Newsletter Public Management 05/2010

Transcription

Newsletter Public Management 05/2010
Newsletter
05/2010
Fakultät für Gesundheit und Soziales
Arbeitsbereich
Public Management
Bachelorstudium
Management öffentlicher Dienstleistungen
(MOD)
Masterstudium
Services of General Interest
(SGI)
www.fh-ooe.at/campus-linz
Studium mit Zukunft
Inhaltsverzeichnis
Terminaviso
Public Management Impulse: Kooperation oder Fusion? .................................................................. 3
Aktuelles aus der Projektwerkstatt
Rückblick zum Practice Day 2010 ...................................................................................................... 4
Strategieprojekt: Kennen Sie den UVS? ............................................................................................ 6
Strategieprojekt: Wirkungen messbar machen ................................................................................. 6
Strategieprojekt: Forderungen effektiv einbringen – Abgabenrückstände in der
Finanzverwaltung reduzieren ............................................................................................................ 7
Fallstudien Organisationsentwicklung: Schlummernde Potenziale in Prozessen .............................. 8
Aktuelles aus der Lehre
Politik und Verwaltung: Menschen, Macht und Möglichkeiten ......................................................... 10
Politik und Verwaltung: Politik und Interessenvertretung – Präsident Franz Steininger (OÖ GB) ... 10
Politik und Verwaltung: Spitzenführungskräfte in der Verwaltung – MD Univ.-Prof. Dr. Erich Wolny 11
Politik und Verwaltung: Verwaltung und Sozialpartnerschaft – Dr. Norbert Schnedl (ÖGB) ............ 12
Marketing Vertiefung: Zurück an die FH .......................................................................................... 13
E-Government: Präsidentenwahl per Internet? ................................................................................ 14
Ganzheitliches Personalmanagement: Expertenkarriere im Kontrollamt des Magistrats Linz ......... 15
Kooperationspartner Lentos: Kultur macht attraktiv ......................................................................... 15
Kooperation OÖ Gemeindebund: Starker Partner für den Arbeitsbereich Public Management ..... 18
Studienschwerpunkte im Bachelor
Vorstellung: Personal & Organisation .............................................................................................. 16
Vorstellung: Controlling & Finanzmanagement ................................................................................ 17
Publikation
Neuerscheinung: Optimieren und Neugestalten ............................................................................... 18
Unsere Absolventeninnen und Absolventen
IMPRESSUM:
Herausgeber: FH OÖ Fakultät für
Gesundheit und Soziales,
A-4020 Linz, Garnisonstraße 21,
www.fh-ooe.at/campus-linz
Redaktion: Prof. (FH) Dr. Franziska
Cecon, franziska.cecon@fh-linz.at,
Tel.: 0732-2008-2510,
Texte: Studierende und
Lehrende der FH OÖ
Fotos: FH OÖ Studienbetriebs
GmbH, Campus Linz, wenn nicht
anders angegeben,
Design/Layout: Elfi Wall
Seite 2
Einmal studieren. Immer Alumni. .................................................................................................... 19
Wir gratulieren! .................................................................................................................................. 19
Wir freuen uns über Ihre Anregungen!
Das Redaktions-Team
Abonnement: publicmanagement@fh-linz.at
Download: http://www.fh-ooe.at/campus-linz/studiengaenge/bachelor-studien/sozial-undverwaltungsmanagement/newsletter-public-management/
Public Management 5/2010
University of Applied Sciences
Editorial
Gehört gehört!
Liebe Leserinnen und Leser!
Prof. (FH) Mag. Dr. Franziska Cecon
Professur für Public Management
franziska.cecon@fh-linz.at
Sich Gehör verschaffen ist für erfreuliche Nachrichten nicht immer ganz einfach. In der heutigen
Informationsflut sind „bad news good news“ und
auch die geringer werdende Aufmerksamkeitsspanne tut das ihrige dazu. Hören können – wollen
– dürfen, sind wohl jene drei Voraussetzungen,
um Informationen vom Sender zum gewünschten
Empfänger zu bringen. Während die physische
Fähigkeit und die vielen Kommunikationskanäle
(können) meist heute kein Hindernis darstellen,
und sich durch verschiedenste TransparenzRichtlinien das Dürfen (insbesondere im öffentlichen
Umfeld) ausgeweitet hat, hängt die persönliche
Aufnahmefähigkeit großteils vom Wollen ab. Hören
und Hinhören braucht dann eine bewusste
Entscheidung und die Bereitschaft, sich auf Neues,
Unerwartetes oder Überraschendes einzulassen.
Entgegen dem Sog der aktuell sich selbst übertreffenden Horrormeldungen von Ölpest bis
Aschewolke, von Griechenland-Pleite bis HyperInflation, möchten wir Ihnen im vorliegenden
Newsletter positive Entwicklungen aus dem
Arbeitsbereich Public Management der FH Oberösterreich anbieten. Denn in Anlehnung an den
Ö1-Slogan, sind wir der Meinung, dass die vorgestellten Projekten und Ergebnisse der letzten
Monate es wert sind, gehört zu werden.
Lernen Sie in dieser Ausgabe eine Reihe von
Projekten kennen, die am Practice Day 2010
vorgestellt wurden. Personalmanagement und
Rollenprofile sind hier genauso vertreten wie das
Controlling für Kindergärten und Schulen. Gehört
werden wollen auch die strategisch ausgerichteten
Projekte zu den Themen Öffentlichkeitsarbeit,
Wirkungsmessung und Forderungsmanagement,
die im Master-Studiengang bearbeitet wurden. Die
Organisation schrittweise zu verbessern, war Ziel
in den Fallstudien Organisationsentwicklung, wovon
die Brandverhütungsstelle Linz, die Sparda Bank
TERMIN
AVISO
Dienstag, 19. Okt.2010
8.30 - 13.00 Uhr
FH Oberösterreich
Garnisonstr. 21, 4020 Linz
Seite 3
Linz und das Amt der OÖ Landesregierung
profitierten.
Um die Ähnlichkeiten und Unterschiedlichkeiten
von Politik und Verwaltung zu verstehen, eignet
sich am besten das direkte Gespräch mit Vertretern
aus beiden Seiten. Zuhören und aus dem reichen
Erfahrungsschatz lernen konnten wir von OÖ
Gemeindebund-Präsident Franz Steininger, MD
Univ.-Prof. Dr. Erich Wolny und ÖGB-Vizepräsident
Dr. Norbert Schnedl. Wie heterogen die Meinungen
der Anspruchsgruppen beim E-Voting sind, davon
können Sie sich im Artikel von Mag. (FH) Reinhard
Haider überzeugen.
In diesem Newsletter stellen wir Ihnen die zwei
Studienschwerpunkte im Bachelor „Management
öffentlicher Dienstleistungen“ vor. Die Studierenden
können im letzten Studienjahr zwischen Personal
& Organisation bzw. Controlling & Finanzmanagement wählen. Beispielhaft finden Sie das Projekt
zur Expertenkarriere als eines der Themen die
vertieft bearbeitet wurden.
Schon heute möchten wir Sie zu unseren 2. Public
Management Impulsen am 19. 10. 2010 einladen,
die sich dem Thema „Kooperation oder Fusion?“
widmen werden. Mehr dazu im nächsten
Newsletter.
Und für Kurzentschlossene die Einladung zum
zweiFacHball der FH Oberösterreich, Campus
Linz und Hagenberg, am Samstag, den 29. Mai
2010 in der Promenade Linz an.
Weitere Infos unter http://ball.fh-linz.at
Ich wünsche Ihnen Zeit und Muse fürs Hören und
Gehört werden!
Herzlichst Ihre,
Dr. Franziska Cecon
Einladung zu den 2. Public Management Impulsen 2010
Kooperation oder Fusion?
Perspektiven für nachhaltige Lösungsansätze
Anhand von praktischen Beispielen werden beide Organisationslösungen vorgestellt und analysiert.
Nähere Informationen bei franziska.cecon@fh-linz.at oder 0732-2008-2510
Public Management 5/2010
University of Applied Sciences
Rückblick zum Practice Day 2010
Praxis zum Angreifen
Katrin Pesendorfer sorgte sich
um innovative Ideen
katrin.pesendorfer@students.fh-linz.at
Mit dem Practice Day 2010 wurde dieses Jahr das
Sommersemester im Bachelor-Studiengang
„Sozial- und Verwaltungsmanagement“ eröffnet.
Erfahrungen aus dem Berufspraktikum wurden vor
den Vorhang geholt werden. Gelungen ist damit
ein Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis,
zwischen Studierenden und Praktikumsgebern,
zwischen den Studienzweigen Management
öffentlicher Dienstleistungen (MOD) und
Sozialmanagement (SOMA) und nicht zuletzt
zwischen den Studierenden aus dem zweiten und
dritten Studienjahr.
Im 5. Semester bildet das Berufspraktikum im
Ausmaß von 360 Stunden einen Ausbildungsschwerpunkt. Für die Studierenden ergibt sich eine
ideale Gelegenheit, ihr Know-how in der Praxis
anzuwenden und zu vertiefen. Für die Praktikumsgeber werden Fragestellungen bearbeitet, für die
im operativen Tagesgeschäft oftmals zu wenig
Zeit bleibt. Damit entsteht für beide Seiten eine
lohnende Situation.
Veranstaltungen der
OÖ Landesmuseen waren bei
Michaela Lenhart in guten Händen
michaela.lenhart@students.fh-linz.at
Als Auftraggeber fungiert entweder der eigene
Arbeitgeber für ein Projekt oder eine andere
facheinschlägig tätige Organisation für ein
Praktikum. Drei von vier MOD-Studierenden haben
die fachspezifischen Erfahrungen in der eigenen
Organisation vertieft. Wenig überraschend ist
somit, dass über 80 % im öffentlichen bzw. im
öffentlichkeitsnahen Sektor ein Projekt bearbeitet
haben. Ein Vergleich mit dem Studienzweig SOMA
zeigt ein konträres Bild: mehr als 75 % absolvierten
ein Praktikum und über die Hälfte taten dies in
einer Nonprofit Organisation (siehe Abbildung)
Sozialmanagement
Management öffentlicher
Dienstleistungen
Gertraud Schinagl nahm die
Anforderungen an VertriebsmitarbeiterInnen unter die Lupe
gertraud.schinagl@students.fh-linz.at
In vier Themenschwerpunkten - nämlich Marketing,
Personal, Controlling und Organisation - wurden
Seite 4
Public Management 5/2010
Projekte präsentiert. Nicht nur potentielle Projekt
partner konnten sich ein Bild von der Vielfalt
machen, sondern auch die Studierenden, die ab
Juli selbst ein Praktikum im Rahmen ihres Studiums
absolvieren werden. Ein kurzer Auszug dazu:
Marketing - wo der Kunde König ist
Seit Dezember 2009 prämiert Tech2b - als
„Inkubator“ für ambitionierte High-Tech Gründer
und Wissenschafter - die innovativsten Ideen mit
dem „Edison - der Preis“. An der Neugestaltung
des begehrten Awards hat Katrin Pesendorfer
während ihres Praktikums gearbeitet. Sie sorgte
auch für die zielgruppen-orientierte Umsetzung
und war für zahlreiche Kommunikationsmaßnahmen wie die Erstellung und Pflege diverser
Webauftritte bei Online-Plattformen wie facebook,
Xing oder die Texteinpflegung und Wartung der
Homepage verantwortlich.
Eine reife Leistung lieferte Frau Michaela Lenhart
in den OÖ Landesmuseen ab: Während ihres
Praktikums in den OÖ Landesmuseen organisierte
sie u.a. die Ausstellungseröffnung „Technik“ im
Schlossmuseum Linz. Von der Einladungsgestaltung, über den Programmfolder bis hin zum
tatsächlichen Event kümmerte sich die Studentin
mit einschlägiger Erfahrung im Marketing- und
Tourismusbereich um eine rund um gelungene
Veranstaltung.
Personal - wo der Mensch im
Mittelpunkt steht
Unter dem Motto „Rollenprofil NEU“ stand das
Projekt von Frau Gertraud Schinagl in der HYPO
Oberösterreich. Dabei handelt es sich um eine
zeitgemäße Weiterentwicklung der klassischen
Stellenbeschreibung, die u.a. in der Personalentwicklung und Laufbahnplanung genutzt werden.
Für die Konzeption der Rollenprofile führte die
Studentin eine Befragung unter den betroffenen
Mitarbeitern durch, analysierte Aufgaben und
Arbeitsprozesse und entwickelte Leistungsindikatoren. Nach einem Abstimmungsprozess mit
Filialleiter und Vorstand werden die neuen,
praktikablen Rollenbeschreibungen bereits
erfolgreich eingesetzt.
University of Applied Sciences
Controlling - wo Informationen zusammenfließen
Isabel Aigner kümmerte sich um
adressatengerechte Informationen über
Kindergärten und Schulen
isabel.aigner@students.fh-linz.at
Anton Hoser analysierte das Case
Management der integrierten
Altenpflege Ludesch
anton.hoser@students.fh-linz.at
Rebecca Haselbacher setzte das
dynamische WissensmanagementInstrument „Wiki“ um
rebecca.haselbacher@students.fhlinz.at
Seite 5
Was das konkret für die Schul- und Kindergartenverwaltung in der Stadtgemeinde Amstetten heißt,
hat Frau Isabel Aigner in ihrem Projekt bearbeitet.
Ausgehend von einem bestehenden gemeindeübergreifenden Vergleich, entwickelte sie ein
Anforderungsprofil an ein Controllingsystem, das
steuerungsrelevante Informationen bereitstellen
sollte. Dazu analysierte sie das städtische
Leistungsprogramm und stellte die Informationsund Handlungsbedarfe fest. Im Maßnahmenplan
fasste sie die notwendigen Schritte zur Umsetzung
zusammen.
Organisation - wo Potenziale in Strukturen
& Abläufen schlummern
Anton Hoser analysierte das Ludescher Modell
der „integrierten Altenpflege“ (IAP). Es hat das
ehrgeizige und humane Ziel, den pflegebedürftigen
älteren Menschen Wahlmöglichkeiten für ihre
Betreuung, ihren Wohnplatz und ihren Tagesablauf
zu ermöglichen - oder wie es der Ludescher
Gemeindearzt Dr. Zitt formuliert: „Dem Leben Alter
geben“. Seit den frühen 90er Jahren dient die IAP
Ludesch dabei als Dienstleistungs- und Organisationsplattform, bringt die unterschiedlichen
Akteure und Angebote zusammen. Sie unterstützt
die pflegenden Angehörigen und die alten
Menschen mit flexiblen ambulanten und teilstationären Diensten. Die Vermeidung dauerstationärer
Aufenthalte ist dabei eine wichtige Erfolgskomponente. Und der Erfolg gibt den Vorarlbergern recht,
sowohl menschlich als auch wirtschaftlich.
Nahezu jeder hat schon mal in einem Wiki schnelle
Infos gesucht und gefunden. Warum dieses
bekannte System nicht auch in der eigenen
Organisation nutzen? Das dachte sich auch Frau
Rebecca Haselbacher. In Ihrem Projekt erarbeitete
sie, wie mit einem Wiki das vorhandene Wissen
im Zulassungsservice der Johannes Kepler
Universität Linz systematisch erfassen und
zugänglich machen kann. Neben der Auswahl
einer geeigneten technischen Lösung und der
Adaptierung der Prozesse, wurde das Wiki auch
inhaltlich mit Leben erfüllt. Heute ist das Wissensmanagement-Tool bereits erfolgreich im Einsatz
und entwickelt sich dynamisch weiter. Fazit:
Ausdauer und Begeisterungsfähigkeit sorgten für
den gemeinsamen Erfolg!
Wie das Praktikum zur Erfolgsstory wird
Abgerundet wurde der Practice Day 2010 mit
einem Expertentalk, in dem das Berufspraktikum
aus den beiden Blickwinkeln von Praktikumsgebern
und -nehmern reflektiert wurde. Herr Mag. Alois
Pölzl (Soziale Initiative Gemeinnützige GmbH,
Linz) betonte die Notwendigkeit der Eigeninitiative
als Erfolgsfaktor für das Praktikum - im Gespräch
entstehen neue Zugänge, neue Ideen und neue
Lösungen. Gerade wenn man in der eigenen
Organisation ein Projekt bearbeitet, ist das Thema
Zeitmanagement besonders zu berücksichtigen,
unterstrich Herr Mag. Hermann Gruber (Stadtgemeinde Amstetten, Stabstelle). Dem pflichtete
auch Herbert Scherrer (Student MOD Jg. 2007)
bei, der in seiner Marktgemeinde Thalgau eine
Erhebung über die Zufriedenheit der Gemeindebürger durchgeführt hat. Wichtig ist, ein professionelles Projektmanagement und ein gut definiertes Projektziel, bei dem sich alle Beteiligten
wiederfinden können. Damit wird der Erfolg bereits
im Vorfeld Grund gelegt. Über die Möglichkeit im
Ausland das Berufspraktikum zu absolvieren,
informierte Mag. Iwona Wasilewska.
Gelegenheit zum Gedankenaustausch bzw.
Impulse für die eigene Arbeit gaben die Poster im
Foyer, die beim gemütlichen Ausklang noch für
die eine oder andere Diskussion sorgten.
Prof. (FH) Dr. Franziska Cecon
Ihre Erfahrungen, Erwartungen und Sichtweisen diskutierten die Studierenden Herbert Scherrer (MOD) und Doris Pettighofer (SOMA)
mit den Praktikumsgebern Mag. Alois Pölzl (Soziale Initiative Gn GmbH) und Mag. Hermann Gruber (Stadtgemeinde Amstetten).
Mag. Iwona Wasilewska erläuterte die Möglichkeit, im Ausland Erfahrungen zu sammeln.
Public Management 5/2010
University of Applied Sciences
Strategieprojekt, SGI Jg. 2008
Kennen Sie den UVS?
Wenn Sie die Frage mit nein beantworten, so sind
Sie in guter Gesellschaft. Obwohl der Unabhängige
Verwaltungssenat (UVS) des Landes Oberösterreich seit 1.1.1991 seine Tätigkeit aufgenommen
hat, ist er dennoch mit seinen Aufgaben - er kon-
v.l.n.r.: studentischer Projektleiter Andreas Pühringer, Christian Wildberger (UVS), Christian Rois,
Dr. Bernhard Pree (UVS), Sabine Leitner, UVS-Präsident Dr. Wolfgang Steiner (mittlerweile
Landtagsdirektor und Leiter der Direktion Verfassungsdienst im Amt der Oö. Landesregierung),
Birgit Pilsner, Prof.(FH) Dr. Anton Riedl als Projektbegleiter der FH, Corina Haider, Mag. Josef Kofler
(UVS), Karin Fischbacher, Dr. Werner Reichenberger (UVS) und (mittlerweile) UVS-Präsident
Dr. Johannes Fischer.
trolliert unabhängig die öffentliche Verwaltung und
sichert damit die Gesetzmäßigkeit - einer breiten
Öffentlichkeit weitgehend unbekannt.
Vor diesem Hintergrund war es Ziel des Projektes,
strategische Marketingmaßnahmen zu entwickeln,
um in der Öffentlichkeit das Wissen über die Ziele
und Leistungen des UVS zu erhöhen. Ebenso
sollte die institutionelle Wahrnehmung des UVS
gesteigert werden.
Zu diesem Zweck wurden seitens des studentischen Projektteams zahlreiche Analysen von
Organisation und Umfeld durchgeführt und eine
Recherche bei vergleichbaren Organisationen
hinsichtlich der eingesetzten Marketingmaßnahmen
durchgeführt. Diese Daten bildeten die Grundlage
für die Ausarbeitung von Empfehlungen mit
möglichen Kostenfolgen.
Damit Sie sich ein Bild vom UVS machen können
hier der Link: http://www.uvs-ooe.gv.at/.
Prof. (FH) Dr. Franziska Cecon
Strategieprojekt, SGI Jg. 2008
Wirkungen messbar machen
Vorausschauend und
„VOR-Bild-lich“ beschäftigt sich der
LRH mit seinen Wirkungen
Seite 6
„Was bringt's?“, ist eine häufig gestellte Frage.
Angesprochen sind dabei die langfristigen in der
Gesellschaft erzielten (positiven) Veränderungen
zur Lösung von Problemen, oder kurz, die
Wirkungen. Um eine Aussage darüber treffen zu
können, müssen die Wirkungen einer Messung
zugänglich gemacht werden, was in der Praxis
nicht immer ganz einfach ist. Allerdings gewinnt
Wirkungsmessung immer mehr an Bedeutung,
gerade wenn Ressourcen knapp sind und gleichzeitig mehr Transparenz, Effizienz und Effektivität
gefordert wird. Weitsichtig stellte sich der OÖ
Landesrechnungshof (LRH) dennoch dieser
Aufgabe.
Vorrangiges Projektziel war, den LRH bei der
Definition von Wirkungszielen sowie dem Aufzeigen
von zur Verfügung stehenden Messmethoden zu
unterstützen. Zu diesem Zweck sollten die
Public Management 5/2010
Studierenden ihr externes Know-How und ihre
beruflichen Erfahrungen einbringen.
Besonders spannend und aufschlussreich war ein
Vergleich mit Organisationen, die bereits
Erfahrungen mit der Wirkungsmessung gesammelt
haben. In einem Workshop wurden spezifische
Wirkungsziele und Messmethoden für die Anforderungen des LRH erarbeitet. Gelungen ist dabei
auch die Verknüpfung zwischen Balanced
Scorecard und Wirkungsmessung. Was der LRH
jedenfalls nachweislich bringt, sind mehr Transparenz im Umgang mit öffentlichen Gelden und (auch
monetär) wirksame Verbesserungspotenziale in
den öffentlichen Einrichtungen. Erfreuliches Fazit:
der LRH rechnet sich!
Doris Pichler, SGI Jg. 2008, studentische
Projektleiterin, doris.pichler@students.fh-linz.at
University of Applied Sciences
Strategieprojekt, SGI Jg. 2008
Forderungen effektiv einbringen Abgabenrückstände in der
Finanzverwaltung reduzieren
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten sinkt infolge
von Liquiditätsengpässen auch die Zahlungsmoral.
Umso schwieriger ist es, die Abgabeneinbringlichkeitsquote in der Finanzverwaltung auf dem
gleichen Stand zu halten bzw. sogar zu erhöhen.
Mit diesem Thema beschäftigte sich eine
Studierendengruppe des Master-Studiengangs
„Services of General Interest“ (SGI) der FH
Oberösterreich im Auftrag der Finanzverwaltung,
Regionalmanagement Mitte.
In den Zielvereinbarungen des Bundesministeriums für Finanzen, der Regionen und der Finanzund Zollämter sind offene Abgabenrückstände ein
Messwert. Infolge der angespannten Wirtschaftslage ist es jedoch schwierig, die Forderungsausfälle
konstant zu halten bzw. zu reduzieren.
„Wir möchten die Berufserfahrung aber auch die
Kreativität der Mitglieder des Projektteams nutzen,
um Ansatzpunkte zur Verbesserung der Einbringungstätigkeit zu erhalten“, so Mag. Siegfried
Manhal, Leiter des Regionalmanagements Mitte
und Auftraggeber.
In zahlreichen Interviews finanzverwaltungsintern
verschaffte sich das Projektteam einen Überblick
über die Organisation, die Prozesse und Probleme
der Abgabensicherung. Weitere Impulse für
Verbesserungsmöglichkeiten gaben Interviews mit
Verantwortlichen der Abgabeneinbringung bei der
Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse und
der Stadtgemeinde St. Valentin.
Aus den Ergebnissen der Analysephase wurden
Handlungsempfehlungen für die Bereiche Prozesse
und Organisation, Personal, Kommunikation sowie
Kultur und Steuerung abgeleitet. Die vorgeschlagenen Maßnahmen wurden zudem nach dem
zeitlichen Horizont der Umsetzung in kurzfristig,
mittelfristig und langfristig eingeteilt.
Resümee
Insgesamt wurde festgestellt, dass die Bundesabgabenordnung eine Fülle an Instrumenten zur
Eintreibung vorsieht. Besonders wichtig wird aber
in Zukunft die Intensivierung des Außendienstes
sowie generell der persönliche Kontakt mit den
Kunden/Schuldnern sein. Wenn dies jedoch mit
den gegebenen Personalressourcen gelingen soll,
ist eine höhere Effizienz und Effektivität der
Abgabeneinbringung nötig. Voraussetzung dafür
ist eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit
zwischen Abgabensicherung und Betriebsprüfung.
Ebenso wichtig ist die Früherkennung von Liquiditätsproblemen. Hier könnte beispielsweise eine
Wissensdatenbank helfen, die die Steuerfälle in
risikoreiche und risikoreduzierte einteilt und nach
dieser Klassifizierung auch die Kommunikation mit
den Kunden ausrichtet.
Mag. Gabriele Gierlinger
SGI Jg. 2008
v.r.n.l.: Auftraggeber Regionalmanager Mag. Siegfried Manhal (rechts) mit der studentischen Projektgruppe Renate Pilz, Mag.
Gabriele Gierlinger, Mag. Daniela Neumüller, Sabrina Moucka (nicht im Bild Andrea Holzinger), Dr. Josef Breiteneder und Gertrude
Haberkorn (beide FA), Dr. Prof. (FH) Dr. Franziska Cecon (FH-Projektbegleitung) sowie Christian Wagner und
Kurt Baumgartner (beide FA).
Seite 7
Public Management 5/2010
University of Applied Sciences
Fallstudien Organisationsentwicklung, MOD Jg. 2008
Schlummernde Potenziale in Prozessen
Die Studierenden des 3. Semesters des FHStudiengangs Management öffentlicher Dienstleistungen machten sich als „externe Berater“ auf
den Weg in drei unterschiedliche Organisationen.
Maßgebliche Entscheider dieser Organisationen
vertrauten auf die Kompetenz der Studierenden,
Prozesse zu analysieren und Handlungsempfehlung zum Heben von Optimierungspotenzialen zu
erarbeiten.
Mag. Christine Heyduk,
Lektorin für Organisationsentwicklung
Diese Organisationen
>> Amt der OÖ. Landesregierung
>> SPARDA-Bank und
>> BVS - Brandverhütungsstelle für Oberösterreich
reg.Gen.m.b.H.
wurden nicht enttäuscht.
Zielsetzung der Lehrveranstaltung „Fallstudie
Organisationsentwicklung“ war
Das Projektteam:
Elisabeth Weiss, Regina Selinger,
Birgit Plaimer, Hermine Riegler
und Markus Stadlbauer mit
Auftraggeber Ing. Wolfgang
Neumüller (BVS).
>> den Studierenden - als mögliche künftige
EntscheiderInnen - die Anforderungen an
professionelle externe Beratung erlebbar zu
machen.
>> Sich in Projektgruppen arbeitsteilig effektiv zu
organisieren
>> Organisations-Analyse-Modelle zu erarbeiten,
Analysen unterschiedlichster Prozesse
durchzuführen, Handlungsempfehlungen zu
erarbeiten und die Ergebnisse kritisch zu
diskutieren.
>> Dabei sollte Wissen aus früheren Lehrveranstaltungen praxisgerecht angewendet, neue
Theorien auf Praxiseignung geprüft werden.
Der neutrale und vertrauliche Umgang mit unterschiedlichen Interessen, die fachliche Heraus-
Zeitdruck haben an die fachliche und soziale
Kompetenz der Studierenden hohe Anforderungen
gestellt, die sie mit Bravour gemeistert haben. Als
LV-Leiterin bedanke ich mich:
>> einerseits bei den Projektauftraggebern für das
Vertrauen in unsere Studierenden und
>> bei den Studierenden für ihr Engagement und
ihren hohen Einsatz.
Mag. Christine Heyduk
Brandverhütungsstelle Linz Seminarwesen
Die erste Projektgruppe hat sich mit der Optimierung in der Vorbereitung bzw. der Abwicklung vom
Seminarwesen beschäftigt. Im speziellen mit der
Organisation von Vortragenden sowie die Erstellung
einer Kompetenzmatrix über die Referentenqualifikationen bei der BVS - Brandverhütungsstelle für
Oberösterreich. Ing. Wolfgang Neumüller (Leiter
des Bereiches Seminarwesen) gewährte unserer
Projektgruppe mit dem Thema „Seminarwesen
bzw. Schulungen für Externe bei der BVS-Brandverhütungsstelle für Oberösterreich“ einen Einblick
in seinen Fachbereich, welcher von uns anhand
der 7 Wesenselemente bzw. der 4 Entwicklungsphasen nach Friedrich Glasl analysiert wurde.
Das Herzstück der Projektarbeit stellte die
erarbeitete Mitarbeiter-Kompetenzmatrix dar.
Anhand der Visualisierung können Vortragsbereiche, welche nur spärlich abgedeckt werden,
frühzeitig erkannt und im Rahmen von Zielvereinbarungen mit den Mitarbeitern entsprechend
gegengesteuert (Schulungen, Weiterbildung,
Ausbildung) werden.
Bei der abschließenden Präsentation des Projektberichtes wurden für die Weiterentwicklung des
Seminarbereiches Verbesserungsvorschläge
aufgezeigt und näher erläutert. Konkrete Handlungs-empfehlungen waren z.B. die Weiterführung
der von der Projektgruppe erarbeiteten Kompetenzmatrix, die kontinuierliche Überprüfung der Zielvereinbarungen und die Schaffung einer zeitgemäßen Präsentations- und Bilderdatenbank mit
einem entsprechenden Corporate Identity.
forderung der neuen Themengebiete und der
Seite 8
Public Management 5/2010
Markus Stadlbauer, MOD Jg. 2008
University of Applied Sciences
Sparda Bank Linz - Analyse des
Mitarbeitergesprächs
Pernkopf Daniela, Oberklammer
Anna, Schrangl Johannes Markus,
De Lorenzo Claudia und
Kamleitner Petra bearbeiteten
das Thema „Mitarbeitergespräch“
für die Sparda Bank Linz
Die Aufgabe der zweiten Projektgruppe war es,
einen Geschäftsprozess der Sparda Bank Linz zu
analysieren. Im Gespräch mit Herrn Burger, einem
der beiden Geschäftsleiter der Sparda Bank Linz,
dass für Mitarbeitergespräche ein strukturierter
Leitfaden gewünscht wird. Klare Hauptziele des
Projektes waren daher die IST-Analyse des
Mitarbeitergespräches, die Erarbeitung eines
SOLL-Prozesses für Mitarbeiter-Gespräche und
schließlich die Erstellung eines MitarbeitergesprächLeitfadens.
Als Nutzen für dieses Projekt steht vor allem die
Vereinfachung durch Vereinheitlichung der Mitarbeitergespräche und somit eine erhöhte Zufriedenheit der Vorgesetzten und der Mitarbeiter im
Vordergrund. Zur Analyse der Organisation wählte
die Gruppe das Performance Improvement
Modell und es wurden Mitarbeiterinterviews
geführt, um die derzeitige und wünschenswerte
Situation der Mitarbeitergespräche zu erheben.
Dass es sich hierbei um ein sehr gelungenes
Projekt handelte, stellte sich bei der Abschlusspräsentation heraus. Hier teilten die beiden
Geschäftsleiter, Herr Otto Burger und Herr
Wolfgang Ehrengruber, dem Projektteam mit, dass
sie noch dieses Jahr die Einführung eines strukturierten Mitarbeitergespräches aufgrund der
Ausarbeitung des Leitfadens durch das Projektteam
planen.
Daniela Pernkopf, MOD Jg. 2008
Amt der OÖ Landesregierung Prozessoptimierung im Förderbereich
Nicht nur das Land Oberösterreich, sondern wir
Studierende haben sehr von diesem Projekt
profitiert. Zum einen konnten wir die gelernte
Theorie in die Praxis umsetzen und durften auch
erfahren, dass Vertrauen und Zusammenhalt
innerhalb der Gruppe sehr wichtig ist, damit ein
Projekt funktioniert.
Cornelia Anderl, MOD Jg. 2008
Brandverhütungsstelle Linz - Facility
Management
Eine weitere Projektgruppe analysierte zwei
ausgewählte Prozesse aus dem Alltag des Facility
Management der BVS Linz. Zur Betrachtung des
Facility Managements der Brandverhütungsstelle
OÖ wurde das Organisationsmodell Performance
Improvement gewählt. Wir erarbeiteten aus der
Literatur einen theoretischen Teil zum Facility
Management, im Detail zum „technischen
Gebäudemanagement“. In einigen Gesprächen
mit den betroffenen Personen der BVS (Leiter der
Gebäudeverwaltung, Sekretärin und Haustechniker) lernten wir die derzeitigen Abläufe kennen.
Unsere Aufgabe war die kritische Betrachtung
dieser Abläufe und die Erarbeitung möglicher SollProzesse und Empfehlungen zur effektiveren
Abfolge und Zusammenarbeit innerhalb des Teams
des Gebäudemanagements. Die Prozesse wurden
von uns nicht nur beschrieben, sondern auch
graphisch aufbereitet und dargestellt.
Interessant war für uns, die Zusammenarbeit mit
unterschiedlichen Personengruppen, fächerübergreifend zu denken und Elemente aus anderen
Lehrveranstaltungen für unsere Lösungsvorschläge
heran zu ziehen. Die aktive Unterstützung des
Projektauftraggebers war sehr hilfreich für uns.
Hofrat Schindlbauer, Direktor für Landesplanung,
wirtschaftliche und ländliche Entwicklung, hat uns
die Möglichkeit gegeben, die Abläufe der Förderprozesse in 4 Abteilungen kennen zu lernen.
Im Förderwesen aktiv:
Nicole Thorwartl, Ursula
Gschwandtner, Günther
Ennsberger, Cornelia Anderl und
Veronika Sevcik
Seite 9
Das Hauptziel unseres Projektes war die Analyse
der relevanten Ist-Prozesse nach wirtschaftlichen
Gesichtspunkten, um Optimierungspotenziale
erkennen zu können die in Handlungsempfehlungen münden sollten. Der Nutzen unserer Untersuchung soll einen effizienteren Ressourceneinsatz
sowie die Vereinfachung der Prozessabläufe
darstellen. Mögliche kritische Erfolgsfaktoren bei
unserem Projektvorhaben sahen wir vor allem in
der generellen Bereitschaft durch den Auftraggeber,
da unser Projekt aufgrund von internen Daten nicht
öffentlich präsentiert werden durfte.
Public Management 5/2010
Josef Reichenberger (BVS) mit LV-Leiterin Mag. Christine
Heyduk und dem studentischen Projektteam Gerda Eder,
Sabine Mayer, Christine Mayr, Gabriele Schick und Doris
Hinterreiter.
University of Applied Sciences
Politik und Verwaltung, MOD Jg. 2007
Menschen, Macht und Möglichkeiten
Klassisch ist die öffentliche Verwaltung das
ausführende Organ der politischen Entscheidungen
demo¬kratisch legitimierter Parlamente. In der
Realität ist diese Darstellung aber zu kurz gegriffen.
Tatsächlich agiert Verwaltung im Wechselspiel mit
vielen Stakeholdern (Politik, Wirtschaft, Gesellschaft
usw.). So können die MitarbeiterInnen in der
öffentlichen Verwaltung nicht nur umsetzen,
sondern auch ein Stück weit mitgestalten. Sie sind
damit aber gleichzeitig vielen Erwartungshaltungen
und Einflüssen ausgesetzt.
Für Studierende des Studiengangs MOD sind das
Zusammenspiel der Kräfte, die wechselseitigen
Einflussfaktoren und gelebte Lösungsmechanismen
im Konfliktfall von besonderem Stellenwert, da sie
im beruflichen Alltag immer wieder damit
konfrontiert werden. Die (ungeschriebenen)
Spielregeln und die verschiedenen Rationalitäten
zu kennen, stärkt das gegenseitige Verständnis eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche
Zusammenarbeit.
Vor diesem Hintergrund sollten die Studierenden
im direkten Diskurs mit ausgewiesenen Experten
- als Repräsentanten der unterschiedlichen
Stakeholder - Einblick in die Welt der
Entscheidungsträger erhalten.
Erfreulicherweise durften wir als Gäste folgende
Personen begrüßen, denen wir sehr herzlich
danken:
>> Volksanwältin Mag. Terezija Stoisits - als
Repräsentatin für eine Kontrolleinrichtung der
österreichischen Verwaltung und langjährige
Oppositionspolitikerin; (Bericht im Newsletter
01/2010)
>> OÖ Gemeindbund-Präsident und Bgm. a.D.
Franz Steininger und Herr Direktor HR Dr.
Hans Gargitter, - als Repräsentanten der
Kommunalpolitik und der kommunalen
Interessenvertretung
>> Magistratsdirektor der Landeshauptstadt
Linz Univ.-Prof. Dr. Erich Wolny - als
Spitzenführungskraft der Verwaltung an der
Schnittstelle zur Politik
>> Vizepräsident des ÖGB Dr. Norbert Schnedl
- als Repräsentant der Sozialpartnerschaft und
als langjähriger Mitarbeiter im BKA zum Thema
Verwaltungsreformen
Lesen Sie mehr zu den Inhalten aus der
Perspektive der Studierenden, die die einzelnen
Themenabende auch vorbereitet und moderiert
Prof. (FH) Dr. Franziska Cecon
Politik und Verwaltung, MOD Jg. 2007
Politik und Interessenvertretung
Präsident des OÖ Gemeindebundes und Bürgermeister a. D. Franz Steininger und Direktor
HR Dr. Hans Gargitter
„Wir schaffen Heimat. Die Zukunft geht von
Gemeinden und ihren Bürgern aus.“
(Vision des Gemeindebundes)
Eines der größten und erfolgsreichsten Kooperationsmodelle für Gemeinden ist der Gemeindebund. Seit 1947 ist er ein wertvolles und wichtiges
Sprachrohr, wenn es gilt, übermäßige Belastungen
der Gemeinden abzuwehren und deren Interessen
zu wahren und zu fördern. Herr Steininger betonte
die Langfristigkeit (6 Jahre) der Arbeitsperioden
in Oberösterreich - hier kann mehr verwirklicht
werden. „In der Gemeindearbeit werden alle
Präsident des OÖ Gemeindebundes,
Herr Bürgermeister a. D.
Franz Steiniger und Herr Direktor
HR Dr. Hans Gargitter
Seite 10
Public Management 5/2010
University of Applied Sciences
Lebensbereiche behandelt und die Gemeinde ist
der Ort der Wahrheit, weil hier die Wirklichkeit
passiert.“ Herr Steininger war selbst 25 Jahre lang
Bürgermeister von Garsten.
Den Besuch des OÖ Gemeindebundes bereiteten die Studierenden
vor 1. Reihe v.l.n.r.: Mayrhofer Petra,
Regina Landershammer, Adelheid
Buchmeier und Michaela Lenhart,
2. Reihe v.l.n.r.: Susanne Pointner,
Anton Hoser, Daniela Ratzenböck
und Herbert Scherrer.
Es gibt einige Aspekte, nach Ansicht von Herrn
Steininger, die die Gemeinden in der derzeitigen
Wirtschaftskrise bewegen, wie z. B. die sinkenden
Einnahmen. „Heuer fehlen den Gemeinden im
Land Oberösterreich 250 Millionen Euro, 2010
werden es rund 350 Millionen Euro sein. Bis 2013
dürfen keine bereits genehmigten Projekte gestartet
werden und in jedem Bezirk werden nur mehr ca.
zwei bis fünf Gemeinden den ordentlichen Haushalt
ausgleichen können.“
Was bedeutet es für die Mitgliedschaft, wenn zwei
Gemeinden zusammengelegt werden? Herr
Steininger: „Dies hat nur auf den Mitgliedsbeitrag,
welcher nach der Einwohnerzahl zu leisten ist,
Auswirkungen.“ Die Leistungen des Gemeindebundes sind die kostenlose oder günstigere
Steuerberatung, Rechtsberatungen, über relevante
Informationen für Gemeinden zu berichten und
Musterformulare anzubieten. Nicht zu vergessen
ist die OÖ Gemeindeverwaltungsschule, welche
von Herrn Dr. Gargitter geleitet wird.
Auf die Frage, welche Gemeinsamkeiten und
Unterschiede es zwischen Städtebund und
Gemeindebund gibt, stellt Herr Steininger klar,
dass die gemeinsamen Interessen im Vordergrund
stehen und es keine Rivalität gibt.
Die Studierenden erhielten einen sehr guten
Einblick in die wertvolle Arbeit des OÖ Gemeindebundes und Antworten auf aktuelle Fragen. Wir
bedanken uns bei Herrn Steininger und Herrn Dr.
Gargitter für den interessanten Vortrag und
wünschen weiterhin viel Erfolg bei der Bewältigung
der aktuellen Herausforderungen.
Projektteam: Buchmeier Adelheid, Hoser Anton,
Landershammer Regina, Lenhart Michaela, Mayrhofer Petra,
Pointner Susanne, Ratzenböck Daniela, Scherrer Herbertt,
Adelheid Buchmeier und Michaela Lenhart, MOD Jg. 2008
Politik und Verwaltung, MOD Jg. 2007
Spitzenführungskräfte in der Verwaltung
Magistratsdirektor Univ.-Prof. Dr. Erich Wolny
MD Univ.-Prof. Dr. Wolny als
Visionär, Stratege, Berater, Manager
an der Schnittstelle zur Politik
Um die Theorie mit der Praxis zu verknüpfen,
besuchte uns Univ. Prof. Dr. Erich Wolny, der uns
aus dem Arbeitsalltag eines Magistratsdirektors
erzählte. Im Sinne des New Public Managements
und den daraus resultierenden Verwaltungsmodernisierungsmaßnahmen wird es immer
wichtiger, die Aufgaben von Politik und Verwaltung
zu trennen. Die Ziele sind eine Effizienzsteigerung
sowie die Verbesserung der politischen Steuerungsfähigkeit des Verwaltungshandelns. Ihre
duale Aufgabe als Arbeitsorganisation und
politische Organisation ist der Grund für
Spannungen zwischen Politik und Verwaltung.
Führungskräfte der Verwaltung haben die Aufgabe,
die demokratische legitimierte Politik in einer
beratenden Funktion im Hinblick auf die Zielerreichung zu unterstützen. Umso wichtiger ist es,
Führungskräfte von den operativen Tätigkeiten zu
entlasten, so dass mehr Raum für derartige
strategische Aufgaben bleibt. Eine qualifizierte
Seite 11
Public Management 5/2010
Führungskraft muss über Kompetenzen wie
persönliche Integrität und Berechenbarkeit, Respekt
vor Anderen, Fähigkeit zu einer klaren Konzeption,
Teamfähigkeit und pädagogische Kenntnisse, etc.
verfügen. Univ. Prof. Dr. Wolny, als Spitzen-
Schwungvoll moderierten Ivonne Hofer und Markus Hart
die Diskussionsrunde.
University of Applied Sciences
aufgaben und zwingt das gesamte Verwaltungspersonal zu einer neuen Einstellung bzw. Verhalten.
Die beiden Faktoren (Führungskräfte bzw. Managementdenken in der Verwaltung) sind wichtig für
den Erfolg von Verwaltungen.
MD Univ.-Prof. Dr. Wolny mit dem studentischen Projektteam Hofer Ivonne, Hart Markus,
Gaigg Manuela, Mairhofer Johanna, Kronschläger Christoph, Györök Markus und Berger Markus
sowie LV-Leiterin Prof. (FH) Dr. Franziska Cecon
führungskraft im Magistrat Linz, definiert die
Erfüllung seiner Aufgaben über verschiedene
Rollenbilder (z.B. Rollenbild Effizienzgarant). Eine
managementorientierte Verwaltung beschreibt eine
Stiländerung bei der Erfüllung von Verwaltungs-
Um den aktuellen Herausforderungen wie gesellschaftlicher Wandel, neue Technologien oder der
Wirtschaftskrise standhalten zu können, wäre ein
Erfahrungsaustausch zwischen Politik und Verwaltung ein wichtiger, innovativer und nützlicher
Ausgangspunkt um auf der Managementebene
ein Umdenken zu bewirken. Der Magistratsdirektor
mit universitärer Karriere initiierte viele Neuerungen
wie ein verpflichtendes Dienstausbildungssystem
und die Entwicklung eines Magistrats-Leitbildes.
Auch zukünftig sieht er seine Aufgaben darin, die
Linzer Stadtverwaltung weiterhin als eine dyna-mische, zukunftsorientierte und vor allem bürgernahe Verwaltungsorganisation zu organisieren
und eine Kontinuität des Modernisierungsprozesses
zu gewährleisten.
Wir wünschen ihm für sein Vorhaben weiterhin
alles Gute und bedanken uns für seinen
spannenden Gastvortrag am Campus Linz.
Politik und Verwaltung, MOD Jg. 2007
Verwaltung und Sozialpartnerschaft
Vizepräsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) Dr. Norbert Schnedl
Der ÖGB ist die überparteiliche Interessensvertretung der Arbeitnehmer mit 1,2 Millionen
Mitgliedern. Die große Mitgliederzahl ist gleichzeitig
auch ein Indiz für die Stärke des Gewerkschaftsbundes, welcher als Kampforganisation gegebenenfalls auch in der Lage ist, die Zähne zu zeigen.
Gemeinsam mit den sieben Teilgewerkschaften
werden die Interessen der Mitglieder gegenüber
Arbeitgebern, Staat und Parteien vertreten. Diese
Interessenswahrnehmung umfasst neben
Bemühungen um Generalkollektivverträge und
rechtliche Regelungen das Ziel der Vollbeschäftigung, die Durchsetzung sozialer Verbesserungen,
die Sicherung der Reallöhne sowie die Humanisierung der Arbeitswelt.
Als Teil der Sozialpartnerschaft ist der ÖGB neben
der Wirtschaftskammer, der Präsidentenkonferenz
Seite 12
Public Management 5/2010
Gewerkschafter mit Leib und Seele - Dr. Norbert Schnedl
University of Applied Sciences
Geheimnis über die Höhe der Dotierung des
Streikfonds des ÖGB zu lüften.
Dr. Schnedl strich besonders heraus, dass die
Arbeit in der Interessensvertretung die gemeinsame
Linie des ÖGB in den Augen der Funktionäre
gegenüber den einzelnen Parteimeinungen Vorrang
hat. Die Interessen der Arbeitnehmer liegen dem
Christgewerkschafter besonders am Herzen und
er ist stets bemüht, seinen Wurzeln treu zu bleiben.
Vielen Dank an Dr. Norbert Schnedl für den
interessanten und aufschlussreichen Vortrag und
die anschließende Möglichkeit zur Diskussion.
Friedrich Bühringer navigierte durch die vielen Fragen, die Dr. Norbert Schnedl bestens beantwortete.
der Landwirtschaftskammer und der Arbeiterkammer in der Paritätischen Kommission vertreten.
Hier werden wirtschaftspolitische Maßnahmen
zwischen den Sozialpartnern abgestimmt, bevor
sie durch den Gesetzgeber umgesetzt werden.
In einem spannenden Vortrag schilderte Dr. Norbert
Schnedl seinen Werdegang vom Exekutivbeamten
bei der Kriminalabteilung Niederösterreich, über
das Studium im zweiten Bildungsweg, hin zum
Vizepräsidenten des ÖGB. Nach einigen Einblicken
in seine tägliche Arbeit stand er den Fragen der
Studierenden Rede und Antwort, auch wenn es
den Studierenden dabei nicht gelang, das
Das Projektteam: Bühringer Friedrich, Carolin Meiz,
Haker Andreas, Haslberger Siegrid, Isabel Aigner,
Haselbacher Rebecca und Raab Andrea.
Marketing Vertiefung, MOD Jg. 2008
Zurück an der FH
Wolfgang Pfeiffer hat langjährige
Erfahrungen im Marketing
im öffentlichen Umfeld
Seite 13
Im Rahmen der einstündigen Vertiefungslehrveranstaltung zum Marketing im 3. Semester durften
die TeilnehmerInnen Wolfgang Pfeiffer, Absolvent
SGI Jg. 2007, im Jänner 2010 als Gast begrüßen.
Neben grundsätzlichen Ausführungen zu den
Besonderheiten von Marketing im öffentlichen
Bereich gewährte Wolfgang Pfeiffer Einblicke in
seine Tätigkeitsbereiche als Leiter des Anton
Bruckner Centrums Ansfelden.
Fragen wie: Hatte Linz09 Auswirkungen auf die
eigene Tätigkeit? Wie wird ein Kulturprogramm
Public Management 5/2010
gestaltet? Wie sind die Beziehungen zu kulturellen
Einrichtungen in der Umgebung? Worauf ist beim
Kulturangebot in Gemeinden mit hohem Migrationsanteil zu achten? interessierten nicht nur die
StudentInnen, sondern auch den aus Salzburg
stammenden Lehrveranstaltungsleiter.
Alles in allem war es ein kurzweiliger Nachmittag.
MMMag. Dr. Christian Szücs
University of Applied Sciences
E-Government, MOD Jg. 2007
Präsidentenwahl per Internet?
Gleich vorneweg: der Bundespräsident kann im
Jahr 2010 in Österreich natürlich noch nicht über
das Internet gewählt werden, auch nicht der
Nationalrat oder die Bürgermeister. Dazu fehlen
die rechtlichen Rahmenbedingungen. Allerdings
wurde im Vorjahr die Möglichkeit der Internet-Wahl
erstmals bei der Wahl der Österreichischen
Hochschülerschaft (ÖH-Wahl) ausgelotet. Die
Bedenken der Datenschützer begleiteten den
gesamten Wahlprozess.
Mag. Reinhard Haider begrüßte
zum Thema E-Voting
Mag. Robert Krimmer.
Ob diese Bedenken berechtigt waren und welcher
Weg nun tatsächlich zur Internet-Wahl, in der
Fachsprache „E-Voting“, führt, darüber referierte
am 6. März 2010 der E-Voting-Experte Mag.
Robert Krimmer, Gründer eines weltweiten
Kompetenzzentrums für E-Voting www.e-voting.cc,
bei einem Vortrag an der Fachhochschule Oberösterreich, Campus Linz.
Faktum ist jedenfalls, dass E-Voting auch für die
nächste Nationalratswahl außer Reichweite zu
sein scheint, denn es wäre eine Änderung der
Verfassung mit Zweidrittelmehrheit im Parlament
erforderlich. Zudem gibt es noch keine zentrale
Wählerevidenz, diese werden bei den Gemeinden
geführt. Eine Zusammenführung über das Zentrale
Melderegister sollte jedoch ohne größere Probleme
möglich sein. Weiters ist die notwendige Bürgerkarte noch nicht ausreichend verbreitet. Trotzdem
ist E-Voting weltweit ein wichtiges Thema, oft auch
in vormals diktatorisch geführten Staaten.
Legistisch einfach war die Sache bei den ÖHWahlen 2009: Wissenschaftsminister Hahn änderte
die Hochschülerschaftswahlordnung „für die
Stimmabgabe mittels E-Voting durch die Studierenden“ ab und rund 2.200 Studentinnen und
Studenten (1 % der Wahlberechtigten) nutzten
erstmals in Österreich diese neue Möglichkeit des
Wählens. Die Studierenden eigneten sich für einen
ersten Versuch deswegen, weil sie eine hohe
Medienkompetenz besitzen, die sich andere
Bevölkerungsgruppen erst langsam aneignen
müssen. Die komplexe Art der ÖH-Wahl mit ihren
21 Universitäten und insgesamt 376 Einzelwahlen
erleichterte das E-Voting nicht, ebenso wenig wie
manch vehement vorgetragener Einspruch oder
Querschuss. Dennoch konnte die Wahl technisch
Seite 14
Public Management 5/2010
einwandfrei über ein E-Wählerverzeichnis auf
www.oeh-wahl.gv.at, zwei Server, der Verschlüsselung und Entfernung der Signatur und anschliessender elektronischer Stimmenauszählung durch
die Wahlkommission abgewickelt werden.
Es gibt keine Auswertung des Stimmverhaltens
der Internet-Wähler.
Wem dient E-Voting?
„Egal an welchem Ort ich mich befinde kann ich
mitbestimmen“, meinte dazu Robert Krimmer mit
dem Hinweis auf Wahlberechtigte die sich im
Ausland befinden, auf Studierende die am Wahltag
im Heimatort sind und auf die Medienaffinität der
Jugendlichen, die es gewöhnt sind, alles elektronisch zu erledigen. Nicht umsonst titelte am
6. März 2010 eine Tageszeitung „Jugend schwänzt
Bundespräsidentenwahl“.
Jedenfalls kann man davon ausgehen, dass EVoting die Wählerzahl erhöht, was am Beispiel
Estland gezeigt werden kann: hier wählten bei der
letzten Nationalratswahl 3,4 % der Wahlberechtigten mit der Elektronischen Signatur über das
Internet. Umgerechnet auf Österreich wäre das
ein Wählerpotenzial von rund 120.000 Wählern!
Aber noch ist es nicht so weit. So bleibt dem
Wähler im Internet derzeit nur der Gang in die
elektronische Wahlkabine unter
www.wahlkabine.at. „Hier kann die eigene
politische Position mit den politischen Parteien
abgeglichen werden“, berichtete Krimmer. Vielleicht
eine Orientierungshilfe für den Wahlgang im
Wahllokal.
E-Voting ist also eine Möglichkeit, parallel zur
Briefwahl unsere Demokratie mit modernen Mitteln
auszubauen und manchen Wählergruppen den
Wahlgang zu vereinfachen bzw. zu ermöglichen.
Voraussetzung: es muss eine ergänzende
Möglichkeit bleiben und nicht eine den üblichen
Wahlvorgang ersetzende.
Mag.(FH) Reinhard Haider,
nebenberuflicher Lektor an der FH
für E-Government
University of Applied Sciences
Ganzheitliches Personalmanagement, MOD Jg. 2007
Expertenkarriere im Kontrollamt
Projektauftraggeber:
Dr. Gerald Schönberger
Das Kontrollamt im Magistrat Linz ist eine unabhängige Prüforganisation, in der die MitarbeiterInnen sich im Laufe der Zeit ein umfangreiches
Fachwissen erarbeiten. Die hoch qualifizierten
MitarbeiterInnen an die Organisation zu binden,
das Know-How zu sichern und im Sinne der
strategischen Entwicklung der Organisation weiter
auszubauen, ist die zentrale Aufgabe des
Personalmanagement. Da im Kontrollamt keine
Führungspositionen angeboten werden können,
stellt sich die Frage, inwieweit die Entwicklung
von Expertise sichtbar gemacht und honoriert
werden kann (í Expertenkarriere).
Im Rahmen des Schwerpunkts Personalmanagement entwickelten die Studierenden dazu Ideen,
indem sie
>> Benchmarks zu Fach-/Expertenkarrieren aus
anderen Organisationen/Branchen einholten
>> die Vorstellungen der MitarbeiterInnen von
Karriere erhoben und
>> die Ist-Situation im Kontrollamt in Bezug auf
Möglichkeiten, Angebote usw. analyiserten.
LV-Leiterin: Mag. Irene Bouchal
Dabei zeigte sich, dass das Thema „Expertenkarriere“ von den Befragten in den anderen
Organisationen als Zukunftsthema angesehen
wird. Im Kontrollamt selbst empfinden die MitarbeiterInnen inhaltliche Aspekte der Tätigkeit bzw.
die zunehmende Autonomie und Unabhängigkeit
als die stärksten Anreize. Mit Karriere verbinden
die Befragten eine Einbindung in Informationsprozesse, Autonomie und Ansehen, aber auch
Einkommen und hierarchischen Aufstieg. Statussymbole spielen laut der Befragung keine Rolle.
Die Studierenden entwickelten in einem nächsten
Schritt auch Ideen, wie diese Anreize konkret
umgesetzt werden könnten, z. B. in Form von
Vortragstätigkeiten, Beratung für andere Abteilungen, Sichtbar-Machen von positiven Ergebnissen der Tätigkeit usw.
Der Leiter des Kontrollamtes, Herr Dr. Gerald
Schönberger MPM, berichtete bei der Ergebnispräsentation an der FH Linz, dass die Befragung
und Analyse durch die Studierenden einen
wichtigen Impuls zum Weiterdenken der Expertenkarriere im Kontrollamt gegeben habe und bereits
erste Umsetzungsschritte erfolgreich initiiert werden
konnten.
Prof. (FH) Dr. Brigitta Nöbauer,
Professur für Personalmanagement
Kooperationspartner: Lentos Kunstmuseum Linz
Kultur macht attraktiv
Von der jungen Kooperation zwischen
Lentos und FH OÖ profitierte die
Projektgruppe „Kulturstrategie
Ansfelden“, im Bild mit
Dr. Barounig und Dr. Cecon
„Studien zeigen, dass Kultureinrichtungen sich
positiv auf die Attraktivität eines Wohn- und
Arbeitsorts auswirken“, so der kaufmännische
Direktor des Linzer Kunstmuseum Lentos, Dr.
Gernot Barounig der einer Studierendengruppe
Einblick in die Leitung seines Hauses gab. Ob und
wie man Kunst managen kann, ist keine eindimensional zu beantwortende Frage. Im Gegenteil,
Kunst hat verschiedenste Anspruchsgruppen mit
verschiedensten Zielsetzungen zu bedienen, von
der Politik über die Künstler bis hin zur Gesellschaft.
Diese heterogenen Rahmenbedingungen bilden
ein spannendes Umfeld für die Steuerung. Ein
wichtiges Instrument ist dabei der Kulturentwicklungsplan, dessen Erstellungsprozess sehr positiv
war. Eine der Zielsetzungen ist z. B. die „Kunst
und Kultur für Alle“ zugänglich zu machen. Mit der
gerade kürzlich veranstalteten Wein.Landschaft
werden auch weniger kunstinteressierte Personen
angesprochen. Wer sich selbst vom Lentos ein
Bild machen möchte ist in die aktuelle Ausstellung
eingeladen:
YOU NEVER KNOW WHAT WILL
HAPPEN NEXT…
Die Sammlung 1900-2010
Im großen Format gibt das LENTOS den
BesucherInnen Gelegenheit, den seit der
Eröffnung des Museums umfassendsten Einblick in die Sammlung zu nehmen und dabei
die Fülle wie die Gegensätzlichkeit der
Bestände kennen zu lernen. >> seit 12.2.2010
Prof. (FH) Dr. Franziska Cecon
Seite 15
Public Management 5/2010
University of Applied Sciences
Vorstellung der Studienschwerpunkte
Personal & Organisation
Markus Györök fmachte sich
Gedanken zur Gleitzeit und anderen
flexiblen Arbeitszeitmodellen
Im letzten Studienjahr des Bachelorprogramms
„Sozial- und Verwaltungsmanagement“ können
die Studierenden zwischen zwei Ausbildungsschwerpunkten wählen, Personal & Organisation
und Controlling & Finanzmanagement.
Der Schwerpunkt Personal & Organisation im
Studiengang bietet eine vertiefte praxisorientierte
Auseinandersetzung mit Fragen der Organisationsentwicklung und Prozessgestaltung sowie aktuellen
Personalthemen. Des Öfteren geht die Entscheidung für den Schwerpunkt auch mit der Themenwahl beim Praktikum bzw. der Bachelor-Arbeit
Hand in Hand.
Der Schwerpunkt ist wie folgt aufgebaut:
Semester
Personal
Organisation
5. Semester
Ganzheitliches Personalmanagement (Seminar)
Aktuelle Themen aus Personal und Organisation (Seminar)
6. Semester
Personalcontrolling
(Seminar)
Manuela Gaigg führt ein
„Austrittsinterview“
Andrea Raab analysierte prozessorientiertes Qualitätsmanagement
Seite 16
Organisationsentwicklung
Im Seminar „Ganzheitliches Personalmanagement“ bearbeiten die Studierenden eine aktuelle
personalwirtschaftliche Fragestellung in Form eines
Projektes oder einer Fallstudie. In den letzten
Semestern wurden beispielsweise die Themen
„Employer Branding“ (Arbeitgeber-Positionierung)
bzw. das Thema „Expertenkarriere“ in der öffentlichen Verwaltung bearbeitet (siehe Kurzbericht
auf Seite xx).
Das Seminar „Aktuelle Themen“ widmet sich
Personal- und Organisationsfragen. Wie der Name
signalisiert, geht es auch in dieser Lehrveranstaltung in erster Linie um aktuelle Fragestellungen,
die sowohl eine Personal- wie auch eine Organisationskomponente haben. Zum Beispiel kann
das Thema „Umgang mit Auslastungsschwankungen“ im Dienstleistungsbereich sowohl personalseitig als auch organisationsseitig „angegangen“
werden. Im Personalbereich würde man z. B. über
Arbeitszeitmodelle nachdenken, im Bereich
Organisation könnte man über so genannte
„Servicelevels“ sowie über die Verschiebung von
Public Management 5/2010
Prof. Dr. Paul Brandl mit Christoph Kronschläger,
der sich in Netzwerkorganisationen vertieft hat
Tätigkeiten diskutieren. Die Studierenden vertiefen
sich einzeln in ein Thema aus Personal oder
Organisation und bieten dazu einen Workshop an.
Der Hauptteil der Lehrveranstaltung verläuft in
zwei parallelen Workshop-Sequenzen, die von
den Studierenden je nach Interesse „gebucht“
werden können. Dabei sollen die Studierenden
sich nicht nur inhaltlich in ein Thema einarbeiten,
sondern sich auch in der Rolle von „Wissensvermittlern“ üben.
Dass im Personalmanagement auch „Hard-Facts“
eine wichtige Rolle spielen, sollte spätestens im
6. Semester beim Thema „Personalcontrolling“
klar werden. Hier geht es um Personalkosten,
aber auch um aussagekräftige personal- bzw.
prozessbezogene Kennzahlen. Darüber hinaus
werden unterschiedliche Möglichkeiten zur
Messung der Wirkung von personalbezogenen
Maßnahmen wie z. B. Zufriedenheitsbefragungen,
diskutiert. Die Studierenden arbeiten sich in Form
von Übungen, Beispielen und kleinen Fällen in die
Thematik ein. Das Thema Personalcontrolling soll
das Bild von Personalarbeit abrunden, indem es
die personalbezogenen Instrumente nochmals mit
einer „anderen Brille“ betrachtet.
Parallel wird aufbauend auf das Prozessmanagement das Thema „Organisationsentwicklung“
bearbeitet. An Hand von praktischen Fällen werden
die einzelnen Phasen der Organisationsentwicklung auch theoretisch aufgearbeitet.
Ansprechperson: Prof.(FH) Dr. Brigitta Nöbauer,
Professur für Personalmanagement,
brigitta.noebauer@fh-linz.at
University of Applied Sciences
Vorstellung der Studienschwerpunkte
Controlling & Finanzmanagement
Ansprechperson:
Prof.(FH) Dr. Thomas Prinz,
Professur für Controlling,
thomas.prinz@fh-linz.at
In Zeiten der schwindenden Budgets und des
Kostendruckes sind ManagerInnen im öffentlichen
Sektor mit Controlling- und Finanzierungskenntnissen sehr gefragt. Die Zusammenarbeit mit
externen Partnern und die Steuerung ausgegliederter Bereiche erfordert Wissen um die finanziellen
Abläufe in diesen Organisationen, eine funktionelle
Kosten- und Leistungsrechnung und ein Controlling, das informiert, exakt plant, zeitgerecht berichtet
und damit eine zielgerichtete Steuerung ermöglicht.
Die Kenntnis und der Einsatz aktueller Finanzierungsinstrumente erweitern ihr Kompetenzfeld als
ManagerIn.
Für diese Aufgaben werden die MOD-Studierenden
im letzten Studienjahr im Schwerpunkt Controlling
& Finanzmanagement fit gemacht. Sie erwerben
Kompetenzen im Bereich der erweiterten
Finanzierung, des Kostenmanagements und der
strategischen Steuerungsinstrumente, können die
Controllingfunktion aufbauen und umsetzen bzw.
ihre MitarbeiterInnen zielgerecht einsetzen und
anweisen!
Erfahrene LektorInnen aus öffentlichen Institutionen
und deren Umfeld berichten aus der aktuellen
Praxis und sind im NPO/Public-ControllerInnenNetzwerk aktiv.
5. Semester
Integration operatives und strategisches Controlling (30E)
>> Verbindung des operativen mit dem strategischen Controlling: Leistungsanalyse, Umfeld- und Unternehmensanalyse,
Leitbild
>> Strategisches Controlling: Aufbau und Instrumente (SWOT-Analyse, Simulationen, Szenarien, Lebenszyklusrechnung,
Target Costing …)
>> Spezielles Controlling in öffentlichen Verwaltungen
>> Beyond Budgeting: Klappt Planung auch ohne Budgets?
>> Integrierte Unternehmensplanung: Erstellung eines Leistungsbudgets, Finanzplanung und einer Plan-Bilanz
>> Management-Informationssysteme gestalten: Was und wie berichtet das Controlling an das Management?
Einsatz von Controlling-Tools und spezieller Software
Aktuelle Themen (15E)
>> Aufarbeitung eines aktuellen Themas aus Controlling oder Finanzierung nach freier Wahl: Behavioral Controlling,
Auf-/Ausbau einer Kostenrechnung in der Verwaltung, Innovative Finanzierung, Unternehmens-planung, Risikomanagement, Kontrollsysteme etc. Die Aufarbeitung erfolgt als klassische Seminararbeit oder in neuen Lern- und
Präsentationsformen.
Steuerungssysteme (15E)
>> Steuerungssysteme auf Basis von Kennzahlen und Indikatoren für öffentliche Einrichtungen und NPO
>> Balanced Scorecard: Erstellen einer konkreten BSC bzw. Konzipierung eines Steuerungssystems für die eigene Organisation
ausgehend von einem politischen Auftrag bzw. grundlegenden strategischen Zielen
>> Erfahrungsberichte aus der Praxis und Vortrag eines Experten
6. Semester
Spezielle Finanzierungsinstrumente (15E)
>>
>>
>>
>>
>>
Spezielle Finanzierungsinstrumente für öffentliche Einrichtungen und private NPO
Projektfinanzierungen in diversen Ausprägungen
Leasingfinanzierungen
Public-Private-Partnership: Betreibermodelle, Kooperationsmodell, Konzessionsmodell etc.
Analyse praktischer Beispiele
Prozesskostenrechnung (15E)
>> Prozesskostenrechnung: ausgehend von Prozessmanagement und Prozessanalyse, Tätigkeiten analysieren, Teil- und
Hauptprozesse kreieren, Prozessmengen festlegen, Kostentreiber eruieren und schließlich die Prozesskostensätze
berechnen; Vergleich mit der traditionellen Zuschlagskalkulation
>> Fallbeispiel aus der Praxis
>> Prozessorientierte Analyse der eigenen Organisation: Auswahl eines Prozesses und Berechnung der Prozesskosten
Methodik und Unterrichtsformen:
Theorieinputs, Praxisvorträge und -kontakte, Fallstudien, Analyse der eigenen Organisation
Seite 17
Public Management 5/2010
University of Applied Sciences
Neuerscheinung von Paul Brandl
Optimieren und Neugestalten
Zukunftsstrategien für die mobile und stationäre Altenpflege
Anbieter von Dienstleistungen im Bereich Betreuung und Pflege kommen durch die demografische
Entwicklung und die Folgen wirtschaftlicher
Krisenerscheinungen unter ökonomischen Druck.
Um die Leistungsqualität auf hohem Niveau halten
zu können, müssen die vorhandenen Ressourcen
durch ein Optimieren der Prozesse und Strukturen
besser genutzt werden. Zudem ist eine innovative
Neugestaltung der Dienstleistungen angesagt.
der mobilen und stationären Altenpflege realisiert
werden kann, und bietet eine theoretische
Fundierung dafür. Ein zweiter Fokus liegt auf dem
Neugestalten von Dienstleistungen und auf neuen
Formen der Zusammenarbeit zwischen
bestehenden Einrichtungen.
Band 2 der Forschungsreihe Leben im Alter,
ist im Wagner Verlag 2010 erschienen
(144 S., zahlr. Abbildungen ISBN 978-3-90233043-7 Preis: 14,-Euro).
Weitere Infos: paul.brandl@fh-linz.at
Dieses Buch zeigt anhand praktischer Beispiele,
wie das Optimieren von Arbeitsabläufen im Bereich
Kooperation: OÖ Gemeindebund
Starker Partner für den Arbeitsbereich
Public Management
meindeverwaltungsschule im Rahmen des
bekannten ECTS-Systems auf das berufsbegleitende Bachelor-Studium „Management
öffentlicher Dienstleistungen“ anrechenbar sind.
Zwischen dem OÖ Gemeindebund, unter der
Führung von Präsident Franz Steininger und
Direktor HR Dr. Hans Gargitter, und dem Arbeitsbereich Public Management der FH Oberösterreich
herrscht seit 2007 ein reger Austausch, der für
beide Einrichtungen sehr wertvoll ist.
Ausdruck findet diese unter anderem auch darin,
dass eine Reihe von Veranstaltungen der Ge-
Wir bedanken uns bei unserem Partner für
diese Kooperation.
Modul 2 angerechnet auf MOD
Ausbildungstyp
(lt. Oö. DAV 2005)
1
2
3
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Fortbildungsprogramm
x
Lehrveranstaltung
ÖRA1: Grundlagen des Verfassungsund Verwaltungsrechts
ÖHR1: Öffentliches Rechnungswesen
ÖRB1: Verwaltungsrecht I (Allgemeines,
Grundlagen)
HRM2: Personalmanagement
ÖRB4: Öffentliches Dienstrecht
EGV1: E-Government 1
ECTS Semester
3
1,5
1
3
1,5
1,5
1,5
1,5
3
3
4
5
1
1
1
1
2
6
Modul 4 angerechnet auf MOD
x
x
x
Seite 18
x
x
x
x
x
x
PKK1: Kommunikation u. Gesprächsführung
PKK3: Teamarbeit
MKM2: Konfliktmanagement
Public Management 5/2010
University of Applied Sciences
Aktuelles unserer Absolventinnen und Absolventen
„Einmal studieren. Immer Alumni.”
Sobald ein Studium beendet ist und man die Sponsionsfeierlichkeiten hinter sich hat, fängt für die
Meisten ein komplett neuer Lebensabschnitt an
und oft verliert man dadurch auch seine alten
Studienkollegen aus den Augen. Damit das nicht
passiert, hat die FH Oberösterreich für ihre
AbsolventInnen im letzten Jahr den „Alumni Club
FH OÖ“ eingerichtet. So soll auch nach dem
Abschluss eine Verbindung zur FH und zu den
ehemaligen Studierenden bestehen bleiben - und
das ein Leben lang. Denn das Motto des Clubs
lautet „Einmal studieren. Immer Alumni.“
Kick-Off Event am 26. Mai 2010
Am 26. Mai 2010 feiert der Alumni Club FH OÖ
seinen offiziellen Start u. lädt alle AbsolventInnen
herzlich dazu ein. Das Kick-Off Event findet in der
voestalpine Stahlwelt statt und startet um 18:00
Uhr mit dem Alumni-Sekempfang. Als Key-Note
Speaker wird Univ.-Prof. Mag. Dr. Markus
Hengstschläger zum Thema „Die Macht der Gene
- und wie ERFOLG entsteht“ referieren. Freuen
Sie sich auf einen interessanten Abend in netter
Atmosphäre, kulinarische Köstlichkeiten und Musik
von Lounge FM. Anmeldung und Infos unter
www.fh-ooe.at/alumni.
Ein Netzwerk, viele Vorteile
Mit dem Netzwerk werden nicht nur alte
Freundschaften aufrecht erhalten, sondern man
kann auch die zahlreichen Vorteile nutzen.
Einerseits lädt das umfangreiche Informationsund Serviceangebot dazu ein, Kontakte zu
Branchenkollegen, künftigen Arbeitgebern oder
potentiellen Geschäftspartnern zu knüpfen.
Andererseits bietet der Club für Mitglieder ein
regelmäßiges Weiterbildungsangebot zu
vergünstigten Preisen, kulturelle Events und
Exkursionen in ganz besonderem Ambiente.
Mitglied werden
Wer sich nun für eine Mitgliedschaft im „Alumni
Club FH OÖ“ interessiert, kann einfach online das
Formular ausfüllen und dann per Post, Fax oder
E-Mail an die FH Oberösterreich schicken. Denn
eine steigende Mitgliederzahl vervielfacht den
Nutzen für jeden Einzelnen.
In eigener Sache
Wir gratulieren!
Frau Iris Bernegger, MOD 2009, zur Geburt ihrer
Tochter Lara (31.3.2010)
Seite 19
Public Management 5/2010
Frau Mag. Gabriele Gierlinger, SGI 2008, zur
Geburt ihres Sohnes Janosch Luis (30.3.2010)
University of Applied Sciences