56-61 Joghurt
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56-61 Joghurt
Tolle Bakt 16 Kilogramm Joghurt verspeist der durchschnittliche Schweizer pro Jahr. Kein Wunder: Schliesslich ist das Naturprodukt gesund. Lediglich Milchallergiker müssen aufpassen. Text und Fotos: Thomas Vogel Rezepte: Schweizer Milchproduzenten (SMP) und Annemarie Wildeisen M it Bildern von grossen appetitanregenden Früchten wie Erdbeeren, Haselnüssen oder Kirschen buhlen die Joghurtproduzenten um Marktanteile. Und das ziemlich erfolgreich, wie die Verkaufszahlen zeigen. Alleine in der Schweiz setzten die Joghurtproduzenten 2003 über 115 000 Tonnen des Naturproduk- 56 Natürlich | 1-2005 tes ab. Das bedeutet, dass jeder Schweizer und jede Schweizerin knappe 16 Kilogramm pro Jahr verspeist. Ein Hoch auf die Bakterien Das hat seine Gründe: Schliesslich ranken sich Legenden um die wundersamen Wirkungsweisen des Joghurts – oder besser ge- sagt der darin enthaltenen Bakterienstämme; und das schon seit Jahrtausenden. Denn Bakterien, genauer Milchsäurebakterien, sind verantwortlich dafür, dass die Milch teilweise gerinnt und sich zu Joghurt wandelt. Bei der so genannten Fermentation spalten die Bakterien mit Hilfe des Enzyms Laktase den Milchzucker in Glukose und Galaktose. Diese beiden entstandenen Zucker bauen die Bakterienkulturen teilweise zu Milchsäure ab. Die verleiht dem entstandenen Produkt den frischen, leicht säuerlichen Geschmack. In diesem sauren Milieu fällt das Micheiweiss – in erster Linie das Kasein – aus. Dieser Vorgang bezeichnet der Fachmann als Koagulation oder Eiweissgerinnung. Positiver Nebeneffekt: Es verbessert die Verdaulichkeit des Milcheiweisses. Ernährung GESUNDHEIT durch würden die Mikroorganismen die Darmflora unterstützen und helfen allfällige Krankheitserreger abzuwehren. Ob das tatsächlich so ist oder ob diese modernen Bakterienstämme nur ein Marketinggag der grossen Konzerne sind, darüber streiten sich die Gelehrten. Dass der Konsument den gesundheitlichen Anpreisungen Glauben schenkt, zeigen die Verkaufszahlen: 2 Prozent aller 2003 verkauften Joghurts waren Bifidus- und 6,5 Prozent probiotische Produkte. Kritiker führen ins Feld, dass diese Bakterien den Darm wahrscheinlich nicht lebend erreichen würden. Und tot nützen sie wenig. Auf alle Fälle beschäftigen diese Bakterienstämme die Wissenschaftler rund um die Welt. Gesundheit durch Joghurt erien Im klassischen Joghurt führt Lactobacillus bulgaricus und Strepptococcus thermophilus diese Fermentation durch. In den seit einigen Jahren auf dem Markt boomenden probiotischen Joghurts mit so fantasievollen Namen wie LC1, Actimel oder Vifit kommen Lactobacillus bulgaricus und bifidus zum Zuge. Sie sollen dem Joghurt eine zusätzliche gesundheitsfördernde Note verleihen. Streit unter Gelehrten Bifidus-Bakterien siedeln natürlich im menschlichen Darm. Probiotika kommen nicht natürlich im Darm vor, aber sie können durch Joghurt in den Darm gelangen und dort siedeln – sagen zumindest die Probiotika-Verfechter. Da- Unzählige Studien weltweit sollen die gesundheitsfördernden Wirkungsweisen von Joghurt-Produkten belegen oder eben widerlegen – je nach Glaubensrichtung. Immerhin gibt es einige Studien, die gesundheitliche Effekte vor allem von probiotischen Joghurts als gesichert ansehen: • Förderung der Laktoseverwertung bei Laktoseintoleranz Durch einen Mangel an dem Milchzucker-spaltenden Enzym Laktase kommt es zu einer Unverträglichkeit des Milchzuckers (Laktoseintoleranz). Als wissenschaftlich gesichert gilt die gute Verträglichkeit probiotischer Sauermilchprodukte bei Laktasemangel. Die in den oberen Dünndarm gelangenden Milchsäurebakterien geben unter dem Einfluss von Gallensalzen Laktase frei, der Milchzucker kann so verdaut werden. Wie Untersuchungen zeigen, ist die gute Verträglichkeit von Joghurt auf die innere (endogene) LaktaseAktivität von Joghurt-Organismen zurückzuführen. • Verhinderung von und Verkürzung der Dauer bei Durchfallerkrankungen Bei einer in Kinderheimen durchgeführten Studie vermochte die prophylaktische Gabe eines probiotischen Sauermilchproduktes die Darmgripperate klar zu senken. Darmgrippe wird häufig von Durchfall begleitet. • Stimulation des Immunsystems • Verbesserung der Verdauung nach einer Antibiotika-Therapie Nach einer Therapie mit Antibiotika sollen Probiotika den Aufbau einer normalen Darmflora beschleunigen. Problematisch nach einer AntibiotikaTherapie ist der dann vermehrt auftretende Pilz Candida albicans. Er kann Bauchschmerzen und Durchfälle auslösen. Es gibt Hinweise darauf, dass eine Besiedlung des Dickdarmes und der Analregion mit Candida albicans unter Gabe von probiotischer Sauermilch verschwindet. Ohne gesicherte Ergebnisse diskutieren Forscher die folgenden Gesundheitseffekte: • Hemmung pathogener und anderer unerwünschter Mikroorganismen im Darm • Stärkung des Immunsystems und Verhinderung von Infektionskrankheiten • Schutz vor Krebsentstehung im Dickdarm Laborversuche deuten darauf hin, dass fermentierte Milchprodukte oder bei der Milchfermentation verwendete Bakterien einen positiven Einfluss auf Darmkrebs haben. Möglicherweise sind daran eine verbesserte Immunreaktion des Darms, die Bekämpfung von schädlichen Darmbakterien, die Verhinderung von krebsfördernden Mutationen und eine Verringerung der pH-Konzentrationen im Darm beteiligt. • Behandlung von chronischer Verstopfung • Prophylaxe und Therapie vaginaler Pilzinfektionen • Senkung des Blutcholesterinspiegels • Linderung bestimmter Allergieformen • Laktoseverwertung bei Laktoseunverträglichkeit Der Verzehr von Joghurt oder Milchsäurebakterien kann vermutlich allergische Reaktionen im Magen-Darm-Trakt verringern. Ausserdem deuten Studienergebnisse darauf hin, dass Lactobacillus Nahrungsmittelallergien vorbeugen kann. Möglicher Grund ist ein schützender Effekt von Milchsäurebakterien auf die Darm-Barriere. Tabu sind Joghurt oder andere Milchprodukte für Säuglinge im 1. Lebensjahr. Sie entwickeln erst mit der Muttermilch nach und nach eine schützende Darmflora. Auch nachher sollen Milchprodukte erstmals in kleinen Mengen angeboten werden. Natürlich | 1-2005 57 Im Automaten produziert sich das Joghurt alleine. Es benötigt lediglich Milch und etwas Bakterienkultur Keine Konservierungsmittel erlaubt Joghurt wird in der Schweiz als ein natürliches Grundnahrungsmittel angesehen. Deshalb sieht das Gesetz vor, dass weder im Joghurt noch in den Zwischenprodukten wie zum Beispiel den Früchten Konservierungsmittel enthalten sein dürfen. Sie sind auch in keiner Weise notwendig. Denn Schimmelpilzbefall ist normalerweise kein Problem des Herstellungsprozesses, sondern des Konsumenten. Konkret: Schimmelpilze wachsen im Joghurt, entweder weil der Deckel ein Loch hat oder nicht richtig aufgeschweisst ist. Deshalb gehören Joghurts mit Aludeckel in der Einkaufstasche nicht zuunterst hin. Da besteht die Gefahr, dass der Deckel unbeabsichtigt beschädigt wird. Bis zu 30 Gramm Zucker Gesetzlich geregelt ist auch die Zugabe von Zutaten zu einem Joghurt. Pro 100 Gramm darf der Hersteller maximal 30 Gramm Zutaten wie Früchte, Zucker oder Farbstoffe zugeben. Das ist es auch, was keiner der Hersteller auf der Packung offen zeigt. Den wahren Inhalt der süssen Früchtchen: Zucker. Ein herkömmlicher Fruchtjoghurt von 180 Gramm enthält nämlich bis zu 30 Gramm Zucker. Natürlich enthalten sind in einem Joghurt dieser Grössenordnung nur gerade 6 Gramm Milchzucker (Laktose). Der grosse Rest – also etwa 24 Gramm oder 6 Würfelzucker – setzen die Hersteller zu. Das angebliche Naturprodukt wird massiv mit Saccharose (Rübenzucker oder raffinierter weisser Zucker) gesüsst. Begründet wird dieser Zuckereinsatz mit dem Konsumentengeschmack. Ob jedoch der Konsument tatsächlich diese Menge Zucker benötigt, ist nicht ganz so klar. Denn: Das am stärksten verkaufte Produkt ist nicht etwa der zuckersüsse Erdbeerjoghurt sondern der ungesüsste Naturjoghurt. Jeder 6. Becher, der über die Ladentheke gereicht wird, ist demnach reiner unverfälschter Joghurt. Bei den aromatisierten Produkten verkauft sich das mit Kaffeeextrakt versetzte am besten. Jeder 7. verkaufte JoghurtBecher enthält Kaffee- oder Moccajoghurt. Das sind 14 Prozent der verkauften Joghurts. 58 Natürlich | 1-2005 Fruchtzuckeranteil verschwindend klein Erst an 3. Stelle folgen die süssen Früchtchen. Himbeer, Brombeer, Erdbeer, Waldbeeren nennen sie sich vollmundig. Wer jetzt aber glaubt, bei dem im Fruchtjoghurt enthaltenen Zucker handle es sich um Fruchtzucker aus der Beere, der irrt gewaltig. «Der natürliche Fruchtzuckeranteil aus den Erdbeeren ist verschwindend gering», erklärt Lebensmittelexpertin Brita Rehnberger. Dennoch sind Fruchtjoghurts nicht ganz frei von Fruchtzucker. In Erdbeerjoghurts fanden Konsumentenorganisationen bei verschiedenen Tests bis zu 3 Gramm Fruchtzucker. Leider handelt es sich dabei zum grössten Teil um ein Zersetzungsprodukt. Der zugesetzte weisse Zucker zerfällt nämlich im Joghurt zu Fruchtzucker und Traubenzucker. Aus ernährungsphysiologischer Sicht ändert sich also nur die chemische Formel des Zuckers. Er bleibt weiterhin Kunstzucker. Man verträgt es oder eben nicht Realität ist, dass viele Leute Milchprodukte mögen und tadellos vertragen. Realität ist auch, dass bei gewissen Menschen nur schon der Anblick eines Joghurts Magenschmerzen und Blähungen verursacht. Die Grenze, die auch von laktoseintoleranten Personen meist symptomfrei toleriert wird, liegt bei gut 7 Gramm Laktose pro Tag. Das entspricht etwa einer Milchmenge von 1,5 Deziliter. Angeblich sollen in Westeuropa im Schnitt rund 10 Prozent unter einer Milchunverträglichkeit leiden. Im Norden ist sie weniger stark verbreitet als im Süden des Kontinents, wo nur noch knapp 30 Prozent Milchprodukte gut vertragen. Im asiatischen Raum sind es gegen 100 Prozent der Bewohner, die keine Milchprodukte essen können und in Afrika rund 80 Prozent. Da in diesen Kulturkreisen Milch keine oder nur eine sehr kleine Rolle spielt, leiden sie nicht darunter. Im Gegenteil zu Westeuropa: Hier ist Milch stark verankert in der Kultur der Ernährung. Doch Inzwischen gibt es selbst im Supermarkt immer mehr Spezial-Milchprodukte, die auch von empfindlichen Menschen gut vertragen werden. Bei diesen Lebensmitteln wurde die Laktose bereits durch Enzyme gespalten. Keine Alternative sind diese Produkte für Milcheiweiss-Allergiker. Dennoch, «wer Milch nicht verträgt, dem nützen die ganzen schönen Inhaltsstoffe nichts», wie Lebensmittelexpertin Ulrike Gonder schreibt. Denn: Menschen mit einer Laktose-Intoleranz können auch das Kalzium aus der Milch nicht verarbeiten. Das erklärt, wieso es Laktose-intoleranten Osteoporose-Patienten besser geht, wenn sie die Finger von Milch lassen. Wer sie verträgt, soll Milchprodukte geniessen, wer sie nicht verträgt, die Finger von der weissen Flüssigkeit lassen. Er sollte nur essen, was ihm auch wirklich gut tut und nicht, was irgendwelche Moralapostel oder Marketingstrategen als gut einstufen. Literaturtipps – Lotte und Ingeborg Hanreich «Joghurt, Käse, Rahm und Co.», Leopold Stocker Verlag, 2. Auflage 2003 – Rosa Marie und Thomas Donhauser «Frische Joghurt-Küche», Seehamer Kochbuch, 1. Auflage 2004 Ernährung GESUNDHEIT Grundrezept Joghurt selbst gemacht 1 Liter Vollmilch, 1 Becher Joghurt nature (180 g) möglichst frisch Den Backofen auf 50 Grad vorheizen. 6 Joghurtgläser waschen und heiss ausspülen. Die Milch auf 38 bis 40 Grad erwärmen. Das Joghurt als Starter hineingeben und gut verrühren, bis es sich vollständig aufgelöst hat. Dann die warme Joghurtmilch sorgfältig in die bereitgestellten Joghurtgläser füllen und mit einem Deckel oder mit Alufolie verschliessen. Die Gläser auf dem Backofenrost in mehrere Küchentücher wickeln, auf der zweituntersten Rille in den 50 Grad warmen Ofen schieben und während 6 bis 8 Stunden stehen lassen, bis aus der Milch Joghurt geworden ist. Herausnehmen und im Kühlschrank erkalten lassen. Tipp: Das Joghurt nach Belieben mit Zucker, Honig, Früchten, Schokoladepulver, Nüssen oder was immer gefällt mischen. Joghurt-Mohn-Salatsauce (als Vorrat) Für 3,25 dl Sauce: 50 g Mohnsamen, 1 Zwiebel, fein gehackt, 180 g Joghurt nature, 3 Esslöffel Rapsöl, 3 Esslöffel Apfelsaft, 2 Teelöffel Zitronensaft, 1 Teelöffel Honig, 1 Teelöffel Salz, Pfeffer aus der Mühle Mohnsamen und Zwiebeln ohne Fett in der Bratpfanne rösten. Auskühlen lassen. Restliche Zutaten gut verrühren, würzen. Mohn-Zwiebel-Mischung darunter rühren. Gut verschlossen und kühl aufbewahren. Haltbarkeit im Kühlschrank: 4 bis 5 Tage. Foto: SMP Unkompliziert ist die Herstellung von selbst gemachten Joghurts in besonderen Automaten, die im Handel erhältlich sind. Allerdings geht es auch ohne Spezialgerät. In jedem Fall zu beachten ist, dass alle verwendeten Gerätschaften einwandfrei sauber sind. Wichtig ist auch die genaue Einhaltung der Ausgangstemperatur: Die Milch muss auf 43 bis 45 Grad erwärmt werden. Empfehlenswert ist dabei die Verwendung eines Thermometers, denn zu tiefe Temperaturen lassen das Joghurt nicht richtig fest werden, zu hohe verursachen eine Eiweissausflockung. Zudem darf das Joghurt während der Gerinnungszeit nicht bewegt werden. Es macht übrigens einen Unterschied, ob man als Impfstoff Joghurt aus dem Becher oder spezielle Joghurtkulturen (im Reformhaus oder in der Drogerie erhältlich) verwendet. Nimmt man Joghurt als Starter, sollte es unbedingt die gleiche Fettstufe haben wie die Milch. Zudem muss man von Zeit zu Zeit ein neues Joghurt kaufen, denn sobald die Säuerungsintensität des Starterjoghurts nachlässt, wird das angesetzte Joghurt in der Konsistenz weich. Pouletspiessli mit Basilikum-Joghurt-Sauce Für 4 Personen: 500 g Pouletbrüstchen, 300 g ein- oder verschiedenfarbige Peperoni, Sonnenblumenoder Erdnussöl, Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle Sauce: 2 Becher Joghurt nature (ca. 350 g), 1 bis 2 Esslöffel Olivenöl, 2 Bund Basilikum, Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle, 1 Teelöffel fein gemahlener Koriander Die Pouletbrüstchen zuerst in daumendicke Streifen, dann in Würfel schneiden. Die Peperoni halbieren, entkernen, waschen und in gleich grosse Würfel wie das Fleisch schneiden. Pouletfleisch und Peperoniwürfel abwechslungsweise auf Spiesse stecken. Das Öl mit Salz und Pfeffer würzen und die Spiesschen unmittelbar vor dem Braten damit einpinseln. Auf ein Blech legen und unter dem auf höchster Stufe vorgeheizten Grill auf jeder Seite 4 Minuten braten. Sofort heiss servieren. Für die Sauce das Joghurt mit dem Olivenöl verrühren. Das Basilikum in feine Streifen schneiden, darunterziehen und die Sauce mit Salz, Pfeffer und Koriander würzen. Separat zu den gebratenen Spiesschen servieren. Apfel-Joghurt-Creme Für 4 Personen: 600 g Äpfel, z. B. Golden Delicious oder Maigold, 2 Esslöffel Zitronensaft, 1,5 dl Weisswein, 75 g Zucker, 1 Päckchen Bourbon Vanillezucker (siehe auch Chrüteregge «Natürlich» 12-2004), abgeriebene Schale von 1 Zitrone, 0,5 dl Calvados, 1 Esslöffel Zucker, 2 Eigelb, 250 g Joghurt nature, 125 g Mascarpone Die Äpfel schälen, vierteln und das Kerngehäuse entfernen. 2 Hälften mit dem Zitronensaft beträufeln und beiseite legen. Die restlichen Früchte in Schnitze schneiden. Mit dem Weisswein, den 75 Gramm Zucker, dem Vanillezucker und der Zitronenschale in eine Pfanne geben und zu einem Mus kochen. Dann mit dem Schwingbesen gut verrühren und auskühlen lassen. Inzwischen die beiden beiseite gestellten Apfelhälften würfeln. Mit Calvados und dem restlichen Zucker in eine Pfanne geben und nur gerade aufkochen. Im Sirup auskühlen lassen. In einer Schüssel die Eigelb, das Joghurt, den Mascarpone und das Apfelmus cremig rühren. Die Calvados-Apfelwürfel sorgfältig unterheben und die Creme nach Belieben mit einem Schuss Calvados abschmecken. Kühl servieren. Natürlich | 1-2005 59 Ernährung GESUNDHEIT Fotos: SMP Aprikosen-Joghurt-Kuchen Joghurt-Terrine mit Schnittlauch Für 1 Terrinen- oder Cakeform von 1 Liter Inhalt: 2 dl Wasser, 2 dl Vollrahm, 1,5 Teelöffel Agar Agar, 400 g Joghurt nature, 4 Bund Schnittlauch, fein geschnitten, Salz, Pfeffer aus der Mühle, Schnittlauch zum Garnieren Wasser, Rahm und Agar Agar in einer Pfanne verrühren, unter ständigem Rühren aufkochen. Von der Platte nehmen, leicht abkühlen. (Die Masse nicht zu stark abkühlen, da sie bei 30 bis 40 Grad zu gelieren beginnt.) Joghurt mit Schnittlauch mischen, unter den Rahm ziehen, würzen. In die kalt ausgespülte Form giessen, zugedeckt ca. 2 Stunden kühl stellen. Form evtl. kurz in heisses Wasser stellen, Terrine auf eine Platte stürzen, in Tranchen schneiden. Terrine auf Tellern anrichten, garnieren. Dazu passt eine Salatgarnitur mit Vinaigrette. Bunter Spinat mit Joghurtsauce 1 kg frischer Spinat, 4 feste Tomaten, 2 mittlere Zwiebeln, 50 g Butter oder 4–5 Esslöffel Olivenöl, 250 g gehacktes Lamm- oder Rindfleisch, Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle, 1 Teelöffel Rosenpaprika (scharf ), 100 g Langkornreis Joghurtsauce: 1 Becher Joghurt nature (180 g), 1–2 Knoblauchzehen, Salz, Pfeffer Den Spinat gründlich waschen. In kochendes Salzwasser geben und 1 Minute blanchieren. Abschütten und sehr gut ausdrücken. Die Tomaten kurz in kochendes Wasser tauchen, herausnehmen, schälen, quer halbieren, entkernen und in Würfel schneiden. Die Zwiebeln schälen und hacken. In der Butter oder im Olivenöl glasig werden lassen. Das Hackfleisch beifügen und unter Wenden gut anbraten. Mit Salz, Pfeffer und Rosenpaprika kräftig würzen. Den Spinat und die Tomaten sorgfältig untermischen. Zugedeckt auf kleinem Feuer 10 Minuten garen lassen. Jetzt den Reis darüber streuen und 2 dl Wasser dazu giessen. Das Gericht auf kleinem Feuer zugedeckt ca. 15 Minuten kochen lassen. Ist die Flüssigkeit eingekocht und der Reis noch nicht gar, etwas Wasser nachgeben. Am Schluss wenn nötig nachwürzen. Für die Sauce den Joghurt in einem Schüsselchen glatt rühren. Den Knoblauch dazu pressen und die Sauce mit Salz und Pfeffer würzen. Separat zum heissen Spinat servieren. Ayran (türkischer Joghurt-Drink) Zutaten gekühlt: 500 g Joghurt (Vollmilchjoghurt), 200 g Sauerrahm, 500 ml Wasser, Salz, Zitronensaft Alles in eine Schüssel geben und möglichst mit einem Mixer unter Zugabe des Wassers schaumig rühren. Das Wasser bis zur Maximalmenge zugeben. Lieber weniger als mehr, je nach gewünschter Konsistenz des Ayrans, zwischendurch abschmecken und je nach Geschmack mehr Salz,Zitrone oder Wasser zugeben. Den schaumigen Ayran in Gläser verteilen. Sehr erfrischend an heissen Tagen. Für 1 Ringform von 1 l Inhalt: Butter und Mehl für die Form Teig: 90 g Butter, weich, 125 g Zucker, 1 Messerspitze Salz, 2 Eier, 125 g Joghurt nature, 75 g gemahlene Haselnüsse, 175 g Mehl, 1 Teelöffel Backpulver, 175 g reife Aprikosen, klein gewürfelt, 1,5 Esslöffel Zitronensaft Garnitur: 4 Esslöffel Aprikosenkonfitüre, erwärmt, durch ein Sieb gestrichen, 4 Esslöffel Zucker, 4 Esslöffel Wasser, 1 Esslöffel Zitronensaft, einige Aprikosen, in Schnitze geschnitten, Puderzucker, Zitronenmelisse Für den Teig Butter rühren, bis sich Spitzchen bilden. Zucker und Salz dazu rühren. Eier beifügen und rühren, bis die Masse hell ist. Joghurt und Haselnüsse daruntermischen. Mehl mit Backpulver mischen, dazusieben und darunter rühren. Aprikosen und Zitronensaft mischen, darunter ziehen. Teig in die ausgebutterte und bemehlte Form füllen. Im unteren Teil des auf 180 Grad vorgeheizten Ofens ca. 35 bis 40 Minuten backen. Auf ein Kuchengitter stürzen. Für die Garnitur den noch heissen Kuchen mit Konfitüre bestreichen, auskühlen lassen. Zucker, Wasser und Zitronensaft aufkochen. Aprikosen beifügen, unter mehrmaligem Wenden köcheln, bis alle Flüssigkeit verdampft ist und sich der Zucker um die Aprikosen legt. Den Kuchen in Stücke schneiden, mit den Aprikosen auf Tellern anrichten. Mit Puderzucker ■ bestäuben. Mit Zitronenmelisse garnieren. Zimt-Joghurt-Müesli Zutaten pro Person: 4 EL Hirse- oder Haferflocken, geröstet, ausgekühlt, 180 g Joghurt nature, wenig Zitronensaft, 0,5 Esslöffel Sanddornkonfitüre, wenig Zimtpulver, ein halber Apfel, halbiert, Kerngehäuse entfernt, ein Viertel an der Bircherraffel gerieben, ein Viertel in Spalten, eine halbe Birne, halbiert, Kerngehäuse entfernt, an der Bircherraffel gerieben (Rest für Fruchtspiess verwenden), Apfelspalten und Zitronenmelisse zum Garnieren Für das Müesli alle Zutaten mischen, kurz ziehen lassen. Müesli in Teller geben, mit Apfelspalten und Zitronenmelisse garnieren. Statt Apfel und Birne nur 1 Frucht verwenden. Sanddornkonfitüre durch Honig oder Birnendicksaft austauschen. Natürlich | 1-2005 61