, co przeźyłeś", Warszawa 1996, S. 5-23. Dies.: Vorwort, in: Hoelscher-Obermaier, Hans-Peter (Hg.): Polnische Romantik. Lesebuch, Frankfurt a.M. 1998, S. 942. Schlott, Wolfgang: Polnische Prosa nach 1990. Nostalgische Rückblicke und Suche nach neuen Identitäten, Münster 2004. Galant, Arleta; Iwasiów, Inga (Hg.): Dwadzieścia lat literatury polskiej 1989-2009.Idee, ideologie, metodologie, Szczecin 2008. 5260083 SE Russisch: Literarische Meisterwerke (4 SP) Mo 12-14 wöch. DOR 65, 561 T. Tolstaja Gegenstand des Seminars ist die Frage nach der „Meisterhaftigkeit“ der „Meisterwerke“. Anhand einer subjektiven Auswahl von klassischen und weniger klassischen Meisterwerken der russischen Literatur soll die heikle Frage nach literarischer Qualität gestellt und mithilfe intensiver, „naher“ Textlektüren approximatorisch beantwortet werden. Im Mittelpunkt wird dabei die russische Erzählkunst, insbesondere Erzählungen von Tolstoj über Čechov, Bunin, Dobyčin und Zoščenko bis Nabokov und Šukšin stehen. Alle Texte liegen auch in Übersetzung (deutsch oder englisch) vor und werden im Seminar nach Wunsch auf Englisch oder Russisch diskutiert. Modul 4: Neuzeit II 5230071 SE Afrika in skandinavischer Literatur (4 SP) Di 14-16 wöch. DOR 24, 3.134 L. Körber Im Zentrum des Kurses stehen literarische Texte aus Skandinavien, die ihren Schauplatz in Afrika haben und damit auch abbilden und verhandeln, was Skandinavier seit der Kolonialzeit in Afrika unternommen haben. In Form von close readings der literarischen Texte und deren breiter (literatur-)historischer Kontexualisierung werden uns u.a. mit Karen Blixens Farm in Kenia, schwedischen Missionaren und norwegischen Offizieren im Kongo, dänischem Sklavenhandel im heutigen Ghana, Henning Mankells Erzählungen aus Mosambik und skandinavischen EntwicklungsAktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 33 helferInnen in Tansania beschäftigen. Der Fokus liegt dabei neben Gattungs- und Genrefragen auf Fragen nach medialer und politischer Repräsentation und nach Identitäts- und Alteritätskonstruktionen. Teilnahmevoraussetzungen: Lesekenntnisse Dänisch, Schwedisch, Norwegisch, da die Texte zum großen Teil nicht in Übersetzungen vorliegen. Bereitschaft zur Lektüre von ca. sechs Romanen, die z.T. selbst angeschafft werden müssen. Forschungsliteratur wird in einem Reader zur Verfügung gestellt. Wer möchte, kann schon im Vorfeld besorgen und lesen: Karen Blixen: Den afrikanske farm / Out of Africa / Jenseits von Afrika- Henning Mankell: Tea-Bag- Sven Lindqvist: Utrota varenda jävel / Exterminate All the Brutes / Durch das Herz der Finsternis: Ein AfrikaReisender auf den Spuren des europäischen Völkermords 5250101 SE Modernism (englisch) (4 SP) Mo 14-16 wöch. DOR 24, 1.601 E. Kilian This course will be dedicated to the years 1900 to 1930, which produced a new movement in the various arts (literature, painting, music, dance) that was international in scope and that is still influential today. This period saw a number of fundamental changes in the political, social and cultural fields. It covers World War I and its aftermath; it was a time when traditional values were questioned, when gender relations were being renegotiated and concepts of femininity and masculinity were redefined, when new findings in psychology fostered a marked interest in the workings of the individual consciousness, and when the nature of reality itself was under severe scrutiny. And it was a time marked by considerable literary innovations. Virginia Woolf, one of the prime representatives of Modernism, claimed that a new vision of life required new forms of literary expression. We will explore these issues by analysing a variety of sources, e.g. philosophical and psychological texts, paintings, essays, fiction and poetry. Please buy and read the following texts (more will be announced in due course): James Joyce, Portrait of the Artist as a Young Man. Rebecca West, The Return of the Soldier. Virginia Woolf, To the Lighthouse and Mrs Dalloway Further material will be made available at the beginning of the semester. 5250102 LK Modernism (englisch) (2 SP) Mo 16-18 14tgl. 5250103 SE Constructions of Gender in Gothic Fiction (englisch) (4 SP) Mi 12-14 wöch. UL 6, 2014B DOR 24, 1.601 E. Kilian S. Lieske The course traces the genesis of Gothic fiction in the context of the social and cultural transformations of gender roles in the late 18 th and early 19 th centuries. By exploring the spunky dungeons of medieval monasteries and abandoned abbeys, we will analyze, among other things, typical Gothic emotions, such as fear, terror, and horror. Following the central question to what extent these emotions had a different appeal to male and female writers and readers we will work out ideational and narrative differences between the so-called male and female Gothic from the perspectives of the social history of the novel, psychology and cultural history. Our discussions will include, e.g., how the emotional mobilization of terror and horror serve as a therapy of ennui , as alibis for the mis en discours of culturally marginalized topics, such as violence or sexuality. Participants are expected to have read the following novel before the beginning of the semester: Horace Walpole, The Castle of Otranto (1764). 5250104 LK Constructions of Gender in Gothic Fiction (englisch) (2 SP) Mi 14-16 14tgl. UL 6, 1070 5250105 SE Victorian Literature and Culture (englisch) (4 SP) Di 10-12 wöch. DOR 24, 2.102 S. Lieske E. Haschemi Yekani This course deals with both literary and cultural developments that shaped the Victorian Age. The choice of texts will include a variety of narrative traditions ranging from realism to the sensation novel. Moreover, Pre-Raphaelite poetry will also be addressed. The following topics will come under scrutiny: gender relations and conceptions of the family, the social question, political movements and the consequences of imperial expansion as well as modernisation and urbanization and their impact on different literary genres of the time. Since the course requires substantial reading, it is necessary that students read as many of the set texts as possible before the beginning of the semester. A reader with further material and poetry will be provided at the beginning of the class. The accompanying Lektürekurs will provide more room for in-depth reading of theoretical materials. A main focus is on the construction of the Victorian family. Texts include: M. Foucault’s Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 34 The Will to Knowledge (The History of Sexuality I) und F. Engels’ The Origin of the Family (A second reader will be provided). Texts: (please only use critical editions such as Penguin Classics or Oxford World’s Classics). Charlotte Brontë: Jane Eyre. George Eliot: Middlemarch. Wilkie Collins: The Woman in White. Selected Poems (will be provided in the reader) 5250106 LK Victorian Literature and Culture (englisch) (2 SP) Di 12-14 14tgl. DOR 24, 2.102 5250109 Confronting (Hetero)Normative Structures: An Introduction to Queer Theory and Queer Readings (englisch) (4 SP) Di 14-16 wöch. DOR 24, 1.601 E. Kilian SE E. Haschemi Yekani Queer Theory has become an increasingly prominent area within Gender Studies since the 1990s. Its main focus has been the deconstruction of the binary gender system and heteronormativity as well as a trenchant critique of all kinds of identity politics and identitarian logics. Queer has emerged as a critical force that undermines normative structures and explores and foregrounds those aspects which are excluded by such structures. After two decades, queer has undergone a number of modifications and repositionings, boundary-crossings and redrawings of boundaries itself. In this course we will retrace some of the major positions in Queer Theory (e.g. Judith Butler, Eve Kosofsky Sedgwick, Judith Halberstam, José Esteban Munoz). A special focus will be on the productivity of Queer Theory for literary studies in terms of queer readings of literary texts. Recommended introductory reading: Nikki Sullivan, A Critical Introduction to Queer Theory (2003) Eve Kosofsky Sedgwick, Epistemology of the Closet (1990). A Reader containing further material will be made available at the beginning of the semester. N.B.: Ten places are reserved for students of the Gender Studies MA. All participants also need to register via e-mail: eveline.kilian@rz.huberlin.de !! 5250110 LK 5250111 SE Confronting (Hetero) Normative Structures: An Introduction to Queer Theory and Queer Readings (englisch) (2 SP) Di 16-18 14tgl. DOR 24, 1.601 E. Kilian Configurations of Authorsship and the Professionalization of Literature in the Long Eighteenth Century (englisch) (4 SP) Do 10-12 wöch. DOR 24, 1.502 H. Schwalm This course is designed to explore British literature and culture of the 'long eighteenth century' (i.e. stretching into the early 19 th century) in terms of the emergence of new, modern configurations of authorship in the widest sense. We will thus address a phenomenon that has received wide scholarly attention from various disciplines and perspectives, covering a broad range of issues: modes of literary production socioeconomic and legal changes concerning the author (copyright legislation and the 'birth' of the modern author) the emergence of new aesthetic theories focussing on the author as original genius writers' careers and strategies of self-promotion textual constructions of the 'author as hero' and authorial self-positionings women in the literary marketplace the careers of and the public's fascination with labouring poets etc. Required Reading: A moodle platform will be in operation as of April 1; most of the texts to be discussed in class will be available in electronic form. You will also need to obtain your own copy of Delarivier Manley's The Adventures of Rivella (required reading for week 2). 5250112 LK Configurations of Authorsship and the Professionalization of Literature in the Long Eighteenth Century (englisch) (2 SP) Do 12-14 14tgl. DOR 24, 1.502 H. Schwalm The Lektürekurs is designed to offer a forum for the in-depth discussion of relevant criticism/scholarship related to authorship in the 18 th century and to theories of authorship. Modul 5: Gattungsgeschichte und Gattungstheorie 5210094 SE Goethe: Die klassischen Dramen (4 SP) Mo 12-14 wöch. DOR 24, 1.103 Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de E. Osterkamp 35 Den Gegenstand des Seminars bilden die Dramen Goethes, an denen er seit Antritt des Weimarer Ministeramts arbeitete und die er zumeist erst während der Italienreise zum Abschluss zu bringen vermochte: „Iphigenie auf Tauris“, „Egmont“ und „Torquato Tasso“, aber auch die jeweils zweite Fassung der Singspiele „Erwin und Elmire“ und „Claudine von Villa Bella“. Hinzu kommen „Faust. Ein Fragment“ (1790) und das ebenfalls Fragment gebliebene Drama „Die natürliche Tochter“ (1803). Das SE wird diese Dramen im theater- und dramengeschichtlichen Kontext interpretieren und dabei auch eine Antwort auf die Frage zu geben versuchen, warum das dramatische Werk des klassischen Goethe auf dem Theater seiner Zeit weitgehend erfolglos geblieben ist. 5210099 SE Historischer Roman – kontrafaktisch (4 SP) Do 08:30-10:00 wöch. DOR 24, 3.138 E. Schütz Historische Romane haben Konjunktur. Im Kontext einer popularisierenden multimedialen ,Gedächtnisindustrie' soll deren Funktion, Reichweite und Spezifik an einem besonderen Fall untersucht werden, am sog. Kontrafaktischen, Alternativgeschichtlichen oder auch Allohistorischen. Dies schwerpunktmäßig anhand von Romanen zum „Dritten Reich“ und zur DDR. 5240339 SE Die geschriebene Stadt - Paris-Romane (4 SP / 5 SP) Di 10-12 wöch. DOR 24, 1.608 B. Heymann Anhand des Paradigmas der Paris-Literatur rekonstruiert das Seminar die ästhetischen Erfahrungszusammenhänge von Großstadt und modernem Roman im 19. Jahrhundert und verfolgt diese über die späte Moderne bis in die Gegenwart. Anhand exemplarischer Lektüren sollen Kontinuität und Veränderung des literarischen Imaginären der Stadt ebenso untersucht werden, wie diese in der Perspektive der Lesbarkeit von Stadt, Raum und Gesellschaft vor dem kontrastiven Hintergrund der aktuellen Literatur der Megacitys zur Diskussion stehen. Gelesen werden Texte von Balzac, Zola, Baudelaire, Proust, Aragon, Perec, Roubaud, Pennac u.a. 5250085 VL Poesie und Prosa des 17. Jahrhunderts Mi 16-18 wöch. UL 6, 2014B V. Lobsien Gibt es Literatur nach Shakespeare (und vor den großen Romanen des 18. Jahrhunderts)? Natürlich – auch wenn es erstaunen mag, dass diese Epoche des Bürgerkriegs, der gewalttätigen Zuspitzung konfessioneller Konflikte und des eifrigen Aufbruchs in eine empiristische Naturforschung, die die Grundlage unserer heutigen Naturwissenschaft und Technik bildet, gleichzeitig so erlesene Blüten wie die sog. Metaphysical Poetry und religiöse Massenliteratur wie Bunyans Pilgrim‘s Progress hervorbringt. Ich möchte Ihnen in dieser Vorlesung berühmte und auch weniger bekannte, aber nicht minder bedeutende poetische Texte (z.B. von Vaughan und Traherne) vorstellen; stets im Blick auf ästhetische Wirkungsstrukturen, aber auch auf kontextuelle, etwa philosophiegeschichtliche oder politische Zusammenhänge. In der zweiten Hälfte des Semesters werden wir uns einer kleinen Auswahl der ebenso bemerkenswerten wie verschiedenartigen Prosatexte des 17. Jahrhunderts zuwenden: AutorInnen wie Bunyan, Browne und vielleicht auch Aphra Behn, die auf bemerkenswerte Weise bearbeiten, was diese turbulente Epoche auf der Schwelle zur Moderne bewegt. Die Vorlesung will u.a. erkunden, wie Literatur in unübersichtlicher Zeit heterogene Möglichkeiten der Erfahrung und Deutung der Welt präsentiert, perspektiviert und in Zusammenhang bringt. – Die Gedichte und Auszüge aus einigen Prosatexten werden zu Semesterbeginn in einem Reader zur Verfügung gestellt. 5260083 SE Russisch: Literarische Meisterwerke (am Beispiel der russischen Literatur) (4 SP) Mo 12-14 wöch. DOR 65, 561 T. Tolstaja Gegenstand des Seminars ist die Frage nach der „Meisterhaftigkeit“ der „Meisterwerke“. Anhand einer subjektiven Auswahl von klassischen und weniger klassischen Meisterwerken der russischen Literatur soll die heikle Frage nach literarischer Qualität gestellt und mithilfe intensiver, „naher“ Textlektüren approximatorisch beantwortet werden. Im Mittelpunkt wird dabei die russische Erzählkunst, insbesondere Erzählungen von Tolstoj über Čechov, Bunin, Dobyčin und Zoščenko bis Nabokov und Šukšin stehen. Alle Texte liegen auch in Übersetzung (deutsch oder englisch) vor und werden im Seminar nach Wunsch auf Englisch oder Russisch diskutiert. Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 36 Modul 6: Text und Wissen 5210097 SE Aufklärung und Siebenjähriger Krieg (4 SP) Di 10-12 wöch. DOR 24, 3.138 S. Martus Während des Siebenjährigen Kriegs, der als erster „Weltkrieg“ in die Geschichte eingegangen ist, zeigt die Aufklärung ein eigentümliches Interesse an Gewalt, Zerstörung und Tod. Im Blick auf die kriegerischen Leidenschaften bildet sich eine bestimmte Anthropologie des passionierten Menschen heraus; im Blick auf die Kriegsgemeinschaft wird das Soziale wie das Politische konfiguriert; und auch die Kultur der Aufklärung zeigt sich fasziniert von der Energie, die der Krieg und seine Propaganda freizusetzen vermochte – mehr noch: Krieg und Kunst gehen im militärischen Genie eine Allianz ein, die gerade in Konzepten „kreativer Zerstörung“ den Prozess der semantischen Modernisierung vorantreibt. Im SE werden wir in unterschiedlichen Textsorten und Medien den Zusammenhang von Aufklärung und Siebenjährigem Krieg rekonstruieren, etwa am Beispiel der Schriften Friedrichs II., der Dramen Lessings („Philotas“, „Minna von Barnhelm“), der Werke Gleims („Preussische Kriegslieder in den Feldzügen 1756 und 1757 von einem Grenadier“, „Philotas“) und E.C. von Kleists („Ode an die preußische Armee“, „Cissides und Paches“) oder der Schriften Thomas Abbts („Vom Tode für das Vaterland“). Literatur: zur Einführung: M. Füssel: Der Siebenjährige Krieg. Ein Weltkrieg im 18. Jahrhundert. München 2010. 5210106 SE Zur Magie der Puppe in Literatur, Wissenschaft und Kunst (4 SP) Do 14-16 wöch. DOR 24, 1.103 U. Vedder Anhand der Puppe – vornehmlich der weiblichen Puppe – sind immer wieder neue Verhältnisbestimmungen von Tod und Leben, von Traum und Wirklichkeit, Mechanik und Beseelung, Perfektion und Versehrtheit, Modellhaftigkeit und Individualität verhandelt worden. Sowohl in Literatur und Kunst als auch in den Wissenschaften stehen Gliederpuppen, Automaten, Wachsfiguren und wandelnde Statuen in der Spannung von Funktionalität und Imagination, die im SE mit vergleichendem Blick auf Körperbilder in Anatomie und Kunst, auf Geschlechtercodierungen und Schöpfungsmythen erschlossen werden soll. Untersucht wird das Phänomen der Puppe von Kleists Marionettentheater über romantische Automaten und Marmorbilder bis hin zum Diskurs der Mode- und Schaufensterpuppe in den 1920er Jahren und darüber hinaus. Literatur: Lektüre zur Vorbereitung: P. Müller-Tamm/K. Sykora (Hg.): PuppenKörperAutomaten. Phantasmen der Moderne (Ausstellungskat.) Düsseldorf 1999. 5210110 SE Die anderen Antiken. Konkurrenz der Altertümer im 19. Jahrhundert (4 SP) Mo 14-16 wöch. DOR 24, 1.301 A. Polaschegg „Die Antike“ existiert heute nur im Singular und bezeichnet selbstverständlich das griechische und römische Altertum, das wir ebenso selbstverständlich als prägende Tradition der deutschen, europäischen oder westlichen Kultur annehmen. Das war keineswegs immer so. Im krassen Gegensatz zur heutigen Monokultur der antiken Tradition wurde das ausgehende 18. Jh. Zeuge einer explosionsartigen Pluralisierung der Altertümer: Mit einem Mal sah sich die griechische und römische Antike umgeben von hebräischen und ägyptischen, indischen, persischen und nicht zuletzt germanischen Altertumskulturen, die allesamt zu Anwärtern auf „unsere“ Antike avancierten. Im Laufe des 19. Jhs. wurden diese sieben Altertumskulturen vor allem auf dem Feld der Literatur und der philologischen Wissenschaften immer wieder gegeneinander ausgespielt, voneinander abgegrenzt und zueinander in Beziehung gesetzt. Eben diesen Prozess wird das SE anhand exemplarischer Beispiele aus der deutschen Literatur- und Wissenschaftsgeschichte verfolgen und dabei nach den Formen, Funktionen und Effekten der Konkurrenz- und Synthesefigurationen der Altertümer fragen; auch mit Blick auf ihre aktuellen Nachwirkungen. Literatur: Teilnahmebedingung für das SE ist die Bereitschaft zu intensiver Lektüre während des Semesters sowie beobachtbare (!) Kenntnis der folgenden Texte (= Lektüre VOR Beginn des Semesters!): Heinreich von Kleist: Die Hermannsschlacht; Friedrich Hebbel: Herodes und Mariamne [beides RUB, vergriffen, zweite Hand kaufen]. Ein Reader wird rechtzeitig im Copyshop Sprintout, S-Bahn Bogen 190, bereitgestellt. 5230126 SE Kulturtransfer – literarische Wechselbeziehungen zwischen deutsprachigen und skandinavischen Literaturen (4 SP) Mi 16-18 wöch. M. Langheiter-Tutschek Nach extensivem Textverständnis vorangegangener Semester konzentriert sich diese Lehrveranstaltung auf schriftlich fixierte Literatur als Zeugnisse von Rezeption, Kontakt und Einfluss. Literarische Wechselbeziehungen werden als Teil kultureller Wechselbeziehungen zwischen dem deutschsprachigen Raum und dem Norden verstanden, die als literarische Texte, Tage- und Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 37 Reisebücher sowie Briefe in Erscheinung treten. Einige Themenschwerpunkte: C.-M.-BellmanRezeption, A. v. Fersen und Marie Antoinette, Der Münter-Kreis, Th. Fontane als Kriegsberichterstatter, H. Ibsen auf deutschsprachigen Bühnen, A. Strindberg und F. Uhl, A. Nobel und B. v. Suttner, Ellen Keys Briefwechsel, Tucholskys Schloß Gripsholm, B. Brecht im skandinavischen Exil, Edzard Schaper als Übersetzer und Vermittler skandinavischer Literatur, Peter Weiss´ schwedischsprachiges Werk. Modul 7: Text und Medien 5210118 SE Visuelles Zitieren (4 SP) Mo 10-14 14tgl./2 DOR 24, 3.103 S. Benninghoff-Lühl Das Zitieren wird gerne mit verbrecherischen Vorgängen in Verbindung gebracht, dem Rauben, dem Morden, dem Zerlegen und Schneiden. Eine weitere prominente Metapher ist die des Spionierens. Zitate seien wie „Augen“ des Textes, durch die man – in der Hoffnung nicht gesehen zu werden - von dem einen in den anderen Text hinein- bzw. hinüberblickt (Sartiliot). Wie es zu diesen und ähnlichen metaphorischen Umschreibungen kommt, diskutieren wir entlang von Beispielen, die häufig angeführt werden, wenn die Rede auf das Zitat kommt. Z.B. Alfred Hitchcocks „Fenster zum Hof“ (1954) sowie einer der vielen Texte, auf die der Regisseur sich implizit bezog, nämlich E.T.A. Hoffmanns „Des Vetters Eckfenster“ (1822). Was ist das visuelle Zitat, wo verlaufen seine Grenzen, wie wird es beschrieben? Welche Angebote machen Autoren, Künstler, Regisseure, um Referenzen in ihrem Werk zu verdeutlichen und über dieses DeutlichMachen zu sprechen? Was ersetzt die typographischen Zeichen, die ein Zitat im geschriebenen Text markieren? Ist es der Schnitt? Sind es Verweise, Anklänge, Anspielungen, Assoziationen? Welche Rolle spielt die optische Täuschung sowie der Glaube des Betrachters an das, was er da sieht? Im Nachgang dieser Fragen beschäftigen uns Bilder, Rahmungen, Ausschnitte aber auch Grenzbereiche des visuellen Erscheinens wie Déjà-vues, Vexierbilder und Stereoskopien. Die Schrift im Bild oder auch das Bild im Bild zu untersuchen, führt uns weiterhin auf die Spur des Lesens bzw. der Theorie des Lesens. Was ist dem Leser ein Zitat, was nicht? Literatur: S. Benninghoff-Lühl: Zitat. In: Historisches Wörterbuch der Rhetorik. Hrsg. von G. Ueding. Bd. 9. Tübingen 2009. S. 1539-1548; S. Gross: Lese-Zeichen. Kognition, Medium und Materialität im Leseprozess. Darmstadt 1994; B. Menke: Zitierfähigkeit: Zitieren als Exzitation. In: A. Gutenberg/R. J. Poole (Hg.): Zitier-Fähigkeit. Findungen und Erfindungen des Anderen. Berlin 2001. S. 153-171; C. Sartiliot: Citation and Modernity. Derrida, Joyce, Brecht, Oklahoma 1993; G. Withalm: Von Duschen, Kinderwagen und Lüftungsschächten: Methoden des Verweisens im Film. In: Zeitschrift für Semiotik 3 (1992) H. 14. 199-224. 5210119 SE Autor/Archiv/Werk (4 SP) Mi 12-14 wöch. (1) DOR 24, 1.103 B. Hahn 1) findet ab 04.05.2011 statt Wer hat den „Empedokles“ geschrieben und wer den „Der Prozeß“? So, wie wir diese Texte lange kannten, wurden sie von Herausgebern zusammengestellt und nicht von den Verfassern. Von beiden Texten gibt es äußerst unterschiedliche Fassungen; zuverlässige Editionen kamen recht spät heraus. Zwischen den „Texten“ Heiner Müllers, die vor dem Fall der Mauer erschienen, und der Werkausgabe, die gerade abgeschlossen wurde, liegen Welten. Und wie wären Texte angemessen wie die von Rahel Levin Varnhagen zu präsentieren, wenn die Verfasserin diese nie zu Büchern zusammengestellt hat? Wenn die grundlegenden Kategorien von „Autor“ und „Werk“ in Frage gestellt werden, was bedeutet das für theoretisch informiertes Lesen? Was signalisieren diese Namen: künstlerische Intentionen, Kästen voller Papiere in Archiven, digitale Algorithmen? Im SE werden wir uns unterschiedliche Präsentationsweisen von Texten ansehen und über Lesarten nachdenken, die ihnen angemessen sind. Literatur: H. Bosse: Autorschaft ist Werkherrschaft. Über die Entstehung des Urheberrechts aus dem Geist der Goethezeit. Paderborn: UTB 1981; J. Derrida: Dem Archiv verschrieben. Eine Freudsche Impression. Berlin: Brinkmann und Bose 1997; W. Dilthey: Archive der Literatur in ihrer Bedeutung für das Studium der Philosophie: In: W. Dilthey: Gesammelte Schriften. Bd. 4. Leipzig/Berlin: Teubner 1925. S. 555-575; S. Gaggi: From Text to Hypertext: Decentering the Subject in Fiction, Film, the Visual Arts, and Electronic Media. Philadelphia: University of Pennsylvania Press 1997; Die Rückkehr des Autors. Zur Erneuerung eines umstrittenen Begriffs. Hrsg. v. Fotis Jannidis, G. Lauer, M. Martinez u. S. Winko. Tübingen: Niemeyer 1999; Texte zur Theorie der Autorschaft. Hrsg. v. F. Jannidis, G. Lauer, M. Martinez u. S. Winko. Stuttgart: Reclam 2000. Organisatorisches: Beginn der LV am 04.05.2011. Bis dahin ausgefallene LV werden mit einer Blocksitzung im Mai kompensiert. Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 38 5210121 SE Das romantische Buch: Materialität und Imagination (4 SP) Mo 16-18 wöch. DOR 24, 1.604 C. Spoerhase Die Romantik hatte ein spezifisches Verhältnis zum literarischen Medium des Buches. Ausgehend von wichtigen neueren Ergebnissen der Sozialgeschichte der Literatur und der Mediengeschichte des Buches werden wir im Rahmen des Seminars die Funktionen näher bestimmen, die dem „Buch“ in der literarischen Kommunikation der Romantik zugeschrieben werden. Ausgehend von diesem Forschungsinteresse werden wir unter anderem untersuchen, (a) inwieweit die Leihbibliothek als eine maßgebliche literarische Institution der Romantik verstanden werden muss, (b) wie es um die materielle Einrichtung und typographische Gestaltung des romantischen Buches bestellt war, (c) in welchem Verhältnis die Buchpublikation zur Publikation in anderen Medien wie Almanachen oder Zeitschriften stand und (d) wie das Buch in literarischen Texten unter anderem von Friedrich Schlegel, Wilhelm Hauff, Wilhelm Tieck oder E.T.A. Hoffmann imaginiert wurde. Literatur: Jürgen Nelles: Bücher über Bücher. Das Medium Buch in Romanen des 18. und 19. Jahrhunderts. Würzburg 2002. Organisatorisches: Da die jüngste Forschungsliteratur zu diesem Themenfeld teilweise Englisch ist, setzt das SE gute englische Lektürekompetenzen voraus. 5210123 SE Brief und Post (4 SP) Do 10-12 wöch. DOR 24, 3.138 U. Vedder Das mit den neuen Übertragungstechnologien zu konstatierende Ende einer „Epoche der Post“ sei, so Jacques Derridas ebenso melancholische wie provozierende Folgerung, zugleich das Ende der Literatur, wie sie durch eine lange Tradition postalischer Übertragung geprägt wurde: mit spezifischen Merkmalen wie Briefgeheimnis, Adressierung, Nachträglichkeit usw. Im Rückblick also untersucht das SE, was Briefe waren: für eine medienbewusste Literatur des 18. bis 20. Jhs., aber ebenso für die Subjektkonstitution und ihre Geschlechtercodierungen, für die Bedeutung (weiblicher) Autorschaft oder für Wissens- und Machtsysteme. In ausgewählten Brief- und Posterzählungen sowie literarischen Korrespondenzen (etwa von Choderlos de Laclos, G. Keller, Th. Fontane, H. James bis hin zum Problem der Post bei F. Kafka oder I. Bachmann) sollen die Postsysteme und Medienformate als Bedingungen des Schreibens sowie andersherum die literarischen Texte zugunsten einer Erhellung der Postgeschichte gelesen werden. Literatur: zur Vorbereitung: Choderlos de Laclos: „Gefährliche Liebschaften“. Übers. von Wolfgang Tschöke. München: dtv 2007. 5210126 SE Rücksicht auf Wahrnehmbarkeit. Zum Begriff der Imagination und seinen Konsequenzen für die vormoderne Dichtung (4 SP) Di 16-18 wöch. DOR 24, 1.605 H. Scheuer Wie sehr mittelalterliche Literatur auch an die Mündlichkeit des Vortrags und an die gedankliche Kombinatorik der Schrift gebunden erscheint – über ihre Performanz und Textualität hinaus sind die Formen höfischer Epik vor allem auf die Erzeugung innerer Bilder hin angelegt. Denn jeder Akt der Wahrnehmung durch die äußeren Sinne – nicht zuletzt der akustische und visuelle Eindruck der Lektüre – erzeugt vor dem inneren Auge Phantasmen, über die allein die Seele mit der Außenwelt kommunizieren und Dichtung als besondere Form imaginativer Intensität erkennen kann. Deshalb ist zu erwarten, dass sich in jedem Werk, das unter den Bedingungen einer solchen Rücksicht auf (innere) Wahrnehmbarkeit entsteht, Spuren des Imaginationsprozesses finden müssten. Das gilt im gleichen Maße für literarische Artefakte wie für diejenigen der Bildenden Kunst und der Musik: Sie alle basieren auf einem einheitlichen Verständnis von Medialität, das Giorgio Agamben und Ioan Petru Culianu (beide im Anschluss an Aby Warburg) in der Lehre vom Pneuma als dem Universalmedium der Wahrnehmung begründet sehen. Das SE wird die angedeuteten imaginationstheoretischen Bedingungen vormoderner Kunst an Beispielen der mittelalterlichen Epik und Lyrik zu rekonstruieren versuchen und zugleich Anschauungsmaterial aus dem Bereich der Wandmalerei heranziehen. Es wird den Phänomenen der Wahrnehmung nachgehen unter den Aspekten der Minnekultur, des Zusammenhangs von ars magica und ars poetica sowie der Rückkopplung von seelischer Dynamik und körperlicher Beweglichkeit. Literatur: (zur Vorbereitung): Giorgio Agamben: Stanzen. Das Wort und das Phantasma in der abendländischen Kunst. Aus dem Italienischen von Eva Zwischenbrugger. Zürich/Berlin 2005; Michael Camille: Before the Gaze.The Internal Senses and Late Medieval Practices of Seeing . In: Visuality Before and Beyond the Renaissance.Seeing as Others Saw . Ed. by R. S. Nelson. Cambridge 2000. S. 197223; Ioan Petru Culianu: Eros und Magie in der Renaissance. Mit einem Geleitwort von Mircea Eliade. Aus dem Französischen von Ferdinand Leopold. München 2001. 5240313 SE Filmische Übertragungen französisch-, spanischsprachiger (Kurz-)Romane (4 SP) Di 16-18 wöch. DOR 65, 473 Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de und portugiesischR. Kroll 39 Die filmischen Übertragungen von französisch-, spanisch- und portugiesisch-sprachigen Romanen werfen die Frage auf, inwieweit die Übertragungen "gelungen" sind - was nicht unbedingt auf sog. "Text-Treue" verweisen muss. Es geht (im Anschluss an das Seminar "Zur Anwesenheit abwesender Frauenfiguren in der Literatur der Romania") um die Filme "La femme de Gilles" (Frédéric Fonteyne; 2005), Le Coup de Grace (Volker Schlöndorff), India Song (Marguerite Duras), A hora da estrela (Suzana Amaral; 1985) sowie Vendredi Soir (und Beau Travail) von Claire Denis. "Ersatzerzählungen", Großaufnahmen, Musikeinspielungen, Schnitte, Off-Stimmen, voice-over, Spiegelungen, außersprachliche Kommunikation, Kameraperspektive, etc. sollen als wichtige Aspekte der Transformation herausgearbeitet werden, um die "Wirkungsäquivalenz" des Textes (und weniger die Text-Treue) zu erfassen. 5240322 SE Zwischen Spiel, Bildlichkeit und Textualität - Italo Calvino und Georges Perec (4 SP / 5 SP) Di 12-14 wöch. DOR 24, 1.607 M. Mattusch Literatur als spielerische Kombinatorik wie sie die OULIPO vertritt, findet in den eng miteinander verbundenen Werken von Italo Calvino und Georges Perec wohl ihren Höhepunkt. Doch bei beiden Autoren oszilliert das Buchstabenspiel zwischen der Regel und ihrer Überschreitung, der Resistenz materieller Schriftlichkeit und den Möglichkeiten imaginärer Bildlichkeit. Das Seminar nimmt sich vor, diesen Prozess an ausgewählten Werken zu verfolgen. Literatur: Primärliteratur: Georges Perec: W ou le souvenir d’enfance (1975), La vie mode d’Emploi (1978), Un cabinet d’amateur (1979). Italo Calvino: Il castello dei destini incrociati (1973), Le città invisibili (1972), Se una notte d‘inverno un viaggiatore (1979). Einführungswerke: Ursula Musarra-Schröder: Il labirinto e la rete. Percorsi moderni e postmoderni dell‘opera di Italo Calvino, Roma, Bulzoni, 1996. Jürgen Ritte: Das Sprachspiel der Moderne. Eine Studie zur Literarästhetik Georges Perecs, Köln, Janus, 1992. 5240324 SE Krieg und Medien im Zeithalter des Realismus (4 SP / 5 SP) Mi 16-18 wöch. DOR 24, 1.608 S. Frank, H. Pfeiffer In literaturvergleichender Perspektive nimmt das Seminar den Einfluss des Medienwandels auf literarische Kriegsdarstellungen in den Blick. Die französischen und russischen literarischen Darstellungen dreier Kriege werden dabei im Mittelpunkt stehen: der napoleonischen Kriege, des Krimkriegs und des russischen Kaukasuskriegs. Dazu gehören z.B. Stendhals Le Rouge et le Noir , Flauberts Education sentimental , Hugos Les misérables (Bd.1), Zolas La débâcle oder Tolstojs Sevastopolskie rasskazy (Sevastopoler Erzählungen) und Vojna i mir (Krieg und Frieden). Wir werden unter anderem der Frage nachgehen, wie die Literatur auf die Entwicklung des Pressewesens (Illustrierte Wochenzeitungen; Augenzeugenreporter; Pressefreiheit) und das Aufkommen neuer technischer Repräsentationsmedien, v.a. der Fotografie, reagierte und wie sie mit neuen Tendenzen in nichtfiktionalen Nachbardiskursen umging; sowie der Frage, worin sich die literarischen Strategien der Kriegsdarstellungen in Frankreich und Russland unterscheiden, wodurch Unterschiede bedingt sind, welche Formen von intertextuellem Dialog die Texte aufweisen und wie literarische Texte die Beziehungen zwischen den beiden – z.T. in den Kriegen auf entgegengesetzten Seiten involvierten – Ländern reflektieren. 5260071 SE Russisch: Von der Ikone zu Fejsbuk. Medienkulturgeschichte Russlands (4 SP) Mo 16-18 wöch. DOR 24, 1.606 T. Philipp Medien sind Instrumente der Wirklichkeitskonstruktion. Sie ermöglichen Kommunikation und sind daher Gestaltungsmittel, die die kulturellen Zusammenhänge, innerhalb derer sie operieren, schon immer prägen und zugleich beschreibbar machen. Das Seminar setzt sich zum Ziel, deren Anwendungs- und Organisationsformen im sozialen und ästhetischen Kontext zu untersuchen und möchte Analysen der kulturellen Relevanz medialer Praktiken von der Ikone bis ins Zeitalter der sozialen Netzwerke wie livejournal und facebook in Russland vornehmen. In einem historischen Parcours soll zunächst in einer Diskursgeschichte Medienwandel technik- oder wahrnehmungshistorisch nachvollzogen und Interdependenzen mit kulturellen Transformationsprozessen bestimmt werden. Dabei ist der Begriff des Medialen zunächst weit gefasst. Er soll religiöse Dispositive wie Schrift und Ikone, Medien der „Aufklärung“ wie den Buchdruck oder die Kunstkammer Peters I oder Wissensmedien von den Fröschen Bazarovs bis zum Lehrfilm der Sowjetzeit beschreiben. Wichtige Perspektiven bilden selbstverständlich auch eine Geschichte der kulturellen Modernisierung, die etwa an Aspekten wie Kino-, Radio- und Elektrifizierung oder Ausprägungen einer frühen Populärkultur nachgezeichnet werden soll sowie Praktiken von Macht- und Herrschaftsrepräsentation (Plakat, Monument, Parade, Foto etc.) in der totalitären Epoche. Mit einer Auseinandersetzung über die TV-Kultur der sowjetischen und postsowjetischen Periode sowie der kulturellen Wirkung von Netzwerken in digitalen Medien soll schließlich bis an die Gegenwart Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 40 angeknüpft werden. Das Seminar versteht sich als eine überblicksartige Einführung in die Kulturgeschichte der Medien in Russland, die anhand von historisch prägnanten Kristallisationspunkten erörtert werden soll. Zugleich möchte die Lehrveranstaltung die Studierenden mit jüngeren Theorien des Medialen vertraut machen. Erwartet werden Lust an der theoretischen Diskussion sowie Lesefähigkeit englischer wie russischer Texte. Literatur: B. Pietrow-Ennker (Hg.): Kultur in der Geschichte Russlands. Räume, Medien, Identitäten, Lebenswelten. Göttingen 2007. C. Pias u.a. (Hg.): Kursbuch Medienkultur. Die maßgeblichen Theorien von Brecht bis Baudrillard. Stuttgart 1999. J. Murašov / G. Witte (Hg.): Musen der Macht. Medien in der sowjetischen Kultur der 20er und 30 er Jahre. München 2003. S. Hutchings / N. Rulyova (Hg.): Television and Culture in Putin‘s Russia: Remote Control. London 2009. 5260075 SE Mediologie der Moderne (4 SP) Di 16-18 wöch. DOR 65, 530 C. Lörincz Das Seminar bietet eine Übersicht und Analye der verschiedenen medialen Kulturtechniken und Aufschreibesysteme um 1900 herum, die sich auch in der Literatur, im Schreiben wie im Lesen niederschlagen bzw. spiegeln. Welche Zusammenhänge ergeben sich zwischen den medialen Wahrnehmungsdispositiven bzw. Archivierungsverfahren und den Präsentationsbzw. Simulationsmodi der Literatur und ihren Lektüren? Die Autorenliste umfasst u.a. Nietzsche, Walter Benjamin, Gottfried Benn, Rilke." Modul 8: Literaturtheorie und Ästhetik 5210103 SE Poetische Zeichensetzung (4 SP) Di 16-18 wöch. DOR 24, 1.403 A. Nebrig, C. Spoerhase Satzzeichen sind für Literatur konstitutiv, moderne Schriftlichkeit ohne sie undenkbar. Dennoch spielen die Zeichen, die zwischen den Wörtern stehen, in der literaturwissenschaftlichen Praxis nahezu keine Rolle. Von berühmten Beispielen wie Heinrich von Kleists Gedankenstrich in der „Marquise von O...“ abgesehen, hat der virtuose Gebrauch von Satzzeichen, der sich bei großen Autoren der deutschen Literatur beobachten lässt, bisher keine angemessene stilistische Aufmerksamkeit gefunden. Dem Masterseminar, das mit der Ringvorlesung des Instituts für deutsche Literatur verknüpft ist, wird es um eine literatur- und kulturhistorische, aber auch textlinguistische Rekonstruktion der Formen und Funktionen der Satzzeichenverwendung und wahrnehmung gehen. Uns interessiert die differentielle Beschreibung der Verwendung von Satzzeichen in den Bezugstexten unterschiedlicher literarischer Epochen, Strömungen und Autoren. Neben Texten aus der deutschen Literatur (u.a. Lessing, Herder, Goethe, Kleist, Nietzsche, Hofmannsthal, Celan) werden auch französische und englische Texte untersucht. Literatur: Theodor W. Adorno: Satzzeichen. In: Ders.: Noten zur Literatur. Frankfurt am Main 1981, S. 106-113; Hans-Georg Gadamer: Poesie und Interpunktion. In: Ders.: Gesammelte Werke, Bd. 9. Tübingen 1993, S. 282-288; Jürgen Stenzel: Zeichensetzung. Stiluntersuchungen an deutscher Prosadichtung. Göttingen 1966. 5210112 SE Theorie und Praxis der Übersetzung zwischen Aufklärung um Romantik (4 SP) Mi 12-16 14tgl./2 DOR 24, 3.103 A. Baillot In dieser LV wird ein umfangreicher Einblick in die Übersetzertätigkeit des deutschen Sprachraums – im europäischen Kontext – im 18. und frühen 19. Jh. gegeben. In der Aufklärungszeit kann man zwar noch eine Anlehnung deutscher Übersetzungen an die französische Literatur beobachten (s. Übersetzungen Gottscheds). Bald aber bewegen sich übersetzerisches Bestreben in Richtung einer Hervorhebung und Bereicherung der deutschen Sprache (Voß‘ Homer) und des deutschen Kulturguts (Herders Volkspoesie). Mit der Romantik lässt die Zunahme stark profilierter, übersetzerischer Projekte in keiner Weise nach: Sowohl auf dem Gebiete der alten Sprachen (Schleiermachers Plato) als auch auf dem Gebiete der modernen Sprachen (Schlegel-Tiecks Shakespeare-Ausgabe) entstehen dann Referenzwerke des deutschsprachigen Kulturguts. Dieser Entwicklung soll primär an theoretischen Texten eingegangen werden. Dennoch wird auch der Rekurs auf den Vergleich zwischen zwei Übersetzungen bzw. die Arbeit an Textkorpora aus dem Französischen und Englischen diese theoretischen Aspekte durch einschlägige Beispiele genauer beleuchten helfen. Organisatorisches: Gute Französisch- und Englischkenntnisse sind wünschenswert. Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 41 5210115 SE Ästhetik und Anthropologie. Karl Philipp Moritz (4 SP) Di 14-16 wöch. DOR 24, 1.504 H. Blumentrath Nicht nur im Magazin zur Erfahrungsseelenkunde mit seinen Fallgeschichten und Anweisungen zur (Selbst-)Beobachtung präsentiert sich Karl Philipp Moritz' Schreiben als ein Programm, in dem Ästhetik und Anthropologie unmittelbar miteinander verschränkt sind. Erörterung des Kunstwerks oder des Schönen sind bei ihm notwendiger Bestandteil eines Projekts, das vor allem um eines kreist: die Bestimmung des Menschen. Das Seminar verfolgt diese Unternehmung Moritz' unter anderem im „psychologischen Roman“ (Anton Reiser) , in kunsttheoretischen Schriften (Die Signatur des Schönen) , psychpathologischen Fallgeschichten (Magazin zur Erfahrungsseelenkunde) oder im Kriminaldrama (Blunt oder der Gast). Literatur: Karl Philipp Moritz: Anton Reiser. Dichtungen und Schriften zur Erfahrungsseelenkunde. Hrsg. v. H. Hollmer/A. Meier. Frankfurt a.M. 2006 (Deutscher Klassiker Verlag im Taschenbuch 8). 5240327 SE Künstliche Paradiese (4 SP) Do 12-14 wöch. DOR 24, 1.403 H. Pfeiffer Die Paradiese der Literatur, wie der Kunst insgesamt, sind stets „künstlich“, ihre Geschichte ist lang. Das Seminar widmet sich nicht so sehr den Orten und Räumen, die die Literatur als Paradiese entwirft, sondern jener Sonderform literarischer Paradiese, die sich als Zustände eines erlebenden Ichs unter dem Einfluss rauscherzeugender Substanzen, von Alkohol, Opium bis zu Meskalin, etc., beobachten lassen, Erfahrungen des Rausches, der Ekstase, der Intensität, aber auch ihre Kehrseiten. Die Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts hat ein dichtes und vielfältiges Spektrum einschlägiger Texte hervorgebracht, Essays, Romane, lyrische Gedichte, Erfahrungsprotokolle, usw. Gegenstand des Seminars werden v.a. Texte von E.A. Poe, E.T.A. Hoffmann, Th. De Quincey, Ch. Baudelaire, A. Artaud, H. Michaux, G. Benn, A. Huxley, W. Burroughs, B. Vesper, M. Lowry sein. Werke anderer Künste werden je nach Interessenlage der Teilnehmer herangezogen. Die Studierenden werden gebeten, sich vor Semesterbeginn unter http://moodle.hu-berlin.de/ im entsprechenden Moodlekurs (kein Passwort) einzuschreiben. Zur vorbereitenden Lektüre seien empfohlen: Ch. Baudelaire, Les Paradis artificiels ; A. Huxley, The Doors of Perception ; B. Vesper, Die Reise. Zur Einführung: A. Kupfer, Die künstlichen Paradiese. Rausch und Realität seit der Romantik , Stuttgart 1996 Modul 9: Literatur und kulturelle Praxis 5210130 SE Einführung in die Digital Humanities (4 SP) Di 12-14 wöch. DOR 24, 1.302 A. Baillot, L. Romary Digital Humanities gehören zu den Selbstverständlichkeiten der heutigen literaturwissenschaftlichen Praxis. Doch was versteht man genau darunter? Wozu sind diese Ressourcen hilfreich, wie kann man sie sich als Student produktiv aneignen? Diese Lehrveranstaltung bietet eine Einführung in das Thema. Ziel ist es, das Verhältnis zwischen technischem Aufwand und potentieller wissenschaftlicher Auswertung darzustellen und ein Gefühl für die produktive Verwendung solcher Zugänge und Materialien für die Geisteswissenschaften zu vermitteln. Der Kurs wird sich in drei Etappen gestalten: 1) In den ersten Sitzungen werden wichtige Projekte der eHumanities dargestellt. Dabei geht es jeweils darum, zunächst auf den dem Projekt zugrundeliegenden Bedarf einzugehen, um die Methoden zu verstehen, die ausgesucht wurden, um dem nachzugehen. 2) In den darauffolgenden Sitzungen wird eine Einführung in die Grundmethoden der Datentextdarstellung angeboten: Einleitung in XML, Verwendung der Empfehlungen der TEI, einfache Textkodierung, sowohl vom Standpunkt der Metadaten als auch vom Standpunkt des Textinhalts. 3) Die letzten Sitzungen werden konkreten Projektarbeiten gewidmet. Es wird in einzelne, in Berlin (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Max-Planck Institut für Wissenschaftsgeschichte) und Göttingen (TextGrid) verankerte Projekte eingeführt. Anschließend wird anhand der Webplattform zum Projekt “Berliner Intellektuelle 18001830“ an deren Entwicklung und Optimierung gemeinsam gearbeitet. Organisatorisches: Ein Teil der Sitzungen wird in englischer Sprache durchgeführt. 5240342 SPJ Das französische Gegenwartstheater und seine Praxis (4 SP) Do 16-19 14tgl. DOR 65, 473 P. Kadivar 14-tägiger Blockunterricht. Termine: 14.04, 5.05, 19.05., 26.05., 9.06., 23.06., 30.06., jeweils 1619 Uhr. De par ses formes et ses thèmes multiples et fortement divers, les textes dramatiques contemporains exigent une nouvelle approche aussi bien sur le plan dramaturgique que dans leur mise en scène. La structure, les motifs, la dimension narrative, notamment, mais aussi une Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 42 nouvelle notion de personnage, impliquent de nouvelles directions de travail pour saisir et faire entendre le texte. Par un choix de pièces d‘auteurs contemporains français, le cours propose un parcours dramaturgique et pratique, de lecture et de mise en espace, de textes représentatifs du théâtre contemporain français dans ses spécificités. 5260074 SE Theorie und Poetik der literarischen Übersetzung (4 SP) Mi 14-16 wöch. DOR 65, 576 C. Lörincz Im Zentrum steht die Verbindung zwischen Sprachdenken und Übersetzung, die von Wilhelm von Humboldt über Heidegger und Gadamer bis George Steiner die Theorien der Übersetzung beschäftigte. Die Initiativen von Walter Benjamin und ihre Weiterführung in der Dekonstruktion (Derrida, Paul de Man, S. Weber) werden ebenfalls besprochen. Schließlich werden in einem praktischen Teil die Frage nach dem Komplex Kultur, Sprache und Übersetzung gestellt bzw. Beispiele aus der poet(olog)ischen Praxis erörtert, um Anhaltspunkte für eine historische Modellierung des Übersetzungsproblems in der Moderne zu finden Masterstudiengang Historische Linguistik Modul 3: Sprachwandeltheorien 5220145 SE Sprachwandeltheorien 2 (4 SP) Mo 16-18 wöch. DOR 24, 3.138 M. Kotin In dem zweiten Teil des Sprachwandel-Seminars wird der Schwerpunkt auf die Konstellation zwischen organologischen und instrumentalistischen Sprachwandel-Konzeptionen bzw. systeminternen und -externen Ursachen des Sprachwandels gelegt. Es wird im Einzelnen der Frage nachgegangen, ob die in den Sprachwandelmodellen vorhandenen Erklärungsansätze universelle Geltung haben oder aber lediglich auf bestimmte Sprachphänomene anwendbar sind. Ferner wird die Korrelation zwischen Ontologie und Genesis der Sprache als Grundlage der Erklärungadäquatheit im Bereich der diachronen Sprachforschung thematisiert. Als notwendige Vorkenntnisse werden das Grundwissen auf den Teilgebieten Sprachgeschichte und Sprachtheorie sowie ein für das Verständnis der Fachlektüre hinreichendes Beherrschen der englischen Sprache vorausgesetzt. Literatur: Coseriu, Eugenio: Synchronie, Diachronie und Geschichte [deutsche Ausgabe]. München: Fink 1974. Keller, Rudi: Sprachwandel. Von der unsichtbaren Hand in der Sprache. 3., durchgesehene Aufl. Tübingen und Basel: Francke Verlag 2003. Lass, Roger: Historical Linguistics and Language Change. Cambridge: CUP 1997. Modul 4: Sprache I 5220146 SE Überblick über die Entwicklung der englischen Sprache (4 SP) Do 10-12 wöch. DOR 24, 3.103 S. Petrova Nach einer Einführung in Fragen der Periodisierung, Überlieferung und dialektalen Gliederung des Englischen wird ein Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den Ebenen der Phonetik/Phonologie, Morphologie und Syntax vermittelt. Ausgewählte Entwicklungsprozesse werden aus im Anschluss an die einschlägige Sekundärliteratur erläutert und im Sinne einer Theorie des Sprachwandels diskutiert. Literatur: Gelderen, Elly van (2006): A History of the English Langauge. Amsterdam: Benjamins. Weitere Literaturhinweise zu den einzelnen Phänomenen erfolgen im Seminar. 5220191 SE Gotisch (4 SP) Di 16-18 wöch. DOR 24, 3.102 M. Kotin Gotisch ist die älteste repräsentative germanische Korpussprache, die sowohl gemeingermanische Archaismen als auch für die Erforschung des Sprachwandels charakteristische Neuerungen enthält. In dem Seminar werden die wichtigsten phonologischen, morphologischen, syntaktischen und lexikalischen Besonderheiten des Gotischen im Kontrast zu anderen alt- und neugermanischen Sprachen, insbesondere zum Hochdeutschen, behandelt. Ferner werden Fragmente der Gotischen Bibel gelesen, übersetzt und einer komplexen philologischen Analyse unterzogen. Grundwissen auf dem Gebiet der historischen Sprachwissenschaft des Deutschen wird vorausgesetzt. Literatur: Binnig, Wolfgang: Gotisches Elementarbuch. 5., völlig neubearb. Aufl. der früheren Darstellung von Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 43 Heinrich Hempel. Berlin-New York: de Gruyter 1999. Braune, Wilhelm/Heidermanns, Frank: Gotische Grammatik. 20. Aufl., Tübingen: Niemeyer 2004. Streitberg, Wilhelm (Hg.): Die gotische Bibel. Teile 1 u. 2. 4., unveränderte Aufl. Heidelberg: Winter 1965. 5220147 SE Altkirchenslavisch II (4 SP) Mo 12-14 wöch. DOR 24, 3.102 W. Hock In dieser Fortsetzung der Übung vom Wintersemester steht die sprachhistorische Herleitung des Laut- und Formensystems des Altkirchenslavischen im Mittelpunkt. Einen zweiten Schwerpunkt bildet die Lektüre und Analyse grammatisch und lexikalisch anspruchsvollerer Texte homiletischen und hagiographischen Inhalts. Literatur: Diels, P.: Altkirchenslavische Grammatik. Bd. 1-2. Heidelberg 1932-34, 2 1963. Leskien, A.: Handbuch der altbulgarischen (altkirchenslavischen) Sprache. Weimar 1871. 10., von Johannes Schröpfer mit Verbesserungen und Ergänzungen versehene Auflage. Heidelberg 1990. Lunt, H.G.: Old Church Slavonic Grammar. 's-Gravenhage 1955, 7 Berlin, New York 2001. Vaillant, A.: Manuel du vieux slave. Bd. 1 Grammaire. Bd. 2 Textes vieux-slaves. Paris 1948, 2 1964. Modul 5: Sprache II 5220148 SE Lateinische Sprachgeschichte (4 SP) Di 10-12 wöch. DOR 24, 3.103 A. Feulner Der zweisemestrige Kurs, der mit einer Klausur im WS schließt, gilt der gesamten lateinischen Sprachgeschichte. Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum von den ersten Anfängen der Schriftlichkeit über das klassische Latein bis hin zum Übergang zu den romanischen Sprachen. Einleitend wird die Vorgeschichte behandelt, in einem Ausblick kommen auch Mittel- und Neulatein zur Sprache. Die im Kurs analysierten Textbeispiele entstammen der ganzen Bandbreite der Überlieferung. Literatur: Eine Literaturliste wird zu Veranstaltungsbeginn ausgegeben. Modul 6: Methoden linguistischer Datenerhebung 5220154 VL Experimentelle Methoden und Datenanalyse in der Psycholinguistik (2 SP) Di 16-18 wöch. DOR 24, 1.101 B. Claus Psycholinguistische Experimente ermöglichen das Testen von Vorhersagen zur menschlichen Sprachverarbeitung unter kontrollierten Bedingungen. In der Vorlesung sollen zum einen grundlegende Kenntnisse in experimentellen Untersuchungsmethoden vermittelt werden. Zum anderen bietet die Vorlesung eine Einführung in die statistische Auswertung psycholinguistischer Daten. Literatur (englischsprachig) wird zu Beginn der Vorlesung bekanntgegeben. 5220149 SE Experimentelle Methoden der Erhebung von Akzeptabilitätsurteilen Mo 14-16 wöch. (1) DOR 24, 1.102 Sa 10-15 Einzel (04.06.2011) DOR 24, 1.401 Sa 10-15 Einzel (25.06.2011) DOR 24, 1.401 Sa 10-15 Einzel (09.07.2011) DOR 24, 1.401 (4 SP) A. Nolda A. Nolda A. Nolda A. Nolda 1) findet vom 11.04.2011 bis 23.05.2011 statt Urteile von Muttersprachlern über die Akzeptabilität sprachlicher Einheiten sind unverzichtbare Daten für die linguistische Theoriebildung. Diese Lehrveranstaltung führt in ausgewählte Methoden der experimentellen Erhebung von Akzeptabilitätsurteilen ein. Mit solchen Methoden lassen sich zuverlässigere Daten gewinnen als durch das verbreitete introspektive Verfahren, bei dem der Sprachwissenschaftler die Akzeptabilität von Sätzen selbst beurteilt. Die Studienpunkte für dieses Seminar werden erworben durch Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe bei der Planung, Durchführung, Auswertung und Präsentation einer eigenen experimentellen Datenerhebung. In statistischen Fragen werden die Arbeitsgruppen von Felix Golcher unterstützt. Der experimentelle Teil der Lehrveranstaltung wird in drei Blocksitzungen durchgeführt. 5220150 SE Historische Korpora (4 SP) Do 12-14 wöch. DOR 24, 1.401 A. Lüdeling Die historische Linguistik ist notwendigerweise korpusbasiert – es gibt ja keine anderen Daten. Die (elektronische) Aufbereitung und Auswertung von historischen Korpora ist aber problematisch – so sind nicht alle Textsorten überliefert, die Texte sind viel weniger standardisiert als heute, man weiß Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 44 oft wenig über die Autoren etc. In diesem Seminar wollen wir selbst ein kleines historisches Korpus erstellen, annotieren und auswerten. Literatur wird im Seminar bekanntgegeben. 5220151 SE Computerlinguistik (englisch) (4 SP) Fr 12-14 wöch. DOR 24, 1.102 L. Romary This introductory course will give students that already have a background in linguistics the necessary knowledge to manipulate the core concepts of computational linguistics. A specific emphasis will be put on the representation of linguistic data in digital form as well as presenting some concrete situations where such data are being used. The students will in particular learn the basic concepts of XML, Text Encoding Initiative, as well as standards for the representation of lexical, morphosyntactic and syntactic information. 5220153 UE Psycholinguistisches Experimentalpraktikum (2 SP) Do 08-10 wöch. (1) DOR 24, 1.302 J. Domke 1) Am 28.04.11 und am 05.05.11 findet die Übung im Raum DOR 24, 3.308 statt! In der Psycholinguistik nimmt das Experiment zur empirischen Überprüfung von Hypothesen eine zentrale Stellung ein. Im ersten Teil der Übung soll eingeführt werden in die theoretischen und empirischen Grundlagen der experimentellen Methode. Diese sollen im Rahmen eines durchzuführenden Experiments zur Sprachverarbeitung im zweiten Teil der Übung zur Anwendung gebracht werden (Planung, Vorbereitung, Durchführung, Datenauswertung, Interpretation). Maximale Teilnehmerzahl: 10 5220152 UE Statistische Grundlagen für Linguistik, Teil II (2 SP) Do 18-20 wöch. DOR 24, 1.302 F. Golcher Ein grundlegendes Verständnis der Grundbegriffe der Statistik sind eine unabdingbare Voraussetzung jeder empirischen Forschung. Entsprechend liegt der Schwerpunkt des Kurses auf der Erarbeitung dieser grundlegenden Konzepte und speziell des Signifikanztests. Vorkenntnisse werden nicht erwartet. Zielpunkt ist das Verständnis der statistischen Standardverfahren, z.B. der ANOVA. Gearbeitet wird mit der freien Statistiksoftware R. Jede Sitzung wird sich zu gleichen Teilen in eine Theorieeinheit und ein R-Tutorium aufteilen. Literatur: Gries, Stefan Thomas (2008). Statistik für Sprachwissenschaftler. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Dalgaard, Peter (2008). Introductory Statistics with R. 2. Aufl. New York: Springer. Bortz, Jürgen und Gustav A. Lienert (2003). Kurzgefasste Statistik für die klinische Forschung. 2. Aufl. Springer. Organisatorisches: ACHTUNG - Teil 1 fand bereits im vergangenen WS 2010/11 statt! Modul 8: Sprachliche Rekonstruktion 5220155 SE Rekonstruktionsmethoden (4 SP) Mi 12-14 wöch. DOR 24, 3.138 W. Hock Die Rekonstruktion nicht bezeugter Sprachstufen in der Vorgeschichte indogermanischer Einzelsprachen ist immer noch ein Kernthema und wichtiges Ziel der Historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft. Dabei handelt es sich durchaus nicht nur um die Erschließung der urindogermanischen Grundsprache, sondern – methodisch völlig gleichwertig – auch um die Ermittlung der z.B. den germanischen, slawischen oder iranischen Sprachen unmittelbar vorausgehenden Stufen des Urgermanischen, Urslawischen und Uriranischen oder gar um die Erschließung der zu postulierenden einheitlichen Vorstufe einer synchronen einzelsprachlichen Dialektvielfalt. Im Seminar werden Methoden zur Rekonstruktion dieser hypothetischen Vorstufen vorgestellt, ihre Anwendungsmöglichkeiten besprochen und ihre Aussagekraft kritisch beleuchtet. Literatur: Anttila, R.: Historical and Comparative Linguistics. Amsterdam 1989. Campbell, L.: Historical Linguistics. Edinburgh 2 2004. Fox, A.: Linguistic Reconstruction. An Introduction to Theory and Method. Oxford 1995. Katičić, Radoslav. 1970. A Contribution to the General Theory of Comparative Linguistics. The Hague: Mouton. Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 45 Masterstudiengang Linguistik Modul 2: Methoden linguistischer Datenerhebung 5220154 VL Experimentelle Methoden und Datenanalyse in der Psycholinguistik (2 SP) Di 16-18 wöch. DOR 24, 1.101 B. Claus Psycholinguistische Experimente ermöglichen das Testen von Vorhersagen zur menschlichen Sprachverarbeitung unter kontrollierten Bedingungen. In der Vorlesung sollen zum einen grundlegende Kenntnisse in experimentellen Untersuchungsmethoden vermittelt werden. Zum anderen bietet die Vorlesung eine Einführung in die statistische Auswertung psycholinguistischer Daten. Literatur (englischsprachig) wird zu Beginn der Vorlesung bekanntgegeben. 5220149 SE Experimentelle Methoden der Erhebung von Akzeptabilitätsurteilen Mo 14-16 wöch. (1) DOR 24, 1.102 Sa 10-15 Einzel (04.06.2011) DOR 24, 1.401 Sa 10-15 Einzel (25.06.2011) DOR 24, 1.401 Sa 10-15 Einzel (09.07.2011) DOR 24, 1.401 (4 SP) A. Nolda A. Nolda A. Nolda A. Nolda 1) findet vom 11.04.2011 bis 23.05.2011 statt Urteile von Muttersprachlern über die Akzeptabilität sprachlicher Einheiten sind unverzichtbare Daten für die linguistische Theoriebildung. Diese Lehrveranstaltung führt in ausgewählte Methoden der experimentellen Erhebung von Akzeptabilitätsurteilen ein. Mit solchen Methoden lassen sich zuverlässigere Daten gewinnen als durch das verbreitete introspektive Verfahren, bei dem der Sprachwissenschaftler die Akzeptabilität von Sätzen selbst beurteilt. Die Studienpunkte für dieses Seminar werden erworben durch Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe bei der Planung, Durchführung, Auswertung und Präsentation einer eigenen experimentellen Datenerhebung. In statistischen Fragen werden die Arbeitsgruppen von Felix Golcher unterstützt. Der experimentelle Teil der Lehrveranstaltung wird in drei Blocksitzungen durchgeführt. 5220150 SE Historische Korpora (4 SP) Do 12-14 wöch. DOR 24, 1.401 A. Lüdeling Die historische Linguistik ist notwendigerweise korpusbasiert – es gibt ja keine anderen Daten. Die (elektronische) Aufbereitung und Auswertung von historischen Korpora ist aber problematisch – so sind nicht alle Textsorten überliefert, die Texte sind viel weniger standardisiert als heute, man weiß oft wenig über die Autoren etc. In diesem Seminar wollen wir selbst ein kleines historisches Korpus erstellen, annotieren und auswerten. Literatur wird im Seminar bekanntgegeben. 5220151 SE Computerlinguistik (englisch) (4 SP) Fr 12-14 wöch. DOR 24, 1.102 L. Romary This introductory course will give students that already have a background in linguistics the necessary knowledge to manipulate the core concepts of computational linguistics. A specific emphasis will be put on the representation of linguistic data in digital form as well as presenting some concrete situations where such data are being used. The students will in particular learn the basic concepts of XML, Text Encoding Initiative, as well as standards for the representation of lexical, morphosyntactic and syntactic information. 5220153 UE Psycholinguistisches Experimentalpraktikum (2 SP) Do 08-10 wöch. (1) DOR 24, 1.302 J. Domke 1) Am 28.04.11 und am 05.05.11 findet die Übung im Raum DOR 24, 3.308 statt! In der Psycholinguistik nimmt das Experiment zur empirischen Überprüfung von Hypothesen eine zentrale Stellung ein. Im ersten Teil der Übung soll eingeführt werden in die theoretischen und empirischen Grundlagen der experimentellen Methode. Diese sollen im Rahmen eines durchzuführenden Experiments zur Sprachverarbeitung im zweiten Teil der Übung zur Anwendung gebracht werden (Planung, Vorbereitung, Durchführung, Datenauswertung, Interpretation). Maximale Teilnehmerzahl: 10 5220152 UE Statistische Grundlagen für Linguistik, Teil II (2 SP) Do 18-20 wöch. DOR 24, 1.302 Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de F. Golcher 46 Ein grundlegendes Verständnis der Grundbegriffe der Statistik sind eine unabdingbare Voraussetzung jeder empirischen Forschung. Entsprechend liegt der Schwerpunkt des Kurses auf der Erarbeitung dieser grundlegenden Konzepte und speziell des Signifikanztests. Vorkenntnisse werden nicht erwartet. Zielpunkt ist das Verständnis der statistischen Standardverfahren, z.B. der ANOVA. Gearbeitet wird mit der freien Statistiksoftware R. Jede Sitzung wird sich zu gleichen Teilen in eine Theorieeinheit und ein R-Tutorium aufteilen. Literatur: Gries, Stefan Thomas (2008). Statistik für Sprachwissenschaftler. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Dalgaard, Peter (2008). Introductory Statistics with R. 2. Aufl. New York: Springer. Bortz, Jürgen und Gustav A. Lienert (2003). Kurzgefasste Statistik für die klinische Forschung. 2. Aufl. Springer. Organisatorisches: ACHTUNG - Teil 1 fand bereits im vergangenen WS 10/11 statt! Modul 5: Germanistische Linguistik II : Diachronie 5220145 SE Sprachwandeltheorien 2 (4 SP) Mo 16-18 wöch. DOR 24, 3.138 M. Kotin In dem zweiten Teil des Sprachwandel-Seminars wird der Schwerpunkt auf die Konstellation zwischen organologischen und instrumentalistischen Sprachwandel-Konzeptionen bzw. systeminternen und -externen Ursachen des Sprachwandels gelegt. Es wird im Einzelnen der Frage nachgegangen, ob die in den Sprachwandelmodellen vorhandenen Erklärungsansätze universelle Geltung haben oder aber lediglich auf bestimmte Sprachphänomene anwendbar sind. Ferner wird die Korrelation zwischen Ontologie und Genesis der Sprache als Grundlage der Erklärungsadäquatheit im Bereich der diachronen Sprachforschung thematisiert. Als notwendige Vorkenntnisse werden das Grundwissen auf den Teilgebieten Sprachgeschichte und Sprachtheorie sowie ein für das Verständnis der Fachlektüre hinreichendes Beherrschen der englischen Sprache vorausgesetzt. Literatur: Coseriu, Eugenio: Synchronie, Diachronie und Geschichte [deutsche Ausgabe]. München: Fink 1974. Keller, Rudi: Sprachwandel. Von der unsichtbaren Hand in der Sprache. 3., durchgesehene Aufl. Tübingen und Basel: Francke Verlag 2003. Lass, Roger: Historical Linguistics and Language Change. Cambridge: CUP 1997. 5220146 SE Überblick über die Entwicklung der englischen Sprache (4 SP) Do 10-12 wöch. DOR 24, 3.103 S. Petrova Nach einer Einführung in Fragen der Periodisierung, Überlieferung und dialektalen Gliederung des Englischen wird ein Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den Ebenen der Phonetik/Phonologie, Morphologie und Syntax vermittelt. Ausgewählte Entwicklungsprozesse werden aus im Anschluss an die einschlägige Sekundärliteratur erläutert und im Sinne einer Theorie des Sprachwandels diskutiert. Literatur: Gelderen, Elly van (2006): A History of the English Langauge. Amsterdam: Benjamins. Weitere Literaturhinweise zu den einzelnen Phänomenen erfolgen im Seminar. Modul 6: Germanistische Linguistik III: Forschungsliteratur 5220163 SK Betreutes Selbststudium (8 SP) siehe Aushang 5220156 KO Korpuslinguistik (0 SP) Mi 18-20 wöch. N. Fries, A. Lüdeling DOR 24, 3.308 A. Lüdeling In diesem Forschungskolloquium werden Vorträge zu korpuslinguistisch relevanten Themen gehalten. Neben Vorträgen von externen Referenten gibt es auch Präsentationen laufender Bachelor-, Master-, Magister- oder Doktorarbeiten (explizit auch 'work in progess'). Der Besuch des Kolloquiums innerhalb des Masterstudiums kann NICHT extra abgerechnet werden und ist somit Bestandteil des betreuten Selbststudiums bei Prof. Lüdeling! 5220193 KO Zeit (Kolloquium mit Workshop) (0 SP) siehe Aushang Block+SaSo (1) N. Fries 1) findet vom 17.06.2011 bis 19.06.2011 statt; Dieses Kolloquium dient zur Berichterstattung und Diskussion über weiterführende Arbeiten und Abschlussarbeiten. Alle auf dem Workshop stattfindenden Vorträge sind auf den Themenkomplex „Zeitkodierung“ bezogen. Diese Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 47 Veranstaltungen findet auf einer dreitägigen Exkursion in das Schloss Wartin statt (Teilnahmegebühr ca. 60 – inklusive Fahrt, Übernachtung und Verpflegung). Termine: Freitag, 17.06.2010 – Sonntag, 19.06.2007 Für dieses Seminar ist eine SEHR FRÜHZEITIGE und VERBINDLICHE Voranmeldung über Email obligatorisch (fries@anaman.de). Modul 8: Anglistische Linguistik II : Sprachliche Prozesse 5250022 SE Theories of Composition (englisch) (4 SP) Mi 10-12 wöch. UL 6, 2004A S. Olsen This seminar will review theoretical work on the structure and interpretation of compound words. It will then go on to discuss how compounds consist of a combination of concepts. The central issues of concern will be how concepts are represented in the mind, how they are combined to create new complex concepts and how these new complex concepts are understood. 5250138 SE Intensional Semantics II (englisch) (4 SP) Do 10-12 wöch. DOR 24, 1.103 M. Egg This course is a sequel of the first course on Intensional Semantics that took place in the winter term. Topic of this class is intensionality, the ways in which language allows us to talk not only about what is going on right now and in our reality, but also about how things were or will be, and how they might or should be. We will cover central topics such as belief and belief attribution, tense, indirect speech, sequence of tenses etc. The first part of the course will be devoted to a brief recapitulation of the topic and is based on the very gentle yet formally precise introduction Intensional Semantics of von Fintel and Heim (available online). In the second part of the course, we will read selected papers that will be made available to participants. The course is open to participants of the first course and newcomers alike. Newcomers will get access to the material of the first course. Note that this class presupposes knowledge of formal semantics (the typed lambda-calculus) as it is introduced in any introductory textbook on the topic, e.g. in Dowty, Wall and Peters (1979) or Heim and Kratzer (1998). Modul 10: Theoretische Linguistik I: Morphosyntax 5220157 SE Wortbildung in Morphologie und Syntax (4 SP) Di 12-14 wöch. BE 1, E44/46 A. Nolda Gehört die Wortbildung zur Morphologie, zur Syntax oder zu beiden Grammatikbereichen? Haben Wortbildungsprodukte eine quasi-syntaktische, hierarchische Wortstruktur? Lässt sich der KopfBegriff aus der Syntax sinnvoll in der Wortbildung anwenden? Gibt es leere Elemente in der Wortbildung? In diesem Seminar wird erörtert, wie sich ausgewählte Wortbildungstheorien zu solchen Fragen verhalten. Die Studienpunkte werden vergeben für die Präsentation einer eigenen kleinen Untersuchung, bei der eine der thematisierten Wortbildungstheorien auf einen selbst gewählten empirischen Bereich angewendet wird. 5220158 SE Zeit und Präpositionen (SE mit Workshop) (4 SP) Sa 10-16 Einzel (16.04.2011) DOR 24, 1.401 Sa 10-16 Einzel (07.05.2011) DOR 24, 1.401 Block+SaSo (17.06.2011 bis 19.06.2011) N. Fries N. Fries N. Fries Dieses Seminar beschäftigt sich vertiefend mit morphologischen, syntaktischen, semantischkonzeptuellen und phonologisch-phonetischen Eigenschaften solcher Präpositionen im Deutschen, welche zeitbezogene Informationen kodieren. Die betreffenden Analysen berücksichtigen auch Kontraste zu anderen Sprachen. Der größte Teil der Veranstaltungen findet auf einer dreitägigen Exkursion in das Schloss Wartin statt (Teilnahmegebühr ca. 60 – inklusive Fahrt, Übernachtung und Verpflegung). Es ist eine SEHR FRÜHZEITIGE und VERBINDLICHE Voranmeldung über Email obligatorisch (fries@anaman.de). 5220190 SE Tempus als Paradigma der Sprachstruktur (4 SP) Do 14-16 wöch. DOR 24, 3.103 M. Bierwisch Aus gutem Grund ist Tempus in allen Bereichen der Grammatik seit je ein zentrales Thema, das im Rahmen der jeweiligen theoretischen und empirischen Vorstellungen intensiv behandelt worden ist. Die Lehrveranstaltung wird vor allem den engen Zusammenhang und die merkwürdigen Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 48 Divergenzen von Morphologie, Syntax und Semantik des Tempus verfolgen und damit deutlich machen, wieso das Tempus ein zentrales und typisches Phänomen der natürlichen Sprache ist. 53 774 SE Genussysteme und ihre einzelsprachliche Analyse / Gender systems and their analysis in individual languages (deutsch-englisch) (4 SP) Do 10-12 wöch. I118, 410 T. Güldemann Das Seminar beschäftigt sich mit Genussystemen in typologisch verschiedenen Sprachen mit besonderer Berücksichtigung der linguistischen Diversität in Afrika. Genussysteme werden im Einklang mit Corbett (1991) als nominale Klassifikationssysteme definiert, die sich grammatisch in Konkordanz niederschlagen. Dabei wird ein einheitlicher Analyseansatz verfolgt (Güldemann 2000), um eine weitgehende Vergleichbarkeit einzelsprachlicher Ergebnisse zu gewährleisten. Jeder Teilnehmer bearbeitet das Genussystem einer Sprache unter den verschiedenen Teilthemen des Kurses und stellt die Ergebnisse dieser Analysen vor. Besonders in Betracht kommen Sprachen die weniger bekannte Systeme aufweisen, aber ausreichend dokumentiert sind. Literatur: Corbett, Greville G. 1991. Gender. Cambridge: Cambridge University Press. Corbett, Greville G. 2000. Number. Cambridge: Cambridge University Press. Corbett, Greville G. 2006. Agreement. Cambridge: Cambridge University Press. Güldemann, Tom. 2000. Noun categorization systems in Non-Khoe lineages of Khoisan. Afrikanistische Arbeitspapiere 63: 5-33. 5220159 UE Strukturkurs Daakie (Austronesisch) (2 SP) Di 14-16 wöch. DOR 24, 3.103 M. Krifka Die Übungen führen in die Phonologie, Morphologie und Syntax des Daakie ein, einer austronesischen Sprache, die von ca. 1000 Sprechern auf der Insel Ambrym in Vanuatu gesprochen wird. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird ein Sprecher als Informant zur Verfügung stehen; in diesem Fall werden die Übungen auch Elemente einer Einführung in die Feldforschung enthalten. Auf jeden Fall gibt es Gelegenheit, mit dem in Feldforschung gesammelten Material zu arbeiten. Bedingung für die Vergabe der Studienpunkte ist die regelmäßige, aktive Teilnahme und die Bearbeitung von Hausaufgaben. Für den Fall der Teilnahme eines Informanten werden zwei oder drei zusätzliche Block-Termine vereinbart werden. 53 777 UE Strukturkurs Taa/Introduction to the structure of Taa (deutsch-englisch) (2 SP) Do 14-16 wöch. I118, 315 T. Güldemann Das Taa ist ein geographisch ausgedehntes Dialektkontinuum, welches zur Tuu-Sprachfamilie (eher bekannt als “Südkhoisan“) gehört. Es handelt sich um eine bedrohte Sprache, die im südwestlichen Botswana mit einem Ausläufer im zentralöstlichen Namibia nur von wenigen tausend San (ehemals als Jäger und Sammler lebende Volksgruppen im südlichen Afrika) gesprochen wird bzw. wurde. Es ist eine Schnalzsprache und zeichnet sich durch das wahrscheinlich komplexeste Phonemsystem in den Sprachen der Welt aus. Darüber hinaus besitzt es eine Reihe von seltenen morphosyntaktischen Eigenschaften, u.a. ein komplexes, grammatisch wie semantisch interessantes Genussystem. Der Kurs hat das Ziel, die Sprache anhand der im Rahmen von jüngeren Feldforschungen erhobenen Daten systematisch vorzustellen. Neben der kurzen Behandlung von historischen und soziolinguistischen Fakten zur Sprache vermittelt der Kurs vor allem ihre grundlegenden phonologischen und morphosyntaktischen Eigenschaften. Modul 12: Theoretische Linguistik III: Forschungsliteratur 5220164 SK Modul 14: 5220160 SE Betreutes Selbststudium (8 SP) siehe Aushang K. Hartmann, M. Krifka Sprache & Kognition II: Sprachproduktion und Sprachperzeption Lautliche Produktion und Perzeption (4 SP) Mi 14-16 wöch. DOR 24, 1.401 B. Pompino-Marschall Anhand sowohl „klassischer“ Texte als auch neuerer experimenteller Arbeiten thematisiert das Seminar den Zusammenhang zwischen lautsprachlicher Produktion auf der Ebene des „Artikulators“ Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 49 und der Sprachwahrnehmung auf segmentaler Ebene: Welche Rolle spielt die Artikulation für die Sprachwahrnehmung („motor theory of speech perception“, „speech is special“), welche Rolle spielt die auditorische Wahrnehmung für die Steuerung der Artikulation („articulatory vs. auditory targets“)? Literatur: Kent, R.D./ Atal, B.S./ Miller, J.L. (1991), Papers in Speech Communication: Speech Production. Woodbury, N.Y. - Miller, J.L./ Kent, R.D./ Atal, B.S. (1991), Papers in Speech Communication: Speech Perception. Woodbury, N.Y. 5220161 SE Anaphorische Bezüge (4 SP) Do 16-18 wöch. DOR 24, 1.401 B. Claus Das Seminar wird anaphorische Bezüge – wie z.B. Rückverweise durch Pronomen – aus einer psycholinguistischen Perspektive behandeln. Es soll einen Überblick über theoretische Ansätze und Untersuchungsergebnisse zur Produktion und zum Verstehen anaphorischer Bezüge liefern. Im Mittelpunkt wird dabei stehen, welche Faktoren die Auflösung anaphorischer Ausdrücke beeinflussen, d.h. wovon es bspw. abhängt, auf welchen zuvor genannten Ausdruck sich ein mehrdeutiges Pronomen bezieht. Literatur (englischsprachig) wird zu Beginn des Seminars bekanntgegeben. 5220162 SE Computationelle Psycholinguistik (4 SP) Mo 18-20 wöch. DOR 24, 1.401 P. beim Graben In der psycholinguistischen Modellierung werden zunehmend Methoden der Computerlinguistik, der Informatik und des maschinellen Lernens eingesetzt. Im Seminar sollen symbolischcomputationelle Ansätze in den Bereichen sprachliches Wissen, Spracherwerb, Sprachproduktion und Sprachverstehen erarbeitet und diskutiert werden. Als Leitfaden werden dazu die einschlägigen Abschnitte in Carstensen et al. (2010) herangezogen. Originalarbeiten werden im Seminar bekanntgegeben. Literatur: Carstensen, K.-U.; Ebert, C.; Ebert, C.; Jekat, S.; Klabunde, R. & Langer, . (Hrsg.) Computerlinguistik und Sprachtechnologie. Spektrum, 2010. Modul 15: Sprache & Kognition III: Forschungsliteratur 5220165 SK Betreutes Selbststudium (8 SP) siehe Aushang B. Claus, B. Pompino-Marschall, K. Spalek Masterstudiengang Deutsch als Fremdsprache Modul 1: Sprachlern- und -lehrforschung 5220166 VL Deutsch als Fremdsprache: Gegenstände (2 SP) Di 14-16 wöch. Linguistische und DOR 24, 1.102 lerntheoretische B. Handwerker Auf der Grundlage des Processing-Instruction-Ansatzes sollen ausgewählte Phänomene der deutschen Grammatik für die Inputverarbeitung und den L2-Erwerb aufbereitet werden. Die Auswahl wird bestimmt (a) durch die lerntheoretische Relevanz, wie z.B. im Fall der Stellung des Finitums und der „Teachability Hypothesis“, (b) durch das methodisch-strategische Prinzip „Eine Form – eine Bedeutung“, wie z.B. im Fall des Partizips im Deutschen mit seinem Vorkommen in verschiedenen grammatischen Konstellationen, (c) durch die Salienz und Reliabilität morphosyntaktischer Markierungen, wie z.B. im Fall der Nominalflexion im Deutschen. Literatur: Eine ausführliche Literaturliste und begleitende Materialien werden in MOODLE bereit gestellt. 5220167 UE Linguistik und Erwerbstheorie für DaF (3 SP) Di 16-18 wöch. DOR 24, 3.103 B. Handwerker Die Übung bietet die Möglichkeit, die Inhalte der Vorlesung(en) in Modul 1 zu vertiefen, die MAP vorzubereiten und geeignete Fragestellungen für eine Abschlussarbeit zu sichten und zu diskutieren. Dabei liegt der Fokus auf denjenigen Bereichen aus Syntax und Lexikon, denen aus der Perspektive des Deutschen als Fremdsprache eine zentrale Rolle zukommt. Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 50 5220168 UE Sprachlernsteuerung und ihre Effekte (3 SP) Mo 12-14 wöch. DOR 24, 3.138 N. Schumacher Die Lehrveranstaltung widmet sich den Fragen, welche Effekte Steuerung auf L2-Erwerbsprozesse hat und welche Optionen in der Sprachlernsteuerung effektiv sind. Nach einem Überblick über die klassischen Hypothesen zum L2-Erwerb und die vielfältigen Faktoren, die den gesteuerten L2Erwerbsprozess bedingen, werden die lerntheoretischen Grundlagen, die didaktische Umsetzung und die Wirksamkeit von Steuerung in Studien zur Formfokussierung, Inputstrukturierung, zu Lernaufgaben und zu Feedbackoptionen gesichtet. Literatur: De Graaf, R. & Housen, A. (2009): Investigating the Effects and Effectiveness of L2 Instruction. In: Long, M. & Doughty, C. (eds.): The Handbook of Language Teaching. Malden, MA: Wiley-Blackwell, 726-755 Modul 2: Die deutsche Sprache als Lerngegenstand 5220169 SE Das Lexikon in Spracherwerb und Sprachvermittlung (4 SP) Do 10-12 wöch. BE 1, E44/46 B. Handwerker Gegenstand des SE sind die Komponenten lexikalischen Wissens in der Fremdsprache Deutsch aus der Perspektive des Aufwands ('learning burden'), der zu ihrem Erwerb nötig ist. Die Komponenten werden unter dem Aspekt der Unterscheidung von Produktion und Rezeption herausgearbeitet; Schwerpunkte bilden Vernetzungsaspekte des bilingualen mentalen Lexikons, die lernergerechte Erfassung der lexikalisch-semantischen Struktur, Modelle des Wortbedeutungsaufbaus, Frequenz und Verwendungsbedingungen von Wörtern sowie das Zusammenspiel von Wörtern als isolierten Lerngegenständen, ihren syntaktischen Charakteristika und ihrem Auftreten als Bestandteil formelhafter Sequenzen. Literatur: Eine ausführliche Literaturliste und begleitende Materialien werden in MOODLE bereit gestellt. 5220170 UE Konstruktionsgrammatik für DaF (3 SP) Do 14-16 wöch. DOR 24, 1.102 B. Handwerker In der Übung werden konstruktionsgrammatische Ansätze im Hinblick auf ihre Eignung für den Einsatz beim Lernen und Lehren des Deutschen als Fremdsprache gesichtet. Der Terminus „Konstruktionen“ bezieht sich auf einen Zweig der linguistischen Forschung, der FormBedeutungspaaren, formelhaften Sequenzen und schrittweise abstrahierten Schemata im Spracherwerb und der weiteren Sprachverarbeitung eine zentrale Rolle zuweist. In den ersten Sitzungen wird der Nutzen der entsprechenden Ansätze für die sprachvergleichende Beschreibung, Analyse und Erklärung verschiedener sprachlicher Phänomene diskutiert. Der zweite Teil ist der Sichtung von Konstruktionsmustern im Deutschen gewidmet; für die Anwendung im DaF-Bereich sollen auf der Grundlage von Korpusrecherchen Lexikoneinträge für Verben erarbeitet werden, die bestimmte Konstruktionen lizensieren. Literatur: Fischer, Kerstin/Stefanowitsch, Anatol (Hrsg.) (2006), Konstruktionsgrammatik. Von der Anwendung zur Theorie. Tübingen: Stauffenberg. Handwerker, Brigitte (2008), Chunks und Konstruktionen. – Zur Integration von lerntheoretischem und grammatischem Ansatz. In: Estudios Filológicos Alemanes 15, 49 - 64. Modul 3: Didaktik des Deutschen als Fremdsprache I 5220172 PR Praktikum Didaktik DaF (4 SP) Di 10-12 wöch. Di 12-14 wöch. DOR 24, 3.019 DOR 24, 3.102 I. Höppner I. Höppner Die Übung in Modul 3 wird ergänzt durch ein semesterbegleitendes Praktikum. In wöchentlich durchgeführten Hospitations- und Unterrichtsstunden werden unterrichtspraktische Fähigkeiten ausgebildet. Dabei geht es um eine adressatengerechte Planung von Unterrichtseinheiten, deren Umsetzung in die Praxis und einen schöpferischen Umgang mit aktuellen Lehrwerken. Die Unterrichtsstunden werden individuell vorbereitet, in der Praktikumsgruppe diskutiert und auch ausgewertet. Das Praktikum findet in einer Gruppe ausländischer Studierender (Mittelstufe – B 1.2) am Sprachenzentrum der Humboldt-Universität in der Abteilung Deutsch als Fremdsprache statt. In dieser Gruppe stehen die Weiterentwicklung der Sprachkompetenzen in Alltags- und studienrelevanten Situationen im Studienland Deutschland im Mittelpunkt. Als Basislehrwerk wird mit „em“-Brückenkurs vom Hueber-Verlag gearbeitet. Obligatorische Einführungsveranstaltung: Di, 12. 4., 10 Uhr, DOR 24, R 3.338 Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 51 5220173 PR Praktikum Didaktik (Sprachlerntandem) (4 SP) Mi 10-12 wöch. (1) Mi 12-14 wöch. (2) DOR 24, 3.329 N. Schumacher N. Schumacher Die Übung Didaktik DaF aus Modul 3 aus dem Wintersemester wird ergänzt durch ein semesterbegleitendes Praktikum, das in Form eines Sprachlerntandems stattfindet, in dem Studierende nichtdeutscher L1 in wöchentlich stattfindenden Tandemtreffen mit Partnern deutscher L1 kommunizieren, um gemeinsam und voneinander zu lernen. Die Kommunikation findet zu gleichen Teilen in der Sprache der Praktikanten und der Sprache der Tandempartner (Deutsch) statt. In den Teilen, in denen die Sprache gesprochen wird, die für die Praktikanten L1, für die Tandempartner hingegen L2 ist, bilden die Praktikanten unterrichtspraktische Fähigkeiten aus, indem sie 45-minütige Unterrichtseinheiten planen, um die sprachlichen Fertigkeiten des Partners gezielt zu fördern. Diese Unterrichtseinheiten werden individuell vorbereitet, in der Praktikumsgruppe diskutiert und ausgewertet. Das Tandem-Praktikum wird ergänzt durch das Praktikum zur Vorbereitung auf das Auslandssemester aus Modul 4. Anmeldung bis zum 18.02.11 bei Nicole Schumacher: nicole.schumacher@cms.hu-berlin.de. Obligatorische Einführungsveranstaltung: Mi, 13.4.11 10-14, DOR 3.308. Literatur: Brammerts, H. & Kleppin, K. (eds.): Selbstgesteuertes Sprachenlernen im Tandem. Ein Handbuch. 3. Auflage. Tübingen: Stauffenburg Modul 4: Vorbereitung auf das Auslandssemester 5220171 PR Praktikum zur Vorbereitung auf das Auslandssemester (2 SP) Fr 10-12 Einzel (29.04.2011) DOR 24, 3.103 Fr 10-12 Einzel (06.05.2011) DOR 24, 3.103 Fr 12-14 Einzel (06.05.2011) DOR 24, 3.308 I. Fehrmann I. Fehrmann I. Fehrmann Dieses Praktikum ergänzt das Tandem-Praktikum in Modul 3 und bietet die Möglichkeit, in einer Grundstufen-Lerngruppe ausländischer Studierender zu unterrichten. Die PraktikantInnen übernehmen im Team-Teaching eigenverantwortlich einen großen Teil der Konzeption und Durchführung des Unterrichts; die Auswertung erfolgt gemeinsam jeweils direkt im Anschluss an die Unterrichtseinheiten. Anmeldung bis zum 18.02.2011 ausschließlich per E-Mail bei Ingo Fehrmann: ingo.fehrmann@hu-berlin.de. Obligatorische Einführungsveranstaltung: Fr, 29.04. 1012, DOR 24, 3.103. Termine: Fr, 29.04. 10-12, Fr, 06.05. 10-14, Fr, 13.05. 10-14, Fr, 20.05. 1014, Fr, 27.05. 10-14, Fr, 10.06. 10-14, Fr, 17.06. 10-14, Fr, 24.06. 10-14 5220174 UE Sprachvergleiche für DaF (3 SP) Mo 10-12 wöch. DOR 24, 3.138 N. Schumacher In der Lehrveranstaltung werden Sprachvergleiche aus einer theoretischen (linguistischen und L2erwerbsbezogenen) Perspektive betrachtet und an konkreten Beispielen selbst durchgeführt. Im ersten Teil werden Erkenntnisse der Kontrastiven Linguistik, Sprachtypologie und Transferforschung diskutiert. Im zweiten Teil werden theoretische Grundlagen zu exemplarischen linguistischen Gegenständen für den Sprachvergleich (Tempus und Modus) behandelt. Im dritten Teil werden in Arbeitsgruppen kontrastive Analysen zu Tempus und Modus im Deutschen und der Sprache des Landes, in dem das Auslandssemester absolviert wird, erarbeitet. Literatur: König, E. (1996): Kontrastive Grammatik und Typologie. In: Lang, E. & Zifonun, G. (eds.): Deutsch typologisch. Berlin: de Gruyter: 31-54. Ortega, L. (2009): Understanding Second Language Acquisition. London: Hodder Education: 31-54 Wahlpflichtbereich - Schwerpunkt 1: Theorie & Empirie Modul 7: Sprachproduktion und Sprachperzeption 5220160 SE Lautliche Produktion und Perzeption (4 SP) Mi 14-16 wöch. DOR 24, 1.401 B. Pompino-Marschall Anhand sowohl „klassischer“ Texte als auch neuerer experimenteller Arbeiten thematisiert das Seminar den Zusammenhang zwischen lautsprachlicher Produktion auf der Ebene des „Artikulators“ und der Sprachwahrnehmung auf segmentaler Ebene: Welche Rolle spielt die Artikulation für die Sprachwahrnehmung („motor theory of speech perception“, „speech is special“), welche Rolle spielt die auditorische Wahrnehmung für die Steuerung der Artikulation („articulatory vs. auditory targets“)? Literatur: Hintergrundlektüre: Kent, R.D./ Atal, B.S./ Miller, J.L. (1991), Papers in Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 52 Speech Communication: Speech Production. Woodbury, N.Y. - Miller, J.L./ Kent, R.D./ Atal, B.S. (1991), Papers in Speech Communication: Speech Perception. Woodbury, N.Y. 5220161 SE Anaphorische Bezüge (4 SP) Do 16-18 wöch. DOR 24, 1.401 B. Claus Das Seminar wird anaphorische Bezüge – wie z.B. Rückverweise durch Pronomen – aus einer psycholinguistischen Perspektive behandeln. Es soll einen Überblick über theoretische Ansätze und Untersuchungsergebnisse zur Produktion und zum Verstehen anaphorischer Bezüge liefern. Im Mittelpunkt wird dabei stehen, welche Faktoren die Auflösung anaphorischer Ausdrücke beeinflussen, d.h. wovon es bspw. abhängt, auf welchen zuvor genannten Ausdruck sich ein mehrdeutiges Pronomen bezieht. Literatur (englischsprachig) wird zu Beginn des Seminars bekanntgegeben. 5220162 SE Computationelle Psycholinguistik (4 SP) Mo 18-20 wöch. DOR 24, 1.401 P. beim Graben In der psycholinguistischen Modellierung werden zunehmend Methoden der Computerlinguistik, der Informatik und des maschinellen Lernens eingesetzt. Im Seminar sollen symbolischcomputationelle Ansätze in den Bereichen sprachliches Wissen, Spracherwerb, Sprachproduktion und Sprachverstehen erarbeitet und diskutiert werden. Als Leitfaden werden dazu die einschlägigen Abschnitte in Carstensen et al. (2010) herangezogen. Originalarbeiten werden im Seminar bekanntgegeben. Literatur: Carstensen, K.-U.; Ebert, C.; Ebert, C.; Jekat, S.; Klabunde, R. & Langer, . (Hrsg.) Computerlinguistik und Sprachtechnologie. Spektrum, 2010. Modul 8: Theoretische Linguistik: Morphosyntax 5220157 SE Wortbildung in Morphologie und Syntax (4 SP) Di 12-14 wöch. BE 1, E44/46 A. Nolda Gehört die Wortbildung zur Morphologie, zur Syntax oder zu beiden Grammatikbereichen? Haben Wortbildungsprodukte eine quasi-syntaktische, hierarchische Wortstruktur? Lässt sich der KopfBegriff aus der Syntax sinnvoll in der Wortbildung anwenden? Gibt es leere Elemente in der Wortbildung? In diesem Seminar wird erörtert, wie sich ausgewählte Wortbildungstheorien zu solchen Fragen verhalten. Die Studienpunkte werden vergeben für die Präsentation einer eigenen kleinen Untersuchung, bei der eine der thematisierten Wortbildungstheorien auf einen selbst gewählten empirischen Bereich angewendet wird. 5220158 SE Zeit und Präpositionen (SE mit Workshop) (4 SP) Sa 10-16 Einzel (16.04.2011) DOR 24, 1.401 Sa 10-16 Einzel (07.05.2011) DOR 24, 1.401 Block+SaSo (17.06.2011 bis 19.06.2011) N. Fries N. Fries N. Fries Anmeldung NUR über E-Mail direkt an Prof. Fries! Dieses Seminar beschäftigt sich vertiefend mit morphologischen, syntaktischen, semantisch-konzeptuellen und phonologisch-phonetischen Eigenschaften solcher Präpositionen im Deutschen, welche zeitbezogene Informationen kodieren. Die betreffenden Analysen berücksichtigen auch Kontraste zu anderen Sprachen. Der größte Teil der Veranstaltungen findet auf einer dreitägigen Exkursion in das Schloss Wartin statt (Teilnahmegebühr ca. 60 – inklusive Fahrt, Übernachtung und Verpflegung). Es ist eine SEHR FRÜHZEITIGE und VERBINDLICHE Voranmeldung über Email obligatorisch (fries@anaman.de). 5220190 SE Tempus als Paradigma der Sprachstruktur (4 SP) Do 14-16 wöch. DOR 24, 3.103 M. Bierwisch Aus gutem Grund ist Tempus in allen Bereichen der Grammatik seit je ein zentrales Thema, das im Rahmen der jeweiligen theoretischen und empirischen Vorstellungen intensiv behandelt worden ist. Die Lehrveranstaltung wird vor allem den engen Zusammenhang und die merkwürdigen Divergenzen von Morphologie, Syntax und Semantik des Tempus verfolgen und damit deutlich machen, wieso das Tempus ein zentrales und typisches Phänomen der natürlichen Sprache ist. 53 774 SE Genussysteme und ihre einzelsprachliche Analyse / Gender systems and their analysis in individual languages (deutsch-englisch) (4 SP) Do 10-12 wöch. I118, 410 T. Güldemann Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 53 Das Seminar beschäftigt sich mit Genussystemen in typologisch verschiedenen Sprachen mit besonderer Berücksichtigung der linguistischen Diversität in Afrika. Genussysteme werden im Einklang mit Corbett (1991) als nominale Klassifikationssysteme definiert, die sich grammatisch in Konkordanz niederschlagen. Dabei wird ein einheitlicher Analyseansatz verfolgt (Güldemann 2000), um eine weitgehende Vergleichbarkeit einzelsprachlicher Ergebnisse zu gewährleisten. Jeder Teilnehmer bearbeitet das Genussystem einer Sprache unter den verschiedenen Teilthemen des Kurses und stellt die Ergebnisse dieser Analysen vor. Besonders in Betracht kommen Sprachen die weniger bekannte Systeme aufweisen, aber ausreichend dokumentiert sind. Literatur: Corbett, Greville G. 1991. Gender. Cambridge: Cambridge University Press. Corbett, Greville G. 2000. Number. Cambridge: Cambridge University Press. Corbett, Greville G. 2006. Agreement. Cambridge: Cambridge University Press. Güldemann, Tom. 2000. Noun categorization systems in Non-Khoe lineages of Khoisan. Afrikanistische Arbeitspapiere 63: 5-33. 5220159 UE Strukturkurs Daakie (Austronesisch) (2 SP) Di 14-16 wöch. DOR 24, 3.103 M. Krifka Die Übungen führen in die Phonologie, Morphologie und Syntax des Daakie ein, einer austronesischen Sprache, die von ca. 1000 Sprechern auf der Insel Ambrym in Vanuatu gesprochen wird. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird ein Sprecher als Informant zur Verfügung stehen; in diesem Fall werden die Übungen auch Elemente einer Einführung in die Feldforschung enthalten. Auf jeden Fall gibt es Gelegenheit, mit dem in Feldforschung gesammelten Material zu arbeiten. Bedingung für die Vergabe der Studienpunkte ist die regelmäßige, aktive Teilnahme und die Bearbeitung von Hausaufgaben. Für den Fall der Teilnahme eines Informanten werden zwei oder drei zusätzliche Block-Termine vereinbart werden. 53 777 UE Strukturkurs Taa/Introduction to the structure of Taa (deutsch-englisch) (2 SP) Do 14-16 wöch. I118, 315 T. Güldemann Das Taa ist ein geographisch ausgedehntes Dialektkontinuum, welches zur Tuu-Sprachfamilie (eher bekannt als “Südkhoisan“) gehört. Es handelt sich um eine bedrohte Sprache, die im südwestlichen Botswana mit einem Ausläufer im zentralöstlichen Namibia nur von wenigen tausend San (ehemals als Jäger und Sammler lebende Volksgruppen im südlichen Afrika) gesprochen wird bzw. wurde. Es ist eine Schnalzsprache und zeichnet sich durch das wahrscheinlich komplexeste Phonemsystem in den Sprachen der Welt aus. Darüber hinaus besitzt es eine Reihe von seltenen morphosyntaktischen Eigenschaften, u.a. ein komplexes, grammatisch wie semantisch interessantes Genussystem. Der Kurs hat das Ziel, die Sprache anhand der im Rahmen von jüngeren Feldforschungen erhobenen Daten systematisch vorzustellen. Neben der kurzen Behandlung von historischen und soziolinguistischen Fakten zur Sprache vermittelt der Kurs vor allem ihre grundlegenden phonologischen und morphosyntaktischen Eigenschaften. Modul 10: Methoden linguistischer Datenerhebung 5220154 VL Experimentelle Methoden und Datenanalyse in der Psycholinguistik (2 SP) Di 16-18 wöch. DOR 24, 1.101 B. Claus Psycholinguistische Experimente ermöglichen das Testen von Vorhersagen zur menschlichen Sprachverarbeitung unter kontrollierten Bedingungen. In der Vorlesung sollen zum einen grundlegende Kenntnisse in experimentellen Untersuchungsmethoden vermittelt werden. Zum anderen bietet die Vorlesung eine Einführung in die statistische Auswertung psycholinguistischer Daten. Literatur (englischsprachig) wird zu Beginn der Vorlesung bekanntgegeben. 5220149 SE Experimentelle Methoden der Erhebung von Akzeptabilitätsurteilen Mo 14-16 wöch. (1) DOR 24, 1.102 Sa 10-15 Einzel (04.06.2011) DOR 24, 1.401 Sa 10-15 Einzel (25.06.2011) DOR 24, 1.401 Sa 10-15 Einzel (09.07.2011) DOR 24, 1.401 (4 SP) A. Nolda A. Nolda A. Nolda A. Nolda 1) findet vom 11.04.2011 bis 23.05.2011 statt Urteile von Muttersprachlern über die Akzeptabilität sprachlicher Einheiten sind unverzichtbare Daten für die linguistische Theoriebildung. Diese Lehrveranstaltung führt in ausgewählte Methoden der experimentellen Erhebung von Akzeptabilitätsurteilen ein. Mit solchen Methoden lassen sich zuverlässigere Daten gewinnen als durch das verbreitete introspektive Verfahren, bei dem der Sprachwissenschaftler die Akzeptabilität von Sätzen selbst beurteilt. Die Studienpunkte für dieses Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 54 Seminar werden erworben durch Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe bei der Planung, Durchführung, Auswertung und Präsentation einer eigenen experimentellen Datenerhebung. In statistischen Fragen werden die Arbeitsgruppen von Felix Golcher unterstützt. Der experimentelle Teil der Lehrveranstaltung wird in drei Blocksitzungen durchgeführt. 5220150 SE Historische Korpora (4 SP) Do 12-14 wöch. DOR 24, 1.401 A. Lüdeling Die historische Linguistik ist notwendigerweise korpusbasiert – es gibt ja keine anderen Daten. Die (elektronische) Aufbereitung und Auswertung von historischen Korpora ist aber problematisch – so sind nicht alle Textsorten überliefert, die Texte sind viel weniger standardisiert als heute, man weiß oft wenig über die Autoren etc. In diesem Seminar wollen wir selbst ein kleines historisches Korpus erstellen, annotieren und auswerten. Literatur wird im Seminar bekanntgegeben. 5220151 SE Computerlinguistik (englisch) (4 SP) Fr 12-14 wöch. DOR 24, 1.102 L. Romary This introductory course will give students that already have a background in linguistics the necessary knowledge to manipulate the core concepts of computational linguistics. A specific emphasis will be put on the representation of linguistic data in digital form as well as presenting some concrete situations where such data are being used. The students will in particular learn the basic concepts of XML, Text Encoding Initiative, as well as standards for the representation of lexical, morphosyntactic and syntactic information. 5220153 UE Psycholinguistisches Experimentalpraktikum (2 SP) Do 08-10 wöch. (1) DOR 24, 1.302 J. Domke 1) Am 28.04.11 und am 05.05.11 findet die Übung im Raum DOR 24, 3.308 statt! In der Psycholinguistik nimmt das Experiment zur empirischen Überprüfung von Hypothesen eine zentrale Stellung ein. Im ersten Teil der Übung soll eingeführt werden in die theoretischen und empirischen Grundlagen der experimentellen Methode. Diese sollen im Rahmen eines durchzuführenden Experiments zur Sprachverarbeitung im zweiten Teil der Übung zur Anwendung gebracht werden (Planung, Vorbereitung, Durchführung, Datenauswertung, Interpretation). Maximale Teilnehmerzahl: 10 5220152 UE Statistische Grundlagen für Linguistik, Teil II (2 SP) Do 18-20 wöch. DOR 24, 1.302 F. Golcher Ein grundlegendes Verständnis der Grundbegriffe der Statistik sind eine unabdingbare Voraussetzung jeder empirischen Forschung. Entsprechend liegt der Schwerpunkt des Kurses auf der Erarbeitung dieser grundlegenden Konzepte und speziell des Signifikanztests. Vorkenntnisse werden nicht erwartet. Zielpunkt ist das Verständnis der statistischen Standardverfahren, z.B. der ANOVA. Gearbeitet wird mit der freien Statistiksoftware R. Jede Sitzung wird sich zu gleichen Teilen in eine Theorieeinheit und ein R-Tutorium aufteilen. Literatur: Gries, Stefan Thomas (2008). Statistik für Sprachwissenschaftler. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Dalgaard, Peter (2008). Introductory Statistics with R. 2. Aufl. New York: Springer. Bortz, Jürgen und Gustav A. Lienert (2003). Kurzgefasste Statistik für die klinische Forschung. 2. Aufl. Springer. Organisatorisches: ACHTUNG - Teil 1 fand bereits im vergangenen WS 10/11 statt! Wahlpflichtbereich - Schwerpunkt 2: Praxis des Deutschen als Fremdsprache Modul 11: Didaktik des Deutschen als Fremdsprache II 5220175 UE Alternative Lehr- und Lernmethoden (3 SP) Do 18-20 wöch. DOR 24, 3.103 B. Gügold Wie kann man von konventionellen, meist künstlichen Kommunikationssituationen im Klassenraum zum bedeutungsvollen Sprechen, wie vom bloßen Einpauken sprachlicher Wissensdaten zu kreativem zusammenhängenden Sprechen gelangen? Ist es überhaupt möglich, die Als-obSituationen des Unterrichtsraumes zu überwinden und eine authentische fremdsprachliche Kommunikation entstehen zu lassen? In der Lehrveranstaltung werden diese Fragen bejahende Methoden vorgestellt, die an reformpädagogische Methoden anknüpfen und diese auf der Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 55 Grundlage veränderter schulischer und gesellschaftlicher Ausgangsbedingungen und völlig neuer technischer Möglichkeiten weiterentwickeln (Freinet, Spiele, Simulationen, Tandem, CALL, Silent Way, Neurolinguistisches Programmieren, Total Physical Response, Community Language Learning, Natural Approach etc.) Literatur: Ortner, B. (1998), Alternative Methoden des Fremdsprachenunterrichts. München.Fremdsprachen Lehren und Lernen (1996). 25. Jahrgang, Themenschwerpunkt Innovativ-alternative Methoden. Tübingen: Gunter Narr Verlag. - Batz, R.; Bufe, W. (1991), Moderne Sprachlehrmethoden. Darmstadt. 5220176 UE Ausgewählte Probleme der deutschen Grammatik (3 SP) Fr 14-16 wöch. DOR 24, 3.138 K. Herrmann Um Grammatik in Deutsch als Fremdsprache vermitteln zu können, braucht man ein solides Wissen in Morphologie und Syntax. Dieses Seminar hat das Ziel, die notwendigen Kenntnisse in deutscher Grammatik zu erarbeiten, zu festigen und zu wiederholen. Literatur: Helbig, G./Buscha, J. (2001): Deutsche Grammatik, Ein Handbuch für den Ausländerunterricht, Berlin. 5220177 UE Die vier Fertigkeiten im DaF-Unterricht (3 SP) Mi 14-16 wöch. DOR 24, 3.138 I. Höppner Die Förderung rezeptiver und produktiver Fertigkeiten bildet einen Schwerpunkt im DaF-Unterricht. Die Lehrveranstaltung beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Vermittlung der sprachlichen Fertigkeiten Hören, Lesen, Sprechen und Schreiben, wobei es vor allem um unterrichtspraktische Fragestellungen geht. Literatur: Eine Literaturliste wird in Moodle bereit gestellt. 5220178 UE Deutsch als Fremdsprache in Theorie und Praxis (incl. Praxiseinsatz IIK) (3 SP) Mi 08-10 wöch. DOR 24, 3.138 I. Höppner Im Rahmen dieser Veranstaltung arbeiten die Studierenden am Institut für Interkulturelle Kommunikation e. V. Berlin. Dieser Praxiseinsatz wird sowohl inhaltlich vorbereitet als auch beratend in Konsultationen begleitet. Am IIK besteht die Möglichkeit zu Hospitationen und zum Unterrichten in Integrationskursen mit unterschiedlichem Sprachniveau, in Mütterkursen und in Förderkursen für Jugendliche. Insgesamt erhalten die Studierenden einen umfassenden Einblick in einen Bereich eines möglichen Berufsfeldes. (Informationen unter: www.iik.de) 5220179 UE Phonetik des Deutschen als Fremdsprache (3 SP) Mo 14-16 wöch. DOR 24, 1.401 B. Pompino-Marschall Gegenstand der Übung ist die Phonetik des Deutschen für zukünftige DaF-Lehrende. Auf der Folie des kontrastiven Vergleichs mit anderen Ausgangssprachen sollen die Besonderheiten der Aussprache des Deutschen in Bezug auf die orthoepische Standardnorm und in ihrer spontansprachlichen Variation auf der segmentalen und suprasegmentalen Ebene herausgearbeitet werden. Zudem soll in die Möglichkeiten einer Evaluation auftretender Ausspracheschwierigkeiten durch computergestützte akustische Analysen (Praat) eingeführt werden. (Zum Thema der Evaluation von Ausspracheleistungen und dem Aufbau eines phonetischen DaF-Lernerkorpus schließt auch ein Seminar im WS 2011/12 an.) Literatur: Begleitlektüre/-materialien: Rues, B./ Redecker, B./ Koch, E./ Wallraff, U./ Simpson, A.P. (2007), Phonetische Transkription des Deutschen. Ein Arbeitsbuch. Tübingen. – Hirschfeld, U./ Kelz, H.P./ Müller, U. (2009), Phonetik international (www.phonetik-international.de/p-phonetik/). Modul 12: Microteaching 5220180 UE "Literatur zum Anfassen" (3 SP) Do 16-18 wöch. DOR 24, 3.103 B. Gügold Die Übung plädiert für den Einsatz unterschiedlichster literarischer Genre im FSU unter der Voraussetzung, dass Leseerfahrungen, Weltwissen, Lerntraditionen, kognitve und affektive Faktoren der Lerner sich einander ergänzend und sinnvoll genutzt in den Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens gestellt werden. Den TN soll bewusst gemacht werden, wie Schüler lernen können, auf ihre Leseerfahrungen zu achten, sich ihrer Tätigkeiten und Reaktionen beim Umgang mit dem Text bewusst zu werden, sich in der Fremdsprache darüber zu artikulieren, den anderen mitzuteilen und gemeinsam zu klären und zu differenzieren. Mit Textbeispielen, die für einen interkulturell und kommunikativ orientierten FSU geeignet scheinen, werden entsprechende Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 56 Methoden vorgestellt, analysiert und diskutiert. Sie sollen Lernern die Erfahrung vermitteln, dass sie die Fremdsprache nicht nur für pragmatische Zwecke einsetzen können, sondern auch in der Lage sind, das auszudrücken, was sie selbst betrifft, um sich mit anderen über ihre Eindrücke, Reaktionen, Gefühle, Vorstellungen etc. zu verständigen. Literatur: Ehlers, S. (1992), Lesen als Verstehen. Berlin und München. - Lazar, G. (1993), Literature and Language Teaching. Cambridge University Press. - Schreiter, I. (2002), Schreibversuche. Kreatives Schreiben bei Lernern des Deutschen als Fremdsprache. München: iudicium. 5220181 UE Kreatives Schreiben (3 SP) Fr 12-14 wöch. DOR 24, 3.103 B. Gügold Lernern mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und unterschiedlichen Zielen – Erweiterung der Sprach- und Schreibkompetenz, Selbsterfahrung durch Schreiben, Ver- oder Aufarbeitung interkultureller Situationen – wird die Gelegenheit gegeben, gemeinsam Erfahrungen mit Schreibimpulsen zu machen, Assoziationen zu verarbeiten und innere Bilder freizusetzen. Durch das Experiment mit literarischen Formen kann ihnen der beglückende Moment vermittelt werden., einen Text geschrieben zu haben, in dem eigene Wahrnehmungen, Emotionen, Gedanken einen angemessenen Ausdruck gefunden haben. In diesen authentischen Texten spiegeln sich Kulturunterschiede, Migrationserfahrungen, Lebensstrategien und Persönlichkeiten. Literatur: Kast, B. (1999), Fertigkeit Schreiben. Fernstudieneinheit 12, Berlin: Langenscheidt. - Pommerin, G. (1996), Tanzen die Wörter in meinem Kopf. Kreatives Schreiben für den DaF-Unterricht, Ismaning: Hueber. 5220182 UE Grammatikvermittlung im DaF-Unterricht (3 SP) Fr 17-19 wöch. DOR 24, 3.138 K. Herrmann Wie vermittelt man Grammatik im Unterricht? Anhand von ausgewählten Beispielen wollen wir dieser Frage nachgehen, indem wir das Wissen um das grammatische System dafür nutzen, verschiedene Möglichkeiten der Vermittlung zu debattieren. Im Zusammenhang damit widmen wir uns auch einer kritischen Bewertung aktueller Lehrwerke und Grammatiken in Deutsch als Fremdsprache. Literatur: 1. Helbig, G./Buscha, J. (2002): Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht, Berlin. _ 2. Storch, G. (1999): Deutsch als Fremdsprache – Eine Didaktik, München. - 3. Funk, H./Koenig, M. (1992): Grammatik lehren und lernen, Berlin. Modul 14: Masterarbeit 5220183 KO Deutsch als Fremdsprache:Theorie, Empirie, Praxis (0 SP) Mi 16-18 wöch. DOR 24, 3.138 B. Handwerker Das KO dient vor allem der Diskussion von „work in progress“. Dabei kann es sich um Abschlussarbeiten, Dissertationen oder Forschungsprojekte handeln, die mit den Fragen von Theorie, Empirie oder Praxis des Deutschen als Fremdsprache zu tun haben. Des Weiteren soll neueste Fachliteratur zum Bereich "Deutsch als Fremdsprache" diskutiert werden. Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 57 WICHTIGE ADRESSEN und HINWEISE Compass - Die Hotline der HU Für Studieninteressierte, Bewerberinnen und Bewerber sowie bereits Studierende ist compass der erste Ansprechpartner für alle Fragen rund um die HU. Tel. 2093-70 333; compass@hu-berlin.de SSC – Studierenden-Service-Center Auskünfte zum Bewerbungs- und Zulassungsverfahren, Bearbeitung von Sonderanträgen, Rückmeldung, Nebenhörer- und Gasthörerschaften, Beurlaubungen Hauptgebäude, Unter den Linden 6, Lichthof im westlichen Kopfbau Clearing-Stelle: Unter den Linden 6, Lichthof, Tel. 2093-2708 Sprechzeiten: Mo-Fr 8-12; Mo, Di, Do 13-15 Uhr; Mi 13-16 Servicezentrum Lehrerbildung http://studium.hu-berlin.de/lust/lehrer/SZL Ansprechpartnerin: Katja Holldack, Ziegelstraße 13c, R. 612, Tel. 2093-1571 Sprechzeiten: Di 9-12 Uhr, Mi 13-15 Uhr Unterrichtspraktikum: Orientierungspraktikum: Sprechzeiten: Beate Rosenkranz, Ziegelstraße 13c, R. 614, Tel. 2093-1572 Gabriela Wentzke, Ziegelstraße 13c, R. 613, Tel. 2093-1573 Di, Fr, 9-12 Uhr, Mi 13-15 Uhr Abteilung Internationales Hauptgebäude, Unter den Linden 6, 3. Etage Kontaktadresse: „Orbis Humboldtianus“, Tel. 2093-2565 Sprechzeiten: Mo, Di 11-15 Uhr Mi, Do 13-17 Uhr Fr 10-13 Uhr BaföG-Amt Behrenstraße 40/41, Tel. 20245-0 Sprechzeiten: Di Do 10-13 Uhr 15-18 Uhr VORLESUNGSZEITEN Sommersemester 2011 11.4.2011-16.07.2011 Wintersemester 2011/12 17.10.2011-18.02.2012 Sommersemester 2012 10.04.2012-14.07.2012 Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 58 Sprechzeiten der Lehrenden im Sommersemester 2011 Institut für deutsche Literatur Dorotheenstr. 24 NAME Berbig, Prof. Dr. Roland DOR 24 2093- (HAUS.RAUM) (1. App./ 2. Sekr.) 3.522 9654/9665 Mi 10.00-12.00 3.431 9648/9657 Mo 14.00-15.00 3.438 9701/9657 Mi 11.30-12.30 3.424 9633/9725 Mo 16.00-18.00 3.016 5301/9665 Do 13.30-15.00 3.502 9613/9651 n.V. 3.528 9697/9665 Do 16.00-17.00 3.521 9666/9665 Mo 11.00-12.00 SPRECHZEIT roland.berbig@rz.hu-berlin.de Berthold, Prof. Dr. Sabine berthosa@cms.hu-berlin.de Blumentrath, Hendrik hendrik.blumentrath@hu-berlin.de Dröse, Dr. Albrecht albrecht.droese@rz.hu-berlin.de Friemel, Dr. Berthold bf@grimmnetz.de Greite, Till T.Greite@hu-berlin.de Klausnitzer, Prof. Dr. Ralf ralf.klausnitzer@staff.hu-berlin.de König, Dr. Marion Di 10.00-12.00 Marion.Koenig@rz.hu-berlin.de Köppen, PD Dr. Manuel 3.505 9652/9651 Do 14.00-16.00 3.513 9694/9663 Mi 11.00-13.00 3.514 9797/9663 Mi 13.30-15.30 3.526 9667/9665 Mi 14.00-15.00 3.531 9705/9655 Mo 18.30-19.30 3.413 9716/9665 Mi 12.30-14.00 3.432 9658/9647 Nur nach Anm. im Sekr. 3.514 9797/9663 Di 13.00-15.00 3.513 9694/9663 Fr 09.00-11.00 3.512 9756/9663 Di 10.00-11.00 3.544 9646/9663 Mo 14.00-16.00 3.525 9786/9655 Mo 16.00-18.00 3.533 9785/9780 Mo 12.00-13.00 Manuel.Koeppen@rz.hu-berlin.de Löhden, Maike maike.loehden@staff-berlin.de Lütke, Dr. Beate beate.luetke@staff.hu-berlin.de Magelett, Annemarie Magelett@rz.hu-berlin.de Martus, Prof. Dr. Steffen steffen.martus@rz.hu-berlin.de Markert, Dr. Heidrun Heidrun.Markert@rz.hu-berlin.de Matala de Mazza, Prof. Dr. Ethel ethel.matala@hu-berlin.de Meissner, Almuth almuth.meissner.1@staff.hu-berlin.de Münch, Tanja tanja.muench@staff.hu-berlin.de Nebrig, Dr. Alexander Alexander.Nebrig@rz.hu-berlin.de Osterkamp, Prof. Dr. Ernst ernst.osterkamp@rz.hu-berlin.de Polaschegg, Prof. Dr. Andrea andrea.polaschegg@rz.hu-berlin.de Porombka, Wiebke wiebke.porombka@german.hu-berlin.de Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 59 3.502 9613/9651 Di 15.00-16.00 3.421 9659/9725 Di 16.00-18.00 Scheuer, Prof. Dr. Hans Jürgen 3.420 9704/9657 Mi 09.30-11.30 Schütz, Prof. Dr. Erhard 3.541 9661/9780 Mi 16.00-17.30 3.444 9616/9655 Di 17.00-18.00 3.523 9709/9655 Mo 15.00-16.00 3.510 9715/9651 Di 13.00-14.00 3.512 9696/9663 Di 16.00-18.00 3.501 9712/9651 Di 16.00-18.00 Vollhardt, Mascha 3.510 9715/9651 Mi 12.00-13.00 Vogl, Prof. Dr. Joseph 3.507 9714/9651 Nur nach Anm. im Sekr. 3.439 9777/9663 Mo 15.00-16.00 3.543 9656/9663 Mi 10.00-11.00 Renner, Kaspar kaspar.renner@german.hu-berlin.de Röcke, Prof. Dr. Werner Werner.Roecke@rz.hu-berlin.de Erhard.Schuetz@rz.hu-berlin.de Schulz, Dr. Kristin Kristin.schulz.1@rz.hu-berlin.de Spoerhase, Dr. Carlos carlos.spoerhase@staff.hu-berlin..de Tacke, Dr. Alexandra alexandra.tacke@staff.hu-berlin.de Tajmel, Tanja tajmel@physik.hu-berlin.de Vedder, Prof. Dr. Ulrike ulrike.vedder@german.hu-berlin.de Joseph.Vogl@staff.hu-berlin.de Wagner, Dr. Elisabeth elisabeth.wagner@rz.hu-berlin.de Wieser, Prof. Dr. Dorothee dorothee.wieser@hu-berlin.de Do 10.00-11.00 3.506 Wolf, Prof. Dr. Burkhardt 9650/9651 Do 12.30-13.30 burwolf@gmx.de Bitte beachten Sie: PrivatdozentInnen und Lehrbeauftragte des Instituts bieten ihre Sprechstunde i.d.R. nach Vereinbarung an. Bitte nehmen Sie Kontakt in der LV oder per email auf! Baillot, Dr. Anne Müller, Prof. Dr. Lothar anne.baillot@googlemail.com lothar.mueller@hu-berlin.de Barbisan, Lea Reimers, Timm lea.barbisan@ens-lyon.fr timm.reimers@staff.hu-berlin.de Baum, Constanze Renz, Tilo constanzebaum@gmx.de tilo.z@gmx.net Benninghoff-Lühl, PD Dr. Sibylle Rickes, Prof. Dr. Joachim benninghoff-luehl@t-online.de Joachimjoachim.rickes@bundestag.de Benz, Maximilian Schubert, PD Dr. Martin maximilian.benz@topoi.org schubert@bbaw.de Gemmel, Dr. Mirko Sedlmayer, Anne mirko.gemmel@rz.hu-berlin.de sedlmayer.anne@web.de Hahn, Prof. Dr. Barbara Stamm, PD Dr. Ulrike barbara.hahn@Vanderbilt.Edu stammulr@cms.hu-berlin.de Hermann, Dr. Meike Strobel, Dr. Heidi post@meikeherrmann.de heidi.strobel@rz.hu-berlin.de Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 60 Jäger, PD Dr. Christian Taube, Magdalena drcjaeger@aol.com mt@berlinergazette.de Kittelmann, Dr. Jana Voss, PD Dr. Dietmar jana.kittelmann@gmx.de dietmar.voss@rz.hu-berlin.de Krippner, Friederike Wandhoff, PD Dr. Haiko friederike.krippner@staff.hu-berlin.de haiko.wandhoff@rz.hu-berlin.de Markus, Hannah Weitbrecht, Dr. Julia hannahmarkus@gmx.de JuliaWeitbrecht@gmx.de Miersemann, Dr. Wolfgang freylinghausen@francke-halle.de Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 61 Institut für deutsche Sprache und Linguistik Dorotheenstraße 24 RAUM 1 2093- SPRECHZEIT 3.214 9637 Mi 14-16 3.301 9796 Do 16-17 beim Graben, Peter (LA) peter.beim.graben@hu-berlin.de 3.312 9632 Mo 15-17 Bierwisch, Prof. Dr. Manfred bierwisch@gmx.net --- 9629 n.V. NAME Abramowski, Dr. Anneliese anneliese.abramowski@rz.huberlin.de Andreas, Dr. Torsten torsten.andreas@staff.hu-berlin.de Claus, Dr. Berry (Gastprofessur Psycholinguistik) berry.claus@hu-berlin.de (Nach Anmeldung!) 3.328 9673/9672 Mi 15.00 – 17.00 Uhr Domke, Juliane juliane.domke@staff.hu-berlin.de 3.326 9682 Di 10-11 Donhauser, Prof. Dr. Karin karin.donhauser@rz.hu-berlin.de 3.215 9635/9788 n.V. UL 6, 2007 2311 n.V. --- -- n.V. Fecht, Dr. Rainer rainer.fecht@rz.hu-berlin.de 3.213 9611 n.V. Fehrmann, Ingo ingo.fehrmann@cms.hu-berlin.de 3.326 9772 Feulner, PD Dr. Anna Helene anna.helene.feulner@rz.hu-berlin.de 3.213 9779 Fr 09-10.30 Fischer, Dr. Annette annette.fischer@rz.hu-berlin.de 3.240 9728 Do 14-15 Fries, Prof. Dr. Norbert norbert.fries@rz.hu-berlin.de 3.304 9644/9639 Mi 12-14 Döring, M.A. Sophia (LA) sophiadoering@gmx.de Enderle, Dr. Ursula (LA) ursula.enderle@wege-zum-text.de (Nach Anmeldung!) Mi 14-16 Golcher, Felix (LA) felix.golcher@hu-berlin.de 3.339 9771/9774 (bitte per Mail/Telefon anmelden) und n.V. Gügold, Dr. Barbara barbara.guegold@rz.hu-berlin.de 3.324 9678/9672 Do 15-16 1 Do 09-12 Die zweite Apparatnummer ist die des zuständigen Sekretariats. Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 62 Haida, Dr. Andreas (LA) haida@zas.gwz-berlin.de 3.302 9718 Handwerker, Prof. Dr. Brigitte brigitte.handwerker@rz.hu-berlin.de 3.333 9674/9672 Hartmann, PD Dr. Katharina katharina.hartmann@rz.hu-berlin.de 3.314 9621 Do 14-16 Herrmann, Kathrin (LA) kherrmann1963@yahoo.de 3.327 9672 n.V. 3.310 9727 Di 16-17 Hock, Prof. Dr. Wolfgang wolfgang.hock@rz.hu-berlin.de 3.244 9622/9725 Mo 14-15 Höppner, Dr. Ilka ilka.hoeppner@rz.hu-berlin.de 3.325 9675/9672 Mi 11.30 – 13.30 Nach Anmeldung Jannedy, Dr. Stephanie (LA) jannedy@ling.ohio-state.edu ZAS:Schützenstr.18, 495 20192405 n. V. 3.338 9638/9724 Di 10-12 Krifka, Prof. Dr. Manfred manfred.krifka@rz.hu-berlin.de 3.303 9670/9639 Mi 13-15 Lang, Prof. Dr. Ewald ewald.lang@rz.hu-berlin.de 3.312 9632/9629 Di 13-15 Linde, Sonja (LA) lindeson@cms.hu-berlin.de 3.237 9681 Mi 12-13 Lüdeling, Prof. Dr. Anke anke.luedeling@rz.hu-berlin.de 3.342 9799/9629 Di 14-16 Nach Anmeldung 3.338 9639 n.V. -- 9788 n.V. Nolda, Dr. Andreas andreas.nolda@rz.hu-berlin.de 3.305 9718 Di 15.30 – 16.30 Petrova , Dr. Swetlana svetlana.petrova@staff.hu-berlin.de 3.233 9755 Mo 14-15 Piroth, PD Dr.Hans Georg h3646263@rz.hu-berlin.de 3.406 9687 n.V. 3.405 9643/9629 Do 14-15.30 3.333 9771/9774 n.V. Hirschmann, Hagen hirschhx@rz.hu-berlin.de Kotin, Prof. Dr. Michail Machicaoa y Priemer, Antonio (LA) mapriema@rz.hu-berlin.de Mecklenburg, Lars (LA) mecklenburg@designato.de Pompino-Marschall, Prof. Dr. Bernd bernd.pompino-marschall@rz.huberlin.de Rehbein, Dr. Ines (LA) rehbein@Coli.Uni-sb.de Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de Do 14-16 (Nach Anmeldung!) Mi 14 - 15.45 63 Reznicek, Marc (LA) marc.reznicek@staff.hu-berlin.de 3.339 9720 Di 14.30 – 16.30 Romery, Dr. Laurent (LA) laurent.romery@mpdl.mpg.de 3.403 9795 n.V. Schenner, Mathias (LA) m.schenner@googlemail.com 3.301 9796 n.V. Schlachter, Eva-Maria eva.schlachter@rz.hu-berlin.de 3.234 9733 Di 10-11.30 --- 9788 n.V. Schumacher, Dr. Nicole nicole.Schumacher@rz.hu-berlin.de 3.329 9683 Di 13-15 Nach Anmeldung Skupinski, Peter peter.skupinski@gmx.de 3.405 2321 Do 10-12 Sode, Frank frank_sode@web.de 3.302 9718 Fr 10-12 ZAS:Schützenstr.18, 405 20192424 n.V. Schmitt, Dr. Peter (LA) phbschmitt@googlemail.com Solt, Dr. Stephanie (LA) solt@zas-gwz.de Spalek, Prof. Dr. Katharina katharina.spalek@rz.hu-berlin.de Forschungssemester, (nach Anmeldung) Mi, 20.04.11, 14.00 – 16.00 Mi, 25.05.11, 14.00 – 16.00 Mi, 22.06.11, 14.00 - 16.00 3.320 9642 3.345 9631 Mi 14-16 Weirich, Melanie (LA) weirich@zas.gwz-berlin.de ZAS:Schützenstr. 18, 439 20192 569 n.V. Zeige, Lars lars.zeige@rz.hu-berlin.de 3.237 9677 n.V. Zipser, Florian (LA) f.zipser@gmx.de 3.333 9771/9774 n.V. ZAS:Schützenstr.18, 441 20192409 n.V. Strietz, Dr. Monika monika.strietz@rz.hu-berlin.de Zygis, PD Dr. Marzena marzena@zas.gwz-berlin.de Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de 64 Sekretariate HOCHSCHULLEHRER/INNEN Berbig, Roland Neuere deutsche Literatur Berthold, Sabine Kinder- u. Jugendliteratur Claus, Berry Dt. Sprache/Psycholinguistik Danneberg, Lutz NdL/Geschichte der Germanistik Donhauser, Karin Dt. Sprache/Sprachgeschichte Fries, Norbert Dt. Sprache/Syntax Handwerker, Brigitte Dt. Sprache/DaF Hock, Wolfgang Hist.-vgl. Sprachwissenschaft Klausnitzer, Ralf NdL/Geschichte der Germanistik Krifka, Manfred Allgemeine Sprachwissenschaft Lüdeling, Anke Dt. Sprache/Korpuslinguistik Martus, Steffen NdL Matala de Maza, Ethel NdL Osterkamp, Ernst NdL/17.-19. Jahrhundert Polaschegg, Andrea NdL Pompino-Marschall, Bernd Phonetik/Phonologie Röcke, Werner ÄdL/Spätmittelalter Scheuer, Hans Jürgen ÄdL Schütz, Erhard NdL/18.-20. Jahrhundert Vedder, Ulrike NdL/Gender Vogl, Joseph NdL/Literatur- und Kulturwissenschaft/Medien NdL/Fachdidaktik Deutsch Wieser, Dorothee Wolf, Burkhardt Sekretariat des Instituts für deutsche Literatur Sekretariat des Instituts für deutsche Sprache und Linguistik LEHRGEBIET NdL/ Literatur- und Kulturwissenschaft/Medien SEKRETÄRIN RAUM Kerstin Krull Kerstin.Krull@staff.hu-berlin.de Urte Scheunemann Urte.scheunemann@rz.huberlin.de Ingrid Häfner ingrid.haefner@rz.hu-berlin.de Kerstin Krull Kerstin.Krull@staff.hu-berlin.de Carmen Bluhm carmen.bluhm@staff.huberlin.de Anina Klein anina.klein@staff.hu-berlin.de Ingrid Häfner ingrid.haefner@rz.hu-berlin.de Birgit Schenk birgit.schenk@rz.hu-berlin.de Kerstin Krull Kerstin.Krull@staff.hu-berlin.de Anina Klein anina.klein@staff.hu-berlin.de Birgit Trettin birgit.trettin@rz.hu-berlin.de Heike Hardt heike.hardt@rz.hu-berlin.de Urte Scheunemann Urte.scheunemann@rz.huberlin.de Silvia Striebing silvia.striebing@rz.hu-berlin.de Heike Hardt heike.hardt@rz.hu-berlin.de Birgit Trettin birgit.trettin@rz.hu-berlin.de Birgit Schenk birgit.schenk@rz.hu-berlin.de Urte Scheunemann Urte.scheunemann@rz.huberlin.de Yvonne Dietl yvonne.dietl@rz.hu-berlin.de Sabine Imhof sabine.imhof@rz.hu-berlin.de Sabine Imhof sabine.imhof@rz.hu-berlin.de Silvia Striebing silvia.striebing@rz.hu-berlin.de Sabine Imhof sabine.imhof@rz.hu-berlin.de Kerstin Krull Kerstin.Krull@staff.hu-berlin.de Birgit Trettin birgit.trettin@rz.hu-berlin.de 3.529 9665 3.428 9657 3.327 9672 3.529 9665 3.236 9788 3.306 9639 3.327 9672 3.241 9725 3.529 9665 3.306 9639 3.313 9629 3.511 9655 3.428 9657 3.509 9663 3.511 9655 3.313 9629 3.241 9725 3.428 9657 3.537 9780 3.509 9651 3.509 9651 3.509 9663 3.509 9651 3.529 9665 3.313 9629 Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES: http://agnes.hu-berlin.de