Wirtschaftsnachrichten West Ausgabe 11/2014
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Wirtschaftsnachrichten West Ausgabe 11/2014
U n a b h ä n g i g e s W i r t s c h a f t s m a g a z i n f ü r S a l z b u r g , T i r o l u n d Vo r a r l b e r g – 1 1 /2 0 1 4 P.b.b. | 02Z033423 M | Wirtschaftsnachrichten Zeitschriftenverlagsges.m.b.H. | Stempfergasse 3, 8010 Graz | Foto: iStock Retouren an Postfach 100, 1350 Wien Safety first Betriebe stehen vor der Herausforderung, ihre Daten besser zu schützen Leitzinssenkung und Konjunktureinbruch Droht der Eurozone eine Rezession? Schwaz in Tirol Bedeutender Standort für Industrie und Gewerbe Mittelstandsfighter in Position WB und WK machen mobil Editorial Schluss mit dem Heer für Arme! D as Jahr 2013 hatte mit einer Volksbefragung begonnen. Übrigens die Erste, die in der Zweiten Republik durchgeführt wurde. Das Thema war „Die Zukunft des österreichischen Bundesheeres“. Erinnert sich noch wer daran? Eher nicht. Auch verständlich. Verdrängung war das Motto, denn diese Volksbefragung geriet zu einem der schweren demokratiepolitischen Sündenfälle der jüngeren österreichischen Geschichte. Wie sie vom Zaun gebrochen, wie sie durchgeführt und wie danach mit dem Ergebnis verfahren wurde: ein Skandalon. „ Der Verteidigungsminister, der Monate zuvor Was blieb, ist die das Bundesheer noch „in Stein gemeißelt“ Fortschreibung des sah, wechselte auf Zuruf des Wiener BürgerDesasters. meisters und des Kleinformats mir nichts dir nichts die Position, durfte kurz danach das ungeliebte Amt gegen den „Propagandaminister“ in der Löwelstraße – Sitz der SPÖEntsprechend mau ist demnach auch die Präsentation am NationalParteizentrale – eintauschen. Nach ihm kam Gerald Klug als schneifeiertag auf dem Wiener Heldenplatz ausgefallen. Ansprechen wollte diger Kamerad, allerdings – wie unisono festgestellt – bar jeglichen das aber niemand. Man behalf sich mit Floskeln. Um jegliche Unsiverteidigungspolitischen Sachverstands. ÖVP-Chef Michael Spincherheit im Keim zu ersticken, beruhigte der Minister mit der Verdelegger, der unmittelbar nach der Volksbefragung die Bevölkerung sicherung, dass das Bundesheer weiterhin für Schutz und Hilfe zur über die Bundesheer-Strategie der ÖVP informieren wollte, ist auch Verfügung stünde. Zuständig für den Katastrophenschutz. So wird nicht mehr. Was blieb, sind die Fortschreibung des Desasters, eine das Bundesheer weitgehend wahrgenommen. Ist auch nicht das weitere Kürzung des Budgetpostens Verteidigung, verrottetes MateSchlechteste. Nur sollten dann alle Strukturen ebenso rasch wie mutig rial, das aufs Verschrotten wartet, unerträgliche hygienische Zustände auf die tatsächlichen Erfordernisse ausgerichtet werden: Der Katain Kasernen, eine für 2018 avisierte Heeresreform und der Druck, strophenschutz wird ähnlich dem deutschen THW (Technisches Geld zu lukrieren. Kasernen sollen geschlossen und verkauft und die Hilfswerk) ausgebaut. Junge Frauen und Männer können dort ein Militärmusik weitgehend eingestampft werden. Das aktuelle Motto freiwilliges soziales Jahr absolvieren. Für den Schutz „kritischer Indes Verteidigungsministeriums lautet: Kurs der Profilschärfung. Das frastruktur“ und die Luftraumsicherung wird eine gut ausgebildete, Pech ist nur, es ist kaum mehr was vorhanden, was geschärft werden personell schlanke und effiziente Miliztruppe aufgebaut. Sowohl der könnte. Katastrophenschutz als auch die Miliztruppe müssen für Auslandseinsätze herangezogen werden können. Was die Liste der Schließungen betrifft, sollten Kasernen in strukturschwachen Regionen wie dem Lungau nicht nur erhalten, sondern sogar als Leistungszentren ausgebaut werden. Die regionale Wirtschaft und die Bevölkerung wüssten so eine Entscheidung durchaus zu goutieren, findet Ihr Josef Lipp Verlagsleiter & Co-Herausgeber WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 3 Inhalt Coverstory 8 Industrie 4.0 steht und fällt mit der Sicherheit Intelligent vernetzte Maschinen und Anlagen, die untereinander mit Werkstücken und ihrem Umfeld kommunizieren – entweder via Internet oder über InhouseNetze. So soll die neue Welt der Industrie 4.0 aussehen. Das Ziel: die intelligente Fabrik, die sich durch Wandlungsfähigkeit, Ressourceneffizienz und Ergonomie auszeichnet. Der Haken: Herkömmliche IT-Sicherheitsmaßnahmen greifen zu kurz. Jetzt aktuell Energie & green technology Der umfassende Branchenüberblick. Sollten Sie diese Beilage nicht in Ihrem Heft finden, wenden Sie sich bitte an unsere TelefonHotline: +43(0)316/834020 Leitzinssenkung und Konjunktureinbruch – droht der Euro16 zone eine Rezession? Die politisch angespannte Situation bringt die Eurozone wieder ins Wanken. Die kürzlich erfolgte Leitzinssenkung auf 0,05 Prozent ist die politische Antwort auf eine instabile Zeit. Recht zaghaft ö10 Dutzende spektakuläre Kriminalfälle aus dem Wirtschaftsbereich sorgen seit Jahren für Schlagzeilen. Nun will Justizminister Wolfgang Brandstetter einiges reformieren – für Manager und Unternehmer bleiben dennoch viele Fragen offen. Impressum ö13 Die Steiermark auf der Überholspur ö15 Eintauchen in die Faszination ö26 der Hansestädte Alte Segelschiffe im Hafen, daneben große Containerschiffe, der Geruch des Salzwassers – und dazu die historische Altstadt mit ihren jahrhundertealten Häusern: Das Flair der deutschen Hansestädte zieht Besucher in wenigen Augenblicken in den Bann. Mittelstandsfighter in Position 58 Mittelstand sichert Wohlstand. Einigkeit besteht auch darüber, dass Unternehmern das Wirtschaften erleichtert werden muss, soll der Wohlstand erhalten bleiben. Uneinigkeit besteht wohl über die einzelnen Schritte. Warum sonst geschieht so wenig? Zu einem der forschungsintensivsten Hotspots in Europa will Landesrat Christopher Drexler die Steiermark machen. Führend in der Region – stark in Österreich ... ... 156.000 Leser österreichweit pro Ausgabe (im weitesten Leserkreis, bestätigt durch die aktuelle LAE-Studie) Das Salzburg-Airport-Winterflugprogramm 2014/15 Foto: Flughafen Salzburg S eit 26. Oktober ist der Winterflugplan des Salzburger Flughafens für die Saison 2014/15 in Kraft. Salzburg ist durch die drei großen Airline-Allianzen Star Alliance, oneworld und Skyteam weltweit bestens vernetzt. Neben Metropolen wie Amsterdam, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Istanbul, Köln, London, Palma de Mallorca, Wien und Zürich stehen auch zahlreiche Ziele in Großbritannien, Spanien, Irland, den Niederlanden, Schweden, Finnland, Dänemark, Norwegen, Island, Estland, Litauen, Ägypten, der Türkei, der Ukraine und Russland auf dem Programm. Die tägliche Verbindung von Salzburg nach Istanbul wird seit dem Erstflug Ende Mai 2013 sehr gut angenommen. Für den Sommer 2015 sind bereits zehn wöchentliche Flüge geplant. Die Drehscheibe Istanbul bietet vielfältige Weiterflugmöglichkeiten in ein weltweites Streckennetz. Die britische Fluglinie easyJet erweitert ihr Flugprogramm ab Salzburg und fliegt neben Berlin-Schönefeld ab sofort fünfmal wöchentlich ganzjährig in die Hansestadt Hamburg. Der britische National Carrier British Airways bietet die Verbindung von Salzburg nach London Gatwick nunmehr neunmal pro Woche an. Mit Norwegian ge- langen Sie jeweils samstags nach London Gatwick. Die Inlandsverbindung von Salzburg nach Graz, die von der Regionalfluglinie InterSky als Mittagsrotation auf der Strecke nach Zürich geführt wird, entwickelt sich erfreulicherweise gut. Sonnenhungrige fliegen mit Niki/airberlin auf die Kanaren oder die Balearen: Urlauber finden hier auch während des Winters angenehme Temperaturen vor. Faro und Funchal stehen ebenso auf dem Programm wie zahlreiche Ziele auf dem spanischen Festland. PORTRÄTWASSERZEICHEN Hält man die Banknote gegen das Licht, werden das Porträt der mythologischen Gestalt Europa, ein Fenster und die Wertzahl sichtbar. SMARAGDZAHL Beim Kippen bewegt sich ein Lichtbalken auf und ab. Die Farbe der Zahl verändert sich von Smaragdgrün zu Tiefblau. SICHERHEITSFADEN Hält man die Banknote gegen das Licht, werden ein dunkler Streifen mit €-Symbol und Wertzahl sichtbar. www.oenb.at | oenb.info@oenb.at | +43 1 404 20 6666 Sunexpress und Turkish Airlines runden mit Flügen nach Antalya die Sonnendestinationen ab. Für all jene, die das Fernweh gepackt hat, haben bekannte Reiseveranstalter reizvolle Pauschalangebote geschnürt. Fliegen Sie etwa nach Jamaica, Kuba, Nicaragua oder auf die Seychellen! Viele sonnige und spannende Reiseziele auf der ganzen Welt erwarten Sie! Gustieren Sie noch heute unter www.salzburg-airport.com und planen Sie schon jetzt Ihren nächsten Städtetrip oder Ihren Winterurlaub! Ü PORTRÄTHOLOGRAMM Beim Kippen erkennt man das Porträt der mythologischen Gestalt Europa, das €-Symbol, ein Fenster und die Wertzahl. PAPIER UND RELIEF %BT1BQJFSGáIMUTJDIHSJøH und fest an. Auf der Vorderseite kann man am linken und rechten Rand erhabene Linien ertasten. Auch Hauptmotiv, Schrift und große Wertzahl haben ein fühlbares Relief. Stabilität und Sicherheit. Die neue 10-Euro-Banknote Kostenlose Schulungen zu den Sicherheitsmerkmalen unter +43 512 908 100 6520 (Herr Anton Reinelt, BA) FÜHLEN – SEHEN – KIPPEN Drei einfache Schritte, um die Echtheit einer Banknote zu erkennen. 0&45&33&*$)*4$)&/"5*0/"-#"/, &6304:45&. Menschen & Märkte Weiter so! – Entbehrlich! Ziel erreicht Vorarlberg führt bei Firmenpleiten Offenbar haben sich alle Landtagsparteien in Salzburg an die freiwillig vereinbarte Wahlkampfkosten-Obergrenze von einer Million Euro 2013 gehalten und die Grenze sogar unterschritten. Die ÖVP gab eigenen Angaben zufolge rund 900.000 Euro aus, die SPÖ rund 970.000 Euro. Das Team Stronach, das damals noch nicht im Landtag vertreten war und die Übereinkunft auch nicht unterzeichnet hatte, nannte rund 800.000 Euro. Nach dem Motto „Fair Play“ trafen die Parteien im Jänner vor der im Mai stattgefundenen Wahl diese politische Übereinkunft. Bei einem Bruch der Vereinbarung war eine Sanktion von 20 Prozent der Überschreitung in Form einer sozialen Spende vorgesehen. Eine unabhängige Agentur sollte die Einhaltung dieser Regelung überwachen. Ü Vor allem kleinere Betriebe waren heuer von Firmeninsolvenzen betroffen. „Der Wettbewerb wird intensiver, der Preisdruck höher und die Deckungsbeiträge schmelzen. Wurde die Öffentlichkeit im vergangenen Jahr von den Großinsolvenzen Alpine, dayli und Niedermeyer abgelenkt, zeigt sich in diesem Jahr, dass viele kleine Unternehmen schlicht am konjunkturellen Wettbewerbsdruck scheitern“, sagte Rainer Kubicki, Geschäftsführer von Creditreform. Die höchsten Zuwächse an Firmenkonkursen gab es in Vorarlberg (plus 17,5 Prozent) und der Steiermark (plus 8,4 Prozent). In Burgenland (minus 6,7 Prozent) und Salzburg (minus 4,8 Prozent) sanken die Insolvenzen im Vergleich zum Vorjahr. Österreichweit gingen statistisch zwölf von 1.000 Unternehmen pleite, in Wien ist dieser Wert mit 15 Insolvenzen pro 1.000 Firmen am höchsten. Ü Foto: iStock.com/OSTILL Foto: iStock.com/Devonyu + Zertifiziert TÜV Austria hat gemeinsam mit dem Partner Provect einen neuen Qualitätsstandard für die Branche der Steuerberater entwickelt und bringt diesen ab sofort auf den Markt. Der neue Qualitätsstandard ermöglicht nun auch dieser hochsensiblen Branche, ihre Dienstleistungsqualität objektiv nachzuweisen und für ihre Kunden sichtbar zu machen. Das neue TÜV Austria Provect Qualitätszertifikat orientiert sich an der internationalen Qualitätsmanagementsystemnorm ISO 9001 und ist auch mit dieser kombinierbar. Ü BM Andrä Rupprechter; Umweltbeauftragte des Flughafens, Claudia Typelt und Roland Hermann, GF des Salzburger Flughafens (v.l.) Foto: Franz Neumay Auszeichnung Im Rahmen des Aktions- und Beratungsprogrammes von „klimaativ“, „Mobilitätsmanagement für Betriebe, Bauträger und Flottenbetreiber“ wurde der Salzburger Flughafen am 2. Oktober 2014 bei einer Abendveranstaltung des Lebensministeriums ausgezeichnet. Aus der Hand des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Andrä Rupprechter, erhielten Flughafendirektor Roland Hermann und die Umweltbeauftragte des Flughafens, Claudia Typelt, die Auszeichnung für „Kompetenz im Klimaschutz“. Ü Wer macht die Münzen? In der Hofburg Innsbruck wurden am 9. Oktober 2014 die jungen Münzdesigner der (ehemaligen) 2b an der Neuen Mittelschule Rattenberg von Landeshauptmann Günther Platter, dem Vize-Bürgermeister von Innsbruck Christoph Kaufmann Mag. Dr. Kurt Pribil, Direktoriumsmitglied der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) und Aufsichtsratsvorsitzender der Münze Österreich AG (MÖAG), dem Generaldirektor der Münze Österreich AG, Mag. Gerhard Starsich, und dem Bürgermeister von Telfs, Christian Härting, empfangen. ÜFoto: OeNB Förderkürzungen Seit 10. Oktober liegt für das AMS Tirol 2015 ein Budget vor, das eine Kürzung von knapp vier Millionen auf nunmehr 44,4 Millionen Euro vorsieht. Da im Rahmen der „Beschäftigungsinitiative 50+“ Sondermittel zur Verfügung gestellt werden, sind Sozialökonomische Betriebe (SÖBs) nicht betroffen und es können weiterhin Transitarbeitsplätze für langzeitbeschäftigungslose und langzeitarbeitslose Ältere angeboten werden. „Damit bleibt ein wichtiges Feld der Arbeitsmarktpolitik in Tirol bestehen. Bei den Programmen für arbeits- und lehrstellensuchende Jugendliche werden ebenfalls keine Kürzungen erfolgen“, unterstreicht Landesgeschäftsführer Anton Kern. Ü 6 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 Menschen & Märkte Positive Bilanz Mit einem Umsatzzuwachs von 5,1 Prozent auf 756 Millionen Euro konnte sich dm drogerie markt im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr (1. Oktober 2013 bis 30. September 2014) in Österreich deutlich über dem Branchenschnitt entwickeln, zusätzliche Marktanteile holen und an die Erfolge der vergangenen Jahre anschließen. Ü % * & , 6 / 45% & 3 , - 6 (& / * / 7& 45* 5* 0/ /JFNBOE LBOO JO EJF ;VLVOGU TFIFO BVDI XJS OJDIU"CFSXJSIBCFOLMBSF3FHFMOOBDIXFMDIFO XJSBOMFHFOVOEEBTNBDIUTJDICF[BIMU )PMFOBVDI4JFTJDIEJFTF4JDIFSIFJU8JSGSFVFOVOT BVGEBT(FTQSÊDINJU*IOFO A lp en Ban k A k tien g e sellsch af t ,BJ TFS K ÊH FS TUS B F * O O TC S V DL 5FM %S ' S BO [3 FI S M 1 M BU[ 4 BM[C V S H 5FM Vorsitzender der dm Geschäftsführung Mag. Martin Engelmann und stv. Vorsitzender Dipl.-Inform. Manfred Kühner. XXXBM Q FO C BO L BU Foto: dm drogerie markt/APA-Fotoservice/Vogl Unser Beitrag zur rgung. so r e v ie g r ne E n e ig lt nachha PROJEKTENTWICKLUNG BAUMANAGEMENT GENERALUNTERNEHMER BAUTRÄGER BIOMASSEHEIZKRAFTWERK BERCHTESGADEN BAUMANAGEMENT GmbH Marktplatz 1 A 5620 Schwarzach i. Pg. Tel.: + 43 (0)6415 50060 www.harlander.cc Coverstory Foto: TonisPan/iStock Die Zukunft hat bereits begonnen: Industrie 4.0 steht und fällt mit der Sicherheit Intelligent vernetzte Maschinen und Anlagen, die untereinander mit Werkstücken und ihrem Umfeld kommunizieren – entweder via Internet oder über Inhouse-Netze. So soll die neue Welt der Industrie 4.0 aussehen. Das Ziel: die intelligente Fabrik, die sich durch Wandlungsfähigkeit, Ressourceneffizienz und Ergonomie auszeichnet. Der Haken: Herkömmliche IT-Sicherheitsmaßnahmen greifen zu kurz. Von Christian Wieselmayer M achine-to-machine-Kommunikation, Internet of Things, Smart Factory, Smart Meter, Cloud Computing – wir befinden uns im Zeitalter von „Industrie 4.0“, der sogenannten „4. Industriellen Revolution“. Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien steuern klassische Industrieanlagen und ermöglichen neue Produktionsmethoden, die 8 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 Firmen flexibler und wettbewerbsfähiger machen. Damit stehen Unternehmen aber gleichzeitig auch vor neuen Herausforde- rungen: Wie sicher und unangreifbar sind diese Systeme, Schnittstellen und Prozesse von außen? Den Anwender eines Office-PCs stört es kaum, wenn er beim Einloggen in ein verschlüsseltes System für mehrere Sekunden keine Antwort erhält. Anders ist das bei Steuerungen von kompletten Fertigungsanlagen. Hier müssen die Sensorwerte in Echtzeit Coverstory DI Friedrich Bittermann, Geschäftsbereichsleiter Elektrotechnik des TÜV Austria Foto: TÜV Austria Prof. Dr. Michael Waidner, Direktor des Fraunhofer SIT Foto: Katrin Binner zur Verfügung stehen. Auch lassen sich die üblichen Reaktionsweisen auf einen Virusbefall nicht einfach vom Büro-PC auf einen Industrierechner übertragen. Schließlich kann man eine Produktionsanlage im Schadensfall nicht einfach vom Netz nehmen. Verschiedene Sicherheitsbehörden und Verbände haben bereits entsprechende Maßnahmenkataloge veröffentlicht. Laut einer Untersuchung der Hochschule Augsburg gibt es europaweit rund zwanzig unterschiedliche Kataloge, die sich teilweise überschneiden. „ Wie sicher und unangreifbar sind Systeme, Schnittstellen und Prozesse von außen? In Österreich ist es beispielsweise der TÜV Austria, der das Potenzial von Industrie 4.0 zur „positiven Anwendung“ vorantreiben will. Bedrohung oder Chance? Trotz mannigfaltiger Bedrohungsarten sind Industrieanlagen wie Automatisierungs-, Prozesssteuerungs- und Prozessleitsysteme oft immer noch nicht im Fokus von IT-Security-Fachleuten. Die „4. Industrielle Revolution“ ist nun von einem „Cyberphysischen System“ (engl. „cyberphysical sys- tem“), einem Verbund von mechanischen und elektronischen Komponenten sowie von Software- und IT-Netzwerkkomponenten mit hoher Komplexität geprägt. „Revolution“ oder nicht, Tatsache ist, dass sich die Lebens- und Arbeitswelt der Gesellschaft in einem kontinuierlichen Prozess befindet, der auch Gefahren birgt, wie DI Friedrich Bittermann, Geschäftsbereichsleiter Elektrotechnik des TÜV Austria und Leiter der internen „Gruppe 4.0“, warnt: „Wir befinden uns heute in einem Wirtschaftskrieg. Jede große Technik wird entwickelt, um sich Vorteile zu verschaffen, wie auch die Konstruktion der Dampflokomotive und des Schienennetzes zuallererst zum Transport von Soldaten und Gütern vorangetrieben wurde. Industrie 4.0 möchte sich aber das, was positiv und brauchbar ist, herausschneiden. Warum? Weil man damit Geld verdienen will, weil man da oder dort einen Geschwindigkeitsvorteil und eine Effektivitätssteigerung in der Kommunikation innerhalb eines Betriebs erreichen möchte. Man kann vom PC aus mit relativ komplexen Systemen der Konstruktion und Abbildung von Prozesszusammenhängen sehr schnell Strukturen generieren, die zur Prozesssteuerung notwendig sind.“ Aber all das braucht Kontrolle. Laut Bittermann ist heute schon „vieles möglich, dem ein Riegel vorgeschoben werden muss“. GPS und speziell das Internet – die Verbin- „ Tatsache ist, dass sich die Lebens- und Arbeitswelt der Gesellschaft in einem kontinuierlichen Prozess befindet, der auch Gefahren birgt. dungsmöglichkeit aller Datenpunkte in Industrie 4.0 – befinden sich „im Wildwuchs“. Um eine missbräuchliche Verwendung zu verhindern, müssen Normen und Gesetzte festgelegt werden, hält Bittermann Richtung Politik fest. „Es fehlen Rahmengesetze. Diese wiederum funktionieren nur in einer Volkswirtschaft, in der Spielregeln eingehalten werden.“ Mit der vierten Phase der industriellen Revolution wird die Produktion letztlich wieder zu ihren Ursprüngen zurückzukehren, dem individualisierten Produkt. Die bisher auf Massenproduktion ausgerichtete Industrie wird in Zukunft sehr kleine Stückzahlen oder sogar Unikate zu den gleichen Konditionen herstellen können wie große Mengen identischer Konsumgüter. Diese Entwicklung wird sich technisch auf unterschiedlichen Ebenen abspielen: n Cyberphysical Systems: Auf der Ebene der Produktionsanlagen von morgen kommunizieren Maschinen fast autonom untereinander und optimieren so den Produktionsprozess. Hier spielen Cyberphysical Systems IV-Salzburg-Präsident KommR. Mag. Rudolf Zrost: „Industrie 4.0 ist kein leeres Schlagwort in Salzburger Industrieunternehmen. Viele haben schon erkannt, dass Industrie 4.0 auf jeden Fall passiert. Unabhängig davon, ob jemand mitmachen will oder nicht. Angesichts des internationalen Wettbewerbsdrucks entwickelt sich die Digitalisierung zu einer entscheidenden ökonomischen Triebfeder mit großem Wachstumspotenzial. Technologie spielt eine Schlüsselrolle für unsere Industrie, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Wir, die IV, sehen es als unsere Aufgabe, das Bewusstsein für Industrie 4.0 und damit verbundene Chancen und Herausforderungen zu stärken und auf einen möglichen Paradigmenwechsel der Wertschöpfung aufmerksam zu machen. Wir brauchen aber auch geeignete Rahmenbedingungen, um den technologischen Wandel der Produktionstechnik zu begleiten und intelligente und ressourceneffiziente Produktionsprozesse zu entwickeln. Dazu sind auch entsprechende Investitionen in Forschung und Entwicklung notwendig. Sicherheit ist bei Industrie 4.0 ein ganz wesentliches Thema und muss von Beginn an mitgedacht werden. Um sie in der Industrie 4.0 zu gewährleisten, ist ein proaktiveres Vorgehen als bisher nötig – die zunehmende Vernetzung und Zusammenarbeit verschiedener Partner erfordert ein starkes Vertrauen in den jeweils anderen. Verlässliche Konzepte, Architekturen und Standards im Bereich der IT-Sicherheit müssen diese Vertrauensbasis schaffen.“ Foto: IV Salzburg/Neumayr WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 9 Coverstory (CPS) eine große Rolle. Bei diesen CPS handelt es sich um einen Verbund von Komponenten, die aus mechanischen und elektronischen Teilen bestehen. Diese Maschinezu-Maschine-Kommunikation bildet die unterste Ebene und produziert dabei eine große Menge an Daten, die nun erstmalig übergreifend verarbeitet und ausgewertet werden können. n Big-Data-Analysen: Die dabei gewonnenen Daten bilden nicht nur die Basis für Optimierungen, sie dienen auch der Extrapolation bzw. Hochrechnung zukünftiger Produktion und erschließen die digitale 3DOrchestrierung und Simulation von Produktionsabläufen. Die Datenmengen können ausgewertet werden, um zu errechnen, welche Produkte mit den vorhandenen Systemen noch hergestellt werden können. Dabei wird die Echtzeitverarbeitung von KomponentenInformationen den Ausschuss in der Produktion gegen null senken. „ Angreifer finden immer neue Wege Neben den klassischen Gefahren wie Viren oder Trojanern bedrohen zudem neuartige und auf industrielle Kontrollsysteme ausge- Mathias Burtscher, Geschäftsführer Industriellenvereinigung Vorarlberg: „Generell gilt auch in Vorarlberg, dass das stärkere Zusammenwachsen von Produktion und Kommunikationstechnologie enorme Potenziale bietet, wenn es richtig und schrittweise umgesetzt wird. Ich sehe Industrie 4.0 als einen laufendenden Prozess, der je nach Branche schon länger oder weniger lang in Gang ist. Einige Branchen und Unternehmen sind bereits auf diese Veränderungen in der Produktions- und Wertschöpfungskette vorbereitet, andere werden über kurz oder lang reinwachsen, wenn sie im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig bleiben möchten. Die IT-Sicherheit ist in diesem Prozess natürlich ein ganz wesentliches Thema. Über allgemein gültige Trends versuchen wir als Interessenvertretung zu informieren, wie etwa dass eine zunehmende Vernetzung und Zusammenarbeit verschiedener Partner ein starkes Vertrauen in den anderen, verlässliche Konzepte, Architekturen und Standards benötigt. Wir können auch Plattformen anbieten, wo sich die Unternehmen untereinander informieren können. Bei der konkreten Umsetzung wissen dann die Unternehmen ganz genau, wie sie ihre IT am besten einsetzen, oder informieren sich bei Experten. Hilfreich im gesamten Prozess hin zu den intelligenten Fabriken der Zukunft sind von politischer Seite sicherlich die verstärkte Ausbildung von Fachkräften in den MINT-Bereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), eine leistungsfähige IKT-Infrastruktur in Österreich oder der Ausbau unbürokratischer Forschungsinitiativen.“ Foto: Mathis 10 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 GPS und speziell das Internet – die Verbindungsmöglichkeit aller Datenpunkte in Industrie 4.0 – befinden sich „im Wildwuchs“. legte Attacken durch Schadprogramme wie Stuxnet, Duqu und Flame die vernetzten Produktionsanlagen. Diese können befallene Computer fernsteuern und ausspionieren. Dazu werden von der Software zum Beispiel am Computer angeschlossene oder im Computer integrierte Mikrofone, Tastaturen und Bildschirme ausgewertet. Die Malware kann sich ebenfalls auf andere Systeme über ein lokales Netzwerk oder per USB-Stick ausbreiten. Da sie unbekannte Sicherheitslücken ausnutzen, lassen sie sich von Intrusion-Detection-Systemen und Firewalls nicht erkennen. Der Stuxnet-Wurm beispielsweise, der im Jahr 2010 in iranischen Atomkraftwerken entdeckt wurde, setzte gezielt die dortigen Scada-Steuerungssysteme – die Überwachung und Steuerung der technischen Prozesse – außer Gefecht, um Zentrifugen zu manipulieren. Sicherheit als erfolgskritischer Faktor für Industrie 4.0 Für produktionstechnische Anlagen und die damit hergestellten Produkte sind zwei Aspekte der Sicherheit von besonderer Bedeutung. Zum einen sollen von solchen Systemen keine Gefahren für Menschen und Umgebung ausgehen (Betriebssicherheit, engl.: Safety), zum anderen sollen die Anlagen und Produkte selbst vor Missbrauch und unbefugtem Zugriff geschützt sein (Angriffssicherheit, engl.: Security). Im Gegensatz zur Angriffssicherheit spielen Fragen der Betriebssicherheit schon lange eine große Rolle bei der Errichtung produktionstechnischer Anlagen sowie der damit hergestellten Produkte und sind in einer Fülle von Normen und Standards für die Herstellung und den Betrieb solcher Systeme geregelt. Seit dem ersten Aufeinandertreffen der Informationstechnologien auf Mechanik und Elektronik Ende der 1960er Jahre (Industrie 3.0) stiegen die Sicherheitsanforderungen in der Produktion enorm. Nach und nach wurde das Thema Angriffssicherheit als Problem erkannt. Jedoch sind viele Sicherheitsfragen von Industrie 3.0, noch nicht vollständig gelöst. Vor allem Maßnahmen zur Erreichung von Angriffssicherheit werden langsam und oft nur als Lösungen von Teilaspekten realisiert. Mit der Weiterentwicklung zu Indus- „ Mit der Weiterentwicklung zu Industrie 4.0 kommen neue Sicherheitsanforderungen hinzu. trie 4.0 kommen neue Sicherheitsanforderungen hinzu. Bei den CPS-basierten Produktionssystemen in Industrie 4.0 handelt es sich um hochgradig vernetzte Systemstrukturen mit einer Vielzahl von beteiligten Menschen, IT-Systemen, Automatisierungskomponenten und Maschinen. Zwischen den teilweise autonom agierenden technischen Systemkomponenten findet ein reger und oft zeitkritischer Daten- und Informationsaustausch statt. Zugleich sind wesentlich mehr Akteure entlang der Wertschöpfungskette beteiligt. Die größten Sicherheitsprobleme Prof. Dr. Michael Waidner, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie (Fraunhofer SIT) und zugleich In- Coverstory Foto: zentilia/iStock haber des Lehrstuhls für Sicherheit in der Informationstechnik an der Technischen Universität Darmstadt, beschreibt die Probleme folgendermaßen: „In der Industrie 4.0 treffen sich fast alle IT-Entwicklungen und damit auch fast alle IT-Sicherheitsprobleme. Alles wird mit allem vernetzt und vieles in die Cloud ausgelagert. Dadurch erhalten Kriminelle, Spione und Saboteure viele neue Angriffsmöglichkeiten, es erhöht sich das Risiko, dass sich Angriffe im Betrieb oder zwischen Unternehmen ausweiten. Alles wird cyber-physikalisch, also mit IT-Komponenten versehen, und damit prinzipiell auch durch Unberechtigte manipulierbar, abschaltbar und ausforschbar.“ Das erste Problem, so Waidner, ist, dass die heutigen Methoden, Referenzmodelle und -architekturen, mit denen man IT-Sicherheit in Unternehmen analysiert und plant, sich nicht direkt auf Industrie 4.0 anwenden lassen. Das zweite Problem: Es fehlen Methoden zur „Security by Design“ für Industrie 4.0. Drittens und sehr wichtig für die Integration: Es fehlt an Methoden und Lösungen für sichere Identitäten und für das Vertrauensmanagement. In der Industrie 4.0 sollen sich Maschinen gegenseitig erkennen und ihre Vertrauenswürdigkeit automatisiert bewerten können. Damit das funktioniert, müssen alle Komponenten eine Identität haben und sich gegenüber allen anderen ausweisen können. Ein weiteres Problem ist das des Wissensschutzes. In der Industrie 4.0 liegen Entwürfe, Konstruktions- und Konfigurationsdaten sämtlich digital vor. Da die Wertschöpfungsprozesse stark verteilt sind, müssen diese Daten auch vermehrt zwischen Unternehmen und Maschinen ausgetauscht werden. Lösungsansätze Wie nun stellt man das Konzept der Industrie 4.0 auf sichere Beine? Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Deutschland steht ein wirksames Schutzsystem auf drei Säulen: Die erste, „Security by Design“, bezeichnet ein Prinzip, wonach Sicherheitsanforderungen von Beginn der Produktentwicklung an berück- sichtigt werden. Der Anwender muss sich also im Klaren darüber sein, wie die Komponenten zusammenspielen und getrennt werden und wie die Datenflüsse deshalb zu verschlüsseln sind. Als weitere Maßnahme, insbesondere zum Schutz vor Schadsoftware, ist dem BSI zufolge „Whitelisting“ geeignet. Ein Werkzeug, mit dessen Hilfe gleiche Elemente wie Programme, Befehle oder Apps zusammengefasst werden, die vertrauenswürdig sind. Ergänzend dazu empfiehlt sich das „Trusted Computing“. Um sicherzustellen, dass nur an der Produktion beteiligte Geräte auf die Daten zugreifen, können an bestimmten Elementen wie Steuerungen nur mittels Trusted-Platform-Module-Chips authentifizierte Geräte angeschlossen werden. Sobald ein unberechtigtes Element eingesetzt wird, erkennen das die anderen Akteure und schließen die auffällige Maschine „ von der Kommunikation aus. Die Disziplinen Maschinen- und Anlagenbau, Elektrotechnik und Informationstechnologien lassen sich im Rahmen von Industrie 4.0 nicht mehr In der Industrie 4.0 treffen sich fast alle IT-Entwicklungen und damit auch fast alle IT-Sicherheitsprobleme. scharf getrennt voneinander betrachten. Bisher separat behandelte Schutzprofile hinsichtlich Safety und Security sowie entsprechende spezifische Sicherheitsstandards werden künftig in integrierten Prüfkatalogen und Zertifikaten abgebildet. Der Weg geht in Richtung „Trusted Industrie 4.0“. Ü Dr. Reinhard Schretter, Präsident der Industriellenvereinigung Tirol: „Industrie 4.0, Informatisierung, Digitalisierung und entsprechende Sicherheitsfragen – das sind die neuen Entwicklungslinien, ökonomische Triebfedern mit entsprechenden Wachstumseffekten. Erst kürzlich wurde in Innsbruck das Handy-Parken eingeführt. Wir kennen auch bereits PCs, welche die ganze Haustechnik bedienen: Von der Alarmanlage bis hin zur elektronischen Regelung der Haustemperatur. Auch die Logistik der Hochregallager in unseren Betrieben fällt in diese Kategorie. Ebenso bekannt sind intelligente Produktsysteme in der Automobilbranche, im Maschinen- und Anlagenbau, in der Medizintechnik und natürlich die gesamte IKT-Branche (Informations- und Kommunikationstechnologie). Industriemitarbeiterinnen und -mitarbeiter könnten noch viele Beispiele derartiger Trends anführen und beschreiben. Was wir deutlich spüren, ist, dass die Ansprüche an unsere Unternehmen steigen – das Umfeld bleibt höchst dynamisch. Ich sehe die großen Herausforderungen in der hohen Volatilität der globalen Märkte und im Erschließen neuer Wachstumspotenziale. Um ihre Erfolge abzusichern, müssen Unternehmen sämtliche Geschäftsprozesse auf die neuen Anforderungen der Informatisierung und des digitalen Zeitalters umstellen – ganz gleich, ob die Betriebe mit Zulieferern, Kunden oder Bürgern interagieren oder ihre Mitarbeiter managen. Technologie spielt bei der vollintegrierten und vollautomatisierten Produktionskette eine übergeordnete Rolle: Für die Tiroler Technologie- und Weltmarktführer ist Industrie 4.0 und IT-Sicherheit gelebter Alltag. Es ist aber zu respektieren, dass sich die einzelnen Unternehmen gerade in Sicherheitsfragen aus Konkurrenzgründen sehr bedeckt halten müssen. Die Kopierfreude von europäischen Produkten durch aufstrebende Wirtschaftsmächte ist bekannt. Als industrielle Interessenvertretung ist es unsere Aufgabe, das Bewusstsein für diese Entwicklung zu schärfen und auf einen möglichen Paradigmawechsel in der gesamten Wertschöpfungskette aufmerksam zu machen. In den betrieblichen Alltag jedenfalls sind Informatisierung, Digitalisierung und entsprechende Sicherheitsfragen längst eingezogen und immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbessern ihr interdisziplinäres Qualifikationsprofil für die Spezialbereiche IT oder Automationstechnik.“ Foto: Die Fotografen WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 11 Wirtschaft & Politik Unternehmerschaft braucht Entbürokratisierung Bürokratie wird neben Steuern und Abgaben als eine der größten Belastungen des unternehmerischen Mittelstandes angesehen. Seit Monaten treibt der Wirtschaftsbund dieses Thema voran und forciert den Bürokratie-Abbau. Bereits im Mai 2014 brachte der Wirtschaftsbund Salzburg einen Antrag für ein „Antibürokratiepaket“ im Wirtschaftsparlament ein – mit Erfolg. Die Regierung hat erste Entbürokratisierungs-Maßnahmen beschlossen. Wirtschaftsbund-Landesobmann Konrad Steindl Foto: Helge Kirchberger Zahl der Beauftragten wurde reduziert: n Hebeanlagenwärter wurde abgeschafft (betrifft 16.000 Unternehmen), n Anlagenverantwortlicher wurde abgeschafft (betrifft 25.000 Unternehmen) n Sicherheitsvertrauensperson wurde in die Sicherheitsfachkraft integriert (betrifft 10.000 Unternehmen), n Entlastung durch Arbeitsschutzausschuss: Sitzung nur mehr einmal im Jahr notwendig (Ersparnis: sechs Millionen Euro/Jahr, ca. 2.840 Betriebe betroffen), n Bis zu 51.000 Unternehmen ersparen sich somit rund 24 Millionen Euro. Arbeitszeitaufzeichnung wird erleichtert n Deutliche Reduktion der Aufzeichnungspflicht von Ruhepausen (betrifft ca. 1,3 Millionen Fälle und entlastet die Unternehmer mit ca. 2,6 Millionen Euro), n Ausweitung der einfachen Saldenaufzeichnung für Mitarbeiter außerhalb der Arbeitsstätte (Tele-Heimarbeiter) – betrifft ca. 70.000 Arbeitsverhältnisse, erspart den Unternehmen rund 840.000 Euro, n Vereinfachung der Aufzeichnungspflicht bei fixer Arbeitszeit (statt täglich nur noch einmal pro Monat – betrifft 1,38 Millionen Fälle, Einsparungen für Unternehmen 22 Millionen Euro), n In Summe bringt das bis zu 25 Millionen Euro an Einsparungen pro Jahr. Höhere Meldeschwellen umgesetzt n Bis zu 5.500 Unternehmen werden von der statistischen Meldepflichte befreit. n Am 1. Jänner 2015 tritt eine Novelle der Handelsstatistikverordnung in Kraft. Diese besagt, dass die „Assimilationsschwelle“ zwischen den Unternehmen, die von einer Anmeldung im Rahmen des innergemeinschaftlichen Warenverkehrs (Intrastat) befreit sind, von 550.000 auf 750.000 Euro erhöht wird. 12 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 n Durch die Adaptierung der relevanten Meldeschwellen und die stärkere Nutzung von verfügbaren Verwaltungsdaten werden rund 2.500 Unternehmen in den Bereichen Produktion und Bau sowie 1.000 Dienstleistungs-Unternehmen entlastet. Maß- und Eichgesetz (in den Ausschuss für Wirtschaft zugewiesen) n Mehrere Reformen und Vereinfachungen bei den Maß-und Eichvorschriften sollen Wirtschaft und Konsumenten in den nächsten Jahren um mehr als 200 Millionen Euro entlasten. Pro Jahr sind das 41 Millionen Euro. n Etliche Eichvorschriften sind aufgrund moderner Geräte nicht mehr notwendig. Nun wird die Abwicklung von Prüfungen effizienter gestaltet. n Neue Eichvorschriften für Elektrizitätszähler sollen Einsparungen in Höhe von ca. 200 Millionen Euro für Energiewirtschaft und Kunden bis Ende 2019 bringen. Weitere Entbürokratisierungs-Forderungen Der Wirtschaftsbund bleibt auch weiterhin dran und fordert: n One in, one out (bei Gesetzen und Verordnungen), n „Beratung statt Strafe“, n Modernisierung der Verwaltung (Ausbau E-Government), n Förderabwicklung durch bundesweite Umsetzung der Transparenzdatenbank, n einheitliche Prüfstandards bei der Prüfung aller lohnabhängigen Abgaben, n Streichung der Veröffentlichungspflichten von Unternehmen in der Wiener Zeitung, n Beschleunigung von Verwaltungsabläufen: „Ein Projekt – eine Anlaufstelle – ein Bescheid“, n Abschaffung der täglichen Geringfügigkeitsgrenze. Ü Info: www.wirtschaftsbund-salzburg.at Wirtschaft & Politik SMBS – Education for Leaders Schloss Urstein ist der traditionsreiche Firmensitz der SMBS, ca. 10 km südlich der Festspielstadt Salzburg. Fotos: smbs D ie Business School der Universität Salzburg bietet berufsbegleitende Management-Studien für Entscheidungsträger und Führungskräfte MBA-Studienstart an der SMBS Für knapp 30 Studierende begann am 13. Oktober 2014 das berufsbegleitende MBA Studium an der SMBS. Aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Südtirol fanden sich die Studierenden bei prachtvollem Herbstwetter zum ersten MBA-Modul am Firmensitz der SMBS – dem Schloss Urstein – ein. Die ersten vier berufsbegleitenden Module thematisieren das Handwerkszeugs des Managements: Strategie, Malik Management Systeme®, Management Methoden und Werkzeuge, Social Competencies, Marketing und Finance & Controlling sind die Kernthemen des ersten Studienabschnitts. Der zweite Studienabschnitt führt mit mindestens vier Auslandsmodulen die Studierenden an internationale Studienorte. Kooperationen mit zahlreichen internationalen Universitäten und Institutionen bilden das tragfähige Netzwerk der SMBS. Dadurch können SMBS Studierende die ökonomische Atmosphäre und die aktuellsten Wirtschaftstrends, z.B. in Washington DC, London, Moskau oder Shanghai und Bang- kok, von Professoren der jeweiligen Kooperationsuniversität kennen lernen. SMBS Vortragende: „Praxiskenntnisse exzellent!“ Die diesjährige FIBAA Akkreditierung vergab in allen Kernkompetenzen der SMBS – Internationalität, Interkulturalität und Serviceorientierung - Bestnoten. Besonders stolz sind wir auf die Bewertung „exzellent“ bei den Praxiskenntnissen unserer Vortragenden! Diese hohe Kompetenz unserer Referenten in Kombination mit der einzigartigen Verbindung von Theorie und Praxis der speziellen SMBS-Didaktik wird von unseren Studierenden hoch geschätzt und ist jetzt auch von der FIBAA mit dem höchsten Prädikat ausgezeichnet worden. Ü l INFORMATION: SMBS – University of Salzburg Business School www.wirtschaftsbund.at / www.facebook.com/WirtschaftsbundOesterreich SMBS-Gruppenfoto der MBA-Studierenden vor dem Schloss Urstein, Studienstart 14. Oktober 2014 Schloss Urstein 5412 Puch bei Salzburg Tel: +43 (0) 662 / 2222 – 0 www.smbs.at UNSER LAND BRAUCHT SEINEN MITTELSTAND. WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 13 Im Portrait Stöger übernimmt Ruder im MammutMinisterium Alois Stöger ist seit Anfang September Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie. Er leitet eines der größten Ministerien der Alpenrepublik und disponiert ein Milliarden-Euro-Budget für den Infrastrukturausbau. Foto: BMVIT/Christian Herzenberger. 14 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 Im Portrait D er neue starke Mann im Wiener Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) ist kein Politiker mit Glamour-Faktor. Der Sozialdemokrat (SPÖ) Alois Stöger (54) fiel schon als österreichischer Gesundheitsminister (2008 bis 2014) in der breiten österreichischen Öffentlichkeit weder negativ noch positiv besonders auf. Er gilt als ruhiger, sachbezogener Politiker, der seit Anfang September dieses Jahres Herr über ein Mammut-Ministerium ist, das er von seiner Vorgängerin Doris Bures übernommen hat. Nach dem plötzlichen Tod von Parlamentspräsidentin Babara Prammer ist Bures in diese Position nachgerückt und es kam zu einer Umbesetzung in der österreichischen Bundesregierung. Und Stöger stieg als gelernter Werkzeugmacher und Schlosser von einem Tag auf den anderen von der Gesundheit auf den Verkehr um. In seinem jetzigen Ressort laufen alle Fäden in Sachen Verkehr, aber auch Forschung und Innovation zusammen und ist Stöger Herr über Investitionen von drei Milliarden Euro jährlich allein für den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in Österreich. Davon entfallen zwei Drittel auf den Verkehrsträger Schiene. Darunter fallen beispielsweise der Bau der umstrittenen Großprojekte wie Semmering- und BrennerBasistunnel sowie einer neuen Bahnmagistrale zwischen Graz und Klagenfurt. Stöger hat in den ersten Tagen seiner Verantwortung als Verkehrsminister angekündigt, Akzente setzen zu wollen, eine lange To-doListe wartet auf ihn in den Zimmerfluchten des Ministeriums in der Wiener Radetzkystraße freilich nicht. Das BMVIT gilt als aufgeräumt und effizient arbeitender Bürokratie-Apparat. Mobilität muss für jeden leistbar sein und im Güterverkehr will der Minister den bisherigen verkehrspolitischen Kurs seiner Vorgängerin fortsetzen, soll heißen: Vita Alois Stöger Geboren am 3. Sept. 1960 in Linz, verheiratet, eine Tochter. Lehre zum Werkzeugmacher und Schlosser im Stahlkonzern Voestalpine und bis 1986 Facharbeiter. 1986 bis 2008 Sekretär der Gewerkschaft Metall-Bergbau-Energie, danach verschiedene gewerkschaftliche Positionen. 1997 bis 2000 Studium an der Marc Bloch Universität, Straßbourg und Linz Studienabschluss mit dem „Diplome des Hautes Etudes des Pratiques Sociales“. 2008 bis 2014 Gesundheitsminister von Österreich und seit 1. September 2014 Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie. Möglichst viele Güter weg von der Straße auf die Bahn und das Binnenschiff und somit auf die Donau zu bringen. Diese Bemühungen tragen Früchte: Mit einem Schienenanteil von 33 Prozent am Modal-Split sieht sich die Schiene in Österreich im Vergleich zu anderen EU-Staaten in einer komfortablen Position. Diesen Anteil auf 40 Prozent zu heben ist deklariertes politisches Ziel. Um mehr Güter auf die Donau zu bringen, wurde ein „Nationaler Aktionsplan für die Binnenschifffahrt“ entwickelt, dessen Realisierung unter Stögers Verantwortung vorangetrieben wird. Im Forschungsbereich will er die „Forschung zu Boden bringen“ und Innovationen praktisch umsetzen und Nutzen stiften. Stögers Ministerium ist eines, wo unterschiedlichste Interessen aufeinanderstoßen und es politisch ein sensibles Händchen braucht, um eben divergierende Interessen unter einen Hut zu bringen. Schon klar Stellung bezogen hat Stöger zum Thema Lang-Lkw. Die deutschen Ergebnisse der bisherigen Versuche würden einmal mehr bestätigen, dass Österreich mit seiner Ablehnung richtig liege: „Sollten Lang-Lkw in Deutschland zugelassen werden, so werden sie nicht nach Österreich fahren dürfen.“ Auch gibt er ganz unmissverständlich zu verstehen, dass es in seiner Ära – wie vom politischen Koalitionspartner ÖVP immer wieder gefordert und in der Regierung kontrovers diskutiert – keine Privatisierung bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) geben wird. Auch soll der Bahnkonzern mit seinen knapp 40.000 Mitarbeitern nicht unter das Dach der Staatsholding ÖIAG kommen, sondern als öffentliches Unternehmen gute öffentliche Dienstleistungen im Personen- und Güterverkehr erbringen. Der österreichische Zentralverband Spedition & Logistik hat gerade erst ein „Logistikpaket für Österreich" geschnürt und im BMVIT auf den Tisch gelegt. Dieses Paket enthält zwölf konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Logistik- und Wirtschaftsstandortes Österreich, „damit unser Land nicht zu einem Transitland verkommt, sondern attraktiv für Unternehmensansiedelungen bleibt, sprich Arbeitsplätze sichert und zusätzliche Wertschöpfung im Land generiert“, betont Wolfram Senger-Weiss, Präsident des Verbandes. Deutschland gilt für die österreichischen Spediteure als großes Vorbild, das nicht nur im Fußball die Nummer eins der Welt ist, sondern auch mit seiner Logistikbranche global an vorderster Reihe mitspielt. „Wir haben eine gute Infrastruktur, doch leider nutzen wir sie noch nicht optimal im Sinne einer intelligenten Logistik“, monie- ren die Spediteure. Österreich müsse alles daransetzten, die Trendwende einzuleiten und als Logistik- und Wirtschaftsstandort den Anschluss an die Spitze wiederzufinden. In dem vom ZV geschnürten Logistikpaket wird beispielsweise die Einsetzung eines Logistikverantwortlichen im BMVIT gefordert, der als Anlaufstelle die unterschiedlichsten Anliegen aus der Branche koordinieren soll und sich in Deutschland bereits erfolgreich etabliert hat. Zu den weiteren Themen aus dem Logistikpaket, die allesamt in Abstimmung mit dem neuen Güterverkehrsplan des BMVIT umgesetzt werden sollen, gehört der Ausbau der Multimodalität. Güterterminals sollen ausgebaut und die Schienennetz-Anbindungen an die Überseehäfen verbessert werden. Ein schmerzender Dorn im Auge der österreichischen Transportwirtschaft sind die vielen regionalen Lkw-Fahrverbote. Hier wäre eine Durchforstung der Kompetenzen dringend notwendig, urgiert die Branche an die Adresse von Stöger, der im Gegensatz zu anderen alpenländischen Politiker von keinem substanzielles Netzwerk an „einflussreichen“ Personen umgeben ist. Befürworter sehen darin einen Vorzug. Eine Forderung der österreichischen Logistikbranche ist auch, dass es 2015 keine LkwMaut-Erhöhung geben soll. Geplant ist eine solche von 2,1 Prozent und Stöger hat auf diese Forderung bereits ruhig und gelassen klar reagiert: Diesem Wunsch werde das BMVIT nicht entsprechen können. Eine jährliche Anpassung der Maut ist gesetzlich vorgesehen, wobei sich die Erhöhung an der aktuellen Inflationsrate orientiert. Ruhe und Gelassenheit gehören zu den Tugenden des von seinen Parteikollegen als „pflegeleicht“ eingestuften Ministers, dem ein unspektakulärer Arbeitsstil ohne Allüren bescheinigt wird. Der Mann aus dem Volk hat sich von seinem Geburtsort Linz neben seiner Lehre und später als Arbeiter beim Linzer Stahlkocher Voestalpine politisch über die österreichische Gewerkschaftsbewegung zu seinen politischen Top-Positionen hochgearbeitet. Schon früh hat er erkannt, dass es ohne Fleiß keinen Preis gibt, und er investierte in die berufliche Weiterbildung. Von 1997 bis 2000 beispielsweise absolvierte Stöger ein Studium der sozialen Praxis an der Marc Bloch Universität in Straßburg und Linz und schloss das Studium mit dem „Diplome des Hautes Etudes des Pratiques Sociales“ ab. Waren früher eher Breitbandantibiotika des Ministers große Themen, so ist jetzt in seinem Ministerium die Rede vom Breitbandausbau, in den Österreich in den nächsten Jahren eine Milliarde Euro investieren wird. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 15 Geld & Finanzen Leitzinssenkung und Konjunktureinbruch: Droht der Eurozone eine Rezession? Die politisch angespannte Situation bringt die Eurozone wieder ins Wanken. Die kürzlich erfolgte Leitzinssenkung auf 0,05 Prozent ist die politische Antwort auf eine instabile Zeit. Die Konjunkturprognosen werden nicht zuletzt aufgrund der Sanktionen gegen Russland zurückgefahren und Pessimisten sehen dunkle Wolken der Rezession aufziehen. D ie Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank sei ein entscheidender Beitrag im Kampf gegen die Wirtschaftsflaute, kommentiert WKO-Präsident Christoph Leitl die EZB-Leitzinssenkung. Auch der angekündigte erstmalige Aufkauf von Unternehmenskrediten – sogenannten ABS-Papieren – durch die EZB dürfte die Betriebe mit mehr Geld versorgen und die Konjunktur ankurbeln. Die Zinssenkung sei zwar nur eine Nuance, aber ein wichtiges Signal an die Kapitalmärkte. Jetzt liege der Ball bei den nationalen Regierungen. Die Zinspolitik müsse durch Wachstumsimpulse und Strukturreformen der EU-Staaten unterstützt werden, fordert der Wirtschaftskammer-Präsident. Wichtig sei, dass der Einlagenzinssatz weiter gesenkt wurde. Dies führe dazu, dass Geld in Umlauf komme und damit vermehrt der Realwirtschaft und für Investitionen zur Verfügung stehe. „Aufgrund der schwachen Konjunkturaussichten ist die Zurückhaltung der Unternehmen bei Investitionen immer noch hoch. Die Zinssenkung ist daher ein bedeutendes Signal an sie“, so Leitl. Die Währungsexperten von Raiffeisen-Research erwarten nach den jüngsten Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) eine deutliche Schwächung des Euro. Auf Jahressicht prognostizieren die Devisenexperten einen Rückgang des Eurokurses von derzeit 1,26 auf 1,17 US-Dollar. Gegenüber dem Franken sollte sich der Euro leicht von 1,21 auf 1,22 befestigen, gegenüber dem Pfund von 0,80 auf 0,76 nachgeben. Euro-Wirtschaft stagniert – Krisen lassen deutsches BIP schrumpfen Die Wirtschaftsleistung der Länder in der Eurozone stagniert. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der 18 Staaten mit der Gemeinschaftswährung blieb im zweiten Quartal 2014 unverändert gegenüber dem Vorquartal. Das geht aus jüngsten Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg hervor. In der gesamten EU wuchs die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal gegenüber dem ersten um 0,2 Prozent. Auch Österreich verzeichnete im zweiten Quartal ein Wachstum von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Die heimischen Wirtschaftsforscher sind trotzdem enttäuscht. Die deutsche Wirtschaft, normalerweise ein Wachstumsmotor in Europa, schrumpfte um 0,2 Prozent, wie sowohl das Statistische Bundesamt in Wiesbaden als auch Eurostat mitteilten. Die deutsche Konjunktur kann sich damit den weltweiten Krisen nicht völlig entziehen. Erstmals seit eineinhalb Jahren schrumpfte die Wirtschaft in der größten Volkswirtschaft Europas. Frankreich meldete bereits das zweite Quartal in Folge Stagnation. Italien rutschte wieder in eine leichte Rezession mit minus 0,2 Prozent (nach minus 0,1 Prozent im vorigen Quartal). 16 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 Geld & Finanzen Die EU-Kommission sprach von einem „gemischten Bild“. Der Sprecher betonte: „Wir haben die fragile Natur des Aufschwungs immer unterstrichen und bleiben dabei, dass das größte Risiko für die Erholung in Selbstzufriedenheit liegt. Wir erinnern erneut daran, dass es notwendig ist, den Reformkurs zu halten.“ Hoffnungszeichen kamen indes aus zwei krisengebeutelten EU-Staaten: Spanien verzeichnete für das zweite Vierteljahr ebenso wie Portugal ein Wachstum von 0,6 Prozent. Der Sprecher der EU-Kommission führte dies auf die „kühnen Reformen“ zurück, die beide Länder in den vergangenen Jahren verfolgt hätten. In Zypern ging die Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent zurück. Das kräftigste Wachstum in Europa verzeichnete Lettland mit 1,0 Prozent, gefolgt von den Nicht-Euro-Staaten Großbritannien, Ungarn und Litauen. Dr. Christoph Leitl begrüßt die Leitzinssenkung als entscheidenden Beitrag gegen die Wirtschaftsflaute Fotos: WKO Die Industriellenvereinigung sieht den Wirtschaftsaufschwung in Österreich „hoch gefährdet“. Die Konjunkturerholung drohe zu straucheln. Wenn jetzt nicht gegengesteuert werde, folge auf eine klassische Frühjahrserholung eine „hausgemachte Herbstflaute“, warnte IV-Generalsekretär Christoph Neumayer in einer Pressekonferenz. Das aktuelle IV-Konjunkturbarometer zeige einen Rückgang beinahe aller Indikatoren, sowohl der aktuellen als auch der künftigen. Die Frage laute nicht, ob der Aufschwung die Kraft frü- herer Zyklen erreiche, sondern ob er Österreich überhaupt erreiche. Man laufe Gefahr, ein frühzeitiges Ende der Konjunkturerholung zu erleben. Die Valartis Bank in Österreich sieht der weiteren Entwicklung an den Finanzmärkten hingegen grundsätzlich positiv entgegen. Über den Sommer hätte sich zwar politisch viel getan, wirtschaftlich aber weniger. Trotz Sommerschlussverkaufs seien die Finanzmärkte stark unterwegs. „Dieses Oberwasser wird noch so bleiben“, sagte Monika Jung, CEO der Bank, bei einem Pressegespräch in Wien. Allerdings habe sich die Stimmung in den Unternehmen seit dem Frühjahr merklich verschlechtert, ergänzte Alfred Reisenberger, Investmentexperte der Valartis Bank. Er sieht die Gründe dafür in den zunehmenden Rezessions- und Deflationsgefahren, aber auch in den geopolitischen Entwicklungen der letzten Monate, etwa im schwelenden Ukraine-Konflikt. So sei etwa die Industrieproduktion in der Eurozone rückläufig. Die Europäische Zentralbank würde zwar schon gegensteuern, es würde aber Zeit brauchen, bis die Maßnahmen von den Unternehmen angenommen werden. Für eine weiter primär positive Entwicklung der Finanzmärkte sprechen laut Reisenberger die noch für längere Zeit niedrig bleibenden Zinsen, das Gewinnwachstum der Unternehmen und auch die erfolgten Dividendenzahlungen und Aktienrückkaufprogramme. Die wieder „ordentlichen“ Ausschüttungen würden positive Erwartungshaltungen des Managements auch für das nächste Geschäftsjahr signalisieren, so der Investmentexperte. (APA) Ü Mag. Christoph Neumayer, IV-Generalsekretär Foto: IV/Jürg Christandl WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 17 Geld & Finanzen Was Hänschen nicht lernt … „Moneymaster“: Schau! So geht das mit dem Geld. Die Gelderziehung von Kindern und Jugendlichen ist zu einer Zeit, in der fast jedes Kind ein eigenes Handy besitzt, wichtiger denn je. Die Werbung lockt bereits die Kleinsten mit immer neuen „Must-Haves“. Mit dem Brettspiel „Moneymaster“ möchte die Salzburger Sparkasse gemeinsam mit Salzburger Unternehmen jungen Menschen ein besseres Verständnis Von Christian Wieselmayer für den Umgang mit Geld vermitteln. D as „Moneymaster“-Brettspiel, es ähnelt dem Klassiker „Monopoly“, ist die ideale Unterstützung zur unterhaltsamen, spannenden und lehrreichen Gelderziehung für Kinder. Das Erreichen von Zielen sowie das Aufzeigen von „Strategien & Werkzeugen“ unterstützen Eltern dabei, ihrem Nachwuchs wirtschaftliches Denken und Handeln zu lernen, die Urteilsfähigkeit in finanziellen Belangen zu verbessern sowie einen Einblick in die Salzburger Wirtschaftslandschaft zu geben. Ein speziell entwickeltes Brettspiel „Moneymaster“ ist ein speziell entwickeltes Brettspiel. Durch die Beantwortung von Fragen, die Gründung und Entwicklung von Unternehmen und die Bewältigung verschiedener Aufgaben soll ein verantwortungsbewusster und gewinnbringender Umgang mit Geld unter Beweis gestellt werden. Mit dem erwirtschafteten Geld müssen viele Entscheidungen getroffen werden, sei es Sparen, Investieren, Gutes Tun oder einfach nur das Ausgeben von Geld. Jedenfalls ist es ein Abbild der finanziellen Realität. Das Spiel wurde sowohl für Zehn- bis Zwölfjährige wie auch für „Erwachsene“ konzipiert und „ Foto: Neumayr Mit „Moneymaster“ werden Kinder und Jugendliche auf ein selbstständiges (Geld)Leben außerhalb der „Schuldenfalle“ vorbereitet. DI Gerald Fleischmann, Generaldirektor der Salzburger Sparkasse kann zweisprachig (Englisch/Deutsch) gespielt werden. Der Spielplan des Brettspiels besteht aus 40 Spielfeldern, die mit Unternehmen und Organisationen besetzt sind, die für das Salzburger Geld- und Wirtschaftsleben eine relevante Rolle spielen. Anschaulich wird dabei entscheidendes Wissen im 18 Die Initiatoren des „Moneymaster“-Spiels: ORF-Landesdirektor Roland Brunhofer und Christoph Paulweber, Vorstandsdirektor der Salzburger Sparkasse Bank AG (v.l.). WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 Geldumgang spannend vermittelt, sodass Kinder Sensibilität und Freude am Geldleben entwickeln. Dies erfolgt durch „Learning by Doing“, also Lernen durch Handeln, mit vielen Möglichkeiten der aktiven Betätigung. Ziel dieser Finanzbildungsinitiative ist es, einen unterstützenden Beitrag in der Erziehung von Kindern und Jugendlichen zu lebenstüchtigen Erwachsenen zu leisten. Geld soll kein Selbstzweck oder Lebensziel sein. Aber: Um Ziele im Leben zu realisieren, muss Geld verdient, eingeteilt und gespart werden. Das Haushalten mit Geld will gelernt sein. So aufregend es bei dem Brettspiel „Moneymaster“ zugeht, das reale Geldleben spielt meist nicht anders und stellt ähnliche Fragen: Wie viel Geld kann und möchte ich monatlich sparen? Was kann ich mir wirklich leisten und worauf verzichte ich lieber? Kinder entdecken die Welt des Zahlungsverkehrs Wichtig ist, dass Finanzthemen altersgerecht aufbereitet werden. So weit wie möglich eben durch „Learning by Doing“. Moneymaster wurde genau dafür ins Leben gerufen. Kinder und Jugendliche sollen durch die Finanzbildungsinitiativen der Salzburger Sparkasse erkennen, dass auch Erwachsene nicht alles kaufen können, dass es auch für sie finanzielle Notwendigkeiten und Beschränkungen gibt und auch die Eltern mit dem Geld haushalten müssen. Extras wie Urlaub, Ausflüge und Luxusanschaffungen sind keine Selbstverständlichkeit, sondern nur durch die Anstrengungen der Eltern und ihrem klugen Umgang mit Geld möglich. Ü Info Genaue Informationen zum Spiel unter: www.moneymaster-spiel.at EU-Kommission EU-Förderungen: KMU sollen einfacher zu Geld kommen Wenn es darum geht, die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstumspotenzial kleiner und mittlerer Unternehmen zu steigern, ist ein schneller und unbürokratischer Zugang zu Finanzmitteln Grundvoraussetzung. Krisenbedingt wird in der Realwirtschaft den Betrieben immer weniger Geld geliehen, was besonders die mittelständische Wirtschaft trifft. Programmierer aus Steyr präsentieren ihr EU-gefördertes Projekt LOCOBOT das kostengünstige und einfach konfigurierbare Roboter für die Kfz-Industrie entwickelt. Fotos: Europäische Kommission 2014 D ie KMU erwirtschaften mehr als die Hälfte der gesamten Wertschöpfung in der Nicht-Finanzwirtschaft und haben in den vergangenen fünf Jahren 80 Prozent aller neuen Arbeitsplätze in Europa geschaffen. Darum erhöht und vereinfacht die Europäische Kommission nun ihre Förderprogramme für KMU. COSME heißt das neue Programm, das die Wettbewerbsfähigkeit von KMU fördern soll, und wird ähnlich funktionieren wie sein Vorgängermodell, das Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation (CIP). Unter CIP wurden Darlehensgarantien in Fällen vergeben, in denen der Unternehmer Ö2 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 oder Kleinbetrieb nicht über ausreichende Sicherheiten verfügte, um einen Kredit zu bekommen. Über 300.000 KMU in ganz Europa erhielten dank dem EU-Programm schon einen Kredit mit einer CIP-Garantie. 90 Prozent der begünstigten Firmen beschäftigten zehn oder weniger Mitarbeiter. Betriebe in dieser Größenordnung haben am häufigsten Schwierigkeiten, einen Kredit zu bekommen. Durch das CIP-Programm konnten Darlehen in einer durchschnittlichen Höhe von rund 65.000 Euro gewährt und garantiert werden. Bis Ende Dezember 2013 hatte das CIP-Programm über 16 Milliarden Euro an Krediten und mehr als 2,3 Milliar- den an Risikokapital mobilisiert. COSME will nun ähnlich positive Effekte erzielen. Das Programm läuft von 2014 bis 2020 und ist mit einem Budget von 2,8 Milliarden Euro ausgestattet. Bessere Finanzierung für KMU Das COSME-Programm enthält 1,3 Milliarden Euro, die für Kredite und Risikokapital zur Verfügung stehen. Das Programm bietet Garantien für KMU-Kredite von bis zu 150.000 Euro und verbessert den Zugang zu Risikokapital in der Expansions- und Wachstumsphase. Die Zuweisung dieser Mittel erfolgt durch seriöse Finanzinstitute wie Ban- EU-Kommission KMU erhalten zusätzlich Mittel aus den EU-Strukturfonds Johann Sollgruber, interimistischer Leiter der EU-Kommissionsvertretung in Österreich ken oder Investoren. Darauf zugreifen können KMU mithilfe des EU- Finanzportals www.access2finance.eu. Erwartet wird, dass bis 2020 bis zu 330.000 Unternehmen Kredite zur Verfügung gestellt werden, die durch COSMEGarantien abgesichert sind. Der Gesamtwert soll bei 13 Milliarden Euro liegen. Durch COSME-Investitionen in Risikokapitalfonds zur Unterstützung schnell wachsender KMU werden darüber hinaus bis zu 540 Firmen Risikokapitalfinanzierungen mit einem Gesamtvolumen von über zwei Milliarden Euro erhalten. Auch volkswirtschaftlich von großem Nutzen Die wirtschaftlichen Auswirkungen von COSME sind laut EU-Kommission mehr als erfreulich. Prognostiziert wird, dass COSME jedes Jahr zu einem Anstieg des EU-BIP um 1,1 Milliarden Euro beitragen wird. Außerdem wird es 40.000 Unternehmen dabei helfen, 30.000 Arbeitsplätze zu schaffen oder zu sichern und 1.200 neue Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse auf den Markt zu bringen. Auch im Rahmen des fünf Milliarden schweren Gesamtprogramms der EU mit Österreich im Rahmen der EU Strukturund Investitionsfonds (ESIF) wird ein Teil den KMU zugutekommen. Die Ausgestaltung der Projekte liegt in Österreich, die EU gibt allerdings Schwerpunkte vor. KMU sollen wettbewerbsfähig gemacht werden, die Forschung und Entwicklung dieser Unternehmen sollen gefördert werden. Ein Teilbetrag ist auch für die Verringerung des CO2-Ausstoßes reserviert, da Österreich in diesem Bereich Aufholbedarf hat. Rund fünf Milliarden Euro fließen auf sieben Jahre verteilt nach Österreich und müssen mit zumindest dem gleichen Betrag mit heimischem Geld aufgestockt werden. Dabei muss es sich nicht um Steuergeld handeln, auch private Kofinanzierung ist willkommen. „Grundsätzlich hat die EU erreicht, dass es einen gesamtösterreichischen Fördertopf gibt, der mit Länderquoten für die Ausschüttung sorgt“, sagt der gebürtige Steirer und interimistische Leiter der EU-Kommissionsvertretung in Österreich, Johann Sollgruber. Er empfiehlt den Firmen insbesondere bei größeren Projekten, auch selbst aktiv zu werden, um an EU-Geld aus den EUStrukturfonds heranzukommen. Einen guten Überblick über förderbare Projekte verschafft man sich anhand des aktuellen Rohtextes oder bei der Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Dann empfiehlt es sich allerdings, rasch einen Förderabwickler einzuschalten und mit einem guten Business-Plan Profis mit dem Antrag zu beauftragen. „Bei sehr großen Investitionen wird man wohl nicht um einen Berater herumkommen“, weiß Sollgruber, „da die Abwicklung nicht immer ganz einfach ist“, fügt aber hinzu: „Bei Fördermitteln aus dem neuen COSMEProgramm ist das einfacher, denn hier kann die Förderung in Form einer Garantie bequem über die Hausbank abgewickelt werden.“ (Red | APA) Ü Weiterführende Informationen: www.access2finance.eu https://www.ffg.at/europa/start Vertretung der EU-Kommission in Österreich i Experten-Tipp Dr. Georg Raab ist Projektmanager in der Generaldirektion Unternehmen und Industrie der Europäischen Kommission in Brüssel Wie bekomme ich eine EU-Finanzierung? Viele Unternehmer, die wir treffen, fragen sich: Wie kann ich EU-Finanzierung bekommen? Das muss furchtbar komplex und bürokratisch sein. Überhaupt nicht. Eines der Hauptziele des COSME-Programms ist es, Unternehmen Kapital zur Verfügung zu stellen. Um dies zu tun, mobilisiert die EU Darlehen und Investitionen für kleine Betriebe und den Mittelstand. Unser EU-Finanzportal www.access2finance.eu bietet Unternehmen leichten Zugang zu EU-Finanzmitteln in Form von Krediten, Garantien oder Direktinvestitionen. Unternehmer können sich bei einem von über 20 Finanzinstituten in Österreich für eine EU-Finanzierung bewerben. Das Bewerbungsverfahren ist genau das gleiche wie für einen normalen Kreditantrag. Kein zusätzlicher Verwaltungsaufwand für Unternehmen. Das sind keine leeren Versprechungen. In unserem bisherigen EU-Programm CIP haben wir mit Unterstützung von AWS (Austria Wirtschaftsservice) schon fast 100 Millionen Euro an EU-Finanzierung an kleine Betriebe und den Mittelstand in Österreich vergeben. Wir hoffen, auch in Zukunft mehr Unternehmen in Österreich und Europa unterstützen zu können. Das ist ein wichtiger Grundstein für mehr Wachstum und Arbeitsplätze. Sie finden uns auf Facebook und Twitter http://ec.europa.eu/austria/index_de.htm Ihr Informationsbüro und Ansprechpartner in Österreich: Aktuelle Informationen rund um EU-Themen. https://www.facebook.com/ekoesterreich https://twitter.com/EUKommWien WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 Ö3 Service Die NEBA-Diskussionsrunde bei der Personal-Austria-Messe 2014: Alfred Weber (Stabstellenleiter Sozialministeriumservice), Reinmar Chaloupek (WIN Wiener Integrationsnetzwerk), Dr. Ernst Wurz (Personalentwicklung Pollmann), Kai-Uwe Böhrnsen (Reiwag Facility Services). Foto: G. Neubauer NEBA auf der Personal Austria 2014 Österreichs größte Fachmesse für Human Resource Management in Wien bot einen guten Marktüberblick und führte Entscheidungsträger mit Personalverantwortung zusammen. Eine vom Sozialministeriumservice organisierte Podiumsdiskussion zeigte die effektiven Leistungen des NEBA-Netzwerkes – sowohl für Jugendliche als auch für Unternehmen. M ögliche künftige Arbeitskräfte sind eine wertvolle Ressource. Jeder Mensch hat Talente, die man nur entdecken und fördern muss, um dann auch entsprechend eingesetzt werden zu können“, begründete Ernst Wurz, Leiter Personalentwicklung bei Pollmann, die Teilnahme seines Betriebes bei den NEBA-Schnuppertagen. Einen weiteren Aspekt nannte Kai-Uwe Böhrnsen, Betriebsleiter bei Reiwag Facility Services: „Eine Einschränkung bedeutet doch nicht automatisch einen Hinderungsgrund. Wir setzen bei unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen auf Fähigkeiten – und nicht in erster Linie auf Lebensläufe.“ In seinem Kurzreferat erläuterte Alfred Weber, Leiter der Stabsabteilung Sozialministeriumservice, die Zielsetzungen der derzeit vier NEBA-Leistungen: Jugendcoaching, Jobcoaching, Arbeitsassistenz und Berufsausbildungsassistenz. Bei Jugendcoaching und AusbildungsFit, die ab kommenden Jahr auch im NEBA-Netzwerk angeboten werden, profitieren letztlich auch Betriebe von den Coachingleistungen der NEBA-Experten. „Betriebe bekommen jugendliche Bewerber und Bewerberinnen, die ihre Berufswünsche kennen, über erforderliche Kompetenzen und Qualifikationen verfügen und im Rahmen von Berufserprobungen bereits erste Erfahrungen in der Arbeitswelt gemacht haben.“ Bei der Berufsausbildungsassistenz erfahren Unternehmen eine Entlastung während der Lehrzeit des oder der Jugendlichen, die Arbeitsassistenz steht Unter- Ö4 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 nehmen bei auftretenden Problemen beratend zur Seite. Die NEBA-Angebote sind gerade in Zeiten einer Lehrlingsknappheit, eines Facharbeitermangels und der Gefahr einer steigenden Jugendarbeitslosigkeit wichtige „Tools“ für Unternehmen. Das Sozialministeriumservice wird auch künftig seine Leistungen immer wieder aktualisieren, „um den Anforderungen beider Seiten – Menschen mit Benachteiligung, aber auch der Wirtschaft – gerecht zu werden“, betont Weber. Mit knapp 55 Millionen Euro konnten im Vorjahr mehr als 47.000 Betroffene betreut werden, davon waren mehr als 38.000 Jugendliche im Alter zwischen 15 und 24 Jahren. „Die kostenlos angebotenen NEBALeistungen kennen aber keine Altersbegrenzung, das geht bis zum Pensionsanstrittsalter“, erläutert der Leiter der Stabsabteilung. Beispiele für eine erfolgreiche Arbeitsassistenz brachte schließlich Reinmar Chaloupek vom Wiener Integrationsnetzwerk WIN: „Der EDV-Experte mit Beinprothese, die Kassierin nach einer Krebserkrankung oder ein junger Mensch mit Lernbeeinträchtigung und ohne Berufserfahrung: Über 2.000 Menschen und zahlreiche Betriebe haben das Angebot der WIN-Arbeitsassistenz in den letzten zehn Jahren genutzt.“ Patentlösungen, wie die Integration von Menschen mit Behinderung oder Benachteiligung am Arbeitsplatz gelingen kann, gibt es keine. „Es braucht immer den Willen aller Beteiligten.“ Damit eine Integration von Menschen mit Einschränkungen ins Berufsleben gut gelingen kann, bietet das Sozialministeriumservice eine Vielzahl von Leistungen, die von einem Zuschuss zu den Lohnkosten über eine Unterstützung bei notwendigen baulichen Maßnahmen im Betrieb bis zur intensiven Begleitung von Lehrlingen in deren Ausbildungszeit reichen. Ü Weiterführende Links: www.neba.at www.sozialministeriumservice.at l INFORMATION Das NEBA-Netzwerk bietet österreichweit Unterstützungsleistungen für Menschen mit Behinderung, Benachteiligung oder Ausgrenzungsgefährdung in Bezug auf deren Integration in den ersten Arbeitsmarkt. Die aktuellen Netzwerk-Angebote Jugendcoaching, Berufsausbildungsassistenz, Jobcoaching und Arbeitsassistenz decken alle Altersstufen vom 9. Schulbesuchs- bis zum 65. Lebensjahr ab. NEBA richtet sich nicht nur an Betroffene, sondern unterstützt auch Unternehmen, die benachteiligte Menschen in ihre Belegschaft integrieren. Demner, Merlicek & Bergmann Mit den richtigen Partnern schafft man alles. Die Superadler beweisen es: In einem starken Team ist einfach alles möglich. Die Volksbank ist mit einem partnerschaftlichen und verantwortungsbewussten Miteinander, der Kompetenz für individuelle Lösungen, kurzen Entscheidungswegen und ihrer besonderen Serviceorientierung genau der richtige Partner für Ihr Unternehmen. Damit auch Sie Großes schaffen können – gleich persönlich beraten lassen! www.volksbank.at Volksbank. Mit V wie Flügel. Im Portrait Neuer Hauptverbandschef: Peter McDonald schießt jetzt die Tore Das Gesundheitssystem ist teuer und der Einsatz der Mittel zu wenig effizient. Diese Erkenntnis teilt der neue Vorstandsvorsitzende des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger, Peter McDonald, wohl mit einem Großteil der Gewerbetreibenden Österreichs. Von Marie-Theres Ehrendorff M cDonald kommt aus der SVA, also der Versicherung der gewerblichen Wirtschaft, wo er über drei Jahre die Geschicke des Versicherungsträgers als geschäftsführender Obmann lenkte. Er will das Gesundheitssystem fit für die Zukunft machen, dazu hält er mehr Transparenz und mehr Qualitätswettbewerb im Interesse der Patienten für notwendig. Das SVA-Vorsorgemodell im Sinne einer „neuen bürgerlichen Gesundheitspolitik“ mit größerer Eigenverantwortung jedes Einzelnen wäre für McDonald eine Option auch für andere Versicherungsträger. Bislang ist dieses Ansinnen jedoch am „Nein“ des Gesundheitsministers gescheitert. Doch auch in dieser Funktion gibt es eine neue Ressortverantwortliche. Neben seiner Leidenschaft für Fußball hat der überzeugte Sozialpartner einen unumstößlichen Lebensgrundsatz: „Österreich besser machen.“ Dieses ehrenwerte Motiv konkretisiert der Direktor des Österreichischen Wirtschaftsbundes mit „Verantwortung tragen“ Als studierter Wirtschaftswissenschaftler will er „die wirtschafts- und sozialpolitische Zukunft unseres Landes entscheidend mitgestalten“. McDonald entwickelte gemeinsam mit internationalen Experten ein Zukunftsprogramm für Österreich, das die Zukunft der heimischen Unternehmen auch noch in 20 Jahren sichern soll. Unter dem Schlagwort „Create 32“ will er die heimischen Betriebe mit drei Voraussetzungen zukunftsfit machen: Orientierung, Innovation und geeigneten Rahmenbedingungen. Diese Eckpfeiler wird er auch im Hauptverband brauchen, will er die Umsetzung der Gesundheitsreform in Schwung zu bringen. Die wird auch seine erste und wichtigste Aufgabe sein, wie er vor Journalisten betonte. Die Gesundheitsreform besteht derzeit lediglich auf dem Papier. McDonalds Ziel ist, „dass sie für die Menschen spürbar wird. Wesentlich ist, dass die Weichenstellung getroffen ist, damit Bund, Länder und Sozialversicherung eine gemeinsame Sprache sprechen.“ Zu den konkreten Details in der Umsetzung wollte sich der Neo-Chef vorerst noch nicht äußern. Den Sanierungskurs bei den Krankenkassen allerdings will er beibe- Ö6 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 halten, gleichzeitig aber auch neue Leistungen für die Versicherten zugänglich machen. Seine Vision von einem gesunden Österreich konkretisiert er mit der Gesundheitsförderung, wo er „dranbleiben“ will. „Jeder soll ein Jahr länger gesund bleiben.“ Schließlich verlieren die Österreicher im Laufe ihres Lebens durchschnittlich 21 Jahre durch Krankheit. Wie er das verbessern will, will er mit seinen künftigen Partnern besprechen. Das von ihm bei der SVA umgesetzte Bonusmodell, bei dem Versicherten der Selbstbehalt halbiert wird, wenn sie bestimmte Gesundheitsziele erreichen, will er aber nicht einfach auf andere Versicherungsträger übertragen, meint McDonald. „Es geht nicht darum, ein Modell auf andere überzustülpen. Das Thema muss in der gesamten politischen Landschaft diskutiert werden.“ Kein Thema hingegen ist für ihn eine Zusammenlegung von Versicherungsträgern, wohl aber Verbesserungen für die Bevölkerung, ein besserer Zugang zur Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung. Mit seiner Kandidatur im vergangenen Herbst verpasste er zwar knapp den Einzug in den Nationalrat, als mögliche „NachrückReserve“ der ÖVP steht er in jedem Fall hoch im Kurs. Im Warten, bis seine Chance zur „Verwandlung eines Schusses“ kommt, kennt sich der Oberösterreicher mit irischem Vater aus. Der bekennende LASK-Fan kickt in der Freizeit noch immer gerne, wenn auch nur mehr hobbymäßig, bei geringem Zeitbudget. „Mäci“, wie er von seinen Freunden gerufen wird, spielte in Rutzing für den SC Hörsching in der Landesliga. Ein gehöriger Kampfgeist sollte McDonald in der Gesundheitspolitik zugutekommen, will er auch dort Resultate erzielen. Ü Peter McDonald folgt Hans Jörg Schelling und wurde einstimmig zum Vorsitzenden des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger gewählt. Der studierte Betriebswirt und bisherige geschäftsführende Obmann der gewerblichen Wirtschaft ist nun für rund 8,4 Millionen Anspruchsberechtigte verantwortlich. Foto: APA/Georg Hochmuth Mehr Geschichten zum Thema Gesundheit auf generali.at Tu weiter, Herz, tu weiter. Bitte nicht aufhören. Mein Herz hat sich jeden stressigen Arbeitstag, jeden Schluck Alkohol, jede Zigarette, jede Stunde zu wenig Schlaf und jedes hektische Essen gemerkt. Und es hat es mir heimgezahlt mit einem Infarkt. Das ist 27 Jahre her, und seitdem arbeite ich an der Wiedergutmachung. Ich glaube, es hat mir verziehen. Rupert Diedtel, Pensionist Um zu verstehen, muss man zuhören. Lebenssituationen sind vielfältig, unsere Lösungen auch. Unter den Flügeln des Löwen. Im Interview Frauen haben einen emotionaleren Zugang zu Vorsorge und Sicherheit Die Wiener Städtische Versicherung ist die größte Einzelgesellschaft des internationalen Versicherungskonzerns Vienna Insurance Group AG mit Sitz in Wien und zählt mit einem Prämienvolumen von rund 2,3 Milliarden Euro und Zweigniederlassungen in Italien und Slowenien zu den Spitzeninstituten des Landes. In neun Landesdirektionen und 140 Geschäftsstellen in Österreich werden mehr als 1,3 Millionen Kunden betreut. M it der Juristin und Steuerberaterin Judit Havasi lenkt nun eine Frau auf höchster Führungsebene als Generaldirektor-Stellvertreterin die Geschicke des Unternehmens. Sie hat mit Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff unter anderem über Führungsaufgaben und Frauenförderung gesprochen. n Frau Dr. Havasi, Sie arbeiten seit 15 Jahren im Konzern der VIG, seit nunmehr elf Jahren in der Wiener Städtischen Versicherung. Was würden Sie als Ihren größten beruflichen Erfolg bezeichnen? Mich macht vor allem stolz, dass ich auf diesem Weg niemals zwischen meiner Familie und meinem Beruf wählen musste. Ich hatte das Glück, einen Arbeitgeber zu haben, der es ermöglicht, beides unter einen Hut zu bekommen. n Welches ist Ihr persönliches Erfolgsrezept? Das besteht aus vielfältigen Zutaten: Grundvoraussetzung sind selbstverständlich eine gute Ausbildung, Zielorientiertheit und Leistungsbereitschaft. Außerdem sehe ich Kommunikation als zentrales Element, denn ich schätze die gemeinsame Arbeit und den täglichen Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen sehr. Glücklicherweise bietet mir mein Job auch die Möglichkeit, mich mit vielen Menschen aus den unterschiedlichen Branchen und Bereichen auszutauschen. So bleibt mein Blickwinkel stets offen für andere Themen, Ansichten und Herangehensweisen. n Diversität hat viele Facetten – eine davon ist die von Ihnen erwähnte Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Was tut Ihr Institut in diesem Bereich? Die Wiener Städtische ist ein Unternehmen, das sich sehr für Frauen einsetzt und enga- Ö8 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 giert. Kind und Karriere sind vereinbar, dazu braucht es keine Quote, das ist gelebte Unternehmenskultur. Wir unterstützen das mit flexiblen Arbeitszeitmodellen sowie dem Betriebskindergarten mit Krabbelstube und Hort. Diesen hat die Wiener Städtische im Jahr 1974 als eines der ersten Unternehmen eingerichtet und damit zukunftsweisende gesellschaftsrelevante Maßstäbe gesetzt. Für die Mitarbeiter ist es beruhigend zu wissen, dass die Kinder in der Nähe und gut versorgt sind – so arbeitet es sich einfach leichter. Besonders erfreulich ist, dass mehr als 90 Prozent aller Mitarbeiter nach der Karenz wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. n Die Wiener Städtische feiert heuer das 40-jährige Bestehen des Betriebskindergartens. Sind Ihre Kinder auch dort gewesen? Ja, selbstverständlich. Der ältere meiner zwei Burschen geht mittlerweile zur Schule, den jüngeren bringe ich nach wie vor täglich in den Kindergarten. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass drei Faktoren stimmen müssen, um Karriere und Familie erfolgreich zu bewältigen: die Infrastruktur, der Arbeitgeber und die Familie. Bei uns ist auch Managen in Teilzeit möglich – ganz im Sinne der Wiener Städtischen. n Und wie schaut’s mit der Frauenquote in Ihrem Unternehmen aus? Die zeigt sich nicht zuletzt dadurch, dass im fünfköpfigen Vorstand mit Christine Dornaus und mir zwei Frauen mit Kindern vertreten sind. Bei uns zählen Persönlichkeit, Einsatz, Motivation sowie Lern- und Leistungsbereitschaft, nicht das Geschlecht. Das bestätigt auch die Tatsache, dass rund 35 Prozent der Führungspositionen im Innendienst mit Frauen besetzt sind. Mittelfristig ist es unser Ziel, den Anteil der weiblichen Mitarbeiterinnen vor allem im Außendienst weiter auszubauen. Denn Frauen haben einen emotio- naleren Zugang zum Thema Vorsorge und Sicherheit, was gerade in der Beratung der Kunden im Bereich der Personenversicherung ein großer Vorteil sein kann. n Was mich beeindruckt hat, ist, dass Ihr Unternehmen die Förderung von Behinderten sehr ernst nimmt und damit auch große Erfolge verbuchen kann. Schon seit Jahren sind wir davon überzeugt, dass Menschen mit bestimmten Handicaps ihre Arbeit ebenso effizient verrichten können wie Menschen ohne Einschränkungen. Die Wiener Städtische beschäftigt aktuell 89 Menschen mit Handicap – und zwar im Innen- als auch im Außendienst – und das ist deutlich mehr, als durch das Behinderteneinstellungsgesetz verpflichtend vorgeschrieben. Frei werdende Positionen werden aufgrund der fachlichen bzw. persönlichen Qualifikation und Fähigkeiten vergeben, unabhängig davon, ob bzw. welches Handicap besteht. Es ist eine Selbstverständlichkeit, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit besonderen Bedürfnissen eine geeignete Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, wie z.B. durch Zukauf einer – speziell auf die Bedürfnisse Sehbehinderter abgestimmter – Computersoftware. Zudem ist die Zentrale der Wiener Städtischen, der Wiener Ringturm, zur Gänze barrierefrei gestaltet und erreichbar. Und auch bei der Planung und beim Bau neuer Bürogebäude sind barrierefreie Zugänge selbstverständlich. Unser diesbezügliches Engagement wurde auch ausgezeichnet: 2012 erhielt die Wiener Städtische den „Best-Employer-Award 2011“ der MultipleSklerose-Gesellschaft in Wien. n Auch im sportlichen Bereich ist die Wiener Städtische aktiv. Unterstützen Sie nicht auch den Behindertensport? Ja, wir sind „Athletes Care Program-Partner“ der Österreichischen Sporthilfe. Im Rahmen Im Interview dieser Partnerschaft sind alle geförderten und eingestuften Sportler, mit und ohne Handicap, automatisch bei der Wiener Städtischen unfallversichert. Frauenförderung ist für Dr. Judit Havasi, Generaldirektor-Stellvertreterin der Wiener Städtischen Versicherung, keine leere Worthülse. Sie lebt Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor und setzt auf Persönlichkeit und Einsatz in ihrer Mitarbeiterauswahl. n Sie sind im ehemaligen „Ostblock“, in Ungarn, geboren, haben in Wien und Budapest studiert und in Europa Karriere gemacht. Sie sprechen nicht nur von Integration, Sie leben sie auch. Wie kann man von der Verschiedenartigkeit der Menschen profitieren? Unterschiedliche Sicht- und Herangehensweisen – ob aufgrund der geografischen Herkunft, des Geschlechtes, der persönlichen „Lebensgeschichte“, eines Handicaps oder der Familiensituation – sind immer von Vorteil, egal in welchem Lebensbereich. Das passende Schlagwort hier ist Ergänzung, nicht Abgrenzung. n Das bedeutet, Diversität ist aus Ihrer Sicht auch im beruflichen Umfeld von Vorteil? Unbedingt. Rund 20 Prozent unserer Mitarbeiter haben ausländische Wurzeln. Sie lernen voneinander, tauschen sich aus, ergänzen einander und das bedeutet am Ende des Tages, dass die Arbeit produktiver, effizienter und umfassender erledigt wird. Daher scheuen wir uns beispielsweise auch nicht, ältere, erfahrene Personen zu beschäftigen bzw. auch neu einzustellen. Rund ein Drittel der Mitarbeiter im Außendienst ist über 50 Jahre, rund elf Prozent von ihnen sind erst mit 50 Jahren oder mehr in das Unternehmen eingetreten. Hier bieten wir Unterstützung durch variable Arbeitszeitmodelle und profitieren durch altersmäßig gemischte Teams vom nachhaltigen Wissenstransfer zwischen den Generationen. Ältere Mitarbeiter stehen den Nachwuchskräften als Mentoren und Foto: Petra Spiola Lernpartner zur Seite und nicht zuletzt bewegt sich unser Pensionsantrittsalter dadurch auch im Rahmen des gesetzlichen Antrittsalters. n Stichwort Pension: Das Pensionskonto neu ist nach wie vor für viele Österreicher ein „spanisches Dorf“, haben Sie in einer Umfrage erhoben. Haben nicht die Versicherungen selbst Schuld an dieser Erkenntnis, dass die Menschen im Land wenig Ahnung über ihre Vorsorgemöglichkeiten haben? Das Wissen über die Vorsorgemöglichkeiten und das Erkennen des eigenen Vorsorgebedarfes sind zwei Paar Schuhe. Grundsätzlich ist das neue Pensionskonto ein wichtiger Schritt in Richtung Transparenz. Es liefert den Versicherten relevante Informationen, um sich auf ihre finanzielle Situation in der Pension vorzubereiten und geeignete Maßnahmen für ihre Eigenvorsorge zu treffen. Wir gehen davon aus, dass dadurch erhöhtes Bewusstsein für die Pensionslücke entstehen wird. Genau dort können wir dann mit unseren Vorsorgemöglichkeiten ansetzen. Die bestehenden Informationsdefizite, die wir im Rahmen unserer Umfrage erhoben haben, beziehen sich auf das Pensionskonto an sich. Rund die Hälfte der befragten Österreicher hat vom neuen Pensionskonto noch gar nichts gehört, nur 14 Prozent kennen die Vorteile und wissen, wo man sie einsehen kann. Was bleibt, sind offene Fragen wie: Was ist das neue Pensionskonto? Wie bin ich davon betroffen? Warum und wie muss ich den Fragebogen der PVA ausfüllen? Und was bedeutet das alles für meinen zukünftigen Pensionsanspruch? Um hier mehr Klarheit zu schaffen, bietet die Wiener Städtische Versicherung ein spezielles Pensionskonto-Service in Form von Unterstützung und kompetenter Beratung durch zertifizierte PensionsexpertInnen. Diese helfen beim Ausfüllen der PVA-Fragebögen und zeigen, wie man das persönliche Pensionskonto abfragen kann. Mit dem Wiener Städtischen Pensionslückenrechner – abrufbar unter: wienerstaedtische.co.at/ pensionslückenrechner – lassen sich auf Basis der Daten aus der Pensionskontoermittlung die zu erwartende Pension und der individuelle Vorsorgebedarf berechnen. Ü Ihr JJob ob ist ist uns unser er Ziel Ziel Wir Wir führen Menschen zu Menschen! t +43 +43 (0)5 (0)5 7001-0 7001-0 | info@apsgroup.at info@apsgroup.at | www.apsgroup.at www w..apsgroup.at WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 Ö9 Justizreform Unternehmer und Manager müssen sich auf neue Spielregeln im Wirtschaftsstrafrecht einstellen. Sie sollen aber auch besser geschützt werden. Foto: Martin Link Recht zaghaft A ls Wolfgang Brandstetter als Nachfolger von Beatrix Karl zum Justizminister ernannt worden ist, war der Universitätsprofessor aus Wien einer breiteren Öffentlichkeit kaum bekannt – und wenn doch, dann weil der gebürtige Niederösterreicher in einigen der aufsehenerregenden aktuellen Fälle aus dem Bereich der Wirtschaftskriminalität als Strafverteidiger und Berater aktiv war. Für Betroffene eine gute Wahl: Brandstetter hat sich als ausgewiesener Experte im Bereich des Wirtschaftsstrafrechtes einen exzellenten Namen gemacht. Nach seinem Seitenwechsel in die Politik trifft Brandstetter indirekt auf seine Vergangenheit – vor allem bei zwei Projekten, die das Justizressort vorantreibt: Zum einen wurde bereits im Sommer die Strafprozessordnung novelliert, zum anderen soll in der ersten Jahreshälfte 2015 das Strafgesetzbuch überarbeitet beschlossen werden. Der Bericht einer Expertenkommission liegt dazu vor. Nun geht es auf politischer und parlamentarischer Ebene weiter. Neue Wortwahl Immer wieder sind in den vergangenen Jahren Manager, Geschäftsführer und Unternehmer in das Visier der Justiz geraten – nicht immer zu Recht, wie sich im Nachhinein herausgestellt hat. Meist war zu diesem Zeitpunkt die Identität der Betroffenen bekannt, Ö 10 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 Dutzende spektakuläre Kriminalfälle aus dem Wirtschaftsbereich sorgen seit Jahren für Schlagzeilen. Nun will Justizminister Wolfgang Brandstetter einiges reformieren – für Manager und Unternehmer bleiben dennoch viele Fragen offen. der Schaden am beruflichen Ansehen bereits angerichtet. „Aus der Vergangenheit des Ministers als Strafverteidiger ist sein Wunsch erklärbar, dass die Bezeichnungen im Strafverfahren geschärft werden sollen“, erläutert Jurist Mathias Preuschl, Partner bei Prohaska Havranek Rechtsanwälte. Während also bisher jeder Manager, gegen den ermittelt wird, als „Beschuldigter“ gegolten hat, wird in Zukunft gegen einen „Verdächtigen“ ermittelt. Erst im Zuge der Hauptverhandlung wird die Person zum Beschuldigten oder Angeklagten. Fraglich ist freilich, ob sich diese „feine“ Unterscheidung außerhalb von juristischen Fachkreisen bemerkbar machen wird. „Dieser Entwurf, davon bin ich überzeugt, wird sich in der Praxis bewähren“, betont Justizminister Wolfgang Brandstetter. Oft haben Strafverfahren in Wirtschaftssachen bisher lang gedauert – rekordverdächtig sind jene 14 Jahre, die zwischen der Pleite der Internetfirma Y-Line und dem Prozess vergangen sind. Nun gibt es ein Limit für Staatsanwälte und ihre Ermittlungen. Kommt es nicht binnen drei Jahren zu einer Hauptverhandlung, endet das Verfahren – mit einer Ausnahme: Mit einer richterlichen Genehmigung kann die Frist überzogen werden. Juristen begrüßen das neue Limit, weil die überlangen Verfahren in der Vergangenheit zu grotesken Situationen geführt haben. Da wurden Zeugen zu detaillierten Vorgängen befragt, die mehr als zehn Jahre zurücklagen – oder sie wurden gefragt, ob ihre Angaben damals vor der Polizei richtig waren. Nicht selten lautet die Antwort: „Ich kann mich gar nicht erinnern, was ich damals gesagt habe.“ Kritik kam auch von Höchstrichtern Ein bekanntes Argument der Anklagebehörden lautet in diesem Zusammenhang, dass man gerade in komplexen Wirtschaftsstrafverfahren sehr von Gutachtern abhängig sei – und obwohl auch hier Fristen möglich sind, dauert es oft lange, bis Gutachten vorliegen. Justizreform BusinessTraveller E X P E RT E N - T I P P Hannes Schwarz | Managing Director FCm | COLUMBUS Business Travel Justizminister Wolfgang Brandstetter: Nach der Strafprozessordnung wird auch das Strafgesetzbuch novelliert, auch in einigen für Unternehmen relevanten Bereichen. Foto: APA Daran wird sich auch in Zukunft vermutlich nur wenig ändern. Dringend notwendig war aber eine Reparatur in diesem Bereich aus einem anderen Grund. Bisher wurden Gutachter, die für die Staatsanwaltschaft gearbeitet haben, dann im Gerichtsverfahren zu Gutachtern des Gerichts. Viele prominente Anwälte wie der Wiener Straf-und Wirtschafsrechtsexperte Richard Soyer haben auf die gravierenden Folgen hingewiesen, weil diese Doppelfunktion keinem fairen Verfahren entspricht. Auch der Präsident des Obersten Gerichtshofes, Ekkehard Ratz, sprach von einer „Schieflage“. Die Lösung des Justizministers: Nun sollen Beschuldigte bei der Auswahl der Gutachter mehr mitreden können, auch die Stellung so genannter Privatgutachter wird aufgewertet. l UNTREUE Bis zu zehn Jahre Haft Wer die ihm durch Gesetz, behördlichen Auftrag oder Rechtsgeschäft eingeräumte Befugnis, über fremdes Vermögen zu verfügen oder einen anderen zu verpflichten, wissentlich missbraucht und dadurch dem anderen einen Vermögensnachteil zufügt, ist mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen. Wer durch die Tat einen 3.000 Euro übersteigenden Schaden herbeiführt, ist mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren, wer einen 50.000 Euro übersteigenden Schaden herbeiführt, mit Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren zu bestrafen. 2013 gab es 185 Verurteilungen wegen Untreue. In 50 Verfahren wurde wegen grob fahrlässiger Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen entschieden. 2012 waren es noch 65 Prozesse. Kritiker wie Mathias Preuschl bleiben skeptisch: Dieser Ansatz werde sich in der Praxis wohl nicht bewähren. Denn welcher Staatsanwalt werde der Bestellung eines Gutachters zustimmen, den sich der Beschuldigte wünscht? Keine Reform bei Untreue Seit Kurzem liegen auch die Vorschläge einer Expertenkommission vor, wie das Strafgesetzbuch reformiert werden soll. Grundsätzliche Stoßrichtung sind strengere Strafen bei Delikten gegen Leib und Leben sowie weniger Härte bei Vermögensdelikten. Das gilt aber nicht für den Tatbestand der Untreue, ein klassisches Wirtschaftsdelikt: Zwar haben die Experten unterschiedliche Ansichten diskutiert, die Mehrheit empfiehlt aber keine Änderungen, sagt ihr Chef, der Sektionschef für Strafrecht im Ministerium, Christian Pilnacek. Angeführt wurde zum Beispiel, dass in der Praxis teilweise Unsicherheit herrsche, wann der Tatbestand erfüllt werde. Außerdem wurde bemängelt, dass in der Wirtschaft alltägliches Risiko eines Managers zu einer strafrechtlichen Verfolgung führen dürfe. Möglicherweise kommt es aber noch im Zuge der Beratungen auf politischer Ebene und im Parlament zu einer Präzisierung einzelner Aspekte. Gesenkt werden soll die Strafandrohung, wenn Dienstgeber Dienstnehmerbeiträge zur Sozialversicherung vorenthalten – hier liegt die Strafdrohung bei bis zu zwei Jahren. Eine weitere Änderung, die vorgeschlagen wird, betrifft die „grob fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen“, vulgo betrügerische Krida, mit maximal zwei Jahren Haft: Hier soll die Wertgrenze von 800.000 auf eine Million Euro angehoben werden. Und eine weitere Aufgabe bleibt den Gesetzesschreibern und Gesetzgebern noch: Auch die Bestimmungen zur Bilanzfälschung, die sich gegenwärtig in mehreren verschiedenen Rechtsbereichen finden, sollen vereinheitlicht werden. Ü Datenaktuell unterwegs mit dem „FCm Profil-Tool“ Unvollständige, veraltete oder fehlerhafte Reiseprofildaten kosten Zeit und Geld. Besonders bei Geschäftsreisen können die dadurch verursachten Kosten erheblich sein. FCm hat deshalb gemeinsam mit AMADEUS das „FCm Profil-Tool“ entwickelt, mit dem Kunden ihr Profil online aktualisieren können. Rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. Der smarte „Reisedaten-Profiler“ ist verfügbar für alle gängigen Betriebs-Systeme und für FCm-Kunden kostenfrei. Flexibler geht’s nicht Ob Vielflieger-, Hotel- und Mietwagen-Programm, Sitzplatz- oder Essens-Wunsch im Flieger – jedes Update wird sofort im System erfasst und ab der nächsten Buchung berücksichtigt. Auch Kreditkarten-, Pass-, Personalausweis oder Visa-Daten können gespeichert werden. Ebenso Daten zur persönlichen Erreichbarkeit (eMail, Mobil-Nummer), damit z.B. bei Flugverspätungen oder außerplanmäßigen Ereignissen rasche Kontaktaufnahme möglich ist. Reisende schätzen die einfache Handhabung des smarten Tools, Travel ManagerInnen den Überblick zu den gespeicherten Reise-Profilen im Unternehmen. Alle Informationen sind auf Basis der letzen Speicherung auf aktuellem Stand. Bei Ein- und Austritten genügt zudem das Einspielen einer CSV-Datei. Technische Features werden, wie bei FCm üblich, laufend an neue Erfordernisse angepasst. So ist die Synchronisierung mit dem Selbstbuchungs-Tool AETM bereits abgeschlossen, für CYTRIC steht sie kurz bevor. FCm zählt zu den Top five der globalen Business Travel-Ketten mit Büros in weltweit über 75 Ländern. In Österreich ist FCm exklusiver Partner des führenden österreichischen Reiseunternehmens in privater Hand, der Dr. Richard/COLUMBUS-Gruppe. Nähere Infos unter: FCm TRAVEL SOLUTIONS | COLUMBUS Business Travel T>+43 1 53411-0 | office@at.fcm.travel www.at.fcm.travel Better travel ideas. Greater savings. WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 Ö 11 Menschen & Märkte i Aus der Redaktion Hermanns Einfädler I Bernd Stockinger (Citycom, Leitung Marketing und Vertrieb, li.) und Dieter Weber (Wien Energie GmbH). Foto: Citycom Fiberday 2014 Breitbandausbau und Open-Access-Netzwerke standen im Mittelpunkt des Fiberdays 2014 am Flughafen Graz Thalerhof, zu dem Citycom und die CMG-AE (Computer Measurement Group Austria and Eastern Europe) eingeladen hatten. Internationale Experten gaben den rund 150 ebenso internationalen Teilnehmern neue und interessante Einblicke in die Themen. Holding-Graz-Vorstand Wolfgang Malik, Citycom-Geschäftsführer Igo Huber und CMG-AE-Vizepräsident Heinz Pabisch begrüßten unter den Vortragenden unter anderem Heinz Otruba (ehemaliger Rektor der WU Wien und RTRGeschäftsführer) und Anna Krzyzanowska (Head of Unit „Broadband“, Europäische Kommission). Wien Energie und Citycom gaben dabei auch den Start des gemeinsamen Produktes „kn@xdata“ bekannt – ein Paket von Rechenzentrumsdienstleistungen vor allem für das KMU-Segment. Ü Auszeichnung Vierzehn österreichische Unternehmen wurden heuer mit dem Austrian Sustainability Reporting Award (ASRA) ausgezeichnet. Sie haben im Geschäftsjahr 2013 die Forderung nach ausgewogener und angemessener Darstellung ihrer Nachhaltigkeitsleistungen vorbildlich umgesetzt. Vier der vierzehn ausgezeichneten Unternehmen haben erstmals eingereicht. Die Auszeichnungen wurden in fünf Kategorien vergeben: Nachhaltigkeitsbericht großer Unternehmen, Nachhaltigkeitsbericht von Betrieben bis 250 Mitarbeiter, Nachhaltigkeitsbericht von öffentlichen Unternehmen, integrierter Geschäftsund Nachhaltigkeitsbericht, GRI Erstbericht. Die meisten Auszeichnungen gab es in der Kategorie große Unternehmen, wo wie im Vorjahr Telekom Austria Group gewann. Auf den nächsten Plätzen folgen RHI, Verbund und RZB-Gruppe. Bei den Klein- und Mittelbetrieben gewann die Druckerei Janetschek vor AGR und Vöslauer. In der Kategorie öffentlich/privat gewann WienWork. In der Kategorie integrierte Berichte führt Palfinger vor EVN, OeKB und VBV. Für den Erstbericht wurde AMAG vor AT&S ausgezeichnet. Die Träger des ASRA sind die Kammer der Wirtschaftstreuhänder mit dem Kooperationspartner Institut für Wirtschaftsprüfer und in Zusammenarbeit mit dem Lebensministerium, dem Umweltbundesamt, der Industriellenvereinigung, respACT – austrian business council for sustainable development, der Wirtschaftskammer Österreich, der Oestereichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik und Mensalia. Die Auszeichnung der Preisträger fand am 22. Oktober 2014 im Kleinen Festsaal der Industriellenvereinigung, Schwarzenbergplatz 4, 1031 Wien, statt. Ü Ö 12 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 n seinem Skifahrerleben stand er für Entschlossenheit, Kraft und Siegeswillen. Sein halsbrecherischer Überschlag in Nagano und noch viel mehr sein danach trotz allem errungenes olympisches Gold machten ihn zum Sinnbild des rotweißroten Stehaufmännchens. Das österreichische Ego war befriedigt – ein lebendes Denkmal (wieder)geboren. Aber genau dieser Hermann M. ist nun meines Erachtens im Begriff, sich selbst zu demontieren – und damit meine ich NICHT seinen nicht gerade mit Ruhm bekleckerten Auftritt beim Ausseer Kirtag. Damit meine ich auch NICHT den bei dieser Gelegenheit via youtube publizierten Stinkefinger. Damit meine ich – frei nach dem Sprichwort: „Angriff ist die beste Verteidigung“ – seinen Auftritt in der Kronen Zeitung vom 19.10., in der er auf Titel- UND Doppelseite höchst lamoyant – um nicht zu sagen „heulsusig“ – seine Familie beschützen muss. Vor wem? Vor den bösen Handy-Mitschneidern? Oder vielleicht doch eher vor sich selbst, oder? Denn wer einen langfristigen Sponsorvertrag mit einem der renommiertesten Unternehmen über die Grenzen unseres Landes hinaus eingeht und somit dessen konservative Werte wie Aufrichtigkeit und Familiensinn vertritt, hat die verdammte Pflicht, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr als glaubwürdiges Testimonial zu parieren. Immerhin wird er dafür ja auch nicht gerade mit einem Taschengeld entlohnt. Herr Maier, ein schlichtes „Tut mir leid – ist mir passiert – ist mir total peinlich!“ hätte gereicht und jeder, wirklich jeder hätte im Nachhinein die überschwänglich torkelnde Choreografie inklusive Fingertanz ob des neuerlichen Vaterwerdens entschuldigt – und Schwamm drüber. Wenn Sie jedoch zu allem Überfluss die mitfilmenden Beobachter als „Neider, die im eigenen Leben nie Erfolg haben werden“ bezeichnen, dann ist das nicht nur geschmacklos, sondern darüber hinaus irritierend. Denn wie genau definieren Sie Ihre Leistung für Österreich? Lassen wir bitte die Kirche im Dorf: Das olympische Gold hängt an IHREM Hals, die Gewinngelder landeten auf IHREM Konto – das nationale Streicheln der Volksseele ist doch (sind wir uns ehrlich) nur Beiwerk. Und Randnotiz: Jeder ehrenamtliche Helfer, jede niedrigentlohnte Pflegekraft, schlichtweg jeder, der Zeit/Geld/Emotion in den Dienst der Gesellschaft stellt, leistet mehr für diese als Sie. Es sei Ihnen in Ihr verweintes Medienherz geschrieben: Was für den Normalo noch immer Privatsache ist, ist für eine Person öffentlichen Interesses ein widerwärtiger Ausrutscher auf dem gesellschaftlichen Parkett. Denn: „Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe.“ Frei nach (und leicht mutiert): Quod licet bovi, non licet iovi! Wolfgang Hasenhütl, Herausgeber Faksimile ile Flottenmanagement IMPRESSUM Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz Medieninhaber (Verleger): Wirtschaftsnachrichten Zeitschriften Verlagsgesellschaft m.b.H., 8010 Graz, Stempfergasse 3, Telefon 0316/834020, Telefax 0316/834020-10, office@euromedien.at, www.wirtschafts-nachrichten.com Herausgeber & GF: Wolfgang Hasenhütl Unternehmensgegenstand: Herausgabe des Mediums Wirtschaftsnachrichten Co-Herausgeber & Verlagsleitung: Josef Lipp Standort Oberösterreich: 4020 Linz, Lederergasse 32, Telefon 0732/781282, Telefax DW 4, ooe@euromedien.at Standortleitung: Mag. Hans Graf Standort Niederösterreich, Wien & Burgenland: Ortsstraße 18, 2331 Vösendorf, Tel. 01/2127440, Fax 01/2127440-4, e-mail wien@euromedien.at Standortleitung: Gernot Mutzl Standort für Vorarlberg, Tirol, Salzburg: 5071 Salzburg-Wals, Pannzaunweg 1 b, Telefon 0662/842841-0, Telefax DW 4, salzburg@euromedien.at, tirol@euromedien.at, vorarlberg@euromedien.at Erscheinungsort: Graz Chefinnen vom Dienst: Mag. Michaela Falkenberg, Mag. Vera Haberfellner Chefredakteurin Donauraum: Dr. Marie-Theres Ehrendorff Redaktion: Carla Apschner, Mag. Karin Bauer, Mag. Angelika Dobernig, Dr. Thomas Duschlbauer, Florian Eckel, Florian Fürntrath, Hannes Hameter, Siegfried Hetz, M.A., Andrea Hinterseer, Felix Meiner, Josef Müller, Mag. Andreas Prammer, Mag. Rudolf Preyer, Anna-Maria Riemer, Lorenz Stocker, Dr. Alexander Tempelmayr, Mag. Christian Wieselmayer Fotos: Falls nicht anders angegeben: Symbol Pictures, Archiv Layout und Produktion: Hans Obersteiner Verkaufsleitung Süd: Mag. Barbara Steiner Marketing: Silvia HaslWeingrill Druck: Leykam – Let’s Print Verlagsvertretung Slowenien: Business Media d.o.o., Kotnikova ulica 30, 1000 Ljubljana, Telefon/Telefax +386/1/5181125,info@bmslovenia.si Verlagsvertretung Kroatien: Business Media Croatia d.o.o., Bosutska 9, 10000 Zagreb, Telefon +385/1/6311-800, Telefax DW 810, info@bmcroatia.hr Erscheinungsweise: 10 x jährlich Anzeigenpreise: lt. aktuellem Anzeigentarif. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Österreichischen Zeitungsherausgeberverbandes. Bezugspreis: € 2,50/Ausgabe; Jahresabonnement Inland € 25,–, Ausland auf Anfrage. Das Abonnement ist jederzeit schriftlich kündbar. Wird es nicht bis ein Monat vor Ende des Abojahres gekündigt, verlängert es sich automatisch um ein weiteres Jahr. Allgemeines: Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. FN 257766v; UID-Nr.: ATU61454508 Verlagskonto: BKS, BLZ 17000, Kontonummer 180-038949 Gerichtsstand ist das für Graz örtlich und sachlich zuständige Gericht. Aufgrund der einfacheren Lesbarkeit wurde in dieser Publikation auf eine geschlechtssensitive Form verzichtet, die gewählte männliche Form schließt immer gleichermaßen weibliche Personen ein. Effizient mobil. Einen Fuhrpark zu managen stellt eine komplexe Aufgabe dar. Wesentlich einfacher und wirtschaftlicher fahren Sie mit dem Flottenmanagement der Porsche Bank. Ob Sie Ihren Fuhrpark vollständig auslagern oder gezielt einzelne Leistungen nutzen: Sie senken Ihre Kosten um bis zu 15 Prozent. Mit gutem Grund vertrauen Unternehmen in Österreich Mittel- und Osteuropa auf das Know-how und den Service des Marktführers. Nähere Informationen unter www.flottenmanagement.at Einzigartige Ausbildung: HolztechnikerIn HolztechnikerIn und WirtschaftsingenieurIn Wirtschafts singenieurIn TAGE DER R OFFENEN TÜR! Fr,, 28. 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Zum 3. Weltforum der Ressourcenuniversitäten für Nachhaltigkeit waren an der Montanuniversität Leoben rund 50 Mitglieder aus vier Kontinenten zu Gast. Foto: Montanuniversität Leoben N eben internationalen wissenschaftlichen Vorträgen tauschten sich die Teilnehmer zu internationalen Standards in der Ausbildung im Rohstoffbereich aus. Die nächste Jahrestagung wird in Akita in Japan stattfinden. Seit seiner Gründung im Jahr 2012 in Freiberg sind dem Weltforum 100 Universitäten aus 56 Ländern und fünf Kontinenten beigetreten. Gerade für Länder wie Kenia sei es wichtig, sich zur Rohstoffausbildung auszutauschen. Das Land ist reich an Rohstoffen, habe jedoch nur wenig ausgebildete Ingenieure vor Ort, sagte Rektor Prof. Hamadi Iddi Boga vom Taita Taveta University College. Seine Hochschule ist eine der sieben neuen Weltforumsmitglieder, die seit dem vergangenen Weltforum in Trondheim hinzugekommen sind. Außer Kenia sind es zwei Hochschulen aus Argentinien und je eine aus Belgien, Georgien, der Ukraine (Donbass) und dem Jemen. „Wir sehen im diesjährigen Treffen eine gute Fortsetzung dessen, was wir vor Ö 14 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 zwei Jahren in Freiberg angefangen haben“, so Prof. Carsten Drebenstedt, erster Generalsekretär des Weltforums. In der Rolle des Gastgebers unterstrich Vizerektor Univ.Prof. Peter Moser von der Montanuniversität Leoben die Wichtigkeit dieser weltumspannenden Kooperation: „Wir sind sehr stolz, dass wir mit dem steirischen Erzberg auch ein exzellentes Praxisbeispiel für nachhaltige Bergbautätigkeit präsentieren können“, so Moser. Rohstoffe im Fokus In den Vorträgen beschäftigten sich die Wissenschaftler vor allem mit der Lehre im Rohstoffbereich, mit neuen Methoden, aber auch dem Stand der Technik. Am Beispiel der Bergbauregion Leoben (Eisenerz) wurde den Teilnehmern gezeigt, wie Bergbau trotz relativ geringer Erzgehalte wirtschaftlich und nachhaltig betrieben werden kann. Insgesamt sind dem Weltforum der Ressourcenuniversitäten für Nachhaltigkeit (World Forum of Universities of Resources on Sustainability, WFURS) seit seiner Gründung im Jahr 2012 100 Mitgliedsuniversitäten aus 56 Ländern und allen fünf Kontinenten beigetreten. Das WFURS wurde im Jahr 2012 in Freiberg von der TU Bergakademie Freiberg und der St. Petersburger Bergbauuniversität gegründet. Das Ziel ist die weltweite Umsetzung des Prinzips der nachhaltigen Entwicklung in Forschung und Ausbildung an den Hochschulen im Rohstoffbereich. Darüber hinaus will das Weltforum ein neues Rohstoffbewusstsein in Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik schaffen: „Die Hochschulen sind die Kaderschmieden für die zukünftigen Fach- und Führungskräfte in diesem Bereich. Daher wollen wir gemeinsame Ausbildungsstandards etablieren, die Nachhaltigkeit bei den Rohstoffen vermitteln, also mehr Effizienz, Vermeidung, Ersatz und Recycling“, so Prof. Bernd Meyer, Rektor der TU Bergakademie Freiberg und Präsident des Weltforums. Ü Forschung wird großgeschrieben: Mit 4,7 Prozent verfügt die Steiermark über die höchste regionale Forschungs- und Entwicklungsquote Österreichs. Foto: iStock/dmbaker Die Steiermark auf der Überholspur Zu einem der forschungsintensivsten Hotspots in Europa will Landesrat Christopher Drexler die Steiermark machen. W achstum durch Innovation: Das ist das Ziel von Christopher Drexler, dem steirischen Landesrat für Wissenschaft und Forschung. „Deshalb freut es mich auch ganz besonders, dass die FH Joanneum im vergangenen Studienjahr einen Rekordumsatz in Forschung und Entwicklung sowie in der Studienplatzfinanzierung erwirtschaften konnten.“ Zusätzlich sorgten viele Entwicklungen der FH Joanneum in den vergangenen Monaten für Aufsehen in „ Rund drei Viertel der Investitionen in Forschung und Entwicklung werden von den heimischen Unternehmen getätigt. Christopher Drexler, Landesrat für Wissenschaft und Forschung Österreich und ganz Europa. Damit komme man auch der Vision für die Steiermark Schritt für Schritt näher, sagt Drexler: „Wir wollen die Steiermark als international wahrgenommenen Forschungsraum und einen der forschungsintensivsten Hotspots in Europa positionieren.“ Innovationsfähigkeit weiter ausbauen Die Erfolge der FH Joanneum sind dabei ein wichtiger Baustein. Längst ist die Forschungsreinrichtung zu einem wichtigen Faktor im Wettbewerb der Standorte gewor- Über den Rekordumsatz der FH Joanneum freuen sich der wissenschaftliche JoanneumRektor Karl P. Pfeiffer, Landesrat Christopher Drexler und der kaufmännische Geschäftsführer Günter Riegler. Foto: Joanneum/KK den: Unternehmen entscheiden sich für Betriebsansiedelungen in der Steiermark, weil sie hier optimale Bedingungen für ihre For- schungen vorfinden. Und die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft trägt bereits reichlich Früchte, so Christopher Drexler: „Rund drei Viertel der Investitionen in Forschung und Entwicklung werden von den heimischen Unternehmen getätigt, die es sehr gut verstehen, aus der Zusammenarbeit mit unseren Forschungseinrichtungen konkrete Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.“ Bei dieser Entwicklungsarbeit will das Land Steiermark mit Förderungen im Rahmen der „Wirtschaftsstrategie Steiermark 2020“ helfen. Betriebe werden dabei vor allem dort gefördert, wo sie an neuen Produkten, Dienstleistungen, Verfahrenstechniken oder auch der Eroberung neuer Märkte arbeiten. Wesentliches Ziel ist es, die Innovationsfähigkeit der steirischen Wirtschaft weiter auszubauen. Ü Die Vision für die steirische Forschungslandschaft: n Als „Shared space for science and innovation“ wird sie zum internationalen Vorreiter in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Spitzen-Know-how in der Ingenieurstechnik. n Forschung und Innovation erfolgen im Dialog. In gemeinsam gesetzten Themenkorridoren entstehen standortspezifische Stärken entlang der Kette von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung. n Forschende am Beginn ihrer Karriere bringen neue und unkonventionelle Ideen ein. Die bewusste Gestaltung von Chancengleichheit und Diversität bildet eine wesentliche Grundlage für den Erfolg. Durch die daraus entstehenden guten Kontakte mit Forschenden werden Netzwerke weltweit ausgebaut. n Im Dreiklang von Wissenschaft, Bildung und Wirtschaft gelingt es, • junge Menschen für Forschung zu begeistern und engagierte Studierende zu gewinnen. • Know-how in regionale Wertschöpfung umzusetzen. WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 Ö 15 „Mobilität von morgen“ sicherstellen Die Porsche Bank ist seit mittlerweile über 45 Jahren in den Bereichen Kfz-Leasing und Versicherung Marktführer und wesentlicher Bestandteil der Porsche Holding. H eute ist die Porsche Bank ein modernes, international expandierendes Unternehmen mit Sitz in Salzburg und bietet ein umfassendes Dienstleistungsspektrum an, das von Leasing, dem Kredit, der Versicherung bis hin zur Wartung oder dem Flottenmanagement reicht. Roland Leitner, Leiter Flottenmanagement Porsche Bank: „Der Flottenmarkt wird in den kommenden Jahren weiter wachsen – genauso wie die Anforderungen der Kunden. Wir, die Porsche Bank gemeinsam mit den Importeuren und den Händlern, sind dafür bestens aufgestellt.“ Welche Fuhrpark-Dienstleistungen bietet die Porsche Bank Unternehmen an? Die Porsche Bank AG hat eine ganz klare Kundenbetreuungsstruktur. Fuhrparks mit weniger als 20 Fahrzeugen werden in enger Zusammenarbeit mit Mitarbeitern aus den Autohäusern betreut. Bei Flotten mit mehr als 20 Fahrzeugen ist die Abteilung Flottenmanagement zuständig und da erfolgt die Betreuung persönlich und individuell durch zugeordnete Kundenbetreuer. „Ein Flottenkunde überlegt sich sehr genau, welchem Partner er seinen Fuhrpark anvertraut, weil er damit längerfristig in eine Systempartnerschaft eintritt, die nicht von heute auf morgen einfach austauschbar ist“, so Leitner. Um den gesamten Prozess von der Beschaffung bis zum Wiederverkauf effizient abwickeln zu können, ist zusätzlich zu einem fundierten automotiven Basiswissen fachspezifisches Know-how in den Bereichen Steuern, Recht, Finanzen, Technik und IT notwendig. Den Fuhrpark in professionelle Hände zu geben bedeutet, auf all dieses Wissen mit einem Schlag zugreifen zu können und damit einen echten Wettbewerbsvorteil zu lukrieren. Mit dem FIS – dem Fuhrparkinformationssystem der Porsche Bank – bekommt der Flottenkunde darüber hinaus ein Online Reporting Tool in die Hand, mit dem er einen tagesaktuellen Überblick über seinen Fuhrpark hat.Ü Roland Leitner, Leiter Flottenmanagement Porsche Bank Foto: Porsche Bank Post auch als Businesspartner auf dem Vormarsch – Forstinger setzt auf die Österreichische Post AG Fotos: Forstinger Auf dem bereits seit Jahren liberalisierten und heißumkämpften Markt für Paket- und Expressdienstleistungen rangiert die Österreichische Post AG nach wie vor in Poleposition. Der Marktanteil an Privatpaketen – von Firmen oder Privatpersonen zu Privaten – liegt bei 76 Prozent, beim Paket-Geschäft zwischen Firmen konnte im Jahr 2013 der Marktanteil auf 25 Prozent gesteigert werden. Der Forstinger Online-Shop (shop.forstinger.com) bietet Kunden die Möglichkeit, ausgewählte Produkte aus dem umfangreichen Sortiment bequem von zuhause zu bestellen. Kunden können sich die gekaufte Ware entweder an eine beliebige Adresse in Österreich Forstinger ist der Markführer in Sachen Autozubehör in Österreich und blickt auf eine lange Geschichte zurück: 1962 gründete Norbert Forstinger die erste Filiale auf einer Geschäftsfläche von nur 25 m². Als EinMann-Unternehmen in Wien gegründet, beschäftigt Forstinger Österreich heute über 1.000 Mitarbeiter, welche in 114 Filialen und 112 Fachwerkstätten in Österreich Autofahrer betreuen. Die Filialbelieferung (B2B) erfolgt mit dem Produkt Paket Premium, so wird die Ware im Regelfall innerhalb eines Werktages zugestellt. Die Post bietet mehr Komfort für ihre Kunden Ständige Innovationen für Privat- und Geschäftskunden stehen für die hohe Serviceorientierung der Post, wie zum Beispiel die neue Paketumleitung mit der Post App. Über die Paketumleitung kann der Kunde gleich nach Erhalt der Sendungsnummer seine Bestellung direkt an einen Wunschnachbarn oder an eine Abholstation sowie Postfiliale oder Post Partner in seiner Nähe senden lassen. Der große Vorteil: eine schnellere Zustellung ohne Umwege. Kommt die Sendung dort an, empfängt der Kunde automatisch eine SMS oder E-Mail und kann damit das Paket sofort abholen. Von der Abholstation sogar rund um die Uhr. Ü Finden Sie hier weitere Informationen zu den Logistiklösungen der Post: www.post.at/logistik oder per E-Mail unter paket@post.at. Werbung Bequem online bestellen Autozubehör-Marktführer mit Tradition oder in die nächstgelegene Forstinger-Filiale liefern lassen. Im Regelfall werden Bestellungen durch die Post in Österreich innerhalb von zwei Werktagen zugestellt. Anhand der Sendungsnummer kann der Kunde den Sendungsverlauf bequem von der Aufgabe bis zur Zustellung im Internet unter www.post.at/tracking mitverfolgen. Foto: Bernd Preiml für Österreichische Post AG D er Autozubehör-Marktführer Forstinger setzt beim Paketversand auf die bewährte Qualität der Post und wird sowohl im B2C-Segment als auch im B2BSegment bedient. WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 Ö 17 Um den hohen Ansprüchen der Unternehmensphilosophie gerecht zu werden, vereinen sich in der „World of Innovation“ modernste Technik und viel Liebe zum Detail. Foto: Stefan Schilling 3M „World of Innovation“ Innovations-Power am Wienerberg Eine interaktive Leistungsschau des Multi-Technologieunternehmens 3M können jetzt auch die Besucher in der neuen Österreich-Zentrale im „Euro Plaza“ hautnah erleben. Für ein Innovationsunternehmen, das laufend Neues produziert, Herausforderung und Verantwortung zugleich. 3M gewährt den Besuchern damit erstmals einen profunden Einblick in die innovative Seele des Unternehmens und präsentiert hautnah das Leistungsspektrum. I m Herzstück des neuen Gebäudes, dem 3M Customer Innovation Center, werden innovative Lösungen oder Produkte aus den fünf Geschäftsbereichen von 3M präsentiert. Die Exponate stehen stellvertretend für die zwei wichtigsten Unternehmensphilosophien von 3M: für den besonderen Forschungsgeist und die Innovationskultur des Unternehmens sowie für die Mega-Trend Strategie von 3M, die seit einiger Zeit weltweit umgesetzt wird. Die Innovationskultur des Konzerns widerspiegelt sich in 46 Technologieplattformen und über 55.000 verschiedenen Produkten. Sie setzt sich zum Ziel, mit innovativen Produkten und nachhaltigen Lösungen auf Herausforderungen Ö 18 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 und Phänomene der heutigen Zeit zu reagieren. „Wir wollen unseren Kunden und Besuchern mit der „World of Innovation“ eine inspirierende Erfahrung bieten. Sie sollen dadurch mit den 3M Technologien direkt in Berührung kommen und den Mehrwert unserer Lösungen für die Gesellschaft erkennen“, sagt Christiane Grün, Managing Director bei 3M für Österreich und die Schweiz. Eintauchen in die Welt von 3M Die erste Station der „World of Innovation“ ist den Schleifmitteln gewidmet. Kein Wunder, denn mit dieser Technologie begann vor mehr als 110 Jahren die Erfolgsstory des mittlerweile weltweit agierenden Unternehmens. Cubitron II, die neueste Schleifmitteltechnologie, zeigt, was derzeit in diesem Bereich der Industrie alles möglich ist. Der Geschäftsbereich Health Care präsentiert mit Incognito, der ersten innenliegenden Zahnspange, Hightech vom Feinsten. Und mit dem 3M True Definition Dentalscanner ist modernste Technik in der Medizin zu bestaunen. Weitere Highlights sind etwa verschiedene auf einer Büste montierte 3M Arbeitsschutzprodukte oder ein Einblick in die 3M Folienwelt, die sich ebenso vielseitig wie ihre Anwendungsgebiete erweist. Außerdem werden Verkehrssicherheitsanwendungen, Energieeffizienzlösungen bzw. Autofolie- Innovation rungen plastisch dargestellt und erstaunen die Besucher immer wieder von Neuem. Touchscreens, Videos oder Audiobeiträge ermöglichen es dem Besucher, die 3M Welt selbstständig und interaktiv zu erkunden. Natürlich werden auch 3M Mitarbeiter die Interessierten auf ihrer Tour begleiten. So umfangreich wie die „World of Innovation“ und das Customer Center selbst sind auch ihre Zielgruppen. Für Kunden, potenzielle Kunden und Unternehmen sind Workshops, Messen, Schulungen, Trainings und Produktlaunches geplant. Für Universitäten, FHs und Schulen sind nach Rücksprache Führungen möglich. Und last but not least steht die „World of Innovation“ auch den 3M Mitarbeitern selbst zur Verfügung – für Meetings, den informellen Gedankenaustausch oder einfach um sich inspirieren zu lassen. Im Customer Center mit seinen 600 m² Fläche befinden sich neben der „World of Innovation“ ein moderner Rezeptionsbereich, Meetingräume, ein Trainingszentrum und der 3M Shop. Trainings sind die Teilnehmer in der Lage, jeden Fahrzeugtyp mit den unterschiedlichsten Folientypen – seien es Car Wrap- oder digitalbedruckte 3D-Folien – zu bekleben. Der betriebswirtschaftliche Input zur korrekten Preiskalkulation für Fahrzeugfolierungen ergänzt das Training. „Wir sehen häufig, dass Werbetechniker mit Liebe zum Detail arbeiten und perfekte Folierungen abliefern. Leider mangelt es dann oft an der richtigen Preiskalkulation. Hier möchten wir entgegenwirken“, erklärt Doppler. Der Preis für das Zwei-Tages-Training beläuft sich pro Person auf 499 Euro. Alle Teilnehmer erhalten ein umfassendes Paket an nützlichen Tools, in dem sich u.a. eine befüllte Verklebewerkzeugtasche mit Spezialwerkzeug im Wert von 80 Euro bzw. eine DVD befindet, um das Gelernte auch zu Hause nochmals wiederholen zu können. Ü Österreichs modernstes Trainingszentrum für Werbetechnik-Betriebe wurde erst kürzlich am Standort eingerichtet. Die Abteilung Commercial Graphics widmet sich den Bereichen Fahrzeugbeschriftung und Car Wrapping, um der Branche das Know-how so praxisnah wie möglich näherzubringen. „3M Vehicle Graphics Advanced Training“, ein zweitätiges Praxisseminar, wendet sich an erfahrene Verkleber, die sich in diesem Bereich spezialisieren und Verklebetechniken lernen möchten, die in dieser Form standardmäßig nicht geboten werden. „Es ist ein Training von Profis für Profis“, meint Roman Doppler, Produktverantwortlicher für den Bereich Commercial Graphics und Architectural Markets bei 3M Österreich. Das Trainingszentrum ist Teil des Customer Innovation Centers. Erlernt werden alle notwendigen Schritte, angefangen von der richtigen Reinigung der Fahrzeugteile bis hin zu Spezialtechniken zur Vermeidung von Folienüberdehnung, für eine saubere Fahrzeugverklebung. Trainingsgruppen von vier bis sechs Personen werden lebensnahe Rahmenbedingungen geboten. Komplette Fahrzeughecks, Motorhauben und sonstige Kfz-Bauteile warten auf die Teilnehmer. „Die Trainings in Kleingruppen garantieren, dass wirklich jeder Teilnehmer intensiv an den Bauteilen arbeiten kann. Ebenso kann ich als Trainer intensiv auf jeden Teilnehmer und dessen Fragen und Problemstellungen eingehen“, betont Christian Teply-Schimerka, Trainingsleiter und Technical Service Specialist bei 3M. Die Teilnehmer müssen in der Schulung schwierigste Untergründe bearbeiten oder komplexe 3D Verklebungen vornehmen. Am Ende des Fotos: 3M Österreich Hands-on-Training für Werbetechniker Der Fokus des Trainingscenters für Werbetechniker liegt nicht auf theoretischer Produktpräsentation, sondern der Mehrwert für die Teilnehmer ist Learning by Doing. Werbetechnikern werden spezielle Tipps und Tricks aus der jahrelangen und internationalen Erfahrung von 3M weitergegeben. WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 Ö 19 Tourismus Österreich beste Nation bei den Berufs-Europameisterschaften Unsere 36 Teilnehmer eroberten 19 Medaillen bei EuroSkills 2014 in Frankreich. Das dreiköpfige Tourismusberufe-Team – Koch, Service und HGA – wurden mit Gold, Silber und Von Alexander Jakabb Bronze ausgezeichnet. R und 500 Teilnehmer aus 24 europäischen Ländern waren im nordfranzösischen Lille angetreten, um ihr berufliches Können unter Beweis zu stellen. Die gute Vorbereitung wurde mit Podestplätzen belohnt und hat gezeigt, dass nicht die PISAStudie das europäische Maß aller Bildung ist. v.l.n.r.: Dr. Christoph Leitl, Thomas Penz, Karin Schwendinger, Moritz Kschwendt, Dr. Reinhold Mitterlehner Foto: Alexander Jakabb Spendier, war es ebenfalls lehrreich, andere Experten aus ganz Europa zu treffen. „ Service is our success Petra Nocker-Schwarzenberger, Obfrau der WKO-Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft Foto: Luigi Caputo Petra Nocker-Schwarzenbacher, die Obfrau der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, ist stolz und nicht überrascht, sind doch Österreicher die geborenen Gastgeber. „Lehrlinge oder Unternehmer, die sich anstrengen, haben aufgrund unserer profunden Ausbildung und reichen Erfahrung mit Gästen aus der ganzen Welt einen Startvorteil.“ Gelungene Premiere Österreich hat im Bereich Hotel Reception (HGA) das erste Mal an der EM teilgenommen und Moritz Kschwendt aus dem Mercure Hotel Salzburg Central war das Versuchskaninchen, wie er sich selbst beschreibt. Die sieben Module bei dem Wettbewerb waren alle sehr anspruchsvoll und haben alles umfasst, was die tägliche Arbeit eines Rezeptionisten beinhaltet. Für seine Expertin, die Hotelière Mag. Boyneburg- Ö 20 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 Für die oberösterreichische Gastronomiefachfrau Karin Schwendinger war Lille ein aufregendes Erlebnis, das mit Freudentränen Die Disziplin bei der Vorbereitung sowie ein hohes Ausbildungslevel bei den Berufs- oder Tourismusschulen sprechen für unser erfolgreiches Abschneiden. Alexander Stockl bei der Abschlussveranstaltung über den zweiten Platz hinter der Grand Nation France und vor allem über die Goldmedaille im Teambewerb endete: „Das eigene Team hat sich untereinander sehr gut verstanden und auch gegenseitig bei Nervosität geholfen.“ Ihr Betreuer und zugleich EuroSkillsChefexperte Rudi Wolfschluckner sieht EuroSkills als ein „Mini-Friedensprojekt“ oder die „Vereinten Nationen der Gastronomie“. Teamstärke mit Gold belohnt Beim Teamwettbewerb von 17 Nationen werden die Punkte der beiden Kandidaten für Küche und Service zusammengelegt. Die mit Silber bereits erfolgreiche Karin Schwendinger erreichte gemeinsam mit ihrem Teampartner, einem jungen talentierten Koch aus Innsbruck, die höchste Punktezahl. Der 19jährige Thomas Penz ging knapp an Bronze im Koch-Bewerb vorbei, es reichte aber aus, mit Team-Gold belohnt zu werden. Sein Experte, Alexander Stockl von der Tourismusschule Klessheim, war von seinem Improvisationstalent besonders beeindruckt. Für ihn ist Penz, der, obwohl einer der jüngsten Teilnehmer, bereits solche Leistungen erbringt, schon mehr als ein Rohdiamant. Die nächste Euro Skills findet 2016 in Göteborg statt. Ü „ Unsere Kandidaten waren sehr gut, da unser duales Ausbildungssystem eines der besten in Europa ist – ein engagierter Betrieb und eine motivierte Schule im Zusammenspiel entwickeln Spitzenkandidaten. Rudi Wolfschluckner Rahofer. PALFINGER AG · 5020 Salzburg, Österreich · E-Mail h.roither@palfinger.com LIFETIME EXCELLENCE: ZUVERLÄSSIGKEIT FÜR VIELE, VIELE JAHRE Niemand weiß, was die Zukunft bringt. Deshalb setzen unsere Kunden auf die langlebigen Produkte von PALFINGER. Höchste Belastbarkeit, Premium-Qualität und das weltweite Service-Netzwerk sorgen dafür, dass man sich jederzeit auf unsere Hebe-Lösungen verlassen kann. Wie Sie von der PALFINGER LIFETIME EXCELLENCE profitieren, lesen Sie auf www.palfinger.ag Viel unterwegs? Wir ha b Airporthotel Salzburg Das Airporthotel Salzburg ist im alpenländischen Stil gehalten und besticht durch das harmonische Zusammenspiel von Salzburger Ambiente und zeitgemäßem Komfort sowie das herrliche Panorama der Salzburger Bergwelt. Die verkehrsgünstige Lage des Vier-Sterne-Hauses, direkt am Flughafen und mit einer ausgezeichneten öffentlichen Verkehrsanbindung nach Salzburg und zahlreichen Parkmöglichkeiten, macht den Aufenthalt vor allem für Geschäftsreisende attraktiv. Die Zimmer sind eher schlicht und funktional eingerichtet, es wird ein Reinigungs- und Wäschedienst angeboten. Beim Frühstücksbuffet wird eine reiche Auswahl geboten, allerdings verfügt das Haus über kein eigenes Restaurant. Zusätzlich findet man im Businesscorner einen PC mit Internetzugang sowie Drucker, Scanner und ein Faxgerät. Das Haus verfügt über ein Seminarangebot mit Seminarräumen für bis zu 20 Teilnehmern, die mit dem gängigen Equipment ausgestattet sind. Die zentrale Lage in Salzburg, die gute Verkehrsanbindung unweit der Autobahn A1 und die Nachbarschaft zum Flughafen machen das Airporthotel Salzburg zu einem idealen Veranstaltungsort, insbesondere wenn es darum geht, Teilnehmer aus allen Himmelsrichtungen unter ein Dach zu bekommen. Die zuvorkommenden Mitarbeiter beraten auch gerne bei der Freizeitgestaltung und organisieren gegebenenfalls Ausflüge. Ü Dr.-Matthias-Laireiter-Str. 9, 5020 Salzburg Tel. +43 (0)662 / 850020, Fax +43 (0)662 / 850020-44 www.airporthotel.at, info@airporthotel.at Foto: Airporthotel Salzburg Erreichbarkeit: 8 von 10 Punkten Ambiente: 6 von 10 Punkten Service: 7 von 10 Punkten Küche & Keller: 8 von 10 Punkten Summe: 29 von 40 Punkten Lima56 Foto: Lima56 Erreichbarkeit: 8 von 10 Punkten Ambiente: 7 von 10 Punkten Service: 9 von 10 Punkten Küche & Keller: 8 von 10 Punkten Summe: 32 von 40 Punkten Das Lma56 ist das erste peruanische Restaurant Wiens und pflegt die traditionelle Küche des Landes, also eine Fusion aus der jahrhundertealten Kochkunst der Inka sowie Einflüssen der Einwanderer aus Europa, Asien und Afrika. Das Nationalgericht Ceviche aus rohem Fisch in einer limettensauren Sauce wird natürlich gerne serviert. Ebenso kredenzt der peruanische Inhaber das Nationalgetränk, den Zuckerrohrschnaps Pisco und Pisco Sour, der im Lima56 mit Eiweiß aufgemixt wird. Schaut nicht nur ansprechend aus, schmeckt auch hervorragend. Auch heimische Weiß- und Rotweine sind auf der Karte zu finden. Der aus Lima gebürtige Marco Vera Bustamente ließ das Lokal von seinem peruanischen Landsmann, dem Künstler Luis Casanova Sorolla, funktionell und stylish gestalten, damit sich sowohl Business-Gäste als auch Privatpersonen wohlfühlen können. Im Sommer steht auch der lauschige Hofgarten zur Verfügung. Auf den Tischen finden auch Laptop oder Geschäftsunterlagen genügend Platz und das Servicepersonal ist nicht nur ausgesprochen freundlich und kompetent, sondern auch hilfsbereit, wenn es darum geht, Platz zu schaffen. Da kann es durchaus einmal eng werden, sodass ungestörte Unterhaltungen nicht möglich sind. Das Lokal liegt nahe dem neuen Hauptbahnhof und ist auch mit Öffis leicht zu erreichen. Ü Favoritenstraße 56, 1040 Wien Tel: +43 (0) 1 / 5035888 www.lima56.at Öffnungszeiten: Restaurant 11:00-23:00 Uhr, Garten 11:00-22:00 Uhr Die Kriterien Businessrestaurant: Die Erreichbarkeit eines Businessrestaurants spielt ebenso eine große Rolle für die Qualität wie die Parkmöglichkeiten. Das Lokal soll nicht nur repräsentativ sein, sondern auch über die Möglichkeit verfügen, sich ungestört unterhalten und seine Geschäftsunterlagen auf den Tisch legen zu können. Beim Service sind Freundlichkeit, Diskretion und Einfühlungsvermögen wesentliche Punkte. Eine „businesstaugliche“ Karte ist eine der Grundvoraussetzungen für ein ausgezeichnetes Businesslokal. Ein Menü, das rasch serviert wird, und die Möglichkeit, Wein auch glasweise zu bestellen, sollten zum Standard gehören. Ö 22 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 a ben die Tipps! Inselhotel Faakersee Foto: Inselhotel Faaker See/KK Erreichbarkeit: 7 von 10 Punkten Ambiente: 8 von 10 Punkten Service: 8 von 10 Punkten Küche & Keller: 7 von 10 Punkten Summe: 30 von 40 Punkten Es ist wie die Reise in eine andere Zeit: Wer ein Zimmer des Inselhotels Faaker See in Kärnten betritt, fühlt sich um einige Jahrzehnte zurückversetzt. Die Einrichtung im Vier-Sterne-Hotel erinnert an alte Roy-Black-Filme – und genau das macht auch den Charme des Hotels aus. Anstatt auf Hightech und moderne Reduktion trifft man hier auf historischen Charakter. Ein besonderes Highlight ist das denkmalgeschützte Badehaus aus dem Jahr 1929, in dem sich auch die Sauna des Hotels befindet. Ideal ist das Hotel für alle, die auf der Suche nach Entschleunigung sind. Angeboten wird – speziell für Betriebe – auch die Organisation von Incentives und Seminaren. Hier organisiert das Hotel die Kombination von Firmenevents mit Mountainbiken, Canyoning oder einem Rittermahl auf der Burg Landskron. Es sind aber eher die einfachen Dinge, die den Reiz des Inselhotels ausmachen: Ein Highlight ist mit Sicherheit das naturbelassene Waldstück, das zum Verweilen einlädt. Oder die Fahrt mit dem Ruderboot quer über den See. Auch Stand-up-Paddel und Surfbretter stehen zur freien Verfügung. Aber Vorsicht: Wer einen Seminarraum mit allen technischen Raffinessen sucht, wird enttäuscht. Auch hier setzt das Hotel auf Reduktion und bietet lediglich Overhead und Flipchart als Tagungstechnik an. Tipp: Für größere Events kann auch die ganze Insel gemietet werden! Ü Inselweg 10, 9583 Faak am See Tel: + 43 (0) 4254 / 2145, Fax: + 43 (0) 4254 / 213677 info@inselhotel.at, www.inselhotel.at Lentos Für Business-Termine ist das Lentos Restaurant/Cafe/Bar mitunter „nahe liegend“: Das Lentos ist vom Business-Viertel in Linz-Urfahr nur einen „Sprung“ über die Donaubrücke entfernt und von der Altstadt sind es fußläufig fünf Minuten. Ausreichend Parkmöglichkeiten bestehen in der Lentos-Tiefgarage. Wochentags bietet das Restaurant zusätzlich zu à la carte Tagesgerichte – von Hausmannskost bis zu saisonalen Gerichten. Ein leichtes vegetarisches Menü gibt es um 7,40 Euro und ein Fleisch- oder Fischgericht um 8,40 Euro, das Menü beinhaltet eine Tagessuppe. Serviert wird flott, nicht überkandidelt, aber ein wenig zu drängend; die Tische sind eng gestellt, ungestörte Unterhaltungen sind daher nur bedingt möglich; und die Tischausstattung ist eine Idee zu schlicht, Arbeitsunterlagen lassen sich auf den kleinen Tischen nur schwer ausbreiten – für ein Refurbishing des Interieurs wäre es höchst an der Zeit. Dennoch ist das Lentos für einen Business-Lunch allemal eine Empfehlung – der Blick auf die Donau entspannt und die Lichtinszenierungen schaffen Wohlbehagen. Im Sommer gilt es, Sitzplätze im Freien – auf dem eher wenig charmanten Vorplatz – rechtzeitig zu reservieren. Insgesamt ist das Lentos passend für informelle Meetings – auf dem „Sprung“ (mittags) oder abends bei einem Sundowner. Ü Ernst-Koref-Promenade 1, 4020 Linz Telefon: +43 (0) 732 / 784242 office@lentos-gastro.net, www.lentos-gastro.net Öffnungszeiten: Mo-Sa 09:00-22:00 Uhr, So 09-20:00 Uhr Foto: Lentos Restaurant/Cafe/Bar Erreichbarkeit: 8 von 10 Punkten Ambiente: 6 von 10 Punkten Service: 7 von 10 Punkten Küche & Keller: 8 von 10 Punkten Summe: 29 von 40 Punkten Die Kriterien Businesshotel: Natürlich steht die Qualität des Wohnens im Vordergrund, aber für Geschäftsreisende sind Erreichbarkeit und Anbindung zu öffentlichen Verkehrsmitteln ebenso wertvoll wie wenig Formalismus bei Check-in und Check-out. Der Restaurant- und Seminarbereich sind wichtig und Serviceleistungen von W-Lan über Fitnessräume, Schuhputzservice, qualitatives Duschgel, ausreichend Kleider- und Hosenbügel (bitte herausnehmbar!) bis Föhn sind zu bewerten. Businessreisende bevorzugen Hotels, die auf ihre Bedürfnisse (einschl. Ruhe) eingehen und sich nicht nur Businesshotel nennen. Ein Platz in der Tiefgarage oder am bewachten Parkplatz steigert Punkte, TV mit Teletext ebenso. WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 Ö 23 Foto: Steiermark Tourismus/Bernhard Loder Tourismus Ein Herz für die Steiermark: Strategie 2020 von Steiermark Tourismus Rund 300 steirische Touristiker aus dem ganzen Land folgten am 15. Oktober der Einladung von Steiermark Tourismus zur Premiere des „Treffpunkts Tourismus“ im Grazer Aiola im Schloss-St. Veit, um die Präsentation der tourismuspolitischen Ziele des Landes sowie die neue Strategie 2015 – 2020 zu erleben. B ei der Eröffnung des neuen Branchentreffpunktes, der nun jährlich stattfinden soll, ging Landeshauptmann-Stv. Hermann Schützenhöfer auf die hervorragenden Ergebnisse im Tourismus der letzten Jahre ein: „Eine beispielhaft konstante Entwicklung verzeichnete die Steiermark in den letzten zehn Jahren, allein die letzten fünf Jahre brachten 770.000 Nächtigungen mehr. Als übergeordnetes tourismuspolitisches Ziel wird daher eine Steigerung des Marktanteils der Steiermark am nationalen und internationalen Tourismus angepeilt. Konkret in der Umsetzung bedeutet dies, dass, um nur ein Beispiel zu nennen, ein Schwerpunkt digitales Zeitalter eingeläutet wird.“ Erich Neuhold, Geschäftsführer von Steiermark Ö 24 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 Tourismus, schloss mit der Präsentation der Strategie für die kommenden Jahre an: „Unsere Strategie auf den Punkt gebracht lautet: Gemeinsam sind wir ein Herz. Die Zeit für Einzellösungen und Bauchläden im Tourismusmarketing ist vorbei. Der nächste Schritt kann nur bedeuten, dass wir gemeinsam an neuen Leitprodukten arbeiten, um neue, internationale Zielgruppen zu erreichen und damit die Auslastung und Wertschöpfung zu erhöhen. Dafür wollen wir von Steiermark Tourismus unsere Partner begeistern.“ Veranschaulicht wurde die neue Strategie durch eine Ausstellung im Grazer Aiola im Schloss St. Veit mit lebenden Szenerien, Poster und Bildern, welche die Marken- und MarketingHöhepunkte 2014/15 von Steiermark Tou- rismus zeigt. Dabei wurden z.B. die neuen Leitprodukte rund ums Wandern „Vom Gletscher bis zum Wein“ und die „Weinland Radtour“ genauso gezeigt wie die neuen Frühlingschwerpunkte für 2015. Mission: Sprachrohr und Drehscheibe Der Steiermark Tourismus sieht sich stark in der verbindenden Funktion, der für die Steiermark begeistert und die „Marke Steiermark“ für das Urlaubsland Steiermark führt. Der Steiermark Tourismus bearbeitet nationale und internationale Märkte mit dem größten Potenzial und will als Drehscheibe im Tourismussystem fungieren. Er ist erster Ansprechpartner der steirischen Touristiker Tourismus und Koordinator fürs Marketing, Impulsgeber im Bereich Markenproduktentwicklung (ausgenommen Infrastruktur) und Partner für branchenübergreifende Kooperationen. Die mittelfristige Vision ist gut unter dem Slogan „Gemeinsam sind wir ein Herz“ zusammengefasst, die Aktivitäten von Steiermark Tourismus und den steirischen Tourismuspartnern sollen abgestimmter und stärker denn je gemeinsam erfolgen, um die Erhöhung des Marktdruckes und -auftritts zu erreichen und dadurch Marktanteile zu gewinnen. Dabei bot der „Treffpunkt Tourismus“ den passenden Rahmen, denn nach dem offiziellen Teil wurde zum „Ratschen und Tratschen“, sprich zum Netzwerken, eingeladen, um die Strategie gleich in die Tat umzusetzen und neue Ideen zu entwickeln. Die Strategie des Steiermark Tourismus 2020 Die Steiermark soll als nachhaltiger, authentischer, vielfältiger Erlebnisraum wahrgenommen werden – mit starken regionalen Produkten und herzlichen Gastgebern. Folgende Strategie wurde festgelegt, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern. Um die Auslastung und Wertschöpfung zu erhöhen, sollen mit neuen Urlaubsprodukten reiseerfahrene, gut situierte Zielgruppen angesprochen werden. In definierten ErlebnisFeldern sollen Leitprodukte mit hoher Symbol- und authentischer Strahlkraft definiert werden, um damit im internationalen Wettbewerb aufzufallen und unverwechselbar zu sein, ein ebensolches Leitprodukt ist die „Weinland Radtour“, die ab Sommer 2015 angeboten wird. Um die Internationalisierung voranzutreiben, sollen gezielt ausgewählte internationale Märkte, z.B. DE, CZ, HU, CH, POL, SK, besser ausgeschöpft werden. Um auch fit für die Märkte zu sein, ist eine klarere Positionierung der Steiermark mit konkreten Urlaubsprodukten und zeitgemäßem Marketing erforderlich. Um auch am elektronischen Marktplatz erfolgreich zu sein, ist innovatives Datenmanagement auf allen Ebenen erforderlich, zusätzlich sollen neue zeitgemäße Tools eingesetzt werden, z.B. Kulinarium-App, Videos, etc. Die neue „Da schmeckt’s“-App macht in der ersten Version rund 300 Genussadressen auffindbar und untermauert so den Ruf der Steiermark als Genussadresse Nummer eins. Schlussendlich ist es für den Erfolg entscheidend, wie ein Unternehmen zu agieren, das setzt die Bekenntnis zu größeren Einheiten voraus, um mehr Marktdruck zu erzeugen. Diese Ziele wird Steiermark Tourismus nur erreichen, wenn für gut situierte Zielgruppen die entsprechenden Produkte entwickelt werden – zum Beispiel den Frühling und Herbst und die Kultur als starke Marke positionieren – und wenn gemeinsam und stärker die wichtigsten Auslandsmärkte bearbeitet wer- Landeshauptmann-Stv. Hermann Schützenhöfer, Erich Neuhold, GF von Steiermark Tourismus Foto: Steiermark Tourismus/Bernhard Loder den. Dafür braucht es ein Commitment. Ein gemeinsames Dach, ein gemeinsames Ziel. Um die Marke „Urlaub in der Steiermark“ besser positionieren zu können, braucht es abgestimmte Bearbeitungsstrategien und werbliche Auftritte, um die richtigen Produkte auf den wichtigsten und aussichtsreichsten Märkten zu positionieren. So kann die Dachmarkenstrategie bis auf die betriebliche Ebene umgesetzt werden – und ein gemeinsamer Erfolg erzielt werden. Erlebnisurlaub in der Steiermark – von der Theorie in die Praxis Marktplatz erleichtert werden. Dazu braucht es weiterentwickelte Online-Services, die ihm Handlungsanleitungen bieten – zum Beispiel in Form von Entdeckungsreisen. Neben der Intensivierung touristischer Kooperationen liegt auch ein politischer Schwerpunkt in der tatsächlichen Vernetzung mittels Internet, Social Media und mobilen Applikationen. Das Land Steiermark unterstützt diesbezüglich Aktivitäten zur Verbesserung der Präsenz steirischer Anbieter am digitalen Marktplatz. Ü Menschen sollen über Leitprodukte in den Erlebnisfeldern „Natur & Bewegung“, „Essen & Trinken“, „Regeneration & Wellness“ sowie „Kultur in Stadt & Land“ verstärkt angesprochen werden. Diese vier Erlebnisfelder wurden rund um das Grüne Herz als „Erlebniskern“ definiert, welches für die Herzlichkeit der Gastgeber und eine „grüne“, nachhaltige Form des Tourismus steht, mit dem fruchtbaren Land als Basis. Daraus abgeleitet werden vielfältige Erlebnismöglichkeiten in verschiedenen Landschaftsräumen wie etwa Wein & Gärten, Städte & Dörfer, Berge, Almen & Wälder, Thermalwasser & Quellwasser möglich. Um den Gast aber erst in die Steiermark zu locken, muss die Auswahl des Urlaubsziels am elektronischen WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 Ö 25 Tourismus Eintauchen in die Faszination der Hansestädte Alte Segelschiffe im Hafen, daneben große Containerschiffe, der Geruch des Salzwassers – und dazu die historische Altstadt mit ihren jahrhundertealten Häusern: Das Flair der deutschen Hansestädte zieht Besucher in wenigen AugenVon Angelika Dobernig blicken in den Bann. H amburg, Lübeck und Rostock sind nur drei der 24 deutschen Städte, die den Beinamen „Hansestadt“ haben und die eine Gemeinsamkeit verbindet: Sie alle haben einen Hafen, liegen also direkt am Meer, und gehörten im Mittelalter der Hanse an, einem internationalen Städte- und Handelsbund. Insgesamt waren ab Mitte des 13. Jahrhunderts bis zu 70 große und etwa 130 kleinere Städte in diesem Verbund von Fernkaufleuten organisiert. Die Hanse versorgte West- und Mitteleuropa überwiegend mit Nahrungsmitteln, Rohstoffen und Luxuswaren aus Nord- und Ost-Europa. Der Norden und Osten Europas wurden dafür unter anderem mit Tuch, Gewürzen, Metallwaren und Waffen beliefert. Erst im 17. Jahrhundert ließ der Einfluss der Hanse nach und endete mit dem letzten Hansetag 1669. Im Laufe der Jahre verblasste der Glanz der Hanse und damit geriet auch der Beiname „Hansestadt“ in vielen Fällen wieder in Vergessenheit. Erst in den 1980er-Jahren beschloss man, die Hansestädte wieder aufleben zu lassen. Heute gibt es in Deutschland 24 Städte, die den Namen „Hansestadt“ führen. Die bekanntesten unter ihnen sind Hamburg, Rostock, Lübeck und Bremen. Das jüngste Mitglied der Hansestädte liegt in Niedersachsen: Buxtehude. Lübeck: die Königin der Hanse Der historische Charme der Hansestadt Lübeck zieht die Besucher in den Bann: Hier ein Blick auf den Lübecker Dom. Foto: iStock.com /eyewav Ostsee-Romantik wie aus dem Bilderbuch bieten die Strände in Travemünde bei Lübeck. Ein besonderer Charme geht von Lübeck aus – und die Stadt ist auch nicht nur „irgendeine“ Hansestadt: Durch die Position im Zentrum der nordeuropäischen Handelswege galt Lübeck als „Königin der Hanse“. Und noch heute versprüht die Stadt majestätisches Flair: Die alten Hanse-Häuser, Kanäle und Brücken laden zum Flanieren ein und lassen den Besucher ganz in die Faszination der Hansestadt eintauchen. Ein Muss für jeden Touristen ist der Besuch des Holstentors, des Wahrzeichens der Stadt. Es handelt sich dabei um das bekannteste und bedeutendste erhaltene Stadttor des Spätmittelalters in Deutschland. Dreieinhalb Meter stark sind die Mauern des Tores und erinnern an eine Zeit, in der sich die wohlhabende Stadt Lübeck gegen Bedrohungen von außen schützen musste. Dreieinhalb Meter stark sind die Mauern des Holstentores in Lübeck, des bedeutendsten Stadttors Deutschlands aus dem Spätmittelalter. Foto: iStock.com/IrinaRotmanova Mit dem Boot nach Travemünde Auch das Rathaus, der Dom zu Lübeck, das Buddenbrookhaus und viele andere historische Gebäude laden zum Verweilen ein. Wer die historische Komponente mit einem Ausflug ans Meer kombinieren möchte, setzt sich am besten in ein Boot und fährt nach Travemünde: Hier erwartet den Besucher ein Ostsee-Strand wie aus dem Bilderbuch, der Foto: iStock.com /dominikmichalek Ein Wahrzeichen Lübecks ist die Viermastbark „Passat“, die ab 1911 als Getreide- und Salpetertransporter im Einsatz war. Foto: iStock.com /Fontanis Ö 26 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 50 Kilometer von Hamburg befindet sich die Hansestadt Lüneburg, die am Ilmenau liegt. Foto: iStock.com /Letschert sich für Rad- und Wandertouren anbietet. Auch geführte Wanderungen werden angeboten: Im September erfährt man bei einer Wanderung beispielweise allerhand über die Wildkräuter, die rund um Lübeck wachsen. Es gibt aber auch etliche Wanderrouten, die man auf eigene Faust erkunden kann – wie die „Küstenschwärmer“-Route, die direkt an der Küste entlangführt. Tipp: Starten Sie bei der Strandpromenade in Travemünde in Richtung Timmendorf. Falls Ihnen der ZehnKilometer-Marsch zu lang wird, gelangen sie nämlich mit der Buslinie 40, die entlang der Wanderstrecke fährt, wieder zurück an den Ausgangspunkt. Die Busse fahren stündlich, die Wartezeiten halten sich also in Grenzen. Familien und jüngere Besucher werden sich im Hansa-Park, einem Themenpark direkt am Meer, wohlfühlen. Sie erwartet dort eine einzigartige Mischung aus Natur, Geschichte und Abenteuer mit elf Themenwelten und vielen Highlights. Zählt seit zehn Jahren zum Weltkulturerbe: der Roland, der seit 1404 als Symbol für Recht und Freiheit in Bremen steht. Foto: iStock.com /hbbolten Hotel-Tipp aus der Redaktion Der Hamburger Hafen zieht jedes Jahr Tausende Besucher in seinen Bann. Foto: KK Und noch ein Tipp aus der Redaktion für alle, die bald einen Lübeck-Besuch planen: das Hotel Atlantic in Lübeck. Uns haben das tolle Service und der Standort mitten in der Altstadt überzeugt. Gerade für Urlauber, die sich Sehenswürdigkeiten wie die St.-MarienKirche, den Marktplatz mit Rathaus, das Holstentor oder das Heiligen-Geist-Hospital ansehen wollen, ist die Lage ideal. Und zwischendurch kann man es sich auch in Sauna und Dampfbad des Hotels gut gehen lassen – oder einfach den Blick auf die Trave von der Terrasse aus genießen. Vor allem aber ist die Freundlichkeit der Mitarbeiter ein absoluter Empfehlungsgrund – wir haben uns hier sehr wohl gefühlt! Ü Mehr Infos und Sightseeing-Tipps: www.luebeck.de Foto: iStock.com /Hinzundkunz Eine unvergleichliche Landschaft erwartet den Besucher beim Wandern an der Küste in Travemünde. Foto: iStock.com /Fontanis Direkt in der Lübecker Altstadt gelegen, punktet das Atlantic Hotel mit besonders gutem Service. Foto: KK Seit dem Jahr 2002 gehört Stralsund zum UNESCO-Weltkulturerbe. Was die Stadt so besonders macht: Die Altstadtinsel liegt am Strelasund und ist von Wasser umgeben. WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 Ö 27 Menschen & Märkte Innovation Award 2014 Magna Logistik Europa und der Steirische Autocluster ACstyria zeichneten die innovativsten Technologien heimischer Unternehmen in den Kategorien „Supply Chain“ und „Clean Mobility“ mit dem Innovation Award 2014 aus. Gewinner des Innovationspreises, der im Rahmen der Magna Logistik Tage im Schloss Seggau verliehen wurde, sind die Projekte des steirischen High-Tech-Unternehmens TAGnology und des Kompetenzzentrums Vitual Vehicle. Zomofi und Frida: Was nach kreativer Namensgebung klingt, steht für zwei der vielversprechendsten High-Tech-Innovationen, die die Steiermark derzeit auf dem Gebiet der Logistik und Mobilität zu bieten hat. Die Projekte der Firma TAGnology und des Kompetenzzentrums Vitual Vehicle wurden von einer Fachjury zu den Siegern des Innovation Award 2014 gekürt. Zomofi, ein kontaktloses System zur Nachverfolgung von Luftfracht aus dem weststeirischen Unternehmen TAGnology, erzielte den ersten Platz in der Kategorie „Supply Chain“. Frida („Friction Dynamometer“), ein Reibleistungsprüfstand zur Optimierung von Serienmotoren aus dem Hause Vitual Vehicle, machte das Rennen in der Kategorie „Clean Mobility“. Verliehen wurde der Innovation Klaus Iffland, Jörg Blechinger (beide Magna Logistik Europa), Jost Bernasch (Vitual Vehicle), Andreas Pensold (TAGnology), Franz Lückler (ACstyria) Foto: Pachernegg Award bereits zum zweiten Mal von Magna Logistik Europa und dem Steirischen Autocluster ACstyria. „Magna betrachtet die Logistik als eine seiner Kernkompetenzen. In der Steiermark können wir in diesem Bereich auf ein weltweit führendes Lieferanten-Netzwerk zurückgreifen,“ betonte MAGNA Logistik Europa Chef Jörg Blechinger im Rahmen der Magna Logistik Tage im Schloss Seggau bei Leibnitz. „Mit der Verleihung des Innovation Award in der Kategorie ‚Supply Chain‘ holen wir Unternehmen vor den Vorhang, die mit der Entwicklung neuer Technologien nachhaltig zu Wertsteigerungen entlang der Lieferkette beitragen.“ Ü Gerhard Rüsch, Horst Bischof, Josef Herk und Christopher Drexler (v.l.) Foto: Fischer Science fit Frei nach diesem Motto haben WKO, Land und Stadt Graz gemeinsam mit steirischen Universitäten und Forschungseinrichtungen eine Initiative zur Verbreiterung der unternehmerischen Forschungsspitze (wieder) gestartet. Und das mit Erfolg: „Innerhalb nur eines Jahres wurden 95 Klein- und Mittelbetriebe betreut, jeder eingesetzte Fördereuro hat das Zehnfache an Projektvolumen ausgelöst“, freuen sich WKO Steiermark Präsident Josef Herk, Landesrat Christopher Drexler und Stadtrat Gerhard Rüsch gemeinsam mit den wissenschaftlichen Projektpartnern. Ü Menschen & Märkte Ausgezeichnetes Online-Portal Das Bank Austria Online-Portal „Wirtschaft Online“ wurde zur innovativsten Finanzdienstleistung 2014 gekürt. Egal, ob in einem Meeting, unterwegs oder bequem von zu Hause aus – mit „Wirtschaft Online“ kann man sich rasch und übersichtlich über die österreichische und internationale Wirtschaft informieren. D as im Jänner diesen Jahres eingeführte Bank Austria Online-Portal „Wirtschaft Online“ wurde beim 28. Alpbacher Finanzsymposium zur innovativsten Finanzdienstleistung 2014 gekürt. Diese Auszeichnung geht damit bereits zum fünften Mal in Folge an die Bank Austria. Helmut Bernkopf, Bank-Austria-Vorstand für Privat- und Firmenkunden: „Die Auszeichnung von unserem Wirtschaftsportal als innovativste Finanzdienstleistung 2014 beim Alpbacher Finanzsymposium durch Entscheidungsträger der Wirtschaft zeigt, dass unser erweitertes Service-Angebot im Online- und Mobile-Bereich für unsere Kundinnen und Kunden hervorragend angenommen wird. Diese Auszeichnung bestätigt unsere Vorreiterrolle als die führende, innovative Bank für Privat- und Firmenkunden in Österreich.“ Stets umfassend informiert Das Bank Austria Online-Portal ist ganz auf die Bedürfnisse der User zugeschnitten: Wer wenig Zeit hat oder sich nur einen schnellen Überblick verschaffen will, nutzt die Kurztexte. Hier sind die wichtigsten Informationen überblicksartig zusammengestellt. Die Fach- Ruth Fritzer, Marketing Firmenkunden; Haakon Tiefner, UniCredit Leasing; Manfred Seyringer, Export & Investment Promotion Finance; Irene Müller-Gerstenbauer, Marketing Firmenkunden (v.l.). Foto: Bank Austria texte gehen detailliert auf das jeweilige Thema ein und bieten ausführliches Hintergrundwissen. Im Unterschied zu anderen Portalen bietet „Wirtschaft Online“ nicht nur Zahlen und Fakten zum aktuellen Wirtschaftsgeschehen, sondern fundierte Analysen von Experten, vor allem aus den Bereichen Economic Research und Private Banking Research der Bank Austria. „Vor allem die fundierten Analysen zu den Börsen und Märkten bieten ein hervorragendes zusätzliches Service für alle Anlegerinnen und Anleger, das man über neue Apps auch ideal über das Smartphone nutzen kann“, betont Dieter Hengl, BankAustria-Vorstand Corporate & Investment Banking. „Wirtschaft Online“ ist über eine eigene Webadresse (www.wirtschaft-online.bankaustria.at) sowie über eigene Apps für alle relevanten mobilen Betriebssysteme zugänglich (iOS, Android, Windows und Blackberry). Ü Österreichisches BildungsKnow-how für China Bereits jedes zweite österreichische Unternehmen pflegt Geschäftsbeziehungen mit dem Ausland. Der hohe Internationalisierungsgrad der österreichischen Wirtschaft erfordert von Unternehmen ein hohes Maß an spezifischen Kompetenzen um erfolgreich zu sein. G erade mittelständische exportierende Unternehmen brauchen topgeschulte Mitarbeiter in ihren Auslandsniederlassungen um langfristig wettbewerbsfähig zu sein. Das WIFI International spielt im Segment Bildungsexport eine wichtige Rolle. Es begleitet österreichische Unternehmen in über 10 Länder der CEE- und SEE-Region, um deren Mitarbeiter im Ausland nach österreichischen Bildungsstandards zu schulen. Österreichischer Bildungsexport geht aber auch weit über die europäischen Grenzen hinaus. So ist das WIFI International bereits seit 2003 in China als Bildungsanbieter aktiv. 2011 gründete das WIFI gemeinsam mit dem Chengdu Industrial Vocational Technology College das Sino-Österreichische Schweiß- zentrum. Seitdem wurden über 100 Schweißzertifizierungen durch die WIFIZertifizierungsstelle abgenommen. Von „go International“ mitfinanziert konnte mit Unterstützung der AUSSENWIRTSCHAFT der WKÖ und des WIFI die Ausbildung von 44 Lehrlingen für die in Shanghai ansässigen Unternehmen ALPLA und ENGEL gestartet werden. Anlässlich der im Oktober durchgeführten Wirtschaftsreise nach China, an der neben WK-Präsident Christoph Leitl und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner 130 heimische Unternehmen teilnahmen, wurden drei „Memorandi of Understanding“ für den Ausbau von Ausbildungszentren nach WIFIVorbild unterzeichnet. Ü www.wifi.eu Das WIFI International bildet in China Lehrlinge nach österreichischen Bildungsstandards aus. Foto: photonews/Georges Schneider WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 Ö 29 Weltpremiere einer stark e Golf GTE mit Plug-in- l UMWELTFREUNDLICH Europas größter Autobauer sorgt mit einer besonderen Innovation in der Kompaktwagenklasse für Furore: Der Golf GTE mit Plug-inHybridsystem stellt neben Benzin-, Diesel-, Erdgas- und Elektroantrieb nicht nur die fünfte Antriebsart dar, sondern ist mit einem Durchschnittsverbrauch von 1,5 Litern pro 100 Kilometer zudem eines der effizientesten Fahrzeuge weltweit. D er Plug-in-Hybrid verbindet das Beste aus zwei Antriebswelten. Angetrieben wird der Golf GTE von zwei Motoren: einem 150 PS starken Turbobenzindirekteinspritzer (TSI) und einem Elektromotor mit 102 PS. Diese zwei Motoren fusionieren zu einer Systemleistung von 204 PS. Sorgt allein der Elektromotor für Vortrieb, ist der Golf GTE bis zu 130 km/h schnell. Wird die volle Kraft des TSI genutzt, sprintet der GTE in 7,6 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 km/h. Sparsam auf Lang- und Kurzstrecke Wird der Golf GTE überwiegend auf Kurzstrecken eingesetzt, kann er rein elektrisch und emis- Ö 30 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 sionsfrei betrieben werden. Ist die Kapazität der mit einer Flüssigkühlung ausgestatteten LithiumIonen-Hochvoltbatterie erschöpft, lässt sich der Stromspeicher an einer üblichen Haushaltssteckdose in rund dreieinhalb Stunden wieder aufladen. Wird die Batterie via Wallbox oder öffentlicher Ladestation „betankt“, reichen zweieinhalb Stunden. Auf Knopfdruck ein Elektroauto Der Golf GTE kann in verschiedenen Modi gefahren werden. Über die „E-Mode“-Taste wechselt der Fahrer bewusst in den „E-Modus“. Die Höchstgeschwindigkeit ist in diesem Elektromodus mit 130 km/h beschränkt, die maximale Der neue Golf GTE ist Zero-Emissionund Langstrecken-Fahrzeug in einem. Er fährt bis zu 50 Kilometer rein elektrisch und erreicht in Kombination mit dem sparsamen TSI-Benzinmotor eine Gesamtreichweite von rechnerisch bis zu 939 Kilometern. Der niedrige Durchschnittsverbrauch von 1,5 l Litern pro 100 Kilometer entspricht einer CO2-Emission von 35 g/km. Reichweite beträgt bei vollständig geladener Batterie und in Abhängigkeit von Außentemperatur und Fahrstil bis zu 50 Kilometer. Hybrid-spezifische Instrumente Hybridantrieb ist doch etwas anderes als ein traditioneller Benzin- oder Dieselmotor. Deshalb ist der Golf GTE mit einem hochauflösenden 6,5Zoll-Display ausgestattet, über das zahlreiche Hybrid-spezifische Funktionen und Besonderheiten abgerufen werden können. Dazu gehören ein „Reichweitenmonitor“, eine „Energieflussanzeige“, eine „Zero-Emission-Statistik“, der „eManager“ und – wenn ein Navigationssystem an Bord ist – die „360°-Reichweite“. Kostenlos ist k en Idee: Auto & Motor l NEU AM MARKT – FÜR SIE ENTDECKT -Hybrid Am Start: Audi A3 Sportback e-tron Ab sofort ist der erste Plug-in-Hybrid von Audi, der A3 Sportback e-tron, ab 39.900 Euro bestellbar. Ein 1.4 TFSI Benzinmotor wird mit einer E-Maschine kombiniert und stellt eine Systemleistung von 204 PS bereit. Der Verbrauch beschränkt sich auf 1,6 Liter Benzin pro 100 Kilometer, im rein elektrischen Betrieb liegt die Reichweite bei 50 Kilometern, kombiniert beträgt sie mehr als 900 Kilometer. Emissionsfrei unterwegs mit dem BMW i3 Mit dem rein elektrischen BMW i3 hat BMW das weltweit erste von Grund auf für emissionsfreie Mobilität konzipierte Premium-Automobil auf den Markt gebracht. Kurz nach dem Verkaufsstart hat der i3 gleich zwei der international bedeutendsten Awards erhalten: den World Car Design of the Year Award 2014 und den World Green Car Award 2014. Im effizientesten Fahrmodus schafft das designprämierte E-Mobil eine Fahrtstrecke von bis zu 200 Kilometern. l TOP-SERIENAUSSTATTUNG Zum Serienumfang gehören LED-Scheinwerfer und das Radio „Composition Media“ mit 6,5-Zoll-Display. Zu den Hybrid-spezifischen Instrumenten zählen ein 6,5-Zoll-Touchscreen sowie ein Powermeter. Zudem lassen sich zahlreiche Informationen über eine Smartphone-App abrufen bzw. Funktionen steuern. Grünes Blatt: der Nissan Leaf „Emissionsfreie Elektrofahrzeuge sind die perfekte Lösung für eine nachhaltige Mobilität der Zukunft“, sagt Jean-Pierre Diernaz, Direktor Elektrofahrzeuge bei Nissan Europe, und verweist auf die bisherigen Zulassungszahlen des emissionsfrei fahrenden Nissan: Mit 130.000 abgesetzten Einheiten weltweit und 26.000 Neuzulassungen in Europa ist der 2010 eingeführte Nissan Leaf das meistverkaufte Elektroauto aller Zeiten. l STARKE FAHRLEISTUNGEN Der 1.4 TSI des Golf GTE entwickelt 150 PS, der Elektromotor bis zu 102 PS. Die Systemleistung erreicht 204 PS und das höchste Drehmoment beträgt 350 Newtonmeter. Der erste Plug-in-Hybrid Golf ist 222 km/h schnell und beschleunigt in nur 7,6 Sekunden auf 100 km/h. Nomen est omen: Opel Ampera Fotos: Porsche Austria (3), BMW, Nissan, Opel die App „Volkswagen Car-Net e-Remote“, mithilfe derer man mit dem Smartphone Funktionen steuern und Informationen abrufen kann. Zusätzlich zum zentralen Touch-Screen-Display ergänzt das Powermeter die Hybrid-spezifische Instrumentenausstattung im Golf GTE. Es zeigt unter anderem an, ob die Hochvoltbatterie via Rekuperation geladen oder Energie abgerufen wird. Weiters gibt es in dem zwischen Powermeter und Tacho angeordneten Farbdisplay unter anderem eine permanente Anzeige der elektrischen Reichweite und des jeweiligen Betriebsmodus. Ü Strom statt Benzin tanken ist modern! Seit Markteinführung des Opel Ampera haben Kunden bereits mehr als 100 Millionen Kilometer rein elektrisch abgespult. Ein gutes Beispiel dafür ist der Niederländer Benny van Wijngaarden: Er fährt mit seinem Ampera jährlich über 25.000 Kilometer und verbraucht dabei lediglich beeindruckende 0,9 Liter Superbenzin pro 100 Kilometer. Belgischer Ampera-Spritsparmeister ist jedoch eindeutig Franky Van Liedekerke, der bei einer Jahreslaufleistung von knapp 15.000 Kilometern durchschnittlich nur 0,5 Liter/100 km benötigt! Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 Ö 31 Wirtschaftsnachrichten DenizBank AG erwirbt Wiener Firmenzentrale Die 1996 in Österreich gegründete DenizBank AG hat im Rahmen ihres kontinuierlichen Wachstums ihre Unternehmenszentrale erworben. Das Gebäude liegt im Business Park TownTown am Wiener Thomas-Klestil-Platz und verfügt über 5.700 m² Nutzungsfläche. D ie DenizBank AG, die über eine fundierte Tradition und starke Wurzeln verfügt, betreibt aktuell ein Filialnetzwerk von 34 Standorten in Österreich und Deutschland. Bis Jahresende sind zehn weitere Filialeröffnungen in Planung. Die Bank setzt in Folge das gesunde Wachstum ihres Filialnetzwerks, aber auch der Unternehmenszentrale fort und betont somit die Bedeutung von Kundennähe und eines optimalen Arbeitsumfelds für ihre Mitarbeiter. „Letztes Jahr und besonders heuer haben wir unser Filialnetzwerk stark ausgebaut. Folglich erhöht sich auch das Geschäftsvolumen in der Zentrale. Parallel zu unserem gesunden und nachhaltigen Wachstum hat uns die Verantwortung gegenüber unseren über 360 MitarbeiterInnen und 160.000 Kunden dazu bewogen, unsere Firmenzentrale zu erwerben“, sagt Ahmet Mesut Ersoy, CEO und Generaldirektor der DenizBank AG. Der Business-Park TownTown am ThomasKlestil-Platz, an dem sich die Zentrale der Die neue Unternehmenszentrale der DenizBank AG. Foto: DenizBank DenizBank AG befindet, bietet durch die Nähe zum Stadtzentrum und Flughafen sowie gute öffentliche Verkehrsmittelanbindung eine einzigartige Infrastruktur an. Darüber hinaus wurde TownTown im Rahmen der „Consense“ (Internationaler Kongress und Fachausstellung für nachhaltiges Bauen) mit dem deutschen Gütesiegel für nachhaltiges Bauen in Gold ausgezeichnet. Ü Menschen & Märkte Post-it Haftnotizen tapezieren Whiteboards oder Kühlschränke und umrahmen so manchen Bildschirm. Seit Kurzem sind die bunten Quadrate auch in Smartphones und Computern anzutreffen. Mit der Post-it Plus App von 3M ist es nun möglich, die Haftnotizen zu speichern und mit Kollegen zu teilen. Ein Foto mit der Kamera des Smartphones reicht, um die Haftnotizen zu digitalisieren. Die Post-it Plus App ist kostenlos im App Store erhältlich. Ü Foto: Sparkasse Schwaz Post-it erobert das iPhone Das stolze Sparkassen-Team Verena Hellweger, Vorstandsvorsitzender Mag. Harald Wanke und Sylvia Hauser feiern die beste Werbekampagne 2014 mit Elke Kröll und GF Florian Bissert (links und Mitte; beide impalawolfmitbiss). KampagnenTirolissimo Auch heuer wurden beim Tirolissimo die besten Ideen des Landes prämiert. Wie im Vorjahr gewinnt die Sparkasse Schwaz die Königsdisziplin „Werbekampagne“ durch ein kreatives Augenzwinkern. Ü Porsche übersiedelt The „new“ Mitel Das neue Porsche Zentrum Salzburg in der Sterneckstraße wurde am 23. Oktober nach nur vier Monaten Umbauzeit feierlich eröffnet. Zu den Festgästen zählten neben Mitgliedern der Familien Porsche und Piëch der Vertriebsvorstand der Porsche AG, Bernhard Maier, die vier Geschäftsführer der Porsche Holding Salzburg, der Bürgermeister der Stadt Salzburg, Dr. Heinz Schaden, sowie rund 500 Kunden der Sportwagenmarke Porsche. Ü Kostensteuerung von Großprojekten Am 24. Oktober lud die SMBS – University of Salzburg Business School zu einem Vortrag im Rahmen der Executive Lecture von Gregor Oleniczak, Fraport AG, zu „Erfolgreiche Kostensteuerung von Großprojekten am Beispiel Flugsteig A-Plus“ auf Schloss Urstein. Ü Foto: SMBS Mitel stellt nach Zusammenschluss mit Aastra sein neues Markenkonzept vor. Aastra heißt seit 1. Oktober 2014 Mitel. Durch den Zusammenschluss von Mitel Vor mittlerweile mehr als zehn Jahren wurde der Spatenstich zum Nutzfahrzeug-Zentrum von Pappas am und Aastra ist ein gloStandort Eugendorf gesetzt. Heute blickt Pappas Eugendorf auf eine zehnjährige Erfolgsgeschichte zurück baler Player im Beund feierte das am 14. November 2014 mit einem Tag der offenen Tür, bei dem auch der neue Mercedesreich der UnternehBenz Vito präsentiert wurde. ÜFoto: Pappas Gruppe menskommunikation entstanden, welcher täglich für über zwei Milliarden BusinessVerbindungen verantwortlich ist. Hierzulande heißt Aastra Austria nun Mitel Austria. Ü Zehn Jahre Pappas Eugendorf Foto: Mitel WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 51 Karriere Praktika – Chance oder Ausbeutung ? Seit mehreren Jahren ist von einer „Generation Praktikum“ und prekären Umständen am Arbeitsmarkt für Uni-Absolventen die Rede. Praktika sind für Unternehmen und Studierende eine Chance, die jedoch auch missbraucht wird, um an billige Arbeitskräfte zu kommen. Wie Von Carla Apschner kann man faire Praktika gestalten? I m Jahr 2005 veröffentlichte „Die Zeit“ einen Artikel von Matthias Stolz mit dem Titel „Generation Praktikum“ und beschrieb darin eine Generation junger Menschen, die ein befristetes und schlecht bezahltes Praktikum nach dem nächsten macht, um den Lebenslauf aufzubessern. Es geht hier vor allem um Studienabsolventen, die kein traditionelles Beschäftigungsverhältnis finden und deshalb nach dem Studium unfreiwillig atypisch beschäftigt sind. „Generation Praktikum“ beschreibt demnach auch eine „Generation Pre- kär“. Das sind Jungakademiker, die sich durch geringfügige Beschäftigung, freie Dienstverträge, befristete Beschäftigungsverhältnisse, unfreiwillige Teilzeitarbeit oder eben Praktika über Wasser halten. Handlungsbedarf trotz geringer Betroffenheit Um die tatsächliche Situation in Österreich zu untersuchen, wurden 2011 mehrere Studien veröffentlicht. Darunter die FORBA Studie „Praktika und PraktikantInnen in Österreich“, vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz in Auftrag gegeben, und die „Studierenden Sozialerhebung 2011“ des Instituts für Höhere Studien. Deren Durchführung allein zeigt die Aktualität des Themas im österreichischen Diskurs. Die Studie des IHS besagt, dass ungefähr ein Fünftel aller Graduierten ein halbes Jahr nach Studienabschluss in einem atypischen Arbeitsverhältnis beschäftigt war. Etwa 4.000 Absolventen pro Jahrgang, das sind 13 Prozent, machen nach ihrem Studium erst ein Praktikum. Ein Viertel jener Praktika sind unbezahlt, ein weiteres Drittel verdient unter „ Foto: Tomwang112/Essentials/ Thinkstock Es lässt sich zeigen, dass Frauen nicht nur deutlich mehr Praktika absolvieren, sondern dabei auch wesentlich schlechter bezahlt werden. der Geringfügigkeitsgrenze. Ob die Situation für Absolventen in Österreich, angesichts der vergleichsweise schlimmen Umstände in unseren Nachbarländern, tatsächlich prekär ist, ist Interpretationssache. Die Grünen fordern ein Praktikumsgesetz, stellen damit jedoch eine politische Ausnahme dar. Im Gegenzug versuchen viele Studierende, sich gegen ausbeuterische Arbeitsumstände zu wehren, und gründen Initiativen, Karriere Eintauchen in die Berufswelt oder doch Sprung ins kalte Wasser? wie die Plattform Generation Praktikum. Unsichere Beschäftigungsverhältnisse sind für junge Menschen, die sich der Familienplanung und finanziellen Selbstständigkeit widmen möchten, ein großer Stolperstein auf dem Weg ins „Erwachsenenleben“. Gratis-Arbeitskräfte im gesetzlichen Graubereich Doch es geht nicht nur um Studienabsolventen. Die oben genannten Studien zeigen, dass 40 Prozent aller Studierenden während des Studiums durchschnittlich 2,7 Praktika absolvieren. Dieser Anteil muss nicht alarmierend sein, so profitieren die Studierenden doch von diesen Erfahrungen, die meist drei Monate dauern. Das „Hineinschnuppern“ in diverse Berufe erleichtert die Wahl des endgültigen Tätigkeitsbereiches. Betrachtet man jedoch die Bezahlung, erhält man einen durchwachsenen Eindruck. Ein Drittel der freiwilligen Praktika, die zwar einen Bezug zum Studium aufweisen, jedoch nicht vorgeschrieben sind, werden nicht bezahlt. Bei den in Studien enthaltenen Pflichtpraktika sind sogar zwei Drittel der Praxistätigkeiten unbezahlt. Dies ist in einem Land wie Öster- reich, das über starke Gewerkschaften und Arbeitnehmerrechte verfügt, doch überraschend. Denn unbezahlte Arbeit darf in regulären Arbeitsverhältnissen eigentlich nicht geleistet werden. Unbezahlte Praktika sind rechtlich möglich, „ Mehr als die Hälfte der Graduierten-Praktika sind unter der Geringfügigkeitsgrenze oder gar nicht bezahlt. wenn ein Ausbildungsverhältnis vorliegt, für das es keine gesetzlichen Regelungen gibt. Ausbildungsverhältnis bedeutet, dass die Praktikanten hauptsächlich observieren, lernen und keine Arbeit für den Normalbetrieb leisten. Die nicht existierende Bezahlung ist beispielsweise bei angehenden Lehrern und Medizinern einzusehen. Ist allerdings die Arbeitsverpflichtung der Praktikanten im Vordergrund und besteht deren Einbindung in den betrieblichen Arbeitsprozess, liegt ein Arbeitsverhältnis vor. Dieses ist den arbeits- Foto: petrelos/Essentials/Thinkstock rechtlichen Bestimmungen unterlegen und muss entsprechend entlohnt werden. Die Grenzen zwischen Ausbildungs- und Arbeitsverhältnis verschwimmen oft und werden in vielen Fällen gedehnt. Arbeitgeber können den Graubereich nützen, um an günstige, gut ausgebildete Arbeitskräfte zu kommen. Starke Unterschiede nach Branche, Geschlecht und sozialer Herkunft Es muss jedoch erwähnt werden, dass die Situation in den verschiedenen Branchen stark variiert. Man beobachtet gehäuftes Auftreten problembehafteter Praktika vor allem im Sozial- und Gesundheitsbereich, im Kulturund Verlagswesen, bei NGOs und in der Medienbranche. Zweitens lässt sich zeigen, dass Frauen nicht nur deutlich mehr Praktika absolvieren, sondern dabei auch wesentlich schlechter bezahlt werden. Einerseits sind Frauen vermehrt in den oben genannten Problembranchen tätig, andererseits werden sie, wie Studierende aus der Architekturbranche berichten, auch für dieselbe Arbeit schlechter bezahlt als männliche Kollegen. Drittens WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 53 Karriere geht aus den Studien hervor, dass es sich nur Studierende mit gut situierten Eltern leisten können, unbezahlt zu arbeiten. Außerdem spielen Eltern, Verwandte und Bekannte, also das soziale Netzwerk, eine große Rolle bei der Vermittlung von Praktikumsplätzen. All jene Resultate haben starke Implikationen für die problematischen Konsequenzen der wachsenden Bedeutung von Praktika für späteren beruflichen Erfolg, sollten diese nicht besser gestaltet werden. Eine fügsame Generation mit Zukunftsängsten Doch warum lassen sich Studierende und Graduierte diese Behandlung überhaupt gefallen? Einerseits da Praktika in vielen Studien verpflichtend sind, so müssen 80 Prozent aller FH-Studierenden ein Pflichtpraktikum absolvieren. Bei Uni-Studenten sind das immerhin ca. 20 Prozent. Um ihre Ausbildung abzuschließen, bleibt ihnen oft keine andere Wahl, als eine unbezahlte Beschäftigung anzunehmen. Andererseits weil sich Studierende in einer enormen Konkurrenzsituation befinden. Sie müssen sich durch einschlägige Berufserfahrung abheben und in ihrer angestrebten Branche Fuß fassen. Dafür sind sie bereit, schlechte Bezahlung in Kauf zu nehmen, denn für Einsteigerpo- „ Dies entspricht nicht nur einer Vorverlegung des Wettbewerbs um attraktive Arbeitsplätze in die Ausbildungsphase, sondern auch den Verlust einer unbeschwerten Studienzeit. sitionen ist ein abgeschlossenes Studium oft nicht mehr genug. In vielen Stellenanzeigen für Anfängerjobs findet man Phrasen wie „Berufserfahrung im Bereich … von Vorteil“. Bei internationalen Firmen werden sogar Praktika im einschlägigen Bereich gefordert. Die Verfasser der FORBA-Studie sehen das Problem vor allem in der asymmetrischen Machtverteilung zwischen Arbeitgebern und Jungakademikern. Praktika, Auslandsaufenthalte, Doppelstudien – viele Studierende sehen sich dazu verpflichtet, gewisse Anforderungen zu erfüllen, einen entsprechenden Lebenslauf mitzubringen, und nehmen dafür schlechte Bedingungen in Kauf. Dies entspricht nicht nur einer Vorverlegung des Wettbewerbs um attraktive Arbeitsplätze in die Ausbildungsphase, sondern auch dem Verlust einer unbeschwerten Studienzeit. Studierende richten ihr Leben nach den Erwartungen der zukünftigen Arbeitgeber aus, anstatt zu reisen, ihre Interessen zu leben und Ideen nachzugehen. Viele fühlen sich vom Gedanken an ihre unsichere Zukunft überfordert, weshalb sich einerseits 54 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 Foto: monkeybusinessimages/Essentials/Thinkstock eine Spaß-Generation bildet und andererseits eine Angepasstheit der jungen Menschen entsteht, die bei Älteren für Irritation sorgt. Flucht oder Angriff, wie anders kann man reagieren, wenn man mit Schlagworten wie Wirtschaftskrise und Jugendarbeitslosigkeit aufwächst? Die faire Zukunft des Praktikums Das zunehmende Vorkommen von Praktika als Beschäftigungsverhältnis ist demnach kritisch zu betrachten. Studierende stehen unter Druck, während der Ferien oder neben dem Studium schlecht bezahlte Erfahrung zu sammeln, und Graduierte müssen sich eine normale Anstellung erst verdienen. Das soll jedoch nicht bedeuten, dass Praktika abgeschafft werden sollten, denn sie bergen viele Vorteile für Studierende als auch Unternehmen. Studenten können potenzielle Berufsfelder und Arbeitgeber entdecken, ihr Wissen anwenden und neue Fähigkeiten erwerben. Unternehmen haben die Gelegenheit, potenzielle Mitarbeiter mit geringem Risiko kennenzulernen und zeitlich begrenzte Projekte von gut ausgebildeten Menschen bearbeiten zu lassen. Die Studenten sind großteils zufrieden mit ihren Praktika, da sie verbesserte Berufschancen, hilfreiche Erfahrungen und freundliche Behandlung bieten. Der einzige Kritikpunkt besteht in der ungerechten Bezahlung, so hatte ein Drittel der Befragten das Gefühl, ausgenützt zu werden, vor allem wenn sie die gleiche Arbeit wie regulär Beschäftigte verrichten, ohne gleiche Bezah- lung zu erhalten. Unter fairen Konditionen ist das Praktikum für Studierende als auch Unternehmen eine gute Chance. Deshalb gibt es bereits Gütesiegel- und Watchdog-Initiativen zur Auszeichnung und Kontrolle von Praktikanten-Arbeitgebern. Dabei können vor allem öffentliche Arbeitgeber eine Vorbildfunktion einnehmen. Auch dreiseitige Vereinbarungen, wo Hochschulen „ Unter fairen Konditionen ist das Praktikum für Studierende als auch Unternehmen eine gute Chance. in die Vereinbarung von Praktikumsverträgen einbezogen werden, versprechen Verbesserungen. Hierfür ist beispielsweise die in Frankreich existierende „convention de stage“, eine Vereinbarung zwischen Unis, Unternehmen und Praktikanten, ein Vorbild. Ähnliche Modelle wurden bereits an österreichischen FHs wie der FH Joanneum umgesetzt. Wenn angemessen bezahlt, sind Praktika eine Chance für beide Seiten. Um ein Ausbeuten qualifizierter junger Menschen zu vermeiden, braucht es einen entsprechenden gesetzlichen Rahmen und mehr Bewusstsein. Der Arbeitsmarkt gilt nicht umsonst als Spezialfall für Regulierungsbedarf, um ungerechte Verhältnisse zu vermeiden. Ü Service „Für’n Nachwuchs“ – die neue TIROLER Kindervorsorge Ein Geschenk, das mitwächst! Viele Eltern, Großeltern und Paten denken schon bei der Geburt eines Kindes an dessen Zukunft und an ein passendes Geschenk. Ein solches Geschenk soll schließlich individuell, wertvoll und eine Investition in die Zukunft sein. M it der TIROLER Kindervorsorge sind der Phantasie dabei keine Grenzen gesetzt. Sie bestimmen, wann und mit welchem Betrag Sie Ihren Nachwuchs, Ihr Enkel- oder Patenkind überraschen möchten, und zahlen nach Wunsch dafür ein. Bereits mit einem Beitrag von zehn Euro monatlich können Sie dem Geschenk Schritt für Schritt näher kommen. Die TIROLER Kindervorsorge wächst mit – ohne Kapitalertragssteuer und mit garantiertem Rechnungszins für die gesamte Vertragsdauer. Kindes. Der Zeitpunkt der Auszahlung an den Nachwuchs ist zwischen dem 18. und 27. Geburtstag ideal. Am Ende der Laufzeit entscheiden Sie bzw. der begünstigte Nachwuchs, ob die Vorsorge einmalig als Gesamtbetrag ausgeschüttet oder in einer attraktiven und flexiblen Form weiter veranlagt werden soll. Verantwortung mit Sicherheit Auch die beiden Rodelasse und zweifachen Olympiasieger Andreas und Wolfgang Linger vertrauen bei der privaten Vorsorge auf die TIROLER VERSICHERUNG. Foto: Reiter Wer früh vorzusorgen beginnt, profitiert von Anfang an Der Abschluss der TIROLER Kindervorsorge empfiehlt sich schon ab der Geburt des Ihr „Geschenk“ kommt zum vereinbarten Zeitpunkt im gewünschten Umfang bei Ihrem Nachwuchs an. Dafür steht die TIROLER VERSICHERUNG: Bei Ableben des Prämienzahlers ab dem vierten Versicherungsjahr übernimmt die TIROLER die weiteren Einzahlungen bis zum Ende der Vertragsdauer. Der Versorger muss bei Abschluss mindestens 15 Jahre und darf zum Zeitpunkt der Auszahlung maximal 85 Jahre alt sein. Gesundheitsfragen sind keine erforderlich. Ü Nähere Informationen erhalten Sie unter www.tiroler.at/leben oder unter 0512 5313-1707 bzw. leben@tiroler.at! WELCHER ANLAGETYP SIND SIE? SICHERN SIE SICH IHRE GRATIS VIGNETTE 2015* bei Neuabschluss der Fondslinien WE-Top oder GFS! Der Solide GFS Alpenbond, der Anleihenfonds für solide Anleger. Der Ausgewogene GFS Growth, ausgewogene langfristige Wertentwicklung. Der Aktive WE-Top der clevere Dachfonds der Sparkasse Schwaz. 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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 55 Bezirkshauptstadt Schwaz Foto: Hermann Hammer Ein Bezirk macht von sich reden Schwaz als bedeutender Standort für Industrie und Gewerbe Die Wirtschaft des Bezirks ist durch den Dienstleistungssektor wie Fremdenverkehrsbetriebe und Infrastruktur, aber auch durch wichtige Industrie- und Gewerbestandorte in Schwaz, Jenbach, Kaltenbach, Zell am Ziller und Fügen geprägt. Hier befinden sich bedeutende Produktionsbetriebe aus den Bereichen Bauwirtschaft, Maschinenbau und HolzindusVon Florian Eckel trie. D ie Wirtschaftsstruktur in Tirol ist regional sehr unterschiedlich. Der Großraum Innsbruck hat eine Konzentration der Bildungs- und Verwaltungsinfrastruktur bei gleichzeitig vorhandenen größeren Industriebetrieben. Im Rest des Landes ist die Wirtschaft überwiegend durch Klein- und Mittelbetriebe geprägt. Vor allem das Oberland, der Bezirk Kitzbühel und Osttirol zeichnen sich durch ihre kleinbetriebli- l DATEN & FAKTEN Wichtige Basisdaten der Stadt und des Bezirks Schwaz Einwohner (Stand 31.12.2013): 13.766 Bevölkerungsentwicklung 2003-2013: +6,00 Prozent Realzuwachs Bevölkerungsentwicklung Prognose 2011-2030: +8,48 Prozent Unselbstständig Gesamtbeschäftigte: 6.545 Anzahl der Unternehmen (aktive WK-Mitglieder 2011): 697 Kaufkraftvolumen in Schwaz: 76,4 Millionen Euro Größe des regionalen Einzugsgebiets im Einzelhandel: zw. 14.000 und 33.000 Pers. Bezirk Schwaz (Stand 31.12.2013): 79.676 Verkaufsflächen Einzelhandel in m²: 39.100 56 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 che Struktur aus. Die Industrie ist primär im Großraum Innsbruck, in den Bezirken Schwaz und Kufstein sowie im Raum Reutte vertreten. Der Bezirk Schwaz umfasst einen Teil des Unterinntals, das gesamte Zillertal mit seinen Seitentälern wie Tuxertal und Achental mit dem Achensee. Bezirkshauptstadt Schwaz Wirtschaftlicher Zentralraum des Bezirkes ist das Inntal. Die Bezirkshauptstadt Schwaz mit den Nachbargemeinden Vomp und Jenbach ist Standort für zahlreiche Gewerbe-, Industrie- und Handelsbetriebe. Das Zillertal weist neben einem starken gewerblichen Sektor eine gemischte Wirtschaftsstruktur auf. Mit mehreren Großraumskigebieten sowie dem Ganzjahres-Skigebiet am Hintertuxer Gletscher und dem Hochgebirgsnaturpark Zillertaler Alpen ist das Gebiet ein beliebtes Urlaubsziel. Die Wirtschaftsgesin- Bahnhof Jenbach Binderholz in Fügen nung und das Wirtschaftsklima wurden laut jüngsten Umfragen hervorragend bewertet. Der Bezirk Schwaz liegt im Hinblick auf den Unternehmensmix in guter Position und zeichnet sich durch ein wohlaustariertes Zusammenspiel von Gewerbe, Industrie und Tourismus aus. So hat hier zum Beispiel das Entsorgungsunternehmen DAKA seinen Sitz. Nach dem Grundsatz „Entsorgung mit Verantwortung“ steht in der Unternehmensfamilie der Grundsatz einer ganzheitlichen Betrachtung der Abfallbewirtschaftung an oberster Stelle. Das bedeutet, dass neben der professionellen Abfallbeseitigung auch die Umsetzung aller Vermeidungs- und Verwertungsmöglichkeiten eine zentrale Rolle spielten. Spezialisiert hat sich das Unternehmen insbesondere auf die Beseitigung und Verwertung von gefährlichen und nicht gefährlichen Abfällen und Problemstoffen aus den Bereichen Automobilwerkstätten, Tankstellen, Baustellen, Gewerbe und Industrie ebenso wie Krankenhäuser, Ärzte oder Hotellerie. Privatzimmervermieter bis zum Großhotel finden viele Branchen in unterschiedlicher Größenordnung ihre Existenzmöglichkeiten. Beispielweise haben Rieder Fenster aus Ried im Zillertal ihre Position als Nummer eins unter den Herstellern von Fenstern und Türen in Tirol gefestigt. Das Unternehmen wurde 1945 als Tischlerei und Zimmerei gegründet und beschäftigt heute rund 400 Mitarbeiter. Auch der größte private Seilbahnbetreiber Österreichs, die Schultz-Gruppe, hat ihren Sitz im Foto: Coco13cos Zillertal. Das Familienunternehmen steht im Besitz der Geschwister Heinrich, Martha und Georg Schultz. Zur Firmengruppe zählen unter anderem sechs Skigebiete in Tirol und Kärnten, die Bergbahnen Hochzillertal und die Ankogelbahnen Mallnitz. Daneben gehören die Baufirma Wohnbau Schultz, ein Versicherungsbüro und eine Werbeagentur der Unternehmensgruppe an. Ein weiteres bedeutendes Industrieunternehmen ist das AL-LO Werk Ramsau. Hier befindet sich neben Verwaltung, Entwicklung und Musterbau auch die Produktion von Industriekomponenten, Radbremsen, Kupplungen, ATC, Winden, Stützen und vielem mehr. Auf modernen Montagelinien und Montageplätzen können Foto: böhringer friedrich Bauteile, Komponenten oder komplette Geräte unter Serienbedingungen montiert werden, u.a. Wasserausgleichsbehälter, Hydraulikelemente und gasfederunterstützte Serviceklappen in Trägerrahmen. Ü Unternehmerzentrum – Die Business Class des Lernens Jenbach Wirtschaftliche Bedeutung hat der Ort heute durch die GE Jenbacher, Siko Solar, TIWAG, Katzenberger, Gubert (Beton) und Binderholz. Im 20. Jahrhundert erzeugten die Jenbacher Werke Eisenbahnwaggons, Diesellokomotiven, Kompressoren u. v. a. Heute werden in der GE Jenbacher praktisch nur noch Blockheizkraftwerke bzw. Gasmotoren – immer öfter auch für Biogasanlagen – hergestellt und in die ganze Welt exportiert. Fünf Meter lang und fünf Tonnen schwer, die Gasmotoren mit bis zu 24 Zylindern, stellen sie beeindruckende Werke des Maschinenbaus dar. 1.200 Stück werden jährlich von rund 1.300 Mitarbeitern am Stammsitz gefertigt. Binderholz stellt vor allem Leimbinder für Dachkonstruktionen her. Der „Kasbach“ dient einigen Kleinkraftwerken zur Stromversorgung. Jenbach hat u. a. eine HTL für Gebäudetechnik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen. Unternehmer/innen und Führungskräfte haben in Tirol einen ganz besonderen Ort des Lernens und Netzwerkens: das Unternehmerzentrum am WIFI Innsbruck. Raum für Wissen Die topmodern eingerichteten Räume bieten für jeden Anlass das passende Ambiente: von der einladenden Lounge für das angeregte Kennenlernen über das Kaminzimmer für feurige Diskussionen bis hin zu vier Seminarräumen und einem Congress-Saal für 100 Personen. Maßgeschneiderte Bildungsformate Unternehmer/innen und Führungskräfte können das breite Angebot des Unternehmerzentrums nutzen, aber auch die Räume für eigene Bildungsveranstaltungen anmieten. Kontakt Stefanie Gebhart, BA | t: 05 90 90 5-7270 | e: stefanie.gebhart@wktirol.at Zillertal Die Zillertaler Wirtschaft ist besonders im vorderen Talbereich traditionell sehr breit aufgestellt. Vom Handwerksbetrieb bis zum Industrieunternehmen, vom Taxibetrieb bis zum Skigebiet und vom tirol.wifi.at/unternehmerzentrum WIFI Tirol WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 57 Service Mittelstandsfighter in Position Wirtschaftsbund und Wirtschaftskammer machen mobil Mittelstand sichert Wohlstand. Einigkeit besteht auch darüber, dass Unternehmern das Wirtschaften erleichtert werden muss, soll der Wohlstand erhalten bleiben. Uneinigkeit besteht wohl über die einzelnen Schritte. Warum sonst geschieht so wenig? Von Siegfried Hetz Petra Nocker-Schwarzenbacher, WKO-Tourismusobfrau: „Mir geht es darum, geeignete Maßnahmen zu setzen, damit meine Kinder mit ebensolcher Freude den Familienbetrieb übernehmen, wie ich es getan habe. Dabei sind wir aufgerufen, Gebühren und Abgaben bei Betriebsübernahmen erheblich zu senken.“ Foto: Luigi Caputo L aut Wirtschaftskammer Österreich, WKO, waren Ende 2013 österreichweit etwa 406.000 kleine und mittlere Unternehmen tätig. Sie sichern derzeit insgesamt 2.240.000 Arbeitsplätze für unselbst- ständig Beschäftigte. Über 92 Prozent aller KMU beschäftigen keinen bis neun Mitarbeiter und 6,3 Prozent geben zehn bis 49 Beschäftigte an. Nur 1,2 Prozent der KMUs beschäftigen 50 bis 249 Mitarbeiter und gar nur l INFORMATION: „Hotspot KMU 2014“ ist eine kostenlose Broschüre, die vom WIFI Unternehmerservice speziell für die 6. Europäische KMU-Woche entworfen wurde. Sie zeigt mit neuesten Daten und Fakten die Leistungen von kleinen und mittleren Unternehmen auf und berichtet darüber hinaus über deren Erwartungen. Sie informiert über spezielle Services für KMU mit detaillierten Links. Erstmals sind auch Daten und Fakten zu den Lebenszyklen der Unternehmen enthalten. Rund 64 Prozent der österreichischen Unternehmen sehen sich derzeit in einer Reifephase, wobei diese als zentralste Phase gilt. Hier entscheidet sich oftmals, ob das Unternehmen durch gezielte Maßnahmen in eine Revitalisierungs- oder in eine Degenerationsphase geht. Die Gedruckte Broschüre ist kostenlos unter Tel. 05 90 900/4522 zu bestellen. 58 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 0,3 Prozent – das sind 1.088 Unternehmen – haben mehr als 250 Mitarbeiter. Diese 1.088 Unternehmen beschäftigen aber knapp 40 Prozent aller der in den KMU unselbstständig Beschäftigten. Im Jahresdurchschnitt waren 2013 in Österreich 3.620.200 unselbstständig Beschäftigte gemeldet. Somit sichern die kleinen und mittelständischen österreichischen Unternehmen über 60 Prozent aller Arbeitsplätze. Angesichts dieser Fakten verwundert es – selbst die verantwortlichen Kämmerer sind davon nicht ausgenommen –, dass der Mittelstand nach wie vor Hürden zu überwinden hat, die den Unternehmern das Leben sinnloserweise erschweren. Die wichtigsten Herausforderungen der von WKO-Präsident Christoph Leitl in die Pflicht genommenen Mittelstandsfighter liegen in den Themenbereichen: zu hohe Abgabenquote, überbordende Bürokratie, Steuervereinfachung, Fi- Service WKO-Präsident Christoph Leitl: „Der Mittelstand ist Erfolgsgarant für unser Land.“ Fotos: Wirtschaftsbund nanzierungsengpässe für Start-ups, Erleichterungen für EPU, Reduzierung der Abgaben und Gebühren bei Übernahme von Familienbetrieben. Das Team der Mittelstandsfighter setzt sich aus den Bundesspartenobfrauen und -obmännern zusammen. Gemeinsam mit Christoph Leitl und unterstützt von Peter Haubner, Obmann des Wirtschaftsbundes, sollen Petra „ Die Herausforderungen liegen in Themenbereichen wie zu hohe Abgabenquoten, überbordende Bürokratie oder Steuervereinfachung. Peter Haubner, Wirtschaftsbund-Generalsekretär und Abg.z.NR: „Österreich braucht seriöse Strukturreformen statt neue Steuern und populistische Debatten.“ Freibetragsgrenze für geringfügige Wirtschaftsgüter auf 1.000 Euro ein. Außerdem moniert er eine radikale Vereinfachung des Steuersystems, wovon insbesondere Kleinbetriebe und EPU profitieren würden. Ruck hat auch Erleichterungen vor allem für EPU in Bezug auf das Thema Sozialversicherung der Gewerblichen Wirtschaft, SVA, auf seine Agenda gesetzt. „Aktuell steht die Absenkung der Beiträge um zehn Prozent für alle Unternehmerinnen und Unternehmer auf der Agenda. Bei der Sozialversicherung der Selbstständigen werden wir zeigen, dass wir wissen, wie man die Selbstständigen entlastet und vernünftige Rahmenbedingungen schafft“, bringt es der WKW-Präsident auf den Punkt. Europäische KMU-Woche Nocker-Schwarzenbacher (Tourismus und Freizeitwirtschaft), Bettina Lorentschitsch, (Handel), Renate Scheichelbauer-Schuster (Gewerbe und Handwerk), Alexander Klacska (Transport/Verkehr) und Walter Ruck einschlägige Lösungen erarbeiten, um dem Mittelstand das Wirtschaften zu erleichtern. Walter Ruck, Bauunternehmer und WKOObmann der Sparte Gewerbe und Handwerk – er ist seit dem Frühsommer Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, WKW, und damit Nachfolger von Brigitte Jank –, fordert konkret eine Senkung der bei über 45 Prozent liegenden Abgabenquote und tritt in diesem Zusammenhang auch für die Abschaffung von Bagatellsteuern, wie zum Beispiel der Werbesteuer, sowie für die Anhebung der Im Abschluss an die 6. Europäische KMUWoche, die vom 29. September bis 5. Oktober stattgefunden hat, werden in Österreich i Information Die Europäische KMU-Woche versteht sich auch als flankierende Maßnahme zum Small Business Act (SBA). Diese Initiative der Europäischen Union hat das Ziel, über Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren, junge Menschen zum Unternehmertum zu motivieren und deutlich zu machen, welch großen Beitrag gerade KMU leisten, um Arbeitsplätze und Wohlstand zu schaffen. Walter Ruck, Präsident der Wiener Wirtschaftskammer: „Die Abgabenquote von über 45 Prozent gehört dringend gesenkt.“ „ Foto: Weinwurm Somit sichern die kleinen und mittelständischen österreichischen Unternehmen über 60 Prozent aller Arbeitsplätze. mehr als 130 KMU-relevante Veranstaltungen abgehalten. Eine Broschüre fasst die wichtigsten und neuesten Fakten zu kleinen und mittleren Unternehmen zusammen und enthält erstmals auch Angaben zu speziellen Lebensphasen der Unternehmen. Die Aktivitäten rund um die Europäische KMU-Woche werden in Österreich vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft gemeinsam mit dem WIFI der Wirtschaftskammer Österreich koordiniert. „Kleine und mittlere Unternehmen sind das starke Rückgrat unserer Wirtschaft. Daher müssen wir die Rahmenbedingungen für sie laufend verbessern und das Unternehmertum im Land nachhaltig stärken. Auch die von uns unterstütze Europäische KMU-Woche leistet dazu einen wichtigen Beitrag, weil sie die vielfältigen Leistungen der Klein- und Mittelbetriebe ins Zentrum rückt und dafür ein stärkeres öffentliches Bewusstsein schafft“, betont Wirtschaftsminister und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und Christoph Leitl sekundiert: „Das Unternehmertum in Österreich und in Europa zu fördern ist essenziell für den Erfolg unserer Wirtschaft und für die Lebensqualität in unserem Land.“ Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 59 Auszeichnungen Gute Stimmung trotz eingetrübter Lage: 24. Salzburger Handwerkspreis verliehen Handwerk hat goldenen Boden. Trotz wirtschaftlich schwieriger Lage bleiben Salzburgs GeVon Siegfried Hetz werbe und Handwerk Motor für Konjunktur und Beschäftigung. D er Salzburger Handwerkspreis – heuer bereits zum 24. Mal von der Sparte Gewerbe und Handwerk der Wirtschaftskammer Salzburg vergeben – stellt einen der renommiertesten Wirtschaftspreise in Salzburg dar. „Trotz des großen internationalen Konkurrenzdrucks erbringen Salzburgs Handwerksbetriebe zahlreiche herausragende Leistungen. Die Jury hatte es daher auch heuer besonders schwer, unter den hochwertigen Einreichungen die Besten zu küren“, betont Spartenobmann KommR. Josef Mikl im Rahmen des Pressegesprächs zum Salzburger Handwerkspreis 2014 am Salzburg Airport. Gewerbe und Handwerk blieben trotz schwieriger Wirtschaftslage Motor für Konjunktur und Beschäftigung, so der allgemeine Tenor. „ Gewerbe und Handwerk als Motor für Konjunktur und Beschäftigung. „Der Handwerkspreis zeigt die breite Palette des Handwerks in Salzburg. Unsere Kleinund Mittelbetriebe sind zu technisch ausgefeilten Lösungen ebenso fähig wie zu künstlerischen oder klassisch-handwerklichen“, führt Mikl weiter aus. Längst hätten sich die Betriebe modernste Planungs- und Fertigungstechnologien angeeignet. Das Zusammenwirken von Top-Ausbildung und Knowhow in den Betrieben ermöglicht den Salzburger Handwerkern Erfolg auch im überregionalen Wettbewerb. Verliehen wurden die heurigen Handwerkspreise am 18. Oktober im Rahmen der Meisterbriefverleihung im Großen Saal des Mozarteums. Die Grund- Mag. Wolfgang Hiegelsperger, Geschäftsführer der Sparte Gewerbe und Handwerk der WKS, KommR. Josef Mikl, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk der WKS, Karl Schilchegger jun. und sen., Firma Schilchegger GmbH & Co KG, Eben, die für die energietechnische Versorgung des neuen Towers der Austro Control am Salzburg Airport verantwortlich zeichnet. Foto: wildbild lage für spätere preiswürdige Handwerksleistungen schafft eine qualifizierte Ausbildung, an deren Ende der Meisterbrief verliehen wird. Eine qualifizierte Ausbildung für den Nachwuchs zu garantieren, ist den Salzburger Meisterinnen und Meistern ein besonders wichtiges Anliegen. Stabile Beschäftigung trotz schwieriger Lage Den Gewerbe- und Handwerksbetrieben in Salzburg macht die aktuelle Konjunkturflaute zu schaffen. Laut KMU Forschung Verleihung des Salzburger Handwerkspreises im Großen Saal des Mozarteums 60 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 Austria sind die Umsätze und Auftragseingänge im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,6 Prozent gesunken. Besonders schlecht liegt das Stimmungsbarometer im konsumnahen Bereich. Auch für das vierte Quartal überwiegen die pessimistischen Einschätzungen. „Trotz dieser pessimistischen Einschätzungen werden Gewerbe und Handwerk den Beschäftigtenstand halten“, betont Spartenobmann Josef Mikl. Derzeit zählt die Sparte Gewerbe und Handwerk in Salzburg über 17.000 Mitgliedsbetriebe, das bedeutet ein Plus von Foto: wildbild Für eine neue Gründerzeit Junge Wirtschaft fordert Umdenken Festveranstaltung im Großen Saal des Mozarteums anlässlich der Verleihung des Salzburger Handwerkspreises und der Meisterbriefe Foto: wildbild 35,2 Prozent in den vergangenen Jahren. Die Sparte stellt damit fast 35 Prozent aller Unternehmen in Salzburg, bildet 47 Prozent aller Salzburger Lehrlinge aus und erwirtschaften mit über 50.000 Beschäftigten einen Umsatz von rund sechs Milliarden Euro. Handwerkerbonus weiter ausbauen Ein erster richtiger Schritt in der Unterstützung des Handwerks durch die Politik ist der heuer neu geschaffene Handwerkerbonus, der sehr gut angenommen wird. Mit Stand Anfang Oktober sind ca. 40 Prozent des heuer zur Verfügung stehenden Fördervolumens von zehn Millionen Euro ausgeschöpft. Um den Erfolg dieser Maßnahme auch weiter zu verbessern und die Schwarzarbeit einzudämmen, wäre eine Verdoppelung der Förderhöhe von 600 auf 1.200 Euro wünschenswert. Zudem sollten die Budgetdeckelung beseitigt und die Anwendungen auf weitere Leistungen, wie zum Beispiel in Neubau und Außenbereich sowie der Kfz-Technik, erweitert werden. „Noch sind viele Dinge machbar. Reichen Sie ein!“, so die Aufforderung Mikls an die Handwerkskunden. Ü i Preisträger 2014 Stadtbaumeister Franz Haubner Bau GmbH & Co KG, Salzburg, mit der Generalsanierung des Hotels „Goldene Ente“ in der Salzburger Altstadt. Niederegger & Haslinger GmbH & Co KG, Bruck an der Glocknerstraße, mit der Energiezentrale für die Wohnanlage „Rosa Zukunft“ in Salzburg. Kurt Schilchegger GmbH & Co KG, Eben, für die energietechnische Versorgung des neuen Towers der Austro Control am Salzburg Airport. Anerkennungspreise wurden an Bernadette Fritzenwallner in Kleinarl, an die Firma Steger Bautauf GmbH in Uttendorf und an Werner Sedivy in Niedernsill verliehen. Das Klima für Unternehmensgründungen ist derzeit nicht günstig. Trotzdem können nicht genug Start-ups gegründet werden. Die Politik hat es in der Hand, Jungunternehmern das Leben zu Von Felix Meiner erleichtern. S tart-up-Unternehmen und Jungunternehmer mit innovativen Geschäftsideen brauchen ein entsprechendes Umfeld und weitgehend schlanke Rahmenbedingungen. Für die Umsetzung smarter Ideen reichen intelligente Businesspläne nicht mehr aus. Gefragt ist eine neue Gründerkultur mit einem positiven Unternehmerbild, wie es der deutsche und in Düsseldorf lehrende Wirtschaftsprofessor Justus Haucap auf den Punkt bringt. Die Erfüllung dieser Forderung stellte eine Grundvoraussetzung für eine neue Gründerzeit dar. Was für Deutschland gilt, ist auch für Österreich von hoher Relevanz. Bei der Etablierung eines positiven Unternehmerbildes hat Österreich erheblichen Nachholbedarf. Freie Fahrt für Jungunternehmer Beim jüngsten Forum der Jungen Wirtschaft hat Herbert Rohrmair-Lewis, Bundesvorsitzender der Jungen Wirtschaft, gleich zu Beginn mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für notwendige Reformen im Bereich der bürokratischen Belastungen aufhorchen lassen. „Die Jungunternehmerinnen und -unternehmer haben das Potenzial, mit ihren neuen Wegen und smarten Lösungen für Innovation, Wachstum und Beschäftigung zu sorgen. Dafür müssen aber die bürokratischen Hürden aus dem Weg geräumt werden, die die Gründung und das Wachstum von jungen Unternehmen und Start-ups derzeit bremsen.“ Das ist der eine Missstand. Der andere betrifft das Bild des Unternehmers, wie es sich in unserer Gesellschaft etabliert hat. Die große Lücke, die zwischen der Wirklichkeit der jungen Wirtschaft und dem vorherrschenden Klischee vom Unternehmer und dem ins Gerede gekommenen Berufsstand des Managers herrscht, gilt es zu schließen. Forderungen an die Politik Es ist die Wirtschaft, die Arbeit schafft. Die Aufgabe der Politik ist es, dafür möglichst optimale Rahmenbedingungen zu schaffen. Auch mit Blick auf die drastisch negative Entwicklung des österreichischen Arbeitsmarktes fordert Rohrmair-Lewis rasche und effiziente Maßnahmen und benennt dafür drei brennende Problempunkte. Entlastung des Faktors Arbeit Als eine konkrete Maßnahme fordert er eine Lohnnebenkostenbefreiung für den ersten Mitarbeiter im ersten Jahr. Das ermögliche insbe- Herbert Rohrmair-Lewis, Bundesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Foto: Junge Wirtschaft sondere jungen Unternehmen, neue Jobs zu schaffen. Das durch neugegründete Unternehmen geschaffene Beschäftigungspotenzial ist enorm. Laut jüngerer Statistik kann davon ausgegangen werden, dass durchschnittlich jedes neugegründete Unternehmen bereits im ersten Betriebsjahr etwa zweieinhalb Arbeitsplätze schafft. Bessere Rahmenbedingungen für alternative Finanzierungsmaßnahmen Es ist eine Tatsache, dass Potenziale zu oft ungenutzt liegen bleiben, weil es an ausreichender Finanzierung fehlt. „Deshalb braucht es endlich attraktivere Rahmenbedingungen für Crowdfunding“, so der JW-Bundesvorsitzende. Bürokratie killt Jobs „Ausufernde Bürokratie und Verwaltungsvorschriften verursachen unnötigen zeitlichen Aufwand, Mühen und Kosten. Investitionen in neue Mitarbeiter bleiben dabei auf der Strecke“, so der nüchterne Befund. Deshalb fordert Rohrmair-Lewis rasch Maßnahmen zum Abbau der größten bürokratischen Hindernisse. Konkret geht es um die Vereinfachung der Lohnverrechnung, um die Abschaffung der Pflichtveröffentlichung in der Wiener Zeitung und der Notariatspflicht. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 61 Unternehmen Harlander baut aus: Erweiterung nach Bayern Fotos: Harlander Die Harlander Baumanagement GmbH aus Schwarzach im Pongau ist Projektentwickler, Baudienstleister, Generalunternehmer und Bauträger zugleich. Vor drei Jahren hat das Unternehmen damit begonnen, auch Bauprojekte im bayerischen Raum zu betreuen. Dies geschieht nun seit Oktober 2014 vom eigenen Standort in Berchtesgaden aus. O b Projektentwicklung, Baumanagement oder Generalunternehmer für Bauvorhaben jeder Art und Größe: Die Harlander Baumanagement GmbH ist in all diesen Bereichen ein kompetenter und verlässlicher Partner, wie die zahlreichen Referenzen beweisen. Die Arbeit des professionellen Teams beginnt dabei stets mit der Vision des Bauherrn. Bis ein Projekt realisiert wird, ist es freilich ein langer Weg. Diesen legen die Planer, Bauleiter und Techniker dank umfassendem Know-how rasch und problemlos zurück. Sie verbinden gekonnt die Wünsche und Vorstellungen der Bauher- 62 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 ren mit innovativen Ideen und entwickeln individuelle Konzepte für hochwertigen Wohn- und Gewerberaum. Bei der Umsetzung achtet die Harlander Baumanagement GmbH vorrangig auf Modernität, Funktionalität, Attraktivität, Innovation und Nachhaltigkeit. Das Ziel eines jeden Bauvorhabens sind hohe Lebensqualität und hundertprozentige Kundenzufriedenheit. und wirtschaftliches Know-how mit, sondern auch Kreativität, Verhandlungsgeschick, Flexibilität und Funktionalität. Vorrangig soll eine rentable, wirtschaftlich nachhaltige und umweltverträgliche Investition garantiert werden, die sich aus der optimalen Kombination von Projektidee, Standort und Kapital ergibt. Baumanagement Projektentwicklung Aus Ideen wird ein Plan. Und daraus wird ein Projekt. Die Harlander Baumanagement GmbH bringt dafür nicht nur technisches Im Baumanagement laufen Gesamtleitung und Organisation des Bauprojektes zusammen. Die Harlander Baumanagement GmbH übernimmt alle Führungs-, Überwachungs- Unternehmen Generalunternehmer Als Generalunternehmer ist die Harlander Baumanagement GmbH der einzige Vertragspartner des Bauherrn. Sie übernimmt die Gesamtverantwortung, koordiniert alle Arbeiten, kümmert sich um Termine, Kosten, Qualität und Gewährleistung und über- gibt schlussendlich das schlüsselfertige Bauwerk. Für Bayern vor Ort Ein denkmalgeschütztes Gebäude als neuer zweiter Firmenstandort – das passt. Die Harlander Baumanagement GmbH hat sich an der altehrwürdigen Adresse Schloßplatz 1 in Berchtesgaden niedergelassen. Das historische Gebäude aus dem späten Mittelalter, das direkt über dem Neuhausbogen liegt, wurde modernisiert und umgebaut. Um die BAUMANAGEMENT GmbH DEUTSCHLAND ÖSTERREICH Schloßplatz 1, 83471 Berchtesgaden Tel.: +49 (0)8652 978 36 20 Fax: +49 (0)8652 978 36 21 Email: info@harlander.cc www.harlander.cc Marktplatz 1, 5620 Schwarzach im Pongau Tel.: +43 (0)6415 500 60 Fax: +43 (0)6415 500 61 Email: office@harlander.cc www.harlander.cc Kunden in Bayern in Zukunft schneller und besser betreuen zu können, hat die Harlander Baumanagement GmbH hier neue Büroräume mit hochwertigen Materialien und einer optimalen Raumaufteilung errichtet. Dank Glas, schönen Holzmöbeln, weißen Lackoberflächen und viel Liebe zum Detail wirkt alles hell, frisch und freundlich. Kein Wunder – als Profis wissen alle Mitarbeiter ganz genau, wie man eine Wohlfühlatmosphäre schafft. Und das gelingt ihnen bestimmt auch für ihre neuen Kunden in Bayern. Ü BAUMANAGEMENT GmbH Werbung und Koordinationsaufgaben. Jedes Projekt wird so geplant und umgesetzt, dass alle vereinbarten Termine, Qualitätsstandards und die Kosten eingehalten werden. WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 63 Unternehmen Der Frosch, der sich nicht nur aufs Glänzen versteht: Erdal in Hallein richtet Standort neu aus Hallein wird zum Schuhpflege-Kompetenzzentrum ausgebaut. In etwa zwei Jahren und mit Von Felix Meiner einer Gesamtinvestition von fünf Millionen Euro soll es soweit sein. Nachhaltigkeit im Zeichen des Frosches Mit der 1986 erfolgreich etablierten ÖkoMarke Frosch wurde erkannt, dass wirtschaftlicher Erfolg und Aspekte des Umweltschutzes keine Widersprüche in sich tragen müssen. So wurde Schritt für Schritt begonnen, „hohe ökologische, ökonomische und soziale Standards entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu etablieren“. Seit 2004 werden die Betriebe in Hallein jährlich von einem unabhängigen Auditor nach den strengen Auflagen der Europäischen Union EMAS-zertifiziert. Insbesondere zielt das Gerhard Anzengruber, Bürgermeister von Hallein; Manfred Nedoschinsky, Konzerngeschäftsführer für den Bereich Produktversorgung und -entwicklung; Konrad Steindl, Präsident der Salzburger Wirtschaftskammer Foto: Erdal GmbH 64 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 Foto: Umweltbundesamt/B. Gröger A nlässlich des Spatenstichs im heurigen Frühjahr verkündete Manfred Nedoschinsky, Konzerngeschäftsführer für den Bereich Produktversorgung und -entwicklung, dass „mit dem Umbau der Halleiner Standort zum Schuhpflege-Kompetenzzentrum ausgebaut wird“. Das bedeute, so Nedoschinsky, dass kleinvolumige, wertstarke Schuhpflegeartikel künftig in Österreich gefertigt werden. Die bisher am Standort Hallein produzierten Glas- oder Badreiniger von Frosch kommen an den Stammsitz von Werner & Mertz in Mainz zurück. Die Frosch-Kosmetikprodukte und das KinderDuschgel sowie der Oase Lufterfrischer werden nach wie vor in Hallein gefertigt. Die Umstrukturierung bedeutet für das Werk in Hallein eine „kräftige Aufwertung“ und zugleich eine nachhaltige Sicherung des Standorts. Durch Spezialisierung auf kleinvolumige Produkte kann die Anzahl der Lkw-Fahrten erheblich reduziert werden, was wiederum der Umwelt zugutekommt. Aktuell werden am Produktionsstandort Hallein jährlich mit 160 Mitarbeitern an die 40 Millionen Stück Reinigungs- und Pflegemittel produziert. Erdal Hallein wurde 1953 gegründet und ist ein Tochterunternehmen des international tätigen Werner & Mertz Konzerns mit Sitz in Mainz. Für die zahlreichen Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltleistung erhielt Erdal im heurigen Jahr den EMAS-Preis 2014 für „das beste Umweltteam“. Preisübergabe im Rahmen der EMAS-Konferenz am 27.5.2014 in Krems (v.l.n.r.): Abg.z.NR. DI Georg Strasser, Mag. August Klaner, Mag. (FH) Gerlinde Hinterstoisser, Ing. Ingo Lurger, Kirstin Schuster, Mag. Franz Studener (alle Erdal), Sektionschef im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft DI Günter Liebel. umfassende Umweltmanagement-System auf Maßnahmen zur Energie- und CO2-Reduktion sowie auf den generell schonenden Umgang mit Ressourcen. Tenside aus heimischen Pflanzen Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Initiative europäische Tenside. Darunter ist zu verstehen, dass die Tenside (Waschsubstanzen) vermehrt aus heimischen Pflanzen, wie zum Beispiel Raps, gewonnen werden. Vereinfacht dargestellt, bestehen herkömmliche Putzmittel, mit denen wir tagtäglich im Haushalt zu tun haben, aus zwei Drittel Wasser, einem Drittel erdölbasierter Tenside und einem kleinen Anteil an Farben und Parfüm. In der ersten Generation von Öko-Putz- und Spülmitteln haben pflanzlich basierte Tenside aus tropischem Anbau, wie zum Beispiel Palmkernöl, die Erdölderivate abgelöst. Bei der zweiten Generation geht man bereits einen Schritt weiter und ersetzt zumindest die Hälfte der Tenside aus tropischem Anbau durch pflanzlich basierte Tenside aus heimischem Anbau. Raps eignet sich dafür besonders gut. Ü l DER UMWELT ZULIEBE Bei der Marke Frosch werden seit 25 Jahren die Rezepturen und Verpackungen konsequent auf ihre Umweltverträglichkeit hin optimiert. So gibt es ein selbst entwickeltes Rohstoff- und Rezepturbewertungssystem, das das Unternehmen nun selbst auf den Prüfstand nach Cradle to Cradle gestellt hat. Das Kreislauf-Prinzip „Cradle to Cradle“, auf Deutsch: von der Wiege zur Wiege, wurde von Prof. Dr. Michael Braungart und William McDonough erfunden und von EPEA (Environmental Protection Encouragement Agency) in Hamburg weiterentwickelt. Für die Zertifizierung wurde der ausgewählte Reiniger der Marke Frosch genau analysiert. In den detaillierten Bewertungsschlüssel werden die eingesetzten Materialien, deren Kreislauffähigkeit, der Umgang mit Energie und Wasser und die sozialen Auswirkungen von Produktzyklen und Produktionsweisen einbezogen. Menschen & Märkte Neue Wellness‐Oase Celtic Spa: Die beiden Hotels Norica und Österreichischer Hof vereinen das keltische Erbe mit exklusiver Wellnesskultur. Mit ihrem Celtic Spa bieten sie eine neue, luxuriöse Wellness‐Oase, die auch bei verwöhnten Gästen keine Wünsche offenlässt. Sowohl mit dem Namen als auch in der gesamten Ausrichtung des Angebots nimmt man historischen Bezug auf das Volk der Kelten, die diese Region vor Jahrtausenden besiedelten. ÜFoto: Hotel Norica Holzwirtschaft bietet sichere Jobs Holz/Technik, Wirtschaft und Sprachen (Englisch, Italienisch, Russisch) – das sind die Schwerpunkte des europaweit einzigartigen Lehrplanes am Holztechnikum Kuchl (HTK). Vor allem das praktische Arbeiten wird in der Höheren Technischen Lehranstalt (HTL) und in der Fachschule (FS) in Kuchl bei Salzburg großgeschrieben und ist der Garant für sichere Jobs in der Holzwirtschaft. ÜFoto: Holztechnikum Kuchl UCH DAMIT A IN DER D L E G S DA BLEIBT. E I L I M FA Energie Mit Energie-Effizienz zu Energie-Autarkheit Längst sind Themen wie Klimaschutz und Energiewende in den Haushalten und Betrieben angekommen. Energieerzeugung durch Solarstrom, Photovoltaik oder über Wasserkraft gehören bei vielen Privatpersonen und Unternehmen zu einer vernünftigen Investitionsplanung dazu. I m Jahr 2013 wurden allein im Bundesland Salzburg 1.041 Photovoltaikanlagen zur „Neueinspeisung“ registriert. Mit insgesamt über 3.000 Photovoltaikanlagen befindet sich Salzburg im Spitzenfeld in Österreich. Interessant sind auch die statistischen Zahlen (Quelle: Statistik Austria), die einmal mehr zeigen, dass die Branche in den letzten Jahren sehr stark im Zunehmen begriffen war. Die drei wichtigsten Säulen des Energiekonzeptes in Österreich sind: n Energieverbrauch (CO2-Emission), n Effiziensteigerung/-Einsparung (CO2Vermeidung), n nachhaltige Energieerzeugung (CO2Vermeidung). Auch von politischer Seite wurden in den letzten Jahren deutliche Signale zu einer Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energien an der gesamten Energie-Produktion gesetzt. So wurde im heurigen Juli das Bundes-Energieeffizienzgesetz beschlossen, welches Energielieferanten und -nutzer zum jährlichen Nachweis von Maßnahmen zur Energieeffizienz (EE) verpflichtet. Im Bundesland Salzburg z.B. wird derzeit an der Fertigstellung eines Energie-Masterplans gearbeitet, der ebenfalls die Steigerung der EE zum Ziel hat. In anderen Bundesländern (OÖ und Steiermark) wurden Energie-Leitbilder zur sinnvollen und effizienten Nutzung der Windenergie erstellt; diese definieren einzelne Standorte, die besonders für die Nutzung von Windenergie geeignet sind. Im Bundesland Salzburg ist Energieerzeugung durch Windkraft bisher noch nicht über eine politische Diskussion hinausgekommen, wiewohl sich einige wenige Projekte in Planung befinden. Demgegenüber steht eine sehr effiziente Nutzung der Wasserkraft mit insgesamt nahezu 500 überwiegend KleinWasserkraftwerken, die damit auch einen Gutteil dazu leisten, dass Salzburg mit einem Gesamt-Nutzungsgrad erneuerbarer Energien von nahezu 42 Prozent im Spitzenfeld Österreichs ist. „Ein vernünftiger Umgang mit den vorhandenen Energie-Quellen sowie Beschäftigung mit erneuerbaren Energien gehört mittlerweile für sehr viele in der Wirtschaft tätigen Personen zum täglichen Arbeitsprozess 66 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 11/2014 „Dem Thema erneuerbare Energien kommt in den Investitionsentscheidungen von Unternehmen immer größere Bedeutung zu“, so Matthäus Haas, Abteilungsleiter für Immobilien, Kommunen und Sonderprojekte der Salzburger Sparkasse. Foto: Sparkasse dazu“, ist Matthäus Haas, in der Salzburger Sparkasse verantwortlicher Abteilungsleiter für das Thema erneuerbare Energien, überzeugt. „Gerade für uns als regionales Kreditinstitut und damit Partner für die kleinund mittelständischen Unternehmen in unserem Kerngebiet Salzburg und angrenzendes Oberösterreich kommt in unseren Investitionsentscheidungen der Frage, in welcher Intensität sich die Unternehmen mit dem Thema Energie-Effizienz befassen, immer größere Bedeutung zu“, stellt Haas fest. So gehört es zur Qualität einer umfassenden Kundenberatung dazu, neben einem auf die Investition zugeschnittenen Finanzierungsmodell auch entsprechend zur Verfügung stehende Förderungen auf Realisierbarkeit zu prüfen und den Kunden anzubieten. „Es ist allerdings in letzter Zeit klar der Trend erkennbar, bei Investitionen in erneuerbare Energien nicht die maximale Förderung im Auge zu haben, sondern dies aus Sicht der optimalen Abstimmung zwischen Energie-Erzeugung und dem Eigenverbrauch im eigenen Unternehmen zu betrachten“, weiß Haas zu berichten. Die rasante technische Weiterentwicklung bei den einzelnen Produkten und der damit verbundene Preisverfall machen eine Amortisations-Betrachtung aus diesem Blickwinkel äußerst interessant. Einzig und allein der derzeit niedrige Strompreis hindert den einen oder anderen noch an einer Investition in EE, aber auch das kann sich wie man in den letzten Jahren vielfach beobachten konnte, wieder schnell ändern. Ein zusätzliches Kriterium in den Überlegungen bietet die Chance einer künftigen hohen Unabhängigkeit von externen Energie-Lieferanten sowie das Ziel einer höchstmöglichen Energie-Autarkheit. So bietet die Salzburger Sparkasse in Zusammenarbeit mit unabhängigen Partnern im Photovoltaik-Bereich Finanzierungs- und Amortisationsmodelle an, die auf Basis echter Energielast-Berechnungen direkt vom Kunden erstellt und präsentiert werden. „So ist eine Abstimmung der Investition mit der richtigen und optimalen Finanzierungslaufzeit möglich“, ergänzt Haas. Abschließend verbleibt der Hoffnung Ausdruck zu verleihen, dass mit einer anhaltenden intensiven Auseinandersetzung und Diskussion aller wirtschaftlich Beteiligten einschließlich der Politik rund um das Thema Erneuerbare Energien die erreichung der von uns selbst beschlossenen Klima- und Energieleitziele möglich erscheint. Ü Sie machen schon einen tollen Job. Ihre Website. HEROLD macht Ihr eW ebsite. 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