Das Lifestyle-Magazin

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Das Lifestyle-Magazin
natürlich
vegetarisch
03/13 Sommer 2013
ISSN 1437-0735 64. Jahrgang
Deutschland 3,50 €
Vegetarierbund Deutschland
natürlich
vegetarisch
Der VEBU bezieht ökologischen Strom der Elektrizitätswerke Schönau (EWS).
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Das Lifestyle-Magazin
»natürlich vegetarisch« und der VEBU verwenden Recyclingpapier.
Rezepte
und Gewinnspiel
Vegetarierbund Deutschland
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editorial / inhalt
Chefredakteurin
Silke Bott
mit Hund (?)
Auf den
vegetarischen Hund gekommen?
Inhalt
Liebe Leserinnen und Leser,
in der vorliegenden Sommerausgabe beschäftigen wir uns mit
der Gretchenfrage: „Wie halten Sie es eigentlich mit der Ernährung Ihres Vierbeiners?“ Während der eine seinen Hund
wie sich selbst rein pflanzlich ernährt, sieht der andere in seinem Tier einen fleischfressenden Wolf und wieder andere
gehen alltäglich Kompromisse ein – artgerechte Ernährung
scheint allerdings jedem von ihnen ein wichtiges Thema zu
sein. Der Artikel „Auf das Gemüse gekommen“ geht der
Frage nach, ob Hunde fleischlos ernährt werden können. Vegane Ernährung – ein Trend nicht nur unter Zweibeinern? Sie
dürfen gespannt sein!
Haben Sie es beim Aufschlagen der Zeitschrift entdeckt?
Wir haben Ihnen ein Restaurant-Kärtchen beigelegt, das Sie
bei Ihrem nächsten Restaurantbesuch einsetzen können. Gerade wenn Kunden vor Ort wie Sie Wünsche äußern, gehen
Köche und Inhaber gern darauf ein. Weitere Kärtchen für Ihre
Freunde und Bekannte erhalten Sie kostenlos direkt in unserem Shop unter www.VEBUshop.de.
Kulinarisch entführen wir Sie heute in die Weltstadt New York
City. Außerdem geben wir Ihnen unter anderem Rezepte für die
nächste Grill-Party an die Hand – allesamt laktosefrei, da sich
unser Ernährungsratgeber nach der Glutenunverträglichkeit nun
mit Laktoseintoleranz beschäftigt. Gewinnen können Sie dieses
Mal Starkoch Björn Moschinskis aktuellstes Kochbuch.
Genießen Sie den Sommer und seine genussvollen Verführungen von A wie Aubergine über F wie Focaccia bis Z wie
Zitronensorbet.
Editorial 3
Reisebericht
New York City – Veggie-Welthauptstadt
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Gesundheit
Nierenerkrankungen
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Hundespezial
Wie Hunde vegan ernährt werden können
Mein Hund isst vegetarisch – oder auch nicht
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Ernährung
Vegan wird zum Volkssport
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Küchentipps
Volkskrankheit Milchzuckerunverträglichkeit
Laktosefreie Rezepte
Hier & jetzt vegan
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Poster
Alternativen zu Fleisch, Milch und Eiern
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VEBU
VEBU aktiv
Kolumne von Sebastian Zösch
Eltern-Kind-Kolumne
Der Vorstand berichtet, VEBU-Mitarbeiter
Erfolgreiche Medienarbeit
VEBU-Card-Partner
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Forum
Termine
Shop Medien Kinderseite
Über den Tellerrand
Impressum 14
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Ihre Silke Bott
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Foto: heypatrick
reisebericht
The Bronx
Manhattan
Queens
Brooklyn
Staten Island
Broadway, Wallstreet, Central Park,
Freiheitsstatue, Empire State Building,
9/11 – New York City (NYC), eine
weltberühmte Stadt, die viele Assoziationen weckt. NYC als die Welthauptstadt vegetarischer Gastronomie? Diese Assoziation ist bisher nur
besonders reisefreudigen Veggies
oder einzelnen Fachleuten bekannt.
Vegane „Angel‘s Nachos“ im
Cadle 79 auf der Upper East Side
D
Wien koordinierten interdisziplinären Ernährungsethikprojekts „Food and Wine Culture
in Vegetarian Gastronomy“. Bevor man sich
jedoch auf eine kulinarische und kulturwissenschaftliche Entdeckungstour in den
amerikanischen Großstadtdschungel begibt,
gilt es, sich umfassend zu informieren.
er Big Apple erstreckt sich mit seinen über 8 Millionen Einwohnern
vom Zentrum Manhattan, den
südlichen Stadtbezirken Brooklyn,
Staten Island und Queens bis in den Norden mit der Bronx über eine Landfläche von
knapp 800 km². Eine Landfläche ähnlich der
Größe von Berlin. Die knapp 22 km lange
und 1-4 km breite Insel Manhattan steht im
nachfolgenden Text im Fokus.
Manhattan – Mekka für Liebhaber der
internationalen Veggie-Gastronomie
Manhattan ist nicht nur das ökonomische
Machtzentrum von NYC – mit dem Financial District und der dort beheimateten
New York Stock Exchange als weltgrößter
Wertpapierbörse –, sondern mit seinen international renommierten Museen, Theatern
und Galerien auch das kulturelle Zentrum.
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Angelica Kitchen bietet herrliche Gerichte
aus der Naturküche / Foto: edenpictures
In Manhattan und teilweise in Brooklyn finden sich auch die spannendsten der mehr
als hundert Veggie-Restaurants der Stadt.
Hier ist nach Meinung der Fachpresse das
faszinierendste Mekka für Liebhaber der internationalen Veggie-Gastronomie weltweit
beheimatet. Daher stand NYC verständlicherweise auch im Fokus des von der Universität
Die wichtigsten Reiseführer
Unstrittig als das grundlegende Werk gilt der
Vegan Guide to NYC. Dieser jährlich überarbeitete Reiseführer bietet nun in seiner 19.
Auflage über 100 Besprechungen, verfasst
von drei kulinarisch engagierten Veganern
unter Leitung des Historikers Rynn Berry. Des
Weiteren sind die folgenden Restaurantführer empfehlenswert: der Michelin Guide NYC
(MGNYC) und Gayot.com, die Online-Version
des ehemaligen USA Gault Millau. Ergänzt
durch die Analyse der Fachkritik in New York
Foto: Cafe Blossom
Veganer Genuss im Cafe Blossom
Magazin, New York Times, Village Voice und Time Out sowie von über 20 NYC-Reiseführern, finden sich nachfolgend
über 30 besonders empfehlenswerte Veggie-Lokale.
NYC – eine kulinarische
Entdeckungstour
Vor Ort besonders bewährt haben sich die laminierte
Marco Polo City Map und ein umfassender Stadtführer,
z. B. von Lonely Planet oder vom Michael Müller Verlag.
Damit ausgestattet ist der ideale Startpunkt für eine mehrtägige Gastrotour der Süden von Manhattan, unterhalb
der Canal Street mit Chinatown, Tribeca und Financial District. Nach Besichtigung der Freiheitsstatue und Wallstreet
locken im nahen Chinatown das vegane Dim Sum House
und das Buddha Bodai. Gestärkt sollte man von dort unbedingt über eine der weltweit bekanntesten Brücken – der
Brooklyn Bridge über dem East River – einen Abstecher in
den gleichnamigen Stadtteil machen. Brooklyn bietet zwar
keine Haute-Cuisine-Veggie-Restaurants, aber mit dem Bliss
eines, das zu den Top Ten von Gayot.com zählt. Es laden
dort noch über 20 großteils vegane, wenn auch etwas einfachere Veggie-Restaurants und Cafés zum Verweilen ein.
Für Liebhaber der südamerikanischen Küche gibt es diese
als Rohkost bei Rockin Raw oder ordentlich gebraten im
V-Spot. Für Freunde der asiatischen Küche findet sich dort
zweimal das Wild Ginger. Ansätze einer veganen GourmetKüche finden sich im Sun in Bloom. Für die gastronomische
Reise kehren wir jedoch zurück nach Manhattan, wo es im
East Village nun wirklich spannend wird. Hier finden sich mit
dem hochpreisigen veganen Japaner Kajitsu und dem sehr
kleinen, aber feinen Dirt Candy 2 der insgesamt nur 6 von
MGNYC empfohlenen Veggie-Restaurants. Wer sich jenseits von Designer-Food in einem eher rustikalen Ambiente
den veganen Sinnesfreuden hingeben will, findet herrliche
Gerichte aus der Naturküche im Angelica Kitchen und im
Caravan of Dreams im lateinamerikanischen Stil. Die vegane
Kulinarik setzt sich mit dem vietnamesischen Lan Cafe und
im rohköstlichen Restaurant Quintessence fort. Das westlich
angrenzende Greenwich Village wirkt wie ein hinreißendes
Dorf mit verschlungenen Straßen neben den imposanten
Wolkenkratzern des restlichen Manhattans. Auch hier sollte
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Foto: jeckman
Foto: Adam Kuban
reisebericht
Das Cafe Viva ist angeblich das einzige italienisch-vegetarische Restaurant der USA.
man mit der MGNYC Empfehlung, dem japanisch orientierten Gobo, starten. Asiatisch
fortsetzen mit Red Bamboo, Soy & Sake und
im gemütlichen Cafe Blossom bei voller Bar
beenden. Die nächste Etappe in Midtown
West und Chelsea beginnt mehr als berechtigt wieder mit dem bereits bekannten
Namen Blossom, aber hier nun als Blossom
Dining. Das Stammhaus des veganen Restaurant-Imperiums der Tierrechtler Ronen
und Pamela Seri, wurde durch die Aufnahme in den MGNYC geadelt. Bei einem
Aufenthalt in New York sollte man jedoch
den Freitagabend für das Natural Gourmet
Institute reservieren und sich dort von den
Schülern auf hohem Niveau vegan bekochen
lassen. Abschließend zur Verdauung empfiehlt sich als luftiger Wanderweg der High
Line Park oder der mit der U-Bahn erreichbare nahe Times Square. In Midtown East
– mit dem Empire State Building als Haupttouristenattraktion – stehen die vegane
koreanische Küche im Hangawi und die internationale Design-Rohkostküche im Pure
Food and Wine berechtigtigterweise im
Zentrum der Empfehlung des MGNYC. Das
Hangawi ist nicht nur wegen seines scharfen
Kimchis, den gegrillten Todok-Wurzeln und
dem Zen Bibimbap, sondern auch weil die
Gäste das Lokal nur ohne Schuhe betreten
dürfen ein spezieller und gut besuchter Ort.
Leichter einen Platz ergattern kann man im
vegan-koreanischen Franchia. Doch eigent-
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lich ist man hier auch in dem Stadtteil, wo
man am besten die Bandbreite der indischvegetarischen Küche erkunden kann – denn
indische Restaurants, die weder Fleisch noch
Fisch anbieten, sind alles andere als selbstverständlich. Mit guter Laune wandert man
daher von preisgünstigen Lokalen wie Bhojan, Saravana Bhavan, Tiffin Wallah über
Chennai Garden, Madras Mahal, Pongal bis
zum Vatan. Von der 59. bis zur 109. Straße teilt der Central Park Manhattan. Auf der
Das Candle 79 bietet internationale
vegane Küche / Foto: ZagatBuzz
Upper West Side, wo sich auch das American Museum of Natural History befindet,
begegnet uns mit dem Cafe Blossom (Uptown) wieder ein bereits bekannter Name.
Nicht weit davon das günstige Cafe Viva
– angeblich das einzige italienisch-vegetarische Restaurant der USA. Der Fixpunkt für
Kenner der Gastronomie ist das große, gediegene Candle Café West am Broadway.
Eine Krönung in mehrfacher Hinsicht für jeden NYC-Besucher ist die Upper East Side.
Nur ohne Schuhe betreten: das Hangawi
Dort finden sich in der Museumsmeile das
Guggenheim Museum und das Metropolitan Museum of Art. Nach einer solchen
kulturellen Genusstour bietet sich die ideale
Gelegenheit, den Abend auch kulinarisch auf
höchstem Niveau zu beschließen. Das Candle 79 bietet internationale vegane Küche
und gastronomischen Service vom Feinsten.
Diese hohe Qualität wurde in jahrelanger Arbeit von Bart Potenza und seiner Partnerin
Joy Pierson aufgebaut. Den Grundstein hierfür legten sie im nahen Candle Cafe. Das
V-Note, ein Ableger des Blossom, ist für viele
neben dem Candle Cafe das genialste vegane Wein-Bistro in NYC.
Noch ein paar praktische Reisetipps:
Jedes Jahr Anfang März findet das NYC
Vegetarian Food Festival statt und Ende
März kann man bei der Veggie Pride
Parade mitmarschieren. Zusätzlich zahlt
es sich immer aus, sich rechtzeitig bei
einem der zahlreichen NYC-Veggie-Meetup-Gruppentreffen anzumelden, denn diese
Veranstaltungen für 20-200 Personen sind
rasch ausgebucht.
Mehr Informationen und Bilder unter
www.topvegetarianrestaurants.net/NYCVEBU.
Erwin Lengauer
Universität Wien, Forschungsschwerpunkt
Bio- und Ernährungsethik
1. anzeige rechts
Dr. Jacob‘s Medical
gesundheit
Die Nieren regulieren den Wasserhaushalt des Körpers und damit langfristig auch
den Blutdruck. Sie steuern die Elektrolytkonzentrationen im Blut, beeinflussen das
Säure-Basen-Gleichgewicht und sind an der
Umwandlung von Vitamin-D-Vorstufen in
aktives Vitamin D beteiligt. Eine weitere
Funktion ist die Ausscheidung von Fremdund Giftstoffen sowie von Endprodukten,
die im Stoffwechsel gebildet werden, über
den Harn. Letztere werden daher auch harnpflichtige Substanzen genannt. Hierzu zählen
beispielsweise Harnstoff (aus dem Abbau der
Proteine), Harnsäure und Kreatinin.
Zur Erfüllung ihrer Aufgaben ist eine geregelte
Durchblutung der Nieren essentiell, ebenso die
glomeruläre Filtrationsrate (GFR). Dieser Wert
beschreibt, wie viel Primärharn beide Nieren
zusammen pro Zeiteinheit (Milliliter pro Minute bzw. Liter pro Tag) im Normalfall erzeugen
können. Veränderungen der GFR weisen auf
Erkrankungen der Niere hin. So kommt es bei
chronischer Niereninsuffizienz (chronischem Nierenversagen) langfristig zu einer Verminderung
der GFR und damit zu einem Anstieg harnpflichtiger Substanzen im Blut sowie aufgrund
der verminderten Flüssigkeitsausscheidung
zu Bluthochdruck und Ödemen (Wassereinlagerungen im Gewebe). Auch eine erhöhte
Proteinausscheidung im Urin ist Kennzeichen
einer fortgeschrittenen Nierenerkrankung. Weitere Folgen sind Störungen des Vitamin-D- und
Knochenstoffwechsels, der Blutbildung, des
Immunsystems, des Elektrolyt- sowie des SäureBasen-Haushalts. In fortgeschrittenem Stadium
erhöht sich das Risiko für akutes Nierenversagen. Häufigste Todesursache für Patienten mit
chronischer Niereninsuffizienz sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Ursachen
Diabetes mellitus und Bluthochdruck sind die
häufigsten Ursachen für chronisches Nierenversagen. Etwa ein Drittel aller Dialysepatienten
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sind niereninsuffiziente Diabetiker.
Sowohl akute als auch chronische
Nierenerkrankungen können sich
vor dem Hintergrund atherosklerotischer
Gefäßveränderungen
entwickeln.
Proteinzufuhr
Die Höhe der Proteinzufuhr mit der
Nahrung hat einen Einfluss auf das
Fortschreiten von chronischen Nierenerkrankungen. So steigert ein
hoher Proteinkonsum sowohl die
Durchblutung der Niere als auch
die GFR – die Niere reagiert mit
einer kurzfristigen Funktionssteigerung (renale Hyperfiltration). Die in
den Industrieländern übliche hohe Proteinzufuhr bedingt somit eine permanente Stimulation
der Niere zu Höchstleitungen und kann bereits bestehende Nierenerkrankungen negativ
beeinflussen. Wie genau es bei erhöhter Proteinzufuhr zur renalen Hyperfiltration kommt,
ist noch nicht im Detail bekannt. Da jedoch
das Fortschreiten der Niereninsuffizienz bei der
Aufnahme von pflanzlichem im Vergleich zu tierischem Protein weniger ausgeprägt ist, wird
vermutet, dass die Zusammensetzung der Aminosäuren in der Nahrung eine Rolle spielt.
Vegetarische Ernährung und Nierenerkrankungen
Die GFR ist bei gesunden Vegetariern, besonders
bei Veganern, niedriger als bei Vergleichsgruppen von gesunden Mischköstlern, so das
Ergebnis einer Studie. Zudem schieden die untersuchten Mischköstler mehr Albumin (ein
Blutprotein) mit dem Urin aus und hatten höhere
Blutdruckwerte als die Vegetarier und Veganer.
Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass insbesondere eine vegane Kost sich günstig auf die
Nierenfunktion auswirkt. In einer zweijährigen
Studie führte eine lakto-vegetarische, proteinarme Kost (0,6 g/kg Körpergewicht) bei Patienten
mit einer Glomerulonephritis (Entzündung der
Nierenkörperchen) zu einem signifikant niedrigeren Funktionsverlust der Niere. Der Austausch
von tierischem Protein gegen Sojaprotein führte
bei Typ-2-Diabetikern mit Nierenerkrankungen
zu einer Verringerung der Proteinausscheidung
mit dem Urin. Es ist gut belegt, dass durch eine
Reduzierung der Proteinzufuhr das Fortschreiten chronischer Nierenerkrankungen verzögert
wird. Zudem beeinflussen die ernährungstherapeutischen Maßnahmen, die üblicherweise
bei Patienten mit chronischen Nierenversagen
durchgeführt werden, auch einige Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen positiv.
Besonders günstig wirkt die Kombination einer protein- und salzreduzierten vegetarischen
Ernährungsweise, etwa auf den Blutdruck, den
Serumcholesterinspiegel und den Fettsäurestoffwechsel – und verringert so das Risiko für
Folgeerkrankungen.
Fazit
•Das Risiko für Vegetarier, eine chronische
Nierenerkrankung zu entwickeln, ist u. a.
dadurch verringert, dass sie im Vergleich
zu Nichtvegetariern seltener von Diabetes
mellitus, Bluthochdruck und Risikofak toren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen be troffen sind.
•Auch der insgesamt niedrigere Protein
konsum sowie die überwiegende Zufuhr
von pflanzlichem Protein tragen zur
Prävention von Nierenerkrankungen bei.
•
Eine vegetarisch basierte Ernährungs therapie wirkt sich günstig auf bereits
bestehende Nierenerkrankungen aus.
Dr. Markus Keller (unter Mitarbeit von Anke
Katharina Müller)
Der Artikel „Nierenerkrankungen“ ist inklusive Literaturangaben auch unter www.
vebu.de/gesundheit abrufbar.
Alle Seminare und Vorträge von Dr. Markus
Keller unter www.ifane.org.
Claus Leitzmann
und Markus Keller
Vegetarische Ernährung
2. Aufl. 2010, S. 288-296
ISBN 978-3-8252-1868-3
22,90 Euro
2. anzeige rechts
Delinat
hundespezial
S
elbst Fleischessern dürfte sich bei dieser Liste der Magen
umdrehen: Häute, Hufe, Blut, Federn, Mägen, Därme,
Lunge, Grieben, Sehnen, Knochen und Tiermehl. Das
isst normalerweise kein Mensch, aber Hund und Katze.
Denn es handelt sich bei den genannten „tierischen Nebenerzeugnissen“ um solche der Kategorie drei – und diese dürfen zu
Tierfutter verarbeitet werden. Claudia Zeier Kopp vom Schweizer Verein gegen Tierfabriken fasst die Folgen der Ernährung mit solcherart
Futter zusammen: „Seit es die Tierfutter-Industrie gibt, erkranken immer mehr Hunde und Katzen an Krebs. Diabetes ist bei Katzen stark
angestiegen und immer mehr Heimtiere leiden unter krankhaftem
Übergewicht, was nicht nur auf mangelnde Bewegung zurückzuführen ist.“
Immer wieder gibt es zudem Tierfutter-Skandale. Beispiel Spanien:
Im März dieses Jahres wurde bekannt, dass spanische Straßenhunde
offenbar zu Tierfutter verarbeitet wurden. Hund frisst Hund. Aufgrund der diversen ungesunden und keineswegs appetitlichen
Nahrungsbestandteile sowie der grausamen Tierhaltung vor der
Schlachtung wollen nicht nur vegetarisch lebende Menschen gerne
auf Fleisch im Tierfutter verzichten. Alf Waibel vom österreichischen
Vegangroßhändler Vegourmet, der auch den veganen HundefutterAnbieter Canigourmet betreibt, meint: „Vielen stinkt das gewöhnliche
Dosenfutter nicht nur vor dem Verfüttern, sondern auch nach dem
Verdauen im wahrsten Sinn des Wortes zum Himmel. Auch die Vorstellung, Schlachtabfälle aus Massentierhaltung mit einem Anteil von nicht
einmal zehn Prozent Fleisch in der Dose zu verfüttern, macht viele Tierhalter neugierig auf Alternativen.“
Aber ist das nicht schädlich? Wer sich beispielsweise im Internet
über veganes Hundefutter informieren will, der stößt schnell an die
Grenzen der oft gerühmten Schwarmintelligenz, die nicht nur in
dieser Frage oft mehr einer Massenhysterie gleicht. So führte beispielsweise die unbeholfene Frage eines Hundehalters, ob er seinen
Nachbarn anzeigen solle, der seinen Hund vegan ernährt, zu einer
Masse an unreflektierten und unsachlichen Antworten im Netz. Wer
mit dem Gedanken spielt, seinen Hund vegan oder auch nur vegetarisch zu ernähren, wird schnell verunsichert. Immerhin vermeldet die
Website veganwiki, dass kein Fall aktenkundig sei, in dem sich der
zuständige Amtsveterinär gegen eine vegane Ernährung entschieden
habe. Das beruhigt den Tierfreund. Die Frage nach der richtigen Ernährung für den Hund ist damit aber noch lange nicht beantwortet.
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Die stellte sich auch die sechsköpfige Familie Prien im Norden Hamburgs, die sich seit einigen Jahren vegan ernährt und bei der seit gut
einem Jahr der Labrador-Retriever-Mischling Bob lebt. Schnell stießen sie auf veganes Futter bei verschiedenen Versandhändlern und
auf den Autor James Peden. Sein Buch über vegetarische Hundeund Katzenernährung enthält viele Beispiele von Tieren, die gesund
und munter sind. Studien zum Thema gibt es indes wenig – die Tierrechtsorganisation Peta verweist auf eine Untersuchung, die sie im
Jahr 2006 über den Gesundheitszustand vegetarisch ernährter Hunde erstellt hat. Auf Basis von 300 Fragebögen zeigte sich, dass die
überwiegende Mehrheit der vegan gefütterten Hunde gesund war
und viele der Gesundheitsprobleme durch die Zugabe von Verdauungsenzymen hätten verhindert werden können.
Autor Peden hat gemeinsam mit der Tiermedizinischen Fakultät der
Universität von Oregon die Nahrungsergänzungsmittel Vegedog und
Vegeyeast erarbeitet, die diesen Problemen vorbeugen helfen. Die Erfahrung vieler Hundebesitzer zeigt, dass Herrchen und Frauchen mit den
hundespezial
Bob, seit einem Jahr vegan und putzmunter
Zusatzstoffen ohne Sorgen Futter selbst kochen können. Denn so enthält
das Fressen alles, was der Hund braucht. Zwar seien Hunde Karnivore –
also Fleischfresser –, schreibt Peden in seinem Buch. Aber: „Auch andere
Mitglieder der Karnivoren ernähren sich fast ausschließlich von Früchten“
– genannt wird der auf Bäumen lebende Wickelbär. Die Bezeichnung
allein macht also noch keinen Fleischfresser.
Der einjährige Bob aus Schleswig-Holstein ist nach einem Jahr veganer Ernährung putzmunter und keiner der Familie will den kinderlieben
Rüden heute noch missen. Die Umstellung verlief problemlos. Im Alter
von 10 Wochen akzeptierte er sofort sein veganes Fressen. Auch Peden
spricht davon, dass eine Ernährungsumstellung bei jungen Hunden problemlos verläuft. Wenn ein Hund aber einmal auf ein Futter fixiert ist, ist
der Übergang schwieriger und erfordert Fingerspitzengefühl. Aber auch
Bob ist wählerisch. Veganes Dosenfutter mag er nicht und Trockenfutter
frisst er am liebsten auf Spaziergängen als Leckerli. Normalerweise hat er
Reis und Sojabrocken im Napf – nach Rezept von Peden angereichert mit
Vegedog und Vegeyeast. Immer wenn das Mittagessen zu Ende ist,
kommt er zudem mit in die Küche. Oft fallen für ihn Reste an. Nudeln,
Kartoffeln und Co. werden dann ins Fressen gemischt und Bob verschlingt
alles mit Genuss. Einiges aber dürfen Hunde nicht fressen. Der Humanmediziner Ernst Walter Henrich, der selbst Erfahrung mit veganen Hunden
hat, nennt folgende Lebensmittel als schädlich: Weintrauben, Rosinen,
Schokolade, Zwiebeln, Knoblauch, Avocado, Kakao, Nikotin, Obstkerne,
rohe Bohnen und rohe Kartoffeln.
Das bekommt Bob selbstverständlich nicht. Dafür gerne einmal Bananen oder auch eine Karotte, die er besonders hütet und sich jeweils
zum Knabbern zurückzieht. Die Priens wollen die Erfahrungen mit der
veganen Hundeernährung nun gerne mit anderen teilen und haben
einen Blog eingerichtet (www.veganehunde.wordpress.com). Dabei geht
es auch um die Probleme bei der veganen Ernährung von Hunden. „Wir
wollen sie gerne auf diesem Blog sammeln, damit wir gemeinsam auch
nach Lösungen suchen können“, heißt es in der Beschreibung. Aufgrund
der vielen irrationalen Reaktionen an anderen Orten im Internet werden
hier die Kommentare vor der Veröffentlichung gesichtet.
Nicht immer einfache Diskussionen führt auch André Pix vom Münchener veganen Versandhaus Radix, dem einzigen Importeur von Vegedog
und Vegeyeast in Deutschland. „Man braucht ein dickes Fell“, sagt er. Ein
gutes Argument seien allerdings Allergien. Viele Käufer kämen, weil ihre
Hunde allergisch auf tierisches Eiweiß seien. Pix: „Die Menschen sehen
dann den armen, kranken Hund.“ Die Kritik sei ansonsten meist, dass die
Menschen dem Hund ihre eigene Ethik aufzwingen würden. Zudem gibt
er zu bedenken: „Hund ist in den vergangenen 10.000 Jahren der Begleiter des Menschen gewesen und schon deshalb mehr Vegetarier als der
Wolf.“
Der allgemeine Trend zum Veganismus führt dazu, dass der Bedarf an
veganem Tierfutter steigt. Sowohl Vegourmet als auch der Radixversand
haben zuletzt ein deutliches Umsatzplus beobachtet. André Pix spricht
von einer Verdreifachung des Umsatzes von Vegedog im zweiten Halbjahr 2012 im Verhältnis zum ersten Halbjahr 2011. Probleme mit dem
Import habe es bislang nicht gegeben. Der Zoll prüft aber jede Lieferung
genau und lässt Amtstierärzte die Ware untersuchen. Auch deshalb ist
der Preis recht hoch, aber er sei realistisch, so Pix. Viele Leute wollten den
Futterzusatz für Selbstgekochtes aktuell ausprobieren, hat er festgestellt.
Und auch Alf Waibel, der seine Produkte an Endverbraucher – VEBU-Mitglieder erhalten 10 % Rabatt – vertreibt, meint: „Ich glaube fest daran,
dass hier noch einiges wachsen wird die nächsten Monate.“
Weitere Informationen
Das Buch inklusive Rezepten von James Peden mit dem Titel „Vegetarische Hunde- und Katzenernährung“ erschien 2003 im Göttinger
Echo-Verlag und ist heute über die Website des Verlags (www.echoverlag.de) für 8 Euro als PDF erhältlich.
Viele andere Versandhändler für vegane und vegetarische Produkte
führen ebenfalls veganes Hunde-Fertigfutter. Auch Bioläden respektive
deren Großhändler haben es teilweise im Angebot.
Helge Buttkereit
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compassion
media
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hundespezial
In der
Frühlingsausgabe
der „natürlich vegetarisch“
wollten wir von unseren Lesern
wissen, welche Meinung sie zu
fleischfreier Hundeernährung
haben. Nachfolgend haben
wir einige Lesermeinungen
abgedruckt.
Als ich vor 3 Jahren beschlossen habe, vegetarisch zu leben, war es für mich klar, dass ich
auch für meinen Hund nicht weiterhin Futter
mit Fleisch kaufen möchte. Ich habe die Ernährung umgestellt auf vegetarisch bzw. fast
vegan. Meine Hündin bekommt Haferflocken,
Obst, Gemüse, hochwertige kaltgepresste Öle
sowie veganes Trockenfutter und meine selten anfallenden veganen Essensreste. Sie hatte
vormals Übergewicht, trotz begrenztem Futterangebot. Heute ist sie schlank, mit 11 Jahren
fitter als vor der Futterumstellung und selbst
das extreme Haaren hat nachgelassen. Ich kann
keinen Grund sehen, warum eine vegane/vegetarische Ernährung beim Hund schlecht sein
soll. Der Hund ist seit Jahrtausenden an den
Menschen angepasst und hat ein anderes Verdauungssystem entwickelt als der Wolf.
Sonja Allerdings
Klar – Hunde sind Allesfresser und eine vegane
Ernährung ist durchaus
empfehlenswert! Die
beste Quelle für Informationen und Studien
diesbezüglich ist meiner Meinung nach der bekannte Arzt Dr. Ernst
Walter Henrich – sein Hund wurde mit veganer
Ernährung knapp 19 Jahre alt!
Yvonne Thomsen
Noch Jahre nach meiner Umstellung ernährte ich meine Hunde mit fleischhaltigem
Trockenfutter, mit der Vorstellung, es wäre unverantwortlich von mir, wenn nicht. Heute ist
mir klar, dass Fleischfütterung unverantwortlich von mir wäre. Artgerechtes Futter muss
dem Tier geben, was es braucht, und nicht
zwangsläufig von bestimmten Quellen kom-
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men. Erfahrungs- und
untersuchungsgemäß
leben vegan ernährte Hunde und Katzen
gesünder und länger.
Außerdem ist es moralisch
fragwürdig,
aus anderen Tieren Futter zu „produzieren“,
während täglich tausende Kinder an Hunger
sterben und der Planet zerstört wird. Ich arbeite als Problemhundetherapeutin, füttere
meine eigenen Hunde vegan und versuche
auch meinen Kunden diese Art der Fütterung
näherzubringen. Meine Hündin ist 11 Jahre
alt, aufgrund der Blutwerte fragte mein Tierarzt mehrfach nach, ob sie wirklich schon so
alt sei. Nach der Untersuchung wurde mein
Rüde mit „Auf keinen Fall das Futter wechseln!“ kommentiert. Dass wir vegan füttern,
ist ihm (noch) nicht bekannt gewesen.
Jana Isabell Herzog
Wer seine Hunde vegan ernährt, sollte auf
ausreichende Taurinzufuhr achten und
regelmäßig
Bluttests
machen lassen! Meine Hündin habe ich
von ihrem 8. Lebensjahr an 1 ½ Jahre lang
vegetarisch-vegan ernährt. Sie bekam BenevoBio-Trockenfutter für Hunde. Darin fehlt aber
der Aminosäure-Baustein Taurin. Normalerweise können Hunde so wie Menschen Taurin
selbst im Körper herstellen. Meine Hündin konnte es aber nicht. Ihr Taurinspiegel sank so weit,
dass ihr Herz 2 cm zu groß wurde. Sie konnte nur noch schwer atmen, war total schwach,
hat Krampfanfälle bekommen und musste um
ihr Leben kämpfen, mit wortwörtlich schlaf-
losen Nächten für sie und mich! Mittlerweile
geht es ihr besser, sie muss jedoch lebenslang
täglich Herzmedikamente und das Nahrungsergänzungsmittel Taurin einnehmen. Allein 2012
waren es mehrere tausend Euro an Tierarztkosten. Das Schlimmste war und ist, meinen Hund
anzuschauen und zu wissen, dass ich Schuld
an seinem Leiden bin, weil ich nicht richtig informiert war. Ich wünschte, mich hätte damals
jemand vor Taurinmangel gewarnt.
Helena Ivanovic
Wir
haben
unseren Hund „Einstein“
mit 7 Jahren aus dem
Tierheim geholt. Mittlerweile ist er 17 Jahre
alt und ich habe ihn
sofort vegetarisch ernährt. Aus zwei Gründen: ich möchte nicht,
dass für meinen Hund ein Tier getötet wird,
und hätte es auch total übel gefunden, eine
Fleischdose zu öffnen. Da Hunde Allesfresser sind, stellt es kein Problem dar, ganz im
Gegenteil. Der Tierarzt ist immer wieder erstaunt, wie gut es ihm geht! Zuerst hat er
vegetarisches Futter erhalten, seit einiger Zeit
veganes. Allerdings bekommt er auch mal ein
Stück Käse von meinem Mann. Er hat sich im
Garten einen halbtoten Spatz geholt, damit
kann ich leben. Nur würde ein Hund in Freiheit nicht in Schwein und Rind beißen und
schon erst recht nicht in Fisch! Aber natürlich
muss jeder alleine entscheiden.
Romy Brandes mit Einstein
Ich bin Vegetarierin und stolze Besitzerin von
zwei Pudeln. Ein Hund braucht aufgrund seiner Anatomie und seines Ursprungs (Wolf)
Fleisch als Hauptbestandteil. Die meisten Nähr-
stoffe holt er sich von
Fleisch und Knochen.
Meine Hunde werden
roh gefüttert, „geBARFt“ (bones and
raw meat, also Rohfütterung). Natürlich
bekommen meine Hunde auch Gemüse,
Frischkäse, Öl, Kräuter etc. ins Futter gemischt, Hauptbestandteil ist jedoch rohes
Fleisch in allen Variationen. Meine Hunde
sind aktiv im Hundesportverein und lieben
die Abwechslung dieser Fütterung. Wir Menschen haben uns zum größten Teil freiwillig
und aus ethischen Gründen für eine vegetarische Ernährung entschieden. Unser Hund hat
das Recht, artgerecht und seinen Bedürfnissen nach ernährt zu werden. Für mich gleicht
es einer „unterlassenen Hilfeleistung“, einen
gesunden Hund aus egoistischen Gründen
vegetarisch zu ernähren.
Evelyn Gardiner mit Maggie und Barkley
Vegane Ernährung von
Haustieren ist heutzutage kein Problem
mehr. Eiweiß, Fette,
Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe
können durch pflanzliche Produkte ebenso gut oder sogar besser
abgedeckt werden. Was zählt, ist Qualität,
nicht Herkunft. Da die Tierfutterindustrie sehr
gutes Fertigfutter anbietet, ist selbst kochen
nicht nötig. Ich bin Tierärztin und habe in der
Tierernährung gearbeitet – meine eigenen drei
Hunde füttere ich mit veganem Hundefutter.
Wie bei allen Futterumstellungen muss man
die Tiere langsam an das neue Futter gewöhnen. Meine Hunde fressen nun ihr veganes
Futter genauso gerne wie früher ihr „Fleischfutter“. Nach wie vor am liebsten fressen sie
unser vegetarisch-veganes Essen vom Tisch.
Der Hund ist ein Allesfresser, kein Fleischfresser. Auch sollte man nicht mit Instinkt für
das Fleischessen argumentieren. Würden wir
etwa zulassen, dass unser Hund aus Instinkt
kleinere Hunde oder Katzen tötet? Wir würden auch nicht den Mord an Menschen mit
„Instinkt“ rechtfertigen. Das in Angst und mit
Hilfe von Elektroschockern und Knüppeln in
den Schlachthof getriebene „Schlachttier“
darf daher nicht als anonymes Opfer für unsere geliebten „Haustiere“ herhalten, nur weil
uns diese gefühlsmäßig näherstehen. Denn
wir sind sehr gut in der Lage, unsere Tiere
ohne Fleisch zu ernähren.
Dr. med. vet. Birgit Wellmann-Pichler, Nußdorf
Früher war ich auch
der Meinung, es sei
kein Problem, Hunde
vegetarisch
zu
ernähren. Eine Probepackung vegetarisches
Hundefutter hat mein
Terriermischling aber komplett verschmäht. Bei
meiner Ausbildung zum Hundetrainer habe ich
gelernt, dass der Verdauungstrakt des Hundes
auf Fleisch als Hauptbestandteil der Ernährung ausgelegt ist. Ein generelles Problem von
industriellem Hundefutter ist der große Getreideanteil. Getreide enthält viel Tyrosin, das
beim Hund die Entwicklung von Adrenalin
anregt und damit zu Angst, Aggression und
Unruhe führen kann. Fleisch hingegen enthält
viel Tryptophan, welches Hunde für die Serotoninproduktion benötigen. Mein Hund wurde
nach einer Futterumstellung auf kaltgepresstes
Trockenfutter mit hohem Fleischanteil ausgeglichener und hat mehr Muskeln aufgebaut.
Daher ist meine Meinung, dass die vegane/vegetarische Ernährung bei Hunden nicht
artgerecht ist und außerdem gegen das Tierschutzgesetz verstößt. Ein vegetarischer Tag in
der Woche mit Kartoffeln und Magerquark ist
hingegen gut für Hunde.
Adrian Linack, Eggersdorf
Unser
Hund
lebt,
genau wie wir, vegetarisch bzw. vegan. Da es
bei (gesunden) Hunden
problemlos
möglich
ist, sehe ich keinen
Grund, warum unser
Hund nicht auch so leben sollte. Schon unser
erster Hund, der 1998 zu uns kam, wurde vegetarisch gefüttert. Inzwischen wird es immer
einfacher, weil die Futterauswahl immer größer
wird. Außerdem bekommt unser Hund auch
mal Selbstgekochtes. Ihm schmeckt‘s, er ist gesund – was will man mehr?! Ich könnte es mit
meinem Gewissen nicht vereinbaren, dass für
unseren Hund andere Tiere sterben müssen,
wenn es nicht sein muss. Da man so oder so
über das Futter entscheidet, kann man sich als
Tierfreund auch für die tierfreundliche Variante entscheiden.
Michaela Pollak, Straubing
Bohnen-Linsen-Mahlzeit
Zutaten für zwei Mahlzeiten für einen
mittelgroßen, erwachsenen Hund:
440 g gekochte Linsen
220 g gekochte Pintobohnen (kleine weiße
Bohnen)
105 g Weizenkeime
150 g grünes Gemüse (z. B. Spinat, Brokkoli,
Grünkohl), kurz gedünstet
1 fein geriebene Karotte
2-3 EL kaltgepresstes Pflanzenöl
1 Prise Salz
1 TL Kalziumcitrat (oder 2 g reines Kalzium)
20 mg Zink (vorzugsweise an Aminosäuren
chelatiert (gebunden))
0,25 g Alfalfapulver oder gedünstetes Alfalfa
als Vitamin-D-Quelle
1/8 TL Kelp als Jodquelle (Achtung: nicht
überdosieren!)
100 μg Vitamin B12 (monatlich oder verteilt
auf alle zwei Wochen)
Linsen, Bohnen und Gemüse pürieren, dann
die übrigen Zutaten untermengen. Lauwarm
servieren.
Tipp: Die Aminosäuren Taurin und L-Carnitin
sind wichtig für das Herz, u. a. für Boxer,
Golden Retriever und Dalmatiner. Supplementierungsempfehlung: täglich 6 mg Taurin und
11 mg L-Carnitin pro 450 g Körpergewicht.
Aus „Vegetarian Dogs“ (www.vegetariandogs.com)
von Verona ReBow und Jonathan Dune.
Ich habe meine Hündin (Labrador) mit 17 Monaten als Pflegehund erhalten. In wenigen
Tagen stellte ich sie von herkömmlichem Dosenfutter auf eine überwiegend hausgemachte
vegane Ernährung um. Die Umstellung erfolgte vollkommen problemlos und ihr Fell wurde
deutlich weicher. Sie ist jetzt fast 7 Jahre jung,
aktiv und begeisterungsfähig. Ich habe mehrfach die Rückmeldung erhalten, dass meine
Hündin nicht stinken würde. Vor ca. ½ Jahr
habe ich zur Vorsorge ein großes Blutbild für sie
machen lassen (der Tierarzt sah hierfür keinen
Anlass). Alle Werte waren okay. Zeitweise habe
ich daran gezweifelt, ob ich das Recht habe,
meiner Hündin diese Ernährungsform „aufzuzwingen“. Ich bin der Meinung, dass Haustiere
als vollwertige Mitglieder in unserer gemischten
Mensch-Tier-Gesellschaft angesehen werden
sollten (mit Bürgerrechten). Die Freiheitsrechte von Bürgern reichen aber nur soweit, wie sie
nicht in Freiheitsrechte anderer Bürger eingreifen. Daraus folgt, dass ein Haustier nicht das
Recht auf eine Nahrung hat, die das Töten anderer Tiere beinhaltet. Ich kann jedem nur Mut
machen, sich mit der vegetarischen/veganen
Hundeernährung vertraut zu machen.
Regina Schwab
natürlich
vegetarisch 3/13
13
forum
„natürlich vegetarisch“, Ausgabe 2/13
Zum Artikel „Philosophische
Schutzimpfung“
Herr Precht steht wohl für viele Mitmenschen: Eigentlich ist ja die vegetarische
Ernährung die einzig ethisch richtige, aber
sorry, ich selbst kann das nicht! Meiner Meinung nach trifft dies auf viele Lebensbereiche
zu. Beispiele: Ökostrom ist ja super, aber mir
ist er zu teuer! Auto fahren ist doof, aber
mein Fahrrad ist kaputt! Flugzeug fliegen ist
ein Klimakiller, aber ich will unbedingt nach
Australien! Wie soll es auch anders sein: Erst
kommt das Fressen und dann die Moral!
Daniel Deutsch, Neuburg
Vielen Dank für den Artikel von Richard David Precht. In sehr präziser Form fasst er die
wichtigsten Argumente der gegenwärtigen
Tierethiksdiskussion zusammen. Leider bleibt er
nicht auf dem Niveau, wenn es um die eigene
Umsetzung geht. Der Hinweis auf die eigene
Schwäche ist ja als Argument noch in Ordnung.
Aber zu sagen, ich höre dann mit dem Fleischessen auf, wenn die anderen aufhören, ist
mehr als schwach. Mit so einer Argumentation
könnte man im Grunde jede eigene Schweinerei rechtfertigen: Ich höre dann auf, die Umwelt
zu schädigen, wenn alle anderen aufhören; ich
kaufe dann keine mit ausbeuterischer Arbeit
produzierte Kleidung mehr, wenn alle anderen
damit aufhören ... Wenn ein Verhalten falsch
ist, dann bleibt es auch falsch, unabhängig
davon, was die anderen machen. Eine solche
Argumentation ist in ethischer Hinsicht völlig
unangebracht und eines Philosophen, der sich
mit ethischen Fragen auseinandersetzt, geradezu unwürdig.
Otto Hopfensperger, Trostbergit
Zu den Rezepten
Ich bin seit mehr als 20 Jahren Vegetarierin
und versuche, mich vollwertig mit Produkten
aus dem eigenen Garten, dem Bioladen oder
vom regionalen Wochenmarkt mit saisonalen Produkten zu ernähren. Was mich bei den
Rezepten zum Teil stört, sind die Zutaten, die
14
natürlich
vegetarisch 3/13
nicht der Jahreszeit entsprechen. Um einigermaßen ökologisch zu leben, gehört für mich
auch dazu, eben nicht im Februar TreibhausTomaten aus Israel oder Spanien zu kaufen.
Zu den Hirsekugeln in Ausgabe 2/13 muss ich
kein Tomatengemüse mit Basilikum kochen, da
kann ich mir gut auch gedünsteten Fenchel,
Chicorée oder Lauchgemüse vorstellen.
Sieglinde Wasöhrleg
Soja ist eine tolle Pflanze und vielseitig einsetzbar. Die Problematik des Sojaanbaus in
Südamerika liegt auf der Hand: Gerodete Waldflächen und alle damit verbundenen Probleme.
Die Aufgabe des VEBU ist es, den Verbraucher
darauf hinzuweisen, dass er möglichst darauf
achten soll, Soja aus Europa zu verzehren.
Marcel Komischke
Anmerkung der Redaktion:
Vielen Dank für Ihren Vorschlag. Wir versuchen, so weit als möglich, stets Rezepte der
Saison auszuwählen. Die Bilder sind meistens
fix, an den Rezepten lässt sich jedoch etwas
ändern. Bitte beachten Sie aber, dass unser
Magazin drei Monate lang vertrieben wird –
Ausgabe 2/13 zum Beispiel von März bis Juni.
Im Juni beispielsweise gibt es Tomaten aus
Deutschland.
Zum Beitrag „Kinder fleischlos ernähren?“
Wer Kinder vegan ernährt, indoktriniert sie. Wer
ihnen Tiere zu essen gibt, indoktriniert sie ebenfalls. Wer seine Kinder nicht verhungern lässt,
gibt Kindern stets eine bestimmte Form der
Ernährung vor. Da ist es tierethisch und ökologisch doch besser, sie vegan – selbstverständlich
bei einer ausgewogenen und vitaminreichen Ernährung – aufwachsen zu lassen, damit sie gar
nicht erst auf den Geschmack kommen!
Regina Rößner, Nienburg
Zum Thema „Hundeernährung“
Wieso glauben Vegetarier und Veganer, HausRaubtiere halten und füttern zu müssen? Es gibt
bereits viele sogenannte „Tierschutzvereine“,
die aber in Wirklichkeit Raubtierfütter-Vereine
heißen müssten, denn sie schützen keine Tiere,
sie werfen nur die Nutztiere („Fleischlieferanten“) in Dosen ihren verhätschelten Lieblingen
zum Fraß vor. Die Menschen glauben, etwas
Gutes zu tun, wenn sie Hunde und Katzen in
und aus Tierheimen versorgen. Wenn sich Veganer auch noch um das Wohl dieser Tiere
kümmern, vermehrt sich die Ungerechtigkeit,
die sowieso schon groß genug ist. Um die in
hohem Maße ungerecht verteilte Tierliebe in
die richtige Richtung zu korrigieren, müssten
Veganer und Vegetarier ihre liebevolle Zuwendung ausschließlich pflanzenfressenden
Nutztieren zukommen lassen. Die Rinder und
Schweine können aber nur zu einem verschwindend geringen Promillesatz von Gnadenhöfen
adoptiert werden ...
Thomas Röder, Regensburg
Wir freuen uns über Ihre Reaktionen!
Leserbriefe bitte an: redaktion@vebu.de
Oder per Post (bitte nur maschinengeschrieben und in Ausnahmefällen!) an:
Redaktion „natürlich vegetarisch“
Silke Bott, Wilhelmstr. 46, 76137 Karlsruhe
Kürzungen und Nichtabdruck behalten wir
uns vor. Die Meinungen unserer Leser entsprechen nicht immer der Redaktionsmeinung.
Leserfrage
Liebe Leserinnen und Leser, jährlich
landen in Deutschland 11 Millionen
Tonnen Nahrungsmittel in der Tonne
statt auf dem Teller. Privathaushalte
werfen knapp zwei Drittel weg, den
Rest an Lebensmittelmüll verursachen
Großverbraucher und Lebensmittelindustrie (jeweils 17 %) und zuletzt der
Handel (5 %). Was halten Sie von dieser
Wegwerfmentalität? Wie begegnen Sie
diesem Phänomen? Wir freuen uns über
zahlreiche Leserbriefe.
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ernährung
W
ir leben in einer Zeit, in der
die Menschen in Deutschland eine große
Neugierde auf Neues und Unbekanntes entwickeln und sich dabei immer öfter die
Frage stellen: „Was kann ich verändern, damit es mir besser geht?“ Wir wechseln den
Job, ziehen in eine neue Stadt oder auch
in ein neues Land. Wir überdenken vielleicht unsere Beziehungen und beschäftigen
uns nicht zuletzt auch immer mehr mit der
Frage, was wir essen. Denn es ist eine alte
Weisheit: „Du bist, was du isst.“ Die Vielzahl
an Lebensmittelskandalen in den vergangenen Jahren hat die Frage der Ernährung
immer mehr in den Vordergrund gerückt.
Schluss mit den Vorurteilen
Seit gut zwei Jahren wächst das Interesse an
veganer Ernährung. Eine bemerkenswerte
Entwicklung, verstanden doch vor einigen
Jahren die meisten unter „vegan“ in erster
Linie „Verzicht“. Verzicht auf Fleisch, Fisch,
Milch, Käse, Joghurt, Wolle, Leder – eben
alles, wo Tier drinsteckt. Weil aber Verzicht
ohne Kompensation wenig reizvoll ist, war
auch das Image des Veganers bisher eher
glanzlos.
Doch spätestens seit 2011 ist endgültig
Schluss mit den Vorurteilen. Seither mischen
junge und athletisch gebaute „ganze Kerle“
mit ihren Kochbüchern à la „Vegan kochen
für alle“ von Björn Moschinski oder „Vegan
for Fun“ von Attila Hildmann deutsche Küchen auf. Zunächst vorwiegend die Küchen
der rund 7 Millionen in Deutschland leben-
16
natürlich
vegetarisch 3/13
den Vegetariern und Veganer. Denn vegan
kochen war bis 2011 tendenziell noch eine
Nischensache.
„Vegan for Fit“ auf Erfolgskurs
Spätestens seit Erscheinen des Koch- und
Ratgeberbuchs „Vegan for Fit“ (Rezepte daraus hatten wir in der Winterausgabe
veröffentlicht) von Attila Hildmann im Jahr
2012 ist vegan kochen zum deutschen
Volkssport aufgestiegen. Der 32-jährige Berliner gibt in seinem Ratgeber eine Anleitung
für einen „Rundum-Neustart“ von Körper
und Geist in 30 Tagen mit Hilfe von veganer
Ernährung und Sport. Tatsächlich haben sich
100 Freiwillige, sogenannte Challenger, dem
Ernährungswettbewerb 2012 angeschlossen
und zusammen im Durchschnitt pro Person
4,5 Kilogramm an Gewicht verloren.
Doch wer ist Attila Hildmann eigentlich?
Hildmann, der gerne mit nacktem Oberkörper auf seinen Facebook-Fotos posiert, ist
seit seiner Bucherscheinung 2012 zum Kultobjekt geworden und so ein bisschen der
Justin Bieber der Veganer. Wie viel von seinem Image „echt“ ist, lässt sich nicht sagen.
Seit über 300 Tagen befindet sich „Vegan for
Fit“ in der Bestsellerliste von Amazon – aktuell auf Platz 2 – in der Kategorie „Kochen
und genießen“. Ähnlich erfolgreich erreichte
der Ratgeber, der bislang über 100.000 Mal
verkauft wurde, Rang 3 in der Focus-Bestsellerliste und selbst der Spiegel ist begeistert
und überschrieb ein Interview mit dem Titel:
„Vegan ist das neue Viagra“.
Wer kauft eigentlich diesen Bestseller?
Zu den Käufern des Ratgebers „Vegan for
Fit“ zählen nicht nur bereits überzeugte Veganer und Vegetarier, sondern zunehmend
Menschen, die einfach nur nach einer gesunden und wohlschmeckenden Alternative zur
aktuell in unserer Gesellschaft stark milchund fleischlastigen Ernährungsform suchen.
Die Frage dabei ist: Was macht den Reiz
der veganen Küche aus? Und wie schneidet dabei „Vegan for Fit“ ab? Wir haben
hierzu eine Ernährungsberaterin aus Berlin,
eine Challengerin aus Mainz, eine Muslimin aus Neu-Isenburg, einen Katholiken aus
Frankfurt und den Küchenchef eines Traditionshotels in Frankfurt am Main befragt.
Neue Begriffe wie Flexitarier lassen erahnen, dass die vegetarische Ernährung die
ausschließlich ethische Ebene verlassen hat
und als gesunde und wohlschmeckende Ernährungsalternative in unserer Gesellschaft
akzeptiert und geschätzt wird. Das sieht
man zum einen daran, dass immer mehr
Restaurants neben den vegetarischen nun
auch vegane Speisen in ihre Karten aufnehmen und zum anderen immer mehr
vegetarisch-vegane Cafés und Restaurants
deutschlandweit eröffnen. Welche Beweggründe auch dahinter stehen, sich für
pflanzliche Ernährung zu begeistern – ob
gesundheitliche, ethische, religiöse oder
einfach nur kulinarische –, ist letztlich unerheblich. Die Rückbesinnung der Menschen
auf eine bewusste Ernährungsweise tut der
ganzen Welt gut.
ernährung
Sonja G. (45) ist ganzheitliche Ernährungsberaterin sowie Fachberaterin für
Säuglings- und Kleinkindernährung. Die
gebürtige Berlinerin gibt regelmäßig
Kochseminare.
Sie haben die Rezepte aus „Vegan for Fit“ getestet. Was
sagen Sie dazu? Die verwendeten Zutaten sind nicht unbedingt
mainstream. Gepopptes Amarant, Mandelmus oder Quinoa hat der OttoNormalverbraucher üblicherweise nicht auf seiner Einkaufsliste stehen. Da
muss man schon einen guten Bio-Supermarkt in der Nähe haben oder im
Internet bestellen.
Hatten Sie Mehrkosten bei Lebensmitteleinkäufen während des
4-wöchigen Tests? Wir sind ein 3-Personen-Haushalt und ich koche für
uns überwiegend regional und saisonal. Durch die verwendeten Rezepte
habe ich rund 30 Euro mehr pro Woche ausgegeben.
Wie anspruchsvoll ist es, nach den Rezepten zu kochen? Die Rezepte
sind alle schnell zubereitet – durchschnittlich in 30 Minuten. Gerade für
Berufstätige ist das toll. Außerdem gelingen sie leicht. Ich denke, die
Rezepte sind auch für Leute gut geeignet, die nicht viel Erfahrung beim
Kochen haben.
Welche alternativen Kochbücher können Sie empfehlen? Ich denke,
dass Björn Moschinskis „Vegan kochen für alle“ eine gute Ergänzung ist.
Seine Rezepte entsprechen eher der traditionellen Küche. Das erleichtert
den Umstieg auf die vegane Kost. Da gibt es zum Beispiel „Veganes
Gulasch“, bei dem getrocknetes Soja und Gemüse verarbeitet werden.
Diese Rezepte sind in der Regel auch kostengünstiger, weil jeder, der ein
bisschen kocht, die meisten Zutaten schon zu Hause hat.
Annette H. (45) ist gelernte
pharmazeutisch-technische
Assistentin. Sie arbeitet heute
in einem Bio-Bistro in Mainz.
Annette H. hat für den VEBU
getestet, wie es sich 30 Tage
vegan lebt, und ihre Erfahrungen in einem Tagebuch
festgehalten.
Warum haben Sie sich während der Challenge für
das Kochbuch „Vegan for Fun“ und nicht für die
Neuerscheinung „Vegan for Fit“ entschieden? Bei
„Vegan for Fit“ kann man sich einer Spur anvertrauen,
auch um abzunehmen. Mir geht es aber darum, dass ich
beim Essen genieße. Ich lerne nicht gerne über Pläne,
sondern über Geschmack.
Was hat Sie an veganer Ernährung gereizt? Ich habe
mir gedacht: Lass dich mal inspirieren! Hildmann hat mich
vorher schon neugierig gemacht. Viele Gerichte aus
„Vegan for Fun“ sind mir vertraut, nur eben mit veganen
Zutaten. Außerdem habe ich gemerkt, dass ich sehr
milchlastig esse, und wollte mal was anderes probieren.
Haben Sie während dem Experiment mehr Geld für
Ihre Einkäufe ausgegeben? Die veganen Sachen kosten
mehr Geld in der Anschaffung und man muss erst lernen,
wie man damit gescheit umgeht. Aber ich denke, dass
man da Kosten reduzieren kann, je weiter man vorausschauend einkauft und plant.
Hat das Experiment Ihre Essgewohnheiten verändert? Ich bin einfach nicht mehr nur Gewohnheitsesser,
sondern mache mir mehr Gedanken. Ich höre jetzt auch
aufmerksamer auf das, was in den Nachrichten dazu
kommt oder was andere über Ernährung sagen. Bei uns
läuft vieles nicht richtig. Um glücklich zu werden, muss
man nicht unbedingt Fleisch essen.
Elif A. (26) ist Betriebswirtin aus NeuIsenburg. Die gläubige Muslimin hat
„Vegan for Fit“ kürzlich erworben.
Was war Ihre Motivation,
den Ratgeber zu kaufen? Die
Hauptmotivation war schlicht
Neugierde, ob und wie man auf
tierische Produkte verzichten
kann und welche Ersatzprodukte
es gibt. Dann hat mich auch die
Challenge gereizt. Denn auch in
der pflanzlichen Ernährung gibt es
so einige Dickmacher. Daher war
ich auf die Zusammensetzung der
Rezepte gespannt.
War die Entscheidung, vegane
Rezepte auszuprobieren, auch
religiös motiviert? Ja, auch.
Beim Konsum von Fleisch muss
ich darauf achten, ob die islamischen Vorgaben erfüllt werden.
Das ist beim konventionell
hergestellten Fleisch in Deutschland nicht der Fall. Aber auch
im Hinblick auf die Skandale um
Gammel- und Pferdefleisch oder
Dioxin und mit Antibiotika verseuchtes Tierfutter, erschien es
mir sinnvoll, nach einer alternativen, fleischlosen Ernährungsform
zu suchen. Da kam das Buch
gerade recht.
Welche Erfahrung haben Sie
mit „Vegan for Fit“ gemacht?
Mich haben die vielfältigen
Rezepte überrascht, die gar nicht
so gewöhnungsbedürftig sind,
wie ich erwartet hätte. Und die
Erkenntnis, dass die vegane
Küche gar nicht so begrenzt ist,
wie man auf den ersten Blick
meistens denkt.
Und wie geht es Ihnen körperlich nach dem Experiment? Es geht mir körperlich besser. Ich habe gemerkt,
dass Milch gar nicht so toll ist für mich. Ich kann jetzt
Essen besser genießen, weil ich weiß, was ich zu mir
nehme.
Wie hat Ihr Umfeld auf Ihre Ernährungsumstellung
reagiert? Es gab großes Interesse in meinem Umfeld,
das wissen wollte, wie das geht. Darüber zu berichten,
hat mir Spaß gemacht.
Das Experiment ist jetzt vorbei. Was haben Sie seither gegessen? Ich hab mir alles, was ich mir die letzten
Wochen verkniffen habe, erlaubt. Also Käse, Schokoriegel
und meinen Latte Macchiato. Aber Fleisch habe ich nicht
gegessen.
Wie würden Sie sich nach dem Experiment beschreiben: Fleischesser, Vegetarier oder Veganer?
Flexitarier, aber vor allem wegen dem Käse, den ich so
gern esse. Ansonsten mache ich in Zukunft weiter und
ernähre mich öfter vegan. Ich lasse jetzt auch Milch weg,
weil ich gemerkt habe, dass ich die nicht brauche, auch
wenn ich mir trotzdem hin und wieder meinen Latte
Macchiato mit Kuhmilch gönne.
natürlich
vegetarisch 3/13
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Eric F. (33) ist IT-Fachmann in Frankfurt am Main.
Der Katholik hat sich während der vorösterlichen
Fastenzeit vegan ernährt.
Warum haben Sie sich entschieden, sich in der Fastenzeit vegan zu ernähren?
Meine Entscheidung war als Verzicht gedacht. Meine Vorstellung war, dass die
Umstellung auf vegane Ernährung meinen Energiehaushalt rapide senken würde.
Und aus Erfahrung weiß ich, dass, wenn ich weniger Energie zur Verfügung habe, ich
diese bedachter einsetze und mich auf das Wesentliche konzentriere. Das heißt auch
bewusster lebe und mich besinne.
Was denken Sie jetzt nach der Fastenzeit über veganes Essen? Eigentlich
steckt mehr eine Philosophie dahinter. Wenn man sich damit identifizieren kann,
stellt man bewusst sein Leben um und hat einfach ein anderes Lebensgefühl. Man
kann nicht sagen besser oder schlechter, aber zumindest bewusster.
Würden Sie sagen, dass vegane Ernährung kulinarischen Verzicht bedeutet?
Nein, das kann man nicht grundsätzlich sagen. Das ist wirklich Typ-abhängig. Für die,
die Fleisch um des Fleisches Willen essen, ist es kulinarischer Verzicht. Die Menschen,
die nur ihren „Energiebedarf“ decken wollen, würden genug vegane Alternativen
haben und das wäre dann kein Verzicht.
Können Sie sich vorstellen, sich jetzt öfter vegan oder
vegetarisch zu ernähren? Da bin ich schon dabei. Seit Ostern habe ich nur an drei
Tagen Fleisch gegessen und das ist für meine Verhältnisse wenig.
Der Küchenchef des luxuriösen 5-Sterne-Hotels
Hessischer Hof in Frankfurt, Marco Wenninger, hat
seine Erfahrung mit der veganen Küche mit dem
VEBU geteilt.
Das Hotel Hessischer Hof ist ein Hotel mit langer Tradition. Mittlerweile bieten Sie auch vegane Gerichte an. Was hat Sie dazu motiviert? Zum Ersten,
dass die Nachfrage größer wird. Zum Zweiten lässt sich vegane Kost gut verwenden
bei Menschen mit Lebensmittelallergien, weil tierische Eiweiße ausgeschlossen werden können.
Wo nehmen Sie die veganen Rezepte her? Wir nehmen die Rezepte zum Teil aus
dem Grundstock, der im Hotel vorhanden ist. Außerdem informieren wir uns über
das Internet und tauschen uns unter Kollegen aus.
Sie bieten in Ihrem Restaurant täglich unter anderem verschiedene 3-Gänge-Menüs an. Gibt es demnächst auch ein veganes Menü? Ein ganzes Menü
wird es nicht geben, weil die Nachfrage derzeit nicht groß genug ist. Der Vorbereitungsaufwand in der veganen Küche ist relativ groß. Zudem sind viele Zutaten in der
Beschaffung teuer und das gibt die Nachfrage dann nicht her. Allerdings haben wir
in unsere Speisekarte ein veganes Gericht fest aufgenommen, das wir auf Wunsch
jederzeit zubereiten können.
Wie beurteilen Sie als Chefkoch eines der führenden 5-SterneHotels die Rezepte aus dem Buch „Vegan for Fit“? Die Rezepte
haben ein hohes Niveau und bieten einem Neu-Veganer die Möglichkeit, sich abwechslungsreich zu ernähren. Allerdings ist der Zutatenblock für ein Gericht relativ
hoch. Ansonsten kann man sagen, dass die Gerichte sehr wohlschmeckend sind.
Helena Ivanovic
gesundheit
Volkskrankheit
Milchzuckerunverträglichkeit
N
ach Angaben von
führenden Experten
leiden im Erwachsenenalter rund 75 Prozent der
Weltbevölkerung unter einer
Unverträglichkeit gegenüber
Milchzucker
(Laktose).
In
Deutschland haben 15 Prozent
der Menschen eine Laktoseintoleranz.
Ursache
Dass
insbesondere
Erwachsene von der Unverträglichkeit betroffen sind, ist
darauf zurückzuführen, dass
mit zunehmendem Alter die Aktivität und Produktion des milchzuckerspaltenden Enzyms Laktase zurückgeht. Aus der Evolution des Menschen
ist diese Tatsache leicht zu erklären. Laktose ist das wichtigste Kohlenhydrat in der Muttermilch. In der Geschichte des Menschen war es nach
dem Abstillen praktisch unmöglich, Laktose aufzunehmen, da mit Ausnahme von Kuh- und anderer Säugetiermilch alle anderen Lebensmittel
laktosefrei waren.
In der modernen Industriegesellschaft steckt Milchzucker aber nicht nur
in Milch, sondern auch in daraus hergestellten Lebensmitteln. Zudem sind
Laktose, aber auch Milcheiweiß (kann Milchzuckerspuren enthalten) in
vielen Speisen enthalten. Vor diesem Hintergrund ist es für Betroffene
nicht einfach, frei von Milchzucker zu leben.
Diagnose
Die Diagnose einer Milchzuckerunverträglichkeit ist verhältnismäßig einfach. Menschen, die nach dem Konsum von Milch Bauchschmerzen,
Blähungen oder Durchfall bekommen, leiden wahrscheinlich unter einer Laktoseintoleranz. Aber es könnte auch eine Milcheiweißallergie sein.
Um zu einer einwandfreien Diagnose zu kommen, wird in der Regel ein
Milchzuckerbelastungstest durchgeführt. Dabei wird Milchzucker in Wasser aufgelöst eingenommen. Davor und in bestimmten Abständen wird
der Blutzuckerspiegel getestet. Laktose ist ein Zweifachzucker, der aus
den Bausteinen Galaktose (Schleimzucker) und Glukose (Traubenzucker)
besteht. Der Blutzucker müsste also nach Aufnahme von Milchzucker
steigen. Steigt der Blutzuckerspiegel nicht oder nur wenig an, wird er
nicht richtig verdaut und aufgenommen. Eine Laktoseintoleranz liegt
vor. Eine andere Methode, die eine sichere Diagnose ergibt, ist der H2(Wasserstoff-)Atemtest
Therapie
Nach der Diagnosestellung
wird der Betroffene frei von
Milchzucker ernährt. In der
Regel geben sich die Beschwerden und Probleme
innerhalb weniger Tage. Dann
kann mit ärztlicher Beratung
unter Aufsicht von Diätassistenten langsam Milchzucker
ins Essen eingeführt werden.
In der Regel wird Schnittkäse und Joghurt, beides extrem
milchzuckerarm, gut vertragen. Zumindest in kleineren
Mengen. Milch und damit hergestellte Produkte führen in der Regel aufgrund der in relativ großen
Mengen enthaltenen Laktose zu den typischen Beschwerden. Aber die
Industrie bietet inzwischen Milch an, die praktisch laktosefrei ist. Außerdem kann auf rein pflanzliche Milchalternativen wie Soja-, Reis- und
Hafermilch zurückgegriffen werden. Eine Hilfe im Restaurant oder auf
Reisen sind auch rezeptfreie Laktasepräparate, die zu milchzuckerhaltigen Speisen eingenommen werden und den Enzymmangel ausgleichen
können.
Natürlich kann man sich auch bei vollständiger Meidung von Milchzucker gesund und ausgewogen nernähren. Wer ausreichend Brokkoli oder
andere kalziumreiche Gemüse aufnimmt, braucht Kalziummangel und
damit die Entstehung von Osteoporose nicht zu fürchten, sofern die Vitamin-D-Versorgung optimal ist. Dafür ist es insbesondere erforderlich, die
Haut dem Sonnenlicht auszusetzen. Mit einem Proteinmangel muss nicht
gerechnet werden, da Soja und andere Hülsenfrüchte, aber auch Nüsse,
Samen, Pilze und Getreide ausreichend hochwertiges Eiweiß enthalten.
Auf den folgenden Seiten finden Sie köstliche laktosefreie Rezeptideen.
Sven-David Müller, Master of Science in
Applied Nutritional Medicine (Angewandte
Ernährungsmedizin), staatlich anerkannter
Diätassistent, Medizinjournalist und Gesundheitspublizist
natürlich
vegetarisch 3/13
19
rezepte
Laktosefreie Rezepte
Vegane Rezepte sind immer auch
milchzuckerfrei, da sie ohne tierische
Zutaten auskommen. Egal ob Milch,
Jogurt oder Sahne – für nahezu jedes
Tierprodukt gibt es heute in beinahe
jedem Supermarkt rein pflanzliche
Alternativen. Das Poster in der Heftmitte stellt eine Auswahl davon vor.
Viel Spaß beim Nachkochen und
guten Appetit!
Die Rezepte dieser
Doppelseite stammen aus:
Sven-David Müller
und Christiane Weißenberger
Ernährungsratgeber
Laktoseintoleranz –
Genießen erlaubt!
Schlütersche 2010, 136 Seiten,
14,95 €
ISBN 978-3-89993-583-7
Fotos: © Ingo Wandmacher/
Schlütersche
Rote-Grütze-Müsli
Zutaten für 2 Portionen:
200 g gemischte Beeren (z. B. Brom-, Heidel-,
Himbeeren)
100 ml Sojamilch
1 EL brauner Zucker
1 Becher Sojanaturjoghurt (150 g)
2 EL Vollkornhaferflocken
1 EL Sesam
Die Beeren vorsichtig waschen, die Stiele entfernen,
abtropfen lassen. Die Hälfte der Beeren beiseitestellen.
Die Milch, den Zucker und die restlichen Beeren in ein
Mixglas geben und mit einem Pürierstab zerkleinern.
Den Joghurt mit den Haferflocken, dem Sesam und den
pürierten Beeren vermengen.
Die beiseitegestellten Beeren vorsichtig untermengen
und sofort servieren.
Mango-Lassi
Zutaten für 2 Portionen:
1 kleine, reife Mango (ca. 350 g)
2 EL Zitronensaft
1 EL Zucker
1 Becher Sojanaturjoghurt, eiskalt (150 g)
kohlensäurehaltiges Mineralwasser
Die Mango schälen, das Fruchtfleisch in groben Stücken vom Stein
schneiden und in ein Mixglas geben.
Den Zitronensaft, Zucker und Joghurt hinzufügen und mit einem Pürierstab zerkleinern. Einen Schuss Mineralwasser zugeben und nochmals
kurz pürieren.
Das Mango-Lassi auf zwei Gläser verteilen und sofort servieren.
rezepte
Kürbis-Orangen-Suppe
Zutaten für 2 Portionen:
½ kleiner Hokkaidokürbis
(ca. 500 g)
1 mittelgroße Kartoffel
1 EL Rapsöl
Salz
Pfeffer
Saft von 1 Orange
¼ l Gemüsebrühe
1 EL gehackte Petersilie
Den Kürbis waschen, trocken reiben, halbieren und die
Kerne entfernen.
Das Kürbisfruchtfleisch in grobe Stücke schneiden.
Die Kartoffel waschen, schälen und ebenfalls in Stücke
schneiden.
Das Öl in einem Topf erhitzen und die Kürbis- und Kartoffelwürfel darin andünsten, mit Salz und Pfeffer würzen und
mit Orangensaft und Gemüsebrühe aufgießen. Aufkochen
lassen und zugedeckt etwa 30 Minuten köcheln lassen.
Die Suppe mit einem Pürierstab fein pürieren, mit Salz und
Pfeffer abschmecken und mit gehackter Petersilie garniert
servieren.
Knackiges Gemüse
mit Kräutersoße
Zutaten für 2 Portionen:
1 mittelgroße Karotte (ca. 150 g)
250 g grüner Spargel
100 g Brokkoli
150 ml Gemüsebrühe
1 EL Rapsöl
1 EL Mehl
Salz
Pfeffer
1 EL gehackte Kräuter (z. B. Petersilie und Kerbel)
Die Karotte putzen, schälen und in schmale Stifte schneiden. Den Spargel waschen, die Enden abschneiden, das
untere Drittel schälen und die Spargelstangen in ca. 3 cm
lange Stücke schneiden. Den Brokkoli putzen, waschen
und in kleine Röschen zerteilen.
Die Gemüsebrühe in einem Topf zum Kochen bringen und
die Karotten- und Spargelstücke darin ca. 10 Minuten bissfest garen. In den letzten 2-3 Minuten die Brokkoliröschen
dazugeben. Das Gemüse abgießen, den Gemüsesud dabei
auffangen und zur Seite stellen. Das Gemüse warm halten.
Das Öl in einem Topf erhitzen, das Mehl darüberstäuben
und etwas Gemüsesud angießen. Mit einem Schneebesen
kräftig rühren und nach und nach den restlichen Sud
zugießen. Die Soße aufkochen lassen, mit Salz, Pfeffer und
Kräutern abschmecken und über das Gemüse gießen.
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rezepte
Die Rezepte dieser
Doppelseite stammen aus:
Zum Gewinnen einfach
folgende Frage beantworten:
Björn Moschinski
Hier & jetzt vegan
Marktfrisch einkaufen,
saisonal kochen
Welches Rezept sollte in Björn Moschinskis nächstem
Buch auf keinen Fall fehlen?
Südwest 2013
144 Seiten, 17,99 €
ISBN 978-3-517-08825-9
Die Lösung auf eine Postkarte schreiben, frankieren und
absenden an:
Redaktion „natürlich vegetarisch“, Silke Bott, Wilhelmstr. 46,
76137 Karlsruhe. Den Absender nicht vergessen!
Schneller geht’s per E-Mail: redaktion@vebu.de.
Fotos: © Florian Bolk
(Le Schicken)
Einsendeschluss ist der 25.08.2013.
Wir wünschen allen Teilnehmern viel Glück!
Selbstgemachte Pasta
„Der Hartweizen, den es in unseren
Supermärkten zu kaufen gibt, eignet
sich nicht sonderlich gut für Pasta, da er oft zu grob ist. In speziellen
Geschäften oder im Internet gibt es
für die Pastaherstellung geeigneten Hartweizen, meist aus Italien.“
Björn Moschinski
mit geschmortem Fenchel an Tomaten, Radicchio und Rucolapesto
Zutaten für 4 Portionen:
Für die Pasta:
100 g Weizenmehl
200 g Hartweizen (pastageeignet)
200 ml Wasser
1 TL Essig
Mehl zum Trocknen
Salz zum Kochen
Für das Pesto:
½ Bund Rucola
4 EL Olivenöl
1 TL Zitronensaft
2 EL Mandeln (gemahlen)
1 EL Hefeflocken
Salz
Pfeffer
Außerdem:
8 Tomaten
1 Zwiebel
1 Fenchel
2 EL Olivenöl
1 Knoblauchzehe
Salz
Pfeffer
½ Kopf Radicchio zum Garnieren
Die Zutaten für die Pasta in einer Küchenmaschine oder
per Hand zu einem Teig verarbeiten und für mindestens 1
Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Für das Pesto den Rucola putzen und grob hacken. Olivenöl, Zitronensaft, Mandeln und Hefeflocken in einem
Mörser vermischen und anschließend mit dem Rucola
darin zu einem Pesto verarbeiten. Mit Salz und Pfeffer
abschmecken.
Die Tomaten waschen und von den Stielansätzen befreien.
Ein Kreuz in die Haut ritzen und für 10–15 Sekunden in
kochendes Wasser tauchen. Anschließend die Tomaten in
kaltem Wasser abschrecken, von der Haut befreien, entkernen und in grobe Würfel schneiden. Die Zwiebel häuten und ebenfalls in grobe Würfel schneiden. Den Fenchel
waschen und in der Mitte teilen. Den Strunk entfernen
und den Fenchel in grobe Streifen schneiden.
Den Pastateig in einer Pastamaschine zu Teigplatten verarbeiten und anschließend in dünne Streifen schneiden. Die
Teigstreifen in reichlich Mehl kurz antrocknen lassen. Einen
großen Topf mit Salzwasser ansetzen.
Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Den Knoblauch
mit dem Messer sanft andrücken und mit dem Fenchel
zum heißen Öl geben. Sobald der Fenchel leicht Farbe
annimmt, die Zwiebel- und Tomatenwürfel dazugeben
und anschwitzen, bis die Zwiebel glasig wird. Mit Salz und
Pfeffer abschmecken. Den Knoblauch entfernen, sobald er
dunkel wird.
Anschließend die Nudeln ins siedende Wasser geben
und 2–4 Minuten kochen, bis sie bissfest sind. Die Pasta
abtropfen lassen und in der Pfanne mit dem Gemüse und
dem Pesto schwenken. Den Radicchio in feine Streifen
schneiden oder als ganzes Blatt auf den Tellern mit der
Pasta anrichten und sofort servieren.
rezepte
Zitronencreme
Zutaten:
1 Biozitrone
50 g Zucker
50 ml Wasser
1 g Agar-Agar
150 g aufschlagbare Sojasahne (gekühlt)
1 Platte TK-Blätterteig
Mehl für die Arbeitsfläche
Die Zitrone waschen und trockentupfen. Von der Zitrone die Schale fein abreiben und anschließend den Saft auspressen. Die abgeriebene Zitronenschale mit Zucker und Wasser in
einem Topf aufkochen.
Das Agar-Agar in den Zitronensaft einrühren und anschließend unter ständigem Rühren in
den Topf geben. Alles mindestens 1 Minute köcheln und dann auf ca. 40 °C abkühlen lassen.
Die Sojasahne aufschlagen und die abgekühlte Zitronenmasse vorsichtig unterheben.
Die Creme für ca. 2 Stunden kühl stellen.
In der Zwischenzeit den Backofen auf 180 °C vorheizen. Den aufgetauten Blätterteig auf
einer bemehlten Arbeitsfläche hauchdünn ausrollen und in gleich große Vierecke
schneiden. Die Blätterteig-Vierecke auf einem Blech mit Backpapier auslegen und mit
Backpapier abdecken. Ein weiteres Blech zum Beschweren darauflegen und so im Backofen
für 15–17 Minuten auf mittlerer Schiene goldbraun backen. Anschließend auskühlen lassen.
Nun die Creme mit den Blätterteigplättchen auf Tellern anrichten und servieren.
Blätterteigtaschen mit Spinat,
dazu Pinienkerne und Tofu
Zutaten für 4 Portionen:
200 g Naturtofu
Salz
3 EL Pinienkerne
1 Zwiebel
1 rote Paprikaschote
400 g Babyspinat
4 Platten TK-Blätterteig
2 EL Rapsöl
Salz
Pfeffer
Muskat
„Blätterteig muss
nicht vorgebacken
werden, wenn die
Füllung relativ
trocken ist. In diesem
Fall aber würde die
Feuchtigkeit ansonsten das Aufgehen des
Teiges verhindern.“
Björn Moschinski
Den Naturtofu in kleine Würfel schneiden und
in einen Topf geben. Den Topf mit Salzwasser
auffüllen, bis die Würfel bedeckt sind, und anschließend zum Kochen bringen. Den Topf vom
Herd nehmen, abkühlen lassen und über Nacht
im Kühlschrank ziehen lassen.
Am nächsten Tag die Pinienkerne in einer heißen
Pfanne ohne Fett goldbraun rösten und abkühlen lassen. Die Zwiebel häuten und in feine
Würfel schneiden. Die Paprika waschen, entkernen und ebenfalls in feine Würfel schneiden.
Den Spinat waschen, trockenschleudern und in
grobe Streifen schneiden.
Den Blätterteig auf ein bemehltes Brett geben
und auftauen lassen.
In einer Pfanne das Öl erhitzen und die Zwiebelwürfel darin glasig dünsten. Die Paprikawürfel
sowie den jungen Spinat dazugeben und alles
leicht einköcheln lassen. Den Tofu abgießen
und zusammen mit den Pinienkernen in die
Pfanne geben. Alles mit Salz, Pfeffer und
Muskat abschmecken.
Den Backofen auf 170 °C vorheizen. Den Blätterteig in 12 große Stücke teilen. 4 davon als Boden
auf ein Backpapier legen. Die restlichen Stücke ausschneiden, sodass ein mindestens 5 Millimeter breiter Rand übrig bleibt. Jeweils 2 dieser Ränder auf
einen Boden legen und das Ganze anschließend bei
170 °C für 10–12 Minuten im Ofen vorbacken. Der
Blätterteig sollte noch nicht goldgelb sein. Die Formen nun aus dem Backofen nehmen und vorsichtig
mit der Spinat-Tofu-Masse füllen. Nochmals in den
Ofen geben und goldgelb fertig backen. Noch heiß
servieren.
natürlich
vegetarisch 3/13
23
BBQ-Burger
Zutaten für 4 Portionen:
100 g Sojamedaillons
Salz, Pfeffer
50 ml Rapsöl
½ Knoblauchzehe
1 TL Paprikapulver
½ TL Cayennepfeffer
1 Zweig Thymian
4 Rosmarinnadeln
3 Tropfen Raucharoma
Für die Remoulade:
80 ml Sojamilch (ungesüßt)
1 TL Aceto balsamico bianco
100 ml Rapsöl
1 Schalotte
½ Bund Schnittlauch
½ TL Senf
Für das Grillgemüse:
1 Zwiebel
4 Tomaten
1 Aubergine
2 Paprikaschoten
4 Champignons
4 EL Walnussöl
3 EL Olivenöl
½ Knoblauchzehe
½ TL Cayennepfeffer
½ TL Oregano
½ TL Rohrohrzucker
1 TL Aceto balsamico bianco
½ TL Tomatenmark
4 Burgerbrötchen
Salatblätter
Die trockenen Medaillons mit kochendem Salzwasser überbrühen, mit einem
Deckel beschweren, damit sie unter Wasser gedrückt werden, und für 20–25
Minuten ziehen lassen.
In der Zwischenzeit die restlichen Zutaten in einem Mörser zu einer Marinade
verarbeiten und mit Salz und Pfeffer kräftig würzen.
Für die Remoulade die Sojamilch und den Balsamico in ein hohes Gefäß geben.
Mit einem Stabmixer alles auf höchster Stufe vermixen und langsam das Öl
dazugeben, bis eine Emulsion entsteht. Die Schalotte häuten und in sehr feine
Würfel schneiden. Den Schnittlauch waschen und in feine Röllchen schneiden.
Schalotte und Schnittlauch mit dem Senf unter die Remoulade heben und mit
Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Medaillons abgießen und mit den Händen vorsichtig ausdrücken. Die Marinade zu den ausgedrückten Medaillons geben, einmassieren und ziehen lassen.
Für das Grillgemüse die Zwiebel schälen, die Tomaten sowie die Aubergine waschen und jeweils in dicke Scheiben schneiden. Die Paprikaschoten waschen,
vierteln und entkernen. Die Champignons putzen und vom Stiel befreien.
Das Walnuss- und Olivenöl mit den restlichen Gewürzen und Zutaten im
Mörser zu einer Marinade verarbeiten und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Das Gemüse in der Marinade schwenken und 5 Minuten ziehen lassen.
Das Gemüse und die Medaillons auf einem Grill oder in einer Grillpfanne
an-braten und zusammen mit den Salatblättern in den Burgerbrötchen
servieren.
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VEBU aktiv
Weinheim: Erste VeggietagStadt im Rhein-Neckar-Kreis
Unter der Schirmherrschaft des
Landrats Stefan Dallinger und des
Weinheimer Oberbürgermeisters Heiner Bernhard führte Weinheim am 14.
März 2013 den fleischfreien Wochentag ein. Als würdigen Auftakt fand
einen Tag vorher das erste vegetarische Kochforum in der Kulturbühne statt. Ein genussvoller Abend, der von Franz Kain und Roland
Kern mit einer feinen Prise Humor moderiert wurde. 170 begeisterte
Gäste ließen sich von 3 Chefköchen verwöhnen.
Mehr Informationen unter www.donnerstag-veggietag.de.
VEBU-Silvestertagung 2013/2014
Rund 70 MEATOUT-Aktionen in ganz Deutschland erreichten vom
20. bis 24. März 2013 eine breite Masse. An zahlreichen Informationsständen von VEBU-Regionalgruppen und anderen Aktiven
konnten sich Passanten über Fleischkonsum informieren und fleischfreie Speisen probieren. Vor allem rein pflanzliche „Mett“- oder
„Leberwurst“-Brote kamen gut an. Neben Verköstigungen fanden zahlreiche MEATOUT-Flyer und -Rezepte begeisterte Abnehmer.
Mehr Informationen und Bilder unter www.meatout.de.
Die
große
VEBU-Silvestertagung
– inkl. Mitgliederversammlung – findet in diesem Jahr von Samstag, den
28.12.2013, bis Donnerstag, den
02.01.2014, in Bad Alexandersbad
statt. Als Referenten angedacht sind
u. a. Prof. Dr. Claus Leitzmann, Barbara Rütting, Renate Brucker,
Jean Ziegler, Berater im Ausschuss des Menschenrechtsrats, und der
„Stärkste Mann Deutschlands“, Patrik Baboumian. In der nächsten
„natürlich vegetarisch“ finden Sie nähere Informationen zum Programm und einen Anmeldecoupon. Bitte halten Sie sich den Termin
frei, wir freuen uns auf Sie!
VEBU-Aktiven-Seminar im Oktober
Das Aktiven- und Regionalgruppen-Seminar des VEBU findet in diesem Jahr
im Rahmen der VeggieWorld in Düsseldorf (26.-27.10.2013) am Sonntag,
den 27.10.2013, von 10 bis 16 Uhr
statt. Sie können somit den Besuch der
VeggieWorld ganz praktisch mit der Teilnahme am Aktiven-Seminar
verbinden! Nähere Informationen dazu folgen in der nächsten „natürlich vegetarisch“.
Veggie-Grillaktion 2013
Mitmachen und eintragen!
Auch diesen Sommer findet wieder
die Veggie-Grillaktion des VEBU statt.
Vorschläge: Grillen in Kooperation
mit einem Lebensmittelgeschäft oder
Restaurant vor Ort, am Strand oder
im Park. Flyer können kostenlos im
VEBUshop.de angefordert werden. Wir freuen uns über Ihre aktive
Beteiligung! Rezeptideen finden Sie ab Seite 20. Weitere Informationen unter www.vegetarisch-grillen.de.
Gut besuchte Stände mit vegetarischen Alternativen
natürlich
vegetarisch 3/13
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VEBU aktiv
Kolumne von Sebastian Zösch
Gelatinefreie
Fruchtgummis
erünscht
Gemeinsam sind
wir noch stärker
I
n der Winterausgabe unseres Magazins habe ich bereits über die
wachsende Notwendigkeit einer internationalen Zusammenarbeit
gesprochen. Mittlerweile sind wir mit unseren Plänen schon einige
Schritte weiter. Bei europaweiten Treffen in Berlin, Amsterdam und Gent
haben wir in den letzten Monaten gemeinsam mit anderen Veggie-Organisationen den Zusammenschluss zu einer internationalen Organisation
konkreter besprochen. Bereits Mitte Juni 2013 steht schon das nächste
Treffen in Oslo an. Dort möchten wir endgültig festlegen, welche Institutionen im Rahmen der ersten Welle gleich zu Beginn „fusionieren“,
bevor dann in den nächsten Jahren weitere Organisationen hinzustoßen. Ein Agieren auf globaler Ebene setzt auch voraus, dass wir unter
einem international verständlichen Namen auftreten. Neben internen
Umstrukturierungen bedeutet das auch, dass die jeweils nationalen Institutionen ihre Namen anpassen. Auch die Bezeichnung „VEBU“ bzw.
„Vegetarierbund“ würden wir dann zugunsten eines internationalen Namens eintauschen. Welcher das sein könnte, wird momentan diskutiert.
Die Vorteile eines einheitlichen Auftretens von Organisationen können
Sie beispielsweise im Umweltschutzbereich am Beispiel Greenpeace gut
erkennen. Neben dem erhöhten Bekanntheitsgrad ergeben sich noch viele weitere Synergieeffekte einer intensiveren Zusammenarbeit: bessere
Entwicklung gemeinsamer Kampagnen, höhere Schlagkraft, gemeinsame Infrastruktur, erleichterter Aufbau vegetarischer Organisationen in
weniger entwickelten Ländern und vieles mehr. Kurz: Unser Ziel ist es,
langfristig und nachhaltig die vegan-vegetarische Bewegung weltweit auf
noch bessere Weise voranzubringen.
Deutschland
Frankreich
Belgien
International
Umweltschutz
VeggieErnährung
Über den weiteren Verlauf dieser spannenden und historisch einmaligen Entwicklung werde ich Sie natürlich auf dem Laufenden halten.
www.facebook.com/vebu.de
Ihr Sebastian Zösch,
VEBU-Geschäftsführer
30
natürlich
vegetarisch 3/13
www.vebu.de/newsletter
In Deutschland ist die
Produkbezeichnung
„vegetarisch“ und „vegan“ rechtlich nicht
genau definiert. In Brezeln findet sich daher
Schweineschmalz,
in
Käsesorten Lab aus
Kälbermägen
und
in
vielen
Süßigkeiten tierische Gelatine
(Schlacht
Nebenprodukte wie Schwarte, Knochen, Häute
und Sehnen insbesondere vom Schwein). Dabei wächst hierzulande
das
Interesse
an
rein
pflanzlichen
Nahrungsmitteln – und das nicht nur bei den über
7 Millionen Vegetariern. Verbraucher wollen zunehmend
keine versteckten tierischen Inhaltsstoffe wie Gelatine in
vermeintlich vegetarischen Lebensmitteln, das ergab eine
bevölkerungsrepräsentative Befragung, durchgeführt
vom VEBU und Katjes Anfang 2013.
Insgesamt nahmen 1.090 Verbraucher an der Befragung teil. Wenn es um Süßes geht, erfreut sich
Fruchtgummi großer Beliebtheit – etwa 60% der Studienteilnehmer naschen diese am liebsten. Ungefähr
jeder Zweite isst mindestens einmal die Woche Gummibärchen & Co. Gleichzeitig wissen 63% der Teilnehmer
nicht genau, aus was Fruchtgummi besteht. Für über
drei Viertel der Befragten (77%), insbesondere Frauen, steht allerdings fest, dass sie lieber Produkte ohne
tierische Gelatine kaufen würden. Das Problem dabei:
Die Mehrheit der Studienteilnehmer (gut 60%) gibt an,
dass Fruchtgummi-Produkte ohne tierische Gelatine im
Supermarktregal nicht leicht zu finden seien. Abhilfe
könnte eine klare Deklaration schaffen, was auch die
Umfrage bestätigte: Fast alle Befragten (90%) wünschen sich eine Kennzeichnung von Produkten ohne
tierische Gelatine. Im Vergleich zu anderen Herstellern
kennzeichnet Katjes seine vegetarischen Produkte daher schon lange mit einem Veggie-Sticker.
Was Vorreiter wie Katjes seit Jahren freiwillig machen,
sollte bald EU-weit Pflicht sein. Der VEBU engagiert sich
seit 2009 für eine klare Kennzeichnung von veganen
und vegetarischen Produkten.
VEBU aktiv
Worldwide
Vegan
Bake Sale
In Deutschland ist die Produktbezeichnung „vegetarisch“ und
„vegan“ rechtlich nicht genau
definiert. In Brezeln findet sich
daher Schweineschmalz, in
Schoko-Muffins
Käsesorten Lab aus KälbermäZutaten für 16 Muffins:
gen und in vielen Süßigkeiten
300 g Mehl
tierische Gelatine (Schlacht50 g Kakaopulver
Nebenprodukte wie Schwarte,
250 g Zucker
Knochen, Häute und Sehnen
1 Pck. Backpulver
insbesondere vom Schwein).
7 EL pflanzliches Öl (am besten
Dabei wächst hierzulande das
geschmacksneutrales Raps- oder
Maiskeimöl)
Interesse an rein pflanzlichen
375 ml Wasser
Nahrungsmitteln – und das
nicht nur bei den über 7 MilliAlle Zutaten zu einem relativ flüssigen
Teig verrühren. In Muffin-Förmchen
onen Vegetariern. Verbraucher
füllen und bei 170 °C ca. 25-30 min.
wollen zunehmend keine verbacken.
steckten tierischen Inhaltsstoffe
wie Gelatine in vermeintlich vegetarischen Lebensmitteln, das ergab eine bevölkerungsrepräsentative
Befragung, durchgeführt vom VEBU und Katjes Anfang 2013. Insgesamt
nahmen 1.090 Verbraucher an der Befragung teil. Wenn es um Süßes
geht, erfreut sich Fruchtgummi großer Beliebtheit – etwa 60 % der Studienteilnehmer naschen diese am liebsten. Ungefähr jeder Zweite isst
mindestens einmal die Woche Gummibärchen & Co. Gleichzeitig wissen 63 % der Teilnehmer nicht genau, aus was Fruchtgummi besteht. Für
über drei Viertel der Befragten (77 %), insbesondere Frauen, steht allerdings fest, dass sie lieber Produkte ohne tierische Gelatine kaufen w
Vegane Cupcakes in Karlsruhe
Eltern-Kind-Kolumne
I
Jugendliche
auf Veggiekurs
n meinen Kochkursen treffe ich häufig auf Fleisch essende Eltern, die sich mit ihren vegetarischen Teenagern
anmelden und dann gemeinsam mit viel Spaß in den
Kochtöpfen rühren. Immer mehr Jugendliche sagen nein
zu Bratwurst und Schnitzel und sorgen so für reichlich
Gesprächsstoff am Familientisch. Kompromisse und Kreativität sind nun ebenso angesagt wie gegenseitige Toleranz,
um gangbare Lösungen für den Familienalltag zu finden.
Die Jugendlichen wünschen sich von ihren Eltern und Geschwistern, dass diese ihren Wunsch, vegetarisch zu leben,
respektieren und sie bei dessen Verwirklichung unterstützen, anstatt daran zu zweifeln und ihnen Steine in den Weg
zu legen. Deshalb ist es wichtig, über die Beweggründe zu
sprechen und die Entscheidung ernst zu nehmen. Dann ist
Informationsbeschaffung angesagt: Was essen vegetarisch
lebende Menschen? Wie decken sie ihren Nährstoffbedarf?
Und was können wir in Zukunft kochen, sodass es allen
schmeckt?
Ein fleischloses Familienkochbuch ist eine prima Grundlage für die gemeinsame Küchenpraxis. Am besten blättern
alle Familienmitglieder ausgiebig darin herum und kreuzen
alles an, was sie hungrig und neugierig macht. Dann kann
probegekocht werden. Manche Familien regeln es so, dass
gemeinsam eingenommene Mahlzeiten immer fleischlos
zubereitet werden und Fleisch nur separat verzehrt wird.
Außerdem können vermehrt Gerichte ausgewählt werden,
die sich in mehreren Varianten zubereiten lassen, z. B. Pizza
mit mehreren Belägen. Vielfach bewährt hat sich auch das
Kochen nach dem „Baukastenprinzip“: Die verschiedenen
Zutaten werden nicht zusammen, sondern getrennt gegart
und so serviert, dass sich alle Familienmitglieder auf ihren
Tellern ihre ganz persönliche Mahlzeit zusammenstellen
können. Wie wäre es, gemeinsam einen Veggie-Kochkurs
zu belegen? Beim geselligen Kochen mit andern kommen
ganz leicht neue Ideen und Anregungen.
Aller Erfahrung nach setzt bei den Fleisch essenden Familienmitgliedern in diesem Prozess rasch ein Aha-Effekt ein:
Sie merken, dass es auch ohne Tier richtig lecker schmecken kann. Und nach einer Weile sind dann immer seltener
Kompromisse nötig …
Ihre Irmela Erckenbrecht
Ihnen gefällt diese Kolumne?
Falls Sie Fragen oder Anregungen haben, schreiben Sie
bitte an irmela.erckenbrecht@vebu.de.
Buchempfehlung: Irmela Erckenbrecht „Teenager auf
Veggiekurs – Vegetarische Lieblingsgerichte für Jugendliche“ (pala 2013, ISBN 978-3-89566-321-5).
Vegan Bake Sale mit Muffins in Viersen
natürlich
vegetarisch 3/13
31
VEBU aktiv
Der Vorstand berichtet
VEBU-Mitarbeiter
stellen sich vor
Name: Robert Kresse (31)
Wie bist du zum VEBU gekommen? Ich
war erst selbstständig für den VEBU tätig
und wurde dann übernommen.
Was machst du beim VEBU? Ich betreue die Außenkommunikation des VEBU im Internet. Dazu gehören u. a. Newsletter, Facebook, Twitter, YouTube und Google+.
Bist du beim VEBU angestellt? Ja.
Was machst du in deiner Freizeit? In meiner Freizeit setze ich
mich für die Verbreitung von Open-Source-Betriebssystemen wie z.
B. Kubuntu ein. Darüber hinaus liegt mir der Einsatz gegen die Lebensmittelverschwendung sehr am Herzen. Wenn ich einmal nicht
gerade dabei bin, die Welt zu retten, sauniere und koche ich gern,
gehe schwimmen und laufen, fahre Rad, fotografiere, treffe mich
mit Freunden zu Spieleabenden oder lese ein gutes Buch im Park.
Lieblingsessen: Da bin ich sehr flexibel. Vegan sollte es sein, möglichst frisch, einfach, regional, saisonal und bio. Beim Kochen oder
Zubereiten improvisiere ich gern und verlasse mich auf mein Gefühl.
Lieblingszitat: „Die besten Reformer, die die Welt je gesehen hat,
sind die, die bei sich selbst anfangen.“ Georg Bernhard Shaw
Person, die dich inspiriert (hat): Meine damalige Freundin hat
mich dazu inspiriert, zuerst vegetarisch und zwei Monate später
dann vegan zu leben, was der Grundstein für weitere Entwicklungen war. Mich faszinieren Menschen wie Mahatma Gandhi und
Martin Luther King, welche sich im offenen Gegensatz zu ihrer Zeit
befinden und trotzdem ihrem Herzen folgen.
Kontakt: robert.kresse@vebu.de
Zuerst ein herzliches Dankeschön an alle Spender für unser
Projekt zur Verbesserung der vegetarischen Kochausbildung.
Die 22.000 Euro zur Sicherstellung der 66.000 Euro Förderung durch die EU sind zusammengekommen!
Ein weiteres Dankeschön geht an Stefan Sander, der als
Mitglied der Bundesleitung in den letzten Jahren die Regionalgruppenarbeit sehr engagiert und kompetent betreut hat.
Ende März hat er den VEBU verlassen – wir wünschen ihm
viel Erfolg auf seinem weiteren Lebensweg. Kommissarisch
wird bis auf Weiteres Silke Bott die Regionalgruppenarbeit
wahrnehmen.
Rasant entwickelt
sich
unser GV-nachhaltig-Projekt
Andreas Schneider spricht mit
seinem KöcheTeam Großküchen an und
unterstützt dieKochschulung für Großküchen
se mit Hilfe von
professionellen Schulungen bei der Einführung vegetarischveganer Angebote. Allein im April haben wir über zehn
Großküchen-Schulungen durchgeführt.
Auch unser Existenzgründer-Projekt ist sehr erfolgreich.
Über 800 Gründungsinteressierte haben an unserer detaillierten Umfrage teilgenommen und mittlerweile haben wir
auch vier Gründerseminare durchgeführt. Für besonders erfolgversprechende Konzepte bieten wir über unsere Stiftung
VEGETERRA Gründerdarlehen in Höhe von jeweils 10.000
Euro an.
Die Mitgliederzahl unseres Verbandes entwickelt sich weiter erfreulich und damit auf die Zahl 8.000 zu – wir freuen
uns, wenn Sie in Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis auf
den VEBU aufmerksam machen. Unser Ziel ist es, möglichst
bald die 10.000-Marke zu knacken, weil sich damit die
Eigenfinanzbasis zur Gegenfinanzierung von externen Förderungen weiter verbessert. Dies soll auch durch die möglichst
baldige Einstellung eines Fundraisers unterstützt werden.
VEBU direkt:
Umfassende telefonische
Ernährungsberatung
Allen Mitgliedern bietet der VEBU eine
telefonische Ernährungsberatung an:
Bei allen gesundheitlichen Fragen zur vegetarischen oder
veganen Ernährung Erwachsener wenden Sie sich bitte
an Norbert Moch. Tel.: 0511 624039
Rekordverdächtig mit bundesweit etwa 70 Veranstaltungen
war die diesjährige Beteiligung an den MEATOUT-Aktionstagen. Vielen Dank an alle, die sich engagiert haben!
Eventuell ist bei einer der vielen VEBU-Veranstaltungen
in diesem Jahr auch mal ein persönliches Treffen bzw. Kennenlernen möglich – wir würden uns freuen und wünschen
Ihnen erst mal einen angenehmen Sommer!
Fragen rund um die vegetarische Kinderernährung
beantwortet Ihnen Irmela Erckenbrecht, Tel: 05503 3808
Zur veganen Kinderernährung sowie zur vegetarischen
Ernährung von Senioren berät Sie Tanja Dornes,
Tel.: 07231 2807575
Wir freuen
uns über Ihr Interesse! Außer den normalen
vegetarisch 3/13
32 natürlich
Telefongebühren entstehen keine weiteren Kosten.
Thomas Schönberger
und Sebastian Zösch
VEBU aktiv
Der VEBU in den Medien
Wir haben einen kleinen Ausschnitt aus den vergangenen Wochen für Sie zusammengestellt!
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34
natürlich
vegetarisch 3/13
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VEBU-Termine
Juli/August 2013: Bundesweite
Aktion „Vegetarisch Grillen“
Informationen unter
www.vegetarisch-grillen.de
und auf Seite 27
12.-19.08.2013:
VEBU-Wanderwoche
Im Seminarhaus Lindenhof in TuttlingenMöhringen. Informationen in „natürlich
vegetarisch“ Ausgabe 2/13 auf Seite 31
31.08.2013:
Vegan-Vegetarisches Sommerfest
– Veggie-Döner, Showkochen und
Live-Musik
Treffen Sie u. a. Spitzenkoch Björn
Moschinski, Musikerin Emaline
Delapaix und Kraftsportler Patrik
Baboumian. Auf der Bühne und an rund
70 Ständen auf dem Alexanderplatz in
Berlin. Informationen unter www.veganvegetarisches-sommerfest.de
30.09.2013: Bewerbungsschluss
KIJU 2013 – Vegetarischer Kinderund Jugendpreis
Informationen unter www.vebu.de und
auf Seite 22 der „natürlich vegetarisch“
Ausgabe 2/13
26.-27.10.2013: VeggieWorld
In Düsseldorf. Informationen unter
www.veggieworld.de
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27.10.2013:
VEBU-Aktiven-Seminar
Auf der VeggieWorld in Düsseldorf.
Informationen auf Seite 27
28.12.2013-02.01.2014:
VEBU-Silvestertagung
In Bad Alexandersbad.
Informationen auf Seite 27
Allgemeines
28.07.2013:
Greentunes Festival
In der Muffathalle München.
Informationen unter
www.greentunes-festival.de
10.08.2013:
Vegan Street Day (VSD)
In Dortmund. Informationen unter
www.veggie-street-day.de
23.-25.08.2013: adventureV –
Veggie Bike Days
In Oberösterreich. Anmeldeschluss:
14.07.2013. Informationen unter
www.adventureV.com/mountainbike
12.-15.09.2013: international
animal rights conference
In Luxemburg. Informationen unter
www.ar-conference.com
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VegCraft Naturkost
V
egCraft Naturkost ist ein veganer
Einkaufsladen in Marburg, der im
November 2012 von Matthias Quednau
eröffnet wurde. Die Auswahl an Lebensmitteln ist dort riesengroß. Man findet
in dem Geschäft sowohl alltägliche Dinge wie Brotaufstriche als auch besondere
Köstlichkeiten, die man normalerweise nur
über das Internet erhält. So gibt es zum
Beispiel veganen Döner, Gulasch, Käse
und vieles mehr. Auch an Backwaren und
vor allem an allerlei Süßigkeiten erfreut
sich das vegane Herz. Veggies mit Vierbeinern können doppelt einkaufen, denn das
VegCraft-Sortiment enthält auch Nahrung
für Hunde und Katzen. Auch Veganer, die
auf fair gehandelte, rohköstliche oder glutenfreie Produkte achten, werden hier
fündig, denn all das bietet das kleine Ge-
Rabatt für VEBU-Card-Inhaber: 10 % im Ladengeschäft und Online-Shop
Greenality Kleidung und Accessoires
D
ie Marke Greenality bietet vegane, fair
erzeugte und trendige Mode. Im Online-Shop findet man Kleidung und Schuhe
für Männer und Frauen. Außerdem sind auch
Accessoires wie Taschen, Mützen, Schals und
Socken erhältlich. Greenality beweist, dass
vegane „Ökomode“ keinesfalls komisch oder
langweilig, sondern sehr wohl modisch und
zeitgemäß sein kann. Die Greenality-Kollektion ist komplett vegan. Artikel von anderen
Marken, die ebenfalls im Online-Shop angeboten werden, sind meistens, aber nicht
immer, rein pflanzlich. Dies soll sich aber
bis zum Jahr 2015 ändern. Die Grundsätze des Fashion-Labels leiten sich von dem
Namen ab: green (auf Deutsch: Grün) für
Umweltfreundlichkeit und positives Denken
36
natürlich
vegetarisch 3/13
und mentality (auf Deutsch: Mentalität) für
den Drang, eine eigene Mentalität zu entwickeln und auch mal gegen den Strom zu
schwimmen. Die Pakete und Päckchen werden via DHL GoGreen und damit beinahe
klimaneutral versendet. Außerdem wird das
Greenality-Büro zu 100 % mit erneuerbaren
Energien durch den unabhängigen Ökostromanbieter Lichtblick versorgt. Das Einkaufen
vor Ort oder online ist in jedem Fall eine Bereicherung.
Lilly Werny
Kontakt: www.greenality.de
Telefon 07191 9144338
schäft. Neben Lebensmitteln werden auch
zahlreiche Koch-, Back- und Sachbücher
zum Thema pflanzliche Ernährung angeboten. Außerdem gibt es auch einige
Kleidungsstücke wie T-Shirts zu kaufen,
die fair, biologisch und CO2-reduziert hergestellt wurden. Selbstverständlich sind
alle Produkte ausnahmslos rein pflanzlich,
was das Einkaufen um einiges leichter
macht. Für alle, die sich vegan ernähren,
lohnt sich ein Besuch in Marburg also definitiv.
Lilly Werny
Kontakt: www.vegcraft.de
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In unserem VEBU-Shop finden Sie alles, was das VeggieHerz sich wünscht: Bücher, VEBU-Informationsmaterialien,
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Ernährungspyramide
Sommer, Sonne, vegetarisch grillen! Rezept und
Info zur bundesweiten Grillaktion.
Die neue, wissenschaftlich fundierte „Vegetarische
Ernährungspyramide“ im ormat: 42 x 60 cm (Din A2)
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Veggie
Urlaubsland
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natürlich
vegetarisch 3/13
Speisen auf Reisen
Hotels, Pensionen, Gästehäuser, Seminarhäuser,
Kurhäuser, Ferienhäuser und Ferienwohnungen
mit vegetarischer Verpflegung. Überwiegend in
Deutschland, aber auch angrenzendes Ausland.
Mit fast 600 Einträgen bietet Ihnen dieses Verzeichnis eine
Übersicht über Gaststätten in Deutschland, in denen überwiegend oder ausschließlich vegetarische oder vegane
Gerichte angeboten werden. Auch Partyservice/Catering
wird genannt. Damit möchten wir Ihnen eine handliche,
preiswerte und leicht überschaubare Orientierungshilfe zur
Verfügung stellen.
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Faltblatt
Nährstoffe –
Optimal
versorgt
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Faltblatt
VEBU-Kochbuch des Jahres 2012
VEBU-Sachbuch des Jahres 2013
Vegan for Fun
Kein Fleisch
macht glücklich
von Attila Hildmann
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von Andreas Grabolle
Vegan
Basics
(5er-Set) 1,–
8,99 €
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Faltblatt
12 Fragen
& Antworten
zum Thema
Fleisch
(5er-Set) 1,–
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7 gute Gründe
Mit unserem Girlie-Shirt «7 gute
Gründe, vegetarisch zu leben»
sind die wohl einleuchtendsten
Gründe für eine pflanzliche
Ernährung auf einen Blick sichtbar.
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Leben und leben lassen
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„Tier essen war
gestern“ oder
„Veggietag“
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silberfarbene Edelstahl-Anhänger
die optimale Größe, um dezent
aber bestimmt auf sich aufmerksam
zu machen.
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120 Jahre VEBU
(20er-Bogen á 55 Cent)
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natürlich
vegetarisch 3/13
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medien
Auch im
Roland Rauter
Einfach vegan
Die süße Küche
Schirner 2012, 232 Seiten, 19,95 €
ISBN 978-3-8434-1081-6
Nicole Just
VEBUShop
La Veganista
Lust auf vegane Küche
Gräfe und Unzer 2013, 192 Seiten, 16,99 €
ISBN 978-3-8338-3310-6
Claudia Klinger
Unverbissen vegetarisch
Der lockere Einstieg in ein fleischloses Leben
Trias 2013, 160 Seiten, 12,99 €
ISBN 978-3-8304-6733-5
Wer das Buch „Einfach vegan
– Die süße Küche“ von Spitzenkoch Roland Rauter in die
Finger bekommt, darf kein Kalorienasket sein. Das im Schirner
Verlag erschienene Buch bietet
eine bunte Reise durch die Welt
veganer Süßspeisen. Von A bis
Z ist alles dabei, was das Herz
der Naschkatze begehrt. Zu Beginn liefert das Buch einen Überblick über die wichtigsten Backzutaten und
nimmt damit Einsteiger an die Hand, ohne die Fortgeschrittenen zu langweilen. Der Inhalt ist sinnvoll in
Kategorien wie „Kuchen & Torten“ und „Süße Hauptspeisen“ untergliedert. Zu den Gerichten gibt es jeweils
ansprechende Fotos, die Lust darauf machen, das
Gedruckte selbst auszuprobieren. Drei Schwierigkeitsstufen helfen bei der Auswahl der Rezepte, wobei leider
die Kalorienangabe fehlt. Schön ist, dass man die meisten Zutaten im (Bio-)Supermarkt bekommt. Natürlich
gibt es auch exotische Ausflüge wie z. B. Goldtorte mit
Blattgold oder Matchapralinen, was der Vielfalt der Rezepte zugutekommt. Der Abschluss des Buches gefällt
durch einen Überblick über häufige Backfehler. Fazit:
Könner und Einsteiger kommen mit dem Buch gleichermaßen auf ihre Kosten. Der Preis ist durch die Vielzahl
an kreativen Rezepten angemessen.
Mathias Helms
Nicole Just, Mitinhaberin eines
veganen Berliner Dinnerclubs,
hat das bei Gräfe und Unzer erschienene Kochbuch
„La Veganista – Lust auf vegane Küche“ veröffentlicht. Das
Buch beinhaltet Rezepte für den
ganzen Tag: Angefangen beim
Frühstück mit Sonntagsbrötchen und Pflaumenmarmelade, über Vorspeisen wie
Salate, Suppen, Veganes zum Mitnehmen und Hauptgerichte wie beispielsweise Gebackenen Tofu mit
Dillkartoffeln bis hin zu Desserts wie Cashew-Käsekuchen. Die Rezepte sind ansprechend bebildert und
die Arbeitsschritte werden detailliert beschrieben. Die
Zutatenlisten sind meist etwas länger, aber im gut sortierten Supermarkt oder Bioladen leicht zu finden. Die
Autorin gibt viele Hinweise, wie Zutaten saisonal oder
geschmacklich variiert oder Basics wie z. B. Tofu-Aufschnitt oder Seitan selbst gemacht werden können.
Liebhaber der deftigen Kost werden hier mit Gerichten
wie Königsberger Klopsen ebenso fündig wie Esser,
die es eher „leichter“, aber nicht weniger geschmackvoll mögen. Mit „La Veganista“ ist der Autorin ein
Kochbuch gelungen, das vegetarisch und vegan lebende Menschen gleichermaßen anspricht, die Lust
auf neue Rezepte oder neu variierte Klassiker haben.
Mirka Mosch
Das im Trias Verlag erschienene
Buch von Claudia Klinger „Unverbissen vegetarisch“ ist genau das
richtige Buch für die ersten Schritte in eine fleischlose Ernährung. In
ihrem Buch beschreibt die Bloggerin humorvoll, wie sie selbst von
der überzeugten Fleischesserin
zur Vegetarierin geworden ist und
es auch in Zukunft mit viel Genuss bleiben wird. In
insgesamt sechs Kapiteln schildert die Autorin ihre Intention, ganz auf Fleisch zu verzichten, und beschreibt
ihre Erfahrungen auf der Suche nach „Ersatzfleisch“.
Zur bekannten Frage nach Mangelerscheinungen
fügt sie aktuelle Studien zum Ernährungszustand von
vegetarisch lebenden Menschen an, geht detailliert
auf die einzelnen Nahrungsbestandteile ein und gibt
Tipps, mit welchen Nahrungsmitteln eventuelle Engpässe ausgeglichen werden können. Dabei bleibt das
Buch immer unterhaltsam, ohne unwissenschaftlich
zu sein. Auch für andere, oft gehörte Einwände hat
Claudia Klinger die passenden Ideen – ihre leckeren
Rezepte, die sogar vegan sind, kann jeder Einsteiger
leicht nachkochen und somit selbst die geliebte Leberwurst ersetzen. Dieses Buch empfiehlt sich für alle
Vegetarier – ob sie es nun schon sind oder noch werden wollen.
Olivia Görlich
Cora Gofferjé
Suche Vegetarier zum Anbeißen
Planet Girl 2013, 224 Seiten, 9,95 €
ISBN 978-3-52250-150-7
Johanna Sederl
Vegane und vegetarische Brotaufstriche
Kneipp 2013, 96 Seiten, 12,99 €
ISBN 978-3-7088-0582-5
Chantal-Fleur Sandjon
Rohvolution – Das karottenknackige
Einsteigerprogramm in die Rohkost
Gräfe und Unzer 2013, 176 Seiten, 16,99 €
ISBN 978-3-8338-2831-7
Der Jugendroman „Suche Vegetarier zum Anbeißen“ von Cora
Gofferjé handelt von Vegetarismus, der ersten großen Liebe und
dem Erwachsenwerden. Lana, ein
17-jähriges Mädchen, steckt mitten
in der Pubertät und ist über beide
Ohren in ihren Klassenkameraden
Paul verliebt – doch warum muss
ausgerechnet er Vegetarier sein? Um ihn zu beeindrucken, wird sie trotz den Vorbehalten ihres Vaters,
einem Fleischfabrikant, zum Veggie. Als sie schließlich mit einer Freundin in die Ferien fährt und den
charmanten Bauernsohn Nick trifft, ist sie vollends
verwirrt. Plötzlich geht in Lanas Leben alles drunter
und drüber – Familien- und Gefühlschaos pur! Das
Buch thematisiert zwar ernste Themen, ist durch den
humorvollen Ton der Autorin aber sehr amüsant. Die
liebevoll erzählte Geschichte macht es leicht, sich mit
den Figuren zu identifizieren. Wer kennt schließlich
nicht Probleme wie Liebeskummer oder Familienstreit? Cora Gofferjé weist in ihrem Roman kritisch
auf den Tierkonsum mit all seinen Folgen hin und
macht deutlich, wie sehr sich Ansichten, Ideale und
Charakterzüge in der Pubertät verändern können.
Das Buch ist daher ein gelungener Roman, der sich
vor allem an weibliche Jugendliche richtet.
Lilly Werny
Obwohl mittlerweile auch Supermärkte vegane Brotaufstriche
anbieten, bleibt die Auswahl begrenzt. Abhilfe schafft „Vegane
und vegetarische Brotaufstriche“
von Johanna Sederl. Die Lektüre
besteht aus allgemeinen Informationen und einem Rezeptteil.
Zuerst listet die Autorin gute
Gründe fürs Selbermachen von Brotaufstrichen auf:
reich an Vitalstoffen, keine Zusatzstoffe und mögliche Resteverwertung. Anschließend stellt Sederl
diverse Grundzutaten vor und ermöglicht damit kulinarische Eigeninitiative. Bemerkenswert ist, dass
die Autorin auch einige Seiten dem Ziehen von Keimen und Sprossen widmet, die einem Brotaufstrich je
nach Vorliebe die Frische, Süße oder Schärfe geben.
Passend sind auch die wertvollen Brottipps, damit
das Backen des Unterbaus gelingt. Und dann folgt
die Hauptsache: Rund 70 Seiten Rezepte für Brotaufstriche in allen Farben und Geschmäckern. Egal
ob fruchtig, scharf, saisonal, nussig oder mediterran
– Sederls Aufstriche kommen äußerst abwechslungsreich daher. Die meisten vegetarischen Aufstriche
können leicht veganisiert werden. So kommen auch
vegan lebende Menschen auf ihre Kosten und können einmal mehr zeigen: Vegane Ernährung ist kein
Verzicht, sondern eine leckere Bereicherung!
Tobias Sennhauser
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vegetarisch 3/13
Unter dem Motto „Raus
aus dem Kochtopf! Gesunde Gründe für mehr Rohes“
verbindet die Ernährungswissenschaftlerin Chantal-Fleur Sandjon
theoretische Grundlagen und
praktische Beispiele mit Hilfe eines ein- bzw. dreiwöchigen
Rohkost-Programms, das den
Einstieg in die „Rohvolution“ ermöglicht. Doch bevor
es losgeht, wird auf den ersten 100 Seiten von „Rohe
Daten und Fakten“ bis hin zu „Praktischen Tipps vorab“ alles erläutert, was man für den Start in eine
rohkostreichere Ernährung wissen sollte. Im zweiten Teil des Buches wird die Umstellung, dank der
70:30-Formel, die auch Raum für Gekochtes bietet,
leicht und genussvoll gestaltet. Die vielfältigen und
ansprechend bebilderten Rezepte reichen von Piña
Rohlada und Zucchini-Bandnudeln mit Pistazien-Pesto-Rosso bis hin zu Nachtisch wie Kirsch-Mohn-Eis.
Mit diesem Buch beweist Chantal-Fleur Sandjon, dass
rohköstliche Ernährung nicht von Dogmen und extremen Ernährungskonzepten geprägt sein muss. Im
Gegenteil! Rohkost ist sowohl köstlich als auch alltagstauglich und bietet alles, was Herz, Gaumen und
Magen begehren. Für alle, die Lust auf einen karottenknackigen Einstieg in die Rohkost haben, ist dieses
Buch absolut empfehlenswert.
Verena Becker
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Hier steht eine Headline
Mus placia non pero eossin proviti nihiciatquos ex ent faccus, quodi te nimincid quibus eum, cullor arum ut lam faccumet quiatiuscit
lab ipsamet rest ad quaerorum earciet por apelesci idusdantet aut licipsant est laudi sit earisqu idebit, ut fugitem quateturio ma si dolo
imint, im fuga. Et qui cus ma pratis alique perorerum reic temolupis
repuda volupta que paris alicipic tem intioratur?
Est utaspid estiis aborrum ipsundi commodi sae cuptate mporis dolore eum, cum quas quiae moluptas modit volore iumenis mi, occus
quo consequiscid maiorei ciendunti rerum adis serunt.
Atem exerrore nustes minture mporeribus doloratio. Et eseque sum
dis alitatio. Aximporum facesec tiistest litae. Olupid militat eicaeror
samendist adionsendae. Namus nim et vent ut ipienia provit, cumquo
id mincid que que derfererum audaerati debitatqui quamus aut event,
sim aut molorem porruntis esed qui tempor rem et ape cora invelitet
dolupturem ne debit ma ditaernam, tores iminte vid ut laceperion et,
voluptati cus eossi officata consed mo in evel maiorro rrorem volorios aut ut ea inim derrore rferro con parundelest, in etus as dolendunt
laccull orehent omnimus dolore, tori doluptasit, quatus essequia volupta tecessiniet odicium fugitiunt aut et eos ex elestio. Et hit evelesti
iliandanis milique laccum quisquid maionsed quunt lici blant ad ma
simolupit et mil excepta temquod itatatecto est eum il et lam re lit
quiducia nimporemque doloriorpore poremporum qui optia venihiciis
mincidella natur? Ciis et atur aut omnis doluptamus vendic te ma nihil ilic tessum il ipidest, il mo coneste nihit volupta tquatur, sectiatae
evellaut aliquam, sum que pra porrum expedipsa sectem qui optatur
restio tem inti ditaestium eosaeria volor autem aut quam doluptu saperovid quis ex exerum conempe digento quunt.
Berum exerum rerferum hilles diaspercius entetur?
Alignit atquidit, entempo reptatur? Tam et, qui odis dit vererovit aliquid itaquia ndebis eliberu ptatia volo officit aligenim resequia pore
lam dis magnissunti adipsant expliciis id quas isita sam aut veliqui
odit qui officab orionse ceaquam, sumquianti as delibus as vit ventio
bla voloribus utatur? Bustinimus doluptatur sunt re re liquiantio inus,
temquis imillitis etur mod quo exeriorios minum laborpo ssimint latus, experae reiciis dit andis dem vel eatioss endaecti ut et voluptio.
Nem iunt, simagnatis inis pliquidit, ut que prae con et ides rem esse
exceribus id estione magnistia alitatem. Et labor alibusaepe voloris venihil lenisse ndunt, que prem venditas explis et optas id quo debis a
dolla inim endest, quasperovide et pre et erior alistib uscieni aeperenis doles aceped estion est, odis moluptiisit alit vendis erunt reptatur?
Alitiisti corioru ptiatis cus.
Ed que volupturiam rerum voloratur?
Adiciam andiosam rest, a sin eum adit utempor eiusae omni inim
sant.
Turio. Iquam, sitae volupti andest, num int abo. Itatiam cullantur,
cusant et lati vel imus re senim que nestissequos molecus debit fugiatem imus atis explanditium dende pe es sit, occusciur, inis untecup
tatibus pe aute ne autem enihit, te ollatemod quid quam remodiatem. Nem ulluptatur sint ute venientiis magnam, es ius asi recatur,
quis doluptu saeperferem fuga. Ga. Ulparum as rento mi, qui comnime saeribus maximusam, cullanitis vollatemod quid quam quoditis
evellec ullenih illiae repel ium quia corepudi omnis alibusam, sam aliqui doluptia conemTurio.
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erik kellen
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compassion
media
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vegetarisch 3/13
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über den tellerrand – Themen, die über die vegetarisch-vegane Ernährung hinaus gehen
Setzen Sie Ihre
Konsumentenmacht ein!
Selbstversorgung als Beitrag
zur Postwachstumsökonomie
Bislang sind alle Versuche gescheitert, durch
technische Innovationen ein „grünes“, also
ökologisch ungefährliches Wachstum zu entfachen. Schon deshalb verbleibt als einzig
verantwortbare Option, das Industriesystem
erstens um die Hälfte zu verkleinern, zweitens teilweise zu regionalisieren und drittens
um eine Subsistenzökonomie zu ergänzen.
Wenn die nach dieser Transformation verbliebene Erwerbsarbeitszeit fair verteilt würde,
könnte für jede erwachsene Person im Durchschnitt noch eine 20-Stunden-Beschäftigung
verfügbar sein. Damit wäre nur eine sparsame Konsumausstattung finanzierbar. Aber ein
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vegetarisch 3/13
Nebeneffekt könnte darin bestehen, sich von
jenem Überfluss zu befreien, der längst einen
Konsum-Burn-out heraufbeschwört. Außerdem würden die nunmehr freigestellten 20
Stunden Spielräume für drei Kategorien an
handwerklicher und kooperativer Selbstversorgung eröffnen.
1.
Nutzungsintensivierung durch Gemeinschaftsnutzung: Wer die Nutzung von
Gebrauchsgegenständen mit anderen Personen teilt, trägt dazu bei, industrielle Herstellung
durch soziale Beziehungen zu ersetzen. Doppelte Nutzung bedeutet halbierten Bedarf.
Verschenkmärkte, Tauschbörsen und -partys
sind weitere Elemente.
2.
Nutzungsdauerverlängerung: Wer durch
handwerkliche Fähigkeiten oder manuelles
Improvisationsgeschick die Nutzungsdauer von
Konsumobjekten erhöht – zuweilen reicht schon
achtsame Behandlung, um frühen Verschleiß
zu vermeiden –, substituiert materielle Produktion durch eigene produktive Leistungen, ohne
auf Konsumfunktionen zu verzichten. Wo es gelingt, die Nutzungsdauer durch Instandhaltung,
Reparatur, Umbau etc. durchschnittlich zu verdoppeln, könnte die Produktion neuer Objekte
entsprechend halbiert werden. Offene Werkstätten, Reparatur-Cafés und Netzwerke des hierzu
nötigen Leistungs- und Erfahrungstausches würden dazu beitragen, ein modernes Leben mit
weniger Geld und Produktion zu ermöglichen.
über den tellerrand – Themen, die über die vegetarisch-vegane Ernährung hinaus gehen
Eigenproduktion:
Im
Nahrungsmittelbereich erweisen sich Hausgärten,
Gemeinschaftsgärten und andere Formen der
urbanen Landwirtschaft als dynamischer Trend,
der zur De-Industrialisierung dieses Bereichs beitragen kann. Künstlerische und handwerkliche
Betätigungen reichen von der kreativen Wiederverwertung ausrangierter Gegenstände über
selbst gefertigte Holz- oder Metallobjekte bis zur
semiprofessionellen Marke „Eigenbau“.
Foto: © Michael Wiedemann, Kassel
3.
Niko Paech ist ein deutscher Volkswirtschaftler.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen
unter anderem im
Bereich der Umweltökonomie, der Ökologischen Ökonomie
und der Nachhaltigkeitsforschung.
Niko Paech
Befreiung vom
Überfluss
Auf dem Weg in
die Postwachstumsökonomie
oekom 2012
144 Seiten
14,95 €
ISBN 978-3-86581-181-3
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Moderne Subsistenz (Lebensgrundlage) bedeutet Autonomie, insbesondere sich durch
subversive Taktiken unabhängig(er) von Geldund Industrieversorgung zu machen. Das Rezept
ist einfach: Industriegüter werden durch eigene
Produktion ersetzt oder durch selbsttätige und
kooperative Subsistenzleistungen „gestreckt“,
um das Potenzial der Bedürfnisbefriedigung
einer bestimmten Produktionsmenge zu vervielfachen. Dazu sind drei Ressourcen nötig:
1. Handwerkliches Improvisationsgeschick,
künstlerische und substanzielle Kompetenzen.
2. Eigene Zeitressourcen, denn manuelle Verrichtungen, die energie- und kapitalintensive
Industrieproduktion ersetzen, sind entsprechend
arbeitsintensiv.
3. Soziale Netze, um verschiedene Neigungen
und Talente synergetisch zu ergänzen.
Eine derart komplementäre Versorgung
steigert die Krisenresistenz und mindert den
Wachstumsdruck, weil monetäres durch soziales Kapital ersetzt wird. Mit dem hierzu nötigen
Übungsprogramm kann jeder sofort beginnen. Die Reduktion und Umverteilung der
durchschnittlichen Wochenarbeitszeit wäre ein
erster Schritt. Kommunale Verwaltungen könnten Anbauflächen, brach gefallene Immobilien
und Werkstätten verfügbar machen. Bildung
und Erziehung könnten sich stärker an geldlosen Versorgungspraktiken, v. a. handwerklichen Befähigungen, orientieren. Unternehmen
könnten Reparaturkurse anbieten und müssten über politische Maßnahmen von „geplanter
Obsoleszenz“ (Veralterung eines Produktes)
abgehalten werden, damit aus hilflosen Konsumenten souveräne Reparateure werden.
Natürlich wären dies nur einige von mehreren
Schritten, die zu einer „Postwachstumsökonomie“ führen. Das Ziel bestünde darin, den
Rückbau der Industrie- und Konsumgesellschaft
sozial verträglich zu gestalten und ökonomisch
zu stabilisieren. Nur so lassen sich Lebensstile
entwickeln, deren globale Verbreitung verantwortet werden kann.
natürlich
vegetarisch 3/13
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impressum
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»natürlich vegetarisch« erscheint viermal jährlich. Abo: 14,-/Jahr. Für
Mitglieder des VEBU ist der Bezug im Rahmen ihrer Mitgliedschaft inklusive.
Mitgliedsbeiträge: Einzelmitglied mind. 60,-, Familien mind. 72,-, ermäßigt
(z. B. Student) mind. 36,-, Firmen mind. 120,-, – Preise pro Jahr in Euro. Sie
finden »natürlich vegetarisch« auch im Bahnhof­sb
­ uch­handel, in immer mehr
ausgewählten Zeitschrif­ten- und Naturkostläden sowie in Biosupermärkten.
erscheint im 64. Jahrgang, ISSN 1437-0735
Hrg. und Verleger Vegetarierbund Deutschland e.V. (VEBU)
Vorsitzender Thomas Schönberger
Curtiusweg 23, 20535 Hamburg
Telefon/Fax (priv.) 040 2193590
Telefon (dienstl.) 040 6051014
Stellv. Vorsitzender Sebastian Zösch
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Wissenschaftlicher Prof. Dr. Heinz Buddemeier
Beirat _Philosophie, Anthroposophie, Medienwissenschaft
Dr. Hilmar Burggrabe
_Vollwerternährung, Fasten, Heilkräuter
Prof. Dr. Andreas Hahn
_Ernährungsphysiologie, Lebensmittelwissenschaft
Prof. Dr. Marcel Hebbelinck
_vegetarische Ernährung der Sportler und Leistungssportler
Dr. Markus Keller
_Ernährungswissenschaft
Prof. Dr. Claus Leitzmann
_Ernährungswissenschaft, Ernährungsökologie,
Internationale Ernährung
Dr. Alexander Mentel
_medizinische Fragen
Dr. Eisenhart von Loeper
_Tierschutz, Tierrechte
Immo Lünzer
_Ökologie, ökologische Landwirtschaft
Dr. Dr. Bernd Wirsam
_Ernährungswissenschaft
Chefredaktion Silke Bott
Redaktion »natürlich vegetarisch«
Wilhelmstr. 46, 76137 Karlsruhe
redaktion@vebu.de
Anzeigen Guido Barth
Telefon 0511 21359738, Mobil 0173 6416299
Rampenstraße 11, 30449 Hannover
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Gestaltung Andreas Stratmann, www.vego-design.de
Redaktionelle Melanie Ball, Verena Becker, Liesbeth Beckers, Sofia Beisel, Elisabeth
Mitarbeiter Burrer, Irmela Erckenbrecht, Sabine Fischer, Iwelina Fröhlich, Markus
dieser Ausgabe Keller, Birgit Klaus, Anke Müller, Lisa Pohan, André Pohl, Norbert Landa,
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Kati Radloff, Franka Schmidt, Holger Schmidt, Ralf Schmidt, Andreas
Schneider, Julia Schneider, Thomas Schönberger, Hildegund Scholvien,
Maria Schulze, Durk Vellema, Sebastian Zösch
Bilder Titelbild: Philippe Matsas, Holger Schmidt (S. 4, 5), Sonia Bell (S. 8),
Deklofenak/fotolia.com (S. 10), graefin75/fotolia.com (S. 12), javier
brosch/fotolia.com (S. 17), oksun70/fotolia.com (S. 18), Simon
Kowalewski (S. 21), Light Impression/fotolia.com (S. 21), vinzstudio/
fotolia.com (S. 22), MCO (S. 27), Mischa Karafiat (S. 30), Jakob
Huber (S. 31), atoss/fotolia.com (S. 33)
Lektorat/Korrektorat Patricia Bull, Irmela Erckenbrecht, Sandra Schindler, Linda Thye,
Antonia Tilgner, Lilly Werny
Generisches In der »natürlich vegetarisch« wird das „generische Maskulinum“
Maskulinum verwendet, wenn weibliche und männliche Personen gleichermaßen
gemeint sind oder das natürliche Geschlecht unwichtig ist. Das
Maskulinum ist hier verallgemeinernd beziehungsweise neutralisierend.
Dies erleichtert die Lesbarkeit und Verständlichkeit und sorgt darüber
hinaus für bessere Übersichtlichkeit.
VEBU-Hauptstadtbüro
Genthiner Straße 48, 10785 Berlin, Telefon 030 20050799, Fax 030 29778050,
info@vebu.de, www.vebu.de, www.vebushop.de
Bankverbindung: Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 251 205 10, Konto-Nr. 8461200,
IBAN: DE52 2512 0510 0008 4612 00, BIC: BFSWDE33HAN
Partnerzeitschriften
Vegi-Info (Schweiz) – Zeitschrift für Vegetarismus, Tierrecht und Ethik. Herausgeber: Schweizerische Vereinigung
für Vegetarismus (SVV), Niederfeldstr. 92, CH-8408 Winterthur, Tel. 0041 71 4773377, Fax 0041 71 4773378,
svv@vegetarismus.ch. Erscheint vierteljährlich auf Deutsch und Französisch, Abo-Preis/Jahr: CHF 25,00
anima (Österreich) – Zeitschrift für Tierrechte. Medieninhaber: Österreichische Vegetarier Union (ÖVU), Rossegg 41, 8045
Graz, Tel. 0043 316 463717, oevu@vegetarier.at. Erscheint vierteljährlich, keine feste Abo-Gebühr, Kostenbeitrag nach
Ermessen.
Zu den Beiträgen: Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält
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»natürlich vegetarisch« und der
VEBU verwenden Recyclingpapier
Vegetarierbund Deutschland
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