kommentiertes vorlesungsverzeichnis

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kommentiertes vorlesungsverzeichnis
HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN
PHILOSOPHISCHE FAKULTÄT II
Institut für deutsche Literatur
Institut für deutsche Sprache und Linguistik
KOMMENTIERTES
VORLESUNGSVERZEICHNIS
Master of Education Deutsch
Master Deutsche Literatur
Master Europäische Literaturen
Master Linguistik
Master Historische Linguistik
Master Deutsch als Fremdsprache
SOMMERSEMESTER 2011
2
Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
http://agnes.hu-berlin.de
3
INHALTSVERZEICHNIS
Seite
Studienfachberatungen
4
Was Sie schon immer wissen wollten...
6
Hinweise zur Anmeldung zu Modulabschlussprüfungen/HU-Account, Abkürzungen
6
Angebote der Fachschaft Germanistik
8
Informationen für ausländische Studierende
9
Lehrangebote für Programmstudierende
10
Lehramtsmaster Deutsch
12
Master Deutsche Literatur
17
Doktorandenkolloquien
27
Projekttutorien und Studienprojekte
27
Master Europäische Literaturen
29
Master Historische Linguistik
42
Master Linguistik
45
Master Deutsch als Fremdsprache
49
Wichtige Adressen und Hinweise/Semestertermine
57
Verzeichnis und Sprechzeiten der Lehrenden
58
Verzeichnis der Sekretariate
64
Die Lehrveranstaltungen beginnen am
Montag, dem 11. April 2011!
Im Auftrage des Präsidenten der Humboldt-Universität zu Berlin
herausgegeben vom Dekanat der Philosophischen Fakultät II
Organisation des Lehrangebots:
Dr. Marion König (IdL)
Dr. Monika Strietz (IdSuL)
Stundenplanung und redaktionelle Vorbereitung:
Kerstin Krull (IdL)
Birgit Trettin (IdSuL)
Redaktion:
Dr. Barbara Gollmer / Merle Rethschulte
(Referat für Lehre und Studium der
Philosophischen Fakultät II)
Verantwortlich für die Kommentare ist die jeweilige Lehrkraft.
Redaktionsschluss: 31. März 2011
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4
PHILOSOPHISCHE FAKULTÄT II/GERMANISTISCHE INSTITUTE
Unter den Linden 6, Sitz: Dorotheenstraße 24 (DOR 24), Universitätsgebäude am
Hegelplatz, 10099 Berlin
Dekanin:
Sekretariat:
Prof. Dr. Helga Schwalm,
DOR 24, 3.201,  2093–9604
Sprechzeit: Mi 14-15 Uhr
Sibylle Weiß, DOR 24, 3.202,  2093–9604, Fax 2093–9601
Referentin für Lehre
und Studium:
Dr. Barbara Gollmer, DOR 24, 3.205,  2093–9606
Sprechzeit: Do 11-13 Uhr
Studentische Mitarbeiterin im Referat Lehre und Studium
Merle Rethschulte (merle.rethschulte@cms.hu-berlin.de)
DOR 24, 3.206,  2093–9735
Sprechzeit: Do 10-12 Uhr
Prüfungsausschuss
Vorsitzender:
Prof. Dr. Ulrike Vedder, DOR 24, 3.501,  2093–9712
Sprechzeit: n.V.
Prüfungsbüros
Master Deutsch als Fremdsprache,
Master Historische Linguistik,
Dagmar Jäger, DOR 24, 3.203,  2093–9623, Fax –9680
Sprechzeit: Mo, Do 9-12 und Di 13-15 Uhr
oder nach telefonischer Vereinbarung
Master Deutsche Literatur
Uta Kabelitz, DOR 24, 3.208,  2093–9688, Fax –9680
Sprechzeit: Mo 13.30-16, Di 13-15, Do 10-12 Uhr
Master Linguistik
Birgit Trettin, DOR 24, 3.313,  2093–9629, Fax –9729
Sprechzeit: Di 14-16 Uhr, Do 10-12
Master of Education Deutsch
Beatrice Langhoff, DOR 65, 5.44.,  2093–5167, Fax –5207
Sprechzeit: Mo, Di, Do 10-12 Uhr
Hinweis: Die Zuständigkeiten des jeweiligen Prüfungsbüros finden Sie im Netz unter
http://fakultaeten.hu-berlin.de/philfak2/fakultaetsgremien/pruefungsausschuesse_html
Kommission Lehre und Studium
Vorsitzender:
Geschäftsführende:
Prof. Dr. Stefan Kipf, FRS 191-192, 4035,  2093-70424
Dr. Barbara Gollmer, DOR 24, 3.205,  2093–9606
Allgemeine Studienberatung der Philosophischen Fakultät II
Dr. Barbara Gollmer, DOR 24, 3.205,  2093–9606
Sprechzeit: Do 11-13 Uhr
(barbara.gollmer@rz.hu-berlin.de)
Studienfachberatung für Masterstudiengänge
Master of Education Deutsch
Prof. Dr. Dorothee Wieser,
DOR 24, 3.543,  2093–9656
Sprechzeit: Mi 10-11, Do 10-11 Uhr
Master Deutsche Literatur
Dr. Marion König, DOR 24, 3.521,  2093–9666
Sprechzeiten: Mo 11-12, Di 10-12
Master Linguistik
Prof. Dr. Bernd Pompino-Marschall, DOR 24,
3.405,  2093–9643
Sprechzeit: Do 14-15.30 Uhr
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5
Master Historische Linguistik
Prof. Dr. Karin Donhauser, DOR 24, 3.215,
 2093–9635
Sprechzeit: nach Vereinbarung
Master Deutsch als Fremdsprache
Dr. Ilka Höppner, DOR 24, 3.325,  2093–9675
Sprechzeit: Mi 11.30-13.30 Uhr (nach Anmeldung)
Ingo Fehrmann, DOR 24, 3.326,  2093–9772
Sprechzeit: Mi 14-16 Uhr (nach Anmeldung)
Prof. Dr. Brigitte Handwerker, DOR 24, 3.322,
 2093–9674
Sprechzeit: Mi 14-15.45 Uhr (nach Anmeldung)
Deutsch als
Zweitsprache (DaZ)
Dr. Beate Lütke, DOR 24, 3.514,  2093–9797
Sprechzeit: Mi 13.30-15.30 Uhr
Studienberatung für auslaufende Magisterstudiengänge
Dr. Barbara Gollmer, DOR 24, 3.205,  2093–9606
Sprechzeit: Do 11-13 Uhr
(barbara.gollmer@rz.hu-berlin.de)
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6
Was Sie schon immer wissen wollten...
» Das tagesaktuelle Vorlesungsverzeichnis finden Sie nur in AGNES!
» Die Uni hat einen „hauseigenen” Psychologen, der Ihnen in problematischen
Situationen gern versucht zu helfen. Er heißt Holger Walther und ist unter der
Telefonnummer 2093-1580 und per Email (psychologische-beratung@hu-berlin.de) zu
erreichen. Er bietet neben dem individuellen Gespräch auch Kurse zu Lern- und
Arbeitstechniken an.
Barbara Gollmer
Referentin für Lehre und Studium der Philosophischen Fakultät II
Prüfungsanmeldung online – nur so können Sie sich zu Ihren
Modulabschlussprüfungen anmelden:
Sie brauchen einen
Zentralen HU-Account
Was ist das?
Eine Zugangsberechtigung für einen Rechner nennt man "Account". Ein Account besteht meist
aus einem Nutzernamen und einem Passwort. Der Computer- und Medienservice (CMS) ist der
zentrale Dienstleister für alle, die mit Computern oder modernen Medien an der HU zu tun haben.
Ein CMS-Account ist eine Zugangsberechtigung für die Nutzung von zentralen Diensten der HU.
Wozu brauche ich einen Account?
Online-Anmeldung zu Modulabschlussprüfungen
Außerdem können Sie u.a. folgende Dienste nutzen:
E-Mail: Sie erhalten eine eigene E-Mail-Adresse, auf die Sie mit einem Internet-Browser von
überall auf der Welt zugreifen können. Alle eingehenden Mails werden automatisch auf Viren
überprüft, Spam-Mails werden markiert.
Persönliche Web-Seiten: Sie können eigene Web-Seiten erstellen und diese auf einem unserer
Web-Server der Allgemeinheit präsentieren.
dial-in / WLAN: Mit dem Account haben Sie Zugang zum Netz der HU. Ob von zu Hause per
Modem bzw. ISDN oder mit ihrem Laptop im Funknetz (WLAN) - das bleibt Ihnen überlassen.
Was kostet dieser Account?
Nichts!
Wo bekomme ich einen Account?
Sie können unter http://amor.cms.hu-berlin.de/ einen Account beantragen.
Abkürzungen
LA:
SPJ:
Lehrauftrag
Studienprojekt
PT:
Projekttutorium
BA 9:
BE 1:
DOR 65:
DOR 24:
HVPL 5:
I 110:
JÄ 10:
MO 40
Bauhofstraße
Kommode am Bebelplatz
August-Boeckh-Haus, Dorotheenstraße 65
Dorotheenstraße 24
Hausvogteiplatz
Invalidenstraße 110
Jägerstraße 10/11
Mohrenstraße 40/41
SO 22:
UL 6:
UL 9:
Zi:
FRS:
Sophienstraße 22
Hauptgebäude, Unter den
Linden 6
Altes Palais am Bebelplatz
Ziegelstraße 13c
Friedrichstraße
PC-POOL:
DOR 24, Raum 1.302
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7
Dorotheenstraße 24 (DOR 24) in Berlin-Mitte
Im Haus 1 befindet sich im Erdgeschoss die Teilbibliothek Germanistik/Skandinavistik. In den oberen
Stockwerken finden Sie die Seminarräume mit der Raumnummer „1.xxx“ und den PC-Pool (1.302).
Im Haus 2 finden Sie die „Musik an der Humboldt-Universität“.
Im Haus 3 (2. – 5. Etage) finden Sie die Büroräume der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der germanistischen
Institute, das Referat Lehre und Studium (3.205), die MitarbeiterInnen von Sprungbrett (3.410), die Fachschaft
Germanistik (3.014) und alle/s andere/n auch.
Das Heiner Müller Archiv befindet sich im Haus 3 (Raum 3.444). Das HEINER MÜLLER ARCHIV /
TRANSITRAUM im Institut für deutsche Literatur umfasst Heiner Müllers Bibliothek mit ca. 7800 Büchern sowie
zahlreiche Gegenstände aus dem Besitz des nach Brecht bedeutendsten deutschsprachigen Theaterautors des
vergangenen Jahrhunderts (1929-1995). Müllers eigenen Spuren in seinen Büchern nachzugehen ermöglichen
zahlreiche eingelegte Zettel und handschriftliche Notizen, die Belege einer intensiven Benutzung und Textarbeit
sind.
Das Archiv lädt alle Interessierten zur Arbeit und Forschung mit und über Heiner Müller sehr herzlich ein und
leistet praktische Unterstützung und Hilfestellung bei der Arbeit. Für die Buchrecherche steht eine digitale
Bibliotheksdatei zur Verfügung, die einen systematischen Zugriff auf die Bücher erlaubt; auf die Heiner-MüllerWerkausgabe (Hrsg. Frank Hörnigk) kann ebenfalls digital zugegriffen werden.
Die Öffnungszeiten und weitere Informationen entnehmen Sie bitte den Aushängen im Institut oder der
website: http://www2.hu-berlin.de/literatur/transitraum/ort.html.
Ansprechpartnerin: Dr. Kristin Schulz (kristin.schulz.1@rz.hu-berlin.de)
UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK
ZWEIGBIBLIOTHEK GERMANISTIK
Tel. 2093 9782
Fax 2093 9764/9784
DOR 24, Haus 1, Erdgeschoss
ÖFFNUNGSZEITEN:
MONTAG – FREITAG 9.30 – 19 UHR
Buchausleihe nur über Nacht bzw. über das Wochenende!
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8
Angebote der Fachschaft Germanistik
Willkommenstag
Alle neuimmatrikulierten Bachelor- und Masterstudierenden sowie alle Hochschulwechsler_innen
sind am Dienstag, den 12. April 2011 herzlich zum Willkommenstag der Fachschaftsinitiative
Germanistik im Raum 1.103 in der Dorotheenstraße 24 eingeladen!
Programmänderungen & News
http://fachschaften.hu-berlin.de/germanistik
E-Mail-Verteiler
Über den Verteiler werden wichtige Infos über Seminare (z. B. Änderungen),
Prüfungsanmeldungen, weitere Veranstaltungen der Dozent_innen, kulturelle Veranstaltungen,
Praktika und Stellenausschreibungen etc. versandt. Die E-Mail-Adresse lautet:
fsgermanistik@cms.hu-berlin.de
Anmelden:
Eine E-Mail mit subscribe fsgermanistik im Textfeld an sympa@lists.hu-berlin.de senden.
Abmelden:
Eine E-Mail mit unsubscribe fsgermanistik im Textfeld an sympa@lists.hu-berlin.de senden.
Kontakt
fsgermanistik@gmx.de
Fachschaftscáfe im Semester
Raum 3.014, Universitätsgebäude am Hegelplatz, Dorotheenstraße 24
Fachschaftstreffen & Projektplanung
Derzeit jede Woche montags, 18 Uhr (Änderungen im Netz oder Aushang an der Tür)
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9
Informationen für ausländische Studierende
VERPFLICHTENDE Einführungsveranstaltung
für Programmstudierende (ERASMUS, DAAD, etc.)
am 5. April um 15 Uhr, Dorotheenstr. 24, Raum 1.101
Bitte bringen Sie Ihre Learning Agreements und die Stundenpläne mit!
Ansprechpartnerinnen
Koordinatorin für internationale Angelegenheiten
Stephanie Trigoudis, M.A.
Dorotheenstr. 24, Raum 3.411
Tel.: +49 30 2093 9798
E-Mail: trigoudis@staff.hu-berlin.de
Sprechzeit: donnerstags 13:00-15:00 Uhr
ECTS-Beauftragte der Philosophischen Fakultät II
Dr. Ilka Höppner
Dorotheenstr. 24, Raum 3.325
Tel.: +49 30 2093 9675
E-Mail: ilka.hoeppner@rz.hu-berlin.de
Sprechzeit: mittwochs 11.30-13.30 Uhr (nach Anmeldung)
Studentische Mitarbeiter/innen des International Office
Dorotheenstr. 24, Raum 3.412/3.107
Tel.: +49 30 2093 9719
E-Mail: erasmus.philfak2@staff.hu-berlin.de
Sprechzeiten
montags 13-15 Uhr in DOR 24, 3.107
dienstags 13-15 Uhr in DOR 24, 3.412
mittwochs 13-15 Uhr in DOR 24, 3.412
Sprechstunde für ECTS (Learning Agreements und Transcripts of Records)
freitags 13-15 Uhr in DOR 24, 3.412
Bitte informieren Sie sich auch auf den Seiten
des International Office der Fakultät:
http://fakultaeten.hu-berlin.de/philfak2/international
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10
Zusätzliches Lehrangebot für Programmstudierende
Zusätzlich zu dem regulären Lehrangebot bietet die Philosophische Fakultät II für ProgrammStudierende folgende Module an:
Module für Programmstudierende – Sommersemester 2011
Deutsche Literatur: Einführung in die Literaturwissenschaft
Lern- und Qualifikationsziele:
Das Modul führt in das Studium der älteren und neuen deutschen Literatur ein. Ziel des Moduls ist
es, den Studierenden grundlegende Kenntnisse der Literatur und Sprache zu vermitteln und sie
mit den spezifischen Methoden der Bearbeitung von literarischen Texten vertraut zu machen.
Lehrveranstaltungen
SWS SP/ECTS Themenbereiche
VL (Vorlesung)
2
3
Einführung in die Arbeitsfelder der neueren
Literaturwissenschaft
UE (Übung)
2
3
Einführung in die Literaturwissenschaft –
oder
Arbeitstechniken und Begriffe
VL (alternativ zur Übung)
2
3
Einführung in die Arbeitsfelder der Mediävistik
SE (Seminar)
2
3
Theorie und Praxis der Textinterpretation
Modulabschlussprüfung (MAP)
Klausur/Hausarbeit/Mündliche Prüfung (in Abstimmung mit
Prüfungsform
Dozent/in)
1 ECTS
ECTS
ECTS des Moduls insgesamt
10 ECTS
Dauer des Moduls
1 Semester
Häufigkeit des Angebots
Winter-/Sommersemester
Lehrveranstaltungsangebot zur Auswahl:
Kurscode
Lehrveranstaltung
VL: Einführung in die Arbeitsfelder der neueren Literaturwissenschaft
5210003
UE: Einführung in die Literaturwissenschaft – Arbeitstechniken und Begriffe
5210049 oder
VL: Einführung in die Arbeitsfelder der Mediävistik
5210001
SE: Theorie und Praxis der Textinterpretation
5210050
Deutsche Literatur: Literaturgeschichte I, II und III
Lern- und Qualifikationsziele:
In diesem Modul werden, aufbauend auf die literaturwissenschaftlichen Basismodule,
grundlegende Kenntnisse zur Geschichte der deutschen Literatur von ihren Anfängen bis zur
Gegenwart erworben.
Die Vorlesungen werden durch ein intensives, eigenverantwortliches Studium der in den
Lehrveranstaltungen thematisierten Primärliteratur begleitet, deren Umfang sich in den
Studienpunkten der Modulabschlussprüfung niederschlägt. Die Darstellung der literarhistorischen
Entwicklungen berücksichtigt sämtliche Gattungen, die kultur- und sozialgeschichtlichen Kontexte
sowie internationale Einflüsse. In den Vorlesungen wird jeweils die Grenze zum zeitlich
anschließenden Modul bewusst offen gehalten, um unterschiedlichen Perspektiven der
Literaturgeschichtsschreibung Raum zu geben.
Option A
Lehrveranstaltungen
SWS
SP/ECT
S
3
3
3
Themenbereiche
VL (Vorlesung)
2
Literaturgeschichte III
SE (Seminar)
2
Literaturgeschichte
SE (Seminar)
2
Literaturgeschichte
Modulabschlussprüfung (MAP)
Klausur/Hausarbeit/Mündliche Prüfung (in Abstimmung mit
Prüfungsform
Dozent/in)
1 ECTS
ECTS
ECTS des Moduls insgesamt
10 ECTS
Dauer des Moduls
1 Semester
Häufigkeit des Angebots
Winter-/Sommersemester
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11
Option B
Lehrveranstaltungen
VL (Vorlesung)
VL (Vorlesung)
SE (Seminar)
Modulabschlussprüfung (MAP)
Prüfungsform
ECTS
ECTS des Moduls insgesamt
Dauer des Moduls
Häufigkeit des Angebots
SWS
2
2
2
SP/ECT
S
3
3
3
Themenbereiche
Literaturgeschichte I oder II
Literaturgeschichte III
Literaturgeschichte
20-minütige Prüfung
1 ECTS
10 ECTS
1 Semester
Winter-/Sommersemester
Lehrveranstaltungsangebot zur Auswahl:
Kurscode
Lehrveranstaltung
VL III: Poetische Zeichensetzung
5210021
VL III: Daniel Kehlmann und die südamerikanische Literatur
5210022
VL III: Berlin in Prosa
5210023
VL III: Kulturen des Untergangs
5210024
VL I: Literaturgeschichte des Lachens
5210013
VL II: Der junge Goethe
5210017
SE: Heinrich von Kleist
5210051
SE: Großstadtlyrik
5210052
Deutsche Sprache und Linguistik: Germanistische Linguistik
Lern- und Qualifikationsziele:
Das Modul gibt einen orientierenden Überblick über das Gesamtgebiet der synchronen Linguistik
sowie speziell über die Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Es führt die Studierenden
zudem in die grundlegenden Techniken wissenschaftlichen Arbeitens und in die Organisation
wissenschaftlicher Forschung ein.
Lehrveranstaltungen
SE (Seminar)
UE (Übung)
TUE (Technische Übung)
SWS
2
2
2
SP/ECTS
3
2
2
Themenbereiche
Modelle grammatischer Beschreibung
Deutsche Grammatik
Wissenschaftliches Arbeiten in der
germanistischen Linguistik
Modulabschlussprüfung (MAP)
Klausur/Hausarbeit/Mündliche Prüfung (in Abstimmung mit
Prüfungsform
Dozent/in)
3 ECTS
ECTS
ECTS des Moduls insgesamt
10 ECTS
Dauer des Moduls
1 Semester
Häufigkeit des Angebots
Sommersemester
Lehrveranstaltungsangebot zur Auswahl:
Kurscode
Lehrveranstaltung
5220101
SE: Modelle grammatischer Beschreibung
5220102
UE: Deutsche Grammatik
5220125
TUE: Wissenschaftliches Arbeiten in der germanistischen Linguistik
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12
Deutsche Sprache und Linguistik: Deutsche Sprachgeschichte
Lern- und Qualifikationsziele:
Das Modul gibt einen orientierenden Überblick über das Gesamtgebiet der synchronen Linguistik
sowie speziell über die Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Es führt die Studierenden
zudem in die grundlegenden Techniken wissenschaftlichen Arbeitens und in die Organisation
wissenschaftlicher Forschung ein.
Lehrveranstaltungen
VL (Vorlesung)
GK (Grundkurs)
SWS
2
2
SP/ECTS Themenbereiche
2
Sprachwandeltheorien
3
Einführung in die historische Grammatik des
Deutschen
3
Mittelhochdeutsch
SE (Seminar)
2
Modulabschlussprüfung (MAP)
Klausur/Hausarbeit/Mündliche Prüfung (in Abstimmung mit
Prüfungsform
Dozent/in)
2 ECTS
ECTS
ECTS des Moduls insgesamt
10 ECTS
Dauer des Moduls
1 Semester
Häufigkeit des Angebots
Sommersemester
Lehrveranstaltungsangebot zur Auswahl:
Kurscode
Lehrveranstaltung
5220103
VL: Sprachwandeltheorien
5220104
GK: Einführung in die historische Grammatik des Deutschen
5220105
SE: Mittelhochdeutsch
Lehramtsmaster Deutsch (60 Studienpunkte)
Modul Schulpraktische Studien
5210062
SE
SE
Vorbereitung auf das Unterrichtspraktikum (3 SP)
Di
08-10
wöch.
DOR 24, 1.103
Fr
12-14
wöch.
DOR 24, 1.506
A. Meissner
T. Münch
Die praktikumsvorbereitende LV bietet Hilfe für die Planung, Durchführung und Analyse eigener
Unterrichtsstunden im Fach Deutsch. In konkreten Übungen soll die Gestaltung von Lehr- und
Lernprozessen auf der Grundlage fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Erkenntnisse erprobt
und reflektiert werden. Im Besonderen geht es um exemplarische Modelle von Sprach- und
Literaturunterricht, die Nutzung unterschiedlicher Handlungskonzepte, die Diskussion methodischer
Varianten bei der Prozessgestaltung und die Bestimmung und Formulierung von Zielvorgaben bzw.
Kompetenzen. Das SE richtet sich vorrangig an Studierende im Kleinen MA, ist aber auch für
Studierende im Großen MA geöffnet. Organisatorisches: Die Arbeit im SE wird durch eine MoodlePlattform unterstützt, auf der die Texte und Aufgaben zur Verfügung gestellt werden.
5210063
PR
Unterrichtspraktika in Didaktik des Deutschunterrichts (4 SP)
M. Löhden, B. Lütke, T. Münch, D. Wieser
5210064
SE
SE
Nachbereitung des Unterrichtspraktikums (2 SP)
Mo
12-14
wöch.
DOR 24, 1.504
Di
14-16
wöch.
DOR 24, 3.138
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M. Löhden
B. Lütke
13
Modul Lesesozialisation und Didaktik der Kinder- und
Jugendmedien
5210065
SE
Shakespeare und die Kinder- und Jugendliteratur (2 SP)
Di
14-16
wöch.
DOR 24, 1.501
S. Berthold, W. Keller
Shakespeares Dramen zählen zur Weltliteratur, sie sind “seminal works” – works from which other
works grow. Das Konzept der Weltliteratur meint dabei im 20. Jahrhundert eine auf die
interkulturelle Weltsituation bezogene Literatur, die durch den Kontakt unterschiedlicher Kulturen
zustande kommt und im Kontrast zum Konzept der Nationalliteratur zu verstehen ist. Es handelt
sich um „Literaturen ohne festen Wohnsitz“ (Ette 2005) im globalen Kontext. Ziel des Seminars ist,
den intertextuellen, weltweiten Einfluss von Shakespeares Dramen am Beispiel von Adaptionen in
der deutschen und englischsprachigen Kinder- und Jugendliteratur zu untersuchen. Zahlreiche
Romane für Kinder und Jugendliche sind von Shakespeares Werk inspiriert – sie reichen von
Romeo-und-Julia -Adaptionen bis hin zu Bearbeitungen von Hamlet und Ein Sommernachtstraum.
Neben Kinder-und Jugendliteratur sollen auch Filme, Comics und Mangas Gegenstand des Seminars
sein, um so auch die mediale Vielfalt der Shakespeare-Adaptionen zu erschließen. Unterrichtssprache ist deutsch, es werden deutsche und englische Texte gelesen. Literatur: Zur Vorbereitung
des Seminars bitte lesen: Williams Shakespeare: Romeo and Juliet. Hg. von Jill L. Levenson.
Oxford 2000 (alternativ: William Shakespeare: Romeo und Juliet. Romeo und Julia.
Englisch/Deutsch. Ditzingen: Reclam 1986).
5210066
SE
Kindheit in Kinder- und Jugendmedien seit 1968 (2 SP)
Mo
10-12
wöch.
DOR 24, 1.301
H. Strobel
Zu Beginn des 20. Jhs. rief Ellen Key “Das Jahrhundert des Kindes“ aus in der Hoffnung, durch eine
neue Pflege und Erziehung des Kindes den neuen Menschen heranbilden zu können. So ist Kindheit
immer auch der Schauplatz, an dem Modernisierungsängste und Zukunftshoffnungen verhandelt
werden. Das SE wird anhand repräsentativer kinder- und jugendliterarischer Texte sowie repräsentativer Kinder- und Jugendfilme die Veränderungen in diesem Kindheitsdiskurs untersuchen. Es
nimmt das Thema der LV vom Wintersemester 2010/2011 auf, deren Besuch aber nicht
Voraussetzung für die Teilnahme ist; die dort aufgezeigten historischen Linien werden
weitergeführt, jetzt von 1968 bis in die Gegenwart. Literatur: M.-S. Honig: Entwurf einer Theorie
der Kindheit. Frankfurt a.M. 1999. Organisatorisches: Das SE findet wöchentlich montags 10-12
Uhr statt, einzelne Filmsichtungstermine werden davor 08-10 Uhr eingeplant.
Lehramtsmaster Deutsch (120 Studienpunkte)
Modul Schulpraktische Studien
5210067
SE
Vorbereitung auf das Unterrichtspraktikum (3 SP)
Mo
12-14
wöch.
DOR 24, 3.018
5210063
PR
Unterrichtspraktika in Didaktik des Deutschunterrichts (4 SP)
M. Löhden, B. Lütke, T. Münch, D. Wieser
5210064
SE
SE
Nachbereitung des Unterrichtspraktikums (2 SP)
Mo
12-14
wöch.
DOR 24, 1.504
Di
14-16
wöch.
DOR 24, 3.138
A. Meissner
M. Löhden
B. Lütke
Modul Literaturwissenschaftliche Vertiefung: Exemplarische
Lektüren
5210093
SE
Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (4 SP)
Mo
16-18
wöch.
DOR 24, 1.607
E. Osterkamp
Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (1616-1679), der als Breslauer Diplomat und
Bürgermeister bis zum Kaiserlichen Rat aufstieg, gehört zu den beherrschenden Dichtergestalten
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14
des deutschen Spätbarock. Dabei hat er sich erst spät und widerstrebend dazu entschlossen, eine
Auswahl seiner Dichtungen in den Druck zu geben („Deutsche Vbersetzungen und Getichte“,
1679/80). Als Virtuose der erotischen Dichtung wurde Hoffmannswaldau zum Begründer der
galanten Poesie in Deutschland; der Witz, die formale Eleganz und die Metaphernkunst seiner
Gedichte trugen ihm die Bewunderung seiner Zeitgenossen ein, während das Jahrhundert der
Aufklärung sein Werk gerade aufgrund von dessen erotischer Freizügigkeit verwarf. Das SE
versucht, die kultur- und literaturhistorischen Voraussetzungen dieser Dichtung zu klären, um sich
dann der konzentrierten Werkanalyse zu widmen; dabei sollen außer den heute berühmten
erotischen Gedichten auch jene Werke zur Geltung kommen, die nach Hoffmannswaldaus Tod zwar
geringere Beachtung gefunden haben, aber doch den formalen und inhaltlichen Variationsreichtum
dieser Poesie des ingeniösen Scharfsinns bezeugen, also etwa die Dramen und die geistliche
Dichtung.
5210094
SE
Goethe: Die klassischen Dramen (4 SP)
Mo
12-14
wöch.
DOR 24, 1.103
E. Osterkamp
Den Gegenstand des Seminars bilden die Dramen Goethes, an denen er seit Antritt des Weimarer
Ministeramts arbeitete und die er zumeist erst während der Italienreise zum Abschluss zu bringen
vermochte: „Iphigenie auf Tauris“, „Egmont“ und „Torquato Tasso“, aber auch die jeweils zweite
Fassung der Singspiele „Erwin und Elmire“ und „Claudine von Villa Bella“. Hinzu kommen „Faust.
Ein Fragment“ (1790) und das ebenfalls Fragment gebliebene Drama „Die natürliche Tochter“
(1803). Das SE wird diese Dramen im theater- und dramengeschichtlichen Kontext interpretieren
und dabei auch eine Antwort auf die Frage zu geben versuchen, warum das dramatische Werk des
klassischen Goethe auf dem Theater seiner Zeit weitgehend erfolglos geblieben ist.
5210095
SE
Lyrik des Expressionismus (4 SP)
Mi
16-18
wöch.
DOR 24, 1.103
E. Osterkamp
Während das Drama und die Prosa des Expressionismus heute weitgehend allenfalls historisches
Interesse besitzen und kaum noch Leser finden, gehört die Lyrik des expressionistischen
Jahrzehnts längst zum Kernbestand der klassischen Moderne und entfaltet bis heute eminente
Anziehungs- und Abstoßungskräfte, was weniger mit deren Formenwelt als mit deren Themen zu
tun hat. Der Lyriker Peter Rühmkorf hat dies so auf den Begriff gebracht: „Wer sich auf
Expressionismus einlässt, muß vielmehr gewärtig sein, daß all diese furiosen Angriffe auf die
Vaterwelt, tyrannische Patrone, sadistische Lehrer und professorale Unduldsamkeit auch das eigene
Über-Ich mit erfassen und daß der Versuch, den alten bürgerlichen Adam abzustreifen, das ganze
Ich in der Mitte auseinanderreißt“ Das SE will die Vielfalt der Erscheinungsformen der
expressionistischen Lyrik einerseits in formgeschichtlicher, andererseits in thematischer
Perspektive als Ausdruck einer krisenhaften Epoche untersuchen. Dabei soll nicht allein das lyrische
Werk der mittlerweile kanonisierten Autoren – Ernst Stadler, Georg Heym, Georg Trakl, Gottfried
Benn, August Stramm – untersucht, sondern sollen auch Gedichte weniger bekannter Lyriker wie
Paul Boldt, Jakob van Hoddis und Wilhelm Klemm interpretiert werden.
5210116
SE
Im Jahrhundert des Traums (4 SP)
Di
16-18
wöch. (ab 3.05.2011)
DOR 24, 3.138
B. Hahn
Die Traumdeutung , Sigmund Freuds großes Buch, 1899 mit der programmatischen Jahreszahl
1900 veröffentlicht, wollte ein Jahrhundert einläuten, in dem das Geheimnis des Unbewussten
gelüftet ist. Im Rückblick könnte man sagen, dass das zwanzigste in ganz anderem Sinne ein
Jahrhundert des Traums wurde, als Freud sich das träumen ließ. Im SE werden unterschiedliche
theoretische Zugänge zum Umgang mit Träumen diskutiert und ebenso Träume, die – oft ohne
Interpretation – mit den traumatischen Begebenheiten dieser kaum vergangenen Vergangenheit
umgehen. Literatur: Texte: S. Freud: Die Traumdeutung (1899); I. Kurz: Traumland (1919); W.
Herzfelde: Tragigrotesken der Nacht (1919); W. Benjamin: Einbahnstraße (1928); L. Binswanger:
Traum und Existenz (1930); P. Ludwig: Traumlandschaft (1935); E. Jünger: Das abenteuerliche
Herz (1938); M. Foucault: Traum und Existenz (1954); P. Ludwig: Träume. Aufzeichnungen 19201960 (1962); Ch. Beradt: Das dritte Reich des Traums (1966); W. Bächler: Traumprotokolle
(1972); F. Fühmann: Unter den Pyranas (1973); H. Müller: Traumtext Oktober 1995.
Sekundärliteratur (Auswahl): L. Gamwell: Träume 1900 - 2000. Kunst, Wissenschaft und das
Unbewußte. München: Prestel 2000; P. Gehring: Traum und Wirklichkeit. Zur Geschichte einer
Unterscheidung, Frankfurt/Main: Campus 2008; N. Lux: „Alptraum: Deutschland“. Traumversionen
und Traumvisionen vom „Dritten Reich“. Freiburg: Rombach 2008; L. Marinelli/A. Mayer: Träume
nach Freud. Die „Traumdeutung“ und die Geschichte der Psychoanalytischen Bewegung. Wien:
Turia und Kant 1992; H. U. Reck: Traum Enzyklopädie. München: Wilhelm Fink 2010.
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15
Organisatorisches: Beginn der LV am 03.05.2011. Bis dahin ausgefallene LV werden mit einer
Blocksitzung im Mai kompensiert.
5210122
SE
Das Undarstellbare im Drama (4 SP)
Mi
16-18
wöch.
DOR 24, 3.103
B. Wolf
Jedes Drama verweist auf ein Undarstellbares. Man könnte auch sagen, dass dramatische Formen
immer schon einen unmarked space mit sich führen, der sich – wie latent auch immer – im Feld
der Inszenierung zur Geltung bringt. Selbst klassische Poetiken thematisieren dieses Negativ der
Darstellung, wenn sie etwa vom „Umraum“ der dramatischen Einheiten, von der Eröffnung eines
unanschaulichen „rein wortkünstlerischen Raums“ (M. Herrmann) oder markanten Sonderfällen der
Bühnenrede (wie Mauerschau oder Botenbericht) handeln. Letztlich wirken mit den unterschiedlich
„geschlossenen“
oder
„offenen“
Theaterkonzeptionen
die
verfügbaren
Bühnenoder
Inszenierungstechniken und schließlich fundamentale, nämlich ästhetisch oder ontologisch
begründete Aufteilungen zwischen Darstellbarem und Undarstellbarem zusammen, um den Begriff
des Dramas, des Dramatischen und der dramatischen Fiktion immer wieder in ein neues Licht zu
rücken. Das SE soll deshalb in einer systematischen und historischen Perspektive untersuchen,
inwiefern sich das Drama – besonders seit der Neuzeit – zu einem eigenständigen „Medium der
Latenzbeobachtung“ (N. Luhmann) oder gar zu einer Domäne der negativen oder „Anästhetik“ (J.F. Lyotard) ausgebildet hat, die das Undarstellbare gerade im Rückbezug auf die eigenen
(zeitlichen, räumlichen oder modallogischen) Repräsentationsgrenzen erscheinen zu lassen
versucht. Mit Blick auf den Verlauf und die Reflexion dieser Grenzen sind hierzu etliche
Dramenpoetiken, insbesondere aber Dramentexte selbst zu lesen. Anknüpfungspunkte werden
etwa das Märtyrerdrama mit seinen ,politisch-theologischen‘ Inszenierungsaporien liefern, das
Bühnenexperiment von Schillers dramatischen Fragmenten, Goethes „Allo-Allegorie“ (W.
Hamacher) des Kapitals in Faust II , Grabbes Napoleon -Stück und Wagners Musiktheater, Krauss‘
Drama der Apokalypse, Artauds „Theater der Grausamkeit“ und die programmatisch negativen
Ästhetiken von Peter Weiss und Samuel Beckett. Literatur: Jean-François Lyotard: Die Analytik des
Erhabenen. Kant-Lektionen. München 1994.
Modul Textkompetenz
5210073
SE
Texte im Deutschunterricht (4 SP)
Do
12-14
wöch.
DOR 24, 1.301
D. Wieser
Infolge der Neuorientierung der Rahmenlehrpläne auf Kompetenzen und Standards tritt die
Förderung der Fähigkeit von Schülerinnen und Schülern, mit Texten und über Texte kommunizieren
zu können, wieder mehr in den Vordergrund. Das SE beschäftigt sich mit verschiedenartigen
Bedingungen eines rezeptiven und produktiven Umgangs mit Texten im Deutschunterricht. Im
Sinne eines erweiterten Textbegriffs werden dabei „literarische wie Gebrauchstexte, lineare wie
nicht lineare Texte [...] [sowie] Texte in unterschiedlichen medialen Präsentationsformen (z. B.
elektronische Texte und Texte in Verbindung mit Bildern)“ (Berliner RLP Sek. I, S. 11) betrachtet.
Neben der Lesekompetenz bzw. der literarischen Rezeptionskompetenz ist hier auch die
Schreibkompetenz bzw. die Kompetenz im Sprechen und Zuhören von Bedeutung. Anhand von
Beispielen aus der Praxis des Deutschunterrichts sowie Auszügen aus der Forschungsliteratur
werden Möglichkeiten eines situations- und zielorientierten Kompetenzerwerbs erörtert.
5210074
SE
Theorien des Textes (4 SP)
Di
12-14
wöch.
DOR 24, 1.401
C. Baum, N. Fries
Linguistik und Literaturwissenschaft finden selten zusammen. Das SE wagt eine Annäherung über
den Begriff Text. Dazu werden sprachwissenschaftliche und literaturwissenschaftliche Texttheorien
und die wichtigsten Kohärenz- und Kohäsionsmerkmale von Texten diskutiert. Es werden Methoden
und Techniken der Analyse vorgestellt, darunter fallen die Erschließung argumentativer, spatialer
und temporaler Strukturen ebenso wie die Erfassung von Motiven, Figuren und Formen der
Gestaltung. Mit dem erworbenen Instrumentarium sollen dann eine Reihe von schulrelevanten
Texttypen untersucht werden. Literatur: Die Beispielanalysen erfolgen im Wesentlichen anhand von
Texten von Büchner (Lenz) und Kleist (Erdbeben, Marquise, Penthesilea, Marionettentheater). Zur
Einführung: Ulrich Breuer: Schnittstelle Text. Lesarten des Textbegriffs. In: Michael Hoffmann /
Christine Keßler (Hg.): Berührungsbeziehungen zwischen Linguistik und Literaturwissenschaft,
Frankfurt/M. 2003, S. 23-39. Die genannte Literatur sollte vor Seminarbeginn gelesen werden.
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16
Modul Literaturwissenschaftliche Vertiefung 2: Literarische Texte
und audiovisuelle Werke
5210092
UE
Jugendfilm und Generationalität (4 SP)
Fr
10-14
wöch.
DOR 24, 1.301
S. Berthold, M. Köppen
Das SE konzentriert sich auf die Thematisierung jugendspezifischer Konflikte in der Literatur des
20. Jhs. wie gleichermaßen im Film. Es geht dabei nicht um Fragen der Literaturverfilmung,
sondern um die vergleichende Untersuchung jugendspezifischer Konflikte in ihrer jeweiligen
medialen (Re-) Präsentation. Wie wird Sexualität, Gewalt, Kameradschaft, Gangbildung, Ablösung
von der Elternwelt in den jeweiligen Epochen codiert und welche generationsspezifischen
Eigenheiten lassen sich ablesen? Thematische Kontinuitäten, Brüche oder epochenspezifische
Differenzmerkmale werden ebenso interessieren wie die jeweils medienspezifischen Modelle von
Jugendkultur und Adoleszenz. Literarische Texte werden mit Filmen kontrastiert, die – im gleichen
Zeitraum entstanden – verwandte Probleme thematisieren. Literatur: Zum SE wird ein Reader
erstellt.
5210098
UE
(Un)zuverlässiges Erzählen in Literatur und Film
Di
12-14
wöch.
DOR 24, 1.301
D. Wieser
Filme wie „The Sixth Sense“, „Vanilla Sky“ oder „A Beautiful Mind“ erwecken den Eindruck, dass
unzuverlässiges Erzählen im Kino en vogue ist. Es stellt sich aber die Frage, ob und wann es
angebracht und fruchtbar ist, von unzuverlässigem Erzählen in literarischen und audiovisuellen
Texten zu sprechen. Dies führt zum Kern narratologischer Bestimmungen, denn um sich diesem
Fragenkomplex nähern zu können, müssen zunächst die Kommunikationsstrukturen und die
Erzählinstanz(en) in den vorliegenden Texten möglichst präzise erfasst werden. Aus diesem Grund
sollen in einem ersten Schritt verschiedene narratologische Beschreibungsmodelle gesichtet und
hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit geprüft werden, wobei die Eignung für audiovisuelle Erzählungen
stets mit zu berücksichtigen ist. In einem zweiten Schritt soll dann das Phänomen des unzuverlässigen Erzählens sowohl theoretisch als auch praktisch anhand von Erzählungen von Heinrich
von Kleist und Filmen David Lynchs (sowie weiteren literarischen und audiovisuellen Texten)
fokussiert werden. Literatur: zur Einführung: S. Lahn/J. C. Meister: Einführung in die
Erzähltextanalyse. Stuttgart: Metzler 2008; F. Liptay/Y. Wolf (Hg.): Was stimmt denn jetzt?
Unzuverlässiges Erzählen in Literatur und Film. München: edition text + kritik 2005.
5210100
UE
Künstler/innen im Blick: Künstlerromane & -filme (2 SP)
Di
14-16
wöch.
DOR 24, 1.301
A. Tacke
Die Gestalt des Künstlers ist spätestens seit der Romantik eine beliebte Figur des Künstlerromans .
Vorstellungen von Autorschaft und Genialität, Originalität und Kunst sowie Kunst und Gesellschaft
werden über die literarische Darstellung des Künstlers verhandelt. Ludwig Tiecks Franz Sternbalds
Wanderungen (1798) sowie Novalis‘ Roman Heinrich von Ofterdingen (1800/02) sind in diesem
Kontext zentrale Texte, ebenso wie E.T.A. Hoffmanns Lebensansichten des Katers Murr (1819/21)
sowie Eduard Mörikes Maler Nolten (1832). Anliegen des SEs ist es, den Bogen von den frühen,
romantischen Ausformungen des Künstlerromans über die Moderne bis zu den heutigen
postmodernen Parodien (Elfriede Jelinek, Rainald Goetz) zu spannen. Untersucht werden soll dabei
auch, inwiefern die Gattung des Künstlerromans vor allem im Medium Film ein Comeback erfährt.
Nehmen Künstlerfilme wie Vincent Van Gogh. Ein Leben in Leidenschaft (1956), Camille Claudel
(1988) oder Pollock (2000) die Künstler/innen erneut in den Blick, um den bereits bestehenden
Mythos zu verstärken bzw. fortzuschreiben, kann Bansky. Exit through the Gift Shop (2010) als
eine besonders raffinierte Parodie auf solche Filme, ebenso wie auf die aktuellen ökonomischen
Gesetze des Kunstmarkts gelten. Darüber hinaus werden im SE durchgängig genderspezifische
Fragestellungen zu diskutieren sein, gilt es schließlich den Zusammenhang von Gender und Genie,
Gender und Autor- bzw. Künstlerschaft zu problematisieren. Literatur: Peter V. Zima: Der
europäische Künstlerroman. Von der romantischen Utopie zur postmodernen Parodie. Tübingen: A.
Francke Verlag 2008. Organisatorisches: Ein Moodlekurs wird für dieses SE eingerichtet.
Modul Perspektiven deutschdidaktischer Forschung
5210077
SE
Perspektiven deutschdidaktischer Forschung: Forschungsliteratur (3 SP)
Mi
12-14
wöch.
DOR 24, 3.018
D. Wieser
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17
Die LV dient der exemplarischen Erarbeitung etablierter Forschungspositionen aus verschiedenen
Feldern der Deutschdidaktik, also etwa der Sprach-, Literatur-, Schreib- oder Mediendidaktik. Dazu
gehört neben der Beschäftigung mit älteren Forschungsergebnissen die Analyse von Texten, in
denen deutschdidaktische (auch empirische) Forschungsergebnisse ausgewertet oder domänespezifische Kompetenzen modelliert werden. Angezielt wird die Kompetenz, diese und kommende
Forschungsergebnisse oder Modelle kritisch zu reflektieren und ihre Relevanz für die Gestaltung
von Unterrichtsprozessen zu überprüfen.
5210078
SE
Perspektiven deutschdidaktischer Forschung: Forschungsprojekte (3 SP)
Di
12-14
wöch.
DOR 24, 3.138
B. Lütke
Die LV macht mit jüngst publizierten laufenden Forschungsprojekten vertraut und dient in
kolloquialer Form auch dazu, Anregungen zu etwaigen Master-Abschlussarbeiten zu vermitteln, die
durchaus auch den Charakter explorativer Forschungsstudien haben können. Dabei kann auf
Erfahrungen aus den Schulpraktischen Studien zurückgegriffen werden.
Masterstudiengang Deutsche Literatur
Modul 3: Vertiefung Modul 2
5210090
KO
Vertiefung (9 SP)
R. Klausnitzer
Modul 4: Text- und Medienanalyse
5210093
SE
Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (4 SP)
Mo
16-18
wöch.
DOR 24, 1.607
E. Osterkamp
Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (1616-1679), der als Breslauer Diplomat und
Bürgermeister bis zum Kaiserlichen Rat aufstieg, gehört zu den beherrschenden Dichtergestalten
des deutschen Spätbarock. Dabei hat er sich erst spät und widerstrebend dazu entschlossen, eine
Auswahl seiner Dichtungen in den Druck zu geben („Deutsche Vbersetzungen und Getichte“,
1679/80). Als Virtuose der erotischen Dichtung wurde Hoffmannswaldau zum Begründer der
galanten Poesie in Deutschland; der Witz, die formale Eleganz und die Metaphernkunst seiner
Gedichte trugen ihm die Bewunderung seiner Zeitgenossen ein, während das Jahrhundert der
Aufklärung sein Werk gerade aufgrund von dessen erotischer Freizügigkeit verwarf. Das SE
versucht, die kultur- und literaturhistorischen Voraussetzungen dieser Dichtung zu klären, um sich
dann der konzentrierten Werkanalyse zu widmen; dabei sollen außer den heute berühmten
erotischen Gedichten auch jene Werke zur Geltung kommen, die nach Hoffmannswaldaus Tod zwar
geringere Beachtung gefunden haben, aber doch den formalen und inhaltlichen Variationsreichtum
dieser Poesie des ingeniösen Scharfsinns bezeugen, also etwa die Dramen und die geistliche
Dichtung.
5210094
SE
Goethe: Die klassischen Dramen (4 SP)
Mo
12-14
wöch.
DOR 24, 1.103
E. Osterkamp
Den Gegenstand des Seminars bilden die Dramen Goethes, an denen er seit Antritt des Weimarer
Ministeramts arbeitete und die er zumeist erst während der Italienreise zum Abschluss zu bringen
vermochte: „Iphigenie auf Tauris“, „Egmont“ und „Torquato Tasso“, aber auch die jeweils zweite
Fassung der Singspiele „Erwin und Elmire“ und „Claudine von Villa Bella“. Hinzu kommen „Faust.
Ein Fragment“ (1790) und das ebenfalls Fragment gebliebene Drama „Die natürliche Tochter“
(1803). Das SE wird diese Dramen im theater- und dramengeschichtlichen Kontext interpretieren
und dabei auch eine Antwort auf die Frage zu geben versuchen, warum das dramatische Werk des
klassischen Goethe auf dem Theater seiner Zeit weitgehend erfolglos geblieben ist.
5210095
SE
Lyrik des Expressionismus (4 SP)
Mi
16-18
wöch.
DOR 24, 1.103
E. Osterkamp
Während das Drama und die Prosa des Expressionismus heute weitgehend allenfalls historisches
Interesse besitzen und kaum noch Leser finden, gehört die Lyrik des expressionistischen
Jahrzehnts längst zum Kernbestand der klassischen Moderne und entfaltet bis heute eminente
Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
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18
Anziehungs- und Abstoßungskräfte, was weniger mit deren Formenwelt als mit deren Themen zu
tun hat. Der Lyriker Peter Rühmkorf hat dies so auf den Begriff gebracht: „Wer sich auf
Expressionismus einlässt, muß vielmehr gewärtig sein, daß all diese furiosen Angriffe auf die
Vaterwelt, tyrannische Patrone, sadistische Lehrer und professorale Unduldsamkeit auch das eigene
Über-Ich mit erfassen und daß der Versuch, den alten bürgerlichen Adam abzustreifen, das ganze
Ich in der Mitte auseinanderreißt“ Das SE will die Vielfalt der Erscheinungsformen der
expressionistischen Lyrik einerseits in formgeschichtlicher, andererseits in thematischer
Perspektive als Ausdruck einer krisenhaften Epoche untersuchen. Dabei soll nicht allein das lyrische
Werk der mittlerweile kanonisierten Autoren – Ernst Stadler, Georg Heym, Georg Trakl, Gottfried
Benn, August Stramm – untersucht, sondern sollen auch Gedichte weniger bekannter Lyriker wie
Paul Boldt, Jakob van Hoddis und Wilhelm Klemm interpretiert werden.
5210096
SE
Bruder Philipps "Marienleben" (4 SP)
Di
10-12
wöch.
DOR 24, 1.504
M. Schubert
Das Marienleben des Karthäusers Philipp (um 1300) ist mit 96 Textzeugen eins der erfolgreichsten
deutschsprachigen Werke seiner Zeit. Die Erzählung vom Leben der Gottesmutter fasst gängige
Legenden in Reimpaaren zusammen. Im SE werden Inhalt und Quellen des Werkes analysiert,
wobei verstärktes Augenmerk auf Intention und Funktionalität der heiligen Erzählung gelegt wird:
Auf welche Weise und mit welcher Absicht hat Philipp seine Quellen bearbeitet? Ferner soll hier
überlegt werden, auf welche kulturhistorische Situation sein Erfolg zurückzuführen ist.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Betrachtung der pluralen Überlieferung als mediales Merkmal des
Handschriftenzeitalters. Theorien zum Abschreibevorgang und zur Varianzbildung erschließen den
Überlieferungsprozess. Aufgrund dieser Analyse soll zudem überlegt werden, wie das nur in einem
Abdruck von 1853 zugängliche Werk heutzutage ediert werden sollte.
5210097
SE
Aufklärung und Siebenjähriger Krieg (4 SP)
Di
10-12
wöch.
DOR 24, 3.138
S. Martus
Während des Siebenjährigen Kriegs, der als erster „Weltkrieg“ in die Geschichte eingegangen ist,
zeigt die Aufklärung ein eigentümliches Interesse an Gewalt, Zerstörung und Tod. Im Blick auf die
kriegerischen Leidenschaften bildet sich eine bestimmte Anthropologie des passionierten Menschen
heraus; im Blick auf die Kriegsgemeinschaft wird das Soziale wie das Politische konfiguriert; und
auch die Kultur der Aufklärung zeigt sich fasziniert von der Energie, die der Krieg und seine
Propaganda freizusetzen vermochte – mehr noch: Krieg und Kunst gehen im militärischen Genie
eine Allianz ein, die gerade in Konzepten „kreativer Zerstörung“ den Prozess der semantischen
Modernisierung vorantreibt. Im SE werden wir in unterschiedlichen Textsorten und Medien den
Zusammenhang von Aufklärung und Siebenjährigem Krieg rekonstruieren, etwa am Beispiel der
Schriften Friedrichs II., der Dramen Lessings („Philotas“, „Minna von Barnhelm“), der Werke Gleims
(„Preussische Kriegslieder in den Feldzügen 1756 und 1757 von einem Grenadier“, „Philotas“) und
E.C. von Kleists („Ode an die preußische Armee“, „Cissides und Paches“) oder der Schriften
Thomas Abbts („Vom Tode für das Vaterland“). Literatur: zur Einführung: M. Füssel: Der
Siebenjährige Krieg. Ein Weltkrieg im 18. Jahrhundert. München 2010.
5210099
SE
Historischer Roman _ kontrafaktisch (4 SP)
Do
08:30-10:00 wöch.
DOR 24, 3.138
E. Schütz
Historische Romane haben Konjunktur. Im Kontext einer popularisierenden multimedialen
,Gedächtnisindustrie' soll deren Funktion, Reichweite und Spezifik an einem besonderen Fall
untersucht werden, am sog. Kontrafaktischen, Alternativgeschichtlichen oder auch Allohistorischen.
Dies schwerpunktmäßig anhand von Romanen zum „Dritten Reich“ und zur DDR.
5210100
UE
Künstler/innen im Blick: Künstlerromane & -filme (2 SP)
Di
14-16
wöch.
DOR 24, 1.301
A. Tacke
Die Gestalt des Künstlers ist spätestens seit der Romantik eine beliebte Figur des Künstlerromans .
Vorstellungen von Autorschaft und Genialität, Originalität und Kunst sowie Kunst und Gesellschaft
werden über die literarische Darstellung des Künstlers verhandelt. Ludwig Tiecks Franz Sternbalds
Wanderungen (1798) sowie Novalis‘ Roman Heinrich von Ofterdingen (1800/02) sind in diesem
Kontext zentrale Texte, ebenso wie E.T.A. Hoffmanns Lebensansichten des Katers Murr (1819/21)
sowie Eduard Mörikes Maler Nolten (1832). Anliegen des SEs ist es, den Bogen von den frühen,
romantischen Ausformungen des Künstlerromans über die Moderne bis zu den heutigen
postmodernen Parodien (Elfriede Jelinek, Rainald Goetz) zu spannen. Untersucht werden soll dabei
auch, inwiefern die Gattung des Künstlerromans vor allem im Medium Film ein Comeback erfährt.
Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
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19
Nehmen Künstlerfilme wie Vincent Van Gogh. Ein Leben in Leidenschaft (1956), Camille Claudel
(1988) oder Pollock (2000) die Künstler/innen erneut in den Blick, um den bereits bestehenden
Mythos zu verstärken bzw. fortzuschreiben, kann Bansky. Exit through the Gift Shop (2010) als
eine besonders raffinierte Parodie auf solche Filme, ebenso wie auf die aktuellen ökonomischen
Gesetze des Kunstmarkts gelten. Darüber hinaus werden im SE durchgängig genderspezifische
Fragestellungen zu diskutieren sein, gilt es schließlich den Zusammenhang von Gender und Genie,
Gender und Autor- bzw. Künstlerschaft zu problematisieren. Literatur: Peter V. Zima: Der
europäische Künstlerroman. Von der romantischen Utopie zur postmodernen Parodie. Tübingen: A.
Francke Verlag 2008. Organisatorisches: Ein Moodlekurs wird für dieses SE eingerichtet.
5210101
SE
Erzählen heute – neue Texte im literarischen Leben (4 SP)
Fr
14-16
wöch.
DOR 24, 1.103
R. Berbig
Diese LV befasst sich mit jüngster Erzählliteratur von bekannten, aber auch (noch) unbekannten
Autorinnen und Autoren. Die Auswahl der Texte erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Literarischen
Kolloquium Berlin (Dr. Thomas Geiger). Entwickelt und diskutiert werden Erschließungs- und
Bewertungskriterien. Dabei wird auch ein Blick hinter die Kulissen des literarischen Betriebs
geworfen (Stipendien, Arbeit von Jurys, Kontakt zu Veranstaltern von Lesungen etc.): sowohl
historisch in Bezug auf frühere Literaturfestivals und -wettbewerbe als auch systematisch mit Blick
auf deren unterschiedliche Formen und Intentionen. Überdies werden Begegnungen und
Diskussionen mit einigen Autor/innen angeboten.
Modul 5: Literatur im System der Künste
5210017
VL
Der junge Goethe (3 SP / 4 SP)
Mi
14-16
wöch.
DOR 24, 1.101
E. Osterkamp
„Unter allen Göttern und Götterkindern, welche in Herders Himmel über die Stämme teutscher
Nation herrschen, wird keiner jetzt begieriger gelesen, und hat also keiner mehr Einfluß auf den
Modegeschmack unserer Tage, als Herr Goethe . Denn er beschäftigt sich mit Gegenständen und
Dichtungsarten, welche für die gewöhnlichen Leser anziehender sind, als philologisch kritische
Untersuchungen, platonische Träume, und vaterländische oder hochbrausende Oden.“ So hieß es
im November 1774 in Wielands „Teutschem Merkur“. Das Drama „Götz von Berlichingen“ und der
Roman „Die Leiden des jungen Werthers“, die den jungen Goethe 1773/74 in wenigen Monaten zu
einem berühmten Autor gemacht haben, bilden seit über anderthalb Jahrhunderten selbst den
Gegenstand philologisch-kritischer Untersuchungen und haben dennoch bis heute ihre
Anziehungskraft auch für den „gewöhnlichen Leser“ nicht eingebüßt. Die Vorlesung diskutiert das
Werk das jungen Goethe bis zur Übersiedlung nach Weimar 1775 in form-, problem- und
kulturgeschichtlicher Perspektive: die Lyrik im Spannungsfeld zwischen Leipziger Rokoko und den
großen Sturm und Drang-Hymnen, die Vielzahl der dramatischen Versuche, den berühmten Roman
und die theoretischen Schriften, aber auch die Briefe des jungen Goethe.
5210021
RV
Poetische Zeichensetzung (3 SP / 4 SP)
Di
18-20
wöch.
DOR 24, 1.101 A. Nebrig, C. Spoerhase
Satzzeichen sind für Literatur konstitutiv, moderne Schriftlichkeit ohne sie undenkbar. Dennoch
spielen die Zeichen, die zwischen den Wörtern stehen, in der literaturwissenschaftlichen Praxis
nahezu keine Rolle. Von berühmten Beispielen wie Heinrich von Kleists Gedankenstrich in der
„Marquise von O...“ oder der Interpunktion Friedrich Nietzsches abgesehen, hat der virtuose
Gebrauch von Satzzeichen, der sich bei großen Autoren der deutschen Literatur beobachten lässt,
bisher keine angemessene stilistische Aufmerksamkeit gefunden. In der Ringvorlesung werden
Professorinnen und Professoren der Institute für deutsche Literatur sowie des Instituts für deutsche
Sprache und Linguistik an verschiedenen Autoren, Epochen und Werken einer breiteren
akademischen Öffentlichkeit die Ästhetik, Rhetorik und Stilistik der literarischen Zeichensetzung
anschaulich präsentieren. Da alle Professuren des Instituts für deutsche Literatur an der Reihe
beteiligt sind, bietet die Ringvorlesung den Studierenden zudem einen Einblick in die Vielfalt der
am Institut vertretenen literaturwissenschaftlichen Perspektiven. Literatur: Theodor W. Adorno:
Satzzeichen. In: Ders.: Noten zur Literatur. Frankfurt am Main 1981, S. 106-113.
5210024
VL
Kulturen des Untergangs. Der Schiffbruch in Literatur und Malerei, Hörspiel
und Film (3 SP / 4 SP)
Do
10-12
wöch.
DOR 24, 1.101
B. Wolf
Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
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20
Nicht erst seit dem Untergang der Titanic, sondern bereits seit der Antike gelten Schiffbrüche als
katastrophische Ereignisse par excellence . Dies mag allgemein darauf zurückzuführen sein, dass
sich mit ihnen ein – für das abendländische Selbstverständnis – fundamentales Paradox zur
Geltung bringt. Denn wenn die Seefahrt auf dem ,bodenlosen Meer‘ von jeher als eigenmächtiger
Akt der Selbsthilfe und damit als ,Kultur‘ schlechthin galt (D. Wachsmuth), so hat deren
augenfälliger Untergang zu Kulturtechniken gleichsam zweiter Ordnung geführt – zu einer Art
Kultur des ,Scheiterns‘, die allererst gestattet, es mit elementaren Gefahren, Ungewissheiten und
Kontingenzen aufzunehmen. Einerseits gehen etliche Kultpraktiken der Beschwichtigung und
Vorsorge ebenso wie die Institution der Versicherung und allgemein die moderne ,Kultur der
Sekurität‘ auf den drohenden Schiffbruch zurück. Andererseits ist dieser zu einer Chiffre jener
Hybris und Weltneugierde, jenes Entdeckergeists und Wagemuts geworden, der zum Ethos
neuzeitlicher Kulturen und ihrer fortlaufenden Selbstkritik gehört. Die Vorlesung soll das ,Motiv‘ des
Schiffbruchs von der Literatur- und Kunsthistorie auf jene Geschichte hin öffnen, die die
Kulturtechnik des Scheiterns allgemein, die Poetik des Risikos insbesondere betrifft. Themen
werden u.a. sein: die Metaphorologie und die Archäologie des Schiffbruchs, das Narrativ der
Irrfahrt und der Mythos der Verschollenheit, der ,Kauf der Gefahr‘, das Genre der Robinsonade,
Thanatographie und Zeugenschaft sowie die Geburt der Medientechnik aus dem Untergang.
5210103
SE
Poetische Zeichensetzung (4 SP)
Di
16-18
wöch.
DOR 24, 1.403
A. Nebrig, C. Spoerhase
Satzzeichen sind für Literatur konstitutiv, moderne Schriftlichkeit ohne sie undenkbar. Dennoch
spielen die Zeichen, die zwischen den Wörtern stehen, in der literaturwissenschaftlichen Praxis
nahezu keine Rolle. Von berühmten Beispielen wie Heinrich von Kleists Gedankenstrich in der
„Marquise von O...“ abgesehen, hat der virtuose Gebrauch von Satzzeichen, der sich bei großen
Autoren der deutschen Literatur beobachten lässt, bisher keine angemessene stilistische
Aufmerksamkeit gefunden. Dem Masterseminar, das mit der Ringvorlesung des Instituts für
deutsche Literatur verknüpft ist, wird es um eine literatur- und kulturhistorische, aber auch
textlinguistische Rekonstruktion der Formen und Funktionen der Satzzeichenverwendung und wahrnehmung gehen. Uns interessiert die differentielle Beschreibung der Verwendung von
Satzzeichen in den Bezugstexten unterschiedlicher literarischer Epochen, Strömungen und Autoren.
Neben Texten aus der deutschen Literatur (u.a. Lessing, Herder, Goethe, Kleist, Nietzsche,
Hofmannsthal, Celan) werden auch französische und englische Texte untersucht. Literatur: Theodor
W. Adorno: Satzzeichen. In: Ders.: Noten zur Literatur. Frankfurt am Main 1981, S. 106-113;
Hans-Georg Gadamer: Poesie und Interpunktion. In: Ders.: Gesammelte Werke, Bd. 9. Tübingen
1993, S. 282-288; Jürgen Stenzel: Zeichensetzung. Stiluntersuchungen an deutscher
Prosadichtung. Göttingen 1966.
5210104
SE
Bildverehrung und Bildzerstörung in der Literatur (4 SP)
Mo
16-18
wöch.
DOR 24, 1.301
E. Wagner
Die kultische oder künstlerische Verehrung eines Bildes (Idolatrie) und seine religiös, politisch oder
persönlich-existentiell motivierte Zerstörung (Ikonoklasmus) bilden einen Zusammenhang. Die
literarische Darstellung des „Bildersturms“ (und der darin zum Ausdruck kommenden
revolutionären Bewegung) und der Attacke und Schändung von Bildern evoziert ein fundamentales
Gewalt- und Aggressionspotential, das seine eigene Kreativität hat und dadurch die Humanisierungsfunktion des Bildungskanons auf die Probe stellt. Dieser Kanon reicht von Friedrich Schillers
Bildersturm in seiner Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande und Heinrich von Kleists
Novelle Die heilige Cäcilie über Gottfried Kellers Der grüne Heinrich (Kapitel: Der Grillenfang ),
Honoré de Balzacs Das ungekannte Meisterwerk und Oscar Wildes Bildnis des Dorian Gray bis zu
Georg Heyms expressionistischer Erzählung Der Dieb und Botho Strauß‘ Der Junge Mann (aus: Die
Geschichte der Almut ). Den west-östlichen Kampf um das Bild thematisiert Orhan Pamuks Roman
Rot ist mein Name .Literatur: Die Lektüre einiger dieser Text wird vorausgesetzt, ein Reader
vorbereitet. Über den Ikonoklasmus als kunsthistorisches Thema informieren: M. Warnke (Hg.):
Bildersturm. München: Hanser 1973; D. Gamboni: Zerstörte Kunst. Ostfildern: DuMont 1998; G.
Böhm: Ikonoklastik und Transzendenz. In: J. Schilling/W. Schmied: Gegenwart. Spuren des
Transzendenten in der Kunst unserer Zeit. Edition Cantz 1990. Organisatorisches: Das SE wird in
der zweiten Semesterwoche eröffnet, die entfallene LV nach Absprache mit den Studierenden
nachgeholt.
5210105
SE
Fontane und Berlin. Literatur, Architektur und Kunstgeschichte (4 SP)
Fr
10-12
wöch.
DOR 24, 1.103
R. Berbig
Dieses SE geht nicht die üblichen und viel begangenen Wege, um Fontanes Berlin in seinen
literarischen Arbeiten zu markieren. Zusammen mit Prof. Dr. Andreas Köstler (Universität Potsdam)
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http://agnes.hu-berlin.de
21
wollen wir prüfen, wie es sich überhaupt mit dem Verhältnis von Literatur, Architektur und
bildender Kunst bei Fontane verhielt. Unter die Lupe werden dabei sowohl seine Kontakte zu
bildenden Künstlern wie Adolph Menzel genommen, aber auch die zu Kunsthistorikern wie Franz
Kugler, Hugo vom Blomberg oder Wilhelm Lübke. Gelesen und gewogen werden seine
Besprechungen von Kunstausstellungen und die Schilderungen von Bauten und Bildern im Rahmen
seiner Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Berlin wird dabei eine zentrale, aber dennoch
keine ausschließliche Rolle zukommen. Wir wollen dabei den Standortvorteil ausnutzen, dass die
Orte und Museen, die für solche Recherchen ergiebig sind, gleichsam vor der Tür liegen. Gelesen
werden sowohl einschlägige erzählende Texte Fontanes als auch literarisch-journalistische Arbeiten
von ihm, die, häufig vernachlässigt, auf erstaunliche Weise in das Zentrum seines künstlerischen
Interesses zielen. Literatur: P.-K. Schuster: Fontane und die bildende Kunst. Berlin: Henschel
1998.
5210106
SE
Zur Magie der Puppe in Literatur, Wissenschaft und Kunst (4 SP)
Do
14-16
wöch.
DOR 24, 1.103
U. Vedder
Anhand der Puppe – vornehmlich der weiblichen Puppe – sind immer wieder neue Verhältnisbestimmungen von Tod und Leben, von Traum und Wirklichkeit, Mechanik und Beseelung,
Perfektion und Versehrtheit, Modellhaftigkeit und Individualität verhandelt worden. Sowohl in
Literatur und Kunst als auch in den Wissenschaften stehen Gliederpuppen, Automaten,
Wachsfiguren und wandelnde Statuen in der Spannung von Funktionalität und Imagination, die im
SE mit vergleichendem Blick auf Körperbilder in Anatomie und Kunst, auf Geschlechtercodierungen
und Schöpfungsmythen erschlossen werden soll. Untersucht wird das Phänomen der Puppe von
Kleists Marionettentheater über romantische Automaten und Marmorbilder bis hin zum Diskurs der
Mode- und Schaufensterpuppe in den 1920er Jahren und darüber hinaus. Literatur: Lektüre zur
Vorbereitung: P. Müller-Tamm/K. Sykora (Hg.): PuppenKörperAutomaten. Phantasmen der
Moderne (Ausstellungskat.) Düsseldorf 1999.
5210107
SE
Bilder und Texte fremder Welten in Spätmittelalter und Früher Neuzeit (4
SP)
Do
16-18
wöch.
DOR 24, 3.138
W. Röcke
Literarische Imaginationen fremder Länder, Völker oder Kulturen sind nicht hinsichtlich ihrer
Sachinformationen über die Fremde von Interesse, sondern hinsichtlich der Bilder, Vorstellungsund Deutungsmuster, mit denen man ihnen begegnet. In Reiseberichten und Reiseromanen, aber
auch Wissensenzyklopädien des Mittelalters und der Frühen Neuzeit liegen ganz unterschiedliche
Modi der Wahrnehmung und Deutung der Fremde vor, die im SE im Einzelnen erarbeitet werden
sollen. Dabei stehen Formen der Exklusion, aber auch der Inklusion der Fremde; der utopischen
Sehnsucht nach idealen Welten oder der Kompensation der eigenen defizitären Gegenwart durch
Projektionen der Fremde im Mittelpunkt. Das SE wird einerseits Reiseromane, wie den antiken und
mittelalterlichen Alexanderroman, das Brandan-Buch oder den ,Fortunatus‘-Roman untersuchen,
andererseits Reiseberichte, wie die ,Reisen‘ des Jean de Mandeville, die Reisebeschreibungen in die
Mongolei und nach China (Johannes de Plano Carpini, Wilhelm von Rubruk, Marco Polo) sowie in die
,Neue Welt‘ (Cristofero Colon: Bordbuch; Hans Staden: ,Historia und beschreibung eyner
Landtschafft der Wilden/Nacketen/Grimmigen Menschfresser Leuthen/in der Newenwelt America
gelegen‘, Marburg 1557). Dabei soll vergleichend untersucht werden, welche Möglichkeiten der
Wahrnehmung und Deutung der Fremde beide Texttypen eröffnen. Organisatorisches: Anfang April
wird ein Reader mit den wichtigsten Primärtexten bereitgestellt.
Modul 6: Vertiefung Modul 4 oder 5
5210108
KO
Vertiefung (9 SP)
5210109
KO
Vertiefung (9 SP)
M. Köppen
W. Röcke
Das KO soll Studierenden der Module 4 und 5 die Möglichkeit der Vertiefung ihrer Themen und
Fragestellungen, aber auch der theoretischen und methodischen Grundlagen bieten. Es orientiert
sich an den Interessensschwerpunkten und Bedürfnissen der Studierenden. Das Colloquium findet
nicht im wöchentlichen Rhythmus statt, sondern bietet Einzelbetreuung sowie gelegentliche
Blockveranstaltungen. Organisatorisches: Bitte melden Sie sich bis Semesterbeginn bei
birgit.schenk@hu-berlin.de unter Angabe der von Ihnen innerhalb der Module 4, 5 besuchten
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22
Seminare verbindlich an. Die Sitzungstermine werden Ihnen nach der Anmeldung bekannt
gegeben.
Modul 7: Wissen und Ästhetik
5210110
SE
Die anderen Antiken. Konkurrenz der Altertümer im 19. Jahrhundert (4 SP)
Mo
14-16
wöch.
DOR 24, 1.301
A. Polaschegg
„Die Antike“ existiert heute nur im Singular und bezeichnet selbstverständlich das griechische und
römische Altertum, das wir ebenso selbstverständlich als prägende Tradition der deutschen,
europäischen oder westlichen Kultur annehmen. Das war keineswegs immer so. Im krassen
Gegensatz zur heutigen Monokultur der antiken Tradition wurde das ausgehende 18. Jh. Zeuge
einer explosionsartigen Pluralisierung der Altertümer: Mit einem Mal sah sich die griechische und
römische Antike umgeben von hebräischen und ägyptischen, indischen, persischen und nicht
zuletzt germanischen Altertumskulturen, die allesamt zu Anwärtern auf „unsere“ Antike
avancierten. Im Laufe des 19. Jhs. wurden diese sieben Altertumskulturen vor allem auf dem Feld
der Literatur und der philologischen Wissenschaften immer wieder gegeneinander ausgespielt,
voneinander abgegrenzt und zueinander in Beziehung gesetzt. Eben diesen Prozess wird das SE
anhand exemplarischer Beispiele aus der deutschen Literatur- und Wissenschaftsgeschichte
verfolgen und dabei nach den Formen, Funktionen und Effekten der Konkurrenz- und
Synthesefigurationen der Altertümer fragen; auch mit Blick auf ihre aktuellen Nachwirkungen.
Literatur: Teilnahmebedingung für das SE ist die Bereitschaft zu intensiver Lektüre während des
Semesters sowie beobachtbare (!) Kenntnis der folgenden Texte (= Lektüre VOR Beginn des
Semesters!): Heinreich von Kleist: Die Hermannsschlacht; Friedrich Hebbel: Herodes und
Mariamne [beides RUB, vergriffen, zweite Hand kaufen]. Ein Reader wird rechtzeitig im Copyshop
Sprintout, S-Bahn Bogen 190, bereitgestellt.
5210111
SE
Elementare Poetik: Wasser in der Literatur des Mittelalters (4 SP)
Fr
08-12
14tgl./2
DOR 24, 3.138
H. Wandhoff
Das mittelalterliche Naturverständnis basiert auf den vier Elementen Erde, Wasser, Luft und Feuer,
die über Jahrtausende das System der Naturwissenschaften bestimmten. Im Rahmen einer
,ökologischen‘ Mediävistik gilt es, die elementaren Grundlagen des mittelalterlichen Weltverständnisses zu rekonstruieren und auf ihre allegorischen Dimensionen zu befragen. Am Anfang soll das
Wasser stehen, das zwar schöpfungsgeschichtlich nicht ursprünglich war, in seinen verschiedenen
Aggregatformen aber poetologisch besonders interessant ist. Themen werden u.a. sein: Wasser
und Gewässer in der antiken und mittelalterlichen Kosmologie; Flussübergänge und Seefahrten als
Schwellenphänomene; Quellen, Bäche und Seen als Metaphern poetischer Inspiration; der Held
und sein Wetter: Regen, Schnee, Flut; das Wasser der Taufe und der Tränen als Medium der
(göttlichen) Liebe. Literatur: Zur Einführung: Gernot und Hartmut Böhme: Feuer Wasser Erde Luft.
Eine Kulturgeschichte der Elemente. München 1996 u.ö.; Rudolf Simek: Erde und Kosmos im
Mittelalter. Das Weltbild vor Columbus. München 1992. Organisatorisches: Das SE findet 14tägig
statt, beginnend in der zweiten Semesterwoche. In der ersten Semesterwoche wird es eine
Vorbesprechung geben, um Anmeldung wird gebeten unter haiko.wandhoff@cms.hu-berlin.de.
5210112
SE
Theorie und Praxis der Übersetzung zwischen Aufklärung um Romantik
(4 SP)
Mi
12-16
14tgl./2
DOR 24, 3.103
A. Baillot
In dieser LV wird ein umfangreicher Einblick in die Übersetzertätigkeit des deutschen Sprachraums
– im europäischen Kontext – im 18. und frühen 19. Jh. gegeben. In der Aufklärungszeit kann man
zwar noch eine Anlehnung deutscher Übersetzungen an die französische Literatur beobachten (s.
Übersetzungen Gottscheds). Bald aber bewegen sich übersetzerisches Bestreben in Richtung einer
Hervorhebung und Bereicherung der deutschen Sprache (Voß‘ Homer) und des deutschen
Kulturguts (Herders Volkspoesie). Mit der Romantik lässt die Zunahme stark profilierter,
übersetzerischer Projekte in keiner Weise nach: Sowohl auf dem Gebiete der alten Sprachen
(Schleiermachers Plato) als auch auf dem Gebiete der modernen Sprachen (Schlegel-Tiecks
Shakespeare-Ausgabe) entstehen dann Referenzwerke des deutschsprachigen Kulturguts. Dieser
Entwicklung soll primär an theoretischen Texten eingegangen werden. Dennoch wird auch der
Rekurs auf den Vergleich zwischen zwei Übersetzungen bzw. die Arbeit an Textkorpora aus dem
Französischen und Englischen diese theoretischen Aspekte durch einschlägige Beispiele genauer
beleuchten helfen. Organisatorisches: Gute Französisch- und Englischkenntnisse sind
wünschenswert.
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23
5210114
SE
Mythologie und Wissenschaft in der Dichtung G. Benns (4 SP)
Fr
14-16
wöch.
DOR 24, 1.403
D. Voss
Es sei, so Wolfgang Lepenies, kaum zu überschätzen, „wieviel für Gottfried Benn die Kunst mit der
Wissenschaft gemeinsam hat“; beider Nähe liege nicht in einem „Erkenntnisziel“, sondern darin,
dass Benns Dichtungen darauf angelegt sind, „mit wissenschaftlicher Vorgehensweise artistische
Wirkungen zu erzielen“. In keiner Dichtung der deutschen Moderne sind - nicht nur in
Prosadichtungen, auch in der Lyrik - poetische Sprache und Visionen derartig durchdrungen von
Ergebnissen, Formeln, Modellen der modernen Wissenschaften: von der Physik der Thermodynamiker, besonders dem Entropiesatz, über den phantasmagorischen Gehalt mathematischer
Axiome, über moderne Soziologie und Psychoanalyse, bis hin zu Bezügen zu Evolutionstheorie,
Chaostheorie und Neurologie. Nicht minder eindringlich und zahlreich sind Benns Tigersprünge in
die Geschichte der menschlichen Kollektivträume: die Mythen. Dabei werden nicht nur antike
Mythologeme in modernen Kontexten vergegenwärtigt wie z.B. der mythische Kreis der demoni
meridiani (Roger Caillois), die zur Mittagsstunde in Panik versetzen, sondern - Signum
avantgardistischer Poetik - verstärkt auch fernöstliche Mythen: nirvana des Buddhismus, die
,Leere‘ im Taoismus, hinduistische Meditationsformeln. Das Seminar macht es sich zur Aufgabe,
anhand ausgewählter Gedichte sowie von Prosadichtungen - Texte im Umkreis der frühen „Rönne“Prosa, „autobiographisch“ reflektierte Prosastücke wie „Epilog und lyrisches Ich“ (1927), poetische
Reflexionsprosa „Der Ptolemäer“ (1947) - den Spuren, Verzweigungen, Funktionen dieser
mythologischen und wissenschaftlichen Wissensformen nachzugehen. Dabei wären zugleich
Brücken zu schlagen zu Grundproblemen von Benns Poetik, ihren „starken inneren Spannungen“
(P.U. Hohendahl), zur gesellschaftlichen ,Position‘ des Avantgarde-Dichters, zur Artistik , zum
Verhältnis von „artistischer“ und „ptolemäischer“ Kunst, wobei auch theoretische Essays wie die
„Nihilismus“-Aufsätze der 30er Jahre oder „Probleme der Lyrik“ (1951) zu ihrem Recht kommen
sollten. Literatur: Als Vorbereitung empfohlen: Gottfried Benn: Prosa und Autobiographie.
Frankfurt/M. 1984.
5210115
SE
Ästhetik und Anthropologie. Karl Philipp Moritz (4 SP)
Di
14-16
wöch.
DOR 24, 1.504
H. Blumentrath
Nicht nur im Magazin zur Erfahrungsseelenkunde mit seinen Fallgeschichten und Anweisungen zur
(Selbst-)Beobachtung präsentiert sich Karl Philipp Moritz' Schreiben als ein Programm, in dem
Ästhetik und Anthropologie unmittelbar miteinander verschränkt sind. Erörterung des Kunstwerks
oder des Schönen sind bei ihm notwendiger Bestandteil eines Projekts, das vor allem um eines
kreist: die Bestimmung des Menschen. Das Seminar verfolgt diese Unternehmung Moritz' unter
anderem im „psychologischen Roman“ (Anton Reiser) , in kunsttheoretischen Schriften (Die
Signatur des Schönen) , psychpathologischen Fallgeschichten (Magazin zur Erfahrungsseelenkunde) oder im Kriminaldrama (Blunt oder der Gast). Literatur: Karl Philipp Moritz: Anton
Reiser. Dichtungen und Schriften zur Erfahrungsseelenkunde. Hrsg. v. H. Hollmer/A. Meier.
Frankfurt a.M. 2006 (Deutscher Klassiker Verlag im Taschenbuch 8).
5210116
SE
Im Jahrhundert des Traums (4 SP)
Di
16-18
wöch. (ab 3.05.2011)
DOR 24, 3.138
B. Hahn
Die Traumdeutung, Sigmund Freuds großes Buch, 1899 mit der programmatischen Jahreszahl 1900
veröffentlicht, wollte ein Jahrhundert einläuten, in dem das Geheimnis des Unbewussten gelüftet
ist. Im Rückblick könnte man sagen, dass das zwanzigste in ganz anderem Sinne ein Jahrhundert
des Traums wurde, als Freud sich das träumen ließ. Im SE werden unterschiedliche theoretische
Zugänge zum Umgang mit Träumen diskutiert und ebenso Träume, die – oft ohne Interpretation –
mit den traumatischen Begebenheiten dieser kaum vergangenen Vergangenheit umgehen.
Literatur: Texte: S. Freud: Die Traumdeutung (1899); I. Kurz: Traumland (1919); W. Herzfelde:
Tragigrotesken der Nacht (1919); W. Benjamin: Einbahnstraße (1928); L. Binswanger: Traum und
Existenz (1930); P. Ludwig: Traumlandschaft (1935); E. Jünger: Das abenteuerliche Herz (1938);
M. Foucault: Traum und Existenz (1954); P. Ludwig: Träume. Aufzeichnungen 1920-1960 (1962);
Ch. Beradt: Das dritte Reich des Traums (1966); W. Bächler: Traumprotokolle (1972); F.
Fühmann: Unter den Pyranas (1973); H. Müller: Traumtext Oktober 1995. Sekundärliteratur
(Auswahl): L. Gamwell: Träume 1900 - 2000. Kunst, Wissenschaft und das Unbewußte. München:
Prestel 2000; P. Gehring: Traum und Wirklichkeit. Zur Geschichte einer Unterscheidung,
Frankfurt/Main: Campus 2008; N. Lux: „Alptraum: Deutschland“. Traumversionen und
Traumvisionen vom „Dritten Reich“. Freiburg: Rombach 2008; L. Marinelli/A. Mayer: Träume nach
Freud. Die „Traumdeutung“ und die Geschichte der Psychoanalytischen Bewegung. Wien: Turia und
Kant 1992; H. U. Reck: Traum Enzyklopädie. München: Wilhelm Fink 2010. Organisatorisches:
Beginn der LV am 03.05.2011. Bis dahin ausgefallene LV werden mit einer Blocksitzung im Mai
kompensiert.
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24
5210117
SE
Klassiker der Theorie (4 SP)
Di
18-20
wöch.
DOR 24, 3.138
C. Jäger
Marx, Nietzsche, Freud – damit benannte Michel Foucault einst eine Trias, die für ihn den Abschied
aus der Moderne ermöglichte und den theoretischen Grund der Postmoderne bildete. Für die
Auswahl von Klassikern der Theorie spielte in erster Linie die Wirkungsmächtigkeit und/oder
Popularität eine Rolle, nicht unbedingt die aktuelle oder die vergangene, aber doch die ihnen im
Laufe der Jahre zugewachsene. Teilweise sind es dabei kurze Texte oder Auszüge aus größeren
Werken wie dem „Kapital“, den „Mythen des Alltags“ oder „Sexualität und Wahrheit“. Die
Schwerpunkte der Klassiker bilden dabei die drei thematischen Felder Politik, Kultur und Theorien
des Bewusstseins, um die sich die Texte von bspw. Ahrendt, Heidegger, Lenin oder Lacan lose
gruppieren lassen. Literatur: Politik: Marx, Lenin, Carl Schmitt, Hannah Ahrendt, Althusser
Kulturtheorie: Nietzsche, Benjamin, Heidegger, Adorno, Roland Barthes Psychoanalyse: Freud,
Lacan, Foucault SuWDeleuze
Modul 8: Medientheorie und -geschichte
5210118
SE
Visuelles Zitieren (4 SP)
Mo
10-14
14tgl./2
DOR 24, 3.103
S. Benninghoff-Lühl
Das Zitieren wird gerne mit verbrecherischen Vorgängen in Verbindung gebracht, dem Rauben,
dem Morden, dem Zerlegen und Schneiden. Eine weitere prominente Metapher ist die des
Spionierens. Zitate seien wie „Augen“ des Textes, durch die man – in der Hoffnung nicht gesehen
zu werden - von dem einen in den anderen Text hinein- bzw. hinüberblickt (Sartiliot). Wie es zu
diesen und ähnlichen metaphorischen Umschreibungen kommt, diskutieren wir entlang von
Beispielen, die häufig angeführt werden, wenn die Rede auf das Zitat kommt. Z.B. Alfred
Hitchcocks „Fenster zum Hof“ (1954) sowie einer der vielen Texte, auf die der Regisseur sich
implizit bezog, nämlich E.T.A. Hoffmanns „Des Vetters Eckfenster“ (1822). Was ist das visuelle
Zitat, wo verlaufen seine Grenzen, wie wird es beschrieben? Welche Angebote machen Autoren,
Künstler, Regisseure, um Referenzen in ihrem Werk zu verdeutlichen und über dieses DeutlichMachen zu sprechen? Was ersetzt die typographischen Zeichen, die ein Zitat im geschriebenen Text
markieren? Ist es der Schnitt? Sind es Verweise, Anklänge, Anspielungen, Assoziationen? Welche
Rolle spielt die optische Täuschung sowie der Glaube des Betrachters an das, was er da sieht? Im
Nachgang dieser Fragen beschäftigen uns Bilder, Rahmungen, Ausschnitte aber auch
Grenzbereiche des visuellen Erscheinens wie Déjà-vues, Vexierbilder und Stereoskopien. Die Schrift
im Bild oder auch das Bild im Bild zu untersuchen, führt uns weiterhin auf die Spur des Lesens bzw.
der Theorie des Lesens. Was ist dem Leser ein Zitat, was nicht? Literatur: S. Benninghoff-Lühl:
Zitat. In: Historisches Wörterbuch der Rhetorik. Hrsg. von G. Ueding. Bd. 9. Tübingen 2009. S.
1539-1548; S. Gross: Lese-Zeichen. Kognition, Medium und Materialität im Leseprozess.
Darmstadt 1994; B. Menke: Zitierfähigkeit: Zitieren als Exzitation. In: A. Gutenberg/R. J. Poole
(Hg.): Zitier-Fähigkeit. Findungen und Erfindungen des Anderen. Berlin 2001. S. 153-171; C.
Sartiliot: Citation and Modernity. Derrida, Joyce, Brecht, Oklahoma 1993; G. Withalm: Von
Duschen, Kinderwagen und Lüftungsschächten: Methoden des Verweisens im Film. In: Zeitschrift
für Semiotik 3 (1992) H. 14. 199-224.
5210119
SE
Autor/Archiv/Werk (4 SP)
Mi
12-14
wöch. (1)
DOR 24, 1.103
B. Hahn
1) findet ab 04.05.2011 statt
Wer hat den „Empedokles“ geschrieben und wer den „Der Prozeß“? So, wie wir diese Texte lange
kannten, wurden sie von Herausgebern zusammengestellt und nicht von den Verfassern. Von
beiden Texten gibt es äußerst unterschiedliche Fassungen; zuverlässige Editionen kamen recht spät
heraus. Zwischen den „Texten“ Heiner Müllers, die vor dem Fall der Mauer erschienen, und der
Werkausgabe, die gerade abgeschlossen wurde, liegen Welten. Und wie wären Texte angemessen
wie die von Rahel Levin Varnhagen zu präsentieren, wenn die Verfasserin diese nie zu Büchern
zusammengestellt hat? Wenn die grundlegenden Kategorien von „Autor“ und „Werk“ in Frage
gestellt werden, was bedeutet das für theoretisch informiertes Lesen? Was signalisieren diese
Namen: künstlerische Intentionen, Kästen voller Papiere in Archiven, digitale Algorithmen? Im SE
werden wir uns unterschiedliche Präsentationsweisen von Texten ansehen und über Lesarten
nachdenken, die ihnen angemessen sind. Literatur: H. Bosse: Autorschaft ist Werkherrschaft. Über
die Entstehung des Urheberrechts aus dem Geist der Goethezeit. Paderborn: UTB 1981; J. Derrida:
Dem Archiv verschrieben. Eine Freudsche Impression. Berlin: Brinkmann und Bose 1997; W.
Dilthey: Archive der Literatur in ihrer Bedeutung für das Studium der Philosophie: In: W. Dilthey:
Gesammelte Schriften. Bd. 4. Leipzig/Berlin: Teubner 1925. S. 555-575; S. Gaggi: From Text to
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25
Hypertext: Decentering the Subject in Fiction, Film, the Visual Arts, and Electronic Media.
Philadelphia: University of Pennsylvania Press 1997; Die Rückkehr des Autors. Zur Erneuerung
eines umstrittenen Begriffs. Hrsg. v. Fotis Jannidis, G. Lauer, M. Martinez u. S. Winko. Tübingen:
Niemeyer 1999; Texte zur Theorie der Autorschaft. Hrsg. v. F. Jannidis, G. Lauer, M. Martinez u. S.
Winko. Stuttgart: Reclam 2000. Organisatorisches: Beginn der LV am 04.05.2011. Bis dahin
ausgefallene LV werden mit einer Blocksitzung im Mai kompensiert.
5210120
SE
Das Papier. Ein Grundstoff der Kulturwissenschaft (4 SP)
Do
18-20
wöch.
DOR 24, 3.138
L. Müller
Das „Gutenbergzeitalter“ ist nach dem Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern benannt
und wird in der Regel aus der Perspektive der Druckerpresse wahrgenommen. Sie erscheint als das
aktive, dynamische Prinzip, das durch die massenhafte Zirkulation der gedruckten Bücher den
„typographic man“ (Marshall McLuhan) hervorbringt, das Kind von Standardisierung,
Mechanisierung, Uniformierung und Abstraktion. den Menschen des typographischen Zeitalters
hervorbringt. In diesem SE ist zur Abwechslung einmal das Papier der perspektivische Fixpunkt. Es
wird als Grundstoff der modernen Welt untersucht, in allen seinen Aggregatzuständen: gedruckt
und gebunden, ungedruckt und ungebunden. Die Gleichsetzung von „Gutenbergzeitalter“ und
„Buchkultur“ wird außer Kraft gesetzt. An die Stelle der Formel „from manuscript to print“ tritt die
Nachzeichnung der Entfaltung des Sortenlagers, durch die das Papier als multifunktionales
Speicher- und Zirkulationsmedium die Kultur der Neuzeit prägt: als Zettel, Formular und
vernichtetes Konzeptpapier ebenso wie feines Velinpapier für Vorzugsausgaben. Das SE soll
empirisch-technische Papiergeschichte, Medientheorie und Literaturgeschichte miteinander
verbinden. Sein Ausgangspunkt ist die Frage: was ist „ein weißes Blatt“, physisch, praktisch,
metaphorisch? Sein historischer Schwerpunkt ist die Epoche von der Französischen Revolution bis
zur vollen Entfaltung der industriellen Revolution: „the paper age“ (Thomas Carlyle). Dieses
„Zeitalter des Papiers“ ist vom Aufschwung des Papiergeldes wie von der Maschinisierung des
Papierproduktion und vor allem der Entgrenzung der Rohstoffbasis des Papiers geprägt. Die dort
ausgeprägten Standards der Reflexion und Kritik an Spekulation, Scheinwirtschaft und
Substanzlosigkeit haben bis in die aktuellen Finanzkrisen hinein überlebt. Die Lektüre eines
literarischen Schlüsseltextes dieser Epoche, des Romans „Verlorene Illusionen“ von Honoré de
Balzac, wird im Zentrum des Seminars stehen. Literatur: Honoré de Balzac: Verlorene Illusionen
(1836-1843); Harold Innis: Empire and Communications. Introduced by Alexander John Watson.
Toronto 2007; Marschall McLuhan: Die magischen Kanäle. Understanding Media. Dresden, Basel
1995; Günter Bayer, Karl Pichol: Papier. Produkt aus Lumpen, Holz und Wasser. Reinbek 1986;
Jürgen Franzke, Wolfgang von Stromer (Hg.): Zaubestoff Papier. Sechs Jahrhunderte Papier in
Deutschland. München 1990; Joseph Vogl: 1797 _ die Bank von England. In: Jürgen Barkhoff,
Hartmut Böhme, Jeanne Riou (Hg.): Netzwerke. Eine Kulturtechnik der Moderne. Köln, Weimar,
Wien 2004; L. Müller: Die Macht des Papiers. In: Zeitschrift für Ideengeschichte. Heft IV (21010).
H. 4 Winter.
5210121
SE
Das romantische Buch: Materialität und Imagination (4 SP)
Mo
16-18
wöch.
DOR 24, 1.604
C. Spoerhase
Die Romantik hatte ein spezifisches Verhältnis zum literarischen Medium des Buches. Ausgehend
von wichtigen neueren Ergebnissen der Sozialgeschichte der Literatur und der Mediengeschichte
des Buches werden wir im Rahmen des Seminars die Funktionen näher bestimmen, die dem „Buch“
in der literarischen Kommunikation der Romantik zugeschrieben werden. Ausgehend von diesem
Forschungsinteresse werden wir unter anderem untersuchen, (a) inwieweit die Leihbibliothek als
eine maßgebliche literarische Institution der Romantik verstanden werden muss, (b) wie es um die
materielle Einrichtung und typographische Gestaltung des romantischen Buches bestellt war, (c) in
welchem Verhältnis die Buchpublikation zur Publikation in anderen Medien wie Almanachen oder
Zeitschriften stand und (d) wie das Buch in literarischen Texten unter anderem von Friedrich
Schlegel, Wilhelm Hauff, Wilhelm Tieck oder E.T.A. Hoffmann imaginiert wurde. Literatur: Jürgen
Nelles: Bücher über Bücher. Das Medium Buch in Romanen des 18. und 19. Jahrhunderts.
Würzburg 2002. Organisatorisches: Da die jüngste Forschungsliteratur zu diesem Themenfeld
teilweise Englisch ist, setzt das SE gute englische Lektürekompetenzen voraus.
5210122
SE
Das Undarstellbare im Drama (4 SP)
Mi
16-18
wöch.
DOR 24, 3.103
B. Wolf
Jedes Drama verweist auf ein Undarstellbares. Man könnte auch sagen, dass dramatische Formen
immer schon einen unmarked space mit sich führen, der sich – wie latent auch immer – im Feld
der Inszenierung zur Geltung bringt. Selbst klassische Poetiken thematisieren dieses Negativ der
Darstellung, wenn sie etwa vom „Umraum“ der dramatischen Einheiten, von der Eröffnung eines
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26
unanschaulichen „rein wortkünstlerischen Raums“ (M. Herrmann) oder markanten Sonderfällen der
Bühnenrede (wie Mauerschau oder Botenbericht) handeln. Letztlich wirken mit den unterschiedlich
„geschlossenen“
oder
„offenen“
Theaterkonzeptionen
die
verfügbaren
Bühnenoder
Inszenierungstechniken und schließlich fundamentale, nämlich ästhetisch oder ontologisch
begründete Aufteilungen zwischen Darstellbarem und Undarstellbarem zusammen, um den Begriff
des Dramas, des Dramatischen und der dramatischen Fiktion immer wieder in ein neues Licht zu
rücken. Das SE soll deshalb in einer systematischen und historischen Perspektive untersuchen,
inwiefern sich das Drama – besonders seit der Neuzeit – zu einem eigenständigen „Medium der
Latenzbeobachtung“ (N. Luhmann) oder gar zu einer Domäne der negativen oder „Anästhetik“ (J.F. Lyotard) ausgebildet hat, die das Undarstellbare gerade im Rückbezug auf die eigenen
(zeitlichen, räumlichen oder modallogischen) Repräsentationsgrenzen erscheinen zu lassen
versucht. Mit Blick auf den Verlauf und die Reflexion dieser Grenzen sind hierzu etliche
Dramenpoetiken, insbesondere aber Dramentexte selbst zu lesen. Anknüpfungspunkte werden
etwa das Märtyrerdrama mit seinen politisch-theologischen‘ Inszenierungsaporien liefern, das
Bühnenexperiment von Schillers dramatischen Fragmenten, Goethes „Allo-Allegorie“ (W.
Hamacher) des Kapitals in Faust II , Grabbes Napoleon -Stück und Wagners Musiktheater, Krauss‘
Drama der Apokalypse, Artauds „Theater der Grausamkeit“ und die programmatisch negativen
Ästhetiken von Peter Weiss und Samuel Beckett. Literatur: Jean-François Lyotard: Die Analytik des
Erhabenen. Kant-Lektionen. München 1994.
5210123
SE
Brief und Post (4 SP)
Do
10-12
wöch.
DOR 24, 3.138
U. Vedder
Das mit den neuen Übertragungstechnologien zu konstatierende Ende einer „Epoche der Post“ sei,
so Jacques Derridas ebenso melancholische wie provozierende Folgerung, zugleich das Ende der
Literatur, wie sie durch eine lange Tradition postalischer Übertragung geprägt wurde: mit
spezifischen Merkmalen wie Briefgeheimnis, Adressierung, Nachträglichkeit usw. Im Rückblick also
untersucht das SE, was Briefe waren: für eine medienbewusste Literatur des 18. bis 20. Jhs., aber
ebenso für die Subjektkonstitution und ihre Geschlechtercodierungen, für die Bedeutung
(weiblicher) Autorschaft oder für Wissens- und Machtsysteme. In ausgewählten Brief- und
Posterzählungen sowie literarischen Korrespondenzen (etwa von Choderlos de Laclos, G. Keller, Th.
Fontane, H. James bis hin zum Problem der Post bei F. Kafka oder I. Bachmann) sollen die
Postsysteme und Medienformate als Bedingungen des Schreibens sowie andersherum die
literarischen Texte zugunsten einer Erhellung der Postgeschichte gelesen werden. Literatur: zur
Vorbereitung: Choderlos de Laclos: „Gefährliche Liebschaften“. Übers. von Wolfgang Tschöke.
München: dtv 2007.
5210126
SE
Rücksicht auf Wahrnehmbarkeit. Zum Begriff der Imagination und seinen
Konsequenzen für die vormoderne Dichtung (4 SP)
Di
16-18
wöch.
DOR 24, 1.605
H. Scheuer
Wie sehr mittelalterliche Literatur auch an die Mündlichkeit des Vortrags und an die gedankliche
Kombinatorik der Schrift gebunden erscheint – über ihre Performanz und Textualität hinaus sind
die Formen höfischer Epik vor allem auf die Erzeugung innerer Bilder hin angelegt. Denn jeder Akt
der Wahrnehmung durch die äußeren Sinne – nicht zuletzt der akustische und visuelle Eindruck der
Lektüre – erzeugt vor dem inneren Auge Phantasmen, über die allein die Seele mit der Außenwelt
kommunizieren und Dichtung als besondere Form imaginativer Intensität erkennen kann. Deshalb
ist zu erwarten, dass sich in jedem Werk, das unter den Bedingungen einer solchen Rücksicht auf
(innere) Wahrnehmbarkeit entsteht, Spuren des Imaginationsprozesses finden müssten. Das gilt im
gleichen Maße für literarische Artefakte wie für diejenigen der Bildenden Kunst und der Musik: Sie
alle basieren auf einem einheitlichen Verständnis von Medialität, das Giorgio Agamben und Ioan
Petru Culianu (beide im Anschluss an Aby Warburg) in der Lehre vom Pneuma als dem
Universalmedium der Wahrnehmung begründet sehen. Das SE wird die angedeuteten
imaginationstheoretischen Bedingungen vormoderner Kunst an Beispielen der mittelalterlichen Epik
und Lyrik zu rekonstruieren versuchen und zugleich Anschauungsmaterial aus dem Bereich der
Wandmalerei heranziehen. Es wird den Phänomenen der Wahrnehmung nachgehen unter den
Aspekten der Minnekultur, des Zusammenhangs von ars magica und ars poetica sowie der
Rückkopplung von seelischer Dynamik und körperlicher Beweglichkeit. Literatur: (zur
Vorbereitung): Giorgio Agamben: Stanzen. Das Wort und das Phantasma in der abendländischen
Kunst. Aus dem Italienischen von Eva Zwischenbrugger. Zürich/Berlin 2005; Michael Camille:
Before the Gaze.The Internal Senses and Late Medieval Practices of Seeing . In: Visuality Before
and Beyond the Renaissance.Seeing as Others Saw . Ed. by R. S. Nelson. Cambridge 2000. S. 197223; Ioan Petru Culianu: Eros und Magie in der Renaissance. Mit einem Geleitwort von Mircea
Eliade. Aus dem Französischen von Ferdinand Leopold. München 2001.
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27
Modul 9: Vertiefung Modul 7 oder 8
5210124
KO
Vertiefung (9 SP)
5210125
KO
Vertiefung (9 SP)
U. Vedder
H. Scheuer
Doktorandenkolloquien
5210130
KO
Doktorandenkolloquium
R. Berbig
Das KO dienst der Vorbereitung und Diskussion von Promotionsprojekten. Es besteht die
Möglichkeit, Themen vorzubereiten und Einzelkapitel vorzustellen. Organisatorisches: Teilnahme
möglich nach persönlicher Anmeldung bei Prof. Dr. R. Berbig. Es erfolgt dann eine individuelle
Terminabsprache.
5210131
KO
Doktorandenkolloquium
S. Martus
Das KO steht allen Interessierten ab der M.A.-Abschlussphase zur Entwicklung und Besprechung
von Projekten und Arbeiten offen. Zugleich sollen neuere wissenschaftshistorische, literaturtheoretische und -historische Konzepte diskutiert werden.
5210132
KO
Doktorandenkolloquium
Do
18-20
14tgl./2
DOR 24, 3.020
A. Polaschegg
Das KO bietet Raum für die Präsentation und Diskussion von literatur- und kulturwissenschaftlichen
Promotionsprojekten sowie für die gemeinsame Auseinandersetzung mit relevanten (d.h. auch,
aber nicht allein, aktuellen) literatur-, kultur- und medienwissenschaftlichen Ansätzen, Theorien,
Forschungstendenzen und Positionen. Eine Abstimmung über das Präsentations- und
Arbeitsprogramm erfolgt in der ersten Sitzung. Das KO ist offen für alle interessierten
Doktorand/inn/en des Instituts, die sich bis zum 18. April 2010 bei Heike Hardt
(heike.hardt@rz.hu-berlin.de) angemeldet haben.
5210133
KO
Doktorandenkolloquium
Di
18-20
14tgl./2
DOR 24, 3.442
U. Vedder
Das Kolloquium dient Promovierenden zur wechselseitigen Projektvorstellung und -diskussion.
Teilnahme auf Einladung; weitere Informationen: ulrike.vedder@german.hu-berlin.de.
Projekttutorien
5210200
PT
Provokation und Aufmerksamkeit. Zur Logik der Regelbrechung
Di
12-14
wöch.
DOR 24, 3.018
J. Kersten
Im gegenwärtigen Kultur- und Medienbetrieb geht es zunehmend darum, sich von der Masse
abzuheben, um an der Aufmerksamkeit des Publikums zu partizipieren. Diese Ressource
Aufmerksamkeit ist begrenzt, genauso wie die Möglichkeiten sich vom Gros abzuheben. Dies ist
zumeist nur durch absolute Neuerungen oder Regelbrüche, also Provokation, zu verwirklichen.
Provokation stellt also ein zentrales Phänomen der Kultur- und Medienlandschaft dar, um so
erstaunlicher, dass sich die Wissenschaft bisher kaum diesem Thema gewidmet hat. Es besteht
also Forschungsbedarf. Das Phänomen der Aufmerksamkeit durch Provokation hat, wie auch der
Kultur- und Medienbetrieb an sich, einen stark interdisziplinären Charakter, es beinhaltet eine
starke Verschränkung unterschiedlichster Wissensbereiche: Literaturwissenschaftliche, wie die der
Literatursoziologie und Zensurgeschichte, somit also auch juristische, des weiteren journalistische,
kultur- und medienwissenschaftliche, wie auch ganz besonders Bereiche des Marketings und der
Soziologie, sowie auch der Psychologie. Daher kann nur in einem interdisziplinären Raum eine
Theoriegrundlegung geschehen. Eben diesen Raum soll dieses Projekttutorium bieten. Die
Theoriebildung soll sich zunächst auf Beispielfälle, wie die Skandale um den Autoren Maxim Biller
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28
stützen. Speziell der Fall seines Romans „Esra“ ist ein Exempel für die Interdisziplinarität des
Themas. Hier gilt es aus verschiedenen Perspektiven Mechanismen zu analysieren und ergründen,
um eine breite Basis für eine Theorie zu schaffen. Welchen Regeln gehorchen diese Mechanismen?
Welche Einflussfaktoren sind ausschlaggebend? Wo befinden sich Wechselwirkungen? Literatur:
Georg Franck: Ökonomie der Aufmerksamkeit. Ein Entwurf. München 1998; Karl-Heinz Ladeur: Das
Medienrecht und die Ökonomie der Aufmerksamkeit. In Sachen Dieter Bohlen, Maxim Biller,
Caroline von Monaco u.a. Köln 2007; Stefan Neuhaus, Johann Holzner (Hg.): Literatur als Skandal.
Fälle - Funktionen - Folgen. Göttingen 2009.
5210203
PT
Der George-Kreis
Do
12-14
wöch.
DOR 24, 3.019
S. Brandes
Der Kreis um den deutschen Dichter Stefan George (1868 – 1933) hat in den letzten Jahren ein
kaum noch zu erwartendes, neues Interesse erfahren. Nicht nur in der Forschung sind zahlreiche
Monografien und Sammelbände erschienen, auch in der Öffentlichkeit wurde immer wieder auf den
George-Kreis verwiesen, zuletzt in der Debatte um die Pädarastie in der deutschen Reformpädagogik, deren Ursprünge in Praktiken des Kreises gesucht wurden. Das PT will sich intensiv mit
den geistigen und künstlerischen Erzeugnissen und Lebensformen des Kreises auseinandersetzen,
ohne dabei unbequemen Fragen wie der nach dem Verhältnis der Kreismitglieder zum Nationalsozialismus aus dem Weg zu gehen. Dabei soll der Blick auf eine Gruppe von Künstlern und
Wissenschaftlern eröffnet werden, die durch innovative Arbeiten und Methoden zu Beginn des
letzten Jahrhunderts einen erheblichen Einfluss auf Wissenschaft, Universitäten und Jugend in
Deutschland erreichten. Gelesen werden neben den Gedichten Georges unter anderem die
besonders einflussreichen Werke der Georgeaner, etwa Heinrich Friedemanns Platon , Ernst
Kantorowicz‘ Kaiser Friedrich der Zweite und Max Kommerells Der Dichter als Führer in der
deutschen Klassik . Am Ende soll ein umfassender Einblick in den Kreis, seine Werke und sein
Wirken erzielt sein. Die Ergebnisse sollen schließlich gemeinsam präsentiert werden, etwa in Form
einer Ausstellung, einer Publikation o. ä. Das PT ist interdisziplinär angelegt und steht Studenten
der Geschichte, der Literatur, der Philosophie, der Soziologie und weiterer geisteswissenschaftlicher
Fächer offen. Literatur: Thomas Karlauf, Stefan George. Die Entdeckung des Charisma, München
2007; Ulrich Raulff, Kreis ohne Meister. Stefan Georges Nachleben, München 2009.
Organisatorisches: Fortsetzung aus dem WS 10/11. Neueinsteiger sind herzlich willkommen. Für
Rückfragen bitte melden unter brandessoeren@googlemail.com.
51600
Sklaverei, Zwangsprostitution und irreguläre Migration:
Perspektiven auf Menschenhandel
PT
Mo
12-14
wöch.
DOR 24, 1.402
interdisziplinäre
S. Dolinsek
Seit einigen Jahren wird Menschenhandel als “globalem Problem” zunehmende politische und
mediale Aufmerksamkeit gewidmet. Dabei ist vor allem die Rede von Sklaverei, Zwangsprostitution
und ausgebeuteten oder illegalen MigrantInnen. Dabei bleibt jedoch unklar, was Menschenhandel
ist und wie das Phänomen fassbar ist. Ziel des Projekttutoriums ist es, die Komplexität des Themas
sowohl auf der Ebene des Phänomens als auch auf der Ebene der Diskurse zu untersuchen.
Gegenstand der Analyse im ersten Teil des Projekttutoriums (SoSe 2011) werden historische (bis
zum Jahr 2000) Definitionsversuche, ebenso wie Politiken gegen Sklaverei, Menschenhandel,
Zwangsarbeit und Zwangsprostitution sein, während wir uns im zweiten Teil (WiSe 2011/2012) mit
dem zeitgenössischen Phänomen und den damit zusammenhängenden Diskursen (2000-2011)
beschäftigen werden. Aufgrund der Komplexität und Vielschichtigkeit von “Menschenhandel”
werden wir das Thema je nach fachlichem Hintergrund der Teilnehmenden mit Blick auf seine
globalen Dimensionen aus den unterschiedlichsten fachlichen Perspektiven beleuchten: nicht nur
historische, rechtliche, soziologische und ethnologische Perspektiven sollen dabei zum Tragen
kommen sondern auch ökonomische, (sicherheits- und außen-) politische, literarische und
philosophisch-ethische Ansätze, ebenso wie – fachübergreifend – Methoden der Gender Studies
und Global History. Im Projekttutorium können Studierende aller Fachrichtungen und aller Berliner
Universitäten 2-4 Studienpunkte erwerben. Kenntnisse verschiedener Sprachen sind willkommen
und die Bereitschaft zur Lektüre englischer Texte ist Voraussetzung. Es gibt keine Teilnehmerzahlbeschränkung. Literatur: Agustin, Laura (2006): ‘The Disappearing of a Migration Category:
Migrants Who Sell Sex. ’Journal of Ethnic and Migration Studies (32), S. 29–47. Bales, Kevin /
Soodalter, Ron (2009): The slave next door. Human trafficking and slavery in America today,
Berkeley. Berman, Jacqueline (2010): Biopolitical Management and “Trafficked Women”, in:
International Migration 48 (4), S. 84-113. Cameron, Sally / Newman, Edward (2008): Trafficking in
Humans. Social, Cultural and Political Dimensions, Tokyo, u.a. Donovan, Brian (2006): White Slave
Crusades. Race, Gender and Anti-Vice Activism, 1887-1917, Urbana/Chicago. Limoncelli, Stephanie
A. (2010). The Politics of Trafficking: The First International Movement to Combat the Sexual
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Exploitation of Women, Stanford. Meissner, Jochen / Mücke, Ulrich / Weber, Klaus (2008):
Schwarzes Amerika. Eine Geschichte der Sklaverei, Bonn. Mentz, Ulrike (2001): Frauenhandel als
migrationsrechtliches Problem, Frankfurt/Main u.a. Sabelus, Esther (2009): Die weiße
Sklavin.Mediale Inszenierungen von Sexualität und Großstadt um 1900, Berlin. Walker, Charlotte
(2010): Legislating the trafficking and slavery of women and girls: the criminalization of marriage,
traditions and gender norms in French Colonial Cameron, 1914-1945, in: Zhen, Tiantian (Hg.): Sex
Trafficking, Human Rights and Social Justice, New York, S. 150-169. Weitzer, Ronald (2007): ‘The
Social Construction of Sex Trafficking: Ideology and Institutionalization of a Moral Crusade.’ Politics
and Society 35: 447–75.
Masterstudiengang Europäische Literaturen
Modul 1: Antike
5270140
SE
Vergil, Hirtengedichte (4 SP)
Di
14-16
wöch.
FRS 191, 4031
T. Poiss
Bukolik ist trotz ihrer Unscheinbarkeit lange Zeit eine wichtige Gattung der europäischen Literatur
gewesen – und Modell für aktuelle Gattungstheorien und Theorien der Fiktionalität geworden. Das
hat seinen Grund darin, dass „poetische Reflexion“ (E.A. Schmidt) poetisches wie poetologisches
Prinzip der Bukolik ist: Dichtung über Dichten und Dichter, situiert in einer durch sprachliche
Nahaufnahmen von Details suggerierten, meist ländlichen Szenerie. In dieser durch Konkretheit im
Detail im Widerspiel mit komplexen literarischen Strukturen im ganzen erzeugten Spannung liegt
der besondere Reiz der Bukolik. Hinzu kommt das dichte Gewebe der Intertextualität, das sich von
der Genese der Gattung durch Theokrit bis weit in die Neuzeit erstreckt. Diese Wirkung hat eine
institutionelle Ursache auch darin, dass über Jahrhunderte die Lektüre lateinischer Dichtung mit
Vergils „Bucolica“ begann. Diese zehn Gedichte, auch „Eklogen“ genannt, werden daher im
Zentrum gemeinsamer Lektüre und Interpretation stehen, wobei der Blick sowohl auf Theokrit
zurück als auch auf die lange Wirkungsgeschichte voraus gelenkt werden soll. Ein ausführliches
Programm und zusätzliche Texte sind über Moodle ab Mitte März zugänglich. Das Password wird auf
Anfrage per Mail zugeschickt. Text: Vergil, Bucolica-Hirtengedichte, übers. v. M. v. Albrecht,
Stuttgart 2001 (7,10 Euro) oder eine andere zweisprachige Ausgabe (Götte, Klingner etc.).
Literatur: B. EFFE / G. BINDER, Antike Hirtendichtung, 2.Aufl., Düsseldorf 2000; M. FANTUZZI / T.
PAPANGHELIS (Hrsg.), Brill‘s Companion to Greek and Latin Pastoral, Leiden u.a. 2006.
Vorbereitung: Pflichtlektüre zur ersten Sitzung ist R. R. Nauta, Gattungsgeschichte als
Rezeptionsgeschichte am Beispiel der Entstehung der Bukolik, Antike und Abendland, 36, 1990,
116-137 (Moodle-Download ab Mitte März).
Modul 2: Mittelalter/Frühe Neuzeit
5210093
SE
Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (4 SP)
Mo
16-18
wöch.
DOR 24, 1.607
E. Osterkamp
Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (1616-1679), der als Breslauer Diplomat und
Bürgermeister bis zum Kaiserlichen Rat aufstieg, gehört zu den beherrschenden Dichtergestalten
des deutschen Spätbarock. Dabei hat er sich erst spät und widerstrebend dazu entschlossen, eine
Auswahl seiner Dichtungen in den Druck zu geben („Deutsche Vbersetzungen und Getichte“,
1679/80). Als Virtuose der erotischen Dichtung wurde Hoffmannswaldau zum Begründer der
galanten Poesie in Deutschland; der Witz, die formale Eleganz und die Metaphernkunst seiner
Gedichte trugen ihm die Bewunderung seiner Zeitgenossen ein, während das Jahrhundert der
Aufklärung sein Werk gerade aufgrund von dessen erotischer Freizügigkeit verwarf. Das SE
versucht, die kultur- und literaturhistorischen Voraussetzungen dieser Dichtung zu klären, um sich
dann der konzentrierten Werkanalyse zu widmen; dabei sollen außer den heute berühmten
erotischen Gedichten auch jene Werke zur Geltung kommen, die nach Hoffmannswaldaus Tod zwar
geringere Beachtung gefunden haben, aber doch den formalen und inhaltlichen Variationsreichtum
dieser Poesie des ingeniösen Scharfsinns bezeugen, also etwa die Dramen und die geistliche
Dichtung.
5210107
SE
Bilder und Texte fremder Welten in Spätmittelalter und Früher Neuzeit (4
SP)
Do
16-18
wöch.
DOR 24, 3.138
W. Röcke
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30
Literarische Imaginationen fremder Länder, Völker oder Kulturen sind nicht hinsichtlich ihrer
Sachinformationen über die Fremde von Interesse, sondern hinsichtlich der Bilder, Vorstellungsund Deutungsmuster, mit denen man ihnen begegnet. In Reiseberichten und Reiseromanen, aber
auch Wissensenzyklopädien des Mittelalters und der Frühen Neuzeit liegen ganz unterschiedliche
Modi der Wahrnehmung und Deutung der Fremde vor, die im SE im Einzelnen erarbeitet werden
sollen. Dabei stehen Formen der Exklusion, aber auch der Inklusion der Fremde; der utopischen
Sehnsucht nach idealen Welten oder der Kompensation der eigenen defizitären Gegenwart durch
Projektionen der Fremde im Mittelpunkt. Das SE wird einerseits Reiseromane, wie den antiken und
mittelalterlichen Alexanderroman, das Brandan-Buch oder den ,Fortunatus‘-Roman untersuchen,
andererseits Reiseberichte, wie die ,Reisen‘ des Jean de Mandeville, die Reisebeschreibungen in die
Mongolei und nach China (Johannes de Plano Carpini, Wilhelm von Rubruk, Marco Polo) sowie in die
,Neue Welt‘ (Cristofero Colon: Bordbuch; Hans Staden: ,Historia und beschreibung eyner
Landtschafft der Wilden/Nacketen/Grimmigen Menschfresser Leuthen/in der Newenwelt America
gelegen‘, Marburg 1557). Dabei soll vergleichend untersucht werden, welche Möglichkeiten der
Wahrnehmung und Deutung der Fremde beide Texttypen eröffnen. Organisatorisches: Anfang April
wird ein Reader mit den wichtigsten Primärtexten bereitgestellt.
5210111
SE
Elementare Poetik: Wasser in der Literatur des Mittelalters (4 SP)
Fr
08-12
14tgl./2
DOR 24, 3.138
H. Wandhoff
Das mittelalterliche Naturverständnis basiert auf den vier Elementen Erde, Wasser, Luft und Feuer,
die über Jahrtausende das System der Naturwissenschaften bestimmten. Im Rahmen einer
,ökologischen‘ Mediävistik gilt es, die elementaren Grundlagen des mittelalterlichen
Weltverständnisses zu rekonstruieren und auf ihre allegorischen Dimensionen zu befragen. Am
Anfang soll das Wasser stehen, das zwar schöpfungsgeschichtlich nicht ursprünglich war, in seinen
verschiedenen Aggregatformen aber poetologisch besonders interessant ist. Themen werden u.a.
sein: Wasser und Gewässer in der antiken und mittelalterlichen Kosmologie; Flussübergänge und
Seefahrten als Schwellenphänomene; Quellen, Bäche und Seen als Metaphern poetischer
Inspiration; der Held und sein Wetter: Regen, Schnee, Flut; das Wasser der Taufe und der Tränen
als Medium der (göttlichen) Liebe. Literatur: Zur Einführung: Gernot und Hartmut Böhme: Feuer
Wasser Erde Luft. Eine Kulturgeschichte der Elemente. München 1996 u.ö.; Rudolf Simek: Erde und
Kosmos im Mittelalter. Das Weltbild vor Columbus. München 1992. Organisatorisches: Das SE
findet 14tägig statt, beginnend in der zweiten Semesterwoche. In der ersten Semesterwoche wird
es eine Vorbesprechung geben, um Anmeldung wird gebeten unter haiko.wandhoff@cms.huberlin.de.
5230078
UE
Skandinavier suchen ihren Platz: Gesellschaftspolitische Texte zwischen
Wikingerzeit und Mittelalter (2 SP)
Do
16-18
wöch.
DOR 24, 3.231
I. Beuermann
Der Kurs hat die geistesgeschichtliche Entwicklung Skandinaviens zum Thema. Anhand von Texten
aus der Blütezeit der westskandinavischen Literatur vom 12. bis zum 14. Jahrhundert diskutieren
wir die Frage, wie gesellschaftliche Hierarchie legitimiert wurde. Die Texte spiegeln sowohl neue,
christlich-europäische, als auch alte (wie alt?), vorchristlich-nordische Konzepte, wider – Hinweis
auf eine lebhafte Diskussion über Gesellschaftsordnung(en) in Skandinavien und Skandinaviens
neuen Platz innerhalb Europas.
5250107
SE
Weisheitsliteratur: Thomas More bis Thomas Hobbes (4 SP)
Di
14-16
wöch.
UL 6, 2004A
V. Lobsien
Mit „Weisheitsliteratur“ ist eine sehr alte und weitverzweigte Texttradition gemeint. Sie wurzelt in
der Literatur der griechisch-römischen Antike ebenso wie in der Bibel. Sie sucht zu lehren, wie man
leben sollte, analysiert, bilanziert und kritisiert aber auch in nicht selten scharfer und oft
unterhaltsamer Form Verfehlungen des guten Lebens. Nicht zuletzt enthält und gestaltet sie
Repertoires des jeweiligen epochalen Weltwissens. Das Seminar wird versuchen, anhand von
Textbeispielen aus unterschiedlichen Gattungen ein Verständnis dieser Tradition und ihrer
spezifischen Leistungen zu erarbeiten. Der Schwerpunkt wird bei Texten der englischen
Renaissance liegen. Das Spektrum der Gattungen, die uns dabei begegnen, reicht von Aphorismen,
Sentenzen, Briefen, Dialogen, „How-to-…“-Texten bis zu Essays, Gedichten, Erzählungen, Dramen;
unter den namhaften Autoren sind Kohelet und Seneca, Erasmus von Rotterdam und Michel de
Montaigne. Im Zentrum der Seminardiskussion wird die Utopia des Thomas Morus stehen; ein
weiterer wichtiger Akzent liegt auf einer Schrift Thomas Hobbes‘ zur Natur des Menschen. – Das
Seminar ist eine Veranstaltung des MA English Literatures; es steht aber auch Studierenden des
MA Europäische Literaturen offen. Bitte anschaffen: Sir Thomas More, Utopia , ed. Robert M.
Adams. New York/London: Norton, 2nd ed. 1992; sowie: Thomas Hobbes, The Elements of Law
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31
Natural and Politic. Human Nature and De Corpore Politico , ed. J.C.A. Gaskin. Oxford/London:
Oxford University Press, 1994.
5250108
LK
Weisheitsliteratur: Thomas More bis Thomas Hobbes (2 SP)
Di
16-18
14tgl.
UL 6, 2004A
5250114
Shakespeares Antike: Julius Caesar und Troilus and Cressida (englisch)
(4 SP)
Do
12-14
wöch.
UL 6, 2004A
V. Lobsien
SE
V. Lobsien
Gegenstand dieses Seminars ist das intensive Studium eines der sog. Römerdramen Shakespeares
– Julius Caesar – aber hauptsächlich eines seiner späten, schwierigen Dramen, das zwar auch in
der Antike spielt, sich jedoch einer einfachen Gattungszuordnung entzieht: Troilus and Cressida .
Beide Stücke gewähren unterschiedlich geartete Einblicke in die Art und Weise, wie die Frühe
Neuzeit die Klassische Antike konstruierte. Die Frage nach dieser Auffassung einer weit
zurückliegenden Epoche durch die europäische Renaissance und ihrer Funktionalisierung für eigene
Belange soll im Mittelpunkt der Seminardiskussion und unserer Bemühung um die Texte stehen. –
TeilnehmerInnen müssen im Besitz beider Texte in neueren, kommentierten Editionen sein.
Empfohlene Paperback-Ausgaben: a) Einzelausgaben aus The Arden Shakespeare , b)
Einzelausgaben aus The Oxford Shakespeare , c) einbändige Gesamtausgabe der Werke
Shakespeares The Norton Shakespeare .
Modul 3: Neuzeit I
52300127
SE
Literaturen des Ostseeraumes vs. Nordatlantische Literaturen. Probleme
von Kanonisierung und Periodisierung (4 SP)
Fr
12-14
wöch.
M. Langheiter-Tutschek
Dänisch bzw. Deutsch sind über Jahrhunderte die Literatursprachen der jeweiligen Kulturräume.
Wir beschäftigen uns u.a. mit Werken von: William Heinesen, Jørgen-Frantz Jacobsen, Jón
Sveinsson, Gunnar Gunnarsson, J M R Lenz, Siegfried von Vegesack, Werner Bergengruen,
Hermann Sudermann, Eduard Keyserling, Gertrud von den Brincken. Ausgewählte Texte dieser
AutorInnen reflektieren die Fragen nach Identität , Heimat und Zugehörigkeit . Die Bandbreite
reicht von Landschaft als idyllischer Staffage bis hin zur Blut-und-Boden-Ideologie und der Klage
über die verlorene Heimat.
5240314
SE
Zur Anwesenheit 'abwesender' Frauenfiguren in der Literatur der Romania
(3 SP / 4 SP / 5 SP)
Di
14-16
wöch.
DOR 24, 1.608
R. Kroll
Das Seminar konzentriert sich auf den Fragenkomplex, wie ein(e) Romanautor(in) bzw.
Erzähler(in) einer Protagonistin, die eigentlich keine (erzählbare) "Geschichte" hat, dennoch ihre
"Geschichte" verschafft. Es handelt sich um Halbabwesende im Text, die weder geistig stumpf noch
unbedeutend erscheinen, weder als schweigsames Objekt in Besitz genommen noch durch
Deutungen vereinnahmt werden. Es sind Frauen, die sich selber nicht kennen, ihr Leiden, ihr
Unbehagen nicht formulieren (können). Frauen, die Willenlosigkeit, Passivität, Abhängigkeit und
eine auffällige Ich-Schwäche erkennen lassen. Als Text-Grundlage dienen die Romane von
Madeleine Bourdouxhe: La femme de Gilles; Marguerite Yourcenar: Le coup de grace; Clarice
Lispector: A hora da estrala/Sternstunde; Emmanuèle Bernheim: Vendredi soir und Marguerite
Duras: India Song.
5240343
SE
Prosa der Ilustración (1725-1800). Narrative der Gesellschaftsreform im
Kontext von Rationalismus und Säkularisierung (3 SP / 4 SP)
Fr
10-12
wöch.
DOR 24, 1.608
G. Kamecke
Die Frage, ob die „Aufklärung“ in Spanien überhaupt stattgefunden hat, ist bis in die zweite Hälfte
des 20. Jahrhunderts hinein kontrovers diskutiert worden. Im Gegensatz zur französischen
Aufklärung, deren politische Philosophie in ihrem radikalen Zweig zu den diskursiven und
epistemologischen Möglichkeitsbedingungen der Revolution von 1789 gehört, stellt sich das
spanische Zeitalter der Aufklärung als eine weniger radikale, politisch geradezu konformistische
Bewegung dar. Der Grund für die Frage nach der Besonderheit der spanischen Ilustración beruht
auf einer zweifachen konzeptuellen Grenze, die nur imaginär, d.h. im Medium der literarischen
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32
Fiktion überschritten werden kann. In ihren Grundfesten werden weder die Kirche als Institution
des Primats in Glaubensfragen noch die absolute Monarchie als Institution der politischen Ordnung
explizit in Frage gestellt. Vor diesem Hintergrund sollen im Seminar erstens die Formen und Modi
der Gesellschaftskritik herausgearbeitet werden, die im Kontext der Verflechtung zwischen
philosophischer Theorie (des Rationalismus, des Empirismus, der Säkularisierung usf.) und
politischer Praxis möglich sind. Zweitens sind intellektuelle Einflüsse französischer
Aufklärungsautoren zu thematisieren, die als Kontrastfolie für die spezifische Eigentümlichkeit der
Ilustración als einer epochentypischen Diskursformation dienen. Drittens – und hauptsächlich –
sollen literarische Schlüsseltexte der Epoche untersucht werden: Inwiefern haben ihre
Schreibweisen und Gattungen, Stoffe und Motive an den zeitgenössischen Reflexionen teil oder
„erfinden“ sie allererst? Welchen Möglichkeitsspielraum literarischer Techniken eröffnen sie? Hierzu
stützt sich das Seminar auf ausgewählte Prosatexte der spanischen Aufklärung: Feijoo – Isla –
Torres Villarroel – Jovellanos – Cadalso. Alle Texte werden im Original gelesen (deutsche Übersetzungen existieren zumeist nicht). Sehr gute Spanischkenntnisse sind Teilnahmevoraussetzung.
Literatur: Aguilar Piñal, Francisco: La España del absolutismo ilustrado . Madrid 2005.
5260072
SE
Polnisch: Nach der Romantik: polnische Gegenwartsliteratur (4 SP)
Di
10-12
wöch.
DOR 65, 557
M. Schwartz
In einem viel beachteten und kontrovers diskutierten Essay diagnostizierte die Literaturwissenschaftlerin Maria Janion Mitte der 1990er Jahre den Untergang des "romantischen Paradigmas" in
der polnischen Kultur. Demnach habe dieses maßgeblich von der literarischen Romantik geprägte
Paradigma dank der bis ins 20. Jahrhundert reichenden Unabhängigkeitsbestrebungen, aufgrund
des Zweiten Weltkriegs und schließlich der Epoche von Solidarność und Kriegsrecht fast
zweihundert Jahre die Geschicke Polens wesentlich bestimmt, ehe es mit der Proklamation der
Dritten Republik 1989 zu seinem Ende gekommen sei: "Heute sind wir Zeugen von einem
grausamen Paradox: Die Unabhängigkeit, zu deren Wiedergewinnung die allmächtige Romantik
merklich beigetragen hat, entzieht ihr zugleich die Wirkungsbasis." Ausgehend von dieser Diagnose
beschäftigt sich das Seminar mit ausgewählten Werken der polnischen Literatur insbesondere der
letzten Jahre. Es fragt danach, ob im Umgang mit Themen wie nationaler Zugehörigkeit und
transnationaler Vernetzung, kultureller Tradition und kommerzieller Massenkultur, privater
Familiengeschichte und staatlicher Geschichtspolitik, religiösem Fundamentalismus oder
unterschiedlichen Migrationserfahrungen von einem Paradigmenwechsel die Rede sein kann. Es
reflektiert dabei aktuelle Feuilletondebatten, neuere ästhetiktheoretische und literaturgeschichtliche
Forschungsansätze und diskutiert, wie sich im Zeichen einer globalisierten Welt polnische
Autorinnen und Autoren neu positionieren. Literatur: Janion, Maria: Zmierzch paradygmatu, in:
Dies.: "Czy będziesz wiedział, co przeźyłeś", Warszawa 1996, S. 5-23. Dies.: Vorwort, in:
Hoelscher-Obermaier, Hans-Peter (Hg.): Polnische Romantik. Lesebuch, Frankfurt a.M. 1998, S. 942. Schlott, Wolfgang: Polnische Prosa nach 1990. Nostalgische Rückblicke und Suche nach neuen
Identitäten, Münster 2004. Galant, Arleta; Iwasiów, Inga (Hg.): Dwadzieścia lat literatury polskiej
1989-2009.Idee, ideologie, metodologie, Szczecin 2008.
5260083
SE
Russisch: Literarische Meisterwerke (4 SP)
Mo
12-14
wöch.
DOR 65, 561
T. Tolstaja
Gegenstand des Seminars ist die Frage nach der „Meisterhaftigkeit“ der „Meisterwerke“. Anhand
einer subjektiven Auswahl von klassischen und weniger klassischen Meisterwerken der russischen
Literatur soll die heikle Frage nach literarischer Qualität gestellt und mithilfe intensiver, „naher“
Textlektüren approximatorisch beantwortet werden. Im Mittelpunkt wird dabei die russische
Erzählkunst, insbesondere Erzählungen von Tolstoj über Čechov, Bunin, Dobyčin und Zoščenko bis
Nabokov und Šukšin stehen. Alle Texte liegen auch in Übersetzung (deutsch oder englisch) vor und
werden im Seminar nach Wunsch auf Englisch oder Russisch diskutiert.
Modul 4: Neuzeit II
5230071
SE
Afrika in skandinavischer Literatur (4 SP)
Di
14-16
wöch.
DOR 24, 3.134
L. Körber
Im Zentrum des Kurses stehen literarische Texte aus Skandinavien, die ihren Schauplatz in Afrika
haben und damit auch abbilden und verhandeln, was Skandinavier seit der Kolonialzeit in Afrika
unternommen haben. In Form von close readings der literarischen Texte und deren breiter
(literatur-)historischer Kontexualisierung werden uns u.a. mit Karen Blixens Farm in Kenia,
schwedischen Missionaren und norwegischen Offizieren im Kongo, dänischem Sklavenhandel im
heutigen Ghana, Henning Mankells Erzählungen aus Mosambik und skandinavischen EntwicklungsAktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
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33
helferInnen in Tansania beschäftigen. Der Fokus liegt dabei neben Gattungs- und Genrefragen auf
Fragen nach medialer und politischer Repräsentation und nach Identitäts- und Alteritätskonstruktionen. Teilnahmevoraussetzungen: Lesekenntnisse Dänisch, Schwedisch, Norwegisch, da
die Texte zum großen Teil nicht in Übersetzungen vorliegen. Bereitschaft zur Lektüre von ca. sechs
Romanen, die z.T. selbst angeschafft werden müssen. Forschungsliteratur wird in einem Reader zur
Verfügung gestellt. Wer möchte, kann schon im Vorfeld besorgen und lesen: Karen Blixen: Den
afrikanske farm / Out of Africa / Jenseits von Afrika- Henning Mankell: Tea-Bag- Sven Lindqvist:
Utrota varenda jävel / Exterminate All the Brutes / Durch das Herz der Finsternis: Ein AfrikaReisender auf den Spuren des europäischen Völkermords
5250101
SE
Modernism (englisch) (4 SP)
Mo
14-16
wöch.
DOR 24, 1.601
E. Kilian
This course will be dedicated to the years 1900 to 1930, which produced a new movement in the
various arts (literature, painting, music, dance) that was international in scope and that is still
influential today. This period saw a number of fundamental changes in the political, social and
cultural fields. It covers World War I and its aftermath; it was a time when traditional values were
questioned, when gender relations were being renegotiated and concepts of femininity and
masculinity were redefined, when new findings in psychology fostered a marked interest in the
workings of the individual consciousness, and when the nature of reality itself was under severe
scrutiny. And it was a time marked by considerable literary innovations. Virginia Woolf, one of the
prime representatives of Modernism, claimed that a new vision of life required new forms of literary
expression. We will explore these issues by analysing a variety of sources, e.g. philosophical and
psychological texts, paintings, essays, fiction and poetry. Please buy and read the following texts
(more will be announced in due course): James Joyce, Portrait of the Artist as a Young Man.
Rebecca West, The Return of the Soldier. Virginia Woolf, To the Lighthouse and Mrs Dalloway
Further material will be made available at the beginning of the semester.
5250102
LK
Modernism (englisch) (2 SP)
Mo
16-18
14tgl.
5250103
SE
Constructions of Gender in Gothic Fiction (englisch) (4 SP)
Mi
12-14
wöch.
UL 6, 2014B
DOR 24, 1.601
E. Kilian
S. Lieske
The course traces the genesis of Gothic fiction in the context of the social and cultural
transformations of gender roles in the late 18 th and early 19 th centuries. By exploring the spunky
dungeons of medieval monasteries and abandoned abbeys, we will analyze, among other things,
typical Gothic emotions, such as fear, terror, and horror. Following the central question to what
extent these emotions had a different appeal to male and female writers and readers we will work
out ideational and narrative differences between the so-called male and female Gothic from the
perspectives of the social history of the novel, psychology and cultural history. Our discussions will
include, e.g., how the emotional mobilization of terror and horror serve as a therapy of ennui , as
alibis for the mis en discours of culturally marginalized topics, such as violence or sexuality.
Participants are expected to have read the following novel before the beginning of the semester:
Horace Walpole, The Castle of Otranto (1764).
5250104
LK
Constructions of Gender in Gothic Fiction (englisch) (2 SP)
Mi
14-16
14tgl.
UL 6, 1070
5250105
SE
Victorian Literature and Culture (englisch) (4 SP)
Di
10-12
wöch.
DOR 24, 2.102
S. Lieske
E. Haschemi Yekani
This course deals with both literary and cultural developments that shaped the Victorian Age. The
choice of texts will include a variety of narrative traditions ranging from realism to the sensation
novel. Moreover, Pre-Raphaelite poetry will also be addressed. The following topics will come under
scrutiny: gender relations and conceptions of the family, the social question, political movements
and the consequences of imperial expansion as well as modernisation and urbanization and their
impact on different literary genres of the time. Since the course requires substantial reading, it is
necessary that students read as many of the set texts as possible before the beginning of the
semester. A reader with further material and poetry will be provided at the beginning of the class.
The accompanying Lektürekurs will provide more room for in-depth reading of theoretical
materials. A main focus is on the construction of the Victorian family. Texts include: M. Foucault’s
Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
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The Will to Knowledge (The History of Sexuality I) und F. Engels’ The Origin of the Family (A
second reader will be provided). Texts: (please only use critical editions such as Penguin Classics or
Oxford World’s Classics). Charlotte Brontë: Jane Eyre. George Eliot: Middlemarch. Wilkie Collins:
The Woman in White. Selected Poems (will be provided in the reader)
5250106
LK
Victorian Literature and Culture (englisch) (2 SP)
Di
12-14
14tgl.
DOR 24, 2.102
5250109
Confronting (Hetero)Normative Structures: An Introduction to Queer
Theory and Queer Readings (englisch) (4 SP)
Di
14-16
wöch.
DOR 24, 1.601
E. Kilian
SE
E. Haschemi Yekani
Queer Theory has become an increasingly prominent area within Gender Studies since the 1990s.
Its main focus has been the deconstruction of the binary gender system and heteronormativity as
well as a trenchant critique of all kinds of identity politics and identitarian logics. Queer has
emerged as a critical force that undermines normative structures and explores and foregrounds
those aspects which are excluded by such structures. After two decades, queer has undergone a
number of modifications and repositionings, boundary-crossings and redrawings of boundaries
itself. In this course we will retrace some of the major positions in Queer Theory (e.g. Judith
Butler, Eve Kosofsky Sedgwick, Judith Halberstam, José Esteban Munoz). A special focus will be on
the productivity of Queer Theory for literary studies in terms of queer readings of literary texts.
Recommended introductory reading: Nikki Sullivan, A Critical Introduction to Queer Theory (2003)
Eve Kosofsky Sedgwick, Epistemology of the Closet (1990). A Reader containing further material
will be made available at the beginning of the semester. N.B.: Ten places are reserved for students
of the Gender Studies MA. All participants also need to register via e-mail: eveline.kilian@rz.huberlin.de !!
5250110
LK
5250111
SE
Confronting (Hetero) Normative Structures: An Introduction to Queer
Theory and Queer Readings (englisch) (2 SP)
Di
16-18
14tgl.
DOR 24, 1.601
E. Kilian
Configurations of Authorsship and the Professionalization of Literature in
the Long Eighteenth Century (englisch) (4 SP)
Do
10-12
wöch.
DOR 24, 1.502
H. Schwalm
This course is designed to explore British literature and culture of the 'long eighteenth century' (i.e.
stretching into the early 19 th century) in terms of the emergence of new, modern configurations
of authorship in the widest sense. We will thus address a phenomenon that has received wide
scholarly attention from various disciplines and perspectives, covering a broad range of issues:
modes of literary production socioeconomic and legal changes concerning the author (copyright
legislation and the 'birth' of the modern author) the emergence of new aesthetic theories focussing
on the author as original genius writers' careers and strategies of self-promotion textual
constructions of the 'author as hero' and authorial self-positionings women in the literary marketplace the careers of and the public's fascination with labouring poets etc. Required Reading: A
moodle platform will be in operation as of April 1; most of the texts to be discussed in class will be
available in electronic form. You will also need to obtain your own copy of Delarivier Manley's The
Adventures of Rivella (required reading for week 2).
5250112
LK
Configurations of Authorsship and the Professionalization of Literature in
the Long Eighteenth Century (englisch) (2 SP)
Do
12-14
14tgl.
DOR 24, 1.502
H. Schwalm
The Lektürekurs is designed to offer a forum for the in-depth discussion of relevant
criticism/scholarship related to authorship in the 18 th century and to theories of authorship.
Modul 5: Gattungsgeschichte und Gattungstheorie
5210094
SE
Goethe: Die klassischen Dramen (4 SP)
Mo
12-14
wöch.
DOR 24, 1.103
Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
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E. Osterkamp
35
Den Gegenstand des Seminars bilden die Dramen Goethes, an denen er seit Antritt des Weimarer
Ministeramts arbeitete und die er zumeist erst während der Italienreise zum Abschluss zu bringen
vermochte: „Iphigenie auf Tauris“, „Egmont“ und „Torquato Tasso“, aber auch die jeweils zweite
Fassung der Singspiele „Erwin und Elmire“ und „Claudine von Villa Bella“. Hinzu kommen „Faust.
Ein Fragment“ (1790) und das ebenfalls Fragment gebliebene Drama „Die natürliche Tochter“
(1803). Das SE wird diese Dramen im theater- und dramengeschichtlichen Kontext interpretieren
und dabei auch eine Antwort auf die Frage zu geben versuchen, warum das dramatische Werk des
klassischen Goethe auf dem Theater seiner Zeit weitgehend erfolglos geblieben ist.
5210099
SE
Historischer Roman – kontrafaktisch (4 SP)
Do
08:30-10:00 wöch.
DOR 24, 3.138
E. Schütz
Historische Romane haben Konjunktur. Im Kontext einer popularisierenden multimedialen
,Gedächtnisindustrie' soll deren Funktion, Reichweite und Spezifik an einem besonderen Fall
untersucht werden, am sog. Kontrafaktischen, Alternativgeschichtlichen oder auch Allohistorischen.
Dies schwerpunktmäßig anhand von Romanen zum „Dritten Reich“ und zur DDR.
5240339
SE
Die geschriebene Stadt - Paris-Romane (4 SP / 5 SP)
Di
10-12
wöch.
DOR 24, 1.608
B. Heymann
Anhand des Paradigmas der Paris-Literatur rekonstruiert das Seminar die ästhetischen
Erfahrungszusammenhänge von Großstadt und modernem Roman im 19. Jahrhundert und verfolgt
diese über die späte Moderne bis in die Gegenwart. Anhand exemplarischer Lektüren sollen
Kontinuität und Veränderung des literarischen Imaginären der Stadt ebenso untersucht werden,
wie diese in der Perspektive der Lesbarkeit von Stadt, Raum und Gesellschaft vor dem kontrastiven
Hintergrund der aktuellen Literatur der Megacitys zur Diskussion stehen. Gelesen werden Texte von
Balzac, Zola, Baudelaire, Proust, Aragon, Perec, Roubaud, Pennac u.a.
5250085
VL
Poesie und Prosa des 17. Jahrhunderts
Mi
16-18
wöch.
UL 6, 2014B
V. Lobsien
Gibt es Literatur nach Shakespeare (und vor den großen Romanen des 18. Jahrhunderts)?
Natürlich – auch wenn es erstaunen mag, dass diese Epoche des Bürgerkriegs, der gewalttätigen
Zuspitzung konfessioneller Konflikte und des eifrigen Aufbruchs in eine empiristische Naturforschung, die die Grundlage unserer heutigen Naturwissenschaft und Technik bildet, gleichzeitig so
erlesene Blüten wie die sog. Metaphysical Poetry und religiöse Massenliteratur wie Bunyans
Pilgrim‘s Progress hervorbringt. Ich möchte Ihnen in dieser Vorlesung berühmte und auch weniger
bekannte, aber nicht minder bedeutende poetische Texte (z.B. von Vaughan und Traherne)
vorstellen; stets im Blick auf ästhetische Wirkungsstrukturen, aber auch auf kontextuelle, etwa
philosophiegeschichtliche oder politische Zusammenhänge. In der zweiten Hälfte des Semesters
werden wir uns einer kleinen Auswahl der ebenso bemerkenswerten wie verschiedenartigen
Prosatexte des 17. Jahrhunderts zuwenden: AutorInnen wie Bunyan, Browne und vielleicht auch
Aphra Behn, die auf bemerkenswerte Weise bearbeiten, was diese turbulente Epoche auf der
Schwelle zur Moderne bewegt. Die Vorlesung will u.a. erkunden, wie Literatur in unübersichtlicher
Zeit heterogene Möglichkeiten der Erfahrung und Deutung der Welt präsentiert, perspektiviert und
in Zusammenhang bringt. – Die Gedichte und Auszüge aus einigen Prosatexten werden zu
Semesterbeginn in einem Reader zur Verfügung gestellt.
5260083
SE
Russisch: Literarische Meisterwerke (am Beispiel der russischen Literatur)
(4 SP)
Mo
12-14
wöch.
DOR 65, 561
T. Tolstaja
Gegenstand des Seminars ist die Frage nach der „Meisterhaftigkeit“ der „Meisterwerke“. Anhand
einer subjektiven Auswahl von klassischen und weniger klassischen Meisterwerken der russischen
Literatur soll die heikle Frage nach literarischer Qualität gestellt und mithilfe intensiver, „naher“
Textlektüren approximatorisch beantwortet werden. Im Mittelpunkt wird dabei die russische
Erzählkunst, insbesondere Erzählungen von Tolstoj über Čechov, Bunin, Dobyčin und Zoščenko bis
Nabokov und Šukšin stehen. Alle Texte liegen auch in Übersetzung (deutsch oder englisch) vor und
werden im Seminar nach Wunsch auf Englisch oder Russisch diskutiert.
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36
Modul 6: Text und Wissen
5210097
SE
Aufklärung und Siebenjähriger Krieg (4 SP)
Di
10-12
wöch.
DOR 24, 3.138
S. Martus
Während des Siebenjährigen Kriegs, der als erster „Weltkrieg“ in die Geschichte eingegangen ist,
zeigt die Aufklärung ein eigentümliches Interesse an Gewalt, Zerstörung und Tod. Im Blick auf die
kriegerischen Leidenschaften bildet sich eine bestimmte Anthropologie des passionierten Menschen
heraus; im Blick auf die Kriegsgemeinschaft wird das Soziale wie das Politische konfiguriert; und
auch die Kultur der Aufklärung zeigt sich fasziniert von der Energie, die der Krieg und seine
Propaganda freizusetzen vermochte – mehr noch: Krieg und Kunst gehen im militärischen Genie
eine Allianz ein, die gerade in Konzepten „kreativer Zerstörung“ den Prozess der semantischen
Modernisierung vorantreibt. Im SE werden wir in unterschiedlichen Textsorten und Medien den
Zusammenhang von Aufklärung und Siebenjährigem Krieg rekonstruieren, etwa am Beispiel der
Schriften Friedrichs II., der Dramen Lessings („Philotas“, „Minna von Barnhelm“), der Werke Gleims
(„Preussische Kriegslieder in den Feldzügen 1756 und 1757 von einem Grenadier“, „Philotas“) und
E.C. von Kleists („Ode an die preußische Armee“, „Cissides und Paches“) oder der Schriften
Thomas Abbts („Vom Tode für das Vaterland“). Literatur: zur Einführung: M. Füssel: Der
Siebenjährige Krieg. Ein Weltkrieg im 18. Jahrhundert. München 2010.
5210106
SE
Zur Magie der Puppe in Literatur, Wissenschaft und Kunst (4 SP)
Do
14-16
wöch.
DOR 24, 1.103
U. Vedder
Anhand der Puppe – vornehmlich der weiblichen Puppe – sind immer wieder neue Verhältnisbestimmungen von Tod und Leben, von Traum und Wirklichkeit, Mechanik und Beseelung,
Perfektion und Versehrtheit, Modellhaftigkeit und Individualität verhandelt worden. Sowohl in
Literatur und Kunst als auch in den Wissenschaften stehen Gliederpuppen, Automaten,
Wachsfiguren und wandelnde Statuen in der Spannung von Funktionalität und Imagination, die im
SE mit vergleichendem Blick auf Körperbilder in Anatomie und Kunst, auf Geschlechtercodierungen
und Schöpfungsmythen erschlossen werden soll. Untersucht wird das Phänomen der Puppe von
Kleists Marionettentheater über romantische Automaten und Marmorbilder bis hin zum Diskurs der
Mode- und Schaufensterpuppe in den 1920er Jahren und darüber hinaus. Literatur: Lektüre zur
Vorbereitung: P. Müller-Tamm/K. Sykora (Hg.): PuppenKörperAutomaten. Phantasmen der
Moderne (Ausstellungskat.) Düsseldorf 1999.
5210110
SE
Die anderen Antiken. Konkurrenz der Altertümer im 19. Jahrhundert (4 SP)
Mo
14-16
wöch.
DOR 24, 1.301
A. Polaschegg
„Die Antike“ existiert heute nur im Singular und bezeichnet selbstverständlich das griechische und
römische Altertum, das wir ebenso selbstverständlich als prägende Tradition der deutschen,
europäischen oder westlichen Kultur annehmen. Das war keineswegs immer so. Im krassen
Gegensatz zur heutigen Monokultur der antiken Tradition wurde das ausgehende 18. Jh. Zeuge
einer explosionsartigen Pluralisierung der Altertümer: Mit einem Mal sah sich die griechische und
römische Antike umgeben von hebräischen und ägyptischen, indischen, persischen und nicht
zuletzt germanischen Altertumskulturen, die allesamt zu Anwärtern auf „unsere“ Antike
avancierten. Im Laufe des 19. Jhs. wurden diese sieben Altertumskulturen vor allem auf dem Feld
der Literatur und der philologischen Wissenschaften immer wieder gegeneinander ausgespielt,
voneinander abgegrenzt und zueinander in Beziehung gesetzt. Eben diesen Prozess wird das SE
anhand exemplarischer Beispiele aus der deutschen Literatur- und Wissenschaftsgeschichte
verfolgen und dabei nach den Formen, Funktionen und Effekten der Konkurrenz- und
Synthesefigurationen der Altertümer fragen; auch mit Blick auf ihre aktuellen Nachwirkungen.
Literatur: Teilnahmebedingung für das SE ist die Bereitschaft zu intensiver Lektüre während des
Semesters sowie beobachtbare (!) Kenntnis der folgenden Texte (= Lektüre VOR Beginn des
Semesters!): Heinreich von Kleist: Die Hermannsschlacht; Friedrich Hebbel: Herodes und
Mariamne [beides RUB, vergriffen, zweite Hand kaufen]. Ein Reader wird rechtzeitig im Copyshop
Sprintout, S-Bahn Bogen 190, bereitgestellt.
5230126
SE
Kulturtransfer – literarische Wechselbeziehungen zwischen deutsprachigen
und skandinavischen Literaturen (4 SP)
Mi
16-18
wöch.
M. Langheiter-Tutschek
Nach extensivem Textverständnis vorangegangener Semester konzentriert sich diese Lehrveranstaltung auf schriftlich fixierte Literatur als Zeugnisse von Rezeption, Kontakt und Einfluss.
Literarische Wechselbeziehungen werden als Teil kultureller Wechselbeziehungen zwischen dem
deutschsprachigen Raum und dem Norden verstanden, die als literarische Texte, Tage- und
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37
Reisebücher sowie Briefe in Erscheinung treten. Einige Themenschwerpunkte: C.-M.-BellmanRezeption, A. v. Fersen und Marie Antoinette, Der Münter-Kreis, Th. Fontane als Kriegsberichterstatter, H. Ibsen auf deutschsprachigen Bühnen, A. Strindberg und F. Uhl, A. Nobel und B. v.
Suttner, Ellen Keys Briefwechsel, Tucholskys Schloß Gripsholm, B. Brecht im skandinavischen Exil,
Edzard Schaper als Übersetzer und Vermittler skandinavischer Literatur, Peter Weiss´
schwedischsprachiges Werk.
Modul 7: Text und Medien
5210118
SE
Visuelles Zitieren (4 SP)
Mo
10-14
14tgl./2
DOR 24, 3.103
S. Benninghoff-Lühl
Das Zitieren wird gerne mit verbrecherischen Vorgängen in Verbindung gebracht, dem Rauben,
dem Morden, dem Zerlegen und Schneiden. Eine weitere prominente Metapher ist die des
Spionierens. Zitate seien wie „Augen“ des Textes, durch die man – in der Hoffnung nicht gesehen
zu werden - von dem einen in den anderen Text hinein- bzw. hinüberblickt (Sartiliot). Wie es zu
diesen und ähnlichen metaphorischen Umschreibungen kommt, diskutieren wir entlang von
Beispielen, die häufig angeführt werden, wenn die Rede auf das Zitat kommt. Z.B. Alfred
Hitchcocks „Fenster zum Hof“ (1954) sowie einer der vielen Texte, auf die der Regisseur sich
implizit bezog, nämlich E.T.A. Hoffmanns „Des Vetters Eckfenster“ (1822). Was ist das visuelle
Zitat, wo verlaufen seine Grenzen, wie wird es beschrieben? Welche Angebote machen Autoren,
Künstler, Regisseure, um Referenzen in ihrem Werk zu verdeutlichen und über dieses DeutlichMachen zu sprechen? Was ersetzt die typographischen Zeichen, die ein Zitat im geschriebenen Text
markieren? Ist es der Schnitt? Sind es Verweise, Anklänge, Anspielungen, Assoziationen? Welche
Rolle spielt die optische Täuschung sowie der Glaube des Betrachters an das, was er da sieht? Im
Nachgang dieser Fragen beschäftigen uns Bilder, Rahmungen, Ausschnitte aber auch
Grenzbereiche des visuellen Erscheinens wie Déjà-vues, Vexierbilder und Stereoskopien. Die Schrift
im Bild oder auch das Bild im Bild zu untersuchen, führt uns weiterhin auf die Spur des Lesens bzw.
der Theorie des Lesens. Was ist dem Leser ein Zitat, was nicht? Literatur: S. Benninghoff-Lühl:
Zitat. In: Historisches Wörterbuch der Rhetorik. Hrsg. von G. Ueding. Bd. 9. Tübingen 2009. S.
1539-1548; S. Gross: Lese-Zeichen. Kognition, Medium und Materialität im Leseprozess.
Darmstadt 1994; B. Menke: Zitierfähigkeit: Zitieren als Exzitation. In: A. Gutenberg/R. J. Poole
(Hg.): Zitier-Fähigkeit. Findungen und Erfindungen des Anderen. Berlin 2001. S. 153-171; C.
Sartiliot: Citation and Modernity. Derrida, Joyce, Brecht, Oklahoma 1993; G. Withalm: Von
Duschen, Kinderwagen und Lüftungsschächten: Methoden des Verweisens im Film. In: Zeitschrift
für Semiotik 3 (1992) H. 14. 199-224.
5210119
SE
Autor/Archiv/Werk (4 SP)
Mi
12-14
wöch. (1)
DOR 24, 1.103
B. Hahn
1) findet ab 04.05.2011 statt
Wer hat den „Empedokles“ geschrieben und wer den „Der Prozeß“? So, wie wir diese Texte lange
kannten, wurden sie von Herausgebern zusammengestellt und nicht von den Verfassern. Von
beiden Texten gibt es äußerst unterschiedliche Fassungen; zuverlässige Editionen kamen recht spät
heraus. Zwischen den „Texten“ Heiner Müllers, die vor dem Fall der Mauer erschienen, und der
Werkausgabe, die gerade abgeschlossen wurde, liegen Welten. Und wie wären Texte angemessen
wie die von Rahel Levin Varnhagen zu präsentieren, wenn die Verfasserin diese nie zu Büchern
zusammengestellt hat? Wenn die grundlegenden Kategorien von „Autor“ und „Werk“ in Frage
gestellt werden, was bedeutet das für theoretisch informiertes Lesen? Was signalisieren diese
Namen: künstlerische Intentionen, Kästen voller Papiere in Archiven, digitale Algorithmen? Im SE
werden wir uns unterschiedliche Präsentationsweisen von Texten ansehen und über Lesarten
nachdenken, die ihnen angemessen sind. Literatur: H. Bosse: Autorschaft ist Werkherrschaft. Über
die Entstehung des Urheberrechts aus dem Geist der Goethezeit. Paderborn: UTB 1981; J. Derrida:
Dem Archiv verschrieben. Eine Freudsche Impression. Berlin: Brinkmann und Bose 1997; W.
Dilthey: Archive der Literatur in ihrer Bedeutung für das Studium der Philosophie: In: W. Dilthey:
Gesammelte Schriften. Bd. 4. Leipzig/Berlin: Teubner 1925. S. 555-575; S. Gaggi: From Text to
Hypertext: Decentering the Subject in Fiction, Film, the Visual Arts, and Electronic Media.
Philadelphia: University of Pennsylvania Press 1997; Die Rückkehr des Autors. Zur Erneuerung
eines umstrittenen Begriffs. Hrsg. v. Fotis Jannidis, G. Lauer, M. Martinez u. S. Winko. Tübingen:
Niemeyer 1999; Texte zur Theorie der Autorschaft. Hrsg. v. F. Jannidis, G. Lauer, M. Martinez u. S.
Winko. Stuttgart: Reclam 2000. Organisatorisches: Beginn der LV am 04.05.2011. Bis dahin
ausgefallene LV werden mit einer Blocksitzung im Mai kompensiert.
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38
5210121
SE
Das romantische Buch: Materialität und Imagination (4 SP)
Mo
16-18
wöch.
DOR 24, 1.604
C. Spoerhase
Die Romantik hatte ein spezifisches Verhältnis zum literarischen Medium des Buches. Ausgehend
von wichtigen neueren Ergebnissen der Sozialgeschichte der Literatur und der Mediengeschichte
des Buches werden wir im Rahmen des Seminars die Funktionen näher bestimmen, die dem „Buch“
in der literarischen Kommunikation der Romantik zugeschrieben werden. Ausgehend von diesem
Forschungsinteresse werden wir unter anderem untersuchen, (a) inwieweit die Leihbibliothek als
eine maßgebliche literarische Institution der Romantik verstanden werden muss, (b) wie es um die
materielle Einrichtung und typographische Gestaltung des romantischen Buches bestellt war, (c) in
welchem Verhältnis die Buchpublikation zur Publikation in anderen Medien wie Almanachen oder
Zeitschriften stand und (d) wie das Buch in literarischen Texten unter anderem von Friedrich
Schlegel, Wilhelm Hauff, Wilhelm Tieck oder E.T.A. Hoffmann imaginiert wurde. Literatur: Jürgen
Nelles: Bücher über Bücher. Das Medium Buch in Romanen des 18. und 19. Jahrhunderts.
Würzburg 2002. Organisatorisches: Da die jüngste Forschungsliteratur zu diesem Themenfeld
teilweise Englisch ist, setzt das SE gute englische Lektürekompetenzen voraus.
5210123
SE
Brief und Post (4 SP)
Do
10-12
wöch.
DOR 24, 3.138
U. Vedder
Das mit den neuen Übertragungstechnologien zu konstatierende Ende einer „Epoche der Post“ sei,
so Jacques Derridas ebenso melancholische wie provozierende Folgerung, zugleich das Ende der
Literatur, wie sie durch eine lange Tradition postalischer Übertragung geprägt wurde: mit
spezifischen Merkmalen wie Briefgeheimnis, Adressierung, Nachträglichkeit usw. Im Rückblick also
untersucht das SE, was Briefe waren: für eine medienbewusste Literatur des 18. bis 20. Jhs., aber
ebenso für die Subjektkonstitution und ihre Geschlechtercodierungen, für die Bedeutung
(weiblicher) Autorschaft oder für Wissens- und Machtsysteme. In ausgewählten Brief- und
Posterzählungen sowie literarischen Korrespondenzen (etwa von Choderlos de Laclos, G. Keller, Th.
Fontane, H. James bis hin zum Problem der Post bei F. Kafka oder I. Bachmann) sollen die
Postsysteme und Medienformate als Bedingungen des Schreibens sowie andersherum die
literarischen Texte zugunsten einer Erhellung der Postgeschichte gelesen werden. Literatur: zur
Vorbereitung: Choderlos de Laclos: „Gefährliche Liebschaften“. Übers. von Wolfgang Tschöke.
München: dtv 2007.
5210126
SE
Rücksicht auf Wahrnehmbarkeit. Zum Begriff der Imagination und seinen
Konsequenzen für die vormoderne Dichtung (4 SP)
Di
16-18
wöch.
DOR 24, 1.605
H. Scheuer
Wie sehr mittelalterliche Literatur auch an die Mündlichkeit des Vortrags und an die gedankliche
Kombinatorik der Schrift gebunden erscheint – über ihre Performanz und Textualität hinaus sind
die Formen höfischer Epik vor allem auf die Erzeugung innerer Bilder hin angelegt. Denn jeder Akt
der Wahrnehmung durch die äußeren Sinne – nicht zuletzt der akustische und visuelle Eindruck der
Lektüre – erzeugt vor dem inneren Auge Phantasmen, über die allein die Seele mit der Außenwelt
kommunizieren und Dichtung als besondere Form imaginativer Intensität erkennen kann. Deshalb
ist zu erwarten, dass sich in jedem Werk, das unter den Bedingungen einer solchen Rücksicht auf
(innere) Wahrnehmbarkeit entsteht, Spuren des Imaginationsprozesses finden müssten. Das gilt im
gleichen Maße für literarische Artefakte wie für diejenigen der Bildenden Kunst und der Musik: Sie
alle basieren auf einem einheitlichen Verständnis von Medialität, das Giorgio Agamben und Ioan
Petru Culianu (beide im Anschluss an Aby Warburg) in der Lehre vom Pneuma als dem
Universalmedium der Wahrnehmung begründet sehen. Das SE wird die angedeuteten
imaginationstheoretischen Bedingungen vormoderner Kunst an Beispielen der mittelalterlichen Epik
und Lyrik zu rekonstruieren versuchen und zugleich Anschauungsmaterial aus dem Bereich der
Wandmalerei heranziehen. Es wird den Phänomenen der Wahrnehmung nachgehen unter den
Aspekten der Minnekultur, des Zusammenhangs von ars magica und ars poetica sowie der
Rückkopplung von seelischer Dynamik und körperlicher Beweglichkeit. Literatur: (zur
Vorbereitung): Giorgio Agamben: Stanzen. Das Wort und das Phantasma in der abendländischen
Kunst. Aus dem Italienischen von Eva Zwischenbrugger. Zürich/Berlin 2005; Michael Camille:
Before the Gaze.The Internal Senses and Late Medieval Practices of Seeing . In: Visuality Before
and Beyond the Renaissance.Seeing as Others Saw . Ed. by R. S. Nelson. Cambridge 2000. S. 197223; Ioan Petru Culianu: Eros und Magie in der Renaissance. Mit einem Geleitwort von Mircea
Eliade. Aus dem Französischen von Ferdinand Leopold. München 2001.
5240313
SE
Filmische Übertragungen französisch-, spanischsprachiger (Kurz-)Romane (4 SP)
Di
16-18
wöch.
DOR 65, 473
Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
http://agnes.hu-berlin.de
und
portugiesischR. Kroll
39
Die filmischen Übertragungen von französisch-, spanisch- und portugiesisch-sprachigen Romanen
werfen die Frage auf, inwieweit die Übertragungen "gelungen" sind - was nicht unbedingt auf sog.
"Text-Treue" verweisen muss. Es geht (im Anschluss an das Seminar "Zur Anwesenheit
abwesender Frauenfiguren in der Literatur der Romania") um die Filme "La femme de Gilles"
(Frédéric Fonteyne; 2005), Le Coup de Grace (Volker Schlöndorff), India Song (Marguerite Duras),
A hora da estrela (Suzana Amaral; 1985) sowie Vendredi Soir (und Beau Travail) von Claire Denis.
"Ersatzerzählungen", Großaufnahmen, Musikeinspielungen, Schnitte, Off-Stimmen, voice-over,
Spiegelungen, außersprachliche Kommunikation, Kameraperspektive, etc. sollen als wichtige
Aspekte der Transformation herausgearbeitet werden, um die "Wirkungsäquivalenz" des Textes
(und weniger die Text-Treue) zu erfassen.
5240322
SE
Zwischen Spiel, Bildlichkeit und Textualität - Italo Calvino und Georges
Perec (4 SP / 5 SP)
Di
12-14
wöch.
DOR 24, 1.607
M. Mattusch
Literatur als spielerische Kombinatorik wie sie die OULIPO vertritt, findet in den eng miteinander
verbundenen Werken von Italo Calvino und Georges Perec wohl ihren Höhepunkt. Doch bei beiden
Autoren oszilliert das Buchstabenspiel zwischen der Regel und ihrer Überschreitung, der Resistenz
materieller Schriftlichkeit und den Möglichkeiten imaginärer Bildlichkeit. Das Seminar nimmt sich
vor, diesen Prozess an ausgewählten Werken zu verfolgen. Literatur: Primärliteratur: Georges
Perec: W ou le souvenir d’enfance (1975), La vie mode d’Emploi (1978), Un cabinet d’amateur
(1979). Italo Calvino: Il castello dei destini incrociati (1973), Le città invisibili (1972), Se una notte
d‘inverno un viaggiatore (1979). Einführungswerke: Ursula Musarra-Schröder: Il labirinto e la rete.
Percorsi moderni e postmoderni dell‘opera di Italo Calvino, Roma, Bulzoni, 1996. Jürgen Ritte: Das
Sprachspiel der Moderne. Eine Studie zur Literarästhetik Georges Perecs, Köln, Janus, 1992.
5240324
SE
Krieg und Medien im Zeithalter des Realismus (4 SP / 5 SP)
Mi
16-18
wöch.
DOR 24, 1.608
S. Frank, H. Pfeiffer
In literaturvergleichender Perspektive nimmt das Seminar den Einfluss des Medienwandels auf
literarische Kriegsdarstellungen in den Blick. Die französischen und russischen literarischen
Darstellungen dreier Kriege werden dabei im Mittelpunkt stehen: der napoleonischen Kriege, des
Krimkriegs und des russischen Kaukasuskriegs. Dazu gehören z.B. Stendhals Le Rouge et le Noir ,
Flauberts Education sentimental , Hugos Les misérables (Bd.1), Zolas La débâcle oder Tolstojs
Sevastopolskie rasskazy (Sevastopoler Erzählungen) und Vojna i mir (Krieg und Frieden). Wir
werden unter anderem der Frage nachgehen, wie die Literatur auf die Entwicklung des
Pressewesens (Illustrierte Wochenzeitungen; Augenzeugenreporter; Pressefreiheit) und das
Aufkommen neuer technischer Repräsentationsmedien, v.a. der Fotografie, reagierte und wie sie
mit neuen Tendenzen in nichtfiktionalen Nachbardiskursen umging; sowie der Frage, worin sich die
literarischen Strategien der Kriegsdarstellungen in Frankreich und Russland unterscheiden,
wodurch Unterschiede bedingt sind, welche Formen von intertextuellem Dialog die Texte aufweisen
und wie literarische Texte die Beziehungen zwischen den beiden – z.T. in den Kriegen auf
entgegengesetzten Seiten involvierten – Ländern reflektieren.
5260071
SE
Russisch: Von der Ikone zu Fejsbuk. Medienkulturgeschichte Russlands
(4 SP)
Mo
16-18
wöch.
DOR 24, 1.606
T. Philipp
Medien sind Instrumente der Wirklichkeitskonstruktion. Sie ermöglichen Kommunikation und sind
daher Gestaltungsmittel, die die kulturellen Zusammenhänge, innerhalb derer sie operieren, schon
immer prägen und zugleich beschreibbar machen. Das Seminar setzt sich zum Ziel, deren
Anwendungs- und Organisationsformen im sozialen und ästhetischen Kontext zu untersuchen und
möchte Analysen der kulturellen Relevanz medialer Praktiken von der Ikone bis ins Zeitalter der
sozialen Netzwerke wie livejournal und facebook in Russland vornehmen. In einem historischen
Parcours soll zunächst in einer Diskursgeschichte Medienwandel technik- oder wahrnehmungshistorisch nachvollzogen und Interdependenzen mit kulturellen Transformationsprozessen bestimmt
werden. Dabei ist der Begriff des Medialen zunächst weit gefasst. Er soll religiöse Dispositive wie
Schrift und Ikone, Medien der „Aufklärung“ wie den Buchdruck oder die Kunstkammer Peters I oder
Wissensmedien von den Fröschen Bazarovs bis zum Lehrfilm der Sowjetzeit beschreiben. Wichtige
Perspektiven bilden selbstverständlich auch eine Geschichte der kulturellen Modernisierung, die
etwa an Aspekten wie Kino-, Radio- und Elektrifizierung oder Ausprägungen einer frühen
Populärkultur nachgezeichnet werden soll sowie Praktiken von Macht- und Herrschaftsrepräsentation (Plakat, Monument, Parade, Foto etc.) in der totalitären Epoche. Mit einer
Auseinandersetzung über die TV-Kultur der sowjetischen und postsowjetischen Periode sowie der
kulturellen Wirkung von Netzwerken in digitalen Medien soll schließlich bis an die Gegenwart
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40
angeknüpft werden. Das Seminar versteht sich als eine überblicksartige Einführung in die
Kulturgeschichte der Medien in Russland, die anhand von historisch prägnanten Kristallisationspunkten erörtert werden soll. Zugleich möchte die Lehrveranstaltung die Studierenden mit
jüngeren Theorien des Medialen vertraut machen. Erwartet werden Lust an der theoretischen
Diskussion sowie Lesefähigkeit englischer wie russischer Texte. Literatur: B. Pietrow-Ennker (Hg.):
Kultur in der Geschichte Russlands. Räume, Medien, Identitäten, Lebenswelten. Göttingen 2007. C.
Pias u.a. (Hg.): Kursbuch Medienkultur. Die maßgeblichen Theorien von Brecht bis Baudrillard.
Stuttgart 1999. J. Murašov / G. Witte (Hg.): Musen der Macht. Medien in der sowjetischen Kultur
der 20er und 30 er Jahre. München 2003. S. Hutchings / N. Rulyova (Hg.): Television and Culture
in Putin‘s Russia: Remote Control. London 2009.
5260075
SE
Mediologie der Moderne (4 SP)
Di
16-18
wöch.
DOR 65, 530
C. Lörincz
Das Seminar bietet eine Übersicht und Analye der verschiedenen medialen Kulturtechniken und
Aufschreibesysteme um 1900 herum, die sich auch in der Literatur, im Schreiben wie im Lesen
niederschlagen bzw. spiegeln. Welche Zusammenhänge ergeben sich zwischen den medialen
Wahrnehmungsdispositiven
bzw.
Archivierungsverfahren
und
den
Präsentationsbzw.
Simulationsmodi der Literatur und ihren Lektüren? Die Autorenliste umfasst u.a. Nietzsche, Walter
Benjamin, Gottfried Benn, Rilke."
Modul 8: Literaturtheorie und Ästhetik
5210103
SE
Poetische Zeichensetzung (4 SP)
Di
16-18
wöch.
DOR 24, 1.403 A. Nebrig, C. Spoerhase
Satzzeichen sind für Literatur konstitutiv, moderne Schriftlichkeit ohne sie undenkbar. Dennoch
spielen die Zeichen, die zwischen den Wörtern stehen, in der literaturwissenschaftlichen Praxis
nahezu keine Rolle. Von berühmten Beispielen wie Heinrich von Kleists Gedankenstrich in der
„Marquise von O...“ abgesehen, hat der virtuose Gebrauch von Satzzeichen, der sich bei großen
Autoren der deutschen Literatur beobachten lässt, bisher keine angemessene stilistische
Aufmerksamkeit gefunden. Dem Masterseminar, das mit der Ringvorlesung des Instituts für
deutsche Literatur verknüpft ist, wird es um eine literatur- und kulturhistorische, aber auch
textlinguistische Rekonstruktion der Formen und Funktionen der Satzzeichenverwendung und wahrnehmung gehen. Uns interessiert die differentielle Beschreibung der Verwendung von
Satzzeichen in den Bezugstexten unterschiedlicher literarischer Epochen, Strömungen und Autoren.
Neben Texten aus der deutschen Literatur (u.a. Lessing, Herder, Goethe, Kleist, Nietzsche,
Hofmannsthal, Celan) werden auch französische und englische Texte untersucht. Literatur: Theodor
W. Adorno: Satzzeichen. In: Ders.: Noten zur Literatur. Frankfurt am Main 1981, S. 106-113;
Hans-Georg Gadamer: Poesie und Interpunktion. In: Ders.: Gesammelte Werke, Bd. 9. Tübingen
1993, S. 282-288; Jürgen Stenzel: Zeichensetzung. Stiluntersuchungen an deutscher
Prosadichtung. Göttingen 1966.
5210112
SE
Theorie und Praxis der Übersetzung zwischen Aufklärung um Romantik
(4 SP)
Mi
12-16
14tgl./2
DOR 24, 3.103
A. Baillot
In dieser LV wird ein umfangreicher Einblick in die Übersetzertätigkeit des deutschen Sprachraums
– im europäischen Kontext – im 18. und frühen 19. Jh. gegeben. In der Aufklärungszeit kann man
zwar noch eine Anlehnung deutscher Übersetzungen an die französische Literatur beobachten (s.
Übersetzungen Gottscheds). Bald aber bewegen sich übersetzerisches Bestreben in Richtung einer
Hervorhebung und Bereicherung der deutschen Sprache (Voß‘ Homer) und des deutschen
Kulturguts (Herders Volkspoesie). Mit der Romantik lässt die Zunahme stark profilierter,
übersetzerischer Projekte in keiner Weise nach: Sowohl auf dem Gebiete der alten Sprachen
(Schleiermachers Plato) als auch auf dem Gebiete der modernen Sprachen (Schlegel-Tiecks
Shakespeare-Ausgabe) entstehen dann Referenzwerke des deutschsprachigen Kulturguts. Dieser
Entwicklung soll primär an theoretischen Texten eingegangen werden. Dennoch wird auch der
Rekurs auf den Vergleich zwischen zwei Übersetzungen bzw. die Arbeit an Textkorpora aus dem
Französischen und Englischen diese theoretischen Aspekte durch einschlägige Beispiele genauer
beleuchten helfen. Organisatorisches: Gute Französisch- und Englischkenntnisse sind
wünschenswert.
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41
5210115
SE
Ästhetik und Anthropologie. Karl Philipp Moritz (4 SP)
Di
14-16
wöch.
DOR 24, 1.504
H. Blumentrath
Nicht nur im Magazin zur Erfahrungsseelenkunde mit seinen Fallgeschichten und Anweisungen zur
(Selbst-)Beobachtung präsentiert sich Karl Philipp Moritz' Schreiben als ein Programm, in dem
Ästhetik und Anthropologie unmittelbar miteinander verschränkt sind. Erörterung des Kunstwerks
oder des Schönen sind bei ihm notwendiger Bestandteil eines Projekts, das vor allem um eines
kreist: die Bestimmung des Menschen. Das Seminar verfolgt diese Unternehmung Moritz' unter
anderem im „psychologischen Roman“ (Anton Reiser) , in kunsttheoretischen Schriften (Die
Signatur des Schönen) , psychpathologischen Fallgeschichten (Magazin zur Erfahrungsseelenkunde) oder im Kriminaldrama (Blunt oder der Gast). Literatur: Karl Philipp Moritz: Anton
Reiser. Dichtungen und Schriften zur Erfahrungsseelenkunde. Hrsg. v. H. Hollmer/A. Meier.
Frankfurt a.M. 2006 (Deutscher Klassiker Verlag im Taschenbuch 8).
5240327
SE
Künstliche Paradiese (4 SP)
Do
12-14
wöch.
DOR 24, 1.403
H. Pfeiffer
Die Paradiese der Literatur, wie der Kunst insgesamt, sind stets „künstlich“, ihre Geschichte ist
lang. Das Seminar widmet sich nicht so sehr den Orten und Räumen, die die Literatur als Paradiese
entwirft, sondern jener Sonderform literarischer Paradiese, die sich als Zustände eines erlebenden
Ichs unter dem Einfluss rauscherzeugender Substanzen, von Alkohol, Opium bis zu Meskalin, etc.,
beobachten lassen, Erfahrungen des Rausches, der Ekstase, der Intensität, aber auch ihre
Kehrseiten. Die Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts hat ein dichtes und vielfältiges Spektrum
einschlägiger Texte hervorgebracht, Essays, Romane, lyrische Gedichte, Erfahrungsprotokolle, usw.
Gegenstand des Seminars werden v.a. Texte von E.A. Poe, E.T.A. Hoffmann, Th. De Quincey, Ch.
Baudelaire, A. Artaud, H. Michaux, G. Benn, A. Huxley, W. Burroughs, B. Vesper, M. Lowry sein.
Werke anderer Künste werden je nach Interessenlage der Teilnehmer herangezogen. Die
Studierenden werden gebeten, sich vor Semesterbeginn unter http://moodle.hu-berlin.de/ im
entsprechenden Moodlekurs (kein Passwort) einzuschreiben. Zur vorbereitenden Lektüre seien
empfohlen: Ch. Baudelaire, Les Paradis artificiels ; A. Huxley, The Doors of Perception ; B. Vesper,
Die Reise. Zur Einführung: A. Kupfer, Die künstlichen Paradiese. Rausch und Realität seit der
Romantik , Stuttgart 1996
Modul 9: Literatur und kulturelle Praxis
5210130
SE
Einführung in die Digital Humanities (4 SP)
Di
12-14
wöch.
DOR 24, 1.302
A. Baillot, L. Romary
Digital Humanities gehören zu den Selbstverständlichkeiten der heutigen literaturwissenschaftlichen Praxis. Doch was versteht man genau darunter? Wozu sind diese Ressourcen hilfreich,
wie kann man sie sich als Student produktiv aneignen? Diese Lehrveranstaltung bietet eine
Einführung in das Thema. Ziel ist es, das Verhältnis zwischen technischem Aufwand und
potentieller wissenschaftlicher Auswertung darzustellen und ein Gefühl für die produktive
Verwendung solcher Zugänge und Materialien für die Geisteswissenschaften zu vermitteln. Der
Kurs wird sich in drei Etappen gestalten: 1) In den ersten Sitzungen werden wichtige Projekte der
eHumanities dargestellt. Dabei geht es jeweils darum, zunächst auf den dem Projekt
zugrundeliegenden Bedarf einzugehen, um die Methoden zu verstehen, die ausgesucht wurden, um
dem nachzugehen. 2) In den darauffolgenden Sitzungen wird eine Einführung in die
Grundmethoden der Datentextdarstellung angeboten: Einleitung in XML, Verwendung der
Empfehlungen der TEI, einfache Textkodierung, sowohl vom Standpunkt der Metadaten als auch
vom Standpunkt des Textinhalts. 3) Die letzten Sitzungen werden konkreten Projektarbeiten
gewidmet. Es wird in einzelne, in Berlin (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften,
Max-Planck Institut für Wissenschaftsgeschichte) und Göttingen (TextGrid) verankerte Projekte
eingeführt. Anschließend wird anhand der Webplattform zum Projekt “Berliner Intellektuelle 18001830“ an deren Entwicklung und Optimierung gemeinsam gearbeitet. Organisatorisches: Ein Teil
der Sitzungen wird in englischer Sprache durchgeführt.
5240342
SPJ
Das französische Gegenwartstheater und seine Praxis (4 SP)
Do
16-19
14tgl.
DOR 65, 473
P. Kadivar
14-tägiger Blockunterricht. Termine: 14.04, 5.05, 19.05., 26.05., 9.06., 23.06., 30.06., jeweils 1619 Uhr. De par ses formes et ses thèmes multiples et fortement divers, les textes dramatiques
contemporains exigent une nouvelle approche aussi bien sur le plan dramaturgique que dans leur
mise en scène. La structure, les motifs, la dimension narrative, notamment, mais aussi une
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42
nouvelle notion de personnage, impliquent de nouvelles directions de travail pour saisir et faire
entendre le texte. Par un choix de pièces d‘auteurs contemporains français, le cours propose un
parcours dramaturgique et pratique, de lecture et de mise en espace, de textes représentatifs du
théâtre contemporain français dans ses spécificités.
5260074
SE
Theorie und Poetik der literarischen Übersetzung (4 SP)
Mi
14-16
wöch.
DOR 65, 576
C. Lörincz
Im Zentrum steht die Verbindung zwischen Sprachdenken und Übersetzung, die von Wilhelm von
Humboldt über Heidegger und Gadamer bis George Steiner die Theorien der Übersetzung
beschäftigte. Die Initiativen von Walter Benjamin und ihre Weiterführung in der Dekonstruktion
(Derrida, Paul de Man, S. Weber) werden ebenfalls besprochen. Schließlich werden in einem
praktischen Teil die Frage nach dem Komplex Kultur, Sprache und Übersetzung gestellt bzw.
Beispiele aus der poet(olog)ischen Praxis erörtert, um Anhaltspunkte für eine historische
Modellierung des Übersetzungsproblems in der Moderne zu finden
Masterstudiengang Historische Linguistik
Modul 3: Sprachwandeltheorien
5220145
SE
Sprachwandeltheorien 2 (4 SP)
Mo
16-18
wöch.
DOR 24, 3.138
M. Kotin
In dem zweiten Teil des Sprachwandel-Seminars wird der Schwerpunkt auf die Konstellation
zwischen
organologischen
und
instrumentalistischen
Sprachwandel-Konzeptionen
bzw.
systeminternen und -externen Ursachen des Sprachwandels gelegt. Es wird im Einzelnen der Frage
nachgegangen, ob die in den Sprachwandelmodellen vorhandenen Erklärungsansätze universelle
Geltung haben oder aber lediglich auf bestimmte Sprachphänomene anwendbar sind. Ferner wird
die Korrelation zwischen Ontologie und Genesis der Sprache als Grundlage der Erklärungadäquatheit im Bereich der diachronen Sprachforschung thematisiert. Als notwendige
Vorkenntnisse werden das Grundwissen auf den Teilgebieten Sprachgeschichte und Sprachtheorie
sowie ein für das Verständnis der Fachlektüre hinreichendes Beherrschen der englischen Sprache
vorausgesetzt. Literatur: Coseriu, Eugenio: Synchronie, Diachronie und Geschichte [deutsche
Ausgabe]. München: Fink 1974. Keller, Rudi: Sprachwandel. Von der unsichtbaren Hand in der
Sprache. 3., durchgesehene Aufl. Tübingen und Basel: Francke Verlag 2003. Lass, Roger: Historical
Linguistics and Language Change. Cambridge: CUP 1997.
Modul 4: Sprache I
5220146
SE
Überblick über die Entwicklung der englischen Sprache (4 SP)
Do
10-12
wöch.
DOR 24, 3.103
S. Petrova
Nach einer Einführung in Fragen der Periodisierung, Überlieferung und dialektalen Gliederung des
Englischen wird ein Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den Ebenen der
Phonetik/Phonologie, Morphologie und Syntax vermittelt. Ausgewählte Entwicklungsprozesse
werden aus im Anschluss an die einschlägige Sekundärliteratur erläutert und im Sinne einer
Theorie des Sprachwandels diskutiert. Literatur: Gelderen, Elly van (2006): A History of the English
Langauge. Amsterdam: Benjamins. Weitere Literaturhinweise zu den einzelnen Phänomenen
erfolgen im Seminar.
5220191
SE
Gotisch (4 SP)
Di
16-18
wöch.
DOR 24, 3.102
M. Kotin
Gotisch ist die älteste repräsentative germanische Korpussprache, die sowohl gemeingermanische
Archaismen als auch für die Erforschung des Sprachwandels charakteristische Neuerungen enthält.
In dem Seminar werden die wichtigsten phonologischen, morphologischen, syntaktischen und
lexikalischen Besonderheiten des Gotischen im Kontrast zu anderen alt- und neugermanischen
Sprachen, insbesondere zum Hochdeutschen, behandelt. Ferner werden Fragmente der Gotischen
Bibel gelesen, übersetzt und einer komplexen philologischen Analyse unterzogen. Grundwissen auf
dem Gebiet der historischen Sprachwissenschaft des Deutschen wird vorausgesetzt. Literatur:
Binnig, Wolfgang: Gotisches Elementarbuch. 5., völlig neubearb. Aufl. der früheren Darstellung von
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43
Heinrich Hempel. Berlin-New York: de Gruyter 1999. Braune, Wilhelm/Heidermanns, Frank:
Gotische Grammatik. 20. Aufl., Tübingen: Niemeyer 2004. Streitberg, Wilhelm (Hg.): Die gotische
Bibel. Teile 1 u. 2. 4., unveränderte Aufl. Heidelberg: Winter 1965.
5220147
SE
Altkirchenslavisch II (4 SP)
Mo
12-14
wöch.
DOR 24, 3.102
W. Hock
In dieser Fortsetzung der Übung vom Wintersemester steht die sprachhistorische Herleitung des
Laut- und Formensystems des Altkirchenslavischen im Mittelpunkt. Einen zweiten Schwerpunkt
bildet die Lektüre und Analyse grammatisch und lexikalisch anspruchsvollerer Texte homiletischen
und hagiographischen Inhalts. Literatur: Diels, P.: Altkirchenslavische Grammatik. Bd. 1-2.
Heidelberg 1932-34, 2 1963. Leskien, A.: Handbuch der altbulgarischen (altkirchenslavischen)
Sprache. Weimar 1871. 10., von Johannes Schröpfer mit Verbesserungen und Ergänzungen
versehene Auflage. Heidelberg 1990. Lunt, H.G.: Old Church Slavonic Grammar. 's-Gravenhage
1955, 7 Berlin, New York 2001. Vaillant, A.: Manuel du vieux slave. Bd. 1 Grammaire. Bd. 2 Textes
vieux-slaves. Paris 1948, 2 1964.
Modul 5: Sprache II
5220148
SE
Lateinische Sprachgeschichte (4 SP)
Di
10-12
wöch.
DOR 24, 3.103
A. Feulner
Der zweisemestrige Kurs, der mit einer Klausur im WS schließt, gilt der gesamten lateinischen
Sprachgeschichte. Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum von den ersten Anfängen der
Schriftlichkeit über das klassische Latein bis hin zum Übergang zu den romanischen Sprachen.
Einleitend wird die Vorgeschichte behandelt, in einem Ausblick kommen auch Mittel- und Neulatein
zur Sprache. Die im Kurs analysierten Textbeispiele entstammen der ganzen Bandbreite der
Überlieferung. Literatur: Eine Literaturliste wird zu Veranstaltungsbeginn ausgegeben.
Modul 6: Methoden linguistischer Datenerhebung
5220154
VL
Experimentelle Methoden und Datenanalyse in der Psycholinguistik (2 SP)
Di
16-18
wöch.
DOR 24, 1.101
B. Claus
Psycholinguistische Experimente ermöglichen das Testen von Vorhersagen zur menschlichen
Sprachverarbeitung unter kontrollierten Bedingungen. In der Vorlesung sollen zum einen
grundlegende Kenntnisse in experimentellen Untersuchungsmethoden vermittelt werden. Zum
anderen bietet die Vorlesung eine Einführung in die statistische Auswertung psycholinguistischer
Daten. Literatur (englischsprachig) wird zu Beginn der Vorlesung bekanntgegeben.
5220149
SE
Experimentelle Methoden der Erhebung von Akzeptabilitätsurteilen
Mo
14-16
wöch. (1)
DOR 24, 1.102
Sa
10-15
Einzel (04.06.2011)
DOR 24, 1.401
Sa
10-15
Einzel (25.06.2011)
DOR 24, 1.401
Sa
10-15
Einzel (09.07.2011)
DOR 24, 1.401
(4 SP)
A. Nolda
A. Nolda
A. Nolda
A. Nolda
1) findet vom 11.04.2011 bis 23.05.2011 statt
Urteile von Muttersprachlern über die Akzeptabilität sprachlicher Einheiten sind unverzichtbare
Daten für die linguistische Theoriebildung. Diese Lehrveranstaltung führt in ausgewählte Methoden
der experimentellen Erhebung von Akzeptabilitätsurteilen ein. Mit solchen Methoden lassen sich
zuverlässigere Daten gewinnen als durch das verbreitete introspektive Verfahren, bei dem der
Sprachwissenschaftler die Akzeptabilität von Sätzen selbst beurteilt. Die Studienpunkte für dieses
Seminar werden erworben durch Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe bei der Planung, Durchführung,
Auswertung und Präsentation einer eigenen experimentellen Datenerhebung. In statistischen
Fragen werden die Arbeitsgruppen von Felix Golcher unterstützt. Der experimentelle Teil der
Lehrveranstaltung wird in drei Blocksitzungen durchgeführt.
5220150
SE
Historische Korpora (4 SP)
Do
12-14
wöch.
DOR 24, 1.401
A. Lüdeling
Die historische Linguistik ist notwendigerweise korpusbasiert – es gibt ja keine anderen Daten. Die
(elektronische) Aufbereitung und Auswertung von historischen Korpora ist aber problematisch – so
sind nicht alle Textsorten überliefert, die Texte sind viel weniger standardisiert als heute, man weiß
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44
oft wenig über die Autoren etc. In diesem Seminar wollen wir selbst ein kleines historisches Korpus
erstellen, annotieren und auswerten. Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.
5220151
SE
Computerlinguistik (englisch) (4 SP)
Fr
12-14
wöch.
DOR 24, 1.102
L. Romary
This introductory course will give students that already have a background in linguistics the
necessary knowledge to manipulate the core concepts of computational linguistics. A specific
emphasis will be put on the representation of linguistic data in digital form as well as presenting
some concrete situations where such data are being used. The students will in particular learn the
basic concepts of XML, Text Encoding Initiative, as well as standards for the representation of
lexical, morphosyntactic and syntactic information.
5220153
UE
Psycholinguistisches Experimentalpraktikum (2 SP)
Do
08-10
wöch. (1) DOR 24, 1.302
J. Domke
1) Am 28.04.11 und am 05.05.11 findet die Übung im Raum DOR 24, 3.308 statt!
In der Psycholinguistik nimmt das Experiment zur empirischen Überprüfung von Hypothesen eine
zentrale Stellung ein. Im ersten Teil der Übung soll eingeführt werden in die theoretischen und
empirischen Grundlagen der experimentellen Methode. Diese sollen im Rahmen eines durchzuführenden Experiments zur Sprachverarbeitung im zweiten Teil der Übung zur Anwendung gebracht
werden (Planung, Vorbereitung, Durchführung, Datenauswertung, Interpretation).
Maximale Teilnehmerzahl: 10
5220152
UE
Statistische Grundlagen für Linguistik, Teil II (2 SP)
Do
18-20
wöch.
DOR 24, 1.302
F. Golcher
Ein grundlegendes Verständnis der Grundbegriffe der Statistik sind eine unabdingbare
Voraussetzung jeder empirischen Forschung. Entsprechend liegt der Schwerpunkt des Kurses auf
der Erarbeitung dieser grundlegenden Konzepte und speziell des Signifikanztests. Vorkenntnisse
werden nicht erwartet. Zielpunkt ist das Verständnis der statistischen Standardverfahren, z.B. der
ANOVA. Gearbeitet wird mit der freien Statistiksoftware R. Jede Sitzung wird sich zu gleichen Teilen
in eine Theorieeinheit und ein R-Tutorium aufteilen. Literatur: Gries, Stefan Thomas (2008).
Statistik für Sprachwissenschaftler. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Dalgaard, Peter (2008).
Introductory Statistics with R. 2. Aufl. New York: Springer. Bortz, Jürgen und Gustav A. Lienert
(2003). Kurzgefasste Statistik für die klinische Forschung. 2. Aufl. Springer.
Organisatorisches: ACHTUNG - Teil 1 fand bereits im vergangenen WS 2010/11 statt!
Modul 8: Sprachliche Rekonstruktion
5220155
SE
Rekonstruktionsmethoden (4 SP)
Mi
12-14
wöch.
DOR 24, 3.138
W. Hock
Die Rekonstruktion nicht bezeugter Sprachstufen in der Vorgeschichte indogermanischer
Einzelsprachen ist immer noch ein Kernthema und wichtiges Ziel der Historisch-vergleichenden
Sprachwissenschaft. Dabei handelt es sich durchaus nicht nur um die Erschließung der
urindogermanischen Grundsprache, sondern – methodisch völlig gleichwertig – auch um die
Ermittlung der z.B. den germanischen, slawischen oder iranischen Sprachen unmittelbar
vorausgehenden Stufen des Urgermanischen, Urslawischen und Uriranischen oder gar um die
Erschließung der zu postulierenden einheitlichen Vorstufe einer synchronen einzelsprachlichen
Dialektvielfalt. Im Seminar werden Methoden zur Rekonstruktion dieser hypothetischen Vorstufen
vorgestellt, ihre Anwendungsmöglichkeiten besprochen und ihre Aussagekraft kritisch beleuchtet.
Literatur: Anttila, R.: Historical and Comparative Linguistics. Amsterdam 1989. Campbell, L.:
Historical Linguistics. Edinburgh 2 2004. Fox, A.: Linguistic Reconstruction. An Introduction to
Theory and Method. Oxford 1995. Katičić, Radoslav. 1970. A Contribution to the General Theory of
Comparative Linguistics. The Hague: Mouton.
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45
Masterstudiengang Linguistik
Modul 2: Methoden linguistischer Datenerhebung
5220154
VL
Experimentelle Methoden und Datenanalyse in der Psycholinguistik (2 SP)
Di
16-18
wöch.
DOR 24, 1.101
B. Claus
Psycholinguistische Experimente ermöglichen das Testen von Vorhersagen zur menschlichen
Sprachverarbeitung unter kontrollierten Bedingungen. In der Vorlesung sollen zum einen
grundlegende Kenntnisse in experimentellen Untersuchungsmethoden vermittelt werden. Zum
anderen bietet die Vorlesung eine Einführung in die statistische Auswertung psycholinguistischer
Daten. Literatur (englischsprachig) wird zu Beginn der Vorlesung bekanntgegeben.
5220149
SE
Experimentelle Methoden der Erhebung von Akzeptabilitätsurteilen
Mo
14-16
wöch. (1)
DOR 24, 1.102
Sa
10-15
Einzel (04.06.2011)
DOR 24, 1.401
Sa
10-15
Einzel (25.06.2011)
DOR 24, 1.401
Sa
10-15
Einzel (09.07.2011)
DOR 24, 1.401
(4 SP)
A. Nolda
A. Nolda
A. Nolda
A. Nolda
1) findet vom 11.04.2011 bis 23.05.2011 statt
Urteile von Muttersprachlern über die Akzeptabilität sprachlicher Einheiten sind unverzichtbare
Daten für die linguistische Theoriebildung. Diese Lehrveranstaltung führt in ausgewählte Methoden
der experimentellen Erhebung von Akzeptabilitätsurteilen ein. Mit solchen Methoden lassen sich
zuverlässigere Daten gewinnen als durch das verbreitete introspektive Verfahren, bei dem der
Sprachwissenschaftler die Akzeptabilität von Sätzen selbst beurteilt. Die Studienpunkte für dieses
Seminar werden erworben durch Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe bei der Planung, Durchführung,
Auswertung und Präsentation einer eigenen experimentellen Datenerhebung. In statistischen
Fragen werden die Arbeitsgruppen von Felix Golcher unterstützt. Der experimentelle Teil der
Lehrveranstaltung wird in drei Blocksitzungen durchgeführt.
5220150
SE
Historische Korpora (4 SP)
Do
12-14
wöch.
DOR 24, 1.401
A. Lüdeling
Die historische Linguistik ist notwendigerweise korpusbasiert – es gibt ja keine anderen Daten. Die
(elektronische) Aufbereitung und Auswertung von historischen Korpora ist aber problematisch – so
sind nicht alle Textsorten überliefert, die Texte sind viel weniger standardisiert als heute, man weiß
oft wenig über die Autoren etc. In diesem Seminar wollen wir selbst ein kleines historisches Korpus
erstellen, annotieren und auswerten. Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.
5220151
SE
Computerlinguistik (englisch) (4 SP)
Fr
12-14
wöch.
DOR 24, 1.102
L. Romary
This introductory course will give students that already have a background in linguistics the
necessary knowledge to manipulate the core concepts of computational linguistics. A specific
emphasis will be put on the representation of linguistic data in digital form as well as presenting
some concrete situations where such data are being used. The students will in particular learn the
basic concepts of XML, Text Encoding Initiative, as well as standards for the representation of
lexical, morphosyntactic and syntactic information.
5220153
UE
Psycholinguistisches Experimentalpraktikum (2 SP)
Do
08-10
wöch. (1) DOR 24, 1.302
J. Domke
1) Am 28.04.11 und am 05.05.11 findet die Übung im Raum DOR 24, 3.308 statt!
In der Psycholinguistik nimmt das Experiment zur empirischen Überprüfung von Hypothesen eine
zentrale Stellung ein. Im ersten Teil der Übung soll eingeführt werden in die theoretischen und
empirischen Grundlagen der experimentellen Methode. Diese sollen im Rahmen eines durchzuführenden Experiments zur Sprachverarbeitung im zweiten Teil der Übung zur Anwendung gebracht
werden (Planung, Vorbereitung, Durchführung, Datenauswertung, Interpretation).
Maximale Teilnehmerzahl: 10
5220152
UE
Statistische Grundlagen für Linguistik, Teil II (2 SP)
Do
18-20
wöch.
DOR 24, 1.302
Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
http://agnes.hu-berlin.de
F. Golcher
46
Ein grundlegendes Verständnis der Grundbegriffe der Statistik sind eine unabdingbare
Voraussetzung jeder empirischen Forschung. Entsprechend liegt der Schwerpunkt des Kurses auf
der Erarbeitung dieser grundlegenden Konzepte und speziell des Signifikanztests. Vorkenntnisse
werden nicht erwartet. Zielpunkt ist das Verständnis der statistischen Standardverfahren, z.B. der
ANOVA. Gearbeitet wird mit der freien Statistiksoftware R. Jede Sitzung wird sich zu gleichen Teilen
in eine Theorieeinheit und ein R-Tutorium aufteilen. Literatur: Gries, Stefan Thomas (2008).
Statistik für Sprachwissenschaftler. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Dalgaard, Peter (2008).
Introductory Statistics with R. 2. Aufl. New York: Springer. Bortz, Jürgen und Gustav A. Lienert
(2003). Kurzgefasste Statistik für die klinische Forschung. 2. Aufl. Springer.
Organisatorisches: ACHTUNG - Teil 1 fand bereits im vergangenen WS 10/11 statt!
Modul 5: Germanistische Linguistik II : Diachronie
5220145
SE
Sprachwandeltheorien 2 (4 SP)
Mo
16-18
wöch.
DOR 24, 3.138
M. Kotin
In dem zweiten Teil des Sprachwandel-Seminars wird der Schwerpunkt auf die Konstellation
zwischen
organologischen
und
instrumentalistischen
Sprachwandel-Konzeptionen
bzw.
systeminternen und -externen Ursachen des Sprachwandels gelegt. Es wird im Einzelnen der Frage
nachgegangen, ob die in den Sprachwandelmodellen vorhandenen Erklärungsansätze universelle
Geltung haben oder aber lediglich auf bestimmte Sprachphänomene anwendbar sind. Ferner wird
die Korrelation zwischen Ontologie und Genesis der Sprache als Grundlage der Erklärungsadäquatheit im Bereich der diachronen Sprachforschung thematisiert. Als notwendige
Vorkenntnisse werden das Grundwissen auf den Teilgebieten Sprachgeschichte und Sprachtheorie
sowie ein für das Verständnis der Fachlektüre hinreichendes Beherrschen der englischen Sprache
vorausgesetzt. Literatur: Coseriu, Eugenio: Synchronie, Diachronie und Geschichte [deutsche
Ausgabe]. München: Fink 1974. Keller, Rudi: Sprachwandel. Von der unsichtbaren Hand in der
Sprache. 3., durchgesehene Aufl. Tübingen und Basel: Francke Verlag 2003. Lass, Roger: Historical
Linguistics and Language Change. Cambridge: CUP 1997.
5220146
SE
Überblick über die Entwicklung der englischen Sprache (4 SP)
Do
10-12
wöch.
DOR 24, 3.103
S. Petrova
Nach einer Einführung in Fragen der Periodisierung, Überlieferung und dialektalen Gliederung des
Englischen wird ein Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den Ebenen der
Phonetik/Phonologie, Morphologie und Syntax vermittelt. Ausgewählte Entwicklungsprozesse
werden aus im Anschluss an die einschlägige Sekundärliteratur erläutert und im Sinne einer
Theorie des Sprachwandels diskutiert. Literatur: Gelderen, Elly van (2006): A History of the English
Langauge. Amsterdam: Benjamins. Weitere Literaturhinweise zu den einzelnen Phänomenen
erfolgen im Seminar.
Modul 6: Germanistische Linguistik III: Forschungsliteratur
5220163
SK
Betreutes Selbststudium (8 SP)
siehe Aushang
5220156
KO
Korpuslinguistik (0 SP)
Mi
18-20
wöch.
N. Fries, A. Lüdeling
DOR 24, 3.308
A. Lüdeling
In diesem Forschungskolloquium werden Vorträge zu korpuslinguistisch relevanten Themen
gehalten. Neben Vorträgen von externen Referenten gibt es auch Präsentationen laufender
Bachelor-, Master-, Magister- oder Doktorarbeiten (explizit auch 'work in progess'). Der Besuch des
Kolloquiums innerhalb des Masterstudiums kann NICHT extra abgerechnet werden und ist somit
Bestandteil des betreuten Selbststudiums bei Prof. Lüdeling!
5220193
KO
Zeit (Kolloquium mit Workshop) (0 SP)
siehe Aushang
Block+SaSo (1)
N. Fries
1) findet vom 17.06.2011 bis 19.06.2011 statt; Dieses Kolloquium dient zur Berichterstattung und
Diskussion über weiterführende Arbeiten und Abschlussarbeiten. Alle auf dem Workshop
stattfindenden Vorträge sind auf den Themenkomplex „Zeitkodierung“ bezogen. Diese
Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
http://agnes.hu-berlin.de
47
Veranstaltungen findet auf einer dreitägigen Exkursion in das Schloss Wartin statt
(Teilnahmegebühr ca. 60 – inklusive Fahrt, Übernachtung und Verpflegung).
Termine: Freitag, 17.06.2010 – Sonntag, 19.06.2007 Für dieses Seminar ist eine SEHR
FRÜHZEITIGE und VERBINDLICHE Voranmeldung über Email obligatorisch (fries@anaman.de).
Modul 8: Anglistische Linguistik II : Sprachliche Prozesse
5250022
SE
Theories of Composition (englisch) (4 SP)
Mi
10-12
wöch.
UL 6, 2004A
S. Olsen
This seminar will review theoretical work on the structure and interpretation of compound words. It
will then go on to discuss how compounds consist of a combination of concepts. The central issues
of concern will be how concepts are represented in the mind, how they are combined to create new
complex concepts and how these new complex concepts are understood.
5250138
SE
Intensional Semantics II (englisch) (4 SP)
Do
10-12
wöch.
DOR 24, 1.103
M. Egg
This course is a sequel of the first course on Intensional Semantics that took place in the winter
term. Topic of this class is intensionality, the ways in which language allows us to talk not only
about what is going on right now and in our reality, but also about how things were or will be, and
how they might or should be. We will cover central topics such as belief and belief attribution,
tense, indirect speech, sequence of tenses etc. The first part of the course will be devoted to a brief
recapitulation of the topic and is based on the very gentle yet formally precise introduction
Intensional Semantics of von Fintel and Heim (available online). In the second part of the course,
we will read selected papers that will be made available to participants. The course is open to
participants of the first course and newcomers alike. Newcomers will get access to the material of
the first course. Note that this class presupposes knowledge of formal semantics (the typed
lambda-calculus) as it is introduced in any introductory textbook on the topic, e.g. in Dowty, Wall
and Peters (1979) or Heim and Kratzer (1998).
Modul 10: Theoretische Linguistik I: Morphosyntax
5220157
SE
Wortbildung in Morphologie und Syntax (4 SP)
Di
12-14
wöch.
BE 1, E44/46
A. Nolda
Gehört die Wortbildung zur Morphologie, zur Syntax oder zu beiden Grammatikbereichen? Haben
Wortbildungsprodukte eine quasi-syntaktische, hierarchische Wortstruktur? Lässt sich der KopfBegriff aus der Syntax sinnvoll in der Wortbildung anwenden? Gibt es leere Elemente in der
Wortbildung? In diesem Seminar wird erörtert, wie sich ausgewählte Wortbildungstheorien zu
solchen Fragen verhalten. Die Studienpunkte werden vergeben für die Präsentation einer eigenen
kleinen Untersuchung, bei der eine der thematisierten Wortbildungstheorien auf einen selbst
gewählten empirischen Bereich angewendet wird.
5220158
SE
Zeit und Präpositionen (SE mit Workshop) (4 SP)
Sa
10-16
Einzel (16.04.2011)
DOR 24, 1.401
Sa
10-16
Einzel (07.05.2011)
DOR 24, 1.401
Block+SaSo (17.06.2011 bis 19.06.2011)
N. Fries
N. Fries
N. Fries
Dieses Seminar beschäftigt sich vertiefend mit morphologischen, syntaktischen, semantischkonzeptuellen und phonologisch-phonetischen Eigenschaften solcher Präpositionen im Deutschen,
welche zeitbezogene Informationen kodieren. Die betreffenden Analysen berücksichtigen auch
Kontraste zu anderen Sprachen. Der größte Teil der Veranstaltungen findet auf einer dreitägigen
Exkursion in das Schloss Wartin statt (Teilnahmegebühr ca. 60 – inklusive Fahrt, Übernachtung
und Verpflegung). Es ist eine SEHR FRÜHZEITIGE und VERBINDLICHE Voranmeldung über Email
obligatorisch (fries@anaman.de).
5220190
SE
Tempus als Paradigma der Sprachstruktur (4 SP)
Do
14-16
wöch.
DOR 24, 3.103
M. Bierwisch
Aus gutem Grund ist Tempus in allen Bereichen der Grammatik seit je ein zentrales Thema, das im
Rahmen der jeweiligen theoretischen und empirischen Vorstellungen intensiv behandelt worden ist.
Die Lehrveranstaltung wird vor allem den engen Zusammenhang und die merkwürdigen
Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
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48
Divergenzen von Morphologie, Syntax und Semantik des Tempus verfolgen und damit deutlich
machen, wieso das Tempus ein zentrales und typisches Phänomen der natürlichen Sprache ist.
53 774
SE
Genussysteme und ihre einzelsprachliche Analyse / Gender systems and
their analysis in individual languages (deutsch-englisch) (4 SP)
Do
10-12
wöch.
I118, 410
T. Güldemann
Das Seminar beschäftigt sich mit Genussystemen in typologisch verschiedenen Sprachen mit
besonderer Berücksichtigung der linguistischen Diversität in Afrika. Genussysteme werden im
Einklang mit Corbett (1991) als nominale Klassifikationssysteme definiert, die sich grammatisch in
Konkordanz niederschlagen. Dabei wird ein einheitlicher Analyseansatz verfolgt (Güldemann 2000),
um eine weitgehende Vergleichbarkeit einzelsprachlicher Ergebnisse zu gewährleisten. Jeder
Teilnehmer bearbeitet das Genussystem einer Sprache unter den verschiedenen Teilthemen des
Kurses und stellt die Ergebnisse dieser Analysen vor. Besonders in Betracht kommen Sprachen die
weniger bekannte Systeme aufweisen, aber ausreichend dokumentiert sind. Literatur: Corbett,
Greville G. 1991. Gender. Cambridge: Cambridge University Press. Corbett, Greville G. 2000.
Number. Cambridge: Cambridge University Press. Corbett, Greville G. 2006. Agreement.
Cambridge: Cambridge University Press. Güldemann, Tom. 2000. Noun categorization systems in
Non-Khoe lineages of Khoisan. Afrikanistische Arbeitspapiere 63: 5-33.
5220159
UE
Strukturkurs Daakie (Austronesisch) (2 SP)
Di
14-16
wöch.
DOR 24, 3.103
M. Krifka
Die Übungen führen in die Phonologie, Morphologie und Syntax des Daakie ein, einer
austronesischen Sprache, die von ca. 1000 Sprechern auf der Insel Ambrym in Vanuatu
gesprochen wird. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird ein Sprecher als Informant zur Verfügung
stehen; in diesem Fall werden die Übungen auch Elemente einer Einführung in die Feldforschung
enthalten. Auf jeden Fall gibt es Gelegenheit, mit dem in Feldforschung gesammelten Material zu
arbeiten. Bedingung für die Vergabe der Studienpunkte ist die regelmäßige, aktive Teilnahme und
die Bearbeitung von Hausaufgaben. Für den Fall der Teilnahme eines Informanten werden zwei
oder drei zusätzliche Block-Termine vereinbart werden.
53 777
UE
Strukturkurs Taa/Introduction to the structure of Taa (deutsch-englisch)
(2 SP)
Do
14-16
wöch.
I118, 315
T. Güldemann
Das Taa ist ein geographisch ausgedehntes Dialektkontinuum, welches zur Tuu-Sprachfamilie (eher
bekannt als “Südkhoisan“) gehört. Es handelt sich um eine bedrohte Sprache, die im südwestlichen
Botswana mit einem Ausläufer im zentralöstlichen Namibia nur von wenigen tausend San (ehemals
als Jäger und Sammler lebende Volksgruppen im südlichen Afrika) gesprochen wird bzw. wurde. Es
ist eine Schnalzsprache und zeichnet sich durch das wahrscheinlich komplexeste Phonemsystem in
den Sprachen der Welt aus. Darüber hinaus besitzt es eine Reihe von seltenen morphosyntaktischen Eigenschaften, u.a. ein komplexes, grammatisch wie semantisch interessantes
Genussystem. Der Kurs hat das Ziel, die Sprache anhand der im Rahmen von jüngeren
Feldforschungen erhobenen Daten systematisch vorzustellen. Neben der kurzen Behandlung von
historischen und soziolinguistischen Fakten zur Sprache vermittelt der Kurs vor allem ihre
grundlegenden phonologischen und morphosyntaktischen Eigenschaften.
Modul 12: Theoretische Linguistik III: Forschungsliteratur
5220164
SK
Modul 14:
5220160
SE
Betreutes Selbststudium (8 SP)
siehe Aushang
K. Hartmann, M. Krifka
Sprache & Kognition II: Sprachproduktion und
Sprachperzeption
Lautliche Produktion und Perzeption (4 SP)
Mi
14-16
wöch.
DOR 24, 1.401
B. Pompino-Marschall
Anhand sowohl „klassischer“ Texte als auch neuerer experimenteller Arbeiten thematisiert das
Seminar den Zusammenhang zwischen lautsprachlicher Produktion auf der Ebene des „Artikulators“
Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
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49
und der Sprachwahrnehmung auf segmentaler Ebene: Welche Rolle spielt die Artikulation für die
Sprachwahrnehmung („motor theory of speech perception“, „speech is special“), welche Rolle spielt
die auditorische Wahrnehmung für die Steuerung der Artikulation („articulatory vs. auditory
targets“)? Literatur: Kent, R.D./ Atal, B.S./ Miller, J.L. (1991), Papers in Speech Communication:
Speech Production. Woodbury, N.Y. - Miller, J.L./ Kent, R.D./ Atal, B.S. (1991), Papers in Speech
Communication: Speech Perception. Woodbury, N.Y. 5220161
SE
Anaphorische Bezüge (4 SP)
Do
16-18
wöch.
DOR 24, 1.401
B. Claus
Das Seminar wird anaphorische Bezüge – wie z.B. Rückverweise durch Pronomen – aus einer
psycholinguistischen Perspektive behandeln. Es soll einen Überblick über theoretische Ansätze und
Untersuchungsergebnisse zur Produktion und zum Verstehen anaphorischer Bezüge liefern. Im
Mittelpunkt wird dabei stehen, welche Faktoren die Auflösung anaphorischer Ausdrücke
beeinflussen, d.h. wovon es bspw. abhängt, auf welchen zuvor genannten Ausdruck sich ein
mehrdeutiges Pronomen bezieht. Literatur (englischsprachig) wird zu Beginn des Seminars
bekanntgegeben.
5220162
SE
Computationelle Psycholinguistik (4 SP)
Mo
18-20
wöch.
DOR 24, 1.401
P. beim Graben
In der psycholinguistischen Modellierung werden zunehmend Methoden der Computerlinguistik, der
Informatik und des maschinellen Lernens eingesetzt. Im Seminar sollen symbolischcomputationelle Ansätze in den Bereichen sprachliches Wissen, Spracherwerb, Sprachproduktion
und Sprachverstehen erarbeitet und diskutiert werden. Als Leitfaden werden dazu die einschlägigen
Abschnitte in Carstensen et al. (2010) herangezogen. Originalarbeiten werden im Seminar
bekanntgegeben. Literatur: Carstensen, K.-U.; Ebert, C.; Ebert, C.; Jekat, S.; Klabunde, R. &
Langer, . (Hrsg.) Computerlinguistik und Sprachtechnologie. Spektrum, 2010.
Modul 15: Sprache & Kognition III: Forschungsliteratur
5220165
SK
Betreutes Selbststudium (8 SP)
siehe Aushang
B. Claus, B. Pompino-Marschall, K. Spalek
Masterstudiengang Deutsch als Fremdsprache
Modul 1: Sprachlern- und -lehrforschung
5220166
VL
Deutsch
als
Fremdsprache:
Gegenstände (2 SP)
Di
14-16
wöch.
Linguistische
und
DOR 24, 1.102
lerntheoretische
B. Handwerker
Auf der Grundlage des Processing-Instruction-Ansatzes sollen ausgewählte Phänomene der
deutschen Grammatik für die Inputverarbeitung und den L2-Erwerb aufbereitet werden. Die
Auswahl wird bestimmt (a) durch die lerntheoretische Relevanz, wie z.B. im Fall der Stellung des
Finitums und der „Teachability Hypothesis“, (b) durch das methodisch-strategische Prinzip „Eine
Form – eine Bedeutung“, wie z.B. im Fall des Partizips im Deutschen mit seinem Vorkommen in
verschiedenen grammatischen Konstellationen, (c) durch die Salienz und Reliabilität morphosyntaktischer Markierungen, wie z.B. im Fall der Nominalflexion im Deutschen. Literatur: Eine
ausführliche Literaturliste und begleitende Materialien werden in MOODLE bereit gestellt.
5220167
UE
Linguistik und Erwerbstheorie für DaF (3 SP)
Di
16-18
wöch.
DOR 24, 3.103
B. Handwerker
Die Übung bietet die Möglichkeit, die Inhalte der Vorlesung(en) in Modul 1 zu vertiefen, die MAP
vorzubereiten und geeignete Fragestellungen für eine Abschlussarbeit zu sichten und zu
diskutieren. Dabei liegt der Fokus auf denjenigen Bereichen aus Syntax und Lexikon, denen aus der
Perspektive des Deutschen als Fremdsprache eine zentrale Rolle zukommt.
Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
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50
5220168
UE
Sprachlernsteuerung und ihre Effekte (3 SP)
Mo
12-14
wöch.
DOR 24, 3.138
N. Schumacher
Die Lehrveranstaltung widmet sich den Fragen, welche Effekte Steuerung auf L2-Erwerbsprozesse
hat und welche Optionen in der Sprachlernsteuerung effektiv sind. Nach einem Überblick über die
klassischen Hypothesen zum L2-Erwerb und die vielfältigen Faktoren, die den gesteuerten L2Erwerbsprozess bedingen, werden die lerntheoretischen Grundlagen, die didaktische Umsetzung
und die Wirksamkeit von Steuerung in Studien zur Formfokussierung, Inputstrukturierung, zu
Lernaufgaben und zu Feedbackoptionen gesichtet. Literatur: De Graaf, R. & Housen, A. (2009):
Investigating the Effects and Effectiveness of L2 Instruction. In: Long, M. & Doughty, C. (eds.):
The Handbook of Language Teaching. Malden, MA: Wiley-Blackwell, 726-755
Modul 2: Die deutsche Sprache als Lerngegenstand
5220169
SE
Das Lexikon in Spracherwerb und Sprachvermittlung (4 SP)
Do
10-12
wöch.
BE 1, E44/46
B. Handwerker
Gegenstand des SE sind die Komponenten lexikalischen Wissens in der Fremdsprache Deutsch aus
der Perspektive des Aufwands ('learning burden'), der zu ihrem Erwerb nötig ist. Die Komponenten
werden unter dem Aspekt der Unterscheidung von Produktion und Rezeption herausgearbeitet;
Schwerpunkte bilden Vernetzungsaspekte des bilingualen mentalen Lexikons, die lernergerechte
Erfassung der lexikalisch-semantischen Struktur, Modelle des Wortbedeutungsaufbaus, Frequenz
und Verwendungsbedingungen von Wörtern sowie das Zusammenspiel von Wörtern als isolierten
Lerngegenständen, ihren syntaktischen Charakteristika und ihrem Auftreten als Bestandteil
formelhafter Sequenzen. Literatur: Eine ausführliche Literaturliste und begleitende Materialien
werden in MOODLE bereit gestellt.
5220170
UE
Konstruktionsgrammatik für DaF (3 SP)
Do
14-16
wöch.
DOR 24, 1.102
B. Handwerker
In der Übung werden konstruktionsgrammatische Ansätze im Hinblick auf ihre Eignung für den
Einsatz beim Lernen und Lehren des Deutschen als Fremdsprache gesichtet. Der Terminus
„Konstruktionen“ bezieht sich auf einen Zweig der linguistischen Forschung, der FormBedeutungspaaren, formelhaften Sequenzen und schrittweise abstrahierten Schemata im
Spracherwerb und der weiteren Sprachverarbeitung eine zentrale Rolle zuweist. In den ersten
Sitzungen wird der Nutzen der entsprechenden Ansätze für die sprachvergleichende Beschreibung,
Analyse und Erklärung verschiedener sprachlicher Phänomene diskutiert. Der zweite Teil ist der
Sichtung von Konstruktionsmustern im Deutschen gewidmet; für die Anwendung im DaF-Bereich
sollen auf der Grundlage von Korpusrecherchen Lexikoneinträge für Verben erarbeitet werden, die
bestimmte Konstruktionen lizensieren. Literatur: Fischer, Kerstin/Stefanowitsch, Anatol (Hrsg.)
(2006), Konstruktionsgrammatik. Von der Anwendung zur Theorie. Tübingen: Stauffenberg.
Handwerker, Brigitte (2008), Chunks und Konstruktionen. – Zur Integration von lerntheoretischem
und grammatischem Ansatz. In: Estudios Filológicos Alemanes 15, 49 - 64.
Modul 3: Didaktik des Deutschen als Fremdsprache I
5220172
PR
Praktikum Didaktik DaF (4 SP)
Di
10-12
wöch.
Di
12-14
wöch.
DOR 24, 3.019
DOR 24, 3.102
I. Höppner
I. Höppner
Die Übung in Modul 3 wird ergänzt durch ein semesterbegleitendes Praktikum. In wöchentlich
durchgeführten Hospitations- und Unterrichtsstunden werden unterrichtspraktische Fähigkeiten
ausgebildet. Dabei geht es um eine adressatengerechte Planung von Unterrichtseinheiten, deren
Umsetzung in die Praxis und einen schöpferischen Umgang mit aktuellen Lehrwerken. Die
Unterrichtsstunden werden individuell vorbereitet, in der Praktikumsgruppe diskutiert und auch
ausgewertet. Das Praktikum findet in einer Gruppe ausländischer Studierender (Mittelstufe – B 1.2)
am Sprachenzentrum der Humboldt-Universität in der Abteilung Deutsch als Fremdsprache statt. In
dieser Gruppe stehen die Weiterentwicklung der Sprachkompetenzen in Alltags- und
studienrelevanten Situationen im Studienland Deutschland im Mittelpunkt. Als Basislehrwerk wird
mit „em“-Brückenkurs vom Hueber-Verlag gearbeitet.
Obligatorische Einführungsveranstaltung: Di, 12. 4., 10 Uhr, DOR 24, R 3.338
Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
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51
5220173
PR
Praktikum Didaktik (Sprachlerntandem) (4 SP)
Mi
10-12
wöch. (1)
Mi
12-14
wöch. (2) DOR 24, 3.329
N. Schumacher
N. Schumacher
Die Übung Didaktik DaF aus Modul 3 aus dem Wintersemester wird ergänzt durch ein
semesterbegleitendes Praktikum, das in Form eines Sprachlerntandems stattfindet, in dem
Studierende nichtdeutscher L1 in wöchentlich stattfindenden Tandemtreffen mit Partnern deutscher
L1 kommunizieren, um gemeinsam und voneinander zu lernen. Die Kommunikation findet zu
gleichen Teilen in der Sprache der Praktikanten und der Sprache der Tandempartner (Deutsch)
statt. In den Teilen, in denen die Sprache gesprochen wird, die für die Praktikanten L1, für die
Tandempartner hingegen L2 ist, bilden die Praktikanten unterrichtspraktische Fähigkeiten aus,
indem sie 45-minütige Unterrichtseinheiten planen, um die sprachlichen Fertigkeiten des Partners
gezielt zu fördern. Diese Unterrichtseinheiten werden individuell vorbereitet, in der Praktikumsgruppe diskutiert und ausgewertet. Das Tandem-Praktikum wird ergänzt durch das Praktikum zur
Vorbereitung auf das Auslandssemester aus Modul 4. Anmeldung bis zum 18.02.11 bei Nicole
Schumacher: nicole.schumacher@cms.hu-berlin.de. Obligatorische Einführungsveranstaltung: Mi,
13.4.11 10-14, DOR 3.308. Literatur: Brammerts, H. & Kleppin, K. (eds.): Selbstgesteuertes
Sprachenlernen im Tandem. Ein Handbuch. 3. Auflage. Tübingen: Stauffenburg
Modul 4: Vorbereitung auf das Auslandssemester
5220171
PR
Praktikum zur Vorbereitung auf das Auslandssemester (2 SP)
Fr
10-12
Einzel (29.04.2011)
DOR 24, 3.103
Fr
10-12
Einzel (06.05.2011)
DOR 24, 3.103
Fr
12-14
Einzel (06.05.2011)
DOR 24, 3.308
I. Fehrmann
I. Fehrmann
I. Fehrmann
Dieses Praktikum ergänzt das Tandem-Praktikum in Modul 3 und bietet die Möglichkeit, in einer
Grundstufen-Lerngruppe ausländischer Studierender zu unterrichten. Die PraktikantInnen
übernehmen im Team-Teaching eigenverantwortlich einen großen Teil der Konzeption und
Durchführung des Unterrichts; die Auswertung erfolgt gemeinsam jeweils direkt im Anschluss an
die Unterrichtseinheiten. Anmeldung bis zum 18.02.2011 ausschließlich per E-Mail bei Ingo
Fehrmann: ingo.fehrmann@hu-berlin.de. Obligatorische Einführungsveranstaltung: Fr, 29.04. 1012, DOR 24, 3.103. Termine: Fr, 29.04. 10-12, Fr, 06.05. 10-14, Fr, 13.05. 10-14, Fr, 20.05. 1014, Fr, 27.05. 10-14, Fr, 10.06. 10-14, Fr, 17.06. 10-14, Fr, 24.06. 10-14
5220174
UE
Sprachvergleiche für DaF (3 SP)
Mo
10-12
wöch.
DOR 24, 3.138
N. Schumacher
In der Lehrveranstaltung werden Sprachvergleiche aus einer theoretischen (linguistischen und L2erwerbsbezogenen) Perspektive betrachtet und an konkreten Beispielen selbst durchgeführt. Im
ersten Teil werden Erkenntnisse der Kontrastiven Linguistik, Sprachtypologie und Transferforschung diskutiert. Im zweiten Teil werden theoretische Grundlagen zu exemplarischen
linguistischen Gegenständen für den Sprachvergleich (Tempus und Modus) behandelt. Im dritten
Teil werden in Arbeitsgruppen kontrastive Analysen zu Tempus und Modus im Deutschen und der
Sprache des Landes, in dem das Auslandssemester absolviert wird, erarbeitet. Literatur: König, E.
(1996): Kontrastive Grammatik und Typologie. In: Lang, E. & Zifonun, G. (eds.): Deutsch
typologisch. Berlin: de Gruyter: 31-54. Ortega, L. (2009): Understanding Second Language
Acquisition. London: Hodder Education: 31-54
Wahlpflichtbereich - Schwerpunkt 1: Theorie & Empirie
Modul 7: Sprachproduktion und Sprachperzeption
5220160
SE
Lautliche Produktion und Perzeption (4 SP)
Mi
14-16
wöch.
DOR 24, 1.401
B. Pompino-Marschall
Anhand sowohl „klassischer“ Texte als auch neuerer experimenteller Arbeiten thematisiert das
Seminar den Zusammenhang zwischen lautsprachlicher Produktion auf der Ebene des „Artikulators“
und der Sprachwahrnehmung auf segmentaler Ebene: Welche Rolle spielt die Artikulation für die
Sprachwahrnehmung („motor theory of speech perception“, „speech is special“), welche Rolle spielt
die auditorische Wahrnehmung für die Steuerung der Artikulation („articulatory vs. auditory
targets“)? Literatur: Hintergrundlektüre: Kent, R.D./ Atal, B.S./ Miller, J.L. (1991), Papers in
Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
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52
Speech Communication: Speech Production. Woodbury, N.Y. - Miller, J.L./ Kent, R.D./ Atal, B.S.
(1991), Papers in Speech Communication: Speech Perception. Woodbury, N.Y. 5220161
SE
Anaphorische Bezüge (4 SP)
Do
16-18
wöch.
DOR 24, 1.401
B. Claus
Das Seminar wird anaphorische Bezüge – wie z.B. Rückverweise durch Pronomen – aus einer
psycholinguistischen Perspektive behandeln. Es soll einen Überblick über theoretische Ansätze und
Untersuchungsergebnisse zur Produktion und zum Verstehen anaphorischer Bezüge liefern. Im
Mittelpunkt wird dabei stehen, welche Faktoren die Auflösung anaphorischer Ausdrücke
beeinflussen, d.h. wovon es bspw. abhängt, auf welchen zuvor genannten Ausdruck sich ein
mehrdeutiges Pronomen bezieht. Literatur (englischsprachig) wird zu Beginn des Seminars
bekanntgegeben.
5220162
SE
Computationelle Psycholinguistik (4 SP)
Mo
18-20
wöch.
DOR 24, 1.401
P. beim Graben
In der psycholinguistischen Modellierung werden zunehmend Methoden der Computerlinguistik, der
Informatik und des maschinellen Lernens eingesetzt. Im Seminar sollen symbolischcomputationelle Ansätze in den Bereichen sprachliches Wissen, Spracherwerb, Sprachproduktion
und Sprachverstehen erarbeitet und diskutiert werden. Als Leitfaden werden dazu die einschlägigen
Abschnitte in Carstensen et al. (2010) herangezogen. Originalarbeiten werden im Seminar
bekanntgegeben. Literatur: Carstensen, K.-U.; Ebert, C.; Ebert, C.; Jekat, S.; Klabunde, R. &
Langer, . (Hrsg.) Computerlinguistik und Sprachtechnologie. Spektrum, 2010.
Modul 8: Theoretische Linguistik: Morphosyntax
5220157
SE
Wortbildung in Morphologie und Syntax (4 SP)
Di
12-14
wöch.
BE 1, E44/46
A. Nolda
Gehört die Wortbildung zur Morphologie, zur Syntax oder zu beiden Grammatikbereichen? Haben
Wortbildungsprodukte eine quasi-syntaktische, hierarchische Wortstruktur? Lässt sich der KopfBegriff aus der Syntax sinnvoll in der Wortbildung anwenden? Gibt es leere Elemente in der
Wortbildung? In diesem Seminar wird erörtert, wie sich ausgewählte Wortbildungstheorien zu
solchen Fragen verhalten. Die Studienpunkte werden vergeben für die Präsentation einer eigenen
kleinen Untersuchung, bei der eine der thematisierten Wortbildungstheorien auf einen selbst
gewählten empirischen Bereich angewendet wird.
5220158
SE
Zeit und Präpositionen (SE mit Workshop) (4 SP)
Sa
10-16
Einzel (16.04.2011)
DOR 24, 1.401
Sa
10-16
Einzel (07.05.2011)
DOR 24, 1.401
Block+SaSo (17.06.2011 bis 19.06.2011)
N. Fries
N. Fries
N. Fries
Anmeldung NUR über E-Mail direkt an Prof. Fries! Dieses Seminar beschäftigt sich vertiefend mit
morphologischen, syntaktischen, semantisch-konzeptuellen und phonologisch-phonetischen
Eigenschaften solcher Präpositionen im Deutschen, welche zeitbezogene Informationen kodieren.
Die betreffenden Analysen berücksichtigen auch Kontraste zu anderen Sprachen. Der größte Teil
der Veranstaltungen findet auf einer dreitägigen Exkursion in das Schloss Wartin statt
(Teilnahmegebühr ca. 60 – inklusive Fahrt, Übernachtung und Verpflegung). Es ist eine SEHR
FRÜHZEITIGE und VERBINDLICHE Voranmeldung über Email obligatorisch (fries@anaman.de).
5220190
SE
Tempus als Paradigma der Sprachstruktur (4 SP)
Do
14-16
wöch.
DOR 24, 3.103
M. Bierwisch
Aus gutem Grund ist Tempus in allen Bereichen der Grammatik seit je ein zentrales Thema, das im
Rahmen der jeweiligen theoretischen und empirischen Vorstellungen intensiv behandelt worden ist.
Die Lehrveranstaltung wird vor allem den engen Zusammenhang und die merkwürdigen
Divergenzen von Morphologie, Syntax und Semantik des Tempus verfolgen und damit deutlich
machen, wieso das Tempus ein zentrales und typisches Phänomen der natürlichen Sprache ist.
53 774
SE
Genussysteme und ihre einzelsprachliche Analyse / Gender systems and
their analysis in individual languages (deutsch-englisch) (4 SP)
Do
10-12
wöch.
I118, 410
T. Güldemann
Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
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53
Das Seminar beschäftigt sich mit Genussystemen in typologisch verschiedenen Sprachen mit
besonderer Berücksichtigung der linguistischen Diversität in Afrika. Genussysteme werden im
Einklang mit Corbett (1991) als nominale Klassifikationssysteme definiert, die sich grammatisch in
Konkordanz niederschlagen. Dabei wird ein einheitlicher Analyseansatz verfolgt (Güldemann 2000),
um eine weitgehende Vergleichbarkeit einzelsprachlicher Ergebnisse zu gewährleisten. Jeder
Teilnehmer bearbeitet das Genussystem einer Sprache unter den verschiedenen Teilthemen des
Kurses und stellt die Ergebnisse dieser Analysen vor. Besonders in Betracht kommen Sprachen die
weniger bekannte Systeme aufweisen, aber ausreichend dokumentiert sind. Literatur: Corbett,
Greville G. 1991. Gender. Cambridge: Cambridge University Press. Corbett, Greville G. 2000.
Number. Cambridge: Cambridge University Press. Corbett, Greville G. 2006. Agreement.
Cambridge: Cambridge University Press. Güldemann, Tom. 2000. Noun categorization systems in
Non-Khoe lineages of Khoisan. Afrikanistische Arbeitspapiere 63: 5-33.
5220159
UE
Strukturkurs Daakie (Austronesisch) (2 SP)
Di
14-16
wöch.
DOR 24, 3.103
M. Krifka
Die Übungen führen in die Phonologie, Morphologie und Syntax des Daakie ein, einer
austronesischen Sprache, die von ca. 1000 Sprechern auf der Insel Ambrym in Vanuatu
gesprochen wird. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird ein Sprecher als Informant zur Verfügung
stehen; in diesem Fall werden die Übungen auch Elemente einer Einführung in die Feldforschung
enthalten. Auf jeden Fall gibt es Gelegenheit, mit dem in Feldforschung gesammelten Material zu
arbeiten. Bedingung für die Vergabe der Studienpunkte ist die regelmäßige, aktive Teilnahme und
die Bearbeitung von Hausaufgaben. Für den Fall der Teilnahme eines Informanten werden zwei
oder drei zusätzliche Block-Termine vereinbart werden.
53 777
UE
Strukturkurs Taa/Introduction to the structure of Taa (deutsch-englisch)
(2 SP)
Do
14-16
wöch.
I118, 315
T. Güldemann
Das Taa ist ein geographisch ausgedehntes Dialektkontinuum, welches zur Tuu-Sprachfamilie (eher
bekannt als “Südkhoisan“) gehört. Es handelt sich um eine bedrohte Sprache, die im südwestlichen
Botswana mit einem Ausläufer im zentralöstlichen Namibia nur von wenigen tausend San (ehemals
als Jäger und Sammler lebende Volksgruppen im südlichen Afrika) gesprochen wird bzw. wurde. Es
ist eine Schnalzsprache und zeichnet sich durch das wahrscheinlich komplexeste Phonemsystem in
den Sprachen der Welt aus. Darüber hinaus besitzt es eine Reihe von seltenen morphosyntaktischen Eigenschaften, u.a. ein komplexes, grammatisch wie semantisch interessantes
Genussystem. Der Kurs hat das Ziel, die Sprache anhand der im Rahmen von jüngeren
Feldforschungen erhobenen Daten systematisch vorzustellen. Neben der kurzen Behandlung von
historischen und soziolinguistischen Fakten zur Sprache vermittelt der Kurs vor allem ihre
grundlegenden phonologischen und morphosyntaktischen Eigenschaften.
Modul 10: Methoden linguistischer Datenerhebung
5220154
VL
Experimentelle Methoden und Datenanalyse in der Psycholinguistik (2 SP)
Di
16-18
wöch.
DOR 24, 1.101
B. Claus
Psycholinguistische Experimente ermöglichen das Testen von Vorhersagen zur menschlichen
Sprachverarbeitung unter kontrollierten Bedingungen. In der Vorlesung sollen zum einen
grundlegende Kenntnisse in experimentellen Untersuchungsmethoden vermittelt werden. Zum
anderen bietet die Vorlesung eine Einführung in die statistische Auswertung psycholinguistischer
Daten. Literatur (englischsprachig) wird zu Beginn der Vorlesung bekanntgegeben.
5220149
SE
Experimentelle Methoden der Erhebung von Akzeptabilitätsurteilen
Mo
14-16
wöch. (1)
DOR 24, 1.102
Sa
10-15
Einzel (04.06.2011)
DOR 24, 1.401
Sa
10-15
Einzel (25.06.2011)
DOR 24, 1.401
Sa
10-15
Einzel (09.07.2011)
DOR 24, 1.401
(4 SP)
A. Nolda
A. Nolda
A. Nolda
A. Nolda
1) findet vom 11.04.2011 bis 23.05.2011 statt
Urteile von Muttersprachlern über die Akzeptabilität sprachlicher Einheiten sind unverzichtbare
Daten für die linguistische Theoriebildung. Diese Lehrveranstaltung führt in ausgewählte Methoden
der experimentellen Erhebung von Akzeptabilitätsurteilen ein. Mit solchen Methoden lassen sich
zuverlässigere Daten gewinnen als durch das verbreitete introspektive Verfahren, bei dem der
Sprachwissenschaftler die Akzeptabilität von Sätzen selbst beurteilt. Die Studienpunkte für dieses
Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
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54
Seminar werden erworben durch Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe bei der Planung, Durchführung,
Auswertung und Präsentation einer eigenen experimentellen Datenerhebung. In statistischen
Fragen werden die Arbeitsgruppen von Felix Golcher unterstützt. Der experimentelle Teil der
Lehrveranstaltung wird in drei Blocksitzungen durchgeführt.
5220150
SE
Historische Korpora (4 SP)
Do
12-14
wöch.
DOR 24, 1.401
A. Lüdeling
Die historische Linguistik ist notwendigerweise korpusbasiert – es gibt ja keine anderen Daten. Die
(elektronische) Aufbereitung und Auswertung von historischen Korpora ist aber problematisch – so
sind nicht alle Textsorten überliefert, die Texte sind viel weniger standardisiert als heute, man weiß
oft wenig über die Autoren etc. In diesem Seminar wollen wir selbst ein kleines historisches Korpus
erstellen, annotieren und auswerten. Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.
5220151
SE
Computerlinguistik (englisch) (4 SP)
Fr
12-14
wöch.
DOR 24, 1.102
L. Romary
This introductory course will give students that already have a background in linguistics the
necessary knowledge to manipulate the core concepts of computational linguistics. A specific
emphasis will be put on the representation of linguistic data in digital form as well as presenting
some concrete situations where such data are being used. The students will in particular learn the
basic concepts of XML, Text Encoding Initiative, as well as standards for the representation of
lexical, morphosyntactic and syntactic information.
5220153
UE
Psycholinguistisches Experimentalpraktikum (2 SP)
Do
08-10
wöch. (1) DOR 24, 1.302
J. Domke
1) Am 28.04.11 und am 05.05.11 findet die Übung im Raum DOR 24, 3.308 statt!
In der Psycholinguistik nimmt das Experiment zur empirischen Überprüfung von Hypothesen eine
zentrale Stellung ein. Im ersten Teil der Übung soll eingeführt werden in die theoretischen und
empirischen Grundlagen der experimentellen Methode. Diese sollen im Rahmen eines
durchzuführenden Experiments zur Sprachverarbeitung im zweiten Teil der Übung zur Anwendung
gebracht werden (Planung, Vorbereitung, Durchführung, Datenauswertung, Interpretation).
Maximale Teilnehmerzahl: 10
5220152
UE
Statistische Grundlagen für Linguistik, Teil II (2 SP)
Do
18-20
wöch.
DOR 24, 1.302
F. Golcher
Ein grundlegendes Verständnis der Grundbegriffe der Statistik sind eine unabdingbare
Voraussetzung jeder empirischen Forschung. Entsprechend liegt der Schwerpunkt des Kurses auf
der Erarbeitung dieser grundlegenden Konzepte und speziell des Signifikanztests. Vorkenntnisse
werden nicht erwartet. Zielpunkt ist das Verständnis der statistischen Standardverfahren, z.B. der
ANOVA. Gearbeitet wird mit der freien Statistiksoftware R. Jede Sitzung wird sich zu gleichen Teilen
in eine Theorieeinheit und ein R-Tutorium aufteilen. Literatur: Gries, Stefan Thomas (2008).
Statistik für Sprachwissenschaftler. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Dalgaard, Peter (2008).
Introductory Statistics with R. 2. Aufl. New York: Springer. Bortz, Jürgen und Gustav A. Lienert
(2003). Kurzgefasste Statistik für die klinische Forschung. 2. Aufl. Springer.
Organisatorisches: ACHTUNG - Teil 1 fand bereits im vergangenen WS 10/11 statt!
Wahlpflichtbereich - Schwerpunkt 2: Praxis des Deutschen als
Fremdsprache
Modul 11: Didaktik des Deutschen als Fremdsprache II
5220175
UE
Alternative Lehr- und Lernmethoden (3 SP)
Do
18-20
wöch.
DOR 24, 3.103
B. Gügold
Wie kann man von konventionellen, meist künstlichen Kommunikationssituationen im Klassenraum
zum bedeutungsvollen Sprechen, wie vom bloßen Einpauken sprachlicher Wissensdaten zu
kreativem zusammenhängenden Sprechen gelangen? Ist es überhaupt möglich, die Als-obSituationen des Unterrichtsraumes zu überwinden und eine authentische fremdsprachliche
Kommunikation entstehen zu lassen? In der Lehrveranstaltung werden diese Fragen bejahende
Methoden vorgestellt, die an reformpädagogische Methoden anknüpfen und diese auf der
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55
Grundlage veränderter schulischer und gesellschaftlicher Ausgangsbedingungen und völlig neuer
technischer Möglichkeiten weiterentwickeln (Freinet, Spiele, Simulationen, Tandem, CALL, Silent
Way, Neurolinguistisches Programmieren, Total Physical Response, Community Language Learning,
Natural Approach etc.) Literatur: Ortner, B. (1998), Alternative Methoden des Fremdsprachenunterrichts. München.Fremdsprachen Lehren und Lernen (1996). 25. Jahrgang, Themenschwerpunkt Innovativ-alternative Methoden. Tübingen: Gunter Narr Verlag. - Batz, R.; Bufe, W. (1991),
Moderne Sprachlehrmethoden. Darmstadt.
5220176
UE
Ausgewählte Probleme der deutschen Grammatik (3 SP)
Fr
14-16
wöch.
DOR 24, 3.138
K. Herrmann
Um Grammatik in Deutsch als Fremdsprache vermitteln zu können, braucht man ein solides Wissen
in Morphologie und Syntax. Dieses Seminar hat das Ziel, die notwendigen Kenntnisse in deutscher
Grammatik zu erarbeiten, zu festigen und zu wiederholen. Literatur: Helbig, G./Buscha, J. (2001):
Deutsche Grammatik, Ein Handbuch für den Ausländerunterricht, Berlin.
5220177
UE
Die vier Fertigkeiten im DaF-Unterricht (3 SP)
Mi
14-16
wöch.
DOR 24, 3.138
I. Höppner
Die Förderung rezeptiver und produktiver Fertigkeiten bildet einen Schwerpunkt im DaF-Unterricht.
Die Lehrveranstaltung beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Vermittlung der sprachlichen
Fertigkeiten Hören, Lesen, Sprechen und Schreiben, wobei es vor allem um unterrichtspraktische
Fragestellungen geht. Literatur: Eine Literaturliste wird in Moodle bereit gestellt.
5220178
UE
Deutsch als Fremdsprache in Theorie und Praxis (incl. Praxiseinsatz IIK)
(3 SP)
Mi
08-10
wöch.
DOR 24, 3.138
I. Höppner
Im Rahmen dieser Veranstaltung arbeiten die Studierenden am Institut für Interkulturelle
Kommunikation e. V. Berlin. Dieser Praxiseinsatz wird sowohl inhaltlich vorbereitet als auch
beratend in Konsultationen begleitet. Am IIK besteht die Möglichkeit zu Hospitationen und zum
Unterrichten in Integrationskursen mit unterschiedlichem Sprachniveau, in Mütterkursen und in
Förderkursen für Jugendliche. Insgesamt erhalten die Studierenden einen umfassenden Einblick in
einen Bereich eines möglichen Berufsfeldes. (Informationen unter: www.iik.de)
5220179
UE
Phonetik des Deutschen als Fremdsprache (3 SP)
Mo
14-16
wöch.
DOR 24, 1.401
B. Pompino-Marschall
Gegenstand der Übung ist die Phonetik des Deutschen für zukünftige DaF-Lehrende. Auf der Folie
des kontrastiven Vergleichs mit anderen Ausgangssprachen sollen die Besonderheiten der
Aussprache des Deutschen in Bezug auf die orthoepische Standardnorm und in ihrer
spontansprachlichen Variation auf der segmentalen und suprasegmentalen Ebene herausgearbeitet
werden. Zudem soll in die Möglichkeiten einer Evaluation auftretender Ausspracheschwierigkeiten
durch computergestützte akustische Analysen (Praat) eingeführt werden. (Zum Thema der
Evaluation von Ausspracheleistungen und dem Aufbau eines phonetischen DaF-Lernerkorpus
schließt auch ein Seminar im WS 2011/12 an.) Literatur: Begleitlektüre/-materialien: Rues, B./
Redecker, B./ Koch, E./ Wallraff, U./ Simpson, A.P. (2007), Phonetische Transkription des
Deutschen. Ein Arbeitsbuch. Tübingen. – Hirschfeld, U./ Kelz, H.P./ Müller, U. (2009), Phonetik
international (www.phonetik-international.de/p-phonetik/).
Modul 12: Microteaching
5220180
UE
"Literatur zum Anfassen" (3 SP)
Do
16-18
wöch.
DOR 24, 3.103
B. Gügold
Die Übung plädiert für den Einsatz unterschiedlichster literarischer Genre im FSU unter der
Voraussetzung, dass Leseerfahrungen, Weltwissen, Lerntraditionen, kognitve und affektive
Faktoren der Lerner sich einander ergänzend und sinnvoll genutzt in den Mittelpunkt des
Unterrichtsgeschehens gestellt werden. Den TN soll bewusst gemacht werden, wie Schüler lernen
können, auf ihre Leseerfahrungen zu achten, sich ihrer Tätigkeiten und Reaktionen beim Umgang
mit dem Text bewusst zu werden, sich in der Fremdsprache darüber zu artikulieren, den anderen
mitzuteilen und gemeinsam zu klären und zu differenzieren. Mit Textbeispielen, die für einen
interkulturell und kommunikativ orientierten FSU geeignet scheinen, werden entsprechende
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56
Methoden vorgestellt, analysiert und diskutiert. Sie sollen Lernern die Erfahrung vermitteln, dass
sie die Fremdsprache nicht nur für pragmatische Zwecke einsetzen können, sondern auch in der
Lage sind, das auszudrücken, was sie selbst betrifft, um sich mit anderen über ihre Eindrücke,
Reaktionen, Gefühle, Vorstellungen etc. zu verständigen. Literatur: Ehlers, S. (1992), Lesen als
Verstehen. Berlin und München. - Lazar, G. (1993), Literature and Language Teaching. Cambridge
University Press. - Schreiter, I. (2002), Schreibversuche. Kreatives Schreiben bei Lernern des
Deutschen als Fremdsprache. München: iudicium.
5220181
UE
Kreatives Schreiben (3 SP)
Fr
12-14
wöch.
DOR 24, 3.103
B. Gügold
Lernern mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und unterschiedlichen Zielen –
Erweiterung der Sprach- und Schreibkompetenz, Selbsterfahrung durch Schreiben, Ver- oder
Aufarbeitung interkultureller Situationen – wird die Gelegenheit gegeben, gemeinsam Erfahrungen
mit Schreibimpulsen zu machen, Assoziationen zu verarbeiten und innere Bilder freizusetzen.
Durch das Experiment mit literarischen Formen kann ihnen der beglückende Moment vermittelt
werden., einen Text geschrieben zu haben, in dem eigene Wahrnehmungen, Emotionen, Gedanken
einen angemessenen Ausdruck gefunden haben. In diesen authentischen Texten spiegeln sich
Kulturunterschiede, Migrationserfahrungen, Lebensstrategien und Persönlichkeiten. Literatur: Kast,
B. (1999), Fertigkeit Schreiben. Fernstudieneinheit 12, Berlin: Langenscheidt. - Pommerin, G.
(1996), Tanzen die Wörter in meinem Kopf. Kreatives Schreiben für den DaF-Unterricht, Ismaning:
Hueber.
5220182
UE
Grammatikvermittlung im DaF-Unterricht (3 SP)
Fr
17-19
wöch.
DOR 24, 3.138
K. Herrmann
Wie vermittelt man Grammatik im Unterricht? Anhand von ausgewählten Beispielen wollen wir
dieser Frage nachgehen, indem wir das Wissen um das grammatische System dafür nutzen,
verschiedene Möglichkeiten der Vermittlung zu debattieren. Im Zusammenhang damit widmen wir
uns auch einer kritischen Bewertung aktueller Lehrwerke und Grammatiken in Deutsch als
Fremdsprache. Literatur: 1. Helbig, G./Buscha, J. (2002): Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für
den Ausländerunterricht, Berlin. _ 2. Storch, G. (1999): Deutsch als Fremdsprache – Eine Didaktik,
München. - 3. Funk, H./Koenig, M. (1992): Grammatik lehren und lernen, Berlin.
Modul 14: Masterarbeit
5220183
KO
Deutsch als Fremdsprache:Theorie, Empirie, Praxis (0 SP)
Mi
16-18
wöch.
DOR 24, 3.138
B. Handwerker
Das KO dient vor allem der Diskussion von „work in progress“. Dabei kann es sich um
Abschlussarbeiten, Dissertationen oder Forschungsprojekte handeln, die mit den Fragen von
Theorie, Empirie oder Praxis des Deutschen als Fremdsprache zu tun haben. Des Weiteren soll
neueste Fachliteratur zum Bereich "Deutsch als Fremdsprache" diskutiert werden.
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57
WICHTIGE ADRESSEN und HINWEISE
Compass - Die Hotline der HU
Für Studieninteressierte, Bewerberinnen und Bewerber sowie bereits Studierende ist
compass der erste Ansprechpartner für alle Fragen rund um die HU.
Tel. 2093-70 333; compass@hu-berlin.de
SSC – Studierenden-Service-Center
Auskünfte zum Bewerbungs- und Zulassungsverfahren, Bearbeitung von Sonderanträgen,
Rückmeldung, Nebenhörer- und Gasthörerschaften, Beurlaubungen
Hauptgebäude, Unter den Linden 6, Lichthof im westlichen Kopfbau
Clearing-Stelle:
Unter den Linden 6, Lichthof, Tel. 2093-2708
Sprechzeiten:
Mo-Fr 8-12; Mo, Di, Do 13-15 Uhr; Mi 13-16
Servicezentrum Lehrerbildung
http://studium.hu-berlin.de/lust/lehrer/SZL
Ansprechpartnerin:
Katja Holldack, Ziegelstraße 13c, R. 612, Tel. 2093-1571
Sprechzeiten:
Di 9-12 Uhr, Mi 13-15 Uhr
Unterrichtspraktikum:
Orientierungspraktikum:
Sprechzeiten:
Beate Rosenkranz, Ziegelstraße 13c, R. 614, Tel. 2093-1572
Gabriela Wentzke, Ziegelstraße 13c, R. 613, Tel. 2093-1573
Di, Fr, 9-12 Uhr, Mi 13-15 Uhr
Abteilung Internationales
Hauptgebäude, Unter den Linden 6, 3. Etage
Kontaktadresse: „Orbis Humboldtianus“, Tel. 2093-2565
Sprechzeiten:
Mo, Di
11-15 Uhr
Mi, Do
13-17 Uhr
Fr
10-13 Uhr
BaföG-Amt
Behrenstraße 40/41, Tel. 20245-0
Sprechzeiten:
Di
Do
10-13 Uhr
15-18 Uhr
VORLESUNGSZEITEN
Sommersemester 2011
11.4.2011-16.07.2011
Wintersemester 2011/12
17.10.2011-18.02.2012
Sommersemester 2012
10.04.2012-14.07.2012
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58
Sprechzeiten der Lehrenden im Sommersemester 2011
Institut für deutsche Literatur
Dorotheenstr. 24
NAME
Berbig, Prof. Dr. Roland
DOR 24
 2093-
(HAUS.RAUM)
(1. App./
2. Sekr.)
3.522
9654/9665
Mi 10.00-12.00
3.431
9648/9657
Mo 14.00-15.00
3.438
9701/9657
Mi 11.30-12.30
3.424
9633/9725
Mo 16.00-18.00
3.016
5301/9665
Do 13.30-15.00
3.502
9613/9651
n.V.
3.528
9697/9665
Do 16.00-17.00
3.521
9666/9665
Mo 11.00-12.00
SPRECHZEIT
roland.berbig@rz.hu-berlin.de
Berthold, Prof. Dr. Sabine
berthosa@cms.hu-berlin.de
Blumentrath, Hendrik
hendrik.blumentrath@hu-berlin.de
Dröse, Dr. Albrecht
albrecht.droese@rz.hu-berlin.de
Friemel, Dr. Berthold
bf@grimmnetz.de
Greite, Till
T.Greite@hu-berlin.de
Klausnitzer, Prof. Dr. Ralf
ralf.klausnitzer@staff.hu-berlin.de
König, Dr. Marion
Di 10.00-12.00
Marion.Koenig@rz.hu-berlin.de
Köppen, PD Dr. Manuel
3.505
9652/9651
Do 14.00-16.00
3.513
9694/9663
Mi 11.00-13.00
3.514
9797/9663
Mi 13.30-15.30
3.526
9667/9665
Mi 14.00-15.00
3.531
9705/9655
Mo 18.30-19.30
3.413
9716/9665
Mi 12.30-14.00
3.432
9658/9647
Nur nach Anm. im
Sekr.
3.514
9797/9663
Di 13.00-15.00
3.513
9694/9663
Fr 09.00-11.00
3.512
9756/9663
Di 10.00-11.00
3.544
9646/9663
Mo 14.00-16.00
3.525
9786/9655
Mo 16.00-18.00
3.533
9785/9780
Mo 12.00-13.00
Manuel.Koeppen@rz.hu-berlin.de
Löhden, Maike
maike.loehden@staff-berlin.de
Lütke, Dr. Beate
beate.luetke@staff.hu-berlin.de
Magelett, Annemarie
Magelett@rz.hu-berlin.de
Martus, Prof. Dr. Steffen
steffen.martus@rz.hu-berlin.de
Markert, Dr. Heidrun
Heidrun.Markert@rz.hu-berlin.de
Matala de Mazza, Prof. Dr. Ethel
ethel.matala@hu-berlin.de
Meissner, Almuth
almuth.meissner.1@staff.hu-berlin.de
Münch, Tanja
tanja.muench@staff.hu-berlin.de
Nebrig, Dr. Alexander
Alexander.Nebrig@rz.hu-berlin.de
Osterkamp, Prof. Dr. Ernst
ernst.osterkamp@rz.hu-berlin.de
Polaschegg, Prof. Dr. Andrea
andrea.polaschegg@rz.hu-berlin.de
Porombka, Wiebke
wiebke.porombka@german.hu-berlin.de
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59
3.502
9613/9651
Di 15.00-16.00
3.421
9659/9725
Di 16.00-18.00
Scheuer, Prof. Dr. Hans Jürgen
3.420
9704/9657
Mi 09.30-11.30
Schütz, Prof. Dr. Erhard
3.541
9661/9780
Mi 16.00-17.30
3.444
9616/9655
Di 17.00-18.00
3.523
9709/9655
Mo 15.00-16.00
3.510
9715/9651
Di 13.00-14.00
3.512
9696/9663
Di 16.00-18.00
3.501
9712/9651
Di 16.00-18.00
Vollhardt, Mascha
3.510
9715/9651
Mi 12.00-13.00
Vogl, Prof. Dr. Joseph
3.507
9714/9651
Nur nach Anm. im
Sekr.
3.439
9777/9663
Mo 15.00-16.00
3.543
9656/9663
Mi 10.00-11.00
Renner, Kaspar
kaspar.renner@german.hu-berlin.de
Röcke, Prof. Dr. Werner
Werner.Roecke@rz.hu-berlin.de
Erhard.Schuetz@rz.hu-berlin.de
Schulz, Dr. Kristin
Kristin.schulz.1@rz.hu-berlin.de
Spoerhase, Dr. Carlos
carlos.spoerhase@staff.hu-berlin..de
Tacke, Dr. Alexandra
alexandra.tacke@staff.hu-berlin.de
Tajmel, Tanja
tajmel@physik.hu-berlin.de
Vedder, Prof. Dr. Ulrike
ulrike.vedder@german.hu-berlin.de
Joseph.Vogl@staff.hu-berlin.de
Wagner, Dr. Elisabeth
elisabeth.wagner@rz.hu-berlin.de
Wieser, Prof. Dr. Dorothee
dorothee.wieser@hu-berlin.de
Do 10.00-11.00
3.506
Wolf, Prof. Dr. Burkhardt
9650/9651
Do 12.30-13.30
burwolf@gmx.de
Bitte beachten Sie: PrivatdozentInnen und Lehrbeauftragte des Instituts bieten ihre
Sprechstunde i.d.R. nach Vereinbarung an. Bitte nehmen Sie Kontakt in der LV oder per
email auf!
Baillot, Dr. Anne
Müller, Prof. Dr. Lothar
anne.baillot@googlemail.com
lothar.mueller@hu-berlin.de
Barbisan, Lea
Reimers, Timm
lea.barbisan@ens-lyon.fr
timm.reimers@staff.hu-berlin.de
Baum, Constanze
Renz, Tilo
constanzebaum@gmx.de
tilo.z@gmx.net
Benninghoff-Lühl, PD Dr. Sibylle
Rickes, Prof. Dr. Joachim
benninghoff-luehl@t-online.de
Joachimjoachim.rickes@bundestag.de
Benz, Maximilian
Schubert, PD Dr. Martin
maximilian.benz@topoi.org
schubert@bbaw.de
Gemmel, Dr. Mirko
Sedlmayer, Anne
mirko.gemmel@rz.hu-berlin.de
sedlmayer.anne@web.de
Hahn, Prof. Dr. Barbara
Stamm, PD Dr. Ulrike
barbara.hahn@Vanderbilt.Edu
stammulr@cms.hu-berlin.de
Hermann, Dr. Meike
Strobel, Dr. Heidi
post@meikeherrmann.de
heidi.strobel@rz.hu-berlin.de
Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
http://agnes.hu-berlin.de
60
Jäger, PD Dr. Christian
Taube, Magdalena
drcjaeger@aol.com
mt@berlinergazette.de
Kittelmann, Dr. Jana
Voss, PD Dr. Dietmar
jana.kittelmann@gmx.de
dietmar.voss@rz.hu-berlin.de
Krippner, Friederike
Wandhoff, PD Dr. Haiko
friederike.krippner@staff.hu-berlin.de
haiko.wandhoff@rz.hu-berlin.de
Markus, Hannah
Weitbrecht, Dr. Julia
hannahmarkus@gmx.de
JuliaWeitbrecht@gmx.de
Miersemann, Dr. Wolfgang
freylinghausen@francke-halle.de
Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
http://agnes.hu-berlin.de
61
Institut für deutsche Sprache und Linguistik
Dorotheenstraße 24
RAUM
1 2093-
SPRECHZEIT
3.214
9637
Mi 14-16
3.301
9796
Do 16-17
beim Graben, Peter (LA)
peter.beim.graben@hu-berlin.de
3.312
9632
Mo 15-17
Bierwisch, Prof. Dr. Manfred
bierwisch@gmx.net
---
9629
n.V.
NAME
Abramowski, Dr. Anneliese
anneliese.abramowski@rz.huberlin.de
Andreas, Dr. Torsten
torsten.andreas@staff.hu-berlin.de
Claus, Dr. Berry (Gastprofessur
Psycholinguistik)
berry.claus@hu-berlin.de
(Nach Anmeldung!)
3.328
9673/9672
Mi 15.00 – 17.00 Uhr
Domke, Juliane
juliane.domke@staff.hu-berlin.de
3.326
9682
Di 10-11
Donhauser, Prof. Dr. Karin
karin.donhauser@rz.hu-berlin.de
3.215
9635/9788
n.V.
UL 6, 2007
2311
n.V.
---
--
n.V.
Fecht, Dr. Rainer
rainer.fecht@rz.hu-berlin.de
3.213
9611
n.V.
Fehrmann, Ingo
ingo.fehrmann@cms.hu-berlin.de
3.326
9772
Feulner, PD Dr. Anna Helene
anna.helene.feulner@rz.hu-berlin.de
3.213
9779
Fr 09-10.30
Fischer, Dr. Annette
annette.fischer@rz.hu-berlin.de
3.240
9728
Do 14-15
Fries, Prof. Dr. Norbert
norbert.fries@rz.hu-berlin.de
3.304
9644/9639
Mi 12-14
Döring, M.A. Sophia (LA)
sophiadoering@gmx.de
Enderle, Dr. Ursula (LA)
ursula.enderle@wege-zum-text.de
(Nach Anmeldung!)
Mi 14-16
Golcher, Felix (LA)
felix.golcher@hu-berlin.de
3.339
9771/9774
(bitte per Mail/Telefon
anmelden) und n.V.
Gügold, Dr. Barbara
barbara.guegold@rz.hu-berlin.de
3.324
9678/9672
Do 15-16
1
Do 09-12
Die zweite Apparatnummer ist die des zuständigen Sekretariats.
Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
http://agnes.hu-berlin.de
62
Haida, Dr. Andreas (LA)
haida@zas.gwz-berlin.de
3.302
9718
Handwerker, Prof. Dr. Brigitte
brigitte.handwerker@rz.hu-berlin.de
3.333
9674/9672
Hartmann, PD Dr. Katharina
katharina.hartmann@rz.hu-berlin.de
3.314
9621
Do 14-16
Herrmann, Kathrin (LA)
kherrmann1963@yahoo.de
3.327
9672
n.V.
3.310
9727
Di 16-17
Hock, Prof. Dr. Wolfgang
wolfgang.hock@rz.hu-berlin.de
3.244
9622/9725
Mo 14-15
Höppner, Dr. Ilka
ilka.hoeppner@rz.hu-berlin.de
3.325
9675/9672
Mi 11.30 – 13.30
Nach Anmeldung
Jannedy, Dr. Stephanie (LA)
jannedy@ling.ohio-state.edu
ZAS:Schützenstr.18, 495
20192405
n. V.
3.338
9638/9724
Di 10-12
Krifka, Prof. Dr. Manfred
manfred.krifka@rz.hu-berlin.de
3.303
9670/9639
Mi 13-15
Lang, Prof. Dr. Ewald
ewald.lang@rz.hu-berlin.de
3.312
9632/9629
Di 13-15
Linde, Sonja (LA)
lindeson@cms.hu-berlin.de
3.237
9681
Mi 12-13
Lüdeling, Prof. Dr. Anke
anke.luedeling@rz.hu-berlin.de
3.342
9799/9629
Di 14-16
Nach Anmeldung
3.338
9639
n.V.
--
9788
n.V.
Nolda, Dr. Andreas
andreas.nolda@rz.hu-berlin.de
3.305
9718
Di 15.30 – 16.30
Petrova , Dr. Swetlana
svetlana.petrova@staff.hu-berlin.de
3.233
9755
Mo 14-15
Piroth, PD Dr.Hans Georg
h3646263@rz.hu-berlin.de
3.406
9687
n.V.
3.405
9643/9629
Do 14-15.30
3.333
9771/9774
n.V.
Hirschmann, Hagen
hirschhx@rz.hu-berlin.de
Kotin, Prof. Dr. Michail
Machicaoa y Priemer, Antonio
(LA)
mapriema@rz.hu-berlin.de
Mecklenburg, Lars (LA)
mecklenburg@designato.de
Pompino-Marschall, Prof. Dr.
Bernd
bernd.pompino-marschall@rz.huberlin.de
Rehbein, Dr. Ines (LA)
rehbein@Coli.Uni-sb.de
Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
http://agnes.hu-berlin.de
Do 14-16
(Nach Anmeldung!)
Mi 14 - 15.45
63
Reznicek, Marc (LA)
marc.reznicek@staff.hu-berlin.de
3.339
9720
Di 14.30 – 16.30
Romery, Dr. Laurent (LA)
laurent.romery@mpdl.mpg.de
3.403
9795
n.V.
Schenner, Mathias (LA)
m.schenner@googlemail.com
3.301
9796
n.V.
Schlachter, Eva-Maria
eva.schlachter@rz.hu-berlin.de
3.234
9733
Di 10-11.30
---
9788
n.V.
Schumacher, Dr. Nicole
nicole.Schumacher@rz.hu-berlin.de
3.329
9683
Di 13-15
Nach Anmeldung
Skupinski, Peter
peter.skupinski@gmx.de
3.405
2321
Do 10-12
Sode, Frank
frank_sode@web.de
3.302
9718
Fr 10-12
ZAS:Schützenstr.18, 405
20192424
n.V.
Schmitt, Dr. Peter (LA)
phbschmitt@googlemail.com
Solt, Dr. Stephanie (LA)
solt@zas-gwz.de
Spalek, Prof. Dr. Katharina
katharina.spalek@rz.hu-berlin.de
Forschungssemester,
(nach Anmeldung)
Mi, 20.04.11, 14.00 – 16.00
Mi, 25.05.11, 14.00 – 16.00
Mi, 22.06.11, 14.00 - 16.00
3.320
9642
3.345
9631
Mi 14-16
Weirich, Melanie (LA)
weirich@zas.gwz-berlin.de
ZAS:Schützenstr. 18, 439
20192 569
n.V.
Zeige, Lars
lars.zeige@rz.hu-berlin.de
3.237
9677
n.V.
Zipser, Florian (LA)
f.zipser@gmx.de
3.333
9771/9774
n.V.
ZAS:Schützenstr.18, 441
20192409
n.V.
Strietz, Dr. Monika
monika.strietz@rz.hu-berlin.de
Zygis, PD Dr. Marzena
marzena@zas.gwz-berlin.de
Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
http://agnes.hu-berlin.de
64
Sekretariate
HOCHSCHULLEHRER/INNEN
Berbig, Roland
Neuere deutsche Literatur
Berthold, Sabine
Kinder- u. Jugendliteratur
Claus, Berry
Dt. Sprache/Psycholinguistik
Danneberg, Lutz
NdL/Geschichte der Germanistik
Donhauser, Karin
Dt. Sprache/Sprachgeschichte
Fries, Norbert
Dt. Sprache/Syntax
Handwerker, Brigitte
Dt. Sprache/DaF
Hock, Wolfgang
Hist.-vgl. Sprachwissenschaft
Klausnitzer, Ralf
NdL/Geschichte der Germanistik
Krifka, Manfred
Allgemeine Sprachwissenschaft
Lüdeling, Anke
Dt. Sprache/Korpuslinguistik
Martus, Steffen
NdL
Matala de Maza, Ethel
NdL
Osterkamp, Ernst
NdL/17.-19. Jahrhundert
Polaschegg, Andrea
NdL
Pompino-Marschall, Bernd
Phonetik/Phonologie
Röcke, Werner
ÄdL/Spätmittelalter
Scheuer, Hans Jürgen
ÄdL
Schütz, Erhard
NdL/18.-20. Jahrhundert
Vedder, Ulrike
NdL/Gender
Vogl, Joseph
NdL/Literatur- und
Kulturwissenschaft/Medien
NdL/Fachdidaktik Deutsch
Wieser, Dorothee
Wolf, Burkhardt
Sekretariat des Instituts
für deutsche Literatur
Sekretariat des Instituts
für deutsche Sprache und
Linguistik
LEHRGEBIET
NdL/ Literatur- und
Kulturwissenschaft/Medien
SEKRETÄRIN
RAUM

Kerstin Krull
Kerstin.Krull@staff.hu-berlin.de
Urte Scheunemann
Urte.scheunemann@rz.huberlin.de
Ingrid Häfner
ingrid.haefner@rz.hu-berlin.de
Kerstin Krull
Kerstin.Krull@staff.hu-berlin.de
Carmen Bluhm
carmen.bluhm@staff.huberlin.de
Anina Klein
anina.klein@staff.hu-berlin.de
Ingrid Häfner
ingrid.haefner@rz.hu-berlin.de
Birgit Schenk
birgit.schenk@rz.hu-berlin.de
Kerstin Krull
Kerstin.Krull@staff.hu-berlin.de
Anina Klein
anina.klein@staff.hu-berlin.de
Birgit Trettin
birgit.trettin@rz.hu-berlin.de
Heike Hardt
heike.hardt@rz.hu-berlin.de
Urte Scheunemann
Urte.scheunemann@rz.huberlin.de
Silvia Striebing
silvia.striebing@rz.hu-berlin.de
Heike Hardt
heike.hardt@rz.hu-berlin.de
Birgit Trettin
birgit.trettin@rz.hu-berlin.de
Birgit Schenk
birgit.schenk@rz.hu-berlin.de
Urte Scheunemann
Urte.scheunemann@rz.huberlin.de
Yvonne Dietl
yvonne.dietl@rz.hu-berlin.de
Sabine Imhof
sabine.imhof@rz.hu-berlin.de
Sabine Imhof
sabine.imhof@rz.hu-berlin.de
Silvia Striebing
silvia.striebing@rz.hu-berlin.de
Sabine Imhof
sabine.imhof@rz.hu-berlin.de
Kerstin Krull
Kerstin.Krull@staff.hu-berlin.de
Birgit Trettin
birgit.trettin@rz.hu-berlin.de
3.529
9665
3.428
9657
3.327
9672
3.529
9665
3.236
9788
3.306
9639
3.327
9672
3.241
9725
3.529
9665
3.306
9639
3.313
9629
3.511
9655
3.428
9657
3.509
9663
3.511
9655
3.313
9629
3.241
9725
3.428
9657
3.537
9780
3.509
9651
3.509
9651
3.509
9663
3.509
9651
3.529
9665
3.313
9629
Aktuelle Änderungen finden Sie in AGNES:
http://agnes.hu-berlin.de