des tauchens - Sport- und Präventivmedizin

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des tauchens - Sport- und Präventivmedizin
sport- &
präventiv
medizin
42. Jahrgang
Heft 2 | 2012
Offizielles Organ der Österreichischen
Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention
AKTUELL
DIE MARATHON
WELTELITE
Bericht vom MarathonTrainingscamp Iten in Kenia
QUERGESCHRIEBEN
TREBRON’S
SPITZE FEDER
Pre Participation Screening bei
Athleten/innen
IM BRENNPUNKT
AUGE UND SPORT
Verletzungen an Augen und
dessen Adnexe
TAUCHMEDIZIN
AKTUELLE ASPEKTE
GERÄTETAUCHEN UND LUNGE
Österreichisches Institut
für Sportmedizin
Österreichische Gesellschaft für
Sportmedizin und Prävention
P.b.b, Verlagsort 1010 Wien, GZ 12Z039217M
DES TAUCHENS
EDITORIAL
„Keep on running –
keep on winning.…“
So könnte die Devise lauten nach der die Kenianischen Athleten und Athletinnen seit mehreren
Jahren einen Marathonbewerb nach dem anderen gewinnen. Ein Redaktionsteam der Zeitschrift
sport- und präventivmedizin hat sich auf Spurensuche begeben um die Geheimnisse dieser derzeit
weltweit, einzigartigen Dominanz zu ergründen.
Screening bei Athletinnen und Athleten“. Die Zeitschrift sport- und präventivmedizin wird dies zum
Anlass nehmen, gemeinsam mit der Bundessportorganisation alle österreichischen Verbände über
ihre derzeitigen Regelungen hinsichtlich sportmedizinischer Tauglichkeitsuntersuchungen (Pre Participation Screening) zu befragen. Die Ergebnisse
werden in einer der nächsten Nummern dieser
Zeitschrift veröffentlicht und sollen auch in Österreich die Diskussion über die Wertigkeit der
Sporttauglichkeitsuntersuchung wieder anfachen.
© Fotos: Claudio Lercher, privat
Kein Geheimnis ist, dass der langjährige Präsident
der Österreichischen Ärztekammer, Generalmajor
MR Dr. Walter Dorner, ein Förderer der Österreichischen Sportmedizin ist. Zu seinem 70. Geburtstag wird sein diesbezügliches Engagement
und sein beherzter Einsatz für die Standespolitik
mit einer Laudatio gewürdigt.
Wir wünschen Ihnen einen guten Start in einen
schönen und erholsamen Sommer und hoffen,
dass wir mit unserer Lektüre erneut für Spannung,
Interesse, Weiterbildung und Motivation sorgen
können.
In der aktuellen Ausgabe der sport- und präventivmedizin präsentieren wir Ihnen einen Schwerpunkt zum Thema Sportverletzungen an Augen
und dessen Adnexe, eine aktuelle Studie zum
Thema Brustkrebs und Sport und praxisnahe Fakten aus der Tauchmedizin. Des Weiteren erfahren
Sie direkt vom Österreichischen Olympischen Comité aktuelle Informationen zum Stand der Vorbereitungen der Österreichischen Olympioniken,
die sich für die Spiele in London 2012 qualifiziert
haben.
Univ-Prof. Dr. med.
Norbert Bachl
Herausgeber
Herzlichst
Dr. med. Piero Lercher
Editor in Chief
Trebron’s spitze Feder regt erneut zum Nachdenken an - diesmal zum Thema „Pre Participation
Univ.-Prof. Dr. Norbert Bachl
Herausgeber
Dr. Piero Lercher
Editor in Chief
Herausgeber und Beirat
HERAUSGEBER
Univ.-Prof. Dr. med. Norbert Bachl,
Universität Wien, Österreichisches Institut
für Sportmedizin
EDITOR IN CHIEF
Dr. med. Piero Lercher,
Medizinische Universität Wien
www.odlo.com
SECTION EDITORS
Univ.-Prof. Dr. med. Ramon Baron,
Universität Wien
Univ.-Prof. Dr. Karl Benedetto
LKH Feldkirch
Prim. Univ.-Prof. Dr. med. Alfred Engel,
SMZO-Wien
Univ.-Prof. Dr. med. Christian Gäbler,
Medizinische Universität Wien
Univ.-Doz. Dr. Ingrid Kiefer, AGES Wien
Univ.-Prof. Dr. med. Anita Rieder,
Medizinische Universität Wien
Univ.-Prof. Dr. med. Peter Schober,
Medizinische Universität Graz
Univ.-Prof. Dr. Germain Weber,
Universität Wien
Univ.-Prof. Mag. DDr. Anton Wicker,
Paracelsus Universität, Salzburg
Univ.-Prof. Dr. med. Kurt Widhalm,
Medizinische Universität Wien
EDITORIAL BOARD
Th. Angeli (Wien)
A. Baca (Wien)
P. Baumgartl (St. Johann/Tirol)
W. Benzer (Feldkirch)
R. Bittner (Wien)
H. Burgmann (Wien)
V. Fialka-Moser (Wien)
G. Gartlehner (Krems)
P. Haber (Wien)
J.C. Huber (Wien)
F. Kainberger (Wien)
M. Klimpfinger (Wien)
R. Kotz (Wien)
R. Leber (Wien)
K. Leitner (Judenburg)
S. Leodolter (Wien)
B. Maier (Unterwaltersdorf)
M. Nehrer (Eisenstadt)
St. Nehrer (Krems)
J. Niebauer (Salzburg)
R. Petschnig (Wien)
R. Pokan (Wien)
J. Püspök (Moorbad Harbach)
G. Ruoff (Schliessa)
K. Schatz (Wien)
P. Schmid (Bad Schallerbach)
W. Schobersberger (Innsbruck)
G. Smekal (Wien)
D. Steinbrenner (Wien)
H. Tschan (Wien)
P. Wittels (Wien)
B. Wessner (Wien)
Ch. Zielinski (Wien)
INTERNATIONAL ADVISORY BOARD
A. Berg (Freiburg)
K.M. Braumann (Hamburg)
K. M. Chan (Hongkong)
C. Christodoulakis (Nicosia)
J. Cummiskey (Dublin)
A. Deligiannis (Thessaloniki
A. Debruyne (Hasselt)
L. Engebretsen (Oslo)
E. Ergen (Ankara)
H.H. Dickhuth (Freiburg)
W. Frontera (Puerto Rico)
G. Goldspink (London)
D. Hamar (Bratislava)
V. Heyward (Albuquerque)
P. Jenoure (Basel)
V. Klissouras (Athen)
I. Kozlovskaya (Moskau)
G. Li (Peking)
H. Löllgen (Remscheid)
L. Micheli (Boston)
K. Natsis (Thessaloniki)
P. Parisi (Rom)
F. Pigozzi (Rom)
B. Polayev (Moskau)
Ch. Rolf (Sheffield)
V. di Salvo (Madrid)
M. Schwellnius (Cape Town)
J. Steinacker (Ulm)
K. Völker (Köln)
B. Villiger (Bad Ragaz)
02/2012 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 3
TOPSTORY
IM BRENNPUNKT
Sportverletzung
am Auge und dessen Adnexe
6
Berg und Sport
Aktueller Stellenwert
22
STUDIEN
Mamma-Ca und Sport
Mehr Leistungsfähigkeit und
Lebensqualität
16
Die Marathon
Weltelite
12
London
2012
32
Inhalt
6
Auge und Sport
Sportverletzungen am Auge und dessen Adnexe
Christoph Faschinger
REPORT
12 Die Marathon Weltelite
Spurensuche nach dem Erfolg
Piero Lercher und Ludwig Löffler
STUDIEN
16 Ausdauer- und Krafttraining verbessert die
Leistungsfähigkeit und Lebensqualität von Patientinnen
mit Mamma-Karzinom
Andreas Egger, Anna Wenger, Maria Benedikt, Silvia Glück,
Christian Menzel, Josef Niebauer
LAUDATIO
© Cover: istock/EXTREME-PHOTOGRAPHER
© Fotos: Ludwig Löffler, GEPA-ÖOC, Fotolia/zavgsg, Maridav, Dudarev Mikhail, istock/aetb
IM BRENNPUNKT
20 Präsident, Generalmajor MR
Dr. Walter Dorner – 70 Jahre
„Ein großes Herz für die Sportmedizin in Österreich“
DOC’S TIPP
30 Magnetfeldresonanztherapie bei
Bandverletzungen im Sprunggelenk
Martin Gschwender
Norbert Bachl
AKTUELL
QUERGESCHRIEBEN
24 Trebron’s spitze Feder
TAUCHMEDIZIN
25 Neueste Aspekte der Tauchmedizin
Geräte-Tauchen und Lunge
Gerhard Wallner
32 London 2012 – die britische Metropole
rüstet zum Mega-Event
Wolfgang Eichler
ALLGEMEIN
22 Berg und Sport 2012
23 Geburtstagssymposion Norbert Bachl 65
31Panorama
35Kongresskalender
Impressum
AIMS AND SCOPES
TAUCHMEDIZIN
Neuste Aspekte
der Tauchmedizin
25
Das Journal für Sport- und Präventivmedizin veröffentlicht Originalarbeiten, Reviews und Zusammenfassungen experimenteller und klinischer Forschungen aller Fachrichtungen, sowie praxisrelevante Ratschläge, die zum Erhalt bzw. zur Verbesserung der „Gesundheit“ bzw. zu einer gesunden Sportausübung beitragen. Ein weiterer Interessensschwerpunkt ist dem Leistungssport und
den Grenzen der menschlichen Leistungsfähigkeit sowie aller physiologischen und pathophysiologischen Regulationsmechanismen gewidmet. Eine spezielle Sektion des Journals für Sportund Präventivmedizin liegt in der Veröffentlichung von sogenannten „Position-Statements“
renommierter nationaler wie internationaler Fachgesellschaften, sowie praxisbezogener Tipps von
Experten, welche sport- und präventivmedizinisch tätigen Kolleginnen und Kollegen helfen sollen, ihre Patienten in der Praxis zu beraten und durch die entsprechenden fachlichen Inhalte und
Handouts sowie Kenntnisse über Gesprächsführungsstrategien die Patienten zu
einer Änderung ihres Lebensstiles bewegen sollen. Die Beiträge des Journals für
Sport- und Präventivmedizin werden in Form von Originalarbeiten, Kurzbeiträgen, Letters to the Editor, Reviews und Editorials, veröffentlicht. PositionStatements, News-Summaries, Kommentare, Übersichten, „State of the Art“Erkenntnisse und aktuelle Mitteilungen von internationalen und nationalen
Fachgesellschaften, wie z.B. FIMS, EFSMA, ACSM, WHO u.a., sowie von den
medizinischen Kommissionen des Europäischen und Internationalen Olympischen Komitees sollen die neuesten Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung in
praxisrelevanter Art darstellen. Dazu gehören auch „spezielle Seiten“, welche
Tipps für die Gesprächsführung, Tipps für die Trainingsplanerstellung, die
Ernährungsplanerstellung sowie Motivationshilfen für die Patienten geben. Ein
Kongresskalender der wichtigsten nationalen und internationalen Kongresse im
Bereich Sport- und Präventivmedizin, Ernährungsmedizin, Ernährungswissenschaften, Sportwissenschaften, sowie psychologischer Interventionsmaßnahmen ergänzen die Informationen. Darüber hinaus ist vorgesehen, Neuigkeiten
der Sportartikel- und Pharmaindustrie darzustellen. Schließlich soll im Journal
für Sport- und Präventivmedizin auch ein offenes Forum gestaltet werden, in
dem sinnvolle Kooperationen zwischen den erwähnten Fachgebieten und der
Industrie mit ihren Produkten dargestellt bzw. initiiert werden.
AUGE UND SPORT
Christoph Faschinger
Universitäts-Augenklinik
Medizinische Universität Graz
Auenbruggerplatz 4
A-8036 Graz
ZUSAMMENFASSUNG
Augenverletzungen sind bei einigen
Sportarten häufig vorkommende Ereignisse. In einer großen US-Analyse betreffend schwere Augenverletzungen lag
Sport als Ursache nach Heimwerkertätigkeit (40%), Tätigkeiten in der industriellen Fertigung (14%), Verletzungen auf
der Strasse bei Unfällen (13%) mit 13%
ex aequo an dritter Stelle. Fast nie ist
Absicht, selten ist Pech die Ursache von
schweren Augenverletzungen, meist sind
es Unachtsamkeit und Ausreden oder
schlicht Hybris: „mir passiert sowieso
nichts, ich brauche keinen Augenschutz“.
Durchbohrende Verletzungen sind von
nicht-durchbohrenden, meist Prellungen,
zu unterscheiden. Hohe Geschwindigkeit
von fliegenden Objekten und/oder nahe
Distanz zum Auge sind mit schwereren
Verletzungen und schlechterer Prognose
behaftet. Fast immer bleiben irreversible Veränderungen am Auge. Erste-Hilfe
Maßnahmen sind sehr wichtig. Gehen Sie
sofort nach der Verletzung zu einem Augenarzt, verlieren Sie keine Zeit. Neunzig
Prozent der Verletzungen wären durch
adäquate Prophylaxe vermeidbar.
SCHLÜSSELWÖRTER
Augenverletzung – Augapfelprellung
– Augenhöhlenverletzung – Sport und
Auge
Sportverletzungen
am Auge und
dessen Adnexe
ABSTRACT
© Foto: Fotolia/Ded Pixto
Sports injuries to the eye and its adnexa
Injuries of the eye(s) due to sportive activities are relatively common in certain
sports. In a US-review, severe eye injuries due to sports were ex aequo on third
place with street accidents (13%), homework accidents (40%) being on top and
industrial work on second place (14%).
Very rarely an eye injury occurs on purpose, seldom it is bad luck, more often
it is carelessness, lame excuse or simply
hybris: “this will not happen to me, I
don´t need an eye protection”. Penetrating injuries have to be distinguished from
non-penetrating injuries. In the majority of the cases those are blunt traumas.
High speed of flying objects and/or close
distance to the eye or the orbit are combined with a worse visual prognosis. Very
often more or less severe disability follows an ocular trauma. First-aid help is
mandatory. Make an appointment with
IM BRENNPUNKT
your eye doctor as soon as possible after the injury. Ninety percent of all eye
injuries could be prevented by adequate
prophylaxis.
werden (Bälle, Pfeile, Speere, Projektile)
• Sportgeräte per se (Teile des Fahrrades,
Griffe beim Segeln und Surfen)
• Externe Ursachen (Fremdkörper, Blitzschlag, Steinschlag, Glassplitter, Stürze)
KEYWORDS
eye injuries – sports and eye – blunt eye
trauma – trauma of the orbit
Bei sehr vielen Sportarten wird ein überwiegender Teil der Informationen, die für
dessen Ausübung notwendig sind, visuell
über die Augen wahrgenommen. Großteils sind dabei die Augen ungeschützt
und leichte, mittlere sowie schwere Verletzungen bis zum völligen Sehverlust werden dadurch möglich. Bekannt ist, dass
durch adäquaten Schutz rund 90% der
Verletzungen verhindert werden könnten.
Ziel der Arbeit ist es, die Auslöser der
Verletzungen, deren Art inklusive Erkennung, Behandlung und Häufigkeiten sowie deren mögliche Verhinderung zu beschreiben. Zuletzt werden die möglichen
und notwendigen Untersuchungen eines
Nicht-Ophthalmologen vor Ort („Erste
Hilfe“) erwähnt.
Die bei Flugobjekten (z.B. Ball, Pfeil) freiwerdende Bewegungsenergie ist sehr unterschiedlich, da diese abhängig vom Gewicht (Masse) und der Geschwindigkeit
(Beschleunigung) ist (Tabelle 1). Durch
den Luftwiderstand nimmt die Energie im
Laufe der Flugzeit ab. Das heißt, je näher
das Auge bzw. die Strukturen der Augenhöhle dem Flugobjekt unmittelbar nach
dem Zeitpunkt des Abschlags sind, desto
zerstörerischer ist der Druck/die Wucht
des Aufpralls.
Je kleiner und härter das Flugobjekt, desto eher wird es einen Schaden am Augapfel bewirken können, da es nicht, wie z.B.
ein Fußball, durch die knöchernen Orbitaränder teilweise abgefangen wird. Ein
Hohlball verformt sich jedoch und macht
dann Schäden bei der Rückprallphase (einem Sog). Nicht alle Augen sind mit ihrem vordersten Gewebe, der Hornhaut,
in gleicher Tiefe geschützt in der Orbita
gelegen. Bekannt ist der Exophthalmus,
das Hervortreten der Augäpfel bei Schilddrüsenerkrankungen. Auch Augen mit
hoher Kurzsichtigkeit sind länger als die
Norm, treten weiter hervor und sind deshalb gefährdeter.
Je höher die kinetische Energie des Flugobjektes ist, desto größer wird der Schaden
sein. Da das Auge teils mit Wasser, teils mit
einem stark wasserhältigen Gelee (Glaskörper) gefüllt ist, pflanzt sich Druck schnell
und effizient wellenförmig innerhalb des
AUSLÖSER
Verletzungen am Auge und/oder an dessen Adnexe (Lider, Tränenwege, Knochen und Inhalt der Augenhöhle) können
unterschiedliche Ursachen haben:
• Körperteile, meist von Mitspielern/Mitsportlern (Kopf, Finger, Faust, Ellenbogen, Knie, Fuß)
• Sportgeräte, die gehalten werden
(Schläger jeglicher Art, diverse Stöcke,
Boxhandschuhe, Fechtgeräte wie Florett, Degen, Säbel)
• Sportutensilien, die in Bewegung gesetzt
Ball
Durchmesser (mm)
Gewicht (Gramm)
Max. Geschwindigkeit
Softair (BB pellets)
6
0.12 – 0.85
30 – 100 m/sec
Badminton-Kopf
16.5
5
362 km/h
Paintball
17.3
3.2
91 m/sec
Squashball
39-40.5
23.5-24.5
270 km/h
Tischtennisball
40 ± 0.5
2.7 ± 0.3
180 km/h
Golfball
42.67
45.93
220 km/h
Lacrosseball
64
140
180 km/h
Tennisball
65.4-68.6
~58
248 km/h
Cricketball
71-73
155-163
162 km/h
Hockeyball
71-75
156-163
147 km/h
Baseball
74
~145
160 km/h
Eishockeypuck
76.2 x 25.4
156 – 170
190 km/h
Handball
158-191
400-500
260 km/h
Fussball
216-223
410-450
133 km/h
Basketball
229-248
567-650
Tabelle 1: Einige der Durchmesser, Gewichte und Geschwindigkeiten von Flugobjekten (aus
Wikipedia). Bei einigen Sportarten kommt es nicht nur auf die erzielbare Weite durch möglichst hohe Geschwindigkeit an, sondern auch/oder auf die Zielgenauigkeit, z.B. Basketball.
02/2012 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 7
AUGE UND SPORT
Auges fort. Der Augapfel hat einen Durchmesser von durchschnittlich 23 mm, die
Hornhaut als klares Fenster, eingebettet in
die weiße Lederhaut, hat einen Durchmesser von 12.5 mm. Die Länge der Öffnung
der knöchern begrenzten Augenhöhle (Orbita) beträgt ungefähr 30 mm in der Vertikalen und 40 mm in der Horizontalen.
RISIKOGRUPPEN
Sportarten mit hohem Risiko einer Verletzung sind BB-Softair, Paintball, Basketball, Baseball, Softball und Eishockey,
mit einem mittleren Risiko sind American
Football, Fußball, Tennis, Golf, Volleyball, Fischen, mit einem niedrigen Risiko
sind Radfahren, Schwimmen, Schifahren,
Snowboarden, Wasserschifahren, und
mit praktisch keinem Risiko für eine Verletzung der Augen sind Laufen, Nordic
Walking und Aerobic1.
ARTEN DER
VERLETZUNGEN
Grundsätzlich sind penetrierende Verletzungen (durchbohrend, durch spitze
Gegenstände hervorgerufen) von nichtpenetrierenden Verletzungen (durch
stumpfe Gegenstände hervorgerufen,
können Prellungs- oder lamellierende Verletzungen sein) zu unterscheiden. Bei beiden Arten sind leichte, mittlere, schwere
und sehr schwere Grade bis zur völligen
Erblindung möglich.
Ein Verlust des Auges durch eine Infektion
ist nur bei durchbohrenden Verletzungen
möglich, wenn Keime am Objekt (z.B.
Pfeil, etc) haften oder durch die Eintrittsstelle Keime des Bindehautsacks in das
Auge eintreten. Deshalb werden penetrierende Verletzungen grundsätzlich mit
Abb. 1
eye Blow out2.pdf
2
03.03.10
intravenöser Antibiotikagabe vorbeugend
behandelt. Sehr schlecht sind Verletzungen durch verunreinigte organische Materialien (Äste bei Stürzen, z.B. beim Mountainbike-Downhill).
Andere Verletzungen sind oberflächliche Abschürfungen der Hornhaut (Erosio
corneae), Fremdkörper auf der Bindehaut
oder Hornhaut und chemisch-physikalische Oberflächenschäden.
1. PENETRIERENDE
VERLETZUNGEN
Spitze und/oder scharfe Gegenstände,
wie Pfeile, Wurfpfeile, Fechtgeräte, Glassplitter (entweder Splitter einer Windschutzscheibe oder der eigenen Brille aus
Mineralglas), Steine (ein berühmter Grazer Formel 1 Fahrer verlor 1 Auge durch
einen Stein, der das Visier seines Helmes
durchschlug) oder Projektile durchbohren
entweder die Hornhaut (Kornea) oder
die Lederhaut (Sklera). Die Lider mit ihrer
Knorpelplatte (Tarsus) stellen zwar einen
gewissen Schutz dar, aber bei ausreichender Geschwindigkeit des schädigenden
Agens sind sie zu wenig resistent. Meist
rinnt Kammerwasser aus dem Loch des
Auges heraus, das Auge wird matschweich, das Sehvermögen ist sehr schlecht.
Je nach Eindringtiefe können zusätzlich die
Regenbogenhaut (Iris, Iriskolobom) oder
die Linse (Lens, traumatischer Grauer Star)
verletzt werden. Durch Verletzungen der
Aderhaut (Chorioidea) und Netzhaut (Retina) entstehen Blutungen (Glaskörperblutungen). Im schlechtesten Fall durchbohrt
der Gegenstand das Auge am hinteren Pol
nochmals (perforierende Verletzung) und
verletzt zusätzlich den Sehnerv (Abb. 1).
Sollte der Fremdkörper noch im Auge
stecken, möge er nicht herausgezogen
werden, da dadurch eventuell mehr Ge-
Abb. 2
16:27
Zerfetzte Lider und zerstörtes Auge (perforiende Augenverletzung) nach einem
schweren Schiunfall.
C
M
Y
CM
MY
CY
CMY
K
Abb. 3
8 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 02/2012
AUGE UND SPORT
webe aus dem Auge gezogen wird, welches dann fehlt. Ein Schutzverband ohne
Druck oder eine Schutzschale (z.B. Deckel
oder Boden eines Pappbechers) sind gut.
Salben sind schlecht, da Fettkügelchen ins
Augeninnere gelangen können.
Grundsätzlich ist bei einer perforierenden
Verletzung eine Röntgenaufnahme und/
oder ein Computertomogramm der Orbita zu machen, jedoch nie eine MR-Aufnahme, da der Fremdkörper magnetisch
sein kann und sich noch im Auge befinden
könnte. Mikrochirurgische Sanierungen
sind meist gut möglich, jedoch sehr aufwändig. Oft sind mehrere Operationen
notwendig, da Folgeerkrankungen (Netzhautablösung, Augendruckanstieg etc)
dazukommen können.
IM BRENNPUNKT
Gewebe
Schaden
Wirkung
Hornhaut
Endotheliopathie
Sehverschlechterung
Bindehaut
Unterblutung (Hyposphagma) (Abb. 4)
Kein Schaden, aber gedeckte Bulbusruptur darunter möglich!
Kammerwinkel
Druckanstieg (Grüner Star)
Möglichkeit der Erblindung
Vorderkammer
Blutung (Hyphäma) (Abb. 5)
Augendruckanstieg
Regenbogenhaut
Einrisse des Schließmuskels (Abb. 6)
Weite Pupille, Blendung
Regenbogenhaut
Abriss von der Basis
2. Pupille, Blendung
Strahlenkörper
Ablösung, Einrisse
Hypotonie
Linsenaufhängebänder
Abrisse (Abb. 6)
Linsenschlottern
Linse
Trübung (Prellungs-Katarakt) (Abb. 7)
Sehverschlechterung
Aderhaut, Netzhaut
Blutungen, Risse
Sehverschlechterung
Makula (gelber Fleck)
Blutungen (Abb. 8)
Sehverschlechterung
Netzhaut
Risse, Abhebung (Amotio)
Sehverschlechterung
Sehnerv
Einriss, Abriss
Erblindung
Augenmuskel
Einriss, Abriss
Schielen, Doppelbilder
Basketball
229-248
567-650
Tabelle 2: Liste der möglichen Schäden der einzelnen Augengewebe, die einzeln, aber auch kombiniert vorkommen können
2. NICHT-PENETRIERENDE
VERLETZUNGEN
(Prellung oder lamellierende Verletzung)
a) Adnexe: Meist werden Objekte, die
sich zum Bereich der Augen hin bewegen,
durch die Lider abgefangen. Es entstehen
kleine Risse der Gefäße, da die Lider sehr
gut durchblutet sind, und dadurch ein Lidhämatom („blaues Auge“, Abb. 2). Knistert es bei Berührung, ist zusätzlich Luft im
Lid, die aus gebrochenen Siebbeinzellen
stammt. Die oberflächliche Haut oder die
Lidkante können einreißen (Cut beim Boxsport). An sich ist immer ein Orbitaröntgen angezeigt, eventuell ein Orbita-CT,
um Frakturen der Orbitaknochen auszuschließen. Bei frontaler Einwirkung brechen gerne der Boden der Orbita („blowout fracture“), wobei sich in den Bruch der
untere gerade und schräge Augenmuskel
(M. rectus oder M. obliquus inferior) einklemmen kann, sowie die Siebbeinzellen.
Zeichen für eine Muskeleinklemmung
ist eine Bewegungseinschränkung beim
Oberlidhämatom nach
Verletzung mit einem
Eishockeypuck bei einem
Hobbysportler, am Unterlid
ist eine kleine Rissquetschwunde. Unbedingt den Augapfel und dessen Funktion
genau untersuchen und ein
Orbitaröntgen oder OrbitaCT durchführen
Schematische Zeichnung einer „blow-out“-Fraktur
des Oberkiefers/der unteren Wand der Augenhöhle. Der untere, gerade und schräge Augenmuskel
können sich im Knochenloch einklemmen und
die Beweglichkeit des Auges, die schmerzhaft ist,
einschränken.
(schmerzhaften) Blick nach oben mit
Doppelbildern (Abb. 3) Bei seitlicher Einwirkung bricht gerne das Jochbein. Hohlbälle verursachen keine Orbitafrakturen,
sondern nur feste Gegenstände (Puck,
Schläger, etc.). Erstaunlicherweise kann
bei Kindern das Auge ganz ohne Blutungen sein („white eye“) und trotzdem eine
Orbitafraktur vorliegen. Wichtig ist neben
der Beweglichkeitsprüfung auch die Kontrolle der Tränenkanälchen im inneren Lidwinkel mittels Spülung, da Abrisse speziell
versorgt werden müssen.
b) Augapfel: Schlecht für den Augapfel
sind direkte Treffer mit größerer Wucht,
da der Augapfel dabei komprimiert wird.
Durch die frontale Kompression entsteht
eine äquatorielle Dehnung. Dadurch entstehen vor allem in der Netzhaut (Riesen-)Risse. Nach der Kompressionsphase
kommt es zu einer Rückprallphase mit
Sog, der die hinteren Augenabschnitte
Abb. 4
Bindehautunterblutung (Hyposphagma) und Schnittwunden
am Oberlid (bereits mit Nähten
versorgt) nach Bruch eines mineralischen Brillenglases. Eine
penetrierende Verletzung des
Augapfels muss durch genaue
Untersuchungen ausgeschlossen werden
Abb. 5
© Fotos: Univ.-Augenklinik Graz (7)
IM BRENNPUNKT
Prellungsverletzung des Augapfels durch
Tennisball mit Einblutung in die Vorderkammer (Hyphäma). Das Blut kann zu
einer vorübergehenden Augendrucksteigerung führen. Vernarbungen im Kammerwinkel verursachen einen sekundären
Grünen Star (Glaukom)
(Netzhaut) schädigt. Der Augapfel wird
zwar durch seine Lagerung im Fettgewebe der Augenhöhle relativ gut gedämpft, trotzdem können praktisch alle
Gewebe betroffen sein (Tabelle 2). Sehr
selten platzt der Augapfel durch die extreme Wucht auf (Bulbusruptur, besondern
durch Projektile bei Paintball).
Therapie ist meist eine Ruhigstellung des
Auges mit einem Verband und Tropfen, die
Pupillenmuskel und Strahlenkörpermuskel
lähmen (Atropin oder Cyclopentolat), zusätzlich zu nichtsteroidalen Antiphlogistika
oder Steroiden. Bei Druckanstiegen wird
dieser erhöhte Druck mit Tropfen oder
Tabletten (Azetazolamid) behandelt. Bei
Indikation wird operiert, meist erst Tage
nach der Verletzung, wenn das gesamte
Ausmaß ersichtlich wird.
der Gewalteinwirkung offen (willkürlich
oder unwillkürlich im Schreck durch den
erhöhten Sympathikotonus), kann die
oberflächliche Schichte der Hornhaut abgeschabt werden (Erosio corneae). Dies
ist meistens sehr schmerzhaft, da Nervenendigungen frei liegen. Am häufigsten
entsteht eine Erosion durch einen Fingernagel. Bei einer kleinen Erosion reicht das
Einschmieren einer antibiotischen Augensalbe mehrmals am Tag, bei Schmerzen
und/oder einer Größe vom mehr als 4 mm
sind zusätzlich nichtsteroidale Augentropfen und Cyclopentolat zur Ruhigstellung
der inneren Augenmuskeln vorteilhaft. Ein
Verband führt weder zu einer beschleunigten Heilung noch zu weniger Schmerzempfindung2. Meist ist am nächsten Tag
die Erosion ohne Folgen ausgeheilt.
3. ANDERE VERLETZUNGEN
a) Hornhauterosion: Sind die Lider bei
b) Fremdkörper, wie kleine mineralische
Körnchen oder (Teile von) Insekten bleiben
Abb. 6
Einrisse des Pupillenschließmuskels und
Subluxation der Augenlinse durch Abriss der
Haltefasern nach schwerer Kontusion durch
Golfball. Stärkere Blendung wird sich auch
nach einer Staroperation wahrscheinlich
störend auswirken, da die Pupille sich nicht
mehr vollständig verengen kann
Abb. 7
Typische rosettenförmige Trübung der
Linse durch Schlag auf das Auge mit
einem Hockeyschläger. Eine Staroperation ist notwendig, um die Sehschärfe wieder herzustellen
02/2012 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 9
auf der Oberfläche der Bindehaut, meist
unter dem Oberlid, oder der Hornhaut kleben. Sie können relativ einfach mit einem
Wattestäbchen entfernt werden (Abb. 9)
c) Zu stark mit Chemikalien (z.B. Chlor)
versetztes Wasser führt zu Rötung und teils
schmerzhafter Entzündung der Bindehaut
mit Sekretion. Schwimmbrillen schützen
das Auge sehr gut. Ein Aufenthalt in Höhen
mit starker Sonneneinstrahlung und Reflexion vom Boden (Schnee) führt aufgrund
des nicht sichtbaren, ungefilterten UVAnteils zum Verlust des normalen Epithelzellverbands. Dasselbe passiert beim Segeln
durch Reflexion der Sonnenstrahlen an der
Wasseroberfläche. Freiliegende Nervenendigungen bewirken starke Schmerzen, ballonierte Zellen führen zu einer deutlichen
Schwellung von Bindehaut (Chemose) und
Lidern. Diese können so stark zuschwellen, dass man sie nicht mehr öffnen kann
(„Schneeblindheit“). Spezielle Sonnenbrillen, unbedingt mit seitlicher Abschirmung
und extrem hohen Schutzfaktor (Kategorie
4, 92-97% Tönung) beugen dieser sehr
schmerzenden Augenschädigung vor. Hat
man Beschwerden, reichen Vitamin-A-Salben mehrmals täglich in Kombination mit
Analgetika (oral) aus, um nach 1-2 Tagen
wieder normal zu sehen.
4. SEHR SELTENE
AUGENVERÄNDERUNGEN
Große Höhen mit reduzierter Sauerstoffsättigung können zu Blutungen in
und vor der Netzhaut führen und damit
die Sehschärfe dramatisch reduzieren,
wenn sie im Bereich des gelben Flecks
(Makula, Stelle des schärfsten Sehens) zu
liegen kommen.
Große Tiefen können mit zusätzlichen
Atemgasen und Masken bewältigt werden. Verletzungen unter Wasser können
bei Fehlsichtigkeiten (Kurzsichtig-, Weit-
Abb. 8
Blutung unter der
Netzhaut im Bereich
des gelben Flecks
(Makula) mit Rissen
in der Aderhaut und
stark reduzierter
Sehschärfe durch
Squashball. Aus den
Rissen entsteht eine
dauerhafte Narbe,
man verliert das
Lesevermögen
10 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 02/2012
AUGE UND SPORT
AUGE UND SPORT
sichtigkeit) vermieden werden, wenn ein
entsprechendes korrigierendes Glas in
die Tauchermaske eingearbeitet wird. Ein
Notaufstieg kann durch die übermäßige
Stickstoffsättigung im Blut und in der
Netzhaut zu Embolien der Netzhautgefäße führen.
Ein Kopfstand/Schulterstand führt aufgrund einer Erhöhung des Venendrucks
auch zu einer Erhöhung des Augeninnendrucks. Werden für längere Dauer diese
sportlichen Übungen (Yoga) vollzogen,
kann ein Sehnervschaden wie bei einem
Glaukom entstehen4.
Extreme Ausdauersportarten können bei
Dehydratation zu einer Thrombose der
retinalen Zentralvene oder einer ihrer
Äste und damit zum Verlust des Sehvermögens führen.
HÄUFIGKEITEN VON
AUGENVERLETZUNGEN
Bei der Ausübung von sportlichen Aktivitäten sind Augenverletzungen mit ungefähr 1% im Vergleich zu Verletzungen
anderer Organe relativ selten. In den USA,
wo es eigene Verletzungsregister gibt,
geschehen jährlich durch Sport und Freizeitaktivitäten 40.000 Augenverletzungen1,3, wobei Sportarten mit hohem Risiko
55%, mit mittlerem 27%, mit niedrigem
16% und mit praktisch keinem Risiko 3%
ausmachten. Die Verletzungsrate betrug
je nach Risikogruppe auf 10.000 Sportler
1.51, 0.8, 0.22 und 0.045.
Nicht nur die Sportler selbst können sich
verletzen, sondern auch Unbeteiligte (Zuseher, zufällig Vorbeikommende) tragen
Verletzungen davon.
PROPHYLAXE
Neunzig Prozent von Augenverletzun-
gen wären vermeidbar. Es ist nicht immer nur der fehlende Schutz der Augen,
es sind auch das Einhalten der Regeln,
Sicherheitsmaßnahmen, wie ausreichende Abstände (z.B. beim Golfabschlag),
Kontrolle des Sportgeräts auf ordentliche
Funktionalität vor Inbetriebnahme, und
vor allem Fairness (keine heimtückischen
Ellbogenkicks etc) ausschlaggebend.
Die Augen können durch einfache
Schutzbrillen geschützt werden, die z.B.
bei Squash nur aus einem Polykarbonatrahmen bestehen brauchen (Abb. 10,
Abb. 11). Mineralgläser sind schlecht
und dürfen nicht verwendet werden, da
sie splittern. Visiere schützen bei unterschiedlichen Ballsportarten und sollen
nicht „aus Coolness“ hochgeklappt werden. Zusätzlich gibt es noch schützende
Drahtnetze vor dem Visier (Fechtsport,
Tormann beim Eishockey).
len Jahren führten die oberen Enden von
Schistöcken zu zahlreichen, auch schweren Augenverletzungen, da sie zu schmal
gebaut waren. Nach der deutlichen Verdickung passen sie kaum mehr ein eine
Augenhöhle, sondern werden meist von
den Knochen (Augenbraue, Jochbein)
abgefangen. Da mit Sport auch häufig
ein Transport eines Sportgeräts verbunden ist, ist es sehr ratsam, keine Gummispanner zur Fixation (mit oder ohne Eisenhaken an den Enden) zu verwenden.
Sie führen regelmäßig zu schweren Verletzungen. Nehmen Sie Zuggurten.
„ERSTE HILFE“ DURCH
NICHT-AUGENÄRZTE
Nur sehr selten befindet sich vor Ort zufällig ein Augenarzt. Umso wichtiger ist es,
notfallsmäßig eine richtige Diagnose zu
stellen und entsprechende erste Schritte
einzuleiten8. Sehr bedeutsam ist die genaue Anamnese des Unfallhergangs (Welches Agens, welche Wucht, welche Richtung?) und ob Kontaktlinsen oder Brillen
mit Mineralgläsern getragen wurden.
Helme schützen bei Kontaktsportarten
(Boxen, Kickboxen, American Football)
vor allem die knöcherne Augenhöhle.
Brillen mit Gläsern aus Mineralglas sind
bei einigen Sportarten, die mit einem
Schläger oder Ball ausgeübt werden, ein
eigenes Risiko: sie können zerbrechen
oder herunterfallen. Auch beim Laufen
wippt die Brille störend auf dem Nasenrücken. Brillen können sich beschlagen oder
verschmutzen (Radfahren) oder vom Gesicht fliegen (Bungee-Jumping). Da sind
Kontaktlinsen die richtige Korrektur des
Sehfehlers5.
Zur Basisausrüsting sollte eine Taschenlampe gehören (Suche nach Fremdkörper, Blutung im Auge, Pupillenreaktion),
mehrere Wattestäbchen (Umdrehen des
Oberlides, Entfernung von Schmutz und
Fremdkörpern) und ev. eine Lupe (z.B. im
iPhone inkludiert), um besser die Details
erkennen zu können. Sehr gut sind oberflächen-anästhesierende
Augentropfen
(z.B. Buprocain) und Kochsalzlösung (zum
Spülen). Eine Schutzschale ist vorteilhaft,
da der Patient dann nicht mehr (unwillkürlich) ins Auge greifen kann. An Untersuchungen sind möglich: Überprüfung der
Sehschärfe mit den Fingern (Fingerzählen
möglich?) oder mit einfachen Texten (Zei-
Sportarten, bei denen keine (Schutz)Brillen erlaubt sind, sind z.B. Judo, Karate
oder Boxen. Kontaktlinsen sind jedoch
erlaubt. Eine hohe Sauerstoffdurchlässigkeit ist empfehlenswert. Formstabile
(„harte“) Kontaktlinsen sind bei Wassersportarten nicht die erste Wahl6. Vor vie-
tung, in smartphones inkludierte Leseprobenzeichen etc), Untersuchung der Lider
(Schnittwunde, Rissquetschwunde), des
Vorderabschnittes des Augapfels (Blutungen unter der Bindehaut, in der Vorderkammer, runde oder entrundete Pupille,
Pupille reagiert auf Licht oder nicht, weitere Pupille im Vergleich zum Partnerauge,
Kratzer auf der Hornhaut, matschweicher
Augapfel), Beweglichkeit des Augapfels (schmerzhaft?, Doppelbilder ja oder
nein?), Stellung des Augapfels im Vergleich
zum Partnerauge (zu tief in der Orbita bei
Bruch der Orbitawand oder zu weit nach
vorne bei Hämatom hinter dem Auge).
Ein Konfrontationsgesichtsfeld kann grobe
Auskünfte über einen Schaden am Sehnerv
oder der Sehbahn geben. Aus rechtlichen
und versicherungstechnischen Gründen ist
bei Fremdverschulden, sei es auch noch so
unabsichtlich gewesen, die Aufnahme der
Personaldaten derjenigen Person, ev. auch
von Zeugen, unbedingt notwendig. Eine
Fotodokumentation des Gesichts des Patienten, des Auges und eventuell des schädigenden Agens wären ideal.
SCHLUSSFOLGERUNGEN
Augenverletzungen sind bei einigen
Sportarten häufig vorkommende Ereignisse. In einer großen US-Analyse betreffend schwere Augenverletzungen,
lag Sport als Ursache nach Heimwerkertätigkeit (40%), Tätigkeiten in der industriellen Fertigung (14%), Verletzungen auf der Strasse bei Unfällen (13%)
mit 13% ex aequo an dritter Stelle2.
Baseball, Basketball, BB-Gewehrsport
und Eishockey vor der Einführung von
Helmen mit Visier (ab 1997,7) waren
an vorderster Stelle. Fast nie ist Absicht, selten ist Pech die Ursache von
schweren Augenverletzungen, meist
Abb. 9
Insektenflügel in der Hornhaut nach Radfahren
ohne Schutzbrille
© Fotos: Univ.-Augenklinik Graz (4)
IM BRENNPUNKT
Abb. 10
Ein Squashball passt genau in die Orbitaöffnung und zerstört deshalb gravierend
das Auge.
Abb. 11
Schutz des Auges durch den Rahmen einer
Brille: das Auge hinter dem vorgehaltenen
Squashball ist gut geschützt
IM BRENNPUNKT
ist es Unachtsamkeit oder schlicht Hybris: „mir passiert sowieso nichts, ich
brauche keinen Augenschutz“. Oder:
„mit der Schutzbrille ist mein Gesichtsfeld eingeschränkt, mit dem Visier sehe
ich schlechter, meine Performance wird
niedriger“, etc. In Wirklichkeit lauter
„faule“ Ausreden. Hohe Geschwindigkeit und nahe Distanz zum Auge
sind mit schwereren Verletzungen und
schlechterer Prognose behaftet. Fast immer bleiben irreversible Veränderungen
am Auge. Sind beide Augen betroffen,
können Sie ihren Führerschein oder Ihren Job verlieren. Tragisch ist jede Verletzung, besonders im Profisport. Gehen
Sie sofort nach der Verletzung zu einem
Augenarzt, verlieren Sie keine Zeit.
Sollten Sie Ihre sportlichen Errungenschaften hoffentlich gebührend feiern,
passen Sie beim Öffnen der Sekt- oder
Champagnerflaschen auf. Der Korken
kann mit sehr hoher Geschwindigkeit (bei
2.5 bar 40 km/h, bei 3 bar und Wärme
bis zu 100 km/h) aus der Flasche schießen und ihr Auge so schwer verletzen,
dass es erblindet. Wäre ewig schade!
Interessenskonflikt
Es besteht kein Interessenskonflikt.
LITERATURVERZEICHNIS
1. Kim T, Nunes AP, Mello MJ et al, Incidence of
sport-related eye injuries in the United States:
2001-2009. Graefe´s Arch Clin Exp Ophthalmol
249; 1743-1744, 2011
2. Fraser S, Corneal abrasion. Clin Ophthalmol
4:387-390, 2010
3. May DR, Kuhn FP, Morris RE et al, The epidemiology of serious eye injuries from the United
States Eye Injury Registry. Graefe´s Arch Clin
Exp Ophthalmol 238, 153-157, 2000
4.Rice R, Allen RC, Yoga in Glaucoma. Am J
Ophthalmol 100:738-739, 1993
5.Schnell D, Katlum T, Bolsinger A et al, Kurzes
Kompendium
Sportophthalmologie.
Z Prakt Augenheilkd 33, 125-128, 2012
6. Oehring D, Kontaktlinse und Sport. Concept
Opthalmologie 02, 42-43, 2012
7. Parkkari J, Kujala UM, Kannus P, Is it possible
to prevent sports injuries? Sports Med 31, 985995, 2001
8. Cass SP, Ocular injuries in sports. Current
Sports Medicine Reports 11, 11-15, 2012
KONTAKT:
Univ.-Prof. Dr. Christoph Faschinger
Universitäts-Augenklinik,
Medizinische Universität Graz
Auenbruggerplatz 4
A-8036 Graz
www.sehenohnegrenzen.org
02/2012 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 11
REPORT
REPORT
Patrick Makau
Musyoki, der aktuelle
Marathon Weltrekordhalter
Abel Kirui (re) 2-facher Weltmeister 2009 und 2011 –
er hat den Wien Marathon 2007
mit Weltbestzeit gewonnen
DIE MARATHON
WELTELITE
Kenia ist ein
ostafrikanisches Land
mit ca. 41 Millionen
Einwohnern und
erstreckt sich über eine
Fläche von 580 370
Quadratkilometer. Das
Land wird durch das
Hochland und
die Küstengebiete
in zwei Klimazonen
unterteilt.
Piero Lercher
und Ludwig Löffler
12 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 02/2012
D
ie Marathonläufe im Rahmen
der Leichtathletik Weltmeisterschaften werden seit dem Jahr
2007 von Kenianern dominiert.
In den Jahren 2009 und 2011 stammte
jeweils der Weltmeister und Vizeweltmeister aus Kenia. Bei den Frauen wurden bei der Leichtathletik-WM im Jahr
2011 sogar die ersten drei Plätze von Kenianerinnen belegt. Der aktuelle Olympiasieger (Peking 2008), Samuel Kamau
Wanjiru, kommt aus Kenia und ebenso
der offizielle Weltrekordhalter im Marathonlauf, Patrick Makau Musyoki. Den
Wien-Marathon 2012 gewann der Kenianer Henry Sugut in der bis dato schnellsten in Österreich gelaufenen Zeit von
2:06:58 und auch der London-Marathon
2012 wurde sowohl bei den Herren von
Wilson Kipseng als auch bei den Damen
von Mary Keitany, beide ebenfalls aus
Kenia stammend, gewonnen. In der aktuellen Weltbestenliste werden neben
den Plätzen 1 und 2 von den ersten 20
weitere 12 Plätze von Kenianern belegt
(Platz 3 und weitere 6 Plätze innerhalb
der ersten 20 werden von Äthiopiern belegt). Aus keinem anderen Land der Welt
kommen derzeit so viele gute Läufer/innen wie aus Kenia. Bei fast allen Straßenläufen weltweit rennen die Athleten und
Athletinnen aus dem ostafrikanischen
Staat vorneweg. Worin mag das Geheimnis dieser eindrucksvollen Dominanz im
Langstreckenlauf liegen? Ist es die Herkunft, ist es ein spezielles Training? Ein
Abel Kirui (li) und
Ludwig Löffler (re)
…der Weg zum Erfolg?
© Fotos: Fotolia/Pixeltheater, Ludwig Löffler(5)
Kenia
Der kenianische Coach und Wundertrainer Simba (li) und Ludwig Löffler (re),
Reporter und mehrfacher Halbmarathonfinisher
Redaktionsteam der Zeitschrift sport- und
präventivmedizin hat sich auf Spurensuche nach Kenia begeben um so manches
Geheimnis zu ergründen. Die Reise führte in das Trainingscamp Iten, das im Rift
Valley auf 2400 Meter Seehöhe liegt.
Dieses Höhentrainingslager wurde 1999
von Lornah Kiplagat, einer niederländischen Langstreckenläuferin kenianischer
Herkunft gegründet. Die mehrfache Marathonsiegerin, Cross-Weltmeisterin und
Weltrekordhalterin im Halbmarathon engagiert sich dort auch für Nachwuchsathleten/innen und für die AIDS-Aufklärung
der Bevölkerung.
ELDORET, DER GEBURTSORT
VIELER KENIANISCHER LAUFSTARS
Iten ist ein Dorf mit zirka 5.000 Einwohnern und befindet sich etwa 300 Kilometer westlich von Nairobi. Nur 20 Kilometer entfernt ist Eldoret, die am schnellsten
wachsende Stadt in Kenia und der Geburtsort vieler kenianischer Laufstars wie
Kipchoge Keino, Julius Sang und Lucas
Sang, aber auch von Philip Kimely Boit,
dem bekanntesten kenianischen Skilangläufer und mehrfachen Olympiateilnehmer. Die Höhenlage in 2400 Metern Seehöhe bietet optimale Voraussetzungen
für ein professionelles Lauftraining, aber
auch generell für eine Leistungssteigerung im Ausdauersport. Zahlreiche
Laufstrecken und
Laufpfade ermöglichen eine systematische Adaptation
an das Höhentraining. Kilometerlange Feldwege durch
die
atemberaubende Landschaft
der Hochebene, aber auch gepflasterte
Wege für ein Straßenlauftraining bieten
professionelle Trainingsbedingungen und
optimale Möglichkeiten zur Wettkampfvorbereitung für Langstreckenläufe und
Marathons. Ebenso findet man in Iten
eine 300 m ² große Fitnesshalle mit modernsten Fitnessgeräten für das additive
Krafttraining, sowie eine physiotherapeutische Abteilung u.a. für Sportmassagen
und zwei Saunen im Wohlfühlbereich.
Die Verpflegung ist auf die Läufer/innen
abgestimmt: viele Kohlenhydrate, wenig
Fleisch, viel frisches
Obst und Gemüse.
Zu trinken gibt es
Wasser, Tee, Kaffee, Saft und frische
Milch. Das sogenannte „High Altitude Trainings Center“ bietet nicht nur
für Läufer/innen außergewöhnlich gute
Trainingsbedingungen, sondern generell
für Sportler/innen aus allen Bereichen. So
gibt es beispielsweise auch die Möglichkeit sich Fahrräder oder Mountainbikes
auszuleihen um die Bergwelt „mit Trai-
Die Höhenlage in
2400 Metern Seehöhe
bietet optimale Voraussetzungen für ein professionelles Lauftraining
02/2012 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 13
www.aerzteverlagshaus.at
REPORT
Verlagshaus der Ärzte GmbH
Nibelungengasse 13
1010 Wien
TELEFON:
01/512 44 86-DW 19
FAX:
01/512 44 86 24
Impressionen aus Eldoret
E-MAIL:
buch.medien@aerzteverlagshaus.at
Links: Laufgrößen zu Gast: David Colin Bedford, englische Lauflegende und Organisator
und Renndirektor des London Marathons
Rechts: Kaum zu glauben, Kühe in der Stadt – in Eldoret, der viertgrößten Stadt Kenias
WIE SIEHT DER TAGESABLAUF
DER ATHLETEN/INNEN AUS?
Das Einchecken der Weltklasseläufer/
innen erfolgt zirka 4 Monate vor dem
geplanten Wettkampftermin. So waren
beispielsweise bereits Mitte Dezember
die Läufer/innen anwesend, die als Trainingsziel eine Spitzenzeit anlässlich des
London Marathons 2012 hatten – und
letztendlich auch erreichten!
Die Marathon-Powergirls, v.l.n.r. Priscah
Jeptoo, aktuelle Vizeweltmeisterin, Mary
Keitany, Gewinnerin des London Marathons 2011 und 2012 und Edna Kiplagat,
Gewinnerin des New York Marathons
2010 und aktuelle Weltmeisterin
14 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 02/2012
Die „Tagwache“ erfolgte um 5:40 Uhr in
der Früh. Kurz nach 6:00 Uhr begann das
erste Training. Meistens wurde ein 25-Kilometer-Lauf absolviert. Manche Läufer/innen absolvierten in den ersten 1,5
Wochen nur leichte pulsuhrkontrollierte
Dauerläufe, manche wiederum zusätzlich
ein Intervalltraining mit 1000 Meter–Intervallen und Bergsprints. Um zirka 8:00
Uhr wurde gefrühstückt. Danach war Zeit
für Einkäufe, zum Relaxen oder für einen
Ausflug in die Umgebung. Um 13:00 Uhr
gab es Mittagessen, gefolgt von einem
Mittagsschlaf, oder einem „Verdauungsspaziergang“. Gegen 16:00 Uhr erfolgte das zweite Lauftraining, meistens ein
Lockerungslauf über eine Distanz von 5
Kilometern. Das Abendessen wurde um
19:00 Uhr kredenzt und um zirka 21:00
Uhr wurde zu Bett gegangen.
Viele Läufer/innen absolvierten zwei bis
drei Mal pro Woche ein gerätebasiertes
Krafttraining und Gymnastik im FitnessStudio. Interessant war, dass die Kenianischen Läufer sehr „verspielt“ waren
– mit kindlichem Elan machten sie aus jedem Dauerlauf ein Rennen - auch wenn
sie nur einen lockern Dauerlauf auf dem
Plan hatten…als Muzungu (so werden
wir Weiße dort genannt) kann man da
oft nur schwer mithalten….
Iten – der Ort, wo sich die derzeitige
Weltelite des Laufsports trifft
Es ist ein eindrucksvolles Erlebnis, wenn
man im Rahmen seiner Trainingsläufe
eine hohe Dichte von Weltklassesportlern/innen und Sportlegenden trifft. Starallüren kennt man dort kaum und es wird
der Teamgeist gelebt. Der wahre Erfolg
der Trainingscamps mag wohl in einer
Kombination verschiedenster Faktoren
liegen: an den optimalen Bedingungen
eines Höhentrainings, an der optimalen
Ernährung und dem individualisierten
Trainingsregime, aber auch an dem Flair
und der Stimmung, die einen förmlich
mitreißt und beinahe „Flügel“ verleiht.
Faszination Josephinum
Die anatomischen Wachspräparate
und ihr Haus
Die medizinisch-chirurgische Akademie wurde 1785 von Kaiser Joseph
II. gegründet. Damit gab es in Wien für längere Zeit zwei universitäre
Institutionen, die jedoch von ihrer Ausrichtung her sehr unterschiedlich waren. Das Josephinum, wie diese Institution bald genannt
wurde, war ein Kind seiner Zeit, entstanden aus Vorstellungen und
Ideen der Aufklärung.
Allein die Bibliothek umfasste etwa 10.000 medizinische Bücher.
Hinzu kam eine reichhaltige und kostspielige Ausstattung, wovon
noch heute die in Florenz hergestellten anatomischen Wachsmodelle zeugen. Sie illustrierten den Bau des menschlichen Körpers und
dienten damit nicht nur der medizinischen Ausbildung, sondern im
Rahmen von Führungen auch der Öffentlichkeitsbildung und Gesundheitserziehung.
In diesem Buch wird die Geschichte des Josephinums und seiner
Wachsmodelle anhand neuester Forschungsergebnisse und mit vielen
neuen Fotos detailreich nachgezeichnet.
© Fotos: Ludwig Löffler(5), Symbolfoto
Das englische Damennationalteam
beim Training in Iten
ningseffekt“ zu erkunden. Einzelläufer/
innen, Gruppen und Vereine können unter Anleitung von Spitzenathleten/innen
ein maßgeschneidertes Individualtraining
absolvieren. In der Nähe von Iten befinden sich noch weitere Trainingscamps,
wie beispielsweise die Kip Keino Running Academy. Kipchoge "Kip" Keino, ist
mehrfacher Olympiasieger und mittlerweile Chairman des kenianischen Olympischen Komitees. In Kip Keino‘s Running
Academy wirkt einer der wohl berühmtesten Laufcoaches – er wird Simba, der
Löwe, genannt. Viele Weltklasseläufer/
innen und Spitzenathleten/innen haben
seine Trainingstipps beherzigt und in Erfolg umgesetzt.
Sonia Horn
Alexander Ablogin (Hg.)
ENGLISH SUMMARIES INCLUDED
184 Seiten | zahlreiche Farbabbildungen
Format 19 × 25 cm | gebunden
ISBN 978-3-99052-005-5 | Preis: € 24,90
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STUDIEN
BRUSTKREBS UND SPORT
BRUSTKREBS UND SPORT
Ausdauer- und Krafttraining verbessert
die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität
von Patientinnen mit Mamma -Karzinom
Endurance and resistance training improve physical work capacity and quality of life in women with breast cancer: a pilot study
1 Universitätsinstitut für präventive
und rehabilitative Sportmedizin
2 Universitätsklinik für klinische Psychologie
und Psychiatrie
3 Abteilung für Ernährungsmedizin
4 Universitätsklinik für spezielle Gynäkologie
der Paracelsus Medizinische
Privatuniversität Salzburg
ABSTRACT
The purpose of this pilot study was to
investigate the effects of a combined
endurance and resistance exercise training program in breast cancer patients.
Exercise sessions lasted for 2 hours and
were offered once a month only for a period of five months. At baseline and after
5 months body weight, maximum exercise capacity, and quality of life was assessed. The results revealed that a combined endurance and resistance exercise
training program led to a significant improvement in physical work capacity and
quality of life, without any detectable
change in body weight.
Keywords: resistance training, physical
work capacity, breast cancer, physical
activity
EINLEITUNG
Krebserkrankungen sind für etwa ein Viertel
der jährlichen Todesfälle in Österreich verantwortlich. Dabei ist Brustkrebs mit einem
Anteil von knapp 28% an allen Tumoren
der Frauen die häufigste Krebserkrankung
bei Frauen (siehe Abb. 1). Seit 1997 ist die
absolute Zahl der Neuerkrankungen allerdings stabil und lag 2008 bei 4.570 Fällen,
das kumulierte Erkrankungsrisiko vor dem
75. Lebensjahr lag bei 7,0%. Da Brustkrebs
durch das vermehrte Screening in der Me16 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 02/2012
dizin nicht nur häufiger, sondern auch in einem immer früheren Stadium erkannt wird,
zeichnet sich ein deutlicher Rückgang der
Sterblichkeit an dieser Erkrankung ab. Das
Risiko für Frauen, vor dem 75. Lebensjahr
an Brustkrebs zu sterben, ging in den letzten
Jahren von 2,1% auf 1,6% zurück (Statistik
Austria, Österr. Krebsregister, Stand 08.
09. 2010). Übergewicht und Bewegungsmangel kann die Prognose bei Brustkrebs
verschlechtern, dazu gibt es wissenschaftlich gesicherte Hinweise1. In den letzten
Jahren konnte wiederholt bestätigt werden,
dass moderates Ausdauertraining positive
Effekte auf weibliche Sexualhormone hat
und damit dem Tumorwachstum entgegen wirkt. Zudem stimuliert körperliche
Aktivität das Immunsystem von Patientinnen, die an Brustkrebs erkrankt sind. Auch
konnte in Studien bereits gezeigt werden,
dass regelmäßiges Ausdauertraining den
Östrogen- und Progesteron-Spiegel senkt.
Epidemiologische Studien zum Thema
Mamma-Karzinom konnten ebenfalls einen vorbeugenden Einfluss von Bewegung
auf das Mamma-Karzinom nachweisen2,3.
Bislang wurden diese Effekte des körperlichen Trainings zu wenig berücksichtigt und
körperliches Training nach wie vor nicht in
den Therapieplan von Patientinnen aufgenommen, wenngleich nationale und internationale Leitlinien immer intensiver darauf
drängen4.
Das weite Spektrum zur Verfügung stehender Therapien ermöglicht es heute, die Behandlung individuell auf die Patientin zuzuschneiden und ihre persönliche Situation mit
zu berücksichtigen. Auffallend ist, dass Patientinnen unter einer Anti-Hormon-Krebstherapie an Körpergewicht zunehmen. Der
Kurs wurde über 5 Monate durchgeführt
und neben den Sport- und Bewegungseinheiten wurden auch Ernährungs- und Psychologieeinheiten abgehalten. Am Universitätsinstitut für präventive und rehabilitative
Sportmedizin Salzburg wurden zu Beginn
und am Ende des Kurses die maximale Ausdauerleistungsfähigkeit und die maximale
Herzfrequenz anhand einer Fahrradergometrie ermittelt. Mit diesen Daten wurde
dann ein individuelles Bewegungstraining,
welches Ausdauer-, Kraft- und Koordinationskomponenten beinhaltete, absolviert.
Ziel war es, betroffenen Frauen ein interdisziplinäres Programm anzubieten, die
Brustkrebspatientinnen für mehr Bewegung
und Sport zu motivieren und eine gezielte
Gewichtsabnahme langfristig zu erreichen.
Weiters sollte es zur Steigerung der Lebensqualität führen. Ziel der psychoonkologischen Behandlung war es, die Patientinnen
zu motivieren um eine langfristige Verhaltensänderung zu bewirken.
dividuell herzfrequenzgesteuertes Ausdauertraining auf dem Fahrradergometer. Die
Trainingsintensität wurde mittels Karvonenformel ermittelt und die Patientinnen
trainierten mit 60-70% der Herzfrequenzreserve für 40 Minuten. Die Karvonenformel dient zur individuellen Bestimmung
der Trainingsherzfrequenz am Fahrradergometer. Überwacht und kontrolliert
wurde die Intensität mittels 3-Kanal-EKG
und dazugehöriger Software (Ergoline®
Rehasystem), wie es auch Standard in der
kardiologischen Rehabilitation ist. Im Anschluss an das Ausdauertraining wurde abwechselnd im Wochenrhythmus, sowohl
ein Kraft- also auch ein Koordinationstraining durchgeführt. Das Krafttraining fand
an Krafttrainingsmaschinen (proxomed®
compass) statt und die Intensität wurde mit
ca. 60% des 1 RM festgelegt, dies entspricht etwa 12-15 Wiederholungen mit 2
Sätzen pro Übung für 6 Muskelgruppen (in
Anlehnung an die Empfehlungen der ÖDG
2009). Beim Koordinationstraining wurde
mit den Patientinnen die Gleichgewichtsfähigkeit auf instabilen Untergründen
(MFT-Boards) mit Zuhilfenahme von Therabändern, Kurzhanteln und dem eigenen
Körpergewicht trainiert (differentielles motorischen Lernen nach Schöllhorn). Auch
eine Kräftigung der Tiefen- und Haltemuskulatur mit Flexibars kam zum Einsatz
METHODEN
PATIENTENKOLLEKTIV
Insgesamt nahmen 11 Patientinnen an
diesem Kurs teil, wovon 2 vorzeitig abbrechen mussten und nicht in der Auswertung
berücksichtigt wurden. 1 Patientin zeigte
ST-Strecken Senkungen bei maximaler Belastung im Belastungs-EKG und musste aufgrund weiterer kardiologischer Abklärung
vom Kurs ausgeschlossen werden. Die zweite Patientin musste den Kurs auch vorzeitig
beenden, nachdem eine erneute Bestrahlungstherapie nötig war und ein gleichzeitiges Training aus medizinischer Sicht nicht
toleriert wurde. Das Durchschnittsalter der
9 Patientinnen betrug 59,4 ± 7,9 Jahre. Alle
Patientinnen wurden in der Abteilung für
Spezielle Gynäkologie rekrutiert, aufgeklärt
und medizinisch betreut.
4%
TRAINING UND INTENSITÄT
Jede Trainingseinheit wurde von einem
Sportwissenschafter betreut und fand
unter ärztlicher Aufsicht statt. Alle Patientinnen wurden über die möglichen Risiken
des körperlichen Trainings aufgeklärt. Die
Patientinnen absolvierten insgesamt 6 Einheiten zu je 2 Stunden, 1 Mal pro Monat.
Vor dem Beginn jeder Trainingseinheit auf
dem Fahrradergometer erfolgte ein gemeinsames 5-minütiges standardisiertes
Aufwärmprogramm, welches sich aus 8-10
Mobilisationsübungen zusammensetzte.
Danach startete ein für jede Patientin in-
3%
und wurde alternierend
trainiert. Jede Patientin erhielt eine Trainingsmappe
mit den Ergebnissen ihrer
Eingangsergometrie und
den nötigen Pulswerten
für ein aerobes Ausdauertraining.
Zusätzlich
wurden Abbildungen inklusive Erklärungen von
12 Therabandübungen
für jede Patientin verfasst,
um die Möglichkeit eines
freiwilligen Heimtrainings
zu geben, was jedoch nicht
kontrolliert wurde.
ERFASSUNG DER
LEBENSQUALITÄT
Um aus dem Bereich Lebensqualität Daten und Erfahrungen zu sammeln, wurden im
Rahmen des interdisziplinären
Kurses, am Beginn, nach fünf
Monaten und nach einem Jahr,
die Patientinnen befragt. Zur
Erfassung der Lebensqualität
wurde der Fragebogen EORTC
QLQ-C30, sowie das Zusatzmodul für Brustkrebspatientinnen
EORTC QLQ BR-23, verwendet.
Brust
9%
Schilddrüse
28%
12%
Magen
Lunge
Darm
7%
Gebärmutter
Blutbildendes System
© Foto: Fotolia/stryjek
Andreas Egger 1, Anna Wenger2,
Maria Benedikt 3, Silvia Glück4,
Christian Menzel4, Josef Niebauer 1
7%
21%
4%
4%
Abb. 1: Statistik Austria, Österr. Krebsregister, Stand 08. 09. 2010
Bauchspeicheldrüse
Eierstock
Andere Tumore
BRUSTKREBS UND SPORT
Nach Auswertung und Berechnung der
insgesamt 53 Punkte pro Befragung ergeben sich Werte auf einer Scala von 1
bis 100, die unter anderem Aussagen zu
den folgenden Lebensqualitätsdimensionen erlauben:
• Körperliches
Befinden (PF, physical
functioning): Der Aspekt des körperlichen Befindens setzt sich aus fünf Fragen zusammen, die sich auf körperliche
Aktivitäten im Alltag beziehen (z.B. spazieren gehen oder Tasche tragen). Hier
wird von den Patientinnen die augenblickliche Leistungsfähigkeit erfragt.
• Emotionales Befinden (EF, emotional
functioning): Das emotionale Befinden
wird durch Fragen nach Sorgen, Niedergeschlagenheit und Reizbarkeit erfasst.
Hier spielt die Frage der Verarbeitung
des Krankheitserlebens eine große Rolle. Wie wird die Patientin mit der Belastung durch die Erkrankung fertig.
• Soziales Befinden (SF, social functioning): Dies behandelt das menschliche
Miteinander wie z.B. Familienleben
oder Unternehmungen mit anderen
Menschen. Ist die Patientin in der Lage
soziale Kontakte aufrecht zu erhalten
oder wiederzubeleben, nachdem die
Erkrankung sie zu Einschränkungen gezwungen hat (Krankenhausaufenthalt,
Arztbesuche, evtl. körperliche Schwäche etc.).
• Globale Lebensqualität (QL, global quality
of life): Dieser Unterpunkt stellt die allgemeine Selbsteinschätzung der Patientinnen bezüglich ihrer Lebensqualität und ihres Gesundheitszustandes dar. Die globale
Lebensqualität beschreibt die Selbsteinschätzung ihres Gesundheitszustandes.
BRUSTKREBS UND SPORT
ERGEBNISSE
Beim Gewicht der Patientinnen konnte
nach 5 Monaten eine Reduktion um 1,2
kg von 81,1 kg ± 13,7 auf 79,9 kg ± 11,8
erzielt werden, was statistisch nicht signifikant war (P=0,4 N.S.; siehe Abb. 2).
Weiters konnte nach 5 Monaten regelmäßigem Ausdauertraining eine signifikante
Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit in der Ergometrie um ca. 13%
(115W ± 26 zu 131W ± 30, P=0,003)
erzielt werden (siehe Abb. 3). In den
Bereichen körperliches Befinden, emotionales Befinden, soziales Befinden und
in der globalen Lebensqualität konnten
Verbesserungen erzielt werden. Diese erhöhten Werte hielten auch 1 Jahr danach
noch an (siehe Abb. 4). Das emotionale
Empfinden war am Beginn des Kurses
sehr niedrig. Die Patientinnen litten vor
allem unter Reizbarkeit, Schlafstörung,
Ängsten, Libidostörung und empfanden
sich allgemein als schmerzempfindsamer.
In unserem Kurs konnte gezeigt werden,
dass die Verbesserung der emotionalen Befindlichkeit innerhalb der aktiven
Gruppenzeit sehr gut war. Ein Jahr nach
Beendigung des Kurses konnte im emotionalen Befinden nach wie vor ein deutlich
besserer Wert verzeichnet. Eine äußerst
starke Verbesserung lies sich im sozialen
Befinden feststellen. Auch hier blieb der
positive Effekt 1 Jahr danach. Im sozialen Befinden konnte der stärkste positive Effekt nachgewiesen werden. Auch in
der globalen Lebensqualität haben sich
die Werte ein Jahr nach Beendigung der
Gruppe verbessert. Hier hatten die Patientinnen vor Beginn der Gruppe eine
etwas höhere Selbsteinschätzung als am
Patient
Alter
Gewicht (kg)
Pmax (W)
HFruhe
TSW%
120
1
2
3
4
5
6
7
8
9
61
63
66
49
62
47
62
54
71
78,5
69,5
102,5
78,5
106,0
71,5
70,0
74,0
79,0
97
120
104
140
120
160
100
124
73
59
97
73
73
62
66
74
70
65
79
104
79
107
84
122
85
97
83
110
MW
SD
59,4
7,9
81,1
13,7
115,2
25,5
71,0
11,1
93,3
15,0
Ende der Gruppe, was am realen Überprüfen ihrer körperlichen Belastbarkeit
während der Sporttrainingseinheiten lag.
Auch wurde die Selbsteinschätzung der
körperlichen Aktivität verbessert.
DISKUSSION
KÖRPERLICHE
LEISTUNGSFÄHIGKEIT
In diesem Kurs konnte gezeigt werden,
dass auch bei Patientinnen mit Brustkrebs nach 5 Monaten eine signifikante
Leistungssteigerung der Ausdauer erzielt werden kann. Die Relevanz einer
erhöhten Leistungsfähigkeit kann nicht
überhoben werden, da die Mortalität mit
zunehmender Leistungsfähigkeit deutlich abnimmt 5,6. Durch das supervidierte
Training unter der Anleitung eines Sportwissenschafters haben alle Patientinnen
in der End-Ergometrie eine Steigerung
der Leistung (Watt) erreicht und somit
auch einen Risikofaktor für koronare
Herzkrankheiten reduzieren können. Dies
ist von großer Bedeutung für Patientinnen mit Mamma-Karzinom, da übergewichtige Personen mit einer moderaten
Leistungsfähigkeit ein niederes kardiovaskuläres Risiko aufweisen und ein auf
die Hälfte reduziertes Mortalitätsrisiko
haben als weniger leistungsfähige Vergleichspersonen7.
LEBENSQUALITÄT
Wichtig für die Motivation war die professionelle Betreuung durch das interdisziplinäre Team und die Auseinandersetzung
mit motivationalen Selbstkonzepten. Die
Patientinnen wurden auf Achtsamkeit im
Umgang mit ihrem Körper psychologisch
gelenkt und konnten auch diesen Faktor
Legende: MW, Mittelwerte; SD, Standardabweichung; Pmax,
maximale Leistungsfähigkeit in Watt; BMI, body mass index; HFRuhe,
Ruheherzfrequenz; TSW, tabellarischer Sollwert.
18 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 02/2012
dass wir bei diesen Patientinnen besonders die soziale Kompetenz stärken und
auch die Compliance erhöhen konnten.
Das subjektive Körpergefühl der Patientinnen wurde erhoben und mithilfe von
Achtsamkeits-und Meditationsübungen
verbessert. Dies führte wiederum zu einem zufriedeneren Selbstkonzept. Libidostörungen, Reizbarkeit und Ängstlichkeit verringerten sich, da die Patientinnen
ein psychologisches, ernährungsmedizinisches und sportwissenschaftliches
Konzept zur Verbesserung ihre Lebensqualität erfuhren. Die Gewichtsreduktion gestaltet sich unter der Antihormontherapie besonders schwierig und sollte
unter medizinischer Beobachtung stehen.
Mit diesen Kursergebnissen lässt sich zeigen, dass ein interdisziplinärer Ansatz für
Patientinnen mit Mamma-Karzinom besonders positive Effekte in Bezug auf die
Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität
zeigt. Weitere Projekte und Langzeituntersuchungen sind nötig, um diese Effekte zu untersuchen und wissenschaftlich
fundierte Aussagen treffen zu können.
KORRESPONDENZ:
LITERATUR
Prim. Univ.-Prof. Dr. Dr. Josef Niebauer,
MBA Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie,
Sportmedizin Universitätsinstitut für präventive
und rehabilitative Sportmedizin der
Paracelsus Medizinischen Privatuniversität
Sportmedizin des Olympiazentrums
Salzburg-Rif
Lindhofstraße 20, 5020 Salzburg
Tel +43-662-4482-4270
Fax +43-662-4482-4274
Email: j.niebauer@salk.at
www.salk.at/sportmedizin
1. Kroenke CH et al. (2005). Weight, weight
gain, and survival after breast cancer diagnosis. J
Clin Oncol. Mar 1; 23:1370-8.
2. Albanes D et al. (1989). Physical activity and
risk of cancer in the NHANES I population. Am J
Public Health. Jun;79:744-50.
3. Bernstein L et al. (1994). Physical exercise and
reduced risk of breast cancer in young women. J
Natl Cancer Inst. Sep 21;86:1403-8.
4. Dimeo FC et al. (2008). Körperliche Aktivität und
Sport bei Krebspatienten. Der Onkologe 14: 31-37.
P= 0,003
nicht signifikant
160
80
70
60
50
40
30
20
Ende
Abb. 2: Veränderung des Körpergewichts nach 5 monatiger
Intervention.
70
60
60
40
120
30
100
Beginn
80
60
40
0
50
Körperliches
Befinden
40
5Monate
14 Monate
70
60
60
50
Soziales
Befinden
5Monate
14 Monate
Globale
Lebensqualität
40
40
Beginn
Beginn
70
Beginn
Emotionales
Befinden
30
80
50
20
Beginn
70
50
140
90
Gewicht (kg)
5. Erikssen G et al. (1998). Changes in physical
fitness and changes in mortality. The Lancet, Vol.
352, Issue 9130, Pages 759-762.
6. Blair SN et al. (1995). Changes in physical fitness and all-cause mortality. A prospective study
of healthy and unhealthy men. JAMA. 1995 Apr
12; 273:1093-8.
7. Wei M et al. (2000). The association between
physical activity, physical fitness, and type 2 diabetes mellitus. Compr Ther. Fall;26:176-82.
8. Kroll,G et al. (2002): Nachsorgedokumentation
beim Mammakarcinom. How to include the patients. Poster Krebskongress 2002, Berlin.
9. Adamsen L et al. (2009). Effect of a multimodal high intensity exercise intervention in cancer
patients undergoing chemotherapy: randomised
controlled trial. BMJ 13; 339.
10. Donnelly JE et al. (2009). Appropriate physical
activity intervention strategies for weight loss and
prevention of weight regain for adults. Med Sci
Sports Exerc. Feb;41:459-71.
11. Holzner et al (2001). Quality of life measurement in oncology- a matter of the assessment instrument. EurJCancer. 2001Dez;37(18):2349-56
12. Marti B. Exercise and cancer. An epidemiologic short review of the effects of physical activity
on carcinoma risk. Schweiz Med Wochenschr. Jul
7; 122:1048-56.
13. McTiernan A (2010). Weight, physical activity, diet, and prognosis in breast and gynecologic
cancers. J Clin Oncol 10;28:4074-80.
Interessenskonflikt
Es besteht kein Interessenskonflikt.
100
0
STUDIEN
180
10
Tabelle 1: Baselinedaten der Patientinnen (n=9)
in ihr tägliches Bewusstsein einbinden.
Sie erlebten, dass ihr körperliches Befinden nicht nur von ihrem Körpergewicht
abhängt, sondern sich in der körperlichen Bewegung ein vitales Lebensgefühl
entwickelt. Die Erhöhung der Werte im
sozialen Empfinden lag am Gemeinschaftsgefühl der Gruppe, aber auch in
der psychologischen Auseinandersetzung
mit dem Thema Angst. Todesängste und
persönliche Angstbereitschaft konnten
gemeinsam diskutiert werden und führten zur Erweiterung des eigenen Bewältigungsverhaltens. Auch die Auseinandersetzung mit Partnerschaftsthemen und
familiäre Belastungen halfen zur besseren
Verarbeitung des Themas Brustkrebs. Die
Patientinnen haben von der interdisziplinär geführten Gruppe in allen Bereichen
profitiert. Erfreulicherweise haben sich
die Werte aller Patientinnen während der
Gruppenbehandlung verbessert und sind
auch noch ein Jahr danach verbessert
geblieben. Alle Patientinnen hatten nach
Abschluss des Kurses mit einer weiteren
sportlichen Aktivität ihr körperliches Befinden verbessert. Nordic Walken, Tanz
und Gymnastik, Schwimmen wurden als
Bewegung zwei bis dreimal in der Woche
beibehalten. Der Umgang mit der Ernährung wurde bewusster, die Sporteinheiten führten zu einer Verbesserung der
Belastbarkeit. Beeindruckend war aber
vor allem die Verbesserung der Lebensqualität der Patientinnen. Die Dimension
des sozialen Befindens setzt sich aus der
Bewertung sozialer Kontakte zusammen.
Aus der Literatur ist bekannt, dass sich
ältere Patientinnen nach Brustkrebs eher
zurückziehen8. Die Verbesserung im Bereich der sozialen Lebensqualität zeigt,
Leistungsfähigkeit (Watt)
STUDIEN
30
5Monate
14 Monate
Beginn
5Monate
14 Monate
Ende
Abb. 3: Veränderung der Ausdauerleistungsfähigkeit nach 5
monatiger Intervention.
Abb. 4: Aspekte der Lebensqualität, welche anhand von Fragebogen
ermittelt wurden (Niedrige Werte charakterisieren ein schlechteres,
höhere Werte ein besseres Ergebnis)
02/2012 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 19
LAUDATIO
LAUDATIO
Präsident, Generalmajor MR Dr. Walter Dorner – 70 Jahre
„Ein großes Herz für die
Sportmedizin in Österreich“
in Österreich, von allen Fächern und Fachbereichen, so
auch der Sportmedizin im Zentrum seiner Bemühungen, in welchen er durch sein Verhandlungsgeschick
und sein großes und einflussreiches Netzwerk viele Fortschritte durchzusetzen vermochte und Erfolge
erzielen konnte. Für diese Tätigkeit hat Präsident Dr.
Walter Dorner viele Auszeichnungen erhalten, so zum
Beispiel das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um
das Land Wien, das große Ehrenzeichen der Österreichischen Ärztekammer, sowie das große goldene Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich. Aus der Sicht der österreichischen Sportmedizin
kommt Herrn Präsident Dr. Walter Dorner durch seine
unermüdlichen und jahrzehntelangen Bemühungen zur
Förderung der Österreichischen Sportmedizin ein besonderer Verdienst zu. Ob bei der Implementierung des
ÖAK-Diploms für Sportmedizin, bei der Schaffung der
Additiv-Fachärzte für Sportmedizin bzw. des Faches
der Medizinischen Leistungsphysiologie, ob bei der Unterstützung der „Paritätischen Kommission“ zwischen
Vertretern des Referates Sportmedizin mit Vertretern
der Österreichischen Gesellschaft für Sportmedizin
und Prävention, ob als Mitveranstalter und Redner bei
unzähligen sportmedizinischen Aus- und Fortbildungsveranstaltungen sowie nationalen und internationalen
Kongressen bis hin zur Unterstützung der Europäischen
Gesellschaft für Sportmedizin zur Anerkennung des Faches Sportmedizin in der Europäischen Union – Präsident Dr. Walter Dorner war immer präsent, wenn Hilfe
und Unterstützung von ihm erbeten wurde. Durch seinen Einfluss in nationalen und internationalen Gremien
hat er einen ganz wesentlichen Beitrag zur Entwicklung
der Sportmedizin in Österreich geleistet. Dafür möchte
ihm der Unterzeichnete persönlich wie auch im Namen
vieler sportmedizinisch tätigen Kolleginnen und Kollegen ein herzliches „Dankeschön“ übermitteln und
hoffen, dass Präsident Dr. Walter Dorner - wenn auch
nicht mehr in offiziellen Funktionen tätig - sein Herz für
die Sportmedizin weiter kräftig schlagen lässt. Wie wir
Walter Dorner kennen, wird er nach der Beendigung
seiner offiziellen Funktionen auch weiterhin für die
Medizin und Standesvertretung in Österreich tätig sein
und seine jahrzehntelangen Erfahrungen einbringen.
Dafür, aber besonders für die zunehmenden Stunden
an Freizeit mit seiner Familie und Freunden übermittelt
die Redaktion die besten Wünsche, viel Lebensfreude
vor allem aber Gesundheit!
Ad multos annos
Der Lebenslauf von Walter Dorner ist beeindruckend: Nach der Absolvierung des Gymnasiums in Mattersburg und dem anschließenden Medizinstudium an der Universität
Wien mit der Promotion zum Dr. med. univ.
1969, begann Walter Dorner seine Fachausbildung für Chirurgie, welche er mit dem
Facharzttitel 1975 abschloss. Anschließend
war er als Oberarzt an der chirurgischen
Abteilung des Krankenhauses Göttlicher
Heiland tätig.
Präsident, Generalmajor MR Dr. Walter
Dorner, der die Zuhörerschaft gekonnt in
seinen Bann zieht…
20 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 02/2012
© Fotos: ÖISM (2)
Z
wei große Bereiche prägten und prägen die
Aktivitäten von Herrn Präsidenten Dr. Walter Dorner, nämlich seine ärztliche Karriere
als Facharzt für Chirurgie mit einem besonderen Schwerpunkt im Rahmen seiner Tätigkeiten im
Heeresspital, sowie die standespolitischen Aktivitäten
in der Ärztekammer für Wien sowie der Österreichischen Ärztekammer. Ab 1979 war Dr. Walter Dorner
Facharzt für Chirurgie im Heeresspital in Stammersdorf
und wurde 1987 zum ärztlichen Leiter der Heereskrankenanstalt Wien und zum Kommandanten der VanSwieten-Kaserne ernannt. 1994 erfolgte die Ernennung
zum Brigadier, 2003 zum Generalmajor. Im Rahmen
dieser Tätigkeiten von 1987 bis 2003 hat Generalmajor Dr. Walter Dorner das ihm unterstellte Heeresspital
ausgebaut, mit modernsten diagnostischen und therapeutischen Gerätschaften ausgestattet, sowie die medizinische Versorgung auf ein international anerkanntes
hohes Niveau gebracht. Auch seine standespolitischen
Aktivitäten begannen sehr früh: 1981 wurde er in die
Vollversammlung der Ärztekammer für Wien gewählt,
von 1985-1996 war er Obmann der Sektion Fachärzte in der Ärztekammer für Wien, sowie ab 1985 Vorstandsmitglied. Nach seiner Tätigkeit als Vizepräsident
der Ärztekammer für Wien von 1996-1999, erfolgte
1999 seine Wahl zum Präsidenten der Ärztekammer
für Wien, eine Position, welche er bis 2012 innehatte.
Gesamtösterreichisch wurde er 1999 zum 2. Vizepräsidenten der Österreichischen Ärztekammer, 2003 zum
1. Vizepräsidenten, sowie 2007 zum Präsidenten der
Österreichischen Ärztekammer gewählt. Präsident Dr.
Walter Dorner prägte in all diesen Jahren, in welchen
viele Umwälzungen und Neuerungen in der österreichischen Gesundheitspolitik nicht immer einfach umzusetzen waren, die Standespolitik der von ihm vertretenen
österreichischen Kolleginnen und Kollegen. Dabei lagen
die Anliegen aller Ärzte, sowohl der angestellten, wie
auch der frei praktizierenden Kolleginnen und Kollegen
O. Univ.-Prof. Dr. med, Dr. hc Norbert Bachl
Leiter der Abteilung für Sport- und Leistungsphysiologie am
Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport, Universität Wien Direktor des Österreichischen Instituts für Sportmedizin
Master-Lehrgang
Angewandte
Ernährungsmedizin –
Applied Nutrition
Medicine
Nächster Start
Sommersemester 2013
Anmeldung bis
4.12.2012
Zugangsvoraussetzung:
Abgeschlossenes Studium der Humanmedizin oder
abgeschlossene Ausbildung zur Diätologin / zum Diätologen.
Administration und Information
FH JOANNEUM
Angelika Reinprecht
Kaiser Franz Josef Straße 24, 8344 Bad Gleichenberg
Tel: ++43 316/5453 6740
Fax: ++43 316/5453 96740
angelika.reinprecht@fh-joanneum.at
http://www.medunigraz.at/nutr
http://www.fh-joanneum.at/nut
KONGRESS
Berg und Sport 2012
Aktueller Stellenwert der Alpin- und Sportmedizin im Gesundheitssystem
v.l.n.r.: Prof. Karsten Froberg (Odense/DK), Prof. Vassilis
Klissouras (Thessaloniki/GR, Prof. Paolo Parisi (Rektor der
Universität Rom/IT), Prof. Dusan Hamar (Bratislava/SK),
Prof. Norbert Bachl, Prof. Arnold Baca, Dr. Harald Tschan,
Dr. Barbara Wessner, Prof. Peter Schmid; Prof. Daniela
Caporossi (Rom/IT) und Prof. Geoffrey Goldspink (London/UK)
PROGRAMM:
FREITAG, 9.11.2012
SAMSTAG, 10.11.2012
GEBURTSTAGSSYMPOSION NORBERT BACHL 65
weitere infos unter www.bergundsport2012.at
für Mitglieder der ÖGSMP freier Eintritt
09:00 - 10:35 Uhr
09:00 Uhr
09:25 Uhr 09:50 Uhr 10:15 Uhr 1. Sitzung: "Präventivmedizinische Aspekte mittlerer Höhen"
Bewegung in mittleren Höhen als Gesundheitsvorsorge (Podolsky)
Bergsport als Therapeutikum (v.d. Kallen)
Körperliche Aktivität, Training und Sport in der Prävention von Krebserkrankungen (Hofmann)
Verbesserung kardiovaskulärer Risikofaktoren durch Skifahren bei Senioren (Niederseer)
11:00 - 12:35 Uhr 11:00 Uhr 11:25 Uhr
11:50 Uhr 12:15 Uhr 12:30 - 13:00 Uhr
13:00 - 13:30 Uhr
13:30 - 14:00 Uhr
14:00 - 16:30 Uhr
16:30 - 17:30 Uhr
19:00 Uhr
2. Sitzung: "Medizinische Herausforderungen bei alpinen Trendsportarten"
Alpine Sicherheit (Bilek)
Infektionsrisiken im europäischen Alpinsport (Valentin)
Der antikoagulierte Alpinsportler (Schobersberger)
Kletterfinger und Bergsteigerknie (Gruber)
Generalversammlung Österreichische Gesellschaft für Alpin- und Höhenmedizin
Generalversammlung Österreichische Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention
Generalversammlung Deutsche Gesellschaft für Berg- und Expeditionsmedizin
Workshops
Wissenschaftliche Posterpräsentation
Gesellschaftsabend
SONNTAG, 11.11.2012
09:00 - 10:35 Uhr 09:00 Uhr 09:25 Uhr 09:50 Uhr 10:15 Uhr Am 14. Mai 2012 fand im
Zentrum für Sportwissenschaft
und Universitätssport der Universität Wien ein Geburtstagssymposion anlässlich des 65.
Geburtstages von Univ.-Prof. Dr.
Norbert Bachl statt.
© Fotos: Fotolia/elxeneize, ÖISM (5)
16:00 Uhr
Registrierung zur Jahrestagung
17:00 Uhr
Diplomprüfungen (Diploma in Mountain
Medicine & Diploma in Expedition
and Wilderness Medicine)
20:30 Uhr
Eröffnung & Grußworte
Gastvortrag H. &. G. Turnowsky,
Radzwillinge
D
ie Laudatoren der Veranstaltung
waren Univ.-Prof. Dr. Arnold Baca,
Leiter des Instituts für Sportwissenschaft der Universität Wien, Univ.-Prof. Dr.
Heinz Engl, Rektor der Universität Wien und
Univ.-Prof. Dr. Peter Schober, Vizepräsident
der ÖGSMP. Ebenso wurden Grußworte
Der Jubilar,
sichtlich
zufrieden
des Präsidenten der Österreichischen Ärztekammer, Prim. Dr. Walter Dorner, verlesen. In der hochkarätigen Vortragsreihe
präsentierten nationale und internationale
Referenten/innen ein Update der aktuellen Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der
Sportmedizin. Hierbei zeigte sich auch das
unermüdliche Engagement von Professor
Bachl, der in so manches Projekt selbst involviert ist, respektive seine Mitarbeiter/innen als Mitglieder diverser Forschungsgruppen empfehlen konnte. Die eindrucksvolle
nationale und internationale Anerkennung
von Professor Bachl wurde auch durch die
Anwesenheit von Vertreter/innen aus diversen Nationen illustriert. Ebenso waren wichtige Persönlichkeiten aus Medizin und Sport
Univ.-Prof. Dr.
Arnold Baca
bei seiner
Eröffnungsrede
präsent, aber auch hohe Militärs und Personen aus Politik-, Kultur- und Medienkreisen.
Im Anschluss an die Festvorträge erfolgte
ein Fußballmatch zwischen Persönlichkeiten
aus Politik und Medien und Vertretern des
Zentrums für Sportwissenschaft und Universitätssport. Abgerundet wurde das Fest
mit einer kulinarischen Verabschiedung, die
sich aufgrund der äußerst guten Stimmung
sehr in die Länge gezogen hat…
Dr. Barbara Wessner und Frau Martina
Hochmeister-Postl, die sich für die Organisation dieser Veranstaltung verantwortlich zeichnen, ist es gelungen, ein
großartiges und würdiges Fest in einem
hochkarätigen und doch sehr amikalen
und persönlichen Umfeld zu organisieren.
Univ.-Prof. Dr.
Heinz Engl,
Rektor der
Universität
Wien
Univ.-Prof.
Dr. Vassilis
Klissouras
bei seinem
spannenden
Vortrag über
Epigenetik
3. Sitzung: "Alpinsport & chronische Erkrankungen"
Sport und Transplantation (Müller)
Bewegung als Therapie bei onkologischen Patienten (Karner)
Trainingsberatung für Patienten mit Vorhofflimmerarrhythmie (Altenberger)
Sport und entzündliche rheumatische Erkrankungen (Oswald)
11:00 - 12:35 Uhr 4. Sitzung: "Interventionen zur Funktionsverbesserung"
11:00 Uhr Pulmonale Rehabilitation bei COPD (Fasching)
11:25 Uhr Leistungsminderung durch Kälteexposition (Burtscher)
11:50 Uhr Alpinsport und Prothetik (Huter)
12:15 Uhr Therapeutisches Klettern (Schauer)
- Verleihung des Wissenschaftlichen Förderungspreises der Österreichischen
Gesellschaft für Alpin- und Höhenmedizin
- Verleihung des Posterpreises der Jahrestagung
14:00 - 17:00 Uhr
Exkursion Dachstein
Ausreichend Pausenzeiten eingeplant – Programmänderungen vorbehalten!
DOLGIT-Creme, FACHKURZINFORMATION: Arzneiform: O/W – Emulsion Zusam-
DOLGIT 800 mg Filmtabletten, FACHKURZINFORMATION: Zusammensetzung: 1 Film-
mensetzung: 100 g Creme enthalten: 5 g Ibuprofen, 0,15 g p-Hydroxybenzoesäure-
tablette enthält 800 mg Ibuprofen. Hilfsstoffe: Carboxymethylstärke-Natrium, mikrokristal-
methylester-Natriumsalz. Anwendungsgebiete: Zur äußerlichen symptomatischen
line Cellulose, Methylhydroxypropylcellulose, Polyäthylenglykol, Siliciumdioxid, Stearinsäu-
oder unterstützenden Therapie bei rheumatischen und degenerativen Affektionen des
re, Talkum, Titandioxid. Anwendungsgebiete: Akute Arthritiden (einschließlich Gichtanfall);
Bewegungsapparates (Muskelrheumatismus, Gelenkrheumatismus, Arthrosen); Ent-
chronische Arthritiden, insbesondere rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis); Spon-
zündungen und Schwellungen gelenknaher Weichteile (wie Sehnen, Sehnenscheiden,
dylitis ankylosans (Morbus Bechterew) und andere entzündlich-rheumatische Wirbelsäu-
Bänder, Schleimbeutel, Gelenkkapsel); Lumbago; stumpfe Traumen wie Prellungen,
lenleiden; Reizzustände bei degenerativen Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen (Arth-
Verstauchungen, Zerrungen (Sport-und Unfallverletzungen). Gegenanzeigen: Über-
rosen und Spondylarthrosen); Weichteilrheumatismus; zur symptomatischen Behandlung
empfindlichkeit gegen Ibuprofen oder einen anderen Bestandteil des Präparates. Nicht
von Schmerzen, schmerzhaften Schwellungen und Entzündungen nach Verletzung oder
auf offene Wunden oder erkrankte Hautareale auftragen. Vorsicht ist geboten bei be-
Operationen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Ibuprofen oder einen anderen
kannter Überempfindlichkeit gegen Acetylsalicylsäure oder andere nichtsteroidale Anti-
Bestandteil des Präparates, hämorrhagische Diathese, bestehende Magen-Darm-Ulcera.
rheumatika, bekannter Allergieneigung oder Asthma. Hersteller: Dolorgiet Arzneimittel,
Nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren anwenden. Hersteller: Dolorgiet Arz-
St. Augustin/Bonn, Deutschland Zulassungsinhaber: Sanova Pharma GesmbH, Wien.
neimittel, St. Augustin/Bonn, Deutschland, Zulassungsinhaber: Sanova Pharma GesmbH,
Packungsgrößen: 40 g, 100 g Verschreibungspflicht / Apothekenpflicht: Rezept- und
Wien; Packungsgrößen: 30 und 50 Stück Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept-
apothekenpflichtig ATC-Code: M02AA13. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und
und apothekenpflichtig. ATC-Code: M01AE01. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen, Schwangerschaft und
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Still-
Stillzeit, Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation.
zeit, Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation.
02/2012 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 23
TREBRON’S SPITZE FEDER
D
en Kern der Problematik trifft ein von PD Dr.
Jürgen Scharhag, in der Deutschen Zeitschrift
für Sportmedizin 05/2012 veröffentlichtes
Editorial mit dem Titel: „Die Sporttauglichkeitsuntersuchung – kein Gefälligkeitsattest – Pre Participation
Screening in Athletes“, ein Beitrag, welcher im selben
Heft durch eine Stellungnahme von Prof. Dr. H. Löllgen
mit dem Titel „Zur Diskussion: Sportärztliche Vorsorgeuntersuchung – Umfang und Inhalte“ ergänzt wird.
Zentrale Fragestellungen der Sporttauglichkeitsuntersuchung betreffen die inhaltliche Zusammensetzung dieser
Untersuchungen (also zum Beispiel Ruhe- oder Belastungs-EKG oder nicht) und den Zeitpunkt, ab welchem
Jugendliche bzw. Nachwuchsathleten verpflichtend
dieser Untersuchung unterzogen werden sollen. Vielfach
wird in der Literatur Italien als das beste Beispiel für die
Umsetzung von Pre Participation Screening erwähnt, da
in diesem Land seit 1982 Sporttauglichkeitsuntersuchungen zumindest mit Ruhe-EKG für Wettkampfsportler
aller Leistungsklassen und Wettbewerbe gesetzlich
vorgeschrieben sind. Es ist beeindruckend, dass sich nach
Einführung dieser Screeningsysteme die jährliche Rate
des plötzlichen Herztodes beim Sport von 3,6 auf 0,4
pro 100.000 Personenjahre reduzierte!
Gegner dieser verpflichtenden flächendeckenden Untersuchungen argumentieren, dass falsch positive Befunde
aufgrund von Folgeuntersuchungen zu Kostenexplosionen führen können bzw. dass durch nicht endgültige
Abklärung allfälliger Symptome oder Beschwerden
verunsicherte Athleten zurückgelassen werden. Viele
Gründe pro und contra ließen sich anführen (siehe auch
die erwähnten Artikel in der Deutschen Zeitschrift für
Sportmedizin), im Wesentlichen läuft jedoch die Diskussion auf eine Frage hinaus, die Dr. Scharhag formuliert:
„Wie viel ist uns ein gerettetes (Sportler)-Leben wert?“
Die Sportmedizin kann durch ihre Untersuchungen
Hilfestellung zur Beantwortung dieser Frage geben, im
Endeffekt muss sie jedoch durch die Gesellschaft, Politik
und die entsprechenden Sportorganisationen, Versicherungsgesellschaften oder andere gesellschaftliche
Institutionen beantwortet werden.In Österreich sind
derzeit uneinheitliche Regelungen für die Sporttauglichkeitsuntersuchungen in den verschiedenen Verbänden
gegeben. Gerade die dramatischen Sporttodesfälle der
letzten Monate werfen auch in unserem Land die Frage
auf, inwieweit ein verpflichtendes Pre Participation
Screening für alle wettkampfsportbetreibenden Athleten
ab einer bestimmten Altersklasse sinnvoll wäre.
DAS ÖSTERREICHISCHE
INSTITUT FÜR SPORTMEDIZIN
© Foto: Fotolia/olly
Persönliche Beratung in Sachen Bewegung, Sport und Gesundheit –
modernste Untersuchungstechniken – wissenschaftliches Know-How
Das Österreichische Institut für Sportmedizin bietet allen Menschen, die sich bereits bewegen oder damit
(wieder) anfangen wollen, ein umfassendes, professionelles und individuelles Angebot. Das ÖISM steht
in regem Austausch mit dem Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport der Universität Wien
und ist so immer auf dem neusten Stand der Wissenschaft und Technik, Darüber hinaus betreut das ÖISM
eine Vielzahl von Hobby- und Topleistungssportlern und ist seit vielen Jahren ein verlässlicher Partner von
Verbänden, Vereinen und Firmen. Für Spezialfragen bestehen Kooperationen mit Spezialisten aus allen
zahlreichen Fachrichtungen.
Das ÖISM Angebot richtet sich an alle Menschen, welche körperliche Aktivität bzw. Sport betreiben oder
mit Sport beginnen wollen, vom Leistungssportler bis hin zu Patienten im Rahmen Ihrer Rehabilitation.
NÄHERE
INFOS UNTER:
Geräte-Tauchen und Lunge
Wenn junge Athleten bei der Sportausübung zusammenbrechen und versterben („Sudden Death“), wird darüber in den Medien meist großflächig berichtet, da der unerwartete
Sporttodesfall bei jungen Menschen ein dramatisches Ereignis darstellt, welches nicht nur
für die betroffene Familie, die Angehörigen sowie Freunde und Kollegen aus dem Sportverein Betroffenheit und Entsetzen auslöst, sondern natürlich auch die Sinnhaftigkeit des
(Leistungs-)Sports in Frage stellt. Manchmal, aber nicht immer, wird in den Medien die
Frage nach vorherigen sportmedizinischen Screening-Untersuchungen gestellt, insbesondere dann, wenn Obduktionsergebnisse pathologische Veränderungen aufzeigen.
Österreichisches Institut
für Sportmedizin
Auf der Schmelz Nr. 6, 1150 Wien
24 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 02/2012
Tel. 01 / 4277 28701
www.sportmedizin.or.at
info@sportmedizin.or.at
Österreichisches Institut
für Sportmedizin
© Foto: Fotolia/JonMilnes
QUERGESCHRIEBEN
QUERGESCHRIEBEN
NEUESTE
ASPEKTE DER
TAUCHMEDIZIN
Gerhard Wallner
TAUCHMEDIZIN
PHYSIOLOGISCHE VERÄNDERUNGEN IN DER LUNGE BEIM TAUCHEN
Die Lunge ist beim Gerätetauchen unterschiedlichen physikalischen Einflüssen
ausgesetzt. Relevante physiologische Veränderungen sind bedingt durch den Umgebungsdruck, die Partialdrucke der Atemgase, die Dichte des Gases, die Löslichkeit
und Toxizität des Atemgases.
Während der Mensch in der Luft auf Meeresniveau einem Umgebungsdruck von ca.
1 bar ausgesetzt ist, steigt im Wasser der
Druck, der auf den Organismus einwirkt mit
zunehmender Wassertiefe rasch an. Das ist
bedingt durch die hohe Dichte des Medi-
Abb. 1
Abb. 2
26 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 02/2012
ums. Die Druckzunahme erfolgt linear.
Pro 10 m Wassertiefe entsteht 1 bar zusätzlicher Druck. Da im menschlichen Körper luftgefüllte kompressible Hohlräume
vorhanden sind, wirkt sich eine Druckänderung auf das Volumen dieser Räume
aus. Das Boyle-Mariotte´sche Gasgesetz
beschreibt diesen Zusammenhang: p x V
= konstant. Das bedeutet, dass in einem
geschlossenen System bei Verdopplung
des Drucks das Volumen halbiert wird.
Umgekehrt dehnt sich ein Gas, das unter
erhöhtem Druck ein bestimmtes Volumen
ausfüllt, bei Verminderung des Drucks aus.
Was geschieht in der Lunge eines Tauchers, der auf 10 m Wassertiefe aus einem
Tauchgerät atmet? Das Gesamtvolumen
seiner Lunge, die TLC (Total lung capacity)
beträgt bei einem Druck von 2 bar etwa
6 Liter. Steigt der Mensch an die Wasseroberfläche auf, so dehnt sich das Gas in der
Lunge auf 12 Liter aus, sofern der Taucher
nicht ausatmet. Kommt es aus irgendeinem
Grund zum Verschluss der Atemwege oder
eines Teilabschnitts, so führt das zu einem
Barotrauma des Atemorgans. Es kommt
zur mechanischen Überbeanspruchung
von Bronchiolen oder Alveolen und in der
Folge zum Reißen des Gewebes. Das Gas
Abb. 3
kann sich im Interstitium ausbreiten und
zum Mediastinalemphysem und Hautemphysem führen. Ist an der Gewebsverletzung auch die Pleura beteiligt, so entsteht
ein Pneumothorax (Abb. 1). Letzteres stellt
unter Wasser eine lebensbedrohliche Situation dar. Eine weitere Komplikation eines
Überdruckbarotraumas der Lunge ist die
arterielle Gasembolie. Das Gas kann Anschluss an das pulmonalvenöse Gefäßsystem erhalten und über linken Vorhof und
Ventrikel zu einer arteriellen Gasembolie
führen. In 60% aller Fälle von pulmonalem
Barotraumen kommt es zur Embolie. Relativ häufig ist das Gehirn betroffen (CAGE:
cerebrale arterielle Gasembolie).
Atemregler selbst erhöht die Atemarbeit.
Schließlich möchte ich noch ein weiteres
physikalisches Gesetz aus der Thermodynamik (Joule-Thomson-Effekt) zitieren,
das ebenfalls Auswirkungen auf die Lunge
beschreibt. Der Gerätetaucher führt sein
Atemgas in einer Druckflasche mit sich. Das
Gas in der Flasche hat einen Fülldruck von
ca. 200bar. Dieser Druck wird durch zwei
Stufen auf den Umgebungsdruck reduziert. Bei der Dekompression dieses Gases
auf beispielsweise 2 bar, kühlt dieses um 45
Grad ab. Kalte trockene Luft kann bei Personen mit hyperreagiblem Bronchialsystem
eine Atemwegsobstruktion auslösen.
BEURTEILUNG DER LUNGE IM
RAHMEN DER TAUCHTAUGLICHKEITSUNTERSUCHUNGEN FÜR
SPORTTAUCHER
Hinsichtlich der Morbidität und Mortalität beim Sporttauchen, spielt die Lunge
eine zentrale Rolle. Das Ertrinken ist die
häufigste Todesursache beim Tauchen.
Aber auch bei nicht tödlichen schweren
Tauchunfällen ist die Lunge oft das Erfolgsorgan (pulmonales Barotrauma mit
oder ohne arterieller Gasembolie).
Die Spirometrie ist eine einfache Untersuchung der Lunge und Atemwege.
Sie kann das Vorliegen einer Atemwegsobstruktion aufdecken, ist jedoch zum
Ausschluss zystischer oder bullöser Veränderungen nicht geeignet. Die bodyplethysmografische Untersuchung kann
hier zusätzliche Informationen liefern.
Die bildgebende Diagnostik ist in dieser
Fragestellung überlegen (Thoraxröntgen
und/oder CT).
Das Atemgas in einem Tauchgerät besteht
in der Regel aus Luft mit 21% Sauerstoff
und 79% Stickstoff. Der Partialdruck eines
Gases steigt direkt proportional zum Umgebungsdruck und die Konzentration eines
Gases in einer Flüssigkeit ist direkt proportional zum Partialdruck im Gas über der
Flüssigkeit (Henry Gesetz p = k x c).
Dieses physikalische Gesetz erklärt das
Phänomen der Dekompressionserkrankung:
Im Gewebe lösen sich während eines
Tauchgangs Inertgase (Stickstoff). Beim
Auftauchen (wodurch der Umgebungsdrucks sinkt) wird der Stickstoff wieder
aus der Lösung in die Gasphase übertreten. Wenn die entstehende Gasmenge
ein gewisses kritisches Maß übersteigt,
entstehen Bläschen, die lokale Gewebsveränderungen hervorrufen aber auch
mit dem Blut transportiert werden und zu
Gasembolien führen können. Durch kontrolliertes Aufsteigen kann eine Dekompressionserkrankung verhindert werden,
da die Gasbläschen im „Lungenfilter“ abgefangen und abgeatmet werden. Taucher
verwenden Tabellen oder Tauchcomputer,
die ihnen die Berechnung eines gesundheitsverträglichen Aufstiegs erleichtern.
Seit vielen Jahren wird die Verwendung
von NITROX (ein Atemgas mit meist
32% bis 36% Sauerstoffanteil und entsprechendem Stickstoffgehalt) vermehrt
eingesetzt um möglichst wenig Stickstoff
aufzunehmen. Die Zahl der Dekompressionserkrankungen bei Sporttauchern ist
seitdem deutlich rückläufig. Die Atemarbeit während eines Tauchgangs ist aus
verschiedenen Gründen erhöht: Aufgrund
des Umgebungsdrucks steigt die Dichte
des Atemgases mit zunehmender Tiefe an.
Gleichzeitig wirkt sich der hydrostatische
Druck auch mechanisch auf den Brustkorb
aus. Hinzu kommt noch, dass auf Grund
der Immersion Blut aus der Peripherie in
den Thorax verschoben wird, wodurch das
Lungenvolumen reduziert wird. Auch der
© Fotos: Fotolia/JonMilnes, Gerhard Wallner(2), Grafik/Gerhard Wallner
BEDEUTUNG DES SPORTTAUCHENS
IN DER GEGENWART
Der Tauchsport erfreut sich wachsender Beliebtheit. 22 Millionen Menschen
weltweit sind Gerätetaucher (SCUBADivers = self contained underwater breathing apparatus). 2,7 Millionen Taucher
machen zumindest einen Tauchurlaub
pro Jahr. Aktive Taucher finden sich in
allen Altersklassen. Zwei Drittel der Taucher sind männlich. Das Durchschnittsalter bei Tauchzertifizierung beträgt bei
Männern 30, bei Frauen 27 Jahre.
TAUCHMEDIZIN
Folgendes diagnostisches Prozedere
halte ich bei der Tauchtauglichkeitsuntersuchung für angemessen:
Jeder Proband erhält eine ausführliche
Anamnese hinsichtlich durchgemachter
Atemwegserkrankungen, eine klinische
Untersuchung und kleine Spirometrie
mit grafischer Darstellung der Fluss/Volumenkurve (ohne Grafik ist keine zuverlässige Aussage zur Obstruktion möglich)
Bei normaler Lungenfunktion FEV1 größer 80% v. Sollwert und fehlendem Obstruktionsbild in der Fluss/Volumenkurve
ist eine Tauchtauglichkeit aus pneumologischer Sicht gegeben (Abb. 2). Die
graue Fluss Volumen Kurve zeigt das Bild
einer Obstruktion. Eine unauffällige F/V
Kurve ist im linken Bild grün dargestellt)
außer der Proband
• ist jünger als 16 Jahre
• ist Raucher, Exraucher
• hat eine anamnestische
Lungenerkrankung
• hat eine akute Lungenerkrankung
• hatte einen Spontanpneumothorax
Bei Probanden jünger als 16 Jahre sollte
eine unspezifische bronchiale Hyperreaktivitätstestung durchgeführt werden
(Methacholinprovokation). Bei positivem
Test sollte vom Tauchen bis zum Erwachsenenalter abgeraten werden (Siehe Abschnitt: Die Lunge beim tauchenden Kind)
Bei Rauchern, Exrauchern und Probanden
mit akuten oder anamnestischen Lungenerkrankungen ist ein Thoraxröntgen
erforderlich. Bei unauffälligem Thoraxröntgen und normaler Spirometrie und
Bodyplethysmografie ist auch bei diesen
das Tauchen gestattet. Bei pathologischer
Bodyplethysmografie ist eine CT anzustreben um ein bullöses Lungenemphysem
auszuschließen.Probanden mit anamnestischem Spontanpneumothorax dürfen in
der Regel, wegen des hohen Rezidivrisikos
nicht tauchen. Als einzige Ausnahme gilt
die beidseitige offene Pleurektomie im
Zuge der Pneumothoraxbehandlung. Bei
anamnestischen Lungenerkrankungen
sind als grundsätzliche Überlegung für
die Tauchtauglichkeit zwei Fakten
zu beurteilen: liegt eine Atemwegsobstruktion vor (siehe
Abschnitt 5) oder bestehen
strukturelle Veränderungen
am
Lungenparenchym
(Zysten, Narben, etc.)
die ein pulmonales Barotrauma begünstigen
oder den Gasaustausch
beeinträchtigen
könnten. Bei Letzteren ist vom
Tauchsport abzuraten.
DIE LUNGE BEIM
TAUCHENDEN KIND
Die wachsende Beliebtheit des
Tauchsports hat naturgemäß zur Folge, dass immer mehr Kinder tauchen. Es
wird angenommen, dass für Kinder, das
mit dem Tauchen verbundene Gesundheitsrisiko erhöht ist. Die Auswirkung des
Gerätetauchens auf die Lunge von Kindern wurde von Winkler et. al. 20101 untersucht. Einerseits wurde der Effekt einer
Belastungsprovokation unter Kaltluftatmung auf verschiedene Obstruktionsparameter (FEV1, FVC, FEV1/FVC, MEF25
und MEF50) getestet, andererseits der
Einfluss des Tauchens. In beiden Fällen
kam es zu signifikanten Lungenfunktionsveränderungen. Die Veränderung der
Lungenfunktion bei der Belastungsprovokation war jedoch leider kein Prädiktor
für die Lungenfunktionsverschlechterung beim Tauchen. Bei 19% der 10 bis
13jährigen Kinder konnte ein FEV1 Abfall
02/2012 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 27
TAUCHMEDIZIN
TAUCHMEDIZIN
von mehr als 10% nach dem Tauchen
festgestellt werden. Eine neuere Studie
von Wollin 20112 bestätigt die Ergebnisse Winklers. Bei der Untersuchung von
41 Kindern im Alter zwischen 8 und 14
entwickelten 12% eine reversible Lungenfunktionsstörung beim Tauchen.
Die Autoren empfehlen bei Kindern
eine unspezifische bronchiale Hyperreaktivitätstestung vor der Ausübung des
Tauchsports. Bei positivem Resultat sollten bei Kindern bis zum Erwachsenenalter auf das Tauchen verzichtet werden.
absolute Kontrakindikationen: Relative KI
Asthma
Lungenzysten oder -Bullae
bronchiale
vorangegangener
COPD
Spontanpneumothorax1
Stadium II
TAUCHEN UND OBSTRUKTIVE
ATEMWEGSERKRANKUNGEN
(ASTHMA UND COPD)
Asthma galt lange Zeit als Kontraindikation für das Gerätetauchen (Tabelle 1).
Statistiken zeigen auch ein erhöhtes Risiko einen tauchspezifischen Unfall zu
erleiden, wenn ein Asthma bronchiale
vorliegt. Die Häufigkeit der Erkrankung
einerseits und die guten Behandlungsmöglichkeiten anderseits, lassen es
zweckmäßig erscheinen die Tauchtauglichkeit von Asthmatikern heute differenziert zu beurteilen. In den Guidelines
der BTS (British Thoracic Society) gelten
Asthmatiker dann für nicht tauchtauglich,
wenn sie nach Anstrengung, Kälteexposition oder emotionalem Stress giemen.
Ausnahmen sind Menschen mit Asthma,
die mit oder ohne inhalativen Glucocorticoiden (IGC) frei von Asthmasymptomen
sind, eine normale Lungenfunktion (FEV1
> 80% v. Sollwert und eine FEV1/VC Ratio von >70%) haben und eine negative
Belastungsprovokation (< 15% Abfall des
FEV1 nach Anstrengung)4.
Das Asthma sollte mittels Peakflow Messungen 2 Mal tgl. monitiert werden und
immer dann auf das Tauchen verzichtet
werden, wenn ein SABA (short acting betamimetic agent) in 48 Stunden vor einem
geplanten Tauchgang erforderlich gewesen ist. Weiters sollte nicht getaucht werden, wenn der PEF den Bestwert um mehr
als 10% unterschreitet oder eine erhöhte
circadiane Peakflow - Variabilität besteht
(BTS Guidelines 2003)3. Heute erscheint
eine Definition des „tauchtauglichen
Asthmatikers“ nach GINA Kriterien einfacher und zweckmäßiger. Ein Patient mit
kontrolliertem Asthma nach GINA kann
tauchen: Folgende Kriterien definieren ein
„kontrolliertes Asthma“: Asthmasymptome tagsüber 2mal oder seltener pro Woche. Keine nächtlichen Asthmasymptome. Keine Einschränkung der Aktivitäten.
Verwendung von LABAs 2mal oder seltener pro Woche. Lungenfunktion normal
(FEV1 größer 80% v. Sollwert) . Keine
Exacerbationen. Alle angegebenen Krite-
Pulmonale Kontraindikationen für das Tauchen
1
außer nach bilateraler Pleurektomie
2
außer nach vollständiger Ausheilung und
normalem CT-Befund
28 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 02/2012
fortgeschrittenes COPD III
oder IV
Lungenemphysem
Lungentuberkulose2
Sarkoidose2
Zystische Fibrose
Fibrosierende
Lungenerkrankungen
DIE ANSTRENGUNGSASSOZIIERTE
BRONCHOKONSTRIKTION
(EXERCISE-INDUCED
BRONCHOCONSTRICTION: EIB)
Soll eine Belastungsprovokation im Rahmen einer Tauchtauglichkeitsuntersuchung
durchgeführt werden? Die Guidelines der
British Thoracic Society schlagen diese
Untersuchung bei Asthmatikern vor. Aus
grundsätzlichen Überlegungen zur Physiologie der Atmung aus Tauchgeräten
Bei COPD liegt im
Unterschied zum Asthma
keine erhöhte
unspezifischebronchiale
Reagibilität vor.
Unterschiede zwischen zwei unterschiedlichen Arten von Provokationsstimuli, nämlich direkten Stimuli und indirekten kurz zu
erörtern6,7. Direkte Auslöser sind beispielsweise Acetylcholin, Methacholin, Histamin
und Leukotriene C4/D4/E4, indirekte Auslöser sind hyper- oder hypotone Aerosole,
isokapnische Hyperventilation, Bradykinin,
Propanolol und Anstrengung. Im Unterschied zu direkten Stimuli, wo Effektorzellen (glatte Muskelzellen, Bronchialendothel,
schleimproduzierende Zellen) direkt zur
Atemflusslimitierung führen, sind bei den
indirekten Stimuli intermediäre Zellen (neuronale oder inflammatorische Zellen, z.B.
Mastzellen) zwischengeschaltet. Die Me-
BEURTEILUNG DER TAUCHTAUCHTAUGLICHKEIT BEI POSITIVER
OSMOSTISCHER PROVOKATION.
Die Schwere und Häufigkeit einer EIB ist von
4 Faktoren abhängig: dem Feuchtigkeitsgehalt der Luft, der Lufttemperatur, dem
Ausmaß der Anstrengung und dem letzten
Auftreten einer entsprechenden anstrengungsassoziierten Symptomatik. Als Auslösemechanismus wird angenommen, dass
die Austrocknung der Atemwege durch die
Hyperventilation bei Belastung zustande
kommt. Es muss eine große Luftmenge in
kurzer Zeit auf das Feuchtigkeitsniveau im
Alveolarraum (100% relative Luftfeuchtigkeit) gebracht werden. Der Wasserverlust
erscheint diese Untersuchung angezeigt,
da bei der Testung der Proband kalte Luft
unter Belastung inhaliert, das ist eine vergleichbare Situation wie die Atmung aus
einer Pressluftflasche: die Luft ist kalt und
trocken, dazu kommt die körperliche Anstrengung beim Tauchen. Es liegt hier ein
klassischer indirekter Stimulus zur Auslösung einer Bronchokonstriktion vor. An
dieser Stelle erscheint es mir wichtig, die
© Foto: Fotolia/Richard Carey
rien müssen erfüllt sein. Zusätzlich sollte
entsprechend den BTS Guidelines über
48 Stunden kein Asthmaanfall aufgetreten sein. Bei COPD liegt im Unterschied
zum Asthma keine erhöhte unspezifische
bronchiale Reagibilität vor. Die Atemnot
tritt nicht anfallsartig auf. Bei der Beurteilung der Tauchtauglichkeit müssen aber
andere Aspekte berücksichtigt werden:
Einmal der Schweregrad der Erkrankung,
zum anderen das Vorliegen eines Lungenemphysems, insbesondere mit zystischen
oder bullösen Strukturalterationen und
die körperliche Leistungsfähigkeit. Patienten mit Stadium I und II nach GOLD 2007
können in der Regel tauchen, wenn mit
bildgebenden Verfahren keine bullösen
oder zystischen Veränderungen dargestellt werden können (Thoraxröntgen, ev.
CT) (Abb. 3). Im Stadium III und IV ist die
Leistungsfähigkeit bei den meisten Patienten das tauchlimitierende Kriterium.
Sollte diese aber gegeben sein, sollten in
jedem Fall ein Thoraxröntgen oder eine
Thorax CT durchgeführt werden4,5.
thacholinprovokation ist geeignet Asthmatiker von Nichtasthmatikern zu trennen. Die
Belastungsprovokation hingegen dient der
Bestätigung von Anstrengungsasthma oder
EIB. Da eine standardisierte Belastungsprovokation methodisch sehr aufwendig
ist (um vergleichbare Ergebnisse zu liefern,
müssen Lufttemperatur und Feuchtigkeit
standardisiert sein) sind andere Techniken
der indirekten Stimulation zu bevorzugen.
Die Provokation mit 4,5%iger Kochsalzlösung ist beispielsweise gut dafür geeignet. Ein Proband, der auf diese hypertone
Aerosole reagiert, hat typischerweise ein
Exercise-induced Asthma. Die Osmolarität
dieses Aerosols liegt knapp über der von
Meerwasser und erscheint auch deshalb
geeignet für das Screening von SCUBA Tauchern. Zwischen osmotischer (4,5% NACl)
Provokation und Exercise-induced Asthma
besteht eine gute Korrelation8,9. Ich halte
daher die Durchführung einer indirekten
Atemwegsprovokation für eine sinnvolle Ergänzung zur pneumologischen Tauchtauglichkeitsuntersuchung. Methodisch einfach
ist die hypertone Aerosolinhalation, wie beispielsweise mit 4,5%iger Kochsalzlösung,
die ich der Belastungsprovokation vorziehe.
entsteht dabei einerseits durch die Abkühlung der großen Atemwege und anderseits
durch die Austrocknung der Mucosa. Man
nimmt an, dass eine vorübergehende Hyperosmolarität der periziliären Flüssigkeit
und/oder ein Ödem der Atemwege zur
Obstruktion führen. Für Gerätetaucher ist
aber folgender Aspekt entscheidend: Nicht
die Abkühlung der Atemwege ist der entscheidende Obstruktionsauslöser, sondern
die Wiedererwärmung. Das ist der Grund,
weshalb die EIB erst nach der Belastung,
bzw. nach deutlicher Reduktion der Belastungsintensität auftritt. Beim Tauchen aber
bleiben die physikalischen Bedingungen
über den gesamten Tauchgang hinsichtlich
der kalten und trockenen Atemluft gleich.
Das Auftreten eines Asthmaanfalls ist also
erst am Ende eines Tauchgangs zu erwarten. Da auch das gefährlich werden kann,
sind Vorsichtsmaßnahmen für Taucher mit
EIB zu beachten. Die Anwendung von inhalativen Glucocorticosteroiden über zumindest 3 Wochen kann eine EIB verhindern,
was in mehreren Studien bei Kindern und
Erwachsenen gezeigt werden konnte10,11,12.
Grundsätzlich sind auch Leukotrienantagonisten als Dauergabe aber auch bei Anwendung vor der geplanten Belastung gut
geeignet eine EIB zu verhindern. Das gilt
auch für LABAs (long acting ß-Agonist) und
SABAs (short acting ß-Agonist) die vor einem Tauchgang angewandt werden sollen.
ZUSAMMENFASSEND KANN
FOLGENDE EMPFEHLUNG FÜR DIE
BEGUTACHTUNG DER TAUCHTAUGLICHKEIT VON ASTHMATIKERN UND
KINDERN GEGEBEN WERDEN:
Bei negativer osmotischer Provokation
(auch unter Therapie mit inhalativen Glucocorticosteroiden) ist das Tauchen gestattet, sofern die übrigen Kriterien der
BTS Guidelines (s. Punkt 5) erfüllt sind.
Bei positivem Test sollte eine Therapie mit
inhalativen Glucocorticosteroiden (z.B.
Ciclesonid) erfolgen und das Tauchen
unter laufender Therapie nach 3 Wochen
gestattet werden, wenn die übrigen Kriterien der BTS Guidelines erfüllt sind. Die
Anwendung von Leukotrienantagonisten
(z.B Montelukast) und/oder LABAs (z.B.
Formoterol) bzw. SABAs (z.B. Salbutamol)
vor einem Tauchgang ist anzuraten.
3. Thorax 2003; 58:3-13 doi:10.1136/thorax.58.1.3, British Thoracic Society guidelines
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eucapnic dry air hyperventilation in patients
with asthma. Thorax 1991; 46: 811-816.
KORRESPONDENZADRESSE:
Dr. Gerhard Wallner
FA f. Lungenkrankheiten
2. Vizepräsident der ÖGUHM/ASUHM
Purkytgasse 9/4
1230 Wien
LITERATUR:
1. Winkler BE, Tetzlaff K, Muth CM, Hebestreit
H.: Pulmonary function in children after open
water SCUBA dives, Int J Sports Med. 2010
Oct;31(10):724-30.
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Lung function testing in children before and after an age-adapted SCUBAdive in a swimming
pool. Pneumologie. 2011 May;65(5):308-13.
www.lungenordination.at
02/2012 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 29
DOC'S TIPP
PANORAMA
Eine quadratisch
sympathische Aktion
Doc's Tipp
Arzt für Sportmedizin und
Naturheilverfahren
A
m häufigsten kommt es zu
Teilrupturen/Rupturen im Bereich des lateralen Bandapparates durch „Umknicken“ auf
unebenem Boden oder im Kontakt mit
dem Gegner. Besonders Sportarten wie
Fußball, Basketball aber auch Laufen
sind betroffen. Üblicherweise wird heute konservativ, beispielsweise nach dem
Magnetfeldresonanzbehandlung des rechten
Sprunggelenkes mit dem
Kissenapplikator
30 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 02/2012
Das Katta-Gehehege im ältesten Tiergarten der Welt wurde Anfang Juni zum
Schauplatz einer ungewöhnlichen Aktion.
Sprunggelenksverletzungen zählen mit einem Anteil von 15-20 % zu
den häufigsten Verletzungen im Sport.
PECH-Schema (SportPause, Eis, Compression und Hochlagerung) in Kombination mit früher funktioneller Therapie
(Physiotherapie, Iontophorese etc.) therapiert. Eine OP ist speziellen Läsionen
vorbehalten. Die Behandlungsdauer bis
zur „Wiedersportfähigkeit“ liegt je nach
Patient oder Patientin bei in etwa 4-6
Wochen. Das bedeutet für die Athleten/
innen, in Abhängigkeit vom Verletzungszeitpunkt, oftmals einen nicht aufzuholenden Trainingsrückstand beziehungsweise eine „verlorene Saison“.
Eine interessante Ergänzung zu laufenden Maßnahmen beziehungsweise eine
moderne alternative Behandlung stellt
der Einsatz von niederfrequenter, niederenergetischer
Magnetfeldtherapie
dar. Meine praktischen Erfahrungen zeigen, dass sich durch den intensiven Einsatz dieses Verfahrens (2 - 3 Mal täglich
lokale Anwendung für 15-30 Minuten)
der Heilungsverlauf signifikant beschleunigen lassen kann. Hervorheben möchte
ich diesbezüglich eine außergewöhnliche
Kasuistik, wo ein Triathlet mit frischer,
kompletter Ruptur des rechten Ligamentum fibulotalare anterior in unsere
Praxis kam und mit einer ca. 1 Stunde
posttraumatisch begonnenen Magnetfeldtherapie versorgt wurde. Nach zwei
Tagen Trainingskarenz war er ab Tag 3
wieder im planmäßigen Schwimm- und
Radtraining und nach Tag 7 setzte er
sein Marathontraining fort, um 9 Wochen später eine komplette Ironmandistanz beschwerdefrei zurückzulegen.
Magnetfeldresonanztherapie stellt heute
ein hochinteressantes Verfahren zur Beschleunigung von Heilungsprozessen dar.
Eine Erfolgsgarantie kann nicht abgegeben werden, Tatsache ist jedoch, dass
viele Misserfolge durch inadäquate, unzureichende und inkonsequente Nutzung
des Verfahrens bedingt sind. Die tägliche
Praxis zeigt ihre Vorzüge deutlich, auch
wenn die Wissenschaft seit mehr als 30
Jahren über die Wirkung streitet.
KORRESPONDENZADRESSE:
Dr. med. Martin Gschwender
Arzt, Sportmedizin, Naturheilverfahren
Dr. Martin Gschwender
Reichenbachstr. 3 a
D - 80469 München
Tel.: +49(0)89/210234-90
Fax.: +49(0)89/210234-96
Mitglied DSÄB
v.l.n.r.: Dir. Gerhard Grois, Dr. Piero Lercher, Dr. Dagmar Schratter und
Dr. Sigrid Neulinger zu Besuch im Katta-Gehege
Piero Lercher, Arzt und Karikaturist und zugleich
Chefredakteur der Zeitschrift sport- und präventivmedizin hat sich für sein im Jahr 2005 erschienenes
Buch „Zoologie in der Karikatur – Ein quadratisch
sympathisches Lehrbuch“ etwas Besonderes einfallen lassen: Von jedem verkauften Buch sollte je
1 Euro an den Tiergarten Schönbrunn gespendet
werden. „Damit möchte ich gemeinsam mit dem
Maudrich-Verlag dazu beitragen, dass wir auch in
Zukunft den ältesten Tiergarten der Welt in Schönbrunn genießen dürfen", so Lercher. Nun überreichte der Autor der Tiergartendirektorin Dr. Dagmar
Schratter in einem außergewöhnlichen Ambiente einen Scheck mit dem Erlös aus der Buchaktion.
Buchbesprechung
Vitalquelle Aminosäuren
Antistress - Abnehmen - Sport
Defizite im Körper ausgleichen
© Fotos: Tiergarten Schönbrunn/Norbert Potensky, vita-life, ÖISM
Dr. med.
Martin Gschwender
MAGNETFELDRESONANZTHERAPIE
BEI BANDVERLETZUNGEN IM
SPRUNGGELENK
Ingrid Spona und Jürgen Spona
168 Seiten, zahl. Farbabb.,
Format 16,5 x 22 cm, brosch.,
Verlagshaus der Arzte, 2012
ISBN 978-3-99052-017-8
Dr. med. Ingrid Spona ist niedergelassene Allgemeinmedizinerin in Wien, ihr Mann
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Spona war zuletzt Leiter des Ludwig-Boltzmann-Instituts für
Experimentelle Endokrinologie in Wien und ist Emeritus der Medizinischen Universität Wien.In Ihrem aktuellen Buch befassen sie sich umfassend mit Aminosäuren und
erklären in verständlicher Art und Weise, welche Aufgaben diese in unserem Körper
übernehmen und wie man sie beispielsweise beim Abnehmen, beim Sport, gegen
Stress und in vielen anderen Bereichen durch sinnvolle Zufuhr nachhaltig einsetzen
kann. Ein Geleitwort des Ex-Skirennläufers Hermann Maier macht den Leser neugierig und animiert auch weitere Seiten des Buches zu schmökern.
Die Lesefreude bleibt nicht nur durch die klare Strukturierung des Inhaltes erhalten,
sondern auch durch die ansprechende grafische Gestaltung. Neben einer Erklärung
der Grundlagen werden unter anderem auch Zusammenhänge zwischen Aminosäuren und dem Immunsystem beziehungsweise der „mentalen Power“ erörtert.
Neben Ernährungsratschlägen für Sportler und Tipps für gestresste Menschen beschäftigt sich das Werk abschließend auch mit Epigenetik und dem Faktum, wie
eine Aminosäure das Leben verändern kann. Piero Lercher
Mein Auge
Erkrankungen, Behandlungen, Informationen
Das Übersichtswerk zu allen häufigeren Augenbehandlungen.
Andreas Wedrich, Christoph Faschinger und Otto Schmut
256 Seiten, zahlr. Farbabb., Format 16,5 x 22 cm, brosch.,
Verlagshaus der Arzte, 2010
ISBN 978-3-902552-62-4
Buchtipp
DER
Redaktion
AKTUELL
Das Olympische Dorf – die vorübergehende
„Heimat“ der Olympioniken
1.580
8.300.000
Fläche km2
Die Vorbereitungen im Olympiastadion laufen auf Hochtouren.
von Queen Elizabeth II., die im Jahr 2012
auch ihr 60-jähriges Thron-Jubiläum feiert. Die Queen hat bereits einmal Olympische Sommerspiele eröffnet und zwar
1976 in Montreal als nominelles Staatsoberhaupt von Kanada!
LONDON 2012
Wichtige Fakten zu London:
Wirtschaft: London gilt als internationales
Finanzzentrum – ein Drittel der weltweiten Finanztransaktionen findet in London
statt - und als Europas reichste Stadt mit
der höchsten Dichte an internationalen
Banken. 100 der 500 größten Unternehmen in Europa unterhalten ihren Hauptsitz in der englischen Metropole.
Verwaltung: London ist die Hauptstadt
des Vereinigten Königreichs, gliedert sich
in 12 Bezirke (boroughs).
DIE BRITISCHE METROPOLE RÜSTET ZUM MEGA-EVENT
Wolfgang Eichler
A
m 6. Juli, kurz nach 11 Uhr, wird
ÖOC-Präsident Dr. Karl Stoss im
Haus der Lotterien Österreichs
Olympia-Mannschaft für die
Olympischen Spiele in London endgültig
nominieren. „Wir rechnen mit gut 70 Athleten und 60 Betreuern, sind in der glücklichen Lage, jeden Akkreditierungs-Wunsch
der Fachverbände entsprechend erfüllen zu
können“, meint Dr. Stoss. Die letzten Meilensteine im Olympia-Countdown: Am 16.
Juli steigt die traditionelle Verabschiedung
beim Bundespräsidenten in der Hofburg,
noch am gleichen Tag werden die ersten
heimischen Athleten – u.a. die Kanuten –
ins Olympische Dorf nach London einziehen. Am 26. Juli wird – unweit des Tower,
mitten im Zentrum der Metropole gelegen,
das „Austria House Tirol“ eröffnet, am
28. Juli kämpfen dann die ersten ÖOCAthleten um Edelmetall. Die medizinische
Leitung obliegt Prim. Univ. Prof. Dr. Alfred
Engel als „Chief Medical Officer“ und Univ.
Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger als sein
Stellvertreter bzw. Anti-Doping-Beauftragter. Ihre Auflagen: Jeder qualifizierte Athlet muss sich im Vorfeld einem intensiven
Check-Up unterziehen – im Detail sind das:
eine sportmedizinische Untersuchung, eine
Visite beim Zahnarzt, für die Damen eine
32 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 02/2012
gynäkologische Untersuchung und eine
HNO-Kontrolle.„Eines lässt sich jetzt schon
voraussagen: Die Spiele in London sind ganz
extrem auf die Athleten zugeschnitten. Jedes klitzekleine Detail wurde bedacht, um
den Sportlern/innen optimale Bedingungen
bieten zu können“, versichert Dr. Mennel.
„Nicht weniger als 11 designierte OlympiaSpitäler stehen den Athleten in London rund
um die Uhr zur Verfügung. Nur ein Beispiel
von vielen…“ London veranstaltet – nach
1908 und 1948 – als erste Stadt der Welt
zum bereits dritten Mal Olympische Sommerspiele. Der britischen Metropole verdanken wir die moderne Marathondistanz
von 42,125km (ausgetragen 1908). Im Jahr
1948 holte Herma Bauma in London die bis
dato einzige Leichtathletik-Goldmedaille für
Österreich. Die XXX Sommerspiele warten
mit einer Reihe von Superlativen auf: Über
100 Staatsoberhäupter haben ihren Besuch
angekündigt, 10.500 Athleten aus 204 Nationen kämpfen an 19 Tagen in insgesamt
302 Bewerben um Medaillen, 5800 Betreuer bzw. 21.000 Medienvertreter sind akkreditiert. 11 Millionen Tickets wurden aufgelegt, 8 davon nur in Großbritannien. Die
öffentliche Hand ließ sich die Spiele rund
11,3 Milliarden Euro kosten. Der Großteil
(8,3 Milliarden) wurde für die Wettkampfstätten aufgebracht, knapp 800 Millionen
Euro flossen in das Sicherheitskonzept. Das
Budget des Organisationskomitees – ausschließlich aus privaten Geldern finanziert
– beläuft sich auf zusätzliche 2,3 Milliarden
Euro. Sportstätten wie das Excel Centre (Bo-
xen, Fechten, Gewichtheben, Judo, Ringen,
Taekwondo und Tischtennis), Horse Guards
Parade (Beach Volleyball) oder die Olympische Basketball- und Handball-Arena (Fassungsvermögen: 12.500 Zuschauer) werden unmittelbar nach den nachfolgenden
Paralympischen Spielen wieder abgebaut
(und anderorts verwendet). Das Olympische Dorf (Abb. 1) wird ab Jahresende
sozialschwachen Familien zur Verfügung
stehen (3.000 Wohnungen). „Wir haben
uns bei jeder Wettkampfstätte ganz genau
überlegt, ob ein dauerhafter Bestand wirklich Sinn macht. Nur wenn wir diese Frage
hundertprozentig mit Ja beantworten konnten, wurde gebaut“, betont Paul Deighton,
CEO des Londoner Organisationskomitees
(LOCOG). Größte Heldentat der Organisatoren: Trotz der Wirtschaftskrise konnten
die Budgetvorgaben unterschritten werden
– zum derzeitigen Zeitpunkt ist ein Gewinn
von rund 500 Millionen Euro programmiert.
WAS IST NEU?
DIE OLYMPIA-METROPOLE
Die mit rund 8 Millionen Einwohnern
größte Stadt des Vereinigten Königreichs
(und Europas) erhielt bei der 117. IOCSession im Jahr 2005 in Singapur den Zuschlag für die Spiele 2012. London, schon
1908 und 1948 Austragungsort von
Olympischen Sommerspielen, setzte sich
mit 54 zu 50 Stimmen gegen Favorit Paris durch. Weitere Bewerberstädte waren
Madrid, New York und Moskau. Eröffnet
werden die Olympischen Sommerspiele
© Fotos: GEPA-ÖOC (2)
Olympische Spiele vom 27. Juli –
12. August 2012: 10.500 Athleten aus 204 Nationen, 21.000
Medienvertreter, 11 Mio. Tickets
Im Vergleich zu den Spielen in Peking
2008 fehlen diesmal die Bewerbe Baseball und Softball. Weitere Änderungen:
Segeln: die Frauenklasse Elliott 6 m wurde
ins Olympische Programm neu aufgenommen, Tornado und Yngling gestrichen.
Kanu: Neu ist der 200-Meter-Sprint der Männer (statt bislang 500 m). Der Frauen-Canadier-Zweier wurde gestrichen – stattdessen im
Programm ist der Frauen-Kajak-Einer 200 m.
Rad (Bahn): Eine Premiere feiern die Omnium-Rennen für Frauen und Männer, der
Teamsprint und die die Mannschaftsverfolgung für Frauen. Gestrichen wurden die
Einer-Verfolgung und das Punktefahren.
Fechten: Die Teambewerbe im DamenDegen und Herren-Florett ersetzen Damen-Säbel und Herren-Degen.
Boxen: Neu sind drei Gewichtsklassen für
Frauen, das Federgewicht der Männer
kommt nicht mehr zur Austragung.
Tennis: Der Mixed-Doppel-Bewerb feiert
nach 88 Jahren ein olympisches Comeback.
Erstmals in der IOC-Geschichte wird das
Logo der Spiele nicht nur für die Sommerspiele selbst, sondern auch für die Paralympischen Spiele (29. August – 9. September 2012) verwendet. Das gilt auch
für die beiden Maskottchen, Wenlock
und Mandeville. Die beiden Phantasiefiguren stellen zwei Tropfen geschmolzenen Stahls dar – als Zeichen der Referenz
für die enorme Bedeutung der Industrie in
Großbritannien. Die Namen stammen von
den Städten Wenlock und Mandeville, die
Mitte des 19. Bzw. 20. Jahrhunderts Vorläufer der Spiele veranstaltet haben.
DIE SPIELE DER
KURZEN WEGE
London 2012: Der Großteil der Stadien
ist nur einen Steinwurf vom Olympischen Dorf entfernt.
Nicht weniger als 80 Prozent der Wettkampfstätten liegen in einer Entfernung
von 20 Minuten zum Olympischen Dorf.
Die weitesten Wege zu ihren Wettkampfstätten haben die Ruderer und Kanuten
nach Eton (56 km im Norden von London). Die Segelwettbewerbe kommen vor
Weymouth – 200 km entfernt – zur Austragung. Die Sportstätten gliedern sich in
insgesamt vier Bereiche:
OLYMPIAPARK
• Olympiastadion für Leichtathletik,
Eröffnungs- und Schlussfeier
• Aquatics Centre für Schwimmen, Synchronschwimmen, Wasserspringen und das
Schwimmen des Modernen Fünfkampfs
• Water Polo Arena für Wasserball
• London Velopark mit einem überdachten Velodrom für den Bahnradsport und
einer Außenanlage für BMX-Rennen
• Olympic Hockey Centre für Feldhockey
• Olympic Basketball Arena für die Vorrunde im Basketball und die Finalspiele
im Handball
• Olympic Handball Arena für die
Vorrunde und die Viertelfinalspiele im
Handball und die Fechtwettkämpfe im
Modernen Fünfkampf
• Eton Manor als Trainingszentrum für
Schwimmer und Wasserballer
• Olympisches Dorf mit Unterkünften
für alle Athleten und akkreditierten
Offiziellen
• Olympisches Medienzentrum
FLUSSZONE
Die Flusszone umfasst vier Wettkampfstätten im Osten Londons beiderseits
der Themse, wenige Kilometer südlich
des Olympiaparks gelegen:
• ExCeL Exhibition Centre für Boxen,
Fechten, Judo, Taekwondo, Tischtennis,
Einwohner leben in London
Gewichtheben und Ringen
• North Greenwich Arena (The O2) für
Geräteturnen, Trampolinturnen und die
Finals im Basketball
• Greenwich Park für den Pferdesport
und die Disziplinen Springreiten und
Combined (Laufen und Schießen) des
Modernen Fünfkampfs
• Royal Artillery Barracks für das Sportschießen
ZENTRALE ZONE
Die zentrale Zone besteht aus allen
übrigen Wettkampfstätten in „Greater
London“. Diese sind über das Stadtzentrum und den Westen der Stadt verteilt:
• Wembley-Stadion für die Vorrunde und
die Endspiele im Fußball
• Wembley-Arena für Badminton und
Rhythmische Sportgymnastik
• All England Lawn Tennis and Croquet
Club in Wimbledon für das Tennisturnier
• Lord’s Cricket Ground für Bogenschießen
• Regent’s Park für Straßenradsport
• Horse Guards Parade für Beachvolleyball
• Hyde Park für Triathlon und Freiwasserschwimmen
• Earls Court Exhibition Centre für Hallenvolleyball;
AUSSERHALB DER STADTGRENZEN
• Hadleigh Farm in Essex für die Mountainbike-Rennen
• Lee Valley White Water Centre bei Waltham Cross für den Kanuslalom
• Dorney Lake bei Windsor für die Wettkämpfe im Rudern und im Kanurennsport
Die Weymouth and Portland National Sailing Academy zwischen Weymouth und der
Insel Portland befindet sich knapp 200 Kilometer entfernt vom Stadtzentrum Londons
an der Südküste Englands. Dort werden die
Wettkämpfe im Segeln ausgetragen.
Die Vorrunden des olympischen FußballTurniers werden in bereits bestehenden
Stadien in ganz Großbritannien gespielt:
• Hampden Park in Glasgow
• Millennium Stadium in Cardiff
• Old Trafford in Manchester
• St. James’ Park (Sports Direct Arena) in
Newcastle upon Tyne
• City of Coventry Stadium (Ricoh Arena)
in Coventry
02/2012 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 33
PANORAMA
KONGRESSKALENDER
Buchbesprechung
Veranstaltungen und Kongresse
Syndrome in der Traditionellen
Chinesischen Medizin
D
ie Autorin, Prof. Mag. Dr. Gertrude Kubiena, langjährige Präsidentin der Medizinischen Gesellschaft
für Chinesische Gesundheitspflege und
Sinologin, beschäftigt sich seit 1972 mit
Akupunktur und TCM. Nach ihrem Buch
„Grundlagen der Traditionellen Chinesischen Medizin“ befasst sich das vorliegende Werk von G. Kubiena mit der
Interpretation einiger „moderner Diagnosen als Chinesische Syndrome“ und bietet differenzierte Therapieanleitungen für
Akupunktur und Arzneitherapie. Grundlage des Buches ist die Erfahrung, dass
es ohne Chinesische Syndromdiagnostik
keine qualifizierte TCM-Behandlung geben kann, da hinter der ein- und derselben „modernen Diagnose“ mehrere ganz
unterschiedliche Chinesische Syndrome
stecken können, welche eine individuelle
Therapie erfordern. Das Buch beginnt mit
einer Einführung in die Diagnosemethoden
und die Chinesischen Basissyndrome nach
acht Prinzipien, Qi-Blut-KörperflüssigkeitsTheorie, äußere pathogene Faktoren und
Schleim sowie Kälte- und Wärme-Krankheiten. „Organspezifische Reaktionen
auf Störungen“ leiten über zum Kapitel
„Zang-Fu-Syndrome-Organsyndrome der
pathogenen Faktoren in den Organen“.
Anschließend erfolgt, für Akupunkteure
besonders wichtig, ein Kapitel der diversen Meridian-Syndrome. Ein Kapitel geht
besonders auf den Begriff der „Sechs
Meridiane“ ein, d.h. auf Partnerschaften
und praktische Nutzanwendung aufgrund
der Lokalisation, ein weiteres bringt einen Überblick über die Shang-Han-Lun
und Wen-Ping-Syndrome (fieberhafte
Erkrankungen durch Kälte oder Wärme).
Anschließend folgt ein Kapitel über „häufige Symptome, westliche Diagnosen und
Chinesische Syndrome“, welches differenzierte Therapieanleitungen für Akupunktur
und Arzneitherapie anbietet. Die Übersichtstabellen, in denen die Grundmuster
von Syndromen, die Organsyndrome und
die Syndrome der pathogenen Faktoren in
den Organen auf knappem Raum zusammengefasst sind, ermöglichen dem behandelnden Arzt ein schnelles Nachschlagen
zur Therapiegestaltung.
Zusammenfassend kann festgehalten
werden, dass in dem vorliegenden Buch
Anleitungen für Akupunktur und chinesische Arzneitherapie einzigartig knapp und
übersichtlich präsentiert werden, sowohl
über den Weg von der modernen Diagnose zum Chinesischen Syndrom als auch
umgekehrt. Das Buch kann als unentbehrliches Lehr- und Nachschlagewerk für alle
Ärzte bezeichnet werden, welche sich mit
SPORTMEDIZIN
Grundkurstermine 2012
Details unter: www.arztakademie.at
bzw. www.sportmedizingesellschaft.at
Gertrude Kubiena, 312 S., inkl. Abb. und
Tab., Maudrich Verlag 2012
ISBN 978-3-85175-926-6
der Traditionellen Chinesischen Medizin
beschäftigen. Für Anfänger ist allerdings
die Kenntnis der Grundlagen der TCM als
Voraussetzung unentbehrlich. Wenn auch
auf dem ersten Blick ein direkter Zusammenhang mit der Sportmedizin nicht gegeben erscheint, ist das vorliegende Werk
allerdings durch die Vielzahl von Diagnosen und Syndromen bzw. deren Behandlungsmöglichkeiten gerade für den in der
Sportmedizin tätigen TCM-Mediziner interessant, da auch bzw. gerade bei Athleten verschiedenste Regulationsstörungen
auftreten und die entsprechenden TCMBehandlungsmethoden in allen Phasen des
Trainingsjahres, sowohl in den Vorbereitungs- wie auch Wettkampfperioden effizient eingesetzt werden können.
Norbert Bachl
Universitätslehrgang Master of Public Health:
PRÄVENTION UND GESUNDHEITSFÖRDERUNG
WERBUNG
Abschluss: Akademischer Titel Master of Public Health
Unterrichtssprache: Deutsch
Dauer: 4 Semester (berufsbegleitend), 120 ECTS
Beginn des nächsten Lehrgangs: 12. Oktober 2012
Anmeldung: ab sofort möglich
34 | SPORT- & PRÄVENTIVMEDIZIN | 02/2012
INFORMATIONEN UND ANMELDUNG:
Universitätslehrgang Master of Public Health Vienna
Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport der Universität Wien
c/o Sekretariat Regina Kreiter
Auf der Schmelz 6a, A-1150 Wien
Tel.: +43-676-7359759
Fax: +43-1-4277-59199
E-Mail: public.health@univie.ac.at
Homepage: www.mph-vienna.at
Soziotherapie und Psychoedukation sowie Indikation für
ergotherapeutische, sport- und
bewegungstherapeutische, musik- und
kunsttherapeutische Maßnahmen
Termin: 12.07.2012
Ort: 8990 Bad Aussee
Informationen und Anmeldung:
Univ.-Prof. Dr. Marius Nickel
E-Mail: marius.nickel@medunigraz.at
Telefon: 03622/52100-3203
Sport als Therapie
Termin: 19.7.2012, 15:00-16:00 Uhr
Ort: Medizinische Universität Graz
Informationen und Anmeldung:
E-Mail: ernst.pilger@meduni-graz.at
Telefon: 0316/385-6888
International Medical Soccer Cup
Termin: 17.–19. August 2012
Ort: Zell am See/Kaprun
Informationen und Anmeldung:
www.medical-soccer-cup.com
XXXII FIMS
World Congress
of Sports
Medicine 2012
Termin:
27. – 30.09.2012
Ort: Rom, Italien
www.fimsroma2012.org
7. Weinviertler Sportärztetage
„Ernährung und Bewegung bei
Adipositas“
Termin: 5.-7. Oktober 2012
Ort: 2070 Retz, Niederösterreich
Informationen und Anmeldung:
Beate Nechvatal, ÄK für NÖ
Tel. (01) 53751-245
nechvatal@arztnoe.at
Dreiländerkongress für
Kardiologische Rehabilitation
Termin: 12. und 13.10.2012
Ort: Wien, Schloss Wilhelminenberg
Informationen und Anmeldung:
www.agakar.at/reha-dreilaenderkongress
ERNÄHRUNG
ÖÄK Diplom Ernährungsmedizin
Ausbildungszyklus I/2012
Seminar 6: 01./02.06. 2012 / Prüfung
Ausbildungszyklus III/2012
Seminar 1: 07./08.09. 2012
Seminar 2: 05./06.10. 2012
DOL_2012_024
ALLGEMEIN
Seminar 3: 09./10.11. 2012
Seminar 4: 14./15.12. 2012
Seminar 5: 11./12.01. 2013
Seminar 6: 15./16.02. 2013/ Prüfung
Ort: Österreichisches Akademisches
Institut für Ernährungsmedizin
www.oeaie.org
Impressum und Offenlegung gem. §25 Mediengesetz
Medieninhaber und Verleger: Verlagshaus der Ärzte,
Gesellschaft für Medienproduktion und Kommunikationsberatung GmbH, Sitz: 1010 Wien, Nibelungengasse
13. Geschäftsführer: Mag. Martin Stickler.
Gegenstand des Unternehmens ist Herstellung und
Vertrieb von Medien aller Art, insbesondere von Zeitschriften und Büchern, sowie die Kommunikationsberatung mit Schwerpunkt Gesundheit und Gesundheitspolitik. Alleiniger Gesellschafter von Verlagshaus der Ärzte,
Gesellschaft für Medienproduktion und Kommunikationsberatung GmbH ist die ÖÄK Beteiligungsholding
GmbH (100% Österreichische Ärztekammer) mit Sitz in
1010 Wien, Weihburggasse 10 – 12 (Geschäftsführer
Dr. Karlheinz Kux, Mag. Gerhard Frank). Offenlegung
der Blattlinie gemäß § 25 Abs. 4 Mediengesetz: Das
sport- und präventivmedizin ist eine Fachzeitschrift zur
Information und Weiterbildung, Veröffentlichung von
wissenschaftlichen Originalarbeiten sowie einschlägigen
Berichten und Nachrichten aus dem In- und Ausland.
Herausgeber: ÖISM, Univ.-Prof. Dr. Norbert Bachl
E-Mail: redaktion@sportmedizin.or.at
Chefredaktion: Dr. med. Piero Lercher,
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Institut für Sportmedizin (ÖISM), Universitätssportzentrum I, Auf der Schmelz 6, 1150 Wien
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