TAIWAN: WIRTSCHAFTSBERICHT 2015
Transcription
TAIWAN: WIRTSCHAFTSBERICHT 2015
Trade Office of Swiss Industries TAIPEI 01.06.2015 TAIWAN: WIRTSCHAFTSBERICHT 2015 1 Die Schweiz verfolgt eine strikte Ein-China-Politik und anerkennt Taiwan nicht. Gleichwohl ist die Volkswirtschaft Taiwans ein wichtiger Handelspartner der Schweizer Wirtschaft. Zusammenfassung − Executive Summary Taiwan spürt die schwache internationale Konjunktur und die zunehmende Konkurrenz. 2015 sanken die Exporte und Importe zweistellig. Das Bruttoinlandprodukt nahm weniger als 1% zu, der schwächste Wert seit der Finanzkrise 2009. Die Aussichten für 2016 bleiben getrübt. Nach Prognosen des Directorate-General of Budget, Accounting and Statistics (DGBAS) wird die Wirtschaft nur um 1.06 % expandieren (Stand Ende Mai 2016). Die Hoffnungen beruhen auf einer allmählichen Erholung der wichtigsten Absatzmärkte sowie auf staatlichen Konjunkturmassnahmen. Der private Konsum und die privaten Investitionen dürften leicht höher ausfallen. Die seit kurzem an der Macht stehende neue Regierung will neue Akzente setzen: Förderung von den Wirtschaftssektoren Biotech- und Pharma, ICT, Erneuerbare Energien, Verteidigungs- und Maschinenindustrie, Erschliessung neuer Märkte (ASEAN), Abschluss bilateraler- und multilateraler Handelsabkommen. Die Massnahmen zielen u.a. auch darauf ab, die Abhängigkeit vom Exportmarkt China zu reduzieren. Die wenigen von Taiwan bereits abgeschlossenen Handelsabkommen stellen kein bedeutendes Diskriminierungspotenzial für Schweizer Exporteure und/oder Investoren dar. Im Gegensatz zur negativen Entwicklung der Handelszahlen Taiwans darf festgestellt werden, dass sich der Güterverkehr zwischen der Schweiz und Taiwan im Jahr 2015 gemäss Angaben der Eidgenössischen Zollverwaltung positiv entwickelt hat. Die Warenausfuhren nach Taiwan sind gegenüber 2014 um 5% auf 1.715 Mia CHF gestiegen. Die Importe aus Taiwan nahmen im Gleichschritt um 5.1% zu und betrugen 982 Mio. CHF. Taiwan konnte seinen Platz als 5 wichtigster Exportmarkt für die Schweiz in der Region verteidigen (nach China, Japan, Hongkong und Südkorea). Bei den Importen ist Taiwan sogar unter den Top 4. Weltweit ist Taiwan für die Schweiz der 25. wichtigste Handelspartner und Top 14 gemessen am Handelsüberschuss zu Gunsten der Schweiz. Taiwan will und muss sich auf innovative Qualitätsprodukte konzentrieren. Dies bietet für Schweizer Anbieter Gelegenheiten insbesondere in den Sektoren Petrochemie, Testgeräte, Erneuerbare Energien, medizinische Geräte und Pharmaprodukte. Die Rahmenbedingungen für ausländische Investitionen wurden in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert, einschliesslich einer Stärkung des Schutzes für Geistiges Eigentum. Taiwan konnte dadurch substantielle ausländische Investitionen anziehen. Im Jahre 2015 flossen USD 5 Mia. an Neuinvestitionen nach Taiwan. Der Gesamtbestand betrug USD 126 Mia.. Per Ende 2015 waren 115 Schweizer Firmen in Taiwan und über 20 Taiwanesische Firmen in der Schweiz präsent. 1 Die Bezeichnungen in diesem Bericht stellen die Ein-China-Politik der Schweiz nicht in Frage. 1. Wirtschaftliche Probleme und Herausforderungen Anfangs 2015 wurde für Taiwan noch ein robustes Wirtschaftswachstum von rund 3.7 % (2014: 3.93%) prognostiziert. Aber dann kam der Wirtschaftsmotor plötzlich ins Stottern. Die Gründe sind eine schwächelnde internationale Konjunktur, der verzögerte Aufschwung in den USA, die Schwache Nachfrage in den Schwellenländern, insbesondere China, und eine immer stärkere Konkurrenz. Diese Faktoren sowie tiefere Notierungen bei den Rohstoffen führten dazu, dass Taiwan’s Ausfuhren, welche circa 60% des BIP stellen, im zweistelligen Bereich zurückgingen und wesentlich dazu beitrugen, dass das BIP nur um 0.75 % zunahm, das kleinste Wachstum seit der Finanzkrise. Die Löhne stagnieren und die Immobilienpreise steigen. Die Schere zwischen Reich und Arm geht weiter auf. Die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen zwischen 20 – 24 Jahren beträgt über 12%, 3-mal mehr als die allgemeine Arbeitslosigkeit. Positiv hat sich der Tourismussektor entwickelt, vor allem dank einem beachtlichen Zuwachs an Besuchern aus China. Das European Chamber of Commerce Taiwan hat in ihrem Positionspapier 2015 folgende wirtschaftspolitische Problemfelder eruiert: Energieversorgung: Fossile Brennstoffe machen 90% des Energiemixes aus. Das Parlament will die CO2-Emissionen bis 2050 auf die Hälfte vom Jahre 2005 reduzieren. Gleichzeitig will die Regierung aus der Nuklearenergie aussteigen. Dies dürfte zu Unsicherheiten in der Energieversorgung führen. Gesundheitswesen: Druck auf die Qualität des Gesundheitswesens wegen Budgetvorgaben Arbeitsmarkt: Die Rahmenbedingungen für ausländische Arbeitskräfte könnten attraktiver gestaltet werden TPP: Mögliche Marginalisierung Taiwans durch den Ausschluss aus dem Handelsblock TransPacific Partnership (TPP) Standards: Unterschiede zwischen nationalen und international anerkannten Standards und fehlende Transparenz. Die Aussichten für 2016 bleiben getrübt. Nach Prognosen des Directorate-General of Budget, Accounting and Statistics (DGBAS) wird die Wirtschaft nur um 1.06 % expandieren (Stand Ende Mai 2016). Die Hoffnungen beruhen auf einer allmählichen Erholung der wichtigsten Absatzmärkte sowie auf staatlichen Konjunkturmassnahmen. Der private Konsum und die privaten Investitionen dürften leicht höher ausfallen. Die Anfangs 2016 durchgeführten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen resultierten in einer neuen Mehrheit im Parlament und einer neuen Präsidentin. Mit Tsai-Ing-wen wurde erstmals in der Geschichte des Landes eine Frau zur Präsidentin gewählt. Für sie und ihre chinakritische Fortschrittspartei (DPP), welche erstmals auch die Mehrheit im Parlament stellt, geht es in erster Linie darum, den Wirtschaftsmotor wieder auf Touren zu bringen, wobei der Einfluss auf die Rahmenbedingungen begrenzt ist. Die neue Regierung will folgende Wirtschafsbereiche fördern: Biotech- und Pharma: Förderung der F+E Kapazitäten, Kooperationen mit diversen Biomedizin-Hubs u.a. auch mit der Schweiz. Asian Silicon Valley: Bildung eines Smart Technologies Research and Development Hubs, Förderung IoT. Erneuerbare Energien: Förderung der F+E Kapazitäten, Kooperationen mit Green Energy-Hubs u.a. auch mit der Schweiz. Nationale Verteidigungs-Industrie: Unterstützung der IT-Sicherheit und der Luftfahrt, Förderung von neuen Technologien, welche der militärischen und zivilen Nutzung dienen. Intelligente Maschinenindustrie: Förderung F+E im Bereich Maschinenbau, welche die vorgenannten Industrien unterstützen können. 2. Internationale und regionale Wirtschaftsabkommen Für eine Exportnation wie Taiwan spielt es eine zentrale Rolle nicht von den immer zahlreicheren Freihandels-Integrationsprojekten ausgeschlossen zu sein. Die Regierung bemüht sich deshalb um die Teilnahme an solchen Netzwerken und den Abschluss von bilateralen Freihandelsabkommen. Die von vielen Ländern verfolgte „Ein-China-Politik“ und den dadurch eingeengten Spielraum erschwert jedoch dieses Ansinnen. Wirtschaftsabkommen sind für Taiwan weniger eine Frage tieferer Zölle (die meisten wurden bereits auf ein „vernünftiges“ Mass reduziert seit dem Beitritt in die WTO im Jahre 2002) als eine Eliminierung von protektionistischen Regulierungsbarrieren und Intransparenz. Taiwan hat 7 Freihandelsabkommen unterzeichnet, die letzten im Jahre 2013 mit Neuseeland und Singapur. Weitere Abkommen wurden mit Panama, Guatemala, Nicaragua, El Salvador und Honduras unterzeichnet. Es hat ein Investitionsabkommen mit Japan und Investitionsschutzabkommen mit den meisten ASEAN-Ländern. Seit 2011 hat die Schweiz mit Taiwan ein „Double Taxation Avoidance“ Agreement. Mit China hat Taiwan ein Economic Cooperation Framework Agreement (ECFA) unterzeichnet. Das Abkommen wurde 2010 abgeschlossen und hat die Reduzierung von Zöllen und Handelsbarrieren zum Ziel. Mit einem Cross-Strait Services Trade Agreement (CSSTA) wollten beide Parteien auch Hürden bei den Dienstleistungen abbauen. China war gewillt, sich in den Sektoren E-commerce, Kultur- und KreativIndustrie, Transporte, Finanzen, Medizin, Telekommunikation und Tourismus zu öffnen. Andererseits war Taiwan bereit China in den Bereichen Häfen, Finanzen, Detail- und Grosshandel, Hotels und Softwareindustrie entgegenzukommen. Im März 2014 gab es auf taiwanesischer Seite aber heftige öffentliche Kundgebungen gegen die Ratifizierung weshalb der Prozess zum Stillstand kam. Zurzeit ist nicht absehbar, ob und wann die Ratifizierung erfolgen wird. Taiwan strebt eine Mitgliedschaft bei der Trans-Pacific Partnership (TPP) an. Für eine mögliche Aufnahme von Beitrittsgesprächen fordern die USA aber “Vorleistungen” von Taiwan, wie z.B. die Aufhebung des Einfuhrverbotes von amerikanischem Schweinefleisch, welches Ractopamine enthält. In der Aussenwirtschaftspolitik strebt die neue Regierung den Ausbau der Handelsbeziehungen zu den ASEAN-Staaten an. Damit sollen nicht nur neue Märkte erschlossen sondern auch die Abhängigkeit von China reduziert werden. Daneben dürfte Taiwan weitere Möglichkeiten für die Aufnahme von Gesprächen für den Abschluss von Freihandelsabkommen, namentlich mit der EU und/oder der Schweiz, suchen. Die oben erwähnten Abkommen stellen kein bedeutendes Diskriminierungspotenzial für Schweizer Exporteure und/oder Investoren dar. 3. Aussenhandel 3.1 Entwicklung und allgemeine Aussichten 3.1.1 Warenhandel Taiwan’s exports plunged by 10.6 % to US$280.5 billion in 2015, a record-low since the 2008 financial crisis. Particularly trade with its biggest partners suffered: • Exports to China and Hong Kong, the nation’s largest trading partner and the destination for 39 % of total exports were down by 12.4 %. i2 • Exports to ASEAN-6 nations , the island’s second largest trade partner, taking nearly 18 % of goods, decreased even more precipitously, by 14.6 %. 2 Indonesia, Malaysia, Thailand, Philippines, Vietnam, Singapore, • Exports were also down significantly with other major trade partners, including the EU-28 (9.1 % of total, -11.0 %), Japan (6.9 % of total, -3.2 %), and the US (12.2 % of total, -1.8 %). According to the Bureau of Foreign Trade (BOFT), a significant factor in the slowdown has been the “sluggish demand” in electronics, the largest export sector in Taiwan (along with machinery, it comprises 51.8 % of all exports by value). The nation’s exports in the electronics and machinery sector were down 6.2 %, while precision instrument exports—including optical, photographic, measuring, medical instruments, clocks and watches—also declined 12.9 %. In addition to the weak global demand, the government agency also considered an import-substitution effect in China as the mainland develops more of its own sources of supply for goods like petrochemical intermediates and industrial machinery and equipment. The government was working to spur exports through measures including expanding trade promotion overseas, inviting foreign buyers to procurement platforms in Taiwan and providing support to help domestic manufacturers develop foreign markets. On the other front, the island’s imports in 2015 tumbled 16.6 % to US$228.9 billion, largely due to slumping agricultural and industrial raw material prices. The exports and imports resulted in a trade surplus of US$ 51.6 billion, indicating an increase of 30 %. Among the major import products, mineral products plummeted 41.4 %, chemicals tumbled 14.8 %, metals fell 21.1 %, plastic products dropped 11.9 %, and electronic products declined 7.7 %. It is worth noting, however, that the imports of machinery dropped merely 0.8 %, while aircraft and transport equipment advanced 7.2 %; showing a conservative expansion in capital investment, in improving production facilities. China and Hong Kong remained the largest source of imports, comprising nearly 20 % of total imports, but fell 8.3 %, while Japan was on the second spot, taking 16.9 % of total imports, also down 7.2 %. Both imports from ASEAN-6 nations and Europe accounted for 12.2 % and 12 % with slumps of 16.6 % and 10.4 %. The US shared 11.6 % of total imports and dropped 3.7 %. 3.1.2 Dienstleistungshandel Taiwan has long relied on exports of manufactured products to build momentum for economic growth. Therefore, the service sectors have mainly focused on domestic market. Major service sectors in the island are retail and wholesale trade, real estate and public administration. The government has already targeted 15 service industries (retail, hospitality and catering, logistics, consulting, IT services, design, advertising, conference and exhibition, digital content, wireless broadband, healthcare, intelligent automation, cloud computing, e-commerce, energy services) as priority industries and drivers of future economic growth. The target compound growth rate for the services sector is 5 %. The Ministry of Economic Affairs said that in the services exports category, the island was ranked 23rd worldwide in 2015, same as previous year, although its services exports dropped by an annual 0.1 % to US$56 billion in 2015 (tourism and transportation sectors), making up 1.2 % of the world's total. Its services imports, meanwhile, rose 3.8 % from a year earlier to US$47 billion (transportation, consulting, traveling and financial services), making the country the 28th largest services importer in the world, up one notch from 2014. Taiwan accounted for 1 % of the global services imports last year. 3.2 Bilateraler Handel 3.2.1 Warenhandel Im Gegensatz zu den oben aufgeführten düsteren Handelszahlen Taiwans darf festgestellt werden, dass sich der Güterverkehr zwischen der Schweiz und Taiwan im Jahr 2015 gemäss Angaben der Eidgenössischen Zollverwaltung positiv entwickelt hat. Die Warenausfuhren nach Taiwan sind gegenüber 2014 um 5 % auf 1.715 Mia CHF gestiegen. Die Importe aus Taiwan nahmen im Gleichschritt von 5.1 % zu und betrugen 982 Mio. CHF. Bei den Lieferungen aus der Schweiz rangieren die Pharmaprodukte mit 477 Mio. CHF (+ 14 %) an erster Stelle, gefolgt von Uhren mit 429.9 Mio. CHF (-3.1 %), Schmuck und Edelmetalle mit 206.2 Mio. CHF (+ 12%) und Industrie-Maschinen mit 158.7 Mio CHF (- 18.6 %). Die Entwicklung der Exporte nach Taiwan widerspiegelt somit den Trend im gesamtschweizerischen Export. Im Gegensatz zum Absatzmarkt China blieben die Verkäufe im Luxusgüterbereich recht stabil. Uhren, Schmuck, Lederwaren und kosmetische Produkte aus der Schweiz geniessen in Taiwan nach wie vor eine gute Reputation. Die wichtigsten Warenkategorien bei den Importen aus Taiwan sind mit Abstand die Produkte aus der elektrischen- und elektronischen Industrie mit 264.6 Mio CHF (- 1.9 %). Weiter folgen Strassenfahrzeuge, hauptsächlich Velos, im Umfang von 164.4 Mio CHF (+ 15.7), Präzisionsinstrumente mit 141.8 Mio CHF (+ 52.4 %) und Metallwaren im Betrag von 93.5 Mio CHF (-0.6). Taiwan konnte seinen Platz als 5. wichtigster Exportmarkt für die Schweiz in der Region verteidigen (nach China, Japan, Hongkong und Südkorea). Bei den Importen ist Taiwan sogar unter den Top 4. Weltweit liegt Taiwan für die Schweiz der 25. wichtigste Handelspartner. Bezüglich Rangliste mit den grössten Handelsüberschüssen zu Gunsten der Schweiz liegt Taiwan auf dem beachtlichen 14. Rang. Taiwan muss seine Produktionsanlagen permanent verbessern um sich auf Qualitäts-Produkte mit höheren Margen zu konzentrieren und um im internationalen Konkurrenzkampf bestehen zu können. Dies bietet Schweizer Firmen Gelegenheiten hochwertige Anlagen und/oder Komponente nach Taiwan zu liefern. Vielversprechende Sektoren sind Petrochemie, Testgeräte, erneuerbare Energien, medizinische Geräte und Pharmaprodukte. 4. Direktinvestitionen 4.1 Entwicklung und allgemeine Aussichten Taiwan ist ein offener und wichtiger Investitionsstandort mit Schwerpunkt High-Tech Industrie. Die Rahmenbedingungen für ausländische Investitionen wurden in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert, einschliesslich einer Stärkung des Schutzes für Geistiges Eigentum. Taiwan konnte dadurch substantielle ausländische Direktinvestitionen anziehen. Im Jahre 2015 flossen USD 5 Mia. an Neuinvestitionen nach Taiwan. Der Gesamtbestand betrug USD 126 Mia. . Trotz dem guten Umfeld verbleiben noch strukturelle Herausforderungen, beispielsweise die Privatisierung von Staatsbetrieben in den Bereichen Energie, Post, Transport, Luftfahrt und Finanzen. Eigentum-Einschränkungen für Ausländer bestehen noch bei Wireless- und Fixed-line Telekommunikation, Fernseh-Anstalten und Transport. Restriktionen für Investitionen vom Festland wurden teilweise gelockert. Um den Finanzplatz zu stärken, hat die taiwanesische Financial Supervisory Commission (FSC) im Jahre 2014 diverse Massnahmen zur Liberalisierung verabschiedet. Weitere Liberalisierungsbemühungen zielen darauf ab, Taiwan für regionale Handelsabkommen fit zu machen. Dies bedeutet auch eine Überprüfung der Bestimmungen des Geistigen Eigentums für Arzneimittel. Gemäss Statistiken kommen die meisten Investitionen mit einem Anteil von 29 % von den British Caribbean Territories. Die Gründe dafür sind steuerlicher Natur oder Verschleierung der Herkunft der Investitionen. Dies dürfte insbesondere auf die Herkunft von Investitionen aus China zutreffen. Rund 69 % der ausländischen Investitionen flossen in die Bereiche Finanzen und Versicherungen, Elektro-Komponenten Produktion, Detail- und Grosshandel, Immobilien und chemische Produktion. Taiwan’s Investitionen im Ausland betrugen 2014 rund USD 17.1 Mia.. Hauptdestination dieser Investitionen ist China mit einem Anteil von 57.4 % (USD 9.8 Mia.). Taiwanesische Investoren legen ihre Prioritäten auf Finanzen und Versicherungen (Anteil von rund 50%), Detail- und Grosshandel (11.7 %) und Immobilien (11.6 %). In China konzentrieren sich die Investitionen auf die verarbeitende Industrie. 4.2 Bilaterale Investitionen Die Investitionen in beide Richtungen brachen 2015 um mehr als 90 % ein. Gemäss dem taiwanesischen Handelsministerium beliefen sich die Investition aus der Schweiz auf nur USD 6.61 Mio und in die Schweiz auf USD 0.11 Mio.. Von 1961 bis 2015 akkumulierten sich die Investitionen aus der Schweiz auf USD 809.58 Mio. und in die Schweiz auf USD 133.93 Mio. Die Schweiz steht damit auf Rang 5 der wichtigsten europäischen Investoren aus Europa (nach Holland, Grossbritannien, Deutschland und Frankreich). Per Ende 2015 waren 115 Schweizer Firmen in Taiwan vertreten. Bei den meisten handelt es sich um Tochterfirmen oder Agenturen. Nur 15 % der Firmen produzieren auch in Taiwan (chemische Produkte, Maschinen, elektronische und elektrische Produkte). Schweizer Handelsfirmen und –Agenturen haben eine gute und langjährige Präsenz in Taiwan. Auch Schweizer Finanz- und Versicherungsinstitute und Transportunternehmen sind vertreten. Einige Firmen nutzen Taiwan auch als Basis für regionale Verkaufs-, Marketing- und/oder After-Sales Services. Über zwanzig taiwanesische Firmen haben sich in der Schweiz niedergelassen, welche hauptsächlich in den Bereichen ICT, Präzisions-Instrumente und medizinische Geräte aktiv sind. Während die meisten den Schweizer Markt bearbeiten, nutzen einige wenige ihre Niederlassung auch als EuropaHauptquartier. 5. Handels-, Wirtschafts- und Tourismusförderung, «Landeswerbung» 5.1 Instrumente der Aussenwirtschaftsförderung Das Trade Office of Swiss Industries (TOSI) wurde 1982 gegründet. Basierend auf einem Mandat des Bundesrates vom Jahre 1997 vertritt TOSI die Schweizer Interessen in Taiwan und bietet Dienstleistungen in den Bereichen Handel, Investitionen, Bildung und Forschung, Kultur und Tourismus. Daneben werden konsularische Aufgaben für Schweizer Staatsangehörige wahrgenommen und Visa erstellt. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit Switzerland-Global Enterprise (S-GE). Anfragen von Firmen aus der Schweiz via S-GE oder direkt werden durch das TOSI oder durch Experten vor Ort beantwortet. Es werden regelmässig Veranstaltungen durchgeführt um die Schweiz als Investitionsstandort zu fördern. Im März 2015 organisierte TOSI einen Länder-Pavilion an der International Machine Tool Show (TIMTOS). Die Schweiz hatte den grössten Länder-Pavilion an dieser bedeutenden, alle zwei Jahre stattfindenden Fachmesse. TOSI hat ein Mandat von Schweiz Tourismus (0.3 Personaleinheit). Dieses beinhaltet die regelmässige Organisation und Durchführung von B2B Meetings für Vertreter Schweizer Destinationen mit lokalen Reiseveranstaltern und Durchführung von Promotionsanlässen. Es gibt in Taiwan keine formelle Swiss Business Association. Der TOSI-Direktor führt jedoch regelmässig Veranstaltungen durch um den Austausch unter den Vertretern Schweizer Firmen zu fördern. Zudem hat das TOSI eine enge und fruchtbare Zusammenarbeit mit dem European Chamber of Commerce in Taiwan (ECCT). ECCT setzt sich stark für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für europäische Firmen ein. Viele Schweizer Firmen sind Mitglied des ECCT. Interessierten Lesern stellt das TOSI einen monatlichen Presse-Spiegel mit wichtigen Informationen über das politische und wirtschaftliche Geschehen in Taiwan zu. 5.2 Interesse des Aufenthaltslands für die Schweiz Die Wahrnehmung der Schweiz als Urlaubs- und Ausbildungsort ist in Taiwan nach wie vor positiv. Die Übernachtungen von taiwanesischen Besuchern in der Schweiz stiegen 2015 trotz dem starken Schweizer Franken um über 30% auf 128‘392. Es besteht der Trend, dass die Besucher aus Taiwan ihren Aufenthalt nach eigenen Interessen selber zusammenstellen und durchführen statt in grossen Gruppen anreisen. Auch im Jahr 2015 nahm TOSI an der jährlich stattfindenden International Travel Fair (ITF) in Taipei teil. Zum 15. Mal organisierte TOSI im März 2015 die Swiss Hospitality Management and Boarding School Fair mit je einer Veranstaltung in Kaohsiung und Taipei. 20 Schulen nahmen daran teil. Dieser Anlass zieht zahlreiche potenzielle Studentinnen und Studenten an. Jedes Jahr schreiben sich rund 200 Taiwanesische Studenten in Schweizer Hotel– und Boarding-Schulen ein. ANNEXE 1 Economic structure 2010 2015 Distribution of GDP Primary sector 1.60 1.80 Manufacturing sector 33.78 35.41 Services 64.63 62.79 7.35 6.43 5.06 4.95 Manufacturing sector 36.34 36.03 Services 58.60 59.02 3.62 3.35 - of which public services Distribution of Employment Primary Sector - of which public services Source(s): Directorate-General of Budget, Accounting and Statistics, Executive Yuan, Taiwan ANNEXE 2 GDP, current prices (USD bn.) GDP, per capita, current prices (USD) GDP, annual change (%) Inflation, annual change (%) Unemployment rate (%) Central govt. budget balance (% of GDP)3 Current account balance (% of GDP) Trade balance (USD bn.) 4 General govt. gross debt (% of GDP) External debt stock (USD bn.) 5 Total international reserves (USD bn.) 6 = Estimate = Forecast 3 2014 529.6 22'600 3.8 1.2 4.0 -0.9 12.4 41.5 37.9 177.9 423.9 2015 518.8 22'083 2.2 -0.1 4.0 -1.0 12.4 55.8 38.5 171.9 432.1 2016 540.1 22'928 2.6 1.0 4.0 -0.7 11.8 47.8 38.0 164.3 421.7 Quelle: Economist Intelligence Unit, Country Report Taiwan (Dezember 2015). Quelle: Economist Intelligence Unit, Country Report Taiwan (Dezember 2015). 5 Quelle: Economist Intelligence Unit, Country Report Taiwan (Dezember 2015). 6 Quelle: Economist Intelligence Unit, Country Report Taiwan (Dezember 2015). 4 2017 CH, 2014 565.4 703.9 23'941 86'468 2.9 1.9 1.3 -0.0 3.9 3.2 -0.6 0.3 11.1 7.3 44.3 53.9 37.0 46.3 168.1 N/A 428.5 545.5 ANNEXE 3 Trade Partners Module CH@WORLD : A352 year: 2015 1 Exports Imports Country (USD mio.) Share Change Rank (USD mio.) Share Change China (incl. HK) 109,253 38.97 -12.35 1 China (incl. HK) 45,618 19.95 -8.26 2 US 34,249 12.22 -1.77 2 Japan 38,700 16.93 -7.18 3 Japan 19,274 6.87 -3.16 3 US 26,409 11.55 -3.69 4 Singapore 17,256 6.16 -15.97 4 S. Korea 13,026 5.70 -11.92 5 S. Korea 12,563 4.5 -0.97 5 Germany 8,614 3.77 -8.23 6 Vietnam 9,472 3.38 -5.09 6 Saudi Arabia 7,293 3.19 -46.70 7 Philippines 7,445 2.66 -21.86 7 Singapore 7,111 3.11 -15.12 8 Malaysia 7,134 2.54 -17.17 8 Malaysia 6,516 2.85 -25.83 9 Germany 5,933 2.12 -3.40 9 Indonesia 5,929 2.59 -19.74 10 Thailand 5,662 2.02 -7.10 10 Australia 5,711 2.50 -22.03 36 SWITZERLAND 453 0.16 0.77 25 SWITZERLAND 1,665 0.73 -6.76 23,728 8.5 -10.48 EU 22,754 9.95 -6.89 280,384 100.0 -10.62 Total Imports 228,616 100.0 -16.57 Rank Country EU Total Exports Source(s): Bureau of Foreign Trade, Ministry of Economic Affairs ANNEXE 4 Bilateral trade CH@WORLD module : A750 year: 2015 Trade Developments Switzerland-Taiwan Year Exports Var. (%) Imports Var. (%) Balance Volume (CHF mio.) (CHF mio.) (CHF mio.) 2005 1,346 -9.6 542 2.2 804 1,888 2006 1,454 8.0 616 13.7 838 2,070 2007 1,564 7.6 709 15.1 855 2,273 2008 1,614 3.2 685 -3.4 929 2,299 2009 1,191.9 -26.1 559.8 -18.3 632.1 1,751.7 2010 1,536.3 28.9 677.0 20.9 859.3 2,213.3 2011 1,808.4 17.7 699.3 3.3 1,109.1 2,507.7 2012* 2,028.4 N/A* 952.9 N/A* 1,075.5 2,981.3 2013 1,940.3 -4.3 936.9 -1.7 1,003.4 2,877.2 2014 1,874.3 -3.4 940.8 0.4 933.5 2,815.1 (Total 1)** (1,633.3) (-1.0) (934.8) (0.4) (698.5) (2,568.1) 2015 1,715.2 5.0 982.6 5.1 732.6 2,697.8 *) The Swiss Customs Administration made changes to the way it calculates imports and exports as of 1 Jan. 2012. Since then, comparisons between 2012 and the previous years have no longer been possible. **) “Economic” total (total 1): without gold bars and other precious metals, coins, precious stones and gems, works of art and antiques Exports Pharmaceuticals Watches Gems, jewellery, precious metals Machines (not electronics) Chemical basic products 2014 (% of total) 1. 2. 3. 4. 5. Imports Electrical & electronic industry appl. & dev. Road vehicles Precision instruments, clocks & watches Metal goods Industrial machinery 2014 (% of total) 1. 2. 3. 4. 5. 2015 (% of total) 22.2 23.7 21.0 11.4 4.5 27.9 25.1 12.0 9.6 6.3 2015 (% of total) 28.9 15.2 10.0 9.6 7.7 26.9 16.7 14.4 9.5 7.6 Source: Swiss customs Administration SCA, General total (total 2): including gold bars and other precious metals, coins, precious stones and gems, works of art and antiques. Total 2 for the years prior to 2012 does not contain gold, silver or coins. ANNEXE 5 Module CH@WORLD: A356 Main investing countries year 2015 Rank Country Direct investments Share (%) (USD 1,000) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Caribbean Sea China (incl. Hong Kong) Japan UK Samoa Netherland Singapore US Malaysia Germany 1,466,298 615,153 453,397 422,651 422,171 307,417 168,337 131,910 120,437 101,954 29.09 12.20 8.99 8.38 8.37 6.10 3.34 2.62 2.39 2.02 -3.51 -27.29 -17.38 57.55 -16.81 -38.24 -63.26 -10.86 -36.00 -81.75 -53,268 -230,877 -95,366 154,382 -85,293 -190,367 -289,882 -16,068 -67,734 -456,835 EU Switzerland 1,018,523 6,614 20.21 0.13 -27.08 -91.85 -378,203 -74,495 Total 5,040,914 100% -17.43 -1,063,741 Source(s): Investment Commission, Ministry of Economic Affairs Variation (%) Inflows over past years (USD 1,000)