konsum - Choices
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www.choices.de CHOICES THEMA IM FEBRUAR KONSUM KASSENKAMPF STATT KLASSENKAMPF 26. Jhg. | Februar 2015 Foto: Benni Klemann Das MeinungsMagazin Sofia Gubaidulina Offertorium Konzert für Violine und Orchester spielt Schumann und Chopin Thierry Mechler Thomas Hengelbrock Dirigent Christina Landshamer Sopran NDR Sinfonieorchester Sonntag 22.02.2015 20:00 Foto: Detlev Schneider Foto: Dario Acosta Mittwoch 18.02.2015 18:00 Violine Foto: Verleih Foto: Cosimo Filippini Maurizio Pollini Patricia Kopatchinskaja Orgel Johann Sebastian Bach Englische Suiten (Auswahl) und Improvisationen von Thierry Mechler Foto: Marco Gustav Mahler Sinfonie Nr. 4 G-Dur Der Lieblingsfilm von Thierry Mechler »Melancholia« von Lars von Trier Freitag 20.02.2015 20:00 koelner-philharmonie.de Filmforum Sonntag 22.02.2015 15:00 .de Foto: Thomas Morsch choices-Thema. Kino. 5 KONSUM Widerstand beginnt an der Kaufhauskasse 6 Zum Thema Wachstumskritiker Niko Paech über Wege aus der konsumbedingten Reizüberflutung Vom Käfer zum smart car Bühne. 7 Auftritt – Heinz Simon Keller inszeniert Dürrenmatts „Das Versprechen“ 8 Schauspiel Köln 9 Premiere – Stefan Bachmann inszeniert Wolfram von Eschenbachs Versroman „Parzival“ am Schauspiel Köln 10 Freihandelszone 11 Theater am Rhein Freies Werkstatt Theater 12 Komikzentrum PPP in Bonn, Verschwörung und Making-of in Köln 13 AtelierTheater 14 Theater am Rhein 15 Senftöpfchen 16 Theaterleben – Houellebecq im Schauspiel Köln 18 Junges Theater Bonn 19 Prolog Fremde Welten auf den Bühnen des Rheinlands 20 Theater-Kalender Köln-Bonn culture clubs – Pantheon/AtelierTheater Musik. 2 18 42 44 Kölner Philharmonie Westdeutsche Konzertdirektion Kompakt Disk – CD-Neuerscheinungen im Februar Stadtgarten Unterhaltungsmusik – Konzert-Tipps im Februar BÜHNE © Meyer Originals Auftritt 7 KINO „Birdman“ KULTUR.KINO.KÖLN. Mehr Meinung. Service. Hintergrund. – In NRW. empfehlen | weitersagen | kommentieren Alle Texte. Ihre Stimme. Filmkritik im FORUM. Literatur. 26. Jhg. I Februar 2015 23 Film-ABC/Vorspann 24 choice of choices: „Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)“ 25 Kölner Kritikerspiegel Kino-Kalender 26 OFF Broadway 27 Weisshaus 28 Film-Kritik 31 Odeon 34 Roter Teppich Pegah Ferydoni über „300 Worte Deutsch“, Pegida, IS-Terror und arrangierte Ehen 35 Filmpalette 36 culture clubs – Lieblingsfilm/Kino-Café 39 Cinenova 40 Metropolis 45 ComicKultur Comic-Empfehlungen im Februar Wortwahl Buch-Empfehlungen im Februar 46 Textwelten Erinnerungshilfen für patriotische Europäer Literatur-Kalender Kunst. 47 kunst & gut – Bettina Flitner in der Michael Horbach Stiftung 48 Kunstwandel – Gabriele Münter-Hommage im Bonner Frauenmuseum 49 Sammlung – Ekaterina Degot, Künstlerische Leiterin der Akademie der Künste der Welt, bereitet die zweite Pluriversale vor 50 Kunst-Kalender Kultur in NRW. choices spezial. überregional 15 Theater in NRW Der Ringlokschuppen nach der finanziellen Rettung 17 Tanz in NRW Wenig arrivierte, dafür bemerkenswerte Talente Musical in NRW „Cabaret“-Inszenierungen 19 Oper in NRW Operette „Roxy und ihr Wunderteam“ in Dortmund 42 Popkultur am Rhein Tape-Labels an Rhein und Ruhr 43 Improvisierte Musik in NRW Düsseldorf stellt neues Festival vor Klassik am Rhein Orchesterreisen bleiben spannend 48 Kunst in NRW Günther Uecker in Düsseldorf choice of choices 24 FILM Pegah Ferydoni in „300 Worte Deutsch“ 4 Intro – Alaaf und Helau 51 Verlagssonderseiten – choices entspannt 54 Auswahl – im Februar Veranstaltungs-Empfehlungen des Monats 55 Impressum Heute schon digitale Fingerabdrücke hinterlassen? choicescologne Lesen Sie mehr auf www.choices.de! Dieses Icon zeigt Ihnen den Weg. Roter Teppich KUNST 34 © B. Flitner, Köln kunst & gut 47 Intro .de Februar 2015 @ www.koelnerkarneval.de choices + choices.de Alaaf und Helau Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund Thema 6 Konsumbedingte Reizüberflutung Für Wachstumskritiker Prof. Dr. Niko Paech können Überfluss und Kauflust zu einer „Konsumverstopfung“ führen – denn wir haben gar nicht die Zeit, beim Konsumieren glücklich zu werden. Er plädiert im Themen-Interview für Suffizienz. Niko Paech Bühne Foto: privat 9 Premiere Schwerter, Wälder und Burgen: Regisseur Stefan Bachmann spricht mit uns über die Bühnenfassung von Wolfram von Eschenbachs umfangreichem Versroman „Parzival“, die am 6. Februar ihre Premiere feiert. Stefan Bachmann Film Foto: Thomas Morsch 34 Roter Teppich Die deutsch-persische Schauspielerin Pegah Ferydoni spricht im Interview über ihren neuen Film „300 Worte Deutsch“, fundamentalistischen Terror und Humor als Mittel, um unverkrampft mit kulturellen Differenzen umzugehen. Pegah Ferydoni Kunst 49 Sammlung Wir sprachen mit der Kunsthistorikerin Ekaterina Degot über die Leitung der Akademie der Künste der Welt, die nächste Pluriversale und über Kunst und Kunstformen in Zeiten von Terror und Globalisierung. Ekaterina Degot Foto: Evgeni Gurko Ab dem 12. Februar werden sich die Straßen Kölns wieder füllen. Grund dafür ist aber weder Kögida, noch Hogesa oder whatthefucksoever, sondern die fünfte Jahreszeit. Unpolitisch wird es aber auch zwischen Rosenmontag und Aschermittwoch nicht, und zwar nicht nur auf der Stunksitzung. „Hooligan“ oder „Terrorist“ sind nicht die hippsten Verkleidungen, angesagt ist gemäß dem Sessionsmotto „social jeck – kunterbunt vernetzt“ vielmehr eine farbenfrohe Aufmachung, gerne in greller Netzoptik. Dadurch soll die Möglichkeit des Internets, Menschen auf der ganzen Welt miteinander zu verbinden, symbolisiert werden. Außerdem konnten die Jecken 2015 erstmals per Online-Umfrage beim Festkomitee des Kölner Karnevals über die Gestaltung eines Wagens abstimmen. 2.400 der insgesamt 7.000 Teilnehmer der Facebook-Umfrage votierten für das Motiv, nach dessen Entwurf ein Persiflagewagen am Rosenmontagszug ein deutliches Statement gegen Terrorismus und für die Meinungsfreiheit setzen wird (siehe oben). Die fleißigen Gegendemonstranten können dann mal Urlaub machen, denn ihre Stadt ist in dieser Zeit adäquat blockiert. Bunt ist auch die schier unermessliche Warenwelt. Unter dem durchaus wertfrei gemeinten Titel KONSUM widmen wir uns u.a. der Konsumkritik von Herbert Marcuse – 50 Jahre nach der Publikation seines Werkes „Der eindimensionale Mensch“ und sprechen mit Postwachstumsökonom NIKO PAECH. Kommerziell erfolgreich sind besonders Kriminalromane, deren kathartische Aufklärung uns am Ende ein Gefühl von Sicherheit vorgaukelt. Wichtiger als diese Aufklärung ist Heinz Simon Keller bei seiner Inszenierung von Dürrenmatts DAS VERSPRECHEN am THEATER DER KELLER die Erzeugung einer unheilvollen Atmosphäre. choices war bei der Premiere dabei. Ein mittelalterlicher „Bestseller“ ist auch Wolfram von Eschenbachs PARZIVAL. Der Versroman kommt nun am SCHAUSPIEL KÖLN auf die Bühne. Regisseur STEFAN BACHMANN erläutert im Interview die Komplexität der Gralssuche und seine Vorliebe für epische Wälzer. Die Methoden des Bildjournalismus verschmelzen im Werk von BETTINA FLITNER mit einem künstlerisch ästhetischen Anspruch. Zehn politische Serien, die die Fotografin in den letzten 25 Jahren geschaffen hat, sind nun in der MICHAEL HORBACH STIFTUNG in der Ausstellung FACE TO FACE zu sehen. EKATERINA DEGOT, die künstlerische Leiterin der AKADEMIE DER KÜNSTE DER WELT, spricht im Interview über die politische Dimension von Kunst, den Standtort Köln als globale Stadt und die im Frühjahr anstehende zweite Pluriversale. In unserer choice of choices BIRDMAN spielt Michael Keaton den einstmals gefeierten Star einer Superheldenverfilmung (nein, nicht Batman), der nun nach Anerkennung als Charaktermime am Broadway lechzt. Alejandro González Iñárritus Film persifliert die Marotten des Showbusiness, aber auch die Kritiker und nicht zuletzt die Rolle des Publikums. Satirisch wird es auch in 300 WORTE DEUTSCH. Die deutsch-persische Hauptdarstellerin PEGAH FERYDONI findet im Interview aber auch deutlich politische Worte. Über Pegida, ihr Lebensgefühl in Deutschland und Humor als Mittel, kulturelle Differenzen unverkrampft zu thematisieren. MAXI BRAUN 4 Thema Kauf mich! – Verführung lauert überall, Foto: Benni Klemann Kassenkampf statt Klassenkampf – Widerstand beginnt an der Kaufhauskasse Als der Philosoph Herbert Marcuse vor 50 Jah- uns noch leichter zu verführen. Gleichzeitig helren konsumkritisch konstatierte: „Die Menschen fen wir aktiv mit: Sich was schönes kaufen und erkennen sich in ihren Waren wieder; sie finden das Glück darüber auf facebook, twitter & Co ihre Seele in ihrem Auto, ihrem Hi-Fi-Empfänger, zu teilen, bringt dem Konsumenten scheinbare ihrem Küchengerät“, ging es ihm nicht vorran- Anerkennung und liefert kostenlose Reklame mit hohem Authengig um Konsumkritik. choices-Thema im Februar: tizitätsfaktor. Wenn Er, der Marxist, hatte es um Wachstum und vielmehr erkannt, dass Profit geht, überlässt die bunte Warenwelt Schlaraffenland ist abgebrannt. Wir konsumieren mehr Nahrung, Kleidung und sonstige Güter, als wir die Wirtschaft nichts den Arbeiter von dem brauchen, auf Kosten anderer. Geht Konsum auch dem Zufall. Ganze Firabhielt, wozu er durch nachhaltig, maßvoll und trotzdem mit Genuss? menabteilungen sind linke Theorie bestimmt Lesen Sie weitere Artikel zum Thema auch unter: damit beschäftigt, unwar: Die Emanzipatitrailer-ruhr.de/thema + engels-kultur.de/thema sere Seelen zu ergrünon voranzutreiben und die Klassengesellschaft auf den Müllhaufen der den und unser Begehren zu steigern. Da werden Geschichte zu befördern. Doch Mitte der 1960er Menschen in Kernspintomografen geschoben Jahre hatte der Arbeitnehmer anderes im Sinn – und bekommen Fotos von Shampooflaschen zu und zu tun. Neben harten Tagen an den Fließ- sehen, oder sie schlürfen Getränke durch einen bändern der Industrie wollte er vor allem eines: Schlauch, während Neurologen die VorgänWohlstand. Und den versprach die Warenwelt der ge im Gehirn betrachten. Die Ergebnisse sind Nachkriegs-Ära. Statt Klassenkampf hieß es nun so einleuchtend wie einfach: Wenn es um den Kassenkampf. Die aufkommenden Massenmedi- Verbrauch geht, wird in uns der Höhlenmensch en befeuerten den Kaufrausch und verbreiteten angesprochen. Über Jahrtausende war Mangel zugleich die Kunde vom Wirtschaftswunder. Ge- der Normalfall und möglichst viel zusammenzuwerkschaften handelten höhere Lohnabschlüsse raffen war eine Erfolgsstrategie. Daran hat auch ab und bescherten so ihrer Klientel mehr mate- eine kurze, rund 50-jährige Periode des Überrielle Teilhabe und der Wirtschaft kaufkräftigere flusses nichts geändert. „Mehr“ bedeutete zu Konsumenten – noch heute ist gewerkschafts- allen Zeiten „besser“, denn es sicherte das Übernahe Wirtschaftswissenschaft und -politik kon- leben. Glaubt man Evolutionsbiologen, so liegen sumorientiert. Der Kapitalismus hatte sein Ge- die Wurzeln für unsere Kaufrausch-Anfälligkeit genüber kurzerhand integriert. Die Aussicht auf in der Menschheitsgeschichte. gesteigerten Konsum durch weiteres Wachstum Doch während die Muster aus Millionen Jahren und vernünftige Lohnabschlüsse, hielten die Evolution noch tief in uns stecken, hat sich unArbeiter bei der Stange. Der „eindimensionale sere Umwelt dramatisch verändert: Der Engpass Mensch“ war erschaffen, die Gesellschaft ohne ist für die meisten Menschen in den IndustrieOpposition war auch ohne Polizeigewalt möglich. nationen zur Ausnahme geworden. Heute haben Heute ist der Konsument eines der am besten er- wir in der westlichen Welt mehr von allem, als forschten Lebewesen des Planeten. Soziale Netz- wir jemals gebrauchen, genießen oder uns leisten werke werden ausgewertet und Konsumenten- können. Trotzdem jagen und sammeln wir noch, profile erstellt, die es der Industrie ermöglichen, als ginge es abends zurück ans Lagerfeuer in die KONSUM 5 Höhle. Längst hat der Konsum neue Funktionen übernommen, die uns als unverzichtbar erscheinen. Studien belegen: Menschen nutzen das Einkaufen gezielt, um ihre Gefühle zu regulieren – um Ängste oder schlechte Laune zu vertreiben, aber auch um gute Momente zu zelebrieren. Das Glück in Tüten regt das Belohnungszentrum im Gehirn ähnlich an wie Sex oder Drogen. Manche Menschen werden sogar konsumsüchtig. Kehren wir zurück zu Marcuse, der die politische Dimension des Konsums zu entschlüsseln suchte. Als Gegenstrategie sah er nur die „Große Verweigerung“, die sich heute in alternativem Wirtschaftshandeln andeutet. Es gibt sie, die „Randgruppen“, von denen Marcuse glaubte, dass sie das Andere der gegenwärtigen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung verkörpern könnten. Waren aber die Aussteiger der 70er und 80er Jahre noch romantisch bewegt und wollten raus aufs Land, etabliert sich heute eine Schicht urbaner Aussteiger. Der Postwachstumsökonom Nico Paech (lesen Sie das Interview auf S. 6) spricht von „urbaner Subsistenz“. Statt der Flucht aufs Land sieht er die Zukunft in einem Mehr an nicht-industriellen Versorgungsformen, die ein Mehr an sozialer Vernetzung benötigt, die wiederum eher in hochverdichteten Metropolen zu finden ist. Konsumaussteiger im Kleinen, die keine neuen Klamotten mehr kaufen, sondern tauschen; die in Urban-Gardening-Projekten ihr eigenes Obst und Gemüse anbauen; die sich mit Nachbarn oder Freunden ein Auto teilen – fern von kommerziellen Car-Sharing-Angeboten. Marcuse hätte das sicherlich gefallen. BERNHARD KREBS Aktiv im Thema www.kritischerkonsum.de environment.nationalgeographic.com/environment/greendex experimentselbstversorgung.net www.original-unverpackt.de Thema Schöne, neue Warenwelt, soweit das Auge reicht, Foto: Jan Schliecker „Nicht wenige Menschen leiden unter Konsumverstopfung“ Wachstumskritiker Niko Paech über Wege aus der konsumbedingten Reizüberflutung choices: Konsum steigert das Wachstum, Mehr Genuss durch weniger Konsum klingt wischafft Arbeitsplätze und macht Spaß. Was ha- dersprüchlich. ben Sie gegen Konsum, Herr Paech? Wer reizüberflutet ist oder unter einer Lawine von Nico Paech: Gegen Konsum ist per se nichts ein- Produkten und Betätigungen zu ersticken droht, zuwenden, sondern gegen maßkann nicht mehr genießen, weil „Suffizienz meint, sich vom die menschliche Aufnahmekapalosen Konsum, der erstens ökoloÜberfluss zu befreien“ gisch nicht verantwortbar ist und zität begrenzt ist. uns zweitens als Individuen gar nicht gut tut. Nicht wenige Menschen leiden unter Was wären die Konsequenzen für die Sphäre der Konsumverstopfung, weil sie mehr Dinge kaufen Produktion? als sie an Zeit haben, um diese Dinge sinnstiftend Ein Teil der Industrieproduktion würde unnötig, zu nutzen. Das bedeutet Stress anstelle Genuss. wenn wir uns durch den Abwurf unnötigen Ballastes klug auf weniger Dinge konzentrieren würIst der moderne Mensch als Konsument also den und manches davon gemeinschaftlich nutzen unglücklich? würden. Das geht auch ohne Märkte und ohne Geld. Nur dann, wenn er das Maß an Selbstverwirkli- Nur noch ein Bruchteil der Produktion, des Geldes chungsoptionen, die er angesichts knapper, nicht und der Arbeitszeit wären dann nötig. Die gesparte vermehrbarer Aufmerksamkeit noch verarbeiten Arbeitszeit könnte verwendet werden, um sich der kann, übertroffen hat. Pflege und Reparatur von Dingen zu widmen oder sogar selbst zu produzieren, etwa Nahrungsmittel. Sie meinen, wir sollten Verzicht üben? Das eben nicht. Verzicht hieße, sich gegen den ei- Was wären die Konsequenzen für Sozialstaat und genen Willen oder aus der Not heraus Genüsse zu Gesundheitsversorgung? verbieten. Suffizienz meint, sich vom Überfluss zu Die Gesundheitsversorgung ist ein Industriesystem, das repariert, was die moderne Konsumgesellschaft befreien. durch Stress, Bewegungsarmut und schlechte Ernährung an Schäden anrichtet. Würden wir mehr handwerklich, künstlerisch, körperlich-manuell arbeiten und uns gesünder ernähren, wäre zumindest ein Teil der Gesundheitsversorgung in der aktuellen Form nicht mehr nötig. Auch der Sozialstaat muss nicht abgeschafft werden, weil es immer Menschen geben wird, die aufgrund ihrer Hilfsbedürftigkeit einer Unterstützung durch den Staat bedürfen. Im Übrigen könnte der Staat soziale Leistungen problemloser finanzieren, wenn er weniger wachstumsstimulierende Subventionen ausstreuen würde INTERVIEW: BERNHARD KREBS Lesen Sie die Langfassung unter choices.de/thema ZUR PERSON Niko Paech (54) ist außerplanmäßiger Professor am Lehrstuhl für Produktion und Umwelt in Oldenburg. Er ist einer der bekanntesten Wachstumskritiker in Deutschland. Von ihm stammt das Buch: „Befreiung vom Überfluss“ (Oekom 2012). Foto: privat Der Kunde stört Vom Käfer zum smart car Ich gestehe: seit ich autofahre, habe ich immer wieder zu meinem Auto gesprochen. Wenn es mal ganz steil bergauf ging oder der Motor komische Geräusche von sich gab. Ich habe mir damals sogar Handbücher besorgt, um bei kleineren Schäden selbst Hand anlegen oder mit meiner Vertragswerkstatt kompetent kommunizieren zu können. Das ist lange her. Inzwischen kommuniziert mein Auto mit mir oder besser über mich. Auf der Armaturentafel blinkt es. Man muss in der Betriebsanleitung nachschlagen, um die Zeichen deuten zu können, aber sie alle warnen freundlich vor Gefahren. „Fahren Sie bitte vorsichtig und suchen Sie umgehend Ihre Vertragswerkstatt auf“. Vor Ort verspricht der Reparateur dann, „in die Tiefe zu gehen“. Er schließt das Auto an den werkseigenen Computer an, der mein Auto inzwischen sowieso besser kennt als ich, schon wegen VIN, der digitalen vehicle identification number und allerlei anderen gespeicherten technischen Daten. Das System teilt uns mit, dass die Batterie nicht mehr „ausreichend leistungsfähig“ ist und ersetzt werden muss. Als ich aus Termingründen den Einbau verschieben musste, warnte mich der zuständige Fachmann indigniert: „Das ist Ihr Risiko.“ Das ist jetzt zwei Jahre her, die Batterie tut es noch immer. Wenn erst der Werkstattroboter perfektioniert ist, können die Maschinen demnächst ganz unter sich bleiben beim Datenaustausch. Der Kunde stört nur die Abläufe, verstehen muss er sie nicht, nur zahlen. Die Automobilindustrie kämpft schon länger dafür, dass die Kundschaft noch weiter entlastet und vor Risiken aller Art geschützt wird. Die freie Fahrt der freien Bürger schreit nach Sicherheit. Fast jedes Fahrzeug kann heute schon via RFID, das Radio Frequency Indentification identifiziert werden. Demnächst soll jedes Bauteil einen Code erhalten. Übers Netz kann man das Ding dann jederzeit wo auch immer aufspüren. Natürlich um es bei einem Defekt passgenau austauschen zu können. Die Überwachung der vom Auto erzeugten Betriebswerte und technischen Daten werden en passant weiter 6 ausgebaut. „Sicherheitsrelevante“ Systeme der Fahrzeugelektronik werden dazu per Gateways und Firewalls abgeschottet, die Daten des vernetzten Fahrzeugs wegen Terrorgefahr wie gehabt mit der NSA verschlüsselt. „Zwei Jahrhunderterfindungen – das Auto und der Computer – verschmelzen“, hat vor kurzem der Chef des weltweit größten Automobilherstellers dazu erklärt. Man kooperiert mit Google, Microsoft und Apple, wenn es um Navigation, Telematik und Infotainment geht –Kundenprofile dürften Teil des Business sein. Zur Ergänzung sind für neuere Modelle bereits „hilfreiche“ Apps und mobile Assistenzsysteme auf dem Markt, die via Smartphone allerlei Daten austauschen. Mensch und Auto bleiben so nie mehr allein. Datenschützer sorgen sich derweil um den weiteren Ausbau des Autos zur „Datenkrake“ und plädieren für mobile No-Spy-Regeln – ein bisschen zu spät vielleicht. WOLFGANG HIPPE Auftritt „Das Versprechen“, Foto: © Meyer Originals Schuld und Wahn Heinz Simon Keller inszeniert Dürrenmatts „Das Versprechen“ Die Welt ist nirgendwo geordneter als im Kriminalroman. Da können sich die Leichen stapeln, das Blut literweise über die Seiten fließen, die Ordnung von Gesetz und Verbrechen bleibt unverrückbar; und ohne die deduktiv-rationale Logik der Aufklärung, wer am Ende der Bösewicht ist und worin sein Motiv liegt, geht es selten ab. Krimis lassen die Realität berechenbar und beherrschbar erscheinen. Friedrich Dürrenmatts Roman „Das Versprechen“ inszeniert einen Fall, der sich diesem Zugriff verweigert, ihn sogar schuldhaft auflädt. Im Theater der Keller zeichnet das Opfer des Verbrechens, das Mädchen Johanna (Trixi Janson) ihre Körperumrisse auf den Boden und legt sich als Leiche im weißen Kleid auf die Bretter, die den Krimi bedeuten. Sorgen muss man sich keine machen. Der ermittelnde Kommissar Matthäi trägt bei Gerhard Roiß die Züge eines besonnenen, nachdenklichen Ermittlers, der alles im Griff zu haben scheint. In seinem braunen Anzug und Hosenträgern wirkt er etwas bieder, aber auch desinteressiert: Es ist sein letzter Arbeitstag, er soll nach Jordanien wechseln, um dort einen Polizeiapparat aufzubauen. Die Drecksarbeit übernimmt sein Assi Henzi (Jonas Müller-Liljeström), ein schlankes Energiebündel mit Hang zur Schärfe, der den Landstreicher van Gunten (Frank Casali) als willkommenes Täteropfer drangsaliert. Er verhört ihn stundenlang, zieht ihn bis auf die Unterwäsche aus, kontert jede Unschuldsbeteuerung mit rational-analytischen Gegenargumenten. Matthäis Beschwichtigung, van Gunten werde nur als Zeuge gebraucht, entpuppt sich bald als Lüge. Dürrenmatts Roman erfreut sich bei Regisseuren zwischen Hamburg, Luzern, Göttingen und Zürich seit einigen Jahren einer erstaunlichen Zuneigung. Auch weil offenbar die Erben den Bearbeitern kaum Auflagen machen. In Köln haben Regisseur Heinz Simon Keller und Dramaturg Guido Rademachers den Plot komplett ausgedünnt. Die erzählende Rahmenhandlung, die Eltern Johannas, Matthäis Zusammenleben mit der Prostituierten Heller – alles gestrichen. Der Abend konzentriert sich ganz auf die Erzeugung einer unheimlichen Atmosphäre als Gegenwelt des 7 Rationalen und das Psychogramm des Kommissars. Nebel wabert vor der Waldtapete, die Musik von Frank Schulte lässt keinen leise-bedrohlichen Klangeffekt aus, vor allem aber der Chor der drei jungen Frauen (Rosana Cleve, Lena Gudrian, Raphaela Kiczka) sorgt für eine bedrohliche Atmosphäre. Sie artikulieren die Gedanken der ermordeten Mädchen, auch deren Faszination angesichts des Mörders, raunen mysteriös, geben sich als wilde Mänaden, dann wieder fliehen sie erschrocken vor den Ermittlungsbeamten. Ihre Texte, die nicht von Dürrenmatt, sondern von der Kölner Autorin Marie T. Martin stammen, unterminieren systematisch die deduktive Vernunft der Ermittlung. Als van Gunten schließlich die Tat gesteht und sich umbringt, scheint das Verbrechen gelöst. Doch jetzt erst macht sich Matthäi auf die Suche nach dem wahren Täter. Schuld gebiert den Wahn. Matthäi benutzt die Tochter der Prostituierten Heller als Köder und zieht der kleinen Annemarie (Trixi Janson in einer Doppelrolle) das weiße Kleid Johannas über. Es schwingt durchaus ein pädophiles Moment in der Verfügungsgewalt von Männern über das Mädchen mit, ob der Mann nun ein Mörder oder ein Kommissar ist. Während Annemarie auf der Schaukel sitzt, verbohrt sich Matthäi immer tiefer in den Fall. Die Regie inszeniert das in lähmenden Wiederholungen. Als Annemarie einmal kurz vom Täter angesprochen wurde, aber Matthäi nicht davon erzählen will, brüllt er sie völlig unbeherrscht an. Die Manie der Ermittlungslogik ergreift von ihm immer stärker Besitz. Am Ende bleibt der Täter aus: Er kommt auf dem Weg zum Mord an Annemarie bei einem Autounfall ums Leben. Doch Matthäi weiß davon nichts und hockt, wahnsinnig geworden an seiner eigenen Vernunft, einfach nur noch wartend da. Ein (etwas zu) kurzer, nichtsdestotrotz so verstörender wie berührender Abend. HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „Das Versprechen” | R: Heinz Simon Keller | 4.2., 7.2., 8.2. je 18 Uhr, 9.2., 11.2., 20.2., 27.2., 29.2. je 20 Uhr | Theater der Keller | 0221 27 22 09 90 FOTO MARTIN MISERÉ 12. Februar bis 26. April 2015 aufguss NACH DEM ROMAN JOSEPH ROTH REGIE RAFAEL SANCHEZ DEPOT 1 / 01.02. / 10.02. / 24.02. / 01.03. THEATERKASSE: 0221 - 221 28400 WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE HUGO EGON BALDER, JEANETTE BIEDERMANN RENÉ HEINERSDORFF, MADELEINE NIESCHE JENS HAJEK Eine spritzige Wellnesskomödie von René Heinersdorff Co-Produktion mit dem Theater an der Kö, Düsseldorf www.theater-am-dom.de guter abend. Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54 8 Premiere „Es gibt keinen Schutz vor der Welt“ Stefan Bachmann inszeniert Wolfram von Eschenbachs Versroman „Parzival“ in Köln Eitel und neidisch sind Schriftsteller immer plizierter gleichzeitig. Es geht um die Reise eines schon gewesen. Und am eigenen Image haben Menschen zu sich selbst oder zum Menschsein. sie auch kräftig herumgebastelt. Wolfram von Vielleicht auch zu einer Art von Vollkommenheit, Eschenbach, zwischen 1170 und 1175 geboren, in der Art, dass sich der Lebenssinn erfüllt. An der stilisierte sich zum unwissenden Laienautor, Oberfläche ist „Parzival“ fast eine kindliche Ritterkannte sich aber in Sprachen und Wissenschaft geschichte mit vielen Schlachten und Kämpfen, die überdurchschnittlich gut aus. Und austeilen manchmal redundant sind, mit viel Märchenhaftem. Je tiefer man einsteigt, deskonnte er auch. In seinem Versto komplexer wird es. „Parzival“ roman „Parzival“ macht er sich „Mensch zu sein, bedeutet über den Schriftstellerkollegen auch, mit den Unregelmäßig- ist ein Urmythos, eine Urquelle des Erzählens überhaupt. WolfHartmut von Aue lustig. Autokeiten klar zu kommen“ ram von Eschenbach bedient sich ren kennen keine Gnade. „Parzival“ entstand wahrscheinlich in den Nullerjah- unterschiedlicher Genres, lässt den Titelhelden irren des 13. Jahrhunderts und war schon damals gendwann auch mal fallen und ersetzt ihn durch ein Bestseller. Der Roman schildert in einer Gawan. Auch das hat eine Bedeutung. mit zahlreichen Nebensträngen angereicherten Doppelhandlung die Geschichte des Titelhelden. Welche? Er wurde von seiner Mutter unritterlich erzo- Parzival muss, als er von der Tafelrunde verstoßen gen, verlässt sie und eignet sich blutig und un- wird, erst einmal alleine sein. Wir dürfen ihn in seiter Schmerzen ritterliches Knowhow an – bis er nem Elend, im Sumpf seiner Existenz nicht sehen. endlich in Artus‘ Tafelrunde aufgenommen wird. Er wird ersetzt, durch sein Gegenbild. Gawan ist Durch Zufall gelangt er zur Gralsburg, versäumt der von vornherein zivilisierte, gut ausgebildete jedoch, mit der richtigen Frage den Gralskönig Ritter, ein Streber und Womanizer zugleich. Mit von seinem Leid zu erlösen. Als Gegenbild zum ihm wird der Roman parodistischer, skurriler, märirrenden Parzival dient die Geschichte des ver- chenhafter. Es ist ein Comic Relief und gleichzeitig antwortungsvollen Gawan und seiner Abenteu- wird Gawan vom Autor komplett zerlegt. er. Am Ende ist es allerdings Parzival, der die Ist „Parzival“ eine Art Entwicklungsroman? Gralsherrschaft antritt. Nicht in einem psychologischen Sinn, aber doch choices: Herr Bachmann, bei „Parzival“ denkt mit einer Ahnung davon. Es geht darum zu zeigen, man an Ritterburgen und Gralssuche. Was ist dass zur Menschwerdung Phasen der Wandlung der Gral und kann ich den eigentlich auch fin- gehören, damit bestimmt Dinge sich erfüllen können. Das Ende ist dann nahezu bürgerlich: Parzival den? Stefan Bachmann: Sie sind im Dilemma des kriegt die Frau, sie bekommt Zwillinge, er kriegt Menschlichen verhaftet, weil Sie nicht wissen, was den Job als Gralskönig. Der Weg dahin ist allerSie suchen. Weil Sie das nicht kennen, was Sie su- dings sehr kompliziert. Parzival ist denkbar ungechen. Und wenn Sie es jetzt suchen, dann werden eignet durch seine Kindheit als wildes Waldkind sie es auch nicht finden. Trotzdem müssen Sie es mit einer überbehütenden Mutter Herzeloyde, die suchen, weil sich sonst ihr Leben nicht erfüllt. Der ihn von allem Weltlichen abtrennt. Das ist Eskapismus. Es gibt keinen Schutz vor der Welt, wie wir Gral ist also nur auf Umwegen zu haben. jetzt gerade wieder feststellen. Liegt in der Suche nach dem Gral ein utopisches Moment oder sind die Gralsritter nur eine reak- Parzival verlässt seine Mutter, um ein Ritter zu werden. tionäre Truppe? Wolfram von Eschenbach erzählt keine Heilsge- Dieses Rittertum ist etwas, das mit Kultur, mit eischichte, nichts Neomessianisches wie später Ri- nem Verhaltenskodex zu tun hat, es ist eine Form chard Wagner, sondern es ist einfacher und kom- der Sozialisation. Aber das reicht nicht. Das zeigt sich an Gurnemanz, dem perfekten Trainer, dem Pep Guardiola des Rittertums. Er bringt Parzival alles bei, der aber dann trotzdem bei der ersten Begegnung mit Anfortas, dem Gralskönig, scheitert. Wenn das Korsett des Gelernten zu starr ist, dann macht man zwar vieles richtig, die Hauptsache aber trotzdem falsch. Mensch zu sein, bedeutet auch, mit den Unregelmäßigkeiten klar zu kommen, und das wiederum hat mit einer anderen Qualität des Empfindens zu tun. Probe zu „Parzival“, Foto: Thomas Morsch Sie haben eine Vorliebe für epische Werke wie das Buch Genesis oder Ayn Rands Wälzer „Der Streik“. „Parzival“ ist eine Geschichte mit sehr 9 ZUR PERSON Stefan Bachmann (*1966) gründet während des Studiums der Germanistik, der Theater- und der Religionswissenschaft die Theatergruppe Affekt. Er arbeitet als freier Regisseur an den Theatern in Bonn, Zürich, Wien und Hamburg und wird 1998 Schauspieldirektor des Theater Basel. Ab 2009 ist er fester Regisseur am Burgtheater Wien. Seit der Spielzeit 2013/14 leitet er das Schauspiel Köln. Foto: Thomas Morsch vielen Nebenhandlungen. Besteht da die Hauptarbeit nicht vor allem im Streichen? Wir haben eine ganze Menge gestrichen und trotzdem die Struktur und Dramaturgie des Romans beibehalten. Das war mir wichtig. Es gibt die Vorgeschichte, es gibt die einzelnen Stationen und natürlich auch die Gawan-Geschichte. Neu ist vielleicht, dass ich mit einem epischen Text auf dem Theater arbeite, ohne ihn in eine dialogische Theatersprache zu übersetzen. Was Erzählung ist, bleibt auch auf der Bühne Erzählung, was Dialog ist, bleibt Dialog. Es gibt keine Textbearbeitung, nur Kürzungen. Das erzeugt neue Formen von theatralischen Erzählweisen. Jeder Schauspieler erzählt auch, verschmilzt nicht völlig mit der Figur, repräsentiert etwas. INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „Parzival“ | Regie: Stefan Bachmann | 6.(P), 8.(16 Uhr), 11., 20., 28.2. 19.30 Uhr | Schauspiel Köln 0221 221 28240 Lesen Sie die Langfassung unter: www.choices.de/premiere studiobühneköln FREI HANDELS ZONE Foto: Hans Schlimbach ENSEMBLENETZWERK KÖLN Nominiert für den Kölner Theaterpreis 2014 Gendertrouble in GerMANy Eine Post-Gender-Revue Koproduktion mit ANALOG 28., 29., 30. und 31. Januar und 1. Februar, 20h Orkan der Gefühle eine Theatertelenovela 2. und 3. Februar, 20h (Folge 5) MEAT MARKET Koproduktion mit TRIPLETRIPS MOUVOIR/ UVOIR/ STEPHANIE EPHANIE THIERSCH & ASASELLO-QUARTETT SASELLO-QUARTETT DOPPELVORSTELLUNG: OPPELVORSTELLUNG: FOR OR FOUR (KÖLN PREMIERE) & NATURE MORTE 6., 7., 8., 9. und 10. Februar,20h PREMIERE CARNIVAL OF THE BODY Koproduktion mit Overhead Project 26., 27. und 28. Februar www.studiobuehnekoeln.de Tel: 0221 470 4513 19./20./21. FEBRUAR 2015, 20 UHR ALTE FEUERWACHE KÖLN MELCHIORSTR. 3 50670 KÖLN A.TONAL.THEATER WINTERREISE (ELFRIEDE JELINEK) 04./06./07./08. FEBRUAR 2015, 20 UHR ALTE FEUERWACHE KÖLN MELCHIORSTR. 3 50670 KÖLN Premiere 28.02.2015 um 20.00 Uhr im Freien Werkstatt Theater Zugweg 10, 50677 Köln GEFÖRDERT DURCH: FONDS DARSTELLENDE KÜNSTE E.V. / KULTURAMT DER STADT KÖLN / KUNSTSTIFTUNG NRW / MINISTERIUM FÜR FAMILIE, KINDER, JUGEND, KULTUR UND SPORT DES LANDES NRW RHEINENERGIE STIFTUNG SK STIFTUNG KULTUR HIOB WWW. KARTEN: FREI 0221 HANDELS 985 45 30 ZONE. ORG nach dem Roman von Joseph Roth präsentiert von Svetlana Fourer Ensemble 10 Theater am Rhein „Hiob“ mit Bruno Cathomas (l.), Foto: Martin Miseré Im Zwischendeck des Glaubens Rafael Sanchez inszeniert einen großartigen Hiob Als sich das Schiff nach Amerika in Bewegung setzt, brechen auf der drehbaren hölzernen Stellage alle Haltepfosten weg. Der alte Jude Mendel Singer kann seine Heimat verlassen, einen Sohn hat er ans russische Militär verloren, einen behinderten Sohn muss er zurücklassen. Aber die grenzenlose Freiheit ruft, sein dritter, bereits geflüchteter Sohn ist in Amerika reich geworden, holt die Familie nach, Mendel Singer hat sich da bereits innerlich gegen seinen Glauben entschieden und fast schon gegen Gott selbst. Aber noch ist sein Martyrium nicht vorüber, trotz Wohlstand und amerikanischem Traum. Fast alttestamentarisch inszeniert der Schweizer Rafael Sanchez in der Kölner Ausweichspielhalle Depot1 „Hiob“ nach Joseph Roths Roman. Seine Figuren schweben auf dieser einfachen Stellage, die wie eine hermetische Welt den Rest der großen Halle ausblendet, wer die Plattform verlässt, verlässt nicht nur Heimat und Familie im russischen Schtetl Zuchnow, er verlässt auch das strenge orthodoxe Regelwerk der Altväter, die Prinzipien des Judentums, die der Vater trotz der bitteren Armut hochhält. Regisseur Sanchez verlässt dabei auch den bittersüßen Unterton aus Roths Roman von 1930, ohne dessen Substanz zu verringern, in Köln bilden die brillante Schlichtheit der Inszenierung und die großartige Bühne von Simeon Meier einen visuellen Kokon, in dem der Leidensweg des Thoralehrers eindrucksvoll funktioniert. PETER ORTMANN „Hiob“ | R: Rafael Sanchez | ausverkauft bis März | Schauspiel Köln, Depot 1 0221 22 12 84 00 11 1100 2000 MO02. 1100 DI 03. 1900 MI 04. 2000 DO 05. 1930 2000 FR 06. 2000 SA 07. 2000 SO 08. 1600 MI 18. 2000 FR 20. 2000 SA 21. 2000 SO 22. 2000 DO 26. 2000 FR 27. 2000 SA 28. 2000 BABYBÜHNE VON 0 BIS 14 MONATEN ALLTAG & EKSTASE BABYBÜHNE VON 0 BIS 14 MONATEN KOSTPROBE GIPFELSTÜRMER EINFÜHRUNG ZU X-FREUNDE X-FREUNDE X-FREUNDE GIPFELSTÜRMER NULLI & PRIESEMUT: GIBT ES EIGENTLICH …? AB 4 JAHREN VORPREMIERE HIOB GIPFELSTÜRMER GIPFELSTÜRMER GIPFELSTÜRMER PREMIERE TREIBSANDKASTEN TREIBSANDKASTEN PREMIERE HIOB VORSCHAU MÄRZ 2015 SO 01. 16 2000 MI 04. 2000 DO 05. 2000 FR 06. 2000 SA 07. 2000 00 FREDERIK AB 4 JAHREN HIOB HIOB HIOB TREIBSANDKASTEN TREIBSANDKASTEN Asta Nechajute in GIPFELSTÜRMER Foto ©MEYER ORIGINALS Doch das Leiden geht auch in New York weiter. Mendel Singer sorgt sich um Menuchim, der erste Weltkrieg bricht aus, seine anderen Söhne fallen, die Frau stirbt, Mirjam wird wahnsinnig. Wie in der biblischen Vorlage zerbricht sein Glaube, und nun will er „Gott verbrennen“. Auch jetzt noch kann sich Sanchez auf sein ausgezeichnetes Ensemble verlassen, auch jetzt noch bleibt die Inszenierung unaufgeregt stringent, fast atemlos still ist die ganze Halle. Und dann trifft Singer Ostern auf seinen Sohn Menuchim, der ein virtuoser, gefeierter Musiker geworden ist. Da wird dann selbst Werbung für eine neue koffeinhaltige Limonade zur Metapher für die wiedergefundene Gottheit. FEBRUAR 2015 SO 01. WWW.FWT-KOELN.DE Und Mendel Singer (Bruno Cathomas) muss leiden. Von Anfang an: Seine ärmliche Welt mit Frau und vier Kindern beginnt sich langsam aufzulösen. Irgendwie hat die Ehe mit der selbstbewussten Debora (Sabine Orléans) einen merkwürdigen Punkt erreicht, an dem man sich noch schätzt, aber wohl nicht mehr liebt. Sein Sohn Menuchim (Niklas Kohrt) ist Epileptiker, eine ärztliche Behandlung lehnt der gottesfürchtige Singer ab, genau wie den Rat eines Wunderrabbis (alle Nebenrollen: Axel Pape) in der Kreisstadt. Menuchim bleibt schwer gezeichnet, kann nicht sprechen, wird von seinen Geschwistern bis fast zum Tode gequält, sein Vater versucht verzweifelt ihm das Wort Gottes beizubringen. Die Kinder werden erwachsen, die Söhne machen Pläne, um dem strengen Diktat zu entfliehen, seine Tochter Mirjam (Julia Riedler) hat lieber Sex mit allen Kosaken der Garnison. Um sie zu retten, stimmt er dem Aufbruch in die neue Welt zu, lässt dafür sogar Menuchim allein zurück und Jonas beim Militär. Komikzentrum Köln-Bonn + KINDERTHEATER So. 1.2. RIESIGKLEIN (2+) – Do. 5.2. Consol Theater So. 8.2. 4.PFANNEKUCHENSITZUNG Di. 24.2. PHILHARMONIE VEEDEL Do. 5.3. DER KRAKEELER (4+) –So. 8.3. von M.Port/Ph.Waechter JUNGES THEATER Do. 29.1. EDELWEISSPIRATEN (13+) -Sa.31.1. von Dirk Reinhardt 26.-28.2. Mi. 11.2. TAKSI TO ISTANBUL (10+) v. M. Moser & Ensemble Sa. 21.2. METHODE BAKLAVA (10+) 22./23.2. von H. Biedermann Mo.23.2. DIE NIBELUNGEN (10+) Di. 24.2. v. R. Pape & Ensemble KABARETT & CO. Fr. 30.1. ANDREAS REBERS: Sa. 31.1. ... MUSS MAN MÖGEN Di. 3.2. URSUS & NADESCHKIN: Mi. 4.2. SECHSMINUTEN Do. 5.2. MICHAEL HATZIUS: Fr. 6.2. DIE ECHSE UND FREUNDE Fr. 6.2. CARMELA DE FEO Sa. 7.2. RENÉ STEINBERG Sa. 7.2. MARKUS BARTH Di. 10.2. SPRINGMAUS Fr. 20.2. PIGOR & EICHHORN Sa. 21.2. TORSTEN STRÄTER Mi. 25.2. ZÄRTLICHKEITEN MIT FREUNDEN Do. 26.2. ZUCKERFEST FÜR DIABETIKER Fr. 27.2. DAGMAR SCHÖNLEBER Sa. 28.2. SEBASTIAN 23 Mi. 4.3. KOZMIC BLUE Do. 5.3. MORITZ NETENJAKOB Fr. 6.3. HORST SCHROTH: Sa. 7.3. NULL FEHLER SCHAUSPIELTRAINING ABSCHLUSSPROJEKTE 9./10.2. FIX YOU 2./ 3.3. BLIND 9./10.3. BLEIGIESSEN IM FRÜHLING Vondelstr. 4–8, 50677 Köln 0221 888 77 222 www.comedia-koeln.de Kabarett Comedy Musik A Cappella Lesungen Theater Zwei Vereinsmeier: Schwaderlappen (Norbert Alich, li) und Litzmann (Rainer Pause), Foto: Pantheon Tanznächte Knochen, Klüngel, Karneval Pink Punk Pantheon Die Karnevalsrevue l Kabarett 1./3.-7./9.-11./14.-17.2. Dusko Goykovich Reihe »Jazz in Concert« 2.2.20 Uhr CASINO Katie Freudenschuss Bis Hollywood ist eh zu weit 4.2.20 Uhr CASINO Herrencreme »Radio Herrencreme« 6.2.20 Uhr CASINO Sarah Bosetti Füenf 7.2.20CASINO 4.11. Uhr »Wenn6ichl Aeine Frau wäre« Phase Cappella Fatih Çevikkollu »Fatihtag« (Kabarett) 8.2.20 Uhr Philipp Scharri Keativer Ungehorsam 8.2.20 Uhr CASINO Late Night Blues Die Musik-Session im Pantheon-CASINO 10.2.20:30 Uhr Eintritt frei Boogie Wonder Stars Die Disco-Konzertparty 13.2.22 Uhr Simon & Jan »Ach Mensch« 19.+20.2. Barbara Ruscher »Panierfehler« 20.2.20 Uhr Andy Häussler »The Enterbrainer« 21.2.20 Uhr CASINO Fritz Eckenga VON VORN 22.2.20 Uhr The Songs of Tom Waits Inszenierung: M.Barfuss 23.2.CASINO Nicole Nau&Luis Pereyra Great Dance of Argentinia 24.-26.2. Gunkl 24.2.20 Uhr CASINO So Sachen... Sascha Thamm Comedylesung 25.2.20 Uhr Uhr Peter Vollmer Frauen verblühen, Männer verduften 26.2.CASINO Cloozy Lieber nackt, als gar keine Tatsachen 27.2.CASINO Pause & Alich Fritz & Hermann in: »Früchte des Zorns« 28.2.20 Uhr Tim Becker BAUCHGESPRÄCHE Ob die fünfte Jahreszeit tatsächlich lustig wird, hängt ganz davon ab, wer sich wann wohin begibt: Garantiert etwas zu lachen gibt es bei der Bonner Karnevalsrevue Pink Punk Pantheon (am 1./3.-7./9.-11./14.-17.2.), die ihre 32. Session feiert. Natürlich unter dem bewährten Vorsitz von Rainer Pause als Fritz Litzmann und Norbert Alich als Hermann Schwaderlappen, ihres Zeichens Begründer des Heimatvereins Rhenania n.V., der seit 1983 existiert und den Mitgliedern die Gelegenheit gibt, den einen und anderen Klaren zu kippen, um die schrecklichen Zustände in der Welt aushalten zu können. Die Sketches drehen sich um so ziemlich alle Aufreger des vergangenen Jahres, um die Selfie-Manie, um Firmen, die ihren Mitarbeiterinnen anbieten, ihre Eizellen einfrieren zu lassen, um den Bankräuber von heute, der sich keinen Strumpf übers Gesicht zieht, sondern im Boss-Anzug die Schalterhalle entert – als Chef des Hauses. Kurz: Das Ensemble zieht tüchtig vom Leder, auf dass man sich keinesfalls unter Niveau amüsiert. 12.2.20 Uhr NDW-Party Karnevalsausgabe Kultparty am Freitag PPP in Bonn, Verschwörung und Making-of in Köln 28.2.20 Uhr Partytermine: www.tanznacht.com Info-Tel.: 0228-21 25 21 Tickets: www.bonnticket.de 0228-502010 www.koelnticket.de 0221-2801 Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn www.pantheon.de Gleiches gilt für „Die Ursula-Verschwörung“, die drei Damen in geschätzten 4711 Rollen am 15.2. im Senftöpfchen-Theater anzetteln: Anne Rothäuser, Sonja Kling und Kristina Kruttke fragen sich in ihrer rasanten Action-Lesung was Knochen, Klüngel und 11.000 Jungfrauen mit dem Karneval zu tun haben – und fördern die unglaublichsten Geschichten rund um Heilige und deren schlimmes Schicksal zutage. Wer wusste bis dato, dass Ursula ihre Reiseroute auf dem Rhein gepostet hat und mit einem KD-Dampfer unterwegs war. Klar: Der erste Landgang fand in Köln statt. Oder weiß jemand, dass der hiesige Karneval jahrhundertelang durch den Verkauf von Reliquienknochen finanziert wurde und die Vorhölle das langweiligste Wartezimmer der Welt war – bis man sie kurzerhand abgeschafft hat. Dass sich das Trio mit seinen A-cappella-Songs in staunenswerte Höhen schwingt, seine Lektion in Stadtgeschichte mit Hilfe von ausklappbaren Cartoons illustriert und mit putzigen mimischen Entgleisungen anreichert, macht den Abend zu einer der originellsten und rasantesten Lesungen jenseits der Alpen. Sie dauert nur „6 Minuten“, die grandiose Show, mit der Ursus & Nadeschkin am 3. und 4.2. in der Comedia (Roter Saal) Station machen. Ganz in Weiß zeigen die beiden Schweizer, was Sache ist im Showbiz: Der schöne Schein wird in seine Einzelteile zerlegt, alles Überflüssige fliegt raus – ein skelettierendes Verfahren, bei dem sich erweist, was es mit der schieren Unterhaltung auf sich hat: Unter der Oberfläche tut sich ein Loch auf – die reine Leere. Damit ist aber längst nicht Schluss, vielmehr beginnt nach sechs Minuten die „richtige“ Schau, in deren Verlauf Nadja Sieger und Ursus Wehrli eine Art Making-of einer Bühnen-Performance zelebrieren. Wie es sich für den so aufmüpfigen wie quicklebendigen weiblichen Teil des Duos gehört mit allem, was dazu gehört: Es wird gestritten, dass die Fetzen fliegen – und geliebt, bis den Zuschauern die Herzen aufgehen: dank einer 3-D-Brille, die jeder mit nach Hause nehmen darf. Inklusive dem wärmendem Gefühl, einen rundherum stimmigen Abend erlebt zu haben – versichert hoch und heilig die Ihnen stets ergebene ANNE NÜME 12 BÜRGERHAUS STOLLWERCK FEBRUAR 2015 Februar 2015 MI, 04.02. 20.00 Uhr Roberto Capitoni "Ein Italiener kommt selten allein“ Comedy DO, 05.02. 20.00 Uhr Eva Eiselt „Neurosen und andere Blumen“ Kabarett. Satire. Nachhaltige Unterhaltung SEBASTIAN PUFPAFF Der Schein regiert die Welt, ob als Zahlungsmittel oder Fassade. Das Wir ist zum Ich verkümmert und fristet sein Dasein in den digitalen Legebatterien von Facebook, Twitter und Spiegelonline. Doch wir sind anders. Noch sind wir wenige, doch wir werden mehr... mi. 04.02. vorpremiere MIRJA REGENSBURG Achtung: Bei diesem „Mädelsabend“ sind auch Männer zugelassen! Mirja Regensburg lässt ihrer ImproLeidenschaft freien Lauf. Jeder Abend wird zum Unikat. Freuen Sie sich auf Gags, Gesang und endlich wieder gute Laune. sa. 07.02. premiere FR, 06.02. 20.00 Uhr Die ImproVisaToren “Richard Gere tanzt Shakespeare“ Improshow SA, 07.02. 20.00 Uhr Nito Torres „Im Paradies“ Konzert & Kleinkunst SO, 08.02. 18.00 Uhr Onkel Fisch „Neues aus der Lobbythek!“ Action-Kabarett mo. 02. 20.30: Torsten Schlosser: Ich bin kurz davor, dieses Programm abzubrechen (Anarcho-Comedy) di. 03. 20.30: Tanja Haller: Hallers Luja – Das volle Glücksprogramm (Kabarett) mi. 04. 20.30: Sebastian Pufpaff: Auf Anfang (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Catherine de la Roche do. 05. 20.30: Sylvia Brécko: Liebling, wie war ich? (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser fr. 06. 20.30: Frizzles: Komik statt Plastik - Improvisation mit allen Mitteln (Improcomedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Maike Greine sa. 07. 20.30: Mirja Regensburg: Mädelsabend (Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Maike Greine mo. 09. 20.30: Özgür Cebe: Freigeist oder geistfrei? Das ist hier die Frage! (Kabarett) di. 10. 20.30: Andrea Volk: Teleshopping macht sexy (Kabarett) mi. 11. 20.30: Gratwohl & Heise: Die glorreichen Zwei (Western-Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten fr. 13. 20.30: Blömer // Tillack: Wir müssen draußen bleiben (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff sa. 14. 20.30: Torsten Schlosser & Gäste: Kwartier La Täng Alaaf (Comedy) KARNEVALS MIXED SHOW 22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff so. 15. 20.30: Torsten Schlosser & Gäste: Kwartier La Täng Alaaf (Comedy) KARNEVALS MIXED SHOW do. 19. 20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Impro-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser fr. 20. 20.30: Andrea Volk: Juhu, wir verreisen! (Urlaubs-Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Christiane Olivier sa. 21. 20.30: Rena Schwarz: Tren-nung für Fortgeschrittene (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Christiane Olivier mo. 23. 20.30: Warntjen & Stern: Kommando Bollywood (Kabarett) di. 24. 20.30: Manuel Wolff: Ui! (Musik-Comedy) mi. 25. 20.30: Rupert Schieche: Nacktwandern (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten do. 26. 20.30: Maria Vollmer: Sünde, Sekt & Sahneschnittchen (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Catherine de la Roche fr. 27. 20.30: Mirja Regensburg: Mädelsabend (Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Matthias Seling sa. 28. 20.30: Frizzles: Komik statt Plastik - Improvisation mit allen Mitteln (Improcomedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Matthias Seling FR, 20.02. 20.00 Uhr Peter Frohleiks und Tobias Willmann „Kontrollversuch“ Kabarett SA, 21.02. 20.00 Uhr Samuel der Ukulelenprediger „Narrenmund“ fetzige UkulelenRockSongs und krasse philosophische Schlussfolgerungen. MI, 25.02. 20.00 Uhr Astrid Gloria „Liebe, Lust & Sellerie“ Eine aphrodisierende Gemüse-Comedy-Kochshow DO, 26.02. 20.00 Uhr Thilo Seibel „Das BÖSE ist VERDAMMT gut drauf!“ Politisches Kabarett FR, 27.02. 20.00 Uhr Sabine Wiegand „Dat Rosi brennt durch..!“ Kabarett SA, 28.02. 20.00 Uhr SO, 01.03. 18.00 Uhr Armin Fischer „Das verkan(n)tete Genie“ - Klassik zum Lachen! Musik-Comedy BÜRGERHAUS STOLLWERCK Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln Tel. 0221 - 99 11 08-0 Fax 0221 - 99 11 08-70 AUSVERKAUFT / VORPREMIERE www.buergerhausstollwerck.de Ticket-Service: 0221 – 24 24 85 Roonstr. 78 – 50674 Köln www.ateliertheater.de / Jetzt mit ONLINE-TICKETING! Theater-Beginn 20.30 Uhr, Eintritt: EUR 18 /13 Mo.–Sa. ab 18.00 Uhr PREMIERE Theater am Rhein „Der Traum eines lächerlichen Menschen“, Foto: Till Böcker „Winterreise“, Foto: © Meyer Originals „Der Volkshai“, Foto: Thilo Beu Bestusstes Lächeln Die Kälte unserer Zeit Nett, komisch und banal Die Utopie ist schon länger auf den Hund gekommen, die Erde dadurch aber auch nicht besser geworden. Die Frage bleibt unbeantwortet, woraus die Energie und das Zutrauen zu schöpfen wäre, zumindest seinen eigenen Kindern eine etwas bessere Welt zu hinterlassen. Der Erzähler in Dostojewskis Text „Der Traum eines lächerlichen Menschen“ hat sich, nachdem die Mitmenschen ihn für hochgradig lächerlich halten, in stoische Gleichgültigkeit geflüchtet und plant, sich umzubringen. Diese Umwelt ist in der Inszenierung der Gruppe Subbotnik ein putziges Reich aus Papphäuschen mit Pultdächern und eingeschnittenen Fenstern. Ein alternatives Hüttendorf als Idylle der Vorläufigkeit, in der gebügelt, Schuhe geputzt, Kaffee getrunken und musiziert wird: Im hintersten Winkel spielt ein Trio in einem Pavillon auf. Das pseudoutopische Potential, als ein selbst ernannter Ernährungsberater Smoothies aus Christbaumnadeln anpreist, kann den lächerlichen Menschen in Gestalt von Olaf Helbing mit tieftreuen Hundeaugen auch nicht trösten. Er verfällt in einen totalen Solipsismus, wo Ich und Welt eins werden. Die Bühne ist dunkel. Sphärische Musik ertönt. Auf drei weiße, matratzengroße Stellwände, die aus eng aneinander liegenden Lamellen bestehen, projiziert ein Beamer eine verschneite Waldlandschaft. Textfragmente aus Elfriede Jelineks „Winterreise“ laufen durch das Bild. Diese Projektion zieht sich leitmotivisch durch den Abend. Regisseur Jörg Fürst hat sich entschieden, den Text in einer Kooperation von A.Tonal.Theater und Schauspiel an der Ruhr zu inszenieren, da Jelineks autobiographischen Bezüge zur Demenzkrankheit ihres Vaters sich in der Lebenswelt der Laiendarsteller widerspiegeln – „Experten des Alters“ zwischen 60 und 80 Jahren, wie er nicht ironiefrei formuliert. Drei Schauspieler des A.Tonal-Ensembles und neun Amateurschauspieler bestreiten den Abend größtenteils chorisch. Inhaltlich greift das Stück verschiedene Diskurse auf. Zum einen geht es um das Verstreichen der Zeit, konkret auch um Flüchtlinge, Bankenskandale, den Fall Natascha Kampusch und die Digitalisierung persönlicher Beziehungen. Fürst inszeniert das in einer Mischung aus Sprechtheater, Performance und Choreographie. Eine Metaebene eröffnet die Inszenierung durch Mikrofone, was eine Verfremdung der Sprechsituation zur Folge hat. Wir schreiben das Jahr 1990. Über Rimini ist eine Blondierungswelle hereingebrochen. Der Bürgermeister, der Kioskbesitzer, die Bademeisterin und der zugereiste Journalist, alle blond. Der Tourismus boomt, die Beerdigung des kleinen Drecksacks Pistoletto stört da kaum. Schiffschraube, trostlose Sache. Der mafiös-schmierige Bürgermeister (Sören Wunderlich) hält eine bewegendentlarvende Trauerrede und erpresst danach den Journalisten Cesare (Hajo Tuchy), der im kommunalen Schlamm herumstochert. Doch die Katastrophe trägt an diesem Abend den Namen Giulia. Die resolute Bademeisterin (Anne Kulbatzki) hockt auf ihrem Hochstuhl und inspiziert mit koketter Hysterie das Meer und gibt plötzlich Hai-Alarm – mitten in der Badesaison. Subbotnik inszeniert Dostojewski Subbotnik assoziert sich locker an der Erzählung entlang, fährt ein veritables Musikensemble auf, es wird gesungen, rhythmisch gesprochen, alles in ziemlich entspannter Haltung. Nur kein Stress mit großen Themen. Der Erzähler träumt sich schließlich als kleiner Vampir mit Bobfrisur in eine perfekte Welt. Die Häuser beginnen zu schweben, weiß gekleidete Menschen schreiten in Zeitlupe einher. Die Welt, in der Eigentum, Wissenschaft, Erkenntnis abgeschafft sind, entpuppt sich als öde Eintracht bestusster Lächelwesen. Als eine Art umcodierter Jesus nimmt es der Erzähler auf sich, den idealen Menschen die gute Nachricht von der Existenz des Bösen zu bringen. Am Ende stehen die Häuschen siedlungsmäßig in Reih und Glied, überall haben sich Paare gefunden, nur ein einsamer Fjodor Michailowitsch (Dostojewski) sinniert noch und kehrt seine hypertrophe Selbstüberschätzung in ein „liebe die anderen wie dich selbst“ um. Ein schöner entspannter Theaterabend, hochmusikalisch, mit einem sehr spielfreudigen Ensemble. HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „Der Traum eines lächerlichen Menschen“ R: Subbotnik | Studiobühne keine weiteren Termine Jelineks „Winterreise“ in der Feuerwache Zwei zentrale Szenen betont Fürst besonders. Zum einen die Bankenkrise. Der Text hebt auf das Wortfeld der Bankenheirat ab, was dann ironisch durch Anzüge und Hochzeitskleid in ein Bühnenbild überführt wird. Die zweite Szene, zugleich die Schlussszene, behandelt die Demenz. Die Schauspieler stehen vor Notenständern, auf denen Textblätter liegen. Während eines Monologs über das Vergessen zerreißen sie die vor ihnen liegenden Blätter und werfen sie in die Luft. Das Material Sprache, fixiert auf dem Textblatt, wird zerstört – parallel gesetzt zur zunehmenden Sprachlosigkeit der Demenz. Naturgemäß sind die Schauspielerleistungen zwischen Profis und Laien sehr unterschiedlich. Bisweilen kommen die Szenen hölzern rüber. Durch die Einbettung des Spiels in musikalische und choreographische Zusammenhänge sowie die spürbar intensive Textarbeit geht das aber kaum zu Lasten des Abends. CHRISTOPH OHREM „Winterreise“ | R: Jörg Fürst | Alte Feuerwache Fr 6.2., Sa 7.2., So 8.2., 20 Uhr | 0221 97 31 55 10 14 Decars „Der Volkshai“ am Theater Bonn Klar, wo sich das Autorenduo Nolte Decar für sein Stück „Der Volkshai“ bedient hat: Bei Spielbergs „Der weiße Hai“. Der angedeutete Bezug auf Ibsens „Ein Volksfeind“ bleibt Behauptung, schon der Film bezieht sich auf das norwegische Vorbild. Die Bonner Szenen nutzen den Filmplot, basteln sich daraus ein paar Momente zwischen Banalität, Kalauer und Albernheit. Alles vorhersehbar und dramaturgisch schwachbrüstig, der Unterhaltungswert schlägt den Erkenntniswert. Martin Rippert, Regieabsolvent des Wiener MaxReinhardt-Seminars, macht daraus, was man aus Nolte Decar-Stücken so macht: Er rührt vor einer Bühnenwand aus Dusche, Kioskdurchreiche und Strandkabine die Komik farcenhaft auf, mischt Groteske unter und streut Slapstick darüber. Sehr witzig vor allem die Debatten zwischen Giulia und dem antikisiert kostümierten Dino (Robert Höller), sowohl die über konsumistische Strategien am Strand wie über die Rollen in ihrer privaten Beziehung. Ansonsten alles erwartbar im Gegeneinander von Arbeitsplatzerhalt und Katastrophenwahrheit. Nur das Ende überrascht, wenn Giulia mit blutigen Armen um die Ecke kommt und „Alles ist erfüllt – Ciao Jungs“ ruft. Hat sich da die Vorkämpferin für Wahrheit und Gerechtigkeit als feministische Schlächterin entpuppt? War der Hai-Alarm nur Splatter-Strategie im Geschlechterkampf? Wir wissen es nicht, es ist aber auch nicht wichtig. HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „Der Volkshai“ | R: Matthias Rippert | Theater Bonn | Di 10.2., Mi 11.2., So 22.2., Do 26.2. 20 Uhr 0228 32 78 17 15.2. Die Ursulaverschwörung Theater in NRW Der Ringlokschuppen in Mülheim, Foto: Stephan Glagla Der neue Realismus Der Ringlokschuppen nach der finanziellen Rettung Erstes Problem: Die Personalstruktur. Mit 18 Festangestellten war der Ringlokschuppen viel zu üppig besetzt. Kündigungen in der Theaterpädagogik, im ITBereich, Werbung, Hausmeister sowie Geschäftsführung waren die Folge. „Faktisch sind wir jetzt noch zehn Personen“, so Matthias Frense. Zum Vergleich: Das Forum Freies Theater (FFT) in Düsseldorf äußert sich nicht zur eigenen Personalstruktur, verweist aber auf seine Homepage, die auf zehn bis zwölf Angestellte schließen lässt. Das Pumpenhaus in Münster wiederum gibt 2,5 Angestellte sowie eine Schar Auszubildender, Freiwilligendienstler und studentischer Aushilfen an. Die unterschiedlichen Angaben zeigen, dass auch die angeblich schlanken Personalstrukturen anderer Häuser mit zwar legalen, nichtsdestotrotz zweifelhaften Anstellungsformen erkauft ist – bis zur Absurdität, dass das FFT laut Homepage offenbar ohne technisches Personal auskommt. Zweites Problem: Die Rechtsform. Es sind Zweifel angebracht, ob die Rechtsform des Vereins, die viele Theaterhäuser bei ihrer Gründung in den 80er/90er Jahren gewählt haben, noch zeitgemäß ist. „Man kann nicht einerseits total abhängig sein von städtischen Zuschüssen und Landesmitteln und andererseits eine private Struktur aufrechterhalten“, sagt Frense. In Mülheim wird derzeit verhandelt, wie eine neue Rechtskonstruktion aussehen könnte. Im Gespräch ist u.a. eine Eingliederung als städtische Tochter in die Beteiligungsholding Mülheim, die der Kommune stärkere Mitsprache und effizienteres Controlling ermöglichen würde. Hans-Christoph Zimmermann Journalist und Theaterkritiker Das Geschäftsjahr 2015 wird für den Ringlokschuppen jedenfalls zum finanziellen Balanceakt. Trotz eines sehr knappen Etats ist es Frenses Ziel, mit den institutionellen Mitteln „Personal, Verwaltungskosten und einen Eigenanteil für Projekte bezahlen zu können“. Der Realismus hat Einzug gehalten. 15 Ingo Oschmann Hand drauf! Comedy & Zauberkunst DI 3.2. Helmut Schleich Ehrlich! Kabarett & Satire MI 4.2. Kai Spitzl Ich sehe was, was du nicht bist Kabarett FR 6.2. Henning Schmidtke Hetzkasper – Zu blöd für Burnout Kabarett SA 7.2. Reiner Kröhnert Mutti reloaded Kabarett SO 8.2. Stand-Up-Comedy vom Feinsten, amüsante Geschichten aus dem Leben – witzig verpackt und pointiert. Der Agent erledigt die unangenehmen Dinge, wie die NSA oder den Vatikan. Passen Sie bloß auf, bleiben Sie immer an ihm dran und lassen Sie ihn ja nicht aus den Augen! KÖLNPREMIERE Helmut Schleich vertraut Ihnen exklusiv seine genial-satirischen Einblicke zu wichtigen Vertrauensfragen an. Alle bissen sich bislang am „System Mutti“ die Zähne aus - die politische Konkurrenz, die Journalisten, das Kabarett. Doch Reiner Kröhnert wagt jetzt den entscheidenden Schritt ins Innere der Matrix. KÖLNPREMIERE Noch nie hatten wir so viel Zeit wie heute und doch hetzen wir durch unser ganzes Leben: zur Arbeit, zum Sport, zum Yoga. Ein entschleunigtes Programm über den Stoff, aus dem das Leben ist: die Zeit. The Original Blues Brothers Double Show & Phil Dexter’s Elvis Vegas Show Musik-Entertainment FR 13.2. Zwei Shows, ein Abend: Kultstoff der Filmgeschichte und Musiklegende. Klatschruse mit Koonblome Keine Minsch, dä es perfek Kölsche Tön SA 14.2. Kölsche Hits und selbstverfasste Lieder – Mitsingen unbedingt erwünscht! Sonja Kling, Anne Rothäuser und Kristina Kruttke SO 15.2. Die Ursulaverschwörung Kölsche Action-Lesung 100 verteilte Rollen, sündhaft-teure Special-Effects, Cartoons in 3D, betörend schöner Gesang und über 11 000 Mordopfer: Erleben Sie die Abgründe des Kölner Karnevals! Kabarettistische Nubbelverbrennung mit SakkoKolonia Et letzte Hemb, dat hät kein Täsche Kölsche Tön DI 17.2. Ein Abend mit viel Musik, Krätzcher und Geschichten zum Untoten des Fasteleers. Überraschungsgäste nicht ausgeschlossen! Norbert Alich Der Rhein – die arme Sau Kabarett & Lieder FR 20.2. Was musste der Rhein schon alles an Schmach und Unrat über sich ergehen lassen! Erfahren Sie mehr als die halbe Wahrheit über den Rhein und seine Anrainer! Christoph Brüske So schön kann Krise sein! Kabarett SA 21.2. Alexandra Gauger Spiel mir das Lied vom Glück! Musik-Kabarett DI 24.2. Lassen wir uns die Krisen feiern wie sie fallen. Begreifen wir sie doch einfach als ‚Chance‘. Mit Christoph Brüske werden Sie krisenfest. Viele unterschiedliche Töne hat das Glück, und eins ist sicher: Erstens kommt es anders und zweitens weil man`s will! Stephan Bauer MI 25.2. Warum Heiraten? Leasing tut’s auch! Kabarett Neben einer jungen Frau fühlt sich „Mann“ plötzlich steinalt und mopsig - schonungsloses, VTGHHUKEJGTGU-CDCTGVVRTQITCOO×DGT/KPFGTYGTVKIMGKVUMQORNGZGWPF)GPGTCVKQPUMQPƀKMVG Deutsche Kabarettmeisterschaft DO 26.2. Daphne de Luxe vs. Holger Edmaier Wettbewerb Barbie im XL-Format trifft stimmgewaltigen Musik-Kabarettisten Ken Bardowicks FR 27.2. Quickies – Best of Niveaucomedy und Spezialeffekte Comedy & Zauberkunst Charmanter Gentleman-Betrüger serviert seine skurrilsten Geschichten aus 20 Jahren $×JPGPGTHCJTWPIWPFWPVGTOCNVUKGOKVTCHſPKGTVGPXKUWGNNGP'HHGMVGP Außerdem im Programm: SO 1.2. Junge Sinfonie Köln; DO 5.2. Margie Kinsky; SO 22.2. Nicole Nau & Luis Pereyra; MO 23.2. Christine Westermann; SA 28.2. Simone Solga. TICKETS: 02 21 - 258 10 58 (tgl. 16:00 – 20:00 h) Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt Vorstellungsbeginn 20:15 h · So. 19:00 h Jetzt auch online buchen unter: www.senftoepfchen-theater.de KÖLNPREMIERE Von Hans-Christoph Zimmermann Es hagelte Solidaritätsadressen, als im Dezember die drohende Insolvenz des Ringlokschuppens bekannt wurde. Es war sicherlich nicht die Aufgabe der Unterstützer, ob Künstler oder Besucher, einen kritischen Blick auf das Verhalten der Leitung zu werfen. Doch die Beschwörungen des Weiter-So wirkten schon kurios angesichts des finanziellen Desa„Das Debakel offenbart sters. Der Ringlockschuppen wies ein Deeinige grundlegende Probleme fizit von 435.000 Euro auf, das durch Zufreier Theaterhäuser“ sagen von Stadt, Land und Kunststiftung inzwischen gedeckt ist. Das Haus verfügt über eine institutionelle Förderung von 550.000 Euro durch die Stadt Mülheim und 160.000 Euro durch das Land NRW sowie Projektmittel (inkl. Kunststiftung NRW) von bis zu 1 Mio. Euro. Im günstigsten Fall wurde der Etat um 25 Prozent überzogen, im dramatischsten um 60. Die Verantwortung dafür haben der kaufmännische Leiter Peter Krause und der künstlerische Leiter Holger Bergmann übernommen – und sind zurückgetreten. Die Gründe für das Defizit lagen, so der neue Chef Matthias Frense, in einer zu spät eingereichten Bilanz für 2013, zwei krassen Abrechnungsfehlern und einem strukturellen Defizit. Zwar möchte der frühere Dramaturg des Ringlokschuppens jetzt lieber nach vorne schauen – doch das Debakel offenbart einige grundlegende Probleme freier Theaterhäuser. Theaterleben •• Pariser Platz 1• 50765 Köln Chorweiler •• www.buergerzentrum-chorweiler.de Als Abo oder als Einzeltickets: Wildes Holz Astrein Fr., 20.03.2015, 19.00 Uhr Mathias Tretter 6HO¿H Fr., 01.05.2015, 19.00 Uhr Barbara Ruscher Panierfehler – Ein Fischstäbchen packt aus! Sa., 05.06.2015, 19.00 Uhr Martin Zingsheim Kopfkino Fr., 18.09.2015, 19.00 Uhr Lachquadrat Kleinkunstabend mit M. Reuter, K. Freudenschusss, C. Heiland Sa., 20.11.2015, 19.00 Uhr Im Abo: 65,- €, nur im Bezirksrathaus Chorweiler Einzelkarten: 18.50 €, Kölnticket Veranstaltungsort: Coeln-Saal im Marie-Juchacz-Zentrum, Rohnestraße 5, 50765 Köln Foyer Depot des Kölner Schauspiels, Foto: Jörg Fürst Je suis Michel Houellebecq im Schauspiel Köln Am 7. Januar verübten islamische Fundamentalisten, Sympathisanten von Al-Qaida im Jemen, einen Anschlag auf die freien Gesellschaften in Europa – vor allem auf unsere Meinungs-, Presse- & Kunstfreiheit: Sie töteten elf Personen und löschten nahezu die gesamte Redaktionsriege des bedeutendsten französischen Satiremagazins „Charlie Hebdo“ aus, just an dem Tag, an dem in Frankreich Michel Houellebecqs neuer Roman „Unterwerfung“ erschien und sich das zerknitterte Gesicht des Paradiesvogels der französischen Literatur als Karikatur auf dem Titelblatt des Satiremagazins wiederfand. Houellebecq floh als erste Reaktion aus Paris und sagte alle Termine ab. Umso bemerkenswerter war sein Auftritt im Rahmen der lit. Cologne am 19. Januar im Depot des Kölner Schauspiels – auf offener, großer Bühne. Klar, durch den schrecklichen Anschlag hat die erste Lesung aus dem Roman ein ganz und gar außergewöhnlich großes Interesse weltweit ausgelöst. Das Depot 1 war unabhängig von der neuen Situation seit Wochen restlos ausverkauft. Auf der Warteliste standen jetzt allerdings zusätzlich 40 Journalisten aus ganz Europa. Vor dem Hintergrund der Pariser Anschläge liest man Houellebecqs Vision einer muslimischen Präsidentschaft im Frankreich des Jahres 2022 plötzlich mit anderen Augen und Erfahrungen. Man betritt das Depot in Köln-Mülheim mit einem zwiespältigen Gefühl: Dem Gefühl, Teil einer besonderen Gefährdungslage zu sein und dem Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein, die trotz vieler Unterschiede und Konflikte die gleichen Werte teilt und die sich durch durchgeknallte religiöse Fanatiker auf keinen Fall einschüchtern lassen wird. Koste dies was es wolle. Letzteres ist die Botschaft, welche von einem eher schmucklosen Podiumsgespräch mit dem Autor und einer simplen, unaufgeregten Lesung seines Textes in KölnMülheim in die Welt hinaus ging. Ein starkes Signal aus unserer oft zu recht – ob ihres dumpfen Lokalpatriotismus und ihrer behäbigen Mittelmäßigkeit – gescholtenen Stadt. In Houellebecqs neuem Roman „Unterwerfung“ geht es wie bereits in „Elementarteilchen“ oder „Plattform“ um seelenlosen Sex. Es geht um SadoMasochismus, es geht um die Unterwerfung einer ganzen Nation unter den Islam, ein System, das scheinbar wieder Ordnung und Moral in eine werteund haltlose Gesellschaft bringt, die sich komplett dem Konsum überantwortet hat. Der Roman spielt im Jahr 2022. In Paris regiert ein muslimischer Präsident. Frankreichs Unterwerfung wird aus der Sicht eines depressiven, sexsüchtigen Literaturprofessors erzählt, der sich nach moralischen Leitplanken sehnt, Europa am Ende sieht und daher zum Islam konvertiert: „In den schwierigen Zeiten, in denen wir leben, ist auch ein solcher Lebenslauf plausibel“, sagt Houellebecq gegen Ende der Veranstaltung. Er denkt in diesem Moment an sein Frankreich, seine Inspirationsquelle, das Gefäß und den Nährboden seiner Obsessionen. Im Depot des Kölner Schauspiels war von Werte- und Haltlosigkeit an diesem Abend nichts zu spüren. Ohne besondere Sicherheitsvorkehrungen und Zwischenfälle ging‘s hinaus in die kalte Winternacht. In Köln ist die Welt an diesem Abend dann doch noch ganz schön in Ordnung. JÖRG FÜRST 16 Tanz in NRW Musical in NRW Reut Shemesh: „AORA“, Foto: Klaus Dilger „Cabaret“ in Essen: Janina Sachau (Sally Bowles) und die Kit-Kat-Boys and -Girls, Foto: Presse Hopp oder Top Aktuell wie nie: „Cabaret“ Von Thomas Linden Wie war das Jahr? Geht die Kurve der Tanzentwicklung in der größten Stadt Nordrhein-Westfalens nach oben oder nach unten? Abgesehen von Berlin beheimatet keine Metropole in Deutschland so viele Tänzer in ihren Mauern wie Köln. Krise ist hier dennoch Dauerzustand, und da Köln eine Stadt ist, in der Tradition hochgehalten wird, bleibt sich die Politik darin treu, den Tanz nur „Das Muster unzuverlässiger widerwillig zu fördern. Die Szene hängt Förderung schlägt sich in am Tropf, das zeigte sich 2014 anschauProduktionen nieder“ lich. Sobald Stadt und Land ihre Gelder freigegeben, wird fieberhaft produziert, mit dem Resultat, dass sich im Oktober die Premieren an den Wochenenden nur so stapelten. Keine gute Entwicklung für die Besucher, die nicht darauf warten, in einem Monat fünf verschiedene Choreographien betrachten zu dürfen. Von Rolf-Ruediger Hamacher Verstörte das Aachener Grenzlandtheater im letzten Jahr sein konservatives Publikum noch mit einem Musical – Sondheims „Into the Wood“ – so ging man diesmal keine Experimente ein. Der Broadway-Klassiker „Cabaret“ ist eine „sichere Bank“, zumal sich in der während des aufkeimenden Nationalsozialismus in Berlin spielenden Story heutige Probleme widerspiegeln. Dazu wartet man noch mit einem Coup „Säht ihr Sie mit auf: Man verpflichtete für die Rolle der Sally Bowles meinen Augen!“ die ehemalige No Angels-Sängerin Sandy Mölling. Der für seine präzise Schauspielerführung bekannte Regisseur Ulrich Wiggers holt aus ihr eine beachtliche Bühnenpräsenz heraus. Verbunden werden die dramatischen Episoden der Geschichte durch die Showszenen im Kit-Kat-Klub. Für die hat Marga Render mit ihren drei Girls und einem Boy eine Choreographie einstudiert, die mit spielerischer Schlüpfrigkeit die Balance zwischen Erotik und Vulgarität schafft. Ansonsten hat das schon seit Jahren zusammenarbeitende Künstler-Trio Wiggers , Matthias Winkler (Bühne) und Noelie Verdier (Kostüme) wieder bewiesen, dass kleine Bühnen kein Hinderungsgrund für große Musicals sind. Im Essener Grillo-Theater nutzt Gastregisseur Reinhardt Friese – Intendant am Theater Hof – die „Unendlichkeit“ des Bühnenraums, um, kongenial unterstützt von Günter Hellweg (Bühne), Michael Hälker (Licht) und Stephan Brauer, der seinen acht Kit-Kat-Girls und Boys spritzige Tänze auf den Leib choreographiert hat, eine fulminante Show abzuliefern, die sich vor dem Broadway nicht verstecken muss. Auf der Drehbühne steht eine dreistufige, runde GlassteinPyramide, die von einem riesigen, perforierten Zylinder gekrönt wird. Der wird ab und zu hochgefahren, um eine Tanzfläche mit Showtreppe freizugeben. Das Spiel findet ausschließlich „draußen“ und auf einem über den Orchestergraben führenden Steg statt. Da stehen dem Ensemble nur ein paar Stühle und Accessoires zur Verfügung, um die Szenerien zwischen dem Bahnabteil, in dem der Schriftsteller Bradshaw (Thomas Meczele) den Nazi Ludwig (Stefan Diekmann) kennenlernt, der Pension von Frl. Schneider (Ingrid Domann), in der sich die Nachtclub-Sängerin Sally (Janina Sachau) bei Bradshaw einnistet und dem Obstladen, in dem Frl. Schneider ihre folgenreiche Verlobung mit dem jüdischen Obsthändler Schultz (Rezo Tschchikwischwili) feiert, mit Leben zu füllen. Unter der die einzelnen Charaktere präzise herausarbeitenden Regie machen sie das großartig. Zumal die Lichtkegel, in die sie Hälker bisweilen stellt, das visuelle Konzept der Inszenierung noch betont, die sich beim Show-Stopper „Maybe This Time“, als der in schummriges Rot getauchte Zylinder wie ein futuristisches Raumschiff abzuheben scheint, zu ganz „großem Kino“ aufschwingt. Während Janina Sachau in ihrer ersten MusicalRolle durchaus zu überzeugen weiß, erklimmt Jan Pröhl als Rolf-R. Hamacher schmierig-sexgeiler, hinkender Conferenciers mühelos das Hochschuldozent und Beirat des Film- Podest mit den besten (deutschen) Interpreten dieser Rolle. kritikerverbandes Wenig von den Arrivierten, dafür bemerkenswerte Talente Großartige Inszenierungen des Broadway-Klassikers Auch bei den Gruppen schlägt sich das Muster der unzuverlässigen Förderung in Produktionen nieder, denen man ansieht, dass sie eher auf die Rahmenbedingungen eines Förderantrags als auf künstlerische Ambition zugeschnitten sind. Zudem gibt es kaum noch Ensembleproduktionen, von den Leitsternen der Szene war 2014 nur wenig zu sehen. Die Produktionen von Stefanie Thiersch lassen sich in den bescheidenen Räumlichkeiten, die Köln für den Tanz bereithält, kaum noch aufführen. So ergeht es auch Silke Z., die mit „subtexten“ nur eine Fingerübung präsentierte. Das Michael Douglas Kollektiv – im letzten Jahr noch Tanzpreisgewinner mit der fulminanten Produktion „Golden Trash“ – schaltete 2014 mit „here is you and not me“ künstlerisch gleich um mehrere Gänge zurück. Dafür glänzten die Ensembleproduktionen von Emanuele Soavi und von bodytalk, den aktuellen Gewinnern des Tanzpreises. Frischen Wind brachte im Sommer das Flow Dance Festival in die Stadt. Dem Publikum, das in Scharen zu den durchweg exquisiten Gastspielen des Kölner Schauspiels strömt, würde man wünschen, dass es in Zukunft auch die tollen Angebote dieses Festivals für sich entdeckt. Eine Marke setzte im Herbst wieder einmal tanz.tausch. Die Gäste solcher fein kuratierten Festivals machen einiges mehr als das Salz in der Suppe der freien Szene aus. Dabei fällt auf, dass die Produktionen ausländischer Gruppen etwa aus Belgien, Spanien, den Niederlanden, Polen oder dem Baltikum viel stärker auf getanztes Material setzen. Heimische Gruppen lösen Bewegung hingegen nur zu oft in kraftlose Performance-Passagen auf. Allerdings zeichnet sich eine Richtungsänderung ab. Denn zu den erfreulichsten Momenten des Tanzjahres zählen die Arbeiten einer jungen Generation von Choreographen, die schon sehr genau wissen, was sie wollen. So sprühen die Funken der Inspiration in der neuen Chaos-Produktion einer Sylvana Seddig, wozu der eiserne Formalismus einer Ursula Nill das perfekte Pendant bietet. Bildgewaltig zeigt sich das brillant agierende Männerduo Overhead Project. Dazu stoßen die vielversprechend experimentierende Marion Dieterle und Reut Shemesh mit erstaunlich ausgereiften Produktionen. Wenn sie alle auf Thomas Linden Journalist und Jurymitglied des Kölner Kinder- dem Kölner Tanzboden bleiben, kann die Kurve trotz der Fiu. Jugendtheaterpreises nanzprobleme wieder deutlich nach oben zeigen. 17 Info: Für Essen gab es bei Redaktionsschluss keine Karten mehr. www. schauspiel-essen.de Die Aachener Inszenierung ist nun auf Tour: 1.2. Eupen, 4.2. Düren, 6.2. Baesweiler, 7.2. Kerpen 18 Oper in NRW Prolog Emily Newton als Roxy und Lucian Krasznec als Gjurka, Foto: Björn Hickmann / Stage Picture GmbH Aus aktuellem Anlass: über die Angst vor Überfremdung, Foto: Amelie Kai Fußball ohne Würfel Wir sind keine Barbaren! Die Operette „Roxy und ihr Wunderteam“ in Dortmund Fremde Welten auf den Bühnen des Rheinlands Von Karsten Mark Die ermutigende Erfolgsstory kommt für das Dortmunder Publikum gerade zum richtigen Zeitpunkt: die Geschichte einer Fußballmannschaft, die nach einer saftigen Niederlage moralisch am Boden liegt, sich wieder aufrappelt und schließlich gar als „Wunderteam“ gefeiert wird. Doch keine schwarz-gelben „In Sachen Humor bedarf die Vaudeville-Operette einer Borussen stehen dieses Mal auf der Bühne Generalüberholung“ der Dortmunder Oper, sondern eine fiktive ungarische Nationalmannschaft aus den 30er Jahren. Librettist Alfred Grünwald und Komponist Paul Abraham haben sie zu eben jener Zeit für ein fußballbegeistertes Wiener Publikum erfunden. „Roxy und ihr Wunderteam“ ist Abrahams letzte Operette, bevor der ungarisch-deutsche Jude aus Europa flüchten musste. 75 Mal lief das „Wunderteam“ im Theater an der Wien auf, schaffte sogar den Sprung auf die Kinoleinwand und verschwand dann schlagartig mit dem großdeutschen Anschluss Österreichs samt Originalpartitur auf Nimmerwiedersehen. In Dortmund bietet nun eine „bühnenpraktische Rekonstruktion der Musik“ von Henning Hagedorn und Matthias Grimminger die Grundlage für eine Neuinszenierung von Thomas Enzinger. Wie die Musikwissenschaftler ist auch der Regisseur um eine möglichst historische Aufführung bemüht – was dem Stück eindeutig nicht gut tut. Wie kaum ein anderes schreit es an diesem fußballverrückten Ort zu dieser leidgeprüften Zeit geradezu nach aktuellen und lokalen Bezügen, die der Wiener Enzinger aber konsequent vermeidet. Dabei hatte schon Abrahams Premierenteam seine Existenz als Fußballmannschaft allein den Vorlieben des österreichischen Publikums zu verdanken. Denn „Roxy“ hatte eine unmittelbare Vorgängerin, die unter dem Titel „3:1 für die Liebe“ bereits in Budapest erfolgreich gewesen war. Dort allerdings wurden die Tore noch im Schwimmbecken erzielt – von einer Wasserballmannschaft. Nun mag man sich mit dem nostalgischen Charme der Operettenmannschaft noch anfreunden können. Was allerdings über weite Strecken überhaupt nicht mehr funktioniert, sind die Gags à la „Fußball ist wie Schach, nur ohne Würfel“. Vor gut 80 Jahren mögen solche seichten Witzchen noch gezündet haben, heute tun sie es nicht mehr und wirken nur noch platt und müde. In Sachen Humor bedarf die Vaudeville-Operette einer Generalüberholung – sonst dürfte man mit einer revuehaften Aufführung ohne Handlung weitaus besser fahren. Denn musikalisch hat sich die Ausgrabung durchaus gelohnt. Das Operettenpublikum in Wien war fasziniert vom „weltläufigen“ neuen Sound aus den USA, von den Foxtrotts und Ragtimes, der synkopierten Tanzmusik, die seinerzeit als „Jazz“ galt und die Abraham geschickt in seine Operetten zu integrieren wusste. Der junge Kapellmeister Philipp Armbruster lässt sie wieder lebendig werden. Wenn dann noch die bemerkenswert einfallsreichen und witzigen Choreographien von Karsten Mark Ramesh Nair hinzukommen, erlebt das Publikum wirkliche Journalist mit Schwerpunkt (Musik-)Theater Glanzpunkte – vom Stepptanz bis zum Schlafsackhüpfen. Am bedrohlichsten ist der Fremde, wenn er gar nicht da ist. In Sachsen zum Beispiel leben bekanntlich kaum Flüchtlinge, nichtsdestotrotz fürchten die Pegidisten, die ideologischen Fußpfleger des gesunden Volksempfindens, nichts mehr als die sogenannte Überfremdung. Alles nur eine Frage der Projektion. Auch bei den beiden Ehepaaren in Philipp Löhles Stück „Wir sind keine Barbaren!“. Barbara und Mario sowie Sara und Paul gehören zur Klasse der veganen Milchaufschäumer. Sie sind integraler Teil des Mittelstandsbauchs, aber eher an der seitlichen Speckfalte angesiedelt, Kategorie Akustikdesigner, Fitnesstrainerin oder Köchin. Und plötzlich kommt Bobo (auch Flint genannt) ins zivilisationsgesättigte Spiel, allerdings ohne jemals die Bühne zu betreten. Weil dieses dunkelhäutige Phantasma einfach nicht leibhaftig erscheinen will, lässt es alle billigen Ängste und derben Sehnsüchte hemmungslos ins Kraut schießen. Und ein „Heimatchor“ untermalt das boulevardeske Pingpong neudeutscher Mittelstandsbefindlichkeiten mit seinen ausländerfeindlichen Parolen. Am Theater der Keller in Köln inszeniert Steffen Jäger, der bisher vor allem am Schauspielhaus Wien, Deutschen Theater Göttingen oder dem Vorarlberger Landestheater gearbeitet hat. Was waren das für Zeiten, als die Barbaren nicht gleich in Horden die Festung Europas zu stürmen versuchten, sondern der vermeintliche europäische Zivilisationskrieger ihnen einen kolonialen Besuch abstattete. Zum Beispiel der Elfenbeinhändler Mr. Kurtz, der im kongolesischen Dschungel einen eigenen Staat errichtet haben soll, in dem er mit gottgleicher Macht und brutaler Härte über die Einheimischen herrscht. Er ist längst zu einem Mythos geworden, als der Seemann Marlow in Joseph Conrads „Herz der Finsternis“ sich aufmacht, den mysteriösen Verschollenen zu suchen. Die Erzählung vom Ende des 19. Jahrhunderts bildet den Ausgangspunkt für Jan-Christoph Gockels neues Projekt am Theater Bonn. Gockel hat sich Anfang letzten Jahres unter dem Titel „Kongo Müller“ in Stuttgart bereits mit dem deutschen Söldner Siegfried Müller auseinandergesetzt, der in den 1960er Jahren mordend durch den Kongo zog. „Roxy und ihr Wunderteam“ | R: Thomas Enzinger | Sa 7.2., Fr 13.2., Mi 18.2., Fr 27.2. 19.30 Uhr | Oper Dortmund | 0231 502 72 22 19 Der Plot um das sagenhafte Reich in der Fremde ist keine Erfindung des 19. Jahrhunderts, schon Shakespeare spielt in seinem Stück „Der Sturm“ mit dem Gedanken der absolutistischen Willkür-Herrschaft eines Europäers in einem fernen Land. Als rechtmäßiger Herrscher über Mailand ist Prospero von seinem Bruder Antonio verdrängt worden. Zuflucht findet er auf einer einsamen Insel, auf der er den Eingeborenen Caliban samt den dort herrschenden Geistern seiner Macht unterwirft. Mit ihrer Hilfe entfesselt er einen Sturm, der das Schiff Antonios am Ufer der Insel stranden lässt. Intrigen, Protest und eine große Liebesgeschichte können nicht ganz verdecken, dass auch Prosperos Herrschaft koloniale Züge trägt. Volker Hesse nimmt sich Shakespeares spätes Stück in Düsseldorf zur kritischen Brust. HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „Wir sind keine Barbaren!“ | R: Steffen Jäger | Theater der Keller 13.3.(P) 20 Uhr | 0221 27 22 09 90 „Herz der Finsternis“ | R: Jan-Christoph Gockel | Theater Bonn 23.4.(P), 26.4. 19.30 Uhr I 0228 77 80 08 „Der Sturm“ | R: Volker Hesse | Düsseldorfer Schauspielhaus | 25.4.(P) 19.30 Uhr | 0211 36 99 11 Theater-Termine Köln-Bonn Theater-Kalender Köln-Bonn ATELIER THEATER 0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr Torsten Schlosser Mo. 2.2. Tanja Haller Di. 3.2. Gratis-Comedy Mi. 4.2. bis Sa. 7.2., Mi. 11.2., Fr. 13.2., Sa. 14.2., Do. 19.2. bis Sa. 21.2., Mi. 25.2. bis Sa. 28.2. je 22.00 Sebastian Pufpaff Mi. 4.2. Sylvia Brécko Do. 5.2. Frizzles Fr. 6.2., Sa. 28.2. Mirja Regensburg Sa. 7.2., Fr. 27.2. Özgür Cebe Mo. 9.2. Andrea Volk Di. 10.2., Fr. 20.2. Gratwohl & Heise Mi. 11.2. Blömer // Tillack Fr. 13.2. Kwartier La Täng Alaaf – Die KarnevalsMixed-Show Sa. 14.2., So. 15.2., Torsten Schlosser u. Gäste Hildegart Scholten Do. 19.2. Rena Schwarz Sa. 21.2. Warntjen & Stern Mo. 23.2. Manuel Wolff Di. 24.2. Rupert Schieche Mi. 25.2. Maria Vollmer Do. 26.2. BÜRGERHAUS KALK 0221 870 11 25, Beginn 20.00 Uhr Improtheater Taubenhaucher Sa. 7.2. BÜRGERHAUS STOLLWERCK: THEATER 501 0221 9 91 10 80, Beginn 20.00 Uhr Roberto Capitoni Mi. 4.2. Eva Eiselt Do. 5.2. Die ImproVisaToren Fr. 6.2. Nito Torres Sa. 7.2. ONKeL fISCH So. 8.2. 18.00 Peter Frohleiks, Tobias Willmann Fr. 20.2. Samuel der Ukulelenprediger Sa. 21.2. Astrid Gloria Mi. 25.2. Thilo Seibel Do. 26.2. Sabine Wiegand Fr. 27.2. Armin Fischer Sa. 28.2. COMEDIA 0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr Riesigklein So. 1.2. 16.00, Di. 3.2. bis Do. 5.2. je 10.30 Jeckespill So. 1.2. 19.00, Mo. 2.2. Ursus & Nadeschkin Di. 3.2., Mi. 4.2. Michael Hatzius Do. 5.2., Fr. 6.2. Carmela de Feo Fr. 6.2. 20.30 Rene Steinberg Sa. 7.2. Markus Barth Sa. 7.2. 20.30 Pfannekuchensitzung So. 8.2. 11.00 u. 15.00 fix you Di. 10.2. 19.00 Springmaus Di. 10.2. De Familich So. 15.2. Pigor & Eichhorn Fr. 20.2. Methode Baklava Sa. 21.2. 19.00, So. 22.2. 16.00 u. 19.00, Mo. 23.2. 11.00 Torsten Sträter Sa. 21.2. Die Nibelungen Mo. 23.2. 19.00, Mi. 24.2. 11.00 u. 19.00 Zärtlichkeiten mit Freunden Mi. 25.2. 20.30 Edelweißpiraten Do. 26.2. 11.00 u. 19.00, Fr. 27.2. 11.00 u. 19.00, Sa. 28.2. 19.00 Zuckerfest für Diabetiker Do. 26.2. 20.30 Dagmar Schönleber Fr. 27.2. 20.30 Sebastian23 Sa. 28.2. 20.30 FREIES WERKSTATT THEATER 0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr BabyBühne So. 1.2., Mo. 2.2. je 11.00 Alltag & Ekstase So. 1.2. Gipfelstürmer Mi. 4.2., Sa. 7.2., Fr. 20.2. bis So. 22.2. X-Freunde Do. 5.2. m. Einführung um 19.30, Fr. 6.2. Nulli & Priesemut: Gibt es eigentlich Brummer, die nach Möhren schmecken? So. 8.2. 16.00 Hiob Mi. 18.2., Sa. 28.2. Treibsandkasten Do. 26.2., Fr. 27.2. GLORIA 0221 28 01, Beginn 20.00 Uhr Springmaus So. 1.2. Frau Jahnke hat eingeladen Mo. 2.2. WDR Ladies Night Mi. 4.2. Sekt and the City Do. 5.2. Gernot Hassknecht So. 8.2. 19.00 Zum Lachen in den Keller Di. 10.2., mit Jan Philipp Zymny, Ort: Subway Heinz Strunk Do. 19.2. Fang den Mörder So. 22.2. 19.30, Hella von Sinnen u. Gäste Emmi & Willnowsky Mi. 25.2. Caveman Do. 26.2. OPER KÖLN: AM DOM 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Cäcilia Wolkenburg So. 1.2. 11.00 u. 16.00, Mi. 4.2. bis Sa. 7.2., So. 8.2. 11.00 u. 16.00, Mi. 11.2. bis Fr. 13.2., So. 15.2. 15.00, Di. 17.2. Karneval einmal klassisch Sa. 14.2. Der Freischütz Fr. 27.2. SCHAUSPIEL KÖLN: DEPOT 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Hiob So. 1.2. 18.00, Di. 10.2., Di. 24.2. Der Menschenfeind So. 1.2. 19.00, Fr. 6.2. 20.00, So. 8.2. 17.00, Sa. 28.2. 20.00 Die roten Schuhe / Eine Liebe. Zwei Menschen Mi. 4.2. 20.00, Ort: Die Grotte Die fünfte Jahreszeit Do. 5.2. 20.00, Mo. 9.2., Mi. 18.2. Parzival Fr. 6.2., So. 8.2. 16.00, Mi. 11.2. m. Einführung um 18.45, Fr. 20.2., Sa. 28.2. Der Kaufmann von Venedig Sa. 7.2. Im Kopf von Bruno Schulz Sa. 7.2. 20.00, Di. 10.2. m. Einführung um 19.15, Fr. 20.2. 20.00 Invasion! Mo. 9.2., Mi. 25.2. je 20.00, Ort: Die Grotte Die Philosophie im Boudoir Mi. 11.2. 20.00, Ort: Die Grotte Bartleby der Schreiber Mi. 18.2. 20.00, Ort: Die Grotte Das Käthchen von Heilbronn Do. 19.2., So. 22.2. 18.00 Hedda Gabler Do. 19.2. 20.00, So. 22.2. 20.00 Dogville Sa. 21.2., Fr. 27.2. If I can… Sa. 21.2. 22.00, Ort: Die Grotte Kabale und Liebe Mo. 23.2. m. Einführung um 18.45, Mi. 25.2., Do. 26.2. m. Einführung um 18.45 Der gute Mensch von Sezuan Di. 24.2. 19.00 Habe die Ehre Do. 26.2. 20.00 Die Lücke Fr. 27.2. 19.00 = Premiere = choices-Empfehlung auf den Auswahlseiten THEATER TIEFROT 0221 46 00 911, Beginn 20.30 Uhr SPRINGMAUS / BONN 0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr Wer hat Angst vor Virginia Woolf…? Mi. 4.2., Sa. 7.2. Dinner For One – Killer For Five Fr. 20.2., Sa. 21.2., So. 22.2. 15.00 Bank Banker Bankrott Mi. 25.2. bis Sa. 28.2. Sven Kemmler So. 1.2. Springmaus-Ensemble Fr. 3.2., Mi. 4.2., Mi. 11.2. Werner Brix Fr. 6.2. Mark Britton Sa. 7.2. The Rock’n Rollator Show So. 8.2. Christine Westermann Di. 10.2. Nachbarn reloaded Do. 19.2. bis Sa. 21.2. Bill Mockridge So. 22.2. 15.00 @rheinkabarett Di. 24.2. Anka Zink Mi. 25.2. Weiber Weiber Do. 26.2., Fr. 27.2. Ladies Night – Ganz oder gar nicht Sa. 28.2. PANTHEON / BONN 0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr Pink Punk Pantheon So. 1.2. 18.00, Di. 3.2. bis Sa. 7.2. je 19.00, Mo. 9.2. bis Mi. 11.2. je 19.00, Sa. 14.2. 19.00, So. 15.2. 18.00, Mo. 16.2. 19.00, Di. 17.2. 19.00 Schlachtplatte Mo. 2.2. Katie Freudenschuss Mi. 4.2. Marc Weide Do. 5.2. Radio Herrencreme Fr. 6.2. Sarah Bosetti Sa. 7.2. Philipp Scharri So. 8.2. Fatih Cevikkollu So. 8.2. Politischer Aschermittwoch Mi. 18.2. Volker Pispers Do. 19.2. Simon & Jan Do. 19.2., Fr. 20.2. Barbara Ruscher Fr. 20.2. Andy Häussler Sa. 21.2. Christian Ehring Sa. 21.2. Ingo Oschmann So. 22.2. Fritz Eckenga So. 22.2. The Songs of Tom Waits Mo. 23.2. WDR Kabarettfest Mo. 23.2., Tobias Mann u. Gäste Nicole Nau, Luis Pereyra Di. 24.2. bis Do. 26.2. Gunkl Di. 24.2. Sascha Thamm Mi. 25.2. Peter Vollmer Do. 26.2. Cloozy Fr. 27.2. Sebastian Pufpaff Fr. 27.2. Pause & Alich Sa. 28.2. Tim Becker Sa. 28.2. culture club JUNGES THEATER BONN 0228 46 36 72 Der kleine Prinz So. 1.2. 15.00, Mo. 2.2. 10.00, Sa. 7.2. 15.00, So. 8.2. 15.00, Mo. 9.2. 10.00, Di. 10.2. 10.00, Sa. 28.2. 15.00, Ort: Thalia Pünktchen und Anton Di. 3.2. 10.00, Mi. 4.2. 10.00, Di. 24.2. 10.00, Mi. 25.2. 10.00 Rico, Oskar und die Tieferschatten Do. 5.2. 10.00, Fr. 6.2. 10.00 u. 18.30, Sa. 7.2. 15.00 Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer Mi. 11.2. 9.00 u. 11.00, Fr. 13.2. 10.00 u. 15.00, Sa. 14.2. 15.00, Sa. 28.2. 15.00 Für Hund und Katz ist auch noch Platz Di. 17.2. 15.00, Mi. 18.2. 10.00 Tschick Do. 19.2. 10.00 u. 19.30, Fr. 20.2. 10.00 u. 19.30 Der Grüffelo Sa. 21.2. 15.00, So. 22.2. 15.00, Mo. 23.2. 9.00 u. 11.00 Geheime Freunde Fr. 27.2. 10.00 u. 19.30 culture club SENFTÖPFCHEN 0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr Junge Sinfonie Köln So. 1.2. 19.00 Ingo Oschmann Di. 3.2. Helmut Schleich Mi. 4.2. Margie Kinsky Do. 5.2. Kai Spitzl Fr. 6.2. Henning Schmidtke Sa. 7.2. Reiner Kröhnert So. 8.2. 19.00 The Original Blues Brothers Double Show & Phil Dexter’s Elvis Vegas Show Fr. 13.2. Klatschruse mit Kooblome Sa. 14.2. Kling, Rothäuser, Kruttke So. 15.2. 19.00 SakkoKolonia Di. 17.2. Norbert Alich Fr. 20.2. Christoph Brüske Sa. 21.2. Nicole Nau & Luis Pereyra So. 22.2. 19.00 Christine Westermann Mo. 23.2. Alexandra Gauger Di. 24.2. Stephan Bauer Mi. 25.2. Kabarettmeisterschaft Do. 26.2., mit Daphne de Luxe u. Holger Edmaier Ken Bardowicks Fr. 27.2. Simone Solga So. 28.2. STUDIOBÜHNE KÖLN 0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr Gendertrouble in GerMANy So. 1.2. Orkan der Gefühle: Folge 5 Mo. 2.2., Di. 3.2. Meat Market Fr. 6.2. bis Di. 10.2. Carnival of the Body Do. 26.2. bis Sa. 28.2. präsentiert: Kabarett BARBARA RUSCHER KWARTIER LA TÄNG ALAAF Gewohnt bissig, saukomisch und charmant nimmt Barbara Ruscher die moderne Welt auseinander. So liest sie aus dem Tagebuch eines Säuglings vor, der als „Digital Native“ schon im Mutterleib mit dem Bloggen beginnt und zur Geburt nur meint: „Bin jetzt draußen. Alle weinen. Bin wohl hässlich.“ Ein großes Vergnügen! (Foto: Michael Schiffhorst) Der Atelierkeller bittet wieder zur alternativen Karnevals-Mixed-Show! The One And Only Torsten Schlosser zerrt Hildegart Scholten, Fußpflege Deluxe, Else Roe und Markus Schimpp auf die Bühnenbretter, bis der Saal kocht. Nix für Fanfaren-Liebhaber, Klüngel-Monster und Klatsch-Doofies, dafür alles für Leute mit Humor. (Foto: Tom Wolff) Pantheon Bonn, Bundeskanzlerplatz Karten: (0228) 21 25 21 THEATER AM DOM 0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr Charlys Tante So. 1.2., Di. 3.2. bis Fr. 6.2., Sa. 7.2. 17.00 u. 20.00, So. 8.2. 17.00 Aufguss Do. 12.2., Fr. 13.2., Sa. 14.2. 17.00 u. 20.00, Di. 17.2. bis Sa. 21.2., So. 22.2. 17.00 u. 20.00, Di. 24.2. bis Do. 26.2., Sa. 28.2. präsentiert: Kabarett choices verlost 2x2 Karten. E-Mail bis 15.2. an verlosung@choices.de, Kennwort: Ruscher 20 Fr 20.2. 20 Uhr Atelier Theater Roonstr. 78, Köln Karten: (0221) 24 24 85 choices verlost 2x2 Karten. E-Mail bis 8.2. an verlosung@choices.de, Kennwort: Kwartier Sa 14.2. 20.30 Uhr Action Tragikomödie Tragikomöd g Expressionistisch h Tragikomödie ggikomödiee Expressionistisch Nouvell No 3D Farbe Poe oetischer er Realismus Rea i mus Historie Expre ch New H Stumm m Schwarzweiß Independent Ind p d t Science-Fiction Scien Scienc cee Fiction Katastroophen Italienischerr NNeorealistisch Historie torie torie 3D LiebeErotik Nouvelle Vague g M Monument New Hollywood IIndependent Indep d ppenden d t FarbeSStumm mStumm Horror Western n Poetischer Poetisc ti h Realismus mus Italienischer Neorealistisch New Hollywood Historie istorie eSScience-Fiction i Fi ti LiebeErotik Kr Krimi Antikrieg A ntikrieg tikrieg eg ik ren Trick HHeimat i Heimat atAction Liebe Schwarzweiß Kinder Kind dde Animation Tragi Animat Animati An Western Wes -Fiction Fiction Trick Italienischer NeoreA ntasy KKatastrophen t t h Fantasy Fan tasyy Jugend roph rophen puvelle Nou Vague ue IIndependent Abenteuer uvelle Film Vague Er rotik noir Film noir Horror Kri Krimi Independent ntFrauen Horro Schwarzweiß warzweiß New Hollywood Tragödie g Independen Independent Independe depen d ent nt t Tragödie torieeMelodrama Poetischer i h RealismusPoetischer Realismuss ische ama Action3D Po Ac ndependent dependen endentrama A Melodram Tragikomödie g öödi Komödie Tragikomö Actoin Liebe Stumm S Familie Krieg Antikrieg Tragikom Antik 4RICK Heimat eimat imat Familie Antikrieg krieg Heimat tasy Jugend Liebe Western Expressionistisch p ssioni h Liebe Expressionistisch xpression tisch i h 3D D Drama Dr Liebe b be e 3D 3 D KKomödie ödi TTragödie öd agikomödie i ie KKomödie ööddie Melodram Komödie Ko ödie AActionn Fantasy Frauen Jugend Juge KINO Tragödie KINO IN NRW Kritik, Interviews und Links Düsseldorf – biograph.de Wuppertal – engels-kultur.de Ruhrgebiet – trailer-ruhr.de Köln – choices.de ȷʑʖɚ ȱʑɚ /HȿɏɇʑLɭ mein Film, mein Kino, meine Meinung... Das MeinungsMagazin Köln/Bonn choices.de 5 N O M I N I E RT F Ü R N O M I N I E RT F Ü R O S C A R S ® BESTE REGIE B E S T E R EG I E • B E S T E R H AU P T DA R S T E L L E R • B E S T E R N E B E N DA R S T E L L E R B E S T E S O R I G I NA L D R E H BU C H • B E S T E S M A K E -U P „STEVE CARELL IST EINE SENSATION – OSCAR!“ TV Digital STEVE 3 G OLDEN-GLOBES® GEWINNER B E S T E R FI L M • B E S T E R H AU P T DA R S T E L L E R • B E S T E R N E B E N DA R S T E L L E R CANNES FILM FESTIVAL CARELL CHANNING TATUM D R A M A MARK RUFFALO „GANZ GROSSES SCHAUSPIELKINO“ Filmstarts.de FOXCATCHER N A C H E I N E R WA H R E N G E S C H I C H T E A B 5 . F E B R UA R 2 0 1 5 I M K I N O WWW.FOXCATCHER.DE /FOXCATCHER.FILM Film-ABC Vorspann „Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)“, s.S. 24 KULTUR.KINO.KÖLN. 26 Jhg. I Februar 2015 FILMKRITIK-ÜBERSICHT FILMSTART-TERMINE 29.1. 5.2. 12.2. 19.2. 32 300 Worte Deutsch X 28 Anderswo X 24 Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) X 32 Blackhat 37 Brasserie Romantiek – Das Valentins-Menü 37 Da muss Mann durch X 28 Die Böhms – Architektur einer Familie X 38 Die Frau in Schwarz 2: Engel des Todes 32 Die letzten Gigolos 38 Die Präsenz 38 Ella und der Superstar X 38 Fifty Shades of Grey X 29 Foxcatcher 38 Fünf Freunde 4 38 Inherent Vice – Natürliche Mängel 37 Into the Woods X 29 Jacky im Königreich der Frauen X 37 John Wick 38 Jupiter Ascending 29 Los Ángeles 38 Manolo und das Buch des Lebens 37 Red Army – Legenden auf dem Eis 33 Road to Heaven X 30 Sehnsucht nach Paris X 38 SpongeBob Schwammkopf 3D X 30 Stratos X 37 The Interview X 33 The Visitor X 38 Traumfrauen X 30 Von Menschen und Pferden X 28 Wem gehört die Stadt? – Bürger in Bewegung X 29 Whiplash X 38 Wild Card X X X X X X X X X X X X Ist für eine filmische Entdeckungsreise immer zu haben: Christian Meyer Entdeckungsreise Warum denn in die Ferne schweifen Während das Gros der Kölner im Februar an nichts anderes als den Karneval denkt, richten sich die Augen der kleinen Spezies der Filmkritiker auf Berlin. Wie in fast jedem Jahr kollidiert der Karneval mit der Berlinale, und die noch kleinere Spezies der karnevalesken Filmkritiker muss einiges an Logistik aufwenden, um beides halbwegs unter einen Hut zu bringen. Die Uraufführung von „Fifty Shades of Grey“ ist sicher für die wenigsten Kollegen ein Anreiz, um nach Berlin zu reisen. Warum die Bestsellerverfilmung auf einem Festival wie der Berlinale Weltpremiere feiert, ist nicht ganz klar. Aber es gibt noch weitere Unklarheiten, wenn man bedenkt, dass sich Nordkorea über die Berlinale-Aufführung der Komödie „The Interview“ echauffiert hat, obwohl der Film dort gar nicht läuft. Klar ist hingegen, dass es auch in diesem Jahr wieder diese eigentümlichen Wettbewerbsfilme gibt, die außer Konkurrenz laufen. Sie dürfen wegen der Richtlinien oder sollen aus anderen Gründen nicht um einen der Bären konkurrieren, aber trotzdem im Rampenlicht des Wettbewerbs stehen. In diesem Jahr gilt das für „Elser“, den neuen Film von Oliver Hirschbiegel, Kenneth Branaghs „Cinderella“, Bill Condons „Mister Holmes“ und Wim Wenders‘ „Every Thing Will Be Fine“ mit Charlotte Gainsbourg und James Franco. Wenders erhält in diesem Jahr eine Hommage-Reihe und den goldenen Ehrenbären – da wäre eine echte Wettbewerbsbeteiligung sicher etwas viel des Guten. Unter den wirklichen Wettbewerbsfilmen findet man neue Werke von Andreas Dresen, Sebastian Schipper und Werner Herzog. Peter Greenaway kommt mit einem Film über die Mexikoreise des russischen Filmpioniers Sergei Eisenstein in den 1930er Jahren, Isabel Coixet stellt den Eröffnungsfilm, Terrence Malick, Benoît Jacquot und der Iraner Jafar Panahi zeigen ebenfalls ihre neuen Werke. Wie es dem iranischen Regisseur trotz Berufsverbots möglich ist, immer wieder Filme zu drehen und auf europäischen Festivals zu zeigen, bleibt ein Rätsel. Umso gespannter darf man auf das Ergebnis warten. X Viele historische Stoffe finden sich im Wettbewerb, oftmals geht es dabei ums Reisen. Eine kleine Reise sind sicher auch die anderen Sektionen des Festivals wert. Dem Wettbewerb gilt zwar die meiste mediale Aufmerksamkeit, Neuentdeckungen macht man aber eher im „Forum“ oder „Panorama“, wo noch mal knapp 80 Filme laufen. Insgesamt werden auf dem Festival mehrere hundert Filme gezeigt – da kann man schon mal den Überblick verlieren. Vielleicht bleibt man auch einfach nur hier und widmet sich dem hiesigen Kinoprogramm. Denn erstens werden zumindest einige der Festivalfilme später auch regulär in die Kinos kommen, und zweitens steckt ja auch das tägliche Kinoprogramm voller Überraschungen. Das kann ebenso das heiß erwartete neue Werk eines bekannten Regisseurs sein wie ein mit nur geringen Mitteln produziertes Debüt. Beides möchten wir Ihnen auch in diesem Monat ans Herz legen. Trotz Berlinale, trotz Karneval. CHRISTIAN MEYER X Wertung unter den Filmkritiken: 1( ) bis 6 ( ) 6 Punkte = Höchstwertung Mein Film, mein Kino, meine Meinung 23 .de M Mein e Lesezeichen ei choice of choices Kampf hinter den Kulissen: Der Regisseur (Keaton, l.) und sein Publikumsliebling (Norton) Liebe und Bewunderung „Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)“ von Alejandro G. Iñárritu Ein alternder Filmstar will es mit einer Theaterproduktion noch mal allen beweisen. C Turbulente Farce über eine neurotische Theatertruppe Hektisches Treiben hinter der Bühne, chaotische Zustände in der Garderobe, angespannte Nervösität im Ensemble – willkommen bei einer turbulenten Theaterproduktion am Broadway: Riggan Thomson steht kurz vor der Premiere seiner ersten Regiearbeit. Raymond Carvers Kurzgeschichte „What We Talk About When We Talk About Love“ hat sich der gealterte Hollywood-Star ausgesucht, um seiner Karriere eine Wendung zu geben: Vor 20 Jahren war er der gefeierte Star der Superheldenverfilmung „Birdman“. Bei drei Verfilmungen hat er den fliegenden Helden gemimt. Seitdem steckt er in einem Karrieretief. Die Theaterproduktion soll nicht nur für neue Aufmerksamkeit sorgen, sondern ihm auch einen Ruf als Regisseur und Charakterdarsteller verschaffen. Denn auch unter dem zweifelhaften Ruf eines Superheldendarstellers leidet Thomson, der sich zu Höherem berufen fühlt. Als sein zweiter Hauptdarsteller durch einen Bühnenunfall ausfällt, droht die Aufführung in einem Desaster zu enden. Nicht nur er ist am Rande eines Nervenzusammenbruchs, auch sein Produzent Jake (Zach Galifianakis) ist arg angespannt. Schließlich steht eine Menge Geld auf dem Spiel. Da setzt ihm Jake den jungen Publikumsliebling Mike Shiner (Edward Norton) vor. Thomson fügt sich nur widerwillig, aber der Charakterdarsteller Shiner kann nicht nur die Rolle ausfüllen, er wird auch für ein volles Haus sorgen. Doch die Wahl Shiners hat auch einen Haken: Er gilt unter Kollegen als schwierig. Es dauert nicht lange, bis sich Shiners Ruf bestätigt. Dass dessen Ex Lesley (Naomi Watts) die weibliche Hauptrolle spielt, führt zu weiteren Turbulenzen. Zu allem Überfluss baggert er auch noch Riggans Tochter an, die – gerade aus der Suchtklinik entlassen – hier als Assistentin angestellt ist. Derweil muss Riggan Thomson mit seiner Ex-Frau, die sporadisch zu Besuch kommt, und seiner Freundin, die in dem Stück eine Nebenrolle spielt, zurechtkommen. Kein Wunder, dass er immer mehr abdreht... Überblendung der Ebenen Alejandro G. Iñárritus („21 Gramm“, „Babel“, „Biutiful“) turbulenter Blick hinter die Kulissen der Welt des Schauspiels ist ein detailverliebtes Spiel mit tausend Anspielungen und doppeltem Boden. Das fängt schon bei der Besetzung an: Die Figur des Riggan Thomson teilt mit seinem Darsteller Michael Keaton die Superheldenkarriere („Batman“). Edward Norton gilt ebenso wie Shiner in der Branche als schwieriger Kollege, und er hat selber an den New Yorker Theatern angefangen. Emma Stone, die die drogensüchtige Tochter von Riggan Thomson spielt, hat zwar im wirklichen Leben keine Drogenprobleme, hat aber wie Keaton Mit .de beginnt die Filmwoche und Norton („Der unglaubliche Hulk“, „Fight Club“) bereits in Superheldenfilmen gespielt. Iñárritus Film ist sicher auch eine Abrechnung mit dem Blockbusterkino aus Hollywood. Andererseits hat er selber mächtig Spaß daran, mit dessen Mitteln zu spielen. Denn der psychisch labile Thomson fantasiert als Alter Ego seine Filmfigur Birdman. Thomson will geliebt und bewundert werden für eine anspruchsvolle Arbeit – vom Publikum und den härtesten Kritikern. Aber er verwechselt Bewunderung und Liebe ebenso wie Beruf und Privatleben. Sein Alter Ego Birdman interessiert sich hingegen überhaupt nicht für den ganzen Theaterquatsch. Er will seinen alten Ruhm als Superheldendarsteller zurück. Anfangs ist Birdman nur ein fiktives Gegenüber für Thomson, aber mit zunehmender Anspannung geht er immer mehr in seiner Filmfigur auf und kann schließlich in seiner Fantasie fliegen wie Birdman. Das führt im Film nicht nur zu waghalsigen Fantasyeinlagen, sondern auch zu einer faszinierenden Überblendung der Ebenen. Energetische Nervösität Nicht minder faszinierend ist die in wenigen langen Plansequenzen arrangierte Dramaturgie des Films: Da gibt es lange Dialogszenen, die nach einer ebenso langen Fahrt durch die Gänge des Theaters – immer den Protagonisten hinterher hetzend – schließlich auf der Bühne mitten in der Aufführung ihren vorläufigen Höhepunkt finden, um dann abermals in den Tiefen des Backstage-Bereichs zu Enden. Diese Szenen sind extrem aufwändig in der Produktion: Eine zehnminütige Einstellung muss man bei dem kleinsten Fehler mit allen Darstellern komplett neu drehen, weil es ja keine Schnitte gibt, die ein nachträgliches Editieren ermöglichen. Da wird der kleinste Patzer zur Geduldsprobe. Die Anspannung dieses ‚Live-Feelings‘ spürt man während des gesamten Film, der vor Energie nur so strotzt. Die Filmmusik unterstreicht diese energetische Nervösität mit einem endlosen Schlagzeugsolo, das sich sogar für einen kurzen Augenblick in Form eines Straßenmusikers vor der Kamera manifestiert. Noch so ein Spiel mit den Ebenen... Iñárritus „Birdman“ reiht sich ein in die Riege großer Theaterfilme von Ernst Lubitschs „Sein oder Nichtsein“ über John Cassavetes‘ „Die erste Vorstellung“ zu „Robert Altmans „Last Radio Show“. Mit viel Humor und Biss nimmt der Film die Marotten im Showbiz auf‘s Korn, streift die Kaste der Kritiker und thematisiert nicht zuletzt auch die Rolle des Publikums. CHRISTIAN MEYER BIRDMAN ODER… Golden Globes: Bester Hauptdarsteller, bestes Drehbuch USA 2014 - Komödie / Drama - 120 Min - ab 12 J. - Regie: Alejandro González Iñárritu mit: Michael Keaton, Zach Galifianakis, Edward Norton Start: 29.1. Cinenova, Odeon, OFF Broadway 24 Mein Me ei Lesezeichen Kölner Kritikerspiegel Februar 2015 Die häufigsten Nennungen Frank Olbert Kölner Stadtanzeiger Thomas Linden Kölnische Rundschau Sebastian Ko WDR 1 LIVE Ingrid Bartsch ARD Morgenmagazin R.-Ruediger Hamacher film-Dienst Herausragend Birdman (...) von A. G. Iñárritu Birdman (...) von A. G. Iñárritu Birdman (...) von A. G. Iñárritu Birdman (...) von A. G. Iñárritu Birdman (...) von A. G. Iñárritu Foxcatcher von B. Miller Bemerkenswert Die Böhms von M. StaerkleDrux Die Böhms von M. StaerkleDrux Foxcatcher von B. Miller Whiplash von D. Chazelle Into the Woods von R. Marshall Blackhat von M. Mann Best of Comedy The Interview von S. Rogen, E. Goldberg The Interview von S. Rogen, E. Goldberg Best of Drama Whiplash von D. Chazelle Whiplash von D. Chazelle Besondere Erwähnung Blackhat von M. Mann Wem gehört die Stadt? von A. Ditges Susan Vahabzadeh Süddeutsche Zeitung Sven von Reden StadtRevue Verena Lueken FAZ Birdman (...) von A. G. Iñárritu Foxcatcher von B. Miller Lars-Olav Daniel Kothenschulte Beier Spiegel Frankfurter Rundschau Foxcatcher von B. Miller Cristina Nord Katja Nicodemus taz Die Zeit Kultur.Kino.Köln. Whiplash von D. Chazelle (Urlaub) Jacky im Königreich der Frauen von R. Sattouf SpongeBob Schwammkopf 3D von P. Tibbitt Sehnsucht nach Paris von M. Fitoussi Foxcatcher von B. Miller Whiplash Jacky im von Königreich D. Chazelle der Frauen von R. Sattouf Red Army – Legenden auf dem Eis von G. Polsky Anderswo von E. Amrami Birdman (...) Brasserie von Romantiek von J. Vanho- A. G. Iñárritu ebrouck Wem gehört die Stadt? von A. Ditges Birdman (...) von A. G. Iñárritu Whiplash von D. Chazelle Foxcatcher von B. Miller Inherent Vice von P. T. Anderson Christian Meyer choices Los Ángeles von D. John Harper Foxcatcher von B. Miller Die Böhms von M. StaerkleDrux Kino-Kalender PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN bis 1.2. STRANGER THAN FICTION, Filmpalette, Filmforum 17. Ausgabe des spannenden Dokumentarfilmfestivals 8.2. 15.30 Uhr A SERIOUS MAN, Off Broadway Coen-Komödie in der Reihe „Filmpsychologische Betrachtungen“ 30.1. 21 Uhr DIE PRÄSENZ, Filmhauskino Premiere des Horrorfilms in Anw. des Regisseurs Daniele Grieco, s.S. 38 9.2. 20 Uhr SHIRLEY, Filmpalette Gustav Deutschs Frauenporträt rund um Edward Hoppers Gemälde 31.1. 20.30 Uhr SAM RAIMI TRIPLE FEATURE, Filmhauskino „Tanz der Teufel 2“, danach „Armee der Finsternis“ und als Erstes? Guess what! 10.2. 21 Uhr HEUTE GEHE ICH ALLEIN NACH HAUS, Filmpalette Schwules Dreiecksdrama um einen blinden Schüler in Sao Paulo 1.2. 12 Uhr GELIEBTE CLARA, Filmforum Biopic über Clara Schumann, mit einer Einführung 11.2. 14.30 Uhr ST. VINCENT, Odeon Der Film mit Bill Murray im Rahmen des Seniorenkinos 1.2. 12 Uhr WEM GEHÖRT DIE STADT? – BÜRGER IN BEWEGUNG, Cinenova Premiere. Doku über Bürgerengagement in Ehrenfeld, anschl. Gespräch, s.S. 28 1.2. 15.30 Uhr DER KRIEG DER KNÖPFE, Flmclub 813 Die wunderbare Kinderbuchverfilmung von 1962 Stranger than Fiction: „I Want to See the Manager“ 15.2. 16.30 Uhr VERSTEHEN SIE DIE BÉLIERS?, Cinenova Preview der französischen Komödie um eine taubstumme Familie „Norte – The End of History“ 18.2. 21 Uhr DIE NACKTEN VAMPIRE, Filmhauskino Psychedelischer Vampir-Softporno von 1970 1.2. k.A. EL VERANO DE LOS PECES VOLADORES, Cinenova Im Rahmen des spanischsprachigen Festivals Cinespañol 19.2. 19.30 Uhr KOPFÜBER, Filmforum Bernd Sahlings Film erzählt von einem Jungen mit ADHS 3.2. / 8.2. k.A. Uhr ANINA, Cinenova Im Rahmen des spanischsprachigen Fesitvals Cinespañol 21.2. 20 Uhr ALICE LEBT HIER NICHT MEHR, Filmclub 813 Scorseses erster großer Erfolg von 1974, vor „Taxi Driver“ 4.2. 20 Uhr THAT LOVELY GIRL, Filmpalette Drama um eine inzestuöse Vater-Tochter-Beziehung in Tel Aviv 22.2. 11.30 Uhr EXHIBITION ON SCREEN, Odeon Rembrandt in der National Gallery und dem Rijksmuseum 4.2. 21 Uhr DIE BEUTE, Filmhauskino Roger Vadims Eric Zola-Verfilmung mit Jane Fonda und Michel Piccoli 22.2. 15 Uhr MELANCHOLIA, Filmforum Von Triers Endzeitfantasie wird gezeigt als Lieblingsfilm von Thierry Mechler 6.2. 17 Uhr ZIEMLICH BESTE FREUNDE, Domforum Die Erfolgskomödie aus Frankreich „Geliebte Clara“ 24.2 19 Uhr I VITELLONI, Italienisches Kulturinstitut Filmclub Akasava präsentiert Fellinis Müßiggänger im Original, Eintritt frei 6.2. 19.30 Uhr DON CAMILLO UND PEPPONE, Domforum Der erste von fünf Komödien um den Priester und den Kommunist 25.2. 20 Uhr ALS WIR TRÄUMTEN, Off Broadway Preview des neuen Films von Andreas Dresen in Anw. des Autors, s.S. 38 7.2. 10.30 Uhr DIE FABELHAFTE WIMMERROLLE, Odeon Fortuna Kölns Aufstiegskampf in die 1. Liga 1973, gefilmt auf Super 8 26.2. 19 Uhr FRÜHJAHR 45, Filmforum WDR-Doku über die Stimmung in Deutschland im Jahre Null 8.2. 11.30 Uhr ICH MÖCH ZO FOSS NOH KÖLLE JON...., Odeon Kölsche Filmmatinée mit Erinnerungen an Willi Ostermann 27.2. 21.30 SHOCK, Filmhauskino Der Geister-Shocker von 1977 ist Mario Bavas letzter Film 8.2. 11.30 Uhr NORTE – THE END OF HISTORY, Filmpalette Der vierstündige philippinische Film war im Januar unser Film des Monats 28.2. 18 Uhr 3 HERZEN, Cinenova Preview des neuen Films von Benoît Jacquot mit Charlotte Gainsbourg 8.2. 14.30 Uhr ELLA UND DER SUPERSTAR, Cinenova Preview der zweiten Verfilmung aus der finnischen Kinderbuchreihe, s.S. 38 Mein Film, mein Kino, meine Meinung „El Verano des los Peces Voladores“ 25 28.2. 20 Uhr GETAWAY, Filmclub 813 Sam Peckinpahs Klassiker von 1972 „Heute gehe ich allein nach Haus“ „Verstehen Sie die Béliers?“ .de M Mein e Lesezeichen ei !24(!53+)./s+½,.s:Ã,0)#(%2342s777/&&"2/!$7!9$% 02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+ !33% s+/.4!+4 /&&"2/!$7!9$% NEUSTARTS ALS WIR TRÄUMTEN BIRDMAN ODER (DIE UNVERHOFFTE MACHT DER AHNUNGSLOSIGKEIT) DE/FR 2015, R: Andreas Dresen, D: Merlin Rose, Julius Nitschkoff, Joel Basman (O.m.U.) Ab 26.2. Ab 29.1. US 2014, R: Alejandro G. Iñárritu, D: Michael Keaton, Emma Stone, Edward Norton, Zach Galifianakis, Naomi Watts Die Omnipräsenz des Superheldenkinos löst immer wieder Kassandrarufe über den Verfall des Kinos, des guten Geschmacks oder gleich der Kultur als Ganzes aus. In diese Kerbe schlägt Alejandro G. Iñárritus ambitionierter, stilistisch aufregender neuer Film „Birdman“, der ein brillantes Schauspielerensemble auf einem Parforceritt inszeniert und zu einer vielschichtigen Kritik an Hollywood und Hochkultur gleichermaßen ansetzt. FOXCATCHER (O.m.U.) Ab 5.2. US 2014, R: Bennett Miller, D: Channing Tatum, Steve Carell, Mark Rufallo, Vanessa Redgrave, Sienna Miller Preview: Mi. 25. Februar, 20 Uhr, in Anwesenheit des Drehbuchautors Wolfgang Kohlhaase und des Produzenten Peter Rommel) Leipzig in der Nachwendezeit: Die Clique um Rico, Mark und Daniel lebt ziellos in den Tag hinein. In ihrem Viertel, in dem eine Brauerei das kulturelle Zentrum ist, fühlen sie sich stark, cool und akzeptiert. Wenn sie nicht gerade mit ihrer Fußballmannschaft um den Aufstieg spielen, prügeln sie sich, um auf der Straße respektiert zu werden, klauen oder treiben anderen kleinkriminellen Unfug. Nachts betrinken sie sich sinnlos, nehmen Drogen, gehen in den Swinger-Club und randalieren ohne Grund in der Nachbarschaft – auf der lokalen Polizeistation sind die Jungs darum Stammgäste. Heimlich träumen die drei Chaoten jedoch davon, der Sinnlosigkeit ihres Daseins in dem Leipziger Viertel zu entfliehen und irgendwo anders ein Leben mit Bedeutung zu beginnen. FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNGEN – PSYCHOANALYTIKER STELLEN FILME VOR Sonntag, 8. Februar, 15.30 Uhr A SERIOUS MAN US 2009, R: Joel & Ethan Coen, D: Michael Stuhlbarg, Richard Kind, Fred Melamed, Sari Lennick Die unglückliche Geschichte der Beziehung zwischen dem reichen Unternehmens-Erben John du Pont und dem Ringer-Brüderpaar Mark und Dave Schultz ist hierzulande kaum bekannt. Regisseur Bennett Miller, der sich mit Filmen wie „Capote“ (2005) und „Moneyball“ (2011) auf real-life-Dramen spezialisiert hat, macht daraus ein ungeheuer intensives Leinwand-Erlebnis. Miller wurde für seine Arbeit und beim Festival in Cannes 2014 als bester Regisseur ausgezeichnet. Als John du Pont begeistert der Komiker Steve Carell in seiner ersten tragischen Rolle. VON MENSCHEN UND PFERDEN Ab 19.2. IS/DE 2013, R: Benedikt Erlingsson, D: Ingvar Eggert Sigurðsson, Charlotte Bøving, Helgi Björnsson Island, Isländer und ihre Ponys – das ist hier eine gelungene Mischung aus rustikalem Charme und Selbstironie, manchmal sogar mit Knalleffekt! Geschickt verknüpft Benedikt Erlingsson mehrere Episoden miteinander. Dafür bringt er einfühlsam, aber keineswegs zimperlich die Schicksale von Pferden und Menschen zusammen: die Stute auf Abwegen, das schwimmende Pony, Mensch und Pferd in eisiger Nacht … Aber Achtung! Dies ist trotz seines Witzes kein leichter Film, sondern ein anspruchsvolles Werk, das mit der Kraft seiner Bilder ebenso überzeugt wie mit seinen Geschichten. Eigentlich lebt Larry Gopnik ein beschauliches Leben in einer kleinen jüdischen Gemeinde im Mittleren Westen der USA. Er ist ein liebender Ehemann, fürsorglicher Vater und erfolgreicher Professor. Aber irgendwie läuft plötzlich nichts mehr so wie gewohnt. Larrys Gattin verlangt plötzlich die Scheidung, um mit ihrem selbstgefälligen neuen Liebhaber zusammenleben zu können. Sein Sohn schwänzt die Schule, die Tochter bestiehlt ihn, um sich eine Nasekorrektur finanzieren zu können. Sein psychisch labiler Bruder hockt ständig auf seiner Couch. Und als ob die Familie nicht schon genügend Probleme bereiten würde, gerät auch noch Larrys Karriere ins Trudeln: Anonyme Briefschreiber verbreiten falsche Anschuldigungen über ihn, und außerdem versucht ein Student, ihn zu bestechen. Larry sucht Hilfe, und hofft diese bei einem Rabbi zu finden. Doch auch das ist leichter gesagt, als bekommen… Vorgestellt von Dr. med. Isolde Böhme NEUE STAFFEL AB 3. MÄRZ! Am 12. Februar (Weiberfastnacht) & 16. Februar (Rosenmontag) bleibt das OFF Broadway geschlossen. Kölle Alaaf! he Täglic ngen u l l Vorsteab Uhr 15.00 weisshaus &),-+5.34 4(%!4%2s+½,.s,58%-"52'%2342s 7777%)33(!53+)./$% 02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+ !33%s +/.4!+4 7%)33(!53+)./$% NEUSTARTS DIE BÖHMS Ab 29.1. DE 2014, R: Maurizius Staerkle-Drux, D: Gottfried Böhm u.a. als illegal in Paris lebendem Senegalesen trotzdem das Kunststück, ein Feel-Good-Movie mit gesellschaftskritischer Brisanz und Aktualität zu füttern. Ohne in Betroffenheitsrhetorik abzudriften, werden Themen wie Immigration und Integration ebenso gestreift und ausgelotet wie Identitätskrisen oder die Grenzen sozialen Engagements. 4. PFANNEKUCHENSITZUNG Drei Generationen von Architekten beschreibt Maurizius Staerkle-Drux in seiner Dokumentation „Die Böhms – Architektur einer Familie“, wobei stets der Patriach Gottfried Böhm im Mittelpunkt steht. Der Film zeichnet ein ebenso intimes wie prägnantes Portrait – über die Komplexität und Untrennbarkeit von Leben, Liebe, Glaube und (Bau-)Kunst. INHERENT VICE – NATÜRLICHE MÄNGEL Samstag, 31. Januar, 14.00 Uhr RITA + DER KLEINE SCHOSCH Don Kochotto, bekannt aus der 1.-3. Pfannekuchensitzung, hat zu viele Pfannekuchen gegessen und rollt und wankt nur noch über die Bühne. Nix los? Da hilft nur ein Feen-Pubs, dann kann sie starten: die 4. Pfannekuchensitzung. Auf der Bühne: Die Band RITA + der kleine SCHOSCH + Kinderensemble + spontane Mitwirkende aus dem Publikum. Dauer: 2 Stunden incl. Pause, Kostümierung erwünscht VVK im Weisshaus Kino: 8 Euro Kinder, 12 Euro Erwachsene Ab 12.2. US 2012, R: Paul Thomas Anderson, D: Joaquin Phoenix, Reese Witherspoon, Owen Wilson KIDSKINO Samstag und Sonntag um 15.00 Uhr Sonntag, 01. Februar um 15.00 Uhr ASCHENBRÖDEL UND DER GESTIEFELTE KATER DE 2013, R: Torsten Künstler &3+ABEMPFOHLENAB*AHRE&"70RÊDIKATBESWERTVOLL Los Angeles 1970: Der Privatdetektiv und Drogenliebhaber Larry „Doc“ Sportello staunt nicht schlecht, als seine Ex-Freundin Shasta eines Abends urplötzlich bei ihm auf der Matte steht. Sie erzählt ihm von ihrer Affäre mit dem Milliardär Mickey Wolfman sowie dem Plan von dessen Frau Sloane und deren Liebhaber, den reichen Bauherrn zu entführen und in eine psychiatrische Anstalt zu stecken. Doc soll der verliebten Shasta nun helfen, dieses Vorhaben zu verhindern. Doch kaum hat der Ermittler mit seinen ersten Nachforschungen begonnen, verschwindet Mickey auch schon. Während Doc seine Bemühungen zur Aufklärung des Falls verstärkt, bekommt er es mit seinem verfeindeten ExKollegen Christian „Bigfoot“ Bjornsen und mehr und mehr anderen zwielichtigen Gestalten zu tun. Dabei verstrickt sich Doc immer tiefer in Ärger, aus dem ein unbeschadetes Entkommen zunehmend unwahrscheinlicher wird. HEUTE BIN ICH SAMBA Samstag, 07. Februar & Sonntag, 08. Februar um 15.00 Uhr FINN UND DIE MAGIE DER MUSIK NL, BE 2013, R: Frans Weisz &3+ABEMPFOHLENAB*AHRE&"70RÊDIKATBESWERTVOLL Samstag, 14. Februar & Sonntag, 15. Februar um 15.00 Uhr DER KLEINE MEDICUS – BODYNAUTEN AUF GEHEIMER MISSION IM KÖRPER DE 2014, R: Peter Claridge &3+ABEMPFOHLENAB*AHRE&"70RÊDIKATBESWERTVOLL Ab 26.2. Samstag, 21. Februar & Sonntag, 22. Februar um 15.00 Uhr FR 2014, R: Éric Toledano & Olivier Nakache, D: Omar Sy, Charlotte Gainsbourg, Tahar Rahim, Izïa Higelin u.a. ua. Mit ihrer 2011 realisierten Komödie „Ziemlich beste Freunde“ haben die Franzosen Éric Toledano und Olivier Nakache grandiose Erfolge in zahlreichen Ländern feiern können. Obwohl ihr Nachfolgewerk „Heute bin ich Samba“ komplexer und ernsthafter ausfällt, gelingt mit dem unbeschwerten Omar Sy in der Hauptrolle BIBI BLOCKSBERG – EENE MEENE EINS, ZWEI, DREI! DE 1997, R: Gerhard Hahn, Royce Ramos &3+ABEMPFOHLENAB*AHRE Samstag, 28. Februar & Sonntag, 01. März um 15.00 Uhr DER KLEINE NICK MACHT FERIEN FR 2014, R: Laurent Tirard &3+ABEMPFOHLENAB*AHRE&"70RÊDIKATBESWERTVOLL Am 16. Februar (Rosenmontag) bleibt das Weisshaus Kino geschlossen. Kölle Alaaf! Film-Kritik Verloren in allgegenwärtiger Fremde: Noa (Neta Riskin) Kreativität und Persönlichkeit: Die Böhms bei der Arbeit Sinnsuche Von Häusern und Menschen „Anderswo“ von Ester Amrami „Die Böhms – Architektur einer Familie“ von Maurizius Staerkle-Drux Noa studiert in Berlin, doch es zieht sie in ihre Heimat Israel. C Lebendiges Selbstfindungsdrama Die Architekten-Dynastie Böhm hat unterschiedlichste Persönlichkeiten hervorgebracht. C Poetisch-persönliches Architekten-Porträt Die 30-jährige Israelin Noa sitzt in Berlin an ihrer Abschlussarbeit. Aber die Arbeit stockt, und ihr Verhältnis zu ihrem Freund Jörg steht auch auf dem Prüfstein. Kurzer Hand reist sie in ihre Heimat. Dort angekommen stellt sie schnell fest, dass sie sich auch hier inzwischen fremd fühlt. Als ihr Jörg auch noch nachreist, weiß sie gar nicht mehr, wo sie hingehört. Ester Amramis Debüt zeigt eine orientierungslos durch das Leben treibende junge Frau, die sich an allen Ecken und Enden reibt. Der Film bleibt seiner Protagonistin dicht auf den Fersen, und das ist ob ihres Charakters mitunter nicht leicht zu ertragen. Aber Neta Riskins facettenreiches Spiel und der lebendige Familienalltag vermögen den Zuschauer in ihren Bann zu ziehen. Gottfried Böhm hat mit seinen meist sakralen Bauwerken nicht nur die Architektur in NRW geprägt. 1986 erhielt der heute 94-Jährige als bislang einziger deutscher Architekt den international renommierten Pritzker-Preis. Auch seine drei Söhne arbeiten als Architekten und haben in der Region (Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld, Kölnarena) und weit darüber hinaus gebaut. Die Dokumentation zeigt die Arbeit der Böhms, reflektiert aber auch ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten. Die Rolle von Gottfried Böhms Ehefrau Elisabeth, die während der Dreharbeiten starb, wird ebenso beleuchtet wie die Konkurrenz unter den Brüdern und ihr Verhältnis zum Vater. Regisseur Staerkle-Drux ist ein bewegendes und poetisches Familienporträt gelungen, das Kreativität und Persönlichkeit gleichermaßen ergründet. CHRISTIAN MEYER CHRISTIAN MEYER ANDERSWO Berlinale 2014: Dialogue en Perspective D 2014 - Drama - 85 Min - o. Altersb. - Regie: Ester Amrami mit: Neta Riskin, Golo Euler, Hana Laszlo DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE Start: 29.1. D/CH 2014 - Dokumentarfilm - 87 Min - o. Altersb. - Regie: Maurizius Staerkle-Drux Start: 29.1. Filmpalette, Odeon, Weisshaus Odeon Bewegte Bürger Gegenwind „Wem gehört die Stadt? – Bürger in Bewegung“ von Anna Ditges In Köln-Ehrenfeld soll eine Shopping Mall entstehen. Die Bürger wehren sich. C Lebendige Doku über eine urbane Bürgerbewegung Es ist eine bunte Gesellschaft: Da sind der Besitzer eines italienischen Supermarkts, die kölsche Schreinermeisterin, die Architektin und der Dönerbudenbesitzer auf der einen, die Städteplaner, der Bürgermeister und natürlich der Besitzer des Grundstücks auf der anderen Seite. Nachdem die Stadt Köln die Erlaubnis für die Errichtung einer Shopping Mall erteilt hat, regt sich Widerstand in der Bürgerschaft und ein heterogenes Bündnis stellt sich gegen diesen Plan. Regisseurin Anna Ditges entfaltet ein lebendiges Bild des bürgerlichen Engagements und zeigt die Entwicklung des Konfliktes, der beispielhaft für viele jüngeren Bestrebungen von Bürgerinitiativen auf Mitbestimmung ist. CHRISTIAN MEYER choices verlost 1x2 Karten für eine Vorstellung im Cinenova. E-Mail bis 22.2. an verlosung@choices.de, Kennwort: Wem gehört die Stadt WEM GEHÖRT DIE STADT? - BÜRGER IN BEWEGUNG D 2014 - Dokumentarfilm - 88 Min - Regie: Anna Ditges Start: 19.2. Cinenova Mit .de beginnt die Filmwoche 28 Mein Me ei Lesezeichen Mateo (Mateo Bautista Matías) will der Armut daheim den Rücken kehren Rollentausch: Brautschau mal anders Liebe und Gewalt Auf den Kopf gestellt „Los Ángeles“ von Damian John Harper „Jacky im Königreich der Frauen“ von Riad Sattouf Selbst in einem kleinen mexikanischen Dorf lenkt die Mafia das Geschehen. C Eindringliches Drama mit Laiendarstellern Männer tragen in Jackys Land Schleier, Frauen Gewehre. C Böse Satire auf Totalitarismus, Religionsfanatiker und Genderfragen Das von der Kölner Produktionsfirma Weydemann Bros. produzierte Debüt des amerikanischen Regisseurs Damian John Harper ist in einem kleinen mexikanischen Dorf angesiedelt. Dort lebt der 17-jährige Mateo, der wie so viele Jungen zur Ernährung der Familie über die amerikanische Grenze gehen soll. Doch zuvor muss er in die örtliche Mafia aufgenommen werden und sich beweisen. Der friedliche Mateo gerät in einen Gewissenskonflikt. Der Film ist komplett mit Laiendarstellern besetzt, die in ihrem Dorf agieren. Zwischen Alltag, Feierlichkeiten, Familienkonflikten und offener Gewalt entfaltet sich ein kleiner Kosmos, dem man sich in seiner Unmittelbarkeit kaum entziehen kann. Erster Kuss, Feldarbeit und unverhohlene Gewaltandrohung liegen irritierend nah beieinander. CHRISTIAN MEYER Verkehrte Welt: In der Volksrepublik Bubunne tragen die Männer Schleier und sorgen für die Hausarbeit, während die Frauen an der Macht sind. Männer, die für die Rechte ihres Geschlechts kämpfen, werden hingerichtet, alle anderen zwangsverheiratet. Als die Diktatorinnen-Tochter Bubunne XVII (Charlotte Gainsbourg) heiraten soll, hofft der 20-jährige Jacky (Vincent Lacoste) auf sein Glück. Der Comiczeichner und Regisseur Riad Sattouf, von 2004 bis 2014 Autor von Charlie Hebdo, stellt die Welt auf den Kopf und zeigt damit auch den Irrsinn unserer realen Welt. Das Prinzip funktioniert auf der Humorebene nicht immer so gut, wie die Grundidee hoffen lässt. Wer sich bei der simplen Umkehrgleichung zu wohl fühlt – für den hat der Film am Ende aber noch einen schönen Dreh in der Hinterhand. CHRISTIAN MEYER LOS ÁNGELES First Steps Award 2014: Bester abendfüllender Spielfilm JACKY IM KÖNIGREICH DER FRAUEN D/MEX 2014 - Drama - 100 Min - ab 12 J. - Regie: Damian John Harper mit: Mateo Bautista Matías, Marcos Rodríguez Ruíz, Lidia García Start: 29.1. F 2014 - Komödie - 94 Min - ab 12 J. - Regie: Riad Sattouf mit: Vincent Lacoste, Charlotte Gainsbourg, Didier Bourdon Start: 19.2. Filmpalette Aufreibender Schlagabtausch: Andrew (Miles Teller) vs. Fletcher (J.K. Simmons) Steve Carell beeindruckt als krankhafter Mentor John du Pont Schlachtengetöse Work Hard! „Whiplash“ von Damien Chazelle „Foxcatcher“ von Bennett Miller Ein aufstrebender Drummer gerät an einen erbarmungslosen Lehrer. C Spannendes Musikdrama Drama über einen komplexbeladenen Ringer und seinen exzentrischen Mentor. C Sportlerdrama Der 19-jährige Andrew kommt ans Musikkonservatorium, doch seine Ambitionen werden ausgebremst. Bis ihn Terence Fletcher unter seine Fittiche nimmt. Der ist ein cholerischer Sadist, der seine Schüler anschreit, beleidigt und sogar tätlich angreift, um aus ihnen das Beste herauszuholen. Doch mit dem ehrgeizigen Andrew ist er an einen ebenso extremen Charakter geraten, der um alles in der Welt seinen Traum vom Star-Drummer leben will. Es entfaltet sich ein Kampf zwischen den beiden grenzwertigen Persönlichkeiten. Chazelle, der Autobiografisches in den Film gelegt hat, inszeniert das musikalische Duell als spannenden Psychothriller, der mit einem Drumsolo als Showdown endet. Pädagogisch und musikalisch kann man den Film kritisieren, filmisch vermag er zu faszinieren. CHRISTIAN MEYER Mit „Foxcatcher“ liefert Regisseur Bennett Miller ein Sportlerdrama fernab vom üblichen Hollywoodpathos. Die Geschichte beruht auf wahren Ereignissen und erzählt von dem jungen Ringer Mark Schultz, der in dem Millionär John du Pont einen Mentor findet. Mark gelingt damit die Emanzipation von seinem älteren Bruder Dave, eines ebenso erfolgreichen Ringers. Du Pont entpuppt sich zugleich als krankhafter Exzentriker. In kühlen Bildern folgt Miller seinen Protagonisten, vernachlässigt dabei jedoch das psychologische Profil der Beteiligten. Zugleich darf Steve Carell als schwerreicher Psychopath zu Hochform auflaufen und macht allein damit das Drama sehenswert. HARTMUT ERNST WHIPLASH Golden Globe 2015: Beste Nebenrolle J.K. Simmons FOXCATCHER Filmfestspiele Cannes 2014: Bester Regisseur, Bennett Miller USA 2014 - Drama - 135 Min - ab 12 J. - Regie: Bennett Miller mit: Steve Carell, Channing Tatum, Mark Ruffalo Start: 5.2. USA 2014 - Drama - 105 Min - ab 12 J. - Regie: Damien Chazelle mit: Miles Teller, J.K. Simmons, Paul Reiser Start: 19.2. Cinenova Mein Film, mein Kino, meine Meinung choices verlost 1x2 Karten und 1 T-Shirt. E-Mail bis 8.2. an verlosung@choices.de, Kennwort: Foxcatcher Filmpalette, OFF Broadway 29 .de M Mein e Lesezeichen ei Film-Kritik Lethargisch, verzweifelt, kaltblütig: Stratos Es kriselt zwischen Brigitte (Isabelle Huppert) und Xavier (Jean-Pierre Darroussin) Jenseits der Moral Das gute Leben „Stratos“ von Yannis Economides „Sehnsucht nach Paris“ von Marc Fitoussi Ein verschuldeter Killer gerät in einen Strudel von Schuld, Gewalt und Kälte. C Atmosphärisches Krimidrama Brigitte bricht aus ihrem Alltag aus und fährt nach Paris – einfach so zum Spaß. C Leichtgewichtiger Beziehungsfilm Was ist das für eine Welt, in der ein Auftragsmörder die einzige moralische Instanz darstellt? Es ist die Welt des Killers Stratos (Vangelis Mourikis), der in der Schuld eines inhaftierten Verbrechers steht und sich mit seinen Morden freizukaufen sucht. Ansonsten distanziert sich Stratos vom Milieu, entsagt den Jobanfragen der Gangster und arbeitet in einer Brotfabrik. Als ein Nachbarmädchen Opfer von Gewalt zu werden droht, entsagt Stratos seiner Lethargie. Regisseur Yannis Economides schafft einen atmosphärischen, erdrückenden Krimi, der mit seiner Konsequenz und Kompromisslosigkeit an ein Yakuza-Drama erinnert. Ein großartiger Hauptdarsteller in einem wundervollen Sog der Tristesse, unterlegt von melancholischen Gitarrenklängen. Atemberaubend schwermütig. HARTMUT ERNST Marc Fitoussis Film ist ein Musterbeispiel für das typisch französische Genre des romantischen Ausbruchs aus dem Alltag. Mit einem ganz eigenen, leichten Ton schildert er die Beziehungsprobleme in einer in die Jahre gekommenen Ehe, die zwar glücklich, aber nicht sonderlich abwechslungsreich verläuft. Das behandelt er auf humorvolle und spielerische Art, ohne dabei in Tristesse oder Wehmütigkeit zu verfallen. Die eine oder andere Begebenheit mag vielleicht etwas zu ausladend geschildert sein, aber durch die akustische Ebene gelingt es ihm, seine Geschichte wirkungsvoll zusammenzuhalten. Dafür hat er „The Good Life“, einen Jazz-Standard von Sacha Distel, als musikalisches Leitthema ausgewählt, der bei seinen Einsätzen die Stimmung und die Story effektiv unterstützt und widerspiegelt. FRANK BRENNER STRATOS SEHNSUCHT NACH PARIS GR/D/ZYP 2014 - Kriminalfilm / Drama - 137 Min - Regie: Yannis Economides mit: Vangelis Mourikis, Yannis Tsortekis, Giorgos Giannopoulos Start: 19.2. F 2013 - Komödie - 98 Min - Regie: Marc Fitoussi mit: Isabelle Huppert, Jean-Pierre Darroussin, Michael Nyqvist Filmpalette Cinenova Start: 12.2. Stolz zu Rosse: Kolbeinns (Ingvar E. Sigurdsson) Guck dir diese Isländer an „Von Menschen und Pferden“ von Benedikt Erlingsson Amüsantes Drama über eigenwillige Begegnungen zwischen Huftier und Reiter. C Skurrile Reitergeschichten aus dem isländischen Hochland „Das ganze Filmteam besitzt und liebt Pferde.“ Dieser Hinweis wird diesem kleinen, wundersamen Film vorsichtshalber hinten angestellt. Denn die Episoden gestalten sich nicht nur skurril, sondern gern auch mal morbide. Begleitet von folkloristischen Klängen und Chorälen folgt die Kamera den verschrobenen Figuren durch Islands idyllische Steppe. Sie werden schicksalhaft getrieben, sei es von stiller Liebe oder von der Sucht nach Alkohol. Das Pferd ist Begleiter, ist dem Menschen mal Freund, mal Liebe oder mal bloß zweckdienlich. Der Blick des Pferdes spiegelt dabei auf amüsante Weise die Makel des Besitzers. Frecher, wundervoll bebilderter Ritt durch Abgrund und Leidenschaft. HARTMUT ERNST choices verlost 2x2 Karten für eine Vorstellung im OFF Broadway. E-Mail bis 22.2. an verlosung@choices.de , Kennwort: Von Menschen und Pferden VON MENSCHEN UND PFERDEN Göteborg: FIPRESCI Preis, Benedikt Erlingsson ISL 2013 - Drama - 81 Min - Regie: Benedikt Erlingsson mit: Ingvar E. Sigurdsson, Charlotte Bøving, Steinn Ármann Magnússon Start: 19.2. OFF Broadway Mit .de beginnt die Filmwoche 30 Mein Me ei Lesezeichen NEUSTART Ab 26.2. STOPPING – WIE MAN DIE WELT ANHÄLT NEUSTARTS BIRDMAN ODER (DIE UNVERHOFFTE MACHT DER AHNUNGSLOSIGKEIT) SEIT 29.1. USA 2014 | 119 Minuten | R: Alejandro González Iñárritu D: Michael Keaton, Zach Galifianakis, Edward Norton u.a. Die Omnipräsenz des Superheldenkinos löst immer wieder Kassandrarufe über den Verfall des Kinos oder gleich der Kultur als Ganzes aus. In diese Kerbe schlägt Alejandro G. Iñárritus ambitionierter, stilistisch aufregender neuer Film „Birdman“, der ein brillantes Schauspielerensemble auf einem Parforceritt inszeniert und zu einer vielschichtigen Kritik an Hollywood und Hochkultur gleichermaßen ansetzt. 300 WORTE DEUTSCH Deutschland 2015 | 90 Minuten | Dokumentation R: Bernhard Koch, Nils Landmark KÖLSCHE FILMMATINÉE So. 8.2. um 11:30 Uhr „ICH MÖCH ZO FOSS NOH KÖLLE JON …“ Deutschland WDR 1985 | 45 Minuten | R: Dieter Hens, H.W. Krupp | Mit: Bläck Fööss und King Size Dick Sa. 14.2. um 14:30 Uhr Kölsch Hännesche Theater: „STEUEROASE DÜX“: PUPPENSITZUNG 2014 WDR 2014 | 110 Minuten EXIBITION ON SCREEN So. 22.2. um 11:30 Uhr REMBRANDT So. 22.2. um ca. 12:00 Uhr WEM GEHÖRT DIE STADT? BÜRGER IN BEWEGUNG FEBRUAR KINDERFILM JEDEN SAMSTAG: PADDINGTON AB 5.2. Deutschland 2013| 98 Minuten | R: Züli Alada D: Pegah Ferydoni, Christoph Maria Herbst, Vedat Erincin, Nadja Uhl u.a. Köln ist für Migranten ein heißes Pflaster geworden, seit der unerbittliche Dr. Ludwig Sarheimer vom Ausländeramt die „illegalen Schmarotzer und Ziegenhirten“ mit Abschiebung bedroht. Erbittert wehrt sich Moschee-Vorsteher Demirkan gegen die Behördenwillkür, denn er vermittelt jungen Männern Bräute aus der türkischen Heimat – auch wenn die Bescheinigung über deren Deutschkenntnisse gefälscht ist. Doch selbst Demirkans eigene Tochter Lale rebelliert gegen die traditionelle Heiratsvermittlung des Vaters – sie hat sich an das selbstbestimmte Leben einer Kölner Studentin gewöhnt ... BRASSERIE ROMANTIEK AB 12.2. Belgien 2013 | 97 Minuten | R: Joël Vanhoebrouck D: Sara De Roo, Axel Daeseleire, Koen De Bouw, Barbara Sarafian u.a Eine Liebeskomödie zum Valentinstag – da muss man sich wohl vor akuter Überzuckerung fürchten. Aber der Film über ein Valentins-Menü in einer kleinen Brasserie, hinter der sich eigentlich ein Sterne-Lokal versteckt, kommt aus Belgien. Genauer gesagt aus Flandern, eine Region, die in den letzten Jahren oft für Überraschunghits gesorgt hat. Spielfilm-Debütant Joël Vanhoebrouck führt durch einen turbulenten Abend, der sich auf einen Schauplatz konzentriert, aber trotzdem für viel Abwechslung sorgt. Eine wundervolle Liebeskomödie. WHIPLASH AB 19.2. USA 2014 | 107 Minuten | R: Damien Chazelle D: Miles Teller, J.K. Simmons, Paul Reiser u.a. Andrew ist ein begnadeter Schlagzeugspieler. In einer der renommiertesten Musikschulen des Landes wird er von Terence Fletcher entdeckt und unter seine Fittiche genommen. Doch seine ohnehin schon rabiaten Unterrichtsmethoden arten immer mehr in Gewaltexzesse aus. Um Andrew zu Höchstleistungen zu pushen, schikaniert er ihn und treibt ihn bis an seine physischen und emotionalen Grenzen. Dennoch stellt sich Andrew dieser Tortur, ist es doch sein sehnlichster Wunsch, einer der größten Schlagzeuger der Welt zu werden. HEUTE BIN ICH SAMBA AB 26.2. Frankreich 2014 | 118 Minuten | R: Éric Toledano & Olivier Nakache D: Omar Sy, Charlotte Gainsbourg, Tahar Rahim, Izïa Higelin u.a. Frankreich, Großbritannien 2014 | 95 Minuten Regie: Paul King | D: Hugh Bonneville, Nicole Kidman, Sally Hawkins, Julie Walters u.a. Mit ihrer 2011 realisierten Komödie „Ziemlich beste Freunde“ haben die Franzosen Éric Toledano und Olivier Nakache grandiose Erfolge in zahlreichen Ländern feiern können. Obwohl ihr Nachfolgewerk „Heute bin ich Samba“ komplexer und ernsthafter ausfällt, gelingt mit Omar Sy in der Hauptrolle als illegal in Paris lebendem Senegalesen trotzdem das Kunststück, ein Feel-Good-Movie mit gesellschaftskritischer Brisanz und Aktualität zu füttern. Ohne in Betroffenheitsrhetorik abzudriften, werden Themen wie Immigration und Integration ausgelotet. KINO IN DER SÜDSTADT s SEVERINSTRASSE 81 s TELEFON 0221. 31 31 10 s WWW.ODEON-KOELN.DE Film-Kritik Im Wiegeschritt auf Seegang Prüft Integration auf Punkt und Komma: Dr. Ludwig Sarheimer (Christoph Maria Herbst) Das ist schwere Arbeit Tradition oder Integration „Die letzten Gigolos“ von Stephan Bergmann „300 Worte Deutsch“ von Züli Aladag Zwei ältere Gentlemen über ihre Arbeit als Unterhalter an Bord eines Kreuzfahrtschiffs. C Doku über Kreuzfahrt-Begleiter Türkische Einwanderinnen in Deutschland sollen einen Sprachtest absolvieren. C Humorvolle Integrationsbestandsaufnahme In Fernsehen und Literatur sind Kreuzfahrtreisen bereits seit geraumer Zeit präsent, mit dieser Doku versucht Regisseur Stephan Bergmann, nun auch im Kino anzudocken. Das gelingt insofern, als er sich über die übliche Alltagsdudelei zwischen Sonnen- und Unterdeck hinwegsetzt und seinen Fokus auf eine besondere Personengruppe richtet: Menschen fern der sechzig, insbesondere Charmeure alter Schule, die auf dem Schiff anheuern, um alleinstehenden Urlauberinnen den Aufenthalt mit stilvollem Zeitvertreib zu versüßen. Die Statements der Damen und Herren bestätigen zum einen Vorurteile in Sachen enthobener Wohlstandsnautik, darüber hinaus gibt es aber auch grundsätzliche Einblicke in das Witwendasein und in Liebe und Sehnsüchte im Alter. HARTMUT ERNST Die Frage nach der Integration insbesondere muslimischer Asylanten in den deutschen Lebensalltag ist gerade derzeit wieder topaktuell. Züli Aladag („Wut“), Ehemann der Regisseurin von „Die Fremde“, Feo Aladag, hat sich in „300 Worte Deutsch“ der Thematik nicht durchgehend ernst angenommen, sondern sie wirkungsvoll mit Humor durchsetzt. Zwar geht es bei ihm nicht so laut und schrill zu wie in Filmen wie „Salami Aleikum“ oder „Almanya – Willkommen in Deutschland“. Dafür bleibt hier auch Zeit, eine Vielzahl an unterschiedlichen Charakteren und deren Probleme einzuführen und die Dinge somit sowohl aus deutscher als auch aus türkischer Sicht zu beleuchten. Christoph Maria Herbst als rassistischer Beamter vom Kölner Ausländeramt kann dabei wie gewohnt wieder sämtliche Register ziehen. FRANK BRENNER DIE LETZTEN GIGOLOS 300 WORTE DEUTSCH D 2014 - Dokumentarfilm - 91 Min - o. Altersb. - Regie: Stephan Bergmann Start: 29.1. D 2014 - Komödie - 96 Min - ab 12 J. - Regie: Züli Aladag mit: Pegah Ferydoni, Christoph Letkowski, Christoph Maria Herbst Cinenova Odeon Start: 5.2. www.koeln-erlebnistouren.de Hathaway und Lien auf der Flucht Lust auf Kriminaltour, Unterwelt- oder Brauhaustour? Oder eine andere Entdeckertour? Tour-Agentur vermittelt Gruppenführungen, arrangiert Betriebsausflüge und Familienfeiern. Erlebnistouren in Köln und Region – Tour-Agentur Hohe Pforte 22 · 50676 Köln Fon: 02 21 - 93 272 63 Fax: 02 21 - 93 272 64 info@tour-agentur.de bei Buchung einer Gruppentour Code: Ch201207 Oldschool „Blackhat“ von Michael Mann Ein Profi-Hacker wird auf einen weltweit operierenden IT-Terroristen angesetzt. C Hacker-Thriller Regisseur Michael Mann („Heat“, „Collateral“, „Miami Vice“) meldet sich zurück mit einem Oldschool-Thriller, der sich um Internetkriminalität dreht. Nach einem Hackerangriff auf ein Atomkraftwerk wird der inhaftierte IT-Spezialist Nicholas Hathaway (Chris Hemsworth) entlassen, um dem FBI bei der Suche nach dem Täter zu helfen. Hathaway kooperiert mit dem chinesischen Agenten Chen und dessen Schwester Lien. Die Zeit drängt, der Täter plant Arges. Das Old-School-Konzept ist Stärke und Schwäche zugleich. Einerseits geht die Rückbesinnung auf Kosten von Timing, Dialog und Glaubwürdigkeit. Andererseits bewahrt sich Michael Mann einen eigenen Charme, der zeitgenössischen Thrillern oftmals abgeht. Und im letzten Drittel zieht die Spannung dann auch endlich an. HARTMUT ERNST BLACKHAT www.koeln-erlebnistouren.de Mit .de beginnt die Filmwoche USA 2014 - Drama / Thriller - 132 Min - Regie: Michael Mann mit: Chris Hemsworth, Viola Davis, William Mapother Start: 5.2. Metropolis 32 Mein Me ei Lesezeichen Film-Kritik Magische Begegnungen bei Tag und Nacht Annäherung „The Visitor“ von Katarina Schröter Die Regisseurin verfolgt fremde Menschen auf der Straße. C Experimenteller Dokumentarfilm über menschliche Begegnungen Die Regisseurin wandert durch die Städte Mumbai, Shanghai und São Paulo, und es sind nicht gerade die noblen Gegenden, die sie sich aussucht. Begleitet wird sie von einer Kamera, die ihre Wanderschaft und vor allem ihre Begegnungen filmt. Schröter trifft auf Menschen, geht ihnen hinterher und begleitet sie ein Stück weit in ihrem Leben. Sie ist freundlich, interessiert, aber sie spricht nicht. Dadurch entsteht eine merkwürdige, fast magische Beziehung, eine Annäherung von größter Offenheit. Einige Menschen begleitet sie über mehrere Tage, eine Frau in Shanghai gar drei Wochen lang – schließlich wohnt sie bei ihr. Schröter gelingt ein faszinierendes Experiment über Begegnungen, über Erwartungen und das Fremde, und schließlich auch über das Medium Film und die Wirkung einer Kamera. CHRISTIAN MEYER THE VISITOR D 2014 - Dokumentarfilm / Kunst - 74 Min - Regie: Katarina Schröter mit: Katarina Schröter Start: 5.2. Filmpalette Rajan vor dem Aufbruch zu seiner großen Reise Leid und Freud „Road to Heaven“ von Walter Größbauer Ein junger Inder unternimmt eine Pilgerreise durch sein Land. C Reise-Doku Nachdem der 21-jährige Inder Rajan, ein Sikh, den Tod seiner Mutter verarbeitet hat, begibt er sich auf eine zweitausend Kilometer lange Pilgerreise, um Gott zu danken. Regisseur Walter Größbauer begleitet den jungen Mann. Dabei entpuppt sich Rajan rasch als recht unbedarfter Zeitgenosse, der einerseits die Korruption im Land anprangert und sich ehern gibt, um am Ende den eigenen Bungalow und das Luxus-Auto als Erfolgsziel anzupreisen. Erkenntnis und Läuterung sehen anders aus. Für mehr Erkenntnis begibt sich die Kamera dann auch mal auf Solopfade. Insgesamt liefert Größbauer mit seinem Reisefilm skizzenhafte Anekdoten zu Themen wie Tourismus, Gewalt, Sexismus und Korruption, die nicht vertieft werden, jedoch über den oberflächlichen, touristischen Blick hinausgehen. HARTMUT ERNST ROAD TO HEAVEN D/IND 2014 - Dokumentarfilm - 100 Min - ab 12 J. - Regie: Walter Größbauer Start: 12.2. 13.2. Filmpalette Mein Film, mein Kino, meine Meinung 33 33 .de M Mein e Lesezeichen ei Roter Teppich Kopftuch oder nicht? Pegah Ferydoni in „300 Worte Deutsch“ „Dieser Terror hat nichts mit Religion zu tun“ Pegah Ferydoni über „300 Worte Deutsch“, Pegida, IS-Terror und arrangierte Ehen Spätestens seit ihrer Hauptrolle als Yagmur Öz- Von wesentlich größerem Ausmaß und insofern türk in der überaus beliebten ARD-Vorabendserie bedrohlicher ist das, was durch den Terror des „Türkisch für Anfänger“ ist die 1983 in Teheran „Islamischen Staates“ in den arabischen Ländern geborene Pegah Ferydoni einem breiten Publi- derzeit passiert… Das ist einfach grauenhaft für die kum bekannt. Im Alter von zwei Menschen vor Ort! Ich habe weniJahren floh sie mit ihren Eltern „Man kann sich einem solchen Thema nur durch ger Angst, dass wir uns den Terror aus dem Iran nach Deutschland, die Komödie nähern“ zurück importieren, ich finde es an der Universität Potsdam stuwesentlich erschreckender, was dierte sie später Philosophie. Neben Gastauftritten in zahlreichen Fernsehse- den Syrern und den Irakern in ihren Ländern pasrien spielte Ferydoni Hauptrollen in Kinofilmen siert. Die Flüchtlingsströme in den Nachbarländern wie „Women Without Men“, „Ayla“ oder dem aufzufangen ist eigentlich ein globales Problem, Ableger von „Türkisch für Anfänger“. Nun ist sie bei dem alle Länder mithelfen müssten. Auch, um in „300 Worte Deutsch“ mal wieder als Türkin diesem islamistischen Terror etwas entgegenzustellen. Es gibt zwar ein paar militärische Erfolge, aber im Kino zu sehen. das ebbt dann doch wieder ab. Die Art und Weise, choices: Frau Ferydoni, „300 Worte Deutsch“ wie unsere Medien funktionieren, besorgt mich in versucht mit Humor, kulturelle Differenzen auf- diesem Zusammenhang auch. In einer Woche gibt zuzeigen. Etwas ähnliches hat „Charlie Hebdo“ es sehr viele Nachrichten aus diesen Regionen und gemacht, mit ganz grauenvollen Konsequenzen… zu diesem Thema, doch dann gibt es irgendwann Pegah Ferydoni: Wenn man so einen Film macht, die Übersättigung und man hört überhaupt nichts dann versucht man natürlich auch, relevant zu sein mehr darüber. Die Weltengemeinschaft ist dann und den Blick zu richten auf das, was in unserer Ge- nicht mehr so alarmiert, weil sie nicht mehr so sellschaft passiert. Was für Fragen stellen wir uns, informiert darüber ist. Ich habe Angst, dass man was kann man filmisch mal thematisieren? Dass die Menschen dort vergisst und sie allein lässt! sich die Ereignisse nun auf diese Weise überschla- Genauso problematisch finde ich in diesem Zusamgen haben, ist natürlich traurig, zeigt andererseits menhang, dass immer vom Islam gesprochen wird. aber auch, wie wichtig ein solcher Film ist. Denn Ich persönlich glaube, dass dieser Terror nichts mit eine Komödie zeigt, wie man auf entkrampfte Art Religion zu tun hat, ganz im Gegenteil. Salafismus ist in meinen Augen eine Art Protestbewegung der und Weise mit dem Thema umgehen kann. jungen Leute, die irgendwie durchs soziale Raster Fühlen Sie sich als persisch-stämmige Frau vom gefallen sind und die sich um ihre Biografie betroAufkommen der Pegida-Bewegung in Deutsch- gen sehen. Linksextremismus und Rechtsextremismus ist denen zu soft, und da sie nichts zu verlieren land persönlich bedroht? Nein, direkt bedroht nicht. Aber ich finde das schon haben, finden sie im kriegerischen Dschihad eine sehr besorgniserregend. Man darf allerdings nicht Art Spielplatz, wo sie ihre gewalttätigen Fantasien vergessen, dass es sich hierbei um eine vergleichs- ausleben und ihren Frust kanalisieren können. weise kleine Gruppe handelt. Durch ihre Präsenz in den Medien und im Internet wirkt sie gigantisch, Im Film werden auch innertürkische Probleme aber die Menschen, die gegen Pegida sind und die wie die Kopftuch-Debatte und arrangierte Ehen für Vielfalt in Deutschland eintreten, sind eigentlich thematisiert. Wie ist Ihre Meinung dazu? in der überwältigenden Mehrheit. Übergriffe auf Die Probleme, die in unserem Film auftauchen, sind eindeutig muslimisch oder islamisch aussehende nicht exklusiv der so genannten türkischen Kultur oder dunkelhäutige Menschen finde ich bedrohlich, zuzuschreiben. Ich spiele in „300 Worte Deutsch“ weil ich mich frage, wohin wir gesamtgesellschaft- die Tochter eines Hodschas in einer muslimischen lich nun steuern. Und ich frage mich auch, wie ich Gemeinde, dadurch entstehen wieder sehr konkrete und spezifische Probleme. Natürlich gibt es arranhelfen kann, um dem entgegen zu wirken. Mit .de beginnt die Filmwoche 34 gierte Ehen und so genannte „Import-Bräute“, aber das Tolle am Film ist, dass das gesamte Spektrum dessen durch verschiedene Pärchen thematisiert wird. Wir zeigen, wie unterschiedlich die Menschen sind und wie unterschiedlich sie damit umgehen. Wir zeigen Frauen, die nicht nach Deutschland kommen wollen, auch Männer, die gar nicht verheiratet werden wollen und andere, die sich nicht kennen und sich treffen und sich dabei dann doch irgendwie ineinander verlieben, was vielleicht mit einer Art Internet-Date vergleichbar ist. Man kann sich einem solchen Thema eigentlich nur durch die Komödie nähern, weil alles andere die Fronten verhärten würde und weitere Vorurteile schürt. Christoph Maria Herbst spielt den personifizierten deutschen Beamten. Hatten Sie selbst auch schon einmal Ärger mit den deutschen Behörden? Wenn ich darüber nachdenke, fällt mir ein, dass es so etwas tatsächlich gab, als ich mit 16 Jahren eingebürgert wurde. In meine Einbürgerungsurkunde hatte sich damals ein Buchstabendreher in meinen Namen eingeschlichen, mein Familienname war völlig verhunzt. Und da musste ich dann zwei Jahre darum kämpfen, dass mein Name schriftlich korrigiert wird. Dabei merkte ich, dass das den zuständigen Beamten vollkommen egal war und die das auf eine rein formale Sache reduzierten. Das kommt bei Bürokraten ja oft vor, dass sie den Menschen nicht als Individuum wahrnehmen, sondern einfach streng nach Form vorgehen. Mit „Women Without Men“ haben Sie in einem persischen Film mitgespielt. Wie bekannt sind Sie denn mittlerweile im Iran? Das kann ich selbst schwer einschätzen, aber ich glaube schon, dass man mich kennt. Die Iraner blicken immer ganz stolz auf ihre Exil-Künstler und verfolgen deren Schaffen sehr genau. Sie haben ja dazu die Möglichkeiten über Internet und Satellit, sich diese ganzen Sachen anzusehen. Und sie sind natürlich auch ganz froh, wenn einmal im Ausland ein positives Bild von ihnen transportiert wird. Lesen Sie die Langfassung unter: choices.de/roter-teppich INTERVIEW: FRANK BRENNER Mein Me ei Lesezeichen FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de A B 2 9 . J A N UA R DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE Gottfried Böhm ist Patriarch einer Architektendynastie, zu der inzwischen seine Söhne Stephan, Peter und Paul gehören. Regisseur Maurizius Staerkle-Drux hat über zwei Jahre die Arbeit und das Leben der Böhms begleitet und dabei anrührende wie BVDILPOGMJLUHFMBEFOF.PNFOUFGJMNFOLÕOOFO%$)r.JO SONDERPROGRAMM RED ARMY – LEGENDEN AUF DEM EIS (OmU) Die Eishockey-Nationalmannschaft der UdSSR war eine der besten der Welt. Sie bestand nahezu vollständig aus Spielern des ZSKA, dem Eishockey-Klub der Roten Armee. Gabe Polsky erzählt die bewegende Geschichte des vielleicht genialsten Blocks dieser Mannschaft – vor und nach dem Zusammenbruch der 4PXKFUVOJPO64"r.JO NORTE SHIRLE Y Kino aus Israel: THAT LOVELY GIRL (OmU) am 4.2., 20 h: Tami und Moshe leben zusammen in einer kleinen Wohnung in Tel Aviv. Fast wie ein Ehepaar – doch Moshe und Tami sind Vater und Tochter. Selten wurde im Kino ein inzestuöses Verhältnis so beiläufig inszeniert, wie FTEJFJTSBFMJTDIF3FHJTTFVSJO,FSFO:FEFZBIJFSUVU%#*-r.JO Sondervorführung: NORTE (OmU) DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE FOXCATCHER A B 5 . F E B R UA R F O X C AT C H E R BNIJO,PPQFSBUJPONJUEFNtQIJMJQQJOFOCÛSPi,ÕMO Dostojewskis „Schuld und Sühne“ in der philippinischen Gesellschaft der Gegenwart – Lav Diaz‘ opulentes Epos erzählt von einem Unschuldigen, der für ein Verbrechen verantwortlich gemacht wird, während seine Familie IVOHFSOE[VSÛDLCMFJCU1IJMJQQJOFOr.JO Die spannungsgeladene Beziehung zwischen dem reichen Unternehmens-Erben John du Pont und dem Ringer-Brüderpaar Mark und Dave Schultz – Regisseur #FOOFUU.JMMFSt$BQPUFi NBDIUEBSBVTFJOJOUFOTJWFT-FJOXBOEESBNBGÛSEBT er beim Festival in Cannes 2014 als bester Regisseur ausgezeichnet wurde 64"r.JO painting movies: SHIRLEY THE VISITOR (OmU) JÜDISCHE KULTURTAGE 2015 São Paulo, Mumbai und Shanghai – in drei Weltmetropolen schaut der Zuschauer der Regisseurin Katarina Schröter im wahrsten Sinne des Wortes über die Schulter. Er blickt mit ihr auf Menschen, denen sie in den Städten begegnet, denen sie auf der Straße einfach folgt und in deren Leben sie behutsam FJOESJOHU%/-r.JO A B 1 2 . F E B R UA R ROAD TO HE AVEN (OmU) Walter Größbauer begleitet die Pilgerreise eines jungen Sikh quer durch Indien. Immer entlang der alten Handelsstraße „Grand Trunk Road“ führt ihn sein Weg vom östlichen Kolkata nach Amritsar, dem spirtuellen Zentrum des Sikhismus. Auf dem Weg erlebt er die allgegenwärtige Korruption sowie soziale Missstände "r.JO A B 1 9 . F E B R UA R JACK Y IM KÖNIGREICH DER FR AUEN In der fiktiven Republik Burbunne besitzen die Frauen die Macht und die Männer verhüllen brav ihren Körper. Auch der junge Jacky fügt sich seinem Schicksal – wäre da nicht sein brennender Wunsch die noch unverheiratete Diktatorentochter zu bekommen! Eine schön grelle Groteske von Regisseur und $PNJD[FJDIOFS3JBE4BUUPVG'r.JO S T R AT O S Stratos führt ein Doppelleben: Nachts arbeitet er in einer Brotfabrik und tagsüber tötet er Menschen für Geld. Der Grieche Yannis Economides zeigt in bezwingender Bildsprache eine Gesellschaft ohne Moral. Seine Verbrecherbeobachtung wird zum Film Noir und sein Held zum letzten Cowboy in FJOFS;JWJMJTBUJPOTXÛTUF(3%r.JO BNI%FS3FHJTTFVSVOE,ÛOTUMFS(VTUBW%FVUTDIFSXFDLUø(FNÅMEF von Edward Hopper mit Erzählungen aus der amerikanischen Geschichte zum -FCFOmOJDIUOVSGÛS,VOTUGSFVOEFFJOF"VHFOXFJEF"r.JO ab 22.2. und im Februar bei uns mit zwei Filmen: dem Brüderdrama „Youth (OmU)“WPO5PN4IPWBM*-%r.JOmI VOE „Hannas Reise“WPO+VMJBWPO)FJO[%*-r.JO ÛCFSFJOF ehrgeizge Studentin zwischen jüdisch-deutscher Geschichte und Gegenwart øI mXFJUFSF5FSNJOFJN.ÅS[ OBERHAUSEN ON TOUR: ARTIST FILM & VIDEO BNIVBNJUEFOHSPBSUJHFOEFVUTDIFO,VS[GJMNFO „L’Amour Sauvage“WPO-JPS4IBNSJ[%r.JO VOE„xx-xx-xxgewobenes papier“WPO.JDIFM,MÕGLPSO%r.JO TPXJF „La Estancia“WPO'FEFSJDP"EPSOP1BSBHVBZr.JO (FXJOOFS des Großen Preises der Stadt Oberhausen 2014. Filmpalette & Film-Dienst präsentieren ausgezeichnetes Kinder- und Jugendkino. Gläserner Bär Berlinale 2014 – und Gewinner zahlreicher Jugendjury-Preise weltweit! 52 Tuesdays Ab 8. Februar A B 2 6 . F E B R UA R HEUTE GEHE ICH ALLEIN NACH HAUSE (OmU) Der Brasilianer Daniel Ribeiro erzählt von Leo, der von Geburt an blind ist, aber ein ganz normaler Teenager sein will. Bei einer Party gehört auch er zu den Jungs, die gerne geküsst werden möchten – am liebsten von Gabriel! Teddy "XBSEmtIPNPDISPNi1SFWJFXBN6IS#3"r.JO Ein Film von Sophie Hyde "VTUSBMJFOt .JOt'4,GSFJBC oices verlost 3x2 Karten culture club Mail bis 22.2. an verlosung@choices.de nnwort: Die Neuen culture club präsentiert: Lieblingsfilm präsentiert: Kino-Café WIR SIND DIE NEUEN MELANCHOLIA (OMU) WG-Komödie der besonderen Art. Drei alte Freunde, die früher mal zusammen in einer WG wohnten, sehnen sich nach dem Gefühl von damals und wollen die Wohnkonstellation noch einmal probieren. Dabei treffen sie auf die studentische Wirklichkeit von heute… überzeugend scharfzüngige Generationen-Geschichte! Der Planet Melancholia nähert sich der Erde und droht, sie zu zerstören. Währenddessen feiern die depressive Justine (Kirsten Dunst) und Michael (Alexander Skarsgård) den schönsten Tag in ihrem Leben. Organist Thierry Muchler holt Lars von Triers tragikomisches Meisterwerk noch einmal zurück auf die große Leinwand – von einer 35mm-Kopie. UCI Kinowelt Hürth Park Theresienhöhe, 50354 Hürth 02233 799123 choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 22.2. an verlosung@choices.de Kennwort: Die Neuen Mi 4.3. 14.30 Uhr Filmforum im Museum Ludwig Bischofsgartenstr. 1, Köln Karten an der Kinokasse choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 15.2. an verlosung@choices.de Kennwort: Melancholia So 22.2. 15 Uhr Museum Morsbroich, Leverkusen 01. Februar – 19. April 2015 more Konzeption Conception now Mit .de beginnt die Filmwoche 36 Mein Me ei Lesezeichen Film-Kritik John Wick The Interview CHN/CDN/USA 2014 - Action - 101 Min - Regie: Chad Stahelski, David Leitch Start: 29.1. USA 2014 - Komödie / Satire - 112 Min - Regie: Evan Goldberg, Seth Rogen Start: 5.2. Ex-Killer John Wick (Keanu Reeves) verliert zuerst seine Frau, dann töten drei Einbrecher seinen Hund. Wick tritt an zum Rachefeldzug und trifft dabei auf seinen ehemaligen Arbeitgeber, den Gangsterboss Viggo (Michael Nyqvist). Der setzt Wick alles entgegen, was er hat. Ob das reicht? Spannungsarme, seelenlose Kurzweil mit allerhand wuchtig blutigen Actioneinlagen. HE Nach dem skandalumwitterten Einknicken des Verleihs aufgrund von Drohungen aus der Hackerwelt, kommt „The Interview“ nun doch noch ins Kino. Ein StarInterviewer (James Franco) und sein Produzent (Seth Rogen) reisen darin nach Nordkorea, um Kim Jong-un zu interviewen – und im Auftrag der CIA zu töten. Schräge, aber nicht wirklich skandalträchtige US-Komödie. HE Metropolis Into the Woods Da muss Mann durch USA 2014 - Musical / Fantasy - 124 Min - Regie: Rob Marshall Start: 19.2. Nicht erst seit jüngster Zeit bedienen sich die Kreativen in den USA an deutschen Märchenmotiven. „Into the Woods“ ist ein Broadway-Musical, das auf eine rund dreißigjährige Erfolgsgeschichte zurückblickt, Elemente aus Aschenputtel, Rapunzel, Rotkäppchen & Co. verarbeitet und jetzt von Rob Marshall starbesetzt für die Leinwand adaptiert wurde. Warnung: Auch darin wird gesungen! HE D 2014 - Komödie - 90 Min - Regie: Marc Rothemund Start: 29.1. Lena (Julia Jentsch) ist Kind reicher Eltern, und letztere wollen, dass das Kind reich bleibt und den Hedgefonds-Manager Patrick heiratet. Aber auch Paul (Wotan Wilke Möhring) hat ein Auge auf Lena geworfen. Um die Eltern zu überzeugen, fährt Paul alle Geschütze auf, und zwar seine drei besten Freunde (Jan Josef Liefers, Oliver Korittke, Fahri Yardim). Romantische Komödie. HE Metropolis choices verlost 1 Paket bestehend aus Notizbuch und Soundtrack. E-Mail bis 22.2. an verlosung@choices.de, Kennwort: Woods Auch in der Küche kochen die Gemüter hoch Glorreiche Zeiten: Siege auf Stahlkufen im Kalten Krieg Menüs für Verliebte Eiskalter Krieg „Brasserie Romantiek – Das Valentins-Menü“ von Joël Vanhoebrouck „Red Army – Legenden auf dem Eis“ von Gabe Polsky In einem Restaurant vermischen sich Herzen und Schicksale von Gästen und Personal. C Tragikomische Komödie zum Valentinstag Russland in den 80er Jahren: Eishockey ist Staatsangelegenheit. C Sportdoku über Macht und Ohnmacht in einer Diktatur „Kulinarisches Kino“ ist „in“. In den „Lounge“-Kinos ist das Popcorn feinem Fingerfood gewichen. Und dass in französischen Filmen gerne und ausgiebig gegessen wird, weiß jeder Cineast. Auch der Belgier Joël Vanhoebrouck hat sich in seinem Kino-Debüt einem Menü verschrieben, zwischen dessen Gängen er uns die Liebesnöte in einem Brüsseler Restaurant serviert. An jedem Tisch sitzt ein Paar, das eigentlich Valentinstag feiern wollte, plötzlich aber in den Strudel unvorhergesehener Gefühle gerät. Die elegante Inszenierung, das gekonnt die Balance zwischen Ernst und Humor haltende Drehbuch und das spielfreudige Ensemble ergeben eine schmackhafte (Film-)Speise. ROLF-RUEDIGER HAMACHER Die russische Eishockeymannschaft der 80er Jahre war ein Spielball des Kalten Krieges: Wirtschaftlich und militärisch hinkte man den USA inzwischen hinterher, doch der Sport sollte eine andere (Propaganda-)Sprache sprechen. Mit radikalen Trainingsmethoden erreichte die UdSSR ihr Ziel und galt für ein paar Jahre als unschlagbar. Der amerikanische Regisseur Gabe Polsky beleuchtet die Entwicklung des Eishockeys im Rahmen staatlicher Interessen und lässt die Spitzenspieler von damals zu Wort kommen. Slava Fetisov, der Kapitän der damaligen Mannschaft, ist vor allen anderen Gesprächspartner in diesem Film. Polsky und Fetisov liefern sich ein subtiles Duell um die Definitionsmacht über die Geschichte, und langsam wird klar, welche Rolle der einst gefallene Nationalheld heute noch spielt. CHRISTIAN MEYER choices verlost 1x2 Karten für eine Vorstellung im Odeon Kino. E-Mail bis 15.2. an verlosung@choices.de, Kennwort: Brasserie Romantiek BRASSERIE ROMANTIEK – DAS VALENTINS-MENÜ B 2012 - Komödie - 97 Min - Regie: Joël Vanhoebrouck mit: Filip Peeters, Koen de Bouw, Barbara Sarafian Start: 12.2. Cinenova, Odeon Mein Film, mein Kino, meine Meinung RED ARMY – LEGENDEN AUF DEM EIS Chicago Int. Filmfest.: Publikumspreis USA/RU 2014 - Dokumentarfilm / Sport - 84 Min - o. Altersb. - Regie: Gabe Polsky Start: 29.1. Filmpalette 37 .de M Mein e Lesezeichen ei Film-Kritik Traumfrauen Die Präsenz D 2014 - Komödie - Regie: Anika Decker Als wir träumten Start: 5.2. D/F 2015 - Drama - Regie: Andreas Dresen Start: 26.2. Eine Verlobte (Hannah Herzsprung), ihre Schwester, deren Mutter und die beste Freundin (Palina Rojinski) sind dem anderen Geschlecht gleichermaßen sehnsuchtsvoll zugeneigt, wurden von ihm aber allesamt enttäuscht. Gemeinsam such sie den Traummann. Doch wem soll man trauen? Vielleicht Joseph (Elyas M’Barek)? Romantische Komödie. HE Paranormal Activity aus Deutschland: Markus interessiert sich für paranormale Phänomene. Als er erfährt, dass es in einer Wasserburg spuken soll, nistet er sich mit Lukas und dessen Freundin Rebecca im vermeintlichen Hort des Schreckens ein. Und dort wird aus dem abenteuerlichen Spaß schon bald blutiger Ernst. Found-Footage-Horror. HE Das neue Drama von Andreas Dresen erzählt von einer Handvoll junger Menschen, von Dani, Pitbull, Marc und Sternchen, die in der DDR wenige Jahre vor dem Mauerfall aufwachsen. Eine Zeit am Stadtrand von Leipzig, in der noch alles möglich war, bis alles völlig anders kam. Verfilmung des gleichnamigen Romans von Clemens Meyer. HE Inherent Vice – Natürliche Mängel Jupiter Ascending Fifty Shades of Grey USA 2014 - Krimi - Regie: Paul Th. Anderson Start: 12.2. USA ‘14 - Sci-Fi - Regie: Andy & Lana Wachowski Start: 5.2. USA ‘14 - Drama - Regie: Sam Taylor-Johnson Start: 12.2. L.A. Ende der 60er. Ein neuer Klient steht im Büro von Privatdetektiv Doc Sportello: Seine Ex. Der Anfang verstörender, ausufernder Ermittlungen. Paul Th. Anderson adaptiert den Roman von Thomas Pynchon als psychedelisch angehauchten Film Noir. HE choices verlost 2x2 Karten im Weisshaus Kino. E-Mail bis 15.2. an verlosung@choices.de, Kennwort: Inherent Vice Jupiter Jones kommt in ihrem Leben nicht in die Gänge, dabei wurde ihr Großes prophezeit. Erst der Besuch des auf Jupiter angesetzten Kopfgeldjägers Caine hilft ihrem Schicksal auf die Sprünge. Und der Erde zu einer neuen Entwicklungsstufe. Bildgewaltiges 3D-Abenteuer der Regiegeschwister Lana und Andy Wachowski. HE Eine sexuell unbescholtene Studentin lässt sich auf einen dominanten Milliardär ein und entdeckt die Lust an der Qual. Da das Verhältnis der USA zu Zelluloid-Erotik derzeit wieder so prüde ist wie in den 50ern, dürfte diese Verfilmung dem Betrachter hierzulande nur ein müdes Lächeln abringen. Wir spekulieren auf Sado-Maso-Blümchensex. HE Manolo und das Buch des Lebens Wild Card Die Frau in Schwarz 2: Engel des Todes USA ‘14 - Trickfilm - Regie: Jorge R. Gutierrez Start: 19.2. Start: 12.2. D 2014 - Horror - Regie: Daniele Grieco USA 2014 - Thriller - Regie: Simon West Start: 12.2. GB 2014 - Horror / Thriller - Regie: Tom Harper Start: 19.2. Manolo teilt mit Joaquin nicht nur die Freundschaft, sondern auch das Herz für Maria. Doch die verschwindet fürs erste und Manolo muss sich entscheiden: Stierkämpfer oder Musik-Karriere. Eine abenteuerlicher Reise wartet auf ihn. HE Nick Wild jobbt in Las Vegas. Er hofft eines Tages nach Korsika auswandern zu können. Zuvor aber steht seine übel zugerichtete Ex in der Tür und zieht den schlagfertigen Haudegen in den kriminellen Sumpf. Stylisher Actioner von Simon West. HE Luftangriffe zwingen Eve und ihre Schulkinder 1941 zur Flucht in jenes Eel Marsh Haus. Die Lady erwacht und ist nach wie vor not amused. Atmosphärisch weniger dicht, fährt die Fortsetzung gelungen mit Schauerromantik und Schreckmomenten auf. HE choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 15.2. an verlosung@choices.de, Kennwort: Manolo choices verlost 1 Verlosungspaket. E-Mail bis 15.2. an verlosung@choices.de, Kennwort: Wild Card choices verlost 2x2 Karten. E-Mail bis 22.2. an verlosung@choices.de, Kennwort: Frau in Schwarz SpongeBob Schwammkopf 3D Ella und der Superstar Fünf Freunde 4 Start: 19.2. FIN 2013 - Kinderfilm - Regie: Taneli Mustonen Start: 12.2. D 2014 - Kinderfilm - Regie: Mike Marzuk Pirat Burger Beard will die Buletten-Macht an sich reißen. Dazu fehlt ihm nur noch ein letztes Rezept aus einem magischen Buch. SpongeBob Schwammkopf & Friends versuchen den Plan zu vereiteln. Freches Live-Action-Animationsabenteuer. HE Wie schon „Ella und das große Rennen“ basiert auch diese Fortsetzung auf einem Kinderbuch des Finnen Timo Parvela. Die kleine Ella steht diesmal vor einer ganz besonderen Herausforderung: Ihr Mitschüler Pekka will später mal Superheld werden. Allerdings ist seine Versetzung gefährdet. Ein Rettungsplan muss her. Kinderabenteuer. HE In ihrem neuen Abenteuer verschlägt es die Fünf Freunde nach Ägypten. Zuvor hatten sie nämlich ein Amulett gefunden, das sich als Spur zu einem verschollenen Schatz entpuppt. In Kairo kommt den Spürnasen ein Geheimbund auf die Schliche. Hilfe erhalten sie durch einen Straßenjungen. Abenteuerlicher Mumienschanz. HE USA 2014 - Trickfilm - Regie: Paul Tibbitt choices verlost 1 Fanpaket. E-Mail bis 22.2. an verlosung@choices.de, Kennwort: SpongeBob Mit .de beginnt die Filmwoche 38 Start: 29.1. Mein Me ei Lesezeichen Eintrittspreise / Ticket Pricing Alle ggf. zzgl. 3D Zuschlag 3,00 € und/oder Überlängenzuschlag surcharge for 3D and longer films • Do/Thu Kinotag 4 €; Fr bis So • Fri - Sun und Feiertag/Holiday 7,50 €; Mo bis Mi • Mon - Wed 5,00 € • KiFi Sonderpreise für Kinderfilmvorstellungen Kinder unter 16 J. 4 € und begleitende Erwachsene 5 € • soziale Gruppen 3,50 € • KiFi Kids Film Pricing Children under 16 yrs. 4 € with accompanying adults 5 € • social groups 3,50 € Programmkino mit Café // Ebertplatz 19 // 50668 Köln John Wick (OV) ab 29.01. USA/CN/CA 2014 • Action • 102 Min. • D.: Chad Stahelski, David Leitch • C.: Keanu Reeves, Michael Nyqvist, Alfie Allen • 16 J. John Wick, an ex-hitman, comes out of retirement and hits the streets of NYC. With the help of old friends from the world of assassins, he returns to the underworld he fought so hard to leave behind in order to track down the gangsters that took everything from him. Nach fünf glücklichen Ehejahren, die mit dem Tod seiner Frau tragisch endeten, zieht sich John Wick in seine Trauer und seine Luxusvilla zurück. Womit er sich letztere verdient hat, ahnen die drei Männer nicht, die eines Nachts dort einbrechen, Wick an seinem wundesten Punkt treffen und ihn halbtot zurücklassen. Ein schwerer Fehler, denn der ehemalige gefürchtete Auftragskiller zieht fortan auf einen blutigen Rachefeldzug, der auch vor dem Vater des Haupttäters, einem mächtigen russischen Mafiapaten, nicht Halt macht. Jupiter Ascending - 3D (OV) ab 05.02. Fifty Shades of Grey (OmU) ab 12.02. USA 2015 • Drama • Länge n.n.b. • D.: Sam Taylor-Johnson • C.: Dakota Johnson, Jamie Dornan, Jennifer Ehle, Max Martini • FSK n.n.b. E.L. James‘ kinky best-seller gets the big screen treatment . The steamy tale details a masochistic relationship between a college student and a businessman, whose desires for extreme intimacy pen from secrets in his past. Die 21-jährige Studentin Anastasia Steele bekommt die Chance, für ihre Universitätszeitung ein Interview mit Milliardär Christian Grey zu führen. Die attraktive, aber unsichere, schüchterne, junge Frau ist schockiert vom arroganten und anzüglichen Auftreten des erst 27-jährigen Selfmade-Mannes. Doch sie ist auch fasziniert von ihm. Sie lässt sich auf eine Beziehung mit ihm ein und betritt eine für sie unerreichbar geglaubte Welt der Reichen. Anastasia erlebt Sex und Leidenschaft, wie sie sie nicht kannte. Inherent Vice - Natürliche Mängel (OV) ab 12.02. USA 2014 • Science Fiction • 127 Min. • D.: Andy Wachowski, Lana Wachowski • C.: Mila Kunis, Channing Tatum, Sean Bean, Eddie Redmayne, Douglas Booth • 12 J. USA 2014 • Kriminalfilm • Länge n.n.b. • D.: Paul Thomas Anderson • C.: Joaquin Phoenix, Josh Brolin, Owen Wilson, Reese Witherspoon • FSK n.n.b. From the streets of Chicago to the far-flung galaxies whirling through space - the story of Jupiter Jones, who was born under a night sky, with signs predicting she was destined for great things. Now grown, Jupiter dreams of the stars but wakes up to the cold reality of a job cleaning other people‘s houses and an endless run of bad breaks. In 1970, drug-fueled Los Angeles detective Larry „Doc“ Sportello investigates the disappearance of a former girlfriend. When his ex-old lady suddenly out of nowhere shows up with a story about her current billionaire land developer boyfriend whom she just happens to be in love with, and a plot by his wife and her boyfriend to kidnap that billionaire and throw him in a looney bin...well, easy for her to say. Los Angeles 1970: Der Privatdetektiv Larry „Doc“ Sportello staunt nicht schlecht, als seine Ex-Freundin Shasta eines Abends bei ihm auftaucht. Sie erzählt von ihrer Affäre mit dem Milliardär Mickey Wolfman sowie dem Plan von dessen Frau Sloane und deren Liebhaber, den reichen Bauherrn zu entführen und in eine psychiatrische Anstalt zu stecken. Doc soll helfen dieses Vorhaben zu verhindern. Doch kaum hat er mit seinen ersten Nachforschungen begonnen, verstrickt er sich immer tiefer in Ärger, aus dem ein unbeschadetes Entkommen zunehmend unwahrscheinlicher wird. Jupiter wächst auf der Erde auf. Die junge Frau schlägt sich als Putzfrau mehr schlecht als recht durch. Dabei ist sie zu Großem bestimmt, trägt das Gen zur Herrscherin der Galaxie in sich. Das macht sie zur gefährlichsten Feindin der amtierenden Herrscherin. Sie will Jupiter töten bevor die ihr Erbe antreten kann. Der genetisch verbesserte Ex-Soldat Caine steht Jupiter zur Seite und versucht sie zu retten. Blackhat (OmU) ab 05.02. USA 2014 • Drama / Thriller • Länge n.n.b. • D.: Michael Mann • C.: Chris Hemsworth, Lee-Hom Wang, Wei Tang, Viola Davis, Holt McCallany • FSK n.n.b. Into the Woods (OmU) ab 19.02. USA 2014 • Musical / Fantasy • Länge n.n.b. • D.: Rob Marshall • C.: Meryl Streep, Emily Blunt, James Corden, Anna Kendrick, Chris Pine, Johnny Depp • FSK n.n.b. Set within the world of global cybercrime, Blackhat follows a furloughed convict and his American and Chinese partners as they hunt a high-level cybercrime network from Chicago to Los Angeles to Hong Kong to Jakarta. Längst ist die Welt digital vernetzt. Dass sie dies auch angreifbar macht, merkt die US-Regierung, als eine anonyme Hackergruppe die internationalen Finanzmärkte angreift. Unwissend wer dahinter steckt, setzt der Geheimdienst auf Nicholas Hathaway, ein genialer Hacker, der zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Gegen das Versprechen seiner Freilassung lässt er sich auf eine Zusammenarbeit mit der Regierung ein. Doch schon bald merkt er, dass er sich mitten in einem tödlichen Kampf gegen Cyber-Terroristen befindet. A witch tasks a childless baker and his wife with procuring magical items from classic fairy tales to reverse the curse put on their family tree. This humorous and heartfelt musical follows the classic tales of Cinderella, Little Red Riding Hood, Jack and the Beanstalk, and Rapunzel. Ein Bäcker und seine Frau wünschen sich sehnlichst ein Kind. Um den Fluch der Unfruchtbarkeit zu brechen, den die niederträchtige Hexe auf sie gelegt hat, müssen sie ihr vier Dinge in drei Tagen beschaffen: Eine Kuh weiß wie Milch, Haar gelb wie Mais, einen blutroten Umhang und einen goldenen Schuh. Die Suche führt das Paar in den finsteren Wald, wo sie Aschenputtel, den bösen Wolf, Rotkäppchen & Co. treffen. 'DVDNWXHOOH3URJUDPPۋQGHQ6LHXQWHUZZZPHWURSROLVNRHOQGH QGHQ6LHXQWHUZZZPHWURSROLVNRHOQGH 'DVDNWXHOOH3URJUDPPۋ Kingsman: The Secret Service (OV) ab 26.02. USA 2014 • Action / Komödie • 130 Min. • D.: Matthew Vaughn • C.: Colin Firth, Samuel L. Jackson, Mark Strong, Taron Egerton, Sir Michael Caine • 16 J. Based upon the acclaimed comic book and directed by Matthew Vaughn, Kingsman: The Secret Service tells the story of a super-secret spy organization that recruits an unrefined but promising street kid into the agency‘s ultra-competitive training program just as a global threat emerges from a twisted tech genius. Einst musste Harry Hart vom Super-Geheimdienst der Kingsmen den kleinen Eggsy vom gewaltsamen Tod seines Vaters in Kenntnis setzen. Jahre später denkt der formvollendete Gentleman Hart wieder an den zum taffen Straßenkid herangewachsenen Eggsy, als es gilt, eine Stelle bei den Kingsmen nachzubesetzen. Widerwillig lässt sich der Junge auf die Ausbildung ein, erweist sich aber schon bald als überaus talentiert - keine Sekunde zu früh: Der Internet-Milliardär Valentine hat es auf die Weltherrschaft abgesehen. K Fünf Freunde 4 (dt.F.) I N D E ab 29.01. American Sniper (OV) ab 26.02. USA 2014 • Action / Biographie • 133 Min. • D.: Clint Eastwood • C.: Bradley Cooper, Sienna Miller, Kyle Gallner, Jake McDorman, Luke Grimes • 16 J. Navy SEAL sniper Chris Kyle‘s pinpoint accuracy saves countless lives on the battlefield and turns him into a legend. Back home to his wife and kids after four tours of duty, however, Chris finds that it is the war he can‘t leave behind. But there was much more to this true American hero than his skill with a rifle. His pinpoint accuracy saves countless lives on the battlefield and, as stories of his courageous exploits spread, he earns the nickname „Legend.“ However, his reputation is also growing behind enemy lines, putting a price on his head and making him a prime target of insurgents. Navy SEAL Chris Kyle profiliert sich im Irakkrieg als exzellenter Scharfschütze, der häufig in Sekundenschnelle Gefahr identifizieren muss und damit über Leben und Tod entscheidet. Dabei geht er ruhig und kalkuliert ans Werk, auch wenn um ihn herum die Hölle losbricht. Seine schwangere junge Frau hingegen lamentiert seine Abwesenheit. In Folge kehrt der legendäre Kriegsheld noch dreimal ins Krisengebiet zurück, bis er sich endgültig für seine Familie entscheidet. R K I N O Ella und der Superstar (dt.F.) ab 12.02. D 2014 • Abenteuer • Länge n.n.b. • R.: Mike Marzuk • D.: Valeria Eisenbart, Quirin Oettl, Justus Schlingensiepen • FSK n.n.b. Finnland 2013 • Kinderfilm/Komödie • Länge n.n.b. • R.: Taneli Mustonen • D.: Freja Teijonsalo, Aura Mikkonen, Emilia Paasonen, Aki Laiho • FSK n.n.b. Die vier Freunde George, Julian, Dick und Anne besuchen mit ihrem Hund Timmy eine Ausstellung über das alte Ägypten, als sich ein verdächtiger Mann an einer 5000 Jahre alten Mumie zu schaffen macht. Der Mann kann zwar fliehen, doch in der Mumie finden die Fünf ein Goldamulett, das sie auf die Spur eines sagenumwobenen Pharaonengrabs führt. Schon bald befinden sie sich im Flugzeug nach Kairo, wo nicht nur ein großes Abenteuer, sondern auch viele Gefahren auf sie warten, inklusive Verhaftung und Verschwörung eines Geheimbundes. Ella geht weiter mit ihren Freunden in die zweite Klasse einer Schule irgendwo im idyllischen finnischen Hinterland. Ihr netter, etwas chaotischer Lehrer möchte ihnen das Einmaleins beibringen. Doch Pekka hat keine Lust zu lernen. Viel lieber will er Rockstar werden wie die von allen angehimmelte Elvira. Die hat einen Manager, der alles für sie erledigt, auch das Einmaleins. Als Ella und ihre Freunde alles versuchen, um Pekkas Traum zu erfüllen, merken sie nach und nach, dass das Leben eines Superstars alles andere als einfach ist. ,QWHUHVVHDQHLQHU6FKXOYRUVWHOOXQJ"5XIHQ6LHXQVDQ0R)U]ZLVFKHQXQG8KU Kompakt Disk Popkultur am Rhein Dynamisches Gewebe Organische Klanglandschaften mit elektronischem Geknirsche Der Titel des neuen Deichkind-Albums ist großartig: „Niveau Weshalb Warum“ bringt ihre spaßige Stumpf-ist-Trumpf-Attitüde bestens auf den Punkt. Die Textzeile entstammt ihrer Anti-WM-Anti-Nationalisten-Single „Ich habe eine Fahne“. Im Vergleich zu dieser Trap-Bombe fällt das aktuelle Album allerdings etwas ab: Auf dem Opener „So’ne Musik“ wummst der Bass in bester Deichkind-Prollmanier noch, und das Titelstück sowie einige andere Tracks bollern ebenso gut mit Ghetto-Tech-Anleihen. Und textlich regiert nach wie vor ihr politisch korrekt-besoffener Unfug. Aber immer wieder ist der musikalische Hintergrund doch etwas einfallslos geraten und erinnert eher an mediokren Techno oder Eurodance denn an advanced Bassmusik (Sultan Günther). Das Karlsruher Kammerflimmer Kollektief beeindruckt auch auf seinem zehnten Album „Désarroi“ mit einer ganz eigenen, organischen Mischung aus Rhythmen und Sounds. Zwischen groovenden Improvisationen, Free Jazz, Rock und Electronica – mit Schlagzeug, Harmonium, Kontrabass, Gitarre und Synthesizern entsteht ein dynamisches Gewebe, aus dem sich immer wieder neue Strukturen herausschälen, Melodien aus Flächen erwachsen, sich Konturen wieder in Noise auflösen. Und mitunter wird sogar gesungen, wie in dem poetisch gegen den Strich interpretierten Deutschpunk-Klassiker „Zurück zum Beton“ von S.Y.P.H. – großartig (Staubgold). Viele sind sicher erst durch seinen Score für Jim Jarmuschs Vampirfilm „Only Lovers Left Alive“ auf Jozef van Wissem aufmerksam geworden. Seine Lautenmusik speist sich gleichermaßen aus Mittelalter und Minimal Music. Auf seinem neuen Album „It Is Time For You to Return“ spielt er außerdem wieder mit christlicher Mystik. Die ruhigen Lautenstücke werden mitunter von Gesang begleitet, zweimal kommt elektronisches Geknirsche zum Einsatz, und im Finale wird er von Jarmusch auf der Gitarre und Yasmine Hamdans Gesang, der bereits in „Only Lovers Left Alive“ zu hören war, begleitet (Crammed Discs). Marc Jacobs alias Prairie hat nichts mit dem gleichnamigen Modedesigner zu tun. Der in Brüssel lebende Künstler organisiert dort u.a. auch ein Filmfestival. So ist es vielleicht kein Zufall, dass die Assoziationen beim Hören seines Debütalbums „Like a Pack of Hounds“ schnell in Richtung Filmmusik gehen. Die instrumentalen Stücke wandern zwischen elektronischen Drones, die mit ihren erhaben-verzerrten Sounds an die Fuck Buttons erinnern, und analogem Geschrammel, das nicht minder an weite Landschaften erinnert (Shitkatapult). Felix Kubin hat zuletzt eine Kassette mit Hamburger Kinderbands rund um sein eigenes Duo „Die egozentrischen 2“ veröffentlicht. Mit der Compilation „Science Fiction Park Bundesrepublik“ widmet er sich dem größeren Kontext der bundesdeutschen Kassettenszene in den 80er Jahren. 25 Stücke von Holger Hiller, Andy Giorbino, CHBB, Pyrolator und viele andere Projekte, die kaum (noch) jemandem bekannt sein dürften, sind hier versammelt. Klangcollagen, Minimal-Wave, NDW-Ableger und andere längst vergessene Experimente im Fahrwasser der New Wave werden hier ausgegraben. Das klingt mal extrem düster, mal sehr kindlich, mal streng, mal fröhlich – aber immer spannend. Man mag sich gar nicht vorstellen, was da an Schätzen auf alten Kassetten in Kleinstauflage noch zu bergen wäre. Ein dickes Booklet stellt die Protagonisten von einst vor (Cache Cache). CHRISTIAN MEYER choices verlost 1 x die CD von Deichkind „Niveau Weshalb Warum“. E-Mail bis 22.2. an verlosung@choices.de Kennwort: Kompakt Disk Deichkind Improvisation mit B-Movie-Ästhetik: Colorist aus Köln, Foto: Colorist Endlich wieder Bandsalat Tape-Labels an Rhein und Ruhr Von Christian Werthschulte In der Regel ist Popkultur auch da der Gegenwart verbunden, wo sie sich ihr zu entziehen versucht. Der Beweis dafür: die Kassettenlabel. Seit mehreren Jahren findet man in jedem halbwegs sortierten Plattenladen einen kleinen Tisch, auf dem sich die kleinen Plastikhüllen stapeln. Die Cover sind abstrakte Zeichnungen im „Kassetten sind nicht Kleinformat, oft im Siebdruckverfahren herge- mehr das billige Medistellt und daneben findet man zumeist noch eine um der Wahl“ kleine Nummer: Der Release ist limitiert. Überspielt werden die Kassetten zu Hause oder in einem der wenigen Tapewerke. Ein kleines Netzwerk dieser Tapelabels hat sich mittlerweile herausgebildet, vernetzt wird sich über das Internet. Fast wie in den 80ern, als der Tape-Underground die bevorzugte Spielwiese für Elektronik- und Experimentalmusiker war. Und hier kommt dann die Gegenwart ins Spiel. Kassetten sind nicht mehr das billige Medium der Wahl, sondern Distinktion: Um nicht im Überangebot auf Soundcloud unterzugehen, wird die Musik lieber auf ein paar verrauschten Magnetbändern herausgebracht – nicht exklusiv, aber bevorzugt. Und auch der Musik soll man sich abseits des Rechners widmen. Das Frankfurter Tape-Label SicSic veröffentlicht am liebsten krautige Synthesizer-Experimente (teils mit Kölner Beteiligung), die sich durch eine Reihe von Effekten auftürmen, oder Experimente mit Kassetten, die in verschiedenen Geschwindigkeiten abgespielt werden – das Medium ist die Botschaft. Auf dem Kölner Label Camp Magnetics steht dagegen der Live-Charakter der Aufnahmen im Vordergrund. Camp Inc produzieren ihre poppigen House-Tracks bevorzugt mit analogem Equipment und noch lieber treten sie live auf. Die Kölner Band Colorist lässt ihre Freeform-Improvisationen mit einem Horrorfilm-Sample beginnen und dann zu einer Orgie aus Giallo-Soundtrack-Klängen mit präpariertem Klavier und elektrisch verstärkter Geige anschwellen. Passenderweise ist kein Stück kürzer als 20 Minuten – eine Tapeseite also. Das Schöne daran ist, dass trotz der Lust am Experiment diese Musik nicht zu einer reinen Versuchsanordnung wird, sondern die Improvisation ebenso sehr auf der Ebene der Zeichen funktioniert. Auch in Mülheim an der Ruhr wird Musik auf Kassette aufgenommen. Ana Ott heißt die dortige Tonbandvertriebsfirma. Begonnen hat alles mit einer sich langsam entwickelnden Drone-Veröffentlichung von Tesk – fast schon Pflichtprogramm für Tape-Labels. Darauf folgte als zweiter Release ein Tape von Morphious B, der die Drones für schillernd modulierte Funk-Synthesizer eintauschte. Noch weiter könnten die Klangfarben nicht voneinander entfernt sein. Ansonsten widmen sich die Macher von Ana Ott der auf bescheidenem Maße vor sich hin blühenden ImprovSzene in Mülheim rund um das soziale Zentrum MaChristian Werthschulte kroscope. Ohne DIY geht’s also nicht, soviel Verbundenheit Journalist und Musikkritiker zum alten Tape-Underground muss schließlich sein. SicSic: sicsic.de | Camp Magnetics: campmagnetics.wordpress.com | Ana Ott: anaott.de 42 Improvisierte Musik in NRW Klassik am Rhein Pablo Held Trio, Foto: Steve Brookland Riccardo Chailly weist den Weg, Foto: Gerd Mothes Spot on Jazz Fauna und Flora Von Olaf Weiden Das Düsseldorfer Kulturleben meldet sich. Ein neues Jazzfestival wird ausgerufen, in einem übersichtlichen zweitägigen Format, veranstaltet in zwei sehr unterschiedlichen Räumen der Stadt, „Spot on Jazz vereint geformt von zwei Künstlerischen Leitern dieser Locations, beschützt vom Schirmherr Konzertsaal und Jazzclub“ Thomas Geisel, dem Oberbürgermeister der Landeshauptstadt. Warum in Zeiten der anhaltend knappen Kassen und leeren Kulturbeuteln ein solcher Kraftakt gestemmt und auch noch offensichtlich subventioniert wird, darüber kann nur philosophiert werden. Festivals wie die Düsseldorfer Jazzrally, die Jazztage in Hilden, Viersen oder Leverkusen scheinen nicht auszureichen, das traditionell Jazz-affine Düsseldorfer Publikum zufrieden zu stellen. Wobei der Ruf der Altstadt-Kneipen sich in frühen Zeiten auf New Orleans und Dixieland begründete – dabei sei der stets bemühte Name des berühmtesten Düsseldorfer Jazzmusikers Klaus Doldinger genannt, der vor bald sechs Jahrzehnten mit seiner Band „Feetwarmers“ der Altbierfraktion warme Füße bescherte. Von Olaf Weiden Wer einmal eine Reise tut, der hat viel zu erzählen. Das gilt besonders für Musiker. Sie reisen nämlich in der Regel mit ihren Instrumenten. Und die von den Gaststaaten geforderten Informationen „Legende vom völlig und Auflagen werden in Zeiten reiselustiger zerstörten Reiseflügel“ Glaubenskrieger und geschärftem Umweltbewusstsein nicht einfacher. Besonders die USA verlangen volle Aufmerksamkeit, wie ein Fachmann des Leipziger Gewandhauses anmerkt: „Der übliche schriftliche Fragebogen für die Einreise ist mittlerweile derart umfangreich, dass man gut 80 Minuten braucht, um ihn auszufüllen – pro Musiker!“ Zusätzlich ist der Besuch zum Interview in der US-Botschaft obligatorisch, meist ein lästiges, aber kurzes Scharmützel. Spannender wird es aber bei der Einfuhr der Instrumente, besonders der wertvollen und meist schon recht alten Liebhaberstücke. Da kann Marco Eckertz, Orchestermanager des in diesen Tagen tourenden Gewandhausorchesters von Albträumen erzählen, die ihn vor Reisen plagen. Es geht um die „Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora“, kurz CITES benannt, auch bekannt als „Washingtoner Artenschutzabkommen“. Die Informationen, dass historische Geigenbögen Teile aus Elefanten-Elfenbein enthalten, Schildpatt aus Hornschuppen von Meeresschildkröten stammt, Rio-Palisander eine Tropenholzart ist, deren legaler Einschlag nachgewiesen sein muss und deren Verwendung im Holzflötenbereich und bei Gitarren üblich sind, lassen heitere Szenen an den Zöllen nicht nur ahnen. Aus politischen Gründen verlangen die USA seit einem guten halben Jahr für jedes Instrument einen aktuellen CITES-Instrumentenpass. Selbst wenn alles stimmt, sind Imponderabilien wahrscheinlich: Ein Cellobogen der BR-Symphoniker hatte Pottwalzahn verarbeitet, der war zusätzlich verboten. Düsseldorf stellt neues Festival vor Orchesterreisen bleiben spannend „Spot on Jazz“ vereint nun durch die Verbindung des Robert-Schumann-Konzertsaals und des Jazzclubs „Jazzschmiede“ die konzertante Präsentation von Jazz mit dem lässigen Flair eines Clubkonzerts. Die lokale Vernetzung erfolgt über einen bereitgestellten Bustransfer. Und der Spot wird nicht nur auf den Jazz, eine historische Stärke dieser Stadt, gelenkt, sondern gleichzeitig auf ein ausgewähltes Instrument. Dass es sich im Startjahr um das Jazzpiano handelt, zollt der nie da gewesen Häufigkeit von neu entstehenden Klaviertrios bzw. Bands mit klavierspielenden Ensemble-Chefs Tribut. Da fällt bereits die Auswahl unter den lokalen Größen nicht leicht. Mit dem Pablo Held Trio hat das Festival ein international renommiertes Trio eingeladen, das seinen Sitz im benachbarten Köln hat, aber u.a. durch die wiederholte Kooperation mit John Scofield in der ersten Weltliga operiert. Aus diesem Zirkel zeitgenössischer Jazzstars stammt auch Richie Beirach, ein amerikanischer Pianist mit großer harmonischer Fantasie. Zwei Exilamerikaner, Bob Degen und David Friedman, treffen sich im Jazzquartett, Jasper van‘t Hof spielt solo. Der junge Pianist Omer Klein, geboren in Tel Aviv, erhielt kürzlich den Düsseldorfer Musik-Förderpreis. Und Marialy Pacheco, Exilkubanerin, repräsentiert nicht nur die Frau im Jazz, sondern auch eine spezielle Note bei der Auswahl der jetzt eingeladenen Musiker: Marialy spielt ebenso gern klassische Klavierkonzerte mit einem Orchester wie den selbst komponierten Jazz mit ihrer Band. Diesem zweigleisigen Thema widmet sich auch die Sternal Symphonic Society, die einen vierköpfigen Bläsersatz aus Jazzern mit dem jungen Schumann-Quartett und dem erwähnten Pablo Held Trio verbindet. Pianist Sebastian Sternal kombiniert Olaf Weiden hier Elemente aus Klassik und Jazz, erinnert an Strawinsky Musiker und Musikkritiker und Miles Davis – im Konzertsaal und im Jazzclub. Das alles verschärft nur die bereits bestehenden Zollschikanen, die in Legenden Niederschlag finden, so über Krystian Zimermans völlig zerstörten Reiseflügel, dessen Leim angeblich merkwürdig roch, oder in der Story von Peter Ruzickas Dirigierstab, den ein Sicherheitsbeamter hier in Deutschland zu Sägemehl verarbeitete, oder von der Konzertmeisterin, die ihre 6-Millionen-€Stradivari, ein Leihinstrument einer Stiftung, mit 19 % Einfuhrumsatzsteuer belastet sah. Vielleicht bleiben deshalb das Gewandhausorchester und ihr charismatischer Kapellmeister Riccardo Chailly in diesem Jahr zunächst in Europa und kommen nach Stationen in Madrid, Mailand, Turin, Luxemborg, Brüssel und München endlich auch nach Dortmund und Köln. Sie spielen das Violinkonzert des einstigen Gewandhauskapellmeisters Felix Mendelssohn mit dem jungen Geiger Julian Rachlin, in Dortmund auch das Violinkonzert von Tschaikowsky, und das Orchester klingt absolut original seidig in Werken von Mahler und Rachmaninow wie in der Heimatstadt Leipzig: Sie haben nämlich alle ihre Instrumente dabei. Do 19.2. 20 Uhr, Kölner Philharmonie | Sa 21.2. 20 Uhr, Konzerthaus Dortmund | So 22.2. 16 Uhr, Konzerthaus Dortmund | www.gewandhaus.de „Spot on Jazz“ | Fr 27.2., Sa 28.2. | Robert-Schumann-Saal und JazzSchmiede | www.robert-schumann-saal.de, www.jazz-schmiede.de 43 Unterhaltungsmusik 0102 So Nighthawks Nighthawks Nighthawks – das sind Bassist Dal Martino und Trompeter Reiner Winterschladen. Das Duo erschafft Musik im Cinemascope-Format, Musik die atmosphärische Bilderwelten im Kopf der Zuhörer entstehen lässt. Mit ihrer Fusion aus Ambient, Dub, Pop und Jazz erzeugen die Nighthawks Stimmungs- und Gefühlsebenen, die irgendwo zwischen Trompetenmusik für städtischen, nassen Asphalt und Westernszenerie mit weißen mexikanischen Kirchen und rotem Staub angesiedelt sind. 0302 Di Joscha Oetz »Perfektomat« Joscha Oetz Vorwärtsweisender, mitreißender Jazz: Der Kölner Bassist und Komponist Joscha Oetz ist nach langjährigen Aufenthalten in Kalifornien und Peru wieder zurück. In dieser Band verbinden sich die Klänge und Rhythmen der Küste Perus mit europäischer Sensibilität. Dabei verzaubern die Musiker ihre Hörer mit Afro-Peruanischer Rhythmus-Finesse, Gelassenheit und Frenetik, mit lateinamerikanischer Leichtigkeit und sensibler Auslotung vielfältiger klanglicher Identitäten. // Niels Klein (sax), Simon Nabatov (p), Laura Robles (Cajon, Bongo), Joscha Oetz (b), Bodek Janke (dr) 0402 Mi Johanna Borchert Johanna Borchert Poetische Tiefe und dichte Atmosphäre, zuweilen unterstützt durch Licht und Bildprojektionen auf den Flügeldeckel, machen Johanna Borcherts Konzerte zu besonderen Erlebnissen. Als Pianistin, Komponistin und Co-Sängerin fiel Johanna Borchert schon in ihrer langjährigen Band Schneeweiss und Rosenrot auf. Jetzt hat die Berliner Pianistin mit »FM Biography« ihr erstes Album unter eigenem Namen veröffentlicht. 0502 Do reiheM präsentiert: Compound Eye (US) // Sote (IR) // Kallabris (D) Die reiheM spannt diesmal den Bogen von einem Wegbereiter der Industrial Music – Drew McDowall (ex-Coil, ex-Psychic TV) und seinem Projekt Compound Eye (gemeinsam mit Tres Warren von Psychic Ills/Sacred Bones Records) – über die existentialistischen Geräuschlandschaften von Kallabris bis hin zum kratzenden Rhythmus der Tracks von Ata Ebtekar, dem iranischen Musiker, der als Sote auftritt. Sote 2002 Fr Global Dance Kulture Inga Lühning (Global Dance Kulture) Global Dance Kulture holt die Energie der Live-Performance zurück auf die Tanzfläche. Improvisierte Musik, Tanz und Video treffen hier in einer explosiven Live-Show aufeinander und machen Global Dance Kulture zu einer ganz besonderen Tanzparty: Hier sind Musiker, Tänzer, Videokünstler und Publikum eins und bringen die Tanzfläche zum Kochen. // Inga Lühning (voc), Pablo Held (keys), Pablo Giw (trp & electr), Filip B (b & oud), Beat Nuggets, Nin10do (breakdance), Bodek Janke (dr & perc) 2202 So Matthias Schriefl – Tamara Lukasheva Mit Trompeter Matthias Schriefl und Sängerin Tamara Lukasheva treffen zwei Klangkünstler und Experimentierwütige aufeinander. Allgäuer Jodler treffen hier auf Blues aus New Orleans, Hip Hop auf ukrainischen Polka, der dann auch noch von einer Beatbox begleitet wird, die Matthias Schriefl auf seinem Alphorn erzeugt. Matthias Schriefl 2302 Mo Sebastian Gramss »Bassmasse 13« 13 Kontrabässe, die sich in ihrem Klang zu einer »Bassmasse« verbinden. Gezupft, gestrichen, bis in ihre Höhen getrieben: dieses Ensemble erschafft eine Soundlandschaft die durch Mark und Bein geht. Hier entsteht ein virtuoses Spiel mit Klang, Rhythmus und Melodie. // Dieter Manderscheid (solo), Dietmar Fuhr, Reza Askari-Motlagh, Stefan Berger, Volker Heinze, David Helm, Constantin Herzog, Jakob Kühnemann, André Nendza, Joscha Oetz, Christian Ramond und Stefan Schönegg »Bassmasse 13« Tim Berne and Snakeoil 2402 Di Tim Berne: Snakeoil Tim Berne und Snakeoil lassen wendige Melodien an jeder Ecke auf Herausforderungen treffen, die Richtung wechseln und zurückkehren. Bernes kraftvolles Altsaxofon geht dabei eine engumschlungene Liaison mit Oscar Noriegas Klarinette ein, getragen von Mat Mitchells Pianospiel und Ches Smiths feingewobenes Netzwerk aus Trommeln, Klängen, Rhythmen, Rasseln und Beckensounds. Spontanität und Lebendigkeit, Unkontrollierbarkeit und zugleich faszinierende Formgebung charakterisieren diese Musik. choices verlost je 3x2 Freikarten E-Mail bis 2 Tage vor Wunschkonzert an verlosung@choices.de, Kennwort: Stadtgarten Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 10 www.Stadtgarten.de Änderungen vorbehalten Irgendwie slick Zoot Woman, Foto: Jon Furley Neue Raffinesse tritt an gegen rauen Rock ’n’ Roll Die Disappears aus Chicago mixen ihren Postrock mit dem für Krautrock typischen Stakkato-Rhythmus und entfalten mit ihren repetitiven Strukturen eine hypnotische Wirkung, zu der sich ein Parolen skandierender Sprechgesang gesellt. Sonic Youths Steve Shelley war wohl kurz Mitglied der Band, ist aber schon wieder anderswo unterwegs (3.2., 21 Uhr, King Georg). Stuart Price und die Blake-Brüder haben sich fünf Jahre für ihr neues Album Zeit gelassen. Aber bereits der Opener „Don‘t Tear Yourself Apart“ des neuen Zoot WomanAlbums „Star Climbing“ entfaltet gleich wieder diese elegant schwebende Pop-Leichtigkeit, für die sie seit Hits wie „Living in a Magazine“ bekannt sind. Live werden wie üblich nur die Blake-Brüder auftreten (3.2., 20 Uhr, Club Bahnhof Ehrenfeld). The Fat White Family spielen rauen Rock ’n’ Roll mit 60’s Touch und einer Prise Punk. Stücke wie „I Am Mark E. Smith“ machen natürlich sofort Spaß. Dass ihnen aber ein besonderer Ruf vorauseilt, liegt an ihren ungestümen Live-Shows, bei denen mindestens der Sänger Lias Saoudi regelmäßig ausrastet und sich gerne mal die Kleider vom Leib reist. Eine gute Party ist also garantiert (6.2., 21 Uhr, Blue Shell). In den 90er Jahren waren Spain um Sänger und Gitarrist Josh Haden, Sohn des Jazzmusikers Charlie Haden, mit ihrem langsamen, gefühlvollen Indierock Teil der Slowcore Bewegung. Ein paar wenige Alben, aber viele Jahre später ist nur noch Haden dabei. Aber immerhin gibt es nach langer Wartezeit nun mit „Sargent Place“ ein neues Album. Die Vorband Douglas Firs aus Belgien kann in Sachen Langsamkeit durchaus mit Spain mithalten (8.2., 20.30 Uhr, Studio 672). Mary Timony ist eine großartige Sängerin und Gitarristin. Sie spielte in den 90er Jahren in der Indie-Band Helium. Danach veröffentlichte sie drei tolle Soloalben, die zunehmend rockiger wurden. Das dritte heißt Ex Hex, und so hat sie nun auch ihr neues Trio genannt, das den Weg mit knappen knackigen Rocksongs fortführt (21.2., 20.30 Uhr, King Georg). Das Duo Sylvan Esso besteht aus der Sängerin Amelia Meath von der Folkband Mountain Man und Elektroniker Nick Sanborn, Bassist bei Megafaun. Sie kommen aus North Carolina, aber um das mal in aller Deutlichkeit zu sagen: Man hört das nicht. Der charismatische Gesang kollidiert wirkungsvoll mit dem vielteiligen, um klangliche Sensationen nicht verlegenen Elektroniksound – zwischen Club und melancholischem Gefrickel (24.2., 20.30 Uhr, Gebäude 9). Das Liverpooler Trio All We Are wird schon jetzt mit Bee Gees-Vergleichen überhäuft. Dabei scheint zunächst der exzessive Einsatz von Kopfstimme die einzige Gemeinsamkeiten zu sein. Gut, die funky Gitarre könnte man auch noch dazurechnen … und vielleicht ist da auch noch mehr. Klar ist hingegen, dass All We Are mit ihrem Soft Rock – oder wie man jetzt sagt: Yacht Rock – ganz im Trend liegen. Irgendwie slick, aber eben auch fies – oder umgekehrt (27.2., 19.30 Uhr, Studio 672). Seit den späten 80er Jahren macht der malinesische Gitarrist und Sänger Habib Koité Musik und ist mit seinen weichen Tönen und melancholischen Songs schon lange kein Geheimtipp mehr. Unbewusst kennen ihn noch viel mehr Menschen, seit zwei seiner Songs auf Windows Vista vorinstalliert waren. Auch sein jüngstes Album „Soô“ trifft den Ton seiner früheren Werke. In die Philharmonie kommt er mit seiner fünfköpfigen Band (28.2., 20 Uhr, Philharmonie). CHRISTIAN MEYER 44 ComicKultur Wortwahl Fantastische Welten Weltliteratur Jean Giraud hat unter seinem bürgerlichen Namen jahrzehntelang die realistische Westernserie „Leutnant Blueberry“ gezeichnet. Unter dem Pseudonym Moebius entfaltete er seit Mitte der 70er Jahre hingegen eine surreale Science Fiction-Welt, in der er grafisch und erzählerisch die klassischen Regeln der Comic-Kunst missachtete. Zusammen mit dem Filmemacher Alejandro Jodorowsky erlangte er Anfang der 80er Jahre mit dem „Incal“-Zyklus große Aufmerksamkeit. Kurz darauf führte Moebius ein Auftrag für Citroen zu einer weiteren Science Fiction-Serie, in der der Zeichner seine Freiheiten noch mehr ausreizte: Zwei Raumfahrer stranden auf einem kahlen Planeten, von wo sie geradewegs in einen paradiesischen Kosmos katapultiert werden, der sie ihrer Natur wieder näher bringt. „Die Sternenwanderer“ wirkt wie ein Experiment der Écriture automatique: Die Helden stolpern in ihrer Selbstfindungsreise von einer fantastischen Welt in die nächste. In seiner psychedelischen Zivilisationskritik verarbeitet Moebius auch sein Interesse an natürlicher Rohkosternährung. Auf dem Gebiet erscheint das bildgewaltige Epos aktueller denn je. Die Neuauflage ist in jedem Band mit Texten über und Interviews mit dem 2012 verstorbenen Zeichner angereichert (Schreiber & Leser). Wie sagte doch unser aller Literaturpabst, als er dereinst auf den frisch gekürten Literatur-Nobelpreisträger Kenzaburō Ōe angesprochen wurde (mehr oder minder frei wiedergegeben und durchaus nachvollziehbar): Man kann nicht alles lesen. Eine Spezialisierung, die ihm keiner streitig machen will und die ihn schlussendlich auf den heiligen Stuhl gebracht hat. Trotzdem kann es nicht schaden, mal über den Tellerrand hinauszuschauen. Also das Säcklein geschultert und raus in die weite Welt. Auf Reisen gehen mit Comic-Klassikern Mit Büchern querfeldein Nicht minder fantastisch sind die Welten, in die Winsor McCay den kleinen Jungen Nemo vor über hundert Jahren schickte. Der Zeitungscomic „Little Nemo in Slumberland“ erschien von 1905 bis 1913 regelmäßig und wurde in den 20er Jahren noch einmal reaktiviert. Ästhetisch vom Jugendstil beeinflusst, freudsche Traumdeutung erahnend und dem Surrealismus vorgreifend, erzählt McCay in einer fortlaufenden Geschichte von den Träumen eines kleinen Jungen. Die bahnbrechende Serie des Comic-Neulings, der kurz darauf auch noch den jungen Animationsfilm revolutionierte, erscheint in einer Luxusausgabe in original Zeitungsgröße zusammen mit einem 150-seitigen Text von Herausgeber Alexander Braun, der Little Nemo und Winsor McCays weitere Werke in einen historischen Kontext einordnet und auch die Rezeptionsgeschichte berücksichtigt (Taschen). Auch Richard McGuires „Hier“ von 1989 gilt als Klassiker. Zum 25-jährigen Jubiläum des sechsseitigen Comics hat McGuire das Thema zur über 300-seitigen Graphic Novel ausgebaut: Auf jeder Doppelseite ist eine Zimmerecke zu sehen. Jede Zeichnung unterscheidet sich in der Datierung, die von mehreren tausend Jahren v. Chr. bis in die nahe Zukunft reicht. Man sieht 90er-JahreEinrichtung, prähistorische Wildnis oder den Hausbau im 18. Jahrhundert. Und man sieht die Menschen ihrer Zeit. Zudem gibt es innerhalb des seitenfüllenden Panels kleinere Ausschnitte, die wiederum anderen Zeiten zugeordnet sind. So entsteht ein Kaleidoskop, das den Ort in den unterschiedlichsten Zeitebenen spiegelt, aber bei aller Brechung Geschichten erzählt. Ein großartiges und wunderschönes Erzählexperiment (DuMont). Die Reihe „Aya“, die Clément Oubrerie für Marguerite Abouet aufwändig umsetzt, erzählt vom Leben in der Elfenbeinküste. Das ungewöhnliche: Es geht nicht um Krieg, Hunger und Bildungsnot, sondern um den ganz normalen Alltag in den frühen 80er Jahren. Der zweite Sammelband „Leben in Yop City“ fasst wiederum drei Hefte zusammen und wechselt zwischen den Hauptfiguren in Paris, in der urbanen und der dörflichen Elfenbeinküste: Hier wird gestritten, gelacht, gearbeitet und gefeiert. Das pulsierende Leben strahlt aus jedem einzelnen Panel (Reprodukt). Russland – Alexander Ilitschewski: „Matisse“ [Matthes&Seitz]: Es gibt im Moment wohl kein Land, das mit einem brachialeren Widerspruch zwischen obszönem Reichtum und tragischer Armut, geistiger Unterdrückung und staatlich gefördertem Stumpfsinn aufwarten kann als Putins Oligarchie. Kein Wunder, dass die Intelligenzija die Flucht antritt – bis auf einen sinnenbeseelten Physiker, den es auf eine abstruse Reise raus aus der trostlosen Urbanität, rein in den heilsversprechenden Pathos unendlicher Weite verschlägt. Eine Groteske in Moll von atemberaubender Schönheit. / Japan – Arimasa Osawa: „Giftaffe“ [Pendragon]: Weit hektischer geht es da im Land der aufgehenden Sonne zu; speziell im dunklen Herzen Tokios, wo sich ein unbestechlicher Kommissar auf Yakuzzi-Jagd begibt. Mit einem hehren Idealismus, für den die ehrenwerte Gesellschaft mit ihren knallharten Codizes allerdings wenig, um nicht zu sagen gar nichts übrig hat. Waschechte Hard-Boiled-Spannung à la Takeshi Kitano at its best. / USA – Céline Minard: „Mit heiler Haut“ [Matthes&Seitz]: Wer die im Grunde immer noch pubertierende Weltmacht verstehen will, kommt um einen guten Western nicht umhin. Ob Kuhjunge oder Puffmutter, Scout oder Händler, der unerschütterliche Pioniergeist, mit dem sich jeder einzelne in sein Leben stürzt, zieht einfach in den Bann. Von wegen reine Neoromantik. Metaphorische Western-Power à la „Deadwood“ in Zeiten von Ich-AGs und Start-up-Unternehmen. / WWW – Andrew Keen: „Das digitale Debakel“ [DVA]: Eine feurige Aufbruchsstimmung, wie wir sie auch noch aus den Anfängen des Internets kennen. Was haben wir frohlockt: Offenheit, Freiheit, Gerechtigkeit. Geistiger und materieller Wohlstand. Das Gegenteil war der Fall. Nett, dass der Autor auch von Rettungsmöglichkeiten spricht, aber warum sollte es in der Virtualität anders zugehen als in der Realität?! / Trinidad – Fondation Beyeler, Ulf Küster: „Peter Doig“ [HatjeCantz]: Dann doch lieber Abtauchen in die grandios dichten Gemälde des zwischen Trinidad, London und New York wandelnden Schotten. Kunstgenuss in Form eines Bermudadreiecks aus überraschenden Farben, melancholischem Thrill und meisterlichem Pinselstrich. / Österreich – Bernhard Aichner: „Schnee kommt“ [Haymon]: Und was erwartet uns zurück in der friedvollen deutschsprachigen Heimat? Ein herrlich sinnbildliches Locked-Room-Drama. Da verspricht ein pickepackevoller Geldkoffer endlich Licht am Ende des Tunnels, um direkt hinein in den nächsten Tunnel zu führen. Biestiger kann sich das Leben selbst nicht präsentieren. Es liegt in deinen Händen – oder wie es Marcel René Marburger und Rodrigo Barria Knopf bei aller multimedialen Determinierung mit ihrer Schicksal-App für ein paar Cent schelmisch auf den Punkt bringen: „U turn it“ … LARS ALBAT CHRISTIAN MEYER choices verlost 3 x den ersten Band des „Sternenwanderer“-Zyklus von Moebius. Mail bis 12.2. an verlosung@choices.de Kennwort: „Moebius“ Mein Film, mein Kino, meine Meinung 45 choices verlost 2 x „Das digitale Debakel“ von Andrew Keen DVA. E-Mail bis zum 22.2. an verlosung@choices.de. Kennwort: Wortwahl Andrew Keen Literatur-Kalender Textwelten Der junge Wilhelm Brasse vor dem II. Weltkrieg, Fotograf unbekannt Die Schriftstellerin Lucy Fricke liest aus „Takeshis Haut“, Foto: Dagmar Morath Literatur-Termine im Februar Scham und Stolz Erinnerungshilfen für patriotische Europäer AUFERSTEHUNGSKIRCHE KÖLNBUCHFORST 0221 21 51 70 Das Erschrecken über den Zuwachs der Pegida-Demonstranten ist ein Erschrecken darüber, dass der Anteil des Mittelstands an den Aktionen zunimmt. Wie kann man mit Neonazis gemeinsam auf die Straße gehen? Dabei ist die Mehrheit der Pegida-Marschierer nicht gewaltbereit und durchaus gebildet, also potenziell zugänglich für Argumente. Das vordringliche Ziel der Bewegung soll doch die Verteidigung der Werte sein, für die das Abendland steht, und das können ja nur humanistische sein. Deshalb ist es auch sinnvoll, sich zu erinnern, dass diese Werte einmal mit den Stiefeln derer zertreten wurden, die das Hakenkreuz tragen. Ausgezeichneten Geschichtsunterricht bieten jetzt zwei Bücher, in denen man Nachhilfe-Unterricht bekommen kann, um Antworten auf die Frage zu erhalten: Worauf kann ich als Deutscher stolz sein und wofür muss ich mich schämen? Praktisch, dass es einen Titel für Jugendliche und einen für Erwachsene gibt, gemeinsam ist ihnen das Sujet: Die Biographie von Wilhelm Brasse. Er war „Der Fotograf von Auschwitz“. Alle 50.000 Häftlingsporträts stammen von ihm. Sein Leben erzählt sich wie das Porträt eines unscheinbaren Menschen, der nicht zum Helden geboren war und trotzdem demonstrierte, dass Werte auch in der Hölle Gültigkeit besitzen. Brasse wuchs als Sohn einer Polin und eines Österreichers auf. Er wird als einer der ersten Häftlinge nach Auschwitz deportiert. Die SS erfährt schnell, dass Brasse ausgebildeter Fotograf ist. Bis zum Januar 1945 arbeitet er mit einem Stab von Helfern, denen er wie sich selbst das Überleben durch seine handwerkliche Nützlichkeit sichern kann. Er muss auch die Opfer von Josef Mengeles „Experimenten“ fotografieren, eine Arbeit, die ihn so traumatisiert, dass er nach dem Kriege keine Kamera mehr in die Hand nehmen kann. Reiner Engelmann hat mit Brasse, der im Herbst 2012 starb, zahlreiche Gespräche geführt und das Material in einem Jugend-Sachbuch klar und unpathetisch verarbeitet. Man erfährt, welchen Geistes die Deutsche Verwaltung des Lagers war, ein Umstand, der für Jugendliche von großer Bedeutung ist, um mit dem Thema arbeiten zu können. Engelmann findet auf angenehm zurückhaltende Weise immer den richtigen Ton für die mörderischen Geschehnisse. Auch die beiden italienischen Historiker Luca Crippa und Maurizio Onnis lernten Brasse noch kennen. Ihr Text liest sich wie ein dramatischer Roman, sie versetzen sich in die Perspektive des Fotografen. Wie geht man damit um, von Mengele für tadellose Arbeit gelobt zu werden? Bei Crippa und Onnis schießt die Dramatik des Lagerlebens ein, die ständige Bedrohung und der Sadismus. Hier erfährt man viel über konkrete Ereignisse, wenn der Wechsel von der Dokumentation zum realistischen Erzählen auch die Grenzen des Sachbuchs überschreitet. Zwei gelungene Versuche, die den institutionalisierten Hass gegen alles Fremde genau beschreiben und zugleich einen scharfen Blick für Würde und Respekt demonstrieren. THOMAS LINDEN Reiner Engelmann: „Der Fotograf von Auschwitz“ | cbj | 192 S. | 14,99 € Luca Crippa / Maurizio Onnis: „Wilhelm Brasse. Der Fotograf von Auschwitz“ | Übersetzung: Bruno Genzler | Blessing | 336 S. | 19,99 € Lesung zur Ausstellung von Klaus Kammerichs So 22.2. 11 Uhr „Bildlegenden. Fotografien von 19481954“ ist der Titel der Ausstellung, die Pilar Baumeister, Rumjana Zacharieva, Monika Seyhan, Ulla Lessmann und Eva Weissweiler zu Kurgeschichten und Gedichten inspiriert hat. BUCHHANDLUNG R², SIEGBURG 02241 866 71 70 Xu Pei stellt ihre Lyrik vor Fr 27.2. 20 Uhr In der losen Reihe „Poesie im R² stellt die in der VR China geborene Autorin ihre Gedichte vor. Die Schriftstellerin kam Ende 1988 nach Deutschland und studierte in Düsseldorf Germanistik und Philosophie. CAFÉ FLEUR 0221 24 48 97 Land in Sicht: TBOOKS Fr 6.2. 20 Uhr Die Lesungsreihe stellt mit Dennis Freischlad, Livia Hott, Tabea Venrath junge Literatur aus Köln vor. Ziel ist es, so einen Treffpunkt für junge Schreibende zu etablieren. CAFÉ LIBRESSO 0221 23 73 79 Amir Shaheen liest aus „Noch zweimal einpacken bis Südterrasse“ So 8.2. 11 Uhr Humorvoll beschreibt der Autor die Tücken des Umziehens und geht dabei der Frage nach, was „Wohnen“ eigentlich bedeutet. DIE WOHNGEMEINSCHAFT 0221 39 75 77 18 Julia Trompeter liest aus „Die Mittlerin“ Mo 9.2. 20 Uhr Die 1980 in Siegburg geborene Autorin stellt in der Reihe Literaturklub ihren neuen Roman vor, in dem es um den Literaturbetrieb, Thomas Bernhard, die Berliner Szene und Aristoteles geht. LITERATURHAUS 0221 995 55 80 Werkstattpreis des Kölner Literatur-Ateliers So 1.2. 18 Uhr TIPP Erasmus Schöfer stellt „Schriftsteller im Kollektiv“ vor Mi 4.2. 19.30 Uhr Der Band dokumentiert die Entstehung und Entwicklung des Werkkreises Literatur der Arbeitswelt mit Texten und Briefen von Erasmus Schöfer. Mit dem Autor und Karl Fischer spricht der Literaturwissenschaftler David Salomon. Daniel Schreiber liest aus „Nüchtern. Über das Trinken und das Glück“ Do 19.2. 19.30 Uhr Der 1977 geborene Journalist Daniel Schreiber erzählt in seinem Buch davon, wie der Alkohol zunächst Begleiter und später zunehmend bestimmend für sein Leben wurde. Christoph Ohrem führt das Gespräch. Yankev Glatshteyn liest aus „Emil und Karl“ Di 24.2. 19.30 Uhr Wien 1938: Die beiden neunjährigen Freunde Emil und Karl sind im von den Nazis annektierten Österreich auf sich allein gestellt. Die Autorin hat eines der ersten Bücher für junge Leser über den „Holocaust vor dem Holocaust“ verfasst. Ein Abend über Patricia Highsmith Mi 25.2. 19.30 Uhr Paul Ingendaay, neben Anna von Planta Herausgeber der 32-bändigen HighsmithGesamtausgabe, stellt deren Leben und Werk vor. Die Schauspielerin Edda Fischer liest. MATERNUS-BUCHHANDLUNG 0221 32 99 93 Werkstattgespräch mit Ole Könnecke Mo 2.2. 19.30 Uhr Der Illustrator sagt: „Ich denke in schwarzweiß“. Mit dem Kölner Illustrator spricht Leo Leowald über seine Arbeitsweise. MAYER‘SCHE NEUMARKT 0221 20 30 70 Klaus-Peter Wolf liest aus „Ostfriesenwut“ Fr 27.2. 20.15 Uhr Der neunte Fall für Ostfrieslands berühmteste Kommissarin Ann Kathrin Klaasen: In Leer wird eine junge Frau tot aus einem Weiher gefischt. Der 1954 in Gelsenkirchen geborene Autor lebt in Ostfriesland. MOTOKI-WOHNZIMMER 0221 222 73 33 David Denk liest aus „Der Hobbyist“ So 8.2. 17 Uhr Der Autor möchte das Hobby als eine „eine Art Burnout-Prophylaxe“ etablieren, womit er sich für die Trennung von Arbeit und Freizeit einsetzt. Darüber spricht er mit Ines Dettmann. MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST KÖLN 0221 995 55 80 Bodo Kirchhoff liest aus „Verlangen und Melancholie“ Di 10.2. 19.30 Uhr In seinem neuen Roman erzählt Bodo Kirchhoff eine Geschichte von Liebe und Verrat, in der die Frage nach dem Warum eines Freitods gestellt wird. Hajo Steinert führt das Gespräch. ZUM SCHEUEN REH Tel. 0177 887 58 40 Stefan Bachmann liest aus „Die Wedernoch“ Do 26.2. 21.30 Uhr WDR 3 open: WortLaut live präsentiert den Roman des 1993 in Boulder/Colorado geborenen Autors. Er lebt seit seinem dritten Lebensjahr in Zürich und studierte Klavier und Blockflöte. (Ausstrahlung auf WDR 3 um 23.05 Uhr). Der Eintritt ist frei. TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten 46 Empfehlungen von Marianne Kolarik kunst & gut „Freie deutsche Jugend baut auf! Für eine bessere Zukunft bauen wir die Heimat auf!“ Wir hatten keinen Strom, ich hatte immer schwarze Nasenlöcher von der Petroleumlampe. Aber es war trotzdem eine schöne Zeit. – Ursula Hussel, 65, Arbeiter Bettina Flitner, aus: Das sozialistische Musterdorf Mestlin, 2013, Farbfotografie, 100 x 132 cm, © B. Flitner, Köln Geschichten von Menschen Bettina Flitner in der Michael Horbach Stiftung Bettina Flitner gelingt beides: Ihre fotografischen Serien sind bildjournalistische Reportagen und sie sind Kunst. Die Michael Horbach Stiftung unterstreicht dies mit ihrer Ausstellung, die zehn politische Serien der letzten 25 Jahre umfasst. – Wie alles begann? Bettina Flitner schlägt in ihrem Atelier in der Kölner Südstadt den Katalog zur Werkgruppe „Mein Feind“ (1992) auf. Jede der s/w-Aufnahmen porträtiert eine Frau im Gegenüber. Eine schreitet energisch nach vorne aus. Über der Schulter einen Sack, hält sie in der anderen Hand ein Schwert und blickt mit funkelnden Augen, als warte sie nur auf den Feind. Darunter steht in Druckbuchstaben ein Statement der Frau. Bettina Flitner hatte das Foto lebensgroß mit weiteren Transparenten in einer Fußgängerzone in Köln platziert. Grundlage war die Frage an zufällige Passanten: „Haben Sie einen Feind, und wenn ja, was würden Sie mit ihm tun, wenn Sie es ohne Strafe tun könnten?“ Anschließend fotografierte sie die Personen – sämtlich Frauen – mit einer Spielzeugwaffe, die sie selbst ausgewählt hatten: Die Reaktionen auf diese provokante Bildfolge mitten auf der Straße waren enorm. Auch weiterhin wendet sich Bettina Flitner in intensiver szenischer Einlassung einzelnen Personen zu, häufig aus Randgruppen, deren Situation oder Motivation sie urteilsfrei befragt. Meistens setzt sie eine Aussage des Porträtierten unter das Foto. Nicht zufällig erinnern diese Verfahren an Strukturen der filmischen Reportage. Nach einer Ausbildung als Cutterin beim WDR hat Flitner in Berlin an der „Deutschen Film- und Fernsehakademie“ studiert. Der Film zur Installation von „Mein Feind“ war dort ihre Abschlussarbeit und bedeutete zugleich ihre Hinwendung zur Fotografie, überwiegend von Köln aus. Sie fotografiert seitdem für die Zeitschrift „Emma“, ebenso für den „Stern“ oder „Cicero“ sowie für humanitäre Organisationen. Diese treffen sich oft mit den Anliegen ihrer freien Projekte. Eine Frau, die Flitner für eine Recherche zum Thema Armut in der Stadt fotografiert hat, tritt innerhalb der „Boatpeople“ wieder auf: Bei dieser Farb-Serie befinden sich unterschiedliche Menschen- 47 gruppen in einem Kahn aus Burma, den Flitner auf den Rhein transloziert hat. Der Titel und das Boot auf dem Wasser geben einen Ton vor, den sie in ihre Aussagen integriert: mit der Verschiedenheit der Menschen, wie sie auf dem Boot in Erscheinung treten, und in der Stimmung des Flusses mit dem gegenüberliegenden Ufer. Genauso lässt sie sich auf konfrontative Themen ein. Dazu gehört die Serie „Ich bin stolz, ein Rechter zu sein“, für die sie mit jungen Männern in einem Berliner Randbezirk gesprochen hat. Zu sehen sind ein Close-up des jeweiligen Gesichtes und die Ganzfigur in ihrem Habitus in ihrer täglichen Umgebung: Auf der Art Cologne 2001 hat Flitner mit diesen Fotos alle Wände eines Raumes bedeckt, so dass ein bedrängendes Klima entstand. Mit dieser Arbeit etablierte sie sich endgültig im Kunstbereich. Ihre Themen greift Flitner wiederholt, teils aus verschiedenen Perspektiven auf. Dazu gehören auch die Prostitution, Frauen wie Freier, Porträts von weiblichen Persönlichkeiten und die Wiedervereinigung aus der Perspektive von Bewohnern der ehemaligen DDR. 2013 ist sie in den Osten gereist, nach Mestlin, das als Musterdorf in den 1950er Jahren errichtet wurde und in dem sie die Bewohner um ein Erinnerungsstück und eine Geschichte aus den DDR-Jahren befragte. Entstanden sind anrührende Farbaufnahmen, die den Einzelnen zu Wort kommen lassen. Eine Hausfrau lässt zwischen ihrer Wäsche im Garten an eine stolze Fahnenträgerin denken. Vielleicht ist das sowieso die größte Leistung von Bettina Flitner: Inneres behutsam nach außen zu kehren und so nachhaltige Diskussionen zu initiieren. THOMAS HIRSCH „Bettina Flitner – Face to Face“ | bis 21.4. Kunsträume der Michael Horbach Stiftung | 0221 29 99 33 78 Kunst in NRW Kunstwandel „Follow the bluestocking rider“, Foto: Peter Ortmann Foto: Nic Tenwiggenhorn, © VG Bild-Kunst, Bonn, Kunstsammlung NRW Das expressive Dasein Meilensteine der Avantgarde Die blaue Reiterin und ihr Freundeskreis reiten momentan durchs Bonner Frauenmuseum. Es ist eine bunte Hommage an Gabriele Münter (18771962), die Malerin, die zwei Weltkriege überlebte und Kunst studierte, obwohl es Frauen damals eigentlich gar nicht erlaubt war, die im Kontext von Wassily Kandinsky, Alexej Jawlensky und als Leidensgenossin von Marianne von Werefkin umherzog und die Malerei weiterentwickelte. Münter und von Werefkin konnten sich das auch locker finanziell leisten. Münter suchte dabei immer nach „Form, Komposition und Farbe in Übereinstimmung mit dem Naturgegenstand“; die 80 Künstlerinnen in Bonn scheinen dies verinnerlicht zu haben. Es gibt wenig Abstraktes, viel Münter-Folklore, aber eben auch die Sahnehäubchen auf den Etagen, die einen Besuch zwingend notwendig machen. Denn dieses Museum rückt dabei nicht nur die Verortung von Künstlerinnen in der immer noch männlich dominierten Kultur-Gesellschaft in den Mittelpunkt, es hat sich auch eine ganz eigene Ausstellungsrhythmik erarbeitet. Diese schafft viel Freiraum für unterschiedliche Künstlerinnen, fungiert aber eben auch selbst als Organismus der Auseinandersetzung, was insbesondere auch an der Künstlerin und Museumsdirektorin Marianne Pitzen liegt. Von Thomas Hirsch Derzeit tourt zwischen New York, Berlin und Amsterdam eine Überblickschau zur Avantgarde-Bewegung ZERO, die um 1960 von Düsseldorf aus tätig war und mittlerweile als Kunstrichtung von Weltrang gewürdigt wird. Die drei Protagonisten von ZERO waren der im vergangenen „Ein Vokabular für Jahr verstorbene Otto Piene sowie Heinz Mack und Betroffenheit“ Günther Uecker, die auch weiterhin engagiert an ihren künstlerischen Utopien arbeiten. Dabei greift für den 1930 geborenen Uecker, der an der Düsseldorfer Kunstakademie als Professor unterrichtet hat und in der Landeshauptstadt lebt, der Entwurf von ZERO zu kurz. Günther Uecker gelingt es bis heute, wesentliche Prinzipien der Kunst ab Ende der 50er Jahre (Rücknahme der Farbigkeit, Strukturierung durch Raster, Arbeit mit Licht und Bewegung) mit einer handwerklichen, dabei sinnlichen Form und mit präzisen existenziellen Aussagen zu verbinden. Gabriele Münter-Hommage im Bonner Frauenmuseum Günther Uecker in Düsseldorf Ihre blauen Matronen glänzen in der Ferne unübersehbar im Scheinwerferlicht, wenn man das Frauenmuseum betritt, gleich in der Nähe ein großer Holzklotz aus dem ein überlebensgroßes Portrait der Gabriele Münter gehauen ist. Die Belgierin Rita De Muynck hat dafür geschlagene, über hundert Jahre alte Lindenstämme vom Zufahrtsweg des Münter-Hauses in Murnau gekauft, an denen Münter und Kandinsky vielleicht täglich als Paar vorbeiflaniert sein könnten. Das Thema Porträt steht am Anfang der Ausstellungsblöcke im Museum. Treppe rauf, Gruß nach rechts zur stets präsenten Yoko Ono, hinein in den großen Saal mit implementierten Videos, Groß-Installationen, Fotoserien und den kleinen Objekten hier und da. Arbeiten von 80 Künstlerinnen sinnvoll aufzubauen, schon das allein ist eine Leistung an sich. Den Raum strukturieren die Blöcke „Blaue Reiterin (und Reiter)“ und „Landschaft und Gebirge“. Hier eine den Raum füllende Installation „Follow the bluestocking rider“ mit durchscheinenden Figurinen aus blauen Nylons von Monika Ortmann, deren zentrale Figur, die blaue Reiterin, Hufeisen in den Fußteilen stecken hat. Das ist zugleich auch ein Verweis auf die militante Frauenrechtlerin Emily Davison (1872-1913), eine Zeitgenossin Münters. Visuell ebenso reizvoll ist Susanne Neunasts Videoinstallation „Hommage an Gabriele Münter“, eigentlich eine Neuinterpretation deren Bildes „Gerade Straße“ von 1910 und eines der Lieblingsbilder der blauen Reiterin. Es zeigt die Verbindungsstraße zwischen Murnau am Staffelsee und Kochel. Neunast hat den Weg aus dem PKW abgefilmt und dreidimensional im Raum installiert. Davor hängt ein barocker Bilderrahmen, dessen Glas beim Durchschauen die geometrische Farbaufteilung in Münters Gemälde reflektiert. Ein interessanter Auftakt für den GabrieleMünter-Preis (20.000 Euro), der 2017 im Frauenmuseum zum siebten Mal vergeben werden soll. PETER ORTMANN „Gabriele Münter: Die Blaue Reiterin und ihr Freundeskreis“ | bis 8.3. | Frauenmuseum Bonn | 0228 69 13 44 48 Kennzeichnend für sein ganzes Werk ist die Verwendung von Nägeln. Sie kommen schon in der zweiten Hälfte der 50er Jahre vor: als flirrend lineare Elemente in den expressiven monochromen Bildern oder als unruhig bewegte Bündel, die Objekte konstituieren. Seither verwendet Uecker den Nagel in den verschiedenen Medien in unterschiedlichen Zusammenhängen, und zwar als formale Struktur und als ausdrucksstarke, energiegeladene Handlung und – auf der inhaltlichen Ebene – als Metapher für körperliche Verletzung und, andererseits, Behauptung und Widerstand. Die Reliefs, in die er die Nägel in Reihungen, als Spiralen oder Kreise geschlagen hat, handeln mit Licht und Schatten; sie sind kontemplativ und dann wieder leidenschaftlich und voll physischer Präsenz. In der Neigung des Winkels lassen sie mit Wind assoziieren, der über ein Feld streift – überhaupt bringt sein ganzes Werk die Beschäftigung mit der Schöpfung zum Ausdruck. Er arbeitet mit Baumstämmen wie auch mit Schlacke und Asche; er hat Sandmühlen geschaffen, bei denen eine Art Pflug im Zentrum Kreise in Erdflächen zieht. Und doch werden wir Uecker auch damit noch nicht gerecht, zu vielschichtig ist sein Werk, in das er sich anfänglich auch mit Aktionen im öffentlichen Raum eingebracht hat. Oder er hat Reihen von Nägeln in Stühle oder Klaviere oder in einen Fernseher geschlagen zu Zeiten, als dieser als Massenmedium an Dominanz gewann. Er versteht seine Werke von Anfang an als Statement zur Verfasstheit der Gesellschaft und wie es uns dort ergeht. Damit gehört er zu den wichtigen politischen Künstlern über Deutschland hinaus, die ein Vokabular für Betroffenheit finden ohne zu illustrieren. Konsequent ist, dass er sich auf die Kulturen fremder Völker einlässt, er reist dorthin und arbeitet mit den ansässigen Künstlern… Wie vielfältig dieses Werk ist, zeigt jetzt sein „Heimspiel“ in der Kunstsammlung NRW mit etlichen raumgreifenden Hauptwerken und einem Überblick über die Nagelreliefs. „Der Nagel wird zum Fetisch, zur Waffe, zum Instrument, zum Zeichen“, hat Wieland Schmied schon 1972 geschrieben. „Eine ‚Sintflut Thomas Hirsch der Nägel‘ überschwemmt alles“. Und das Beste ist: Ueckers Kunsthistoriker, Kurator und Journalist Vitalität ist ungebrochen. „Uecker“ | 7.2.-10.5. | Kunstsammlung K20 | Grabbeplatz in Düsseldorf 0211 838 12 04 * Günther Uecker, Sandspirale, 1970, Sand, Holz, Seile, Elektromotor Sammlung „Im Herzen des Westens auch über globale Kultur sprechen“ Ekaterina Degot, Leiterin der Akademie der Künste der Welt in Köln, bereitet die zweite Pluriversale vor choices: Frau Degot, muss die Kunstwelt jenseits der Märkte immer politisch sein? Ekaterina Degot: Ja, daran sind wir interessiert. Es gibt auch Institutionen, die anders denken. Aber das ist eben unsere Position. Ich würde nicht sagen, dass Kunst irgendwas muss. Politik ist etwas, dass unsere Mitglieder, die ganze Akademie und mich interessiert. Die Kunst im globalen Kontext ist heute natürlich immer politisch. Aber nicht im primitiven Sinne, soll heißen: Es gibt keine Deklarationen, keine Slogans, sondern sie ist oft eine Art Rechercheprojekt, bedingt Philosophie, Soziologie, aber immer im künstlerischen Sinne. Dazu ist sie sehr, sehr komplex geworden. Berichte an eine Akademie. Ein nicht-akademisches Symposium, performativ oder anders, Anthropologies Imaginaries von Gabriel Dharmoo, Foto: Alfred Jansen Warum gibt es die Akademie der Künste der Welt ausgerechnet in Köln? Weil Köln eine sehr interessante Stadt ist, die Auch die Akademie bewegt sich jenseits der tra- sozusagen das Westliche mit dem Realen komditionellen Kunstmärkte? biniert. Es ist eine westliche Stadt im Sinne der Wir sind eine Nonprofit-InstitutiKultur des Kalten Krieges, sie on. Das heißt wir haben mit dem „Politik ist etwas, dass unsere hat eine große Rolle in diesem Markt überhaupt nichts zu tun. Mitglieder, die ganze Akade- Sinne gespielt. Jetzt hat sich Wir orientieren uns auch nicht sehr viel verändert. Heute ist es mie und mich interessiert“ danach und können es uns leiseine Stadt, wo viele Migranten ten, darüber nichts zu wissen. Aber als eine Kunst- leben. Das finde ich sehr interessant, sehr positiv, historikerin muss ich sagen, mit dem Begriff Kunst- sehr bunt. Vielleicht ist das jetzt der Ort, um im markt macht man es sich ein bisschen einfach, der Herzen des Westens auch über globale Kultur zu ist heute wesentlich komplexer geworden. Da sind sprechen. nicht mehr nur Galerien und Messen, wo Produkte verkauft werden. Die Kunstwelt ist heute eher das Was ist für Künstlerinnen und Künstler besser: große weltweite System von Biennalen und großen Der Käfig im Zoo oder künstlerisches Varieté? Ausstellungsprojekten. Das ist eigentlich der wich- Das stammt aus unserem Kafka-Projekt. Aber ich tigste Kontext für Kunst heute. Markt ist auch hier, würde sagen, im Zoo ist man immer passiv und aber ich würde sagen, er ist eher marginal. im Varieté ist man eher ein Performer. Sehr viele unserer Künstler arbeiten im Performance-Genre, von Musik über Theater, visuelle Kunst: Sie alle machen jetzt Performance. Und leben kann man vom Varieté auch besser? Es sieht so aus, ja. Wenn man Kunstwerke nicht verkaufen kann, dann kann man immerhin eine Rede verkaufen oder eine Performance. Das ist vielleicht der neue Weg der Kunst. ZUR PERSON Ekaterina Degot, geboren in Moskau, ist Kunsthistorikerin, Autorin und Kuratorin. Ihre Arbeit setzt sich mit ästhetischen und soziopolitischen Aspekten der Kunst in Russland und Osteuropa auseinander. Sie war leitende Kuratorin in der Tretjakow-Galerie, arbeitete als Kunstjournalistin und Herausgeberin. Seit Ende 2013 ist sie Künstlerische Leiterin der Akademie der Künste der Welt. Kürzlich gewann sie den Igor Zabel Award for Culture and Theory. Foto: Evgeni Gurko Die zweite Pluriversale findet im Frühling statt. Was kann man da erwarten? Wir haben eine Ausschreibung für Kölner Künstler gemacht und wir haben auch einige gefunden, mit denen wir an unserem eigenen Ort arbeiten wollen. In erster Linie kann man in diesem Jahr einen neuen Ort für die Akademie der Künste erwarten. Wir renovieren jetzt gerade einen Ort in der Nähe des Friesenplatzes. Das wird ein kleiner Ort für Diskussionen, aber auch Ausstellungen, vielleicht Konzerte. Wir haben beispielsweise Sina Seifee dabei, der ist iranischer Herkunft und er wird Performances machen. Es ist auch ein Workshop geplant zum Thema Performance 49 und Tanz, von Lili M. Rampre in Kooperation mit der Hochschule für Tanz und Musik. Und natürlich „Conflict Music“, das audiovisuelle Projekt von Christian von Borries im Rahmen des Acht Brücken Festival am 10. Mai. Dabei sind auch Musiker per Skype, die aus anderen Ländern dazu geschaltet werden. Ein Projekt um kriegerische Auseinandersetzung und friedliche Koexistenz. Eröffnen werden wir die zweite Pluriversale voraussichtlich mit einem Projekt im Kunsthaus Rhenania im April. Kunst und weltweiter Terrorismus. Nur Fragen, keine Antworten? Im Prinzip sollte Kunst nicht nur Fragen stellen. Aber diese Frage ist zu kompliziert. Man muss von Kunst nicht zu viel erwarten. Kunst kann interessante Sachen machen, viel denken, stimulieren. Aber Antworten auf solche schwierigen Fragen können wir nicht geben. Vielleicht entwickelt sich weltweiter Terrorismus in ein neues Orgien-Mysterien-Theater à la Hermann Nitsch oder Aktionskunst eines Otto Muehl. Diese Leute wissen etwas darüber, da bin ich mir sicher. Vielleicht nicht im Sinne von Hermann Nitsch, aber grundsätzlich würde ich sagen, dass die heutige Welt sehr mit Kunst durchzogen ist. Im Prinzip machen diese al-Qaida-Terroristen auch Video-Performances. Das ist visuell erst einmal sehr nahe an Kunst. Aber richtige Künstler arbeiten eher mit diesen Formen, um sie dabei kritisch zu dekonstruieren. Das wäre aber ein sehr interessantes Thema für ein Gespräch. INTERVIEW: PETER ORTMANN Im Rahmen der Art Cologne veranstaltet die Akademie am 16.4. einen Nachmittag zum Thema „Beyond Global Curating“. International prominente Kuratoren setzen sich mit der Frage nach Möglichkeiten und Schwierigkeiten der Globalisierung der Kunstwelt auseinander. Kunst-Kalender KÖLN – Museum für Angewandte Kunst www.makk.de System Design bis 7.6. Systeme als ordnungs- und chaosstiftende bildnerische und funktionale Verfahren im Design der letzten 100 Jahre mit Werken u.a. von Breuer und Wagenfeld KÖLN – Käthe Kollwitz Museum www.kollwitz.de Karin Kneffel bis 19.4. Die wichtige, in Düsseldorf lebende, an der Münchner Kunstakademie lehrende gegenständliche Malerin mit einem Überblick über ihre Arbeiten auf Papier LEVERKUSEN – Bayer Kulturhaus kultur.bayer.de Substanzieller Einfluss bis 12.4. Neun künstlerische Positionen, die sich wissenschaftlicher Experimente und Verfahren bedienen, um damit eigenständige Kunstwerke zu kreieren LEVERKUSEN – Museum Morsbroich www.museum-morsbroich.de more Konzeption Conception now 1.2.-19.4. Ausgehend von einer Ausstellung zur Konzeptkunst 1969 am selben Ort, werden konzeptuelle künstlerische Beiträge der jüngsten Zeit vorgestellt MÜNSTER – Kunsthalle www.muenster.de Karin Kneffel, O.T., 2014, Aquarell auf Papier, 21 x 31 cm, © VG Bild-Kunst, Bonn, Ausstellung Käthe Kollwitz Museum, Köln Museumslandschaft NRW BONN – Kunstmuseum DUISBURG – Museum DKM Larry Sultan 5.2.-17.5. Erste deutsche Museumsausstellung des US-amerikanischen Fotografen (1946-2009) mit seinem konzeptuellen Frühwerk und dem Spätwerk zur Pornoindustrie Ernst Hermanns bis 26.4. Ein Überblick zum bedeutenden deutschen Bildhauer (1914-2000) als gemeinsames Projekt mit dem Kunstmuseum Gelsenkirchen und der Kunsthalle Recklinghausen moyland.de BRÜHL – Max Ernst Museum ESSEN – Museum Folkwang Around the World bis 26.4. Farbfotografie vor 1914 aus der Sammlung des Bankiers Albert Kahn, die heute hohe ethnographische, dokumentarische und künstlerische Bedeutung besitzt. www.maxernstmuseum.lvr.de www.museum-folkwang.de Der Arp ist da! bis 22.2. Im Austausch mit dem Arp Museum in Rolandseck ist in Brühl vor allem das plastische Werk des mit Max Ernst befreundeten Hans Arp ausgestellt Otobong Nkanga bis 18.5. Eine Installation zu den Strukturen des Museums und eine Präsentation inmitten der Stadt mit Fotos mit Mitarbeitern des Museums und Werken aus der Sammlung BERGISCH-GLADBACH – Villa Zanders DORTMUND – HMKV im Dortmunder U GELSENKIRCHEN – Kunstmuseum www.hmkv.de www.gelsenkirchen.de Topf und Deckel bis 8.3. In Beiträgen von Käthe Kollwitz über Rosemarie Trockel bis hin zur jüngsten Künstlergeneration werden Küche und Herd als Sujets der Kunst vorgestellt Böse Clowns bis 8.3. Mit Beiträgen aus Kunst, Musik, Film etc. wird die ambivalente Figur des Clowns untersucht, der unter der Maske des Spaßmachers Unheil anrichtet Allez les boules bis 15.3. Der informell und minimalistisch arbeitende Ernst Hermanns in der Gegenüberstellung mit sieben seiner Münsteraner Studenten BIELEFELD – Kunsthalle www.kunsthalle-bielefeld.de Sophie Taeuber-Arp bis 15.3. Werkschau der Schweizer Künstlerin (1889-1943) im Umfeld von Dada und Konkreter Kunst und im Spektrum von Skulptur, Malerei, Design und Architektur DORTMUND – Museum Ostwall GLADBECK – Neue Galerie www.museumostwall.dortmund.de www.neue-galerie-gladbeck.de Arche Noah bis 12.4. Anhand von Kunst von der Moderne bis heute wird beleuchtet, wie sich unser Verhältnis zur Tierwelt gewandelt hat und heute Wissenschaft als Thema mitschwingt Seo 6.2.-9.4. Die koreanische, in Berlin lebende Malerin mit einer neuen Installation aus vier monumentalen Aluminiumglocken, Reliefs und neueren Malerei-Collagen DÜSSELDORF – K20 www.osthausmuseum.de AACHEN – Ludwig Forum www.ludwigforum.de Ostwärts bis 22.2. Ausgehend vom Bestand der Sammlung Ludwig wird Kunst aus der Sowjetunion und ihren Bruderstaaten der 1930er bis 90er Jahre vorgestellt BEDBURG-HAU – Museum Moyland www.villa-zanders.de BOCHUM – Situation Kunst www.situation-kunst.de Jan J. Schoonhoven bis 19.4. Der bedeutende niederländische Avantgarde-Künstler mit seinen seriellen weißen Rasterreliefs und StrichZeichnungen von 1941 bis 1991 BONN – Bundeskunsthalle www.kah-bonn.de Der Göttliche 6.2.-25.5. Thema ist die Rezeption des großen Michelangelo in der Kunst durch die Jahrhunderte, u.a. mit Werken von Raffael, Caravaggio, Rodin und Hrdlicka www.kunstmuseum-bonn.de www.museum-dkm.de www.kunstsammlung.de Günther Uecker 7.2.-10.5. Der Düsseldorfer „Nagel“-Künstler und Hauptvertreter der ZERO-Bewegung mit mehreren wichtigen Installationen und Nagelreliefs zum 85. Geburtstag DÜSSELDORF – Kunsthalle Hagen – Osthaus Museum Hundertwasser 1.2.-10.5. Werkschau des österreichischen Universalkünstlers, der mit seinen Gemälden und Architekturen und mit seinem ökologischen Engagement berühmt wurde HERFORD – Marta Mike Nelson bis 22.2. Der englische Teilnehmer an der Biennale Venedig mit einer raumgreifenden begehbaren Installation, die ein Atelier des nomadisierenden Künstlers simuliert MÜNSTER – LWL-Museum für Kunst www.lwl.org/LWL/kultur Das nackte Leben bis 22.2. Zur Neueröffnung des Museums ein Einblick in die Malerei in London mit ihren innovativen Impulsen in den klassischen Sujets u.a. von Auerbach, Bacon, Freud OBERHAUSEN – Ludwiggalerie www.ludwiggalerie.de Herlinde Koelbl bis 3.5. Werkschau der Münchner Fotografin, die mit ihren Langzeitstudien von Politikern bekannt wurde und systematisch Aspekte der deutschen Gesellschaft untersucht REMSCHEID – Bahnhof Rolandseck www.arpmuseum.org o.T. (ohne Titel) 8.2.-12.4. 15 Stipendiaten des Künstlerhauses Schloss Balmoral und des Landes Rheinland-Pfalz mit Malereien, die während des Förderzeitraumes entstanden sind WUPPERTAL – Neuer Kunstverein www.neuerkunstvereinwuppertal.de Ulrike Kessl bis 15.2. Installation der Düsseldorfer Künstlerin mit textilen Materialien, die, im Raum gespannt, Volumen und Linie, Transparenz und Elastizität vor Augen führen WUPPERTAL – Von der Heydt-Museum www.von-der-heydt-museum.de Camille Pissarro bis 22.2. Ein fundierter Überblick zur Malerei des berühmten „Vaters“ der Impressionisten und der Pointillisten im Dialog mit Meisterwerken seiner Zeitgenossen WUPPERTAL – Waldfrieden www.skulpturenpark-waldfrieden.de Bruce Nauman bis 8.3. Video-Arbeiten des wichtigen USamerikanischen Künstlers, der mit seinen Installationen und radikalen Performances Körper und Raum auf die Probe stellt marta-herford.de www.kunsthalle-duesseldorf.de Real Humans 7.2.-19.4. Die drei US-Amerikaner San Cheng, Wu Tsang und Jordan Wolfson untersuchen, unabhängig voneinander, mit den Mitteln der Neuen Medien das Mensch-Sein heute 50 Frida Kahlo - ihre Fotos 1.2.-10.5. 200 eigene und fremde Fotos aus dem Archiv der populären mexikanischen Malerin, die ihr als Inspiration dienten oder ihr eigenes Leben beleuchten Empfehlungen von Thomas Hirsch entspannt Verlagssonderveröffentlichung Einfach mal die Seele baumeln lassen: das Mediterana ist der perfekte Ort dafür, Foto: Mediterana „Verwöhnurlaub vor den Toren Kölns“ Baden, Bewegen, Genießen in der Mediterana Die Lehren des Sebastian Kneipp nicht lesen, sondern endlich einmal am eigenen Leibe erfahren? Im persischen Edelsteinbad die arabische Badetradition kennen lernen? In einem luxeriösen Sauerstoffsprudelbad die gestresste Haut verwöhnen? Alles kein Problem in der Mediterana in Bergisch Gladbach. Auf 18.000 Quadratmetern darf hier jeder Gast Körper, Geist und Seele beflügeln und die in Vergessenheit geratene Kunst des Müßiggangs neu erlernen. Schon vor dem Eingang kommt man ins Träumen und in Urlaubsstimmung, die im spanisch-maurischen und indischen Stil gehaltene Badeanlage tut dann ihr übriges. In Sole- und Schwefelbädern kann man frohgelaunt und gelassen über das Leben nachdenken, während der Stoffwechsel im Bindegewebe aktiviert wird. Wer sich lieber bewegen möchte, darf im Bereich „Spa & Sports“ erst ins Schwitzen kommen, um sich dann im Bad abzukühlen. Das Thermalbad, mit Wasser aus einer hauseigenen Quelle und Aufbereitung durch Grandertechnologie, besteht aus vier Vitalquellen in sechs Innen- und Außenbecken auf 4.000 Qua- Aikido? www.aikido-ueben.de Aikido üben D IR K K R O P P 51 51 dratmetern. Gaumenfreuden serviert Küchenchef André Brauner on top im Restaurant Villa Verde, der Bistro-Lounge Casablanca und in der Spa-andSports-Lounge. Brauner kocht vorwiegend mit marktfrischen Produkten ohne Konservierungs- und Zusatzstoffe sowie von ausgesuchten regionalen Biobauern. Infos unter www.mediterana.de Fitness & Wellness in Köln und Bonn: Aikido üben Dirk Kropp I Silcherstr. 12 I Köln I 0221 58 79 191 I www.aikido-ueben.de Selbstschutz und Selbstsicherheit, Handlungsstärke und Innehalten, Achtsamkeit und innere Ruhe: Die Kampfkunst Aikido bietet, neben einer umfassenden Körperarbeit, die Möglichkeit, sich einer Vielzahl von Themen zu widmen. entspannt Claudius Therme Sachsenbergstr. 1, Köln-Deutz 0221 98 14 40 www.claudius-therme.de Das Nonplusultra aller Kölner Bäder, direkt am Rhein gelegen. Bade- und Saunabereich, staatlich anerkanntes Heilwasser, Beauty und Wellness, Gastronomie. 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Thermal- & Vitalquellen . Massage & Beauty Saaler Mühle 1 . Bergisch Gladbach . Bensberg Öffnungszeiten: täglich von 9:00 - 24:00 Uhr www.mediterana.de Auswahl Overhead Project – das sind Tim Behren und Florian Patschovsky, die in ihrem neuesten Tanz Rastlosigkeit und Gewalt vermitteln. Gleichzeitig kommt aber auch ARKADAS-THEATER Sanftheit und Achtsamkeit zum AusSa 7.2. 20.15 Uhr Annette Meisl - Fünf Männer für mich druck. Ihr neues Projekt „Carnival of the Body“ zeigt den Kampf gegen die Schwerkraft, ihr Tanz ist eine Mischung aus miteinander kämpfenden Körpern. Doch während die Zuschauer zu Beginn fast wütende Rhythmen entdecken, wandelt sich dies nach und nach in eine intensive Wahrnehmung ihres Selbst. Behren und Patschovsky kreieren mit ihren ChoreoAnnette Meisl kann singen, schauspielern graphien eine Darstellung des menschliund Bücher schreiben. Letzteres bewies sie chen Miteinanders. eindrucksvoll mit ihrem frivolen Roman Info: 0221 470 45 13 „Fünf Männer für mich“. Nach dem Buch kam die dazu passende Bühnenshow, die regelmäßig die Theatersäle füllt. Mit ge- Literatur ballter Erotik, perfektem Türkisch und einer Marlene Dietrich-Stimme nimmt sie LITERATURHAUS das Publikum mit in ihre ganz eigene Welt So 1.2. 18 Uhr der Gefühle, die immer mal wieder auf Tal- Werkstattpreis des Kölner Literaturfahrt gehen oder einen Höhepunkt erle- Ateliers ben. Filmclips, kurze Texteinlagen und Intermezzi mit Barbiepuppen vereinen sich mit komödiantischen Sequenzen – eine gelungene Mischung, die selbst Zweifler überzeugt. Ihr Statement dabei: die Weiblichkeit auskosten und tun, was einem gefällt und gut tut. Info: 0221 955 95 10 Bühne COMEDIA Mi 25.2. 20.30 Uhr Zärtlichkeiten mit Freunden Moderator Ekkehard Skoruppa. Foto: SWR Foto: Edgar Schröter Das seit 25 Jahren existierende Atelier lädt zu Live-Diskussion mit Gastautoren ein und stiftet zum dritten Mal einen Preis. Bis Mitte Januar konnte sich jeder mit einem dreiseitigen Manuskript um die mit 300 Euro dotierte Auszeichnung bewerben. Drei der Einsender werden eingeladen und dürfen ihre Arbeit vorlesen. Das Publikum entscheidet über den Siegertext. Bei den Gesprächen geht es um die Entstehung und Beurteilung von Literatur. Der Abend wird von der Schriftstellerin Liane Dirks und dem SWR-Hörspielchef Ekkehard Skoruppa moderiert. Info: 0221 995 55 80 Sie sind Nachbarn. Zum Jubiläum haben sie beschlossen, eine Band zu gründen und coole Songs aus ihrer Jugend zu spielen. Das ist komplizierter als man denkt, aber versuchen kann man’s ja. Rico, der Musikschüler, ist vielleicht nicht gerade der geborene Sänger. Ines Fleiwa will sich sowieso lieber unterhalten, nur redet Rico nicht so gern. Am Schlagzeug spielt Cordula Zwischenfisch rückwärts. Das sächsische Duo Zärtlichkeiten mit Freunden hat den Deutschen Kabarettpreis in der Kategorie Sonderpreis erhalten und ist immer auf Musik Achse. Das Programm „Rico Rohs und das Ines Fleiwa Quartett“ ist sinnfreies Musik- BLUE:NOTES KÖLN kabarett mit Grobmusikern. Fr 20.2. 20 Uhr Info: 0221 888 77 222 European Jazz Trio STUDIOBÜHNE Do 26.2.(P)/Fr 27.2./Sa 28.2. je 20 Uhr Carnival of the Body Die Musik des European Jazz Trios will Historie mit Zukunft verbinden. Zugute kommt den drei Musikern dabei das Charakteristische des Jazz, die Improvisation, Foto: Meyer Originals denn obwohl sie in der europäischen Jazz- Tradition verwurzelt sind, suchen sie musikalisch ihren eigenen Weg. Dabei bringt das Trio eine reiche Erfahrung aus der europäischen Musiklandschaft mit. Ort: bistro verde in der alten Schmiede, Magnusstraße 6, Köln Info: 0221 933 98 30 STADTGARTEN Di 4.2. 20.30 Uhr Johanna Borchert BONN, BEETHOVENHAUS Di 10.2. 20 Uhr Duo Art - The New Tradition In Kooperation mit dem polnischen Institut Düsseldorf werden sich der polnische Geiger Adam Baldych und Yaron Herman, israelischer Pianist, im Beethovenhaus die Ehre geben. Während Herman sich bereits einen Namen in der internationalen Jazzszene erspielt hat, steht Adam Baldych fast noch am Anfang einer durchaus vielversprechenden Karriere. Beim JazzFest Berlin im Jahre 2011 begeisterte der junge Pole mit seiner Technik an der Geige. Herman und Baldych schaffen im Duett eine einmalige Kunst, die sich aus Elementen der Popmusik, aus freier Improvisation und europäischer klassischer Musik speist. Info: 0228 981 75 15 KING GEORG Sa 21.2. 21 Uhr Ex Hex Johanna Borchert spielte zunächst in der Band Schneeweiss und Rosenrot, bevor sie sich dazu entschloss, musikalisch eigene Wege zu gehen. „FM Biography“ war das erste Album, das die junge Musikerin veröffentlichte. Dabei lehnt sich Borcherts Stil an Musikgrößen wie Kate Bush oder Björk an. In einer Mischung aus elektronischen Klangfarben und poetischem Inhalt bietet Johanna Borchert alles, was man für einen gelungenen Konzertabend benötigt. Info: 0221 952 99 40 Kunst GALERIE KARSTEN GREVE 30.1.-11.4., Di-Fr 10-18.30, Sa 10-18 Uhr Joel Shapiro Der US-amerikanische Bildhauer wird zur zweiten Generation der amerikanischen Minimal Art gerechnet. Dabei sind seine fragmentierten, konstruktiv orientierten Abstraktionen häufig von der menschlichen Figur abgeleitet oder deuten Bewegungsstudien oder Raumerfahrungen an, welche noch die Dynamik des Betrachters einbeziehen. Wichtige monumentale Arbeiten hierzulande stehen im Skulpturenpark Köln sowie auf der Friedrichstraße in Berlin-Mitte. Neue Werke sind nun in der Galerie Greve zu sehen. Info: 0221 257 10 12 KÄTHE KOLLWITZ MUSEUM bis 19.4., Di-Fr 10-18, Sa, So 11-18 Uhr Karin Kneffel Foto: Jonah Takagi Die aus Washington D.C. stammende Mary Timony (*1970), die in Boston englische Literatur studierte, war schon früh für ihr (Jazz-)Gitarrenspiel bekannt, bevor sie mit der Alternative-Band Helium und ab 2000 auch als Solokünstlerin bekannt wurde. Nach der Auflösung der Gruppe Wild Flag, stellte sie Ex Hex zusammen. Ihr im eigenen Keller aufgenommenes Album „Ex Hex Rips“ erntete im Oktober viele positive Kritiken. Die Songs, einschließlich der Single „Hot and Cold“, sind roh und direkt. Timony tourt fürs Leben gern, und so macht die Band derzeit praktisch jeden Abend in einer europäischen Großstadt halt. Vielversprechender Support kommt von den jungen Dublinern Princess. Info: 0177 749 55 76 54 Ohne Titel, 2001, Aquarell auf Papier, © VG Bild-Kunst, Bonn 2014 Karin Kneffel, die 1957 in Marl geboren wurde, bei Gerhard Richter an der Düsseldorfer Akademie studiert hat und selbst an der Kunstakademie München lehrt, gehört zu den erfolgreichsten deutschen Malern der Gegenwart. Mit ihren Bildern nimmt sie aussergewöhnliche Perspektiven ein, mit denen sie Räume und Orte erfasst und in ihrer architektonischen, geschichtlichen und atmosphärischen Verfasstheit sozusagen durchleuchtet. In Köln ist eine Werkschau ihrer Malereien auf Papier zu sehen. Info:0221 227 28 99 THE NEW YORKER | DOCK.ONE Do 16.4. bis So 19.4. Kölner Liste Computerprogrammen. Neben Meisterwerken des Designs, wie den Stahlrohrstühlen von Marcel Breuer, untersucht die Ausstellung das Verhältnis von Chaos und Ordnung als Gestaltungsprinzip, mitsamt der Frage, wann und wo durch Systeme wieder Chaos entsteht. Info: 0221 221 238 60 MUSEUM MORSBROICH LEVERKUSEN Im letzten Jahr restlos ausverkauft, kehrt die kleine Schwester der Berliner Liste 2015 an den Mülheimer Hafen zurück. Auf den rund 2000 Quadratmetern der Industriehalle werden internationale Galerien die Werke von Nachwuchskünstlern ausstellen und geben somit Liebhabern und Sammlern die Möglichkeit, vielversprechende Kunst zu einem erschwinglichen Preis zu erwerben. Die diesjährige Messe umfasst unter anderem zeitgenössische Malerei, Skulpturen, Grafiken und Videos. Aussteller können sich noch bis zum 15.2. anmelden. Info: 030 77 00 89 93 1.2.-19.4., Di-So 11-17, Do 11-21 Uhr more Konzeption Conception now Theoretischer Ausgangspunkt ist die epochale Ausstellung „Konzeption Conception“, die 1969 im Museum Morsbroich anhand von 40 Positionen ein Verschwinden des Kunstwerks konstatierte und stattdessen Texte oder Fotos als Konzepte setzte, die die Bedingungen des Ausstellens und Fragen der Demokratisierung von Kunst oder der eigenhändigen Ausführung thematisieren. Diese historische Ausstellung ist als Dokumentation der Resonanzraum, vor dem eine jüngere heutige Generation von Elmgreen & Dragset bis Bethan Huws ihre konzeptuell orientierten Beiträge entwirft. Info: 0214 85 55 60 ZUSAMMENGESTELLT VON: T. HIRSCH, A. LENKEWITZ, J. SCHLIECKER, A. SEICHE Veranstalter-Infos an: auswahl@choices.de choices bietet Platz für freie AutorInnen! IMPRESSUM Herausgeber: choices Verlag Joachim Berndt, Büro Köln Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln Tel. 0221-27252-60, Fax: -88 E-Mail: info@choices.de www.choices.de Chefredaktion: Maxi Braun (v.i.S.d.P.) Mitarbeit an dieser Ausgabe: Lars Albat, Frank Brenner, Hartmut Ernst, Jörg Fürst, Sanje Gautam, Rolf-Ruediger Hamacher, Wolfgang Hippe, Thomas Hirsch, Marianne Kolarik, Bernhard Krebs, Thomas Linden, Jules Lux, Karsten Mark, Christian Meyer, Anne Nüme, Christoph Ohrem, Peter Ortmann, Jan Schliecker, Alina Seiche, Benjamin Seim, Olaf Weiden, Christian Werthschulte, Hans-Christoph Zimmermann MICHAEL WERNER KUNSTHANDEL bis 14.3., Di-Fr 10-18, Sa 11-16 Uhr Jörg Immendorff Projektleitung: Rüdiger Schmidt-Sodingen Grafik: Amélie Kai, Dominik Empl Die Serie „Café Deutschland“ nimmt im Werk des wichtigen realistischen Malers, der zu den „Vaterfiguren“ der Jungen Wilden gerechnet wird, eine zentrale Rolle ein. Inspiriert u.a. von Gemälden des italienischen Malers Renato Guttuso und motiviert durch den Dialog mit A.R. Penck, der zu dieser Zeit in der DDR lebte, begann Immendorff 1977 mit den monumentalen Historiengemälden, deren Schauplatz ein imaginäres Café ist. In diesem begegnen sich Persönlichkeiten der Kunstszene aus West und Ost. Info: 0221 925 46 20 PASSIONS! Druckerei: Graphischer Betrieb Henke GmbH Engeldorfer Straße 25 50321 Brühl LEID UND LEIDENSCHAFTEN KÖLNER FEST FÜR ALTE MUSIK 1. – 15. MÄRZ 2015 Buchhaltung: Karin Okniewski blickheben.de | Foto: Stefan Flach Jörg Immendorff, Café Deutschland VI – Caféprobe, 1980, Kunstharz auf Leinwand, 280 x 350 cm, © Nachlass J.I., courtesy Michael Werner Kunsthandel Anzeigenverwaltung: BERNDT MEDIA Joachim Berndt Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum Tel. 0234-94191-0, Fax -94191-91 E-Mail: info@berndt-media.de www.berndt-media.de www.zamus.de Das Kölner Fest für Alte Musik wird unterstützt von Medienpartner MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST Alle nicht gesondert gekennzeichneten Bilder sind Pressefotos. Heute schon digitale Fingerabdrücke hinterlassen? choicescologne Die Auflage unterliegt der ständigen Kontrolle der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern. Durch Berndt Media werden auch folgende Kultur-, Kino- und Bildungsmagazine (Ruhrgebiet, Wuppertal, Aachen und Düsseldorf) vertreten: bis 7.6., Di-So 11-17 Uhr System Design Kinderstühle „seggelino 4999“, Maco Zanuso, Richard Sapper, 1961, Kartell, © MAKK/ Foto: Jonas Schneider, Gabriel Richter Das MAKK wendet sich einem zentralen Gedanken in der Designgeschichte der letzten 100 Jahre zu. Thema ist das System als visuelles Phänomen der Designobjekte, aber auch als inhaltliche Dimension, z.B. von Legosteinen, Smartphones oder ch hoicces wird d au uf 10 00 % Reecyyclingpapieer gedrruckkt 55 DER BESTE SOUND DER WELT AUF Jetzt hören im Radio und auf funkhauseuropa.de FM 103,3