Hungriger Wolf
Transcription
Hungriger Wolf
Amt Kellinghusen Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ Final Report UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH August 2009 Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ Final Report Diese Studie wurde erstellt von: UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Container Terminal Burchardkai 1 21129 Hamburg Tel.: (0 40) 33 62 16 Fax: (0 40) 32 27 64 E-Mail: uniconsult@uniconsult-hamburg.de Web: http://www.uniconsult-hamburg.de Copyright © by UNICONSULT August 2009 UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ iii Die Studie wurde gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) sowie das Land Schleswig-Holstein. Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ iv Inhaltsverzeichnis Seite 1. ZUSAMMENFASSUNG ...............................................................................................1 2. EINLEITUNG ................................................................................................................3 3. AUFGABENSTELLUNG UND VORGEHEN................................................................4 4. STATUS QUO ANALYSE DES FLUGPLATZES „HUNGRIGER WOLF“ ..................6 4.1 Hintergrund .............................................................................................................6 4.2 Flugplatzinfrastruktur und Betriebsgenehmigung....................................................6 4.3 Verkehrs- und Nutzerstruktur des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ ............................7 5. DAS UNTERSUCHUNGSGEBIET.............................................................................10 5.1 Wirtschaftsstruktur ................................................................................................10 5.2 Umliegende Flugplätze und Flugplatzwettbewerb ................................................11 5.3 Zusammenfassung Status-Quo Analyse des Flugplatzes Hungriger Wolf ...........17 6. ENTWICKLUNGEN UND TRENDS IN DER ALLGEMEINEN LUFTFAHRT ............18 6.1 Entwicklung der Allgemeinen Luftfahrt in der Region Schleswig-Holstein/ Hamburg ...............................................................................................................18 6.2 Business Aviation / Very Light Jets (VLJ) .............................................................20 7. ENTWICKLUNGSPERSPEKTIVEN FÜR DEN FLUGPLATZ „HUNGRIGER WOLF“ .......................................................................................................................22 7.1 Entwicklungsszenarien: Ausbaufall und Nicht-Ausbaufall.....................................22 7.2 Entwicklung der Allgemeinen Luftfahrt in der Region Schleswig-Holstein/ Hamburg – Implikationen für den Flugplatz „Hungriger Wolf“ ...............................23 7.3 Business Aviation / Very Light Jets (VLJ) – Implikationen für den Flugplatz „Hungriger Wolf“....................................................................................................23 7.4 Entwicklungspotenziale für den Flugplatz „Hungriger Wolf“ – Unternehmensbefragung Kreis Steinburg und Kreis Dithmarschen .....................24 7.5 Entwicklungspotenziale für den Flugplatz „Hungriger Wolf“ – Befragung von Flugunternehmen, Vereinen und weiteren Nutzern ..............................................25 7.6 Entwicklungspotenziale für den Flugplatz „Hungriger Wolf“ – Auswertung des Interviews zu Kooperationsmöglichkeiten mit dem Flughafen Hamburg........27 7.7 Zusammenfassung und Bewertung Entwicklungsperspektiven „Hungriger Wolf“......................................................................................................................28 UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 8. v VORAUSSETZUNGEN DER POTENZIALREALISIERUNG .....................................31 8.1 EASA Entwurf zur Regulierung der Flugbetriebsregeln (EASA NPA 200902-OPS) ................................................................................................................31 8.2 JAR OPS 1............................................................................................................32 QUELLENVERZEICHNIS ...........................................................................................................33 ANHANG ....................................................................................................................................34 UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ vi Abbildungsverzeichnis Seite Vorgehen zur Untersuchung der Entwicklungsperspektiven für den Flugplatz „Hungriger Wolf“ 5 Abbildung 3-1: Übersicht Flugplatz „Hungriger Wolf 7 Abbildung 3-2: Entwicklung Anzahl Starts am Flugplatz „Hungriger Wolf“ nach Segmenten im Zeitraum 2003 bis 2007 (1, 2) 8 Entwicklung Anzahl Starts am Flugplatz „Hungriger Wolf“ nach Flugzeugklassen bis max. 5,7t MTOW im Zeitraum 2003 bis 2007 (1, 2) 9 Abbildung 2-1: Abbildung 3-3: Abbildung 4-1: Abbildung 4-2: Abbildung 5-1: Abbildung 5-2: Flugplatz „Hungriger Wolf“ und umgebende Flugplatzstandorte (Auswahl) 12 Startvolumina ausgewählter Flugplätze im gewerblichen und nichtgewerblichen Verkehr im Jahr 2004 und 2007 (2) 15 Entwicklung des gewerblichen Verkehrs in der Region SchleswigHolstein und Hamburg 2002 bis 2007 (2) 18 Entwicklung des nicht-gewerblichen Verkehrs in der Region SchleswigHolstein und Hamburg 2004 bis 2007 (2) 19 UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ vii Tabellenverzeichnis Seite Tabelle 1-1: Entwicklungspotenziale (Starts pro Jahr) für de Flugplatz „Hungriger Wolf“ 2 Tabelle 5-1: Wirtschafts- und sozio-demographische Kennzahlen (4). 11 Tabelle 5-2: Gegenüberstellung Kennzahlen der Flugplätze im Untersuchungsraum (2, Websites der Flugplätze) 15 Marktanteile der Flugplätze im Untersuchungsraum (gewerblicher und nicht-gewerblicher Verkehr bis max. 5,7t MTOW) (2). 17 Entwicklung der Business Aviation in Europa nach Flugzeugkategorien 2001 bis 2005 (5) 20 Tabelle 6-2: Übersicht zu ausgewählten Very Light Jets (5) 21 Tabelle 7-1: Verkehrsmengengerüst Flugplatz „Hungriger Wolf“ nach Szenariofällen 23 Tabelle 7-2: Verkehrseffekte Business Aviation / VLJ 24 Tabelle 7-3: Potenziale: Befragung regionaler Unternehmen (6) 24 Tabelle 7-4: Ergebnisse der Nutzerbefragung „Hungriger Wolf“ (eigene Erhebung und Auswertung) 26 Tabelle 7-5: Potenziale: Nutzerbefragung „Hungriger Wolf“ 26 Tabelle 7-6: Potenziale: Kooperationsmöglichkeiten Flughafen Hamburg/ Flugplatz „Hungriger Wolf“ 28 Entwicklungspotenziale (Starts pro Jahr) für de Flugplatz „Hungriger Wolf“ 29 Tabelle 5-3: Tabelle 6-1: Tabelle 7-7: UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ viii Definitionen und Begriffe Allgemeine Begriffe und Definitionen Allgemeine Luftfahrt Gewerblicher und nicht-gewerblicher Luftverkehr mit Ausnahme des Linienund Charterverkehrs BImA Bundesanstalt für Immobilienaufgaben BIP Bruttoinlandsprodukt BWS Bruttowertschöpfung EASA European Aviation Safety Agency EDHF ICAO-Code „Hungriger Wolf“ ESRA European Statistical Reference Area ICAO International Civil Aviation Organisation JAA Joint Aviation Authority JAR-OPS 1 Joint Aviation Requirements - OPS KMU Kleine- und mittlere Unternehmen PCN Pavement Classification Number VFR Visual Flight Rules VLJ Very Light Jets Flugarten des gewerblichen Luftverkehrs (Statistisches Bundesamt) Linienverkehr Linienverkehr Gelegenheitsverkehr Öffentliche, zwischen bestimmten Flugplätzen eingerichtete, regelmäßige Flugverbindung zur gewerblichen Beförderung von Personen, Fracht und Post, für die dem Luftfahrtunternehmen eine entsprechende Genehmigung erteilt wurde, wobei für jeden Flug der Öffentlichkeit Sitzplätze zum Einzelkauf – entweder bei den Luftfahrtunternehmen oder dessen bevollmächtigten Agenturen – angeboten werden. (Nicht-Linienverkehr) UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ Pauschalflugreiseverkehr Tramp- und Anforderungsverkehr Taxiflüge Rundflüge ix Beförderung von Pauschalreisenden im Gelegenheitsverkehr für Reiseveranstalter. Flüge dieser Flugart in Länder der Europäischen Union müssen dem Linienverkehr zugeordnet werden. Gewerbliche Beförderung von Personen oder Gütern in Gesamtladungen im Gelegenheitsverkehr für Dritte mit Luftfahrzeugen über 5,7 t höchstzulässigem Startgewicht (MTOW). Tramp- und Anforderungsverkehr mit Luftfahrzeugen bis einschl. 5,7 MTOW ist als Taxiverkehr zu melden. Beförderung von Personen, Fracht und Post im Gelegenheitsverkehr auf Einzelanforderung des Bestellers. Hierzu rechnen auch Flüge im Tramp- und Anforderungsverkehr mit Flugzeugen bis einschl. 5,7 t MTOW. Krankentransporte sind hier nicht zu erfassen; diese Daten sind im Rahmen des nichtgewerblichen Luftverkehrs zu melden. Gewerbliche Rundflüge mit Start und Landung auf dem gleichen Flugplatz; in dieser Flugart werden Personen gegen Entgelt – vornehmlich zur Betrachtung der Umgebung aus der Luft – befördert. Gesundheitsflüge mit Kranken, bei denen der Flug selbst als therapeutisches Mittel dient, sind als Rundflug zu melden Gewerbliche Schulflüge als Streckenflüge / Gewerbliche Schulflüge als Platzrundenflüge Von gewerblichen Flugschulen gegen Entgelt durchgeführte Ausbildungsflüge; in dieser Flugart wird keine gewerbliche Personenbeförderung durchgeführt (Piloten und Flugschüler gelten nicht als beförderte Personen!). Übrige gewerbliche Flüge als Streckenflüge / Übrige gewerbliche Flüge als Platzrundenflüge Flüge ohne Personenbeförderung. Bild-, Reklame- und Sonstige Flüge (land- und forstwirtschaftliche Flüge, Schädlingsbekämpfungs-, Zieldarstellungs-, Wetter-, Pipelineüberwachungs-, Funkmess- und Radarüberwachungsflüge u.ä., soweit sie im Rahmen des gewerblichen Verkehrs durchgeführt werden). UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ Luftfahrzeugmuster nach Startgewichtsklassen (Statistisches Bundesamt) Schlüssel Luftfahrzeugmuster E bis 2 t MTOW einmotorig G bis 2 t MTOW mehrmotorig F über 2 t bis 5,7 t MTOW einmotorig I über 2 t bis 5,7 t MTOW mehrmotorig C über 5,7 t bis 14 t MTOW B über 14 t bis 20 t MTOW A über 20 t MTOW H Hubschrauber L Luftschiffe MTOW Maximum Take-Off Weight Flugarten des nichtgewerblichen Luftverkehrs (Statistisches Bundesamt) Motorflüge Überführungsflüge Flüge zum Zwecke der Bereitstellung von Flugzeugen. Hierzu zählen unentgeltlich durchgeführte Flüge ohne Personen- und Frachtbeförderung, z. B. Ferry- und Positionierungsflüge. Werkverkehr Werkverkehrsflüge sind Flüge, die der Beförderung von Personen und Gütern im eigenen Geschäftsinteresse dienen, und nicht im Auftrag Dritter gegen Bezahlung durchgeführt werden. Zum Werksverkehr gehören u. a. Geschäftsflüge der Industrie- und Handelsunternehmen mit eigenen oder unentgeltlichen überlassenen fremden Luftfahrzeugen sowie Flüge der Luftfahrtgesellschaften für eigene Zwecke. Nichtgewerbliche Schulflüge Flüge zur Ausbildung von Luftfahrern in nichtgewerblichen Luftfahrerschulen. Sportflüge Flüge zu sportlichen Zwecken (nur Flugwettbewerbe, Leistungsflüge, Kunstflüge usw.) UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH x Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ xi Flüge von Staatsluft- Regierungsflüge zur Beförderung von Personen und Güfahrzeugen tern. Flugzeugschleppstarts Alle Starts von Motorflugzeugen (gewerbliche und nichtgewerbliche), die zum Schleppen von Segelflugzeugen (ggf. auch Motorseglern) durchgeführt werden (ohne Schleppstarts, die mit Motorseglern und Ultraleicht-flugzeugen durchgeführt werden). Sonstiger nichtgewerb- Dies sind Flüge, die nicht im Auftrag Dritter gegen Bezahlicher Verkehr lung und nicht in den o. a Flugarten durchgeführt werden. Zu dieser Flugart gehören alle privaten Reiseflüge, Trainings- und Pilotentestflüge, Flüge für technische Zwecke, Vorführungsflüge, Scheinerhaltungsflüge, Selbstkostenflüge usw. sowie Flüge der Bundespolizeit und der Polizei. Ausserdem werden hier – unabhängig davon, ob ein Entgelt anfällt oder nicht – sämtliche Krankentransporte nachgewiesen. Diese Flugarten werden unterteilt nach Streckenflüge (S) Das sind Flüge, bei denen Start und Landung nicht auf dem gleichen Flugplatz erfolgen. Platzrundenflügen (P) Das sind Flüge, bei denen Start und Landung auf dem gleich Flugplatz erfolgen. Andere Flüge / Anderer Verkehr Segelflüge Starts mit Segelflugzeugen Motorsegelflüge Starts mit Motorseglern (einschl. Schleppstarts) U L – Flüge Starts mit Ultraleicht-Flugzeugen (einschl. Schleppstarts) Bemannte Ballone Starts mit bemannten Ballonen UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 1. 1 ZUSAMMENFASSUNG Der Flugplatz Hungriger Wolf verfügt über zwei sich kreuzende Start- und Landebahnen. Bahn 03/21 verfügt über eine Gesamtdimension von 1.040m*30m, wovon 500m*30m asphaltiert sind, bei einer zusätzlichen Planungsreserve von 350m*30m innerhalb des Flughafenareals. Bahn 09/27 verfügt über eine Länge von 700m*40m ausschließlich auf Gras. Die Entwicklung der zivilen Luftverkehr bzw. des realisierten Verkehrsaufkommens im Zeitraum 2003 bis 2007 zeigt einen deutlichen Anstieg auf. Insbesondere im ersten Jahr nach Abzug der Bundeswehr (2003) verzeichnete das Verkehrsvolumen in der Allgemeinen Luftfahrt ein Wachstum um 85 Prozent von 3.600 auf 6.700 Starts. Nachfolgend stabiliserte sich das Startvolumen am Flugplatz „Hungriger Wolf“ bis 2007 auf einem Niveau von 6.000 bis 7.000 Starts. Im Wettbewerb steht der Flugplatz „Hungriger Wolf“ zu den Standorten Uetersen, Heide-Büsum, RendsburgSchachtholm, Neumünster, Hartenholm und Hamburg-Fühlsbüttel. Im Verkehrssegment bis 5,7t MTOW verzeichnet der „Hungrige Wolf“ im Jahr 2007 einen Marktanteil von etwa 8 Prozent. Nach dem Wachstumsschub aus den Jahren 2003 bis 2004 hat sich der Flugplatz „Hungriger Wolf“ im Untersuchungsraum somit klar etabliert. Die Untersuchung der Entwicklungsmöglichkeiten und Perspektiven für den Flugplatz „Hungriger Wolf“ werden auf Grundlage der Betrachtungsszenarien Ausbaufall und Nicht-Ausbaufall für einen Zeithorizont von bis zu drei Jahren, aufbauend auf dem Basisjahr 2007 vorgenommen. Das Szenario Ausbaufall unterstellt neben dem aktuellen Infrastrukturbestand die Umsetzung folgender Maßnahmen: • Asphaltierung der Start- und Landebahn 03/21 über die volle Länge von 1.040m, • Ausstattung der Start- und Landebahn 03/21 mit einer Befeuerungsanlage bzw. Blitzlichtern an den Schwellen, • Vorhaltung einer Jet A1 Tankstelle. Für die Durchführung der genannten Maßnahmen wird im Rahmen einer Schätzung, die von der Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft vorgenommen wurde, von einem Kostenvolumen von ca. 2 Mio. € ausgegangen (1). Nicht einbezogen ist dabei die • Etablierung von zwei weiteren Flugzeughallen für etwa 15 Flugzeuge (bereits in der Endplanungsphase), die bereits in Planung ist. Für den Nicht-Ausbaufall wird neben der bestehende Flugplatzinfrastruktur von der • Etablierung von zwei weiteren Flugzeughallen für etwa 15 Flugzeuge (bereits in der Endplanungsphase) ausgegangen. UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 2 Die Ergebnisse der Szenarien-spezifischen Untersuchung werden anhand der nachfolgenden Tabelle 1-1 dargelegt. Entwicklungspotenziale ziale Ponten- Gewerblicher Verkehr Nicht-gewerblicher Verkehr Anderer Verkehr Total Bis 2t MTOW 2t bis 5,7t MTOW Bis 2t MTOW 2t bis 5,7t MTOW Status 2007 330 25 4.570 0 1.300 6.225 Ausbaufall (Starts pro Jahr) 430 335 4.980 0 1.300 7.045 Nicht-Ausbaufall (Starts pro Jahr) 330 30 4.970 0 1.300 6.630 Tabelle 1-1: Entwicklungspotenziale (Starts pro Jahr) für de Flugplatz „Hungriger Wolf“ Bei Gegenüberstellung der Szenarien Ausbaufall und Nicht-Ausbaufall ergibt sich eine Differenz von 415 Starts pro Jahr, wobei der Schwerpunkt auf gewerblichen Verkehr mit der Flugzeugklasse bis 5,7t MTOW (Taxiflug- und Werkverkehr) entfällt. Somit werden für den Ausbaufall, d.h. Asphaltierung der Start- und Landebahn 03/21 und Etablierung von Befeuerungsanlagen, rund 400 zusätzliche Starts zu erwarten sein, die im Nicht-Ausbaufall nicht durchgeführt werden könnten. Die Umsetzung der Maßnahmen entsprechen daher gegenüber dem Jahr 2007 lediglich einem geringen zusätzlichen, wenn auch insbesondere in Hinblick auf den Taxi- und Werkverkehr interessanten, Bedarf. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass durch den Eintritt von Einzelereignissen, z.B. die dauerhafte Etablierung eines Taxiflugunternehmens, das Potenzial mittel- und langfristig deutlich zunehmen könnte. Werden die genannten Verkehrspotenziale und Entwicklungsperspektiven des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ vor dem Hintergrund der europäischen und deutschen Gesetzeslage untersucht, ist neben anderen bezüglich des nicht-gewerblichen Verkehrs der EASA (Europäische Agentur für Flugsicherheit) Entwurf zur Regulierung der Flugbetriebsregeln zu analysieren, für den gewerblichen Verkehr sind zusätzlich die Vorgaben aus die Vorgaben aus der europäischen Regelung JAR-OPS 1 zu berücksichtigen. Unter dem Dokument „Implementing Rules for Air Operations of Community Operator" erarbeitet die EASA aktuell (Kommentierungsfrist zur Regulierung endet Juli 2009) für Europa harmonisierte Flugbetriebsvorschriften, die auch den Bereich des nicht-gewerblichen Verkehrs einschließen und somit zukünftig auch am Flugplatz „Hungriger Wolf“ Anwendung finden könnten. Sollte die EASA Regulierung der Flugbetriebsregeln umgesetzt werden, könnte diese Maßnahme Anpassungen an der Infrastruktur, insbesondere der Start- und Landebahnen am Flugplatz „Hungriger Wolf“ erforderlich machen, anderenfalls könnte einzelnen nicht-gewerblichen Verkehren, in Abhängigkeit des Flugzeugmusters, nicht mehr entsprochen werden. Die Regelung JAR-OPS 1betrifft den Einsatz von Propellerflugzeugen von 2t bis 5,7t MTOW und maximal 9 Sitzplätzen im gewerblichen Verkehr und wurde im Jahr 2005 in deutsches Recht umgesetzt. Für die ermittelten Potenziale des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ im gewerblichen Verkehr bedeutet dies, dass in Abhängigkeit des Flugzeugtypes bestimmte Verkehrspotenziale aufgrund der zur kurzen Start- und Landebahn nicht gehoben werden können, also eine über die vorgesehenen 1.040m hinausgehende Dimensionierung der Start- und Landebahnen erforderlich ist (z.B. Raytheon Beechcraft King Air 200). UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 2. 3 EINLEITUNG Im Rahmen des Konversionsprozesses, den der Flugplatz „Hungriger Wolf“ (ICAO Flugplatz Code EDHF) im Kreis Steinburg seit dem Abzug der Heeresflieger im Jahr 2003 durchläuft, konnte der Betrieb der Anlage erfolgreich auf eine Entwicklungsund Betriebsgesellschaft mbH übertragen werden. Den Flugplatz hat der Itzehoer Luftsportverein zum größeren Teil gekauft und zum kleineren Teil langfristig gemietet. Hauptnutzer sind der Luftsportverein sowie private Fallschirmspringer. Mehrere Betriebe haben sich im direkten Umfeld des Flugplatzes angesiedelt, darunter auch Wartungseinrichtungen. Im Analysejahr 2007 waren am Standort „Hungriger Wolf“ rund 60 Flugzeuge der Gewichtsklassen bis 5,7t MTOW (Maximum Take-Off Weight) stationiert. Insgesamt wurden rund 6.200 Flugbewegungen durchgeführt. Angesichts dieser positiven Entwicklung stellt sich die Frage nach strategischen Entwicklungspotenzialen, die eine langfristige Entfaltung über das bisher Erreichte hinaus gestatten. Entwicklungskonzepte sehen bei weiter steigender Nachfrage im nicht-gewerblichen Verkehr und zusätzlichem Bedarf aus den Segmenten individueller Geschäftsreiseverkehr, Flugschulung und sonstiger gewerblicher Verkehr Maßnahmen zur bedarfsgerechten Anpassung der Flugplatzinfrastruktur vor. Zur Untersuchung und Konkretisierung der Entwicklungsperspektiven für den Flugplatz Hungriger Wolf ist UNICONSULT vom Amt Kellinghusen/Kreis Steinburg beauftragt worden eine Studie auszuarbeiten. UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 3. 4 AUFGABENSTELLUNG UND VORGEHEN Ziel der Arbeit ist die systematische Prüfung der luftverkehrlichen Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ im Kreis Steinburg. Entwicklungsszenarien für den Flugplatz sehen vor, die Start und Landebahn 03/21 zukünftig über die volle Länge von 1.040m asphaltiert vorzuhalten (heute 500m) und zusätzlich Maßnahmen zur Steigerung der Flugsicherheit, insbesondere die Etablierung von Navigationshilfen, durchzuführen. Aufgabenstellung des vorliegenden Gutachtens ist die Prüfung, welchem Bedarf, d.h. Flugbewegungsvolumen im Verkehrssegment der Allgemeinen Luftfahrt, die aufgeführten Maßnahmen zur Aufwertung der Infrastruktur gegenüberstehen. Im Mittelpunkt der Potenzialuntersuchung stehen die Segmente • Allgemeine Luftfahrt: o gewerblicher Luftverkehr, o nicht-gewerblicher Luftverkehr, o zugrunde liegende Luftfahrtzeugklassen nach MTOW, • Luftfracht und • Wartung und Reparatur von Flugzeugen. Die Schaffung einer Konkurrenzsituation zum Flughafen Hamburg ist nicht beabsichtigt. Besondere Aufmerksamkeit kommt hingegen der Fragestellung zu, inwiefern der Flugplatz Hungriger Wolf den Flughafen Hamburg in Teilbereichen, insbesondere in Hinblick auf die General Aviation, entlasten bzw. ergänzen kann. Dieser Themenkomplex gewinnt insofern an Relevanz, als dass der Hamburger Flughafen vor dem Hintergrund kaum erweiterbarer Kapazitäten Möglichkeiten evaluiert, sein kontinuierlich zunehmendes Luftverkehrsaufkommen angemessen abzufertigen. Das neutrale und sachliche Aufzeigen von Potenzialen – und etwaigen Hindernissen bei deren Realisierung – ist der zentrale Leitgedanke der Untersuchung. Zur Quantifizierung der zu erwartenden Verkehrspotenziale sind neben statistschen Analysen Unternehmensbefragungen durchgeführt worden, die eine Einschätzung zukünftig zu erwartender Flugbewegungsvolumina stützen. Eine Potenzialabschätzung zu diesem Zweck nimmt zunächst zusammenfassend die Ist-Situation unter den Aspekten des gegenwärtigen Nutzungsprofils und der bestehenden Infrastruktur auf. Status Quo Analyse des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ (Abschnitt 4). Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf der Quantifizierung von Verkehrspotenzialen unter Berücksichtung einer möglichen Kooperation mit dem Flughafen Hamburg Entwicklungen und Trends in der Allgemeinen Luftfahrt (Abschnitt 6). Im abschließenden Abschnitt werden die Voraussetzungen der Potenzialrealisierung unter technischen, operationellen, politisch-/administrativen und Flugsicherheit-spezifischen AsUNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 5 pekten analysiert und abschließende Empfehlungen für eine erfolgreiche Hebung der Potenziale abgegeben (Voraussetzungen der Potenzialrealisierung (Abschnitt 8). Das Vorgehen und die inhaltliche Struktur wird zusammenfassend anhand Abbildung 3-1 dargestellt. Flugplatz „Hungriger Wolf“ EDHF Ist-Situation von Infrastruktur und Nutzung Abbildung 3-1: Analyse von Potenzialen und Chancen Voraussetzungen der Potenzialrealisierung Vorgehen zur Untersuchung der Entwicklungsperspektiven für den Flugplatz „Hungriger Wolf“ UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 4. STATUS QUO ANALYSE DES FLUGPLATZES „HUNGRIGER WOLF“ 4.1 Hintergrund 6 Nach der Übertragung der Lufthoheit durch die Alliierten wurde der Flugplatz Hungriger Wolf 1955 als erster Sportflugplatz der Bundesrepublik in Betrieb genommen. Für den Zeitraum 1959 bis 2003 nutzte die Bundeswehr den Flugplatz als Standort für eine Heeresfliegerstaffel (Helikopter) und baute Flugbetriebsflächen sowie die umliegenden Anlagen (Start- und Landebahn, Vorfelder, Tower, Depots, Hangars etc.) entsprechend den militärischen Anforderungen aus. Durch die Umstrukturierung der Bundeswehr wurde der Flugplatz Hungriger Wolf als militärische Basis im Jahr 2003 aufgegeben und seitdem im Rahmen eines Konversionsverfahrens der ausschließlich zivilen Nutzung zugeführt (1). Das Areal des Konversionsstandortes ist in das Sondernutzungsgebiet Flughafen (ca. 80ha) und in ein Restgebiet (ca. 50ha) unterteilt. Das Sondernutzungsgebiet umfasst sämtliche Flugbetriebsflächen, Flugzeughallen und Towergebäude und wurde zur Sicherstellung des sportfliegerischen Flugbetriebes vom Itzehoer Luftsportverein zu größten Teilen erworben, verbleibende Flächen werden von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) gepachtet. Als Betreiber des Flugplatzes als auch der angrenzenden Areale fungiert die Flugplatz Hungriger Wolf Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft mbH. Weitere Flächen, die dem sogenannten Restgebiet zugeordnet werden können und nicht mit dem Flugbetrieb im Zusammenhang stehen, gehören der BimA oder sind bereits an gewerbliche Nutzer veräußert. Es wird angestrebt die noch bei der BimA verbliebenen Flächen und Gebäude in Abstimmung mit den angrenzenden Gemeinden und dem Kreis Steinburg im Rahmen des Konversionsverfahrens an gewerbliche Nutzer zu verkaufen (1). 4.2 Flugplatzinfrastruktur und Betriebsgenehmigung Der Flugplatz Hungriger Wolf verfügt über zwei sich kreuzende Start- und Landebahnen. Bahn 03/21 verfügt über eine Gesamtdimension von 1.040m*30m, wovon 500m*30m asphaltiert sind, bei einer zusätzlichen Planungsreserve von 350m*30m innerhalb des Flughafenareals. Bahn 09/27 verfügt über eine Länge von 700m*40m ausschließlich auf Gras. Beide Start- und Landebahnen sind über asphaltierte Rollwege mit den Vorfeldern und den drei Flugzeughallen im Norden und Südosten des Flugplatzes verbunden. Zusammengenommen bieten die Hallen eine Abstellfläche von 4.500m2 für ca. 60 Flugzeuge. Im weiteren verfügt der Flugplatz über eine Tankstelle, Wartungsbetriebe, Flugleitstelle und Tower, flugplatz-affine Gewerbeflächen und einen Gaststättenbetrieb. Navigationshilfen für den Anflug des Flugplatzes in Form einer Befeuerung als auch Blitzlichter an den Schwellen der Start- und Landebahnen bestehen nicht (1). Die bestehende Infrastrukturausstattung des Flugplatzes wird nachfolgend anhand Abbildung 4-1 dargestellt. UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 7 EDHF – Flugplatz Hungriger Wolf 21/03: 1.040m*30m 03/21: 1.050m*30m 09/27: 700m*40m Abbildung 4-1: Übersicht Flugplatz „Hungriger Wolf Entsprechend der Betriebsgenehmigung ist der Flugplatz Hungriger Wolf für Flugzeuge bis zu einem Startabflugsgewicht von maximal 5,7 t (MTOW / Maximum TakeOff Weight) für Drehflügler bis 10t MTOW sowie für selbststartende Motorsegler, Segelflugzeuge, Personalfallschirme und Gleitschirme als Verkehrslandeplatz für die Allgemeine Luftfahrt zugelassen. Der Platz ist unter Sichtflugregeln bzw. als VFRFlug (Visual Flight Rules) nach festen Öffnungszeiten während der Tagesstunden zu erreichen (1). 4.3 Verkehrs- und Nutzerstruktur des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ Die Entwicklung der zivilen Luftverkehr bzw. des realisierten Verkehrsaufkommens im Zeitraum 2003 bis 2007 zeigt einen deutlichen Anstieg auf. Insbesondere im ersten Jahr nach Abzug der Bundeswehr verzeichnete das Verkehrsvolumen in der Allgemeinen Luftfahrt ein Wachstum um 85 Prozent von 3.600 auf 6.700 Starts. Nachfolgend stabiliserte und etablierte sich das Verkehrsvolumen am Flugplatz „Hungriger Wolf“ bis 2007 auf einem Niveau von 6.000 bis 7.000 Starts (1, 2). Die Analyse des Verkehrsaufkommens nach den Segmenten zeigt die Bedeutung des nichtgewerblichen Verkehrs auf. So entfallen im Jahr 2007 etwa 75 Prozent des Aufkommens auf das Aggregat aus Überführungsflügen, dem Werkverkehr, nichtgewerblichen Schulflügen, Sportflügen, Staatsluftfahrzeugen, Flugzeugschleppstarts, dem sonstigen nicht-gewerblichen Verkehr, während 20 Prozent dem Aufkommen „Anderer Verkehr“ (Segelflüge, Motorsegelflüge, Ultra-Leicht Flüge und bemannte Ballone) entsprechen. Fünf Prozent des Gesamtstartvolumens sind dem gewerblichen Verkehr, also Taxi- und Anforderungsverkehr, gewerblichem Schulflug und UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 8 Rundflügen zuzuordnen (1, 2). Erläuterungen zu den Verkehrsarten sind dem vorangestellten Abschnitt Definitionen und Begriffe hinterlegt. Abbildung 4-2 zeigt zusammenfassend Entwicklung und Zusammenhänge auf. 8000 Gew erblicher Verkehr Nicht-gew erblicher Verkehr 7000 Summe Andere Total 6000 Anzahl Starts 5000 4000 3000 2000 1000 0 2003 Abbildung 4-2: 2004 2005 2006 2007 Entwicklung Anzahl Starts am Flugplatz „Hungriger Wolf“ nach Segmenten im Zeitraum 2003 bis 2007 (1, 2) Vor dem Hintergund des skizzierten Entwicklungsszenarios und möglichen Ausbaus der Start- und Landebahn 03/21 am Flugplatz „Hungriger Wolf“ wird die Verkehrsstruktur und Entwicklung nach Flugzeugklassen bis maximal 5,7t MTOW analysiert, um auf dieser Grundlage erste Ansatzpunkte zur Ermittlung des Bedarfes abzuleiten. Entsprechend der Strukturanalyse sind Luftfahrzeugmuster der Klasse E (einmotorig, bis max. 2t MTOW) prägend für die Verkehrsstruktur des Standortes. Im Referenzjahr 2007 entfallen auf diese Flugzeugmuster rund 4.800 Starts bzw. 75 Prozent des Gesamtverkehrs. „Andere Typen“ (Segel-, Motorsegel- und Ultra-Light-Flugzeuge sowie bemannte Ballone) haben einen Verkehrsanteil von rund 20 Prozent. Das Aufkommen der Flugzeugklasse G (bis 2t MTOW, mehrmotorig) ist von untergeordneter Bedeutung. Auch in den Flugzeugklassen F und I (bis 5,7t MTOW, ein- und mehrmotorig), die überproportional von einer vollständingen Asphaltierung der Bahn 03/21 profitieren würden, ist mit 25 Bewegungen im Jahr 2007 kein relevantes Verkehrsvolumen zu verzeichnen (1, 2). Ein geringfügiges Aufkommen entfällt zusätzlich auf Hubschrauberstarts. Erläuterungen zu den Flugzeugklassen sind dem vorangestellten Abschnitt Definitionen und Begriffe hinterlegt. Die Analyseergebnisse werden zusammenfassend anhand der nachstehenden Abbildung 4-3 aufgeführt. UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 9 8000 F,I 7000 E G H 6000 Andere Summe Anzahl Starts 5000 4000 3000 2000 1000 0 2003 Abbildung 4-3: 2004 2005 2006 2007 Entwicklung Anzahl Starts am Flugplatz „Hungriger Wolf“ nach Flugzeugklassen bis max. 5,7t MTOW im Zeitraum 2003 bis 2007 (1, 2) Hauptnutzer des Flugplatzes Hungriger Wolf ist der Itzehoer Luftsportverein, der auch über die Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft als Betreiber des Standortes fungiert. Der Luftsportverein mit über 150 Mitgliedern hat im Jahr 2007 insgesamt über 40 Flugzeuge auf dem Flugplatz stationiert. Mit ca. 4.000 durchgeführten Starts entfällt auf den Hauptnutzer somit mehr als 55 Prozent des Gesamtverkehrsaufkommens (1). Weitere relevante Nutzer des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ sind • das Fallschirmsprungzentrum Yuu-Skydive mit Aubildung zum Fallschirmspringer, Verein und Tandemsprünge mit einem eigenen stationierten Flugzeug (gemeinsam mit der Firma PROCON), • die Ultraleichtflugschule, • Flugschulen aus der Region Hamburg im Incoming-Verkehr, • Private Flugzeughalter mit stationierten Flugzeugen sowie im IncomingVerkehr und • der Aviationsbetrieb bzw. Flugzeugwerft H+S Neben den direkt Flugplatz-spezifischen Nutzergruppen sind am Standort Hungriger Wolf etwa 30 Unternehmen tätig, die im Rahmen des Konversionsverfahrens ihre Aktivitäten und ca. 100 direkte Arbeitsplätze etabliert haben (z.B. Deutscher Wetterdienst, Verkehrsakademie Nord). Auch wenn diese Nutzer in einigen Fällen als Flugplatz-affin zu bewerten sind, entfallen auf diese keine eigenen Start- bzw. Flugbewegungsvolumina am Platz (1). UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 5. DAS UNTERSUCHUNGSGEBIET 5.1 Wirtschaftsstruktur 10 Der Flugplatz Hungriger Wolf liegt im Kreis Steinburg etwa 10 Kilometer nördlich der Stadt Itzehoe in Schleswig-Holstein. Aus Hamburg erreicht man den Standort in ca. 45 Minuten über die Bundesautobahn A23 und Bundesstraße B77. An das Schienennetz ist Itzehoe über die Strecken Hamburg-Sylt und Hamburg-Elmshorn-Kiel angeschlossen. Die Unternehmensstruktur im Kreis Steinburg ist von Kleinen- und Mittleren Unternehmen (KMU) mit bis zu 100 Beschäftigen geprägt. Wachstumsträger sind dabei überwiegend das produzierende Gewerbe als auch unternehmensbgezogene Dienstleistungen. Als Impulsgeber für die Region haben sich in Itzehoe das Innovationszentrum (IZET) sowie das Fraunhofer Institut ISIT für Mikroelektonik und Mikrosystemtechnik etabliert (3). Eingebunden ist der Kreis Steinburg in zahlreichen regionalen Initiativen zur Stärkung des Standortprofils sowie für die regionale politische, wirtschaftliche, touristische und kulturelle Vernetzung. Herausragende Initiativen sind die Metropolregion Hamburg, Projektgesellschaft Norderelbe, Region Schleswig-Holsteinische-Unterelbe und die Region Itzehoe. Aufgrund der geographischen Lage an der Elbe und der Nähe zur Nordsee verfügt der Kreis Steinburg insbesondere im Familien, Rad- und Wassertourismus über deutliche Potenziale (3). Bei Gegenüberstellung der wirtschafts- und soziodemographischen Kennzahlen mit dem Land Schleswig-Holstein, dem Land Hamburg als auch der Bundesebene aus dem Jahr 2006 ist für den Kreis Steinburg mit 39 Prozent eine unterproportionale Erwerbstätigenquote bei einer Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen (60.100€) festzustellen. Im Vergleich zu Landes- und Bundesebene weist der Kreis Steinburg eine überdurchschnittliche Bruttowertschöpfung (BWS) in den Segmenten Öffentliche und private Dienstleistungen und Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistungen aus, während das produzierende Gewerbe als auch Handel, Gastgewerbe und Verkehr unterproportionale Dienstleitungswerte aufweisen (4). Die regionalwirtschaftlichen Kennzahlen für die einzelnen Gebietskörperschaften sind anhand Tabelle 5-1 dargestellt. UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ Indikatoren Kreis Steinburg SchleswigHolstein Hamburg Deutschland Bevölkerung in 1.000 (2006) 136 2.830 1.762 82.400 Erwerbstätige in 1.000 (2006) 53 1.230 1.061 39.100 BIP in Mio. € (2006) 3.191 69.969 85.060 2.322.200 BIP/Kopf (2006) 23.400 24.700 48.275 28.200 BIP/Erwerbstätigen (2006) 60.100 56.700 80.200 59.400 BWS in Mio. € (2006) davon in Mio. € / Anteil Tabelle 5-1: 5.2 11 Insgesamt 2.880 100,0 % 63.100 100,0 % 76.710 100,0 % 2.094.220 100,0% Forst-, Landwirtschaft und Fischerei 68 2,4% 994 1,6% 143 0,2% 17.840 0,9% Produzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe 503 17,5% 11.662 18,5% 11.754 15,3% 531.410 25,4% Baugewerbe 108 3,7% 2.419 3,8% 1.757 2,2% 83.890 4,0% Handel-, Gastgewerbe und Verkehr 444 15,4% 13.182 20,9% 20.403 26,6% 375.030 17,9% Finanzierung, Vermietung, Unternehmensdienstl. 911 31,7% 18.717 29,7% 28.946 37,7% 618.050 29,5% Öffentliche und private Dienstleister 845 29,4% 16.125 25,6% 13.705 17,9% 468.000 22,3% Wirtschafts- und sozio-demographische Kennzahlen (4). Umliegende Flugplätze und Flugplatzwettbewerb Im näheren Untersuchungsraum überschneidet sich das Einzugs- und Wirkungsgebiet des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ mit denen der Flugplätze Uetersen, HeideBüsum, Rendsburg-Schachtholm, Neumünster, Hartenholm sowie dem Flughafen Hamburg-Fühlsbüttel. Die nachstehende Abbildung 5-1 gibt eine Übersicht zur geographischen Lage und weist die für die Relationen zwischen dem Flugplatz Hungriger Wolf und den benachbarten Standorten die für den motorisierten Individualverkehr ermittelten Zugangszeiten und Wegstrecken (in km) aus. UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 12 Rendsburg-Schachtholm Neumünster Heide Büsum 34 Km 33 Min. 37 Km 36 Min. 68 Km 47 Min. 39 Km 43 Min. Hartenholm "Hungriger Wolf“ 65 Km 48 Min. 55 Km 48 Min. Uetersen Hamburg-Fühlsbüttel Abbildung 5-1: Flugplatz „Hungriger Wolf“ und umgebende Flugplatzstandorte (Auswahl) Das Verkehrsaufkommen am Untersuchungsflugplatz ist maßgeblich durch regionale Verkehrsbedürfnisse und die Verteilung auf das entsprchende Infrastrukturangebot beeinflusst. So spiegelt das Engagement des Itzehoer Luftsportvereins das lokale Luftverkehrsbedürfnis wider. Auf regionaler Ebene liegt der Nachfrageschwerpunkt in der Region Hamburg, der Wettbewerb zwischen den Flugplätzen und das zu realisierende Aufkommen ist daher bedingt durch: • die Nähe zum Nachfrageschwerpunkt (Zugangszeit / Kilometer) • Infrastrukturangebot (Start- und Landebahnlängen, Hangars, Wartung, ILS) • Betriebsgenehmigung (Zulassung Verkehrsarten, Nachtflug) • Luftverkehrsangebot (Charter- und Taxiflugunternehmen, Vereine, Flugschulen) Anhand der nachstehenden Tabelle 5-2 werden für die genannten Flugplätze im Untersuchungsraum wichtige Kennziffern aufgeführt. UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ Flugplatz Flugplatz Hungriger Wolf Hamburg- Fuhlsbüttel 13 Profil ICAO Code EDHF Zulassung Bis max. 5,7t MTOW Anzahl Starts bis max 5,7t MTOW in 2007 6.250 (gerundet) Flugarten: Flugschule, Luftsportvereine, Werksverkehr, sonstiger nicht-gewerblicher Verkehr RWY 1 03/21: 1.050m*30m (davon 500m Asphalt) RWY 2 09/27: 700m*40m (Gras) Navigation VFR, keine Navigationshilfe, kein Nachtflug Distanz HH – Zentrum 51 Min. / 64 Km ICAO Code EDHH Zulassung Internationaler Verkehrsflughafen Anzahl Starts bis max 5,7t MTOW in 2007 24.900 (gerundet) Flugarten: Alle Segmente gewerblicher und nichtgewerblicher Verkehr RWY 1 3.666m RWY 2 3.250m Navigation IFR, Nachtflug Distanz HH – Zentrum 20 Min. / 10 Km ICAO Code EDHE Zulassung Bis max. 5,7t MTOW Anzahl Starts bis max 5,7t MTOW in 2007 28.200 (gerundet) Flugarten: Flugschule, Luftsportvereine, Werksverkehr, Taxiflugverkehr, gewerblicher Verkehr, sonstiger nicht-gewerblicher Verkehr RWY 1 09/27: 900m*40m (Gras) RWY 2 09/27: 1100m*50m (Gras) Navigation VFR, EDHH-Radar, Blitzlichter Schwelle 27, kein Nachtflug Distanz HH – Zentrum 36 Min. / 28 Km Uetersen UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ ICAO Code EDXB Zulassung Bis max. 5,7t MTOW Anzahl Starts bis max 5,7t MTOW in 2007 4.750 (gerundet) Flugarten: Luftsportvereine, Werksverkehr, Linienverkehr (OLT), sonstiger nicht-gewerblicher Verkehr RWY 1 11/29: 720m*23m (Asphalt) RWY 2 - Navigation VFR, Navigationshilfen, Nachtflug Distanz HH – Zentrum 79 Min. / 117 Km ICAO Code EDXR Zulassung Bis max. 5,7 t MTOW Anzahl Starts bis max 5,7t MTOW in 2007 6.000 (gerundet) Flugarten: Flugschule, Luftsportvereine, Werksverkehr, sonstiger nicht-gewerblicher Verkehr RWY 1 03/21: 960m*30m (Asphalt) RWY 2 12/30: 600m*30m (Gras) Navigation VFR, keine Navigationshilfe, kein Nachtflug Distanz HH – Zentrum 73 Min. / 96 Km ICAO Code EDHN Zulassung Bis max. 2t MTOW Anzahl Starts bis max 5,7t MTOW in 2007 3.800 (gerundet) Flugarten: Luftsportvereine, sonstiger nicht-gewerblicher Verkehr RWY 1 08/26: 600m*15m (Asphalt) RWY 2 01/19: 485m*40m (Gras) Navigation VFR, keine Navigationshilfe, kein Nachtflug Distanz HH – Zentrum 49 Min. / 67 Km Heide-Büsum RendsburgSchachtholm 14 Neumünster UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ ICAO Code EDHM Zulassung Bis max. 5,7t MTOW Anzahl Starts bis max 5,7t MTOW in 2007 3.150 (gerundet) Flugarten: Flugschule, Luftsportvereine, Werksverkehr, Taxiflugverkehr, gewerblicher Verkehr, sonstiger nicht-gewerblicher Verkehr RWY 1 05/23, 500m (Asphalt) RWY 2 - Navigation VFR, keine Navigationshilfe, kein Nachtflug Distanz HH – Zentrum 44 Min. / 53 Km Hartenholm Tabelle 5-2: 15 Gegenüberstellung Kennzahlen der Flugplätze im Untersuchungsraum (2, Websites der Flugplätze) Das Verkehrsaufkommen (gewerblicher und nicht-gewerblicher Verkehr bis max. 5,7t MTOW) der Flugplätze im Untersuchungsgebiet wird anhand der nachstehenden Abbildung 5-2 für die Jahr 2004 und 2007 gegenübergestellt. 90000 2004 2007 80000 70000 60000 Anzahl Starts 50000 40000 30000 20000 10000 0 Hungriger Wolf Abbildung 5-2: Uetersen Flughafen HAM Hartenholm Heide-Büsum RendsburgSchachtholm Startvolumina ausgewählter Flugplätze im gewerblichen Verkehr im Jahr 2004 und 2007 (2) Neumünster gewerblichen Total und nicht- Mit etwa 28.000 Starts (bis 5,7t MTOW) weist der Flugplatz in Uetersen das größte Verkehrsaufkommen im Untersuchungsraum sowohl für das Jahr 2004 als auch 2007 aus. Grundlage für das hohe Startvolumen ist die Nähe zu Hamburg, ein moderates Gebührenniveau, die Infrastrukturausstattung sowie das Engagement von zahlreichen Vereinen, Flugschulen, Taxi- und Charterfluguntehmen aus dem gewerbUNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 16 lichen Verkehr. Der Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel verzeichnet für das Jahr 2007 ein Aufkommen von knapp 25.000 Starts (2004: 24.500) im Segment bis 5,7t MTOW. Hintergrund des gegenüber Uetersen geringeren Aufkommens ist das höhere Gebührenniveau und die Ausrichtung auf den gewerblichen Verkehr mit größerem Fluggerät. Mit etwa 6.200 Starts folgt der Flugplatz „Hungriger Wolf“ auf dem dritten Platz (2004: 6.700), gefolgt von Rendsburg-Schachtholm, Heide-Büsum, Neumünster und Hartenholm. Insgesamt hat das Verkehrsaufkommen im Segment bis 5,7t MTOW im Untersuchungsraum zwischen 2004 bis 2007 um knapp 3,5 Prozent p.a. zugenommen (2). Tabelle 5-3 zeigt die abzuleitenden Marktanteile der Flugplätze im Marktgebiet für die Jahre 2004 und 2007 auf. In Gegenüberstellung der Werte verzeichnen die Flugplätze Hungriger Wolf (-0,8 Prozent), Uetersen (0,7 Prozent), Heide-Büsum (-0,6 Prozent), Neumünster (-0,6 Prozent) und Hamburg (-0,1 Prozent) Marktanteilsverluste, während Uetersen (0,7 Prozent), Rendsburg-Schachtholm (0,4 Prozent) und Hartenholm (0,9 Prozent) Marktanteile gewinnen konnten (2). Gegenüber den umliegenden Flugplatzstandorten verliert der Flugplatz „Hungriger Wolf“ im Zeitraum 2004 bis 2007 leicht an Marktanteilen, wird jedoch der Wachstumsschub von 3.600 auf 6.700 Starts aus den Jahren 2003 bis 2004 berücksichtigt, wird deutlich, dass sich der Standort auf höherem Niveau dauerhaft etabliert hat. UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ Flugplatz / Name Marktanteil 2004 in % Marktanteil 2007 in % Hungriger Wolf 8,9 8,1 Uetersen 35,9 36,6 HAM – Fuhlsbüttel 32,4 32,3 Hartenholm 3,2 4,1 Heide-Büsum 6,7 6,1 Rendsburg-Schachtholm 7,4 7,8 Neumünster 5,5 5,0 Total 100,0 100,0 Tabelle 5-3: 5.3 17 Marktanteile der Flugplätze im Untersuchungsraum (gewerblicher und nichtgewerblicher Verkehr bis max. 5,7t MTOW) (2). Zusammenfassung Status-Quo Analyse des Flugplatzes Hungriger Wolf Im Jahr nach Öffnung des Flugplatzes steigt das Startvolumen um 85 Prozent und stablisiert sich bis 2007 bei 6.200 Starts. Der Flugplatz ist geprägt durch den nichtgewerblichlichen Verkehr mit Fluggerät bis 2t MTOW, wobei das zulässige maximale Höchstabfluggewicht bei 5,7 MTOW liegt. Mit einem Verkehrsanteil von 55 Prozent ist der Itzhoer Luftsportverein der Hauptnutzer der Flugplatzes „Hungriger Wolf“, wobei der Verein auch als Betreiber funktioniert. Im Untersuchungsraum steht der Standort „Hungriger Wolf“ im Wettbewerb zu den Flugplätzen Uetersen, HamburgFuhlsbüttel, Heide-Büsum, Rendsburg-Schachtholm, Neumünster und Hartenholm. Der größte Marktanteil des Verkehrsaufkommen im Segment maximales Startgewicht bis 5,7t MTOW entfällt im Jahr 2007 mit 37 Prozent auf Uetersen, gefolgt von Hamburg-Fuhlsbüttel (32 Prozent). Auf den Flugplatz „Hungrigen Wolf entfällt ein Marktanteil von 8 Prozent, mit leicht abnehmender Tendenz. UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 6. 18 ENTWICKLUNGEN UND TRENDS IN DER ALLGEMEINEN LUFTFAHRT Als Grundlage für die Untersuchung der Entwicklungsperspektiven für den Flugplatz „Hungriger Wolf“ werden im nachstehenden Abschnitt allgemeine Entwicklungen und Trends in der Allgemeinen Luftfahrt dargestellt. Dazu werden zunächst unter Rückgriff auf Luftverkehrsstatistiken Entwicklungen im gewerblichen und nicht-gewerblichen Luftverkehr skizziert und nachfolgend das Segment der Business Aviation, insbesondere vor dem Hintergrund des Markteintritts der Very Light Jets, untersucht. 6.1 Entwicklung der Allgemeinen Luftfahrt in der Region Schleswig-Holstein/ Hamburg Analysen der Allgemeinen Luftfahrt als auch mathematische Schätzungen zu zukünftigen Entwicklungen werden mit hinreichender Genauigkeit für Großräume vorgenommen. Die Ableitung von Trends für einzelne Plätze ist aufgrund der großen Abhängigkeit von singulären Ereignissen, z.B. Etablierung einer Flugschule an einem Untersuchungsstandort, lediglich unter Einschränkungen möglich. Im Rahmen des vorliegenden Gutachtens werden daher die Verkehrsentwicklungen in der Allgemeinen Luftfahrt für die Region Schleswig-Holstein und Hamburg untersucht. Im Zeitraum 2002 bis 2007 entwickelte sich die gewerbliche Luftfahrt (Taxiflugverkehr, Rundflüge, gewerbliche Schulflüge, sonstige Flüge der gewerblichen Luftfahrt ohne Linien- Charter-, Pauschalflug- und Tramp/Anforderungsverkehr) in der Untersuchungsregion leicht rückläufig. Nach rund 26.000 Starts im Jahr reduzierte sich das Aufkommen bis 2004 auf 18.000 Starts und stabilisierte sich bei rund 24.000 Starts im Jahr 2007. Insgesamt ging die Anzahl der Starts um -1,3 Prozent p.a. leicht zurück (2).(vgl. Abbildung 6-1). 30 000 25 000 20 000 Starts : -1,3% p.a. 15 000 10 000 5 000 Gew erblicher Verkehr 2002 Abbildung 6-1: 2003 2004 2005 2006 2007 Entwicklung des gewerblichen Verkehrs in der Region Schleswig-Holstein und Hamburg 2002 bis 2007 (2) Für die Untersuchung des nicht-gewerblichen Luftverkehrs in der Region SchleswigHolstein und Hamburg wurde die Entwicklung der Motorflüge bis maximal 5,7t MTOW UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 19 und des „Anderen Verkehrs“ (Hubschrauber, Segelflugzeuge, Motorsegelflüge, Ultraleichtflugzeuge, bemannte Ballone) untersucht. Aus Gründen der Datenverfügbarkeit wird dabei der Zeitraum 2004 bis einschließlich 2007 betrachtet. Die Auswertung zeigt, dass insbesondere die Motorflüge von 2t bis 5,7t MTOW, die im Hinblick auf die Entwicklungsszenarien für den „Hungrigen Wolf“ interessant sind, um durchschnittlich 22 Prozent p.a. zugenommen haben, während die Motorflüge bis 2t MTOW und der Anderen Verkehre eine Reduzierung der registrierten Starts verzeichnet. Insgesamt reduziert sich im Analysezeitraum in der Region SchleswigHolstein und Hamburg das Startvolumen um durchschnittlich -6,0 Prozent p.a. (2) (vgl. Abbildung 6-2). 160 000 140 000 : -6,0% p.a 120 000 Starts 100 000 80 000 : -8,0% p.a 60 000 : -5,8% p.a Motorflüge 2t bis 5,7t MTOW 40 000 Anderer Verkehr Total 20 000 Motorflüge bis 2t MTOW : +22% p.a 2004 Abbildung 6-2: 2005 2006 2007 Entwicklung des nicht-gewerblichen Verkehrs in der Region SchleswigHolstein und Hamburg 2004 bis 2007 (2) Insgesamt verzeichnen die betrachteten Verkehrsarten der Allgemeinen Luftfahrt in der Region Schleswig-Holstein und Hamburg in den Analysezeiträumen leichte Aufkommensverluste. Wird die Analyse für die Bundesebene vorgenommen, werden die Ergebnisse bekräftigt. Das Startvolumen im gewerblichen Verkehr (ohne LinienCharter-, Pauschalflug- und Tramp/Anforderungsverkehr) reduzierte sich um durchschnittlich 2,7 Prozent p.a., das Aufkommen im nicht-gewerblichen Verkehr (für Flugzeugklassen bis 5,7t MTOW und Anderer Verkehr) ging von 2004 bis 2007 um durchschnittlich 0,5 Prozent p.a. zurück (2). Wie in Abschnitt 4 dargelegt wurde, entwickelte sich das Verkehrsaufkommen an den Flugplätzen im Untersuchungsraum dagegen stagnierend (durchschnittlich +0,5 Prozent p.a.), die Entwicklung weicht somit leicht von den Entwicklungstendenzen und Trends für die Bundesebene als auch für die Region Schleswig-Holstein und Hamburg ab(2). Für die weitere zukünftige Entwicklung wird von einer weiter stagnierenden bis leicht rückläufigen Verkehrsentwicklung in der Allgemeinen Luftfahrt im Untersuchungsraum ausgegangen. Im Hinblick auf die dynamische Entwicklung der Business AviaUNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 20 tion in Europa lassen sich Segment-spezfische Wachstumsimpulse ableiten. Diese werden im anschließenden Abschnitt untersucht und dargelegt. 6.2 Business Aviation / Very Light Jets (VLJ) Entsprechend der Definitionen des statistischen Bundesamtes umfasst die Business Aviation Segmente des gewerblichen (Taxi-, Tramp- und Anforderungsverkehr) als auch des nicht-gewerblichen Verkehrs (Werkverkehr, sonstige private Nutzung). Aufgrund von Abgrenzungsschwierigkeiten definiert EURCONTROL die Business Aviation, also den individuellen Geschäftsreiseflugverkehr, über eine Liste von typischen Flugzeugtypen, der Flugzeugmuster mit 5 bis 20 Sitzplätzen und zumeist zwei Triebwerken zugrunde liegen. Beispiele sind die Cessna Citation-Klasse, die Hawker 850AP oder die Eclipse 500 aus dem Segment der Very Light Jets (VLJ) (5). Diese Definition wird der weiteren Untersuchung zugrunde gelegt. Die Business Aviation hat in den vergangenen Jahren eine außerordentliche dynamische Entwicklung in Europa durchlaufen. Von 2001 bis 2005 stieg die Anzahl der in Europa (Eurocontrol Statistical Reference Area, ESRA) erfassten Flugbewegungen um durchschnittlich 3,5 Prozent auf insgesamt 630.000 Flugbewegungen. Insbesondere in den Jahre 2004 (+7,3 Prozent) und 2005 (+6,3 Prozent) konnte das Verkehrsvolumen der Business Aviation überdurchschnittlich stark zulegen (5). Somit entfällt im Jahr 2005 ein Anteil von 6,9 Prozent aller von EUROCONTROL in Europa erfassten IFR-Flugbewegungen (Instrument Flight Rules) auf das Segment der Business Aviation. Ein überdurchschnittliches Wachstum verzeichnen die mit Jets durchgeführten Flugbewegungen, moderat entwickeln sich die mit Turboprops durchgeführten Flugbewegungen, das Verkehrsaufkommen mit Pistons verläuft leicht rückläufig (5) (vgl. Tabelle 6-1). Wachstum tägl. Arrivals & Departures auf Flughäfen in ESRA Business Aviation Total Jet Piston Turboprop 2001 -3,2% -2,5% -8,4% -2,9% -0,7% 2002 2,5% 4,0% 3,0% -1,1% -1,5% 2003 4,4% 5,0% -5,4% 6,8% 3,2% 2004 7,3% 10,2% 1,9% 1,8% 4,2% 2005 6,3% 8,9% -2,0% 2,4% 4,0% : 2001 – 2005 3,5% 5,1% -2,1% 1,4% 1,8% Tabelle 6-1: Andere Entwicklung der Business Aviation in Europa nach Flugzeugkategorien 2001 bis 2005 (5) Funktional ist die Business Aviation schwerpunktmäßig auf die Bedienung von Pointto-Point Verbindungen ausgerichtet, die nicht in die Netze des Linien- und Charterflugverkehres eingebunden sind. Dabei wird lediglich 30 Prozent des Aufkommens der Business Aviation auf Flugplätzen mit mehr als 100 täglichen Flugbewegungen abgewickelt, die verbleibenden 70 Prozent entfallen auf Standorte mit z.T. deutlich geringeren Verkehrswerten. UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 21 Es wird erwartet, dass infolge von Marktreife und behördlicher Genehmigung Very Light Jets (VLJ) einen herausragende Rolle innerhalb der Business Aviation einnehmen werden. Gegenüber etablierten Businessjets liegen die Vorteile in günstigeren Beschaffungs- und Betriebkosten und einer deutlich flexibleren Einsetzbarkeit. VLJ erfordern deutlich geringere Start- und Landebahnlängen und den Einsatz von lediglich einem Piloten. Hersteller, Modelle, Bestellvolumina und technische Daten ausgewählter VLJ sind der Tabelle 6-2 hinterlegt. Hersteller Modell Erwartete Zulassung Preis (in $USM) Seats Max. Speed (in kts) Reichweite (in nm) Erforderliche RunwayLänge Orders Eclipse Aviation Ecclipse 500 2006 1.4 1+5 375 1.280 657 2.350 Adam Aircraft A700 2006 2.25 1+6 340 1.100 900 358 Cessna Citation Mustang 2006 2.4 6 340 1.000 951 240 Excel-Jet Sport-Jet 2006 1 1+4 375 1.000 700 n/a Grob SPn Utilitiy 2007 5,8 8 407 1.670 914 400 Embraer Phenom 100 2008 2,75 6-8 380 1.160 1.036 n/a Tabelle 6-2: Übersicht zu ausgewählten Very Light Jets (5) Bis zum Jahr 2015 wird von Honeywell bzw. Embraer weltweit die Auslieferung von 4.500 bis 5.500 bzw. 2.500 bis 3.000 VLJ auf Grundlage eingegangener Bestellungen erwartet. Für Europa liegen keine genauen Zahlen zu VLJ vor; es wird jedoch ein deutlicher Bedeutungszuwachs für dieses Segment erwartet. EUROCONTROL prognostiziert für den europäischen Markt ein deutliches Wachstum des Flugzeugbestandes an Jets bis 2015 (Zunahme von 1.090 auf ca. 2.100), während die Anzahl der Turboprops in der Business Aviation nur moderat zunehmen wird (von 560 auf 650 bis zum Jahr 2015). Infolge von Substitionseffekten wird durch die Zunahme von VLJ ein leichter Rückgang von Maschinen des Typs Pistons erwartet (von 350 auf 250 Maschinen). Insgesamt ergibt sich somit, dass der für die Business Aviation relvante Flugzeugbestand aus Jets, Turboprops und Pistons von rund 2.000 Flugzeugen auf rund 3.000 Flugzeuge zunehmen wird. Insgesamt, und somit auch vor dem Hintergrund der Entwicklung am Flugplatz „Hungriger Wolf“, kann somit von Wachstumsimpulsen der Business Aviation auf die Allgemeine Luftfahrt ausgegangen werden (5). UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 7. 22 ENTWICKLUNGSPERSPEKTIVEN FÜR DEN FLUGPLATZ „HUNGRIGER WOLF“ Für die Ableitung der Entwicklungsperspektiven für den Flugplatz „Hungriger Wolf“ erfolgt nachstehend im Abschnitt 7.1 die Abgrenzung der Betrachtungsszenarien Ausbaufall und Nicht-Ausbaufall. Alas Betrachtungszeittraum wird ein Zeithorizont von bis zu drei Jahren unterstellt, aufbauend auf dem Basisjahr 2007. Auf Grundlage der Ergebnisse aus dem voranstehenden Abschnitt 6 werden zunächst Implikationen für den Untersuchungsflugplatz ermittelt. Nachfolgend werden szenario-spezifisch Entwicklungspotenziale aus Ergebnissen von Unternehmensbefragungen (Unternehmen, Flugschulen, Taxi- und Charterfluggesellschaften, Luftsportvereine) und Interviews (Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel) abgeleitet (Abschnitt 7.5 und 7.6) und abschließend zusammengefasst (Abschnitt 7.7). 7.1 Entwicklungsszenarien: Ausbaufall und Nicht-Ausbaufall Aufgabe des Gutachtens ist das Aufzeigen von Entwicklungsperspektiven für den Flugplatz „Hungriger Wolf“ unter Berücksichtigung eines zu definierenden Ausbauund Nicht-Ausbaufalls. Auf Grundlage der Szenario-spezifischen Skizzierung von Potenzialen fungiert das Gutachten damit als Entscheidungshilfe, ob und inwieweit die für den Ausbaufall vorgesehenen Maßnahmen zur Aufwertung der Infrastruktur der Nachfrage bzw. dem abzusehenden Bedarf entsprechen. Das Szenario Ausbaufall unterstellt neben dem aktuellen Infrastrukturbestand die Umsetzung folgender Maßnahmen: • Asphaltierung der Start- und Landebahn 03/21 über die volle Länge von 1.040m, • Ausstattung der Start- und Landebahn 03/21 mit einer Befeuerungsanlage bzw. Blitzlichtern an den Schwellen, • Vorhaltung einer Jet A1 Tankstelle. Für die Durchführung der genannten Maßnahmen wird im Rahmen einer Schätzung, die von der Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft vorgenommen wurde, von einem Kostenvolumen von ca. 2 Mio. € ausgegangen (1). Nicht einbezogen ist dabei die • Etablierung von zwei weiteren Flugzeughallen für etwa 15 Flugzeuge (bereits in der Endplanungsphase), die bereits in Planung ist. Für den Nicht-Ausbaufall wird neben der bestehende Flugplatzinfrastruktur von der • Etablierung von zwei weiteren Flugzeughallen für etwa 15 Flugzeuge (bereits in der Endplanungsphase) ausgegangen. UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 7.2 23 Entwicklung der Allgemeinen Luftfahrt in der Region Schleswig-Holstein/ Hamburg – Implikationen für den Flugplatz „Hungriger Wolf“ Die Verkehrsentwicklung für den gewerblichen und nicht-gewerblichen Verkehr am Flugplatz „Hungriger Wolf“ wird im Kapitel 4.3 vorgestellt und diskutiert. Die Entwicklung der zivilen Luftfahrt bzw. des realisierten Verkehrsaufkommens im Zeitraum 2003 bis 2007 zeigt einen deutlichen Anstieg auf. Insbesondere im ersten Jahr nach Abzug der Bundeswehr verzeichnete das Verkehrsvolumen in der Allgemeinen Luftfahrt ein Wachstum um 85 Prozent von 3.600 auf 6.700 Starts. Nachfolgend stabiliserte sich das Startvolumen am Flugplatz „Hungriger Wolf“ bis 2007 auf einem Niveau von 6.000 bis 7.000 Starts. Wie in Abschnitt 6.1 dargelegt wurde, verzeichnet das Startaufkommen in der übergeordneten Analyseregion Schleswig-Holstein und Hamburg im gewerblichen Verkehr bei deutlicher Volatilität eine stagnierende Entwicklung (durchschnittlich -1,3 Prozent p.a) während der gewerbliche Verkehr Aufkommensverluste (in Starts) von durchschnittlich -6,0 Prozent im Zeitraum 2004 bis 2007 verzeichnete. Die für die Untersuchungsflugplätze in Abschnitt 4.3 durchgeführte Verkehrsanalyse zeigt eine tendenziell stagnierende Entwicklung auf (+0,5 Prozent p.a.). Vor dem Hintergrund der prognostischen Unsicherheit, auch in Hinblick auf die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung, lassen sich aus der Analyse der Verkehrsentwicklung für die Region Schleswig-Holstein und Hamburg als auch für die Bundesebene keine Impulse für zusätzlichen Potenziale für den Flugplatz „Hungriger Wolf“ ableiten, die durch eine mathematische Schätzung gestützt wären. Grundlage des Verkehrsmengengerüstes für die weitere Abschätzung der Entwicklungsperspektiven für den Flugplatz „Hungriger Wolf“ ist die Verkehrsstruktur und das Aufkommen aus dem Basisjahr 2007. Es wird somit erwartet, dass der Flugplatz „Hungriger Wolf“ in einem leicht rückläufigen Marktumfeld sein Potenzial halten kann. In den nachfolgenden Abschnitten wird entsprechend der Analyseergebnisse (Business Aviation, Befragung von potenziellen Nutzern und regionalen Unternehmen, Interview mit dem Flughafen Hamburg) dieses für das Jahr 2007 definierte Potenzial erweitert. Szenario Verkehrsmengengerüst Flugplatz „Hungriger Wolf“ nach Szenariofällen Ausbaufall Status Quo „Hungriger Wolf“ 2007 (6.200 Starts bis max. 5,7t MTOW, vgl. Abschnitt 5) Nicht-Ausbaufall Status Quo „Hungriger Wolf“ 2007 (6.200 Starts bis max. 5,7t MTOW, vgl. Abschnitt 5) Tabelle 7-1: 7.3 Verkehrsmengengerüst Flugplatz „Hungriger Wolf“ nach Szenariofällen Business Aviation / Very Light Jets (VLJ) – Implikationen für den Flugplatz „Hungriger Wolf“ EUROCONTROL erwartet bis zum Jahr 2015 eine deutliche Zunahme der Business Aviation in Europa. Insbesondere durch die Markteinführung der Very Light Jets (VLJ) wird eine Verdopplung des Bestandes an Jets auf knapp 2.000 Einheiten prognostizert, während die Anzahl der Turobprop-Maschinen und Pistons stagniert. Für den Flugplatz „Hungriger Wolf“ ergeben sich im Szenario „Ausbaufall“ aufgrund UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 24 der Verlängerung der Start- und Landebahn 03/21 und Etablierung von Befeuerungsanlagen Potenziale. Für die Untersuchung der Entwicklungsperspektiven wird höchst vorsorglich, unter Verweis auf das zu erwartende deutliche Wachstum bei verbleibender deutlicher prognostischer Unsicherheit, von der Stationierung von zwei VLJ’s der Flugzeugklasse bis maximal 5,7t MTOW am Untersuchungsplatz ausgegangen, die im Werkverkehr oder von Privatpersonen betrieben werden. Gemäß des durchschnittlichen Nutzungsprofils wird erwartet, dass jeweils durchschnittlich zwei wöchentliche Starts durchgeführt werden. Insgesamt wird für das Szenario „Ausbaufall“ von 200 zusätzlichen Starts jährlich ausgegangen. Szenario Verkehrseffekte Business Aviation / VLJ Ausbaufall + 200 Starts pro Jahr (Klasse F,I bis 5,7 MTOW) Nicht-Ausbaufall Keine zusätzlichen Starts Tabelle 7-2: 7.4 Verkehrseffekte Business Aviation / VLJ Entwicklungspotenziale für den Flugplatz „Hungriger Wolf“ – Unternehmensbefragung Kreis Steinburg und Kreis Dithmarschen Die Nutzung eines Flugplatzes kann wesentlich durch die Inanspruchnahme durch regional tätige Unternehmen geprägt sein. Im Vorlauf zur vorliegenden Studie hat die egeb im Jahr 2006 als Wirtschaftsförderungseinrichtung der Kreise Steinburg und Dithmarschen 50 Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern zur aktuellen als auch zur möglichen zukünftigen Nutzung des Flugplatzes im Ausbaufall befragt. Gefragt wurden die Unternehmen dabei zur Nutzung des Flugplatzes im Taxi- und Charterflugverkehr mit Fluggerät bis 5,7t MTOW, z.B. mit Air Hamburg, als auch zu Möglichkeiten im Frachtcharterverkehr (6). Die von der egeb zur Verfügung gestellten Ergebnisse der Unternehmensbefragung weisen zusammenfassend einen geringen Nutzungsbedarf der regionalen Wirtschaft auf. Für den Ausbaufall zeigten lediglich drei Unternehmen an, den Flugplatz mittelfristig im Ausbaufall mit rund 60 Starts pro Jahr im Taxiflugverkehr zu nutzen, ein genannter Start entfällt dabei auf das Segment Frachtcharterverkehr (6). Zusätzliches Marketing des Flugplatzes als auch der regionalen Wirtschaftsförderung, z.B. durch eine gezielte Ansprache von Unternehmen, könnte den Bekanntheitsgrad und möglicherweise auch das Potenzial erhöhen. Im Rahmen der Studie wird ergänzend davon ausgegangen, dass sich bei der Etablierung eines möglichen Taxiflugangebotes der Bekanntheitsgrad und die Nutzung des Platzes im Ausbaufall zunimmt. Es wird somit von rund 100 zusätzlichen Starts im Ausbaufall im Taxiflugverkehr ausgegangen, für den Frachtcharterverkehr wird kein Bedarf unterstellt (vgl. Tabelle 7-3). Szenario Potenziale Unternehmensbefragung egeb Ausbaufall + 100 Starts pro Jahr (Klasse F,I bis 5,7 MTOW) Nicht-Ausbaufall Keine zusätzliche Starts Tabelle 7-3: Potenziale: Befragung regionaler Unternehmen (6) UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 7.5 25 Entwicklungspotenziale für den Flugplatz „Hungriger Wolf“ – Befragung von Flugunternehmen, Vereinen und weiteren Nutzern Wesentlicher Bestandteil der vorliegenden Studie ist die Befragung von Flugunternehmen (Taxiflugverkehr), Unternehmen mit stationierten Flugzeugen (Werkverkehr), Flugschulen, Luftsportvereinen und sonstigen Nutzern. Dazu wurden insgesamt 26 relevante Unternehmen und Nutzer an den Standorten „Hungriger Wolf“, Uetersen und Hamburg kontaktiert und zu den Entwicklungsperspektiven des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ unter Berücksichtung beider Szenariofälle anhand eines Fragebogens befragt. Zielsetzung ist die Bedarfsabschätzung insbesondere für die im Ausbaufall vorgesehenen Infrastrukturmaßnahmen. Der Fragebogen ist dem Gutachten im Anhang als Anlage hinterlegt. Die Auswertung der durchgeführten Befragung weist die Ergebnisse szenarienspezifisch für den Ausbau- und den Nicht-Ausbaufall, unterteilt nach Flugzeugklassen und Nutzergruppen auf. Von den kontaktierten Unternehmen, Vereinen und sonstigen Nutzern haben neun den Fragebogen beantwortet. Während insbesondere aus der Gruppe der Luftsportvereine sowohl für den Ausbaufall als auch den NichtAusbaufall zusätzliche Startvolumina für den Flugplatz erwartet werden. Andere Nutzergruppen zeigen, unabhängig vom Szenario und der Startgewichtsklasse des Fluggerätes, keine zusätzlichen Startvolumina auf. Das ist umso bemerkenswerter, als dass insbesondere Taxiflugunternehmen sowie der Werkverkehr von der Asphaltierung der Start- und Landebahn 03/21 als auch der Befeuerung profitieren würden. Von einem größeren Taxiflugunternehmen wurde der Ausbau der Infrastruktur ausdrücklich begrüsst und die Bereitschaft herausgestellt zukünftig Flüge vom Untersuchungsplatz auch mit Fluggerät bis 5,7t MTOW durchzuführen, jedoch wird erwartet, dass aufgrund der Nähe zu Uetersen und Hamburg kaum Nachfrage besteht. In Rücksprache mit einer Flugschule aus dem Untersuchungsgebiet wurde angemerkt, dass durch die Etablierung von Befeuerungsanlagen ein geringfügiges Verkehrsvolumen für Durchführung von Nachtflügen bzw. Flügen während der Dunkelheit im Schulflugverkehr erwartet wird. Die Ergebnisse werden nachstehend anhand Tabelle 7-4 dargestellt. Aus der bestehenden Wartungseinrichtung am Platz „Hungriger Wolf“ konnten auf Grundlage der Befragung keine zusätzliche Potenziale abgeleitet werden. UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 26 Ergebnisse Nutzerbefragung Zusätzliche Entwicklungspotenziale Starts pro Jahr nach Startsgewichtsklassen Befragte Unternehmen Nutzergruppe Rücklauf Ausbaufall Nicht-Ausbaufall Bis 2t MTOW 2t bis 5,7t MTOW Bis 2t MTOW 2t bis 5,7t MTOW Kommentar Arbeitsluftfahrt 1 1 0 0 0 0 Flugschulen 3 1 100 0 0 0 Luftsportvereine 7 3 410 0 400 0 Taxiflugverkehr 9 2 0 10 0 5 Werkverkehr 4 1 0 0 0 0 Werftbetrieb 1 0 - - - - Keine Aussagen zu zukünftigen Entwicklungen Krankentransportunternehmen 1 1 0 0 0 0 Hubschrauberbewegungen Summe 26 9 510 10 400 5 Tabelle 7-4: Ergebnisse der Nutzerbefragung „Hungriger Wolf“ (eigene Erhebung und Auswertung) Abweichend von den Befragungsergebnissen wird erwartet, dass aufgrund der für den Ausbaufall durchzuführenden Maßnahmen sowie des günstigen Gebührenniveaus weitere Verkehrsvolumina am Flugplatz Hungriger Wolf realisiert werden. Trotz verbleibender Unsicherheit wird erwartet, dass jährlich etwa 100 zusätzliche Starts mit Fluggeräten von 2t bis 5,7t MTOW von Taxiflug- und Werkverkehr als auch von Flugschulen und Luftsportvereinen durchgeführt werden. Es wird darauf hingewiesen, dass der Flugplatz „Hungriger Wolf“ mit einer voll asphaltierten Start- und Landebahn gegenüber den umliegenden Plätzen, z.B. Uetersen, aufgrund der ganzjährigen vollen Nutzbarkeit und dem günstigen Gebührenniveau für Nutzer einen strategischen Vorteil bietet, der Potenziale erwarten lässt, diese aber nicht quantifiziert werden können. Zusammenfassend lassen sich somit aus der Nutzerbefragung gegenüber Startvolumen im Jahr 2007 zusätzliche 620 Starts im Ausbaufall und zusätzliche 405 Starts im Nicht-Ausbaufall feststellen (vgl. Tabelle 7-5). Szenario Effekte Nutzerbefragung Ausbaufall +620 Starts (davon 110 aus der Klasse 2t - 5,7t MTOW) Nicht-Ausbaufall +405 Starts (davon 5 aus der Klasse 2t - 5,7t MTOW) Tabelle 7-5: Potenziale: Nutzerbefragung „Hungriger Wolf“ UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 7.6 27 Entwicklungspotenziale für den Flugplatz „Hungriger Wolf“ – Auswertung des Interviews zu Kooperationsmöglichkeiten mit dem Flughafen Hamburg Hamburg-Fuhlsbüttel ist mit einem Aufkommen von rund 12,7 Mio. Passagieren und etwa 150.000 Flugbewegungen im Jahr 2007 der fünftgrößte Flughafen in Deutschland und herausragender Luftverkehrsstandort in Norddeutschland. Der Flughafen verfügt über zwei sich kreuzende Start- und Landebahnen von 3.666m bzw. 3.250m Länge und je 46m Breite. Dabei verfügt das System über eine Kapazität von maximal 48 koordinierbaren Bewegungen pro Stunde. Kernstück der Allgemeinen Luftfahrt am Flughafen Hamburg ist das Geschäftsfliegerzentrum mit einem eigenen 450 qm großen Fluggastterminal. Die Hangarflächen verfügen über eine Kapazität von 5.800 qm und ermöglichen die Unterbringung von rund 20 Jets sowie ein- und zweimotorige Propellerflugzeuge und Helikoptern. Insgesamt haben etwa 50 Unternehmen am Standort Fluggerät stationiert. Neben dem Geschäftsreiseverkehr, d.h. Werk-, Taxiflug- und Anforderungsverkehr, wird am Flughafen Hamburg auch weiterer gewerblicher Verkehr (Schulflugverkehr) und nicht-gewerblicher Verkehr (private Nutzer, Luftsportvereine) durchgeführt. In Fokus auf die Flugzeugklassen mit einem max. Abflugggewicht von 5,7t MTOW und unter Berücksichtigung der „Anderen Verkehre“ (Hubschrauber, Segel-, Motorsegel, Ultraleichtflüge und bemannte Ballone) wurde am Flughafen Hamburg im Jahr 2007 ein Volumen von 24.900 Starts realisiert (vgl. auch Abschnitt 5). Vor dem Hintergrund des zu evaluierenden Ausbaus der Start- und Landebahn 03/21 am Fluglatz „Hungriger Wolf“ besteht eine herausragende Teilaufgabe der vorliegenden Untersuchung in der Identifikation von möglichen Kooperationspotenzialen zwischen dem Flughafen Hamburg und dem „Hungrigen Wolf“ im Segment der Allgemeinen Luftfahrt mit Luftfahrzeugen bis max. 5,7 MTOW. Der Leitgedanke ist, dass, hergerufen durch Aufwertung der Infrastruktur, vermehrt Verkehre, begleitet und flankiert und abgestimmten Maßnahmen beider Partner, attrahiert werden und der Flughafen Hamburg vor dem Hintergrund möglicher Kapazitätsengpässe entlastet wird (z.B. Vorfeldflächen). Dieser Teilaufgabe wird durch die Durchführung eines Experteninterviews mit der Geschäftsführung der Flughafen Hamburg GmbH entsprochen (Interviewleitfaden siehe Anhang). Im Rahmen des Gespräch am 23.06.2009 wurde deutlich gemacht, dass • der Flughafen keine aktive Verdrängungspolitik der Allgemeinen Luftfahrt, insbesondere der Kleinluftfahrt der Privatnutzer, durchführt noch dieses für die Zukunft vorsieht, • aufgrund der Standortgunst realisierte Anhebungen der Nutzungsgebühren weitgehend preisunelastisch aufgenommen worden sind. Die Standortgunst ergibt sich dabei aus den Öffnungszeiten, dem installierten InstumentenLande-system (ILS) und Alwettertauglichkeit, dem Image und der Lage im Metropolraum Hamburg. Ferner wurde dargelegt, dass • für die zukünftige Entwicklung des Flughafens die Infrastrukureinrichtungen und Anlagen zur Bedienung der Allgemeinen Luftfahrt dem Status-Quo entsprechen werden, UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 28 • dem gewerbsmäßigen Passagierlinien, Charter- und Frachtverkehr Vorrang gegenüber der Allgemeinen Luftfahrt eingeräumt wird (z.B. Einschränkungen während Spitzenstunden), • die Flughafen Hamburg GmbH das Gesprächsangebot begrüsst, doch bislang bzgl. der Allgemeinen Luftfahrt weder eine Kooperation mit anderen Plätzen eingangenen ist, noch diese für Zukunft ausschließen oder ausdrücklich anzustreben beabsichtigt. Für den Flugplatz „Hungriger Wolf“ lassen sich vor dem Hintergrund der möglichen Asphaltierung der Start- und Landebahn 03/21 zumindest kurzfristig keine zusätzlichen Potenziale aus Kooperationsbestrebungen mit dem Flughafen Hamburg ableiten. Mittel- und langfristig wird jedoch eine Kooperation vom Flughafen Hamburg, auch vor dem Hintergrund einer veränderten Kapazitätssituation, nicht ausgeschlossen. Zusammenfassend werden, für die Zeitperspektive von drei Jahren, aufbauend auf dem Basisjahr 2007, somit weder für den Ausbaufall noch für den Nicht-Ausbaufall Verkehrsvolumina, abzuleiten aus zukünftigen Kooperationsbestrebungen, quantifiziert. Szenario Potenziale aus einer möglichen Kooperation zwischen dem Flughafen HAM und dem Flugplatz „Hungriger Wolf“ Ausbaufall Keine zusätzliche Starts Nicht-Ausbaufall Keine zusätzliche Starts Tabelle 7-6: 7.7 Potenziale: Kooperationsmöglichkeiten Flughafen Hamburg/ Flugplatz „Hungriger Wolf“ Zusammenfassung und Bewertung Entwicklungsperspektiven „Hungriger Wolf“ Für die Untersuchung der Entwicklungsperspektiven des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ wurden in einem ersten Schritt allgemeine Entwicklungen und Trends der Allgemeinen Luftfahrt dargestellt und auf dieser Basis Szenarien-spezifisch Potenziale für den Untersuchungsstandort ermittelt. Diese wurden durch Perspektiven aus der Business Aviation, durch eine Befragung von regionalen Unternehmen in den Kreisen Steinburg und Dithmarschen, einer Befragung von Flugplatznutzern und ein Interview mit dem Flughafen Hamburg abgeleitet und erfasst. Die Ergebnisse der Studie werden zusammenfassend anhand Tabelle 7-7 dargestellt. UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ Entwicklungspotenziale Pontenziale Gewerblicher Verkehr Bis MTOW Status 2007 Ausbaufall Business Aviation / VLJ Kooperation „Hungriger Wolf“ – Flughafen HAM Total (Starts pro Jahr) 2t bis 5,7t MTOW Nicht-gewerblicher Verkehr Bis MTOW 2t 2t bis MTOW Anderer Verkehr 5,7t 330 25 4.570 0 1.300 0 200 0 0 0 100 0 0 0 100 10 410 0 0 0 0 0 0 0 430 335 4.980 0 1.300 Befragung regionale Unternehmen Nutzerbefragung 2t 29 7.045 Nicht-Ausbaufall Status 2007 330 25 4.570 0 1.300 Business Aviation / VLJ 0 0 0 0 0 Befragung regionale Unternehmen 0 0 0 0 0 Nutzerbefragung 0 5 400 0 0 Kooperation „Hungriger Wolf“ – Flughafen HAM 0 0 0 0 0 330 30 4.970 0 1.300 Total (Starts pro Jahr) 6.630 Tabelle 7-7: Entwicklungspotenziale (Starts pro Jahr) für de Flugplatz „Hungriger Wolf“ Bei Gegenüberstellung der Szenarien Ausbaufall und Nicht-Ausbaufall ergibt sich eine Differenz von 415 Starts pro Jahr, wobei der Schwerpunkt auf gewerblichen Verkehr mit der Flugzeugklasse bis 5,7t MTOW (Taxiflug- und Werkverkehr) entfällt. Somit werden für den Ausbaufall, d.h. Asphaltierung der Start- und Landebahn 03/21 und Etablierung von Befeuerungsanlagen, rund 400 zusätzliche Starts zu erwarten sein, die im Nicht-Ausbaufall nicht durchgeführt werden könnten. Die Umsetzung der Maßnahmen entsprechen daher gegenüber 2007 lediglich einem geringen zusätzlichen, wenn auch insbesondere in Hinblick auf den Taxi- und Werkverkehr interessanten, Bedarf für einen Zeithorizont von bis zu drei Jahren, aufbauend auf dem Basisjahr 2007. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass durch den Eintritt von Einzelereignissen, z.B. die dauerhafte Etablierung eines Taxiflugunternehmens, das Potenzial mittel- und langfristig deutlich zunehmen könnte. Die Gründe für den verhältnismäßig geringfügigen zusätzlichen Bedarf im Ausbaufall liegen in der geographischen Lage, die den Anforderungen der Nachfrage aus dem Aufkommensschwerpunkt Hamburg bzgl. Zugangszeit nicht voll entspricht; zusätzlich wirkt sich der Flugplatzwettbewerb zu Uetersen und Hamburg-Fuhlsbüttel als auch UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 30 die geringere Nachfrage (hier Taxiflug- und Werkverkehr) aus dem unmittelbaren Flugplatzumfeld dämpfend auf die Entwicklungsperspektiven aus. Neben dem geschätzten Bedarf können mögliche Aufwertungsmaßnahmen vor dem Hintergrund einer Initiative des Europäischen Parlamentes begründet werden. Das Parlament fordert die Mitgliedstaaten auf Erweiterungsinvestitionen an kleinen und mittleren Flugplätzen durchzuführen, um zukünftig bei weiter zunehmenden Kapazitätsengpässen an großen Flughäfen insbesondere die Business Aviation, für die eine anhaltendes Wachstum erwartet wird, auch an kleineren Standorten entsprechend den technischen und gesetzlichen Anforderungen bedienen zu können (8). UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 8. 31 VORAUSSETZUNGEN DER POTENZIALREALISIERUNG Im vorangestellten Abschnitt wurden die Entwicklungsperspektiven für den Flugplatz „Hungrigen Wolf“ für die Szenarien „Ausbaufall“ und „Nicht-Ausbaufall“ quantifiziert. Für den „Ausbaufall“ wird infolge der Infrastrukturmaßnahmen ein Zuwachs auf 7.045 Starts erwartet, wovon 335 auf das Segment des gewerblichen Verkehrs mit Flugzeugen mit einem maximalen Abfluggewicht von 5,7t MTOW entfallen. Demgegenüber nimmt im „Nicht-Ausbaufall“ das Verkehrsvolumen auf 6.630 Starts, wovon lediglich 30 Starts auf das Segment des gewerblichen Verkehrs mit Flugzeugen mit einem maximalen Abfluggewicht von 5,7t MTOW entfallen, zu. Gegenstand des nachfolgenden Abschnitts ist die Skizzierung der Rahmenbedingen, die für die Attrahierung und Sicherung des dargelegten Potenzials erforderlich sind. Grundlegende Annahmen zur Potenzialrealisierung sind den Annahmen beider Entwicklungsszenarien hinterlegt (Abschnitt 7.1). So werden für den „Ausbaufall“ folgende Infrastrukturmaßnahmen unterstellt: • Asphaltierung der Start- und Landebahn 03/21 über die volle Länge von 1.040m, • Ausstattung der Start- und Landebahn 03/21 mit einer Befeuerungsanlage bzw. Blitzlichtern an den Schwellen, • Etablierung von zwei weiteren Flugzeughallen für etwa 15 Flugzeuge (bereits in der Endplanungsphase), • Vorhaltung einer Jet A1 Tankstelle. Für den Nicht-Ausbaufall wird neben der bestehende Flugplatzinfrastruktur von der • Etablierung von zwei weiteren Flugzeughallen für etwa 15 Flugzeuge (bereits in der Endplanungsphase) ausgegangen. Grundsätzlich wird erwartet, dass entsprechend den Annahmen zum Infrastrukturbestand die quantifizierten Verkehrsvolumina realisiert werden. Das Aufkommensdelta von 415 Starts pro Jahr zwischen dem „Ausbaufall“ und dem „Nicht-Ausbaufall“ ist demnach durch den abweichenden Ausbaustand zu erklären. Werden die genannten Verkehrspotenziale und Entwicklungsperspektiven des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ vor dem Hintergrund der europäischen und deutschen Gesetzeslage untersucht, ist neben anderen bezüglich des nicht-gewerblichen Verkehrs der EASA (Europäische Agentur für Flugsicherheit) Entwurf zur Regulierung der Flugbetriebsregeln zu analysieren, für den gewerblichen Verkehr sind zusätzlich die Vorgaben aus die Vorgaben aus der europäischen Regelung JAR-OPS 1 zu berücksichtigen. 8.1 EASA Entwurf zur Regulierung der Flugbetriebsregeln (EASA NPA 2009-02OPS) Unter dem Dokument „Implementing Rules for Air Operations of Community Operator" erarbeitet die EASA aktuell für Europa harmonisierte Flugbetriebsvorschriften, die auch den Bereich des nicht-gewerblichen Verkehrs einschließen und somit zu- UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 32 künftig auch am Flugplatz „Hungriger Wolf“ Anwendung finden könnten. Die Flugbetriebsvorschriften sehen unter anderem vor, dass • Flugzeugtyp-abhängige Vorgaben zur erforderlichen Start- und Landebahnlänge auch für den nicht-gewerblichlichen Verkehr unter 5,7t MTOW vorgenommen werden, • Flugzeugtyp-abhängige Vorgaben zur erforderlichen Start- und Landebahnlänge zusätzlich Faktoraufschläge berücksichtigen, • Flugschulen sich als „Authorised Training Organisations“ zertifizieren lassen müssen, • private Betreiber zunehmend wie kommerzielle Betreiber von Behörden beaufsichtigt werden (9, 10). Die Kommentierungsfrist zur Regulierung endet Juli 2009, danach erfolgt ggf. die Modifikation und Umsetzung der Regulierung (10). Sollte die EASA Regulierung der Flugbetriebsregeln umgesetzt werden, könnte diese Maßnahme Anpassungen an der Infrastruktur, insbesondere der Start- und Landebahnen am Flugplatz „Hungriger Wolf“ erforderlich machen, anderenfalls könnte einzelnen nicht-gewerblichen Verkehren, in Abhängigkeit des Flugzeugmusters, nicht mehr entsprochen werden. Für diesen Fall sind zur Bestandssicherung als auch zur Schöpfung der genannten Potenziale sowohl für den „Ausbaufall“ als auch den „Nicht-Ausbaufall“ nach Umsetzung der Regulierung die resultierenden Implikationen für den Flugplatz genau zu prüfen und Handlungsoptionen abzuleiten. 8.2 JAR OPS 1 Die Europäische Luftfahrtbehörde JAA (Joint Aviation Authority) hat die nationalen Flugbetriebsregulungen mit JAR OPS 1 zusammengeführt und harmonisiert. Die Regelung betrifft den Einsatz von Propellerflugzeugen von 2t bis 5,7t MTOW und maximal 9 Sitzplätzen im gewerblichen Verkehr und wurde im Jahr 2005 in deutsches Recht umgesetzt (11, 12, 13). Die Umsetzung der Vorschriften, dass Flugzeuge, die unter die diese Regelung eine 25 Prozent längere Startrollstrecke und 43 Prozent längere Landestrecke benötigen. Die Anforderungen sind Flugzeugtyp-spezifisch festgelegt. Sofern ein Flugplatz nicht den entsprechenden Anforderungen entspricht, können entsprechende Flugzeugtypen diesen Platz nicht mehr anfliegen (13). Für die ermittelten Potenziale des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ bedeuten dies, dass in Abhängigkeit des Flugzeugtypes bestimmte Verkehrspotenziale aufgrund der zur kurzen Start- und Landebahn nicht gehoben werden können, also eine über die vorgesehenen 1.040m hinausgehende Dimensionierung der Start- und Landebahnen erforderlich ist (z.B. Raytheon Beechcraft King Air 200). Insbesondere für den „Ausbaufall“ ist diese Feststellung in Abhängigkeit der tatsächlich einzusetzenden Fluggeräte im gewerblichen Verkehr bis maximal 5,7t MTOW relevant (12). UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 33 QUELLENVERZEICHNIS 1. Flugplatz Hungriger Wolf - Entwicklungs- und Betriebsgesellschaften mbH, diverse Informationen aus Gesprächen und E-Mails, Website, Juni 2009 2. Statistisches Bundesamt, Fachserie 6.1/6.2, Luftverkehr, diverse Jahrgänge, Wiesbaden, 2009. 3. egeb – Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel, Wirtschaftsförderung, website http://www.egeb.de/, Brunsbüttel, Juni 2009 4. Statistisches Bundesamt, Genesis Datenbank, Kennzahlen zur regionalen Wirtschaftsstruktur, diverse Jahrgänge, Wiesbaden, 2009. 5. EUROCONTROL, Getting to the Point: Business Aviation in Europe, Trends in Air Traffic, Volume 1, Brussels, 2005. 6. egeb – Befragung Unternehmen im Kreis Steinburg und Dithmarschen, Brunsbüttel, Juni 2006 7. Statistisches Bundesamt, Fachserie 6.1/6.2, Luftverkehr, diverse Jahrgänge, Wiesbaden, 2008. 8. Europäisches Parlament, Zukunft zur Allgemeinen Luftfahrt und Geschäftsreiseluft, Brüssel, 2009. 9. EASA, Erweiterte Zuständigkeiten für die EASA, was ändert sich für die Allgemeine Luftfahrt?, Vortrag im Rahmen der Europäischen Konferenz für Allgemeine Luftfahrt, 26.05.2008, Schönhagen, 2008. 10. AOPA Germany, Kommentierung www.aopa.de, Egelsbach, 2009 neuer EASA-Vorschriften, unter 11. Bundesministerium für Verkehr, Bekanntmachung der deutschen Übersetzung der Bestimmung der Joint Aviation Auhtorities über die gewerbsmäßige Beförderung von Personen und Sachen in Flugzeugen (JAR OPS 1), Fassung 2003 12. Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Flughafenwesen und Luftverkehr, Bewertung und Untersuchung der Verkehrslandeplätze in NRW zum Funktionserhalt aufgrund von JAR-OPS 1, Köln, 2006. 13. Flugplatzgesellschaft Hangelar, Verkehrslandeplatz Bonn-Hangelar-Schwerpunktlandeplatz, Anpassung der Start- und Landebahn an die geänderten Bestimmungen gemäß JAR-OPS 1, Bonn, 2008 UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 34 ANHANG 1. Fragebogen zur Studie Entwicklungsperspektiven des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 2. Interviewleitfaden HAM UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 1 Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ Fragebogen Kontakt: UNICONSULT Burchardkai 1 21129 Hamburg Tel.: 040 – 74008-118 E-mail: r.schikorr@uniconsult-hamburg.de Web: www.uniconsult-hamburg.de UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Mai 2009 Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 2 Einleitung Im Rahmen des Konversionsprozesses, den der Flugplatz „Hungriger Wolf“ (ICAO Flugplatz Code EDHF) im Kreis Steinburg seit dem Abzug der Heeresflieger im Jahr 2003 durchläuft, konnte der Betrieb der Anlage erfolgreich auf eine Entwicklungsund Betriebsgesellschaft mbH übertragen werden. Den Flugplatz hat der Itzehoer Luftsportverein zum größeren Teil gekauft und zum kleineren Teil langfristig gemietet. Hauptnutzer sind der Luftsportverein sowie private Fallschirmspringer. Mehrere Betriebe haben sich im direkten Umfeld des Flugplatzes angesiedelt, darunter auch Wartungseinrichtungen. Im Analysejahr 2008 waren am Standort „Hungriger Wolf“ rund 60 Flugzeuge der Gewichtsklassen bis 5,7 t MTOM (Maximum Take-Off Mass) stationiert. Insgesamt wurden rund 7.000 nicht-gewerbliche Flugbewegungen durchgeführt, Tendenz steigend. Angesichts dieser positiven Entwicklung stellt sich die Frage nach strategischen Entwicklungspotenzialen, die eine langfristige Entfaltung über das bisher Erreichte hinaus gestatten. Entwicklungskonzepte sehen bei weiter steigender Nachfrage im nicht-gewerblichen Verkehr und zusätzlichem Bedarf aus den Segmenten • Individueller Geschäftsreiseverkehr, • Flugschulung und • sonstiger gewerblicher Verkehr Maßnahmen zur bedarfsgerechten Anpassung der Flugplatzinfrastruktur vor. So wird erwogen, die Bahn 03/21 über die volle Länge von 1.040 m asphaltiert vorzuhalten (heute 500 m Asphalt, 540 m Gras), Hallenkapazitäten zu erweitern und zusätzlich Maßnahmen zur Anhebung der Operabilität und Flugsicherheit durchzuführen. UNICONSULT ist vom Amt Kellinghusen/Kreis Steinburg beauftragt worden eine Studie zu den Entwicklungsperspektiven für den Flugplatz Hungriger Wolf auszuarbeiten. Zur Quantifzierung der zu erwartenden Verkehrspotenziale sind neben statistischen Analysen Unternehmensbefragungen vorgesehen, die eine Einschätzung zukünftig zu erwartender Flugbewegungsvolumina stützen. In Sinne des Projektes würden wir uns freuen, wenn Sie an dieser Befragung teilnehmen um uns somit eine möglichst qualifzierte Abschätzung der Entwicklungsperspektiven für den Flugplatz Hungriger Wolf ermöglichen. Die erforderliche Zeit zum Ausfüllen des Fragebogens wird auf 15 Minuten geschätzt. Für Rückfragen können Sie uns gerne telefonisch unter 040-74008-118 kontaktieren oder schreiben Sie uns eine E-Mail an r.schikorr@uniconsult-hamburg.de. Weitere Informationen zu UNICONSULT finden Sie unter: www.uniconsult-hamburg.de. Vielen Dank für Ihre Unterstützung. UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Mai 2009 Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 3 Fragebogen zur Studie: Teil A – Angaben zum Unternehmen: Kontaktdaten: Name des Unternehmens: Kontaktperson: Anschrift: Telefon: E-Mail: Anmerkungen: Bitte geben Sie nachstehend die Anzahl der vom Unternehmen betriebenen Flugzeuge nach Flugzeugtyp und realisiertes Flugbewegungsvolumen im Jahr 2008 an (sofern keine genauen Daten vorliegen, bitte schätzen Sie Ihre Angaben): Anzahl Flugzeuge Typ Anmerkungen: UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Mai 2009 Flugbewegungsvolumen 2008 (Starts- und Landungen) Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 4 An welchen der nachstehenden Flugplätze wurden im Jahr 2008 Flugbewegungen durchgeführt und ggf. Flugzeuge stationiert? Bitte ankreuzen. Flugplatz Durchführung von Flugbewegungen? Stationierte Flugzeuge? Flughafen HAM Uetersen Neumünster Hungriger Wolf Heide-Büsum Anmerkungen: Teil B: Hungriger Wolf Bestand: Der Flugplatz Hungriger Wolf liegt im Kreis Steinburg etwa 10Km nördlich von Itzehoe. Aus Hamburg erreicht man den Standort in ca. 45 Minuten über die BAB 23. Umliegende öffentliche Verkehrslandeplätze sind Uetersen, Heide-Büsum, Neumünster sowie der Flughafen Hamburg-Fühlsbüttel (vgl. nachstehende Karte). Der Flugplatz Hungriger Wolf verfügt über die Bahn 03/21 (1.050 m*30 m, davon 500 m Asphalt) und die kreuzende Bahn 09/27 (700 m*40 m, Gras), zwei apshaltierte Rollwege, Tankstelle, Wartungsbetriebe, Hangars, Gewerberäume- und flächen und Gastronomie. Gemäß bestehender Betriebsgenehmigung ist der Flugplatz für Flugzeuge bis 5,7 t MTOM zugelassen und ist im VFR-Verfahren (Visible Flight Rules) nach festen Öffnungszeiten während der Tagesstunden zu erreichen. UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Mai 2009 Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 5 Neumünster Heide Büsum 37 Km 36 Min. 68 Km 47 Min. "Hungriger Wolf“ 55 Km 48 Min. 65 Km 48 Min. Uetersen Hamburg-Fühlsbüttel Erscheint es Ihnen denkbar unter den gegebenen Voraussetzungen Flugbewegungen am Standort Hungriger Wolf durchzuführen? (bitte ankreuzen): Ja Nein Wenn Ja, wieviele? (Schätzung): Davon nach Flugzeugtypen: Typ: Anzahl: Typ: Anzahl: Typ: Anzahl: Typ: Anzahl: Bitte begründen Sie Ihre Antwort: UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Mai 2009 Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 6 Zukünftige Maßnahmen am Standort Hungriger Wolf: Entwicklungskonzepte für den Flugplatz Hungriger Wolf sehen bei weiter steigender Nachfrage im nicht-gewerblichen Verkehr und zusätzlichem Bedarf aus den Segmenten • Individueller Geschäftsreiseverkehr, • Flugschulung und • sonstiger gewerblicher Verkehr Maßnahmen zur bedarfsgerechten Anpassung der Flugplatzinfrastruktur vor. So wird erwogen die Bahn 03/21 über die volle Länge von 1.040 m asphaltiert vorzuhalten (heute 500 m Asphalt, 550 m Gras) und zusätzlich Maßnahmen zur Anhebung der Operabilität und Flugsicherheit durchzuführen. Erscheint es Ihnen denkbar nach Durchführung der vorgestellten Maßnahmen Flugbewegungen am Standort Hungriger Wolf durchzuführen? (bitte ankreuzen): Ja Nein Wenn Ja, wieviele? (Schätzung): Davon nach Flugzeugtypen: Typ: Anzahl: Typ: Anzahl: Typ: Anzahl: Typ: Anzahl: UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Mai 2009 Studie zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Flugplatzes „Hungriger Wolf“ 7 Erscheint es Ihnen denkbar nach Durchführung der vorgestellten Maßnahmen Flugzeuge am Standort Hungriger Wolf zu stationieren? (bitte ankreuzen): Ja Nein Wenn Ja, wieviele? (Schätzung): Davon nach Flugzeugtypen: Typ: Anzahl: Typ: Anzahl: Typ: Anzahl: Typ: Anzahl: Welche zusätzlichen Anforderungen stellen Sie an den Flugplatz Hungriger Wolf? Weitere Anmerkungen und Kommentare: Vielen Dank für Ihre Untersützung! UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Mai 2009 UNICONSULT Interviewleitfaden HAM Interviewleitfaden HAM UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH Container Terminal Burchardkai 1 21129 Hamburg Tel.: (0 40) 33 62 16 Fax: (0 40) 32 27 64 E-Mail: uniconsult@uniconsult-hamburg.de Web: http://www.uniconsult-hamburg.de Copyright © by UNICONSULT Mai 2009 Interview HAM 1 1. STUDIE ZU DEN ENTWICKLUNGSMÖGLICHKEITEN FLUGPLATZ ITZEHOE/ HUNGRIGER WOLF – INTERVIEW HAM 1.1 Aufgabenstellung Im Analysejahr 2008 waren am Standort „Hungriger Wolf“ rund 60 Flugzeuge der Gewichtsklassen bis 5,7t MTOM (Maximum Take-Off Mass) stationiert. Insgesamt wurden rund 7.000 nicht-gewerbliche Flugbewegungen durchgeführt, Tendenz steigend. Angesichts dieser positiven Entwicklung stellt sich die Frage nach strategischen Entwicklungspotenzialen, die eine langfristige Entfaltung über das bisher Erreichte hinaus gestatten. Entwicklungskonzepte sehen bei weiter steigender Nachfrage im nicht-gewerblichen Verkehr und zusätzlichem Bedarf aus den Segmenten individueller Geschäftsreiseverkehr, Flugschulung und sonstiger gewerblicher Verkehr Maßnahmen zur bedarfsgerechten Anpassung der Flugplatzinfrastruktur vor. So wird erwogen die Bahn 03/21 über die volle Länge von 1.040m asphaltiert vorzuhalten (heute 500m Asphalt, 540m Gras) und zusätzlich Maßnahmen zur Anhebung der Operabilität und Flugsicherheit (Installation von Befeuerungsanlagen) durchzuführen. Im Mittelpunkt der Potenzialuntersuchung stehen die Segmente • General Aviation (Klein-Jets / Privat-Jets / Business Aviation) o Individueller Geschäftsreiseverkehr o Flugschulung / Luftsportvereine o Sonstiger gewerblicher Verkehr o Sonstiger nichtgewerblicher Verkehr und • Luftfracht und • Wartung und Reparatur von Flugzeugen. Interview HAM 1.2 2 Übersicht und Standort Hungriger Wolf EDHF – Flugplatz Hungriger Wolf 21/03: 1.050m*30m 09/27: 700m*40m Entsprechend der w ist der Flugplatz Hungriger Wolf für Fluggeräte bis zu einem Startabflugsgewicht von maximal 5,7 t (MTOM / Maximum Take-Off Weight) zugelassen. Der Platz ist unter Sichtflugregeln bzw. als VFR-Flug (Visual Flight Rules) nach festen Öffnungszeiten während der Tagesstunden zu erreichen. • Itzehoer Luftsportverein • Fallschirmsprungzentrum Yuu-Skydive mit Aubildung zum Fallschirmspringer, Verein und Tandemsprünge • Ultraleichtflugschule • Flugschulen aus der Region Hamburg im Incoming-Verkehr • Private Flugzeughalter / Flugbewegungen Interview HAM 3 Schleswig-Jagel Heide Büsum Neumünster 59 Km 54 Min. 37 Km 36 Min. 68 Km 47 Min. "Hungriger Wolf“ 55 Km 48 Min. 65 Km 48 Min. Uetersen Hamburg-Fühlsbüttel Übersicht Wettbewerbsflugplätze Hungriger Wolf Gegenüberstelllung HW und Hamburg Flugplatz Itzehoe/Hungriger Wolf: Aufkommen Starts nach Flugzeugklassen 2003 bis 2007 8000 F,I 7000 E G 6000 H Andere Anzahl Starts 1.3 5000 Summe 4000 3000 2000 1000 0 2003 2004 2005 2006 2007 Flugbewegungsvolumina Flugplatz Hungriger Wolf – 2003-2007 (1+2 motorige Flugzeuge bis 2t und 5,7t MTOW) HAM im Jahr 2007: Interview HAM 4 Gewerblicher Verkehr: 1294 Nicht-gewerblicher Verkehr: 24.247 Total: 25.541 1.4 1.5 Stand der Studie • Statistische Auswertungen • Interviews mit Fluggesellschaften, Vereinen, Flugschulen und privaten Nutzern am Flugplatz Hungriger Wolf, Uetersen und HAM: o Canair o Air HH o Hanseatic Aviation o Jetkontor o Nordavia Fluggesellschaft o Airgroup private Jets o ABC Nordflug private Jet Charter • Interview Flughafen HAM: Kooperation und Strategie • Data Compiling • Bericht Interview HAM Entwicklung des GA-Segments / Geschäftsfliegerzentrum am Flughafen HAM bis 2015/2020? Welche Perspektiven bestehen und welche Maßnahmen am Standort HAM sind geplant? Welcher Stellenwert entfällt auf den GA-Sektor am Flughafen HAM? Bestehen in Hinblick auf die GA Engpässe und wie wird diesen begegnet (z.B. Vorfeldsituation, Slots zu Spitzenzeiten? (z.B. DUS-MGL denkbar?) Inwieweit finden Kooperationen mit umliegenden Flugplätzen statt, z.B. Uetersen? Gibt es eine Mittel- und Langfriststrategie für den GA-Sektor am Flughafen HAM? Inwieweit sind Kooperationen mit umliegenden Standorten denkbar, die auch in der Verlagerung von Flugbewegungen aus dem GA-Segment bis 5,7t MTOW resultieren? Interview HAM 5 Ist eine Kooperation mit den Flugplatz Hungriger Wolf unter Berücksichtigung des Ausbaufalls denkbar? Welche Anforderungen und Rahmenbedingungen bestehen an eine solche Kooperation? Werden andere Standorte einer Kooperation mit HW vorgezogen udn warum?