TIPP 1/2001

Transcription

TIPP 1/2001
S 01 TIP TITEL korr. 2
14.12.2000 14:28 Uhr
LANDESKUNDE IM DEUTSCHUNTERRICHT
TIPP
Tolle Tage
Karneval
Deutsch in Deutschland
Studium
Unter Deutschen
Alltag
www.juma.de
1/2001
DM 1,50
Seite 1
S 02-3 Adressen z. Bel.
14.12.2000 14:32 Uhr
Seite 2
ADRESSEN
Über folgende
Adressen gibt es
kostenloses
Material zu aktuellen
JUMA-Themen
Moment mal
JUMA-Seite 5
Die Broschüre „Abenteuer
schweißen zusammen
– Erlebnispädagogik als
ein Mittel zur Sucht- und
Gewaltprävention“ erhält
man über:
Der Seehund und das
Mädchen
JUMA-Seiten 18–22
TIPP-Seite 27
Stop Crime e.V.
Hohe Pforte 9
D-50676 Köln
Eine Broschüre über die Seehundstation verschickt die
Seehundstation
Friedrichskoog
An der Seeschleuse 4
D-25718 Friedrichskoog
www.seehundstationfriedrichskoog.de
Kölle alaaf!
JUMA-Seiten 28–33
TIPP-Seiten 12–17
Einen Museumsprospekt
mit Informationen
über das „Begehbare Herz“
gibt es über die
Kinder-Akademie Fulda
Mehlerstraße 4
D-36043 Fulda
Den Veranstaltungskalender „Karneval 2001
in Köln“ verschickt:
Köln-Tourismus
Unter Fettenhennen 19
D-50667 Köln
FaDaF-Informationen für
Ausländer: „Sprachlehrangebote Deutsch an den
Hochschulen, Studienkollegs und außeruniversitären Institutionen
in Deutschland“, „Die
Deutsche Sprachprüfung
für den Hochschulzugang“
Studentenleben
in Rostock
JUMA-Seiten 38–42
TIPP-Seiten 18–21
Über das Thema „Studium in
Deutschland“ informiert das
Akademische Auslandsamt
jeder deutschen Universität
sowie – bei EU-Bürgerinnen
und -Bürgern – die
Fachverband
Deutsch als Fremdsprache
Hüfferstraße 27
D-48149 Münster
www.fadaf.de
Zentralstelle für die Vergabe
von Studienplätzen (ZVS)
Postfach 8000
D-44128 Dortmund
www.zvs.de
Schulferien 2001
Nordrhein Westfalen
Baden-Württemberg
Bayern
Berlin
Brandenburg
Bremen
Hamburg
Hessen
Mecklenburg–
Vorpommern
Niedersachsen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Thüringen
Ostern
Pfingsten
Sommer
Herbst
Weihnachten
09.04.–21.04.
09.04.–20.04.
09.04.–21.04.
14.04.–30.04.
17.04.–30.04.
26.03.–17.04.
05.03.–17.03.
09.04.–20.04.
–
28.05.–09.06.
05.06.–16.06.
25.05.
–
–
30.4./21.5.–26.5.
–
05.07.–18.08.
26.07.–08.09.
26.07.–10.09.
19.07.–01.09.
19.07.–01.09.
28.06.–11.08.
19.07.–29.08.
21.06.–03.08.
08.10.–20.10.
29.10.–02.11.
29.10.–03.11.
27.10.–03.11.
29.10.–03.11.
01.10.–13.10.
15.10.–27.10.
01.10.–13.10.
24.12.01–05.01.2002
22.12.01–05.01.2002
24.12.01–05.01.2002
22.12.01–05.01.2002
24.12.01–31.12.2001
24.12.01–05.01.2002
24.12.01–05.01.2002
24.12.01–11.01.2002
09.04.–18.04.
30.03.–17.04.
05.04.–20.04.
09.04.–28.04.
12.04.–21.04.
17.04.–30.04.
09.04.–24.04.
09.04.–21.04.
01.06.–05.06.
30.4./25.5./5.6.
–
25.05.
02.06.–05.06.
25.05.
–
01.06.–05.06.
19.07.–29.08.
28.06.–08.08.
28.06.–10.08.
21.06.–01.08.
28.06.–08.08.
28.06.–08.08.
19.07.–01.09.
28.06.–08.08.
22.10.–27.10.
01.10.–13.10.
01.10.–12.10.
01.10.–13.10.
08.10.–19.10.
04.10.–13.10.
22.10.–03.11.
15.10.–20.10.
19.12.01–02.01.2002
24.12.01–05.01.2002
21.12.01–04.01.2002
21.12.01–05.01.2002
22.12.01–02.01.2002
20.12.01–05.01.2002
24.12.01–05.01.2002
21.12.01–05.01.2002
Zusätzlich gibt es 2001 in einigen Bundesländern Winterferien: Bayern: 26.02., Berlin: 03.02.–17.02., Brandenburg: 05.02.–16.02., Mecklenburg-Vorpommern: 05.02.–16.02.,
Sachsen: 12.02.–23.02., Sachsen-Anhalt: 12.02.–24.02., Thüringen: 05.02.–10.02. Alle Angaben ohne Gewähr
Impressum
Redaktionsadresse:
Redaktion JUMA,
Frankfurter Str. 40, D-51065 Köln
Telefon: Deutschland + 221/962513–0
Fax: Deutschland + 221/962513–4 oder -14
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E-Mail: redaktion@juma.de
Verantwortlich: Christian Vogeler
Redaktion TIPP: Dr. Jörg-Manfred Unger
Redaktionsassistenz: Kerstin Harnisch
Layout: Helmut Hagen
Wissenschaftlicher Beirat:
Dietrich Becker, Auswärtiges Amt;
2 TIPP 1/2001
Prof. Dr. Peter Conrady, Universität Dortmund;
Prof. Dr. Inge Schwerdtfeger, Ruhr-Universität
Bochum; korrespondierendes Mitglied:
Kristina Pavlovic, Goethe-Institut
München
Litho: R&S GmbH, Mönchengladbach
Druck und Verlag:
Tiefdruck Schwann-Bagel GmbH & Co KG
Grunewaldstr. 59
D-41066 Mönchengladbach
Copyright:
Tiefdruck Schwann-Bagel GmbH,
Mönchengladbach. 2000 ISSN 0940-497X.
TIPP ist das Lehrerbegleitheft zum Jugendmagazin
JUMA. Es erscheint viermal jährlich. Namentlich
gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die
Meinung der Redaktion wieder.
Für unverlangt eingesandte Texte und Bilder übernimmt der Verlag keine Gewähr. Der Nachdruck von
Texten ohne urheberrechtlichen Vermerk ist für
Lehr- und Unterrichtszwecke frei; zwei Belegexemplare erbeten.
TIPP entsteht in Zusammenarbeit mit dem Bundesverwaltungsamt (BVA) – Zentralstelle für das
Auslandsschulwesen (ZfA) – Köln; verantwortlich:
Diethelm Kaminski
S 02-3 Adressen z. Bel.
14.12.2000 14:32 Uhr
Seite 3
TIPP – das Lehrerheft zum JUMA
I
n
h
a
l
t
s
v
e
r
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c
h
n
i
s
Liebe Kollegin, lieber Kollege,
JUMA 1/2001 IM UNTERRICHT
in den Paketen
von JUMA und
TIPP 4/2000 lagen
bei der letzten
Sendung grüne
Bestellscheine; in
TIPP 4/2000
standen wichtige Informationen
für die Erneuerung des
JUMA/TIPP-Abonnements.
Bisher wurden mehrere Lehrer an
einer Schule beliefert. Das ist jetzt
vorbei. Bitte schicken Sie uns pro
Schule nur einen Bestellschein!
(Deshalb die Frage: „Wie viele
Deutschlehrer an Ihrer Schule
möchten JUMA und TIPP im
Unterricht einsetzen?“)
Bitte sprechen Sie sich mit Ihren
Kolleginnen und Kollegen ab!
Doppelbestellungen haben keine
Chance! Schreiben Sie Ihren
Absender bitte deutlich lesbar in
lateinischen Buchstaben,
stecken Sie die Karte nicht in
einen Briefumschlag, vergessen
Sie das Porto nicht und denken
Sie an den Schulstempel – sonst
können wir Ihre Bestellung leider
nicht bearbeiten.
Benutzen Sie nur dann den
Ersatz-Bestellschein auf der
Rückseite von TIPP 4/2000,
wenn die grüne Bestellkarte
verloren gegangen ist!
Und nicht vergessen: Einsendeschluss für Europa, MOE und
GUS ist der 31.3.2001 und
für Übersee der 30.6.2001.
Auf Weltreise
Tipps für die Deutschstunde
4–11
Kölle alaaf!
Tipps für die Deutschstunde
Tolle Tage in Köln
12–15
16–17
Studentenleben in Rostock
Tipps für die Deutschstunde
18–21
Ofczarek’s Mick
Tipps für die Deutschstunde
22–26
Kurz und bündig
27
RUBRIKEN
Landeskunde spezial
Deutschen über die Schulter geschaut
freu, grins, seufz
28–33
34–35
Internet
Online gibt’s mehr
36–37
JUMA bei uns
JUMA und TIPP im Baltikum
38–39
40–41
Mach mit!
Auf der Suche nach Europa
Fleischlose Rezepte
42–43
44
Vorschau
Leserbriefe
Mitarbeiter dieses Heftes
45
46–47
48
Herzlichst
Jörg-Manfred Unger
TIPP 1/2001
3
JUMA 1/2001 IM UNTERRICHT
TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE
MIT DEN JUMA-SEITEN 8–15
Auf Weltreise
Baum der Hoffnung
EXPO 2000 Hannover: Im „Pavillon der Hoffnung“ stand ein Baum.
Seine Blätter waren aus Papier. Besucher hatten ihre Wünsche und
Hoffnungen für die Zukunft darauf geschrieben.
In der Deutschklasse machen es die Schüler genauso. Der Lehrer verteilt die Blätter auf der Kopiervorlage, TIPP-Seite 5. Jeder Schüler
beschreibt ein oder mehrere Blätter (s. Beispiel auf der Kopiervorlage)
mit seinen Wünschen und Hoffnungen für die Zukunft.
Der Lehrer (oder ein Schüler) zeichnet einen Baum mit Ästen an die Tafel.
2–3 Schüler kleben die Blätter der Schüler daran. So wächst der Baum
mit jedem Blatt.
Variante:
Die Schüler machen ihre Blätter mit Farbstiften grün.
Fotos: Jörg-Manfred Unger
Buch für Gäste
Arndt und Susanne in der „Allee der
Vereinigten Bäume“. Hier wurden
273 Baumarten der nördlichen Breitengrade gepflanzt – eine Metapher
für das friedliche Miteinander der
Menschen.
4 TIPP 1/2001
Finnland hatte in seinem Pavillon das längste Gästebuch der Welt: eine
5 Kilometer lange und 3 Meter breite Papierrolle, die sich langsam
weiterdrehte.
Die Deutschklasse legt ebenfalls ein Gästebuch an: Jeder Schüler trägt
sich mit einem kurzen Text darin ein.
Beispiel:
Deutsch – was sonst?! Ich bin dabei!
Johan 15.2.2001
I
es in ch hoff
e
Krie Zukun , dass
ge m ft k
ehr eine
gibt
.
AUF WELTREISE
KOPIERVORLAGE 1
Aufgabe
Schreibe deine Wünsche und Hoffnungen für die Zukunft wie im Beispiel auf die Blätter!
TIPP 1/2001
5
Tauschbörse
Im EXPO 2000-Themenpark gab es in der Halle „Mensch“ eine Tauschbörse. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend hatte sie eingerichtet. Jeder Besucher konnte auf einen Zettel
schreiben, was er suchte und was er dafür bot. Das Lebensalter der
Anbieter stand in großen Zahlen dazwischen (siehe TIPP-Seite 7).
Auch im Deutschunterricht entsteht eine Tauschbörse. Der Lehrer
kopiert dafür die TIPP-Seite 7 mehrmals, so dass sich jeder Schüler
einen der Zettel aussuchen kann. Jeder Schüler achtet auf „sein“ Alter
und schreibt darauf, was er sucht und was er bietet.
Beispiele:
13–15 Jahre: suche Computerspiele; biete Briefmarkensammlung
16–19 Jahre: suche Deutschnachhilfe; biete altes Fahrrad
20–30 Jahre: suche E-Gitarre; biete Fernseher
II
Alle Zettel werden im Klassenzimmer an ein „schwarzes Brett“ gehängt;
Interessenten treten miteinander in Verhandlung.
• Im Themenpark stellten
11 Ausstellungen globale Fragen
zur Zukunft der Erde. Beispiel:
Was werden wir morgen essen?
EXPO 2000
(siehe JUMA/TIPP 2/2000)
• 155 Länder präsentierten sich
Die Weltausstellung EXPO 2000 in Pavillons, zum Teil in Hallen
fand vom 1. April bis 31. Oktober (Afrika-Halle, Mittel- und Ost2000 unter dem Motto „Mensch europa, Österreich …). Unter
– Natur – Technik – eine neue
dem Leitthema „nachhaltige
Welt entsteht“ in Hannover statt. Entwicklung“ wurden viele
Auf dem Hannoveraner MessePavillons nach der EXPO weitergelände beteiligten sich auf einer verwertet. So dient der Pavillon
Fläche von 160 Hektar rund
des Heiligen Stuhls zum Beispiel
180 Nationen und internationale heute als Gottes- und GemeindeOrganisationen und Unternehhaus in Lettland. Hintergrund der
men daran. Es sollte keine
„Nachhaltigkeit“: die UmweltTourismusmesse, keine IndusGipfelkonferenz von Rio de
trieschau und kein VergnüJaneiro 1992 und die Agenda 21,
gungspark sein. Gefragt waren
die zur Bekämpfung von
Visionen und praktische
Umweltzerstörung nachhaltiges
Beispiele für das ZusammenHandeln in Politik, Wirtschaft
leben von derzeit 6 Milliarden
und Gesellschaft fordert.
Menschen und Lösungen für
• Das Kultur- und Ereignisdie Probleme von morgen.
programm stand unter dem
Die erste Weltausstellung in
Motto „Welten treffen aufeinanDeutschland hatte 4 Teile:
der“ und bot unzählige Konzerte,
INFORMATION
6 TIPP 1/2001
Ausstellungen, Theater- und
Filmvorführungen, Festivals,
Paraden sowie Themen- und
Nationentage. Beim Kunstprojekt „In between“ entstand
Kunst unter freiem Himmel.
• Erstmals waren mit einer Weltausstellung weltweite Projekte
verbunden. Sie wurden unter
anderem im „Global House“
vorgestellt. Es ging um konkrete
Lösungen für die Gestaltung
einer besseren Zukunft, zum
Beispiel um den Aufbau eines
indischen Dorfes im 21. Jahrhundert.
Insgesamt waren 40 Millionen
Besucher auf der EXPO 2000
erwartet worden. Diese Erwartungen erfüllten sich nicht:
Bei „nur“ 18 Millionen Gästen
entstand ein Defizit in Höhe von
rund 2,4 Milliarden Mark.
Dennoch war die EXPO 2000 ein
Erfolg: Die allgemeine Resonanz
bei Besuchern und Ausstellern
war gleichermaßen positiv.
KOPIERVORLAGE 2
Hinweis für den Lehrer
Jeder Schüler wählt einen Zettel und schreibt „seinem“ Alter entsprechend (= große Ziffern)
auf, was er sucht und was er bietet.
suche:
,
suche:
13–15 16–19
biete:
biete:
suche:
suche:
AUF WELTREISE
20–30 40–60
biete:
biete:
suche:
suche:
61–80 81–99
biete:
biete:
TIPP 1/2001
7
Positive Persönlichkeiten
Der deutsche Pavillon auf der EXPO 2000 zeigte in seiner „Ideenwerkstatt Deutschland“ Köpfe von Persönlichkeiten, die das Land positiv
beeinflusst haben.
Der Lehrer fragt: „1. Welche ,Köpfe‘ würdet ihr in der ,Ideenwerkstatt
Deutschland‘ zeigen und warum? 2. Welche ,Köpfe‘ würdet ihr in einer
,Ideenwerkstatt‘ unseres Landes zeigen und warum?“ In Kleingruppen
stellen die Schüler eine Liste mit verstorbenen und/oder lebenden Persönlichkeiten Deutschlands sowie ihres Landes zusammen. Sie stellen
sie mit Begründung vor.
Varianten:
1. Die Schüler malen Porträts „ihrer“ Persönlichkeiten und führen
anschließend durch die Ausstellung.
2. Sie erstellen das Pavillon-Konzept ihres Landes für die nächste
Weltausstellung.
Drei weitere Unterrichtsvorschläge
1. Vor vielen Pavillons der EXPO 2000 musste man teilweise lange
Schlange stehen. Zwei oder mehr Schüler kommen „in der Schlange“ in
ein Gespräch, das 10, 20 oder sogar 30 Minuten dauert (vor der Klasse
oder in Kleingruppen).
2. Manche Hannoveraner und Zugereiste waren während der EXPO
2000 sehr geschäftstüchtig (siehe Foto links). Einzeln, zu zweit oder in
Gruppen überlegen die Schüler, welche Dienste sie auf einer Weltausstellung (oder Großveranstaltung) in ihrer Stadt anbieten könnten.
3. Im indischen Pavillon malten Künstler Henna-Tattoos auf die Hände
der Besucher. Die Schüler bilden Kleingruppen. Jede Gruppe wählt ein
Land und überlegt sich dazu passende Besucherattraktionen.
In der „Ideenwerkstatt
Deutschland“
Weites Feld für
Geschäftsideen:
Angebote vor
dem Eingang der
EXPO
8 TIPP 1/2001
Was junge Besucher über die EXPO 2000 meinten:
„Ein einziges Fest“
Christoph, 18, ist Gymnasiast und kommt aus Hannover. Er bekam
Besuch von Lucas, 18, aus Boom in Belgien. Die beiden hatten sich im
Sommer 2000 während einer Rundreise nach einem Schüler-Austauschjahr in den USA kennengelernt. Lucas studiert in Belgien politische Wissenschaften und war eine Woche lang in Hannover. Zufällig
waren sie am Nationentag von Brasilien auf dem EXPO-Gelände – für
beide „ein Glücksfall“.
Lucas (links) und Christoph
„Die Lebensfreude der Brasilianer kam voll rüber“, sagte Christoph und
Lucas ergänzte, „tolle Musik und tolle Stimmung!“ Ihren Besuch hatten
die beiden gut vorbereitet, „denn auf dem riesigen Gelände verzettelt
man sich schnell!“ Auf dem Programm der beiden stand auch der Pavillon von Monaco – „wegen des Formel-1-Wagens von ,Schumi‘“.
Auf der Suche nach dem Urlaubsland
Rebecca, 14, und Tanja, 16, kommen aus Hedesheim, 30 Kilometer von
Hannover entfernt. Sie wussten, wohin sie auf der EXPO auf jeden Fall
wollten: „Nach Marokko“, denn da war Tanja schon mal im Urlaub.
Rebecca (links) und Tanja
„Vielleicht bekommen wir auf der EXPO ja auch Ideen für den nächsten
Urlaub“, meinte Rebecca. Die Speisen und Getränke auf der EXPO
fanden Tanja und Rebecca „ziemlich teuer“, dafür war der Eintritt für sie
umsonst: Tanjas Mutter hatte ihnen die Eintrittskarten geschenkt.
Reise, die sich gelohnt hat
Georg, 15, Anna, 17, und Annas Freundin Linn, 16, sind weit gefahren,
um die EXPO zu sehen. Die Geschwister Linn und Georg kommen aus
Landau in der Pfalz, 600 Kilometer von Hannover entfernt. Anna wohnt
in Freudenstadt im Schwarzwald.
Georg, Anna und Linn (rechts) ruhten sich auf
ehemaligen Krankenhausbetten aus – ein Gag
auf der EXPO.
Alle drei nutzten ein Pauschalangebot und übernachteten 2 Nächte im
internationalen Jugendcamp der EXPO, wovon sie „angenehm überrascht“ waren: „Die 10-Bett-Zimmer sind sauber und ordentlich, das
Frühstück hat Hotelniveau und außerdem kann man sich Brötchen und
Obst als Verpflegung mitnehmen.“
Alle drei waren sich einig: „Die Reise hat sich gelohnt.“ Und: „Wenn in
Deutschland schon mal eine Weltausstellung ist, dann sollte man auch
da hin!“ Schließlich lautete einer der EXPO-Werbeslogans: „Das gibt’s
nur einmal, das kommt nicht wieder!“ An ihrem 3. EXPO-Tag waren alle
drei ganz schön erschöpft. Schon mittags ruhten sie sich auf
ausgemusterten Krankenhausbetten aus. Sie standen als Gag in einem
kleinen Park auf dem EXPO-Gelände herum.
TIPP 1/2001
9
MACH MIT!
EXPO-Motive im Unterricht
10 TIPP 1/2001
Bei der Vorbereitung
des EXPORundgangs
Fotos: Jörg-Manfred Unger
In JUMA und TIPP sind
viele Fotos von der EXPO
2000 Hannover. Hier sind
weitere Motive.
Wie setzt man die Fotos
im Deutschunterricht ein?
Als Sprechanlässe, als
Verständnishilfen, als
Grundlage eines Spiels?
Testen Sie Ihre
Unterrichtsideen in der
Praxis und schicken Sie
sie mit Schülerarbeiten an
die Redaktion! TIPP
verlost unter allen Einsendern umfangreiches
Material von der EXPO
2000: Bücher, Pläne,
Fotos, Info-Mappen usw.
Einsendeschluss ist der
31.5.2001. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Was sucht
Susanne im
Rucksack
von Arndt?
Die Bratwürste auf
der EXPO
waren anfangs zu
teuer.
Unter dem
EXPO-Dach
aus Holz
waren
mehrere
Restaurants.
Letzter
Bahnsteig
vor dem
Messegelände
Auf Rollern
wurden lange
Wege kurz.
Der Plan
zeigte, wie
weitläufig das
EXPO-Gelände
war.
TIPP 1/2001
11
S 12-15 Kölle korr. 2
14.12.2000 14:52 Uhr
Seite 12
JUMA 1/2001 IM UNTERRICHT
TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE
MIT DEN JUMA-SEITEN 28–33
Worterklärungen zur
JUMA-Bildgeschichte
alaaf – Kölner Dialekt:
hurra, hoch
hoch hergehen – hier:
die Stimmung ist gut
AG – Abkürzung für:
Arbeitsgemeinschaft
Aschermittwoch – Fastentag
für Katholiken
(früher: Beginn ihrer Fastenzeit)
Kölsch – der Dialekt der Kölner
hin sein – zerstört sein
der Jeck – der Narr
km/h – Abkürzung:
Kilometer pro Stunde
die Kamelle – das Bonbon
futsch – umgangssprachlich für:
weg, verloren
Kölle alaaf!
Die richtige Reihenfolge der Fotos
Die Schüler lesen die JUMA-Bildgeschichte „Kölle alaaf!“ Dann bilden
sie Kleingruppen. Jede Gruppe schneidet die Fotos mit Texten (oder
Kopien davon) auf den JUMA-Seiten 28–33 aus, mischt sie und gibt sie
der Nachbargruppe. Der Lehrer gibt allen Gruppen Kopien der Fotos
und Texte auf den TIPP-Seiten 13–15 (Kopiervorlagen 1–3). Gemeinsam
legen die Schüler alle Fotos aus JUMA und TIPP in die richtige Reihenfolge (siehe „mögliche Lösungen für den Lehrer“).
Variante:
Die Schüler betexten alle Fotos neu.
Mögliche Lösungen für den Lehrer
Kopiervorlage 1:
1. Foto: zwischen „Biologielehrer Georg Hollander …“ (4)
und „Julia, 16, spielt E-Gitarre“ (5)
2. Foto: zwischen „Kerstin,17, macht die Garderobe“ (9)
und „Daniel befestigt Buchstaben auf einem Wagenschild“ (10)
Kopiervorlage 2:
1. Foto: zwischen „Frau Größchen tauft die neuen Mitglieder …“ (12)
und „Kerstin bekommt einen Ehrenorden …“ (13)
2. Foto: zwischen „Als Höhepunkt des Tages gibt es Linsensuppe …“ (14)
und „Schüler, Eltern und Lehrer (…) werden teilnehmen“ (15)
Kopiervorlage 3:
1. Foto: zwischen „In der Schule findet ein Probelauf statt“ (16)
und „Schüler, Eltern und Lehrer packen 598 Säcke …“ (17)
2. Foto: zwischen „Die Gruppe der Bushaltestellen …“ (23)
und „Die Fans des 1. Fußballklubs von Köln …“ (24)
12 TIPP 1/2001
14.12.2000 14:52 Uhr
Seite 13
Aufgabe
Legt die Fotos in der JUMA-Reportage „Kölle alaaf!“ an die richtige Stelle und betextet sie neu!
Thomas, 20, macht die Lichttechnik
Jetzt bloß keinen
Kurzschluss!
Fotos: Dieter Klein
KOPIERVORLAGE 1
S 12-15 Kölle korr. 2
Manchmal serviert Kerstin am kalten Buffet, das
die Eltern zubereitet haben.
KÖLLE ALAAF!
Reichen
3 Portionen?
Gurken,
Frikadellen, Würstchen,
Kartoffelsalat – alles
was das Herz
begehrt!
TIPP 1/2001
13
KOPIERVORLAGE 2
S 12-15 Kölle korr. 2
14.12.2000 14:52 Uhr
Seite 14
Aufgabe
Legt die Fotos in der JUMA-Reportage „Kölle alaaf!“ an die richtige Stelle und betextet sie neu!
Thomas zeigt Daniel einen Orden, den er für seine Mitarbeit
erhalten hat. Ein Foto auf dem Orden zeigt Thomas bei der Arbeit.
So viel Einsatz glaubt
mir meine Mutter nie!
So gut getroffen bist
du selten!
Verdient hat er
ihn nicht.
Gemeinsam essen die Karnevalsjecken zu Mittag.
Es ist noch
Suppe da!
Schmeckt besser,
als es aussieht!
KÖLLE ALAAF!
Dafür habe
ich tagelang
gehungert.
Wer hat das
Salz mit dem Zucker
vertauscht?
14 TIPP 1/2001
KOPIERVORLAGE 3
S 12-15 Kölle korr. 2
14.12.2000 14:52 Uhr
Seite 15
Aufgabe
Legt die Fotos in der JUMA-Reportage „Kölle alaaf!“ an die richtige Stelle und betextet sie neu!
Auf Daniels Fahrrad wird das Gruppenschild montiert.
Besser
schlecht gefahren als
gut gegangen!
Beim Karnevalszug dabei: die „Winzer-Gruppe“ mit
„Weinflaschen“ auf dem Kopf.
Ein junger
Jahrgang muss
nicht schlechter
schmecken …
KÖLLE ALAAF!
Eine Flasche
auf dem Kopf ist gesünder
als eine Flasche
am Mund!
TIPP 1/2001
15
S 16-17 Kölle2 korr.2
14.12.2000 14:56 Uhr
Seite 16
JUMA 1/2001 IM UNTERRICHT
Ergänzender Text zu den JUMA-Seiten 28–33
Tolle Tage in Köln
Beste Einblicke
Jacqueline Béranger schreibt:
„Unser Schüleraustausch mit
dem Heinrich-Mann-Gymnasium
besteht seit fast 20 Jahren:
1982 fuhr die erste Gruppe von
Frankreich nach Köln. Schnell
entwickelten sich freundschaftliche Beziehungen, so dass Jahr
für Jahr eine Gruppe französischer Schülerinnen und Schüler
nach Deutschland kommt und
eine Gruppe deutscher Schülerinnen und Schüler nach Frankreich. Alle wohnen bei Gastfamilien und nehmen auch am
Unterricht der Partnerschule teil.
1986 haben wir uns erstmals entschlossen, in der Karnevalszeit
nach Köln zu kommen – schließlich ist Köln ohne den Karneval
nicht denkbar. Sofort nahmen wir
das Angebot an, gemeinsam mit
dem Heinrich-Mann-Gymnasium
Fotos: Dieter Klein
Deutschlehrerin
Jacqueline Béranger aus
Eysines bei Bordeaux,
Frankreich, nahm mit
ihren Schülerinnen und
Schülern an den Kölner
„Schull- un Veedelszöch“
teil. Dieser Karnevalszug
der Schulen und Stadtviertel findet am Karnevalssonntag statt.
Die Französinnen und
Franzosen marschierten
in der Gruppe ihrer
Partnerschule HeinrichMann-Gymnasium mit.
Für TIPP berichten sie
über ihre Erlebnisse.
Deutschlehrerin Jacqueline
Béranger aus Eysines, Frankreich
an den Schul- und Viertelszügen
teilzunehmen. Eine bessere
Möglichkeit, den Karneval „von
innen“ mitzuerleben gibt es wohl
kaum. Wir verkleideten uns wie
im Comic „Asterix bei den Goten“
als Gallier. Es war ein Riesenerfolg.
Heidi Größchen
(Mitte) leitet
die KarnevalsArbeitsgemeinschaft
am Kölner
HeinrichMann-Gymnasium.
16 TIPP 1/2001
S 16-17 Kölle2 korr.2
14.12.2000 14:56 Uhr
Der Karneval bietet beste Einblicke in unser Nachbarland:
In dieser tollen Zeit liegt so viel
Herzlichkeit in der Luft. Selbst
Schüchterne, die sich sonst
lieber zurückhalten, machen mit!
Mit einer Pappnase im Gesicht
sieht die Welt einfach anders aus!
Mittlerweile treten wir im Karneval
einfach als Franzosen auf und
bedienen uns der Stereotype
Trikolore, Baskenmütze und
Baguette. Die Idee kam von der
Leiterin der Karnevals-Arbeitsgemeinschaft, Heidi Größchen.
Natürlich läuft in Frankreich
niemand so herum, aber wir werden damit eindeutig identifiziert.
Die Zuschauer der Schul- und
Viertelszüge verlangen nicht
„Kamelle“ (Bonbons), wenn wir
an ihnen vorbei ziehen, sondern
„Baguettes“. Manche fragen gar,
wo der Käse denn sei oder der
Wein. So haben wir in diesem
Jahr Camemberts zum Verteilen
mitgebracht und nächstes Jahr
gibt es für die Erwachsenen
auch Wein.
Seite 17
Die Schülerinnen und
Schüler aus
Frankreich
bei der Aufstellung zu
den Schulund Viertelszügen
kostümiert und werden von den
Eltern noch geschminkt:
möglichst viel Blau, Weiß, Rot ins
Gesicht! Auch unser TrikoloreHemd hat die Farben Frankreichs. Außerdem tragen wir eine
Baskenmütze. Am Hals hängt
die Kölner Spezialität Flönz (Blut-
Gut, dass viele Schülerinnen und
Schüler den Austausch außerhalb der Karnevalszeit privat weiter verfolgen. So sehen sie auch
das normale Leben in Köln.“
Einzigartiges Erlebnis
Die Schülerinnen und Schüler berichten: „Wir sind schon alle
Schulleiter Peter Krause im
Karnevalskostüm
wurst) – allerdings nur aus Stoff.
In den Händen haben wir Beutel
voller „Kamelle“ und französische
Brote, sogenannte Baguettes.
Am Zugweg rufen die Zuschauer
„Kamelle“, als hätten sie seit
Wochen nichts gegessen. Wir
werfen nicht nur Bonbons,
sondern allerlei Süßigkeiten
„unter das Volk“. Die Stimmung
ist fantastisch. Alle singen und
wir singen mit, obwohl wir die
Worte nicht immer verstehen.
Am Ende sind wir erschöpft, aber
glücklich.
Unsere Gasteltern überraschen
uns mit einem tollen Souvenir:
Sie haben den Karnevalszug im
Fernsehen auf Video aufgezeichnet und geben uns die Kassette
mit. So können unsere Familien
und Freunde in Frankreich an
diesem einzigartigen Erlebnis
teilhaben.“
TIPP 1/2001
17
S 18-21 rostock korr. 2
14.12.2000 14:59 Uhr
Seite 18
JUMA 1/2001 IM UNTERRICHT
TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE
MIT DEN JUMA-SEITEN 38–42
Studentenleben in Rostock
Aufstellen von Behauptungen
Die Schüler lesen den JUMA-Artikel „Studentenleben in Rostock“.
Darin sagt Thorsten: „Möwengeschrei bedeutet frische Luft und Nähe
zum Meer.“ Die Schüler stellen in Kleingruppen ähnliche Behauptungen auf.
Beispiel:
Stallgeruch bedeutet Landluft und wenig Verkehr.
Die Gruppen lesen ihre Sätze vor. Jede Gruppe fügt spontan eine oder
mehrere Behauptungen hinzu.
Beispiel
Stallgeruch bedeutet auch: früh aufstehen und harte Arbeit.
Die Gruppe mit den meisten Behauptungen gewinnt.
Fotos: Michael Kämpf
Mag das Meer – und
stundenlange
Diskussionen im
Studentenkeller:
Thorsten (rechts) mit
Kommilitonen im
Gespräch
18 TIPP 1/2001
S 18-21 rostock korr. 2
14.12.2000 14:59 Uhr
Seite 19
Susann
(rechts) mit
ihren
erwachsenen
Schülern
beim
SchwedischUnterricht
Worterklärungen zum JUMA-Artikel
Thorsten aus Ostfriesland:
neue Bundesländer – ehemalige Deutsche Demokratische Republik (DDR)
Sekundarstufe I – 10–16-jährige Schüler
immatrikulieren – sich als Student an einer Universität einschreiben
das Seminar – der Kurs
der Kommilitone, die Kommilitonin – der Mitstudent, die Mitstudentin
die Semesterferien – die vorlesungsfreie Zeit
Erasmus-Programm – Stipendien-Programm für europäische
Studentinnen und Studenten
der Wessi – der Westdeutsche (Ossi = Ostdeutscher, ehemaliger
Bürger der DDR)
die Ossi-Wessi-Diskussion – eine innerdeutsche Diskussion, die seit
dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland das Verhältnis
zwischen West- und Ostdeutschen behandelt
die WG (Abkürzung) – die Wohngemeinschaft
BaFög (Abkürzung: Bundesausbildungsförderungsgesetz) bekommen
(umgangssprachlich) – das Recht auf finanzielle Unterstützung vom
Staat in Anspruch nehmen
der Schein – der Leistungsnachweis, das Zeugnis
Katarzyna bei
der Essensausgabe in
der alten
Mensa der
Universität
Rostock.
Die neue
Mensa ist ein
Selbstbedienungsrestaurant.
Katarzyna aus Polen:
belegen – sich für Kurse, Seminare, Vorlesungen einschreiben
Rügen – größte deutsche Insel
unter freiem Himmel – draußen
die Mensa – die Studentenkantine
Susann aus Schwerin:
instand setzen – restaurieren
das soziale Netz – hier: Freunde, Bekannte
Jutta aus Finnland:
die Kneipenkultur – ein großes Angebot an Wirtshäusern,
das gern genutzt wird
nichts zu wünschen übrig lassen – perfekt sein
TIPP 1/2001
19
S 18-21 rostock korr. 2
14.12.2000 14:59 Uhr
Seite 20
Ein Speiseplan für die Mensa
Katarzyna isst mittags in der Mensa. So steht es im JUMA-Artikel. Der
Lehrer schreibt die Angebote der Mensa Rostock vom 27. Juni 2000
mit dem ostdeutschen Wort „Sättigung“ an die Tafel:
Sättigung
Kartoffeln
Risotto
Nudeln
Fleisch
Seelachs
Hähnchenspieß
Geschnetzeltes
Gemüse
Bohnen
Porree
Nachtisch
Rote Grütze
Frische Erdbeeren
Das Tafelbild
In Gruppen stellen die Schüler ein ähnliches Speisenangebot zusammen. Bei 5 Gruppen entsteht so ein Speiseplan für die ganze Woche. Die
Schüler entscheiden, welches Angebot für welchen Tag gilt, bzw.
welche Angebote kombiniert werden.
Varianten:
1. Die Schüler bilden 4 Gruppen. Jede Gruppe kümmert sich um
einen anderen Teil des Mittagsmenüs: Sättigung, Fleisch,
Gemüse oder Nachtisch.
2. Frage an die Schüler: „Was steht abends auf dem Speiseplan?“
3. Die Schüler stellen auch eine Getränkeliste auf.
4. Rollenspiele: in der Warteschlange, bei der Essensausgabe, an
der Kasse, bei Tisch.
Welche Aktivität in welchem Land?
Susann beim
Brotschmieren in
ihrer Küche
Susann sagt: „An jeder Schule in Schweden gibt es Eislaufflächen.“ Die
Schüler überlegen in Kleingruppen, was man in welchem Land vielleicht
gut machen kann. Sie haben 10 Minuten dafür Zeit.
Beispiele:
eislaufen in Schweden, Eis essen in Italien,
bergsteigen in der Schweiz
Variante:
Die Schüler notieren, was man im eigenen Land
gut machen kann.
Die Gruppe mit den meisten Aktivitäten (und/oder Ländern) gewinnt.
Eine Jury entscheidet.
Jobs für Studenten
Jutta sagt: „Das Stipendium reicht nur knapp zum Leben. Man muss
sich etwas dazu verdienen.“ Sie hat zum Beispiel in den Semesterferien in der Schweiz gekellnert. Die Schüler gehen in Gruppen auf die
20 TIPP 1/2001
S 18-21 rostock korr. 2
14.12.2000 14:59 Uhr
Seite 21
Suche nach Studentenjobs. Sie schreiben alle Möglichkeiten auf
– in den Semesterferien und/oder während des Semesters.
Beispiele:
Kurierfahrer/in, Kellner/in, Taxifahrer/in, Messehostess
Die Gruppe mit den meisten Studentenjobs gewinnt. Alle Gruppen
nennen nicht nur die Jobs, sondern sagen auch, welche Arbeit damit
verbunden ist.
Variante:
Rollenspiele: an der Jobbörse, während des Jobs
II
INFORMATION
Deutsch als Fremdsprache in Rostock
Jutta bei der Studienberatung
Deutsch als Fremdsprache kann an der Universität Rostock als
Beifach (Drittfach) studiert werden (Zulassungsbedingungen – auch
für andere Fächer und an anderen Universitäten – siehe Adressen,
TIPP-Seite 2). Studierende des Faches sollen darauf vorbereitet
werden, die deutsche Sprache, Literatur und Kultur aus der Perspektive der Fremdheit zu vermitteln und verständlich zu machen.
Vermittelt werden grundlegende Kenntnisse für das Verständnis der
Theorie und Praxis des Lehrens und Lernens von Deutsch als Fremdsprache sowie der deutschen Literatur, Landes- und Kulturkunde
unter der besonderen Berücksichtigung interkultureller Vermittlung.
Lehramtsstudierende sollen durch die fremdsprachendidaktischen
und interkulturellen Aspekte des Studiums Deutsch als Fremdsprache auf die besonderen Lehranforderungen in Klassen mit
ausländischen Schülerinnen und Schülern vorbereitet werden.
Das Fach setzt sich aus 6 Teilbereichen zusammen:
1. Sprachwissenschaft für DaF
2. Methodik und Didaktik
3. Literaturwissenschaft und Literaturlehrforschung für DaF
4. Fachsprachen und Wissenschaftssprache
5. Landes- und Kulturkunde
6. Interkulturelle Kommunikation
Katarzyna in der Fachbibliothek
Es umfasst 12 Semesterwochenstunden (6 Seminare, im Semester
jeweils anderthalb Stunden wöchentlich) im Grund– und
8 Semesterwochenstunden im Hauptstudium. Gefordert ist auch
die Teilnahme an einem Sozialpraktikum zur Arbeit mit
ausländischen Kindern, das mindestens 10 Stunden umfassen soll.
TIPP 1/2001
21
S 22-26 Mick korr. 2
14.12.2000 15:03 Uhr
Seite 22
JUMA 1/2001 IM UNTERRICHT
TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE
MIT DEN JUMA-SEITEN 23–26
Mach mit!
Welche Unterrichtsideen
haben Sie für die Geschichten von Mick im JUMA
und/oder in TIPP? Schicken
Sie Ihre Vorschläge an die
Redaktion JUMA/TIPP,
Stichwort: Mick, Frankfurter
Straße 40, D-51065 Köln.
Unter allen Einsendern verlost die Redaktion einen
Orginalcomic von Bernhard
Ofczarek. Einsendeschluss
ist der 30.6.2001. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Ofczarek’s Mick
Für jede Geschichte eine Idee
Einige Unterrichtsideen für die Comics im JUMA:
1. Die Prüfung
Die Schüler lesen „die Prüfung“ im JUMA. In dieser Geschichte wünscht
die Stimme aus Micks Radiowecker allen Hörern „einen wunderschönen Sonntagmorgen“. Der Lehrer fragt: „Wie geht die Sendung vielleicht
weiter? Was sagt der Sprecher?“ Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit:
Alle Ergebnisse werden in der Klasse vorgestellt.
2. Das mach ich!
Der Lehrer fragt: „Was kann in einem Haus oder einer Wohnung alles
kaputt gehen? Was kann man selber reparieren? Was ist zu tun?“ In
Kleingruppen schreiben die Schüler auf, welche Reparaturarbeiten man
im Haus selbst erledigen kann und wie. Sie tragen alle Ergebnisse vor.
Anschließend lesen sie die Geschichte von Mick.
3. Ganz schön doof!
Der Lehrer schreibt den Satzanfang „Mädchen sind do…“ an die Tafel.
Die Schüler vervollständigen den Satz. Sie schreiben ihre Vorschläge
ebenfalls an die Tafel. Im JUMA lesen sie die Lösung von Bernhard
Ofczarek: „Mädchen sind do…ch echt okay!“ Dann spielt die Klasse
dieses Spiel mit anderen Satzanfängen, Die Schüler schreiben die Satzanfänge alleine, in Partnerarbeit oder in Kleingruppen auf und/oder
vervollständigen sie.
Zu gewinnen: diese Geschichte von
Mick im Original!
22 TIPP 1/2001
4. Ruhe bitte!
Die Schüler lesen die Geschichte von Mick. Dann bilden sie Kleingruppen: Jeder Schüler erzählt seinen Mitschülern „das Neueste“ – aus dem
Weltgeschehen, von zu Hause, aus der Schule, über gemeinsame
Freunde oder Klassenkameraden …
S 22-26 Mick korr. 2
14.12.2000 15:03 Uhr
Seite 23
„Haarscharf“
Von Bernhard Ofczarek
Hey Papa!
Ich habe mir die
Haare gefärbt!
Solange deine Füße
unter meinem Tisch
sind, gehst du so
nicht auf die
Straße!
Hör mal, Wolli …
Tschüss Papa!
Wie du siehst, sind
weder meine Füße
unter deinem Tisch,
noch gehe ich auf
die Straße!
© Ofczarek! D-Köln
TIPP 1/2001
23
S 22-26 Mick korr. 2
14.12.2000 15:03 Uhr
Seite 24
Von
VonBernhard
BernhardOfczarek
Ofczarek
„Gelungener Abend“
Mist!
Ich habe Mama schon
vor einem halben
Jahr versprochen,
heute mit ihr in
die Oper zu gehen.
Und ausgerechnet
heute steigt bei
Sven die schärfste
Party des Jahres.
Ich muss mir was
einfallen lassen!
Mama, es geht mir
plötzlich nicht so
gut. Ich bleibe
besser zu Hause.
Dabei hatte ich
mich so sehr auf
diese wundervolle
Musik gefreut.
Ich wusste ja gar
nicht, dass du
Opern so sehr
liebst. Aber klar,
ganz die Mama!
Als ich in deinem
Alter war, konnte
ich bestimmt
zwanzig Arien
fehlerlos
mitsingen.
Toll!
Weißt du was?!
Ich bleibe auch zu
Hause, lege meine
alten Opernplatten
auf und singe dir
die schönsten Arien
vor. Wie herrlich!
Endlich haben wir
ein gemeinsames
Hobby gefunden!
M-m-mir geht es
plötzlich viel
besser …
Aaaaahhhooohhh …
© Ofczarek! D-Köln
24 TIPP 1/2001
S 22-26 Mick korr. 2
14.12.2000 15:03 Uhr
Seite 25
„Neulust“
Von Bernhard Ofczarek
Hau ab, Tippi!
Such dir ab sofort
einen anderen
Dummen, der dich
versorgt!
Ich habe einen
neuen Freund.
Er riecht nicht.
Er verliert keine
Haare.
Man muss nicht bei
jedem Wetter mit
ihm vor die Tür.
Und er bellt nicht.
Er ist immer still.
Immer ganz still.
Immer.
Ach Tippi!
© Ofczarek! D-Köln
TIPP 1/2001
25
S 22-26 Mick korr. 2
14.12.2000 15:03 Uhr
„Immer schneller!“
Seite 26
Von Bernhard Ofczarek
Ich bestelle meine
Comics jetzt immer
im Internet.
Das geht ruck zuck!
Schade nur, dass
die Comics nicht
noch am selben Tag
geliefert werden.
Hey!
Eine Sternschnuppe!
Da kann ich mir ja
direkt man was
wünschen …
???!!!
© Ofczarek! D-Köln
26 TIPP 1/2001
S 27 Kurzinfos
14.12.2000 15:06 Uhr
Seite 27
JUMA 1/2001 IM UNTERRICHT
Kurz und bündig
Zusätzliche Informationen zu einzelnen JUMA-Artikeln der Ausgabe 1/2001
JUMA-Seite 7
Schülerinnen und Schüler einer
Schule bei Hannover schrieben
rund 100 „Jahrhundertwörter“
an eine Lesewand. Die Dudenredaktion stellte 100 ausgewählte Neuwörter aus ihrem
Rechtschreiblexikon „Duden
2000“ vor. Dazu gehören:
Ampelmännchen
Berliner Republik
Bezahlfernsehen
Bildschirmschoner
denglisch
Doktormutter
Emoticon
Euroland
Gutmensch
herunterladen
Katastrophentourismus
neudeutsch
rechtspopulistisch
Schwarzkonto
Warmduscher
Waschbrettbauch
zumüllen
Zweitmeinung
Was bedeuten diese Wörter?
Schicken Sie Ihre Worterklärungen an die Redaktion:
JUMA/TIPP
Stichwort: Neudeutsch
Frankfurter Straße 40
D-51065 Köln.
Wir verlosen unter allen Einsendern 10 „Duden 2000“. Einsendeschluss ist der 30.6.2001. Der
Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Der Seehund
und das Mädchen
JUMA-Seiten 18–22
Seehunde sind im gesamten
Wattenmeer verbreitet. Einen
Großteil ihres Lebens verbringen
sie im Wasser – schwimmend,
tauchend, jagend und schlafend.
Bei Niedrigwasser liegen die Seehunde auf den Sandbänken. Hier
finden sie sich in Rudeln zusammen. Sandbänke sind für Seehunde lebenswichtig, denn hier
werden die Jungen geboren und
gesäugt; hier ruhen sich die Seehunde aus. Früher suchten Seehunde auch die Strände auf. Von
dort wurden sie aber durch Besiedlung, Küstenschutzmaßnahmen und Tourismus verdrängt.
Seehunde des Wattenmeeres unterliegen vielen Gefährdungen,
z.B. der Belastung durch Schadstoffe wie Schwermetalle.
Eine weitere Bedrohung sind
Störungen durch den Menschen:
Tourismus, Wassersport, Schifffahrt, Flugverkehr, Fischerei. Viele
Seehunde leiden dadurch an
Stress und werden anfälliger gegenüber Infektionskrankheiten.
Die 3 Aufgaben der Seehundstation Friedrichskoog:
1. Information: Eine Gruppe erwachsener Seehunde ist ständig
in der Station. Man kann sie
hinter Glas unter Wasser und an
Foto: Michael Kämpf
Moment mal!
Jahrhundertwörter
an der Wand
Der Heuler rechts heißt wie seine
Betreuerin Janne.
Land beobachten. Das Informations-Zentrum gibt Aufschluss
über das Leben heimischer
Robben und Wale.
2. Aufzucht: Die Seehundstation
Friedrichskoog ist die einzige
autorisierte Aufnahmestation für
mutterlose junge Seehunde
(Heuler) in Schleswig-Holstein.
Nach der Aufnahme werden sie
möglichst naturnah aufgezogen
und anschließend in die Freiheit
entlassen.
3. Forschung: Die Station arbeitet
mit verschiedenen Universitäten
zusammen. Blutuntersuchungen
und Verhaltensstudien bei
Heulern und Alttieren beispielsweise erweitern die Kenntnisse
über Gesundheitszustand,
Lebensweise und Schutzmöglichkeiten der Seehunde.
TIPP 1/2001
27
S 28-33 Machm.tag korr. 2
14.12.2000 15:09 Uhr
Seite 28
Fotos: Jörg-Manfred Unger
LANDESKUNDE SPEZIAL
Nicole Muller aus Frankreich (links) mit einer deutschen Hausfrau beim Blumengießen auf dem Balkon
Deutschen über die Schulter geschaut
Sie kamen aus Ägypten,
aus Japan, aus Frankreich
oder aus der Ukraine:
24 Deutschlehrerinnen und
-lehrer aus 16 Ländern
erhielten beim sogenannten
Mitmachtag im Rahmen
eines Seminars des GoetheInstituts einen Einblick in
das Leben von Deutschen.
In Köln begleiteten sie einen
Tag lang je eine Bürgerin
oder einen Bürger der Stadt.
28 TIPP 1/2001
Bei einer Hausfrau
„Hausfrauendasein“ ist in Frankreich, wo ich herkomme, kein
Thema. 75 Prozent der Frauen
sind bei uns berufstätig und
erziehen durchschnittlich 1–3
Kinder. Hausfrauen sind entweder schon älter, haben keine
Ausbildung oder sind Privilegierte
– jedenfalls keine Frauen, mit
denen ich mich identifiziere.
Folglich ging ich mit gemischten
Gefühlen zu „meiner“ Hausfrau.
Sie ist Mitte 30, lebt seit 16 Jahren in einer festen Partnerschaft
ohne verheiratet zu sein und hat
3 Söhne: Frederic, 8, Konstantin,
3, und Leonard, 2.
Meine Bedenken waren schnell
ausgeräumt, als ich sie kennen
lernte: Sie ist eine warmherzige,
selbstbewusste, aktive junge
Frau.
Wir haben uns lange über ihre
Rolle als Hausfrau unterhalten.
Dabei ist sie gar keine Hausfrau
im eigentlichen Sinn:
Sie hat nach der Geburt jeden
Kindes Erziehungsurlaub beantragt. Danach kann man wieder
S 28-33 Machm.tag korr. 2
14.12.2000 15:09 Uhr
in der alten Firma arbeiten, in
ihrem Fall als Chemielaborantin.
Momentan lebt sie vom Erziehungsgeld für ein Kind, vom
Kindergeld für 3 Kinder sowie von
Unterhaltszahlungen (Alimenten)
ihres Lebensgefährten für sich
und ihre gemeinsamen Kinder.
Ihrer Meinung nach wird die persönliche Entwicklung durch das
Hausfrauendasein nicht gebremst. „Eine Hausfrau“, sagt sie,
„muss Organisationstalent, Entscheidungskompetenz und Flexibilität beweisen.“ Sie findet sich
gerne mit den gegebenen Umständen ab und macht das Beste
daraus. Ihr Motto: „Ich pick’ mir
die Rosinen raus!“ Dennoch
findet sie Hausfrauenarbeit
„anstrengend, zeitraubend und
schlecht bezahlt.“
Meistens bewegt sie sich in einer
reinen Frauenwelt. Zum Beispiel,
wenn sie auf dem Spielplatz
„Kolleginnen“ trifft. Mit ihnen
tauscht sie Informationen aus,
organisiert gegenseitige Hilfe
und baut so ein richtiges Netzwerk auf.
Seite 29
einen besseren Job zu bekommen.“ Was sie sich momentan
wünscht? „Mehr Kindergartenplätze mit besseren Öffnungszeiten sowie mehr Geld vom Staat,
denn vieles ist relativ teuer!“
Nicole Muller, Ballainvilliers,
Frankreich
Auf dem Bauernhof
Unser Tag auf einem Bauernhof
20 Kilometer vor den Toren Kölns
begann um 8 Uhr mit einem
gemütlichen Frühstück, was hier
sicherlich eine Ausnahme ist.
Dabei haben uns besonders die
verschiedenen Brötchensorten
geschmeckt: Mohnbrötchen,
Roggenbrötchen, Sesambrötchen, „Kornknacker“ …
Dazu gab es die erste Lektion
Landeskunde: Ein Brötchen kostet beim Bäcker 40 Pfennig; der
Landwirt bekommt für sein Ge-
treide nur einen Pfennig davon!
Unser Gastgeber bewirtschaftet
alleine 120 Hektar Ackerland.
Davon gehören ihm 25 Hektar.
Er baut hauptsächlich Getreide
an. Es gibt keine Angestellten,
dafür aber große Traktoren und
viele Maschinen.
Der Bauer ist sehr ökologisch eingestellt. Er arbeitet sogar mit dem
Wasserwerk zusammen. So stellt
er sicher, dass seine Dünge- und
Pflanzenschutzmittel der Umwelt
nicht schaden.
Mittags wurden wir mit einem
köstlichen Mittagessen verwöhnt. Überrascht hat uns,
dass vorher ein Tischgebet gesprochen wurde – die Bauernfamilie ist sehr religiös und auch in
der Kirchengemeinde engagiert.
Bei Tisch drehte sich das Gespräch um Essgewohnheiten in
unseren Ländern und in Deutsch-
Wichtig ist ihr, dass ihre Kinder
eine schöne Kindheit haben. Sie
will sie zu selbstständigen Menschen mit gesundem Selbstwertgefühl erziehen. „Am liebsten
würde ich jedem Kind eine kleine
Eigentumswohnung kaufen, die
sich durch die Mieteinnahmen
selbst finanzieren“, sagt sie,
„dann wären die Kinder später
unabhängiger.“
Um ihre eigene Zukunft macht sie
sich keine Sorgen: „Ich bleibe
Hausfrau, gehe in den alten Beruf
zurück oder mache einen
Studienabschluss, um dann
Mit dem Bauern im Kornfeld: Claudine Briotet aus Frankreich (links)
und Luisa Fernandes Lohse aus Portugal
TIPP 1/2001 29
S 28-33 Machm.tag korr. 2
14.12.2000 15:09 Uhr
Seite 30
Eman Ali Khalaf
aus Ägypten
(links) mit der
Tochter der
„Lollipop“-Inhaberin und ihrem
„neuen alten“
Kinderwagen,
den sie aus
zweiter Hand
erwarb und den
sie nach
Gebrauch in
Deutschland
weiterverkaufen
wird
Ich empfand die Arbeit als sehr
hart. Deshalb kann ich verstehen,
warum die Mittagspause mit
2 Stunden relativ lang ist.
Für mich war diese Art von Geschäft völlig neu: Eltern geben
einwandfreie aber gebrauchte
Ware, die sie nicht mehr brauchen, dem Geschäft in Kommission. Das heißt, sie bekommen
erst Geld, wenn die Ware verkauft
ist (was in 80 Prozent der Fälle
gelingt). Nicht verkaufte Ware
wird nach einiger Zeit wieder abgeholt oder an Privatpersonen
oder Institutionen wie zum Beispiel Waisenhäuser verschenkt.
Das Geschäft bietet sogar einen
Liefer- und Abholdienst an.
Ich finde diese Geschäftsidee
wunderbar. Schließlich wachsen
Kinder viel zu schnell aus ihren
Anziehsachen heraus und sie interessieren sich nach kurzer Zeit
nicht mehr für ihr Spielzeug.
land – heute und früher. Der
Landwirt erzählte uns, dass er
von seinem Großvater als Kind
einmal 50 Pfennig als Belohnung
bekam, weil er während der
Mahlzeit nichts getrunken hatte.
Das galt damals nämlich als
schlechtes Benehmen.
Luisa Fernandes Lohse,
Arruda dos Vinhos, Portugal;
Claudine Briotet, Laxou,
Frankreich
Im Gebrauchtwaren-Laden
Ich verbrachte meinen „Mitmachtag“ in einem Geschäft, wo man
gebrauchte Artikel für Babys,
Schwangere, Kinder und
30 TIPP 1/2001
Jugendliche kaufen kann:
Kleidung, Spielzeug, Kinderwagen und vieles andere mehr.
„Aus zweiter Hand“ nennt man
das auf Deutsch und ich war
erstaunt, wie viele wohlhabende
Leute dort kaufen.
Das Geschäft heißt „Lollipop“
und ich fand es riesig:
320 Quadratmeter Verkaufsfläche (einschließlich Spielecke
und Wickelraum) und 9 Mitarbeiterinnen, darunter die Inhaberin,
ihre Mutter und deren Tochter.
„Lollipop“ ist montags bis freitags von 10 bis 13 Uhr und von
15 bis 18 Uhr geöffnet sowie
samstags von 10 bis 14 Uhr.
Auch ich habe vom „Lollipop“Angebot profitiert. Mein Mann
kam mit unserer einjährigen
Tochter für ein paar Wochen nach
Deutschland und ich habe deshalb einen (billigen) gebrauchten
Kinderwagen dort gekauft (siehe
Foto oben). So brauchte mein
Mann unseren Kinderwagen
nicht aus Ägypten mitzubringen.
Vor der Abreise geben wir den
„Zweitkinderwagen“ bei „Lollipop“
einfach wieder in Kommisson.
Eman Ali Khalaf, Kairo, Ägypten
Arbeitslos
Ein Treffen mit einem Kölner, der
arbeitslos ist? Der Gedanke beschäftigt mich lange vorher. Aber
als ich meinen Partner kennen
S 28-33 Machm.tag korr. 2
14.12.2000 15:09 Uhr
lerne, fällt mir ein Stein vom Herzen. Er ist sehr sympathisch, aufgeschlossen und kontaktfreudig.
Er wohnt in einer sehr geräumigen und gemütlichen Wohnung
nicht weit vom Stadtzentrum
entfernt. Seit knapp einem Jahr
ist der Textiltechniker arbeitslos.
Seine Firma hat die Zahl der Mitarbeiter reduziert. Jetzt sucht er
eine neue Stelle.
Zwar bekommt er Arbeitslosengeld – rund 60 Prozent seines
letzten Nettolohnes – „aber“, so
sagt er, „das reicht hinten und
vorne nicht!“ Sein Auto musste er
aus finanziellen Gründen abschaffen. Gott sei Dank hat seine
Frau eine Arbeit. So wurde er unfreiwillig zum „Hausmann“.
Heute gehen wir gemeinsam
zum Arbeitsamt, das nicht nur
das Arbeitslosengeld überweist,
sondern auch bei der Stellensuche behilflich ist. In einem
großen Raum zum Beispiel kann
jeder Arbeitslose am Computer
nach offenen Stellen suchen. Ich
finde diesen Besuch sehr interessant, denn welcher Tourist darf
schon in ein deutsches Arbeitsamt und bekommt dann auch
noch alles genau erklärt?
Seite 31
Es liegt in der 5. Etage einer ehemaligen Schokoladenfabrik.
Das Gebäude wurde zu einem
der größten Bürgerhäuser und
Begegnungszentren des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen.
Die Freizeit- und Kulturangebote
umfassen u.a. „Sport/Bewegung“, „Malen/Zeichnen“,
„Foto/Holz“ und richten sich vor
allem an Kinder, Jugendliche,
Frauen und Senioren.
Junge und unbekannte Künstler
bekommen hier regelmäßig Gelegenheit, ihre Werke auszustellen.
Karin Euler-Schulze hat im
Rahmen von Seminaren häufig
mit Kindern und Jugendlichen
gearbeitet, die sie „sehr kreativ“
findet. Sie selbst stellt am liebsten Skulpturen her, zum Beispiel
aus Ton oder aus Bronze – Tiere,
Menschenbilder oder plastische
Gestalten, die manchmal ziemlich Furcht erregend wirken.
Dönüs Karabagli, Ankara, Türkei
Bei den Wandergesellen
Gemeinsam mit meiner deutschen Partnerin Katja fahre ich
mit der Straßenbahn zu einem
Bauernhof. Es ist die Herberge
von 40 jungen Handwerkern im
Alter von 18 bis 24 Jahren, Dachdecker, Konditoren, Schuhmacher, Bäcker, Tischler usw.
Alle kommen aus Frankreich und
verbringen über die deutschfranzösische Wandergesellenvereinigung einige Zeit im Nachbarland. Sie bilden sich hier
beruflich weiter, d.h. sie arbeiten
tagsüber in deutschen Betrieben
ihres jeweiligen Metiers.
Katja kümmert sich einerseits in
einem Büro um Organisatorisches; andererseits unterrichtet
sie die jungen Männer auch in
deutscher Sprache. In der Regel
beherrschen sie diese nämlich
nicht, so dass nach einem Intensivkurs 3-mal wöchentlich
Alles hier ist sehr sauber und
– typisch deutsch! – perfekt
organisiert: Zum Beispiel zieht
am Eingang jeder eine Nummer,
damit sich keiner vordrängeln
kann.
Viktor Murzin, Gurzuf, Ukraine
Bei einer Künstlerin
Ich habe einen Tag im Büro und
im Atelier der Kölner Künstlerin
Karin Euler-Schulze verbracht.
Dönüs Karabagli aus der Türkei (links) neben einer Skulptur der Kölner Künsterin
Karin Euler-Schulze (rechts)
TIPP 1/2001
31
S 28-33 Machm.tag korr. 2
14.12.2000 15:09 Uhr
abends Sprachunterricht auf
dem Programm steht.
Überall in der Herberge stehen
Handwerksstücke herum, die von
Wandergesellen während ihrer
Zeit in Köln angefertigt wurden
– Möbel, Tische, Schränke,
Stühle … Einige sind richtige
Meisterstücke und sicher das
Resultat unzähliger Arbeitsstunden.
Seite 32
Eine der
beiden Seminarleiterinnen:
Susanne
Oberdrevermann
Im Theatermuseum
Die Vereinigung selbst wurde
1943 gegründet und ist ziemlich
konservativ. So darf bis heute
keine Frau Mitglied werden, auch
wenn die Diskussion darüber anhält. Wandergesellen müssen im
übrigen ihren Beruf lieben, bereit
sein, in einer Gemeinschaft zu
leben und sie dürfen nicht egoistisch sein.
Paola Bonelli, Mantova, Italien
Ich habe einen Tag im Theatermuseum Schloss Wahn verbracht,
das eigentlich kein Museum,
sondern ein Archiv ist. Es handelt
sich nämlich nicht um eine ständige Ausstellung, sondern um die
Sammlung des Instituts für Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften der Universität Köln.
Dr. Hedwig Müller, meine
Ansprechpartnerin, ist hier die
stellvertretende Direktorin. Morgens sichtet sie erst einmal die
Post.Immer wieder kommen Anfragen aus aller Welt, die nach
mehr oder weniger aufwendigen
Recherchen im Archiv beantwortet werden können.
Viermal im Jahr organisiert Frau
Dr. Müller eine Ausstellung und
sie plant und beantragt Projekte,
bei denen die Bestände des Hauses (was für ein nüchternes Wort
für diese Schätze!) aufgearbeitet
und katalogisiert werden. Selbst
um die Finanzierung muss sie
sich kümmern, wobei die Universität, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und Sponsoren
wichtige Rollen spielen.
Zu ihren Aufgaben gehören auch
Personalangelegenheiten (bis zu
14 studentische Hilfskräfte sind
zu betreuen) und Verwaltungsarbeiten (Materialeinkäufe sind
zu tätigen). An der Universität
führt sie als Akademische Rätin
Seminare durch und sie berät
Studenten beim Studium der
Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften.
Ein weites Aufgabenfeld für
eine Wissenschaftlerin, die
eigentlich Tanzhistorikerin ist!
Alexandra StamatopoulouBonnic, Sliema, Malta
Am Goethe-Institut
Ich habe eine Deutschlehrerin
des Goethe-Instituts Düsseldorf
bei ihrer Tätigkeit als Dozentin
begleitet.
Dr. Hedwig Müller (rechts) erklärt Alexandra Stamatopoulou-Bonnic aus Malta (links)
eine Maske aus dem Fundus des Theatermuseums Schloss Wahn
32 TIPP 1/2001
Sie wohnt in Köln, deshalb
braucht sie etwa eine Stunde für
die Fahrt zu ihrem Arbeitsplatz
S 28-33 Machm.tag korr. 2
14.12.2000 15:09 Uhr
Seite 33
Virginia Powell
aus den USA
(rechts) sah bei
der Restaurierung eines
Kruzifixes aus
dem 14. Jahrhundert zu. Sie
war von seinem
relativ guten
Zustand sehr
beeindruckt.
direkt am Düsseldorfer Hauptbahnhof. In ihrem Unterricht mit
Teilnehmerinnen und Teilnehmern
aus vielen Ländern legt sie
großen Wert darauf, kulturelle
Unterschiede zu thematisieren.
Wir sprachen zum Beispiel darüber, dass man in Europa mit viel
Gestik und Mimik spricht. Das ist
in Asien sehr ungewöhnlich, denn
das wirkt bei uns sehr aggressiv.
Ebenfalls sehr ungewöhnlich ist
es in Asien, sich in der Öffentlichkeit die Nase zu schnäuzen.
Als ich das in Deutschland zum
ersten Mal gesehen habe, war ich
sehr erstaunt. In Asien spuckt
man dagegen immer, zum Beispiel wenn man Suppe isst – in
Europa ein absolutes Tabu.
Damit der Unterricht nicht langweilig wird, arbeiten die Teilneh-
mer viel in Gruppen. In zahlreichen Diskussionen sprechen sie
oft und vor allem frei.
Auch ich möchte in Asien künftig
so schülerorientiert wie am
Goethe-Institut in Düsseldorf
unterrichten – denn das macht
allen einfach mehr Spaß!
Keiko Aso, Ibakari, Japan
Bei den Restauratoren
Nach einem Studium im Fachbereich Konservierung und
Restaurierung von Kunst hat sich
meine Mitmachtag-Partnerin mit
einer Kollegin und zwei Kollegen
zu einem gemeinsamen Unternehmen zusammengeschlossen.
Es hat seine Geschäftsräume und
Ateliers im rechtsrheinischen
Köln und liegt etwas versteckt
neben einer ehemaligen Fabrik.
Die Spezialisierung der Firma:
die Konservierung und Restaurierung von Gemälden, Skulpturen,
Möbeln und Holzobjekten. Neben
privaten Auftraggebern nimmt
auch die Kirche ihre Dienste in
Anspuch.
So kam es zu einer Restaurierungsarbeit an einem Restkruzifix
aus dem 14. Jahrhundert, von
denen es in Köln nur noch wenige
gibt. Ich fand die liebevolle Mühe,
mit der die Restauratorin an die
Arbeit ging, faszinierend. Die
Jesusfigur auf dem Kreuz war im
übrigen unheimlich realistisch.
So konnte man zum Beispiel eine
„Wirbelsäule“ ertasten, die kaum
sichtbar war.
Virginia Powell,
Holden/Massachusetts, USA
TIPP 1/2001
33
S 34-35 Jugendsprache korr. 2
14.12.2000 15:13 Uhr
Seite 34
LANDESKUNDE SPEZIAL
freu, grins, seufz
Von der Comic-Sprache
zum Internet-Slang:
Sprachwissenschaftler
Jannis K. Androutsopoulos
über die Entwicklung des
Gebrauchs von Verbstämmen in der Kommunikation Jugendlicher
DrŠngel, schubs!
„Schluchz! Wir werden uns vier
Wochen lang nicht sehen!“
„Gähn! War das langweilig!“
„Schön, dich wieder zu sehen!
Freu!“
Diese Äußerungen stammen mit
Sicherheit von Jugendlichen.
Kein Erwachsener spricht so.
Schluchz, gähn und freu sind
Verbstämme, die „frei“, das heißt
ohne Endung, verwendet werden. Linguisten nennen sie
„Inflektive“, weil sie keine
Flexion (Beugung)
tragen. Sie stehen in
der Art eines Ausrufs am Satzanfang oder
-ende. Dabei
behalten sie die
normale, wörtliche oder übertragene Bedeutung
des Verbs in der Alltagssprache: Schluchz
bedeutet „ich bin verzweifelt“,
gähn bedeutet „Ich finde das zum
Gähnen“, freu bedeutet „ich freue
mich“.
GŠhn, ist das
langweilig!
Obwohl dieser Sprachgebrauch
unter Jugendlichen seit 30 Jahren weit verbreitet ist, kommt er
in keinem Deutsch-als-Fremdsprache-Buch vor. Dabei weist
34 TIPP 1/2001
mittlerweile sogar die DudenGrammatik darauf hin, dass verkürzte Verbformen in der Jugendsprache als Ausrufe verwendet
werden.
Vier Verwendungsarten
Freie Verbstämme sind über
Comics in die gesprochene
Jugendsprache gelangt.
Vor 50 Jahren begann man damit,
Micky Maus und andere amerikanische Comics ins Deutsche zu
übersetzen. Verbstämme gaben
manche englische Lautwörter
wieder. Diese Praxis wurde auf
andere Comics wie zum Beispiel
„Asterix“ übertragen. Inzwischen
ist sie Bestandteil typischer
Comic-Sprache.
Lautwörter wie peng oder bumm
und Verbstämme wie knall, kratz
oder schluck haben die Aufgabe,
Geräusche wiederzugeben, um
die visuelle Comic-Welt zu beleben. Der Sprachwissenschaftler
Helmut Henne hat vor 25 Jahren
festgestellt, dass in einem einzigen Asterix-Band 78 verschiedene Lautwörter und Verbstämme
vorkommen. Durch SchülerBefragungen hat er einen
Zusammenhang zwischen
Comic-Lektüre und Sprachgebrauch festgestellt:
!
S 34-35 Jugendsprache korr. 2
14.12.2000 15:13 Uhr
Comic-Leser benutzen im Durchschnitt mehr Lautwörter. Von den
Comics fanden Verbstämme
ihren Weg in die gesprochene
und geschriebene Kommunikation Jugendlicher. Man unterscheidet 4 verschiedene
Verwendungsarten:
1. Die Beschreibung von Handlungen. Beispiel: Ein Student
erzählt über die vollen Seminarräume an der Uni: „… und ich
drängel, schubs“ anstatt „… und
ich drängele und schubse.“
2. Der Verbstamm beschreibt
eine Handlung oder einen
Zustand und begleitet dabei ein
Vollverb. Beispiele: „Ich habe
total geschwitzt in meinem
dicken Pulli, schwitz!“ und
„Brüll, haben wir gelacht!“
Die vollständigen Verben
geschwitzt und gelacht drücken
hier den eigentlichen Inhalt aus.
Die Verbstämme schwitz am
Satzende und brüll am Satzanfang verstärken nur den Effekt.
3. Die Verbstämme geben einen
Laut oder ein Ereignis wieder.
Eine Glocke macht bimm bamm
(von bimmeln und bammeln); bei
Seite 35
Glatteis ist es schön glitsch (das
heißt: es ist ziemlich glitschig).
4. Verbstämme dienen als Kommentar. Dabei soll der Verbstamm eine positive oder
negative Einstellung des Sprechers zum Ausdruck bringen.
Beispiele: „Gähn, ist das langweilig!“ und „Laber, laber!“
(Alles nur Geschwätz).
Vom Comic zum Internet
Seit rund 10 Jahren finden
Verbstämme in Chats neue
Verwendung. Junge Chatter suchen ständig Möglichkeiten, um den fehlenden Sichtkontakt
auszugleichen. Verbstämme eignen sich
hervorragend dafür, Gefühlslagen und Handlungen zum Ausdruck zu bringen. In Chats kommen Verbstämme wie *freu*, *grins* oder
*seufz* recht häufig vor. Auch in
E-Mails wimmelt es davon. Sie
stehen meist zwischen den
typischen Sternchen, die die
Funktion dieser Wörter deutlich
machen: Sie geben an, was der
Chatter gerade macht oder
BrŸll, haben wir
gelacht!
denkt, dass er sich zum Beispiel
freut, dass er grinst oder dass
er seufzt.
Neben diesen einfachen Verbstämmen sind in der ChatKommunikation auch neue
Formen entstanden: Verbstämme, die mit Ergänzungen
einen ganzen Satz ersetzen.
Beispiel: *ganzliebguck*
bedeutet, der Chatter
guckt gerade ganz lieb.
Laber, laber!
Sprachliche Ökonomie
Wie ist diese „Karriere“ von Verbstämmen zu erklären?
Ihr wichtigster Vorteil ist sicher
die sprachliche Ökonomie:
Verbstämme verkürzen den
sprachlichen Ausdruck und sind
daher nützlich, um etwas schnell
zu erzählen oder beim rasenden
Tempo der Chat-Kommunikation
mitzuhalten. Außerdem machen
sie Erzählungen lebendiger und
witziger und sie bringen Gefühle
und Empfindungen besser zum
Ausdruck. Sie sind „das Gegenteil einer sprachlich durchformulierten Welt“ (Helmut Henn
in „Jugend und ihre Sprache“,
1986), der Jugendliche gerne
eigene Formen entgegensetzen.
TIPP 1/2001
35
S 36-37 Internet korr. 2
14.12.2000 15:18 Uhr
Seite 36
Illustrationen: ofczarek!
INTERNET
Online gibt’s mehr
Die Internet-Adresse
www.juma.de bietet
viele Ergänzungen zu
JUMA und TIPP, die über
die Hefte weit
hinausgehen. Monat für
Monat erfolgen über
10 000 Zugriffe darauf.
Chefredakteur Christian
Vogeler über ein InternetAngebot, das sich weltweit großer Beliebtheit
bei Schülern und Lehrern
erfreut.
Externe Links
Wer das Internet kennt, weiß,
dass hier eine Vielzahl von
Materialien zur Verfügung stehen.
Doch wer macht sich die Mühe,
allen Hinweisen nachzugehen?
Eine zeitraubende Arbeit! Wenn
Sie Zusatzinformationen zu
JUMA-Artikeln suchen, haben
Sie Glück: Wir haben Ihnen diese
Arbeit bereits abgenommen.
Dazu brauchen Sie nur das entsprechende Thema als htmlDokument zu öffnen. Die externen Links sind in den Text eingearbeitet und durch eine Unterstreichung
markiert.
Von hier
kommen Sie
beispielsweise zu
einem städtischen Busunternehmen im Ruhrgebiet, zu einer
Sounddatei eines deutschen
Sängers oder zu der WebCam
mit Livebildern von der Berliner
Gedächtniskirche.
50 solcher Links und mehr sind
es bei einzelnen Heften. Nun ist
es in unserer schnelllebigen Zeit
kein Wunder, wenn einige Homepages wieder verschwinden und
Links nicht mehr funktionieren.
36 TIPP 1/2001
Bei dem umfangreichen Themenangebot von JUMA können wir
solche „toten Links“ schon mal
übersehen.
Vielleicht machen Sie in diesem
Fall ja aus der Not eine Tugend:
Lassen Sie Ihre Schüler neue
sinnvolle Links für JUMA suchen!
Gerne belohnen wir solche
Einsendungen mit einem Überraschungspaket als Dankeschön.
Weitere Links beziehen sich zwar
nicht unmittelbar auf JUMA, sind
aber dennoch eine wertvolle Hilfe
für den Deutschunterricht, z.B.
die Links, mit denen Sie und Ihre
Schüler eine virtuelle Reise an
den Ort einer JUMA-Reportage
planen können:
• Die Datenbank der Bahn, mit
deren Hilfe Sie Zugverbindungen
innerhalb Deutschlands finden
können (www.bahn.de)
• Ein Routenfinder, der Ihnen
sagt, welche Straßen Sie von A
nach B führen (www.web.de)
• Eine Flugdatenbank, auf der Sie
alle Flüge weltweit von und nach
Deutschland finden (www.
flugboerse.de)
Diese und andere Links aktualisieren wir ständig oder tauschen
sie gegen neue aus. Ein regelmäßiger Besuch im „Lehrerzimmer“ über die JUMA-Homepage
lohnt sich jederzeit!
S 36-37 Internet korr. 2
14.12.2000 15:18 Uhr
Beliebt ist bei vielen
Lehrern auch ein
Formular auf der
Homepage des
Goethe-Instituts
(www. goethe.de
/z/50/uebungen/
deindex.htm). Damit
können Sie online Arbeitsblätter
für den Deutschunterricht herstellen. Die JUMA-html-Texte
brauchen Sie dafür nur aus dem
Internet zu kopieren und dort einzusetzen. Eine weitere Möglichkeit: Sie kopieren sich die Texte in
Ihr eigenes Textverarbeitungsprogramm und erstellen Ihre
eigenen kreativen Arbeitsblätter.
Zeigen Sie uns das Ergebnis?
(Die Tastenbefehle am PC, mit
denen Sie in dem Programm
Word Texte kopieren und anderswo einsetzen können: Command
A (Text markieren), Command C
(Text kopieren), Command V
(Text einfügen.)
Das Zusatzangebot
Unter den JUMA-onlineAngeboten sind die Brieffreundschaften nach wie vor am belieb-
Seite 37
testen. Ganz glücklich sind wir allerdings nicht damit.
Manchmal haben wir
nämlich den Eindruck, dass Deutschstunden mit dem
Internet nach folgendem Muster funktionieren:
Der Lehrer leitet die Schüler auf
das Postformular und gibt ihnen
den Auftrag ihre Daten einzugeben. Dies geschieht dann
leider oftmals unkontrolliert.
Ergebnis: eine Menge
„Müll“ überschwemmt unseren
Briefkasten. Mails mit
fehlenden E-MailAdressen, unvollständigen Angaben oder nicht
ernst gemeinten Mitteilungen
werden von uns natürlich nicht
veröffentlicht. Sie kosten uns
aber eine Menge Zeit, die wir
gerne sinnvoller nutzen würden!
Gering ist leider die Beteiligung
an den Wettbewerben unter der
Rubrik @-Mix. Auch hieraus
können Sie jedoch eine Aufgabe
für den Deutschunterricht im
Computerraum entwickeln:
Lassen Sie Ihre Schüler die Wettbewerbsaufgabe lösen! Wir
suchen z.B. deutschsprachige
Internet-Seiten für Jugendliche
– interessante Angebote von
Institutionen, private Homepages
etc. Deutschsprachige InternetSuchmaschinen und -Kataloge
helfen Ihren Schülern bei der
Suche (siehe TIPP 2/2000,
Seiten 19–22).
Die Chance auf einen Gewinn ist
bei der derzeitigen Beteiligung
groß – also beeilen Sie sich! Im
Moment ist attraktive deutsche
Software in der Verlosung.
Mailings
Viele Lehrer nehmen bereits
unser Angebot wahr, den E-MailRundbrief der Redaktion zu beziehen. Hier informieren wir Sie über
Neues aus der
JUMA-Redaktion,
über interessante Links und über
die zukünftigen Planungen. Wenn
Sie dieser kostenlose Service
interessiert, geben Sie uns bitte
per E-Mail Bescheid (redaktion
@juma.de).
Internet im Heft
In Zukunft hat unsere Arbeit im
Internet auch Auswirkungen auf
das gedruckte Heft: Bei geeigneten Themen werden wir direkt
im Artikel eine Liste mit Links
veröffentlichen. Wir hoffen, dass
dieser Service noch mehr Schüler
(und ihre Lehrer) auf deutschsprachige Internet-Seiten lockt!
TIPP 1/2001
37
S 38-39 ju bei uns 1 korr. 2
14.12.2000 15:24 Uhr
Seite 38
JUMA BEI UNS
Manche Lehrerinnen
und Lehrer gestalten ihren
Deutschunterricht mit
JUMA anders als in TIPP
vorgeschlagen. Hier sind
einige ihrer Ideen.
Ausflug auf dem Eis
JUMA 2/2000, Seiten 2–3
Meine Schülerinnen und Schüler
haben versucht, zwischen den
Zeilen des JUMA-Artikels
„Ausflug auf dem Eis“ zu lesen.
Beispiele:
Vor den Ferien werden kaum
noch Arbeiten in den Schulen
geschrieben. (= Die Schüler
haben mehr Freizeit.)
Drinnen in der Halle spurten
die Jüngeren zu lautstarker
Diskomusik. (= Man muss aufpassen, dass man mit niemandem zusammenstößt.)
V. Tschernova, Ventspils, Lettland
Musikgymnasium Weimar
JUMA 2/2000, Seiten 12–13
TIPP 2/2000, Seiten 7–9
Ich habe fast alle Nomen des
JUMA-Textes „Musikgymnasium
Weimar“ auf ein Blatt geschrieben, für jeden Schüler fotokopiert und folgende Aufgabe
gestellt: „Schreibt einen Text, in
dem möglichst viele dieser
Wörter vorkommen!“
Einige Schüler haben alle Wörter
verwendet. Damit kamen sie dem
JUMA-Text ziemlich nahe, wie ein
anschließender Vergleich gezeigt
hat.
Gábor Lakos, Budapest, Ungarn
Foto: Dieter Klein
Bei einem
Ausflug auf
dem Eis zeigt
so mancher
Unsicherheiten.
38 TIPP 1/2001
Wer weiß …?
JUMA 3/2000, Seiten 8–13
TIPP 3/2000, Seiten 4–7
Ich habe die 4 Fotos der „jungen
Alten“ in TIPP fotokopiert, ausgeschnitten und zusammengefaltet.
In der Klasse bekam jeder
Schüler eins davon mit der Aufgabe es heimlich zu betrachten.
Dann falteten alle Schüler
ihre Fotos wieder zusammen.
In Gesprächen versuchten sie
Partner zu finden, die das gleiche
Foto hatten; dafür musste jeder
seinen „jungen Alten“ beschreiben. So entstanden in meiner
Klasse 5 Kleingruppen.
Jede Gruppe schrieb nach der
Lektüre des zu ihrem Foto passenden JUMA-Textes (vor der
Stunde kopieren, damit die
Schüler nur diesen Textteil
kennen) 5 Gegenstände und Orte
auf, die zu ihrem „jungen Alten“
passen.
Beispiele:
eine Plastiktüte, eine Flasche,
ein Hut; ein Park, ein Bahnhof,
eine Fußgängerzone (Tobias,
der „40-jährige Obdachlose“)
S 38-39 ju bei uns 1 korr. 2
14.12.2000 15:24 Uhr
Die anderen Gruppen mussten
anhand dieser Gegenstände das
ungefähre Alter, die Lebensumstände und möglichst den Beruf der jeweiligen Person erraten.
Jozica Plesnik, Velenje,
Slowenien
Chatte mit mir
JUMA 3/2000, Seiten 26–29
TIPP 3/2000, Seiten 32–33
Mein Unterrichtsvorschlag für
den JUMA-Artikel „Chatte mit
mir“: die Schüler notieren in
Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit die Vor- und Nachteile
verschiedener Kommunikationsmittel wie Internet, Telefongespräche und Brief.
Anschließend üben sie den
Gebrauch dieser Komunikationsmittel nach konkreten Vorgaben.
Beispiel: „Du bist umgezogen
und gibst einem Freund ein erstes Lebenszeichen per E-Mail.“
Julia Karolle, Troy/Mitchigan,
USA
Wer lernt, gewinnt
JUMA 2/2000, Seiten 14–19
Wir haben einige Ausdrücke der
Jugendsprache im JUMA-Artikel
„Wer lernt, gewinnt“ gesucht.
Beispiele:
alles paletti (= alles in Ordnung), checken (= kontrollieren oder begreifen).
Die Schüler haben diese Ausdrücke anschließend in Dialogen
verwendet.
Jelena Jurkowa, Kineschma,
Twanover Gebiet, Russland
Seite 39
Von der Schulbank in den
Ratssessel
JUMA 3/2000, Seiten 20–24
TIPP 3/2000, Seiten 14–17
Die Schüler meiner 3. Klassen
sind genauso alt wie die meisten
Mitglieder der Jugendpartei
PETO. Deshalb war der JUMAArtikel „Von der Schulbank in den
Ratssessel“ bei uns von besonderem Interesse.
Nach der Lektüre haben die
Schüler einer 3. Klasse einen
Fragebogen ausgearbeitet, auf
dem neben spezifischen Fragen
zur Politik unseres Landes auch
allgemeine Fragen zur Politik
standen.
Beispiele:
Interessierst du dich für
Politik? (ja, manchmal, nein)
Wer oder was beeinflusst
deine politischen Ansichten?
(Familie, Freunde, Schule,
Medien, sonstige)
Möchtest du Mitglied einer
politischen Partei werden?
(ja, nein)
Die Schüler haben diesen Fragebogen in allen 3. Klassen verteilt,
anonym beantworten lassen und
anschließend ausgewertet.
Zu den Ergebnissen gehörte u.a.,
dass sich nur ein Drittel der
Befragten uneingeschränkt für
Politik interessiert und nur ein
Fünftel Mitglied einer politischen
Partei werden will.
Einige meiner Schülerinnen und
Schüler haben Daniel, dem Parteivorsitzenden von PETO, übrigens einen Brief geschrieben
(siehe Beispiel im Kasten unten).
Tatiana Steiningerová, Bojnice,
Slowakei
JUMA/TIPP hat alle Briefe an
PETO weitergeleitet.
Die Redaktion
Hallo Daniel!
Ich heiße Eva, bin 17 Jahre alt und lebe in einer kleinen Stadt in der
Slowakei. Wir haben gestern in der Deutschstunde einen JUMA-Artikel
über dich und deine Jugendpartei PETO gelesen, den ich sehr interessant
fand. Ist es wahr, dass die Gründung nur eine Schnapsidee war? Ich fände
es wirklich witzig, wenn PETO nur aus Langeweile entstand! Hast du denn
keine Hobbys?
Bei uns will keiner eine Partei gründen. Das hat eine Umfrage an unserer
Schule gezeigt. Alle sagen, sie wüssten nicht, was sie fordern sollten.
Aber das war ja wohl auch euer Problem! Dafür ist euer Programm
übrigens ziemlich gut: günstigere Bustickets für Jugendliche, bessere
Verkehrsverbindungen, die Einrichtung von Jugend-Treffs usw.
Habt ihr schon etwas davon erreicht?
Jedenfalls wünsche ich dir und deinen Parteifreunden viel Erfolg und
eiserne Nerven!
Deine Eva
TIPP 1/2001
39
S 40-41 j. bei uns 2 korr. 2
14.12.2000 15:28 Uhr
Seite 40
JUMA BEI UNS
JUMA und TIPP im Baltikum
In Otepää, Estland,
trafen sich Lehrerinnen
aus den 3 baltischen
Ländern Estland, Lettland und Litauen auf
Einladung des GoetheInstituts Riga, Lettland.
Bei einem JUMA/TIPPSeminar machten
sie dort Unterrichtsvorschläge zu den
JUMA-Artikeln
„Talent ist nicht alles“
und „Muss das sein?“
in Heft 4/2000.
Variante:
Der Lehrer stoppt die Zeit. Der
schnellste Schüler gewinnt.
Talent ist nicht alles
Drei Unterrichtsvorschläge:
2. Jeder Schüler schreibt die
Talente eines Mitschülers auf einen Zettel. Alle Zettel werden eingesammelt und vorgelesen.
Sobald ein Schüler sich zu erkennen glaubt, hebt er den Arm.
Der Verfasser des jeweiligen
Talente-Zettels muss die Richtigkeit bestätigen.
1. Die Schüler bilden einen Kreis.
Auf jedem Schülerrücken hängt
ein Zettel, die der Lehrer vorbereitet hat. Darauf steht, was für
ein Talent der Schüler hat, zum
Beispiel, dass er musikalisch ist.
Kein Schüler darf wissen, was
auf seinem Zettel steht.
Einer beginnt. Er bewegt sich in
der Mitte des Kreises so, dass
alle Schüler den Zettel lesen können und so sein Talent erfahren.
Durch Mimik und Gestik versuchen sie es ihm mitzuteilen.
Sobald er es erraten hat, ist der
nächste Schüler an der Reihe.
3. 3–5 Schüler spielen Jobvermittler. Sie schreiben Stellen
(Berufe) an der Tafel aus, z.B.
Deutschlehrer, Akrobat, Pilot.
Die Mitschüler bewerben sich
nacheinander im persönlichen
Gespräch um eine der Stellen;
jeder erläutert, welche Talente er
dafür hat.
Muss das sein?
Zwei Unterrichtsvorschläge:
1. Wettbewerb: Wer findet in 15
Minuten die meisten Regeln für
gutes Benehmen und wer findet
in 15 Minuten die meisten Beispiele für schlechtes Benehmen?
Foto: Jörg Unger
2. Jeweils 2–6 Schüler spielen
das „Leiter-Spiel“ mit Würfel und
Spielfiguren (siehe Spielplan auf
TIPP-Seite 41).
Deutschlehrerinnen aus dem Baltikum in Otepää, Estland
40 TIPP 1/2001
Variante:
Die Schüler zeichnen und
betexten einen eigenen Spielplan des „Leiter-Spiels“ nach
dem Muster auf TIPP-Seite 41.
2
3
Du hast deiner
Oma im Garten
geholfen.
4
5
8
9
10
11
1
ein Kompliment
gemacht.
7
START
6
12
18
14.12.2000 15:28 Uhr
Du hast deiner
Mitschülerin
13
14
15
16
17
19
21
KOPIERVORLAGE
Du hast 2 Stunden
lang telefoniert.
20
22
ZIEL
Du warst beim
Familientreffen nicht
dabei.
MUSS DAS SEIN?/LEITER-SPIEL
S 40-41 j. bei uns 2 korr. 2
Seite 41
TIPP 1/2001
41
S 42-43 Europa korr. 2
14.12.2000 15:31 Uhr
Seite 42
MACH MIT!
Ein Beispiel
für das vereinte Europa:
KonditoreiBesitzerin
Monika
Chrétien
(2. von rechts)
verkauft
österreichischen Apfelstrudel in
Frankreich.
verlässt sich auf sein Schicksal.
Die meisten Bulgaren sind altmodisch. Sie können die Vorteile
einer gemeinsamen europäischen Zukunft nicht erkennen.
Ich wünsche mir, dass der Geist
Europas nach Bulgarien kommt,
damit die Menschen wach
werden. Nur wir, die jungen
Leute, können unser Vaterland
vorwärts bringen.
Fremdsprachengymnasium
Christo Botev, Kardshali,
Bulgarien
Europäisches Haus
Auf der Suche nach Europa
Was ist der „Geist von
Europa“? So lautete die
Frage unseres großen
Europa-Wettbewerbs im
JUMA 1/2000.
200 Medienpakete
„Gute Noten für Europa“
warteten auf ihre Gewinner.
Sie wurden inzwischen
verschickt. Zahlreiche
Schulklassen und Lerngruppen aus vielen Ländern
haben an unserem Wettbewerb teilgenommen. Hier ist
eine kleine Auswahl der
eingesandten Beiträge.
Eine europäische
Liebesgeschichte
Wir gehen in La Guerche zur
Schule. Das ist eine Kleinstadt in
Frankreich. Dort lebt das Ehepaar
Chrétien. Sie ist Österreicherin,
er ist Franzose. Sie haben sich in
Genf in der Schweiz kennen gelernt. Er hat da als Konditor und
sie als Aupairmädchen gearbeitet. Jetzt sind sie verheiratet und
haben 2 Söhne. In den Regalen
ihrer Konditorei findet man neben
französischem Baguette auch
österreichischen Apfelstrudel.
Collège Claude Debussy,
La Guerche, Frankreich
„Ja!“ zu Europa
Die Freiheit ist das Wichtigste in
Europa. Wir als Bulgaren fühlen,
dass unser Weg nach Europa
sehr schwierig sein wird. Europa
ist wach, aber wir schlafen immer
noch. Wir leben immer noch in
der Vergangenheit und jeder
42 TIPP 1/2001
In Europa gibt es viele Länder,
die sich voneinander unterscheiden. Trotzdem gehören alle zum
großen „Haus Europa“ und seine
Bewohner bemühen sich, das
Leben darin so angenehm wie
möglich zu gestalten. Ein Teil
von Russland gehört geografisch
auch zu Europa, aber politisch
und wirtschaftlich gibt es leider
noch große Unterschiede.
Schule 1, Klasse 10, Ostrow,
Pskower Region, Russland
Reich an
Sehenswürdigkeiten
Moskau, die Hauptstadt Russlands, ist für mich eine sehr
europäische Stadt. Sie ist reich
an Sehenswürdigkeiten und damit für Touristen sehr interessant:
Es gibt viele kleine Gassen mit
alten Häusern, schöne Kirchen
mit großen Kuppeln, Klöster und
Paläste, Denkmäler, Parks und
Grünanlagen – so wie in London,
Paris und Berlin.
Polina Kalinina, Klasse 10 D,
Wladimir, Russland
S 42-43 Europa korr. 2
14.12.2000 15:31 Uhr
Seite 43
Ohne Worte …
Tolles
Essen!
Ich
liebe
Italien!
Eine Tulpe
aus Amsterdam …
Lächeln!
Auch Meerjungfrauen
müssen lächeln!
Wie soll
ich das verstehen?
Klasse 4 A Erica, Eleonora, Giovanna, Daniela, Serena, ITCS Oscar Romero, Turin, Italien
TIPP 1/2001
43
S 44 Mach mit korr. 2
14.12.2000 15:35 Uhr
Seite 44
MACH MIT!
Fleischlose Rezepte
Weltweit haben ganze Schulklassen Rezepte für vegetarische Gerichte aufgeschrieben und
an die Redaktion geschickt, nachdem das Thema in JUMA/TIP 1/2000 erschienen war.
Hier stehen 3 davon. Sie kommen von den Schülerinnen und Schülern der Klasse 2.G des
ITT „A. Gritti“ in Mestre, Italien, und der Klasse 3. A, B des Gymnasiums Ostrov, Tschechien.
Gefüllte Tomaten
Kartoffelpuffer mit Käse
Curry-Gemüse
Zutaten für 4 Personen:
Zutaten für 4 Personen:
Zutaten für 4 Personen:
8 große Tomaten
300 g Reis
Salz und Pfeffer
Erbsen
1 Paprikaschote
1/2 Zwiebel
Sojakäse
Olivenöl
Petersilie
300 g Kartoffeln
50 g Hartkäse
40 g Gries
1 Ei
Paniermehl
Öl
600 g Tomaten
2 Auberginen
3 Zucchini
3 Zwiebeln
4 Karotten
2 Selleriestangen
80 g Mais
Curry, Olivenöl
1 Knoblauchzehe
3 Blätter Basilikum
12 schwarze Oliven
Salz, Pfeffer
Zubereitungszeit:
ungefähr 90 Minuten
1. Den Reis im Salzwasser
10 Minuten garen
2. Die Erbsen mit Zwiebeln
und Petersilie in Olivenöl
braten
3. Die Tomaten waschen
und halbieren
4. Die Tomaten aushöhlen
5. Den Reis mit Olivenöl
beträufeln
6. Den Sojakäse, die halbe
Zwiebel und die Paprikaschote in kleine Stücke
hacken …
7. … und mit dem Tomatenfleisch, mit dem Reis
und mit den Erbsen
vermischen
8. Die Tomatenhälften
damit füllen
9. Olivenöl darüber träufeln und
mit Pfeffer und Salz würzen
10. Die gefüllten Tomaten
kalt servieren
44 TIPP 1/2001
Geschälte, gekochte, kalte
Kartoffeln fein reiben, in einer
Schüssel mit geriebenem Hartkäse vermischen, ein Ei hinzugeben, mit Gries andicken,
salzen. Aus dem Teig kleine
Puffer rollen, mit Paniermehl
panieren und von beiden Seiten
in Fett braten. Mit Gemüse
und/oder einer Soße servieren.
Kostprobe in Tschechien
Zubereitungszeit: ca. 100 Minuten
Das Gemüse waschen und trocknen. Auberginen und Zucchini
schneiden. Die Zwiebeln schälen
und wie die Sellerie und die Karotten klein hacken; mit 4 Löffeln
Olivenöl und der zerstückelten
Knoblauchzehe anbraten. Nach
ca. 10 Minuten die Auberginen
und Zucchini hinzufügen.
Tomaten kochen, enthäuten,
zerschneiden und ebenfalls
beifügen. Mit 2 Löffeln Curry,
Basilikum, Salz und Pfeffer
würzen. Kochen, dann den Mais
und die Oliven hinzufügen. Nach
10 Minuten vom Herd nehmen,
etwas abkühlen lassen, ggf. mit
Reis servieren.
Abkürzungen:
g = Gramm
ca. = circa
ggf. = gegebenenfalls
S 45 Vorschau korr. 2
14.12.2000 15:37 Uhr
Seite 45
VORSCHAU
Einige Themen in Heft 2/2001
Grafik: TU Darmstadt
Das Vergangene sichtbar machen
– gegen das Vergessen. Darum ging
es einer Gruppe Architekturstudenten, die zerstörte deutsche
Synagogen virtuell rekonstruierte.
Foto: Martin Egbert
Zeige mir deine Schlüssel und ich sage dir,
wer du bist ... Man erfährt eine ganze
Menge über einen Menschen, wenn man
sich dessen Schlüsselbund anguckt.
Foto: Hacky Hagemeyer
Foto: Dieter Klein
Der Griff zu Lippenstift und Rouge ist für manche
Mädchen ein Muss. Andere wiederum benutzen
überhaupt keinen oder nur sehr wenig Lippenstift.
JUMA hat Mädchen nach ihren Schminkgewohnheiten gefragt.
Nirgendwo in
Deutschland
leben mehr japanische Familien
als in Düsseldorf.
Die Kinder erleben zwei völlig
unterschiedliche
Kulturkreise. Wie
gehen sie damit
um? Wir haben
nachgefragt.
TIPP 1/2001
45
S 46-47 Leserbriefe korr. 2
14.12.2000 15:41 Uhr
Seite 46
LESERBRIEFE
An die
Redaktion JUMA
Frankfurter Straße 40
D-51065 Köln
E-Mail:tipp@juma.de
Aktuelles und
brisantes Thema
Es ist sehr zu begrüßen,
dass JUMA das Thema
„Drogen“ in Heft 3/2000
wieder aufnimmt. Es hat
nämlich an Aktualität
und Brisanz nichts
eingebüßt: Obwohl viele
Institutionen die Jugendlichen mit Informations- und Aufklärungsmaterial überschütten,
hat sich ihr Verhalten in
Bezug auf Drogen kaum
geändert. Auch „starke,
selbstsichere“ Kinder,
die in „harmonischen
Familien aufwachsen“
sind nicht vor den Gefahren der Sucht gefeit.
Jugendliche sind einfach
neugierig und haben den
Wunsch etwas zu tun,
was gegen jegliche
Regeln verstößt und
ihnen ein Gefühl von
Zusammengehörigkeit
in der Gruppe verschafft.
Da müssen wir ansetzen
und den Jugendlichen
mit aller Anstrengung,
Überzeugungskraft und
Fantasie helfen, mit der
Wirklichkeit klarzukommen und einen Platz im
Leben zu finden.
Warum nicht mit „Ente,
Fisch und Spiegeleiern“?!
Martina Khamphasith,
Vientiane, Laos
Klasse Brieffreundschaft
Die JUMA-Rubrik „Brieffreundschaften“ sorgt
nicht nur dafür, dass
Klassen in Kontakt
treten. Nein, sie bringt
auch Lehrer zusammen!
Da ich schon seit ein
paar Jahren Italienisch
lerne, hätte ich sehr
gerne einen Italiener
bzw. eine Italienerin als
Brieffreund(in) gehabt.
Ich habe einfach mal im
JUMA nachgeschaut,
habe mir eine Schule aus
Italien ausgesucht und
habe mich an das
Lehrerkollegium mit der
Bitte um Vermittlung
gewandt. Nach kurzer
Zeit hat sich der Deutschlehrer gemeldet, dessen
Klasse im JUMA war …
Trees Vanacker-Timperman, Heule, Belgien
CARTOON
© Dirk Vercampt, Belgien
Einfache Sprache
46 TIPP 1/2001
Uns überzeugt nicht nur
die Themenauswahl in
JUMA und TIPP, sondern auch die Sprache:
Sie ist einfach, aber
keinesfalls primitiv.
Sprachanfänger werden
durch die Verständlichkeit der Texte zum
Lernen motiviert; Fortgeschrittene brauchen
meist kein Wörterbuch.
Dadurch wird die Arbeit
schneller und effektiver.
Eliska Pilatova, Dana
Dvorakova,Tschechien
Brieffreundschaften
Kamerun
Angehende Deutschlehrerin, 25, sucht
zum Erfahrungsaustausch Briefpartner
und –partnerinnen
vor allem aus Schweden, Zimbabwe, Südafrika und Namibia.
Josiane Merline
Beutchom
Ecole Normale
Supérieure de
Yaounde
BP 47 Yaounde
Griechenland
Deutschlehrer, 28,
sucht weltweit Kontakte zu Kolleginnen
und Kollegen.
Besondere Interessen: Deutsch als
Fremdsprache,
Musik, Reisen, Kino,
Sport.
Dieter Finkenberg
P.O. Box 41818
12135 AnthupolisAthen
Großes Vergnügen
Unsere Lehrbücher sind
nicht sehr interessant
und wenig informativ.
JUMA lesen meine
Schülerinnen und
Schüler dagegen mit
großem Vergnügen;
sie informieren sich gern
darin über das Leben
Gleichaltriger in
atu
er
Deutschland. TIPP
ermöglicht mir zudem,
die Artikel spielerisch
und kommunikativ im
Unterricht zu bearbeiten,
zum Beispiel das Thema
„Abhängen“ in Heft
2/2000.
Seite 47
r
14.12.2000 15:41 Uhr
Lit
S 46-47 Leserbriefe korr. 2
Marina Charitonowa,
Murom, Russland
Ordnung nach Themen
Wir bearbeiten viele
JUMA-Themen wie in
TIPP vorgeschlagen.
Sie erweitern und vertiefen die Deutschkenntnisse unserer Schüler.
Ältere Artikel schneiden
wir übrigens aus, ordnen
sie thematisch und
lassen die Schüler
passende Überschriften
suchen.
N. Baranowa,
O. Wolkowa, S. Gusewa,
Wladimir, Russland
Gelungene
Deutschstunden
Bücherkauf im
Internet:
www.amazon.de
www.buecher.de
Drang nach Freiheit
Ofczarek’s Mick
JUMA-Seiten 23–26
TIPP-Seiten 22–26
Bernhard Ofczarek
Mick
Dürr + Kessler Verlag
Haidplatz 2
D-93047 Regensburg
www.wolfverlag.de
Moment mal!
Jahrhundertwörter
an der Wand
JUMA-Seite 7
TIPP-Seite 27
Wir haben die Unterrichtsvorschläge zu den
Themen „Klassik,
Comics und Computer“,
„Ein Dorf voller Bücher“
und „Wer war Goethe?“
ausprobiert (siehe
JUMA/TIPP 4/99). Diese
Deutschstunden haben
mir und den Schülern
gleichermaßen gut
gefallen!
Dudenredaktion (Hg.)
Duden – Die
deutsche Rechtschreibung
Dudenverlag
Dudenstraße 6
D-68167 Mannheim
www.duden.de
Valentina Filatowa,
Tomsk, Russland
Einige auf Deutsch
lieferbare Titel:
Wer ist der „Goethe
deines Landes“?
JUMA-Seite 43
Hans Christian
Andersen
Märchen
Dressler-Verlag
Poppenbütteler
Chaussee 53
22397 Hamburg
Das hässliche Entlein
Nord-Süd-Verlag
Poppenbütteler
Chaussee 53
22397 Hamburg
Des Kaisers neue
Kleider
Verlag Sauerländer
Postfach 630247
60352 Frankfurt/Main
www.sauerlaender.ch
Adam Mickiewicz
Dichtung und Prosa
Suhrkamp Verlag
Lindenstr. 29-35
60325 Frankfurt
www.suhrkamp.de
Dante Alighieri
Dantes Göttliche
Komödie
6 Bände
Deutscher
Taschenbuch Verlag
Friedrichstraße 1a
80801 München
www.dtv.de
Mihai Eminescu
Der Abendstern
Dieterich’sche
Verlagsbuchhandlung
Beuthener Str. 17
55131 Mainz
www.dvb-mainz.de
Online gibt’s mehr
TIPP-Seiten 36–37
Ralf Wimmers
Lehrer-Kursbuch
Internet
Cornelsen Verlag
Mecklenburgische
Straße 53
D-14197 Berlin
www.cornelsen.de
Andreas Klaner
Lernen online
– Weiterbildung im
Internet
Langenscheidt Verlag
Postfch 401120
D-80807 München
www.langenscheidt.de
Lernen und lehren
mit Internet
Verlag Sauerländer
Postfach 570
CH-5001 Aarau
www.lernwelten.ch
Keine Gefahr – Poesie
JUMA-Seite 48
Literaturhaus (Hg.)
Poesie in die Stadt
DuMont Buchverlag
Postfach 101045
D-50450 Köln
www.dumontverlag.de
Die Buchpreise unterscheiden sich von
Land zu Land.
Informationen darüber,
Bezugsquellen sowie
weitere Angebote gibt
es über die jeweilige
Verlagsadresse.
TIPP 1/2001
47
S 48 rücks. z. Bel.
14.12.2000 15:44 Uhr
Seite 48
Viktor Murzin, 50,
Deutschlehrer in Gurzuf,
Ukraine
Paola Bonelli, 38,
Deutschlehrerin in Mantova,
Italien
Dönüs Karabagli, 44,
Deutschlehrerin in Ankara,
Türkei
Eman Ali Khalaf, 30,
Deutschlehrerin in Kairo,
Ägypten
Luisa Fernandes Lohse, 40,
Deutschlehrerin in
Arruda dos Vinhos, Portugal
Nicole Muller, 50,
Deutschlehrerin in
Ballainvilliers, Frankreich
Virginia Powell, 51,
Deutschlehrerin in
Holden/Massachusetts, USA
Alexandra StamatopoulouBonnic, 36, Deutschlehrerin
in Sliema, Malta
Zeichnungen: Cosima Schlinkheider
Keiki Aso, 30,
Deutschlehrerin in Ibaraki,
Japan
… berichten in diesem Heft über ihre Erfahrungen
mit Deutschen in Deutschland