Aggregation von Kredit- und Marktrisiko
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Aggregation von Kredit- und Marktrisiko
Number 15 Working Paper Series by the University of Applied Sciences of bfi Vienna Aggregation von Kredit- und Marktrisiko Mai 2005 Christian Cech Fachhochschule des bfi Wien Michael Jeckle Fachhochschule des bfi Wien in cooperation with Bank Austria Creditanstalt Sponsored by Austrian Research Promotion Agency under the programme 2 University of Applied Sciences bfi Vienna ABSTRACT In dieser Arbeit werden die unterschiedlichen in der akademischen Literatur vorgeschlagenen Methoden der Risikoaggregation von Kredit- und Marktrisiko vorgestellt. Diese können grob in "Bottom-Up" und "Top-Down" Ansätze eingeteilt werden. "Bottom-Up" Ansätze lassen detailliertere Analysen zu, bringen jedoch einen weitaus größeren Arbeitsaufwand mit sich. "Top-Down" Ansätze gehen von aggregierten Daten, nämlich Gewinn/Verlustverteilung für das Kreditrisiko einerseits und das Marktrisiko anderseits aus. In der Arbeit wird detailliert auf die Umsetzung von "TopDown" Ansätzen bei Verwendung von elliptischen Copulas (Normal Copula und Student t-Copulas) eingegangen. Abschließend wird skizziert, wie aus bankinternen Daten zuerst die Marginalverteilungen von Kredit- und Marktrisiko geschätzt und anschließend die Abhängigkeitsstruktur modelliert werden kann. This paper presents different methods of risk aggregation of credit and market risk suggested in the academic literature dealing with this topic. These methods can roughly be categorized in bottom-up and top-down approaches. Bottom-up approaches can be used for detailed analyses, but entail much more work. Top-down approaches use aggregate data, namely profit and loss distribution for credit risk on the one hand and for market risk on the other. This paper analyzes in detail the implementation of top-down approaches using elliptical copulas (normal copula and Student t-copulas). In conclusion, it outlines how the marginal distribution of credit and market risk can be assessed using internal bank data and how the dependence structure can subsequently be modelled. 1. Einleitung.................................................................................................................4 2. Herausforderungen bei der Aggregation von Kredit- und Marktrisiko......................6 3. "Bottom-up" Ansätze .............................................................................................10 4. "Top-down" Ansätze ..............................................................................................12 4.1. Multifaktorielle Modelle ...................................................................................12 4.2. Copula Modelle ...............................................................................................14 4.3. Umsetzung eines Copula-Ansatzes ................................................................21 5. Zusammenfassung................................................................................................27 Ausgewählte Literatur................................................................................................28 Working Paper Series No.15 3 1. Einleitung Im Bankbereich kam es in den letzten Jahren zu tiefgreifenden Veränderungen der Risikomessung und -steuerung. Parallel zum Diskussionsprozess rund um die neuen Eigenmittelrichtlinien (Basel II) gab es in Banken verstärkte Anstrengungen, die Risikomessung und das Risikomanagement zu optimieren. Die internen Systeme von vielen Banken übertreffen bereits heute die von Basel II geforderten aufsichtlichen Mindeststandards. Insbesondere wurde die Wichtigkeit von Diversifikationseffekten innerhalb einer Risikoart erkannt und es wurde begonnen, neben den Marktportfolios (Portfolio der Positionen im Handelsbuch) auch die Kreditportfolios auf eine optimale Ausnutzung des Diversifikationseffektes hin zu optimieren.1 In letzter Zeit gibt es im Rahmen der Umsetzung der integrierten Gesamtbanksteuerung verstärkt Bemühungen, auch die Diversifikationseffekte zwischen unterschiedlichen Risikoarten zu quantifizieren. Bisher wurde das Risiko von unterschiedlichen Risikoarten meistens summiert, was der Annahme einer perfekt positiven Korrelation zwischen den Risikoarten gleichkommt. Werden auch die Diversifikationseffekte zwischen den unterschiedlichen Risikoarten mitberücksichtigt, kann die Risikomessung und in der Folge das Risikomanagement von Banken weiter verbessert werden, wenngleich die Diversifikationseffekte innerhalb einer Risikoart in der Regel größer sein dürften, als die Diversifikationseffekte zwischen Risikoarten. In Anlehnung an Kuritzkes et al. (2002) können die Risikoaggregation auf unterschiedlichen Ebenen und die damit verbundenen Diversifikationseffekte wie in Abb. 1 dargestellt werden. Die Interdependenzen des Risikos unterschiedlicher Risikoarten sind bisher weit weniger genau untersucht, als jene des Risikos innerhalb einer Risikoart. Um eine integrierte Gesamtbanksteuerung umzusetzen, ist es jedoch essenziell, auch diese Abhängigkeiten besser zu verstehen. 1 Diversifikationseffekte beschreiben im allgemeinen Risikoreduktion durch Streuung. 4 University of Applied Sciences bfi Vienna Abb. 1: Schematische Darstellung der Diversifikationseffekte auf den unterschiedlichen Ebenen des Risikomanagements Diversifikationseffekte innerhalb eines Risikofaktors (Netting von long und short positions) Level II Diversifikationseffekte innerhalb einer Risikoart Level III Diversifikationseffekte zwischen Risikoarten Abnehmende Diversifikationseffekte Level I Die vorliegende Arbeit untersucht die Möglichkeit der Aggregation (und damit der Quantifizierung der Diversifikationseffekte) zwischen dem Markt- und dem Kreditrisiko von Banken. Die vorliegende Arbeit untersucht die Möglichkeit der Aggregation (und damit der Quantifizierung der Diversifikationseffekte) von Markt- und Kreditrisiko von Banken. Im folgenden Abschnitt wird auf grundsätzliche Problemstellungen bei der Aggregation dieser beiden Risikoarten eingegangen. In Abschnitt 3 werden "Bottom-Up"-Ansätze und damit verbundene Anforderungen an Risikomesssysteme kurz dargestellt. In Abschnitt 4 wird auf die leichter zu realisierende Aggregation mittels "Top-Down"Ansatz eingegangen und es wird dargestellt, wie die Risikoaggregation mit Hilfe von Simulationstechniken unter Verwendung von Copulas erfolgt. Copulas ermöglichen die Darstellung von unterschiedlichen Abhängigkeitsstrukturen. In dieser Arbeit wird auf Normal Copulas und auf Student t-Copulas (elliptische Copulas) eingegangen. Working Paper Series No.15 5 2. Herausforderungen bei der Aggregation von Kredit- und Marktrisiko Bei der Aggregation von Value-at-Risk (VaR) oder Unexpected Loss (UL) im Marktrisiko werden oftmals folgende Formeln verwendet, um die Risikomaße für das Marktportfolio zu berechnen. VaRMarktportfolio = ULT ⋅ C ⋅ UL − δ T ⋅ µ [1] ULMarktportfolio = ULT ⋅ C ⋅ UL [2] wobei UL ... Spaltenvektor des Unexpected Loss für einzelne Risikofaktoren C ... Korrelationsmatrix der Veränderungen der Risikofaktoren δ ... Spaltenvektor der Deltaäquivalente (Exposures) pro Risikofaktor µ ... Spaltenvektor der Erwartungswerte der Risikofaktorveränderungen und ULi = δ i ⋅ σ i ⋅ Φ −1(α ) ∀i wobei σi ... Standardabweichung der Veränderungen des i-ten Risikofaktors Φ-1(.) ... Inverse der Standardnormalverteilungsfunktion α ... Konfidenzniveau, z.B. 99% Diese Formeln sind zulässig, wenn die diskreten Veränderungen der Risikofaktoren als normalverteilt (und unabhängig voneinander) angenommen werden können.2 Die Renditeverteilung von Kreditportfolios ist jedoch stark linksschief, da dem hohen Verlustpotential nur beschränkte Gewinnmöglichkeiten gegenüberstehen. Um diesen wichtigen Punkt hervorzuheben, sind die Marginalverteilungen (Randverteilungen) eines Markt- und eines Kreditportfolios schematisch in Abb. 2 dargestellt. Da die Rendite von Kreditportfolios keinesfalls als normalverteilt angenommen werden kann, _______________________________ 2 D.h. die Formeln können nicht für stetige Veränderungen von Risikofaktoren (z.B. stetige Renditen ("log-returns") von Aktienkursen) verwendet werden. 6 University of Applied Sciences bfi Vienna Abb. 2: Schematische Darstellung der Renditeverteilungen von typischen Kreditportfolios und Marktportfolios Renditeverteilung bei Aktien Wahrscheinlichkeit Wahrscheinlichkeit Renditeverteilung bei Krediten Verlust / Gewinn Verlust / Gewinn ist es auch unzulässig,_ Risikomaße wie den Value-at-Risk oder den Unexpected Loss mittels der aus dem Marktrisiko bekannten analytischen Formeln (Formeln [1] und [2]) zu aggregieren. Würden die Risikomaße für Kreditrisiko mit den obigen Formeln berechnet, so würde man das Kreditrisiko unterschätzen. Ein weiteres Problem sind die unterschiedlichen Zeithorizonte, über die Markt- und Kreditrisiko normalerweise gemessen werden. Während bei Marktrisiko Ein-Tagesoder 10-Tages-Horizonte üblich sind, wird beim Kreditrisiko üblicherweise ein EinJahres-Horizont verwendet. Dies spiegelt die unterschiedlich lange Halte- bzw. Umschichtungsdauer wider: Instrumente des Handelsbuches (Marktrisiko) werden in der Regel eher kurzfristig gehalten und werden im Falle von sich negativ entwickelnden Marktbewegungen auch schnell wieder abgestoßen. Auf Grund der mangelnden Handelbarkeit von Krediten in der Vergangenheit, konnte das Kreditportfolio nur sehr mühsam und langsam grundlegend umgeschichtet werden, weshalb der langfristigere Zeithorizont bei der Betrachtung von Kreditportfolios angebracht scheint bzw. schien. Um Risikomaße von unterschiedlichen Risikoarten zu aggregieren, ist es jedoch notwendig, dass sie über den selben Zeithorizont gemessen werden. Im Rahmen der Marktrisikomessung ist eine Skalierung auf längere Zeithorizonte üblich, um EinTages-Risikomaße auf 10-Tages-Risikomaße zu skalieren. Aus Formel [1] für den Ein-Tages Unexpected Loss kann mithilfe der sogenannten "Wurzel-Zeit Formel" Working Paper Series No.15 7 relativ leicht der Unexpected Loss und Value-at-Risk für längere Zeithorizonte berechnet werden: ULMarktportfolio,T =T = ULMarktportfolio,T =1 ⋅ T [3] VaRMarktportfolio,T =T = ULMarktportfolio,T =1 ⋅ T − δ T ⋅ (µT ) [4] Obige Formeln unterstellen jedoch, dass die diskreten Veränderungen der Risikofaktoren normalverteilt und unabhängig voneinander (iid – independently and identically distributed) sind. Sollen die Risikomaße von Ein-Tages-Werten auf sehr lange Zeithorizonte (beispielsweise ein Jahr) hinaufskaliert werden, so sollte die Annahme von normalverteilten Marginalverteilungen und die Unabhängigkeit der Realisierungen (d.h. keine Autokorrelation) noch kritischer hinterfragt werden.3 Ein noch schwerwiegenderes Problem ist, dass übliche vordefinierte Reaktionen des Marktrisikomanagements wie Stop-Loss Limite etc. nicht in die obigen Formeln einfließen. Wie erwähnt ist die Haltedauer von Positionen des Handelsbuches eher kurzfristig. Formeln [3] und [4] berechnen jedoch – unter den oben ausgeführten Verteilungsannahmen – die Risikomaße für ein Buy-and-Hold Portfolio mit aktueller Portfoliostruktur für den jeweiligen Betrachtungshorizont. Um das Marktrisiko auf einen Ein-Jahres Horizont – den beim Kreditrisiko üblichen Zeithorizont – hinaufzuskalieren, sollte also nicht die "Wurzel-Zeit Formel" verwendet werden. Ein möglicher "Bottom-up" Ansatz zur Ermittlung des Marktrisikos für längere Zeithorizonte ist es, die Renditen für Marktportfolios unter genau definierten Reaktionsfunktionen (z.B. Stop-Loss Limite etc.) zu simulieren. Die Kalibrierung solcher Modelle stellt sich jedoch als schwierig und zeitintensiv dar. Alternativ können die Zeithorizonte bei der Betrachtung der Renditen von Kreditportfolios verkürzt werden. Da aber nur wenige Kredite häufiger als einmal pro 3 Dies gilt insbesondere für das Zinsrisiko, das idR über Diskontierungsfaktor-Stützstellen für unterschiedliche Laufzeiten und Währungen berechnet wird. Bei langen Zeithorizonten und unterstellten normalverteilten Veränderungen der Diskontierungsfaktoren ist es möglich, dass ein Diskontierungsfaktor selbst bei einem in der Praxis üblichen Konfidenzniveau von beispielsweise 99 Prozent einen Wert größer als eins annimmt, was einem negativen Zinsniveau entspricht. 8 University of Applied Sciences bfi Vienna Jahr bewertet werden, ist es nicht möglich, Datenbanken mit direkten Beobachtungen zu schaffen. Insgesamt stellt sich die Datenlage für Kreditportfolios und deren Renditen schlechter dar als für Marktportfolios: Renditebeobachtungen werden seltener gemacht und die Zeitreihen reichen weniger lange zurück. Für das Problem, dass nur kurze Zeitreihen zur Verfügung stehen, zeigen Rosenberg und Schuermann (2004) einen möglichen Lösungsweg: Sie schätzen zunächst aus einer 9jährigen Historie mit vierteljährlichen Beobachtungen ein multifaktorielles Regressionsmodell für die Gewinne/Verluste des Kreditportfolios, wobei die erklärenden Variablen Marktrisikofaktoren sind. Dieses Regressionsmodell wenden sie an einer 29jährigen Historie von Marktrisikofaktoren an. Die daraus resultierenden geschätzten Realisierungen ("Beobachtungen") dienen in der Folge als Datenbasis für die Rendite von Kreditportfolios. Working Paper Series No.15 9 3. "Bottom-up" Ansätze Bei "Bottom-up" Ansätzen wird die Aggregation von Markt- und Kreditrisiko von unten her aufgebaut. Ausgangspunkte sind die elementaren Risikofaktoren für das Marktund Kreditrisiko. Am einfachsten erscheint eine Aggregation, wenn die Risikofaktoren eine gemeinsame Normalverteilung aufweisen. Wenn man in einem ersten Schritt davon ausgeht, dass die Risikofaktoren für das Marktrisiko durch eine multidimensionale Normalverteilung beschrieben werden können, stellt sich die Frage, wie das Kreditrisiko zu modellieren ist. Gehen wir einmal vom gängigen Modell Credit Metrics aus, wie es von JP Morgan entwickelt wurde. Basis der Berechnung der Gewinn- und Verlustverteilung für das Kreditportfolio sind die Unternehmenswerte. Diese werden als Linearkombination normalverteilter Zufallsvariablen modelliert und sind somit selbst normalverteilt. Die erklärenden Variablen sind einerseits die systematischen Faktoren und andererseits die unsystematischen Faktoren. Die systematischen Faktoren werden durch Aktienindizes approximiert (unterstellte Normalverteilung der Renditen), die unsystematische Faktoren sind untereinander und zu den systematischen Faktoren unkorreliert. Um die gemeinsame Verteilung der Unternehmenswerte zu beschreiben, bedarf es lediglich der Korrelationsstruktur zwischen den Aktienindizes. Um nun Markt- und Kreditrisiko zu aggregieren, bedarf es zusätzlich noch der Korrelationen zwischen den Risikofaktoren des Marktrisikos und dem Kreditrisiko, das heißt es gilt, die Korrelationen zwischen den Marktrisikofaktoren und den Aktienindizes zu berechnen. Auf Basis dieser so festgelegten multidimensionalen Normalverteilung lässt sich mittels Monte Carlo Simulation eine Gewinn/VerlustVerteilung simulieren. Auch alle anderen Kreditportfoliomodelle, für die normalverteilte Zufallsvariablen die Basis für das Ausfallverhalten bilden, müssten sich auf diese Weise integrieren lassen. Dazu gehören das KMV Modell (Credit Monitor) und das Modell von Mc Kinsey (Credit Portfolio View). 10 University of Applied Sciences bfi Vienna Wenn das Gesamtmodell aus Zufallsvariablen, deren Marginalverteilungen aus unterschiedlichen Verteilungsklassen entstammen, besteht, dann kann man auf der Basis von Copulas oder POTs (Peaks over Thresholds) eine Simulation durchführen.4 Neben Monte Carlo Simulation gibt es im Bereich des Marktrisikos die historische Simulation. Diese scheint im Bereich der Risikoaggregation jedoch wenig zielführend, da für die Risikofaktoren des Kreditportfolios nicht hinreichend viele Szenarien vorliegen dürften. In der bisherigen Darstellung wurde der LGD (Loss Given Default) als fix angenommen. Geht man von dieser Annahme ab und unterstellt einen stochastischen LGD, dann wirft das keine größeren Probleme auf, solange der LGD zu den anderen elementaren Risikofaktoren unkorreliert ist. Die Simulation lässt sich also leicht um stochastische LGDs erweitern. Wenn der LGD allerdings mit den Risikofaktoren stochastische Abhängigkeiten aufweist, dann hängt es davon ab, wie die Stochastik des LGD modelliert ist. Liegt nur eine einfache Verteilung vor – gern wird hier eine Betaverteilung angenommen –, dann müsste man zunächst modellieren, wie die bedingte LGDVerteilung in Abhängigkeit von den Realisierungen der sonstigen Risikofaktoren aussieht. Wird der stochastische LGD als Funktion anderer Variablen modelliert, dann hängt es davon ab, wie deren bedingte Verteilung in Abhängigkeit von den anderen Risikofaktoren aussieht. 4 Das Konzept von Copulas wird im folgenden Abschnitt besprochen. Im Rahmen von POTs wird zwischen Kernverteilungen und Randverteilungen unterschieden: Im Risikomanagement hat man oft mit Verteilungen zu tun, die in großen Bereichen einer bestimmten Verteilung (beispielsweise einer Normalverteilung) ähnlich sind, sich an den Rändern aber deutlich von dieser Verteilung unterscheiden. Deshalb wird der Kernbereich mit einer Kernverteilung modelliert, die Ränder (tails) ab einer gewissen Schwelle (treshold) werden als Randverteilung modelliert. Vgl. etwa Wiedemann (2004), S. 290ff. Working Paper Series No.15 11 4. "Top-down" Ansätze Bei "Top-down" Ansätzen geht man von bereits aggregierten Daten aus. Diese Daten – beispielsweise die Renditeverteilung für das Marktportfolio einerseits und das Kreditportfolio andererseits – werden miteinander verknüpft, um so eine Gesamtverteilung bzw. das "Gesamtrisiko" zu berechnen. Auf die Einzelbestandteile des Markt- und Kreditportfolios wird im Gegensatz zu "Bottom-up" Ansätzen nicht eingegangen. Innerhalb der "Top-Down" Ansätze kann grob zwischen mutltifaktoriellen Modellen und Copula Modellen unterschieden werden. Im folgenden Unterabschnitt 4.1. wird ein multifaktorielles Modell, wie es von Alexander und Pézier (2003) vorgeschlagen wird, kurz vorgestellt. In Abschnitt 4.2. folgt eine Darstellung der Copula Modelle. In Abschnitt 4.3. wird schließlich die Umsetzung eines "Top-down" Ansatzes mit Copulas skizziert. 4.1. Multifaktorielle Modelle Eine möglicher Ansatz zur Berechnung des Gesamtrisikos wird von Alexander und Pézier (2003) vorgestellt. Ausgehend von Gewinn/Verlust-Zeitreihen schätzen sie für acht Geschäftseinheiten5 multifaktorielle Regressionen mit sechs erklärenden Variablen (Risikofaktoren-Veränderungen).6 Es werden also wie erwähnt nicht sämtliche Einzelbestandteile der Portfolios verwendet, um das Risiko zu berechnen ("Bottom-up" Modelle), sondern es wird versucht, die Gewinn/Verlust-Verteilung mit einigen wenigen Risikofaktoren und einem Regressionsmodell zu schätzen. Der Gewinn/Verlust für Geschäftseinheit i, Pi, wird folgendermaßen dargestellt 5 Corporate Finance, Trading & Sales, Retail Banking, Commercial Banking, Payment & Settlement, Agency & Custody, Asset Management, Retail Brokerage. 6 Risikofaktoren: 1Y treasury rate; 10Y – 1Y treasury (slope); Implied interest rate volatility; S&P 500 index; S&P 500 implied volatility; Credit Spread: 10Y US BBB swap spread. 12 University of Applied Sciences bfi Vienna Pi = α i + β i ,1 ⋅ x1 + β i ,2 ⋅ x 2 + ... + β i , n ⋅ x n + ε i [5] wo αi der erwartete Gewinn/Verlust, x1 bis xn die Veränderungen der Risikofaktoren, βi,1 bis βi,n die zu schätzenden factor-loadings und εi das Residuum ist. Somit lässt sich aus den Standardabweichungen der Veränderungen der Risikofaktoren leicht die Standardabweichung der Gewinne/Verluste bestimmen. Diese dient Alexander und Pézier (2003) als Risikomaß. Es wird vereinfachend Pearson's Korrelationskoeffizient verwendet, um die Abhängigkeit der Risikofaktoren zu messen. Um auf den Effekt der tail dependence, also der Wahrscheinlichkeit von gleichzeitigen starken Bewegungen der Risikofaktoren einzugehen, werden jedoch nur die Beobachtungen in den tails der marginalen Verteilungen der Risikofaktoren-Veränderungen zur Schätzung der Korrelation herangezogen. Weiters wird die Kurtosis ("fat tails") der marginalen Verteilungen durch eine Normal-Mixture Verteilung abgebildet. Die Normal-Mixture Verteilung ist eine Kombination von zwei Normalverteilungen. Um "fat tails" mittels Normal-Mixture Verteilung darzustellen, werden zwei Normalverteilungen mit gleichem Erwartungswert µ , aber unterschiedlichen Standardabweichungen σ1 und σ2, sowie Gewichtungen w1 und w2 an die empirisch beobachteten Daten angepasst. Die Normal-Mixture Verteilung ist die Summe der beiden gewichteten Normalverteilungen. In Abb. 3 sind beispielhaft die Dichtefunktionen einer Normalverteilung und einer Normal-Mixture Verteilung abgebildet. Abb. 3: Dichtefunktionen für eine Normalverteilung und eine Normal-Mixture Verteilung. (Parameter Normalverteilung: µ = 0, σ = 1; Parameter NormalMixture Verteilung: µ1 = µ2 = 0, σ1 = 3, σ2 = 0.6, w1 = 0.45, w2 = 0.55) 0.5 0.4 0.3 0.2 0.1 0 -2.5 -2 -1.5 -1 -0.5 Normalverteilung Working Paper Series No.15 0 0.5 1 1.5 2 2.5 Normal-Mixture Verteilung 13 Um aus der Standardabweichung der Gewinne/Verluste den VaR zu schätzen, werden mittels Monte Carlo Simulation abhängige Normalverteilungen generiert und diese in Normal-Mixture Verteilungen transformiert. Aus der Gesamtverteilung kann dann ein Skalierungsfaktor berechnet werden, mit dem die Standardabweichung der Gewinne/Verluste multipliziert wird, um den VaR zu berechnen.7 Saita (2004) weist auf mögliche Doppelgleisigkeiten bei der Risikoaggregation mit multifaktoriellen Regressionen hin. Da das Kreditrisiko in den meisten Banken einen sehr großen Teil des Gesamtrisikos ausmacht, sollten multifaktorielle Regressionsmodelle, wie sie von Alexander und Pézier (2003) vorgeschlagen werden, auf den meist schon sehr genauen, bestehenden Modellen zur Berechnung des Kreditrisikos Gewinne/Verluste aufgesetzt im werden. Marktrisiko Zur können Schätzung nötigenfalls der weitere Regression für Risikofaktoren hinzugefügt werden. Saita (2004) bezeichnet diesen Ansatz als "mixed multifactor approach". 4.2. Copula Modelle Eine weitere Methode ist die Aggregation des Markt- und Kreditrisikos mittels Copulas. Das Konzept der Copulas erlaubt es, die marginalen Verteilungen, also die Gewinne/Verluste oder die Renditen des Markt- und des Kreditportfolios gesondert von der Abhängigkeitsstruktur zu modellieren. Dies ermöglicht im Gegensatz zur üblichen analytischen VaR-Formel (Formel [1]) einerseits die Aggregation von nicht normalverteilten Marginalverteilungen, andererseits kann die Abhängigkeitsstruktur individuell angepasst werden. In dieser Arbeit wird auf elliptische Copulas (Normal Copula und Student t-Copulas) eingegangen. Liegen Zeitreihen der Gewinne/Verluste vor, so kann man entweder die Gewinne/Verluste direkt modellieren, oder entsprechende Renditeverteilungen 7 Dieser Skalierungsfaktor muss für jedes Konfidenzniveau einzeln simuliert werden. Hall (2002) erläutert das Problem von Skalierungsfaktoren für unterschiedliche Konfidenzniveaus bei (links-) schiefen Renditeverteilungen im Detail. 14 University of Applied Sciences bfi Vienna berechnen.8 Die Rendite für das Marktportfolio wird oftmals als Student t-Verteilung oder als Normal-Mixture Verteilung (vgl. oben) modelliert. Diese Verteilungen weisen bei entsprechender Parametrisierung im Vergleich zur Normalverteilung eine höhere Kurtosis auf ("fat tails"), was empirischen Beobachtungen entspricht. Für die Rendite des Kreditportfolios wird oftmals eine Betaverteilung oder eine Weibullverteilung angenommen. Sind die marginalen Verteilungen geschätzt, so können sie mithilfe von Copulas zu einer Gesamtverteilung verbunden ("aggregiert") werden. In der Regel wird die Gesamtverteilung mittels Monte Carlo Simulation berechnet. Deshalb werden im folgenden die Schritte zur Simulation einer Gesamtverteilung dargestellt. Wir bezeichnen mit FKredit die Verteilungsfunktion der Renditen des Kreditportfolios (beispielsweise eine Betaverteilung) und mit FMarkt die Verteilungsfunktion der Renditen des Marktportfolios (beispielsweise eine Student t-Verteilung). Wir nehmen zunächst eine Abhängigkeitsstruktur wie bei einer multivariaten Standardnormalverteilung an. Eine Verbindung der marginalen Verteilungen mit einer solche Abhängigkeitsstruktur wird mit einer Normal Copula (auch als Gaussian Copula bezeichnet) durchgeführt. Schließlich wird noch ein Abhängigkeitsparameter ρ benötigt. In dem hier beschriebenen Fall einer bivariaten Verteilung stellt ρ einen Wert dar, ansonsten eine Korrelationsmatrix. Auf die Schätzung von ρ wird im nächsten Abschnitt eingegangen. Um mit einer Monte Carlo Simulation die Gesamtverteilung zweier beliebiger marginaler Verteilungen zu berechnen, werden in einem ersten Schritt zwei unabhängige standardnormalverteilte Zufallszahlenvektoren Z1 und Z2 generiert. In einem zweiten Schritt werden diese mittels Choleskyzerlegung in zwei abhängige standardnormalverteilte Zufallszahlenvektoren X und Y umgewandelt. Im Fall der hier beschriebenen bivariaten Verteilung lauten die Formel für die Berechnung von X und Y 8 Als Basis für die Renditeberechnung gelten beim Marktrisiko "trading assets plus liabilities", beim Kreditrisiko "lending assets". Aufgrund dieser Werte werden auch die Gewichte berechnet. Working Paper Series No.15 15 X = Z1 In einem und dritten Schritt Y = ρ Z1 + 1 − ρ 2 Z 2 werden die [6] Vektoren X und Y mit der Standardnormalverteilungsfunktion Φ in die zwischen 0 und 1 (0 und 100 Prozent) gleichverteilten Vektoren U und V umgerechnet U = Φ (X ) und V = Φ (Y ) ; U, V ~ U (0,1) [7] Somit ist die Abhängigkeitsstruktur fertig modelliert. Um nun die Realisierungen der marginalen Verteilungen zu berechnen, werden in einem letzten Schritt die Vektoren −1 −1 A und B mittels der Inversen der marginalen Verteilungsfunktionen FKredit und FMarkt berechnet −1 −1 (U) = FKredit (Φ(X )) A = FKredit und −1 −1 (V ) = FMarkt (Φ(Y )) B = FMarkt [8] Die Gesamtverteilung ist nun die Summe von wA·A und wB·B, wobei wA und wB die Gewichte für das Kredit- und das Marktportfolio darstellen. Die Normal Copula geht von einer Abhängigkeitsstruktur entsprechend einer multivariaten Standardnormalverteilung aus. Beobachtungen zeigen aber, dass die Wahrscheinlichkeit von gemeinsamen starken Marktbewegungen stärker ist, als durch die Abhängigkeitsstruktur einer Normal Copula anzunehmen wäre. Diese größeren Abhängigkeiten bei gemeinsamen starken Marktbewegungen werden als positive tail dependence bezeichnet. Als eine einfache Erweiterung der Normal Copula bietet sich die Student t-Copula an. Die Abhängigkeitsstruktur der Student tCopula weist gemeinsamen starken Marktbewegungen eine höhere Wahrscheinlichkeit zu als die Normal Copula. Als weiterer Parameter muss für eine Student t-Copula die (positiv ganzzahlige) Anzahl der Freiheitsgrade ν festgelegt werden. Je geringer die Anzahl der Freiheitsgrade, desto stärkeres Gewicht erhalten gemeinsame starke Marktbewegungen. 16 University of Applied Sciences bfi Vienna Abb. 4: Scatterplots für U,V ~ U(0,1) und A,B ~ N(0,1) bei Verwendung einer ~ ~ ~ U(0,1) und ~ ~ ~ N(0,1) bei Normal Copula (linke Scatterplots) und für U ,V A, B Verwendung einer Student t-Copula mit 3 Freitheitsgraden (rechte Scatterplots). ρ = 0.5, N = 1000. Student t-Copula (3 Freiheitsgrade) U, V ~U (0,1) ~ ~ U, V ~ U (0,1) ~ Normal Copula ~ () () ~ ~ ~ ~ A = Φ −1 U und B = Φ −1 V A, B ~N (0,1) ~ ~ A, B ~ N (0,1) ~ A = Φ −1(U) und B = Φ −1(V ) ~ In Abbildung 4 sind die unterschiedlichen Abhängigkeitsstrukturen einer Normal Copula und einer Student t-Copula mit 3 Freiheitsgraden mit dem selben Korrelationskoeffizienten (ρ = 0.5) dargestellt. Als Marginalverteilungen wurden zu Darstellungszwecken jeweils Standardnormalverteilungen angenommen. Working Paper Series No.15 17 Um eine Gesamtverteilung mithilfe einer Student t-Copula zu simulieren, geht man sehr ähnlich vor, wie bei einer Normal Copula.9 Neben den beiden unabhängigen standardnormalverteilten Zufallszahlenvektoren Z1 und Z2 braucht man weiters einen Vektor S von chi-quadrat-verteilten Zufallszahlen mit ν Freiheitsgraden. Ein solcher Vektor kann auch leicht selbst simuliert werden, indem weitere ν unabhängige standardnormalverteilte Zufallszahlenvektoren Z3, Z4, ..., Zν+2 generiert werden. Aus der Summe der quadrierten standardnormalverteilten Zufallszahlenvektoren ergibt sich der Vektor S si = ν +2 ∑ zi2,k k =3 = zi2,3 + zi2,4 + ... + zi2,ν + 2 ∀i [9] Nachdem die Vektoren Z1 und Z2 mittels Cholesky Zerlegung in die abhängigen Vektoren X und Y umgewandelt wurden (vgl. [6]), werden sie mit dem Vektors S ~ ~ transformiert zu X und Y ν x~i = x i ⋅ si ν y~i = y i ⋅ si und ∀i [10] ~ ~ Die so berechneten Vektoren X und Y werden nun mit einer Student t- Verteilungsfunktion mit ν Freiheitsgraden in die zwischen 0 und 1 gleichverteilten ~ ~ Vektoren U und V umgerechnet. () ~ ~ U = Tν X und () ~ ~ V = Tν Y ; ~ ~ U, V ~ U (0,1) [11] ~ ~ Der letzte Schritt, also die Umwandlung der Vektoren U und V in Realisierungen der ~ ~ marginalen Verteilungen A und B erfolgt analog zur Normal Copula mithilfe der Inversen der marginalen Verteilungen (vgl._[8]). 9 Vgl. hierzu etwa Frey et al. (2001), S. 3f. 18 University of Applied Sciences bfi Vienna Abb. 5: Arbeitsschritte zur Simulation von Abhängigkeitsstrukturen mit einer Normal Copula Zufallszahlen ~N(0,1) iid und Student t-Copulas Normal Copula Student t-Copulas Simulation von 2 unabhängigen standardnormalverteilten Zufallszahlenvektoren: Z1 und Z2 Simulation von ν+2 unabhängigen standardnormalverteilten Zufallszahlenvektoren: Z1 , Z2 , ..., Zν+2 Berechnung eines chiquadrat-verteilten Zufallszahlenvektors S Abhängige Zufallszahlen „Uniformisierung“ Umrechnung in Realisierungen Berechnung der Gesamtverteilung X = Z1 Y = ρ Z1 + 1 − ρ 2 Z 2 U = Φ (X ) V = Φ (Y ) ν +2 ∑ zi2,k ∀i ν x~i = x i ⋅ si ∀i ν y~i = y i ⋅ si ∀i si = k =3 ~ U = Tν ~ V = Tν (X~ ) (Y~ ) () () −1 A = FKredit (U) ~ ~ −1 A = FKredit U −1 B = FMarkt (V ) ~ ~ −1 B = FMarkt V w A A + wB B ~ ~ w A A + wB B Die Arbeitsschritte zur Simulation von Abhängigkeitsstrukturen mit einer Normal Copula und Student t-Copulas sind nochmals in Abb. 5 dargestellt. Working Paper Series No.15 19 Es gibt neben der Normal und Student t-Copulas eine Vielzahl anderer Copulas, die Möglichkeiten bieten, Abhängigkeitsstrukturen "maßgeschneidert" festzulegen. So können etwa für gemeinsame Abwärtsbewegungen der Risikofaktoren andere Abhängigkeitsstrukturen festgelegt werden, Aufwärtsbewegungen. Die Parameter der Copulas als 10 für gemeinsame werden jeweils durch eine Maximum Likelihood geschätzt. Cherubini et al. (2004), S. 154, merken an, dass "a potential problem comes from the simple fact that the number of combinations that can be made has virtually no limit, and one can easily get lost looking for the best combination of the marginals and the copula." Dies ist auch der Hauptkritikpunkt, der Copulas entgegengebracht wird: Copulas bieten durch die getrennte Modellierung von marginalen Verteilungen und Abhängigkeitsstrukturen eine Vielzahl an Möglichkeiten, um Gesamtverteilungen zu modellieren. Dadurch wird es aber sehr schwierig, die "richtigen" Parameter zu schätzen. Rosenberg und Schuermann (2004) berechnen in ihrer Arbeit die Gesamtverteilung der Gewinne/Verluste für ein Bankportfolio mit marginalen Verteilungen für Kredit(Weibullverteilung), Markt- (Student t-Verteilung) und operationelles Risiko (Häufigkeitsverteilung einer Monte Carlo Simulation). Zur Aggregation verwenden sie eine Normal Copula und Student-t Copulas mit 5 bzw. 10 Freiheitsgraden. Erwartungsgemäß ist der Gesamt-VaR, der mit einer Student t-Copula mit 5 Freiheitsgraden berechnet wird, am höchsten. Weiters berechnen sie den GesamtVaR mittels des von ihnen eingeführten "Hybrid-VaR": Hier werden zunächst die Einzel-VaRs für ein bestimmtes Konfidenzniveau entsprechend den unterstellten Marginalverteilungen (Weibullverteilung für das Kreditrisiko und Student t-Verteilung für das Marktrisiko) berechnet. Aus diesen Einzel-VaRs wird der Gesamt-VaR mittels der üblichen analytischen VaR Formel berechnet.11 Die Methode des Hybrid-VaR erzielt erstaunlich gute Ergebnisse. Für die unterstellten marginalen Verteilungen und 10 Für eine Normal Copula ist dies der Korrelationskoeffizient ρ, für Student t-Copulas der Korrelationskoeffizient ρ und die Anzahl der Freiheitsgrade ν. 11 D.h. entsprechend Formeln [1] und [2]. Die Berechnung des GesamtVaR mittels Hybrid-VaR ist mathematisch unsauber, da die übliche analytische VaR Formel nur für multivariate Normalverteilungen verwendet werden darf (vgl. Embrechts et al. (1999), S.4). Rosenberg und Schuermann (2004) sind sich dieser Tatsache bewusst. 20 University of Applied Sciences bfi Vienna Gewichte liegt der Gesamt-Var, der mittels Hybrid-VaR berechnet wurde, zwischen den Gesamt-VaRs, die mittels Student t-Copulas mit 5 und 10 Freiheitsgraden berechnet wurden. 4.3. Umsetzung eines Copula-Ansatzes In diesem Unterabschnitt wird skizziert, wie ein Copula-Ansatz zur Ermittlung des Gesamtrisikos implementiert werden kann. Der erste Arbeitsschritt ist die Schätzung der Marginalverteilungen und der Copula-Parameter. Der zweite Arbeitsschritt besteht in der Simulation von Gesamtverteilungen unter der Annahme unterschiedlicher Copulas, wie sie im vorigen Abschnitt beschrieben wurde. Die Arbeitsschritte zur Schätzung der Marginalverteilungen und der Copula-Parameter sind in Abb. 6 zusammenfassend dargestellt. Zur Umsetzung eines Copula-Ansatzes braucht man zunächst eine geeignete Datenbasis, um das Modell zu parametrisieren. Die Datenbasis besteht aus Gewinn/Verlustverteilungen, die für das Kreditportfolio einerseits und für das Marktportfolio andererseits über den selben Zeithorizont mit der selben Frequenz gemessen wurden.12 Diese Gewinn/Verlust-Verteilungen werden in der Folge in Renditeverteilungen transformiert, an die das Modell angepasst wird. Die Renditen von Marktportfolios lassen sich in den meisten Banken leicht (auch hochfrequent) eruieren. Bei Kreditportfolios sind jedoch in der Regel nur viel seltener direkte Beobachtungen von Gewinnen/Verlusten möglich (für die meisten Kredite auf einer jährlichen Basis). Um eine ausreichend große Datenbasis zur Verfügung zu haben, sind jedoch jährliche Beobachtungen meistens nicht ausreichend. Ist in der Bank bereits ein Regressionsmodell zur Abschätzung des Kreditrisikos implementiert, so besteht ein möglicher Lösungsweg darin, Gewinne/Verluste für das Kreditportfolio mittels des bereits implementierten Regressionsmodells und einer ______________________________________ 12 Im hier beschriebenen Copula-Ansatz wird von gleichbleibenden Marginalverteilungen und Abhängigkeitsstrukturen ausgegangen. Mögliche Strukturbrüche während des Beobachtungszeitraums werden nicht modelliert. Working Paper Series No.15 21 Abb. 6: Arbeitsschritte zur Ermittlung der Marginalverteilungen und des Korrelationskoeffizienten ρ Monatliche diskrete Renditen werden mittels Regressionsmodell und Zeitreihe der Faktorrealisierung geschätzt. beispielsweise beispielsweise Monatliche stetige Renditen werden aus historischen Daten gemessen und standardisiert. rM, standardisiert ~ Tν rK ~ ln(B(0,1,p,q)) FMarkt(rm) ~ U(0,1) FKredit(rm) ~ U(0,1) Schätzung der Copula-Parameter (ML) Datenbasis Kreditrisiko Marginalverteilungen schätzen (ML) Marktrisiko CopulaParameter Zeitreihe der Faktorrealisierungen und der Gewichtungen des historischen Kreditportfolios (betreffend die Faktoren des Regressionsmodells) zu schätzen. Auf diese Weise können Gewinne/Verluste häufiger als auf einer jährlichen Basis geschätzt werden. Monatliche oder vierteljährliche Gewinn/Verlust-Schätzungen scheinen angebracht, um eine genügend große Datenbasis zu haben. Diese Vorgehensweise kann problematisch sein, da für das Kreditrisiko somit keine tatsächlich beobachteten Renditen, sondern nur Schätzungen vorliegen. Dies kann einen Einfluss auf die Modellierung der Abhängigkeitsstruktur haben. Wie stark dieser Einfluss ist, hängt von der Güte des Regressionsmodells ab, mit dem die Kreditportfoliorenditen geschätzt werden. 22 University of Applied Sciences bfi Vienna Ist die Datenbasis vorhanden, so werden in einem weiteren Schritt die Marginalverteilungen der Renditen des Kreditportfolios einerseits und des Marktportfolios andererseits modelliert. Wie bereits erwähnt bieten sich für die Renditeverteilungen des Marktportfolios eine Student t-Verteilung, für die Renditeverteilung des Kreditportfolios eine Betaverteilung an. Die Parametrisierung der Marginalverteilungen erfolgt über eine Maximum Likelihood Schätzung. Mittels der so festgelegten Marginalverteilungen FKredit Kreditportfolios und FMarkt für die Rendite des für die Rendite des Marktportfolios werden die Beobachtungen der Datenbasis in zwischen 0 und 1 gleichverteilte Werte umgerechnet (U~(0,1)). Somit hat man zwei Vektoren mit "uniformisierten" Daten. Aus diesen Daten werden mittels Maximum Likelihood die Parameter der Copulas geschätzt. Für eine Normal Copula muss nur ein Parameter (ρ Normal), für Student tCopulas müssen zwei Parameter (ρ t-Copula und die Anzahl der Freiheitsgrade ν) geschätzt werden.13 Abschließend wird mit einem Likelihood Ratio Test die entsprechend parametrisierte Student t-Copula gegen die Normal Copula getestet. Die Normal Copula wird in diesem Fall als eine Student t-Copula mit einer "großen" Anzahl an Freiheitsgraden betrachtet. Werden im obigen Arbeitsschritt "Schätzen der Copula-Parameter" für die t-Copula eine große Anzahl an Freiheitsgraden ν geschätzt, so ist dies ein Indikator für eine Normal Copula. Ein geringes ν wiederum ist ein Anzeichen für eine Student t-Copula. Es ist anzumerken, dass die im obigen Arbeitsschritt geschätzten Korrelationsparameter ρ Normal und ρ t-Copula in der Regel nicht dem linearen Korrelationskoeffizienten entsprechen, der im Zusammenhang mit multivariaten Normalverteilungen – beispielsweise bei der Berechnung des Marktrisikos – 13 Alternativ können die beiden Arbeitsschritte "Schätzung der Parameter der Marginalverteilungen" und "Schätzung der Copula-Parameter" zu einem Arbeitsschritt zusammengefasst werden. In diesem Fall würden diese Parameter gleichzeitig mittels Maximum Likelihood geschätzt. Working Paper Series No.15 23 verwendet wird. Der Pearson-Korrelationskoeffizient für die Vektoren M und N berechnet sich folgendermaßen: Pearson = ρm ,n σ m,n , σ m ⋅σ n wo σm,n = Cov(M,N) [12] Die Pearson-Korrelation wird üblicherweise direkt aus den Realisierungen der Verteilungen berechnet und entspricht dann dem oben erwähnten linearen Korrelationskoeffizienten. Die Vektoren M und N entsprechen in diesem Fall den empirischen Renditebeobachtungen. Im Zusammenhang mit Copulas und nicht-normalverteilten Marginalverteilungen sollte die Pearson-Korrelation jedoch aus den "uniformisierten" Daten (die Vektoren M und N stellen also in diesem Fall Vektoren mit zwischen 0 und 1 gleichverteilten Werten dar) berechnet werden. Auch die Kovarianz und die Standardabweichungen werden aus den uniformisierten Daten berechnet. Die so berechnete PearsonKorrelation entspricht Spearman's Rho für die ursprünglichen, nicht-uniformisierten Daten. Spearman's Rho ist Marginalverteilungen als Maßzahl vorzuziehen. im Zusammenhang dem mit linearen nicht-normalverteilten Korrelationskoeffizienten 14 Abschließend soll die Bedeutung von unterschiedlichen Abhängigkeitsannahmen für das Risikomanagement durch ein Beispiel noch einmal hervorgehoben werden. Wir modellieren die Renditen eines Marktportfolios als Student t-Verteilung, rMarkt ~ µ+σ·Tν, mit folgenden Parametern: µ = 1.16%, σ = 1.26%, ν = 11. Die Renditen eines Kreditportfolios werden als Betaverteilung, rKredit ~ ln(1-B(p,q)·0.45) mit p =0.7 und q =37.6 modelliert. Die Gewichte betragen 60% für das Kreditportfolio und 40% für das Marktportfolio. Die beiden Marginalverteilungen werden mit einer Normal Copula und einer Student t-Copula mit 5 Freiheitsgraden verbunden. 14 Spearman's Rho unterscheidet sich idR vom linearen Korrelationskoeffizienten (Ausnahme: multivariate Standardnormalverteilung). Rosenberg und Schuermann (2004) dokumentieren auf S. 49 die unterschiedlichen Werte der Pearson-Korrelation, die sich aus den linksschiefen marginalen Verteilungen ergeben. Spearman's Rho wird sich idR auch von den geschätzten Copula-Parametern ρ Normal und ρ t-Copula unterscheiden. Dennoch ist Spearman's Rho – im Gegensatz zum linearen Korrelationskoeffizienten – im Zusammenhang mit nicht-normalverteilten Marginalverteilungen ein "sinnvolles" Abhängigkeitsmaß. 24 University of Applied Sciences bfi Vienna Abb. 7: Gesamtverteilung der Renditen (Wahrscheinlichkeitsverteilung), wenn die Marginalverteilungen für das Kredit- und das Marktportfolio mit einer Normal Copula und einer Student t-Copula mit 5 Freiheitsgraden verbunden werden. N = 1 000 000. Betrachtet man die simulierten Gesamtverteilungen in Abb. 7, so sind die Auswirkungen der unterschiedlichen Abhängigkeitsstrukturen (Normal Copula und Student t-Copula) mit freiem Auge nur schwer auszumachen. Die Unterschiede zeigen sich jedoch, wenn man den linken tail der Verteilung, an dem das Risikomanagement in erster Linie interessiert ist, genauer untersucht. In Abb. 8 sind die Quantile der Gesamtrenditeverteilungen bis zum 1%-Quantil (obere Grafik) und bis zum 0.1%-Quantil (untere Grafik) abgebildet.15 Die Renditen weichen umso stärker voneinander ab, je geringer das betrachtete Quantil ist. Dies spiegelt die größere Wahrscheinlichkeit von gemeinsamen Abwärtsbewegungen, die durch die Student t-Copula modelliert werden, wider. Wird nun ein bestimmtes Rating (oder analog: eine bestimmte Ausfallwahrscheinlichkeit des Kreditinstitutes selbst) angestrebt, so muss darauf geachtet werden, dass genügend ökonomisches Kapital gehalten wird, um mögliche Verluste abzufedern und so eine Insolvenz des Kreditinstitutes zu verhindern. Liegt eine positive tail dependence, also eine größere Wahrscheinlichkeit von gemeinsamen starken Marktbewegungen vor, so ist in jedem Fall mehr ökonomisches Kapital zu halten, als dies bei einer Normal Copula der Fall wäre. 15 Das 0.03%-Quantil, das der Rendite bei einem VaR(99.97%) entspricht und damit im Zusammenhang mit dem oftmals angestrebten AAA-Rating steht, wurde hervorgehoben. Working Paper Series No.15 25 Abb. 8: Quantile der Gesamtverteilung der Renditen, wenn die Marginalverteilungen für das Kredit- und das Marktportfolio mit einer Normal Copula und einer Student t-Copula mit 5 Freiheitsgraden verbunden werden. N = 1 000 000. Abb. 8 verdeutlicht, dass eine positive tail dependence bei der Berechnung von Risikomaßzahlen bzw. bei der Schätzung des benötigten ökonomischen Kapitals eine wichtige Einflussgröße darstellt. Würde die positive tail dependence nicht modelliert, so würde man das Risiko unterschätzen. 26 University of Applied Sciences bfi Vienna 5. Zusammenfassung Im Rahmen der integrierten Gesamtbanksteuerung ist es für Banken von großem Interesse, die Risiken der unterschiedlichen Risikoarten zu einem Gesamtrisiko zu aggregieren. Hierzu ist es notwendig, die Abhängigkeitsstrukturen zwischen den unterschiedlichen Risikoarten zu kennen. In dieser Arbeit werden die unterschiedlichen in der akademischen Literatur vorgeschlagenen Methoden der Risikoaggregation von Kredit- und Marktrisiko vorgestellt. Diese können grob in "Bottom-Up" und "Top-Down" Ansätze eingeteilt werden. "Bottom-Up" Ansätze lassen detailliertere Analysen zu, bringen jedoch einen weitaus größeren Arbeitsaufwand mit sich. "Top-Down" Ansätze gehen von aggregierten Daten, nämlich Gewinn/Verlust-Verteilung für das Kreditrisiko einerseits und das Marktrisiko anderseits, aus. Diese Marginalverteilungen werden unter Verwendung von Copulas zu einer Gesamtverteilung kombiniert. Copulas ermöglichen die getrennten Modellierungen von Marginalverteilungen einerseits und von Abhängigkeitsstrukturen andererseits. Insbesondere die empirisch beobachtete positive tail dependence, also die erhöhte Abhängigkeit bei gemeinsamen starken Auf- bzw. Abwärtsbewegungen, kann modelliert werden. In der Arbeit wird detailliert auf die Umsetzung von "TopDown" Ansätzen bei Verwendung von elliptischen Copulas (Normal Copula und Student t-Copulas) eingegangen. Abschließend wird skizziert, wie aus bankinternen Daten die Marginalverteilungen von Kredit- und Marktrisiko und die Abhängigkeitsstruktur geschätzt werden können, und es wird die Bedeutung der positive tail dependence anhand eines Beispiels nochmals verdeutlicht. Working Paper Series No.15 27 Ausgewählte Literatur Allgemeine Literatur zur Risikoaggregation: • Saita, F., (2004): Risk Capital Aggregation: the Risk Manager’s Perspective, working paper • Kuritzkes, A., Schuermann, T., Weiner, S., (2003): Risk Measurement, Risk Management and Capital Adequacy in Financial Conglomerates, Wharton paper • The Joint Forum (Basel Committee on Banking Supervision), (2003): Trends in risk integration and aggregation • Hall, C., (2002): Economic capital: towards an integrated risk framework, Risk, October, S. 33-38 • Wiedemann, A., (Hrsg.), (2004): Risikotriade Zins-, Kredit- und operationelle Risiken, Bankakademie Verlag GmbH, Frankfurt/Main Risikoaggregation für Banken und Versicherungen mit Copulas: • Rosenberg, J., Schuermann, (2004): A General Approach to Integrated Risk Management with Skewed, Fat-Tailed Risks, Federal Reserve Bank of New York Staff Report no.185 • Dimakos, X., Aas, K., (2003): Integrated Risk Modelling, Norwegian Computing Center, NR Report no. 998, ISBN 82-539-0506-8 • Ward, L., Lee, D., (2002): Practical application of risk-adjusted return on capital framework, CAS Forum Summer 2002, Dynamic Financial Analysis Discussion Paper 28 University of Applied Sciences bfi Vienna Multifaktorielle Modelle: • Alexander, C., Pézier, J., (2003): On the Aggregation of Firm-Wide Market and Credit Risks, ISMA Centre Discussion Papers in Finance 2003-13, University of Reading • Pézier, J., (2003): Application-Based Financial Risk Aggregation Methods, ISMA Centre Discussion Papers in Finance 2003-11, University of Reading Verwendung von Copulas im Risikomanagement: • Cherubini, U., Luciano, E., Vecchiato, W., (2004): Copula methods in finance, Wiley Finance, ISBN 0-470-86344-7 • Frey, R., McNeil, A., Nyfeler, M., (2001): Modelling Dependent Defaults: Asset Correlations Are Not Enough!, working paper (8 Seiten) • Frey, R., McNeil, A., (2001): Modelling Dependent Defaults, working paper (30 Seiten) • Embrechts, P., Mc Neil, A., Straumann, D., (1999): Correlation: Pitfalls and Alternatives, working paper • Schönbucher, P., (2002): Taken to the limit: Simple and not-so-simple loan loss distributions, working paper Working Paper Series No.15 29 Working Papers und Studien der Fachhochschule des bfi Wien 2004 erschienene Titel Working Paper Series No. 1 Christian Cech: Die IRB-Formel zur Berechnung der Mindesteigenmittel für Kreditrisiko. Laut Drittem Konsultationspapier und laut „Jänner-Formel“ des Baseler Ausschusses. Wien März 2004. Working Paper Series No. 2 Johannes Jäger: Finanzsystemstabilität und Basel II - Generelle Perspektiven. Wien März 2004. Working Paper Series No. 3 Robert Schwarz: Kreditrisikomodelle mit Kalibrierung der Input-Parameter. Wien Juni 2004. Working Paper Series No. 4 Markus Marterbauer: Wohin und zurück? Die Steuerreform 2005 und ihre Kritik. Wien Juli 2004. Working Paper Series No. 5 Thomas Wala / Leonhard Knoll / Stephanie Messner / Stefan Szauer: Europäischer Steuerwettbewerb, Basel II und IAS/IFRS. Wien August 2004. Working Paper Series No. 6 Thomas Wala / Leonhard Knoll / Stephanie Messner: Temporäre Stilllegungsentscheidung mittels stufenweiser Grenzkostenrechnung. Wien Oktober 2004. Working Paper Series No. 7 Johannes Jäger / Rainer Tomassovits: Wirtschaftliche Entwicklung, Steuerwettbewerb und politics of scale. Wien Oktober 2004. Working Paper Series No. 8 Thomas Wala / Leonhard Knoll: Finanzanalyse - empirische Befunde als Brennglas oder Zerrspiegel für das Bild eines Berufstandes? Wien Oktober 2004. Working Paper Series No. 9 Josef Mugler / Clemens Fath: Added Values durch Business Angels. Wien November 2004. Andreas Breinbauer / Rudolf Andexlinger (Hg.): Logistik und Transportwirtschaft in Rumänien. Marktstudie durchgeführt von StudentInnen des ersten Jahrgangs des FH-Studiengangs „Logistik und Transportmanagement“ in Kooperation mit Schenker & Co AG. Wien Frühjahr 2004. Christian Cech / Michael Jeckle: Integrierte Risikomessung für den österreichischen Bankensektor aus Analystenperspektive. Studie in Kooperation mit Walter Schwaiger (TU Wien). Wien November 2004. Robert Schwarz / Michael Jeckle: Gemeinsame Ausfallswahrscheinlichkeiten von österreichischen Klein- und Mittelunternehmen. Studie in Kooperation mit dem „Österreichischen Kreditschutzverband von 1870“. Wien November 2004. 2005 erschienene Titel Working Paper Series No. 10 Thomas Wala: Aktuelle Entwicklungen im Fachhochschul-Sektor und die sich ergebenden Herausforderungen für berufsbegleitende Studiengänge. Wien Jänner 2005. Working Paper Series No. 11 Martin Schürz: Monetary Policy’s New Trade-Offs? Wien Jänner 2005. Working Paper Series No. 12 Christian Mandl: 10 Jahre Österreich in der EU. Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft. Wien Februar 2005. Working Paper Series No. 13 Walter Wosner: Corporate Governance im Kontext investorenorientierter Unternehmensbewertung. Mit Beleuchtung Prime Market der Wiener Börse. Wien März 2005. Working Paper Series No. 14 Stephanie Messner: Ratingmodelle österreichischer Banken. Eine empirische Untersuchung im Studiengang Bank- und Finanzwirtschaft der Fachhochschule des bfi Wien. Wien April 2005. Johannes Jäger: Basel II: Perspectives of Austrian banks and small and medium sized enterprises. Research th Project in Economics (5 term – V5). Wien März 2005. 30 University of Applied Sciences bfi Vienna 2 University of Applied Sciences bfi Vienna Fachhochschule des bfi Wien Gesellschaft m.b.H. A-1020 Wien, Wohlmutstraße 22, Tel: ++43/1/720 12 86, Fax: ++43/1/720 12 86/19 e-mail: info@fh-vie.ac.at, http://www.fh-vie.ac.at IMPRESSUM: Fachhochschule des bfi Wien Gesellschaft m.b.H., Wohlmutstraße 22, A-1020 Wien, Tel: ++43/1/720 12 86