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Känguru der Mathematik
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FRISCH & G’SUND
SCHULE
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Couchpotatoe & Joggingjunkie
Get dynamic and active! Dieses
Motto verfolgte die 1e-MalerIntegrationsklasse der Landesberufsschule 6 im Rahmen
eines Gesundheitsprojekts: Oft
wird man durch Horrormeldungen über den Gesundheitszustand
österreichischer
Jugendlicher erschüttert. So
wird der Bewegungsmangel als
Risikofaktor für die Entstehung
von
HerzkreislaufErkrankungen ins Treffen
geführt. Jugendliche leiden
bereits an Diabetes Typ II
(Altersdiabetes) durch Übergewicht, falsche Ernährung und
Bewegungsmangel. Wenn die
Entwicklung wie bisher anhält,
kann man wahrscheinlich nicht
ausschließen, dass irgendwann
die Nachfrage nach körperlich
fitten Arbeitskräften in Österreich nicht mehr befriedigt
werden kann. Aus all diesen
und unzähligen anderen Fakten wurde ein Gesundheitsprojekt mit Lehrlingen in der
Berufssparte
Maler
und
Anstreicher durchgeführt.
Dieses Projekt wollte, konnte
und sollte nicht einige „Couchpotatoes“ in Jogging-Junkies
oder Bodybuilder umwandeln.
Die Absichten zielten nicht
darauf ab, dass Bewegungsmuffel zu „Bewegungssüchtigen“ herangezogen
werden.
Vielmehr
konnte
dieses
Projekt
positiv auf
das zukünftige
Bewegungsverhalten unserer Lehrlinge Einfluss nehmen.
Leistungsdruck und Überforderung wurden auf jeden
Fall vermieden, denn Sport
und Bewegung sollten bei diesem Projekt Spaß machen. In
einem relativ kurzen Zeitraum
– neun Wochen – konnten die
Lehrlinge möglichst viele
Sportarten durch Schülerreferate im Deutschunterricht
kennen
lernen und im Gegenstand Bewegung und
Sport ausprobieren. So hatten
neben den Burschen auch die
Mädchen Spaß daran, im Fittnessstudio Energise ihre Muskeln an den Kraftgeräten zu
trainieren. Beim Kluppenspiel
u. a. Technikübungen mit dem
Mountainbike wurden das
Gleichgewicht und die Koordination trainiert. In der Kletterhalle in atemberaubender Höhe
zeigten die Lehrlinge, dass sie
nach acht Wochen Vertrauen in ihre Klassenkameraden entwickelt haben, die
sie mit
Seilen vor
dem
Absturz sicherten.
Somit war
es
den
einen
oder
anderen
möglich,
den richtigen
Sport
für sich
zu finden,
der
einen als
Erwachsenem
ein
Leben
lang gesund
und fit hält.
Zudem fanden auch die
Fachvorträge
zum Thema Kraftfutter und
Getränke von Styria vitalis
reges Interesse bei den Malerlehrlingen.
VL Margreth Gamper
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SCHULE
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EDITORIAL
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Aus dem Inhalt
S. 4–7
S. 8–11
S. 12–13
S. 14–20
Im Gespräch mit MMag. Dr.
Günter Polt geht’s um die
Gesundheitsförderung in den
Schulen. – Ein Blick hinter den
Horizont zeigt, dass auch auf
dem Balkan eine Zukunft für
Rückkehrer möglich wäre … –
Wer sorgt sich um der LehrerInnen Gück? Ja, wer eigentlich?
Wie bewegt sich denn das Känguru der Mathematik? In dieser
„Schule“-Ausgabe erfahren Sie
es. – Ein Nobelpreisträger überreicht einen LehrerInnen-Preis. –
Eine Gemeinde und eine Hauptschule feiern Jubiläen mit Schulfesten. – Allerhand Tolles aus
den Schulen.
Move it! Wer mit dem Handy
Sinnvolles tun will, kann sich für
den Handyfilm-Preis melden. –
Auch die Saison auf den
Brettern, die für gar viele mehr
als nur eine Welt bedeuten, ist
eröffnet. Alexander Loretto,
zeigt auf, was Sie Ihren SchülerInnen empfehlen können.
Der Buchklub hatte seine Jahrestagung. Was auf der Frauernalpe
oberhalb Muraus abgegangen ist
in Sachen Lesen, erlesen Sie hier.
– Fit, g’scheit und frisch sind
unsere Kinder, zumal die heimischen Schulen den Auftrag zur
Gesundheitsföderung durchwegs
ernst nehmen …
IMPRESSUM: Verleger und Herausgeber: Landesschulrat für Steiermark. – Redaktion: BSI
Heinz Zechner, Bezirksschulrat, 8430 Leibnitz, Kadagasse 12; Werner Egger (Redaktion): Am
Langedelwehr 26, 8010 Graz, Tel. 0664 443 46 12; Mag. Eva Ponsold (Büro des Präsidenten), LSR
für Steiermark, Tel. 0316/345-121. – Satz beigestellt. – Herstellung: Medienfabrik Graz.
E-Mail: heinz.zechner@stmk.gv.at – werner.egger@kleinezeitung.at (egger.w@aon.at) –
eva.ponsold@lsr-stmk.gv.at
Internet: www.lsr-stmk.gv.at/cms/ziel/427083/DE/ – www.dieschule-stmk.com
Bei Unzustellbarkeit die Zeitung bitte an die Medienfabrik, 8020 Graz, Dreihackengasse 20,
zurücksenden. Bezugsbedingungen: Die Zeitschrift „Schule“ und das Verordnungsblatt des Landesschulrates für Steiermark werden allen Pflichtbeziehern (Bezirksschulräten, Schulleitungen
und DirektorInnen aller öffentlichen und mit dem Öffentlichkeitsrecht ausgestatteten
Unterrichtsanstalten) von Amts wegen zugestellt, die Bezugsgebühr ist aber zu entrichten. Die
Zeitschrift „Schule“ und das Verordnungsblatt werden auch im Jahresbezug an alle Lehrpersonen des Ruhestandes, den Dienststellen, Vereine, Körperschaften, Firmen und sonstige Interessenten auf Bestellung abgegeben.
Der Bezugspreis beträgt derzeit € 55,–. Die Bestellung nimmt die Medienfabrik Graz, Dreihackengasse 20, 8020 Graz, Frau Zierler, Tel. 0316/8095-18, entgegen.
Adressenänderungen bitte an: Büro des Präsidenten, Tel. 0316/345-221 oder 110!
Liebe Leserin,
Lieber Leser!
B
undesweite BSI-Konferenz
Üblicherweise finden bundesweite BSI-Konferenzen
im Zweijahresrhythmus statt.
Heuer war eigentlich ein Zwischenjahr. Aus aktuellem Anlass
wurde eine Sonderkonferenz in
St. Johann im Pongau eingeschoben. Das Thema lautete: „25
plus“. Der Gedanke dahinter ist,
dass die (nach der Senkung der
Klassenschülerhöchstzahl) niedrigeren Schülerzahlen zu einer
fundamentalen Änderung der
Unterrichtsmethoden
genützt
werden müssten. Nur so könne
das investierte Geld (1500 Lehrerposten österreichweit) ökonomisch erfolgreich bewertet werden. Gefordert wird ein Paradigmenwechsel von einem System des Selektionierens zu einem
System des Förderns und Integrierens. Speziell auf der Sekundarstufe 1 haben wir ein vielgliedriges System. In unserem
Bundesland werden das Gymnasium, die Realschule, die 1., 2.
und 3. Leistungsgruppe der
Hauptschule sowie der Sonderpädagogische Förderbedarf und
die Sonderschule angeboten.
Selbstverständlich will niemand
auf einem unteren Level einsteigen. So verführt das System zum
Selektionieren nach unten. Kleinere Klassen sollten uns die
Chance geben, jede einzelne
Schülerin, jeden einzelnen Schüler individuell zu fördern und zum
persönlich höchstmöglichen Niveau zu führen.
Treibhäuser der Zukunft
Es gibt Schulen, die diesen Paradigmenwechsel schon geschafft
haben. In nordeuropäischen Ländern, in Deutschland. (Österreichische Beispiele wurden im Projekt „Innovative Hauptschulen“
vernetzt.) Der deutsche Wissenschaftler und Journalist Reinhard
Kahl hat sie „Treibhäuser der
Zukunft“ genannt und ihre Arbeit
in Filmen dokumentiert. Als Gastreferent in St. Johann hat er versucht, die Unterschiede in den
Denkansätzen durch unterschiedliche Betonung gebräuchlicher
Redewendungen darzustellen.
Der Satz „Auf euch haben wir
gewartet!“ wird in der einen Schule ironisch/zynisch und in der
anderen ehrlich gemeint. „Der
macht, was er will!“ kann Tadel
oder Lob sein. Der Fehler kann
als Signal für Misserfolg oder als
Chance für Entwicklung gesehen
werden. „Wenn man etwas
beginnt, muss man in Kauf nehmen, dass es auch schiefgehen
kann.“ In der heutigen Schule sei
es „besser zu bluffen und dabei
intelligent zu gucken als (angeblich) blöde Fragen zu stellen“. Im
Gegensatz dazu plädiert Reinhard Kahl für Lust am Neuen
(„Neulust“). Und: „Jeder von uns
ist eine interessante Abweichung
vom Idealbild!“ „Migranten sollten
Neuösterreicher genannt werden.“ „Wenn SchülerInnen das
Lernen als Ihre Sache ansehen
sollen, dann müssen LehrerInnen
die Schule als ihre Sache ansehen!“
Falsches Timing?
Der Auftritt der Ministerin war
geprägt von ihrer Sorge bezüglich
des Gesprächs mit Fritz Neugebauer am darauffolgenden Tag.
Wir wissen inzwischen, dass die
„Neue Mittelschule“, wie sie von
Frau Schmied angedacht wurde,
zunächst nicht realisiert werden
kann. Das Projekt „25 plus“ ist
aber nicht gebunden an die
Reform der Mittelstufe, sondern
eine umfassende Maßnahme für
das gesamte Schulsystem des
Landes. Keine Schulart und keine
Standesvertretung wird sich
schlussendlich diesem Paradigmenwechsel entziehen können.
Heinz Zechner
heinz.zechner@stmk.gv.at
„Ringkampf zwischen
Schmied und
Neugebauer? Das ist
echt unfair!“
GESPRÄCH
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Gesundheitsförderung an
der Schule
Mag. Helmut Tomitz sprach anlässlich des
pädagogischen Schwerpunktthemas
„Gesundheit“ mit MMag. Dr. Günter Polt
über den derzeitigen Stand der Gesundheitsförderung an steirischen Schulen.
MMag. Dr. Günter Polt ist
Lehrer, Arzt und Sportwissenschaftler. Er beschäftigt
sich seit vielen Jahren mit dem
Thema Gesundheitsförderung
und ist ärztlicher Leiter im
Bereich Gesundheitsausbildungen am WIFI
Steiermark.
Er ist Obmann des Vereins
gahs (gesunde AHS), der ein
eigenes Programm zur
Gesundheitsförderung an der
Schule entwickelt und dazu
bereits zahlreiche Projekte
umgesetzt hat.
Weiters hat der Verein
mehrere Auszeichnungen für
seine Aktivitäten erhalten.
Die Homepage des Vereins ist
www.gahs.at
err Dr. Polt, kann man
Gesundheit
„lernen“?
MMag. Dr. Günter Polt:
Ja, zu 70 Prozent. Man geht
heute davon aus, dass nur 20
Prozent der Gesundheit über
die Erbanlagen definiert werden und die Medizin überhaupt
nur zu 10 Prozent den Gesundheitszustand eines Menschen
beeinflussen kann. 70 Prozent
hat jeder von uns selbst in der
Hand. Das bedeutet, dass mein
persönlicher Lebensstil der
entscheidende Faktor für mein
Wohlbefinden ist.
H
Es gibt Menschen, die übergewichtig sind und rauchen,
aber trotzdem älter werden als
so manche Sportler.
MMag. Dr. Günter Polt: Das ist
alles eine Frage von Wahrscheinlichkeiten. Es gibt vier
„Kardinalsünden“ in Bezug auf
den persönlichen Lebensstil:
Das sind Rauchen, Alkohol
(inkl. Drogen), Übergewicht
und Bewegungsmangel. Wenn
Sie alle vier „Sünden“ begehen
und trotzdem gesund bleiben,
ist das wie ein Royal Flush im
Pokern. Viel hilfreicher ist die
Frage, was können wir selbst
tun, um unsere Gesundheit
möglichst lange zu erhalten?
Zum Gesundheitszustand von
SchülerInnen gibt es ja
teilweise erschreckende Meldungen!
MMag. Dr. Günter Polt: Wirklich nachdenklich sollte es
machen, dass die allermeisten
Meldungen über das Wohlbefinden und die Gesundheit der
Jugendlichen an den Schulen
stimmen. Ich möchte Ihnen
dazu ein Beispiel bringen: Ich
war selbst Lehrer für Leibeserziehung und so wie viele meiner
Kolleginnen und Kollegen im
Unterricht beobachten konnten, sind die Durchschnittsleistungen im Turnunterricht von
vor zehn Jahren die Spitzenleistungen von heute. Zehnjährige Kinder haben nach vier
Jahren Regelschule zum Teil
eine schlechtere Ausdauerleistungsfähigkeit mit 14 Jahren,
als diese mit zehn Jahren war.
Dafür kann man aber nicht die
Kinder verantwortlich machen.
Das Umfeld hat einen entscheidenden Einfluss auf ihren
Lebensstil.
Wo sehen Sie
Veränderungsmöglichkeiten in
diesem Zusammenhang?
MMag. Dr. Günter Polt: Ob
Kinder die Möglichkeit haben,
sich in der Pause ausreichend
zu bewegen oder ob sie in fünf
Minuten ihre Jause hinunterschlingen müssen. Ob es im
Automaten beim Schulbufett
Milchmix-Getränke gibt oder
Zuckerwasser. Ob Kinder die
Schule auf einem lärmarmen
Weg zu Fuß oder per Fahrrad
erreichen können oder schon
aus Angst vor Unfällen und
Abgasen besser mit dem Bus
oder dem Auto in die Schule
kommen. Eine einfache Rechnung ergibt Folgendes: Würde
ein Kind statt mit dem Auto
auch bei einem kurzen Weg zu
Fuß in die Schule kommen,
hätte es in acht Schuljahren
jene Kalorienmenge eingespart,
die zehn Kilogramm Depotfett
entspricht.
Halten Sie Übergewicht für
gefährlich?
MMag. Dr. Günter Polt: Übergewicht wird Rauchen als
selbst verursachte Todesursache in den nächsten Jahren den
ersten Platz abnehmen. Übergewicht ist mitverantwortlich
für Diabetes, Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall und viele
andere Krankheiten werden
durch Übergewicht mit beeinflusst oder verschlimmert.
Was sollte man beachten,
wenn man eine nachhaltige
Gewichtsreduktion anstrebt?
MMag. Dr. Günter Polt: Für
Kinder reicht es, ihr Gewicht
zu halten. Durch das noch nicht
abgeschlossene Längenwachstum haben Schüler einen enormen Vorteil. Danach wird es
echt schwierig: Die Statistik
weiß, dass 80 Prozent der Menschen, die mit zehn bis 14 Jahren übergewichtig sind, es auch
als Erwachsene nicht schaffen,
ihr Normalgewicht zu erreichen. Das ist mit ein Grund,
warum wir gerade diese Altersgruppe als Zielgruppe unseres
Gesundheitsförderungs-Projektes gewählt haben.
Aber Sie haben sicher
Ratschläge für Kinder oder
Erwachsene, die abnehmen
möchten.
MMag. Dr. Günter Polt: Das
Problem mit Ratschlägen ist,
dass es so viele davon gibt und
jede Woche die neuesten und
besten dazukommen. Aber gut:
Der entscheidende Faktor ist
die Bewegung. Ohne Bewegung
wird eine Gewichtsreduktion
nicht funktionieren. Ein kontrollierter Umgang mit Fernsehen oder Gameboy spielen ist
entscheidend. Wenn Sie eine
wirklich einfache und effiziente Anleitung zum Erhalt Ihrer
Gesundheit – auch im Rahmen
einer Gewichtsreduktion –
suchen, folgen Sie dieser einfachen Botschaft: Zeit vor dem
Bildschirm ist Zeit für Bewegung und Sport. Das ist jeden
Tag sofort zu überprüfen. Als
Erwachsener sollten Sie mindestens die Zeit mit Sport oder
Bewegung im Freien verbringen, die Sie in Ihrer Freizeit vor
dem Fernseher oder Computer
sitzen. Die Zeiten im Beruf
zählen da nicht dazu.
Klingt einfach ...
MMag. Dr. Günter Polt: Eltern
können das auch jederzeit bei
ihren Kindern einmal mitschreiben. Wir haben dazu eine
Studie gemacht. Bis auf acht
Prozent der teilnehmenden
Schüler haben sich alle mehr
bewegt als sie Zeit vor dem
Fernseher oder Computer verbracht haben. Im Durchschnitt
haben sich die Kinder um 75
Minuten mehr bewegt, als sie
„gesessen“ sind. Und von diesen befragten Kindern waren
faszinierenderweise rund acht
Prozent übergewichtig. Die
Botschaft berücksichtigt sehr
viele Dinge, an die man zuerst
gar nicht denkt. Zum Beispiel
werden Snacks und Süßigkeiten meistens vor dem Fernseher
und ohne, dass man diese
bewusst schmeckt, zu sich
genommen. Einen Nachsatz
möchte ich an dieser Stelle
noch anbringen. Die Botschaft
ist einfach und das Beste, was
ich derzeit an Ratschlägen kenne. Abzunehmen ist es trotzdem nicht einfach. Jeder, der es
tatsächlich schafft Gewicht zu
reduzieren, hat meine volle
Anerkennung.
Eine persönliche Frage: Waren
Sie selbst einmal übergewichtig?
MMag. Dr. Günter Polt: Ganz
im Gegenteil. Mit 14 bin ich
von meinen Mitschülern geärgert worden, weil ich echt dürr
war.
Sie sind seit mehreren Jahren
Obmann des Vereins gesunde
AHS und haben Preise und
Auszeichnungen für Ihre Aktivitäten erhalten.
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MMag. Dr. Günter Polt: Ja, das
freut mich ganz besonders und
ich bedanke mich bei meinen
Mitarbeitern und allen, die uns
unterstützt haben, dass wir die
Möglichkeit haben, in diesem
Bereich Kinder zu fördern und
zu motivieren. So ist zum Beispiel eine Sportvereinsdatenbank mit über 19.000 Vereinen
entstanden, mit der man
schnell Sportvereine in seiner
Nähe findet. Und vor allem für
Sportlehrer ist es möglich,
Sportvereine zu finden, die gerne an die Schule kommen und
neue oder ausgefallene Sportarten von Capoeira und Futsal
bis Rope Skipping und Tchoukball präsentieren.
Wer kann die Datenbank nutzen und was kostet das
Service?
MMag. Dr. Günter Polt: Die
Abfrage ist kostenlos und über
unsere Homepage www.gahs.at
erreichbar.
Welches Ziel verfolgen Sie
damit?
MMag. Dr. Günter Polt: Schüler sollen für neue Sportarten
begeistert werden. Gerade bei
Kindern, die sich in ihrer Freizeit wenig sportlich betätigen
gelingt das eher, wenn man sie
neugierig macht und sie einfach einmal Sportarten ausprobieren können. Dazu haben wir
auch die Aktion „Sportart des
Monats“ gestartet. Jeden
Monat präsentieren wir in
Form eines Informationsblattes
eine neue Sportart und möchten dieses an die Schulen senSehr geehrter Herr Zechner!
Eigentlich wollte ich vor fünf
Minuten endlich meine Schule verlassen, in der ich heute
schon seit 7.30 Uhr arbeite,
aber als ich um 17.10 Uhr Ihr
Editorial las, musste ich
Ihnen schreiben.
Ich wurde im Juli 2005 mit
der Leitung betraut. Da ich
aber nur betraut bin, wurde
ich zu keiner einzigen für
neue SchulleiterInnen veranstalteten Fortbildung eingeladen. Meine Direktorenkollegin an der VS Neufeld, die
ernannt wurde, darf sehr
wohl.
Das bedeutet für mich natürlich einen Nachteil, denn ich
muss mir vieles mühsam
zusammensuchen, was die
Ernannten quasi auf dem Silbertablett serviert
SCHULE
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den. Ich würde mich sehr freu- tionsquellen
zum
Thema
en, wenn möglichst viele Schu- Gesundheit finden und selbstlen mitmachen und dieses Info- ständig abfragen können.
blatt
einfach
an
ihrer
Anschlagtafel unter der Über- Woran liegt es, dass manche
schrift Sportart des Monats Gesundheitsprogramme von
aushängen.
Schülern abgelehnt werden?
MMag. Dr. Günter Polt:
Welche Aktivitäten haben Sie
Gesundheitsförderungs-Pronoch gesetzt?
gramme die methodisch einseiDa ist einiges passiert: umfang- tig an rein naturwissenschaftlireiche Untersuchungen für die chen Ansätzen ausgerichtet
Kinder und Lehrer, zusätzlich sind, manövrieren sich selbst in
finanzierte Kurs- und Sportan- eine Krise. Kinder werden vergebote an der Schule, Work- messen und anhand ihrer bioshops über Ernährung, Abhal- metrischen Daten und einer
ten von bewegten Pausen, Portion Mathematik kategoriErrichtung eines „Klassenzim- siert. Diese Einteilung ist das
mers im Grünen“, Kooperatio- Ergebnis statistischer Methonen zur Entzuckerung des den, die den Mittelwert widerSchulbuffets,
schulinterne spiegeln. Das einzelne Kind
Fortbildungen, z. B. über die findet sich also nur in einem
Internetseite feel ok, Ankauf mehr oder minder gespreizten
von Spiel- und Bewegungsma- Verteilungsfeld, mathematisch
terial ...
durch eine Gauß’sche Verteilungskurve ausgedrückt, wieWas halten Sie von einem
der. Dieser Durchschnitts- oder
Unterrichtsfach
Mittelwert ergibt die Norm, d.
„Gesundheit“?
h. das Normale. Meiner MeiMMag. Dr. Günter Polt: Ein nung nach ist eine solche norUnterrichtsfach „Gesundheit“ mierende Geisteshaltung, die
oder „Gesundheitskompetenz“ Grenzen vorschreibt, die Kinhalte ich für eine hervorragen- der erfüllen müssen, um als
de Möglichkeit, Schülern The- gesund (= normal) zu gelten,
men zu vermitteln, die sie inte- ohne ihre Individualität und
ressieren und von denen sie Persönlichkeit zu berücksichtiprofitieren. Schüler könnten gen, gefährlich. Sie zwängt
Mechanismen die die eigene Kinder in eine Norm, die ihre
Gesundheit stärken, kennen höchst eigenen Anlagen und
lernen und persönlich nutzen. Bedürfnisse nicht zulässt.
Es können moderne und effi- Wahrscheinlich ist es unsere
ziente Methoden zur Beeinflus- Unsicherheit
Individualität
sung des eigenen Wohlbefin- zuzulassen, die uns dazu führt.
dens vermittelt werden und Wir fühlen uns sicherer, wenn
Schülern könnte gezeigt wer- wir uns am Durchschnitt orienden, wie sie seriöse Informa- tieren können. Nichtsdesto-
Offener Brief
bekommen. Folge: Stress
(unnötiger!).
Mein trotz allem geliebtes
„Tollhaus“ (das ist es leider
wirklich) hat leider heuer nur
noch sieben statt acht Klassen. Ich muss daher von
Gesetzes wegen sieben
Wochenstunden unterrichten.
Natürlich machen mir das
Unterrichten (und das Planen
und das Herstellen von gut
durchdachten Arbeitsblättern
und das Googeln und das
Korrigieren und die
Erstellung einer
Stoffplanung) und das Benoten Spaß, aber dafür geht
jene Zeit drauf, die ich in der
Direktionskanzlei zum Arbeiten brauche. Folge: Stress
pur, denn Eltern, Behörden,
ErziehungshelferInnen,
SozialarbeiterInnen wollen
mich telefonisch erreichen,
mit mir Gesprächstermine
wahrnehmen usw. Dazu kommen Stöße von Post (elektronischer wie papierener) und
die ganz normale
Leiterarbeit.
Druck wegnehmen klingt
erleichternd, aber wenn KollegInnen ausfallen, wird jedes
noch so erholsame Stundenloch zum Supplieren verwendet. Und welches „Loch“
bleibt SchulleiterInnen?
Mich wundert kein Burn-out
mehr, nicht einmal, wenn es
mich selbst betreffen sollte.
Mit freundlichen Grüßen
Erika Just, Schulleiterin und
Pädagogin aus Leidenschaft
(hoffentlich überwiegt nicht eines
Tages das Leiden)
GESPRÄCH
trotz spüren die Schüler genau
das in den angesprochenen
Gesundheitsprogrammen.
Wie sieht Ihrer Meinung nach
die gesunde Schule aus?
MMag. Dr. Günter Polt: Wenn
über gesunde Schule gesprochen wird, kann es zum Beispiel nicht sein, dass der
Durchschnitts-BMI,
dieser
wäre ja auch bei 50 Prozent
übergewichtigen und 50 Prozent magersüchtigen Kindern
im Normbereich, entscheidet,
ob eine Schule als gesund
bezeichnet wird oder nicht.
Weitaus entscheidendere Kriterien wie die persönliche
Überzeugung der Selbstbestimmtheit und die ehrliche
Möglichkeit an Entscheidungen teilzuhaben determinieren
die Gesundheit des Einzelnen
und daher meine ich, dass es
wichtig ist Schülerinnen und
Lehrerinnen Spielraum zu
geben, um selbst „ihre Schule“
gesundheitsfördernd zu gestalten. Ich denke in diese
Richtung geschieht sehr viel
und der Landesschulrat unterstützt solche Bestrebungen.
Und Ihr nächstes Projekt?
MMag. Dr. Günter Polt: Ein
Projekt, das mir besonders am
Herzen liegt, ist ein GuinnessWeltrekordversuch. Wir möchten damit öffentlichkeitswirksam zeigen, dass erfreulich viel
für die Gesundheitsförderung
getan wird und das gemeinsam
sehr viel zu erreichen ist – eben
auch ein Weltrekord.
Worum geht es da genau?
MMag. Dr. Günter Polt: Es soll
die größte Herzformation werden, die von Menschen gebildet
wird. Ein rotes Herz in Graz
aus Schülern, Lehrern, Eltern,
Direktoren und allen, die dabei
sind – als Symbol für die
Bedeutung der Gesundheitsförderung die an der Schule
stattfindet und die vor allem
Kindern und Jugendliche zugute kommen soll. Ich wünsche
mir, dass im kommenden Frühjahr möglichst viele mitmachen
und uns dabei helfen. Leicht
wird es nicht, aber wir werden
uns anstrengen, den GuinnessWeltrekord, den bis jetzt einmal die Chinesen und einmal
die Ungarn gehalten haben, in
die Steiermark zu holen.
Danke für das Gespräch.
HINTER DEM HORIZONT
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Keine Zukunft auf dem Balkan?
THOMAS AITITSCH
Das Schicksal der 15-jährigen
Arigona Zogaj ging durch
Österreichs Medien, weckte
Emotionen und war sogar britischen Zeitungen Schlagzeilen
wert. Der Hilfeschrei, sich eher
umzubringen als in die Heimat
zurückkehren zu wollen, macht
betroffen, gibt jedoch Anlass
zur Frage, ob die Angst des
Mädchens, in ihrem Geburtsland keine Zukunft zu haben,
tatsächlich begründet ist.
Sie sind bereits im Ausland
geboren, wurden in einer fremden Kultur sozialisiert, sprechen zum Großteil nicht einmal
mehr die Sprache des Herkunftslandes, weil sie mit deutschen Gewohnheiten, deutschem Lebensstandard und
deutschem Schulsystem groß
geworden sind. Sie empfinden
eine freiwillige oder erzwungene Rückkehr als Ausreise in ein
fremdes Land geradezu als
Kulturschock. Ein Mitarbeiter
der im Aufbau befindlichen
Kinder- und Jugendambulanz
in Glogovc (Kosovo) berichtet:
„Kinder und Jugendliche in
einer solchen Situation verweigern sich den Eltern, die sie
ihrer Meinung nach in eine
solche Lage gebracht haben,
schwänzen die Schule, verweigern sich der Landessprache und Gesellschaft, ziehen
sich zurück oder werden
aggressiv. Auch der Drogenkonsum im Kosovo als Folge
von Frust und Orientierungslosigkeit ist ein großes Problem. Diese Verhaltenweisen
übertragen sich auf das ganze
Familiensystem und führen in
der Folge zu großer Instabilität
im Familienverband. Dazu ist
die Versorgungslage für Menschen mit psychischen Problemen im Kosovo mehr als unzureichend.“ Das Verhältnis von
Neuropsychiatern zu einer
Bevölkerungsanzahl von rund
zwei Millionen Menschen sollte
nach den Standards der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) 1:10.000 betragen, im
Kosovo ist das Verhältnis
1:57.270.
Rückkehrtrauma
Für Dr. Frank Neuner von der
Universität Konstanz sind
posttraumatische Belastungsstörungen verantwortlich für
Traumata bei der Rückkehr in
das Geburtsland. „Eine Konfrontation mit dem Thema
Rückkehr etwa durch rechtliche Vorgänge im Asylverfahren
führt bei den meisten Patienten
zu einer Verschlechterung ihres
Zustandes. Da Flüchtlinge bisher nach einer Abschiebung
oder freiwilligen Rückkehr
nicht systematisch nachuntersucht wurden, kann derzeit
keine
Aussage
darüber
gemacht werden, wie sich ihr
Zustand tatsächlich verändert“, meint Neuner. Zum jetzigen Zeitpunkt könne jedoch
nur über die Folgen einer
Rückkehr für traumatisierte
Flüchtlinge spekuliert werden.
Eine entscheidende Variable
sei jedoch, ob in der Heimat die
Möglichkeit einer sinnvollen
Betätigung zum eigenen Auskommen bzw. für die Versorgung der Familie besteht. Nur
so könne sich die traumatisierte Identität des Flüchtlings
vom Opfer zum Überlebenden
wandeln.
Trendumkehr als Hoffnungsschimmer
Die Feststellung Arigona
Zogajs, in ihrer ursprünglichen
Heimat „keine Zukunft zu
sehen“, ist nicht so ohne Weiteres von der Hand zu weisen,
wenn man den Ausführungen
von Gerald Knaus, dem Direktor der European Stability Initiative, in einem Interview mit
Manuela Honsig-Erlenburg im
„Standard“ glauben darf. „Die
Arbeitslosigkeit im Kosovo ist
dramatisch. … Besonders in
ländlichen Gebieten spitzt sich
die Lage zu: In einem Dorf mit
842 Männern und Frauen im
arbeitsfähigen Alter haben
lediglich
133
irgendeine
Arbeit“, gibt er zu bedenken
und sieht die Gründe dafür im
jugoslawischen Kommunismus, der im Kosovo besonders
hart gewesen sei. Doch es gibt
auch Hoffnung. „Vieles, was
wir heute im Kosovo als rückständig erleben … gab es vor
vielleicht zwei Generationen
auch im ländlichen Österreich“, betont Knaus und weist
auf seinen Vorarlberger Großvater hin, der in einem Raum
mit vielen Geschwistern aufwuchs und gerade einmal die
Pflichtschule beendete. Es sei
ein Irrtum zu glauben, dass sich
die Dinge im Kosovo nicht
ändern könnten. In Pristina
etwa lebten bereits jetzt bestausgebildete junge Kosovaren,
die sich in jedem Land der EU
zurechtfinden und eine Trendumkehr im Kosovo als wirkliche Herausforderung betrachten würden.
Projekt „Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“
Das erste deutsche bundesweite Reintegrationsprojekt für
minderjährige Flüchtlinge in
ihrer ursprünglichen Heimat
hat nun der Jugendhilfeverband Rhein-Main mit Partnerverein AWO Heimgarten in
Frankfurt am Main ins Leben
gerufen. „Die Entscheidung,
ihre Heimat zu verlassen, wird
von Kindern selten freiwillig
getroffen“, so Projektbetreue-
Aufbruchsstimmung s
rs Ledergerber und Peter
Businger, beide Studierende an der Interkontinentalen Hochschule für Heilpädagogik in Zürich, besuchten
heuer im Sommer Kinder und
Jugendliche in Pristina. Hier
die gekürzte Fassung ihrer
Reportage in der „Neuen Züricher Zeitung“.
„Schon auf dem Flughafen
werden wir förmlich umringt
von Straßenhändlern und Taxifahrern. Wie auch bei uns sind
viele Autos unterwegs – doch
gibt es nur wenige Verkehrszeichen und Schilder. Wir sehen
kaum Fahrräder. Fast alle
Menschen sprechen hier ein
wenig Deutsch oder zumindest
Englisch. So ganz fremd ist uns
aber hier nicht alles. … Wir
sehen hunderte von jungen
Menschen, die zu Fuß in die
Schule, zur Universität oder ins
nächste Geschäft gehen. Fast
nur junge Menschen sind
unterwegs. Markant ist das
Gebäude der Nationalbibliothek. … Nicht weit davon ent-
U
fernt steht die ,shkolla fillore –
osnovna kola‘, jene Schule, die
wir besuchen sollen. Der Empfang ist sehr freundlich. … Es
gibt so viele Schüler, dass sie in
Klassen bis zu 45 Kindern im
Drei-Schicht-Rhythmus unterrichtet werden müssen.
Beschult werden sie hier bis zur
9. Klasse. … Behinderte und
nicht behinderte Schüler gehen
ins gleiche Schulhaus, Erstere
besuchen aber gewisse Module
in Regelklassen oder es werden
gemeinsame Feste, Ausflüge
oder Spieltage veranstaltet. Es
gibt meist nur Lehrerinnen
(Lehrer gibt es wegen des für
einen Familienvater niedrigen
Lohns von maximal 250 Euro
im Monat kaum) und diese
machen sich viele Gedanken
darüber, wie sie mit ihren
begrenzten Mitteln unterrichten und ihren SchülernInnen
eine halbwegs gute Schulkarriere bieten können. … In der
Schulstunde herrschen Disziplin und gespannte Aufmerksamkeit. Kein lautes Schreien
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SCHULE
PSYCHOLOGISCH
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rin Doris Giessen. Meist seien
es die Eltern, die den Kindern
ein vermeintlich besseres
Leben ermöglichen wollen.
„Der Traum bleibt jedoch vielfach Traum. Lediglich zehn
Prozent der Asylanträge werden positiv erledigt“, so ein
Sprecher des Bundesamtes für
Migration und Flüchtlinge.
Ziel des Projektes ist es, den
Jugendlichen eine fundierte
Ausbildung zu geben, damit sie
„mit Stolz und Würde“ zu
ihren Familien zurückkehren
können.
Nach einer Aufbau- und
Berufsvorbereitungsphase von
zwölf Wochen erfolgt die Vermittlung von Grundqualifikationen im technischen und
gewerblichen Bereich. Schließlich wird die Reintegration in
der Heimat bis zu über einem
Jahr begleitet.
Doris Giessen: „Die Maßnahme
dauert maximal 24 Monate.
Wir bieten nach der Ausbildung auch im Geburtsland Hilfestellung bei Familienzusammenführung, Wohnraumbeschaffung, Jobsuche und sozialer Reintegration. Unsere Zielgruppe sind unbegleitete minderjährige Flüchtlinge mit
Rückkehrwunsch.“ Gefördert
wird dieses Projekt vom Europäischen Flüchtlingsfonds.
spürbar
ist zu hören. Die Kinder und
Jugendlichen zeigen großen
Respekt vor den Erwachsenen.
… Mit jedem Tag summieren
sich positive Eindrücke und
Begegnungen. … 2005 hat die
UNO einen internationalen
Verhandlungsprozess eingeleitet, der zur endgültigen Definition des politischen Status des
Kosovo führen soll. Die Mehrheit der albanischen Bevölkerung drängt auf einen unabhängigen Staat, während
Serbien auf seiner völkerrechtlichen Souveränität über den
Kosovo beharrt. … 37 Prozent
der Bevölkerung leben unter
der Armutsgrenze, ein großer
Teil nur knapp darüber. Der
Kosovo gehört zu den ärmsten
Regionen Europas und doch ist
auch hier eine Aufbruchstimmung spürbar. Eine Mehrheit
hofft auf eine rasche Klärung
der Statusfrage und will eine
soziale und ökonomische Integration in der Europäischen
Union.“
Recht auf
Wohlfühlen
Ich kenne einige Leute, die
als Österreicher in Kanada
leben und sich dort eine
neue Existenz geschaffen
haben. Von Zeit zu Zeit
besuchen sie die im
Geburtsland zurückgebliebenen Verwandten und
auch Bekannte im Ort.
Man trifft sich bei einem
Bier oder vielleicht auch
zwei und tauscht Erfahrungen aus, plaudert, findet Unterschiede und
Gemeinsamkeiten, kurzum, man erfährt etwas von
der großen, weiten Welt da
draußen, wenngleich auch
subjektiv, mit persönlichen
Erfahrungen eingefärbt.
Einer jener Auslandsösterreicher, der bereits über 25
Jahre irgendwo in British
Columbia lebt, verriet mir
im Gespräch, dass es ihn
auch jetzt noch interessiere, was in Österreich passiere, und er war über die
politischen Vorgänge hierzulande bestens informiert.
Warum, so könnte man fragen, ist einem 15-jährigen
Mädchen der Tod lieber als
in das Ursprungsland
zurückzukehren? Es waren
wohl die Umstände, unter
Zwang dorthin zurückkehren zu müssen, wohin man
unter keinen Umständen
hin möchte, sich möglicherweise sogar traumatisch davor fürchtet. Nicht
zuletzt bleibt die Frage, ob
die so genannte Heimat für
Arigona, die eine große
Zeitspanne ihres Lebens in
Österreich verbracht hat,
überhaupt noch Heimat ist.
Ist Heimat nicht dort, wo
sich jemand wohl fühlt?
Und wenn es stimmt, dass
jeder ein Recht auf Wohlfühlen hat, mit welcher
Begründung möchte man
es dem Mädchen verwehren? Sind Asylantengesetze gewichtiger als menschliche Grundrechte? Und
wer kann überhaupt mit
Sicherheit sagen, ob Arigona nicht vielleicht doch
irgendwann einmal freiwillig dorthin zurückkehrt, wohin man sie jetzt
vom Amts wegen abschieben wollte.
Thomas Aititsch
Wer sorgt sich um der
LehrerInnen Glück?
HR DR. JOSEF
ZOLLNERITSCH
Die These: Die Interessen
der LehrerInnen kommen
in der laufenden Schuldebatte
unter die Räder.
Was wurde in jüngster Zeit
nicht alles zum Thema Schulreform gesagt. Die Eltern werden
überfahren,
die
Schüler
zwangsbeglückt, das Gymnasium aufgelöst usw. Polemik
pur. Und die LehrerInnen: Sie
stehen den angedachten Reformen mit erlernter Skepsis
gegenüber.
„Wer die Schüler stärken will,
muss zuerst die LehrerInnen
stärken.“ Aus vielen Beratungsgesprächen und Seminaren weiß ich, dass es zu vielen
LehrerInnen schlecht geht,
zusehends auch in der AHS.
Anspruch und Wirklichkeit
klaffen zu weit auseinander.
Gerade AHS-Lehrer genießen
schulintern null Unterstützung, es gibt nicht einmal die in
der Pflichtschule bewährten
Beratungslehrer. Die immer
deutlicher werdende Heterogenität der Schülerschaft stellt
eine Überforderung dar, auf die
Lehrer einfach nicht vorbereitet sind.
Wichtige psychohygienische
Maßnahmen, wie z. B. Supervision, finden einfach nicht statt.
Die SchulleiterInnen sind mit
Verwaltungsaufgaben eingedeckt.
Dazu treten Verhaltensprobleme und eine Elternschaft, die
sich aus ihrer Verantwortung
immer mehr herausnimmt. Da
es eben keinerlei Unterstützungskultur speziell in den
Gymnasien gibt, fühlen sich zu
viele Lehrer mit den Problemen
ganz allein gelassen. Das
Ergebnis? Burn-out spätestens
ab dem fünften Lebensjahrzehnt, meist kombiniert mit
umfassendem Überforderungserleben. Diese Schwierigkeiten
werden von der Lehrer-Personalvertretung nur zögerlich
aufgegriffen. Vielmehr wird
nach wie vor das Ideal der
schulfesten Stelle kultiviert,
viele verharren so ein Leben
lang an der gleichen Schule
ohne die geringsten Entwicklungs- oder Aufstiegsperspektiven.
In Kanada z. B. vertritt die dor-
tige Lehrervertretung eine
völlig andere Politik: „Das
Wichtigste ist uns, dass
unsere Lehrer glücklich
sind. Sie sind unser wertvollstes Kapital. Wir müssen an
der Gestaltung einer modernen
Schule mitwirken. Deshalb
unterstützen wir die Mobilität
in alle Richtungen.“ Wesentlicher Teil dieser Politik sind
eine Zeitbegrenzung des Verbleibens an einer Schule (maximal zehn Jahre) und das aktive
Offerieren von Umstiegsmöglichkeiten innerhalb des Systems. Wenn jemand nach zwanzig Jahren unterrichten die
Lust vergeht, warum soll er/sie
nicht zum Schulmediator, zum
Bibliothekar, zum Jahrgangskoordinator usw. weiterqualifiziert werden?
Die Perspektiven bei uns? Innere Emigration, Flucht in die
Freizeit, Frühpensionierung.
Von aktiver Personalpflege keine Spur. Niemand ist dafür
wirklich zuständig. Nach unseren Untersuchungen haben im
Schnitt pro Schule etwa 25
Prozent der LehrerInnen innerlich gekündigt. An vielen
Standorten besteht deshalb
eine depressive Grundstimmung, vor allem wenn nahezu
alle KollegInnen sich dem Pensionsalter gemeinsam nähern.
Schule ist eben mehr als das
Aneinanderreihen von Stunden. Es existieren viel zu wenige Ideen darüber, wie systemimmanent
Anerkennungskultur
gelebt
werden und somit die Lehrerschaft in alle Richtungen
gestärkt werden kann. Dieser
Anspruch erfordert räumliche
und zeitliche Strukturen, den
Willen zur Kooperation und
Flexibilität sowie bestimmte
Ressourcen.
Schulen sind dynamische Orte
des Wachstums. Schule hat
Entwicklungsprozesse aktiv zu
gestalten, gleichzeitig ist Schule aber der Ort mit größtmöglicher Veränderungsresistenz. Dieses Spannungspotenzial ist für viele LehrerInnen
kaum auszuhalten, deshalb
sind sie aus leidvoller Erfahrung skeptisch gegenüber
Reformideen. Diese haben für
ihre konkrete Arbeitsplatzgestaltung bisher kaum Verbesserungen gebracht.
REIN RECHNERISCH
SCHULE
8
Nr. 192
NOVEMBER
2007
www.dieschule-stmk.com
Känguru der Mathematik
Alles verändert sich – so
soll auch der
Mathematikunterricht
einer Veränderung unterzogen werden als Folge
der PISA-Studie.
Die „Schule“ bringt in
loser Folge Artikel zum
Thema Mathematik.
DR. ROBERT
GERETSCHLÄGER
MAG. RENATE GOTTLIEB
om Titelblatt des „Standard“ vom 17. 3. 2006.:
„Jagd auf ein Känguru
musste die Kärntner Polizei am
Donnerstag in Launsdorf
(Bezirk St. Veit/Glan) machen.
Das Tier, das einem Tierarzt
gehört, war in der Nacht auf
Erkundungstour gehoppelt. Es
überstand den Ausflug mit
einer leichten Verletzung am
Hinterbein.“
Genau am Tag des ihn ehrenden Wettbewerbs ging also ein
kleines Känguru in Kärnten
aus eigenem Antrieb auf Entdeckungsreise, ohne zu ahnen,
dass ungefähr 160.000 junge
österreichische „Kängurus“
einige Stunden später ihre
eigenen
Entdeckungsreisen
durch ihre Aufgaben starten
würden. Weltweit haben an
diesem Tag sogar ungefähr vier
Millionen Schüler an diesem
Wettbewerb teilgenommen.
Vielen ist das Känguru der
Mathematik mittlerweile ein
Begriff, doch was so alles
gemacht werden muss, bis der
Wettbewerb seine endgültige
Gestalt hat, wissen nur wenige.
Bis die Blätter so aussehen, wie
sie die Teilnehmer und Teilnehmerinnen kennen, sind auch
viele Arbeitsschritte und eine
Unzahl von Arbeitsstunden
notwendig. Im Folgenden ein
kurzer Abriss des alljährlichen
Geschehens.
Zunächst muss einmal festgestellt werden, dass die Aufgaben des Kängurus entgegen
V
vielfach geäußerter Meinung
weder vom Himmel fallen noch
von Beamten des Bildungsministeriums im düsteren Kämmerchen erstellt werden. Sie
werden vielmehr bei einem alljährlich stattfindenden internationalen Aufgabenseminar
ausgewählt, wobei jedes der
mittlerweile etwa 40 Teilnehmerländer Vertreter zu diesem
Treffen schickt. Bis zu den
Sommerferien sind alle Länder
dazu aufgefordert, Beispielvorschläge beim Veranstalterland
einzureichen. Die über 1000
eingelangten Aufgaben werden
von den Veranstaltern nach
Kategorie und Schwierigkeitsgrad geordnet in einem eigenen
Buch zusammengefasst. Mit
diesem Werk als Unterlage
arbeiten dann fünf Arbeitsgruppen (für jede Kategorie
eine) ungefähr drei Tage lang
an der Beispielauswahl. Alle
Aufgaben müssen gelesen,
gelöst und sauber (auf Englisch, oder manchmal Französisch) formuliert werden. Sie
müssen auf Altersgemäßheit,
Schwierigkeitsgrad und Lehrplankonformität
überprüft
werden. Die Distraktoren
(Lösungsalternativen) müssen
trickreich, aber fair gewählt
werden. Und, nicht zuletzt,
müssen die Aufgaben zusammen in jeder Gruppe einen
interessanten und abwechslungsreichen Wettbewerb ergeben. Am Ende des Meetings stehen die „offiziellen“ Beispiele
für jede Altersstufe also fest.
Diese Treffen finden immer in
einem anderen Land statt. In
den letzten beiden Jahren
waren dies etwa Bulgarien und
Spanien. Heuer war zum ersten
Mal Österreich als Veranstalter
dran und in einer der nächsten
Ausgaben dieser „Schule“ wird
man auch einige Eindrücke von
diesem Treffen nachlesen können.
Mit der Rückkehr vom gemeinsamen Seminar geht nun die
heftigste Arbeitsphase los.
Zunächst müssen die Beispiele
ins Deutsche übersetzt werden.
Einige Beispiele müssen auch
ausgetauscht werden. Eine
Regel des internationalen Känguru erlaubt es jedem Land, in
jeder Gruppe bis zu fünf Aufgaben auszutauschen, sollten
sie mit dem jeweiligen Landeslehrplan nicht übereinstimmen.
Viele Arbeitsstunden bereitet
auch die Bearbeitung am Computer; viele Grafiken müssen
neu erzeugt werden und das
endgültige Layout muss in der
bunten Mischung aus Text,
Grafik und Formeln erstellt
werden.
Ist die Rohversion fertig, werden einige Lehrer damit beauftragt, die Beispiele genau auf
Text, Schwierigkeitsgrad und
Richtigkeit der Antworten zu
prüfen. Dabei muss natürlich
strengste Geheimhaltung bewahrt werden, da die Aufgaben
im Interesse der Fairness vor
dem Wettbewerbstag nirgends
bekannt sein dürfen. Es erfolgen dann auch noch eine weitere Überarbeitung und eine weitere Kontrollrunde.
All diese Schritte müssen im
Dezember abgeschlossen werden, da der Wettbewerb jetzt
nach Kärnten zum Druck
geschickt wird. Alle Unterlagen werden in Klagenfurt am
Zentrum für Schulentwicklung
kopiert, sortiert und versandt
und diese Arbeit dauert für
hunderte Schulen und zehntausende Teilnehmerinnen und
Teilnehmer eben seine Zeit. In
der Zwischenzeit haben alle
teilnehmenden Schulen auch
ihre Meldungen bei www.kaenguru.at getätigt, wodurch erst
in Klagenfurt der Bedarf an
Unterlagen erhoben wird. Die
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am Klagenfurter ZSE sind
auch wahre Zauberer; sie
schaffen es jedes Jahr wieder,
alles rechtzeitig in die Schulen
zu liefern.
Nun steht der Teilnahme der
Schüler und Schülerinnen
nichts mehr im Wege. Nach
dem Wettbewerb müssen die
Lösungsvektoren jedes Teilnehmers und jeder Teilnehmerin von den Schulverantwortlichen bei www.kaenguru.at zur
Auswertung eingegeben werden. Das Programm errechnet
für jeden Schüler die Punkteanzahl und erstellt Siegerlisten
und Statistiken. Diese können
dann bald auch auf der Homepage, zusammen mit den Aufgabenlösungen,
eingesehen
werden.
Die besten Schüler jeder Schule werden meist schulintern
geehrt. In den meisten Bundesländern gibt es eigene Landessiegerehrungen; in der Steier-
mark werden alljährlich die
fünf besten Schüler anlässlich
dieser Siegerehrung vom Land
Steiermark zu einem Empfang
eingeladen. Die drei besten
Schüler jeder Kategorie werden schließlich vom Bildungsministerium offiziell zur Bundessiegerehrung nach Wien
eingeladen.
Der größte Teil dieser Tätigkeiten wird von Lehrerinnen und
Lehrern ehrenamtlich und
unentgeltlich durchgeführt.
Hiermit sei allen ausführenden
Personen gedankt, denn nur
durch ihren Einsatz können wir
es unseren Schülern ermöglichen, auch in Österreich an diesem internationalen Wettbewerb teilzunehmen.
Die Steiermark hat in den vergangenen Jahren immer einige
Bundessieger hervorgebracht.
So konnten etwa im Vorjahr
Michael Missethan vom BG/
BRG Gleisdorf und Andreas
Windischbacher vom BG/BRG
Graz-Oeverseegasse in Graz
die Kategorie Benjamin für die
6. Schulstufe mit voller Punktezahl (!) ex aequo für sich entscheiden.
Information über das Känguru
der Mathematik in Österreich
findet man jederzeit unter
www.kaenguru.at im Web.
Selbstverständlich stehen auch
für konkrete organisatorische
Anfragen
die
steirischen
Landeskoordinatoren Renate
Gottlieb (renate.gottlieb@inode.at) und Konrad Ehgartner
(ehgartner@ahskoeflach.at)
sowie der Bundeskoordinator
Robert Geretschläger (robert.
geretschlaeger@brgkepler.at)
zur Verfügung.
Alle steirischen (und sonstigen
österreichischen) Schulen sind
auch heuer wieder zur Teilnahme am Känguru der Mathematik eingeladen. Die Anmeldung
(für alle Schultypen) findet
wieder, wie im Vorjahr, im
Dezember
laufend
unter
www.kaenguru.at statt. Bitte
melden Sie Ihre Schule an! Der
Termin des heurigen Wettbewerbs ist übrigens ausnahmsweise nicht der dritte Donnerstag im März (fällt heuer mitten
in unsere Osterferien), sondern
Montag, der 31. März! Bitte
vormerken!
Viel Spaß beim heurigen Känguru der Mathematik.
Nr. 192
NOVEMBER
2007
SCHULE
9
REIN RECHNERISCH
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Textaufgaben für
Hauptschüler
Hier einige Beispiele
für die 3. Klasse:
Im
„Ein trapezförmiger Acker, dessen
parallele Seiten 28.5 m
und 71.5 m lang sind und
dessen Höhe 48 m misst, soll
gegen einen anderen vertauscht
werden, der ein Trapezoid bildet. Eine Diagonale des Trapezoides beträgt 158 m, die Höhe
der beiden Dreiecke 33.5 m und
37.5 m. Welcher Acker ist größer und um wieviel?“
Zei
ser der beiden Kegel 12 cm
beträgt und 1 dm3 Gips 2.3 kg,
1 dm3 Lindenholz jedoch 0.44
kg schwer ist?“
Für die 4. Klasse :
„Zwei einander schneidende
Geraden liegen gezeichnet vor.
Betrachte diese als Asymptoten einer Hyperbel,
deren Hauptachse 6
cm beträgt! Konstruiere die Nebenachse
und stelle die Brennpunkte fest!“
gel
1931 wurde vom Bundesministerium für Unterricht in Wien
eine von einer Arbeitsgemeinschaft der Hauptschullehrer in
Graz herausgegebene „Aufgabensammlung aus Raumlehre“
approbiert. Darin finden sich
Aufgabenbeispiele für „die 3.
und 4. Klassen der Hauptschulen und verwandter Lehranstalten“.
t spi e
„Das Schwungrad einer
Dampfmaschine macht in einer
Minute 120 Umdrehungen und
hat 5 m Geschwindigkeit. Welchen Durchmesser besitzt das
Schwungrad?“
„Ein Aluminium- und ein
Bleiwürfel wiegen je 1 kg. Wie
groß ist die Kante und die
Oberfläche eines jeden, wenn
das spezifische Gewicht des
Aluminiums = 2.7 g, das des
Bleies = 11.4 g beträgt?“
„Ein Senkblei hat die Gestalt
eines Doppelkegels, der aus
zwei kongruenten, mit Grundkreisen aufeinanderstehenden
geraden Kreiskegeln besteht.
Die gemeinsame Grundfläche
derselben besitzt einen Halbmesser von 21/2 cm, die Höhe
jedes derselben misst 71/2 cm.
Wie viele solcher Senkbleie
können aus 1 kg Blei verfertigt
werden, wenn das spezifische
Gewicht des Bleies 11.4 g
beträgt?“
„Ein Kegel aus Gips hat die
gleiche Grundfläche wie ein
Kegel aus Lindenholz. Beide
sind gleich schwer. Wie hoch
muß der Lindenholzkegel sein,
wenn der Gipskegel 21 cm hoch
ist, der gleich große Durchmes-
Nur für Schüler des 1.
Klassenzuges der 4. Klasse
der Hauptschule waren folgende Aufgaben vorgesehen:
„In einem Stadtplan schneiden sich drei Straßen in der
Form eines rechtwinkeliggleichschenkeligen Dreiecks
mit einer Hypotenuse von 74
mm in der Verjüngung
1:12.000; welche Grundmaße
begrenzen sie?“
„Für ein Kleefeld in der Form
eines rechtwinkligen Dreiecks
sind 9.768 l Saatgut erforderlich; wie lang sind die Seiten,
wenn für 1 ha 2.2 l Samen
angenommen werden und die
beiden Katheten sich wie 3:4
verhalten?“
„Eine Kugel, aus einer Legierung von Kupfer und Nickel
bestehend, welche beide Metalle im Volumsverhältnis 3:5 vermischt sind, besitzt eine Oberfläche von 314.159 cm2. Wieviel
wiegt sie, wenn 1 cm2 gegossenes Kupfer 8.8 g und 1 cm2
Nickel 8.3 g wiegen?“
„Ein kegelförmiger Schutthaufen mit einem Umfang von
94.2 m wird abgetragen. Wie
hoch war er, wenn 3 Arbeiter
157 Tage daran arbeiteten und
1 Arbeiter an einem Tag 9 m3
bewältigt?“
„Die Oberfläche einer Kugel
beträgt 615.44 cm2; sie soll in
eine gleichseitige Walze mit
gleichem Inhalt verwandelt
werden; wie lang ist deren
Grundflächenhalbmesser?“
Heidrun Gollesch, Graz/ Stainz
Nobelpreisträger
überreicht Preis
Das Fondsprojekt „Produktund
handlungsorientierter
Unterricht unter dem Aspekt
der Motivation und der Nachhaltigkeit
betreffend
die
Berufsorientierung und Berufsfindung“ an der HS II Feldbach
und der RS Feldbach wurde
kürzlich beim international
ausgeschriebenen LehrerInnenwettbewerb „Spannung in
die Schule 2007“ ausgezeichnet. Mitte September des Jahres fand in der Staatskanzlei in
Potsdam (BRD) die Preisverleihung dieses deutschen Lehrerwettbewerbs statt. Unter 70
eingereichten Beiträgen wurden zehn Gewinnerbeiträge
von einer Fachjury ausgewählt.
U. a. überreichte der Schirmherr des Wettbewerbs, Nobelpreisträger für Physik Prof. Dr.
Bednorz, die Preise. Angelika
Fussi erreichte mit PädagogInnen der HS II und RS Feldbach
mit dem Unterrichtskonzept
„PhysikerInnen und EntdeckerInnen“, welches im Schuljahr
2006/07 umgesetzt wurde, den
zweiten Preis.
Dieses ausgezeichnete IMSTFonds-Projekt geht neue Wege
im Bereich der Berufsfindung
und Berufsorientierung unter
besonderer Berücksichtigung
der Überbrückung des „Gender
Gaps“. Die Grundausrichtung
des Projekts beinhaltet den
größeren Zustrom zu technischen Berufen, Ausbildungen
und Studien. In diesem Projekt
wurde Physik/Technik mit dem
Schwerpunkt
„Elektrischer
Strom“ in den Mittelpunkt
gerückt. Gemeinsam arbeitete
das Projektteam daran, das
Interesse an den Naturwissenschaften durch einen aktivlebendigen, fachverbindenden
und produktorientierten Un–
terricht zu wecken.
Produkte dieses Projekts
waren:
ein Physikkalender 2008
„PhysikerInnen und EntdeckerInnen“
101 Experimentierkoffer
zum elektrischen Strom, welche SchülerInnen für ihren
eigenen Gebrauch erstellten
ein Experimentierheft zum
Experimentierkoffer
ein Bühnenstück „PhysikerInnen und EntdeckerInnen“
Ausstellung von Unterrichtsergebnissen der SchülerInnen
zum Projekt (Experimentierstraße, von SchülerInnen gefertigte Porträts berühmter PhysikerInnen und Malereien von
SchülerInnen,
Werkstücke,
Poster aus dem Geschichteunterricht)
Eine ausführliche Vorstellung
dieser prämierten Arbeit, der
Mitwirkenden und der ProVi–
sion mit dem Institut für Elektrotechnik/Montanuniversität
Leoben finden Sie unter
www.hsrs.at
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SCHULE
www.dieschule-stmk.com
10
Nr. 192
NOVEMBER
2007
VERORDNUNGSBLATT
LANDESSCHULRAT
FÜR STEIERMARK
herausgegeben
in Graz,
Körblergasse 23
Stück 10/11
Jahrgang 2007
November 2007
Inhalt:
Nr.
Seite
Amtliche Mitteilungen
49. Verordnung des Landesschulrates für Steiermark vom
15. 10. 2007, mit der Richtlinien
für die Erstellung von
Besetzungsvorschlägen und
zusätzliche Auswahlkriterien
für Schulleiterstellen an berufsbildenden Pflichtschulen
(Berufsschulen) im Aufsichtsbereich des Landesschulrates
für Steiermark (Entscheidungshilfen) erlassen werden. . . . . . 38
50. Assessmentcenters für mittlere
und höhere Schulen . . . . . . . . .40
Nr.
Seite
51. Abschließende Prüfungen an
humanberuflichen Schulen,
Schuljahr 2006/2007 – Änderungen von Vorsitzenden . . . . . . .40
52. Betrauung . . . . . . . . . . . . . . . .40
53. Auszeichnungen und
Berufstitel . . . . . . . . . . . . . . . .41
54. Dank und Anerkennung . . . . .41
55. Ruhestandsversetzung . . . . . . .42
Sonstige Mitteilungen
56. Todesfälle . . . . . . . . . . . . . . . .42
57. Berichtigung . . . . . . . . . . . . . .42
Nr. 192
NOVEMBER
2007
10a
SCHULE
FEIERSTUNDE
www.dieschule-stmk.com
Mitterdorf i. M. feiert Geburtstag ...
er 100-jährige Geburtstag,
nicht der Schüler, sondern
der Gemeinde Mitterdorf,
war der Anlass eines Festes,
das sich über mehrere Tage
erstreckte. Dass gefeiert werden muss, weil sich Mitterdorf
im Mürztal vor 100 Jahren zu
einer eigenständigen Gemeinde
konstituiert hat, war jedem
klar.
Vor allem aber sollten sich die
SchülerInnen der Hauptschule
und Musikhauptschule Mitterdorf
darüber
Gedanken
machen, was in den letzten
hundert Jahren in der Gemeinde passiert ist und was man
vielleicht hätte besser machen
können.
Im Deutschunterricht setzten
sich die SchülerInnen der 3.
Klassen mit der Chronik der
Marktgemeinde
Mitterdorf
auseinander, recherchierten im
Internet und gestalteten verschiedenste Texte, die nicht nur
informativ sind, sondern auch
zum Nachdenken und Schmunzeln anregen.
Das „Ergebnis“ ist eine 24-seitige Schülerzeitung mit dem
Titel „Schüler machen sich
Gedanken“, die beim Festakt
der Marktgemeinde den Bürgern von Mitterdorf präsentiert
wurde.
Die Vielfalt der Texte ist groß:
Die SchülerInnen verfassten
Gebäuderätsel, aber auch Werbesprüche, verglichen Mitterdorf mit einer Großstadt, formulierten Fragen an den
Bürgermeister und schrieben
Gedichte über Mitterdorf.
Mitterdorf wurde von vielen
Seiten beleuchtet, sodass den
SchülerInnen bewusst wurde,
dass der Ort vieles zu bieten
hat, wie z.B. das historisch
interessante Schloss Pichl und
warum es sich lohnt, Mitterdorf
als „Heimat“ zu bezeichnen.
D
Kunst an der MHS
Wie kann man „Literatur“ mit
Kunst verbinden? Diese Frage
stellten sich Lehrer und SchülerInnen und schufen im Rahmen des Unterrichtsgegenstandes „Bildnerische Erziehung“
Kunstwerke, die bei einer Vernissage, von Instrumentalgruppen der Musikhauptschule feierlich
umrahmt,
einem
interessierten Publikum präsentiert wurden.
Als Themen wurden in erster
Linie Gebäude von Mitterdorf,
zu denen die SchülerInnen
einen Bezug haben, in verschie-
densten Techniken und mit
unterschiedlichsten Materialien dargestellt. Arbeiten mit
Gips und Acrylfarben auf Keilrahmen standen genauso auf
dem Programm wie einfache
Druckverfahren und grafische
Werke. Die SchülerInnen experimentierten mit Farben,
unterschiedlichen Formaten
und Malgründen, verschiedenen grafischen Elementen und
Zufallseffekten.
Alles in Allem waren sowohl
die Schülerzeitung als auch die
Ausstellung ein voller Erfolg
für die SchülerInnen und uns
LehrerInnen und wir sind stolz
darauf, viele unserer Kunstwerke auch weiterhin in öffentlichen Gebäuden bewundern zu
können.
Dipl. Päd. Kunigunde Gutschlhofer,
Dipl. Päd. Ingrid Hofbauer
Festakt mit Absolventen
Vor 40 Jahren öffnete die
Hauptschule St. Stefan ob
Stainz ihre Pforten. Dieses runde Jubiläum war ein passender
Anlass gebührend zu feiern.
Unter großer Beteiligung zahlreicher ehemaliger und gegenwärtiger Schüler und Lehrer
sowie Ehrengäste wurde der
Festakt im festlich dekorierten
Turnsaal musikalisch vom
Jugendorchester St. Stefan
eröffnet. Nach der Begrüßung
und Einstimmung auf den Festabend durch den „Hausherrn“
Dir. Stefan Klug folgten Grußworte der Ehrengäste. Sie würdigten die Leistung der Schule
und hoben besonders deren
Vielfalt, Kreativität und Teamarbeit hervor.
Der anschließende Schulbilderbogen ließ nicht nur eindrucksvoll die vier Dezennien
Revue passieren, sondern
unterstrich vielmehr auch die
herausragende Stellung der
Bildungseinrichtung für St.
Stefan und Umgebung. Amüsant und anregend verlief die
Gesprächsrunde mit prominenten
Schulabgängern
der
Hauptschule St. Stefan: u. a.
Film- und TV-Star August
Schmölzer.
Die charmante Talkmasterin
Mag. Martina Sulzberger,
ebenfalls eine Ehemalige, verstand es blendend den Promis
sowohl Berufliches als auch
Privates zu entlocken. Ebenso
tief beeindruckt zeigten sich
die Festgäste von den Bild/Filmbeiträgen der ehemaligen
Schüler Anni Hohl (Farmerin
in Kanada), Christoph Hoerner
(Filmemacher) und Josef Jöbstl
(Aufbereitung von Stuntszenen
in Actionfilmen, Los Angeles).
Viel Aufsehen erregte die junge
Modeschöpferin
Stephanie
Machater, die mit Freundinnen
ihre neuesten Kreationen vorführte.
Ebenso wurden die großartigen
Leistungen der Schulabgänger
Andreas Fraißler (Weltmeister
im Dachdecken), Franz Roth
(vierfacher Europameister im
Stocksport-Teambewerb der
Zielschützen) und Wilhelm
Schnattl (Wirt des Jahres 2007)
gewürdigt.
Für einen internationalen
Anstrich sorgte der musikalische Gastbeitrag der Partnerschule Pecs. Eine vom Schüler
Günther Leitner entworfene
Briefmarke zum Thema „40
Jahre Hauptschule St. Stefan
ob Stainz“ und eine Festbroschüre mit Layout von Walter
Krainz tragen zusätzlich die
„Botschaft“ des runden Jubiläums über die Grenzen hinaus.
Gottfried Sulzberger
SCHULE
ALLERHAND
10b
Nr. 192
NOVEMBER
2007
www.dieschule-stmk.com
Begabungsförderung anders
und auf weiterführende Schulen besser vorbereitet, Defizite
bei manchen Schülerinnen und
Schülern können dadurch
intensiver wettgemacht werden.
Seit dem 1. Oktober läuft an
der Hauptschule Zeltweg ein
Schulversuch unter dem Titel
„Vermehrtes Fördern unter
Berücksichtigung der Differenzierung und Individualisierung“. Zweck dieser Maßnahme ist eine verstärkte Förderung aller Schülerinnen und
Schüler hinsichtlich ihrer
Begabungen und Interessen.
Diese
Begabungsförderung,
kurz genannt, wird täglich am
Vormittag in einem 30-Minu-
ten-Block nach der großen
Pause durchgeführt. Die 30
Minuten erhalten wir dadurch,
indem wir von jeder Stunde
fünf Minuten wegnehmen und
der
Begabungsförderung
zuführen.
Wir versprechen uns dadurch
ein effektiveres Eingehen auf
die Individualität der einzelnen
Schülerinnen und Schüler und
auch entsprechende Auswirkungen auf die Leistungen.
Gute Schüler werden gefördert
Der Vormittagsblock umfasst
im Wesentlichen die Förderung
in den Hauptgegenständen
Deutsch, Englisch und Mathematik, die Interessen- und
Begabungsförderung in den
Fremdsprachen Italienisch und
Französisch und in den 3. und
4. Klassen 30 Minuten Soziales
Lernen pro Woche. Die restliche anfallende Zeit wird für
Kurse zur Begabungsförderung
am Nachmittag verwendet.
Dabei soll den Begabungen und
Interessen in folgenden Bereichen nach Bedarf Rechnung
getragen werden:
Computerschreiben, Naturwissenschaftliche Übungen, Bewegung und Sport, Bildnerisches
Gestalten, Digitale Bildbearbeitung und Video, Interkulturelles Lernen, Chor und Spielmusik, Darstellendes Spiel,
Überfachliche Fertigkeiten,
Kreatives Kochen, Technische
Informatik, Rettungsschwimmen, Erste Hilfe.
Dir. Rudolf Muhrer
Puppen mit Sti(e)l
Eine originelle Idee hatten
Schülerinnen und Schüler der
Polytechnischen Schule Pöllau
im Herbst dieses Jahres. Im
Rahmen des technisch-kreativen Werkunterrichtes schufen
sie so genannte „Besenpuppen“, bei denen sie gleich mehrere Fertigkeiten vom Nähen
der Kleider bis zum Bastelgeschick zeigen konnten.
Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Jede Puppe ist
sozusagen ein Unikat und
sichtbarer Ausdruck der Fantasie und Kreativität ihres
Schöpfers oder ihrer Schöpferin. Darüber hinaus hat auch
jede Figur ihre eigene Persönlichkeit.
Eine Assoziation mit Hexenbesen wäre zu weit hergeholt und
hat mit der eigentlichen Intention diese kleinen Kunstwerke
zu schaffen nichts zu tun.
Thomas Aititsch
Fairness Award 2007
Der Fairness Award, eine Initiative des Bundesministeriums
für Unterricht, Kunst und Kultur, zeichnet jährlich besondere Projekte an österreichschen
Schulen aus. Es sind dies vor
allem Projekte, die sich nachhaltig für Partnerschaftlichkeit, Fairness und Respekt einsetzen. Kürzlich wurden die
Gewinnerinnen und Gewinner
des „Fairness Award“ 2007 von
Unterrichtsministerin Claudia
Schmied im Wiener SiemensForum im Rahmen der „Aktionstage Schulpartnerschaft“
ausgezeichnet.
Die HRS Laßnitzhöhe belegte
mit ihrer Initiative „Immer
wieder neu Mensch werden“
den dritten Platz in der Kategorie Zehn- bis14-Jährige. Dieses Gesamtprojekt beinhaltet
Schulmediation, Soziales Lernen und Persönlichkeitsbildung, Krisenintervention und
soziale Beratung, Burschenseminare und den Workshop
Soziale Kompetenzen im Alltag.
Eine kleine Abordnung von
unseren SchulmediatorInnen
nahm zusammen mit den Projektverantwortlichen
Dipl.
Päd. Alexander Resch und
Dipl. Päd. Barbara Spath von
Unterrichtsministerin Claudia
Schmied die Auszeichnung entgegen. Als Gratulanten stellten
sich LSI Hermann Zoller und
BSI Andrea Kahr ein.
Der Fairness Award ist Wertschätzung und Belohnung für
konsequente und kompetente
Arbeit im sozialen Bereich. Die
HRS Laßnitzhöhe bemüht sich
weiterhin umfassend und nachhaltig positive Schulkultur zu
leben. Neben dem Titel
„Gesunde Schule“ und der
europäischen Auszeichnung
„Schule gegen Gewalt und Rassismus“ darf sich die Hauptund Realschule nun auch über
die Anerkennung „Faire Schule“ freuen.
Projekt besonderer Art
Von „aschlan“ bis „Zot’nklescha“ erarbeitete die 2a-Klasse
der Hauptschule Mureck in der
ersten Woche dieses Schuljahres ein steirisches Abc! Mit großer Begeisterung wurde auch
von allen Schülern und Schülerinnen eine „Teifl’sgeig’n“
gebaut und das Lied „Wos is
hait fia Tog?“ gesungen, gerapt
und lautstark begleitet. Dieses
Projekt wurde auf dem Murecker Hauptplatz einer er-
staunten und freudig mitmachenden Öffentlichkeit präsentiert.
27 Schüler und Schülerinnen,
Hermann Platzer, Paul Kindler, Gerhard Derwaritsch und
Brigitte Fleischhacker riefen
mit dieser aufsehenerregenden
Aktion steirische Dialektausdrücke in Erinnerung und hoffen damit auch, dass weiterhin
„steirisch g’red’t und g’sung’n“
wird!
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NOVEMBER
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SCHULE
ALLERHAND
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Sicherer Schulweg
Die große Mühe der intensiven Vorbereitung hat sich für zwölf
SchülerInnen des BG und BRG Knittelfeld gelohnt: Sie sind nun
im Besitz des FCE, des First Certificate of English, das für die
Inhaber sowohl im Studium als auch in ihrem zukünftigen
Berufsleben von großem Nutzen sein wird. Alle KandidatInnen
waren erfolgreich, Julia Joham, Tanja Schlacher und Jakob
Schrotter erhielten die Bestnote „A“. Vorne, von links: Fabienne
Galun, Gerrit Oreschnik, Eva Wachter, Susi Gugl, Julia Joham,
Viki Weixler. Hinten, von links: Jakob Schrotter, Christian
Steiner, Julia Sontacchi, Christoph Pirker, Tanja Schlacher,
Wolfgang Ofner.
Buntes Programm
Schüleraustausch 2007
Zum nunmehr 8. Mal führte die
Real- und Hauptschule Neumarkt 1 ihren Schüleraustausch mit der Partnerschule in
Monfalcone durch. Dieses Jahr
beteiligten sich je 20 italienische und je 20 österreichische
Kinder der 3. Klassen am Austausch. Nach dem viertägigen
Aufenthalt der Italienier in
Neumarkt ging es im gemeinsamen Bus für drei Tage zu
Besichtigungen und schulischen Aktivitäten nach Monfalcone.
Dem, was die Direktorin der
Scuola Media Randaccio Alessandra Conte Romani im Interview mit der italienischen
Tageszeitung „Il Piccolo“ sagte, können sich auch die dieses
Jahr verantwortlichen Neumarkter Lehrkräfte Vera Heit
und
Roman
Scheuerer
anschließen: „Ho visto tornare
dall’Austria i ragazzi più maturi e più felici di prima dopo
questa nuova esperienza.“ –
„Ich habe die Kinder nach dieser neuen Erfahrung reifer und
fröhlicher als vorher zurückkehren gesehen.“
Was(s)erleben
Gemeinsam mit den verantwortlichen Biologen des Naturparkvereines (Mag. Michael
Baldauf und Mag. Stefan Fanninger) sammelten die Kinder
verschiedene Wasserarten aus
dem Naturpark „ZirbitzkogelGrebenzen“. Vom Thermalwasser in Wildbad über das
Ursprungswasser in Zeutschach bis hin zum mystischen
Marienwasser wurde alles
gesammelt, im Unterricht bearbeitet und für eine Ausstellung
im Vivarium vorbereitet.
Begleitende Informationen gab
es bei einer Führung im Hörfeld von Ingrid Pobatschnig,
bei der Besichtigung der Kläranlage in Mühlen von Willibald
Schlesinger, bei einem Wassertag mit der Wasserschule Ökoteam Graz sowie im Biologieunterricht der Lehrerinnen
Edeltraud Wohlesser und
Gabriela Bloder.
Zu Beginn des Schuljahres ist
es besonders wichtig, die Schülerinnen und Schüler rechtzeitig auf die Gefahren des Schulweges aufmerksam zu machen
und entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Um dem Sicherheitsgedanken Rechnung zu
tragen, wurden in der Volksschule Langenwang schon in
den ersten Schulwochen Verkehrssicherheitsaktionen
durchgeführt.
So führte Revierinspektor
Anton Fritz mit den Schülern
der 1. a- und 1. b-Klasse eine
Begehung des Schulweges in
unmittelbarer
Schulnähe
durch. Dabei wurden die Kinder auf Gefahren aufmerksam
gemacht und auch das Überqueren des Schutzweges geübt.
Im Rahmen dieser Aktion übergab Bürgermeister HDir. Max
Haberl jedem Schulanfänger
gratis eine ÖAMTC-Schutzweste. Durch die Aktion „Kindersicher unterwegs“, die von
ORF Steiermark und Landesschulrat durchgeführt wird,
bekamen alle Kinder der Schule ein Sicherheits-ReflektorBand überreicht. Diese Hilfsmittel machen Kinder bei
Nebel und Dunkelheit gut
sichtbar.
In Zusammenarbeit mit dem
ÖAMTC führten die Schülerinnen und Schüler der 1. und 2.
Klassen im Turnsaal der Schule das Projekt „Blick & Klick“
durch. Dabei werden den Kindern die Gefahren des Straßenverkehrs aus der Sicht der Fußgänger und anschließend aus
der Perspektive der Autofahrer
vor Augen geführt. Die Lehrmethode „Lernen durch Erleben“ ist für die Schulanfänger
sehr anschaulich und einprägsam.
Beim sicherheitspädagogischen
Schwerpunkt „Kinder als Fußgänger“ sollen folgende Lernziele erreicht werden:
Richtiges Verhalten auf dem
Gehsteig und bei Kreuzungen
Sicheres Überqueren der
Fahrbahn
Gefahren erkennen und richtig handeln
Sehen und gesehen werden.
Ziele des zweiten Schwerpunktes „Kinder als Mitfahrer“
sind:
Was kann der Gurt
Wie schnalle ich mich richtig
an?
Wie sitze ich richtig im Auto?
Was passiert bei einer Notbremsung?
Durch Lehrmaterial wie Elektro-Car, aufblasbare Autos,
Ampeln und einen Verkehrsteppich (Fußgängerübergang)
lassen sich Situationen sehr
wirklichkeitsnah darstellen. In
spielerischer Form wurden die
richtigen Verhaltensweisen mit
den Kindern erarbeitet und
geübt. Diese intensive theoretische und praktische Auseinandersetzung mit dem Thema
„Sicherer Schulweg“ hilft hoffentlich mit, dass das Schuljahr
2007/08 wieder ohne Unfall
verläuft.
ALLERHAND
SCHULE
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„Move it!“ – der Handyfilm-Preis
„Move it!“ ist das Motto des 1.
Österreichischen Handyfilmpreises, dessen Gewinner ab
sofort in einem Wettbewerb
ermittelt werden. Junge Menschen bis 25 Jahre sind eingeladen, einen Handyfilm zu drehen über das, was sie bewegt
oder was sie bewegen möchten.
Auch
Schulklassen
und
Jugendeinrichtungen können
am Filmpreis-Wettbewerb teilnehmen. Dafür braucht man
keine speziellen Qualifikationen, denn gefragt ist die Kreativität der Teilnehmer, nicht
die technische Perfektion. Einzige wirkliche Voraussetzung
ist, dass ausschließlich mit dem
Handy gefilmt wird, die Nachbearbeitung am Computer ist
erlaubt.
Einsendeschluss ist der 11. Jänner 2008. Die Teilnehmer senden ihren Handyfilm per EMail an:
einreichung@handyfilmpreis.at
oder
laden
ihn
auf
www.handyfilmpreis.at hoch.
Auch eine Einsendung per
MMS an die Nummer 0664
5719810 ist möglich.
Den Gewinnern winken ein
Snowboard-Wochenende im
CUBE-Hotel mit Freunden (1.
Preis), modernste Video-Handys (2. Preis) und Kinogutscheine im Wert von 200 Euro (3.
Preis). Die prämierten Handyfilme werden bei einem
Abschlussevent im Rahmen des
alljährlich
stattfindenden
Europäischen „Safer Internet
und Handy“-Tages am 12. Februar 2008 vorgestellt.
Für Kinder und Jugendliche
gehört das Handy mittlerweile
zum Alltag. Allein 29 Prozent
der Sechs- bis Zehnjährigen
steht bereits ein Handy zur
Verfügung. Davon verwenden
65 Prozent das Handy zum
Fotografieren und 35 Prozent
zum Aufnehmen von Videos
(BIMEZ Kinder-Medien-Studie 2007). In der Gruppe der
Jugendlichen (12 bis 19 Jahre)
sind es 69 Prozent der Handynutzer, die die Foto- bzw.
Videofunktion einsetzen (JIMStudie 2006).
„Mit dem 1. österreichischen
Handyfilmpreis wollen wir
gezielt die kreative Verwendung von Videohandys fördern.
Die eingereichten Handyfilme
sollen auch Alternativen zu
immer wieder kursierenden
Erstellen von Handyfilmen.
Interessenten, die keinen
Zugang zu einem Videohandy
haben oder ihren Handyfilm
schneiden
wollen,
bietet
Handywissen.at ein Leihhandy
und einen Arbeitsplatz zum
Schneiden und Bearbeiten des
Filmes.
Weitere Informationen gibt es
auf
www.handyfilmpreis.at
oder einfach eine E-Mail an
einreichung@handyfilmpreis.at
senden.
Gewaltvideos sein“, sagt
Ronald Hechenberger von
Handywissen.at. Der Filmpreis
ist weiters der ideale Aufhänger für Pädagogen, die sichere
und verantwortungsvolle Handynutzung zu thematisieren.
Handywissen.at unterstützt
dabei mit umfangreichen,
didaktisch aufbereiteten Materialien – kostenlos zu bestellen
oder herunterzuladen unter
www.handywissen.at/downloads .
Auf www.handyfilmpreis.at
gibt es Tipps und Tricks für das
Kontakt
Handywissen.at
DI Ronald Hechenberger
Tel.: +43 (0) 1-595 21 12
Fax: +43 (0) 1-595 21 12-99
E-Mail: office@handywissen.at
Web: www.handywissen.at
www.handyfilmpreis.at
Große Weizer Kunst in Weiß
Bei der Präsentation ihres
Kunstprojektes „Endstation
Weiß“ stellten die SchülerInnen der 4c-Informatikklasse
der Musikhauptschule Weiz
und Kunsterzieher Willi Fink
ihre Arbeiten zum Thema
„Weiß“ in Bild und Text vor.
Nach dem kunstgeschichtlichen Zugang über die Rolle der
Farbe Weiß in den Stilrichtungen des Konstruktivismus hatten die SchülerInnen Material
gesammelt, das sie dann ordne-
ten und gruppierten, um eine
spannungsreiche Bildkomposition zu erreichen.
Dann wurde das Material auf
festen Grundflächen angebracht und mit der Farbe Weiß
unter Berücksichtigung der
Materialstrukturen gestaltet.
Die Kunstwerke in Weiß sind in
sechs beeindruckenden Bildreihen zusammengefasst, die in
der BH Weiz noch bis 29. Februar 2008 zu sehen sind. Beim
Besuch des Österreichischen
Skulpturenparks in Unterpremstätten zogen sich die
SchülerInnen weiß an und
positionierten sich vor den
Skulpturen so, dass sie selbst
Objekte im Bildgeschehen wurden. Fotos dazu sind auch bei
der Ausstellung zu sehen.
Für die musikalische Umrahmung waren die 4ab-Klasse
unter Isabella Schafzahl verantwortlich. Das Buffet in
Weiß war von Marianne Larisegger gestaltet worden.
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sel), Adas Zwillingsbruder,
kommt die rettende Idee: Sie
alle hätten die zum leichten
Mädchen erklärte Christine
beschlafen, jeder könnte der
Vater sein. In gemeinster Weise
konfrontiert einer nach dem
anderen das Mädchen mit dieser Lüge. Als diese bemerkt, sie
habe viel Geld geerbt, wendet
sich das Blatt: Jeder ringt um
Christinens Gunst.
Zur schönen Aussicht
Von Ödön von Horváth, Komödie in drei Akten,
Schauspielhaus Graz. *** ab 15
Eine Komödie nennt Ödön von
Horváth, eigentlich Edmund
Josef von Horváth (1901-1938),
sein Werk, zu dem er durch eine
heruntergekommene Pension
nahe des Familienwohnsitzes
in Murnau inspiriert wurde.
Uraufgeführt wurde „Zur
schönen Aussicht“ 1969 in
Graz im Rahmen des steirischen herbstes.
Im abgewirtschafteten Hotel
„Zur schönen Aussicht“ lebt
man auf Kosten der nymphomanisch veranlagten Baronin
Ada Freifrau von Stetten (Steffi Krautz). Man, das sind der
Besitzer des verschuldeten
Hotels, Strasser (Sebastian
Reiß), Kellner Max (Markus
Schneider) und Chauffeur Karl
(Gerhard Liebmann). Sie alle
hält sich die Baronin als Lie-
besdiener. Sektvertreter Müller
(Daniel Doujenis) versucht vergeblich, das Geld einzutreiben,
das Strasser ihm schuldet.
Alle haben sie etwas auf dem
Gewissen, alle tarnen dies und
behaupten, eine große Vergangenheit gehabt zu haben und
unverschuldet ins Unglück
gestürzt zu sein. Da erscheint
Christine (Jaschka Lämmert),
arbeits- und somit scheinbar
mittellos. Sie hatte ein Jahr
zuvor mit Strasser im Hotel ein
Verhältnis, das nicht folgenlos
geblieben ist. Sie liebt ihn
wirklich, ihn, der keine Lust
verspürt, die Ex-Geliebte wie
auch die Folgen seines Vergnügens auszuhalten.
Dem spielsüchtigen und hoch
verschuldeten Emanuel Freiherr von Stetten (Ernst Pras-
Das Wetter vor 15 Jahren
Gräfin Mariza
Von Emmerich Kálmán,
Operette in drei Akten,
Opernhaus Graz.
*** ab 14
Mit „Gräfin Mariza“ präsentiert
das Grazer Opernhaus eine
äußerst erfolgreiche Operette
von Emmerich Kálmán (18821953). Die Liedtexte stammen
von Julius Brammer und Alfred
Grünwald.
Für diese ausgezeichnete Insze-
Von Wolf Haas,
Probebühne, Schauspielhaus Graz. *** ab 14
Der 1960 in Maria Alm (Salzburg) geborene Linguist und
ehemalige Werbetexter Wolf
Haas versucht sich nach einigen erfolgreichen Kriminalromanen als Autor einer Liebesgeschichte. In unüblicher Weise
wird der Inhalt dem Leser auf
über 200 Seiten in Form eines
Dialoges erschlossen. Eine
deutsche Journalistin, genannt
„Literaturbeilage“, befragt den
Autor, Herrn Wolf Haas, über
sein Werk „Das Wetter vor 15“
Jahren.
15 Jahre verbrachte Vittorio
Kowalski aus dem Ruhrgebiet
mit seinen Eltern in Farmach,
einem kleinen österreichischen
Bergdorf, seinen Urlaub. Dort
verliebt er sich in Anni. Nach
einem tragischen Unfall fährt
die Familie nicht mehr dorthin.
15 Jahre später: Kowalski tritt
bei Gottschalks „Wetten dass
ALLES THEATER
alexander.loretto@schule.at
Claudia Bauer führt Regie,
ziemlich kurzweilig, zum Teil
auch abscheulich gut gespielt.
Da hört man Stöhnen und
Lustschreie, sexuelle Handlungen werden jedoch nur angedeutet, es wird geprügelt,
gerannt, kurz, eine „actionreiche“ Inszenierung. Hendrik
Scheels Bühnenbild unterstreicht die Aussichtslosigkeit
des Geschehens.
nierung hat Regisseur Josef
Ernst Köpplinger die Dialoge
neu eingerichtet hat. Schwungvoll leitet Marius Burkert das
Grazer Philharmonische Orchester.
Die Bühne stammt von Rainer
Sinel, dazupassende Kostüme
schuf Heidrun Schmelzer. Die
Sängerinnen und Sänger überzeugen stimmlich wie auch
schauspielerisch, Franz Wyner,
der nur eine Sprechrolle hat,
brilliert als pensionierter Schauspieler Pencek.
...?“ auf. Das Wetter in Farmach kennt er genau; über
jeden einzelnen Tag der letzten
15 Jahre kann er berichten.
Nach der Sendung erhält
Kowalski einen Brief, den
angeblich Anni geschrieben
hat. Er bricht auf, um sie wieder zu sehen.
Die
Dramatisierung
fürs
Schauspielhaus Graz wurde
stark gekürzt, enthält aber das
Wesentliche (Regie: Sandra
Schüddekopf). Interviewszenen und spielerische Darstellung des Inhaltes wechseln ab,
Videos (Nina Ortner) werden
eingespielt. Lebhaft, natürlich
und überzeugend wirken die
jungen Schauspielerinnen und
Schauspieler der Kunstuniversität Graz (Judith Bohle,
Andrea Bröderbauer, Jonut
Chiriac, Michael Großschädl
und Istvan Vincze). F
ür die zwar einfach, jedoch einfallsreich gestaltete Bühne und
die originellen Kostüme zeichnet Marlies Pfeifer verantwortlich.
BUCHKLUB
SCHULE
Buchklub aktuell
Lesen macht a
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andesreferentin
Edith
John konnte am Donnerstag, dem 18. Oktober,
mehr als 100 interessierte
„Buch-Menschen“ auf der
Frauenalpe bei Murau begrüßen. Das Eröffnungsreferat
hielt Dorthee Gaile vom Amt
für Lehrerbildung in Frankfurt/Main zum Thema „Lesen
macht schlau – Lesestrategien
als Werkzeuge für die Texterschließung“. Gaile: „Bei der
Suche nach Strategien und
Materialien zur Sprach- und
Leseförderung erweist sich
der Blick auf die anglo-amerikanische Didaktik des Lesens
als sehr nützlich. Bereits Mitte der 1960er-Jahre sind Lesekonzepte in englischer Sprache in großer Vielzahl zu
finden. Lesestrategien als
L
Werkzeuge der Texterschließung, wie sie gerade erst Eingang in unsere Unterrichtswerke finden, sind in den
USA und Großbritannien seit
Jahrzehnten fester Bestandteil der Unterweisung im
Lesen.“
Das Konzept von „Reading
for Understanding“ aus Kalifornien eignet sich insbesondere für schwache Leser und
beruht auf der Überzeugung,
dass Lesen vier Dimensionen
hat: eine personale (Was bin
ich für ein Leser?), eine soziale (Wie hilft mir die
Klasse/Gruppe beim Verstehensprozess?), eine strategisch-methodische (Was für
ein Text ist dies? Welche Strategien muss ich anwenden?)
und eine fachlich-inhaltliche
(Was hat das Thema mit dem
Unterricht zu tun?) NichtVerstehen kann also mehrere
verschiedene Gründe haben.
Verbunden werden diese vier
Dimensionen mit dem metakognitiven Dialog, der nichts
anderes besagt, als dass die
Schüler lernen, sich über diese vier Dimensionen und
damit über den ihren Verstehensprozess auszutauschen.
Das Lesen und Verstehen von
Texten in der Schule wird so
zu einer kooperativen Gruppenarbeit, in der die Schüler
sich gegenseitig unterstützen.
Vertieft wurden die Lesestrategien in einem Workshop für
die Hauptschule und die Polytechnische Schule am nächsten Tag.
Der erste Abend brachte die
Begegnung mit dem Autor
Robert Klement. Karl Tösch
übergab mit einer einfühlsamen Einführung das Wort an
den Autor. Klement erzählte
zu Beginn von seiner Arbeit,
seinen genauen Recherchetätigkeiten und seinen Überlegungen zu Autorenstunden
mit SchülerInnen.
Er will die Jugend in die fantastische Welt des Schreibens
und Lesens mit Schreibwerkstätten und Lesungen entführen. Die Zuhörer auf der
Frauenalpe entführte er in die
Welt der Flüchtlinge mit seinem Buch „70 Meilen zum
Paradies“. Der Roman ist eine
realistische, perfekt recherchierte Erzählung zweier afrikanischer Flüchtlinge, die von
einem besseren Leben in
Europa träumen. Klement
transportiert die Wirklichkeit
und er will die tragischen
Situationen, die unsere Welt
erlebt, unseren Kindern
bewusst machen.
Der zweite Tag startete nach
Nielsen: „Abenteuer & Wissen. Mount Everest. Spurensuche in eisigen Höhen“ (Verlag Gerstenberg 2006).
Renate Schellander, Chefor-
dem Morgengruß mit den für
die Frauenalpe schon traditionellen Buchvorstellungen.
Barbara Hajdu, Sabine John,
Roswitha Mader, Hedwig
Weber und Karl Tösch „were
talking about books. What
else!“ Eine ansprechende
Bücherauswahl und die
unterhaltsamen wie mitreißenden Präsentationen sorgten für eine positive Einstimmung auf einen langen
Murauer
Lesen-machtschlau-Tag. Vorgestellt wurden nachstehende Bücher:
Wolf Erlbruch: „Ente, Tod
und Tulpe“ (Kunstmann Verlag 2007), Heinz Janisch:
„Schatten“ (Bajazzo Verlag
2007), Wouter van Reek:
„Krawinkel & Eckstein“
(Verlag Sauerländer 2006),
Mo Willems: „Leonardo will
gern schrecklich sein“ (Verlag
Sauerländer 2007), Heinz
Janisch: „Der Ritt auf dem
Seepferd“ (Aufbau-Verlag
2007), Isabel Pin: „Wenn ich
groß bin, werde ich Nobelpreisträger“ (Verlag Hanser
2005), Joseph Lemasolai
Lekuton: „Facing the Lion“
(Verlag Hammer 2007), Maja
ganisatorin der Herbsttagung,
präsentierte den Hauptreferenten des Vormittags Peter
Michael Lingens. P. M. Lingens, vor allem bekannt als
Herausgeber des „profil“
(1970 bis 1987), wechselte
1993 in die Chefredaktion des
„Standard“. Er ist derzeit
Kolumnist des „profil“, Gastprofessor an der Europäischen Journalismus-Akademie und Mitarbeiter im
Buchklub der Jugend –
„TOPIC – das junge Magazin“. Lingens, der zum Thema
„Das Leseverhalten von
Jugendlichen“
referierte,
begann seinen Vortrag mit
einem tiefen Einblick in die
Lesekonstellation
seiner
Familie bzw. seiner Kinder,
den daraus folgenden Konsequenzen für das weitere
Schulleben, dem Kennenlernen von Lehrer Grohmann
und der Erkenntnis: „Die
wichtigste Aufgabe des Lehrers ist es, dem Kind Selbstbewusstsein zu geben bzw. das
Positive zu loben und nicht
das Negative hervorzuheben.“
Nach verbalen Ausflügen in
die Welt der Klassenschüler-
SCHULE
Buchklub aktiv...
auch schlau …
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BUCHKLUB
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höchstzahlen, Lerngruppengrößen, Schulsystem, Finnland und PISA endete die Reise beim Leseverhalten von
Jugendlichen. P. M. Lingens
konfrontierte die Anwesenden mit zum Teil verheerenden Untersuchungsergebnissen
zum
Lesebzw.
Fernseh-Freizeit-Handy-Verhalten.
Hier übergab P. M. Lingens an
seinen Buchklubfreund Gerhard Falschlehner. Falschlehner lieferte wichtige Hintergrundinformationen zu den
Buchklubprodukten. Als Beispiel seien hier die fünf Stufen
der kindlichen Leseentwickung (Lese-Basis: Sprechen
+ Hören + Sehen; Lese-Technik: Laut + Buchstabe = Wort;
Lese-Sicherheit: Vom Wort
zum Text; Lese-Verständnis:
Texte machen Sinn; LeseReflexion: Text und Kontext)
genannt, deren didaktische
Aufbereitung den LehrerInnen in der täglichen Unterrichtspraxis helfen soll. Zum
Abschluss des kurzweiligen
Vormittags gab es Gruß- und
Dankesworte von der Vizepräsidentin des steirischen
Landesschulrates Elisabeth
Meixner an die „Buch-Menschen“.
Die Nachmittag-Workshops
leiteten Dorothee Gaile, Elke
Mayböck, Barbara Hajdu, Irene Taucher, Sabine Steigenberger und Hannes Preßl.
Hannes Preßl zeigte auf kurzweilige und amüsante Art und
Weise, dass der Verein zur
Förderung der Nutzung von
Zeitungen in der schulischen
Ausbildung, kurz ZIS, auch
für die Arbeit in der Volksschule
ausgezeichnete
Arbeitsmaterialien zur Verfügung hat.
Die
Abendveranstaltung
stand ganz im Zeichen von
Steffi Sabadi. Abschied und
Dank wurden zelebriert, die
Laudatio von Johannes Zabini schwungvoll vorgetragen,
ein selbst gestaltetes „Steffiheft“ aus der Feder der
BezirksreferentInnen
laut
und leise vorgetragen und von
Steffi mit Geschichten und
Anekdoten aus dem „Steffileben“ wunderbar ergänzt und
kommentiert. Getreu ihrem
Buchklubmotto „Einzeln sind
wir Wörter, zusammen ein
Gedicht“ wurde noch im Sinne von Otwald Kropatsch
gefeiert.
Am Samstagmorgen präsentierte Sonja Vuscina ihren
Gorillaband „dahingesagt –
dahergeschrieben“, den sie
zusammen mit Heide Lexe
und Inge Cevela herausgegeben hat.
Franz Lettner und Christoph
Mauz zeigten, wie man Literatur tranchiert, würzt und
schmackhaft serviert. Mauz
las noch aus seinem neuen
Buch „Meier greift ein“ (Verlag Residenz 2007), bevor
Landesreferentin Edith John
allen Mitwirkenden dankte
und zur 55. Herbsttagung lud.
www.buchklubsteiermark.at/index.htm
www.autorenlesung.at/autoren/Klement_Robert/klement_robert.html
www.zis.at
www.lesezentrum.at/
www.buchklub.at/magazine/gorilla/sp
rache/index.htm
www.jugendliteratur.net/index.html
www.kijubu.at/autorinnen/christophmauz
Reinhard Kirchengast,
Bezirksreferent Radkersburg
SCHULE
PREIS-WÜRDIG
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HAS Aussee erhielt
UNESCO-Auszeichnung
PTS Leibnitz heimst
IMST-Award ein
Der vom Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung
ausgeschriebene IMST-Award
prämiert jährlich die herausragenden Beispiele innovativer
Entwicklungen im Mathematik-, Naturwissenschafts- und
Informatikunterricht
sowie
verwandte Fächer im österreichischen Schul- und Bildungswesen. Dieser anspruchsvolle
Award ist mit 1500 Euro
dotiert. IMST steht für „Innovationen Machen Schulen
Top“.
Mit dem an der Polytechnischen Schule Leibnitz ausgearbeiteten Projekt „Job-College“
gewann Alois Tieber in der
Kategorie Allgemeine Bewerber unter 150 österreichweit
eingereichten Arbeiten diesen
begehrten Preis.
Unterstützt wurde der engagierte Lehrer von seiner
Berufskollegin Diplom-Pädagogin Marita Aichholzer.
Durch den Gewinn des IMSTAwards ist die Polytechnische
Schule Leibnitz berechtigt, das
IMST-Award-Logo auf Drucksorten und Web-Sites zu führen.
„Dieses Logo ist ein hervorragendes Gütesiegel für unsere
Schule“, so Alois Tieber.Darüber hinaus ist diese Auszeichnung wohl auch eine eindrucksvolle Visitenkarte für
den qualitativen Unterricht,
den die Pädagogen ihren Schülern vermitteln, speziell für den
Einstieg in das Berufsleben.
Das Job-College konnte bis
dato rund 70 Jugendlichen eine
Lehrstelle verschaffen.
Die IMST-Award-Jury bewertete das Berufseinstiegsprojekt
„Job-College“-Modul E-Technik nach den Kriterien: Innovativer Charakter der Idee, Steigerung der Attraktivität des
Unterrichts, Verbreitung der
innovativen Idee, Nachhaltigkeit, Berücksichtigung von
Gender Sensitivity und Gender
Mainstreaming und Begleitende bzw. abschließende Evaluation.
Das Job-College der Polytechnischen Schule in Leibnitz ist
ein Berufseinstiegsprojekt für
Jugendliche im freiwilligen 10.
Schuljahr. SchülerInnen, die
im gesamten Bildungsbereich
durch den Rost gefallen sind,
bekommen dadurch eine zweite Chance, die wie dieses JobCollege zeigt, von vielen auch
wahrgenommen wird. Durch
gezielten, modularen, praxisund projektbezogenen Unterricht wird den Jugendlichen die
Möglichkeit einer beruflichen
Integration gegeben. Im Rahmen des IMST-Projekts wurde
das Modul „E-Technik“ entwickelt und durchgeführt. Es
zeigt exemplarisch den Aufbau
und Ablauf eines Moduls zur
Berufsüberleitung für den
Lehrberuf des Elektrotechnikers bzw. Elketrotechnikerin.
Die Verleihung des Awards
fand im Rahmen der IMSTHerbsttagung Ende September
an der Universität Innsbruck
statt. Bundesministerin Dr.
Claudia Schmied überreichte
den Award persönlich. Besonders stolz ist man in Leibnitz
auf diese Auszeichnung.
Der als Übungsfirma der Handelsschule für Informationstechnologie Bad Aussee geführte Weltladen wurde als
Dekadenprojekt der UNESCO
ausgewählt, weil er ein Musterbeispiel dafür ist, wie man
Jugendlichen die Bedeutung
von Nachhaltigkeit vermitteln
kann.
Im Besonderen wird seitens der
Jury „die Förderung eines
nachhaltigen Verantwortungsbewusstseins bei den Schülern
und Schülerinnen durch das
Projekt gewürdigt. Die Vorbereitung und Etablierung einer
Übungsfirma bildet eine nahezu ideale Voraussetzung für
sozial, ökonomisch und ökologisch bewusstes Handeln in
einer zunehmend komplexen
Welt. Der Mehraufwand, der
dies für alle Beteiligten in der
Schule bedeutet, kann gar
nicht ausreichend wertgeschätzt werden. Die Förderung
des Fairen Handels zählt auch
zu den Schwerpunkten der
Entwicklungszusammenarbeit,
da er nachweislich zu verbes-
serten Lebensbedingungen in
den Produzentenländern beiträgt. Dafür bei möglichst vielen Menschen in und um Bad
Aussee Interesse zu wecken
und sie als Kundinnen und
Kunden möglichst auf Dauer
zu gewinnen, ist eine sehr
wichtige und sicher lohnende
Aufgabe.“
Die betreuenden Professoren,
Mag. Heinz Sackl -Mayer und
Mag. Peter Ebner, sind mit
Recht stolz auf ihre SchülerInnen, die bereits seit drei Jahren
dieser
„Jahrhundertidee“
Leben einhauchen. Neben der
Wirtschaftsausbildung in der
Praxis werden in diesem Projekt auch soziale und ökologische Fragen der Globalisierung
behandelt.
Der Vorsitzende der Jury, Dr.
Helmuth Hartmeyer, selbst
Gründungsobmann von Fairtrade Österreich, wird im Rahmen einer Festveranstaltung in
der Urania in Wien das
UNESCO-Logo für nachhaltige Bildung überreichen, das der
Weltladen bis 2014 führen darf.
Eine neue „IMST“erin …
Für ihr Projekt „Chemie im
Kochtopf“, das sie im Schuljahr 2006/07 gemeinsam mit
den 4. Klassen der MHS GrazFerdinandeum durchgeführt
hatte, konnte Eva Mareich in
der Universität Innsbruck aus
den Händen von BM Dr. Claudia Schmied den „IMSTAward 2007“ entgegennehmen.
In ihrem Projekt versuchte sie
sehr erfolgreich und praxisnah
den SchülerInnen zu demonstrieren, welche chemischen
Vorgänge beim Zubereiten von
Speisen zu beobachten sind
bzw. wie sich bestimmte
Lebensmittel
„verändern“
(müssen), damit sie für die
menschliche Verdauung bekömmlich werden.
Ihr Projekt erstreckte sich über
das gesamte Schuljahr und findet in diesem Jahre seine Fortsetzung in leicht veränderter
Form unter dem Titel „Chemie
im Alltag“.
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FRISCH & G’SUND
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Eine vitale Kooperation
Auf Einladung von Karl Pöltl,
Schulbuchhändler und Trafikant aus Studenzen, verbrachte der vielfach ausgezeichnete
Kinderbuchautor Franz S.
Sklenitzka einen Vormittag
mit den Schülern der ersten
Klassen der HS Kirchberg an
der Raab. Der Schriftsteller
las dabei aus seinen
bekannten Drachenbüchern,
erzählte über das Leben dieser
Tiere sowie über seinen Beruf
und verblüffte die jungen
Zuhörer mit seinen
Zeichenkünsten.
Vier Jahre lang arbeitete die
HRS Laßnitzhöhe in Kooperation mit Styria vitalis im Sektor des Sports, der Bewegung
und des Wohlfühlens, um mehr
Gesundheit in den Unterrichtsund Schulalltag zu bringen.
Dieses Gesundheitsförderungsprojekt von Styria vitalis, das
intensiv an der Entwicklung
der Gesundheit im Lebensraum
Schule gewirkt hat und wirkt,
begleitete unsere Schule vier
Jahre lang.
Es wurden Schwerpunkte für
die Themenbereiche Bewegung, Stärkung der Klassengemeinschaften und Aufbau einer
positiven Beziehung zum eigenen Körper gesetzt. Dafür wurde der Schule die Auszeichnung „Gesunde Schule –
Schule zum Wohlfühlen“ verliehen. Hauptaugenmerk wurde auf das Thema Bewegung
gelenkt. In den 1. und 2. Klassen stand die „Spielerische
Leichtathletik“ auf dem Programm. Leichtathletik ist die
Grundlage für sehr viele Sportarten und ermöglicht Talente
zu erkennen und SchülerInnen
gezielt zu fördern. Durch ein
spezielles Talent-DiagnoseSystem war unseren SchülerInnen möglich, ihre Stärken zu
finden. Der Jo-Jo-EnduranceTest brachte ihnen nahe, was
85 Jahre SchulzahnAmbulatorium in Graz
Das Schulzahnambulatorium
in Graz feierte mit einer großen
Veranstaltung sein 85-jähriges
Bestehen. Das Fest fand unter
dem Motto „Gestern – Heute –
Morgen“ mit Unterstützung
der SchülerInnen der HS
Albert Schweitzer und VS Bertha von Suttner statt. Gleichzeitig wurde für alle öffentlichen Grazer Pflichtschulen ein
Projekt zum Thema „Ich und
meine Zähne – Meine Zähne
und ich“ bzw. „Ist mein
Lächeln noch cool?“ ausgeschrieben. Es wurden zahlreiche Arbeiten, wie Zeichnungen,
Plakate, Skulpturen, Geschichten und fächerübergreifende
Projekte, eingereicht. Die besten Einsendungen wurden von
einer namhaften Jury prämiert.
Die Siegerklassen wurden in
das Grazer Rathaus zur Preisverleihung mit Stadtrat Werner
Miedl eingeladen, wo sie unter
anderem Preise von der Firma
GEBRO erhielten.
Im Oktober wurden die Siegerprojekte in der Schülergalerie
im Grazer Rathaus ausgestellt.
Die Eröffnungsfeier zur Ausstellung wurde von der MHS
Ferdinandeum unter der Leitung von HS-Lehrerin Friederike Scheifinger mitgestaltet.
Sieger wurden bei den 1. Klassen die VS Puntigam, bei den 2.
Klassen die VS Neufeld, bei
den 3. Klassen war die VS Berliner Ring erfolgreich und bei
den 4. Klassen gewann die VS
Eisteich. Die SHS Graz-Bruckner war bei den Hauptschulen
die Kreativste.
sie in Bezug auf Ausdauer und
Kondition so draufhaben. Der
Spaßfaktor kam dabei nicht zu
kurz.
Ein zweiter Schwerpunkt in
diesen vier Jahren war dem
Thema „Stärkung der Klassengemeinschaften – Vermeiden
von Mobbing“ gewidmet. Faires Verhalten in der Klasse und
Wege für konstruktive Lösungen von Konflikten zu finden
waren Hauptthemen, die von
den LehrerInnen in Absprache
mit den SchülerInnen gewählt
wurden. Dieser Beitrag zur
Stärkung der Gruppen war
HDir. Ingrid Bretterklieber
und LehrerInnen ein großes
Anliegen, denn Gruppen, in
denen man sich wohl fühlt, sind
für eine positive Gesundheitsentwicklung von SchülerInnen
besonders wichtig.
Mit kreativen Methoden, Rollenspielen, und Diskussionstechniken wurde ein gelunge-
ner Zugang zu den Themen
Toleranz, Respekt, Zusammenhalt geschaffen. Bei „Erlebnispädagogischen Initiativaufgaben“ konnten sich Klassen als
Team beweisen.
Das dritte Themenfeld beinhaltete
Gesundheitsförderung
durch gesunde Ernährung. In
Workshops wurde gekocht à la
Jamie Oliver – nämlich kreativ,
gesund und zeitgemäß, wobei
besonderer Wert auf die Verwendung von Bioprodukten
und Vollkornspeisen gelegt
wurde.
In den vier Jahren Kooperation
mit Styria vitalis wurde viel
zur Gesundheitsförderung und
-sicherung an der HRS Laßnitzhöhe unternommen, die
Arbeit im Gesundheits- und
Bewegungsbereich (z. B. gesundes Schulbuffet, Laufgruppen
für Marathonläufe und Laufevents) wird weitergeführt.
Dipl. Päd. Eva Scheibelhofer
FIT & G’SCHEIT
SCHULE
18
Nr. 192
NOVEMBER
2007
www.dieschule-stmk.com
Die Quadratur der Bewegung …
SPuLE heißt SPort und
LErnen und ist ein neues
Unterrichtsmodell an der
PTS Köflach.
Die Polytechnische Schule
Köflach präsentierte Anfang
Oktober 2007 einer breiten
Öffentlichkeit das neue Unterrichtsmodell SPuLE – SPort
und LErnen. Ein Klassenzimmer wurde mit 24 neuen Ausdauersportgeräten (Ergometer,
Crosstrainer, Stepper) ausgestattet und den Schülerinnen
und Schülern der PTS wird ab
diesem Schuljahr ein zusätzliches Bewegungsangebot im
Ausmaß von etwa zwei Stunden pro Woche ermöglicht.
Bewegungsmangel der Jugendlichen, Übergewicht, mangelnde Ausdauer und vermehrter
Anstieg von Stress und Agressionen – all das nehmen Lehrer
in ihrer täglichen Unterrichtsarbeit wahr. Das Köflacher
Modell „SPuLE“ versucht diesen vieldiskutierten Problembereichen mit einem lustbetonten,
pädagogisch-sportiven
Ansatz zu begegnen und verbindet Sport und Lernen nach
dem Motto „mens sana in corpore sano“.
Aus verschiedenen Beobachtungen, Erfahrungen und wissenschaftlichen Untersuchungen wissen wir, dass Lernen in
Kombination mit Ausdauer-
sport die Gehirndurchblutung
anregt und somit die Lern- und
Konzentrationsfähigkeit beträchtlich erhöht, die Kreativität anregt, einen wesentlichen
Beitrag zum Abbau von Stress
und Agressionen liefert, das
Ausdauer- und Durchhaltevermögen deutlich erhöht und einfach mehr Schwung, Spaß und
Lebensfreude bringt.
Wie funktioniert das SPuLEModell?
Grundsätzlich sollten alle
Schülerinnen und Schüler ein
vermehrtes Bewegungsangebot
im Ausmaß von mindestens
zwei Stunden pro Woche in
Anspruch nehmen. Der SPuLE-Raum kann und soll in
allen
Unterrichtsfächern
genutzt werden.
Manche Unterrichtsfächer wie
z. B. Naturkunde, Gesundheitslehre u. a. bieten sich ideal an
und die Jahreslehrstoffverteilung kann auf dieses Konzept
völlig abgestimmt werden.
Der Lehrer bereitet seine
Unterrichtseinheit in Form von
folierten A5-Lernprogrammen
vor, die in der jeweiligen
Unterrichtsstunde an den
Sportgeräten fixiert werden.
So lernt der Schüler in Bewegung z. B. in Mathematik die
Quadratzahlen von 10 bis 20
oder eine Wiederholung der
wichtigsten Körperformeln, in
Englisch die irregular verbs
oder vielleicht im Unterrichtsfach Deutsch die Rolle für ein
Schulspiel.
Die Stunde kann wie eine herkömmliche Unterrichtsstunde
ablaufen, die Unterrichtseinheit kann musikalisch untermalt sein und der Lehrer kann
mit Funk-Headset auch Wissen
abfragen und den Unterrichtsstoff zusammenfassen und wiederholen lassen.
Der Lehrer kann auch mit
einer Schülergruppe spontan
den Raum betreten, wenn das
Gefühl da ist, dass sich die
Schüler durch Bewegung
abreagieren sollten. Nach einer
bestimmten Zeit der sportlichen Betätigung und inneren
Beruhigung kann mit der
Gruppe wieder im Klassenzimmer am Unterrichtsstoff weitergearbeitet werden.
Der SPuLE-Raum kann auch
als reiner Bewegungsraum
genutzt werden. Es gibt
manchmal Situationen in den
Schulen, in denen absolut
nichts geht. Nach dem SPuLEModell geht der Lehrer mit den
Schülern in den Raum und die
Schüler bewegen sich einfach
nur auf den Sportgeräten, vielleicht mit leichter Hintergrundmusik, und finden so zu
sich.
Integrationsschüler
sind
immer mit der Gesamtgruppe
im SPuLE-Raum, trainieren an
den Geräten und haben ihr
eigenes Lernprogramm.
Es ist auch vorgesehen, dass
vereinzelt Schüler mit hohem
Agressionspotenzial – das können auch Schüler aus der
benachbarten Hauptschule sein
-, unter Aufsicht eines „POLYScout“ durch Bewegung auf
einem Crosstrainer ihren Energiehaushalt wieder ins Gleichgewicht bringen.
Der SPuLE-Raum eignet sich
hervorragend für die Ausübung
gelebter Schulpartnerschaft.
Eltern, Lehrer der benachbarten Schule, Schulsponsoren
und Schulpartner können zu
gemeinsamen
sportlichen
Treffs an die Schule geladen
und somit auf diese Weise Kontakte geknüpft und intensiviert
werden.
Das Modell, das auch von der
Steiermärkischen GKK getragen und laufend evaluiert wird,
ist noch sehr jung, doch liegen
schon erste positive Erfahrungen in der Form vor, dass alle
Schüler und Lehrer der PTS
Köflach den SPuLE-Raum mit
Freude betreten und wie es
aussieht, sich eine neue Form
von Lebensqualität im Schulhaus etabliert hat.
Dir. Gerhard Enzi, PTS Köflach
Nr. 192
NOVEMBER
2007
SCHULE
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FRISCH & G’SUND
www.dieschule-stmk.com
11
AH
S
Gesundheit in
der Schule
Gesunde Nachhaltigkeit
Pädagogischer
Schwerpunkt 2006/07
„Gesundheit“ am
Beispiel des BG/BRG
Carneri.
DIR. MAG. HELMUT SZMEJ
Immer wieder berichten lokale
Medien umfassend über besondere Projekte, die über einen
gewissen Zeitraum von LehrerInnen verschiedener Fächer
und SchülerInnen verschiedener Jahrgänge betreut wurden.
Solche Highlights sind öffentlichkeitswirksam, pflegen das
Image und sind auch wertvolle
Beiträge für die Entwicklung
junger Menschen.
Die angestrebte Nachhaltigkeit
dürfte aber mit einer kontinuierlichen Beschäftigung mit
einem Thema nicht vergleichbar sein!
Unsere Schule hat zum Beispiel
kein einzelnes grell zu beleuchtendes Gesundheitsprojekt im
abgelaufenen Schuljahr erarbeitet und umgesetzt, wir
haben lediglich in der Überzeugung, wie wichtig körperliche
und seelische Gesundheit und
Ausgeglichenheit für den persönlichen und schulischen Bildungsprozess des Jugendlichen sind, die seit
mehreren Jahren laufende Gesundheitsförderung intensiviert
und
verbreitert.
Seit 2001
nämlich
ist
sie
Element
unserer
alle
Schulstufen
umfassenden Persönlichkeitsförderung, für die wir 2004 mit
dem Pädagogischen Panther
ausgezeichnet wurden.
In Form von Projekten, als
Unterrichtsprinzip und ganz
besonders auch im Laborunterricht haben sich im Wesentlichen die Biologinnen mit den
klassischen Gesundheitsproblemen theoretisch und teilweise auch praktisch auseinandergesetzt. Es ging um Fragen
einer sinnvollen Ernährung:
Die SchülerInnen begegneten
der Ernährungspyramide, lernten Vitamine und Spurenelemente kennen und schätzen,
verglichen die Referenzwerte
für die Nährstoffzufuhr und
erkannten die Auswirkungen
und Gefahren von Abweichungen. Die genaue Analyse von
bestimmten
Lebensmitteln
schuf die Basis für „Die gesunde Jause“ als Präsentation und
Kostprobe am Tag der offenen
Tür. Involviert in diesen Themenkreis waren vornehmlich
die 1. und 4. Klassen.
Logische Folge ist die Diskussion über Fehlernährung (4.
und 5. Klassen) bis hin zu
den Essstörungen,
über
die die 8. Klassen einen Workshop veranstalteten. Das Projekt „Anleitung zum Herzinfarkt“ bildete den Abschluss.
Die Entwicklung vom Kind
zum fast Erwachsenen, die die
AHS-Langform begleiten darf
und die für alle Beteiligten eine
gewaltige Herausforderung ist,
wird sehr stark von dem körperlichen
Reifungsprozess
getragen. Daher muss Aufklärung und Sexualkunde einen
wesentlichen Anteil
des Unterrichts aus-
machen. Verhütungsmethoden,
Infektionskrankheiten, insbesondere Geschlechtskrankheiten, die Werbung bei Mädchen
und Burschen für die Impfung
gegen den Gebärmutterhalskrebs sind einige Schwerpunkte. Lehrausgänge auf die Universitätsfrauenklinik und zu
einer Frauenärztin mit Vorträgen und Diskussionen unterstrichen die Bedeutung dieses
Themas.
Alkohol-, Nikotin- und Drogenmissbrauch muss besonders
in der Mittel- und Oberstufe
angesprochen werden. Ein
Informationsabend mit einer
Podiumsdiskussion speziell für
die Eltern zeigt, dass in dieser
Frage die Schulpartnerschaft
ein ideales Sicherheitsnetz für
den gefährdeten Jugendlichen
ausmacht. Der Mut hinzusehen
und die Dinge anzusprechen ist
gleichsam Verpflichtung aller
jener, die an der Reifung junger
Menschen in irgendeiner Form
beteiligt sind.
Am schwersten zu präsentieren
und gleichzeitig wahrscheinlich am wichtigsten für die
gesunde Entwicklung ist das
psychische Umfeld, in das der
Jugendliche in seinem Zuhause
und auf seinem Arbeitsplatz,
der Schule, eingebettet ist.
Wir bemühen uns
ganz bewusst um
fröhlichen Ernst und
um angenehme Wärme, die die Seele stärken und vieles erleichtern.
Die Schule ist kein
Sanatorium, sie kann
nicht
therapieren,
aber sie muss mithelfen, Spital und Ärzte
weniger und seltener
notwendig zu machen.
SCHULE
LAST, BUT NOT LEAST
20
Nr. 181
NOVEMBBER
2006
Einprägsam.
Neueröffnung Münzkabinett Schloss Eggenberg
Vom Panthertaler der Münzstätte Graz bis zum Schinderling, vom Münzmedaillon aus Flavia Solva bis zum
Renaissance-Kleinod Erzherzog Karls II. von Innerösterreich: Das neue Münzkabinett am Landesmuseum
Joanneum hat einprägsame Geschichten über die Macht
und Ohnmacht des Geldes zu erzählen und lässt sich dabei
von seinem Standort Schloss Eggenberg inspirieren.
Top Level 07
„Designed in Austria – Made in
Italy“ – ein Fächer und Länder
übergreifendes Austauschprojekt der 4A der Modeschule
Graz sowie der Abschlussklasse des Istituto d’Arte Corradini
Este (Gesamtleitung Mag.
Maria Pichlbauer): Man nehme
250 Gramm italienischen
Esprit, dieselbe Menge an
österreichischer Haute Couture, eine ordentliche Portion
Kreativität und eine Prise
Herausforderung.
Voilà, fertig ist eine Kreation
besonderer Art, bestehend aus
einem modischen Dreiteiler aus
selbst entworfenem und gefertigtem Stoff und einem ebenso
selbst entworfenen, gefertigten
und mit Stoff und handgefertigter Keramik unverwechselbar gestalteten Sitzmöbel.
Europa, wir kommen!
Bild: Schatz von Mürzzuschlag, 241 n. Chr.
Für Schulklassen gibt es zwei ganz besondere
Vermittlungsangebote:
Kohle, Cash und Zaster – die faszinierende Geschichte des
Geldes (1. bis 8. Schulstufe)
Von kleinen Muscheln bis zum Euro: Bezahlen konnte und
kann man mit vielen Dingen, aber wie ist unser Geld
entstanden und wie hat es vor hunderten von Jahren ausgesehen? Begib dich auf eine Reise in die Vergangenheit, entdecke wertvolle Schätze und glänzende Goldmünzen,
sammle Informationen und finde des Rätsels Lösung.
Einprägsam – das Münzkabinett am Landesmuseum
Joanneum (ab der 9. Schulstufe)
Münzen gehören so selbstverständlich zu unserem Leben,
dass wir ihnen kaum noch Beachtung schenken. Sieht man
sie jedoch genauer an, eröffnet sich eine faszinierende Welt.
Wie ein Mikrochip enthalten Münzen eine Fülle an
Informationen. Daneben berichten uns die zahlreichen
Hortfunde über den Münzumlauf und die Handelsbeziehungen der Menschen vor hunderten von Jahren.
Nach einem Rundgang durch das Münzkabinett wirst du
deine Münzen mit anderen Augen sehen.
Anmeldung bitte 1 Woche vor dem gewünschten Termin
unter T: 0664/8017-9560.
Schloss Eggenberg, Eggenberger Allee 90, 8020 Graz
T: 0664/8017-9560
muenzkabinett@museum-joanneum.at
www.museum-joanneum.at
Öffnungszeiten:
1. November bis 31. März : Di – So 10–17 Uhr
1. April bis 31. Oktober: Di – So 10–18 Uhr
P. R.