Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr
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Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr
Journal € 3.– Das offizielle Magazin des Deutschen Fußball-Bundes 4/2007 Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr www.dfb.de Hat 0,0% und alles was Sie an Bitburger lieben. Erst nach vollendeter Reifung wird Bitburger Alkoholfrei 0,0% in einem schonenden Prozess der Alkohol entzogen. Deshalb hat es auch den einzigartigen Geschmack von Bitburger. Bitburger Alkoholfrei 0,0%. 0,0% Alkohol – 100% Geschmack. Bitte ein Bit. Editorial Liebe Freunde des Fußballs, diese Zeilen stehen stets im Zeichen der aktuellen Ereignisse. Seit Erscheinen des vorausgegangenen DFB-Journals und am Ende eines Jahres geht der Blick gleichzeitig immer noch einmal auf die wichtigsten Stationen der vergangenen Monate. Dieses Mal ist das besonders schwierig, denn ohne Wenn und Aber können wir behaupten, dass 2007 für den Deutschen Fußball-Bund äußerst erfolgreich war und an dieser Stelle deshalb heute viele positive Entwicklungen zu bedenken sind. Von den eindrucksvollen Auftritten unserer Nationalmannschaften über wichtige Entscheidungen mit gesellschaftspolitischer Dimension wie den Bau von 1.000 Mini-Spielfeldern bis zum harmonischen Verlauf des von zahlreichen Neuwahlen geprägten DFB-Bundestags gab es eine Fülle herausragender Termine und guter Nachrichten – von besonderer Bedeutung war dabei das Geschehen rund um den Frauenfußball. Der WM-Triumph unserer Nationalmannschaft in China wirkt weiterhin vielfältig nach und ist doch schon wieder etwas in den Hintergrund gedrängt: Denn frei nach dem Motto „Nach der WM ist vor der WM“ können wir uns seit dem 30. Oktober 2007 auf eine weitere FIFA-Weltmeisterschaft in Deutschland freuen. Nachdem wir 2006 das „Sommermärchen“ erleben durften, gehen nun unsere Blicke auf die Frauenfußball-WM 2011. Seitdem das FIFAExekutivkomitee in Zürich die Entscheidung zu Gunsten des DFB traf, haben wir sofort damit begonnen, die Vorbereitungen für die Gründung eines neuen WM-Organisationskomitees zu treffen. Parallel dazu wurden die inhaltlichen Überlegungen und Planungen, die bereits in der Bewerbungsphase angedacht wurden, konsequent vorangetrieben. Die erste wichtige Entscheidung wurde daher schon zehn Tage nach dem WM-Zuschlag verkündet: Steffi Jones ist die neue OKPräsidentin, die gemeinsam mit ihren engsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am 1. Januar 2008 mit ihrem Engagement beginnt. Die Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland bietet uns eine einmalige Chance, national und international für den Mädchen- und Frauenfußball zu werben und dessen Stellenwert weiter zu steigern. Ein Höhepunkt im zu Ende gehenden Jahr waren natürlich die Länderspiele unserer Männer-Nationalmannschaft, die ihren Aufwärtstrend seit der WM 2006 fortgesetzt hat. Als erstes Team qualifizierte sich die DFB-Auswahl für die EURO 2008 in Österreich und der Schweiz. Genauso wichtig ist jedoch die Tatsache, dass sie Millionen Fans mit attraktivem und offensivem Fußball faszinierte, selbst wenn nach der bereits Mitte Oktober in Irland perfekt gemachten EM-Qualifikation nur noch ein Sieg in drei Begegnungen gefeiert werden konnte. Nun schauen alle gespannt dem Turnier im kommenden Sommer entgegen, für das uns die EM-Auslosung am 2. Dezember in Luzern mit Polen, Kroatien und Gastgeber Österreich nicht zu unterschätzende Gegner in der Vorrunde beschert hat. Das DFB-Präsidium hat mit den beim DFB-Bundestag Ende Oktober in Mainz verkündeten Vertragsverlängerungen mit Joachim Löw und seinem kompletten Trainerteam bis nach der WM 2010 in Südafrika sowie mit Silvia Neid bis 2013 ein klares Zeichen gesetzt. Natürlich hoffen wir gemeinsam auf ein erfolgreiches Abschneiden der Frauen bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking und der Männer bei der Europameisterschaft vom 7. bis 29. Juni. Bei allem sportlichen Ehrgeiz genießt für uns aber unabhängig von den Ergebnissen das konzeptionelle und perspektivische Denken der Trainer hohe Wertschätzung, so dass die Vertragsverlängerung mit ihnen für uns nur eine logische Konsequenz unserer Zufriedenheit mit ihrer überzeugenden Arbeit war. Das Vertrauen in sie ist ebenso groß wie in Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff und Sportdirektor Matthias Sammer, die ebenfalls langfristig beim DFB unter Vertrag stehen. Stellvertretend für die beachtlichen Leistungen unserer Nachwuchsteams, für die Matthias Sammer in Abstimmung mit den jeweiligen Trainern die Verantwortung trägt, seien hier der dritte Platz der von Heiko Herrlich betreuten U 17-Junioren bei der WM in Südkorea und die erfolgreiche Titelverteidigung der von Maren Meinert betreuten U 19-Frauen bei der EM in Island genannt. Grundsätzlich können wir mit Genugtuung feststellen, dass sich der deutsche Fußball in seiner Gesamtheit derzeit im internationalen Vergleich so gut wie schon lange nicht mehr präsentiert. Zum Abschluss dieses Jahres möchte ich mich noch einmal bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Vereinen und Verbänden für ihr vorbildliches Engagement bedanken. Mein besonderer Dank gilt jenen Freunden, die viele Jahre an exponierter Stelle einen hervorragenden Dienst für den DFB im Präsidium, Vorstand und in den Ausschüssen geleistet haben, nun allerdings beim Bundestag Ende Oktober in Mainz auf Grund des Erreichens der Altersgrenze aus ihrem Amt ausscheiden mussten. Gleichzeitig freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit alten und neuen Weggefährten unter veränderten Vorzeichen, allen voran Generalsekretär Wolfgang Niersbach, dessen Vorgänger Horst R. Schmidt in seiner künftigen Rolle als Schatzmeister und den im August zum Liga-Präsidenten gewählten Dr. Reinhard Rauball. Das Ziel all unserer Anstrengungen muss stets sein, darauf aufmerksam zu machen, dass „Fußball ein starkes Stück Leben“ ist und alle Verantwortlichen sich ihrem gesellschaftspolitischen Auftrag stellen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Lieben, für das neue Jahr viel Glück und vor allem Gesundheit. Dr. Theo Zwanziger Präsident des Deutschen Fußball-Bundes DFB-Journal 4/2007 3 Unser Standbein – unser Spielbein. Postbank – Offizieller Premium-Partner der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Endlich rollt der Ball zu den Qualifikationsspielen der Fußball-Europameisterschaft. Und die Postbank ist als offizieller Premium-Partner der deutschen Fußball-Nationalmannschaft mit dabei. Als Fan unter Fans. Gemeinsam mit unseren 14,6 Millionen Kunden freuen wir uns auf spannende Qualifikationsspiele. Offizieller Partner des ZDF-Gewinnspiels bei den Länderspiel-Übertragungen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Mehr Informationen unter 0180-30 40 500 (9 Cent/Min.), www.postbank.de, in Ihrer Filiale oder bei der Postbank Finanzberatung unter 0180-30 20 888 (9 Cent/Min.). Inhalt Fußball-Zauber unter dem Dach: In den kommenden Wochen finden viele Hallenturniere für Jung und Alt statt. Sepp Herberger-Stiftung Großes Jubiläum in Hannover 88 U 19-Junioren Klar definiertes Ziel 90 U 17-Junioren Noch Luft nach oben Erfolgsserie fortsetzen „Einfach zu gut“ 3 6 14 18 20 26 32 36 40 44 48 52 64 68 T-Home/DFB-Hallenpokal Fußball pur als Markenartikel 72 Schiedsrichter Dr. Markus Merk Internationaler Abpfiff zum Jahreswechsel 76 Fan Club Nationalmannschaft Fans, die für Fans da sind 80 Wie ich es sehe Peter Cestonaro betrachtet Sportgerichtsurteile 82 Fair ist mehr „Wilde“ Aktionen ziehen weite Kreise 112 114 Integrationspreis 2007 fand große Resonanz 116 2008 auf große Tour 118 Dr. Hans-Georg Moldenhauer wiedergewählt 120 Reizvoll und schön 122 Horst Hilpert und Dr. Anton Nachreiner 126 130 56 Bundesliga Positiver Trend Großer Spaß auf kleinen Plätzen Vorschau und Impressum DFB-Pokal Detailplanung und viele Telefonate Wider Mendel und Darwin Fußball-Köpfe DFB-Bundestag „Der Ball ist für alle da“ 110 Sportschulen im Süddeutschen Fußball-Verband Namen und Nachrichten Trauer um Hans Hansen Doppelpass mit dem Präsidenten Aus den Verbänden U 21-Nationalmannschaft Glänzende Perspektiven 108 DFB-Mobil Treffpunkt mit Steffi Jones Der Kick ihres Lebens Besser Fußball spielen mit dfb.de Soziales Engagement Frauen-WM 2011 Nach der WM ist vor der WM 104 Mini-Spielfelder Frauen-Nationalmannschaft Ein erfolgreiches Jahr Gute Planung ist alles Paules Welt Interview mit Wolfgang Niersbach „Tradition wahren, Frische ausstrahlen“ 102 fussball.de Bilderbogen Viel passiert im Jahr 2007 Einmaliges und Nachhaltiges Internet-Ecke Reportage EM-Quartier „Die sonnigste Terrasse der Schweiz“ 98 Turnierbörse EURO 2008 Der Spielplan der EM-Endrunde Drei Sterne locken als Gütesiegel Junioren-Bundesligen EM- und WM-Auslosung Lösbare Aufgaben auf dem Weg nach Wien und Südafrika 96 Leistungszentren Nationalmannschaft Neue personelle Vielfalt 94 DFB-Trainerin Ulrike Ballweg Editorial Dr. Theo Zwanziger 92 U 17-Juniorinnen/U 19-Frauen „Wiedersehen bei Freunden“: Die Frauen-WM 2011 findet in Deutschland statt. 86 Clemens Fritz gelang beim 4:0-Erfolg gegen Zypern das schnellste Tor in der Ära von Bundestrainer Joachim Löw. Nationalmannschaft Positive Jahresbilanz nach früher EM-Qualifikation Neue personelle Vielfalt Acht Siege, zwei Unentschieden, zwei Niederlagen – die Bilanz der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im Jahr 2007 kann sich sehen lassen. In der EM-Qualifikation zur Endrunde im kommenden Sommer in Österreich und der Schweiz gelang dem Team von Bundestrainer Joachim Löw ein neuer Rekord: So früh wie für diese Europameisterschaft qualifizierte sich die DFB-Auswahl noch nie für das Turnier. Eine Bilanz von Michael Horeni, Redakteur der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. ie deutsche Nationalmannschaft breitete nach ihrem letzten Länderspiel 2007 in der Frankfurter Arena ein Transparent aus, um sich bei den Anhängern für die vorbildliche Unterstützung in einem erfolgreichen Jahr zu bedanken und sich mit ihnen schon ein bisschen auf die Europameisterschaft 2008 in der Schweiz und Österreich einzustimmen. „Danke Fans – Mit Euch zur EURO 2008“, war darauf zu lesen, und die DFB-Auswahl wollte damit das große Ganze in den Blickpunkt rücken. Doch da sie in der für die EM-Qualifikation nicht mehr bedeutsamen Begegnung gegen Wales lediglich ein 0:0 geschafft hatte, breitete sich diesmal nicht – wie sonst üblich – D 6 DFB-Journal 4/2007 der große Jubel im Stadion aus. Vielmehr führte die kleine Enttäuschung des Tages zu Pfiffen. Joachim Löw wollte sich allerdings von der „Nullnummer“ auf der Zielgeraden der Europameisterschafts-Qualifikation nicht weiter beeindrucken lassen. Der Bundestrainer erinnerte nach der Partie viel lieber an die positive Gesamtentwicklung der Nationalmannschaft und ihre größtenteils eindrucksvollen Leistungen auf dem Weg zur EM in der Schweiz und Österreich. „Wir haben eine sehr gute Qualifikation gespielt. Deshalb gebührt allen, die in diesem Team zum Einsatz kamen, ein großes Kompliment und Respekt. Wir haben es geschafft, den WM-Schwung mitzunehmen und uns weiterhin zu entwickeln. Wenn man die vergangenen 18 Monate betrachtet, haben wir viele gute Länderspiele gemacht. Es gibt eine klare Qualitätssteigerung“, resümierte Löw zufrieden. In zwölf Begegnungen brachte es die DFB-Auswahl auf acht Siege, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen. Damit verbunden war eine imponierende EMQualifikation in deutscher Rekordzeit, denn bereits Mitte Oktober nach dem viertletzten Spieltag war alles klar. So schnell hatte keine andere Mannschaft die Teilnahme an der EURO 2008 perfekt gemacht. Noch viel wichtiger für den Bundestrainer mit Blick auf die Europameisterschaft ist jedoch die neue personelle Vielfalt, die sich in den Reihen des WM-Dritten nach dem Jahr 2007 auftut. Die lange Verletzungsmisere hatte in dieser Hinsicht manche Vorteile, denn Löw machte nämlich aus der Not entschlossen eine Tugend mit sehr viel Jugend. Das begann mit dem Testspiel im März gegen Dänemark in Duisburg, das der Bundestrainer ganz gezielt dafür nutzte, um jungen Akteuren eine Chance zu geben, die international wenig oder keine Erfahrungen besaßen, und sie somit ans Team heranzuführen. „Man muss nicht nur darüber reden, man muss die jungen Spieler auch tatsächlich einsetzen“, sagte Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff trotz eines 0:1. Die erste Niederlage der Ära Löw nahmen die Vordenker der DFBAuswahl dabei bewusst in Kauf. Dank an die Fans: Nach dem 0:0 gegen Wales zum Jahresabschluss richtete die deutsche Nationalmannschaft sogleich den Blick auf die EURO 2008. Bereits in den kommenden Monaten sollte sich zeigen, dass sich der Plan, junge Spieler nicht nur zu fordern, sondern sogar gegen Widerstände zu fördern, schnell auszahlte. So bewährten sich viele von ihnen etwa im ersten Auftritt nach der Sommerpause beim 2:1-Sieg gegen England in Wembley, aber genauso danach in den Ernstfällen der EM-Qualifikation. Mittlerweile kann der Bundestrainer zufrieden davon sprechen, jede Position in der Nationalmannschaft doppelt besetzt zu haben, oft mit doppelt hoher Qualität. Die große Auswahlmöglichkeit mit Blick auf die EM-Endrunde dokumentiert die Bilanz des Jahres 2007 nachdrücklich. Löw setzte insgesamt 33 Profis in den zwölf Begegnungen ein. An der Spitze dieser Statistik stehen die beiden Innenverteidiger Per Mertesacker und Christoph Metzelder, die jeweils 900 Minuten im DFB-Trikot aufliefen. Am Ende der Rangliste werden Mike Hanke, Stefan Zufriedener Blick nach vorne: Bundestrainer Joachim Löw und sein Assistent Hansi Flick sind mit dem Verlauf des Jahres 2007 zufrieden. DFB-Journal 4/2007 7 Nationalmannschaft In der Abwehr hat sich das Duo Metzelder/Mertesacker als große Konstante hinter Torwart Jens Lehmann entwickelt. Außerdem bewies Philipp Lahm (609) auf verschiedenen Positionen, ob rechts oder links in der Viererkette oder wie gegen England im defensiven Mittelfeld, seine ausgeprägten Fähigkeiten und seine Vielseitigkeit. Der Münchner gehört genauso wie sein Bayern-Kollege Marcell Jansen, der auf der linken Seite für Abwehr und Mittelfeld eine Variable ist, zum Kreis der Stammkräfte. Um seine Bedeutung für das Team gibt es keinerlei Diskussionen. Mit 692 Minuten kommt er nach dem Innenverteidigerduo auf die größte Einsatzzeit unter den Feldspielern, obwohl er gegen Zypern und Wales wegen eines beim Training in der Sportschule Barsinghausen erlittenen Außenbandrisses im rechten Knöchel nicht mehr zur Verfügung stand. Im Angriff hat ein regelrechter Sturm auf die beiden Plätze in der Startformation begonnen. Neben dem gesetzten WM-Torschützenkönig Miroslav Klose (429) haben Kevin Kuranyi (681), Lukas Podolski (493) und Mario Gomez (346) die besten Perspektiven, aber nicht nur sie kämpfen um die EMNominierung als Torjäger. Kuranyi konnte sich nach seinem Comeback gegen die Schweiz im Februar in diesem Jahr mit fünf Treffern empfehlen, Klose und der gegen die Eidgenossen debütierende Gomez erzielten drei Tore, Podolski zwei – eine beachtliche Basis für die Durchschlagskraft der deutschen Offensive, die es in zwölf EM-Qualifikations-Begegnungen insgesamt auf die stolze Zahl von 35 Toren brachte und somit die meisten Treffer in allen Gruppen markierte. Nur im letzten Länderspiel des Jahres wollte es mit dem Toreschießen nicht klappen. In Frankfurt waren gegen Wales noch einmal all die personellen Schwierigkeiten zusammengekommen, die der Bundestrainer und sein Team zu Beginn der Europameisterschafts-Saison so oft exzellent gemeistert hatten. Das gesamte Mittelfeld mit den etablierten Stützen Michael Ballack, Torsten Frings, Bernd Schneider und Bastian Schweinsteiger fehlte gegen Wales genauso wie vier Tage zuvor beim 4:0-Erfolg gegen Zypern wegen Verletzung. Löw warb deshalb um Verständnis dafür, dass Stark: Christoph Metzelder und Per Mertesacker waren auch 2007 ein zuverlässiges Duo in der deutschen Innenverteidigung. Kießling, Paul Freier und Oliver Neuville mit weniger als einer Stunde geführt. Einen großen Sprung machte der Stuttgarter Thomas Hitzlsperger, der 649 Minuten spielte und dabei die Rolle von Torsten Frings immer wieder überzeugend auszufüllen verstand. Der Bremer Clemens Fritz (603 Minuten) zeigte auf der rechten Seite ebenfalls, dass sich der Bundestrainer auf ihn sowohl in der Defensive wie in der Offensive verlassen kann. Mit Piotr Trochowski (512), Roberto Hilbert (381) und Simon Rolfes (298) setzte Löw weitere ehrgeizige Spieler im Mittelfeld ein, die sich hinter den Stammkräften Michael Ballack (135), Torsten Frings (523), Bernd Schneider (417), Bastian Schweinsteiger (424) und Tim Borowski (160) profilieren konnten. 8 DFB-Journal 4/2007 Mehr als nur Ersatz: Der Stuttgarter Thomas Hitzlsperger hat sich durch konstant gute Leistungen auch in der Nationalmannschaft in den Vordergrund gespielt. GET IN TOUCH ERFOLGE GEMEINSAM ERLEBEN >>> Ob Fußball, Leichtathletik, Winter- oder Motorsport – bei uns dreht sich alles um das Eine, das Spannung bietet, Emotionen weckt und Menschen verbindet: den Sport! Als Sportrechte-Agentur von ARD und ZDF legen wir den Grundstein dafür, dass die Zuschauer große Momente des Sports bei ARD und ZDF genießen können. SportA GmbH > Nymphenburger Str. 5 > 80335 München > Tel. +49-(0)89-749.839-0 > www.SportA.de Die Sportrechte-Agentur von ARD und ZDF Nationalmannschaft Mit Nachdruck betont er deshalb, wie unerwartet und ungewöhnlich leicht das deutsche Team seinen Weg in der EM-Qualifikation gefunden hat, ganz anders als viele der etablierten europäischen Konkurrenten. „Italien oder Frankreich haben sich schwerer getan als wir und mussten bis zuletzt zittern. England ist ganz raus. Wir haben Fortschritte gemacht, die Mannschaft hat einen unglaublich guten Charakter. Trotzdem müssen wir uns optimieren, das ist klar. Das sage ich heute allerdings nicht zum ersten Mal“, äußert der Bundestrainer unmissverständlich in seiner Jahresbilanz. Unabhängig davon bleibt für Joachim Löw selbstverständlich der Gewinn der Europameisterschaft das Ziel seiner Arbeit. Ganz entscheidend dafür werden das Regenerations- und Trainingslager auf Mallorca sowie die Zeit im EM-Quartier in Ascona sein. „Die richtige Vorbereitung beginnt nach der Bundesliga-Saison. Da haben wir die Mannschaft dann drei Wochen beisammen, da kann man Dinge einstudieren. Im Zweikampfverhalten und in der defensiven Organisation können wir uns ebenso verbessern wie bei den Standardsituationen“, äußert Löw. Als Vorteil schätzt der Bundestrainer ein, dass er und sein Assistent Hans-Dieter Flick das Gros des Kaders nun schon länger kennen – und darauf vertrauen können. Variabel einsetzbar: Nach überstandener Verletzung sorgte Philipp Lahm auf den Außenbahnen wieder für mächtig Dampf. man schwierigen Voraussetzungen – zahlreiche Verletzte und Verlust einer großen sportlichen Herausforderung – nicht immer so effektiv trotzen könne wie in der jüngsten Vergangenheit. „Wir haben viele Spiele gemacht, in denen wir viele Tore erzielt haben. Es ist jedoch klar, dass man nicht immer zwei, drei, vier Treffer erzielen kann. Das ist im Fußball logisch. Wo es Beifall gibt, da gibt es auch Pfiffe. In solchen Situationen spürt man, dass wir einige junge Spieler dabei haben. Ein Michael Ballack oder Bernd Schneider sind in solchen Situationen erfahrener und können eben alles in die richtigen Bahnen 10 DFB-Journal 4/2007 lenken. Das ist eine Sache der Reife“, macht der Bundestrainer deutlich. Löw lenkte nach dem Abpfiff der EM-Qualifikation seinen Blick umgehend zur Endrunde, in der zunächst Kroatien, Polen und Österreich als Gegner auf die DFB-Auswahl warten. „Die Europameisterschaft wird auf einem ganz hohen Niveau stattfinden. Die vier Halbfinalisten bei der Weltmeisterschaft 2006 waren alle Europäer. Das zeigt, welche Klasse die EURO 2008 erreichen wird“, sagt der Bundestrainer, ohne Details des aktuellen Vergleichs mit der internationalen Konkurrenz zu vergessen. Als weiterer Bonus kommt für ihn hinzu, dass der Konkurrenzkampf um die 23 Plätze im Aufgebot für die EURO 2008 deutlich größer und damit härter sein wird als vor der Weltmeisterschaft. „Wir kennen unseren Stamm. Es sind die Spieler, die bei der WM 2006 Leistungsträger waren, die jetzt in der Qualifikation wieder ganz wichtig waren. Die Auswahl ist größer geworden. Der Kampf um einige Plätze wird richtig entbrennen. Die Kandidaten müssen sich in erster Linie über die internationalen Begegnungen und die Bundesliga bewähren“, schaut Löw optimistisch und realistisch nach vorne. Ein sehr gutes und gelungenes Beispiel, wie diese höchst interessante Situation die Qualität der DFB-Auswahl verbessern kann, hat die EM-Qualifikations-Partie gegen Zypern in Hannover mit dem herausragenden Lukas Podolski geboten. Beim gefeierten 4:0- DON’T WATCH IT, LIVE IT. MIT LG FULL HD FERNSEHEN NEU ERLEBEN. Nur zuschauen war gestern. 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Von Beginn an war in dieser Partie zu spüren, dass es der deutschen Nationalmannschaft wichtig war, ihre Freude am Fußballspiel zu dokumentieren. „In der Offensive waren wir über weite Strecken beweglich, agil und hatten gute Kombinationen“, zog der Bundestrainer folglich ein zufriedenes Fazit dieser Begegnung. So schlängelte sich Lukas Podolski gleich beim ersten Angriff an drei Gegnern auf engem Raum vorbei, und seine Flanke landete bei Clemens Fritz, der nach exakt 72 Sekunden mit einem Flugkopfball das schnellste Tor in der Ära Löw erzielte. Miroslav Klose (20. Minute), Podolski selbst (53.) und Thomas Hitzlsperger (82.) machten mit weiteren schönen Treffern aus einem sportlich eher unbedeutenden somit noch einen unterhaltsamen Fußball-Abend, der in Podolski seinen größten Gewinner hatte. Der Publikumsliebling zeigte zur großen Freude seiner Fans, der Trainer und des Teams beachtliche Qualitäten auf einer für ihn vollkommen ungewohnten Position. Man kann seine neue Rolle als hängenden Stürmer hinter den beiden Spitzen Miroslav Klose und Mario Gomez bezeichnen, Podolski fühlte sich jedoch als „Mittelfeldspieler auf der linken Seite“ – das ist genau jene Stellenbeschreibung, für die ansonsten Bastian Schweinsteiger bei der Nationalmannschaft vorgesehen ist. „Der Bundestrainer hat mich einen Tag vor dem Spiel nach dem Abendessen gefragt, ob ich mir diese Aufgabe zutraue. Kein Problem – habe ich gesagt“, berichtete Vollblutstürmer Podolski in bekannt trockener Manier vom überraschenden Plan seiner erfolgreichen Rückversetzung, die ihn sowohl im Kampf um die Stammplätze bei der Europameisterschaft als auch in seiner persönlichen Entwicklung ein ganzes Stück nach vorne gebracht hat. „Lukas hat ein Klassespiel gemacht“, sagte später Löw. So konnte Podolski in seinem 43. Nationalmannschafts- 12 DFB-Journal 4/2007 Einsatz sein 24. Tor erzielen, doch viel mehr imponierte die Art und Weise, wie er sich bewegte und mit welch unbändiger Energie er seine Chance nutzte. „Ich bin ein Typ, der gern den Ball am Fuß hat, der mehr mit Tempo aus dem Mittelfeld kommt. Das kann man von der Position ganz gut“, freute sich „Poldi“ nach seiner gelungenen Vorstellung in Hannover. Als weiterer Gewinner der etwas holprigen letzten Phase der EM-Qualifikation kann sich außerdem Jens Lehmann fühlen. Besonders beim 0:0 im Oktober in Dublin gegen Irland rückte der Torhüter vom FC Arsenal in den Mittelpunkt. Nach seiner Ellbogenverletzung kehrte er ohne Spielpraxis auf den Platz zurück und wurde zum großen Rückhalt der DFB-Auswahl beim letzten, entscheidenden Schritt zur Endrunde. Es war zugleich ein wertvoller Erfolg gegen die negativen Schlagzeilen, nachdem er seinen Stammplatz zwischen den Konzentriert: Der Leverkusener Simon Rolfes hat seine Chance in der Nationalmannschaft genutzt. Pfosten im Verein verloren hatte und damit die Frage aufgeworfen wurde, ob Lehmann unter diesen Umständen bei der Europameisterschaft überhaupt im deutschen Tor stehen könne. „Diese negative Stimmung in der Öffentlichkeit hat mich geärgert, aber auch motiviert. Die meiste Zeit in meiner Laufbahn habe ich davon gelebt, dass ich gesagt habe: ‘Euch zeige ich es.’ Und gleichzeitig habe ich immer gesagt: ‘Außerdem beweise ich es mir selbst“, sagte der Schlussmann in Dublin. Anerkennend lobte ihn Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff: „Jens hat heute gezeigt, dass er zu den Spitzentorhütern der Welt gehört.“ Und Torwart-Trainer Andreas Köpke wusste aus eigener Erfahrung zu berichten: „Wenn du lange nicht spielst, bist du noch konzentrierter. So ist auch Jens. Ich kenne ihn gut und hatte nie Zweifel. Ich war mir sicher: Jens würde hier eine Topleistung bringen.“ Dabei kam Lehmann unter anderem der irische Stil entgegen, nach englischem Muster meist hohe Bälle nach vorne zu schlagen, so dass die deutsche Nummer 1 ihre besondere Stärke der Strafraumbeherrschung ausspielen konnte. Bei seinem nächsten Einsatz, seinem 50. Länderspiel gegen Zypern in Han- Sicherer Rückhalt: Trotz fehlender Spielpraxis beim FC Arsenal zeigte sich Jens Lehmann in den EM-Qualifikationsspielen wie hier in Irland gewohnt souverän. nover, überzeugte Lehmann wieder mit einer außerordentlichen Leistung. Zu diesem Zeitpunkt war das 0:3 in der Partie zuvor gegen Tschechien, bei der er wegen einer Gelbsperre zu einer Zwangspause verurteilt war, längst in den Hintergrund gerückt. Die früh geglückte EM-Qualifikation hatte in München zu einem ersten Spannungsabfall geführt, der von den hochmotivierten Tschechen konsequent bestraft wurde. Schon die ersten Nachlässigkeiten und Unkonzentriertheiten der DFB-Auswahl entschieden die Partie. Nach zwei Torschüssen in 22 Minuten lagen die Deutschen schnell 0:2 zurück. Zwar versuchten die Gastgeber besonders zu Beginn der zweiten Halbzeit nochmals, eine Wende einzuleiten, doch das Bemühen war an diesem Tag vergeblich. So konnten sich die Tschechen über eine gelungene Revanche für die 1:2-Niederlage im ersten Aufeinandertreffen in Prag und darüber hinaus vor allem über die geglückte Qualifikation für die EURO 2008 freuen. Angesichts der guten Leistungen in den Begegnungen zuvor reagierte Löw allerdings gelassen auf die erste Niederlage seiner Amtszeit in einem Pflichtspiel. „Ich würde das gar nicht als herben Rückschlag bezeichnen“, meinte er nach dem 0:3. Die Frage nach mangelnder Substanz stellte sich ihm nicht, selbst wenn die deutsche Nationalmannschaft in München alle jene Tugenden wie Tempo, Organisation, Spiel ohne Ball vermissen ließ, mit der sie monatelang ihre Fans begeistert und die Konkurrenz erstaunt hatte. Der Bundestrainer hielt das unter diesen schwierigen Umständen für eine durchaus verständliche Schwäche seines jungen und charakterlich einwandfreien Teams. Ein erfreuliches Ergebnis aus jenem verunglückten Abend in München nahm Joachim Löw allerdings bereits einen Monat vor dem Ende der EM-Qualifikation mit in die Zukunft. „Wir waren bisher der Topfavorit für die Europameisterschaft, jetzt sind wir es nicht mehr.“ In dieser Feststellung des Bundestrainers lag nicht der Funken eines Bedauerns. Denn diese Rolle, das weiß Löw nur zu genau, kann im nächsten Sommer in der Schweiz und Österreich im schönsten Gewinn gipfeln. DFB-Journal 4/2007 13 EM- und WM-Auslosung „Hammergruppen“ bleiben der DFB-Auswahl erspart Lösbare Aufgaben auf dem Weg Gesetzt: Die deutsche Nationalmannschaft trifft in der WM-Qualifikation auf Russland, Finnland, Wales, Aserbaidschan und Liechtenstein. Machbar! Die deutsche Nationalmannschaft trifft bei der EURO 2008 in Österreich und der Schweiz in der Gruppe B auf Gastgeber Österreich, Kroatien und Polen. Danach geht es ab Spätsommer 2008 in die Qualifikation für die WM 2010 in Südafrika gegen Russland, Finnland, Wales, Aserbaidschan und Liechtenstein. Rainer Franzke, Chefreporter des „Kicker-Sportmagazin“, verfolgte den „WM-EURO-Auslosungs-Doppelakt“ am letzten Sonntag im November in Durban und am ersten Advent in Luzern. 14 DFB-Journal 4/2007 hrenbetäubend läuteten die überdimensionalen, hüfthohen Kuhglocken auf einem besonderen Gastronomieschiff auf dem Vierwaldstättersee gegenüber dem Kultur-und Kongresszentrum Luzern, wo zehn Stunden später die Auslosung der Endrundenspiele bei der EURO 2008 stattfinden sollte. Bis in den Sonntagmorgen um zwei Uhr zeigten O nach Wien und Südafrika Verschmitztes Lächeln: Jürgen Klinsmann zieht Weltmeister Italien, der somit in der „Hammergruppe“ C gegen Frankreich, die Niederlande und Rumänien antreten muss. Eine Hand am Pott: die NationaltrainerJosef Hickersberger (Österreich), Joachim Löw, Slaven Bilic (Kroatien) und Leo Beenhakker (Polen). dort die Kärntener um Klagenfurts Bürgermeister Harald Scheucher ihren zahlreichen Gästen an Bord, was Partystimmung heißt. Und die Party ging weiter, als die Auslosung vorbei war. Denn Deutschland trifft in der Gruppe B auf Polen, Kroatien und Gastgeber Österreich. Die beiden ersten Begegnungen bestreitet die DFB-Auswahl in Klagenfurt. Zunächst gegen die Polen am Sonntag, 8. Juni, und vier Tage später gegen Kroatien, bevor es zum letzten Vorrundenspiel gegen Österreich am 16. Juni ins Wiener Ernst-Happel-Stadion gehen wird, das Platz für 50.000 Besucher bietet. Das neue Wörthersee-Stadion in Klagenfurt fasst dagegen nur 30.000 Zuschauer, und nach dem EM-Turnier wird die Kapazität sogar auf 12.000 verringert werden. Deutschland – das war ein Wunschlos der Fußball-Begeisterten in der 92.000 Einwohner großen Landeshauptstadt von Kärnten. Kein Wunder, dass Klagenfurts Tourismusreferent Walter Zwick strahlte: „Deutschland als wichtigster Tourismusmarkt ist natürlich ein echter Hit. „Seine Freude teilte Mitstreiter Reiner Calmund, der bereits seit Monaten als Botschafter der EURO 2008 für Klagenfurt im Einsatz ist. „Ich habe vor einigen Tagen einen Kommentar geschrieben, dass ich Joachim Löw im kommenden Sommer das schönste Stadion der Europameisterschaft zeigen werde, den schönsten See und die besten Lokale. Super, dass das jetzt eingetroffen ist“, freute sich Calmund in Luzern. Am schönen Wörthersee nahm man denn auch umgehend Kontakt zu den drei deutschen Partnerstädten Wiesbaden, Dachau und Dessau auf, deren Bürger zu den Fußball-Feiertagen im Juni 2008 besonders herzlich eingeladen sind. Mindestens 150.000 Fans werden in der über 800 Jahre alten Stadt im Schnittpunkt des Alpen-AdriaRaums erwartet, wo in den offiziellen Fanzonen am Neuen Platz und am Messegelände täglich die Menschen bis Mitternacht feiern und auf Großleinwänden die EM-Begegnungen verfolgen können, wenn sie nicht zu den Glücklichen zählen, die die begehrten Tickets für das Wörthersee-Stadion erhalten. Der Weg bis zum Finale am 29. Juni um 20:45 Uhr in Wien wird für das deutsche Team kein leichter sein, aber es hätte erheblich schwerer kommen können bei der Auslosung in Luzern. Ein Blick auf die „Hammer-Gruppe C“, in die der frühere Bundestrainer Jürgen Klinsmann, der als „Glücksfee“ mit den anderen Kapitänen aller EuropameisterMannschaften seit 1960 engagiert war, zu den Niederlanden, Frankreich und Rumänien am Ende den Weltmeister Italien zog, sagt alles. Damit ist die Neuauflage des Finales der WM 2006 in Deutschland zwischen Italien und Frankreich am 17. Juni in Zürich das herausragende Duell der Vorrunde der EURO 2008. Die zwölf Konkurrenten in den drei anderen Gruppen werden bestimmt voller Spannung zuschauen und waren unter diesen Umständen in Luzern zunächst einmal allesamt mit ihrem Los hoch zufrieden. „Für uns ist das eine Traumgruppe,“ sagte beispielsweise der Holländer Leo Beenhakker, Trainer des deutschen Auftakt-Gegners Polen. Für die DFB-Auswahl sind damit natürlich aktuelle und positive Erinnerungen verbunden, denn die erstmals für die DFB-Journal 4/2007 15 EM- und WM-Auslosung Europameisterschafts-Endrunde qualifizierten Polen wurden zuletzt bei der WM in Deutschland am 14. Juni 2006 durch das Last-Minute-Tor von Oliver Neuville in Dortmund mit 1:0 besiegt. Weniger angenehm fällt der Rückblick auf das letzte Aufeinandertreffen mit den Kroaten bei einem wichtigen Turnier aus. Der zweite Gruppengegner, vom früheren Karlsruher BundesligaProfi Slaven Bilic trainiert, gewann am 4. Juli 1998 in Lyon gegen die deutsche Nationalmannschaft um Kapitän Jürgen Klinsmann, den heutigen Manager Oliver Bierhoff und den heutigen Torwart-Trainer Andreas Köpke mit 3:0 – es war das bittere Aus im Viertelfinale der WM in Frankreich. Ebenso wie Slaven Bilic ist Josef Hickersberger ein guter Bekannter aus Bundesliga-Zeiten. Der österreichische Trainer bestritt in den Jahren 1972 bis 1978 insgesamt 177 Einsätze für Kickers Offenbach und Fortuna Düsseldorf. Außerdem stand er als Nationalspieler beim legendären 3:2-Coup der Österreicher gegen Deutschland am 21. Juni 1978 bei der WM in Argentinien auf dem Platz. Diese Partie, die aus deutscher Sicht als „Schmach von Cordoba“ in die Chroniken einging, bedeutete das Scheitern der DFB-Auswahl in der zweiten Gruppenphase des Turniers, was den Weltmeistern von 1974 die Teilnahme an der Begegnung um den dritten Platz verdarb. Was für die deutschen Anhänger die „Schmach von Cordoba“, ist für die österreichischen Fans auf immer und ewig das „Wunder von Cordoba“, das der legendäre Rundfunkreporter Edi Finger damals live so kommentierte: „Da kommt Krankl in den Strafraum – Schuss – Tooor, Tooor, Tooor, Tooor, Tooor, Tooor! I wer’ narrisch. Krankl schießt ein – 3:2 für Österreich. Meine Damen und Herren, wir fallen uns um den Hals, der Kollege Rippel, der Diplom-Ingenieur Posch – wir busseln uns ab.“ „Ich war dabei, doch damit hat es sich schon. Es bringt uns nichts, wenn wir uns immer an dieses Cordoba erinnern“, sagte Hickersberger nach der Auslosung in Luzern und träumt trotzdem vom prestigeträchtigen Duell zum Abschluss der EM-Vorrunde am 16. Juni 2008 in Wien: „Man will natürlich immer gewinnen, ganz besonders gegen Deutschland.“ Die Österreicher gehören sicher zu den Außenseitern bei der EURO 2008. Dennoch warnte Joachim Löw nach der Auslosung in Luzern: „Wir dürfen niemanden unterschätzen, vor allem nicht Österreich. Bei unserer WM in Deutschland hat man gesehen, wie ein Gastgeber über sich hinauswachsen kann.“ Insgesamt stand das Urteil der Beobachter über die deutsche Gruppe jedoch bald fest, es lautete vielfach: „Hammer-Glück stattHammer-Los!“ Der Bundestrainer wollte davon allerdings nichts wissen und stellte sachlich fest: „Ich war vor der Auslosung entspannt und bin es jetzt weiterhin. Wir sind in einer lösbaren Gruppe.“ Dieser Weg wird kein leichter sein, aber es hätte auch wesentlich schwerer kommen können, wenn Deutschland über einen der ersten beiden Plätze in der Gruppe B ins Viertelfinale einziehen sollte. Dann sieht der Turnierplan einen Überkreuzvergleich mit einem der beiden besten Teams der Gruppe A (Schweiz, Tschechien, Portugal, Türkei) vor und im Halbfinale stehen sich dann erneut zwei Mannschaften der Gruppen A und B gegenüber. Kurzum: Erst im Finale könnte die DFB-Auswahl auf Weltmeister Italien, Frankreich, die Niederlande oder Europameister Griechenland treffen. EURO-Start: Die deutsche Mannschaft trägt ihre ersten beiden Spiele bei der Europameisterschaft in Klagenfurt aus. 16 DFB-Journal 4/2007 Nach dem Turnier ist bekanntlich vor dem Turnier, und diesbezüglich herrscht ebenfalls bereits erste Klarheit für die WM 2010. Denn exakt eine Woche vor Verkauf der deutschen EM-Tickets im Januar 2008 Ab Januar 2008 können die Fans der deutschen Nationalmannschaft über den Deutschen Fußball-Bund ihre Karten für die EURO 2008 bestellen. „Wir müssen einen von der UEFA organisierten Workshop abwarten, bei dem uns die endgültigen Kontingente zugeteilt werden. Vorgesehen sind 20 Prozent der Tickets, bezogen auf die Kapazität des Stadions“, erklärte Generalsekretär Wolfgang Niersbach bereits vor der EM-Auslosung in Luzern. Voraussichtlich zum 15. Januar 2008 wird der DFB ein spezielles Ticket-Portal auf www.dfb.de öffnen. Es werden nur Online-Bestellungen angenommen. Gute Erinnerungen: Beim bislang letzten Aufeinandertreffen mit dem EURO-Auftaktgegner Polen gelang Oliver Neuville 2006 im zweiten WM-Vorrundenspiel in letzter Sekunde der Siegtreffer zum 1:0. dem Treffen der Teilnehmer-Nationen an der EURO 2008 wurde die WMQualifikation für Südafrika ausgelost. In Luzern in Lostopf 3, war Deutschland in Durban in Lostopf 1. Vier Tage nach dem letzten Europameisterschafts-Qualifikationsspiel gegen Wales hatte Joachim Löw den Trip in die 3,7-Millionen-Einwohner-Metropole an der südafrikanischen Ostküste am Indischen Ozean nicht mitmachen können, weil er sich unmittelbar vor der Abreise nach starken Beschwerden einen Weisheitszahn ziehen lassen musste. So saß der Bundestrainer zu Hause in Freiburg vor dem Fernseher, als für die Gruppe 4 der WM-Qualifikation 2010 mit Russland, Finnland, Wales, Aserbaidschan und Liechtenstein die Gegner der DFB-Auswahl gezogen wurden. Ein Raunen ging durch das Internationale Kongresszentrum in Durban, und manch einer der rund 3.000 Gäste lächelte, als Frankreichs Weltmeister Christian Karembeu das Los „Germany“ in seinen Händen hielt. „In dieser Gruppe sind wir klarer Favorit“, meinte Franz Beckenbauer. Russland, trainiert von dem Niederländer Guus Hiddink, gilt als härtester Rivale der deutschen Nationalmannschaft im Kampf um den Gruppensieg. Über Finnland führte der Weg in der Qualifikation zur WM 2002 in Japan und Südkorea. Es reichte damals allerdings nur zu zwei Unentschieden, einem 2:2 in Helsinki und 0:0 in Gelsenkirchen, so dass sich die DFBAuswahl mit Teamchef Rudi Völler erst in den Play-off-Begegnungen gegen die Ukraine die WM-Teilnahme sichern konnte. So mahnt denn auch Joachim Löw: „Die Finnen sind gegen starke Mannschaften besonders gut. Und die Russen machen unter Guus Hiddink enorme Fortschritte. Diese beiden Teams sind unsere Hauptgegner.“ Genauso deutlich machte er jedoch eine Woche später in Luzern klar: „Unsere ganze Konzentration gilt jetzt zunächst einmal der EURO 2008.“ Da mit einer äußerst großen Nachfrage zu rechnen ist, wird der DFB wieder ein Losverfahren durchführen. Pro Person werden maximal vier Tickets abgegeben, und vor der endgültigen Zuteilung müssen die persönlichen Daten angegeben werden. „Das Verfahren mag kompliziert erscheinen, ist es aber letztlich nicht – und es hat sich bei der WM 2006 und vor anderen großen Turnieren bewährt“, sagt Niersbach. „Wir bemühen uns, so viele Karten wie möglich zu erhalten und dann auch im öffentlichen Verkauf anzubieten. Doch aus unserem Kontingent bedienen wir selbstverständlich auch die Gremien von DFB und DFL, die Vereine sowie den Fan-Club der Nationalmannschaft.“ Der DFB erhält nur Karten für Spiele mit Beteiligung der deutschen Nationalmannschaft, für die beiden Vorrunden-Spiele gegen Polen und Kroatien in Klagenfurt voraussichtlich 6.000 Tickets, für das Aufeinandertreffen mit Österreich in Wien voraussichtlich 10.000 Karten. Die Ticket-Abwicklung für alle anderen Spiele der EURO 2008 läuft über www.uefa.com. DFB-Journal 4/2007 17 EURO 2008 Wien: Ernst-Happel-Stadion. Spielplan der EURO 2008 Vorrunde (7. bis 18. Juni 2008) Gruppe A Gruppe B Schweiz Tschechische Republik Portugal Türkei Innsbruck: Stadion Tivoli. Klagenfurt: Wörthersee Stadion. 18 DFB-Journal 4/2007 Österreich Kroatien Deutschland Polen Samstag, 18.00 Uhr 7. Juni 2008 Basel Schweiz - Tschechische Republik Sonntag, 18.00 Uhr 8. Juni 2008 Österreich - Kroatien Wien Samstag, 20.45 Uhr 7. Juni 2008 Portugal - Türkei Sonntag, 20.45 Uhr 8. Juni 2008 Deutschland - Polen Klagenfurt Mittwoch, 18.00 Uhr 11. Juni 2008 Genf Tschechische Republik - Portugal Donnerstag, 12. Juni 2008 Klagenfurt 18.00 Uhr Kroatien - Deutschland Mittwoch, 20.45 Uhr 11. Juni 2008 Schweiz - Türkei Basel Donnerstag, 12. Juni 2008 20.45 Uhr Österreich - Polen Sonntag, 20.45 Uhr 15. Juni 2008 Schweiz - Portugal Basel Montag, 20.45 Uhr 16. Juni 2008 Polen - Kroatien Sonntag, 20.45 Uhr 15. Juni 2008 Genf Türkei - Tschechische Republik Montag, 20.45 Uhr 16. Juni 2008 Österreich - Deutschland Genf Wien Klagenfurt Wien Gruppe C Niederlande Italien Rumänien Frankreich Montag, 18.00 Uhr 9. Juni 2008 Rumänien - Frankreich Zürich Montag, 20.45 Uhr 9. Juni 2008 Niederlande - Italien Freitag, 18.00 Uhr 13. Juni 2008 Italien - Rumänien Freitag, 20.45 Uhr 13. Juni 2008 Niederlande - Frankreich Bern Dienstag, 20.45 Uhr 17. Juni 2008 Niederlande - Rumänien Bern Dienstag, 20.45 Uhr 17. Juni 2008 Frankreich - Italien Bern Zürich Zürich Basel: St. Jakob-Park. Gruppe D Viertelfinale (19. bis 22. Juni 2008) Donnerstag, 19. Juni 2008 Basel 20.45 Uhr Sieger Gruppe A - Zweiter Gruppe B Griechenland Schweden Spanien Russland Freitag, 20.45 Uhr 20. Juni 2008 Wien Sieger Gruppe B - Zweiter Gruppe A Dienstag, 18.00 Uhr 10. Juni 2008 Spanien - Russland Innsbruck Samstag, 20.45 Uhr 21. Juni 2008 Basel Sieger Gruppe C - Zweiter Gruppe D Dienstag, 20.45 Uhr 10. Juni 2008 Salzburg Griechenland - Schweden Sonntag, 20.45 Uhr 22. Juni 2008 Wien Sieger Gruppe D - Zweiter Gruppe C Samstag, 18.00 Uhr 14. Juni 2008 Schweden - Spanien Halbfinale (25. und 26. Juni 2008) Samstag, 20.45 Uhr 14. Juni 2008 Salzburg Griechenland - Russland Mittwoch, 20.45 Uhr 18. Juni 2008 Griechenland - Spanien Mittwoch, 20.45 Uhr 18. Juni 2008 Russland - Schweden Bern: Stade de Suisse Wankdorf. Innsbruck Salzburg Mittwoch, 25. Juni 2008, 20.45 Uhr Basel Sieger Viertelfinale 1 - Sieger Viertelfinale 2 Donnerstag, 26. Juni 2008, 20.45 Uhr Wien Sieger Viertelfinale 3 - Sieger Viertelfinale 4 Finale (29. Juni 2008) Innsbruck Sonntag, 29. Juni 2008, 20.45 Uhr Sieger Halbfinale 1 - Sieger Halbfinale 2 Wien Genf: Stade de Genève. Salzburg: Stadion Salzburg Wals-Siezenheim. Zürich: Letzigrund Stadion. DFB-Journal 4/2007 19 Reportage EM-Quartier Das EM-Quartier des DFB im Tessin erfüllt alle Wünsche „Die sonnigste Terrasse der Italienisches Lebensgefühl und mit Ordnungssinn gepaarte Schweizer Gewissenhaftigkeit prägen die Atmosphäre in Ascona. Dort, im italienischsprachigen und traditionell deutschfreundlichen Tessin, wird die deutsche Nationalmannschaft im Juni 2008 ihr Quartier für die EM-Endrunde beziehen. „Ein Glückstreffer“, freut sich Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff. DFBMitarbeiter Wolfgang Tobien hat sich die Hotel- und Trainingsanlage am Rande des Lago Maggiore – mitten in den Bergen und trotzdem zwischen Palmen – schon mal genau angesehen. scona, Lago Maggiore, Tessin. Namen voller Verheißung. Mit magischer Anziehungskraft vor allem auf Deutsche. Zu den Ersten, die im vergangenen Jahrhundert aus dem Norden über die Alpen kamen und sich für immer oder zeitweise niederließen in dieser Oase der Kreativen, gehörten Künstler, Schriftsteller und Wissenschaftler von europäischem Rang. Im Sommer 2008 nun kommen die Nationalspieler des dreimaligen Europameisters Deutschland auf „die südlichste, sonnigste und schönste Terrasse der Schweiz“, wie Marco Solari, der Präsident des Tessiner Verkehrs- A vereins, den Landstrich am südlichen Alpenrand vor der italienischen Grenze bezeichnet. Wie die Literaten Hermann Hesse oder Erich-Maria Remarque, der Maler Max Ernst oder der Psychoanalytiker Karl Gustav Jung wollen und sollen sich hier Michael Ballack, Torsten Frings und Miro Klose mit ihren 20 Kollegen im deutschen Aufgebot bei der EM-Endrunde 2008 für ihr großes Werk inspirieren lassen. Von einer paradiesischen Umgebung, vom milden Klima und von jener besonderen Tessiner Atmosphäre, die sich aus den guten Eigenschaften Verlockend: der Eingang des Hotels „Giardino“ in Ascona, wo die deutsche Mannschaft vor und während der EURO 2008 wohnen wird. 20 DFB-Journal 4/2007 der direkten Nachbarschaft zusammensetzt – aus der Gastfreundschaft, Gelassenheit und Lebensfreude des Südens sowie dem Sinn für Ordnung und Sicherheit des Nordens. „Wir haben hier das Nonplusultra gefunden. Ein wunderschönes Hotel mit der nötigen Abgeschiedenheit, um unter uns sein zu können. Ein ideales Trainingsgelände und daneben hervorragende Arbeitsbedingungen für die uns begleitenden 250 bis 300 Medienvertreter. Und eine perfekte Verkehrsinfrastruktur, um problemlos unsere Spielorte in der Schweiz und in Öster- Schweiz“ reich zu erreichen. Dass wir zunächst in Klagenfurt und Wien antreten müssen, ist dabei kein Nachteil. In gut einer Flugstunde werden wir diese Spielorte erreichen, so dass uns die Anreise keinerlei Probleme bereitet“, urteilt Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff über das deutsche Quartier vor und während der EM im kommenden Sommer. Der entscheidende Vorteil bei diesem Findungsprozess war die frühzeitige EM-Qualifikation der Mannschaft. Bierhoff: „Wir haben uns als erstes Team qualifiziert, so konnten wir in Sachen Basiscamp für die EURO 2008 auch als Erste Nägel mit Köpfen machen und einigen anderen Interessenten zuvor kommen.“ Georg Behlau, der Leiter des Büros Nationalmannschaft beim DFB, betont: „Wir haben uns die Suche nach dem EM-Quartier nicht leicht gemacht und viele erstklassige und geeignete Hotels und Trainingsanlagen besichtigt. Hier Erholsam: der parkähnliche Garten des Hotels „Giardino“ mit seiner südländischen Flora und dem Swimming-Pool. Malerisch: ein Teil der Bucht von Ascona am Nordende des Lago Maggiore. DFB-Journal 4/2007 21 Reportage EM-Quartier Faszinierend: Im Sportzentrum Tenero vor der imposanten Kulisse des Lago Maggiore wird sich die deutsche Nationalmannschaft auf ihre Spiele bei der EURO 2008 vorbereiten. Das „absolut Richtige“ ist ein Ensemble aus drei Stützpunkten: dem Hotel „Giardino“ in Ascona, dem zehn Autominuten entfernten Trainingscamp „Centro Sportivo Nazionale“ in Tenero und dem Flughafen in Lugano, der mit dem Bus vom Hotel in knapp 30 Minuten erreichbar ist. Kost und Logis nichts am Erreichen ihres hohen Ziels hindern. Das vom DFB komplett gebuchte Fünf-SterneSuperior-Hotel „Giardino“ bietet Komfort auf höchstem Niveau – zu einem relativ günstigen Preis. „Dank dem Verhandlungsgeschick unseres Reisemarschalls Wolfgang Wirthmann vom Euro Lloyd DFB Reisebüro ist es gelungen, ein sehr faires Leistungspaket zusammenzustellen“, betont Behlau. „Wie man sich bettet, so siegt man.“ Wenn dieser Wahlspruch stimmt, dann kann die deutsche Mannschaft bei der EM-Endrunde zumindest in Sachen 54 zur Einzelnutzung gebuchte Doppelzimmer, 16 Suiten und zwei Juniorsuiten, 130 Mitarbeiter unter der Leitung von Generalmanager Philippe im Tessin aber haben wir uns für das absolut Richtige entschieden.“ Praktisch: Das Presse- und TV-Zentrum befinden sich unmittelbar am Trainingsbereich der deutschen Mannschaft. 22 DFB-Journal 4/2007 Frutiger, zwei Restaurants, darunter eines mit Molekular-Küche, ein luxuriöser Spa-Bereich, diverse In- und Outdoor-Pools, eine großzügige Saunawelt mit einem römischen Badetempel als Mittelpunkt, ein mit modernsten Geräten bestücktes Fitnesszentrum und ein riesiger von südländischer Blumenpracht dominierter parkähnlicher Garten – so stellt sich das EM-Quartier für Bundestrainer Joachim Löw und sein Team dar, wenn im Juni FußballDeutschland zur Via Segnale in Ascona blickt. Ganz zu schweigen von dem mit dem Loch 3 nahtlos ans Hotelterrain anschließenden Golfplatz. Dazu übertrifft das riesige „Centro Sportivo Nazionale della Gioventu“, das nationale Jugendsportzentrum der Schweiz in Tenero, alle bisherigen Trainingsanlagen, auf denen sich die deutsche Nationalmannschaft in der Vergangenheit auf WM- und EM-Endrunden vorbereitet hatte. „Solche Voraussetzungen hatten wir im technisch-sportlichen Bereich noch nie“, sagte Klaus Eder, der seit 1988 das A-Team als Physiotherapeut betreut, als er kürzlich mit einer DFB-Delegation die unmittelbar am Lago Maggiore gelegene, für 45 Sportarten ausgerichtete „perfekte Trainingsinfrastruktur“ genau in Augenschein nahm. FOOTBALL ACTION AT ITS BEST Infront Sports & Media und die Werbepartner bei DFB-Länderspielen wünschen der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft eine erfolgreiche UEFA EURO 2008! Die Infront-Gruppe ist eine der weltweit führenden Agenturen für Sport-Marketing und seit über 25 Jahren Partner des Deutschen Fußball-Bundes. Infront vermarktet die Bandenwerbung bei allen Spielen der DFB-Nationalmannschaften sowie bei den Live-Übertragungen des DFB-Pokals und betreut zudem die Partner des DFB-Ernährungspools. www.infrontsports.com Unsere Werbepartner: Reportage EM-Quartier cas a os piti R es idence 1 po 2 Cardada beach volley T Naviglio Pis cine 3 centrale materiale s port Naviglio Erfrischend: direkter Weg von den Trainingsplätzen zum Lago Maggiore. T B Half-pipe L AGO MAGGIOR E B olle del Naviglio 4 Tamaro Von den sechs normgerechten Fußballplätzen stehen drei exklusiv dem DFB zur Verfügung. Ebenfalls in der streng bewachten so genannten „Roten Zone“, die von der UEFA mit einem 2,50 Meter hohen, mit Sichtblenden versehenen Zaun umgrenzt wird und nur mit Sonderausweisen betreten werden kann, befindet sich eine Großturnhalle mit ihren Funktionsräumen. Dort werden die Mannschaftsärzte und Physiotherapeuten ihre Untersuchungs- und Behandlungsräume sowie der Trainerstab unter anderem einen Taktik-, Besprechungsund mit modernsten Geräten ausgestatteten Kraftraum einrichten. Quasi exklusiv kann die DFB-Auswahl zudem das Schwimmzentrum mit drei Becken in unterschiedlicher Größe nutzen. 4 Madone B re B centro nautico 5 B rere A beach volley 1 2 acqua park Matro 3 Ghiridone Verbano mag. s ud legnaia Gambarogno 4 beach volley Zur besonderen Freude des Fitnesstrainers Oliver Schmidtlein verfügt die Anlage über eine einen Kilometer lange „Finnbahn“, deren aus Holzspänen und kleinen Rindenschnitzeln bestehender federnder Untergrund ideal geeignet ist zum Reha-Training verletzter Spieler. Und: Einen speziellen Service bedeutet der direkte Zugang von den Trainingsplätzen zum See. „Ideal für Wassergymnastik und Aqua-Jogging nach den Übungseinheiten“, sagt Schmidtlein. Arbeitsbedingungen für die Journalisten, von denen die TV-Schaffenden in einem fünfstöckigen, sich ebenfalls auf dem „Centro Sportivo Nazionale“ befindenden Fernsehzentrum arbeiten werden, gehört eine Tribüne für 250 Personen an der Seitenlinie des Haupttrainingsplatzes. Diese wird freilich nur anlässlich der für Medienvertreter offenen Trainingseinheiten in Betrieb genommen. Direkt neben der „Roten Zone“ befindet sich eine riesige Großsporthalle mit sechs Basketballfeldern, einer Caféteria und einem Restaurant, in der DFB-Mediendirektor Harald Stenger das Pressezentrum und DFB-Marketingdirektor Denni Strich die Aktivitäten der DFB-Sponsoren ansiedeln wollen. Zu den hervorragenden „Wir finden hier optimale Verhältnisse und kurze Wege vor. Doch es geht nicht nur um das Hotel und die Trainingsanlage. Es geht außerdem um die Gesamtatmosphäre und die Herzlichkeit der Menschen hier im Tessin“, betont Oliver Bierhoff und versichert: „Ich glaube, wir haben mit unserer Auswahl einen Glückstreffer gelandet.“ 24 DFB-Journal 4/2007 4 Ticino „Einen Glücksfall“ – so bezeichnet allerdings auch die Tourismus-Zentrale des Tessins das deutsche EM-Domizil am Lago Maggiore. „Mit dem Quartier einer der bedeutendsten Mannschaften Europas vor aller Welt im Rampenlicht zu stehen und dazu das Team jener Nation zu beherbergen, die für den Tourismus unserer Region den größten Markt darstellt, ist eine ganz große Chance“, weiß Tessins Tourismus-Chef Solari um den hohen Zuwachs an Bekanntheit, den „diese Oase der Entspannung“ durch die tägliche Berichterstattung erhalten wird. Entsprechend groß und herzlich war der „Bahnhof“, als dieser Tage Ascona und das Tessin als deutsches EMQuartier vorgestellt wurden. „Nachdem es lange so ausgesehen hatte, als würde die EM 2008 an unserem italienischsprachigen Landesteil vorbeigehen, ist mit der Präsenz der deutschen Mannschaft jetzt auch der Kanton Tessin in das große Erlebnis FußballEuropameisterschaft eingebunden. Das ist ein riesiger Grund zur Freude“, erklärte Matthias Remund, der Direktor des Schweizer Bundesamts für Sport. L ocarno centro manutenzione l. Peccia bus CS T Tennis R es a Adula 1 centro COOP Mezzodi 2 Tennis B arone B rochin Tenero FFS 600 auto Gottardo 1 S as s o R os s o box bici zona B as odino portieri S as s ariente Neggia B ike park e parco avventura 90 auto Pis ta finlandes e B rere D us cita Tenero 150 auto B rere C B rere E re us cita Tenero Camping 80 auto B ellinzona DFB-Areal: 1 Fernsehzentrum 2 Pressezentrum 3 Großturnhalle 4 Trainingsplätze 5 Zugang zum See „Die Anwesenheit der deutschen Nationalmannschaft, die weltweit hohes Ansehen genießt, nehmen wir zum Anlass, die wahren Werte des Sports – Toleranz, Solidarität, Integration, Gerechtigkeit, Respekt und Einhaltung der Regeln, kurz Fairplay – noch stärker zu betonen und zu verbreiten“, sagte Staatssekretär Gabriele Gendotti, der Schweizer Regierungsrat des Kantons Tessin, anlässlich der Präsentation. Dabei vergaß er nicht den Hinweis „auf die herausragende Rolle, die deutsche Künstler und Gelehrte in Ascona gespielt haben“. Oliver Bierhoff blieb die Antwort nicht schuldig: „Die Leute hier sollen die deutsche Mannschaft in ähnlich guter Erinnerung behalten. Deswegen werden wir alles versuchen, um diese Region mit dem EM-Titel zu verlassen.“ Ascona, der Lago Maggiore, das Tessin – magische Namen, die in der Tat viel verheißen. Verzas ca A Verzasca B Gigantisch: das „Nationale Jugendsportzentrum“ der Schweiz in Tenero. Exklusiv: Ausschließlich dem DFB zur Verfügung stehen die Großturnhalle, der Haupttrainingsplatz mit Laufbahn und die beiden angrenzenden Spielfelder. DFB-Journal 4/2007 25 Bilderbogen Kevin Kuranyi erzielt beide Treffer beim wichtigen Sieg in Tschechien. Viel passiert Auch ein Jahr nach der WM 2006 feierte der Fußball in Deutschland tolle Feste. Die Nationalmannschaft qualifizierte sich als erstes Team für die EURO 2008 in Österreich und der Schweiz. Der VfB Stuttgart gewann die Deutsche Meisterschaft. Und der 1. FC Nürnberg holte sich nach einem spannenden Finale den DFB-Pokal. Überschwänglicher Jubel bei Fernando Meira und Timo Hildebrand nach dem Titelgewinn. Auch die Fans des VfB Stuttgart hatten ihren Spaß bei der Meisterfeier. Die Nationalmannschaft bedankt sich für die Unterstützung in der EM-Qualifikation. Die Spieler des 1. FC Nürnberg huldigen dem DFB-Pokal. 26 DFB-Journal 4/2007 Lukas Podolski und Miroslav Klose hatten viel Grund zur Freude. Der DFB-Pokal hat einen großen Reiz. Nach dem Finale in Shanghai kann die WM-Party beginnen. Rundum zufrieden Der deutsche Frauenfußball hat im vergangenen Jahr erneut für positive Schlagzeilen gesorgt. Mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft in China durch den 2:0-Sieg im Finale von Shanghai über Brasilien gelang ein sensationeller Erfolg. Darüber hinaus ist das Team von Trainerin Silvia Neid auf dem besten Weg, sich für die EURO 2009 in Finnland zu qualifizieren. Außerdem erhielt der DFB den Zuschlag für die Ausrichtung der WM 2011. Nadine Angerer jubelt über den gehaltenen Elfmeter im WM-Endspiel gegen Brasilien. Steffi Jones wird zur Präsidentin des WM-Organisationskomitees berufen. Die deutsche Delegation freut sich über die Vergabe der WM 2011 nach Deutschland. Silvia Neid ist nach der FIFA-Entscheidung begehrte Gesprächspartnerin. Sandra Minnert – hier in Jubelpose – erklärte ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft. DFB-Journal 4/2007 27 Bilderbogen Starker Nachwuchs Beachtliche Erfolge konnte der DFB im vergangenen Jahr im Nachwuchsbereich erzielen. Die U 19-Frauen gewannen die Europameisterschaft. Die U 19-Junioren kamen bei der EM bis ins Halbfinale. Und die U 17-Junioren konnten sich bei der Weltmeisterschaft in Südkorea über die Bronzemedaille freuen. Die deutschen U 17-Junioren feiern eine gelungene WM in Südkorea. Nadine Keßler hat aus den Händen von UEFA-Präsident Michel Platini nach dem EM-Finale in Reykjavik den Pokal erhalten. Toni Kroos wird bei der U 17-WM zum besten Spieler des Turniers gewählt. Grenzenloser Jubel bei den U 19-Frauen nach dem Halbfinal-Sieg über Frankreich. Marco Pezzaiuoli trainiert seit dieser Saison die U 16-Junioren. Heiko Herrlich übernahm vor der WM das Traineramt bei der U 17. 28 DFB-Journal 4/2007 Bettina Wiegmann ist nun hauptamtlich als Trainerin im Juniorinnen-Bereich des DFB tätig. Bilderbogen Das erste Mini-Spielfeld, das im Rahmen der DFB-Initiative gebaut wurde, wird in Mainz von Dr. Theo Zwanziger und vielen Kindern eröffnet. Beim 1. FC Ohmstede wird das Integrationsprojekt als Pilotprogramm durchgeführt. Dr. Theo Zwanziger wird beim Bundestag in Mainz einstimmig als DFB-Präsident bestätigt. Fußball pur Herbert Hainer und Dr. Theo Zwanziger verlängern den Vertrag zwischen adidas und dem DFB bis 2018. 30 DFB-Journal 4/2007 Auch im Jahr 2007 wurden beim DFB viele Entscheidungen getroffen und Aktionen durchgeführt. Die Mini-Spielfeld-Initiative wurde ins Leben gerufen, das Integrationsprojekt gestartet, der Fan Club Nationalmannschaft wuchs auf über 50.000 Mitglieder an, der DFB-Bundestag fand statt, die Veranstaltungsreihe „DFB live“ feierte Premiere und mit adidas wurde der Ausrüstervertrag verlängert. Wolfgang Niersbach tritt die Nachfolge von Horst R. Schmidt als DFB-Generalsekretär an. Der Fan Club Nationalmannschaft ist auch für Kids attraktiv und mittlerweile auf über 50.000 Mitglieder angewachsen. Gerald Asamoah zählte zu der illustren Schar prominenter Gäste bei der neuen Veranstaltungsreihe „DFB live“. Erstmals wird mit Hannelore Ratzeburg eine Frau ins DFB-Präsidium gewählt. ! h c s i t s a t n Fa ... gut ausgestattet Der neue Katalog ist da! … mit EM-Ball 2008 und vielen weiteren Highlights DFB Fan-Corner-Hotline 01805-67 23 00 www.dfb-fancorner.de Interview Die große Vision des neuen DFB-Generalsekretärs Wolfgang Niersbach „Tradition wahren, Frische aus Wolfgang Niersbach ist ein Mann mit großer Ausstrahlung und erstklassigen internationalen Kontakten. Er ist ein Macher und Manager, ein enger Vertrauter und guter Freund von Franz Beckenbauer, ein Medien-Experte und – nach all den Jahren und Tausenden von Spielen – ein begeisterter Fußballfan. FAZ-Journalist Roland Zorn nannte den 57-jährigen Düsseldorfer einen „aufgeklärten Wertkonservativen“ und „die personifizierte Verbindlichkeit“. Humor hat er (meistens) auch. DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach spricht über seine neue Aufgabe, die anstehenden Verhandlungen über die TV-Rechte und die Aufwertung der U-Mannschaften – ein Interview aufgezeichnet von DFB-Internet-Redakteur Thomas Hackbarth. Wolfgang Niersbach, auf dem DFBBundestag in der Mainzer Rheingoldhalle wurden Sie im Oktober einstimmig zum DFB-Generalsekretär gewählt, knapp ein Jahr, nach dem die Tätigkeit des WM-Organisationskomitees, in dem Sie Vizepräsident waren, geendet hatte. Danach waren Sie ein Jahr als Direktor Teammanagement im DFB tätig. Wie bewerten Sie Ihre neue Aufgabe? In jedem Fall ist dieses Amt eine große Herausforderung. Horst R. Schmidt hat mit seiner Arbeit in den vergangenen 15 Jahren hohe Maßstäbe gesetzt. Ich habe auch seinen Vorgänger Dr. Wilfried Gerhardt kennen gelernt, und weiß, dass das Bild des DFB als seriöser und absolut verlässlich arbeitender Spitzenverband des Sports entscheidend auch durch seine Generalsekretäre geprägt wurde. Als ich zum DFB kam, gab es 50 Mitarbeiter, heute sind es 180. Diesen Apparat unter der Leitung der ehrenamtlichen Mitarbeiter zu führen, ist eine große Aufgabe. An der Spitze steht DFB- 32 DFB-Journal 4/2007 strahlen“ Präsident Dr. Theo Zwanziger, mit dem ich mich freundschaftlich verbunden fühle. Gerade auch der Generalsekretär muss über die unzähligen Themen den Überblick wahren. Das Leben besteht nicht nur aus unmittelbar anstehenden Pflichten. Mit welchen Visionen gehen Sie denn die neue Aufgabe an? Meine große Vision ist, die traditionellen Werte zu wahren und dabei auch innovativ zu arbeiten und eine Frische auszustrahlen. Wir wollen sicher nicht jedem Trend hinterherhüpfen, aber wir wollen offen gegenüber neuen Entwicklungen bleiben, gerade auch im Bereich der Kommunikation. Dass der DFB hervorragend aufgestellt ist, wird in der Öffentlichkeit nicht immer verstanden. Viele haben immer noch das Bild des unbeweglichen Tankers im Kopf. Sicher dauern Entscheidungswege bei uns manchmal etwas länger, aber wichtig ist doch, dass am Ende die richtige und die seriöse Entscheidung gefällt wird. Mal ganz persönlich gefragt: Sie kommen selbst aus der MedienBranche und gelten als lockerer und offener Typ im Umgang mit der Presse. Verlangt die neue Aufgabe von Ihnen mehr Verschlossenheit und eine betonte Förmlichkeit im Auftritt? „Fußball ist Zukunft“: Der 57-jährige Düsseldorfer geht dynamisch und innovativ seine neuen Aufgaben an. Zu den besten Freunden des neuen DFB-Generalsekretärs zählen Franz Beckenbauer und Günter Netzer. Ich habe nicht vor, mich in meinem Wesen oder Auftreten zu ändern oder meinen Charakter zu verbiegen. Die Entscheidungsträger wissen, wer und wie ich bin und kennen meine Art. Wenn sie damit ein Problem haben würden, hätten Sie mich nicht für dieses Amt vorgesehen. Ich will und werde mich nicht verändern und sage momentan auch meinen engsten Freunden, Sie mögen mir an das Schienbein treten, wenn ich in irgendeiner Form abheben sollte. Hätte sich der sid-Journalist Wolfgang Niersbach vorstellen können, einmal den DFB als Generalsekretär zu lenken? DFB-Journal 4/2007 33 Interview Das habe ich mir nicht im Traum vorgestellt. Überhaupt habe ich meinen beruflichen Weg nicht geplant. Ich bin kein Machtmensch. Ich habe mir kein Konzept aufgeschrieben, wann ich welchen beruflichen Schritt machen muss. In meinem Lebensweg war es wichtig, dass sich eine Stufe auf der nächsten aufgebaut hat. Ich hätte nie DFBPressechef ohne meine journalistische Erfahrung werden können, denn in so einem Job muss man wissen, wie die andere Seite tickt. Ohne die Erfahrungen beim DFB und bei der Nationalmannschaft hätte ich nicht Vizepräsident des Organisationskomitees werden können, mit Aufgaben die weit über das Medienthema hinaus gingen. In Mainz wurde auch eine weitreichende Kooperation zwischen dem DFB und dem Französischen FußballVerband (FFF) unterschrieben. Eine Herzensangelegenheit? Mich verbindet in der Tat viel mit Frankreich. Ich spreche die Sprache leidlich, liebe die französische Mentalität, liebe speziell die Atmosphäre in Paris. Die beiden Verbände, die sich von der Struktur und Mitgliederzahl ähneln, rücken jetzt näher zusammen. Wir können viel gemeinsam erreichen. Ein erster Schritt war sicherlich, dass die Franzosen ihre eigene Bewerbung für die Frauen-WM 2011 zugunsten des DFB zurückgezogen haben. Wären wir als Kontrahenten in Zürich aufgetreten, hätte auf alle Fälle Europa verloren. So stellen wir uns die Zusammenarbeit vor. Ein wichtiges Thema der kommenden Wochen werden die anstehenden TV-Verhandlungen sein. Was genau liegt auf dem Tisch und über welche Pakete wird verhandelt? Unsere Fernsehverträge laufen alle bis zum 30. Juni 2009. Bis zum Sommer 2008 gibt es ein Erstverhandlungsrecht für die SportA, die Agentur von ARD und ZDF. Bis zu diesem Zeitpunkt, den 30. Juni 2008, dürfen wir mit keinem anderen Interessenten sprechen. Wir sind intern mit der DFL einig, dass wir der Bundesliga den Vortritt überlassen, ihre Verträge möglichst schnell unter Dach und Fach zu bringen. Dann wissen wir, wie die Übertragungsstruktur im Profifußball aussieht. Dann schließen sich für uns die Fragen an: Wie wird der DFB-Pokal 34 DFB-Journal 4/2007 Das OK-Präsidium mit Wolfgang Niersbach, Dr. Theo Zwanziger, Franz Beckenbauer und Horst R. Schmidt kann sich über eine gelungene WM 2006 freuen. platziert? Wie wird die neue 3. Liga platziert? Mit den Gesprächen über die Vergabe der Länderspiele wollen wir im Frühjahr 2008 beginnen. Es ist kein Geheimnis, dass hier eine große Nähe zu ARD und ZDF besteht. Für den DFBPokal gibt es dagegen keine Automatik. Wir werden diese Rechte ausschreiben und die DFL stark einbinden. Die Gelder gehen schließlich an die Klubs, der DFB fungiert hier nur als Treuhänder. Premiere hat bereits Interesse für die DFB-Pokalspiele bekundet. Es gibt sicher viele Interessenten und eine spannende Frage wird sein, ob und wie man Pay-TV beim DFB-Pokal zukünftig einbinden kann. Seit dem Sommer produziert der DFB selbst das TV-Signal der U 21Spiele. Warum haben Sie sich zu diesem Schritt entschlossen? Sportcast, eine Tochter der DFL, produziert das Signal für die U 21Spiele mittlerweile für den DFB. Wir erreichen hier einen sehr hohen Standard, so dass wir uns vorstellen können, dieses Verfahren auf die A-Länderspiele auszudehnen. Ohnehin beauftragen die großen Networks mittlerweile Dienstleister mit der Produktion der Spiele. Ein wichtiger Bestandteil des künftigen Vertrags wird sein, dass wir eigene Sendeplätze für Videobotschaften bekommen, so wie es FIFA und UEFA auch praktizieren. Zuletzt haben wir mittels des Fernsehens unseren Spot zum Bau der 1.000 MiniSpielfelder in ganz Deutschland ausgestrahlt. Bislang handelt es sich dabei um guten Willen. Künftig soll die Ausstrahlung zur Pflicht werden. Das Internet ist auf dem Weg, zumindest international das wichtigste darstellende Medium zu werden. Wie schaut hier die mittelfristige Planung beim DFB aus? Ich denke an die Tage, als ich beim DFB anfing, wie schwer es war, jeden einzelnen Verein zu erreichen. Heute übermitteln wir binnen Sekunden Trainingsanleitungen oder auch administrative Tipps an die Vereine über das Internet. Mit dem Ergebnisdienst www.fussball.de haben wir eine sensationelle Service-Leistung geschaffen. Anfangs dachten wir, es sei Utopie und Traumtänzerei, zwei Stunden nach Abpfiff alle Ergebnisse aller Vereine aus ganz Deutschland auf einer zentralen Plattform anbieten zu können. Aber es ist uns gelungen. Und das ist ein Pfund. Kein anderer großer Verband auf der Welt schafft das. Das Motto unseres Bundestages lautete „Fußball ist Zukunft“. Das bedeutet auch „Fußball ist Zukunft durch das Internet“. Bleiben wir beim Thema elektronische Medien: Wie zufrieden sind Sie mit der telegenen Ausstrahlung der Trainer Joachim Löw und Silvia Neid? und speziell die Leistungszentren schon hervorragend präpariert, aber wenn sie zum DFB kommen, müssen sie noch ein Stück mehr gefordert und gefördert werden. Wir wollen nichts scheuen, und nichts versäumen, um unsere Eliteförderung weiter zu intensivieren. Unser Sportdirektor Matthias Sammer mit seiner Ausstrahlung spielt dabei eine wesentliche Rolle. 15 Jahre lang hat Horst R. Schmidt dem DFB als Generalsekretär vorgestanden. Welchen Ratschlag hat Ihnen Ihr erfolgreicher Amtsvorgänger mit auf den Weg gegeben? Eine wichtige Entscheidung: Beim DFB-Bundestag in Mainz wurden die Verträge mit Joachim Löw und seinem Trainerteam bis nach der WM 2010 in Südafrika verlängert. Darauf kommt es ja überhaupt nicht an. Wem nutzt ein glänzender Auftritt oder das topschicke Outfit, wenn ich vorher 0:4 verloren habe? Beide Trainer vermitteln die Werte des DFB: absolute Glaubwürdigkeit und Seriosität. Umso besser, dass sie ihre Botschaften auch noch prima rüberbringen können. Sie waren selbst lange Jahre Pressechef des Nationalteams. Wie viel Spaß macht Ihnen die gegenwärtige Nationalmannschaft? Ich habe mehrere Spieler-Generationen hautnah kennen gelernt. Thomas Häßler hat über 100 Länderspiele gemacht, und ich habe kein einziges versäumt. Den Jugendspieler Lothar Matthäus habe ich noch als Journalist kennen gelernt. Heute sehe ich Spieler, deren Vater ich sein könnte. Unsere U 17-Spieler haben Rudi Völler oder Lothar Matthäus gar nicht mehr beim WM-Titelgewinn spielen sehen. Das ist das große Faszinosum Nationalmannschaft. Spielergenerationen kommen und gehen, die Begeisterung bleibt. Auch ich springe heute noch bei jedem Tor hoch, genauso wie ich es bei meinem ersten Länderspiel als Fan gemacht habe. Das war übrigens 1972 beim Länderspiel Deutschland gegen Belgien während der Europameisterschaft. Franz Beckenbauer und Günter Netzer, das damalige Traumtandem, gehören heute zu meinen besten Freunden. Also, man merkt schon, der Fußball lässt mich nicht los und gerade auch die Nationalmannschaft zeigt seit Jahren ansprechenden Fußball. Werden wir Europameister? Ja, wenn wir alle sechs Spiele gewinnen. Aber die anderen haben das auch vor... Ernsthaft, wir haben gute Chancen. Oft genug haben wir aber schon erlebt, wie ein unberechtigter Platzverweis oder ein dummer Elfmeter dazu führt, dass alle Prognosen, auch die wissenschaftlichen, in der Tonne landen. Eines kann ich versichern: Rund um das Nationalteam wird sehr professionell gearbeitet. Seit der EURO 88 arbeite ich mit Horst R. Schmidt engstens zusammen. Er ist mir in den 20 Jahren eine unglaublich konstante und verlässliche Größe gewesen. Seine Fähigkeit, bis in die letzte Verästelung zu denken und zu arbeiten, ist einmalig – da kommt keiner dran. Wir haben uns in unserer auch unterschiedlichen Art zu arbeiten gerade auch rund um die WM ideal ergänzt. Als Schatzmeister bleibt er ja in verantwortlicher Position dem DFB erhalten. Ich wünsche ihm darüber hinaus, dass er wirklich auch mehr Freizeit hat und sich nicht durch die Aufgabe in Südafrika komplett vereinnahmen lässt. Das Leben besteht eben nicht nur aus Fußball... Während des zurückliegenden Jahres haben Sie sich als DFB-Direktor auch um die U-Teams gekümmert. Wie zuversichtlich sind Sie für die in den nächsten Monaten anstehenden EM-Qualifikationsspiele der U 21? Ich sehe nicht nur die Ergebnisse. Entscheidend ist es, dass es gelungen ist, die Philosophie der A-Nationalmannschaft auf die Juniorenteams runterzubrechen. Die Jungen und Mädchen, die zum DFB kommen, werden topprofessionell betreut. Fitnesscoaches, Mentaltrainer, zusätzliche Physiotherapeuten, Datenbanken mit den Leistungsdaten der Spieler, die medizinische Betreuung – das alles wird auf dem höchsten Niveau geleistet. Durch unsere Schule gehen doch die besten 100 Spieler eines jeden Jahrgangs. Die sind durch die Vereine Franz Beckenbauer und Wolfgang Niersbach freuen sich über den Sieg im Halbfinal-Krimi gegen England bei der WM 1990 in Italien – ein Meilenstein zum Titelgewinn. DFB-Journal 4/2007 35 Frauen-Nationalmannschaft Ein äußerst lebhaftes Jahr liegt hinter der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Über allem steht natürlich der Titelgewinn bei der Weltmeisterschaft in China. Doch auch in der Qualifikation zur EURO 2009 in Finnland lief es mit fünf Siegen aus fünf Spielen optimal. Für diese Leistungen verdiente sich das Team nicht nur sportliche Meriten, sondern wurde außerdem mit dem Silbernen Lorbeerblatt oder anderen Ehrungen wie dem „Bambi“ ausgezeichnet. Dabei fiel der Start ins WM-Jahr mit den Turnieren in China und an der Algarve noch so schwer. Und jetzt bietet die Zukunft sogar die verheißungsvolle Perspektive, sich 2011 auf eine Weltmeisterschaft im eigenen Land freuen zu können. DFB-Mitarbeiter Niels Barnhofer schaut zurück und blickt voraus. Birgit Prinz setzt sich gegen zwei Niederländerinnen durch. WM-Gewinn, Olympia-Teilnahme und Erfolge in der EM-Qualifikation sorgen für positive Bilanz Ein erfolgreiches Jahr eschafft! Erschöpft, aber glücklich war die deutsche Nationalmannschaft nach dem Schlusspfiff in Volendam. Nach einem strapaziösen Länderspiel-Jahr gelang der Abschluss mit einem 1:0-Sieg in der EM-Qualifikation gegen die Niederlande. Doch dieser Erfolg war ein Kraftakt. „Der Akku war leer. Die WM hat ihre Spuren hinterlassen. Aber die Spielerinnen haben erneut alles gegeben“, sagte DFB-Trainerin Silvia Neid. G So wie im gesamten Jahr. Denn es war mal wieder Verlass auf die Frauen- 36 DFB-Journal 4/2007 Nationalmannschaft. Ein enormes Pensum hatte die DFB-Auswahl 2007 zu bewältigen. 21 Begegnungen wurden bestritten. Unter dem Strich stehen 13 Siege, fünf Unentschieden und drei Niederlagen. Hinter dieser Statistik verbergen sich der Titelgewinn bei der WM, die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2008 in Peking und eine makellose Bilanz von fünf Siegen in fünf Spielen in der EM-Qualifikation. „Wir haben die Ziele erreicht, die wir uns für dieses Jahr gesteckt haben. Wir sind mehr als nur im Soll“, ist daher Silvia Neid zu Recht zufrieden. Absoluter Höhepunkt war natürlich die Weltmeisterschaft in China. In sechs WM-Begegnungen blieb das deutsche Team ungeschlagen. Es wuchs im Verlauf des Turniers immer mehr zu einer Einheit zusammen. Beeindruckendster Beleg für die Kollektivleistung war die Tatsache, dass die DFB-Auswahl in 540 Minuten kein Gegentor kassierte – ein Novum in der WM-Geschichte. Die Defensivarbeit funktionierte einwandfrei, keine Spielerin war sich zu schade, den Extrameter zu laufen. Und kam dann trotzdem mal eine gegnerische Angreiferin durch, stand die überragende Nadine Angerer im Tor. Saskia Bartusiak kam gegen Belgien zum Einsatz. DFB-Auswahl erhält Silbernes Lorbeerblatt sentierte. Danach konnte nur einen Monat nach der erfolgreichen Titelverteidigung wieder gejubelt werden. „Das ist eine sensationelle Sache“, so die DFBTrainerin, „damit haben wir die große Chance, den Mädchen- und Frauenfußball weiter zu etablieren. Wir haben nun knapp vier Jahre Vorlauf, das Organisationskomitee nimmt im Januar 2008 seine Arbeit auf und wird viele Initiativen und Aktionen starten, so dass Frauenfußball bis zum Start des WMTurniers 2011 ein dauerhaftes Thema in der Öffentlichkeit sein wird.“ Kein Wunder, dass die deutsche Nationalmannschaft mit ihren Vorstellungen für Begeisterung sorgte. In der Heimat spiegelte sich diese nicht nur in der beachtlichen Medien-Resonanz während der WM-Tage wider. Allein das Finale verfolgten in der Spitze fast zwölf Millionen Menschen live im Fernsehen. Der Empfang auf dem Frankfurter Römerberg unmittelbar nach der Rückkehr aus Schanghai war ebenfalls ein überwältigender Ausdruck der Anerkennung. Geschätzte 15.000 Fans bereiteten den Weltmeisterinnen einen unvergesslichen Abend. „Das war einmalig“, resümiert Silvia Neid. Der deutschen Frauen-Nationalmannschaft ist eine große Ehre zuteilgeworden. Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler zeichnete am 5. Dezember im Schloss Bellevue in Berlin im Beisein von Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble die Spielerinnen für den Titelgewinn bei der Weltmeisterschaft in China mit dem Silbernen Lorbeerblatt aus, der höchsten staatlichen Ehrung für herausragende Leistungen im Sport. „Bleiben Sie als Team so, wie Sie sind, und bleiben Sie damit das, was das Silberne Lorbeerblatt würdigt: Vorbilder durch Leistung und Persönlichkeit“, sagte Horst Köhler in Anwesenheit von DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger, von DFB-Ehrenvizepräsident Dr. hc. Engelbert Nelle, dem langjährigen Delegationsleiter des Frauen-Nationalteams, von DFB-Schatzmeister Horst R. Schmidt und von DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach. Zudem erhielt Silvia Neid für ihre besonderen Verdienste um den deutschen Frauenfußball und für ihr Engagement als DFB-Trainerin das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Im Anschluss an die Ehrung im Schloss Bellevue weilte die Frauen-Nationalmannschaft auf Einladung von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel zu einem Essen im Bundeskanzleramt. Silvia Neid erhält das Bundesverdienstkreuz am Bande von Bundespräsident Horst Köhler. Die Bilder von der WM in China und dem Jubel bei der Ankunft in Frankfurt am Main prägten sich ein. Sie spielten auch eine Rolle, als der DFB vor dem FIFA-Exekutivkomitee in Zürich seine Bewerbung für die Frauen-WM 2011 präDFB-Journal 4/2007 37 Frauen-Nationalmannschaft Anja Mittag ist ihrer Gegenspielerin einen Schritt voraus. Außerdem hat die WM 2011 natürlich ihren sportlichen Reiz. „Das ist eine einmalige Angelegenheit für jeden Sportler, eine Weltmeisterschaft im eigenen Land bestreiten zu dürfen“, äußert Silvia Neid. Diese Herausforderung nimmt sie auf jeden Fall an. Das Vertrauen dafür hat sie. Schon während der WM gab Dr. Theo Zwanziger bekannt, dass ihr Vertrag verlängert wird. Nicht nur bis 2011, sondern bis 2013. „Ich kann mir keine Bessere in diesem Job vorstellen“, sagt der DFB-Präsident. Ihre Fähigkeiten werden vor allen Dingen darin gefordert sein, was den Aufbau der Mannschaft angeht. Dabei muss sie den Spagat schaffen, einerseits ein Team für die WM 2011 aufzu- 38 DFB-Journal 4/2007 bauen und andererseits bei den wichtigen Turnieren, die bis dahin auf dem Terminplan stehen, die angestrebten Erfolge zu realisieren. Immerhin sind die Olympischen Spiele 2008 in Peking und die Europameisterschaft 2009 in Finnland prestigeträchtige Ereignisse. Für Peking hat sich die DFB-Auswahl als eine der drei besten europäischen Mannschaften bei der WM qualifiziert. Was die EURO in Finnland angeht, so ist das deutsche Team auf dem besten Weg, frühzeitig die Teilnahme als Titelverteidiger perfekt zu machen. In der EMQualifikation lief bisher alles nach Wunsch: Gegen die Niederlande (5:1 und 1:0), Belgien (3:0), Wales (6:0) und die Schweiz (7:0) gab es nur Erfolgserlebnisse. Linda Bresonik sucht den Torabschluss. Gleichzeitig unterstreicht der amtierende Welt- und Europameister mit solchen Ergebnissen seine Ambitionen für die nahe Zukunft. So wird gerade das Olympia-Turnier den Ehrgeiz der Spielerinnen entfachen, da in der umfangreichen Titelsammlung der deutschen Fußballerinnen eine olympische Goldmedaille noch fehlt. Doch auch vor dem Hintergrund, dass nach Peking die eine oder andere verdiente Nationalspielerin ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklären könnte, erhält die Reise nach China im kommenden August ihre Bedeutung. Was jedoch nicht heißen soll, dass ein großer personeller Umbruch vollzogen werden soll. Das würde nicht der Sandra Minnert beendet Nationalmannschafts-Karriere Sandra Minnert verabschiedet sich mit zwei Siegen aus der Nationalmannschaft. Philosophie von Silvia Neid entsprechen. Seit ihrem Amtsantritt im Spätsommer 2005 redet sie von einer „sukzessiven Verjüngung“. Und bisher ist ihr das auch bestens gelungen. Die Integration junger Spielerinnen hat funktioniert. Zum Titelgewinn bei der WM steuerten Youngster wie Simone Laudehr, Annike Krahn oder Melanie Behringer einen wesentlichen Anteil bei. Dazu standen mit Lira Bajramaj, Babett Peter und Anja Mittag weitere Talente im WM-Aufgebot. Dabei darf nicht vergessen werden, dass eine Hoffnungsträgerin wie Célia Okoyino da Mbabi auf Grund eines Schienbeinbruchs im September ausfiel. Zudem drängen weitere Nachwuchskräfte nach, nicht von ungefähr gewannen die U 19-Frauen in den vergangenen beiden Jahren jeweils die Europameisterschaft. An die Nationalmannschaft herangeführt wurden die jungen Spielerinnen zum Beispiel beim Vier-Nationen-Turnier und beim Algarve Cup zu Beginn des Jahres. Dabei mussten zwar Enttäuschungen verkraftet werden, als sie mit drei torlosen Unentschieden aus Guangzhou zurückkehrten und in Portugal nach drei Niederlagen gar nur der achte Platz zu Buche stand. Letztlich zahlte sich allerdings die kontinuierliche Trainingsarbeit in den Vereinen und unter dem Trainer-Team des DFB aus. So steht trotz der anfänglichen Schwierigkeiten am Ende eines sehr erfolgreichen Jahres für die deutsche FrauenNationalmannschaft eine rundum positive Bilanz. Standesgemäß hat Sandra Minnert ihre Laufbahn in der Frauen-Nationalmannschaft beendet. Mit einem 1:0-Sieg im EM-Qualifikationsspiel gegen die Niederlande verabschiedete sich die Verteidigerin des SC 07 Bad Neuenahr am 1. November aus der DFB-Auswahl. Bei ihrer Auswechslung in der 88. Minute erhielt sie die verdienten Ovationen aller Zuschauer in Volendam. Mit der 147-fachen Nationalspielerin hört eine der erfolgreichsten Fußballerinnen auf. Die 34-Jährige sammelte zahlreiche Titel, gewann unter anderem zwei Mal die Weltmeisterschaft und vier Mal die Europameisterschaft. Ihre Entscheidung hatte sie DFB-Trainerin Silvia Neid im Oktober 2007 mitgeteilt. Sandra Minnert hat damit vornehmlich die Konsequenz aus den dauerhaften Problemen mit ihrem lädierten linken Knie gezogen. Vier Mal wurde sie bereits daran operiert. Zuletzt im vergangenen Jahr. Dabei stellten die Ärzte einen Knorpelschaden vierten Grades fest. „Ich habe seither nicht mehr schmerzfrei trainieren können“, sagt Sandra Minnert. Trotzdem hatte sie alles darangesetzt, bei der WM 2007 in China dabei zu sein. „Die Reha war eine einzige Quälerei. Dennoch habe ich es geschafft, für mich ging damit ein Traum in Erfüllung“, erzählt sie. DFB-Journal 4/2007 39 Frauen-WM 2011 Ganz Deutschland freut sich auf das „Wiedersehen bei Freunden“ Nach der WM ist vor der WM Es hatte viel von einem Déjà-vu, als Joseph S. Blatter den Umschlag öffnete und die Worte sprach: „The organizer of FIFA´s Women´s World Cup 2011 is the Football Association of... Deutschland.“ Dies war am 30. Oktober 2007 um 15.12 Uhr im neuen „Home of FIFA“ in Zürich. Und doch fühlten viele sich erinnert an den 6. Juli 2000. „And the winner is... Deutschland“, lautete bei der WM-Vergabe 2006 das knappe Statement des FIFA-Präsidenten. Damals wie heute begann im DFB sofort der WMCountdown. Dieses Mal für die Frauen-WM 2011. Jens Grittner, Mitarbeiter der DFB-Direktion Kommunikation, skizziert den aktuellen Stand des Projekts. Arbeitsauftrag: FIFA-Präsident Joseph S. Blatter überreicht Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger in Zürich das Diplom zur Ausrichtung der Frauen-WM 2011. ir sind stolz und dankbar, nach der Männer-WM 2006 nun auch die Frauen-WM 2011 ausrichten zu dürfen – dies ist eine große Ehre für uns“, sagte DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger kurz nach Bekanntgabe der Entscheidung. „Das Land, die Menschen, die Regierung, der DFB, einfach alle freuen sich auf diese Aufgabe. Wir versprechen, nicht nur die WM 2006 nachzuahmen, sondern eine WM zu organisieren, die von Fairness, Anerkennung und Respekt lebt.“ W 40 DFB-Journal 4/2007 Wenige Stunden zuvor hatte der DFB dem FIFA-Präsidenten und den Mitgliedern des Exekutivkomitees seine Bewerbung noch einmal innerhalb eines 15-minütigen emotionalen Vortrags präsentiert. Absolut locker und gekonnt führte dabei die ARD-Moderatorin Monica Lierhaus durch die verschiedenen Etappen der kurzweiligen Darbietung. Darin sollte es weniger um Sachargumente gehen. Denn die lagen zu diesem Zeitpunkt der FIFA bereits vor in Form des mit Zahlen, Daten und Fakten gespickten, fast 1.000 Seiten umfassenden Bewerbungs-Dossiers, das die zuständige DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg schon Anfang Oktober höchstpersönlich an FIFAGeneralsekretär Jerome Valcke übergeben hatte. „Bei der Präsentation wollten wir bewusst Emotionen schüren und anknüpfen an die positiven Erinnerungen, die die WM 2006 ausgelöst hat. Ebenso ging es uns darum, Deutsch- M E C H Sportkalender, News und Events im Überblick. Dazu Flüge in jede Fankurve. Weil es nichts Schöneres gibt, als live dabei zu sein. Alles für diesen Moment. Buchen Sie Ihren Fanflug auf: www.lufthansa.com/fanflug Frauen-WM 2011 Steffi Jones OK-Chefin für WM 2011 Die Welt- und Europameisterin Stephanie Jones ist Präsidentin des Organisationskomitees für die FIFA Frauen-WM 2011. Die 35 Jahre alte Spielerin des 1. FFC Frankfurt, die im Dezember ihre aktive Laufbahn beendet hat, wurde bereits am 9. November in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes in Frankfurt am Main offiziell als OK-Chefin vorgestellt. „Es ist für mich eine große Ehre, dass mir der DFB mit der Ernennung zur OK-Präsidentin der WM 2011 besonderes Vertrauen ausspricht“, sagte Steffi Jones. „Mit Blick auf die großartige Entwicklung des Frauenfußballs und die enormen Chancen, die sich durch die Austragung der WM 2011 im eigenen Land ergeben, nehme ich diese Herausforderung und alle damit verbundenen Aufgaben sehr gerne an. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit der Begeisterung der WMSiege 2003 und 2007 sowie den Erfahrungen der WM 2006 das „Wiedersehen bei Freunden“ in Deutschland zu einem Highlight mit weltweiter Signalwirkung für den Frauen- und Mädchenfußball werden lassen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Dr. Theo Zwanziger und dem gesamten WM-OK.“ „Wir freuen uns, dass wir mit Steffi Jones eine anerkannte und erfolgreiche Nationalspielerin als Präsidentin des WM-Organisationskomitees 2011 gewinnen konnten“, sagte DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger. „Vor allem durch ihre beachtlichen sportlichen Erfolge hat sie in der Welt des Frauenfußballs einen vorzüglichen Namen. Der Lebensweg von Steffi Jones zeigt aber gerade auch die integrative Kraft des Sports, die in unserer Gesellschaft mehr denn je gefragt sein wird. Durch ihr Engagement für die WM 2011 wird es ihr mit Sicherheit gelingen, den Stellenwert des Frauenfußballs international und national zusätzlich zu steigern. Ihre Nähe zur Basis wird helfen, unsere Anstrengungen im Mädchenfußball entscheidend weiterzuentwickeln. Ich bin sicher, dass sie durch ihre sympathische und natürliche Art eine beliebte Repräsentantin der WM 2011 sein wird.“ 42 DFB-Journal 4/2007 Das „Gesicht für 2011“: Die ehemalige Nationalspielerin Steffi Jones wurde zur Präsidentin des WM-OKs ernannt. land als Frauenfußball-Land darzustellen. Deutschland bietet eine hervorragende Bühne für den Frauenfußball auf der ganzen Welt. Wir sind überzeugt, als Ausrichter der WM 2011 den Frauenund Mädchenfußball national und international nachhaltig voranbringen zu können,“ erläuterte Generalsekretär Wolfgang Niersbach, der neben DFBPräsident Dr. Theo Zwanziger den DFB bei der Präsentation offiziell vertrat, die inhaltliche Marschroute. Glänzend repräsentiert wurde der Frauenfußball außerdem durch zwei Spielerinnen, die ihren Herzenswunsch, eine WM in Deutschland erleben zu können, aus unterschiedlichen Perspektiven formulierten. Während die Weltfußballerin und wohl weltbeste Angreiferin Birgit Prinz die positiven Impulse des Frauenfußball-Landes Deutschland für die Entwicklung der Sportart auf der ganzen Welt in den Mittelpunkt ihrer kurzen Rede stellte, stand Fatmire Bajramaj für die integrative und völkerverbindende Kraft des Fußballs. In einem von DFB-Mitarbeiter Markus Jestaedt produzierten Filmeinspieler skizzierte die 19-jährige Mittelfeldspielerin vom FCR Duisburg, wie sie über und durch den Fußball ihren Platz in ihrer neuen Heimat Deutschland gefunden hat. Im Alter von vier Jahren war „Lira“ Bajramaj, die ebenso wie Birgit Prinz im September 2007 für Deutschland Weltmeisterin wurde, mit ihren Eltern aus dem Kosovo geflüchtet. Augenzwinkernd und charmant lächelnd wiederholte sie am Ende des Spots voller Überzeugung das Bekenntnis, welches der FIFA-Präsident für den Frauenfußball ablegt: „The future of football is feminine.“ Zwar war Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht persönlich in Zürich dabei, aber per Videobotschaft bat sie das FIFA-Exekutivkomitee, „uns Ihr Vertrauen zu schenken, wir werden Sie nicht enttäuschen“. Stattdessen war Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen in die Schweiz gereist, um nicht nur die Daumen zu drücken, sondern den Nachweis zu erbringen, dass das ganze Land und seine Regierung hinter der WM 2011 stehen. Nach dem Zuschlag freute sich die Ministerin und gab stolz zu Protokoll: „Das ist eine großartige Chance für ein begeistertes Frauenfußball-Land wie Deutschland. 2011 werden wieder Freunde bei uns zu Gast sein.“ Kein Zweifel also: Nach der WM ist vor der WM! Reisen wie die Profis. Mit den Profis. Euro Lloyd DFB Euro Lloyd DFB Reisebüro GmbH Das offizielle Reisebüro des DFB Otto-Fleck-Schneise 6a D-60528 Frankfurt am Main Tel. +49 (0)69 677 207-20 Fax +49 (0)69 677 207-29 www.eurolloyd-dfb.de Treffpunkt Steffi Jones Frauen-Nationalmannschaft Das wird Steffi Jones auch nicht mehr so schnell passieren: Vor einem Glühweinstand an der Konstablerwache in der Frankfurter Innenstadt kommt ein Mann mittleren Alters schnurstracks auf sie zu und sagt mehr wissend als fragend: „Sie sind doch Birgit Prinz?“ Lächelnd gibt sie zurück: „Nö.“ Vielleicht wird der Passant irgendwann einmal vor dem Fernseher erkennen, dass er in diesen vorweihnachtlichen Tagen der Präsidentin des Organisationskomitees der WM 2011 begegnet ist und die Chance verpasst hat, sich ein Autogramm geben zu lassen. Matthias Kittmann, seit vielen Jahren als Frauenfußball-Berichterstatter für die „Frankfurter Rundschau“ aktiv, traf sich mit Steffi Jones und schlenderte mit ihr durch ihre Heimatstadt. ie bleibt vor einem BMWOldtimer aus den 30er-Jahren stehen und streicht fast zärtlich über die geschwungenen Kotflügel: „Toll, den würde ich gerne fahren.“ Fußball ist die bekannte Leidenschaft der Steffi Jones, Autos die unbekannte. Beides war vor 35 Jahren genau so weit weg für sie wie jener Tag, als sie von DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger den Anruf erhielt, der ihr Leben erneut verändern sollte. „Ich sollte ihn zurückrufen. Ich ahnte zwar schon, worum es gehen könnte, aber ich hatte keine Ahnung, was ich am Telefon sagen sollte“, erinnert sie sich heute. Nun, der Frauenfußball-Fan an der Spitze des DFB machte es ihr leicht: „Steffi“, sagte er nach einer kurzen Einleitung, „mach es, werde unsere OK-Präsidentin für die WM 2011 in Deutschland.“ S Steffi Jones bewundert einen BMW aus den 30er-Jahren. Die OK-Präsidentin – eine fröhliche und nachdenkliche Persönlichkeit Der Kick ihres Lebens Da musste sie erst mal kurz und tief durchatmen, bevor sie zusagte. Als sie dann aufgelegt hatte, sprang sie vom Stuhl auf und machte „ein kleines Freudentänzchen“, wie sie fast verlegen eingesteht. Die Weltmeisterin von 2003 beim Bummel durch Frankfurt. 44 DFB-Journal 4/2007 Das konnte am 22. Dezember 1972 wirklich niemand ahnen, als Stephanie Ann Jones unter dramatischen Umständen in Frankfurt am Main zur Welt kam. Bei ihrer Mutter setzten damals die Wehen verfrüht während der Weihnachtseinkäufe ein, beinahe wäre Steffi Jones im Auto entbunden worden. Es war der Anfang eines Lebens mit Familientragödien und Schicksalsschlägen, mit vielen sportlichen Höhen und Tiefen. Ihre Kindheit verbrachte sie im Stadtteil Bonames. In den 70er-Jahren, als Frankfurt zwar schon multi-national, aber noch nicht multi-tolerant war, wurde sie lange „Krollekopp“ gehänselt, so dass bei dem dunkelhäutigen Mädchen oft die Tränen flossen. Doch es gab auch die anderen, die schönen Erlebnisse. Denn beim Straßenfußball inmitten einer Hochhaus-Siedlung und vielen sozialen Problemen gewann sie schnell den Respekt der Jungs, weil sie besser war. Viele ihrer persönlichen Dramen hat sie offen und eindrucksvoll in ihrem Buch „Der Kick des Lebens – wie ich den Weg nach oben schaffte“ geschildert. Und nach oben kommt man nur, wenn man vorher unten war. Wie weit unten, berichtet sie schonungslos mit teilweise schmerzlichen Details. Die schwere Zeit ohne Vater, jene Nächte, in denen sie ihren älteren, drogenabhängigen Bruder in den Straßen Frankfurts suchte oder jener Moment, als sie erfuhr, dass ihrem Steffi Jones im Gespräch mit Matthias Kittmann, dem Autor dieses Artikels. jüngeren Bruder Frank bei einem Einsatz im Irak als US-Soldat die Beine durch eine Mine abgerissen wurden. Die Erfolgsgeschichte der Steffi Jones ist ohne die Schattenseiten in ihrem Leben gar nicht denkbar. Hinter dem charmanten und fröhlichen Äußeren der „Kaiserin“, die einst als Abwehrchefin der Nationalmann- schaft dank ihres Stils in Anspielung an Franz Beckenbauer so genannt wurde und spätestens seit ihrer Wahl zur OK-Präsidentin 2011 immer öfter so gerufen wird, steckt daher eine nachdenkliche Person. Ihre Auto-Leidenschaft ist letztlich nur ein nettes Detail am Rande, allerdings bezeichnend für einige StatioDFB-Journal 4/2007 45 Treffpunkt Steffi Jones gelernt“, blickt sie zurück auf diese für sie wichtige Zeit. So ist beispielsweise ihre Entscheidung, zum Jahresende ihre aktive Laufbahn zu beenden, ein Teil dieser Einstellung und Ergebnis der damals gewonnenen Erkenntnisse. So macht Steffi Jones, die in den vergangenen Monaten an der Hennes-Weisweiler-Akademie der Sporthochschule Köln ihre FußballLehrer-Ausbildung absolviert hat, unmissverständlich klar: „Ab jetzt gehöre ich nicht mehr dem 1. FFC Frankfurt, sondern allen.“ Denn ihre neue Aufgabe als Präsidentin des WM-Organisationskomitees der WM 2011 in Deutschland nimmt sie sehr ernst. Das Ziel, das über allem steht, formuliert sie so: „Ich möchte etwas für den Frauenfußball bewegen.“ Immer gesprächsbereit will Steffi Jones als OK-Präsidentin sein. nen der 111-fachen Nationalspielerin, die drei Mal Europameisterin wurde, einmal Weltmeisterin und dazu zahlreiche nationale Titel mit dem FSV und dem 1. FFC Frankfurt gewann. „Ich weiß noch, wie stolz ich war, beim 1. FFC mein erstes Auto zu bekommen, einen weißen Golf“, schaut sie zurück auf eines von vielen Schlüsselerlebnissen in ihrem Leben. Nur ein Auto, das wird sie künftig kaum noch selbst bewegen – selbst wenn sie mittlerweile die freie Wahl hat. „Ich schätze, ich werde da wohl eher Beifahrerin sein und Papiere wälzen.“ Doch neue Herausforderungen sind nichts Unbekanntes für Stephanie Ann Jones. Das Auto war zwar umsonst, aber um die Versicherung zu bezahlen, musste sie Werbung auf den Türen machen, ein Malermeisterbetrieb war’s. „Da wurde ich immer gefragt, ob ich mal zum Tapezieren vorbeikommen könnte“, erzählt sie lachend. Und vergisst nicht den Hinweis, dass sie wenig später ihren Lebensunterhalt als Filialleiterin in einem Supermarkt verdiente. Da musste sie dann keine Werbung mehr fahren, ja sie konnte sich, wie sie süffisant berichtet, sogar „was richtig Schnelles“ leisten. Als sportliche Ausnahmekönnerin begann für Steffi Jones die große Zeit im eher schon reifen Alter von 28 Jahren, als sie zwei Jahre als Profi in den USA spielte. „Da habe ich viel über Professionalismus im Fußball und außerdem viel über mich selbst 46 DFB-Journal 4/2007 Steffi Jones genießt den Besuch auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt. U 21-Nationalmannschaft Das Team von Dieter Eilts auf Kurs zur Europameisterschaft 2009 in Schweden Glänzende Perspektiven Die Richtung stimmt, die Aussichten sind bestens. Hinsichtlich der Teilnahme an der Europameisterschaft 2009 liegt die U 21-Nationalmannschaft voll auf Kurs. Seit dem Start der EM-Qualifikation im September stehen aus vier Begegnungen drei Siege und ein Unentschieden zu Buche. „Natürlich freuen wir uns sehr, bisher zehn Punkte geholt zu haben. Doch es gibt keinen Grund zur Selbstzufriedenheit. Im nächsten Jahr wollen wir uns als Team weiterentwickeln, auf und neben dem Platz“, gibt DFB-Trainer Dieter Eilts die Marschroute aus. Jens Grittner, Mitarbeiter der DFB-Direktion Kommunikation, zieht Bilanz und wirft den Blick auf ein spannendes Jahr 2008. ie Zahlen sprechen für sich: 15 Spiele, davon neun Siege, vier Unentschieden und zwei Niederlagen. Eine Statistik, die sich sehen lassen kann. Als „sehr anspruchsvoll“ bezeichnet Dieter Eilts das absolvierte Programm. Im Jahresrückblick macht der DFB-Trainer generell drei Phasen aus, die seine Mannschaft durchlaufen hat. „Das erste Drittel war geprägt vom Neuaufbau. Als U 20 haben wir mit Italien, Österreich und der Schweiz an einer internationalen Runde teilgenommen und diese auch gewonnen. Natürlich haben wir diese Phase genutzt zum Experimentieren. Zu unserem erweiterten Kreis zählten seinerzeit rund 50 Kandidaten. Die Tür zur U 21 stand für die Spieler weit offen“, resümiert Eilts. D Im zweiten Drittel stand der Umbruch im Vordergrund, das Einspielen der Mannschaft, die Konsolidierung. „Wir mussten uns finden. Blindes Verständ- 48 DFB-Journal 4/2007 Spielführer Eugen Polanski beim medizinischen Fitnesstest. nis auf dem Platz gelingt nur, wenn die Spieler sich kennen“, stellt Eilts heraus und fährt fort: „Diese Phase hat aber auch die Kräfte bei allen sehr strapaziert.“ Konkret gemeint ist damit besonders die Teilnahme an dem traditionsreichen, international hochklassig besetzten U 21-Turnier in Toulon. „Der Zeitraum unmittelbar nach dem SaisonAbschluss im Mai birgt nun einmal gewisse Risiken in sich. Jeder weiß, wie sich Spieler nach einer langen Saison fühlen und was in ihren Köpfen vorgeht,“ sagt der DFB-Trainer. DFB-Trainer Dieter Eilts ist mit der U 21 in der EM-Qualifikationsgruppe 9 ungeschlagen. von nur wenigen Tagen auf ganz unterschiedliche Spielsysteme, Kulturen und Mentalitäten traf. Es war ein echter Härtetest. Diese Zeit hat sehr viele Erkenntnisse und Erfahrungen gebracht. Man darf nicht vergessen, dass wir seit Toulon ungeschlagen sind. Wir haben also offensichtlich die richtigen Schlussfolgerungen gezogen. Vor allem die Spieler, die positiv und gestärkt aus diesem zweiwöchigen Aufenthalt hervorgegangen sind.“ Zwar soll es im neuen Jahr keine Teilnahme am Turnier in Südfrankreich geben. Auf die Gelegenheit, die Mannschaft nach dem Saisonfinale 2007/ 2008 noch einmal zusammenzuziehen, wird Eilts aber keinesfalls verzichten. Terminiert sind zwei Testspiele. Am 23. Mai ist die Ukraine in Wilhelmshaven der Gegner, am 27. Mai geht es in Lübeck gegen Dänemark. „Wir sind dann für rund eine Woche zusammen, die wir sehr intensiv nutzen werden“, schaut Eilts ehrgeizig nach vorne. Aus sportlicher Sicht in die letzte und wichtigste Phase eingetreten ist die U 21 am 7. September mit dem ersten Spiel in der Qualifikationsrunde für die Europameisterschaft 2009. In Nordirland konnte ein 3:0-Erfolg bejubelt werden. „Natürlich war das ein Auftakt nach Maß, zumal wir nur vier Tage später auch in Schweden beim nächsten EMGastgeber gewonnen haben. So gut aus den Startlöchern zu kommen, war für die Moral enorm wichtig“, so Eilts. Rouwen Hennings und Baris Özbek bejubeln einen Treffer. Die unbefriedigenden Resultate in Frankreich – zwei Niederlagen, die beiden einzigen im Jahr 2007, und ein Unentschieden – möchte Eilts damit allerdings nicht rechtfertigen. Vielmehr stellt er klar: „Es gibt auch im Nachhinein an Toulon nichts zu beschönigen. Mit unserem Auftreten dort konnten wir nicht einverstanden sein. Wir hatten uns im Vorfeld aus guten Gründen ja ganz bewusst für dieses Turnier entschieden. Im Teilnehmerfeld waren Teams aus Europa, Afrika und Asien. Somit hatten wir die gute Gelegenheit, dass unsere neu formierte Mannschaft innerhalb Zwar konnte dieser Schwung nicht ganz mitgenommen werden in das nächste Spiel in Israel. Dieses galt auf dem Papier – neben den möglichen Playoff-Spielen – vielleicht als höchste sportliche Hürde auf dem Weg zur EMEndrunde. Das 2:2 inTel Aviv bedeutete jedoch letztlich, bei einem der schärfsten Rivalen im Kampf um den Sieg in der Qualifikationsgruppe einen Punkt geholt zu haben. Aber nicht nur sportlich hatte die Dienstreise für die Delegation und Mannschaft des DFB nach Tel Aviv einen besonderen Stellenwert, galt es doch auch auf dem sportpolitischen Parkett das besondere Verhältnis zwischen Israel und Deutschland zu würdigen. „Der Sport ist ein wesentlicher Bestandteil unseres gesellschaftlichen Lebens. Dies hat die WM 2006 eindrucksvoll und nachhaltig gezeigt. Der Sport ist geradezu prädestiniert, Brücken zu bauen und unversöhnlich gegenüberstehende Standpunkte aufzulösen. Hier kann der Sport der Politik helfen, das Leben in der Gemeinschaft besser zu gestalten. Jenseits der sportlichen Bedeutung wird der DFB bei Spielen einer deutschen Nationalmannschaft in Israel immer seiner gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen“, erklärte Dr. Theo Zwanziger nach dem Eintreffen in Israel. Eindrucksvoll unter Beweis stellte der DFB-Präsident diese Worte mit dem Besuch der Gedenkstätte Yad Vashem. Dort, auf dem Westhügel von Jerusalem, wurde ein Kranz zum Gedenken an die Opfer des Holocausts niedergelegt. Begleitet wurde Dr. Theo Zwanziger von Die Spiele der U 21 im Jahr 2007 Datum Begegnung Austragungsort 06.02.2007 21.02.2007 23.03.2007 27.03.2007 25.04.2007 31.05.2007 02.06.2007 04.06.2007 21.08.2007 07.09.2007 11.09.2007 12.10.2007 16.10.2007 16.11.2007 20.11.2007 Schottland - Deutschland Deutschland - Italien Österreich - Deutschland Deutschland - Tschechische Republik Deutschland - Schweiz Deutschland - Japan Deutschland - Elfenbeinküste Deutschland - Frankreich Deutschland - Irland Nordirland - Deutschland Schweden - Deutschland Israel - Deutschland Deutschland - Moldawien Deutschland - Island Luxemburg - Deutschland Cumbernauld Reutlingen Wiener Neustadt Düsseldorf Aalen Toulon Hyeres Aubagne Fürth Lurgan Malmö Tel Aviv Pirmasens Trier Luxemburg Ergebnis 0:2 (0:1) 0:0 (0:0) 2:5 (1:2) 1:0 (1:0) 4:0 (3:0) 1:2 (1:0) 0:0 (0:0) 1:4 (0:2) 2:2 (1:1) 0:3 (0:0) 1:2 (0:2) 2:2 (1:1) 3:0 (1:0) 3:0 (1:0) 0:7 (0:6) DFB-Journal 4/2007 49 U 21-Nationalmannschaft dass sich der Spieler zu der hohen Verantwortung und den besonderen Verpflichtungen bekennt, die ein Nationalspieler auch über den rein sportlichen Bereich hinaus hat.“ Generell sagt Dr. Zwanziger: „Beim DFB ignorieren wir nicht, dass sich gerade unser Land vielen Menschen aus anderen Kulturen öffnet. Wir wollen deshalb Integration leben, was sich auch in der Zusammensetzung unserer Auswahl- und Nationalmannschaften zeigt. Dieser besonderen Herausforderung werden und müssen wir uns stellen. Insofern haben wir auch in der Betreuung unserer Spieler nicht nur sportliche Inhalte zu berücksichtigen, sondern auch pädagogische und gesellschaftspolitische.“ Marko Marin sorgte für einige spielerische Glanzpunkte. DFB-Sportdirektor Matthias Sammer, Trainer Dieter Eilts und U 21-Nationalspieler Florian Fromlowitz. „Ich spreche für die Mannschaft und auch für meine Generation. Das Gezeigte und Erlebte hier in der Gedenkstätte prägt schon. Man sollte nie vergessen, was damals passiert ist. Das, was dort geschehen ist, darf sich nie wiederholen und war für die Beteiligten eine sehr, sehr schlimme Sache“, sagte Fromlowitz nach der Kranzniederlegung. Vor dem Israel-Länderspiel waren heftige Diskussionen entstanden um die Absage des Deutsch-Iraners Ashkan Dejagah. Beendet wurden diese durch ein persönliches Gespräch des DFBPräsidenten mit dem Spieler in der Frankfurter DFB-Zentrale vier Tage nach der Begegnung. Ergebnis: Dejagah gehört weiterhin dem Kreis der U 21Nationalmannschaft an. Dr. Theo Zwanziger äußerte nach dem Treffen: „Ashkan Dejagah hat uns gegenüber glaubhaft versichert, dass es ihm aufgrund seiner iranischen Herkunft ausschließlich um das Wohl seiner Familie und Angehörigen ging. Er hat klar betont, dass seine Bitte an Trainer Dieter Eilts, für das Spiel in Israel nicht nominiert zu werden, keine rassistischen oder antisemitischen Hintergründe hatte. Ich gehe nach dieser klaren Aussage davon aus, 50 DFB-Journal 4/2007 Nach der Israel-Reise stand wieder der sportliche Alltag für die deutsche U 21 im Vordergrund. Abgerundet wurde das für sie ereignisreiche und erfolgreiche Jahr mit drei weiteren souveränen Siegen. Dazu gehörte in der EM-Qualifikation das 3:0 gegen Moldawien in Pirmasens und zuletzt das 7:0 in Luxemburg, dazwischen gab es noch ein 3:0 im Spielkalender 2008 05.02.2008 Deutschland - Belgien Koblenz 25.03.2008 Deutschland - Luxemburg Wiesbaden (EM-Qualifikation) 23.05.2008 Deutschland - Ukraine Wilhelmshaven 27.05.2008 Deutschland - Dänemark Lübeck 19.08.2008 Moldawien - Deutschland (EM-Qualifikation) 05.09.2008 Deutschland - Nordirland (EM-Qualifikation) 09.09.2008 Deutschland - Israel (EM-Qualifikation) Oktober Hinspiel Play-off (im Falle der Qualifikation) Oktober Rückspiel Play-off (im Falle der Qualifikation) November Freundschaftsspiel Tabelle der Gruppe 9 1. 2. 3. 4. 5. Nordirland 12 Deutschland 10 Israel 7 Moldawien 6 Luxemburg 0 6 4 4 5 5 4 3 2 2 0 0 1 1 0 0 2 0 1 3 5 12:7 15:2 8:4 3:7 1:19 Testspiel gegen Island in Trier. Fazit: Das Jahr 2007 bietet aus sportlicher Sicht ein sehr solides Fundament und somit beste Perspektiven für 2008, dem Jahr, in dem die Qualifikation für die Teilnahme an der EM-Endrunde 2009 in Schweden perfekt gemacht werden soll. Dr. Theo Zwanziger und Florian Fromlowitz legten an der Gedenkstätte Yad Vashem einen Kranz nieder. Keine Schuhe? Mit Schenker wäre das nicht passiert. Kein internationales Spitzensportevent findet ohne perfekte Logistik statt. Schenker ist der Partner für Sport- und Eventlogistik in Höchstform und befördert das Teamequipment der Profi-Kicker bis in die Mannschaftskabinen. SCHENKERglobalsportsevents ist am Ball und bereit für die UEFA Euro 2008™ in Österreich und der Schweiz, für die nächste FIFA WM 2010™ in Südafrika und ebenso aktiv bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking, wie bei vielen anderen internationalen Sportveranstaltungen. Schenker – Logistik für Rekorde soccer@schenker.com www.schenker.de Namen und Nachrichten Politik war Hansen zu Hause – er arbeitete unter anderem als Pressesprecher des Landtags in Kiel und kurze Zeit auch als Regierungssprecher der Landesregierung Schleswig-Holstein. Für seine umfangreichen Verdienste in den verschiedensten Bereichen des deutschen Sports erhielt Hansen zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern. Verstorben: Hans Hansen, DSB-Ehrenpräsident und DFB-Ehrenmitglied. DFB trauert um Hans Hansen Der Deutsche Fußball-Bund trauert um Hans Hansen. Der ehemalige Präsident des Deutschen Sportbundes ist am 12. Dezember 2007 im Alter von 81 Jahren verstorben. Der gebürtige Flensburger war auch DFB-Ehrenmitglied. Der am 13. Februar 1926 geborene Sportfunktionär erlebte deutsche Sportgeschichte hautnah mit: 1974 war Hansen unter anderem der Sprecher der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der erfolgreichen Weltmeisterschaft im eigenen Land. Zwei Jahre später war er Pressesprecher des Nationalen Olympischen Komitees bei den Olympischen Sommerspielen in Montreal. Frank Wormuth leitet Fußball-Lehrer-Ausbildung Neuer Leiter der Fußball-LehrerAusbildung des DFB an der HennesWeisweiler-Akademie in Köln wird der 47 Jahre alte Frank Wormuth. Sein Partner ist der bisherige DFB-Trainer Bernd Stöber (55), der die Verantwortung für die vorgeschalteten Lehrgänge der A-, B- und C-Lizenzen übernimmt. „Seit vielen Monaten arbeiten wir an dem Ziel, den gesamten Bereich der Trainer-Ausbildung weiter zu optimieren. Das bedeutet gleichzeitig, dass die Anforderungen für die Teilnehmer deutlich erhöht werden. Wir haben jetzt die wichtigen Führungspositionen für die Trainer-Ausbildung besetzt. Nun werden wir mit Frank Wormuth und Bernd Stöber – aber auch mit weiteren Experten – das neue Curriculum entwickeln“, sagt Matthias Sammer. 52 DFB-Journal 4/2007 Frank Wormuth war Lizenzspieler beim SC Freiburg und Hertha BSC Berlin. Er ist ausgebildeter DiplomBetriebswirt, erwarb 1996 an der Universität Basel sein Diplom als Sportlehrer und 1997 mit der Note „sehr gut“ die Fußball-Lehrer-Lizenz an der Sporthochschule Köln. Als Trainer arbeitete er zunächst mit dem heutigen Bundestrainer Joachim Löw bei Fenerbahce Istanbul, anschließend beim SC Pfullendorf, dem SSV Reutlingen, dem 1. FC Union Berlin sowie von 2005 bis 2007 beim VfR Aalen. „Die Berufung durch den DFB ehrt mich sehr und bedeutet für mich eine große Herausforderung. Wir werden nun gemeinsam die Lehrinhalte festlegen und ein Team von Dozenten aufstellen“, erklärt Frank Wormuth. Sein Partner Bernd Stöber arbeitet seit 1987 für den DFB und ist seit dieser Zeit in der Trainer-Ausbildung und als Trainer für die Junioren-Nationalmannschaften der U 15 bis U 19 tätig gewesen. An der Sporthochschule Köln führt der DFB die Ausbildung zum staatlich geprüften Fußball-Lehrer bereits seit 1947 durch. Am 20. Dezember endete der 54. Lehrgang – unter anderem mit Steffi Jones, Karlheinz Pflipsen, ClausDieter Wollitz und Thomas Hengen. Chefausbilder waren Sepp Herberger, Hennes Weisweiler, dessen Namen die Akademie seit 2005 trägt, sowie Gero Bisanz und Erich Rutemöller. Der gelernte Journalist übernahm im Laufe seiner Karriere bereits frühzeitig Verantwortung als Sportfunktionär: 1946 begann Hansen als Pressewart im Kreissportverband Flensburg seine Funktionärs-Laufbahn, 20 Jahre später übernahm der Fußball- und Segelfan den Vorsitz des SchleswigHolsteinischen Fußballverbandes. Sowohl im Deutschen Fußball-Bund als auch im Deutschen Sportbund diente Hansen in herausragenden Funktionen: Von 1986 bis 1994 führte Hansen den DSB, war so maßgeblich an der Wiedervereinigung des deutschen Sports beteiligt und wurde 1994 dessen Ehrenpräsident. Im DFB gehörte Hansen fast 20 Jahre dem Vorstand an, wurde 1979 für seine Verdienste mit der Goldenen Ehrennadel des DFB ausgezeichnet und ist seit 1986 Ehrenmitglied. Auch in der Der DFB-Sportdirektor trägt die Gesamtverantwortung für diesen Bereich. Der bisherige Akademie-Leiter Erich Rutemöller (63), dessen Vertrag am 31. Dezember 2008 vereinbarungsgemäß ausläuft, ist ebenfalls an den aktuellen Umstrukturierungen beteiligt. Der erste Lehrgang der Fußball-LehrerAusbildung unter den neuen Rahmenbedingungen beginnt im Sommer 2008. Rutemöller wird die Ausbildung im kommenden Jahr noch begleiten. Neue Aufgaben für Stefan Hans und Helmut Sandrock Theorie und Praxis: Frank Wormuth ist ab Januar 2008 der neue Chefausbilder des DFB – ein Mann mit viel Praxiserfahrung. DFB-Direktor Stefan Hans ist der neue Stellvertreter des Generalsekretärs des Deutschen Fußball-Bundes. Der Verwaltungs- und Finanzfachmann leitet seit 1. Januar 2007 die Direktion Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland als Abteilungsleiter für den Bereich Turnier- und Spielorganisation zuständig. Vor seiner OK-Zeit war der ehemalige Personalmanager und Organisationsentwickler als Vorsitzender des Bundesligisten MSV Duisburg, Aufsichtsrat des DFB-Ligaverbandes und Beisitzer im DFB-Bundesgericht im Fußball aktiv. „Recht, Sportgerichtsbarkeit, Finanzen, Personal, Schiedsrichterwesen und Verwaltung“ und hat im Anschluss an den DFB-Bundestag in Mainz zusätzlich die Aufgaben als ständiger Stellvertreter des neuen Generalsekretärs Wolfgang Niersbach übernommen. Bereits bei der Organisation der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland haben Niersbach als Vizepräsident des Organisationskomitees und Hans erfolgreich zusammengearbeitet. Im Oktober 2002 war der Regierungsdirektor vom Finanzministerium des Bundeslandes Rheinland-Pfalz zum Organisationskomitee gewechselt. Der Abteilungsleiter Finanzen übernahm ab November 2004 zusätzlich den Bereich „Logistik“ für die Weltmeisterschaft. Der Saarländer lebt mit seiner Familie in der Nähe von Bingen. Helmut Sandrock übernahm beim DFB am 1. Dezember 2007 die Position des Direktors Team-Management, Jugend, Talentförderung und Trainerwesen. Der 50-Jährige trat damit die Nachfolge von Wolfgang Niersbach an. Neue Aufgabe: DFB-Direktor Stefan Hans ist nun auch stellvertretender DFB-Generalsekretär. Sandrock war zuletzt beim österreichischen Meister Red Bull Salzburg als Geschäftsführer angestellt. Davor war der gebürtige Aachener beim Organisationskomitee für die Neuer Direktor: Helmut Sandrock. VERLETZUNGSBEDINGTE AUSFÄLLE? DEEP OSCILLATION® PERSONAL SPORTS Behandlung bei Traumata und Überlastungsschäden Trainingsnachsorge und Leistungsstabilisierung Prä- und postoperative Therapie Viele Teams profitieren bereits von der schnelleren Regeneration durch DEEP OSCILLATION® PERSONAL SPORTS. Auszug aus der Referenzliste: Offizieller Partner des Deutschen EishockeyBundes und der Deutschen EishockeyNationalmannschaft Partner Deutscher Handballbund Weitere Informationen unter www.schneller-regenerieren.de oder telefonisch unter +49 (0) 9126/25 87 – 0 TECHNOLOGY FOR THERAPY Namen und Nachrichten Fahrertraining für deutsche Nationalspieler bei Mercedes Die Nationalmannschaft absolvierte Mitte November vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Zypern (4:0) in Hannover bei Generalsponsor MercedesBenz in Hannover ein „Off-Road-Fahrertraining“. „Die Nationalmannschaft kennt und nutzt regelmäßig Produkte unserer Marke – vom Mannschaftsbus bis hin zur S-Klasse“, so Dr. Olaf Göttgens, Vice President Brand Communications Mercedes-Benz Cars. „Mit diesem Fahrertraining möchten wir Spielern, Trainern und Betreuern zusätzlich die Gelegenheit bieten, die Faszination der Marke Mercedes-Benz auch im extremen Off-Road-Einsatz selbst zu erleben.“ Partnerschaft verlängert: DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach und Peter Rikowski von der Bitburger Brauerei. DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach und Peter Rikowski, Sprecher der Geschäftsführung und Geschäftsführer Marketing und Vertrieb der Bitburger Braugruppe, im Dezember im Frankfurter Hermann-Neuberger-Haus. Nach 15 Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit gehen der DFB und sein Premium-Partner also in die Verlängerung. Grenzen erfahren: Nationalspieler Simon Rolfes hatte sichtlich Freude am Fahrertraining bei Mercedes-Benz. Im November hatte der DFB mit der Lufthansa eine Verlängerung des Kooperationsvertrages um drei Jahre bekannt gegeben. Als „Offizieller Partner des DFB“ verstärkt die Lufthansa weiter ihr sportli- ches Engagement. Damit fliegen die Nationalmannschaften, Trainer und Funktionsträger des DFB weiterhin mit Lufthansa zu den Länderspielen in Deutschland und im Ausland – so auch zum nächsten Großereignis, der EURO 2008 in Österreich und der Schweiz. Eröffnet wurde der Reigen an Vertragsverlängerungen im Oktober, als Ferrero Deutschland und der DFB ihre mehr als 20 Jahre bestehende Zusammenarbeit bis Ende 2008 verlängerten. Damit ist Ferrero nun auch „Offizieller Partner des DFB“. Vier verschiedene anspruchsvolle Off-Road-Stationen, darunter der so genannte „Kamelhöcker“ – eine Steigungskurve für extreme Bergauf- und Bergabfahrten –, eine Neigungskurve und ein schwieriger Handlingparcours, durchfuhren die Nationalspieler beim Fahrertraining. DFB verlängert mit Bitburger, Lufthansa und Ferrero Der Deutsche Fußball-Bund hat in den vergangenen Monaten gleich mit drei Partnern verlängert – mit Bitburger bis 2011, mit der Lufthansa bis 2010 und mit Ferrero bis Ende 2008. Den neuen Vertrag mit Bitburger unterzeichneten 54 DFB-Journal 4/2007 Eröffnung des Hauptstadtbüros des Sports am 12. Dezember 2007 in Berlin: Büroleiter Christian Sachs, Oliver Bierhoff, Wolfgang Niersbach und Matthias Sammer. 39. ordentlicher DFB-Bundestag Mit stürmischem Beifall reagierten die 252 Delegierten auf die mitreißende Grundsatzrede des DFB-Präsidenten Dr. Theo Zwanziger beim 39. ordentlichen DFBBundestag in Mainz. Die zweitägige Versammlung des höchsten DFB-Entscheidungsgremiums brachte am 25. und 26. Oktober 2007 eine Fülle personeller und struktureller Entschließungen und gipfelte in einem würdevollen Festakt im Staatstheater der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz. Ein Bericht von DFB-Mitarbeiter Wolfgang Tobien. Einigkeit und Einheit kennzeichnen das Verhältnis von DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger und Ligaverbands-Präsident Dr. Reinhard Rauball. Viele personelle und strukturelle Veränderungen „Der Ball ist für alle da“ ollenwechsel – unter diesem Stichwort fasste Dr. Theo Zwanziger die Konsequenzen aus den beim 39. ordentlichen Bundestag getroffenen Entscheidungen zusammen. Gerade mal fünf Tage waren nach seiner Wiederwahl zum DFB-Präsidenten vergangen, als er die 180 hauptamtlichen DFB-Mitarbeiter im großen Sitzungssaal der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes in Frankfurt am Main auf die Zukunft des Verbandes R 56 DFB-Journal 4/2007 und auf die besonderen Anstrengungen in seiner Amtszeit mit einem aufrüttelnden Appell einschwor. Fußball ist Zukunft – unter diesem Motto stand die Zusammenkunft der gesetzgebenden Versammlung des deutschen Fußballs am 25. und 26. Oktober 2007 in Mainz. Die Beschlüsse und Vorsätze, die dort gefasst und formuliert wurden, bedürfen jetzt sorgfältiger Weichenstellung und exakter Umsetzung durch die DFB-Zentralverwaltung, damit die beabsichtigte Zukunft des Fußballs in Deutschland ebenso zügig wie wirkungsvoll Gegenwart wird. Auch deswegen beschwor Dr. Zwanziger eindringlich Leistungswillen und Leistungsvermögen seiner hauptamtlichen Mannschaft. Rollenwechsel – es war in der Tat das Thema dieses DFB-Bundestags. Atmosphärisch war das zweitägige Blick in den Plenarsaal des 39. ordentlichen DFB-Bundestages in Mainz. Meeting des deutschen Fußball-Parlaments sicherlich von großer Harmonie und allseitiger Anerkennung geprägt. Gleichwohl ging selten zuvor ein DFBBundestag mit so vielen Wechseln auf personeller, struktureller und sachlicher Ebene einher. So wurde das DFB-Präsidium um sechs auf nunmehr 19 Mitglieder erweitert und dabei auf mehreren entscheidenden Positionen verändert oder neu besetzt. Horst R. Schmidt, der nach 15 ungemein erfolgreichen Jahren als DFB-Generalsekretär wegen Erreichens der beruflichen Altersgrenze verabschiedet wurde, ist nunmehr Schatzmeister. Hannelore Ratzeburg wurde als erste Frau überhaupt ebenso in das höchste Führungsgremium gewählt wie Hermann Korfmacher, Dr. Rainer Koch, Dr. Hans-Dieter Drewitz und Karl Rothmund sowie Gerhard Mayer-Vorfelder als weiterer Ehrenpräsident. Harald Strutz wurde als neuer und jetzt vierter Vertreter des Ligaverbands bestätigt. Die Berufung von Sportdirektor Matthias Sammer (40) und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff (39) sorgt zudem ebenso für eine Verjüngung des Präsidiums wie Wolfgang Niersbach (57), der als neuer Generalsekretär laut Satzung dazugehört. Und schließlich wurde Franz Beckenbauer bei der Präsidiumssitzung am 9. November 2007 zum kooptierten Mitglied des Führungsgremiums ernannt. Um die Bedeutung des Vorstands als Gesetzgebungsorgan zwischen den Bundestagen stärker herauszustellen, Der ehemalige DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt wurde zum Schatzmeister gewählt. DFB-Journal 4/2007 57 39. ordentlicher DFB-Bundestag schuss), Peter Frymuth (Jugendausschuss), Dr. Anton Nachreiner (Kontrollausschuss) und Margit Stoppa (Ausschuss für Frauen- und Mädchenfußball) vier neue Ausschussvorsitzende sowie Goetz Eilers, Hans E. Lorenz und Herbert Rösch als Vorsitzende des Bundesgerichts, des Sportgerichts und der Revisionsstelle gewählt. Bedeutsame strukturelle Weichen stellte der Bundestag, als er sich bei seiner zweigeteilten Plenarsitzung mit 99 Anträgen auf Änderungen der Satzung und Ordnungen des DFB befassen musste. So wurde endgültig die Spielklassenreform ab der Saison 2008/09 beschlossen. Die neue 3. Liga wird dann mit 20 Mannschaften spielen, und der künftig dreigeteilten Regionalliga Hannelore Ratzeburg wurde als erste Frau in das DFB-Präsidium gewählt. Hochrangige Ehrengäste im Mainzer Staatstheater: Dr. Thomas Bach, Michel Platini und Dr. Wolfgang Schäuble. gehören dieser Institution neben dem Präsidium nunmehr die Präsidenten der 21 Landesverbände, die Präsidenten der fünf Regionalverbände und zwölf zusätzliche Personen aus dem Ligaverband an. Außerdem wurden in Heinz-Leopold Schneider (Spielaus- 58 DFB-Journal 4/2007 werden in den Staffeln Nord, West und Süd künftig je 18 Mannschaften angehören. Wie in der 2. Bundesliga gibt es auch in der 3. Liga Relegationsspiele um den Aufstieg, wobei der Drittplatzierte auf den Drittletzten der darüber befindlichen Klasse trifft. Die Abstiegsregelung der 3. Liga sieht vor, dass die drei Tabellenletzten am Ende der Saison Platz machen müssen für die drei Meister der Regionalligen. Zu den wichtigen Beschlüssen in Sachen Spielbetrieb zählt zudem die Entscheidung, dass die Zweiten Mannschaften von Profiklubs nicht mehr am DFB-Pokalwettbewerb teilnehmen dürfen. Ausgenommen von den vielfältigen Wechseln und Veränderungen war die 39. ordentlicher DFB-Bundestag Das neue Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes Gerhard Mayer-Vorfelder wurde zum DFB-Ehrenpräsidenten ernannt. Vertrauensbeweis gewertet. Kein Zweifel, drei Jahre nach seiner Wahl in die damalige Präsidenten-Doppelspitze mit Gerhard Mayer-Vorfelder ist der 62 Jahre alte Jurist aus Altendiez in seiner Rolle als erster Mann im größten deutschen Sportverband unumstrittener Teamplayer und dynamischer Spielmacher zugleich. Dr. Theo Zwanziger übergibt Lennart Johansson die Urkunde als DFBEhrenmitglied. Spitze des Verbandes. Dort, ganz oben, blieb es, wie es im Jahr zuvor der außerordentliche Bundestag in Frankfurt am Main mit der Wahl von Dr. Theo Zwanziger zum alleinigen DFB-Präsidenten auf den Weg gebracht hatte. Seine einstimmige Wiederwahl ging mit einer beifallumrauschten Sympathiekundgebung der 252 Delegierten einher und wurde von den externen Beobachtern ebenso wie von den meisten Medien-Vertretern als überwältigender 60 DFB-Journal 4/2007 Mit Logik und Leidenschaft beeindruckte Dr. Zwanziger in seiner knapp einstündigen „mitreißenden Grundsatzrede“, so Gerhard Mayer-Vorfelder, das Auditorium in der Mainzer Rheingoldhalle. Sein eindeutiges Bekenntnis zu Elite- und Leistungsfußball mit der Nationalmannschaft als Aushängeschild und wirtschaftlichem Zugpferd des DFB ging einher mit seiner unmissverständlichen Aufforderung zu gesellschaftspolitischem Verantwortungsbewusstein und sozialem Engagement sowie einem klaren Plädoyer für die Notwendigkeiten an der Basis des Fußballs und für die Unverzichtbarkeit ehrenamtlicher Tätigkeit. „Der Fußball hat der Würde des Menschen zu dienen. Orientierung geben und Werte vermitteln – das ist Aufgabe unseres Verbandes. Wir sind nicht parteipolitisch, doch der DFB darf nie mehr unpolitisch sein. Er muss kraftvoll antreten gegen Rechtsextremismus und klar auftreten im Kampf gegen Rassismus, gegen Antisemitismus, gegen Fremdenfeindlichkeit, Präsident: Dr. Theo Zwanziger (Altendiez) Schatzmeister: Horst R. Schmidt (Aschaffenburg) 1. Vizepräsident (Präsident des Ligaverbandes): Dr. Reinhard Rauball (Dortmund) 1. Vizepräsident (Amateure): Hermann Korfmacher (Gütersloh) Vizepräsident (Geschäftsführer Liga GmbH): Christian Seifert (Frankfurt/Main) Vizepräsident für Qualifizierung: Dr. Hans-Georg Moldenhauer (Magdeburg) Vizepräsident für Prävention, Integration, Freizeit- und Breitensport: Rolf Hocke (Wabern) Vizepräsident (Vizepräsident Ligaverband): Peter Peters (Dortmund) Vizepräsident (Vizepräsident Ligaverband): Harald Strutz (Mainz) Vizepräsident für Jugendfußball: Dr. Hans-Dieter Drewitz (Haßloch) Vizepräsident für Rechts- und Satzungsfragen: Dr. Rainer Koch (Poing) Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball: Hannelore Ratzeburg (Hamburg) Vizepräsident für sozial- und gesellschaftspolitische Aufgaben: Karl Rothmund (Barsinghausen) Generalsekretär: Wolfgang Niersbach (Dreieich) Ehrenpräsident: Dr. h.c. Egidius Braun (Aachen) Ehrenpräsident: Gerhard Mayer-Vorfelder (Stuttgart) Vertreter Nationalmannschaft: Oliver Bierhoff (München) Vertreter Talentförderung: Matthias Sammer (München) Kooptiert: Franz Beckenbauer (Salzburg) gegen jede Form von Diskriminierung. Der Ball ist für alle da.“ So lauteten einige der Kernaussagen des Präsidenten, der vom einstigen Hoffnungsträger als Brückenbauer zum markanten Gesicht des Deutschen Fußball-Bundes geworden ist. Einheit und Einigkeit kennzeichnen daneben Theo Zwanzigers Leitlinien für das Verhältnis zum Profifußball in Deutschland. „Ich verstehe, dass Sie die Positionen der Liga vertreten. Aber der Fußball ist nur in seiner Gänze stark“, rief er den Delegierten des Ligaverbandes zu. Diesem Tenor schloss sich Dr. Reinhard Rauball, der Präsident des Ligaverbandes, an und betonte, dass man sich in einem fairen Miteinander auf Augenhöhe begegnen werde. Warum lieben 82 Millionen Fans das deutsche Team? t im ab sofor el d Buchhan Deutschlands Top-Fußballjournalisten geben die Antwort! Das Buch zum großen Jubiläum der Nationalmannschaft: »Leidenschaft am Ball: 100 Jahre deutsche Länderspiele | 1908 bis 2008« Buchhandelspreis: 69,- ¤ | 400 Innenseiten, Hardcover mit Schutzumschlag | EXTRA: exklusiver Schuber © © 2007, DFB Lizenz durch m4e AG, Grünwald medienfabrik Gütersloh GmbH, Gütersloh 2007 39. ordentlicher DFB-Bundestag Dr. h.c. Egidius Braun erhielt den höchsten bulgarischen Staatsorden. Die Ehrungen beim 39. ordentlichen DFB-Bundestag DFB-Ehrenpräsident: Das neue DFB-Präsidium nach den Wahlen beim 39. ordentlichen DFB-Bundestag in Mainz. Gerhard Mayer-Vorfelder (Stuttgart) DFB-Ehrenvizepräsidenten: Dr. h.c. Engelbert Nelle (Hildesheim) Karl Schmidt (Bad Wildungen) DFB-Ehrenmitglieder: Lennart Johansson (Stockholm) Heinrich Schmidhuber (Waldkirchen) Karl-Josef Tanas (Schleiden) Hermann Selbherr (Wangen) Horst Hilpert (Bexbach) Richard Jacobs (Bühl) Georg Adolf Schnarr (Bruchmühlbach) Dr. Friedel Gütt (Hamburg) Rudi Krämer (Titisee-Neustadt) Den gesellschaftlichen Höhepunkt des 39. ordentlichen Bundestages bildete der Festakt am ersten Tag, für den das Mainzer Staatstheater den angemessenen Rahmen abgab. Moderiert von Wolfgang Niersbach, der dabei eine beachtliche Kostprobe seines kommunikativen, schlagfertigen und pointierten Naturells ablieferte, stellten hochrangige Ehrengäste wie Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble, UEFA-Präsident Michel Platini sowie DOSB-Präsident Goldene DFB-Ehrennadel: Josef Bowinkelmann (Mülheim/Ruhr) Heinz-Wilhelm Fink (Koblenz) Hans-Hermann Menzel (Langerwehe) Horst Buchterkirche (Drensteinfurt) Eberhard Bernatzki (Berlin) Heinz-Herbert Kreh (Haßfurt) Gisela Gattringer (Göppingen) Heinz Marciniak (Bitterfeld) Erdmann Fischer (Schleswig) DFB-Ehrenschild: Horst Eckel (Bruchmühlbach-Miesau) Hans Schäfer (Köln) Dr. Peco-Bauwens-Plakette: Günter Linn (Altendiez) DFB-Verdienstspange: Fedor Radmann (Teufen/Schweiz) 62 DFB-Journal 4/2007 Überraschungsgast im Mainzer Staatstheater war Xavier Naidoo mit seinem Megahit „Dieser Weg wird kein leichter sein...“. und IOC-Vizepräsident Dr. Thomas Bach den hohen und durch die imponierende Durchführung der WM 2006 auch international in besonderem Maße gewachsenen Stellenwert des DFB heraus. nem Megahit vom WM-Sommer 2006, begleitet vom Philharmonischen Staatsorchester Mainz, live zum Vortrag: „Dieser Weg wird kein leichter sein...“ Fußball ist Zukunft. Einfühlsamer als mit diesem Schlussakkord des Sängers aus Mann- heim beim Festakt in Mainz hätte der DFB nicht auf den Weg in die dreijährige Legislaturperiode bis zum nächsten ordentlichen Bundestag 2010 in Essen geschickt werden können. Ein Rollenwechsel der ganz besonderen Art. Neben den Ehrungen verdienstvoller Persönlichkeiten um UEFA-Ehrenpräsident Lennart Johansson und der Verleihung des höchsten bulgarischen Staatsordens an DFB-Ehrenpräsident Dr. h.c. Egidius Braun zählte die Unterzeichnung des Kooperationsvertrags zwischen dem Französischen FußballVerband und dem DFB durch die Präsidenten Jean-Pierre Escalettes und Dr. Theo Zwanziger zu den speziellen Programmteilen der festlichen Gala in der Landeshauptstadt am Rhein. Der schicksalhafte Strom, der die beiden Nachbarn einst trennte, ist längst schon ein verbindendes Element geworden, wie Michel Platini betonte. Auch damit sprach Frankreichs Fußball-Ikone an, dass der DFB sich auf dem richtigen Weg in die Zukunft befindet. Und dennoch: Wie brachte es Xavier Naidoo, den Wolfgang Niersbach als Überraschungsgast zum Abschiedsständchen für seinen Vorgänger Horst R. Schmidt zu diesem Festakt geladen hatte, in sei- Frankreichs Verbandspräsident Jean-Pierre Escalettes und Dr. Theo Zwanziger unterzeichneten einen Kooperationsvertrag. DFB-Journal 4/2007 63 DFB-Pokal Arbeitsbeginn: Wenn, wie hier von DFB-Sportdirektor Matthias Sammer und Nationalspielerin Silke Rottenberg, live im TV die nächste Runde des DFBPokals ausgelost wird, beginnt hinter den Kulissen die Detailarbeit. Für den Außenstehenden sieht alles ganz einfach aus. Ein paar Lose werden gezogen – natürlich unter juristischer Aufsicht und live im Fernsehen – und schon steht fest, wer in der nächsten Runde des DFBPokals gegen wen anzutreten hat. Ein paar Tage später wird dann per Pressemeldung mitgeteilt, welche Begegnung wann ausgetragen und welches Spiel live im TV übertragen wird. Das war’s. Von wegen, ganz so simpel ist das alles nicht. Stephan Brause, Mitarbeiter der Direktion Kommunikation, berichtet darüber, was zwischen Auslosung und Anpfiff der Pokalspiele planungstechnisch „hinter den Kulissen“ so alles geschieht. 64 DFB-Journal 4/2007 Wie die Auslosung im DFB-Pokal umgesetzt wird Detailplanung und viele enn die Lose in einer der Sportsendungen von ARD und ZDF gezogen sind und im Fernsehstudio die Lichter ausgehen, beginnt in der Abteilung Spielbetrieb des Deutschen Fußball-Bundes, für die seit Anfang Dezember 2007 DFBDirektor Helmut Sandrock unter anderem verantwortlich ist, die Arbeit erst richtig. Schließlich stehen oftmals nur wenige Wochen zur Verfügung, um die Ergebnisse der Auslosung detailliert in die Tat umzusetzen, so dass die nächste Runde reibungslos und ohne Zwischenfälle über die Bühne gehen kann. W Der erste Anruf von Markus Stenger, dem für den Spielbetrieb im Pokal zuständigen Mitarbeiter beim DFB, geht am Tag nach der Auslosung in Richtung Neuss. Die dort beim Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste Nordrhein-Westfalen angesiedelte „Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze“, kurz ZIS, muss zunächst einmal klären, welche Begegnungen auf keinen Fall an einem Tag angesetzt werden dürfen, da das Sicherheitsrisiko zu groß wäre. Dabei sind nicht nur für jedermann nachvollziehbare Kriterien zu berücksichtigen wie die Tatsache, dass Schalke und Dortmund nicht zeitgleich ein Heimspiel austragen sollten. Eine wichtige Rolle spielen außerdem die so genannten Reiseverkehrsüberschneidungen. Dafür kontrolliert die ZIS, an welchen Bahnhöfen die Fans rivalisierender Klubs auf der Anreise zu den jeweiligen Spielen aufeinandertreffen könnten und somit Konfliktpoten- den, dass Teams, die noch am Sonntag in der Bundesliga gespielt haben, erst mittwochs antreten sollten. Mannschaften, die bereits am Freitag wieder ran müssen, sollten möglichst auf Dienstag angesetzt werden“, erklärt Markus Stenger. Während diese Abstimmung läuft, reichen zudem ARD und ZDF ihre Wünsche für die Terminansetzungen aller Spiele ein, und auch die Vereine können Präferenzen äußern, die, so es sich spiel- und sicherheitstechnisch umsetzen lässt, berücksichtigt werden. Telefonate So entsteht auch in Absprache mit dem ehrenamtlichen Spielleiter des DFB-Pokals, Heinz-Leopold Schneider, ein erstes grobes Terminraster. Fein ausgearbeitet wird dieses dann in einer Telefonkonferenz, an der Vertreter des DFB, der DFL, der ARD, des ZDF und des Sportrechte-Vermarkters SportA teilnehmen. „In diesem Gespräch wird dann endgültig entschieden, welche Partie wann ausgetragen und welcher Fernsehsender die Highlights der jeweiligen Begegnung zeigt“, so Markus Stenger. Einzige Ausnahme dabei ist das Live-Spiel, das es in jeder Pokalrunde gibt und abwechselnd von ARD und ZDF übertragen wird. Der jeweilige Sender darf einen Wunsch äußern, welche Partie er in voller Länge übertragen will. Diesem wird – so keine Sicherheits- und Spielplangründe dagegen sprechen – von DFB und DFL zumeist entsprochen. „Zwar ist bis zum Halbfinale pro Runde zunächst nur ein Live-Spiel vorgesehen, aber manchmal ergeben sich durch die Auslosung eben mehrere interessante Partien, die eine gute Fernsehquote versprechen. Dann können die Verhandlungen zwischen allen Beteiligten auch schon mal ergeben, dass es zwei Live-Spiele in einer Runde gibt“, erklärt Stenger. Am Ende der Telefonkonferenz ist es zumeist geschafft, die nächste Runde im DFB-Pokal ist endgültig terminiert. Per Rundschreiben werden die Vereine darüber informiert, wann ihre Begegnung angesetzt worden ist. Somit beginnt für die Klubs die vorbereitende Arbeit, aber auch für Markus Stenger und seine Kollegen ist die Arbeit damit lange nicht getan. Wenige Tage nach der Bekanntgabe der Terminierung stehen im Stadion des Live-Spiels eine Vorbesichtigung und eine Organisationsbesprechung an, bei der mit Vertretern des Heimvereins und des übertragenden Fernsehsenders die Besonderheiten erörtert werden. Das beginnt beispielsweise bei der exakten Positionierung des Mittelkreis-Auflegers und dem richtigen Einlaufen der Mannschaften und endet bei der Klärung der Frage, wie der wertvolle DFB-Pokal aus der Zentrale des Verbandes in Frankfurt am einfachsten und vor allem sichersten am Spieltag in das TV-Studio gelangt. Und natürlich wieder zurück. Schließlich wird er bei der nächsten Auslosung, wenn alles wieder von vorne beginnt, schon wieder benötigt. zial entstehen könnte. „Nach der Auslosung gilt es, verschiedene Sicherheitsaspekte zu klären. Dies sollte spätestens nach zwei Wochen abgeschlossen sein, dann geht es an die Feinabstimmung“, berichtet Stenger. Diese erfolgt dann zunächst zwischen DFB und der Deutschen Fußball Liga. Es wird gemeinsam erörtert und geprüft, wie sich die DFB-Pokal-Begegnungen in den Bundesliga- und Europapokalspielplan einbinden lassen, ohne dass die vorgesehene Verteilung von Freitags-, Samstags- und Sonntagsspielen in den Lizenzligen durcheinandergebracht wird. „Wenn der DFBPokal im Rahmenterminkalender für Dienstag und Mittwoch vorgesehen ist, muss natürlich darauf geachtet wer- Geschafft: Wenn der Ball im DFB-Pokal rollt, haben alle Planungen funktioniert. DFB-Journal 4/2007 65 Eine Marke der Daimler AG 2. Akt: Grandioses Fahrgefühl in jeder Kurve. Das neue C-Klasse T-Modell mit optionalem Fahrdynamikpaket – Fahrkultur in großem Stil. Jetzt Probe fahren bei Ihrem Mercedes-Benz Partner. www.mercedes-benz.de/c-klasse Kraftstoffverbrauch kombiniert: von 6,0 bis 10,2 l/100 km; CO2 -Emission kombiniert: von 157 bis 242 g /km. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen. Bundesliga Marcelo Bordon steht mit dem FC Schalke 04 im Achtelfinale der Champions League. Manager Andreas Müller und Trainer Mirko Slomka feiern den entscheidenden Erfolg über Rosenborg Trondheim. FC Schalke 04 vertritt Deutschland im Positiver Der FC Schalke 04 ist die deutsche Nummer eins – zumindest in dieser Saison in der Champions League. Denn die „Königsblauen“ qualifizierten sich als Tabellenzweiter hinter dem FC Chelsea als einziger Bundesliga-Verein für das Achtelfinale. Während der zu Saisonbeginn durch Verletzungsprobleme gehandicapte Deutsche Meister VfB Stuttgart nur den vierten Platz in der Gruppenphase der Champions League hinter dem FC Barcelona, Olympique Lyon und Glasgow Rangers belegte, gelang Werder Bremen als Tabellendritter immerhin der Einzug in den UEFAPokal. Dort gibt es ein Wiedersehen mit zahlreichen anderen deutschen Klubs, die durch ihre Erfolge wichtige Punkte für die Fünf-Jahres-Wertung der UEFA sammelten. Rainer Franzke, Chefreporter des „Kicker-Sportmagazin", befasst sich mit diesem positiven internationalen Aspekt für den deutschen Fußball und dessen aktuellen Perspektiven. lau und weiß sind unsere Fahnen“ – das Schalker Lied ist der deutsche Beitrag in der K.-o.-Phase der Champions League im Jahr 2008. „Königsblau“ hat im dritten Anlauf erstmals die Gruppenphase in der „Königsklasse“ erfolgreich bestanden als Zweiter der Gruppe B hinter dem FC Chelsea und vor Rosenborg Trondheim und dem FC Valencia. Der Einzug in das Achtelfinale ist der bisher größte Erfolg des FC Schalke 04 in diesem Wettbewerb, nachdem der Traditionsverein in B 68 DFB-Journal 4/2007 Achtelfinale der Champions League Trend der Saison 2001/2002 als Gruppenletzter und 2005/2006 als Gruppendritter die Vorrunde nicht überstanden hatte. Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte seit dem UEFA-Pokal-Gewinn 1997 kann nach Auffassung von Schalke-Manager Andreas Müller „der Wendepunkt für die gesamte Saison“ sein. Ein Wendepunkt nach einer nicht zufriedenstellenden Vorrunde in der Bundesliga, wo der „Meister der Herzen“, der auch im vergangenen Sommer knapp an seinem ersten Titelgewinn in der Bundesliga-Historie mit nur zwei Punkten Rückstand auf Meister VfB Stuttgart gescheitert war, den führenden Mannschaften hinterherläuft. Als der Einzug ins Achtelfinale der Champions League mit dem 3:1-Sieg gegen Rosenborg Trondheim in der letzten Begegnung geschafft war, sagte Müller strahlend: „Am Ende hatte ich fast eine Gänsehaut. Ich habe es lange nicht mehr gesehen, dass 'La Ola' durch das Stadion rollt. Wir sollten uns alle freuen und sehr zufrieden sein.“ Ein ähnliches Erlebnis zum gleichen Zeitpunkt blieb Werder Bremen versagt, für die zuvor im Heimspiel gegen Real Madrid groß auftrumpfende Mannschaft bedeutete die 0:3-Niederlage bei Olympiakos Piräus eine herbe Enttäuschung. Denn damit musste der Bundesligist den Griechen den zweiten Platz in der Gruppe C hinter Real Madrid überlassen, so dass er nun wie in der vergangenen Saison im UEFAPokal weiterspielt. „Es ist sehr schade, dass es Werder nicht geschafft hat“, zeigte Schalkes Manager Müller aus der Distanz durchaus Mitgefühl für die Bremer und machte in eigener Sache gleichzeitig deutlich: „Jetzt schaut die ganze Liga auf uns. Das ist natürlich ein riesiger Ansporn, noch mehr zu erreichen.“ Ganz Fußball-Deutschland drückt nun den „Königsblauen“ die Daumen für den großen Wurf, den sich die Liga seit Luca Toni und Franck Ribéry gehören zu den spektakulären Verpflichtungen des FC Bayern München. Auch Bremens Mittelfeldspieler Diego konnte das Ausscheiden aus der Champions League nicht verhindern. DFB-Journal 4/2007 69 Bundesliga Rafael van der Vaart gehört zu den torgefährlichsten Spielern der Bundesliga. dem letzten Titelgewinn des FC Bayern München im Jahr 2001 und der FinalTeilnahme von Bayer Leverkusen im Jahr 2002 herbeisehnt. Danach konnten die Bayern 2005 und 2007 in den Duellen mit der europäischen Creme de la Creme das Viertelfinale erreichen. Nachdem für den Rekordmeister aus München die vergangene Saison auf nationaler Ebene wahrlich nicht 70 DFB-Journal 4/2007 Die Nationalspieler Simon Rolfes und Bernd Schneider sind feste Größen bei Bayer Leverkusen. nach seinen Wünschen gelaufen war und er daraufhin im UEFA-Pokal um internationales Renommee kämpfen musste, hatte er dort allerdings Anteil an einer äußerst erfreulichen Entwicklung. Denn die deutschen Klubs sammelten in den vergangenen Wochen endlich wieder wertvolle Punkte in der wichtigen Fünf-Jahres-Wertung der UEFA. Somit haben die insgesamt sieben BundesligaVertreter bisher die meisten Zähler in Champions League und UEFA-Pokal nach England und Spanien erreicht. Im Fünf-Jahres-Ranking, wo Deutschland zuletzt zusehends darum bangen musste, von Rumänien vom fünften Platz verdrängt zu werden, beschert das natürlich günstige Perspektiven. Hält der positive Trend an, könnten die deutschen Vereine ab 2009 sogar vor den Franzosen auf dem vierten Rang dieser Wertung stehen. So erfreulich ersten Wochen dieser Saison die Fans begeisterten, Werder Bremen mit dem brasilianischen Ausnahmekönner Diego und dem nach seiner Nierentransplantation ein spektakuläres Comeback feiernden Klasnic, der Hamburger SV mit seinem niederländischen „Goldjungen“ Rafael van der Vaart und Bayer Leverkusen mit seinem „Dauerbrenner" Bernd Schneider haben vor dem für Anfang Februar terminierten Start der Rückrunde die besten Aussichten auf das lukrative Geschäft in der Champions League. Trainer Edmund Becker und der Karlsruher SC waren die Überraschung der Vorrunde. das wäre, einen zusätzlichen Startplatz in der Champions League würde das jedoch nicht bringen – dazu müsste der Sprung auf die dritte Position gelingen. Egal, wie die Ergebnisse der kommenden Monate aussehen: Gut stehen die Chancen, dass im neuen Jahr der UEFA-Pokal wieder einmal zu einem Wettbewerb der Deutschen werden kann, nachdem sich der Hamburger SV und Bayer Leverkusen bereits frühzeitig für die Runde der besten 32 qualifizieren konnten. Somit können Erinne- rungen an große Zeiten wach werden, beispielsweise an 1980, als das Halbfinale mit den Begegnungen VfB Stuttgart – Borussia Mönchengladbach und Bayern München – Eintracht Frankfurt ausschließlich eine Bundesliga-Angelegenheit war und die Frankfurter schließlich den Titel gegen Mönchengladbach gewannen. Sechs Mal ging der UEFACup in seiner langen Geschichte nach Deutschland. Borussia Mönchengladbach 1975 und 1979, Eintracht Frankfurt 1980, Bayer Leverkusen 1988, Bayern München 1996 und Schalke 04 zuletzt 1997 – das waren die Gewinner. Folgt nun der siebte Streich beim Finale am 14. Mai 2008 in Manchester? Parallel zum interessanten Champions-League- und UEFA-PokalGeschehen werden die deutschen Europacup-Teilnehmer natürlich auch in der zweiten Saisonhälfte der Bundesliga im Blickpunkt stehen und dort zugleich wieder die ersten Kandidaten für die Startplätze in den im Sommer 2008 beginnenden internationalen Wettbewerben sein. Bayern München, dessen neue Stars Franck Ribéry und Luca Toni vor allem in den Der letzte Bundesliga-Spieltag dokumentierte noch einmal eindrucksvoll, dass vorerst alles offen ist und Bundestrainer Joachim Löw vor Saisonbeginn genau richtig lag, als er als einer der wenigen die mutige Prognose stellte, mit einem Alleingang der Bayern sei nicht zu rechnen. Die Münchner gehen zwar als Tabellenführer in die Winterpause, aber nur dank der besseren Tordifferenz vor den Bremern. Hinter dem HSV und Leverkusen liegen außerdem Schalke, der KSC, Hannover und Stuttgart in Lauerstellung. Die großen Gewinner des VorrundenAbschlusses waren Werder und vier Tage nach dem Einzug ins Achtelfinale der Champions League erneut die „Königsblauen“, denn im Gegensatz zu den Rivalen mit internationalen Ambitionen gelang nur ihnen ein Sieg, während der Rest des Feldes von Bayern bis Stuttgart mit Punkteinbußen haderte. Ob Leverkusen nach fünf Erfolgen in Serie in Bremen, Stuttgart in Bielefeld oder der HSV in Karlsruhe – eine günstigere Ausgangsposition für die zweite Saisonhälfte wurde damit vergeben. Selbst die Karlsruher, die durch das Remis auf den sechsten Tabellenplatz vorstießen, konnten sich auf Grund des Hamburgers Ausgleichs in der Nachspielzeit nicht so richtig freuen. Doch mit etwas Distanz dürfte das schnell wieder anders gewesen sein. Denn der Aufsteiger kann sich nach dem souveränen Titelgewinn in der 2. Bundesliga und seiner famosen Vorrunde in der Bundesliga als „Mannschaft des Jahres" fühlen und feiern lassen. Mit relativ bescheidenen Mitteln beweist der KSC, dass nicht allein Geld die Grundlage für Erfolge sein muss. Ein erfreuliches Signal für viele Vereine. DFB-Journal 4/2007 71 T-Home/DFB-Hallenpokal „Der Hallenpokal der Frauen ist zu einer Marke geworden“, sagt DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger. Die zwölf Bundesligisten treten mit den stärksten Mannschaften an, zeigen unterhaltsamen und spannenden Fußball. Seit Jahren findet das Turnier vor ausverkauften Rängen in der Bonner Hardtberghalle statt. Der WDR berichtet regelmäßig live im Fernsehen. Kein Wunder, dass sich mit der Telekom ein starker Partner und auch Namensgeber für den T-Home/DFBHallenpokal gefunden hat. DFB-Mitarbeiter Niels Barnhofer berichtet. Isabell Bachor (links) und Lena Gößling bejubeln 2007 ein Tor des SC 07 Bad Neuenahr. Katharina Baunach (hinten) und Daniela Held liefern sich einen Zweikampf an der Bande. DFB wertet das Frauen-Turnier auch Fußball pur m 12. Januar steht ein kurzweiliger Tag bevor. Wenn ab 10.10 Uhr die Partie zwischen dem 1. FFC Frankfurt und dem Hamburger SV, durch Zufall wurde das Finale des Vorjahres als Auftaktbegegnung ausgelost, in der Bonner Hardtberghalle läuft, wird es anschließend Schlag auf Schlag gehen. A 72 DFB-Journal 4/2007 Knapp sechs Stunden Fußball pur warten dann auf die Fans. In 25 Spielen ermitteln die zwölf Mannschaften der Frauen-Bundesliga den Sieger des T-Home/DFB-Hallenpokals 2008. Das Interesse an der 15. Austragung des DFB-Hallenpokals ist groß. Erneut wird das WDR-Fernsehen zwei Stunden lang live übertragen. Und der Kartenvorverkauf läuft seit Beginn so gut, dass wieder von einer ausverkauften Hardtberghalle ausgegangen werden kann. Auch für den Sponsor liefert die erfolgreiche Veranstaltung positive Impulse. Insofern verwundert das groß. Schließlich ist es der dritte nationale Titel neben der Deutschen Meisterschaft und dem DFB-Pokal. „Es werden bestimmt keine Reservemannschaften am Start sein. Diesen Wettbewerb nehmen die Spielerinnen ernst“, sagt Isabell Bachor. Die Nationalspielerin des SC 07 Bad Neuenahr nimmt sich da selbst gerne in die Pflicht. Im vergangenen Jahr lieferte sie dafür ein gutes Beispiel, als sie zur besten Spielerin des Turniers gewählt wurde. Und auch diesmal will die Angreiferin wieder für Unterhaltung sorgen. „Natürlich werden wir wieder versuchen, mit überraschenden Tricks, schnellen Kombinationen und vielen Toren die Zuschauer zu begeistern“, erklärt die 24-Jährige. Silvia Neid ist sicher, dass die 3.000 Fans attraktiven Sport geboten bekommen. „Ich freue mich auf technisch hochwertigen und schnellen Fußball. In der Halle kann man hautnah alle Nationalspielerinnen erleben“, so die DFB-Trainerin. Jeanne Haag vom SC Freiburg überschlägt sich vor Freude. für den Sponsor weiter auf als Markenartikel Engagement der Telekom nicht. „Seit Jahren verfolgen wir die Entwicklung des Turniers im Speziellen und des Frauenfußballs allgemein. Mit unserem Engagement tragen wir der gestiegenen Bedeutung dieses Sports Rechnung. Wir wollen damit die Erfolgsgeschichte ein Stück weit mittragen“, sagt Dr. Christian P. Illek, Mitglied des Bereichsvorstandes T-Home. Aber nicht nur aus der Summe dieser Faktoren lässt sich folgern, welche Bedeutung der T-Home/DFBHallenpokal besitzt. Der sportliche Reiz ist anerkannt, der Ehrgeiz aller Teams Dr. Theo Zwanziger hat daher überhaupt keinen Zweifel daran, dass beim T-Home/DFB-Hallenpokal erneut Überzeugungsarbeit im Sinne des Frauenfußballs geleistet wird. „Ich war in den vergangenen Jahren jeweils begeistert von diesem Turnier“, erzählt der DFBPräsident. Seine Eindrücke fasst er in einem noch größeren Lob zusammen: „Der Hallenpokal der Frauen ist zu einer Marke geworden.“ Ein Urteil, das Folgen hatte. „Wir haben uns beim DFB deshalb überlegt, welchen Stellenwert das Turnier für uns hat und was wir tun können, um es weiter aufzuwerten“, so Dr. Theo Zwanziger. Ein Ergebnis dieser Überlegung ist, dass der DFB 2008 erstmals als Veranstalter des Hallenpokals auftritt. In den vergangenen acht Jahren hatten jeweils die Verantwortlichen des SC 07 Bad Neuenahr die Federführung in der Organisation. „Wir sind dem Verein zu großem Dank verpflichtet, er hat maßgeblichen Anteil daran, dass das Turnier jetzt diesen Stellenwert genießt“, sagt der DFB-Präsident. Eine maßgebliche Änderung, die mit der Neugestaltung einhergeht, ist die Prämien-Regelung. Der DFB hat das Antrittsgeld und die Siegprämien erhöht. Als Startgeld erhält jede Mannschaft jetzt 10.000 Euro statt bisher 1.500 Euro. Für den Titelgewinn werden DFB-Journal 4/2007 73 T-Home/DFB-Hallenpokal kapazität in der Hardtberghalle ist das Problem, wir sind hier an eine Grenze gestoßen“, erklärt der DFB-Präsident. Durch die Besucherresonanz in den vergangenen Jahren ist der Eindruck entstanden, dass man mit dem T-Home/ DFB-Hallenpokal in eine größere Arena gehen könnte. „Es gibt schon einige Interessenten, die uns gegenüber angedeutet haben, das Turnier ausrichten zu wollen. Doch momentan ist alles offen“, sagt Dr. Theo Zwanziger. Und Heike Ullrich, DFB-Abteilungsleiterin für Frauenfußball, ergänzt: „Wir werden Anfang 2008 eine Ausschreibung für den zukünftigen Spielort herausgeben. Jetzt wollen wir allerdings erst einmal das Turnier am 12. Januar in Bonn spielen.“ Sonja Fuss ist einen Schritt schneller als Susanne Kasperczyk. 5.000 Euro, für den Endspiel-Teilnehmer 3.000 Euro und für die Halbfinalisten je 1.000 Euro ausgeschüttet – was eine Verdopplung der Beträge gegenüber dem Vorjahr bedeutet. „Das ist Ausdruck unserer Wertschätzung für die Leistungen der Vereine. Aber wir machen das nicht nur als freundli- Die Spielerinnen des HSV feiern den Einzug ins Finale 2007. ches Dankeschön. Wir bieten den Klubs damit außerdem die Möglichkeit, auf sportlichem Weg etwas für ihr Budget zu machen“, so Dr. Theo Zwanziger. Ab 2009 könnte es sein, dass die Konkurrenz in einer anderen Stadt ausgetragen wird. „Die Zuschauer- Und der 15. T-Home/DFB-Hallenpokal garantiert auch außerhalb des Turniergeschehens gute Unterhaltung. So werden wieder zahlreiche Nationalspielerinnen für Autogramm-Stunden zur Verfügung stehen. Unter dem Titel „Ballzauberinnen“ hat DFB-Trainerin Tina Theune-Meyer mit den Spielerinnen der U 15- und U 16-Nationalmannschaften eine Choreografie einstudiert. Die Weltmeisterinnen werden noch einmal in einer Pause geehrt. Das Halbfinale des DFB-Pokals wird ausgelost. Und vieles mehr. Das Kommen lohnt sich also. Erleben Sie Surfen und Telefonieren wie noch nie! Call & Surf Comfort Das Sorglos-Paket Internet-Flatrate DSL 6000 Festnetz-Flatrate Im Telekom Festnetz Alle Grundpreise und Rechnung Online inklusive. Aktion verlängert! Über 10 % günstiger bis 13.01.2008! 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Schiedsrichter Dr. Markus Merk beendet große internationale Karriere Abpfiff zum Jahreswechsel Am 31. Dezember dieses Jahres ist Schluss auf dem internationalen Parkett. Deutschlands Top-Schiedsrichter Dr. Markus Merk, seit 1992 in allen Stadien dieser Welt unterwegs, hat die beim Fußball-Weltverband (FIFA) für den Zeitpunkt des Ausscheidens festgesetzte Altersgrenze erreicht. Thomas Roth, Redakteur beim „Kicker-Sportmagazin“, lässt noch einmal herausragende Momente einer äußerst erfolgreichen Laufbahn Revue passieren. cht Jahre ist es her, dass die Menschen weltweit Silvester eine besondere Bedeutung zumaßen. Der Gang in ein neues Jahrtausend stand an, die Feiern waren je nach persönlichem Geschmack stimmungsvoll oder nachdenklich, auf jeden Fall extrem. Inzwischen ist beim Jahreswechsel für fast alle längst wieder Normalität eingekehrt. Allerdings nicht für Dr. Markus Merk, denn für ihn ist der Schritt von 2007 zu 2008 ein gewaltiger, bedeutet dieser doch das Ende seiner internationalen Karriere als Schiedsrichter. Wer 45 Jahre alt geworden ist, wird jeweils am darauf folgenden 1. Januar von der Liste gestrichen, da lässt die FIFA nicht mit sich handeln. A Nur wer sich die überragenden Erfolge des Mannes aus Otterbach bei Kaiserslautern vor Augen führt, kann ermessen, was der Abschied von der internationalen Fußball-Bühne für ihn bedeutet. Zwei exponierte Jubiläen durfte er im vergangenen November feiern: Der Einsatz bei der Begegnung zwischen dem FC Liverpool und Besiktas Istanbul war sein 50. in der Champions League, und mit dem Anpfiff von Norwegen gegen die Türkei in der EM-Qualifikation war in Sachen Länderspiele die gleiche Marke 76 DFB-Journal 4/2007 Dr. Markus Merk nimmt nach einer Vielzahl großer Begegnungen Abschied von der internationalen Bühne. erreicht. Keiner der anderen neun deutschen Unparteiischen, die aktuell international unterwegs sind, erreicht diese Marken auch nur annähernd. Zum „Welt-Schiedsrichter“ der Jahre 2004 und 2005 wurde Merk gewählt, er leitete das Finale der Europameisterschaft 2004 in Portugal, das des Pokalsieger-Wettbewerbs 1997 und das der Champions League 2003, war bei den Weltmeisterschaften 2002 und 2006 aktiv und neben der EURO 2004 außerdem schon bei der gleichen Veranstaltung 2000. Und diese Aufstellung zählt nur die größten Höhepunkte auf. Dazu kommen viele weitere Halbund Viertelfinalspiele, brisante Begegnungen zwischen großen Nationalmannschaften oder europäischen TopKlubs, aber auch eine außergewöhnliche Anerkennung durch den Englischen Fußball-Verband, der den Deutschen zur Eröffnung seines legendären Fußball-Tempels einlud: Am 1. Juni dieses Jahres pfiff Merk das Länderspiel gegen Brasilien im neu erbauten Wembley-Stadion in London. „Das war ein fantastisches Erlebnis, das neben anderen Großereignissen immer in meiner Erinnerung bleiben wird“, sagt der 45-Jährige. Genau diese 45, am 15. März 2007 vollendet, führen jetzt dazu, dass Markus Merk als Unparteiischer künftig nur noch innerhalb der DFB-Grenzen aktiv sein kann. „Das trifft mich nicht unerwartet, ich bin ja lange darauf vorbereitet“, erläutert er einerseits gefasst, um andererseits auszuführen, dass eine starre Altersgrenze für ihn eigentlich keinen Sinn macht: „Wir Schiedsrichter müssen mehrmals im Jahr einen Fitness-Test absolvieren und bestehen. Von mir aus sollen die Anforderungen für Ältere sogar verschärft werden. Ich könnte den jetzigen Test zwei Mal hintereinander absolvieren, so fit bin ich. Doch eine feste Altersgrenze ist paradox, ich empfinde sie als Diskriminierung.“ Der überragende körperliche Zustand, auch heute sind seine Ausdauer-Werte mit denen durchschnittlicher Fußballprofis weiterhin vergleichbar, erklärt sich durch seine Hobbys. Dazu zählen extreme Skitouren ebenso wie Marathonläufe oder auch Bergsteigen, wobei er bereits den einen oder anderen Viertausender erklommen hat. Langeweile wird also nicht aufkommen. Trotzdem werden ihm das Prickeln, aber auch der Druck und die Befriedigung durch dessen Bewältigung fehlen, die international exponierte Aufgaben einem Schiedsrichter bieten. Zum Beispiel das Finale der Europameisterschaft 2004 zwischen Portugal und Glänzende Noten gab es für das Schiedsrichter-Team um Markus Merk nach dem Finale der EURO 2004 in Lissabon. Griechenland. Wilde Spekulationen entstanden im Land des Veranstalters im Vorfeld der Partie: Markus Merk könne beeinflusst und parteiisch sein, schließlich zähle der ehemalige Kaiserslauterner Meistertrainer Otto Rehhagel, seit mehreren Jahren in Diensten der Hellenen, zu den Patienten des damals noch praktizierenden Zahnarztes. Ein großes Dilemma – ein falscher Pfiff für Griechenland hätte diesen Unsinn scheinbar bestätigt, eine Fehlentscheidung für Portugal wiederum dazu geführt, dass die heißblütigen Fans am Peleponnes geargwöhnt hätten, der deutsche Referee hätte eben diesen Eindruck mit Gewalt vermeiden wollen. Merk zog in dieser Extremsituation seine Linie auf dem Platz durch und bot eine überragende Leistung, die selbst in Portugal trotz der 0:1-Niederlage und des verpassten Titelgewinns in allen Gazetten gelobt und gewürdigt wurde. Eine weitere exponierte Partie in einer an Höhepunkten wahrlich nicht armen Karriere war das Finale der Champions League im Jahr 2003. In Old Trafford, der Heimstätte des englischen Kultvereins Manchester United, prallten zwei nicht weniger traditionsbehaftete Klubs aufeinander: Juventus Turin und AC Mailand. Zwar blieb es 120 Minuten lang torlos und Milan setzte Ein Höhepunkt seiner Karriere war die Leitung des Endspiels der UEFA Champions League 2003 in Manchester. DFB-Journal 4/2007 77 Schiedsrichter sich erst mit einem 3:2 im Elfmeterschießen die europäische Krone auf – ungeachtet dessen erwies sich dieses Duell in puncto Schnelligkeit, technischer Qualität, Spannung und letztlich Fairness als ein würdiges Endspiel. „Ich habe sofort gespürt: Das ist eine Begegnung, die du laufen lassen kannst. Es war schnell klar, dass die beiden italienischen Mannschaften gemeinsam mit uns Unparteiischen ein Fußballfest zelebrieren wollten“, so der deutsche Schiedsrichter am Tag danach. Und sogar heute sagt er ein wenig augenzwinkernd: „Insgesamt waren diese 48 Stunden von Dienstag bis Donnerstag die schönsten Tage in meinem Leben.“ Doch es sind nicht nur die großen Fußballfeste, die ihm im Rückblick auf seine internationale Laufbahn im Gedächtnis geblieben sind. Er konnte außerdem durch Kleinigkeiten und Zwischentöne die Bestätigung und Kraft für seine weitere SchiedsrichterTätigkeit finden. Etwa bei der Leitung eines Spiels auf der britischen Insel zwischen Liverpool und Chelsea. „Liverpool war grottenschlecht an diesem Tag“, erinnert sich Merk, „als Chelsea das 2:0 erzielte, sind die Fans von beiden Vereinen aufgestanden, haben ihre Schals geschwenkt und zehn Minuten lang gemeinsam ‘You never walk alone’ gesungen. Ich habe dann vier Minuten nachspielen lassen, weil es so schön war.“ Das sind die Momente, Markus Merk mit Ehefrau Birgit und Sohn Benedikt nach der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes durch den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck im Jahr 2005. die ihn belohnen für den Aufwand an Zeit, die vielen Reisen und die dadurch bedingte Abwesenheit von Frau Birgit und Sohn Benedikt, aber auch die öffentliche Kritik und die Anfeindungen, denen Unparteiische häufig ausgesetzt sind. Markus Merk fühlt sich zwar noch fit für weitere internationale Einsätze, doch er tritt von der Welt- und Europabühne des Fußballs ohne Groll ab: „Als kleiner Junge habe ich am Betzenberg gesessen und mir vorgenommen, dass ich einmal auf dem Rasen stehen werde. Nach meinem ersten Bundesligaspiel 1988 habe ich gesagt: Jetzt habe ich mein Ziel erreicht. Alles, was jetzt kommt, sind Zugaben. Und ich durfte sehr, sehr viele Zugaben erleben.“ Das kann er jetzt noch bis zum 30. Juni 2009 in der Bundesliga, dann setzt auch dort eine festgeschriebene Altersgrenze, 47 Jahre, der Laufbahn ein Ende. Ob der Fußball danach einen so verdienten und hochdekorierten Mann in anderen Funktionen beim DFB oder sonst wo erleben wird, ist nicht sicher: „Ich werde mich sportpolitisch nicht aufdrängen. Wenn allerdings jemand sagt: Du bist genau der Mann, den wir brauchen, dann kann man über alles nachdenken.“ Der 45-Jährige befindet sich nach wie vor in bester körperlicher Verfassung. 78 DFB-Journal 4/2007 Sport fördern Menschen begeistern Science For A Better Life Wer heute als Nachwuchssportler Erfolg haben will, braucht neben viel Talent ebenso viel Unterstützung. Bayer, seit über 100 Jahren ein engagierter Förderer des deutschen Sports, bietet jungen Menschen diese Unterstützung. Und ermöglicht so dem Nachwuchs, seine Fähigkeiten in aller Ruhe zu entwickeln und sich selbst zu verwirklichen. Und dies nicht nur im Spitzensport, sondern auch im Breitensport und Behindertensport. www.sport.bayer.de Fan Club Nationalmannschaft FAN CLUB Die Fan-Club-Betreuer stimmen sich aufs EM-Jahr 2008 ein N AT IO N A LM A N N SC H A FT POWE RED BY Fans, die für Fans da sind Bereits seit 2006 kümmern sich 15 regionale Betreuer um Interessen der mittlerweile rund 55.000 Mitglieder im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola. Bei einem Treffen in Frankfurt am Main haben sich die Fanvertreter nun gemeinsam mit dem DFB und Premium-Partner Coca-Cola aufs EM-Jahr 2008 vorbereitet. Der DFB-Redakteur Christian Müller war mit dabei. Die Fan-Club-Betreuer bilden ein starkes Team. we Buntrock aus Hannover und Stefan Schäfer aus München sind die neuesten Mitglieder im Kreis der Betreuer aus dem Fan Club Nationalmannschaft powered by CocaCola. Der 33 Jahre alte Beamte aus der niedersächsischen Hauptstadt und der 31-jährige Mechaniker aus Bayern komplettieren die nun 15 Personen umfassende Gruppe jener Ansprechpartner, die in ihren Regionen die Interessen der Fan-Club-Mitglieder vertreten und U 80 DFB-Journal 4/2007 als Bindeglied zwischen den Anhängern einerseits und den Organisatoren von DFB und Coca-Cola andererseits eine wichtige Rolle spielen. „Ich möchte in meinem Gebiet als Bezugsperson für die Fans da sein“, sagt Buntrock stellvertretend für alle. Die beiden „Neuen“ wurden beim jüngsten Treffen der Fan-Club-Betreuer in der Frankfurter DFB-Zentrale Mitte Dezember offiziell vorgestellt – und gemeinsam mit ihren Kollegen von DFB-Projektleiter Michael Kirchner und der bei Coca-Cola zuständigen Bezugsperson Ines Rupprecht auf ihre Aufgaben eingeschworen. Gemeinsam formulierten die Verantwortlichen ihr Ziel, „den Fan Club künftig auf noch breitere Basis zu stellen“. Wichtigste Aufgaben der 15 Betreuer seien die generelle Erreichbarkeit, Kontaktaufnahme mit interessierten Mitgliedern und Präsenz bei Heim-Länderspielen. Viele Betreuer organisieren auch regelmäßige Fanreisen zu AuswärtsBegegnungen – „das ist aber keine notwendige Voraussetzung, um dieses Amt auszuüben“, so Kirchner, der zugleich deutlich macht: „Wichtiger noch ist ihre Präsenz, sei es bei den Spielen in Deutschland oder auf der Fan-Club-Website.“ Um den Servicecharakter in Zukunft noch mehr zu stärken, soll der vorhandene Bereich auf www.fanclub.dfb.de um eine Rubrik „Fragen an die Betreuer“ erweitert werden, in der diese Stellung nehmen zu allen Anfragen vom Ticketing über Aktionen bei Länderspielen bis hin zu aktuellen Themen aus dem Forum. Stets bezogen auf Fragen von Mitgliedern aus dem eigenen Einzugsgebiet. Die 15 Betreuer können online außerdem ihr Profil schärfen und Infos zu ihrer Tätigkeit und Person ins Netz stellen. So wird ihr Aufgabenfeld klar skizziert, der Weg zum konstruktiven Gespräch noch kürzer. „Die Fans legen Wert auf so eine persönliche Beratung“, weiß Sascha Lennartz, 37 Jahre alter Betreuer aus Monheim. Und Anke Vierling sieht hier die Chance, „dass wir nicht nur daran gemessen werden, ob und wie viele Fanreisen wir organisieren“. Die 32 Jahre alte Medizinstudentin aus Berlin, momentan die einzige Frau im Betreuerkreis, weiß aber auch, dass die Besuche von deutschen Länderspielen – gerade im Ausland – für viele Fan-Club-Mitglieder zu den Höhepunkten im bunten Veranstaltungskalender zählen. Mit dem Kleinbus ist sie mit ihren Berlinern im März zum EM-Qualifikationsmatch gegen die Tschechische Republik nach Prag gefahren, ihr Kollege Michael Sander (28) aus Saarbrücken hat vor dem EM-Qualifikationsspiel in Irland im Oktober eine Hausboottour auf dem Shannon organisiert, die bestens ankam. Derlei Angebote tragen zur Idee des Fan-Miteinanders, Stärkung des Gemeinschaftsgedankens und zur Lebendig- Oliver Pocher ist neues Mitglied im Fan-Club Comedian Oliver Pocher trat vor dem EM-Qualifikationsspiel der Nationalmannschaft gegen Zypern im Rahmenprogramm auf. „Endlich mein erstes Länderspiel für Deutschland“, freute sich Pocher. „Und dazu noch in meiner Heimatstadt Hannover.“ Zunächst wurde der 29-Jährige als prominentes Mitglied in den Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola aufgenommen – dies konnten die Besucher in der WM-Arena auch via Stadion-TV verfolgen. Danach sang der bekennende Anhänger von Bundesligist Hannover 96 den Erfolgssong „Schwarz und Weiß“. Dieses für die WM 2006 in Deutschland komponierte Lied ist der offizielle Fansong des Fan-Clubs. Oliver Pocher erhielt für diesen Hit im WM-Jahr die Goldene Schallplatte. Oliver Pocher zeigt seinen Mitgliedsausweis vom Fan Club Nationalmannschaft. keit des Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola genauso bei wie die vielfältigen Aktionen bei HeimLänderspielen und die regelmäßigen regionalen Mitgliedertreffen. Dass bei all dem in der ersten Hälfte des kommenden Jahres stets die EM in Österreich und der Schweiz im Fokus stehen wird, ist den Fan-Club-Organisatoren bewusst. Schon bei dem nächsten Treffen Ende Februar 2008, so kündigen Ines Rupprecht und Michael Kirchner an, „gehen wir in die konkrete EM-Vorbereitung“. Die Anhänger der Nationalmannschaft hauen für ihr Team kräftig auf die Pauke. Weitere Informationen zum Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola gibt es im Internet unter www.fanclub.dfb.de und www.coca-cola-fussball.de oder unter der Hotline 0 18 05 / 33 23 26. DFB-Journal 4/2007 81 Wie ich es sehe Peter Cestonaro betrachtet Sportgerichtsurteile aus verschiedenen Blickwinkeln Zweierlei Maß bestraft Amateur Unter der Überschrift „Wie ich es sehe“ wird in jeder Ausgabe des DFB-Journals ein Beitrag veröffentlicht, in dem eine bekannte Persönlichkeit ihre Meinung zu einem aktuellen Fußball-Thema äußert. Heute beschäftigt sich Peter Cestonaro mit der Thematik, ob die Sportgerichte im Vergleich zwischen Profi- und Amateurligen gerechte Strafen aussprechen. Der in Langenaubach im Dillkreis beheimatete 53-Jährige spielte zwölf Jahre als Profi bei Hessen Kassel, Darmstadt 98 und dem MSV Duisburg. Seit 20 Jahren trainiert er Landes- und Oberligaklubs in Hessen und Rheinland-Pfalz, derzeit die Mannschaft von Eintracht Wetzlar in der Oberliga Hessen. m es gleich auf den Punkt zu bringen und für viele sicher provozierend auszudrücken: Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen! So etwa kommt es mir vor, wenn ich die Sportgerichtsbarkeit im deutschen Fußball betrachte. Denn die Diskrepanzen bei Urteilen im Vergleich zwischen den Profi- und den Amateurligen fallen mir bereits seit Jahren auf. Hier wird nach meiner Meinung oft mit zweierlei Maß gemessen. U Peter Cestonaro war zwölf Jahre als Fußballprofi aktiv. 82 DFB-Journal 4/2007 Dabei kommen die Amateure stets deutlich schlechter weg, entlastende Argumente werden selten gewürdigt. Vielmehr werden ihre Vergehen meiner Beobachtung nach mit engeren und damit strengeren Maßstäben geahndet. Natürlich ist mir klar, dass in den unteren Klassen bei der Beurteilung von diffizilen Szenen und Sachverhalten die TV-Bilder als Beweismittel weitgehend wegfallen, weil allerhöchstens wenige Begegnungen aus den Oberligen im regionalen Fernsehen in Ausschnitten übertragen werden. Daher sind die Klassenleiter und Sportrichter ausschließlich auf den Spielbericht und bei Verhandlungen auf die Aussagen der Beteiligten und Zeugen angewiesen. Trotzdem kann es nicht zufriedenstellend sein, wenn regelmäßig krasse Fehleinschätzungen für die davon betroffenen Amateure zu falschen, ungerechten Urteilen führen können. Stellvertretend sei dafür ein aktueller Fall aus der Oberliga Hessen genannt, bei dem ein Spieler des von mir trainierten Aufsteigers Eintracht Wetzlar mit einer Sperre von acht Begegnungen belegt wurde. In der Partie bei Germania Ober-Roden sah Stefan Hocker fünf Minuten vor dem Abpfiff die Rote Karte. Unser Kapitän soll einem Ober-Rodener Spieler einen Kopfstoß verpasst haben, während der Ball im Seitenaus war. Der Schiedsrichter selbst hatte den angeblichen Vorfall nicht gesehen, sondern wurde von seinem Assistenten, der auf der vom Geschehen entfernteren Seite postiert war, darauf aufmerksam gemacht. Der Ober-Rodener Akteur nahm anschließend ohne medizinische Behandlung wieder am Spiel teil. Obwohl er sofort nach dem Schlusspfiff mit dem vermeintlichen Übeltäter in die Kabine ging, um den Unparteiischen gegenüber zu versichern, dass es sich um keinen Kopfstoß gehandelt habe, blieb der Assistent bei seiner Einschätzung, und der Schiedsrichter vermerkte in seinem Bericht diese Version als Grund für den Platzverweis. Gemäß den im Amateurfußball üblichen Abläufen musste nun der Klassenleiter in erster Instanz ein Urteil fällen und verhängte eine Sperre von acht Wochen, gegen die unser Klub selbstverständlich Einspruch erhob. In der Verhandlung vor dem Oberliga-Rechtsausschuss beteuerte Stefan Hocker seine Unschuld, und das OberRodener „Opfer“ versicherte noch einmal, dass es keinen Kopfstoß, sondern allenfalls einen harmlosen Kör- perkontakt gegeben habe. Doch der Schiedsrichter blieb bei seiner Behauptung, die Strafe wurde bestätigt. Die Länge der Sperre begründete das Sportgericht damit, dass sich der Ball beim vermeintlichen Kopfstoß außerhalb des Spielfelds befunden habe, die Tätlichkeit also ohne Kampf um den Ball begangen worden sei. Ein Urteil, das viele Fragen aufwirft. Ich betone in diesem Zusammenhang ausdrücklich, dass der Unparteiische ansonsten eine tadellose Leistung gezeigt hat, und dass ich viel Respekt vor dem oft schwierigen Amt der Schiedsrichter habe. Zumal es ihnen die Mannschaften oft auch nicht leicht machen. Kein Verständnis bringe ich allerdings dafür auf, dass ein Spieler zu einer extrem harten Strafe verurteilt wird, obwohl der Linienrichter der einzige im Stadion war, der sein Vergehen gesehen haben will. Warum wurde in diesem Fall der entlastenden Aussage des Ober-Rodeners nicht geglaubt? Peter Cestonaro erzielt 1978 in der Zweitliga-Partie gegen den FSV Frankfurt (2:1) das 1:1 für Darmstadt 98. DFB-Journal 4/2007 83 Wie ich es sehe Zusätzlich delikat wird ein solches Urteil im Amateurfußball, wenn man Beispiele aus dem Profi-Geschehen zum Vergleich heranzieht. Dort wird von DFB-Sportgericht und -Kontrollausschuss hoch professionell gearbeitet, selbst wenn mancher Klub ebenfalls Ungerechtigkeiten moniert. Von grundsätzlicher Bedeutung ist für mich jedoch die Frage, ob für gleiche Vergehen in der Bundesliga und Kreisklasse im Zweifel wirklich die gleiche Strafe ausgesprochen wird. Ich vertrete die Meinung, dass hier die Profis mit weniger harten Sanktionen rechnen müssen und dabei unter anderem das Engagement von hochkarätigen Juristen das Verfahren in ihrem Sinne beeinflusst. Ein Paradebeispiel ist dafür die Bestrafung von Thimothee Atouba. Es kann eben nicht sein, dass der Profi des Hamburger SV für seinen Ellbogenschlag ins Gesicht des Frankfurters Albert Streit Mitte September vom DFB-Kontrollausschuss nur eine Sperre von vier Wochen erhielt. Wie passt die Ahndung dieses Vergehens des Kameruner Nationalspielers, das von den Fernsehaufnahmen eindeutig belegt und von dem bereits vorbelasteten Atouba nicht geleugnet wurde, zu der zuvor beschriebenen Bestrafung des Amateurs von Eintracht Wetzlar in einer höchst unterschiedlich dargestellten Szene? Es muss im Interesse des DFB und seiner Landesverbände sein, in solchen Fällen zweierlei Maß und daraus resultierende Ungerechtigkeiten zu minimieren. Mehr Augenmaß und, sofern das vom Vorfall her vertretbar erscheint, im Zweifelsfall mehr Vertrauen gegenüber den oft „wehrlosen Amateuren“ wäre im Interesse der Glaubwürdigkeit der Sportgerichte ein Schritt in die richtige Richtung. Unabhängig von der Momentaufnahme des Haderns über eine ungerechte Strafe aus der Amateur-Perspektive möchte ich noch einen anderen Grundsatz-Aspekt betonen: Selbst wenn Sperren von Profis einem zeitweiligen Berufsverbot gleichkommen und unter anderem vielleicht deshalb milder ausfallen, so müssen sich gerade Bundesliga-Akteure auch ihrer Vorbildfunktion für den gesamten Fußball bewusst sein. Wenn unschöne Szenen aus dem ProfiMetier nur unzureichend geahndet wer- 84 DFB-Journal 4/2007 Im Amateursport steht das Fernsehen als Beweismittel meist nicht zur Verfügung. den, wird die unfaire Aktion verharmlost und führt zur Verrohung der Sitten bei den Amateuren oder Jugendlichen, obwohl sie dann für leichtere Fouls oder gar vermeintliche Vergehen ungleich härter bestraft werden. Es gibt nicht nur den konkreten Fall, von dem ich als Trainer selbstverständ- lich persönlich betroffen bin und über den ich folglich parteiisch schreibe, sondern viele andere ähnliche Fälle, bei denen die Verhältnismäßigkeit im Vergleich zwischen Profis und Amateuren einfach nicht stimmt. Mein Wunsch ist deshalb klar: In vielen strittigen Verfahren hoffe ich künftig für die „Kleinen“ auf mehr Gerechtigkeit. Abseitsfalle für Schnee und Eis. www.conti-online.com Die Winterreifen von Continental – extrem sicher. Fair ist mehr Zum zweiten Mal in Folge wurde die 400er-Marke geknackt „Wilde“ Aktionen ziehen weite Die Sieger der Aktion „Fair ist mehr“ 2007. Vor zehn Jahren hat der Deutsche Fußball-Bund die Aktion „Fair ist mehr“ ins Leben gerufen. Faire Gesten im Fußball sollten dadurch in die Öffentlichkeit transportiert werden. Die Initiative hat sich glänzend entwickelt. Waren es anfänglich über 100 Meldungen, die aus den Landesverbänden beim DFB gemeldet wurden, so wurde nun zum zweiten Mal in Folge die 400er-Marke geknackt. Maximilian Geis, Mitarbeiter der DFBDirektion Kommunikation, berichtet vom Jubiläum und den aktuellen Preisträgern. 86 DFB-Journal 4/2007 o etwas Wildes haben wir doch gar nicht gemacht“, sagte Thomas Olbert vom Fechenheimer Fanclub von Eintracht Frankfurt. Er saß Dr. Theo Zwanziger am 20. November 2007 in der Bibliothek der Frankfurter DFB-Zentrale gegenüber. Der DFB-Präsident zeichnete Olbert und seine Frau, stellvertretend für den gesamten Fanclub, mit einem Sonderpreis aus. Denn außergewöhnlich war die Aktion auf jeden Fall. S Vor der Bundesliga-Partie zwischen Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt am 31. März 2007, beide Vereine steckten im Abstiegskampf, war eine Abordnung des Mönchengladbacher Fanklubs „Dom-Mönche“ Limburg auf dem Weg zum Borussia-Park. Nach einer Fahrzeit von knapp 45 Minuten blieb kurz hinter Koblenz das Auto des Fanklub-Präsidenten liegen. Motorschaden – so lautete die Diagnose auf einem Rastplatz. An eine Weiterfahrt war nicht zu denken. Es sah so aus, als ob die „Dom-Mönche“ ihren Verein im Abstiegskampf nicht unterstützen könnten. In dieser Notlage hielt ein Bus des Eintracht-Fanclubs Fechenheim auf dem Rastplatz und die Frankfurter Anhänger stiegen feixend aus. Doch schon bald verstummten die schadenfrohen Lieder. Thomas Olbert, der Vorsitzende des EFC Fechenheim, bot den Borussen-Fans an, sie kostenlos nach Mönchengladbach mitzunehmen. Rechtzeitig um 15.30 Uhr waren alle im Borussia-Park auf ihren Plätzen. Kreise Jacek Krzynowek erhielt einen Sonderpreis. darüber, dass die Begegnung mit Eckball fortgesetzt werden müsse. Das 15-jährige Talent Jan-Niklas Kiek (TSV Klausdorf) ermahnte Eltern und Betreuer in einer Ligapartie nach mehreren strittigen Entscheidungen zu mehr Fairness dem Schiedsrichter gegenüber. Und Bundesliga-Profi Jacek Krzynowek vom VfL Wolfsburg spielte gegen Borussia Dortmund den Ball nach der Verletzung eines BVBAkteurs ins Aus, anstatt den Vorteil auszunutzen und ein Tor zu erzielen. Eigentlich „gar nicht so wild“. Aber: „Ihre Aktionen gehen über das Normale hinaus. Diese Handlungen sind etwas Besonderes. Man rechnet nicht damit, weil es nicht oft vorkommt“, befand Dr. Theo Zwanziger bei der Preisverleihung an Thomas Olbert. Und der DFB-Präsident, der maßgeblich an der Gründung der Arbeitsgruppe Fairplay 1997 beteiligt war, stellte darüber hinaus fest: „Fußball ist zugleich emotionales Geschäft und verbindender Sport. Unsere Aktion ‚Fair ist mehr’ soll den Fußball menschlicher machen und gute Beispiele positiv in die Öffentlichkeit tragen.“ Prof. Dr. Norbert Müller, Sportwissenschaftler an der Universität Mainz und Vorsitzender der DFB-Arbeitsgruppe ‚Fair Play’, die die Meldungen jedes Jahr bewertet und die Sieger auswählt, ergänzt: „Wir brauchen diese positiven Beispiele. Sie sollen weite Kreise ziehen und andere Sportler motivieren.“ Thomas Olbert wurde in der DFB-Zentrale von Dr. Theo Zwanziger mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Auch die weiteren im Jahr 2007 preisgekrönten Aktionen waren „nicht so wild“, wie Thomas Olbert sagen würde. Julia Mühlberg (FV Löchgau) beispielsweise hatte auf einen Treffer verzichtet und den Ball ins Aus gespielt, als sie die gegnerische Torfrau verletzt am Boden liegen sah. Jugendspieler Andreas Salzmann von der DJK SpVg Mellrich weigerte sich in einem Kreispokalspiel, einen Elfmeter zu schießen, der versehentlich gegeben wurde. Betreuer Uwe Mertens (VfB Uerdingen) zeigte bei einem Hallenturnier einen Gegentreffer an, der für den Schiedsrichter nicht eindeutig erkennbar war und seiner Mannschaft die Führung kostete. Spielertrainer Hacali Gök vom KSV Vahdet Salzgitter informierte den Unparteiischen, der seinem Team einen Strafstoß zugesprochen hatte, Während in der Frankfurter DFBZentrale schon an Bewertungskriterien und weiteren Innovationen für „Fair ist mehr“ gearbeitet wird, sind etliche Landesverbände dem Beispiel des Dachverbands gefolgt. So erfreut sich seit Jahren der Fußball-Wettbewerb „Niedersachsen kickt fair“ großer Beliebtheit, der Berliner FußballVerband zeichnet jeden Monat einen Sieger für die „Fairplay-Geste des Monats“ aus und der Hessische Fußball-Verband hat die erfolgreiche Kampagne „ballance 2006“ fortgesetzt. Es wird also auch in Zukunft einige „wilde“ Aktionen zum Thema „Fairplay im Fußball“ geben. DFB-Journal 4/2007 87 Sepp Herberger-Stiftung Stimmungsvoller Abend: Die Jubiläumsfeier „30 Jahre Sepp Herberger-Stiftung“ fand in Hannover statt. Älteste deutsche Fußball-Stiftung geht gestärkt in die Zukunft Großes Jubiläum in Hannover Ganz im Zeichen der Erinnerung an den legendären Bundestrainer stand der Jubiläumsabend „30 Jahre Sepp Herberger-Stiftung“ im Cavallo, der königlichen Reithalle in Hannover. Einen Tag vor dem EM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Zypern trafen sich die wichtigsten Vertreter des Deutschen Fußball-Bundes und zahlreiche Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben, um das nachhaltige Wirken der Stiftung zu würdigen. Rund 170 Gäste erlebten einen heiteren Abend, über den der freie Journalist Thomas Hüser berichtet. 88 DFB-Journal 4/2007 er oben ist, darf die unten nicht vergessen“ – dieser Grundsatz Sepp Herbergers wurde vom ersten Redner des Abends, Karl Rothmund, besonders betont. Der DFBVizepräsident für sozial- und gesellschaftspolitische Aufgaben und Vorsitzende der Sepp Herberger-Stiftung erinnerte an den Lebensweg des Namensgebers der Stiftung aus dem Mannheimer Waldhof, der nie vergaß, wo er herkam. Rothmund verwies auf das große persönliche soziale Engagement Sepp Herbergers zu seinen Lebzeiten und unterstrich den Auftrag und die Pflicht der Stiftung, dieses Erbe zu pflegen und im Blick auf die Förderschwerpunkte konzentriert weiterzuentwickeln. W Obwohl viele Gäste das Leben und Wirken Sepp Herbergers im Detail zu kennen glaubten, boten drei Talkrunden bei der Jubiläums-Veranstaltung in Hannover bisher unbekannte Einblicke in das Wirken des ehemaligen Bundestrainers. So berichtete Helmut Haller, dass er als 17-Jähriger acht Tage lang unter dem Dach Herbergers an der Bergstraße lebte. Der Grund: Haller war körperlich nicht so stark, da sollte Eva Herbergers Küche die Nachwuchshoffnung „aufpäppeln“. Uwe Seeler, der aus familiären Gründen an dem Abend nicht teilnehmen konnte, grüßte das Auditorium per Videobotschaft. Horst Eckel berichtete von seiner sozialen Arbeit als Botschafter der Stiftung in der Nachfolge Fritz Walters in den Justizvollzugsanstalten. Im Mittelpunkt aller Erinnerungen stand natürlich das „Wunder von Bern“, ein Ereignis, das auch für die ehemali- Interessante Gesprächsrunde: Geschäftsführer Manuel Neukirchner (Mitte) mit Dr. Theo Zwanziger und dem 54er-Weltmeister Horst Eckel. Erinnerte in seiner Begrüßung an Alt-Bundestrainer Sepp Herberger: Karl Rothmund. gen Bundesminister und Kuratoren der Stiftung, Dr. Rudolf Seiters und Dr. Klaus Kinkel, von großer Bedeutung war. DFB-Schatzmeister Horst R. Schmidt, der qua Amt ebenfalls Mitglied des Kuratoriums ist, hob in diesem Zusammenhang die besondere Bedeutung des ehemaligen Bundestrainers für die deutsche Nachkriegsgeschichte hervor: „Sepp Herberger ist eine Persönlichkeit der Zeitgeschichte. Es ist Aufgabe der Stiftung, sein Wirken und seinen Nachlass für kommende Generationen zu erhalten.“ Im Jubiläumsjahr stand allerdings nicht die Vergangenheit im Mittelpunkt. Die Stiftung hat sich mit modernen Strukturen und einem profilierten Förderportfolio auf die Zukunft eingestellt. Für DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger war dies vielleicht die bedeutendste Botschaft des Abends: „Die Werte Sepp Herbergers sind wichtig für den Fußball. Wir begreifen sein Vermächtnis als Auftrag.“ Und dieser wird konsequent umgesetzt. Die Stiftung wird sich künftig noch intensiver ihren Schwerpunktthemen widmen. Im Mittelpunkt stehen die Unterstützung des Fußballs in Justizvollzugsanstalten zur Hilfe der Resozialisierung von Straftätern, der Behindertensport sowie der Jugend- und Schulfußball. Ganz im Sinne Sepp Herbergers unterstützt die Stiftung außerdem weiterhin mit ihrem Sozialwerk in Not geratene Fußballer. Besonders am Herzen liegt dem geschäftsführenden Vorstandsmitglied der Stiftung, Manuel Neukirchner, die klare Fokussierung auf die integrative Kraft des Fußballs: „Nach drei Jahrzehnten hat sich das soziale und gesellschaftliche Engagement des DFB erfolgreich weiterentwickelt. Um Aufgabenüberschneidungen mit der DFB-Stiftung Egidius Braun und mit der DFB-Kulturstiftung zu vermeiden, haben wir uns auf die Felder verständigt, die Sepp Herberger besonders am Herzen lagen. Wir wollen so unsere Kraft und unsere Mittel noch effektiver zur Geltung bringen.“ Otto Rehhagel, Trainer der griechischen Nationalmannschaft, Monika Piel, Intendantin des Westdeutschen Rundfunks, und Peter Peters, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des FC Schalke 04 sowie Vizepräsident der DFL und des DFB, gehören nun als neue Mitglieder dem Stiftungs-Kuratorium an. „Sepp Herberger hat sich wie kaum ein anderer um das deutsche Trainerwesen verdient gemacht. Seine herausragenden Leistungen als Fußball-Lehrer wollten wir im Jahr unseres 30-jährigen Stiftungs-Bestehens dadurch würdigen, dass wir erstmals eine Trainerpersönlichkeit aus Deutschland in unser Kuratorium berufen. Otto Rehhagel war unser erster Ansprechpartner, er hat sofort zugesagt“, berichtet Manuel Neukirchner. Doch auch die Bereitschaft von WDR-Intendantin Monika Piel oder Die vom DFB und dem Weltmeistertrainer von 1954 gemeinsam initiierte Sepp HerbergerStiftung wurde 1977 als rechtskräftige Stiftung bürgerlichen Rechts genehmigt und hat seither bis zu 15 Millionen Euro für soziale Maßnahmen und Projekte im Fußball bereitgestellt. Die Führungsspitze der in Köln beheimateten Sepp Herberger-Stiftung bilden DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger (Kuratorium) und DFB-Vizepräsident Karl Rothmund (Vorstand). Als Repräsentant engagierte sich für das Hilfswerk bis zu seinem Tod Fritz Walter. Heute heißen die Botschafter Uwe Seeler, Ehrenspielführer der Nationalmannschaft, Helmut Haller, VizeWeltmeister von 1966, und Horst Eckel, jüngster Spieler der Weltmeister-Mannschaft von 1954. Peter Peters als Vertreter der Bundesliga unterstreicht die gesellschaftliche Bedeutung der Sepp Herberger-Stiftung. DFB-Journal 4/2007 89 U 19-Junioren Horst Hrubesch will mit seinem Team ins Rampenlicht der Europameisterschaft. DFB-Talente streben Teilnahme an EM-Endrunde an Klar definiertes Ziel Die Tschechische Republik ist das Ziel. Vom 14. bis 26. Juli 2008 will DFB-Trainer Horst Hrubesch mit der U 19-Nationalmannschaft dort spielen. Dann nämlich, wenn die Europameisterschaft stattfindet. Doch vor der Endrunde gilt es noch eine schwere Hürde zu nehmen. In der zweiten Qualifikationsrunde muss sich das Team in einer Gruppe mit Kroatien, der Slowakei und Albanien durchsetzen. Welche Chancen sich die deutschen Talente ausrechnen, beschreibt DFB-Mitarbeiter Niels Barnhofer. 90 DFB-Journal 4/2007 ichtlich gut gelaunt verließen die Spieler den Platz im Waldstadion Kaiserlinde in Elversberg. Die U 19-Junioren hatten auch allen Grund dazu. Mit einem verdienten 1:0Sieg über England verabschiedete sich das Team von Trainer Horst Hrubesch in die Winterpause. Dabei hinterließ die DFB-Auswahl nicht nur zum Jahresende einen positiven Eindruck, sondern baute ihre Jahresbilanz auf fünf Siege und nur eine Niederlage aus, womit sie ihre Qualität eindrucksvoll dokumentiert. S „Die Leistungen der Jungs sprechen für sich. Sie gehen auf den Platz und tun alles, egal ob im Training oder im Spiel. Sie verfügen alle über einen guten Charakter. Wir können bisher zufrieden sein“, sagt Horst Hrubesch. Kevin Pezzoni verleiht der Abwehr der DFBAuswahl Stabilität. eine gute Struktur entwickelt. Die Kommunikation untereinander stimmt. Wir wachsen immer mehr zu einer Einheit zusammen“, berichtet der DFBTrainer. Und er sieht auch, dass ihm sein Kader einige Möglichkeiten bietet. „Wir haben derzeit einen erweiterten Kreis von etwa 30 Talenten im Blick. Und die Spieler, die wir bisher nominiert haben, erwiesen sich als sehr vielseitig. Weil sie so variabel einsetzbar sind, haben wir natürlich zusätzliche Optionen, von der Trainerbank aus zu reagieren“, erklärt er weiter. Der DFB-Trainer will jedoch nicht voreilig Lorbeeren verteilen. Er legt Wert darauf, dass sich seine Beurteilung auf die erste Saisonhälfte bezieht. Eine bewusste Einschränkung, schließlich ist Horst Hrubesch davon überzeugt, dass aus den Hoffnungsträgern des Jahrgangs 1989 noch bessere Leistungen herauszukitzeln sind. Horst Hrubesch weiß auch, wie das Potenzial weiter ausgereizt werden könnte. „Wir haben starke Individualisten im Kader, aber wir müssen als Mannschaft eine bessere Ordnung finden“, erklärt der Europameister von 1980. Und das ist kein Ding der Unmöglichkeit. Im Gegenteil: Er hat das Gefühl, dass das Team auf dem richtigen Weg ist. „Die Spieler haben untereinander ten Team antreten zu können. „Wichtig ist der Termin. Wir spielen nun am 22., 24. und 27. Mai 2008. Das ist nach dem Ende der Bundesliga-Saison. Lediglich die Regionalliga spielt dann noch. Aber wir werden mit allen Vereinen frühzeitig wegen der Abstellung der Spieler sprechen“, so Horst Hrubesch. Denn für die Aufgabe in der Slowakei braucht er den stärksten Kader. Lediglich der Gruppenerste erreicht die EMEndrunde. Und dort will die DFB-Auswahl unbedingt dabei sein. „Da wollen wir hin, das kann nur unser Ziel sein“, sagt der Trainer. Doch der Weg dahin wird nicht einfach sein. Albanien ist für die deutsche Mannschaft ein schwer auszurechnender Gegner. Die Slowakei genießt Heimrecht und ist bekannt für ihre gute Nachwuchsarbeit. Und über die Qualität kroatischer Teams müssen nicht viele Worte verloren werden. Mit anderen Worten: Eine gute Vorbereitung ist zwingend notwendig. Deswegen werden unter anderem zwei Länderspiele und ein Leistungstest geplant. Eine Steigerung in der zweiten Runde der EM-Qualifikation wäre sicherlich auch notwendig. Beim Mini-Turnier in der ersten Phase hatte die DFB-Auswahl den zweiten Platz belegt. Mit zwei deutlichen Siegen gegen BosnienHerzegowina (8:1) und gegen Estland (5:1) wurde vorzeitig das Weiterkommen gesichert. In der abschließenden Partie gegen Russland (2:3) in Moskau gab es die bisher einzige Niederlage der Saison. „Wir lagen zweimal in Führung und hatten gute Chancen, den Vorsprung auszubauen, aber wir haben einfach vergessen, für die Entscheidung zu unseren Gunsten zu sorgen“, berichtet Horst Hrubesch. Doch dieses eine Negativ-Ergebnis lässt den DFB-Trainer nicht zweifeln. „Ich denke, das war ein Ausrutscher. Die Jungs haben daraus gelernt, das hat man ja dann gegen England gesehen“, erklärt er. Außerdem führt er an, dass die U 19-Junioren in dieser Saison nie in Bestbesetzung antreten konnten. Mehrfach wurden Spieler von den Vereinen nicht freigestellt, da die Talente schon in der Profi-Mannschaft eingesetzt werden. So zum Beispiel die Zwillinge Lars und Sven Bender. Für die zweite Qualifikationsrunde ist Horst Hrubesch optimistisch, mit dem stärks- Holger Badstuber setzt sich gegen einen englischen Spieler durch. DFB-Journal 4/2007 91 U 17-Junioren Jörg Daniel im Gespräch mit Marcel Gruber. Jörg Daniels Team qualifiziert sich für Felix Kroos war mit vier Treffern der erfolgreichste Torschütze der deutschen Mannschaft. Die U 17-Junioren des Deutschen Fußball-Bundes haben sich als Gruppenerster für die zweite Runde der Qualifikation zur U 17-Europameisterschaft 2008 in der Türkei qualifiziert. Nach dem UEFA-Turnier in Bayern und Württemberg trifft Deutschland auf Irland, Griechenland und Portugal. Maximilian Geis, Mitarbeiter der DFB-Direktion Kommunikation, war beim Spiel gegen die Färöer-Inseln in Heidenheim dabei. mmer wieder zeigten die Hände nach oben, zum Himmel. La Ola, die Welle, schwappte durch das Heidenheimer Albstadion. Das deutsche Team sorgte für die Tore und die 5.500 Fans – zumeist Schüler – sorgten für die Stimmung. Das 8:0 gegen die Mannschaft der Färöer-Inseln zum Auftakt der ers- I 92 DFB-Journal 4/2007 ten Runde der EM-Qualifikation geriet zum stimmungsvollen Höhepunkt des Mini-Turniers. „Das Publikum hat uns sensationell unterstützt“, befand DFBTrainer Jörg Daniel nach dem Spiel auf der Pressekonferenz und freute sich: „Diese Anfeuerung hat uns beflügelt und nach vorne getrieben.“ Noch Luft Felix Kroos, der Bruder von Toni Kroos (FC Bayern München), der im September die deutsche U 17-Nationalmannschaft als Kapitän zum dritten Platz bei der Weltmeisterschaft in Südkorea führte, schien durch die große Kulisse besonders motiviert zu sein. Drei Treffer erzielte der Angreifer des FC Hansa Rostock, vor allem gegen seine Kopfballstärke fand die gegnerische Abwehr kein Mittel. Marco Stiepermann (Borussia Dortmund), Muhittin Bastürk (1. FC Saarbrücken), Steven Zellner (1. FC Kaiserslautern) und Lennart Hartmann (Hertha BSC Berlin) erzielten die übrigen Tore. Zudem fälschte ein Verteidiger der Färöer eine Flanke von Marco Stiepermann ins eigene Netz ab. Boris Becker spurtet mit dem Ball auf und davon. die zweite Runde der EM-Qualifikation nach oben Der hohe Sieg ebnete den DFB-Junioren praktisch schon frühzeitig den Weg in die zweite Runde. Jörg Daniel haderte allerdings in der Stunde des Erfolgs: „Wir haben noch einige Nachlässigkeiten gezeigt, die wir gegen Schweden und Rumänien abstellen müssen.“ Obwohl die Zuschauer in Nördlingen und Aalen für eine ebenso stimmungsvolle Kulisse wie gegen die FäröerInseln sorgten – ein weiterer Erfolg konnte nicht mehr gefeiert werden. Gegen Schweden – vor dem Mini-Turnier als „Finale“ um den Gruppensieg angesehen – musste das deutsche Team sogar knapp 60 Minuten in Unterzahl spielen, nachdem Patrick Herrmann (1. FC Saarbrücken) „GelbRot“ gesehen hatte. Doch gerade jetzt kämpfte sich Deutschland in die Partie. Selbst von einem Gegentreffer zehn Minuten vor dem Ende ließ sich die Mannschaft nicht aus dem Konzept bringen. Sechs Minuten vor Schluss schaffte der eingewechselte Steven Zellner den Ausgleich. „Mit diesem Resultat bin ich nach diesem Spielverlauf sehr zufrieden. Wir haben uns nach dem Platzverweis enorm gesteigert. Durch den späten Ausgleich sind wir für unsere Bemühungen belohnt worden“, äußerte Jörg Daniel danach. Die DFB-Auswahl startete offensiv in die dritte Partie gegen Rumänien, das ebenfalls vier Punkte aus den vorherigen beiden Spielen erreicht hatte. Felix Kroos, der im zweiten Spiel noch verletzt pausieren musste, erzielte nach 24 Minuten die Führung. „Wir haben in der ersten Halbzeit die Partie bestimmt und hätten mit ein wenig Glück hier schon ein weiteres Tor vorlegen können“, urteilte Jörg Daniel. In der zweiten Hälfte versuchte die deutsche Mannschaft das Ergebnis zu sichern und setzte den Offensivfußball der ersten 40 Minuten nicht fort. Die enttäuschende Konsequenz: In der Nachspielzeit gelang Rumänien der Ausgleich. „Da haben wir das Ergebnis nur verwaltet und sind durch den Ausgleich bestraft worden“, kritisierte DFBTrainer Jörg Daniel. So fiel auch sein Fazit nach der ersten Runde nicht uneingeschränkt positiv aus. „Wir haben in allen Spielen gesehen, dass unser Team wirklich ‘Luft nach oben’ hat und noch nicht über 80 Minuten höchstes Tempo gehen kann“, resümierte der frühere BundesligaTorwart von Fortuna Düsseldorf. Insgesamt 28 Teams wetteifern in der zweiten Runde der EM-Qualifikation im Frühling 2008 um die sieben freien Plätze bei der Endrunde vom 4. bis 16. Mai in Antalya. Die Türkei, Sieger von 2004/ 2005, ist als Gastgeber automatisch qualifiziert. „Wir wissen jetzt, dass wir uns weiter steigern müssen, um die Teilnahme an der Endrunde zu erreichen“, erklärte Jörg Daniel nach der ersten Etappe im Kampf um den EM-Titel. DFB-Journal 4/2007 93 U 17-Juniorinnen/U 19-Frauen Weiblicher Nachwuchs auf dem besten Weg zur Europameisterschaft Erfolgsserie fortsetzen Erstmals wird im kommenden Jahr eine Europameisterschaft der U 17-Juniorinnen ausgespielt. Für den DFB-Nachwuchs ist die Teilnahme an diesem Turnier das erste Ziel, schließlich soll die deutsche Erfolgsserie auch in Zukunft fortgesetzt werden. Und die Voraussetzungen sind gut: Dem Team von DFB-Trainer Ralf Peter gelang mit drei Siegen souverän der Einzug in die zweite Runde der Qualifikation. Einen Monat später machten es ihm die U 19-Frauen nach, schafften ebenfalls – ohne Gegentor und Verlustpunkt – den Sprung in die Runde der besten 14 Teams. DFB-Mitarbeiter Maximilian Geis berichtet von glänzenden Perspektiven. s sind eindrucksvolle Ergebnisse: 8:0 gegen Israel, 10:0 gegen Bulgarien und 6:1 gegen Gastgeber Norwegen. Und sie machen deutlich, dass die deutschen U 17Frauen sich zu Recht als bestes Team der Qualifikationsgruppe 9 einen Platz unter den 16 Mannschaften Europas gesichert haben, die im Frühjahr 2008 die Teilnehmer an der ersten U 17Europameisterschaft ermitteln. „Wir sind rundum zufrieden“, freute sich Ralf Peter nach den drei Siegen. E Jennifer Marozsan (Sechs Treffer, 1. FC Saarbrücken), Tabea Kemme (1. FFC Turbine Potsdam) und Alexandra Popp (1. FFC Recklinghausen, beide 4) waren die erfolgreichsten Torschützinnen. „Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute eine überzeugende erste Runde gespielt und waren in allen Spielen klar überlegen“, analysierte Ralf Peter nach der geglückten Qualifikation. „Ein 6:1 über eine Mannschaft wie Norwegen, die in Europa zur Spitze gehört und am Ende mit dem Ergebnis noch gut bedient war – das ist beeindruckend!“ Die Gewinner der zehn Qualifikationsturniere und die sechs Zweitplatzierten, die in ihren Gruppen die Duelle mit den späteren Gruppensiegern und Drittplatzierten am erfolgreichsten bestritten haben, zogen in die zweite Qualifikationsrunde ein. Dies gelang den Teams aus Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, der Republik Irland, Island, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Schottland, Schweden, der Schweiz und der Tschechischen Republik. Die Tabellenersten der vier Vierer-Gruppen spielen schließlich im Mai 2008 im K.-o.Modus den Europameister aus. „Das ist 94 DFB-Journal 4/2007 Jennifer Marozsan erzielte sechs von 24 Toren der U 17-Juniorinnen in der ersten Qualifikationsrunde. ungewöhnlich. Man kann bereits in der zweiten Qualifikationsrunde auf Mannschaften aus dem engsten Favoritenkreis treffen. Und da nur der Sieger weiterkommt, ist das schon heftig. Aber unser Ziel ist klar: die WM-Qualifikation“, sagt Ralf Peter zum neuen Modus. Die ersten drei der EM nehmen an der ersten U 17-Weltmeisterschaft der Frauen im Herbst 2008 in Neuseeland teil. Sogar einen Tick besser als die U 17Auswahl des DFB ist die Bilanz der U 19-Frauen nach der ersten Europameisterschafts-Qualifikationsrunde. Die Mannschaft des Trainerteams Maren Meinert/Bettina Wiegmann gab keinen Julia Simic wurde im vergangenen Jahr bereits U 19-Europameisterin. einzigen Punkt ab und kassierte nicht einmal ein Gegentor. Beim Turnier in Mazedonien gab es folgende Ergebnisse: 6:0 gegen die Tschechische Republik, 12:0 gegen die Gastgeberinnen und 7:0 gegen Wales. „Wir haben uns in dieser Woche weiterentwickelt und dies in den Spielen auch zeigen können. Allerdings wäre uns lieber gewesen, wenn wir in der Defensive mehr gefordert worden wären“, erklärte DFB-Trainerin Bettina Wiegmann. Beim Turnier in Mazedonien hatte sie die Betreuung des Teams übernommen, weil U 19-Trainerin Maren Meinert mit der Frauen-Nationalmannschaft bei der WM in China weilte. 44 Mannschaften in elf ViererGruppen nahmen an der ersten Phase der Qualifikation für die U 19-EM teil. Deutschland war als Titelverteidiger aus der Saison 2005/2006 bei der Auslosung gesetzt. Die beiden besten Teams jeder Gruppe qualifizierten sich für die nächste Runde. Hinzu kamen jene zwei Drittplatzierten, die gegen die jeweils beiden Gruppenersten am besten abschnitten. Diese 24 Mannschaften werden für die zweite Qualifikationsrunde im April 2008 in sechs Gruppen aufgeteilt. Die Tabellenersten und die beste zweitplatzierte Mannschaft qualifizieren sich neben Gastgeber Frankreich für die Endrunde vom 3. bis 20. Juli 2008. Maren Meinert, die die U 19-Frauen in der nächsten Runde wieder betreuen wird, schaut optimistisch nach vorne: „Unsere gesamte Konzentration gilt der Qualifikation. Natürlich wollen wir wieder zur Endrunde. Die anderen Nationen sind jedoch gerade gegen den Titelverteidiger immer hoch motiviert. Daher wird der Weg zum dritten Erfolg in Serie sicher genauso schwierig wie in den Jahren zuvor.“ Kim Kulig erzielte wie Julia Simic sechs Treffer in der ersten Qualifikationsrunde. DFB-Journal 4/2007 95 Ulrike Ballweg ob gibt es von allen Seiten. Das schönste vielleicht von Karsten Marschner, dem Geschäftsführer des Hamburger Fußball-Verbandes. „Sie lebt für den Fußball“, sagt er und meint damit Ulrike Ballweg. Seit 1998 ist sie als Verbands-Sportlehrerin an der Elbe tätig, aber am 1. Januar 2008 wechselt sie den Arbeitgeber. Beim DFB wird sie in Zukunft als AssistenzTrainerin der Frauen-Nationalmannschaft und als Alleinverantwortliche für das U 23-Team tätig sein. L Neuland betritt sie damit nicht. Seit 2005 gehört sie dem Trainer-Stab der Frauen-Nationalmannschaft an. So war Ulrike Ballweg auch im Sommer in China am Gewinn des WM-Titels beteiligt. Ein Traum ging in Erfüllung. „Wir sind zur Weltmeisterschaft geflogen mit dem festen Willen, das Halbfinale zu erreichen. Damit wäre das Soll erfüllt worden“, sagt sie. Es wurde mehr. Ohne Niederlage, ohne ein Gegentor, mit dieser beeindruckenden Bilanz gelang der DFBAuswahl die Titelverteidigung. „Das ist eine Leistung für die Ewigkeit. So richtig begreifen werde ich das wohl erst in einigen Jahren“, blickt die Assistentin von Silvia Neid zurück. Weltmeisterin. Ulrike Ballweg hat eine Bilderbuchkarriere in Sachen Fußball hingelegt. Schon als kleines Mädchen rannte sie in ihrer Heimatstadt Buchen-Hainstadt (badischer Odenwald) dem Ball hinterher. In der F-Jugend der SpVgg Hainstadt spielte sie mit den Jungs zusammen, und zwar auf allen Positionen – sogar im Tor. Später wechselte sie zum SV Schlierstadt und spielte mit Silvia Neid in einer Mannschaft. Beim SC Klinge-Seckach spielten beide ebenfalls in einem Team. Von 1989 an in der gerade ins Leben gerufenen Frauen-Bundesliga. Nebenbei trainierte Uli Ballweg immer mal Mädchen-Mannschaften: „Ich bin eingesprungen, wenn jemand fehlte“, erinnert sie sich. Und sie fand Gefallen an dieser Tätigkeit, erwarb eine TrainerLizenz nach der anderen. Meistens als einzige Frau unter Männern. Wie bei dem Lehrgang zur Fußball-Lehrerin. „28 Männer und ich“, erinnert sich Ulrike Ballweg. Fast zehn Jahre war sie Trainerin des Badischen Fußballverbandes, ehe 96 DFB-Journal 4/2007 Ulrike Ballweg arbeitet ab Januar 2008 hauptamtlich für den DFB „Einfach zu gut“ Sie hat viel für den Frauen- und Mädchen-Fußball in Hamburg getan, doch nun verlässt Ulrike Ballweg den Hamburger Fußball-Verband. Die Fußball-Lehrerin wird künftig einer Arbeit nachgehen, die sie bislang im „Nebenjob“ bewältigt hat – sie wird DFB-Trainerin, als Assistentin von Silvia Neid und als Trainerin der U 23-Frauen-Nationalmannschaft. Dieter Matz, Sportredakteur des Hamburger Abendblatts, sprach mit Ulrike Ballweg, die 2007 in China mit dem deutschen Team den Gewinn der Weltmeisterschaft feiern konnte. Ulrike Ballweg richtet den Blick nach vorne. Die Assistenz-Trainerin feiert den Gewinn der Weltmeisterschaft. Silvia Neid und Ulrike Ballweg sind ein eingespieltes Team. sie 1998 nach Hamburg wechselte. „Eine wie sie hatten wir lange gesucht, und als sie da war, da war uns bald klar, dass wir sie auf Dauer nicht werden halten können. Dazu war sie einfach zu gut“, sagt Dr. Friedel Gütt, langjähriger Präsident des HFV. Ulrike Ballweg war nicht nur Frauen- und MädchenTrainerin in Hamburg, sondern auch für die Verwaltung der HFV-Sportschule zuständig. „Sie verfügt über riesige Fachkompetenz“, lobt HFV-Geschäftsführer Marschner. Zum Trost für die Hamburger: Ulrike Ballweg geht nicht so ganz. Sie bleibt dem HFV ehrenamtlich im Frauen- und Mädchen-Ausschuss verbunden und wohnt weiterhin an der Elbe. Allerdings wird sie oft unterwegs sein. Es wartet die Arbeit mit der U 23, es muss viel geplant und organisiert werden. Im kommenden Jahr zum Beispiel stehen die Olympischen Spiele in Peking an, es werden zahlreiche Lehrgänge stattfinden. Dafür wird sie viel auf den Bundesliga-Plätzen unterwegs sein, um die Kandidatinnen für die Nationalmannschaft zu beobachten. „An meiner Aufgabe hängt viel mehr dran als nur einige Länderspiele, mein Terminkalender ist sehr gut gefüllt“, sagt Ulrike Ballweg. Für die zukünftige DFB-Trainerin zählt die Entwicklung ihrer Sportart, und die sieht sie durchweg positiv. „In den vergangenen 20 Jahren hat sich enorm viel im Frauenfußball getan. Die Entwicklung ist wirklich sehr gut – und es ist vorerst kein Ende zu sehen, im Gegenteil, es gibt sehr viel Potenzial“, so Uli Ballweg. Wie das ausgeschöpft werden könnte, darüber hat sie sich – selbstverständlich – ihre Gedanken gemacht. „Es muss noch mehr und besser trainiert werden. Das gilt nicht für die Nationalspielerinnen, denn die trainieren ohnehin bereits mehr.“ An der Basis muss mehr getan werden. Und mithelfen soll dabei die Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland. Ulrike Ballweg weiß: „Die wird dem deutschen Frauenfußball einen weiteren Schub bringen.“ DFB-Journal 4/2007 97 Leistungszentren Nur äußerlich wirken die Männer, die in Bad Cannstatt dem Eingang entgegenstreben, wie ein Fahndungsteam im besonderen Auftrag. Zu den dunklen Anzügen und Aktentaschen tragen sie freundliche Gesichter in die Vereinszentrale des VfB Stuttgart. Mit verdeckten Ermittlungen hat die Arbeit der „Zertifizierungs-Kommission“, die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) zu allen Profiklubs geschickt haben, in der Tat wenig zu tun. Die Herren sind angemeldet und werden erwartet. Schließlich geht es um eine positive Sache, welcher der Gedanke zu Grunde liegt, die tägliche Arbeit weiter zu verbessern, neue Anregungen aufzunehmen, die ein besonders wichtiges Thema im Fußball betreffen: die Nachwuchsarbeit. Der freie Journalist Oliver Trust hat die Prüfung des Leistungszentrums des VfB Stuttgart vor Ort begleitet. n der Zentrale des amtierenden Deutschen Meisters kommt Manager Horst Heldt nach einer guten halben Stunde aus dem großen Konferenzsaal und sagt lächelnd: „Was die alles wissen wollen, ich hab ganz schön geschwitzt.“ Die Wissbegierigen – dies sind die Mitglieder der Zertifizierungs-Kommission, die im Auftrag des DFB und der DFL die Leistungszentren der deutschen Profiklubs derzeit einer intensiven Überprüfung unterziehen. I Das „Verhör“ des ersten InterviewPartners beim „Qualitäts-Check“ in Stuttgart beginnt um 13:15 Uhr. Es wird 20:30 Uhr, ehe alle Informationen im Kasten sind und die Inspektoren wieder die Heimreise antreten. Mehr als zwei Jahre detaillierter Vorbereitung gingen den nunmehr bei allen deutschen Profiklubs durchgeführten Kontrollvisiten der Kommissionsmitglieder und ihrer Mitarbeiter voraus. Nachwuchs- 98 DFB-Journal 4/2007 VfB-Talente am Ball: Stuttgarts U 18-Nationalspieler Sebastian Rudy (rechts) und der frühere U 15-Nationalspieler Afsarli Berkan, die in württembergischen Stützpunkten gefördert wurden, auf dem Mini-Spielfeld des Leistungszentrums. „Qualitäts-Check“ im Leistungszentrum des VfB Stuttgart Drei Sterne locken als arbeit kommt für sie bisweilen einer Wissenschaft gleich. gespannt, doch wir haben einiges zu bieten.“ Nachwuchsarbeit kann manchmal aber auch spannend sein wie ein Krimi. Das spürt man an diesem Tag auf den Gängen der Geschäftsstelle des VfB Stuttgart. Die Informationen bleiben geheim und werden extrem sensibel behandelt. Gesprächsinhalte werden unter Verschluss gehalten. Nach der Befragung von Manager Horst Heldt gehen die Sondierungsgespräche weiter, und VfB-Präsident Erwin Staudt sagt: „Gleich bin ich dran. Ich bin „Vom Zeugwart bis zum Präsidenten waren hier alle am Start“, sagt am Ende des Tages Thomas Albeck, der Jugendkoordinator des VfB Stuttgart. Er hält es für wichtig, interne Abläufe immer wieder einer intensiven Kontrolle zu unterziehen. „Man muss seine eigene Arbeit stets überprüfen. Durch die Zertifizierungsprüfung passiert das ein weiteres Mal. Dass man dabei so genannte Beweisstücke vorlegen muss, führt schließlich dazu, dass Willkommen in der Jugendakademie: Thomas Albeck (rechts), Jugendkoordinator des VfB Stuttgart, empfängt Hugo Schoukens (links) und Peter Laudenklos von Double PASS. Ärzte, Physiotherapeuten oder Pädagogen, alle Direktbeteiligten standen an diesem Tag auf dem Prüfstand der DFB- und DFL-Kommission, die sich nach den fachlichen Interviews durch sämtliche für die Talentförderung genutzten Räumlichkeiten führen ließ. Mit der Zertifizierung der Leistungszentren hat die professionelle Nachwuchsarbeit im deutschen Fußball eine weitere Entwicklungsstufe erreicht. Gütesiegel man als Verein eine Sicht von außen bekommt“, so Albeck. In Stuttgart, wo einst der Begriff der „Jungen Wilden“ geprägt wurde und wo, wie bei vielen anderen Klubs, über die Investition in den eigenen Nachwuchs schon zahlreiche Talente den Weg in die DFB-Auswahlmannschaften fanden, ist man in Sachen Leistungszentrum bestens aufgestellt. Zwölf hauptamtlich angestellte Trainer und Betreuer kümmern sich in einem insgesamt 50-köpfigen Personenkreis um die Stars von morgen. Ob Trainer, Inspektion der Funktionsräume: Unmittelbar an die Jugendakademie grenzt das Reha-Zentrum des VfB Stuttgart. DFB-Journal 4/2007 99 Leistungszentren Nach der WM-Endrunde 1998 wurden vom DFB konkrete Maßnahmen zur Talentförderung durchgeführt. Stützpunkte zur gezielten Ausbildung Elfund Zwölfjähriger sowie zur Schulung der technischen Fähigkeiten der 13- bis 17-Jährigen wurden gemeinsam mit den DFB-Landesverbänden aufgebaut. Parallel hierzu wurden die Lizenzvereine verpflichtet, bestimmte Voraussetzungen in ihrem alltäglichen Trainingsbetrieb zu erfüllen. Die Folge: Seit 2001 ist der Betrieb eines Leistungszentrums, dessen Modell der DFB unter Beteiligung ausgewiesener Experten für Nachwuchsfußball, wie Gernot Rohr und Ernest Jacky als Vertreter der hoch angesehenen französischen Leistungszentren, oder Werner Kern und Andreas Rettig, des ersten Leiters der Kommission in Deutschland, entwickelt hat, für jeden Profiklub bei der Lizenzierung verbindlich vorgeschrieben. Auf diesem Weg erreichte die Talentförderung hierzulande in den vergangenen Jahren ein bemerkenswert hohes Niveau. Deutlich vergrößert hat sich vor allem bei den Bundesligisten die Anzahl der hauptamtlichen Trainer im Juniorenbereich. Jugendhäuser zur Unterbringung externer Talente und andere bauliche Maßnahmen wurden ergriffen. Erhöht hat sich außerdem die Anzahl der Trainingseinheiten. Und deutlich zugenommen hat die Leistungskonzentration durch die Einführung der A- und zuletzt der B-JuniorenBundesliga, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Nun kam jedoch – unter anderem aus dem Kreis der Vereine – der Wunsch, die Nachwuchsarbeit zu optimieren und mit einheitlichen Überprüfungskriterien auf ein gemeinsames Fundament zu stellen. Aus diesem Grund überlassen die 36 Profiklubs, aber auch jene Amateurvereine, die ein Leistungszentrum betreiben, ihre Ausbildungsstätten in einer Art freiwilligen Selbstkontrolle der „Kommission Leistungszentren“ und dem von dieser beauftragten externen Dienstleister „Double PASS“ einer umfassenden Inspektion. Der Kommission gehören der für den Juniorenbereich verantwortliche DFBVizepräsident Dr. Hans-Dieter Drewitz, DFB-Sportdirektor Matthias Sammer, DFB-Trainer Bernd Stöber und DFBAbteilungsleiter Ulf Schott an, von der DFL der Geschäftsführer Spielbetrieb, Holger Hieronymus, und der Direktor Spielbetrieb, Andreas Nagel, sowie Werner Kern als Leiter des Leistungszentrums Bayern München und als Kommissionsleiter der frühere Bundesliga-Manager und Nationalspieler Rolf Rüssmann. „Wir haben großen Wert darauf gelegt, Neutralität zu wahren“, betont Rüssmann und begründet gleichzeitig den Auftrag an „Double PASS“: „Ein externes Unternehmen, so unsere Überlegung, kann bei der Überprüfung noch mehr in die Tiefe schauen als wir unmittelbar Beteiligten.“ Führungskraft: Der frühere Nationalspieler und Bundesliga-Manager Rolf Rüssmann leitet die „Kommission Leistungszentren“ des DFB und der DFL. VfB-Manager Horst Heldt, Jugendkoordinator Thomas Albeck und Jugendakademie-Leiter Frieder Schrof (hintere Reihe von rechts) beantworten Fragen der Double PASS-Prüfer. 100 DFB-Journal 4/2007 Chefsache: Präsident Erwin Staudt erläutert die hohe Bedeutung der Nachwuchsarbeit beim VfB Stuttgart. Beobachtung von je zwei Spielen und Trainingseinheiten durch Double PASS umfasst. Am Ende einer jeden Maßnahme steht die Klassifizierung in EinStern-, Zwei-Sterne- und Drei-SterneLeistungszentren, in deren Rahmen „finanzielle Belobigungen“ vorgesehen sind, die die Vereine und Leistungszentren unterstützen. „Der Schwerpunkt liegt auf der eigentlichen inhaltlichen Ausbildung, auf Vollständigkeit der Infrastruktur, personeller Ausstattung sowie der Effektivität“, sagt Rolf Rüssmann. Freizeit-Spaß: Stars von morgen im Hobbyraum des Stuttgarter Leistungszentrums. Nach diesem Doppelpass ist „Double PASS“, ein belgisches Unternehmen, mit seinem Geschäftsführer Hugo Schoukens nunmehr am Ball, den IstZustand der Leistungszentren zu ermitteln, mit dem Ziel, etwaige Schwächen ab- und vorhandene Stärken auszubauen. „Für alle, für die Vereine, den DFB und die DFL, geht es darum, zu sehen, wo noch Potenzial vorhanden ist“, sagt DFB-Abteilungsleiter Ulf Schott, der die Firma aus Brüssel bei diesem Projekt begleitet. Hugo Schoukens, für den jeder einzelne „Check“ ein wahrer Marathonlauf bedeutet, ergänzt: „Die Qualität soll optimiert werden. Deswegen gibt es viele Kriterien, die eine praktische und dokumentarische Prüfung ermöglichen.“ Inspiziert werden im Detail acht Schwerpunkte: Verwaltungspolitik, Organisation, Fußballausbildung inklusive die Erfahrung und Qualifikation des sporttechnischen Personals, die medizinische, mentale, schulische und soziale Unterstützung, das interne Marketing, die externen Verbindungen beispielsweise zu Schulen und der Scoutingplan, die sporttechnische Infrastruktur wie Spielfelder, Halle oder Kraftraum und schließlich die Effektivität, das heißt die Durchlässigkeit in den Lizenzfußball und in die Auswahlteams des DFB. Bereits im November 2006 hatten Holger Hieronymus und Matthias Sammer den Leitern der Leistungszentren die Zertifizierungskriterien bei einer Tagung vorgestellt. Für den DFBSportdirektor wird damit der nächste Schritt in eine neue Dimension der Nachwuchsförderung vollzogen. Das Talentförderprogramm hat, so Matthias Sammer, für eine Optimierung bei der Sichtung und Vorausbildung geführt. „Dadurch können wir den Leistungszentren eine wesentlich höhere Zahl gut ausgebildeter junger Spieler anbieten.“ Während die Profiklubs und zwei Amateurvereine, Rot-Weiß Ahlen und Union Berlin, bis Weihnachten unter die Lupe genommen wurden, wird die „Untersuchung“ bei der SpVgg Unterhaching, Dynamo Dresden, dem 1. FC Magdeburg, dem Chemnitzer FC und Holstein Kiel erst im Frühjahr beendet sein. Die Prozedur, der sich diese Klubs jetzt schon unterziehen, wird nach Einführung der eingleisigen 3. Liga auch für die Vereine dieser neuen Klasse verpflichtend werden. Nicht nur in Stuttgart stellt man sich mit Selbstbewusstsein dem QualitätsTÜV des eigenen Leistungszentrums, der neben der dokumentarischen Begutachtung der angeführten acht Kernpunkte eine unangekündigte Wie bei allen bisher getesteten Klubs geht auch der Abnahme des Stuttgarter Leistungszentrums ein ausgiebiges Informationsgespräch voraus. „Generell haben wir dabei erfahren, wie sehr es den Vereinen am Herzen liegt, die Nachwuchsarbeit zu optimieren. Es ist schließlich für jeden Klub die beste Referenz, wenn er gute Einrichtungen und erfahrene Persönlichkeiten mit ins Ausbildungsprogramm einbringen kann“, berichtet Rolf Rüssmann, der überzeugt ist: „Mit der geleisteten Arbeit als Ausbildungssportart Fußball kann man selbstbewusst mit anderen Sportarten in Konkurrenz treten, gerade im Hinblick auf die intensive Zusammenarbeit der Vereine mit den Schulen. Und Eltern von Talenten bekommen so weitere Argumente, um ihre Sprösslinge guten Gewissens der Obhut der Fußballvereine anzuvertrauen.“ Guten Gewissens – mit diesem Gefühl geht man am Ende der Prüfung beim Deutschen Meister VfB Stuttgart wieder zur Tagesordnung über, nachdem sich die Herren des „Fahndungsteams“ mit ihren Aktentaschen aus Bad Cannstatt verabschiedet hatten. Präsident Erwin Staudt ist überzeugt, dass seine Leute vom Leistungszentrum ihre Hausaufgaben gut erledigt haben. Jugend-Koordinator Thomas Albeck sagt: „Wir sind sehr gespannt auf die Beurteilungen, die wir im Frühjahr beim Abschlussgespräch erhalten.“ Und Manager Horst Heldt hofft, dass nach den zahlreichen Sterne-Restaurants in Baden-Württemberg, die die Gourmets mit der Zunge schnalzen lassen, in Stuttgart demnächst ein Sterne-Leistungszentrum dem talentierten Fußball-Nachwuchs den Weg zu Titeln und Triumphen öffnet. DFB-Journal 4/2007 101 Junioren-Bundesligen A-Junioren-Bundesliga verzeichnet Einmaliges ängst genügt es nicht mehr, nur die Organisation in einer Spielklasse zu begleiten und zu überwachen. Der Deutsche Fußball-Bund hat sich daher zur Aufgabe gemacht, die A- und B-Junioren-Bundesliga durch gezielte Maßnahmen aufzuwerten und so ihre Bedeutung für die Nachwuchsförderung zu unterstreichen. Dieses ehrgeizige Vorhaben konnte mittels verschiedenster Aktivitäten umgesetzt werden. L Zur Hinrunde der Saison 2007/2008 wurde das Doping-Präventionsprogramm in der A-und B-Junioren-Bundesliga gestartet. Ziel ist es, alle Betreuer, Trainer und insbesondere Spieler über Risiken des Dopingmissbrauchs aufzuklären und somit präventiv auf die direkt Betroffenen einzuwirken. Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Schulungen ist die Erläuterung des Ablaufs einer Dopingkontrolle samt Erklärung über die dabei bestehenden Rechte und Pflichten des einzelnen Spielers. BVB-Fan Sebastian, hier mit BVB-Stadionsprecher Norbert Dickel, zog die Lose für das Halbfinale des DFB-Junioren-Vereinspokals. Der Offenburger FV hat beim Gastspiel des FC Bayern München den Zuschauerrekord in den Junioren-Bundesligen geknackt. Erstmals kamen in der Meisterschaftsrunde etwa 6.000 Besucher. Die DFB-Mitarbeiter Daniel Feld und Tobias Wolf geben einen Überblick zu den aktuellen Geschehnissen im Junioren-Spielbetrieb sowie den Initiativen in den Junioren-Bundesligen. 102 DFB-Journal 4/2007 Bis Ende des Jahres 2007 wurde dieses Angebot bestens angenommen. Zwei Klubs haben auf die Fortbildungen verzichten können, da die Mannschaften sogar vorab vereinsintern über die Thematik informiert wurden. Die vorerst letzte Veranstaltung fand am 18. Dezember bei Arminia Bielefeld statt, bevor rechtzeitig vor dem Start der Rückrunde weitere sieben Vereine von einem DFB-Kontrollarzt geschult werden. Positiv: Die Referenten zeigten sich bisher von der Mitarbeit der Spieler angetan: „Sie haben großes Interesse für diese Thematik gezeigt. Ihnen ist bewusst geworden, dass sie sich mit den Inhalten befassen müssen, da es in der höchsten Liga im Juniorenbereich zu Recht Dopingkontrollen gibt“, so Dr. Jens Kleinefeld, der bei den Klubs der Staffeln West viele Maßnahmen durchgeführt hat. Seitens der Klubs ist ebenfalls ein positives Fazit gezogen worden. „Es ist wichtig, dass dieses Thema frühzeitig aufgegriffen wird und somit die A- und B-Junioren durch Schulungen sensibilisiert werden. Ich würde mir wünschen, Zuschauerrekord und Nachhaltiges DFB-Kontrollarzt Dr. Jens Kleinefeld klärte die Spieler über Dopingkontrollen auf. dass diese Fortbildungen weitergeführt werden“, so Martin Kastner, der Jugendkoordinator vom SC Preußen Münster. Nach Abschluss der Initiative wird der DFB gemeinsam mit den DFBKontrollärzten die erste Veranstaltungsreihe auswerten und die Erfahrungen der Vereine in die weiteren Überlegungen mit einfließen lassen. Während das Doping-Präventionsprogramm also bereits in vollem Gange ist, steht ein weiterer Baustein in der Begleitung der Junioren-Bundesligen vor der unmittelbaren Umsetzung. Für alle Spieler sind medizinische Grundvoraussetzungen von großer Bedeutung. Insofern wird der DFB den Teams von Amateurklubs beider Klassen für sportärztliche Untersuchungen ab der Saison 2008/2009 einen Zuschuss von 160 Euro pro Person bezahlen, limitiert auf 30 Spieler einer Mannschaft. Die Untersuchungen werden für die Teams verpflichtend sein, sich allerdings auf einen internistisch-allgemeinmedizinischen Teil beschränken. Alle Klubs, die sich in ihrem Leistungszentrum verpflichtet haben, sportärztliche Untersuchungen durchzuführen, sind in der Bezuschussung inbegriffen. Die Nachwuchszentren der Profivereine sind bereits durch das Lizenzierungsverfahren der DFL verpflichtet, die Spieler internistisch-allgemeinmedizinisch und orthopädisch zu untersuchen. Neben den angeführten Maßnahmen in den Junioren-Bundesligen zeigt sich auch im Spielbetrieb immer mehr, dass sich die beiden Klassen als Spitzenligen des deutschen Nachwuchsfußballs etabliert haben. Deutlichstes Zeichen ist der neue Zuschauerrekord bei der Begegnung zwischen dem Offenburger FV und dem FC Bayern München in der A-Junioren-Bundesliga. „Wir hätten es nicht für möglich gehalten, dass sage und schreibe 5.930 Besucher zu einer Junioren-Partie ins Karl-Heitz-Stadion kommen. Das Spiel gegen Bayern München war nicht nur für die Zuschauer und Organisatoren, sondern insbesondere für beide Teams ein unvergessliches Erlebnis. Es war eine Werbung für den Juniorenfußball“, so Christoph Wetzel, der Nachwuchskoordinator des Offenburger FV. Die Verantwortlichen des badischen Klubs hatten sich vorgenommen, den Rekord von 4.500 Besuchern aus der Begegnung des 1. FSV Mainz 05 gegen den FC Bayern München in der vergangenen Saison der A-Junioren-Bundesliga zu toppen. Dieses Ziel gelang in eindrucksvoller Manier, und damit rangiert Offenburg in der Zuschauerstatistik mit knapp 2.000 Besuchern pro Spiel auf dem Spitzenplatz. Auf ähnlich viele Besucher hoffen die Mannschaften der Halbfinalpaarungen um den DFB-Junioren-Vereinspokal. Dort empfängt Borussia Dortmund den Deutschen Meister Bayer 04 Leverkusen, und Hertha BSC Berlin trifft auf Borussia Mönchengladbach. Dies ergab die Auslosung, die am Rande der Bundesliga-Begegnung zwischen Borussia Dortmund und Arminia Bielefeld am 7. Dezember stattfand. In den Viertelfinalduellen am 25. November hatte die Hertha den TSV München 1860 mit 2:1 besiegt, Borussia Mönchengladbach setzte sich gegen den FC Carl-Zeiss Jena 4:1 durch, Bayer 04 Leverkusen gewann gegen den VfB 1900 Gießen 2:0, und Borussia Dortmund war gegen den SC Freiburg mit 11:10 nach Elfmeterschießen erfolgreich. Das Finale wird am 18. April 2008, einen Tag vor den DFB-Pokalendspielen der Frauen und Männer, in Berlin ausgetragen. Eine Rekordkulisse verbuchte die Bundesliga-Begegnung zwischen dem Offenburger FV und dem FC Bayern München mit knapp 6.000 Besuchern. DFB-Journal 4/2007 103 Turnierbörse Gute Planung ist alles – gerade im Juniorenbereich. Aus diesem Grund werden bereits jetzt die Turniere für das kommende Jahr vorbereitet. Dabei gibt es umfangreiche Angebote, von Hallenturnieren bis hin zu den ersten Veranstaltungen auf dem grünen Rasen. Wo gespielt wird, steht in der Turnierbörse der Jugend. Die Turnierbörse ist auch im Internet unter www.dfb.de/dfb-info/juniorecke einzusehen. Wer zukünftig sein Event in der Turnierbörse notieren lassen möchte, kann dies tun, indem er das entsprechende Formular unter der angegebenen Internet-Adresse ausfüllt oder seine Angaben an folgende Anschrift sendet: Deutscher Fußball-Bund, Direktion Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Stichwort: Turnierbörse, OttoFleck-Schneise 6, 60528 Frankfurt am Main. DEUTSCHLAND TuS Altenberge G- bis B-Jugend und F- bis B-Juniorinnen 10. bis 12. Mai 2008 Michael Matthoff Hagebuttenweg 28 48341 Altenberge 0 25 05 / 53 16 matthoff@t-online.de SV Stern Britz 1889 Berlin C-Jugend, 10. und 11. Mai 2008 Ralf Tietz Talberger Straße 6 s 12359 Berlin 01 73 / 2 43 64 90 sv-stern-britz@web.de Berliner SC D- und C-Jugend 1. und 2. Mai 2008 G- bis E-Jugend 10. bis 12. Mai 2008 Lars Kreuschner Hubertusallee 50 14193 Berlin 01 73 / 8 58 94 02 lars.kreuschner@ berlinersc-fussball.de Post SV Bremen A-Jugend und E-Juniorinnen 10. bis 12. Mai 2008 Kurt Tuncay Pfalzburger Straße 128 28207 Bremen 01 75 / 6 78 10 53 postjugendtrainer@yahoo.de SGO Bremen G- bis A-Jugend und D-Juniorinnen 28. und 29. Juni 2008 Jasper Hattenhauer An der Finkenau 235 28239 Bremen 04 71 / 48 73 31 j.hattenhauer@arcor.de Bulacher SC C- und B-Jugend 1. und 2. März 2008 G- bis B-Jugend 14. und 15. Juni 2008 Heiko Brath Neue-Anlage-Straße 29 a 76135 Karlsruhe 01 76 / 61 18 35 94 brath@gmx.de ASC 09 Dortmund G- bis C-Jugend 6. bis 8. Juni 2008 Sabine Seidler Aplerbecker Schulstraße 43 44287 Dortmund 02 31 / 45 30 42 seidlerbauunternehmen@ yahoo.de 104 DFB-Journal 4/2007 FC Emmendingen G- bis C-Jugend und C-Juniorinnen 4. bis 6. Juli 2008 Jean-Claude Doninger Kübelestraße 1 79312 Emmendingen 01 79 / 3 91 45 69 klaus_doninger_5@hotmail.com FC Grenzwacht 1931 Hürtgen D- und C-Juniorinnen 4. und 5. Mai 2008 Jürgen Grobusch Paul-Heinemann-Straße 59 52393 Hürtgenwald 01 71 / 2 42 15 27 juniorinnen@vossenackhuertgen.de TuS Frankweiler-Gleisweiler E-Jugend, 1. Mai 2008 Manfred Götz Am Sonnenberg 8 76835 Gleisweiler 0 63 45 / 29 68 manfred.goetz@t-com.net Sportfreunde Lauffen G- bis D-Jugend 21. und 22. Juni 2008 Bernd Stengel Ginsterweg 10 74348 Lauffen 01 77 / 4 42 70 01 sabine.stengel@lauffen.de Wacker Gladbeck F- und D-Jugend sowie F- und D-Juniorinnen 2. und 3. Februar 2008 Burkhard Behrendt Gildenstraße 30 45964 Gladbeck 0 20 43 / 3 33 17 nrw-indoor-soccer@web.de SV Westring Gotha G- bis D-Jugend 27. bis 29. Juni 2008 Stefan Krüger Dorotheenstraße 31 99867 Gotha 01 78 / 6 33 51 07 info@svwestring.de FC Germania Gustavsburg 05 G- bis C-Jugend 6. bis 8. Juni 2008 Wolf Werner Weizengewann 1 65462 Gustavsburg 0 61 34 / 5 36 59 wolf_werner@gmx.de SV Rhenania Hamborn G- bis E-Jugend 7. und 8. Juni 2008 Cafer Kaya Schulze-Boysen-Straße 98 47169 Duisburg 01 77 / 7 33 23 32 cafer.kaya@t-online.de 1. FC 08 Haßloch G- bis E-Jugend 15. Juni 2008 C-Jugend, 26. Juli 2008 Marko Speicher Pfaffengasse 15 67454 Haßloch 0 63 24 / 53 03 marko.speicher@08junioren.de FC Sportfreunde Heppenheim E-Juniorinnen, 10. Mai 2008 Dirk Gisevius Kreuzbergerstraße 14 a 64646 Heppenheim 01 71 / 6 21 37 30 dirk@gisevius.de VfB Leimen G- bis C-Jugend sowie E- und D-Juniorinnen 22. bis 25. Mai 2008 Peter Gehrig Am Fuchsberg 2 69181 Leimen 01 76 / 62 19 17 17 vfb-leimen@t-online.de TSV Loffenau E- und D-Jugend 12. und 13. April 2008 Elmar Frühe Blumenweg 8 76597 Loffenau 0 70 83 / 49 83 Magdeburger FFC E- und C-Juniorinnen 3. Februar 2008 Stefan Daenecke 39120 Magdeburg 03 91 / 6 10 64 85 magdeburger-ffc@gmx.de TuS Maikammer B-Jugend, 31. Mai 2008 Antonio Hermosin Karlheinz-Lintz-Straße 9 67480 Edenkoben 0 63 23 / 17 68 webmaster@sve-jugend.de TSG 1846 Mainz-Kastel D-Jugend und B-Juniorinnen 1. Mai 2008 Heiner Heggemann An der Helling 16 a 55252 Mainz-Kastel 01 63 / 7 18 40 96 heiner.heggemann@tsgkastel.de SV Mönchengladbach 1910 A-Jugend, 12. Mai 2008 E- bis B-Juniorinnen 14. und 15. Juni 2008 Hermann Kaisers Brinkmannstraße 30 41189 Mönchengladbach 01 71 / 4 58 04 01 hermannkaisers@aol.com JSG Mudesbach/Brachbach G- bis D-Jugend 14. und 15. Juni 2008 Stefan Stark Hochstraße 9 57555 Brachbach 0 27 45 / 93 22 64 seestern.l@vr-web.de SV Mühlhausen G- bis A-Jugend und B-Juniorinnen 4. bis 6. Juli 2008 Familie Münz Schmiedstraße 20 78259 Mühlhausen 0 77 33 / 81 39 k.muenz@svmuehlhausen.de JSG Oertzetal E-Jugend, 5. Juli 2008 Frank Schröder Birkenweg 13 f 29633 Munster 01 70 / 6 41 87 25 michael-98@t-online.de SuS 1927 Olfen G- bis D-Jugend und E- bis C-Juniorinnen 22. bis 25. Mai 2008 Stefan Krursel Alfred-Nobel-Straße 24 59399 Olfen 01 74 / 9 79 90 90 sko24@t-online.de TSV Pfronstetten-Wilsingen D- bis B-Juniorinnen 10. bis 12. Mai 2008 F- bis C-Jugend 5. und 6. Juli 2008 Florian Herter Buchenweg 9 72539 Pfronstetten 0 73 88 / 8 99 florian-herter@gmx.de Rahlstedter SC Hamburg G- bis B-Jugend sowie E- und C-Juniorinnen 10. bis 12. Mai 2008 Werner Maslonka Friedrich-Ebert-Damm 93 b 22047 Hamburg 0 40 / 65 05 54 27 werner-maslonka@web.de OSC 04 Rheinhausen G-, D-, C- und A-Jugend sowie E- bis B-Juniorinnen 9. bis 12. Mai 2008 Torsten Tarara Postfach 11 05 56 47145 Duisburg 0 20 65 / 89 38 17 torsten-tarara@t-online.de Ballsicher: Dieser kleine Fußballer beweist schon jetzt technische Fähigkeiten. SW Röllinghausen G- und F-Jugend 10. und 11. Mai 2008 Dieter Knieps Ortlohstraße 98 45663 Recklinghausen 0 23 61 / 8 49 93 89 dieterknieps@gmx.de 1. FC Schöneberg C-Jugend, 23. März 2008 Frank Pethke Vorarlberger Damm 33 12157 Berlin 01 73 / 6 11 55 82 schonebergfc@t-online.de TSV Schwieberdingen A-Jugend, 23. Februar 2008 Armin Weidner Stiegelstraße 68 71701 Schwieberdingen 0 71 50 / 35 39 53 tsv-turnierkoordinator@ online.de Union Tornesch F- und E-Jugend 14. und 15. Juni 2008 Jens Pohl Ortbrookweg 63 25436 Tornesch 0 41 22 / 96 00 10 dievierpohls@web.de VfR Voxtrup 1927 C-Jugend, 10. Februar 2008 Michael Speldrich An der Margaretenkirche 28 49086 Osnabrück 05 41 / 60 09 92 44 michael.speldrich@dfbnet.de ZSG Grün-Weiß Waltershausen E- und D-Jugend 1. und 2. März 2008 Stefan Koch Wintersteiner Straße 43 b 99880 Langenhain 01 63 / 4 08 58 58 koch@sgwaltershausen.de TSV 1863 Weikersheim B-Jugend, 10. bis 12. Mai 2008 Karl Stirnkorb Fasanenweg 10 97990 Weikersheim 0 79 34 / 87 19 karl.stirnkorb@online.de SG Weixdorf E-Jugend, 10. Mai 2008 G-Jugend, 14. Juni 2008 F-Jugend, 15. Juni 2008 D-Jugend, 21. Juni 2008 Steve Maschik Kügelgenweg 3 d 01108 Dresden 03 51 / 8 90 44 41 info@sg-weixdorf.de SC Tornado Westig 08 G-Jugend, E- und D-Jugend sowie B-Jugend 8. und 9. März 2008 F-, C- und A-Jugend sowie B-Juniorinnen 29. und 30. März 2008 Stefan Zajonz Kantstraße 1 58636 Iserlohn 0 23 71 / 96 47 33 szajonz@cityweb.de FC Wetter 1910/30 G- bis A-Jugend und B-Juniorinnen 22. bis 25. Mai 2008 Peter Wießner Hochstraße 16 a 58300 Wetter (Ruhr) 0 23 35 / 9 67 95 01 peterwiessner@arcor.de DFB-Journal 4/2007 105 Turnierbörse ESV Wilhelmshaven G- und E-Jugend, 5. Juli 2008 F- und D-Jugend, 6. Juli 2008 Reinhard Hahn Postfach 16 07 26356 Wilhelmshaven 0 44 21 / 2 32 68 hahn-reinhard@t-online.de SG Union 94 Würm-Lindern G- bis C-Jugend 22. bis 24. August 2008 Stefan Cüster Im Feldchen 2 52511 Geilenkirchen-Würm 01 72 / 9 35 12 44 stefan.cuester@web.de DÄNEMARK Dana Cup No. 1 D- bis A-Jugend und D- bis B-Juniorinnen 7. bis 12. Juli 2008 F. f. I Martin Hildeborn Karl Gustavsgatan 1 A 41125 GÖTEBORG SCHWEDEN 00 46 – 31 / 7 74 11 01 info@danacup.pp.se ITALIEN International Roma Cup G- bis A-Jugend 20. bis 24. März 2008 A. C. Rocca di Papa Wilfried Bolte Vor der Schlepphorst 27 33397 Rietberg 01 73 / 2 62 16 17 NIEDERLANDE SV Venray Ladies Cup D- bis B-Juniorinnen 10. und 11. Mai 2008 SV Venray Lea Rongen Heuvelstraat 10 5801 CS VENRAY NIEDERLANDE 00 31 – 4 78 / 58 00 17 learongen@home.nl vv WFB-turnier B- und A-Jugend 22. März 2008 vv WFB Leon Struijk Broekweg 7 Ouddorp ZUID NIEDERLANDE 00 31 – 1 87 / 68 20 65 l.struijk@orange.nl Youth Friendship Games Holland / Regio Haarlem Cup F- bis A-Jugend und F- bis D-Juniorinnen 22. bis 26. Juli 2008 Expersport Nederland Verena Brode Pieter Goedkoopweg 44 2031 EL HAARLEM NIEDERLANDE 00 31 – 23 / 5 29 11 55 info@expersport.nl ÖSTERREICH Tannheimertal-Cup E- und D-Jugend 14. und 15. Juni 2008 IFFC-FC Tannheim Roland Jaensch Seligenstädter Straße 28 63322 Rödermark 01 72 / 9 73 13 70 roland-jaensch@t-online.de World Sports Festival D- bis A-Jugend und D- bis B-Juniorinnen 4. bis 6. Juli 2008 PDM Sports Oskar Göschl Mariahilferstraße 53/20 1060 WIEN ÖSTERREICH 00 43 – 1 / 4 78 80 90 19 o.goeschl@pdmswiss.com Mit Volldampf vorbei an den Gegenspielern: Ob dem Mädchen der Trick gelingt? 106 DFB-Journal 4/2007 POLEN Don Bosco Cup E-Jugend 22. bis 24. Februar 2008 SL Salos Szczecin R. Stanczuk Kaliny 9/29 71-118 SZCZECIN POLEN 00 48 – 6 06 / 70 53 71 rstanczuk@onet.eu SCHWEDEN BP ICA Cup E- und D-Jugend 9. und 10. August 2008 IF Brommapojkarna Thomas Hasselgren Box 5001 16152 BROMMA SCHWEDEN 00 46 / 7 07 33 33 53 thomas.hasselgren@ brommapojkarna.se TSCHECHISCHE REPUBLIK Prague Easter World Cup E- bis A-Jugend und B-Juniorinnen 21. bis 24. März 2008 Slavia Prag Wilfried Bolte Vor der Schlepphorst 27 33397 Rietberg 01 73 / 2 62 16 17 info@fussballreisen.net Prague Summer Cup E- bis A-Jugend und B-Juniorinnen 21. bis 24. Juni 2008 Slavia Prag Wilfried Bolte Vor der Schlepphorst 27 33397 Rietberg 01 73 / 2 62 16 17 info@fussballreisen.net schön! die BZgA Danke t g sa r fü a d – hon mit eine machen sc er V 0 0 0 1 er b Ü Wer Kinder stark macht … … dem helfen wir dabei! Die ,Kinder stark machen‘- Box der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) enthält alles, um im Verein über Suchtvorbeugung bereits im Kindesalter zu informieren: Broschüren, T-Shirts, ein Banner und vieles mehr. Nutzen Sie dieses kostenlose Serviceangebot auch für Ihren Verein! Beratung am Infotelefon: 0 61 73 – 70 27 29 (Mo. bis Fr. 9-17 Uhr) tarkmachen.de n-Box‘ anfordern! www.kinders Jetzt die ,Kinder stark mache Internet-Ecke Viel ist los auf der DFB-Website, wenn es um Aktionen für Fans und Vereine geht. Über 5.300 Online-Bewerbungen sind für 1.000 Mini-Spielfelder eingegangen, die der Deutsche Fußball-Bund finanziert. Große Resonanz finden auch der DFB-Vereinswettbewerb, das Stadionheft-Gewinnspiel und eine Übersicht der Fußballcamps, für die sich Interessierte jeweils online auf www.dfb.de anmelden können. Die DFB-Internet-Redaktion hat einige attraktive Angebote zum Mitmachen zusammengestellt. Besser Fußball spielen mit dfb.de Online-Bewerbung „1.000 Mini-Spielfelder“ Der Ansturm war gewaltig: Nicht weniger als 5.327 Bewerbungen um eins von 1.000 Mini-Spielfeldern gingen von Anfang August bis Mitte November 2007 über die DFB-Website ein. Unter der eigens eingerichteten Subdomain minispielfelder.dfb.de konnten sich Schulen und Sportvereine, die Kooperationen mit Schulen betreiben, beim DFB um ein genormtes Kleinspielfeld auf Kunstrasen-Basis bemühen. Der Andrang war so groß, dass der Bewerbungsschluss kurzfristig vom 31. Oktober auf den 15. November verschoben wurde. Jeder Interessent hatte die Möglichkeit, die geforderten Unterlagen für das Projekt online über die entsprechende Plattform hochzuladen. Mittels eines Passworts kann jeder Bewerber auch derzeit noch Einsicht in die eingereichten Dokumente nehmen. Mini-Spielfeldern mit einer Summe von 23 Millionen Euro zu bezuschussen. Vor dem DFB-Bundestag 2007 wurde am 24. Oktober in Mainz bereits das erste Referenz-Spielfeld eröffnet, weitere folgten in den vergangenen Wochen. Das DFB-Präsidium hatte im April dieses Jahres beschlossen, gezielt in die Nachhaltigkeit der WM 2006 in Deutschland zu investieren und deshalb bundesweit den Bau von 1.000 Verlockend: Beim Vereinswettbewerb gibt es tolle Prämien für die Klubs. 108 DFB-Journal 4/2007 Bis Herbst 2008 sollen sämtliche Plätze, nach einem speziellen Schlüssel verteilt über alle 21 Landesverbände, zur Verfügung stehen. Der DFB-Vereinswettbewerb seit Oktober online Einmal die Nationalmannschaft treffen und ihr bei einem Länderspiel die Daumen drücken – das macht der DFB-Vereinswettbewerb möglich. Der Startschuss für die große Klub-Initiative erfolgte am 25. Oktober, seitdem haben sich auf www.dfb.de schon mehr als 450 Vereine aus den DFB-Landesverbänden angemeldet. „Die Teilnahme lohnt sich doppelt“, verspricht Präsi- dent Dr. Theo Zwanziger. Die Klubs verbessern durch Eigeninitiative ihre Perspektive für die Zukunft, außerdem winken ihnen attraktive Preise und außergewöhnliche Erlebnisse.“ im Bereich Publikationen/Download. Jeweils nach den Heimspielen finden die Leser von „DFB aktuell“ dort ein Online-Formular, über das sie am Gewinnspiel teilnehmen können. Der DFB hat so tolle Prämien wie Tickets für Länderspiele und DFBPokalfinale, ein Duell mit einer Junioren-Nationalmannschaft, Trainingseinheiten mit Hans-Dieter Flick oder Andreas Köpke und zahlreiche Sachpreise von Fußbällen bis Trikotsätzen ausgelobt. In den Lostopf kommen alle Klubs, die in vier Schwerpunktbereichen möglichst viele Punkte sammeln. In den Bereichen Mädchenund Frauenfußball, Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein sowie „Fußball für Ältere“ gilt es, Aufgaben zu lösen. Punkte bekommen zudem Klubs, die einen Abnahmetag für das „DFB & McDonald’s Fußballabzeichen“ organisieren. Ein Service, der überaus gut ankommt bei den Usern. Zur Gewinnspiel-Premiere wurden knapp 600 Online-Teilnahmen registriert. Bei der zweiten Auflage anlässlich des Länderspiels gegen die Slowakei in Hamburg am 6. Juni verzeichnete die DFBWebsite fast 59.000 Online-Teilnahmen. Überrascht von dieser Resonanz wurde sogar recherchiert, ob nicht alles mit rechten Dingen zugegangen war, aber zumindest Doppelmeldungen konnten nicht registriert werden. Der Rekord dieser Partie wurde allerdings bei den restlichen Begegnungen des Jahres 2007 nicht mehr übertroffen. Dennoch lag der Anteil der Mitspieler, die sich über die Website registrierten, meist bei mehr als 1.000 Personen. Genaue Informationen dazu bietet die DFB-Website, wo sich Vereine und Fußballabteilungen auch anmelden und über den aktuellen Stand der Aktion ins Bild setzen können, die über drei Wettbewerbsjahre bis zum Sommer 2010 läuft und damit ein wichtiger Bestandteil der großen DFB-Vereinsoffensive „Doppelpass in die Zukunft“ ist. Wer bis dahin zweimal im „Goldcup“ gelandet ist – also jener Kategorie, in die nur Vereine mit der Idealpunktzahl zwölf aus allen vier Aufgabengebieten rangieren –, hat dann die wohl einmalige Chance, mit 50 Personen die Nationalmannschaft vor der WM 2010 zu treffen. Voraussetzung: Online auf www.dfb.de anmelden, dann im FußballAlltag fleißig punkten – und auf etwas Losglück hoffen. Gewinnspiel im Stadionheft „DFB aktuell“ Großer Andrang: Für die 1.000 MiniSpielfelder des DFB gingen auf dfb.de 5.327 Bewerbungen ein. Seit dem Heimspiel der Nationalmannschaft in Nürnberg gegen San Marino im Juni 2007 wird das Stadionheft „DFB aktuell“ kostenlos im Stadion verteilt – ein toller Service des Deutschen Fußball-Bundes. Zudem können die Leser dieses interessanten Fußball-Magazins jeweils pro Ausgabe bei einem Gewinnspiel attraktive Preise gewinnen. Registrieren können sich die Teilnehmer auch über die DFB-Website Übersicht der Fußballcamps auf www.dfb.de Sommerzeit – Fußballferien-Zeit. Für den kickenden Steppke und das fußballbegeisterte Mädchen bieten die 21 Landesverbände des Deutschen Fußball-Bundes in den Sommerferien wieder zahlreiche Fußballcamps an. Lizenztrainer vermitteln dem Nachwuchs hier technische und taktische Tricks und Tipps, damit sie in der nächsten Saison noch besser aufspielen können. Bei einigen Camps können die Kids zudem das „DFB & McDonald’s Fußballabzeichen“ ablegen. Die DFBWebsite bietet dabei die Möglichkeit, sich einen schnellen Überblick zu verschaffen und den passenden Termin zu finden. Die Übersicht der Fußballschulen ist auf www.dfb.de im Bereich „Juniorecke“ zu finden. Interessierte Eltern und Kinder werden hier über die Dauer des Camps, die Inhalte und Kosten sowie den Weg der Anmeldung informiert. Jene DFB-Landesverbände, die ihre Angebote für den Sommer 2008 noch auf www.dfb.de bewerben möchten und dafür eine Mail an info@dfb.de schicken, bekommen dann die LoginDaten zugeschickt. DFB-Journal 4/2007 109 fussball.de Für den, der über die aktuelle Lage seines Lieblingsklubs mit anderen Fans diskutieren will. Für den, der Anschluss sucht, um das wichtige Spiel am Sonntag zu besuchen. Für die, die Fotos von ihrem tollen Team oder das Video von ihrem sensationellen Tor dem Rest der Welt zeigen will. Für den, der auch unterwegs ganz schnell wissen muss, wie der Kreisligaverein aus dem Nachbardorf gespielt hat. Für die, die ihr FußballWissen bei einem Managerspiel unter Beweis stellen wollen. www.fussball.de bietet jedem Fan etwas. DFB-InternetRedakteur Thomas Hackbarth berichtet über eine neue einzigartige Gelegenheit in der fussball.de-Community – den „Doppelpass mit dem Präsidenten“. Doppelpass mit Dr. Theo Zwanziger – so funktioniert er: Aktion läuft auf www.fussball.de in der Rubrik „Vereinsheim“. User sollen ihre Frage als (Handy-) Video einsenden, aber auch schriftliche Fragen können beantwortet werden. Das Video darf eine maximale Größe von 10 MB haben. Das Video bitte an redaktion@fussball.de mailen. Und bitte den Betreff nicht vergessen: „Doppelpass mit Dr. Theo Zwanziger“. www.fussball.de bietet einzigartigen Online-Dialog an Doppelpass mit dem Präsidenten s ist einmalig, das gab es in dieser Form wirklich noch nie im Netz. Dr. Theo Zwanziger, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, stellt sich auf www.fussball.de den Fragen der Fans. „Ich freue mich auf diesen Dialog. Hinter uns liegt ein tolles Jahr, insbesondere durch den Titelgewinn der Frauen. Vor uns liegt eine spannende Europameisterschaft. Über diese und andere Themen können wir gerne reden“, sagt Dr. Zwanziger in seinem Kurzvideo auf der Seite, mit dem er den Online-Dialog eröffnete. E Seit Mitte Dezember 2007 haben Fans unter dem Slogan „Doppelpass mit Dr. Theo Zwanziger“ die einmalige Gelegenheit, auf www.fussball.de ihre Fragen an den höchsten DFB-Repräsentanten zu stellen. Auch „heiße Eisen“ können thematisiert werden. Fans haben dazu die Möglichkeit, eine Videodatei ihrer gefilmten Frage per Mail an redaktion@fussball.de zu schicken. Ende Januar werden dann die Antwor- 110 DFB-Journal 4/2007 ten des Präsidenten im Film hinter die Fragen geschnitten und das komplette Video auf www.fussball.de präsentiert. Gregor Erkel, bei der Telekom VicePresident für Personal Social Networks, sagt: „Die Aktion ‚Doppelpass mit Dr. Theo Zwanziger’ ist ein weiteres Angebot, welches aus der erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Deutschen FußballBund entstanden ist. Der DFB-Präsident nutzt aktiv die Möglichkeit des direkten Austauschs mit allen Fußballbegeisterten. Das gibt es in dieser Form nur auf dem digitalen Spielfeld der fussball.de.“ Während der Spitzenphase im Herbst besuchten erneut über 112 Millionen Internet-User monatlich die populäre Fußball-Community. Nur auf www.fussball.de findet der Fan etwa eine Stunde nach Abpfiff alle Ergebnisse des kompletten Fußball-Geschehens in Deutschland. Und zwar aus allen Klassen: von der Kreisklasse C bis in die Bundesliga, von der G-Jugend bis zu den Alt-Senioren und von Niebüll in Schleswig-Holstein bis Berchtesgaden in Bayern. Die Ergebnisse liefert das DFBnet, in dem der komplette Spielbetrieb des Amateurfußballs in Deutschland organisiert ist. An einem typischen Wochenende stehen auf www.fussball.de rund 80.000 Ergebnisse zur Auswahl. Denn jeder Fan hat das eine Ergebnis im Visier, das sie oder er unbedingt wissen muss. Einfacher als auf www.fussball.de geht die Abfrage nicht. Doch www.fussball.de bietet mehr als aktuelle Ergebnisse. Unter dem Slogan „Alle Ligen. Alle Tore. Alle Fans“ wird das gemeinsam von der Deutschen Telekom AG und vom Deutschen Fußball-Bund betriebene Portal im Jahr 2008 sein Angebot schrittweise weiter ausbauen. Seit Dezember können registrierte Community-Mitglieder auf der Ebene der Spielergebnisse außerdem ihre Fußball-Videos einstellen. Das Frühjahr und der Rückrundenstart können kommen. Paules Welt „Pique“, „Ciao“, „Goleo mit Pille“, „Gauchito“, „Misha“, „Hidy und Howdy“ und klar, „Tip und Tap“. Oh Mann, mir brummt echt der Kopf. Wie soll ich mir das alles merken? Naja, wird schon irgendwie gehen. Muss ja auch, schließlich ist es doch wichtig zu wissen, woher man kommt. Oder besser gesagt, von wem man abstammt, welche Vorfahren man so hat. Deshalb war ich vor einigen Tagen sogar bei einem Ahnenforscher, um mich über meine nähere und entferntere Verwandtschaft aufklären zu lassen. Auf die Idee kam ich, als der Blatter-Sepp vor wenigen Wochen bei der FIFA in Zürich mal wieder einen Zettel mit dem Namen Deutschland drauf nach oben hielt und somit endgültig feststand, dass die Frauenfußball-WM 2011 hierzulande gefeiert wird. Was unter anderem bedeutet, dass meine Familie bald Zuwachs bekommen wird. Denn dass eine WM ein eigenes Maskottchen bekommt, ist längst gute Tradition. Vermutlich wird es ein Schwesterchen, also eine Maskotte. Das nämlich ist so etwas wie die weibliche Form von Maskottchen, was ich bis zu meinem Termin beim Ahnenforscher noch nicht gewusst hatte. Paule auf Ahnensuche Wider Mendel und Darwin hnehin habe ich bei diesem Treffen so einiges gelernt. Zum Beispiel, dass mein intereuropäischer Stammbaum bis in das Jahr 1966 reicht. Was in Menschenjahren vielleicht nicht viel erscheint, ist für uns Maskottchen bereits ein beachtlicher Zeitraum. Schließlich ist unsere „Lebensdauer“ oftmals deutlich geringer als die des Homo sapiens. Angefangen hat auf dem Alten Kontinent – in den USA gibt es deutliche ältere Hinweise auf uns Maskottchen – alles mit „Willie“, dem Löwen. Die Veranstalter der WM 1966 – Sie wissen schon, das war die mit dem „Wembley-Tor“ – kamen seinerzeit erstmals auf die Idee, ihre Veranstaltung mit einem eigenen Glücksbringer zu schmücken. Das war sozusagen die offizielle Geburtsstunde meiner Urahnen. O Seit diesem Tag sind wir nahezu allgegenwärtig. Denn so spät mein Stammbaum auch entstand, so schnell wuchs er von diesem Tag an in die Breite. Bereits zwei Jahre später, bei den 112 DFB-Journal 4/2007 Olympischen Winterspielen in Grenoble gab es wieder ein Maskottchen. Eines mit dem etwas komischen Namen „Schuss“. Und 1972 kamen meine Vorfahren dann über die Grenze nach Deutschland, zu den Olympischen Spielen in München. Und da es die Vererbungslehre nach Mendel und auch Darwin bei unsereins nicht so genau nimmt, war aus dem Löwen „Willie“ zunächst für die WM 1966 der kleine Mexikaner-Junge „Juanito“ (Fußball-WM 1970) und dann für München eben der Dackel „Waldi“ geworden. So ging das in den Jahren danach stetig weiter. Irgendwann waren dann Weltmeisterschaften und Olympische Spiele einfach nicht mehr genug, unsere Maskottchen-Familie wuchs zu schnell. So mussten einige von uns bei Großunternehmen unterkommen. Beispielsweise der „Duracell-Hase“ oder das „Michelin-Männchen“. Mein Opa mütterlicherseits, „Teasy“, hat sich Chilischote mit Hut: „Pique“ dagegen im Showbiz versucht, genauer gesagt bei der populären Musiksendung „Formel Eins“. Beim TV sind auch andere meiner „Verwandten“ gelandet. Zum Beispiel mein „Onkel Otto“ beim Hessischen Rundfunk. Und die haben sogar darauf verzichtet, ihm einen neuen Namen zu geben. Was doch eher selten ist. Die meisten meiner Vorfahren aber wurden von Vereinen „adoptiert“. Mein Großonkel „Fritzle“ zum Beispiel, ein Krokodil, ist seit vielen Jahren beim Deutschen Meister VfB Stuttgart. Neffe „Jünter“, eine echte rheinische Frohnatur in Fohlenform, sorgt derweil in Mönchengladbach für gute Stimmung, und das Wildschwein „Willi Wildpark“ ist beim Sportclub in Karlsruhe untergekommen. Eigentlich möchte ich hier gar nicht zu viele Namen nennen, denn es ist irgendwie ein bisschen wie im Fernsehen oder Radio. Wenn man dort die Möglichkeit bekommt, Grüße los zu werden, vergisst man den einen oder anderen und der ist dann sauer. Das Risiko ist mir – vor allem angesichts der Größe meiner derzeitigen Sippe – einfach zu groß. Da träume ich lieber noch ein bisschen von meinem Frauen-WM-Schwesterchen, das irgendwann in den nächsten Jahren das Licht der Welt erblicken wird. Wie es wohl aussehen mag? Schwer zu sagen, schließlich war in meiner Vorfahrenschaft fast alles vertreten. Die Bandbreite meiner direkten Ahnen reicht von seltenen oder ausgestorbenen Tieren (Kartoffelkäfer, Drachen, Dinosaurier) über Obst (Orange) bis hin zu modernen computeranimierten Abstrakt-Skulpturen. Zumindest in diesem Punkt habt Ihr Menschen es echt leichter. Bei Euch wird es entweder ein Junge oder ein Mädchen. Aber ganz sicher keine bunte Chilischote mit Hut, wie bei der WM 86. Nahe Verwandte: „Tip und Tap“ waren bei der WM 1974 aktiv. DFB-Journal 4/2007 113 Mini-Spielfelder DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger eröffnet das erste Mini-Spielfeld. DFB-Initiative stößt mit über 5.000 Bewerbungen auf enorme Resonanz Großer Spaß auf kleinen Plätzen Die Resonanz ist enorm. Dem Deutschen Fußball-Bund liegen mehr als 5.000 Bewerbungen von Schulen und Vereinen aus ganz Deutschland vor. Und alle wollen sie, dass in ihrem Dorf oder ihrer Stadt eines von 1.000 Mini-Spielfeldern gebaut wird. Mit dieser Initiative will der DFB den Boom der WM 2006 nachhaltig nutzen. DFB-Mitarbeiter Maximilian Geis berichtet, dass sich die erhofften Effekte bereits bei der Eröffnung der ersten Mini-Spielfelder angedeutet haben. liver Bierhoff fährt den Mannschaftsbus, Kevin Kuranyi rollt den Rasen aus und Joachim Löw pfeift die Partie an: Sogar die deutsche Nationalmannschaft konnte sich der Anziehungskraft der MiniSpielfelder nicht entziehen. Beim Dreh eines Imagespots, der auf der Internetseite www.dfb.de zu sehen ist und zuletzt von vielen Fernsehanstalten gesendet wurde, hatten Lukas Podolski, Christoph Metzelder und Jens Lehmann beim Spiel auf dem 20 mal 13 Meter großen Kunstrasenfeld gegen eine Kindermannschaft sichtlich Spaß. O Ähnliche Szenen waren bei den bisherigen Eröffnungen der Mini-Spielfel- 114 DFB-Journal 4/2007 der zu beobachten: Sobald die Anlage zur Benutzung freigegeben wurde, herrschte reger Betrieb auf dem Kunstrasen. „Der Fußball muss, so wie früher, auch außerhalb des Vereins nah an die Menschen kommen. Fußballspielende Kinder und Jugendliche sollen wieder mehr zum Bild unserer Städte gehören“, sagte DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger bei der Eröffnung des ersten MiniSpielfelds am 24. Oktober in Mainz. Insgesamt werden 1.000 Kleinspielfelder gebaut. Der DFB stellt dafür 23 Millionen Euro bereit. Schulen und Fußballvereine konnten sich bis zum 15. November für den Bau eines MiniSpielfeldes bewerben. Voraussetzung dafür war, dass der Interessent den Baugrund zur Verfügung stellt. Eine speziell eingerichtete Plattform auf dfb.de informierte ausführlich über das Projekt und führte den Bewerber Schritt für Schritt durch die Anmeldung. Per Knopfdruck schickte das Portal die Dokumente des Bewerbers direkt zum DFB. Mehr als 5.000 Anmeldungen waren bis Mitte November in der Frankfurter Zentrale eingegangen. In einem Großteil der 21 DFB-Landesverbände wurden bereits Referenzplätze gebaut. Die Firma Polytan wurde vom DFB mit dem Bau der Mini-Spielfelder beauftragt. Am 6. November informierte sie in einer Veranstaltung die zuständi- Das Mini-Spielfeld der Gustav-Stresemann-Grundschule in Mainz-Kastel. gen Mitarbeiter der Landesverbände über den Bau, die Wartung und Pflege der Plätze. Über die Vergabe bestimmen Steuerungsgruppen der Landesverbände, sie wählen bis zum Ende des Jahres die Standorte aus. Bis Oktober 2008 sollen alle Mini-Spielfelder fertig gestellt sein. Die Anzahl der Anlagen in den Bundesländern ergibt sich aus der Größe des jeweiligen Landesverbandes: So werden in Bayern rund 160 Plätze gebaut, in Niedersachsen 115 und in Bremen acht. Der DFB verfolgt mit dem Bau der Mini-Spielfelder mehrere Ziele. Zunächst soll die Nachhaltigkeit der Fußball-WM 2006 als gesamtgesellschaftliches Ereignis sichergestellt werden. Außerdem setzt der Verband mit der Initiative sein Engagement für den Schulfußball fort. Denn durch die Mini-Spielfelder wird eine FußballInfrastruktur an Schulen geschaffen, die eine optimale Zusammenarbeit zwischen Verein und Schule ermöglicht. Gleichzeitig soll mit dieser von Dr. Theo Zwanziger initiierten Aktion der integrative Charakter des Fußballs genutzt und gefördert werden. „Dem DFL-Präsident Dr. Reinhard Rauball und DFB-Vizepräsident Hermann Korfmacher eröffnen mit Paule ein Mini-Spielfeld. Ball ist egal, wer ihn tritt“, betonte der DFB-Präsident immer wieder seit dem Start der Integrationskampagne. Und vielleicht kann die allgemeine Bewegungserziehung und Begeisterung, die die Mini-Spielfelder hervorbringen, irgendwann sogar der Nationalmannschaft zugutekommen. Denn: „Kinder müssen sich bewegen“, sagten DFLPräsident Dr. Reinhard Rauball und DFBVizepräsident Hermann Korfmacher unisono bei der Eröffnung eines Platzes in Langenberg bei Gütersloh, „und mit diesem Mini-Spielfeld wollen wir dieses Anliegen unterstützen.“ Harald Strutz, DFL-Vizepräsident, ergänzte bei der Eröffnung in Mainz: „Der Profifußball und die Amateure sind sich einig: Auf solchen Bolzplätzen wird die Grundlage für große Karrieren gelegt.“ Polytan verlegt Sportbeläge Seit mehr als 30 Jahren verlegt Polytan Sportbeläge in aller Welt. Die Firma produziert und vertreibt Kunststoffbeläge für Leichtathletik- und Mehrzwecksportanlagen sowie Kunstrasensysteme für Hockey und Fußball. Polytan ist Marktführer für hochwertige Fußball-Rasensysteme mit den weltweit meisten von der FIFA mit dem „2 Star Recommended“-Prädikat ausgezeichneten Fußballrasen. Wesentlich für diesen Erfolg sind ein konsequentes Systemkonzept: Von der Entwicklung über die Herstellung bis zum Einbau der unterschiedlichen Komponenten eines Kunstrasensystems verfolgt das Unternehmen eine durchgängige Qualitätsphilosophie. DFB-Journal 4/2007 115 Soziales Engagement Integrationspreis 2007 geht nach Berlin, Vreden und Frankfurt am Main DFB und Mercedes-Benz erfreut Der Deutsche Fußball-Bund und sein Generalsponsor Mercedes-Benz haben erstmals den gemeinsam ins Leben gerufenen „Integrationspreis“ in drei Kategorien an den Verein Türkiyemspor Berlin, an die St.-Norbert-Schule in Vreden und an den Sportkreis Frankfurt am Main vergeben. 181 Vereine, Schulen und andere Gruppen hatten sich mit ihren Projekten um den Integrationspreis beworben. DFB-InternetRedakteur Thomas Hackbarth berichtet. botschafter Oliver Bierhoff, ebenso Jury-Mitglied für die Verleihung des Integrationspreises wie Dr. Theo Zwanziger und DFB-Vizepräsident Rolf Hocke, werden die Sieger am 4. Januar 2008 in Sindelfingen im Rahmen des Mercedes-Benz Junior Cup auszeichnen. Rolf Hocke, DFB-Vizepräsident für Prävention, Integration, Freizeit- und Breitensport. s ist beeindruckend zu sehen, mit welch großem Engagement und Einfallsreichtum Initiative ergriffen wird, um das friedliche und faire Miteinander in unserem Land zu fördern“, äußerte DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger nach der Jury-Sitzung am 12. Dezember in Frankfurt. „Aus Sicht von Mercedes-Benz ist Integration eine Aufgabe unserer Generation. Als Vertreter der Wirtschaft möchten wir dazu unseren Beitrag leisten. Wir vertrauen auf die Kraft des Sports, um Menschen verschiedener Nationen und Kulturkreise zu verbinden und zu integrieren“, sagte Dr. Olaf Göttgens. Der Vice President Brand Communications Mercedes-Benz Cars sowie Nationalmannschaftsmanager und Marken- E 116 DFB-Journal 4/2007 Türkiyemspor Berlin e.V. wurde 1978 in Berlin-Kreuzberg von türkischen Einwanderern gegründet. Heute besteht Türkiyemspor, der bekannteste türkisch-stämmige Verein in Deutschland, aus drei Männer-, 14 Jungen- und drei Mädchen-Mannschaften. Der Klub hat eine multiethnische Mitgliederstruktur. Alleine in der ersten Männer-Mannschaft sind Spieler sieben verschiedener Nationen vertreten, der Trainer ist deutscher Abstammung. Seit jeher ist Türkiyemspor Zielscheibe von Rechtsradikalen und Fremdenfeindlichkeit. Die Vereinsführung bemüht sich um einen konstruktiven Umgang mit diesem Problem. So entstand in Zusammenarbeit mit Schulen, Jugendklubs und Moscheen ein Netzwerk aus Projekten gegen Rassismus. Die Förderung des Mädchenfußballs sendet ein wichtiges Zeichen in die türkische Gemeinschaft. Die St.-Norbert-Schule, eine katholische Grundschule im nordrhein-westfälischen Vreden, hat einen Anteil von 20 Prozent Schülern mit Migrationshintergrund. Die innerstädtisch gelegene Offene Ganztagsschule legt einen Schwerpunkt auf die Integration, wofür gerade auch ein zweimal wöchentlich am Nachmittag stattfindender Fußballkurs, an dem 250 Kinder teilnehmen, genutzt wird. In der Kategorie Sonderpreis wurde der Sportkreis Frankfurt am Main mit seinem „Gallus-Kooperationsprojekt NEIN zu Rassismus“ ausgezeichnet. Jugendliche wurden in den Arbeitsmarkt integriert und Jungen wie Mädchen aus dem Stadtteil dazu motiviert, den örtlichen Fußballvereinen beizutreten. Der Integrationspreis ist ein wichtiger Baustein beim sozialen Engage- über große Resonanz Unterschiedliche Kulturen, gemeinsame Leidenschaft – der Integrationspreis 2007. Integrationspreis 2007 des Deutschen Fußball-Bundes und von Mercedes-Benz Kategorie Verein ment des Deutschen Fußball-Bundes. Seine Nationalmannschaften und Junioren-Auswahlteams sind längst ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Wirklichkeit. Seit Dezember 2006 engagiert sich Gül Keskinler, die ehrenamtliche Integrationsbeauftragte des DFB, für Bildungsangebote in der Trainer- und Schiedsrichter-Ausbildung des Verbandes. Mit einem Budget von 400.000 Euro finanziert der DFB außerdem ein Projekt, dass an insgesamt zehn Standorten Mädchen aus vorwiegend muslimischen Migrantenfamilien zum Fußballspielen ermutigt. Schon jetzt können sich interessierte Vereine, Schulen und Gruppen für den Integrationspreis 2008 bewerben. Die Ausschreibung für die Teilnahme ist über www.dfb.de im Bereich „Soziales Engagement“ abzurufen. Türkiyemspor Berlin MTV Stuttgart TuS Halberbracht/Vatanspor Meggen Kategorie Schule St.-Norbert-Schule in Vreden Schule am Sportpark in Erbach Heisenberg-Gymnasium in Dortmund Kategorie Sonderpreis Sportkreis Frankfurt Buntkicktgut München Gemeinde Sulzfeld DFB-Journal 4/2007 117 DFB-Mobil Die Entscheidung ist gefallen. Das Präsidium des Deutschen FußballBundes hat auf seiner letzten Sitzung in diesem Jahr am 28. November in Dresden entschieden, das Pilotprojekt „DFB-Mobil“ bundesweit zum Rollen zu bringen. Als wichtiger Bestandteil der Vereinsoffensive werden mit Unterstützung von Generalsponsor Mercedes-Benz insgesamt 30 DFBMobile durch Deutschland touren. DFBMitarbeiter Steffen Deutschbein berichtet über die Planungen für flotte Fahrten. Pilotprojekt DFB-Mobil: DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger freut sich über den erfolgreichen Start der Aktion. Demnächst 30 DFB-Mobile bundesweit unterwegs 2008 auf große Tour Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen, des Badischen Fußballverbandes, des Bayerischen FußballVerbandes und des Landesfußballverbandes Mecklenburg-Vorpommern bei 160 Klubs zu Gast. Etwa 10.000 Menschen nahmen daran teil. Und sie waren rundum zufrieden mit dem Programminhalt, der in zwei Blöcke geteilt war – einem Demo-Training für Kinder und Jugendliche sowie einem themenspezifischen Vereinsabend. Allein zum Demo-Training kamen über 2.500 Jugendtrainer. Begehrte Servicepartner: Die Teamer des DFB-Mobils finden bei den Klubs großen Zuspruch. ie positiven Erfahrungen aus den sechs Landesverbänden, in denen unsere Initiative zunächst getestet wurde, haben uns bestärkt, dieses Projekt deutschlandweit auszubauen“, erklärt DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger. Gleichzeitig sind seine Erwartungen groß: „Mit den 30 DFBMobilen erreichen wir gemeinsam mit unseren Landesverbänden die Vereine direkt auf ihrem Gelände. Hier können praxisorientiert und bedarfsgerecht Hilfestellungen für die alltägliche Arbeit gegeben werden. Der Verband wird somit erlebbar und als echter Servicepartner wahrgenommen.“ D Von Mai bis November 2007 waren die sechs DFB—Test-Mobile des Fußballverbandes Rheinland, des Niedersächsischen Fußballverbandes, des 118 DFB-Journal 4/2007 „Zahlreiche Rückmeldungen von Vorstandsmitgliedern, Trainern und nicht zuletzt von Kindern und Jugendlichen belegen, dass dieser Weg ankommt. Die DFB-Mobile bieten eine einzigartige Chance, den Verband näher mit seinen Vereinen in Kontakt zu bringen, weiterführende Angebote aufzuzeigen und nachhaltig Netzwerke zu bilden“, betont Hermann Korfmacher, der für das Projekt und für Vereins-/ Verbandsberatung zuständige 1. DFBVizepräsident. Insbesondere die Info-Abende sollen dazu beitragen, bestehende Probleme und Herausforderungen zu erörtern, vor denen die Mitarbeiter regelmäßig in ihrer Vereinsarbeit stehen. Der Schlüssel für einen erfolgreichen Vereinsbesuch sind indes die DFBMobil-Mitarbeiter, die so genannten Teamer. Jeweils zwei Teamer begleiten ein DFB-Mobil. „Auf die Auswahl dieser Personen legen der DFB und die Landesverbände besonderes Augenmerk“, betont der zuständige DFB-Abteilungsleiter Wolfgang Möbius. Mit der bundesweiten Umsetzung des Projekts und der Bereitstellung von 30 Fahrzeugen steigt die Anzahl der erforderlichen Teamer, von denen zunächst 50 in der Pilotphase im Einsatz waren. Derzeit gehen die Projektverantwortlichen davon aus, dass ab Jahresmitte 2008 rund 150 Teamer in den 21 Landesverbänden benötigt werden. Weiterhin ist angedacht, die DFBMobile künftig auch in Grundschulen einzusetzen. Dort gilt es, den Schulkindern sowie den Lehrerinnen und Lehrern das Thema „Fußball in der Schule“ praxisorientiert näherzubringen. Es gibt also viele Themen, die gefragt und sinnvoll sind. Und die positive Resonanz des Tests in den sechs Landesverbänden ermutigt nicht nur die Teamer zum Engagement in den kommenden Monaten. Stellvertretend für viele begeisterte Kinder schrieb beispielsweise die acht Jahre alte Steffi nach dem mehrstündigen Stopp eines DFB-Mobils in ihrem Verein: „Wir haben uns sehr über Euren Besuch letzte Woche gefreut. Besonders gut hat uns das Fußballspielen und das Schwänzchenfangen gefallen. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht. Wir hoffen, Ihr kommt bald wieder vorbei!“ Aktuelle Informationen über das DFBMobil finden Sie unter www.dfb.de Aus den Verbänden Dr. Hans-Georg Moldenhauer gratulierte Margit Stoppa zur Wahl als Vorsitzende des Ausschusses für Frauen- und Mädchenfußball. Nordost: Dr. Hans-Georg Moldenhauer wiedergewählt langjährige Vorsitzende des Vereinsausschusses, Gerd-Reiner Milek (Gera), und der ehemalige 1. Vizepräsident Amateure des DFB, Dr. h.c. Engelbert Nelle (Hildesheim), ernannt. Holger Fuchs Auf dem Verbandstag des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) in Dabendorf ist Dr. Hans-Georg Moldenhauer (Magdeburg) einstimmig als Präsident wiedergewählt worden. Der langjährige DFB-Generalsekretär und heutige DFB-Schatzmeister Horst R. Schmidt würdigte in seiner Rede vor allem das langjährige Engagement von Dr. Hans-Georg Moldenhauer auf DFB-, Regional- und Landesverbandsebene. Neben wichtigen Beschlüssen zu Änderungen der Satzung und Ordnungen des Verbandes standen die Neuwahlen im Mittelpunkt. Neuerungen sind unter anderem, dass die Präsidenten der NOFV-Landesverbände künftig alle im Präsidium vertreten sind. Gebildet wurde ein eigenständiger Ausschuss für Frauen- und Mädchenfußball unter der Leitung von Margit Stoppa (Berlin), die damit die erste Frau im Vorstand des Nordostdeutschen Fußballverbandes seit seiner Gründung ist. Als Nachfolger des nicht mehr zur Wahl angetretenen Vorsitzenden des Sportgerichts, Dr. Wolfgang Zimutha (Dresden), wurde Stephan Oberholz (Leipzig) gewählt, für den nicht mehr kandidierenden Prof. Dr. Gerhard Mewes (Eichwalde) Lutz Michael Fröhlich (Berlin) als Vorsitzender des Schiedsrichter-Ausschusses. Zu Ehrenmitgliedern des NOFV wurden Dr. Wolfgang Zimutha, der 120 DFB-Journal 4/2007 Bayern: Kooperation mit dem Tschechischen FV Im Vorfeld des EM-Qualifikationsspiels Deutschland – Tschechien in München unterzeichneten im Münchner „Haus des Fußballs“ der Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), Dr. Rainer Koch, und sein Kollege Pavel Mokry vom Tschechischen FußballVerband eine Kooperations-Vereinbarung, die gemeinsame Aktivitäten auf den Feldern Junioren-, Frauen- und Mädchenfußball, Schiedsrichter- und Trainer-Ausbildung sowie Futsal bein- haltet. Gestartet werden soll die Aktion am 20. Januar 2008 in Bayern mit einem Futsal-Turnier für Frauenteams. Danach sollen Turniere und Auswahlmaßnahmen im Nachwuchsbereich folgen. BFV-Präsident Dr. Koch betonte, dass der Bayerische Fußball-Verband stolz darauf sei, einen so großen und angesehenen Nationalverband als Partner gewonnen zu haben. Gleichzeitig gab Tschechiens FußballPräsident Pavel Mokry, dessen Verband rund 4.000 Vereine mit 15.400 Mannschaften und 625.000 Spielern sowie 3.900 Schiedsrichter umfasst, seiner Hoffnung Ausdruck, dass diese Kooperation auch die grenznahen Vereine auf beiden Seiten ermuntere, gegenseitig Kontakt aufzunehmen, Spiele zu vereinbaren und Freundschaften zu schließen. Helge Günther Hamburg: Dirk Fischer neuer Präsident Es waren bewegende Momente für Dr. Friedel Gütt. Mit stehenden Ovationen zollten Delegierte und Gäste, darunter hochrangige Vertreter aus Sport und Politik, dem 74-Jährigen beim Verbandstag des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV) Respekt und verabschiedeten ihn als Präsidenten des Verbandes, den er fast vierzig Jahre – davon 16 Jahre als Präsident – wesentlich mitgeprägt hat. In Anerkennung seiner großen Verdienste ernannten ihn die Delegierten zum ersten Ehrenpräsidenten des Hamburger Fußball-Verbandes. DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger und Hamburgs Bürgermeister Ole von Im Beisein von Generalsekretär Rudolf Repka (links) und des BFV-Geschäftsführers Jürgen Igelspacher (rechts) unterzeichneten der Präsident des Tschechischen Fußball-Verbandes, Pavel Mokry (Zweiter von links), und BFV-Präsident Dr. Rainer Koch die Kooperations-Vereinbarung. DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger beglückwünschte den neuen HFV-Präsidenten Dirk Fischer (rechts) und den neuen Ehrenpräsidenten Dr. Friedel Gütt. Beust würdigten das jahrzehntelange Engagement von Dr. Gütt für den Fußballsport auf Bundes- und Landesverbandsebene. Zum neuen Präsidenten des HFV wurde anschließend Dirk Fischer gewählt, der inzwischen für Dr. Gütt auch in den Vorstand des Deutschen FußballBundes berufen wurde. Carsten Byernetzki Niedersachsen: Vorbildliche Zusammenarbeit Der Niedersächsische Fußballverband (NFV) und der Behinderten-Sportverband Niedersachsen (BSN) haben eine Kooperations-Vereinbarung getroffen, die Menschen mit Behinderung die Möglichkeit eröffnen soll, regelmäßig mit ihren Fähigkeiten Fußball zu spielen. Finanziell unterstützt wird dieses Vorhaben vom Sparkassenverband Niedersachsen und von der Anwaltskanzlei Willig, Koch & Kollegen. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten NFV-Präsident Karl Rothmund und BSN-Präsident Karl Finke, SparkassenVorstandsvorsitzender Walter Kleine sowie die Anwälte Manfred Koch und Fritz Willig. Bei der Vertrags-Unterzeichnung waren auch Niedersachsens Minister für Inneres und Sport, Uwe Schünemann, und der Präsident von Hannover 96, Martin Kind, anwesend. Gemäß Vereinbarung soll der NFV seine Kompetenz im sportfachlichen Bereich in die Kooperation einbringen, während der BSN für die Berücksichtigung der notwendigen spezifischen Bedingungen Sorge tragen wird. Hauptaugenmerk ist auf den Aufbau Optimistisch blickten die Vertreter des Niedersächsischen Fußballverbandes und des Behinderten-Sportverbandes nach der Vertragsunterzeichnung in die Zukunft. eines regelmäßigen Spielbetriebs, die adäquate Ausbildung von Trainern, Übungsleitern und Schiedsrichtern sowie die Förderung des Fußballsports für sehbehinderte Menschen zu legen. Peter Borchers Rheinland: Anerkennung für ehrenamtliche Arbeit „Das ist eine Anerkennung der in vielen Jahren geleisteten Arbeit“, sagte Hildegard Krämer und drückte damit aus, was die Gewinner des DFB-Ehrenamtspreises 2007 fühlten, deren Leistungen in einem Festakt des Fußballverbandes Rheinland (FVR) in der Sportschule auf dem Koblenzer Oberwerth gewürdigt wurden. Um Anerkennung und Dank ging es auch bei der Festansprache von Karl Peter Bruch, dem rheinland-pfälzischen Minister des Innern und für Sport: „Bei dem Drittel der erwachsenen Bevöl- kerung, das in Deutschland ehrenamtlich tätig ist und damit ohne Eigennutz etwas für andere tut, muss man sich ab und zu bedanken.“ Vor allem bei den immer noch zu wenigen Jugendlichen, die ehrenamtlich tätig sind, gelte es, die Anerkennung zu verstärken. Das könne beispielsweise bei einer Stellenbewerbung so sein, bei der ein Jugendlicher mit Verweis auf seine ehrenamtliche Tätigkeit sich als guter potenzieller Mitarbeiter darstellt. Die Erkenntnis, „ohne Ehrenamt ist kein Staat zu machen“, zog sich wie ein roter Faden durch das Programm und alle Ansprachen an diesem „Internationalen Tag des Ehrenamts 2007“. Und ob es, um konkret zu werden, ohne Hildegard Krämer vom SSV Urmitz/ Bahnhof den Kunstrasenplatz am Schul- und Sportzentrum MülheimKärlich gäbe, darf bezweifelt werden. Seit über 20 Jahren ist sie die „gute Seele“ des Vereins im Vorstand und wurde im Januar 2007 zur Vorsitzenden gewählt. Michael Hilpisch Strahlende Gesichter gab es bei der Verleihung des Ehrenamtspreises 2007 des Fußballverbandes Rheinland. DFB-Journal 4/2007 121 Sportschulen In Oberhaching wohnte die Nationalmannschaft Paraguays während der WM 2006. Der vierte Teil der Serie über die Sportschulen der DFB-Landesverbände beschäftigt sich mit den Sportschulen im Süddeutschen Fußball-Verband. Mounir Zitouni, Redakteur beim „KickerSportmagazin“, stellt die Sportschulen in Oberhaching, Schöneck, Grünberg, Ruit und Baden-Baden vor und hat festgestellt, dass sich die Quartiere über das Anforderungsprofil einer Sportschule hinaus entwickelt haben. berhaching ging um die Welt. Im 10.678 Kilometer entfernten Asunción, der Hauptstadt des südamerikanischen Staates Paraguay, wusste man im vergangenen Jahr jedenfalls genau Bescheid über die Gemeinde südlich von München. Es war Sommer und es war Weltmeisterschaft. Und die Sportschule Oberhaching diente der Fußball-Nationalmannschaft aus Paraguay als WM-Quartier für ihren DeutschlandAufenthalt. Die Sportschule mit ihren insgesamt 254 Betten brachte den Südamerikanern die erhoffte Entspannung an den Turniertagen, selbst wenn nach der Vorrunde das WM-Aus besiegelt war. Am guten Ruf der Sportschule Oberhaching konnte das nichts ändern. Bestes Beispiel dafür: In diesen Tagen war schon wieder eine Delegation aus China vor Ort, um sich alles O 122 DFB-Journal 4/2007 Sportschulen als beliebte Service- und Trainings-Zentren Reizvoll und schön genau zu betrachten und Buchungen vorzubereiten. Die Verbindung zwischen Sportstätte und Erholung, Aktivität und Ruhe ist fast nirgends derart gelungen wie in Oberhaching. Das fand sogar die Internationale Vereinigung für Sport- und Freizeiteinrichtungen und vergab deshalb an das gemeinsame „Kind“ des Bayerischen Fußball-Verbandes und des Bayerischen Landes-Sportverbandes vor Jahren eine Auszeichnung als „funktionellste Sportanlage“. Seit der Eröffnung 1994 wurden die Räumlichkeiten, Plätze und Hallen der Sportschule Oberhaching kontinuierlich modernisiert. „Wir können es mit jedem Hotel aufnehmen“, sagt Geschäftsführer Hermann Brunner. Das großzügige Areal verfügt für alle Gäste über ein umfangreiches Angebot. Dazu gehören vier Rasenplätze, zwei Kleinspielfelder mit Kunststoffbelag und ein Kunstrasenplatz. Zur Verfügung stehen außerdem ein 60 mal 40 Meter großes Sportzentrum und eine Schwimmhalle – ebenso ein Krafttrainingsraum, ein Spiegelsaal mit Konzertflügel für Gymnastik und Tanz, zwei SquashCourts, ein Tischtennisraum, sechs Kegelbahnen, ein Billardraum, eine Sauna und ein Solarium. Genug Möglichkeiten, sich wohlzufühlen. Und die Sportschule Oberhaching, zwölf Kilometer vor den Toren Münchens gelegen, ist gefragt. „Wir haben eine Auslastung von 86 Prozent, müssen immer viele Anfragen ablehnen“, so Brunner. Über mangelndes Interesse kann sich auch die Sportschule des Badischen Mitten in der Natur liegt das Sporthotel Sonnhalde. In Grünberg war die Handball-Nationalmannschaft vor dem Gewinn des WM-Titels zu Gast. Fußballverbandes in Schöneck nicht beklagen. Die 1953 gegründete Sportschule auf dem malerischen Turmberg oberhalb von Karlsruhe bietet auf 7,5 Hektar mit ihren Einrichtungen ein ideales Trainings- und Schulungszentrum für Sportarten unterschiedlichster Disziplinen. Das nutzen vor allem die Fußballer des Karlsruher SC, der in der Anlage mit je drei Sporthallen und Spielfeldern optimale Vorbereitungsmöglichkeiten vorfindet. Der Bundesliga-Aufsteiger hält sich vor jedem Heimspiel dort auf und verbringt hier die letzten Stunden vor dem Anpfiff. Bislang ein gutes Omen, wie die Tabelle zeigt. Und Ralph Kirchhoff, der Leiter der Sportschule Schöneck, hofft natürlich, dass das weiterhin so bleibt: „Mit den Verantwortlichen des KSC haben sich mittlerweile freundschaftliche Beziehungen entwickelt. Man kennt sich seit Jahren, und der KSC kommt stets gerne hierher.“ Der „gute Geist von Schöneck“ diente bereits in der Ära von Bundestrainer Sepp Herberger der deutschen Nationalmannschaft als ideale Vorbereitung für die Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz. Kein Zufall also, dass die Sportschule am „Sepp-Herberger-Weg“ liegt. Doch neben Sportlern kommen genauso viele andere Besucher in die Sportschule. Denn Schöneck bietet für Schulungen und Tagungen ein umfangreiches Angebot an Räumlichkeiten. Insgesamt stehen zehn Seminarräume zur Verfügung, die je nach Größe zwischen 20 und 100 Personen Platz bieten. Laptop oder Fußball – in Schöneck ist für jeden Bedarf und Geschmack etwas dabei. Ähnlich landschaftlich reizvoll wie das badische Pendant liegt die Sportschule des Hessischen Fußball-Verbandes. In Grünberg, inmitten der idyllischen Landschaft des Vogelsbergs, ein wenig abseits der „Stadt auf dem grünen Berg“, wurde die Sportschule 1954 gebaut. Dass 20 Jahre später ein Sporthotel zusätzliche Anziehungskraft auf die Gäste ausübte, ob sie nun aus Südoder Nordhessen oder dem RheinMain-Gebiet kommen, verhalf dem „hessischen Kleinod“ mit seinen 14 Hektar Fläche zu einer Sonderstellung. Das Hotel mit 24 Einzel- und 23 Doppelzimmern hat alles, was ein Etablissement mit vier Sternen bietet. Besonders ist aber die Küche von jeher „über alle Stadtgrenzen hinaus bekannt“, wie der neue Geschäftsführer Jonas Avendano schwärmt, der kürzlich den in Rente gegangenen und viele Jahre in Grünberg mit großem Erfolg tätigen Jens Jensen ablöste. So breitgefächert das Angebot ist – von der traditionellen Silvesterfeier über Seminare von Firmenkunden bis zu Familienfesten kann man sich hier zu allen Jahreszeiten bei einer bunten Palette von Veranstaltungen treffen. Großen Wert legt Jonas Avendano darauf, dass trotz des Sporthotel-Charakters der Aufenthalt von Fußballmannschaften und Teams anderer Sportarten sowie Trainer- und Auswahllehrgänge weiterhin im Mittelpunkt stehen. So genoss Bayer Leverkusen mit Sportdirektor Rudi Völler das Ambiente 2006 genauso wie Heiner Brand, der Trainer der Handball-Nationalmannschaft, der jedes Jahr zweimal mit seinem Team gerne nach Grünberg kommt. Denn die Sportschule verfügt nicht nur über vier Rasenplätze (davon eine Kunstrasenanlage), Schwimmbad und Tennisplätze (sogar mit Flutlicht), sondern außerdem über zwei große Hallen, in denen Brand und seine Spieler trainieren können. Eine optimale Werbung für das Sporthotel Grünberg, denn bekanntlich gewannen die deutschen Handballer in diesem Jahr den WM-Titel und werden hier somit bei ihrem nächsten Aufenthalt besonders im Blickpunkt stehen. Ebenfalls gute Erfahrungen sammelte die U 17-Auswahl des DFB, die sich vor dem Gewinn der Bronzemedaille bei der WM in DFB-Journal 4/2007 123 Sportschulen len, als er im Sommer dieses Jahres die Sportschule zu ihrem 50. Geburtstag besuchte. Vier Häuser mit 85 Zimmern bieten komfortabelste Schlafmöglichkeiten. Drei Rasenplätze, ein Freischwimmbad, eine Schwimmhalle, ein Sprungturm, eine Tartanbahn und eine Wurfanlage – die Anlagen schaffen für Sportler aller Couleur das passende Trainingsumfeld. Kein Wunder, dass die Sportschule Steinbach bundesweite Bedeutung im Leistungs- und Breitensport erworben hat. Volker Stark, der Leiter der Sportschule, vor dem Verwaltungsgebäude in Nellingen/Ruit. Südkorea unter der Regie von Trainer Heiko Herrlich in der hessischen Sportschule auf den Asien-Trip vorbereitete. Sechs Jahre bevor Grünberg „das Licht der Welt erblickte“, wurde bereits 1948 die Sportschule Nellingen/Ruit vor den Toren Stuttgarts eröffnet. Damals durch die US-Militärregierung „mit dem Ziel einer ganzheitlichen Erziehung junger Leute durch das Zusammenwirken von politischer Bildung, Sport und musischer Erziehung zu Demokratie und Toleranz“. Die Politik ist mittlerweile in den Hintergrund getreten, dafür spielt das Sportliche in Nellingen/Ruit die Hauptrolle. So kommt die deutsche Frauen-Nationalmannschaft regelmäßig zu Lehrgängen und Trainingslagern in die Sportschule des Württembergischen Fußballverbandes, auch das Nationalteam der Ukraine und von Weißrussland mit Trainer Bernd Stange waren schon zu Gast. Das Besondere an der Sportschule: der Campus-Charakter mit einem weitläufigen naturfreundlichen Gelände, bei dem mittlerweile alle Straßen nach draußen verlagert wurden, so dass das Gelände komplett autofrei ist, mit viel Grün und Natur. Passend zu dem Ambiente sind im Übrigen die weiträumig verteilten vier Unterkunftshäuser, die insgesamt 110 Zimmer beherbergen. Vier Naturrasenplätze, eine Fußball-Halle mit Kunstrasen, ein beheizter Kunstrasenplatz, je eine Turn-, Mehrzweck- und Spielhalle sowie ein Gymnastiksaal, ein Konditionsraum, ein Lehrschwimmbecken und eine Schießanlage sorgen für einen hohen Stan- 124 DFB-Journal 4/2007 dard in der Infrastruktur. Die schnelle Anbindung an den Flughafen und Hauptbahnhof in Stuttgart erhöht zusätzlich den Stellenwert der Sportschule Nellingen/Ruit als „Aushängeschild“ des Württembergischen Fußballverbandes. Zwar ist er einer der kleineren Landesverbände im DFB, trotzdem verfügt der Südbadische Fußballverband gleich über zwei Sportschulen. Und wenn es um die Lage und Attraktivität geht, muss die von Weinbergen umgebene Sportschule Steinbach in BadenBaden keine Konkurrenz fürchten. Das konnte beispielsweise kürzlich der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger feststel- Und wer auf Lage und Natur aus ist, hat auch in der zweiten südbadischen Sportschule seine Freude. Das Sporthotel Sonnhalde ist ebenfalls eine attraktive Herberge. Mit tollem Blick auf Hügel und Wiesen des Schwarzwalds, in der Nähe des Titisees gelegen, verbindet das Sporthotel idealerweise Entspannung, Sport und Natur. Das Haus besitzt eine herrliche Waldrandlage und ist mit seinen 38 Zimmern der ideale Ausgangspunkt für Jogger, zum Nordic-Walken und Mountain-Biken. Wohin man schaut, die Sportschulen der 21 Landesverbände des Deutschen Fußball-Bundes sind eine vorzügliche Adresse für alle Gäste, ob sie aus der näheren Region kommen oder internationale Besucher sind, ob sie Fußball spielen oder anderen Sport treiben, ob Geschäftsleute optimale Rahmenbedingungen für Tagungen suchen oder Familien-Feierlichkeiten angesagt sind. Die Sportschule Schöneck bietet für Schulungen und Tagungen ein umfangreiches Angebot an Räumlichkeiten. Stell’ Dir Dein perfektes Team zusammen. 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Juristen im ehr sein als scheinen – diese Haltung der persönlichen Zurücknahme um der Sache willen, passt eigentlich so gar nicht mehr in die Zeit der Showeffekte und des Ballyhoo. Und dennoch ist sie beim langjährigen Präsidenten des Landesarbeitsgerichts des Saarlandes ebenso stark ausgeprägt wie beim Direktor des Amtsgerichts Deggendorf. Allerdings, so weiß Hilpert aus Erfahrung, muss man bei spektakulären Vorkommnissen um der Sachen willen gelegentlich Kompromisse eingehen, selbst wenn man nicht den Drang hat, permanent in der Öffentlichkeit zu stehen. M Etwa beim Anfang 2005 aufgedeckten Wett- und Manipulationsskandal, der als „Fall Hoyzer“ in die Chroniken 126 DFB-Journal 4/2007 Einen perfekten Doppelpass in der Verfahrensabwicklung spielten Horst Hilpert und der ehemalige DFB-Sportgerichts-Vorsitzende Dr. Rainer Koch. einging, was Hilpert als die „unschönste Großaktion“ während seiner Amtszeit bezeichnet. Dr. Nachreiner stand ebenfalls schon des Öfteren im Fokus der Medien. Als souveräner Vorsitzender Richter bei einem Aufsehen erregenden Prozess um einen vermeintlichen Kindesmord, was ihm viel Anerkennung und die Schlagzeile „Ehrenretter der bayerischen Justiz“ einbrachte. Aber auch als ehemaliger Fußballprofi, der zwischen 1976 und 1980 für den TSV 1860 München 30 Bundesliga- und 70 Zweitliga-Begegnungen bestritt. Wer von den Aktiven oder Vereinsvertretern womöglich vermutet, der neue DFB-Kontrollausschuss-Vorsitzende würde künftig dann wegen seiner fußballerischen Vergangenheit vielleicht mehr Milde walten lassen als angebracht ist, unterliegt einem Irrglauben. Der frühere Rechtsaußen und Landesliga-Torschützenkönig der SpVgg Deggendorf, der als Spieler ohne „Rote Karte“ auskam, verkörpert juristische Korrektheit. ... und sein Nachfolger Dr. Anton Nachreiner. Hilpert als Kontrollausschuss-Vorsitzender Beruf und Ehrenamt Wenn eine längere Spielsperre mitleidsheischend und fälschlicherweise mit einem Berufsverbot gleichgesetzt wird, hält Dr. Nachreiner dagegen: „Das sind doch vergleichsweise nur Lappalien, wenn ich daran denke, dass ich als Richter bereits lebenslänglich habe geben müssen.“ Vorgänger Hilpert definiert eine längere Zwangspause für Profis nach einem Vergehen konkret als „vorübergehende Beschränkung der Berufsausübung, durch die die Welt nicht untergeht.“ Den reißerischen Titel „Chefankläger“ für die Rolle des staatsanwaltschaftlich tätigen Vorsitzenden des DFB-Kontrollausschusses mögen beide nicht besonders, weil er irgendwie suggeriert, dass von ihnen üble Straftäter gejagt werden. „Das sind alles Sportler, die leider zu weit gegangen sind, aber keine Kriminellen“, betont Hilpert und Dr. Nachreiner ergänzt: „Ich glaub’ schon ein Gefühl dafür zu haben, was sich da auf dem Platz abgespielt hat.“ Sinn für sportliche Gerechtigkeit: Horst Hilpert und Georg Adolf Schnarr, ehemaliger Vorsitzender des DFB-Bundesgerichts. Also wird keiner verteufelt, doch der Teufel steckt im Detail. Horst Hilpert veranschaulicht, auf was es exakt ankommt. Nämlich im Strafmaß die Balance so zu finden, dass das Urteil abschreckende Wirkung zeigt: „Wenn DFB-Journal 4/2007 127 Fußball-Köpfe einer im Monat 30.000 Euro verdient, werden ihn 1.000 Euro Strafe nicht sonderlich beeindrucken.“ Als pflichtbewusster Hüter der guten Fußballsitten und Wahrer des Fair Play macht man sich nicht sonderlich beliebt. Deshalb nennt Hilpert als ein wichtiges Kriterium für seine langjährige Aufgabe: „Ein dickes Fell sollte man sich nicht erst zulegen, sondern gleich mitbringen in dieses Amt.“ Trotzdem hat sich in den vergangenen sechs Jahren ganz Entscheidendes getan. Hilpert hat seit 2001 mit dem damaligen Sportgerichtsvorsitzenden Dr. Rainer Koch, der inzwischen DFBVizepräsident für Recht und Satzungsfragen geworden ist, einen perfekten Doppelpass entwickelt und erfolgreich an jedem Bundesliga-Wochenende gespielt. Und zwar dergestalt, dass nach ausführlichen Fernsehstudien und dabei erkannten Tatbeständen auf Antrag des Kontrollausschusses ein Einzelrichter-Urteil festgelegt wurde, das die betroffenen Vereine in aller Regel akzeptierten, womit weit über 90 Prozent aller Fälle bereits am Montagabend oder im Laufe des Dienstags nach den Begegnungen von Freitag bis Sonntag rechtskräftig geklärt waren. Diese Beschleunigung der Verfahren bezeichnet Horst Hilpert als „die wichtigste Maßnahme“ in seiner Amtszeit. Nicht zuletzt deshalb, weil sie bei Aktiven und Vereinsvertretern auf breite Zustimmung gestoßen ist. „Dass selbst die Klubs damit zufrieden sind, ist eine große Genugtuung für die Sportgerichtsbarkeit, schließlich verteilen wir ja keine Weihnachtsgeschenke“, resümiert Hilpert. Der neue DFB-Sportgerichts-Vorsitzende Hans E. Lorenz und Dr. Anton Nachreiner wollen das Erfolgsmodell Dr. Koch/Hilpert fortführen. Sein Nachfolger Dr. Nachreiner und der neue DFB-Sportgerichts-Vorsitzende Hans E. Lorenz werden das Erfolgsmodell Dr. Koch/Hilpert fortführen. „Dass nur noch ganz selten mündliche Verhandlungen vor dem DFB-Sportgericht beantragt werden, zeigt doch, dass sich das bestehende System bewährt hat und wir daher keine Veranlassung haben, jetzt etwas zu ändern“, betont Dr. Nachreiner. Für das Pflichtstudium der Spiele am Wochenende als wichtige Erkenntnisquelle für das weitere kurzfristige Prozedere sieht er sich gewappnet: „Ich habe zwei Fernseher daheim stehen.“ Sein Vorgänger Horst Hilpert wird sich indes anderen Dingen zuwenden. Mit seinem Erfahrungsschatz aus dem DFBBereich wendet sich Hilpert dem „Recht der deutschen Sportverbände“ zu, wobei er die Besonderheiten einzelner Fach- Eine glänzende Figur machte der ehemalige Fußball-Profi Anton „Toni“ Nachreiner im Trikot des TSV München 1860. 128 DFB-Journal 4/2007 verbände aufgreifen und kommentieren wird, um damit Hilfen für die erfolgreiche Anwendung in der Praxis zu liefern. Nachdem er in einem interessanten Fachbuch auf 452 Seiten seine brisantesten, spektakulärsten und schwersten Fälle unter dem Titel „Sportrecht- und Sportrechtsprechung im In- und Ausland“ zusammengefasst hat, plant er nun ein zweites Werk. „Das erste Buch“, so Hilpert, „waren praktisch meine Memoiren im Rückblick auf die vergangenen 30 Jahre“. Dabei erinnert sich der ehemalige Kontrollausschuss-Vorsitzende etwa daran, wie er einst belächelt wurde, als er den „Schwalben“ den Kampf ansagte: „Inzwischen ist es eine Selbstverständlichkeit, dass solche Unsportlichkeiten geahndet werden“, stellt er zufrieden fest. Wenn deshalb dann an Samstagen im niederbayerischen Gottfrieding vielleicht Dr. Anton Nachreiner gerade den Videorecorder für die Aufzeichnung von Fußballsendungen des Wochenendes programmiert, macht sich Horst Hilpert im saarländischen Bexbach ab 13 Uhr auf den Weg, um nacheinander seine Enkel in drei verschiedenen Altersklassen spielen zu sehen. Da geht ihm vor Freude das Herz auf, und die Sportgerichtsbarkeit ist plötzlich weit weg. Auch weil er weiß, dass diese ehrenamtliche Aufgabe, die er 30 Jahre lang im Kontrollausschuss ausgeübt hat, weiter in besten Händen liegt. „Toni Nachreiner war mein Wunschkandidat“, verrät Horst Hilpert, und diese Aussage klingt wie ein verbaler Ritterschlag für seinen Nachfolger. Fußballzauber 2008 Ab sofort im Handel erhältlich Die offiziellen DFB-Kalender für das Jahr der Europameisterschaft! Sensation Fußball O ff i z i e l l e r Ka l e n d e r d es D e u tsc h e n Fu ß ba l l - Bu n d es Offizieller Kalender des Deutschen Fußball-Bundes seiten: Auf den Rück erspiele“ „100 Jahre Länd Juni 2008 Unser Team in der EM-Qualifikation. Hintere Reihe (v.l.): Thomas Hitzlsperger, Mike Hanke, Arne Friedrich, Michael Ballack, Miroslav Klose, Torsten Frings, Clemens Fritz und Mario Gomez. Mittlere Reihe (v.l.): Assistenztrainer Hans-Dieter Flick, Bundestrainer Joachim Löw, Bernd Schneider, Bastian Schweinsteiger, Lukas Podolski, Jan Schlaudraff, Philipp Lahm, Torwart-Trainer Andreas Köpke und Manager Oliver Bierhoff. Vordere Reihe (v.l.): Manuel Friedrich, Christoph Metzelder, Per Mertesacker, Jens Lehmann, Timo Hildebrand, Kevin Kuranyi, Marcell Jansen und Tim Borowski. · Foto: picture-alliance 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 16 17 18 19 20 21 22 15 23 24 25 26 27 28 29 30 Kalender 2008 Kalender 2008 mit Infos auf n den Rückseite „100 Jahre “ Länderspiele DFB Unser Team 39 x 30 cm · € 14,95 ISBN: 978-3-8318-3929-2 DFB Sensation Fußball Mit Spielplan zur EM 2008 46 x 39 cm · € 19,95 ISBN: 978-3-8318-3930-8 DFB Familienkalender 24 x 45 cm · € 9,95 ISBN: 978-3-8318-3927-8 1 sa 2 so 3 mo 4 di 5 mi 6 do 7 fr 8 sa 9 so 10 mo Mai 2008 2008 Donnerstag 1 8 15 22 29 Woche Montag Dienstag Mittwoch 22 23 2 3 24 9 10 25 16 17 26 23 24 27 30 Juli 2008 Donnerstag Freitag Samstag Sonntag 2 9 16 23 30 3 10 17 24 31 4 11 18 25 Freitag Samstag Sonntag 4 11 18 25 5 12 19 26 6 13 20 27 7 14 21 28 1 8 15 22 29 Woche Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag 27 28 29 30 31 7 14 21 28 1 8 15 22 29 2 9 16 23 30 3 10 17 24 31 4 11 18 25 5 12 19 26 6 13 20 27 Name 11 Familienkalender Familienkalender Fußball Fußball 2008 Sicherer Rückhalt: Jens Lehmann dirigiert seine Abwehrspieler. Foto: Rauchensteiner/Augenklick 11 di 12 mi 13 do 14 fr 15 sa 16 so 17 mo 18 di 19 mi 20 do 21 fr 22 sa 23 so 24 mo 25 di 26 mi 27 do 28 fr 29 sa 30 so 31 mo Pfingstsonntag Dienstag Maifeiertag / Himmelfahrt Montag Fronleichnam Mittwoch 18 19 5 6 7 20 12 13 14 21 19 20 21 22 26 27 28 Juni 2008 Pfingstmontag Woche Wir sind ein Team: die deutsche Nationalmannschaft. Foto: picture-alliance/dpa 10 Fußballzauber 2008 des Kalender es Offizieller Fußball-Bund Deutschen 12 r des Kalende s Offiziellern Fußball-Bunde Deutsche Karfreitag Ostersonntag Ostermontag 03·2008 13 1 Fr 2 Sa 3 So 4 Mo 5 Di 6 Mi 7 Do 8 Fr 9 Sa 10 So 11 Mo 12 Di 13 Mi 14 Do 15 Fr 16 Sa 17 So 18 Mo 19 Di 20 Mi 21 Do 22 Fr 23 Sa 24 So 25 Mo 26 Di 27 Mi 28 Do 29 Fr 30 Sa 31 So 32 33 Mariä Himmelf. 34 35 Aktivposten: Kevin Kuranyi sorgt für mächtig Schwung. Foto: firo/Augenklick 14 DFB Streifenkalender 12 x 52,5 cm · € 9,95 ISBN: 3-8318-4027-4 08:2008 DFB 3-Monats-Kalender 30 x 58 cm · € 6,95 ISBN: 978-3-8318-3924-7 Februar 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 Di Neujahr Mi Do Fr Sa So Hl. Drei Könige Mo 02 Di Mi Do Fr Sa So Mo 03 Di Mi Do Fr Sa So Mo 04 Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do 05 März Fr Sa So Mo Rosenmontag 06 Di Fastnacht Mi Aschermittwoch Do Fr Sa So Mo 07 Di Mi Do Valentinstag Fr Sa So Mo 08 Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr 09 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Sa So 10 Mo Di Mi Do Fr Sa So 11 Mo Di Mi Do Fr Sa So 12 Mo Di Mi Do Fr Karfreitag Sa So Ostersonntag Mo Ostermontag 13 Di Mi Do Fr Sa So Mai Juni 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Di Mi Do Fr Sa So 15 Mo Di Mi Do Fr Sa So 16 Mo Di Mi Do Fr Sa So 17 Mo Di Mi Do Fr Sa So 18 Mo Di Mi 14 Mo Schulferien 2008 Baden-Württemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-Vorpom. April Winter – 04.02. – 09.02. 04.02. 04.02. 31.01. – 01.02. 01.02. – 04.02. – 16.02. Ostern 17.03. – 28.03. 17.03. – 29.03. 17.03. – 29.03. 19.03. – 28.03. 10.03. – 25.03. 10.03. – 20.03. 25.03. – 05.04. 17.03. – 26.03. Himmelf./Pfingsten Sommer 13.05. – 23.05. 24.07. – 06.09. 13.05. – 24.05. 04.08. – 15.09. 02.05./13.05. – 16.05. 16.07./17.07. – 29.08. 13.05. – 16.05. 17.07. – 30.08. 13.05. – 16.05. 10.07. – 20.08. 02.05./13.05. – 17.05. 17.07. – 27.08. – 23.06. – 01.08. 09.05. – 13.05. 21.07. – 30.08. Herbst 27.10. – 30.10. 03.11. – 05.11. 20.10. – 31.10. 20.10. – 30.10. 13.10. – 25.10. 13.10. – 25.10. 06.10. – 18.10. 27.10. – 01.11. Weihnachten 22.12. – 10.01. 22.12. – 05.01. 22.12. – 03.01. 22.12. – 03.01. 22.12. – 06.01. 22.12. – 02.01. 22.12. – 10.01. 22.12. – 03.01. Do Maifeiertag / Chr. Himmelfahrt Fr Sa So Muttertag* 19 Mo Di Mi Do Fr Sa So Pfingstsonntag Mo Pfingstmontag 20 Di Mi Do Fr Sa So 21 Mo Di Mi Do Fronleichnam Fr Sa So 22 Mo Di Mi Do Fr So 23 Mo Di Mi Do Fr Sa So 24 Mo Di Mi Do Fr Sa So 25 Mo Di Mi Do Fr Sa So 26 Mo Di Mi Do Fr Sa So 27 Mo Sa Schulferien 2008 Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen Winter 31.01. – 01.02. – – 31.01. – 06.02. 04.02. – 15.02. 02.02. – 09.02. – 04.02. – 09.02. *vorverlegt wegen Pfingsten Ostern 10.03.– 26.03. 17.03. – 29.03. 12.03. – 28.03. 17.03. – 29.03. 20.03. – 28.03. 17.03. – 20.03. 20.03. – 05.04. 22.03. – 28.03. Himmelf./Pfingsten 02.05. / 13.05. 13.05. – – 02.05./10.05. – 13.05. 13.05. – 23.05. – 13.05. – 16.05. Sommer 10.07. – 20.08. 26.06. – 08.08. 23.06. – 01.08. 30.06. – 09.08. 14.07. – 22.08. 10.07. – 22.08. 21.07. – 30.08. 10.07. – 20.08. Herbst 13.10. – 25.10. 29.09. – 11.10. 06.10. – 17.10. 04.10. – 18.10. 20.10. – 30.10. 13.10. – 17.10. 13.10. – 25.10. 13.10. – 24.10. Weihnachten 22.12. – 06.01. 22.12. – 06.01. 22.12. – 07.01. 19.12. – 03.01. 22.12. – 02.01. 22.12. – 05.01. 22.12. – 07.01. 20.12. – 03.01. Juli August 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Di Mi Do Fr Sa So Mo 28 Di Mi Do Fr Sa So Mo 29 Di Mi Do Fr Sa So Mo 30 Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do 31 2008 Fr Sa So Mo 32 Di Mi Do Fr Sa So Mo 33 Di Mi Do Fr Mariä Himmelfahrt Sa So Mo 34 Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So 35 September Oktober November Dezember 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Mo 36 Di Mi Do Fr Sa So Mo 37 Di Mi Do Fr Sa So Mo 38 Di Mi Do Fr Sa So Mo 39 Di Mi Do Fr Sa So Mo Di 40 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Mi Do Fr Tag der Dt. Einheit Sa So Mo 41 Di Mi Do Fr Sa So Mo 42 Di Mi Do Fr Sa So Mo 43 Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Reformationstag 44 Sa Allerheiligen So Mo 45 Di Mi Do Fr Sa So Mo 46 Di Mi Do Fr Sa So Mo 47 Di Mi Buß- und Bettag Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So 48 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Mo Januar 49 Bernd Schneider · Foto: picture-alliance/dpa Di Mo Mi Do Fr Sa So Mo 50 Di Mi Do Fr Sa So Mo 51 Di Mi Do Fr Sa So Mo 52 Di Mi Hl. Abend Do 1. Weihnachtstag Fr 2. Weihnachtstag Sa So Mo Di Mi Silvester 01 © 2007, DFB · Lizenz durch: m4e GmbH & Co. KG, Grünwald · Mohn media Kalender & Promotion Service GmbH, Gütersloh · Made in Germany · Alle Angaben ohne Gewähr, Stand der Ferientermine laut KMK 16.11.2006 · Bilder: Augenklick, Getty Images, picture-alliance/dpa, pixathlon Januar Postkarten-Kalender 2008 2008 Di Mi Do Fr Sa So 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Kalender und Lesezeichen DFB Postkartenkalender DFB Lesezeichenkalender 16 x 17 cm · € 4,95 ISBN: 978-3-8318-3925-4 5,5 x 16,5 cm · € 2,95 ISBN: 978-3-8318-3926-1 DFB Kalenderposter 98 x 68 cm · € 5,95 ISBN: 978-3-8318-4062-5 Viele Produkte auch unter: www.dfb-fan-corner.de DFB-Kalender – exklusiv bei Mohn www.mohnmedia-kalender.de | im Vertrieb von Heye Verlag GmbH Vorschau Große Herausforderungen warten 2008 auf DFB-Trainerin Silvia Neid und Bundestrainer Joachim Löw. DFB-Journal 1/2008 ie EURO 2008 in Österreich und der Schweiz sowie die Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking sind die Glanzlichter des Sportjahres 2008. Bundestrainer Joachim Löw und sein Team wollen den deutschen Fußball-Anhängern bei der Europameisterschafts-Endrunde nach der WM 2006 das nächste „Sommermärchen“ bescheren. Erst einmal sind Polen, Kroatien und Gastgeber Österreich Gegner in der Vorrunde. Das Ziel des dreimaligen Welt- und Europameisters Deutschland ist das Finale, D das am 29. Juni 2008 im Wiener ErnstHappel-Stadion stattfindet. Natürlich beschäftigt sich die nächste Ausgabe des DFB-Journals, die Ende März erscheinen wird, in aller Ausführlichkeit mit der EM-Endrunde. Vorgestellt werden die deutschen EM-Kandidaten, eine internationale Vorschau darf ebenso nicht fehlen wie die Präsentation der Gastgeberländer Österreich und Schweiz mit ihren acht Städten und Stadien. Journal Abo für mich Im August rücken die Olympischen Spiele in Peking in den Blickpunkt. Als heiße Anwärter auf eine Medaille – erstmals Gold ist der große Traum – reisen die Weltmeisterinnen um Trainerin Silvia Neid in die chinesische Hauptstadt. Alles Wissenswerte über die Frauen-Nationalmannschaft und den aktuellen Stand der Vorbereitungen auf die Frauen-WM 2011 in Deutschland erfahren Sie im DFB-Journal 1/2008. Wir wünschen allen Lesern des DFBJournals besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins hoffentlich große und erfolgreiche Sportjahr 2008! Geschenk-Abo Werden Sie Abonnent des DFB-Journals oder bestellen Sie dieses offizielle Magazin als Geschenk. Impressum: DFB-Journal - 19. Jahrgang - Ausgabe 4/2007 Layout: Ruschke und Partner GmbH, Graphic Design Technische Gesamtherstellung, Vertrieb und Anzeigenverwaltung: Herausgeber: Deutscher Fußball-Bund (DFB) Otto-Fleck-Schneise 6, 60528 Frankfurt/Main Telefon 069/6788-0, www.dfb.de Ruschke und Partner GmbH, Print Consult, Hohemarkstraße 20, 61440 Oberursel/Ts. Telefon 06171/ 693-0 Abonnenten-Betreuung: DFB-Journal Leserservice, Ruschke und Partner GmbH, Postfach 2041, 61410 Oberursel/Ts. Verantwortlich für den Inhalt: Harald Stenger Mitarbeiter in dieser Ausgabe: Redaktionelle Koordination: Rolf Birkhölzer, Stephan Brause, Steffen Deutschbein, Daniel Feld, Maximilian Geis, Jens Grittner, Helge Günther, Rainer Franzke, Thomas Hackbarth, Michael Herz, Michael Horeni, Thomas Hüser, Matthias Kittmann, Sascha Niels Barnhofer, Thomas Dohren, Klaus Koltzenburg, Wolfgang Tobien 130 DFB-Journal 4/2007 Leichner, Dieter Matz, Michael Morsch, Christian Müller, Thomas Roth, Oliver Trust, Tobias Wolf, Mounir Zitouni Bildernachweis: Baumann, Bongarts/Getty Images, Deutsche Presse-Agentur, GES, Hartung, imago, Bernhard Kunz, Hans Rauchensteiner, Reuters, Witters Das DFB-Journal erscheint vierteljährlich. Die Bezugsgebühren für ein Abonnement betragen jährlich 12 Euro einschließlich Zustellgebühr. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. 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