100 PROZeNt Köln - Rimini Protokoll
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100 PROZeNt Köln - Rimini Protokoll
005 005 RIMINI PROTOKOLL (HELGARD HAUG, STEFAN KAEGI UND DANIEL WETZEL) Sie können das Programmheft mit dieser Seite in das Spielzeitjahresheft einkleben. RIMInI PROtOkOLL Helgard Haug (*1969), Stefan Kaegi (*1972) und Daniel Wetzel (*1969) haben am Gießener Institut für Angewandte Theaterwissenschaft studiert und arbeiten in unterschiedlichen Konstellationen unter dem Label Rimini Protokoll. Sie gelten als die „Protagonisten und Begründer eines neuen Reality Trends auf den Bühnen“ (Theater der Zeit), der die junge Theaterszene geprägt hat. Die Arbeiten finden in der bunten Zone zwischen Realität und Fiktion statt und haben international Aufmerksamkeit erregt. Seit 2000 entwickeln sie auf der Bühne und im Stadtraum ihr Experten-Theater, das nicht Laien sondern Experten des Alltags ins Zentrum stellt. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Weiterentwicklung der Mittel des Theaters, um ungewöhnliche Sichtweisen auf unsere Wirklichkeit zu ermöglichen. Den Proben zu den Stücken gehen umfangreiche Recherche-, Casting- und Konzeptionsprozesse voraus, die ca. 2/3 des Arbeitsprozesses ausmachen. Seit 2004 haben Rimini Protokoll im Hebbel am Ufer ein Büro und damit Berlin zur ersten Adresse ihrer internationalen Theaterarbeit gemacht. Von ihren Stücken wurde „Shooting Bourbaki“ 2003 mit dem NRW-Impulse-Preis ausgezeichnet, „Deadline“ (2004) und „Wallenstein – eine dokumentarische Inszenierung“ (2006) wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen, „Schwarzenbergplatz“ 2005 für den Österreichischen Theaterpreis Nestroy nominiert. „Mnemopark“ wurde mit dem Jurypreis beim Berliner „Festival Politik im freien Theater“ 2005 ausgezeichnet und „Karl Marx: Das Kapital. Erster Band“ gewann 2007 beim Festival Stücke07 sowohl den Publikumspreis als auch den Mülheimer Dramatiker Preis 2007. Im November 2007 erhielten Haug, Kaegi, Wetzel einen Sonderpreis des Deutschen Theaterpreises DER FAUST, im April 2008 wurde ihnen in Thessaloniki der Europäische Theaterpreis in der Kategorie Neue Realitäten verliehen. 2008 erhielten Haug/Wetzel den Hörspielpreis der Kriegsblinden für „Karl Marx: Das Kapital, Erster Band“ (nominiert war ebenfalls „Peymannbeschimpfung“) „Call Cutta in a Box“ wurde mit einer Honorary Mention beim Prix Ars Electronica 09 (International Competition for Cyber Arts) in der Kategorie Interactive Art ausgezeichnet. 2010 erhielt Stefan Kaegi den „Routes Award for Cultural Diversity“ der Europäischen Kulturstiftung. 2011 wurde das Gesamtwerk von Rimini Protokoll mit dem Silbernen Löwen der 41. Theaterbiennale Venedig ausgezeichnet. www.rimini-protokoll.de 100 PROZeNt Köln RIMINI PROTOKOLL (HELGARD HAUG, STEFAN KAEGI UND DANIEL WETZEL) 100 PROZENT KÖLN EINE STATISTISCHE KETTENREAKTION Das Amt für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Köln berechnete das Durchschnittsalter der 1.027.504 gezählten Kölner auf 41,9 Jahre, der Kommunale Mikrozensus ergab, dass 26 % der Kölner gelegentlich ins Theater gehen, 48 % in die Kneipe und 4 % gelegentlich Ausstellungen besuchen. Für Statistiken geraten Menschen in Tortenstücke, Säulen und Kurven, die für politische Argumentationen und ökonomische Kosten-NutzenStrategien verwendet werden. Was ist, wenn diese Statistiken Gesichter bekommen? Wie sieht es aus, wenn Köln sich auf einer Bühne durch 100 Menschen vertreten ließe, eine Menge, so ausgesucht, dass sie statistisch „korrekte“ Aussagen machen kann? Aus „Köln in Zahlen“ werden Zahlen aus Kölnern: 2010 waren unter ihnen 51 weiblich, 39 katholisch, 5 jünger als 6 Jahre, 10 Schüler, 2 Alleinerziehende, 83 Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit, 8 Kölner mit türkischem Pass, 10 Kölner aus Porz, 8 aus Chorweiler und 8 älter als 75 Jahre. Eine Gruppe aus 100 Menschen, deren Zusammensetzung exakt einem Bevölkerungsmodell entspricht, das mit dem Amt für Stadtentwicklung und Statistik erarbeitet wurde. Jeder auf der Bühne steht für 10.000 Kölner. »100 Prozent Köln« zeigt einen Darsteller mit 100 Köpfen, der unsere Stadt spielt, einen Chor, der kein Lied geübt hat, ein Umfragegebilde, das sich zu immer neuen Gruppenbildern zusammen stellt, zu flüchtigen Portraits von Zugehörigkeit und Gegensätzen, ein Bevölkerungsparlament auf 100m2 Bühne. Den Aufführungen von »100 Prozent Köln« geht eine monatelange Bekanntenkreiskettenreaktion voraus: Nur einen einzigen Menschen wählen die Regisseure für die Teilnahme an der Inszenierung aus. Dieser bestimmt entsprechend den Regeln den nächsten Teilnehmer, der zweite einen weiteren, bis 100 Kölner beisammen sind, die »100 Prozent Köln« glaubhaft spielen können. Wer fehlt? Wer denkt, er antwortet anders auf der Bühne als beim Anruf eines UmfrageInstituts oder in der Wahlkabine? Wer liest Statistiken und wer hat noch keine gefälscht? Wer glaubt, die Stadt ist eine andere, weil er da ist? »100 Prozent Köln« ist eine stadtspezifische Weiterentwicklung des Projekts »100 Prozent Berlin« (Hebbel am Ufer / HAU, Berlin 2008). Während der mehrmonatigen Recherche- und Vorbereitungszeit entsteht Material, das Basis sein wird für ein Hörspiel und eine Raum-Installation in Köln, die Rimini Protokoll mit dem WDR realisieren. ROSWITHA PIESCH (D), 53, ENSEN. KATJA KARWAT (D), 24, MÜLHEIM. MELINA PIESCH (D), 15, ENSEN. ERIKA KARWAT (D), 52, MÜLHEIM. Ich bin Angestellte im Öffentlichen Dienst. Ich bin Psychologiestudentin. Ich lebe mit meinem Kater Albert zusammen. Ich bin kaufmännische Angestellte. Ich lebe mit meinem Partner und Kind. Ich bin Schüler (und das ist anstrengend!). WENN ICH AUS MEINEM KÜCHENFENSTER SCHAUE, SEHE ICH MEIN MOTORRAD. ICH LEBE MIT SIEBEN RAUBTIEREN. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich das Haus des Nachbarn. Ich lebe bei meinen Eltern. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich eine kleine Allee. Wir sind Grünen-Wählerinnen, Hausbesitzerinnen, Autofahrerinnen, berufstätige Mütter, Kulturliebhaberinnen, Raucherinnen, Vegetarier, Ärmste, Reichste, Ja-Sager. WENN ICH AUS MEINEM KÜCHENFENSTER SCHAUE, SEHE ICH UNSERE GARAGENEINFAHRT. Ich habe in Australien schon mit Koalas und Kängurus gekuschelt. Wir sind Nichtraucher, Umweltschützer, Straßenbahnmitfahrer, Geduldige, Nörgler, Übergenaue, Alkoholiker, Stöckelschuhträgerinnen, Ja-Sager. ICH KANN NICHTS WEGSCHMEISSEN. Wir sind Chor-Sänger, Discofans, Unsportliche, StarbucksGänger, Spontane, Bahnfahrer, Raucher, Babyfanatiker, Streber, Hektiker, Zeitungsleser. Ich bin manchmal unordentlich. Wohnen Sie gerne in Köln? Ich fühle mich abends nur in meinem Bett sicher. Seid Ihr schon mal an Karneval fremd gegangen? Haben Sie öfters Streit mit Ihren Nachbarn? Werfen Sie Ihren Müll auf den Boden? Auf der Bühne erkennt man mich an meinem pinken Mantel. Der passt gut zu Köln. Auf der Bühne erkennt man mich an einer Hundeleine, weil ich Hunde liebe und damit aufgewachsen bin. Ich war schon oft in Afrika. Auf der Bühne erkennt man mich an einem tansanischen Bild. Wir, das sind Tiefgründige, Motorradfahrer, Vielflieger, Coaches, Proleten, Routine-Menschen, Raucher, Kleine, Oberflächliche. Die Kettenreaktion beginnt im Erfrischungsraum des Schauspielhauses mit der Psychologiestudentin Katja Karwat aus Mülheim, die für ihre Diplomarbeit über 1000 Menschen telefonisch zu ihrer Lebenszufriedenheit befragte und als nächste Kölnerin ihre Mutter vorschlägt. Erika hat als Erhebungsbeauftragte für den Zensus 2011 gearbeitet. Ihre Schulfreundin Auf der Bühne erkennt man mich an meinem sechs Jahre alten MP3-Player, mit dem ich Musik höre statt mit einem iPod wie alle anderen. Roswitha Piesch lebt in Ensen zwischen Mitbringseln aus aller Welt, die sie an ihre Reisen aus der Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Dortmund erinnern. Sie vermittelt uns ihre Tochter Melina, die seit acht Jahren in einem Chor singt und das Ursulinengymnasium in der Innenstadt besucht. Roswithas Freundin CORNELIA MALEK (D), 52, FLITTARD. JAKUB SOBCZAK (D), 49, WEIDEN. OLIVER SOBCZAK (D), 13, WEIDEN. Ich bin Bekleidungsingenieurin und selbstständig. Ich lebe allein. ANGELIKA NAUJOKS (D), 52, DÜNNWALD. Ich bin Gruppenleiterin im Direktvertrieb. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich in einen wunderschönen Garten. Ich lebe mit meinem Mann und meiner Tochter. Wir sind Musikliebhaber, Kunstinteressierte, Sportliche, Faule, Biertrinker, Tierhalter, Reiche. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich meinen Vorgarten. Ich beschäftige mich viel mit Musik. Wir sind Selbstständige, Umweltschützer, Geduldige, Mütter, Nichtraucher, Vereinsmenschen, leidenschaftliche Autofahrer, Handytelefonierer, Computerabhängige. FINDET IHR AUCH, DASS KÖLN SCHMUTZIG IST? Auf der Bühne erkennt man mich an meinen Kopfhörern, weil ich Musik liebe und ständig Musik höre. Ich habe einen Glückszahlentick. KÖNNEN SIE SICH VORSTELLEN, WOANDERS ZU LEBEN ALS IN KÖLN? Auf der Bühne erkennt man mich an einer Transporttasche, weil ich sie für Kundentermine brauche. Cornelia Malek, ist die Inhaberin von „Rubens Köln“, des ersten und einzigen Kölner Secondhandladens für große Größen in der Südstadt. Ihre Freundin Angelika treffen wir in ihrem Büro, von wo aus sie für ein „großes nordrheinwestfälisches Qualitätsunternehmen“ Küchenmaschinen vertreibt. Jakub Ich bin studierter Sozialpädagoge, in Deutschland Staplerfahrer. Ich lebe mit meiner Partnerin. Ich bin Schüler. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Farben. Ich lebe bei meinen Eltern. Wir sind Katholiken, Hundehalter, Tierliebhaber, Lebensgenießer, Trinker, Sportler, Langweiler, Computerbenutzer. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich ein Fußballfeld und einen Holzpavillon. ICH KANN NICHT AUFHÖREN ZU RAUCHEN. Bleibt der FC in dieser Saison in der 1. Liga? Auf der Bühne erkennt man mich an meiner Pfeife, weil ich beim Lesen gerne Pfeife rauche. Wir sind Fußballfans, Saunafans, Achterbahnfans, Hundebesitzer, RAUCHER, TRINKER, RANDALIERER, STREBER, BLUMENPFLÜCKER. Ich gehe ständig zum Kühlschrank. Habt Ihr eine Einbauküche? Auf der Bühne erkennt man mich an meiner Nerd-Brille, die ich immer trage und mit der ich verdammt gut aussehe. ist ein Freund der Familie Naujoks, lebt seit 23 Jahren in Deutschland und engagiert sich für das Blaue Kreuz – eine Einrichtung für suchtkranke Menschen und deren Angehörige. Sein Sohn Oliver Sobczak geht in die 8. Klasse des Georg-Büchner-Gymnasiums in Weiden, liebt Sport und seine Hündin Nora zurzeit mehr als die Instrumente, die er spielt. Er bringt seinen RICARDA SCHENK (D), 10, LÖVENICH. THILO TANNEN (D), 13, LINDENTHAL. Ich bin Schüler. Ich lebe mit meinem Vater und meinem Bruder. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich den Kirschlorbeer. Wir sind Tubisten, Footballer, Familienmenschen, McDonaldsKunden, Neonazis, Musterschüler, Stinkstiefel, Tierbesitzer, Liberale. ICH STEHE STÄNDIG UNTER STROM. Mögt Ihr Bayern München? Auf der Bühne erkannt man mich an einem Bayern MünchenTrikot, weil das mein Lieblingsverein ist. ROBIN TANNEN (D), 10, LINDENTHAL. Ich bin Schüler. Ich lebe bei meinem Vater. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich die Nachbarn. Wir sind Fußballfans, Musiker, Künstler, Cola-Trinker, Golfer, Streber, Bohnenesser, Mädchen, Hollister-Fans. Ich bin der Klassenclown. FINDET IHR MICH COOL? Auf der Bühne erkannt man mich an einem Football-Helm. Klassenkameraden Thilo mit, der schon mit einem Orchester in der Kölner Philharmonie aufgetreten ist, derzeit aber Football bevorzugt und Bayern München-Fan ist. Sein Bruder Robin ist begeisterter Schlagzeuger, lebt mit dem Vater und Thilo in Weiden und holt seine Ich bin Schülerin. Ich lebe bei meinen Eltern. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich einen Baum und Häuser. WIR SIND MUSIKHÖRER, TÄNZER, UNGETAUFTE, LINKSHÄNDER, Tierquäler, Schweigsame, Brillenträger, Tomatenesser, Ruhige. Ich habe einen Dickkopf. Habt Ihr Kinder? Auf der Bühne erkennt man mich an meiner Klarinette, weil ich gerne Musik höre und spiele. ZEYNEP AKSOY (TR/D), 11, LINDENTHAL. Ich bin Schülerin. Ich lebe bei meinen Eltern. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich einen Tannenbaum. Wir sind Tierliebhaber, große Schwestern, Inline-Skater, Zicken, Besserwisser, Ordentliche, Gemüse-Esser. Ich stolpere ständig über meine Beine. HABT IHR SCHON MAL GEKLAUT? Auf der Bühne erkennt man mich an einem Buch, weil ich so gerne lese. Mitschülerin Ricarda mit ins Boot, die in einer Schulaufführung von „Wetten, dass...?“ kürzlich Michelle Hunziker spielte und sich für Videoclip-Dancing interessiert. Ihre Schulkameradin Zeynep Aksoy trafen wir im Kiosk ihres Vaters im Kölner Westen. Ihre Mutter HÜLYA AKSOY (D), 32, LINDENTHAL. Ich bin Verkäuferin. Ich lebe mit meiner Familie. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Bäume. Wir sind Köche, Nichtraucher, Erzieher, Lügner, Nein-Sager, Besserwisser, Zicken, Umweltverschmutzer. ICH MUSS ALLES ORDNEN. Lügt Ihr sehr oft? Auf der Bühne erkennt man mich an einer Gebetskette, mit der ich jeden Tag bete. MERYEM BASLIK (D), 5, LINDENTHAL. ESLEM AKSOY (TR/D), 8, LINDENTHAL. Ich bin Schülerin. Ich lebe bei meiner Familie. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Bäume. Ich bin Vorschulkind. Ich lebe mit meiner Mama. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich das Nachbarhaus. DEMET KOCAK (D), 29, LINDENTHAL. Ich bin Rechtsanwaltsfachangestellte. ICH LEBE MIT MEINER TOCHTER. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich das Nachbarhaus. FAULE, ZICKEN, TUSSIS, FUSSBALLER, ANGSTHASEN. Wir sind Prinzessinnen, Zicken, Barbie-Freunde, Trennungskinder, Pflegekinder, Durchschläfer, Fernsehabhängige, Autospieler. Ich möchte Schmutz immer sofort wegputzen. Wir sind Mütter, Nichtraucher, Köche, Erzieher, Sportler, Besserwisser, Lügner, schlecht gelaunte Menschen. Ich kann nicht bei Dunkelheit schlafen. KÖNNT IHR BEI DUNKELHEIT GUT SCHLAFEN? Ich bewahre meinen Nagellack im Kühlschrank auf. Auf der Bühne erkennt man mich an einem Prinzessinnenkleid, weil ich eine Prinzessin bin. Auf der Bühne erkennt man mich an Nagellack, weil ich nicht ohne lackierte Fingernägel aus dem Haus gehe. Wir sind Schwimmer, Köche, Maler, Esser, Geht Ihr gerne ins Schwimmbad? Auf der Bühne erkennt man mich an meiner Zick-Zack-Armbanduhr mit Strass-Steinen, weil ich nie ohne sie aus dem Haus gehe. Hülya unterstützt ihren Mann öfters im Kiosk. Sie hat bis vor drei Jahren mit der ganzen Familie in Rheinland-Pfalz gelebt. Wir fotografieren sie auf dem Weg zu den Nachbarn. Ihre Tochter Eslem schwimmt für ihr Leben gerne und putzt und kocht fast genauso gerne. Sie lädt ihre Würdest Du Köln für die Liebe Deines Lebens verlassen? Nachbarin Meryem ein, die ein richtiges Mädchenzimmer hat und mit ihrer Mama Demet zusammenwohnt. Diese ist Rechtsanwaltsfachangestellte ist und kümmert sich viel um die Kinder von Bekannten, so auch um CENNET GÜNES (TR), 33, KALK. DENIZ GÜNES (TR/D), 3, KALK. Ich bin Bürokauffrau. KATERYNA BILOZOR (UKR), 25, BAYENTHAL. Ich bin Kindergartenjunge. Ich lebe mit meinem Sohn. Ich bin Studentin. Ich lebe mit meiner Mutter. Ich lebe mit meinem Partner. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Vögel. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Bäume, Gebäude, sehr viele Fliegen und das evangelische Krankenhaus. Wir sind Bahnfahrer, Smileys, Tänzer, Erwachsene, Böse, Mädchen, Gleichgültige, Große. Wir sind Arbeitnehmer, Urlaubsfreudige, Einzigartige, Maßlose, Blonde, Festangestellte, Hartz-IV-Empfänger, Intolerante. Ich habe immer ein super Lachen im Gesicht. ICH GUCKE HEIMLICH TÜRKISCHE SERIEN IM INTERNET. FAHRT IHR GERN MIT DER LINIE 9 NACH KALK? Auf der Bühne erkennt man mich an meiner Piratenpuppe. Mico und ich, wir begleiten uns immer. Fühlt Ihr Euch in Köln wohl? Auf der Bühne erkennt man mich an einem Arbeitsgesetzbuch, weil ich es sehr gut kenne und meine soziale Ader vielleicht besonders groß ist und ich von anderen durch meine eigenen Erfahrungen in entsprechenden Belangen oft um Hilfe gebeten werde. Deniz, der in Kalk in den Kindergarten geht und seine Piratenpuppe überall mitnimmt sowie seine Mama an seiner Seite hat. Cennet wird von all ihren Freunden Irem genannt - beide Namen bedeuten Paradies – Irem auf türkisch und Cennet auf arabisch. Sie kennt sich ziemlich gut im Sozialgesetzbuch aus und bringt Ihre Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich andere Häuser. Wir sind Modebewusste, Tierliebhaber, Umweltschützer, Raucher, Spontane, Asis, Faule. ICH LIEBE FRANZÖSISCH UND PARIS. Wart ihr schon mal in der Ukraine? Auf der Bühne erkennt man mich an der Farbe Lila, weil lila meine Lebenseinstellung ist. SHARI COUTO QUADE (BRA), 29, INNENSTADT. Ich bin Psychologin. Ich lebe mit meinem Mann. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich den Frauenturm. Wir sind Raucher, Sambista, Schokoladenliebhaber, Bewegliche, Radfahrer, Köche, Geduldige, Frühaufsteher, Sänger. Ich fummel immer an meiner Nase rum. FINDET IHR ES NORMAL, EUCH IM PARK ZU BRÄUNEN? Auf der Bühne erkennt man mich an meinem Wörterbuch, weil ich noch nicht alles sagen und verstehen kann. Arbeitskollegin bei einer Versicherungsgesellschaft mit. Kateryna ist vor fünf Jahren als Au-Pair aus Kiew nach Deutschland gekommen und studiert Jura. Dann werden wir in eine Sprachschule in der Südstadt empfohlen, wo wir Shari Couto Quade aus Brasilien kennen lernen, die erst seit vier Monaten in Deutschland lebt und im Kölner Dom geheiratet hat. Die Psychologin repräsentiert hier alle Kölner, die vom amerikanischen Kontinent stammen und lernt Deutsch BENJAMIN KHANI (D), BALD 2, NIPPES. LUIS GUTIÉRREZ PLAZA (ESP), 37, INNENSTADT. Ich bin Lehrer und Physiker. Ich lebe allein. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich eine Bushaltestelle. WIR SIND LUSTIGE LEHRER, RADFAHRER, KINOLIEBHABER, JAZZFANS, SEDIGHEH KHANI (IRN), 29, NIPPES. Ich habe im Iran Wirtschaftswissenschaft studiert und lerne Deutsch. Ich lebe mit meinem Mann und meinem Sohn. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich vor mir das Nachbarhaus mit Balkon. Geländewagenfahrer, Rechtsradikale, Latte Macchiato-Trinker, iPhone-Besitzer, Solariumbesucher. Wir sind Ausländer, Mütter, Musikhörer, Arbeitssuchende, Schwarzfahrer, Unaufmerksame, Sportler, politische Flüchtlinge, Rücksichtslose. Ich zupfe immer an meinem Bart. Ich finde die Berichterstattung über den Iran zu einseitig. Vermisst Ihr Köln, wenn Ihr im Urlaub seid? HÄTTEN SIE ANGST, IM IRAN URLAUB ZU MACHEN? Auf der Bühne erkennt man mich an meinem Wörterbuch, weil ich es für meinen Beruf brauche, gerne mit Wörtern spiele und die deutsche Sprache liebe. Auf der Bühne erkennt man mich an meinem Kopftuch, das ich aus Überzeugung trage. bei Luis. Er hat Physik studiert und lebt als Madrilene gerne in Köln, weil es so schön ruhig ist. Luis empfiehlt seine ehemalige Sprachschülerin Sedigheh aus dem Iran. Sie lebt seit 2009 mit ihrem Mann in Bilderstöckchen, liebt ihr Land, Musik und ihren Ich bin Hauskind. Ich lebe mit Mama und Papa. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich vor mir das Nachbarhaus. Wir sind Süße, Kaputtmacher, Glückliche, Könige, Nervensägen, Erwachsene, Marmeladeschmierer, Schulkinder, Unmusikalische, Unerzogene. Ich gehöre nicht zu den Kindern, die nicht brav sind. DARF ICH IHRE TOCHTER ODER IHRE ENKELIN HEIRATEN? Auf der Bühne erkennt man mich an meinem liebsten Spielzeug: meinem Ball. DOBRICA MADER (SRB), 42, BICKENDORF. Ich bin Küchenhilfe. Ich lebe mit meinem Sohn. WENN ICH AUS MEINEM KÜCHENFENSTER SCHAUE, SEHE ICH DIE GANZE STADT. Wir sind Omas, Raucher, Fernsehgucker, Radfahrer, Shoppingfreudige, Tablettenschlucker, Schwimmer, Gernflieger, Eingebildete, Ungesellige. Ich habe so viele Handtaschen, dass ich sie kaum mehr zählen kann. Wer kann aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten? Auf der Bühne erkennt man mich an einer Bibel in serbischer Sprache, weil Gott sehr wichtig für mich ist. Sohn Benjamin, der ein großer Tänzer ist und zweisprachig aufwächst. Sein Vater spricht nur deutsch mit ihm, seine Mutter persisch. Zehn Mal so lange wie Benjamin auf der Welt ist, lebt Dobrica Mader in Köln. Sie stammt aus Serbien und holt sich beim Ausfüllen von Anträgen und sonstigen Sprachproblemen gern Hilfe im Allerweltshaus in Ehrenfeld NILS JEBE (D), 25, SÜDSTADT. BUBACARR SANKANU (GMB/D), 35, HOLWEIDE. CHRISTIAN NEHLS (D), 26, EHRENFELD. CHRISTIAN STEFANOVICI (D), 29, KÖLN-SÜD. Ich bin Gestalter. Ich bin Schauspieler und angehender Regisseur. Ich arbeite im Allerweltshaus e.V. Ich lebe in einer WG. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Autos. Ich lebe allein. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich den Himmel über Köln. Ich bin diplomierter Bildender Künstler. Ich lebe in einer WG. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Dächer. Wir sind Vegetarier, Zeitungsleser, Jongleure, Techno-Liebhaber, Nicht-nur-an-Köln-Interessierte, Anti-Pro-Köln, Schwarzfahrer, Autofahrer, Fleißige, Express-Leser, Gelangweilte, Karnevalisten. WIR SIND KRITISCHE, WELTOFFENE, SÄKULARE, STOLZE, TOLERANTE, Wir sind Maler, Väter, Ehemänner, Gläubige, Psychonauten, Kurzhaarige, Nicht-Hundebesitzer, Badewannenbesitzer, Afrikaner, Autobesitzer. Ich knacke mit den Fingern. Ich lache gerne, habe viel Humor. ICH KRITISIERE. Wart Ihr schon mal in Afrika? Seid Ihr schuld, dass ich manchmal so traurig bin? Auf der Bühne erkennt man mich an meiner Brille und meinem Drehbuch, weil ich ein Kultur- und Kreativnerd bin. Auf der Bühne erkennt man mich an meiner Umhängetasche, die ich häufig bei mir trage. KÖNNT IHR »DANKE« AUF TÜRKISCH SAGEN? Tierquäler, religiöse Fanatiker, Materialisten, Humorlose, Eitle. Auf der Bühne erkennt man mich an einer Zeitung und einem Kochlöffel, weil Neugier und Hunger vielleicht dasselbe sind. Dort treffen wir auch Christian Nehls, der als Mutterschaftsvertretung entwicklungspolitische Bildungsund Öffentlichkeitsarbeit macht. Er jongliert und isst gerne. Ohne die FAZ zu lesen geht er nicht aus dem Haus. Sein Hinweis führt uns zu Bubacarr Sankanu – eigentlich Sankanu Bubacarr, aber bei der Einbürgerung wurde von den Behörden sein Name verdreht, seitdem heißt er so herum. In Gambia war er als Nachrichtensprecher und TV-Produzent tätig, opponierte dort gegen die Zensur und musste fliehen Ich lebe in einer WG. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich eine Mauer. Wir sind Ungläubige, Kaffeetrinker, Sprayer, Raucher, Trinker, Langhaarige, Rastas, Chefs, Stifte, Verräter. Ich bin dagegen! FINDET IHR ES WIRKLICH SO WICHTIG, AUF WELCHER SEITE DES RHEINS IHR WOHNT? Auf der Bühne erkennt man mich an einem Trichter, der ein wichtiges Symbol für mich ist. Christian Stefanovici, der in Schwaben aufgewachsen ist, hat in Düsseldorf Malerei studiert. Zusammen mit seinem Mitbewohner Nils hat er ein Bühnenbild für „Ronja Räubertochter“ entworfen und gebaut. Nils ist gelernter Foto- und Medientechniker, erst vor ein paar Monaten hergezogen und ebenfalls aus Schwaben FRANK HOHMANN (D), 30, KALK. Ich bin Diplomingenieur. Ich lebe allein. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich den Kalker Markt mit Bäumen und Spielplatz. Wir sind FC-Fans, Greenpeace-Supporter, Skater, Angestellte, Mützenträger, Konservative, Unsportliche, Langweiler, Fernsehjunkies. Ich bin schnell auf 180. IRINA DYCK (D), 60, PORZ-ZÜNDORF. NORMAN WOHLGEMUTH (D), 26, MÜLHEIM. Ich bin Student. Ich lebe in einer WG. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich einen Pulli. Wir sind Skater, Sportler, Mützenträger, Morgenmuffel, MusikJunkies, Tierquäler, Rechtsradikale, Morgenmenschen, Handballer, Radfahrer. Ich bin Sprachtherapeutin. Ich lebe mit meinem Mann. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich meinen Garten. ICH BIN EDV-TECHNIKER. Ich lebe mit meiner Frau zusammen. Wir sind Theaterbesucher, Musikliebhaber, Rotweintrinker, Kommunikative, Leser, Gläubige, Verschlossene, Rassisten, Tierquäler. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich unsere Terrasse. Ich möchte immer etwas Neues erleben. Wir sind Sporttaucher, Bewegungsbewusste, Leser, Autofahrer, Computersüchtige, Gottesfürchtige, Weltverbesserer, Verschwörungsgläubige, Kommunikative. WER IST GEGEN DAS RAUCHVERBOT IN KNEIPEN? ICH VERLETZE MICH SEHR OFT. Spielen Sie ein Instrument? Seid Ihr glücklich im Leben? Auf der Bühne erkennt man mich an meinem Snowboard. Wenn immer möglich fahre ich damit nach Österreich zum Boarden. Auf der Bühne erkennt man mich an meinem Skateboard, weil ich zu faul zum Laufen bin. AUF DER BÜHNE ERKENNT MAN MICH AN EINEM MUNDMASSAGEGERÄT. Hier riss die Kette. Ein Mann namens Frank konnte doch nicht, so kam Frank Hohmann ins Spiel, der als Ingenieur für Umwelttechnik Photovoltaikanlagen testet. Er verbringt sowohl Sommer als auch Winter auf einem Brett, was ihn mit Norman Wohlgemuth verbindet, der Nils, Nr. 28, auf einer Party kennen lernte und von ihm zu dem Projekt eingeladen wurde. Er lebt erst seit ein paar Wochen in Köln und sammelt Narben passend zu all den Sportarten, die ihn interessieren OTTO DYCK (D), 60, PORZ-ZÜNDORF. Ich trage ein Bärtchen. Wer findet, dass es in Kölle gesellschaftlich in Ordnung ist, zu spät zu kommen? Auf der Bühne erkennt man mich an meiner Taucherbrille. Irina Dyck ist in der UdSSR geboren, hat Klavier studiert und arbeitet heute als Logopädin in einem integrativen Kindergarten in Klettenberg. Sie ist mit ihrem Mann Otto und beiden Kindern vor 24 Jahren nach Köln gekommen. Er ist Informatiker, liebt die Bewegung und das Denken und gehört keiner Kirche an CHRISTOPHER BENNINK (D), 25, WOHNUNGSSUCHEND. THOMAS SCHMECKPEPER (D), 26, EHRENFELD. KOSTA PAPAGEORGOPULOS (GR/D), 22, NIPPES. DORIAN LOOS (I/D), 45, EHRENFELD. Ich bin Student und Barbesitzer. Ich bin Student. Ich lebe in einer WG. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich das Wohnzimmer. Wir sind Wanderer, Cineasten, Langschläfer, Festivalgänger, Autofahrer, Vegetarier, Frühaufsteher, Pünktliche, Kaffeetrinker. Ich stelle meinen Wecker immer eine Minute nach der eigentlichen Weckzeit. HABT IHR SCHON MAL LUKAS PODOLSKI GETROFFEN? Auf der Bühne erkennt man mich an meinem Pilgerheft. Ich bin schon mal den Jakobsweg gegangen, und fand es großartig. Ich lebe in einer WG. WENN ICH AUS MEINEM KÜCHENFENSTER SCHAUE, SEHE ICH EINEN BUNKER. Ich bin Student der Katholischen Theologie, Geographie und Sport. Ich bin Handelsvertreter für Photovoltaik. ICH LEBE IN EINER WG. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Wellfaserzement. Wir sind Atheisten, Italiener, Kulturliebende, Reisende, Vegetarier, Veganer, Tierschützer, Feuerwehrmänner, Taxifahrer. Wir sind Lebemenschen, Nicht-Wähler, Musiker, Bar-Besitzer, neugierig, Korinthenkacker, Moralisierende, Vegetarier, Gute, Überzeugte. Ich gehe gerne joggen. Ich kitzele beim Rauchen und Denken meinen rechten Nasenflügel mit dem Daumen. Findet Ihr nicht, dass der Rhein öfter über das Ufer laufen sollte? Mögt Ihr denn die Düsseldorfer wirklich nicht? Auf der Bühne erkennt man mich an einer Wurzel, weil ich gerne Wurzeln esse. Auf der Bühne erkennt man mich an einem Ordnungsamtbescheid wegen Ruhestörung. Wir sind unerwartet regelmäßig zu laut. Kosta Papageorgopulos ist alleine den Jakobsweg gewandert, in Griechenland geboren und in Deutschland aufgewachsen. Er studiert Politik und Gesellschaft in Bonn und kennt die „Villa 53“ im Belgischen Viertel von Thomas Schmeckpeper, der seinen Zivildienst in Ghana machte, und jetzt mit Leidenschaft hinter der Theke steht. Wir fotografieren ihn im Aufzug zu seiner WG in Ehrenfeld. Zum Glück war auch sein Ich lebe allein. Wenn ich demnächst aus meinem Küchenfenster schaue, möchte ich Natur sehen. Wir sind Piraten, angehende Lehrer, Fußballfans, Surfer, Sänger, Musikliebhaber, Fleischabhängige, Lactose-Intolerante, Trendige, Glattrasierte, Bildzeitung-Leser. Ich bin gerne so unerreichbar wie möglich. LASST IHR EURE AGGRESSIONEN AN PERSONEN ODER GEGENSTÄNDEN AUS? Auf der Bühne erkennt man mich an meinen Skiern. Mitbewohner Dorian zuhause, der in Italien und Hamburg aufgewachsen ist. Aus dem weniger hohen Norden, dem Münsterland, ist Christopher nach Köln gekommen, der schon länger eine Wohnung sucht. Der Sportsgeist, der sich bei ihm in allen möglichen Aktivitäten äußert, zentriert sich bei seinem MARIA ROSA LOLLINI (I), 48, ZOLLSTOCK. FLORIAN KLUCK (D), 22, KALK. PHILIPP TEMMINGHOFF (D), 24, KALK. Ich bin Angestellte für Markt- und Werbeforschung. Ich bin Student. Ich lebe in einer WG. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich einen schönen Dachbalkon. Wir sind Langzeitstudenten, baldige Kölner Kickermeister, Kneipengänger, Computernerds, Handwerker, Lieblinge meiner Nachbarn, Konservative, Karnevalsjecke, facebook-User, Kirchengänger. ICH GEHE REGELMÄSSIG MIT PRÜFUNGSANGST ZUM ARZT. Seid Ihr zufrieden mit der KVB? Auf der Bühne erkennt man mich an einer Stange vom Kickertisch, weil Kickern mein Hobby ist. CARSTEN PAULY (D), 25, KALK. Ich bin Student. ICH LEBE MIT EINEM KUMPEL ZUSAMMEN. Ich bin Student. Ich lebe in einer WG. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich die FH. Wir sind Kneipengänger, Musiker, Möchtegern-Sportliche, Spät-ins-Bett-Geher, Sardellenesser, Frühaufsteher, Sportler, Lakritzesser, Fleißige, Redefreudige. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich den Innenhof. Ich bin hypochondrisch veranlagt. Wir sind Biertrinker, Kaffeetrinker, Raucher, Flip-Flop-Träger, Nachtmenschen, Raver, Musiker, Singles, Streber, Beste. FAHRT IHR BETRUNKEN AUTO? Ich bin so spontan, dass ich regelmäßig Probleme mit meiner Freundin bekomme. Auf der Bühne erkennt man mich an meiner Posaune, weil ich sie gern spielen können würde. Trinkt Ihr auch lieber Pils statt Kölsch? Auf der Bühne erkennt man mich an einem Fußball. Kumpel Philipp Temminghoff am Kickertisch. Er strebt im Kickern den Meistertitel an und studiert Elektrotechnik an der Fachhochschule in Deutz. Sein Mitbewohner Carsten studiert Medientechnik und kickt lieber auf dem Rasen. Wir treffen ihn in der Küche seines Ich lebe mit meinen Kindern. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Bäume, und das ist gut so. Wir sind Vegetarier, Weltbürger, Menschliche, Mütter, und gegen Grenzen, BESSERWISSER, SPIESSIGE, BÜROKRATEN, „IST MIR ZU VIEL“-SAGER, ANSCHNALLER. Ich bin eine Sucherin. Bügelt Ihr Eure Klamotten? Auf der Bühne erkennt man mich an einem Stein aus einem Fluss, der in den Ganges mündet. Er begleitet mich, seit er mir vor 30 Jahren geschenkt wurde. Nachbarn Florian, der mehrere Instrumente in der Band „Billy Rückwärts“ spielt und in Gremberg mit Blick auf die FH lebt, wo auch er studiert. Mit einem Duft von Indien gesellt sich Maria Rosa Lollini zur Gruppe. Sie ist in Mailand geboren, Mutter dreier Söhne und eine Arbeitskollegin von Katja, dem ersten Glied der Kette. Mit Maria waren die Italiener in der Kette komplett GERTRUD SCHLÄGER (D), 59, HOLWEIDE. MARTIN ANASTASI (M), 57, HOLWEIDE. Ich bin Rentner. Ich lebe mit meiner Partnerin. WENN ICH AUS MEINEM KÜCHENFENSTER SCHAUE, SEHE ICH MEINEN GARTEN. Wir sind in der Kirchengemeinde Aktive, Hundehalter, Köche, Großeltern, Tierquäler, Kinderquäler, Langschläfer, Skifahrer, Bahnfahrer. Ich bin vergesslich. Hat Köln genügend Hotelzimmer? Auf der Bühne erkennt man mich an einem Malteser-Kreuz, das für meinen Ursprung steht. RITA ANASTASI (D), 60, HOLWEIDE. Ich bin Oecotrophologin (Haushalts- und Ernährungswissenschaftlerin). MARIO ANASTASI (D), 33, HOLWEIDE. Ich bin Sonderschullehrerin an einer Förderschule Sprache im 35. Schuljahr. Ich lebe mit meinem Mann. Ich bin Verwaltungsangestellter. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich in unserem Garten den Gingko-Baum. Ich lebe mit meiner Frau in unserem Haus. Ich lebe mit meinem Ehemann. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich den Garten. Wir sind Sänger, Schwimmer, Leser, Kölner, Lehrer, Randalierer, Langschläfer, Bahnfahrer, Jogger, Marktschreier. ICH BIN SEHR GERECHT. Besucht Ihr gerne den Dom? Auf der Bühne erkennt man mich an einem Buch. Wir sind Katholiken, Karnevalisten, Sänger, Tänzer, Mütter, Rennfahrer, Raucher, Mikrowellen-Liebhaber, Mitläufer, JaSager. Ich bin sehr mondgläubig. WER VON IHNEN WEISS, WIEVIEL GELD ER IN DER WOCHE AUSGIBT? Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich den Garten. Wir sind Karnevalisten, FC-Fans, aktive Sportler, Kölsch-Trinker, Messdiener, Warmduscher, Golfspieler, Unterdrücker, Nazis. ICH BIN ’NE KÖLSCHE JUNG. Wer von Euch ist Fasteloovendsjeck? Auf der Bühne erkennt man mich an meiner Karnevalsmütze, weil ich ein Fasteloovendsjeck bin. Auf der Bühne erkennt man mich an meinem langen, roten Schal. Ebenfalls Südländer ist Martin Anastasi. Er hat schon den Vorspann für „Die Sendung mit der Maus“ auf Maltesisch eingesprochen und ist kürzlich Großvater geworden. Er kam wegen seiner Frau Rita 1972 nach Deuschland, die mit ihrem Mann einmal im Jahr nach Malta reist. Sie unterrichtet seit 35 Jahren an einer Förderschule in Düsseldorf. Die Mutter ihrer Schwiegertochter, Gertrud, wohnt ebenfalls in Holweide. Sie ist mit „dem Feind des Rheinländers“ verheiratet: einem Ostwestfalen, und das klappt schon viele Jahre. Sie bringt ihren Schwiegersohn Mario mit. Er ist Senator der ältesten Karnevalsgesellschaft Kölns, 1. Vorsitzender des Fußballclubs seines Veedels, Kölner durch und durch, wenngleich in Düsseldorf geboren. Er kontaktiert seinen REBEKKA MOHR (D), 22, HOLWEIDE. BIRGIT KUHN (D), 54, POLL. PHILIPP KUHN (D), 27, HOLWEIDE. CHRISTIAN HECKER (D), 53, INNENSTADT. Ich bin Sonderpädagogik-Studentin. Ich bin Systemingenieur. Ich lebe mit meiner Partnerin. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Werbeplakate. Wir sind Fordler, Katholiken, Rechtsrheinische, Karnevalisten, Teetrinker, Gemüse-Esser, Cabrio-Fahrer, Haie-Fans, Gemütliche. ICH ACHTE DARAUF, OB ANDERE GUT EINPARKEN KÖNNEN. Besitzt Ihr einen Garten? Auf der Bühne erkennt man mich an meiner FC-Badeente. Sie steht, wie ich, auch öfters im Regen und hält ein kühles Kölsch in der Hand. Ich lebe mit meinem Partner. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe auch ich Werbeplakate. Wir sind FC-Fans, Karnevalisten, Kirchenaktive, Chipssüchtige, Spießer, Unlustige, Kaffeetrinker, Mundhalter, Bügler. Ich spiele ständig mit meinen Fingern. Wer ist auf der Zoobrücke noch nicht geblitzt worden? AUF DER BÜHNE ERKENNT MAN MICH AN MEINEM JUGENDFORUMT-SHIRT, WEIL ICH ZEIGEN WILL, DASS MAN NICHT UNCOOL IST, WENN MAN SICH EHRENAMTLICH ENGAGIERT. Vereinskollegen Philipp Kuhn, der als gelernter Karosseriemechaniker bei Ford arbeitet, im Besitz einer Dauerkarte für den FC ist und mit seiner Freundin Rebekka Mohr in Holweide lebt. Sie studiert Sonderpädagogik und engagiert sich im Jugendforum der Katholischen Kirche. Wir fotografieren sie in ihrem Schlafzimmer und ihre Ich bin Mutter außer Dienst. Ich lebe mit meinem Mann. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich meinen Garten. Wir sind FC-Fans, Katholiken, Autofahrer, Mütter, Nachbarn, Chaoten, Radikale, Engstirnige, original Kölsche, Arbeitstiere. Ich stehe auf, wenn ich wach werde, das kann um 5 oder um 11 Uhr sein. GLAUBEN SIE WIRKLICH, DASS KÖLN SO TOLERANT IST? Auf der Bühne erkennt man mich an einer Flasche Wein, weil eine gute Flasche Wein immer dabei sein sollte für ein Mädchen von der Mosel. Ich bin Musiker. Ich lebe allein. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich die Nord-Süd-Fahrt. Wir sind FC-Fans, Boule-Spieler, Fahrradfahrer, chronisch krank, Raucher, Düsseldorfer, Bild-Leser, Katholiken, Vegetarier. ICH SAMMLE MUSIKINSTRUMENTE. Singt Ihr? Auf der Bühne erkennt man mich an einer Melodika, weil es ein schönes, handliches Instrument ist, das sich zum Begleiten von (Mit-)Sängern eignet. Schwiegermutter in spe vor ihrem Garten. Birgit kommt von der Mosel, lebt in Poll und organisiert für den Fanclub des 1. FC Köln die Reisen zu den Auswärtsspielen mit. Christian Hecker, der Instrumente sammelnde, vielseitige Musiker, ist leidenschaftlicher Boule-Spieler. Die Liebe zur Musik verbindet ihn mit seiner MARIANNE MÜLLER (D), 52, PORZ. EMMA BOOS (D), 72, ALTSTADT-SÜD. Ich bin Hauptschullehrerin für Englisch, Sport und Psychomotorik. Ich lebe allein. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich meinen Garten. Wir sind Liedersammler, Kriegsenkel, Lehrerinnen, Tanzsehnsüchtige, Parkgebührenkühe, Sonntags-Fußball-Gucker, HandySüchtige, „Steifftiere“ (immer ’n Knopf im Ohr), Überall-BierMitschlepper, Fertiggerichte-Käufer. ICH SCHAFF ES IMMER, MICH IRGENDWIE IN STRESS ZU BRINGEN. Glauben Sie, dass in 10 oder 20 Jahren der Dom noch über den Dächern von Köln zu sehen sein wird? Auf der Bühne erkennt man mich an meinem Skizzenbuch, weil ich es immer dabei habe. MOJO OBERHEIDT (D), 12, BAYENTHAL. MAYA OBERHEIDT (D), 18, BAYENTHAL. Ich bin Rentnerin. Ich lebe allein. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Garten. Wir sind Fahrradfahrer, Schwimmer, Stadtführer, kritische Kölner, Mehrsprachler, Meisner-Fans, Biertrinker, Stubenhocker, Ausländerhasser, Merkel-Fans. Ich hann en freche Schnüss. WER MÄHT EN KÖLLE ENS DE SCHNÜSS OP WENN JET SCHEEF JEIHT? Auf der Bühne erkennt man mich an ming freche Schnüss, weil ich sie nicht halten kann. Bekannten Marianne Müller, die ihm durchaus mal im „Weißen Holunder“ begegnet. Sie hat einige Jahre ihres Lebens im Ausland verbracht, einen Kibbuz und ungarische Tänze kennengelernt. Ihre Freundin Emma Boos ist Liebhaberin des Dialekts, gelernte Dolmetscherin und ein kölsches Original. Sie lebt gerne im Pantaleonsviertel, fühlt sich aber auch in vielen anderen Ländern wohl. Zur nächsten Mitspielerin ernennt sie ihre Ich bin Schüler. Ich bin Schülerin. Ich lebe mit meinem Bruder bei meinen Eltern. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich einen grünen Innenhof. Wir sind Fotografen, Gestresste, Kreativköpfe, Eigensinnige, Engagierte, Sportler, Frühaufsteher, Ordentliche, Selbstverliebte, Streber. ICH ESSE KEKSE IMMER MIT SYSTEM. Ich lebe bei meinen Eltern. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich eine Wiese mit Sandkasten. Wir sind Inline-Skater, Schlagzeuger, Süßigkeitenesser, gute Matheschüler, Sportler, TIERQUÄLER, OBERCOOLE, LAKRITZESSER, DUMMKÖPFE, FUSSBALLSPIELER. Ich trommele in der Schule immer auf Tischen rum. Wärt Ihr gerne in einem anderen Alter als Ihr seid? Würdet Ihr gern mal in die Gedanken anderer schauen? Auf der Bühne erkennt man mich an meiner Staffelei, weil ich gerne male. Auf der Bühne erkennt man mich an meinem Basketball. Enkelin Maya, Schülerin einer Schule neben dem eingestürzten Stadtarchiv. Sie möchte später Grafikoder Werbedesign studieren und lebt mit ihrer Familie in Bayenthal. Ihr Bruder Mojo Oberheidt trägt gerne Basecaps und interessiert sich nicht für Fußball. Dafür spielt er Schlagzeug und fährt Inline-Skates. Er bringt seinen PIA AURELIA STEFANOVICI (D), 5, SÜDSTADT. MIKAEL MOLIN (S), 43, BAYENTHAL. DILARA MOLIN (D/S/TR), 5, BAYENTHAL. VINCENT FECHTIG (D), 12, BAYENTHAL. Ich bin Kindergartenkind. Ich bin Chiropractor. Ich bin Schüler. Ich lebe bei meinen Eltern. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Bäume. Wir sind Kinder, Fußballfans, Nichtraucher, Sportler, Evangelische, Raucher, Mörder, Alkoholiker, Rentner, Tierquäler. Ich spiele oft Fußball oder skate. Ich lebe mit meiner Familie. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Bäume. WIR SIND SCHWEDEN, RADFAHRER, PHILOSOPHEN, KIFFER, PFLANZER, Extremisten, Lügner, Pillenschlucker, Idolisten. SEID IHR VEGETARIER? Ich bin ungeduldig. Auf der Bühne erkennt man mich an meinem Skateboard. Wollt Ihr mehr Freiheit haben? Auf der Bühne erkennt man mich an meinem Hut, weil ich ihn in der Stockholmer Altstadt gefunden habe. Ich liebe die Farben. Skaterfreund Vincent mit, der schon mal in einem Werbespot für eine Brause mitgewirkt hat und ebenfalls in Bayenthal wohnt. Er mag den Mann einer Arbeitskollegin seiner Mutter, Mikael. Mika ist Chiropractor mit Liebe zur Gärtnerei. Er hat mit seiner Familie in Schweden und der Türkei gelebt und vor einem Jahr den Weg nach Köln gefunden. Zufällig stellte sich heraus, dass Mika ebenfalls Sprachschüler bei Luis (Nr. 21) ist. Er kommt mit Ich bin Kindergartenkind. Ich lebe mit Asya, Mama und Papa. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Bäume, Eichhörnchen und Büsche. Wir sind Hundeliebhaber, Katzenliebhaber, Süßigkeiten-Esser, Sture, Träumer, Maler, Spaghetti-Bolognese-Esser. Ich habe drei Pässe – aus dem Land meines Vaters, dem meiner Mutter, und dem, in dem ich lebe. HABT IHR HEUTE SCHON JEMANDEN GEKÜSST? Auf der Bühne erkennt man mich an Mimya, meiner Katze, und Flecki, meinem Hund, weil ich die gerne mag und an sie gewöhnt bin. Ich lebe zusammen mit meiner Mutter. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Himmel, eine Mauer und Fenster von anderen Kölnern. Wir sind Spielkinder, Schwimmenlerner, Gemüse-auf-demTeller-lieber-liegen-Lasser, Alltag-der-Großen-stressig-Finder, Zahnlückenhaber, Frühaufsteher, Fertiggerichte-Esser, Fernsehkinder, Alles-hin-Nehmer, Schulkinder. ICH SAGE LAUT AN, WENN MIR WAS NICHT PASST. Findet Ihr die Straßenbahn auch so stinkig? Auf der Bühne erkennt man mich an meinem kleinen Hund Nela Flocinela. Sie ist mein Lieblingstier. Tochter Dilara, die sich gerne verkleidet, dreisprachig aufwächst und eine große Schwester hat. Sie bringt ihre Kindergartenfreundin Pia Stefanovici mit, die demnächst ein Geschwisterkind bekommt, manchmal keinen Kakao mag und gerne malt und bastelt. Außerdem lernt sie rumänisch. Ihre Mama JULIA STEFANOVICI (D), 29, SÜDSTADT. Ich bin Studentin an der Kunsthochschule für Medien Köln. Ich lebe zusammen mit meiner fünfjährigen Tochter. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Himmel, eine Mauer und Fenster von andern Kölnern. Wir sind Familienmenschen, Auf-dem-Ökomarkt-Einkäufer, glücklich Verheiratete, und interessiert an dem, was um uns herum passiert, Käfig-Eier-Käufer, Putzteufel, KarnevalsmusikHörer, Fernsehzuschauer, Menschen, die sich keine Gedanken darüber machen, wem und was sie ihr Geld geben, wenn sie etwas einkaufen. Ich muss immer etwas tun. WOLLT IHR WIRKLICH, DASS DIE NOCH DIE ALLERLETZTEN BÄNKE IN KÖLN ABBAUEN? Auf der Bühne erkennt man mich an meinem dicken Bauch, weil der naheliegend und zukunftsprägend ist. ASLI GÜLERYÜZ-MOLIN (D/TR), 41, BAYENTHAL. TRAUTE STELZMANN (D), 83, BAYENTHAL. GÜLAY GÜLERYÜZ (D/TR), 65, NEU-EHRENFELD. Ich bin freie Journalistin. Ich lebe mit meiner Familie. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Bäume. Wir sind Umweltschützer, Fahrradfahrer, Anthroposophen, Kiffer, Schmetterlingsliebhaber, Tierquäler, Raucher, Faschisten, Fernseher, Islamisten. Ich muss die Mitesser meines Partners ausdrücken. WOLLT IHR EIN WINDKRAFTRAD IM RHEIN BEI UNS? Auf der Bühne erkennt man mich an Schmetterlingen. Ich liebe Schmetterlinge, weil sie so frei sind, so friedlich und alle erfreuen. Ich bewundere diese Lebewesen, die nur so kurze Zeit leben, so wunderschön sind und uns Menschen Freude schenken. Ich kenne niemanden, der einem Schmetterling etwas zu leide tun möchte oder sie nicht mag. Julia Stefanovici ist mit Christian (Nr. 27) verheiratet, wobei sie gerne in getrennten Wohnungen leben. Sie studiert Kunst, näht viel, macht Yoga und schlägt einen Bogen zur Frau von Mika (Nr 54). Aslı ist Kölnerin und freie Journalistin, vornehmlich für WDR5. Sie spricht fließend Türkisch, Schwedisch und Englisch und bringt Ich bin Studiendirektorin. ICH HABE 25 JAHRE IM KINDERGARTEN GEARBEITET. Ich lebe mit meinem Mann. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich einen grünen Garten und Häuser. Wir sind Mütter, Kindergärtnerinnen, Türken, Omas, Skype-Junkies, Raucher, Sportler, Nichtkocher, Unehrliche, Kontaktscheue. Ich lebe allein. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Bäume. Wir sind Lehrer, Kinderliebhaber, Bastler, Blumenliebhaber, Gesellige, Umweltverschmutzer, Fernreisende, Verschwender, Konsumgefangene, Pessimisten. ICH SAMMLE PATENKINDER. Gebt Ihr gerne von Eurem Vermögen an andere ab? Ich telefoniere gerne. Seid Ihr tolerant? Auf der Bühne erkennt man mich an einem Seidentuch, weil ich Seidenmalerei in der Schule unterrichtet habe. Auf der Bühne erkennt man mich an einer Teetasse, weil ich jederzeit Tee trinken können möchte. ihre Mutter aus Ehrenfeld mit. Gülay hat mit 20 Jahren ihren Mann geheiratet und ist ihm nach Köln gefolgt. Eigentlich wollte sie nur zwei Jahre bleiben, bislang sind daraus aber 40 geworden. Sie hat einen facebook-Account, skyped viel mit ihrer Familie in der Türkei und sammelt Puppen aus aller Welt. Sie empfiehlt die Nachbarin ihrer Tochter Aslı (Nr. 58). Frau Stelzmann war Berufsschullehrerin und hat ehrenamtlich an einer Montessori-Schule gearbeitet. Wir fotografieren sie vor den Bildern ihrer zehn Patenkinder. Sie bekommt öfter Besuch von ihrer GERDA-MARIE DORFF (D), 71, BAYENTHAL. Ich bin Rentnerin. Ich lebe allein. SIGRID GICKLER (D), 68, INNENSTADT. MYRIAM DORFF (D), 40, NIPPES. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich den Kirchturm. WIR SIND KATHOLIKEN, LEHRER, WANDERER, KUCHENBÄCKER, RADLER, Tierquäler, Autoraser, Fernreiser, Fernsehsüchtige, Langweiler. Ich hab schon mal die Sünde im kölschen „Jedermann“ gespielt. Ich bin Rentnerin. ROSEMARIE GOEBBELS (D), 64, DEUTZ. ICH BIN MASCHINENBAUTECHNIKERIN. Ich lebe allein. Möchten Sie im Lotto gewinnen? Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich die Lanxess-Arena. Auf der Bühne erkennt man mich an einem Hut, weil ich das lustig finde. Wir sind Raucher, Fleischesser, Weinliebhaber, Erbsenzähler, Tierquäler, Milchtrinker, Komasäufer, Vielflieger, Karaokesänger. Ich mache ausladende Handbewegungen beim Erzählen. Ist Köln eine lebenswerte Stadt? Auf der Bühne erkennt man mich an einer Landkarte, weil ich gerne europäische Länder bereise. ehemaligen Lehrerkollegin Gerda-Marie Dorff, die gerne ins Theater geht. Mit Frau Dorff waren die Rodenkirchener komplett. Ihre Cousine Rosemarie Goebbels bereist am liebsten europäische Länder, wobei sie gerne wandernd unterwegs ist. Sie empfiehlt uns die Ich bin Bürokauffrau. Ich lebe mit meinem Mann und meiner Tochter. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Bäume. WIR SIND MÜTTER, SELBSTSTÄNDIGE, NICHTRAUCHER, VORWÄRTSEINPARKER, KAFFEETRINKER, Vegetarier, Falschparker, Frühaufsteher, Nichtschwimmer, Egoisten. Ich suche ständig mein Handy. Ich lebe mit meinem Mann. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich einen Garagenhof. Wir sind Wanderer, Großmütter, Musikliebhaber, Sportler, sozial Engagierte, Klatschbasen, Untreue, Besserwisser. ICH BESCHÄFTIGE MICH GERNE MIT DEM REPARIEREN VON GERÄTEN. Haben Sie schon einmal ihren Schlüssel verloren? Findet Ihr auch, dass Wasser das billigste Getränk in einer Gaststätte sein sollte? Auf der Bühne erkennt man mich an einem IKEA-Katalog, weil ich ständig darin blättere. Auf der Bühne erkennt man mich an einem Rosenkranz, weil ich Ursulinenschülerin und abergläubisch bin. Ehefrau ihres Großcousins, Myriam Dorff, die wir im Familienbetrieb, einer Schlüssel- und Schilderfirma, in Nippes besuchen. Sie verweist auf eine Freundin ihrer Schwiegermutter (Nr. 61): Sigrid ist Kleinkunstfan, ehemalige Kanutin, wurde im Agnesviertel mal vom Blitz getroffen und sah auch schon ihr halbes Haus abbrennen. Ihre ehemalige KARL MERZBACH (D), 69, NIEHL. RUTH KAROLINE MERMAGEN (D), 69, INNENSTADT. GISELA MERZBACH (D), 64, NIEHL. ANNA SCHNITZLER (D), 71, RIEHL. Ich bin Rentner. Ich lebe mit meiner Frau. Ich bin Rentnerin. Ich lebe alleine. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich einen Kastanienbaum. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich viel Grün. Wir sind Katholiken, Hobbygärtner, Großeltern, Kaffeetrinker, Kuchenesser, Tierquäler, Milchtrinker, Computernutzer, Stubenhocker, Raucher. Wir sind Katholiken, Hobbymaler, Naturfreunde, Sportler, Leseratten, Gartenbesitzer, Eigenbrötler, Vieltelefonierer, Tierquäler, Unpünktliche. Ich verbringe Stunden im Museum. ICH HABE IMMER DAS RADIO AN. Haltet Ihr unsere Stadt sauber? Auf der Bühne erkennt man mich an einem kleinen Teddy, weil mein Freund zu groß für meine Handtasche ist. Gesehen Sie oft auf dem Markt einkaufen? AUF DER BÜHNE ERKENNT MAN MICH AN EINEM KREUZ, WEIL ICH MESSDIENER WAR. Ich bin Pensionistin. Ich bin Rentnerin und leidenschaftliche Großmutter. Ich lebe mit meinem Ehemann. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich den Kastanienbaum. Wir sind Bücherfreunde, Köche, Großeltern, Fahrradfahrer, Hobbygärtner, LÜGNER, LÄUFER, SPORTLER, INTOLERANTE, KIRCHGÄNGER. Ich habe wenig Zeit als Rentner. Nutzen Sie die Freizeitangebote der Stadt Köln? Auf der Bühne erkennt man mich an einem Lolly. Bei Süßigkeiten werde ich jederzeit schwach. Ich lebe mit meinem Partner. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich eine Birke. Wir sind Besucher von Antikmärkten, Sammler von Elefanten und Eulen, Katholiken, Medienungläubige, Maler, Umweltverschmutzer, Milchtrinker, Ablehner von Ausländern, Quäler von allen Kreaturen. Ich möchte immer Ordnung um mich haben. WOLLEN SIE EINE MODERNE STADT, WOLLEN SIE DAZU EINEN EIGENEN – AUCH FINANZIELLEN – BEITRAG LEISTEN? Auf der Bühne erkennt man mich an einem Elefanten. Ich liebe diese sensiblen Dickhäuter. Veedelnachbarin Anna Schnitzler singt regelmäßig im Chor, wurde gerade am Knie operiert und hat früher in einer Villa in Wuppertal als Hauswirtschafterin gearbeitet. Von gemeinsamen Radfahrten kennen sie Karl. Er war bis zu seinem 24. Lebensjahr Messdiener in verschiedenen Kölner Kirchen, darunter auch im Dom, aber am liebsten in der Agneskirche, die er 1980 brennen sah. Er ist Rentner, lebt ganz nah am Rhein und liebt die Gartenarbeit genauso wie fremde Kulturen. Seine Frau Gisela arbeitete vor der Pensionierung mit ihrem Mann im eigenen Schreibwarenhandel, hat allerdings im Ruhestand weniger Zeit als zuvor, da sie viel unterwegs ist. Sie laden ein befreundetetes Ehepaar, die Mermagens ein. Ruth ist ‘ne echte Kölsche und hat noch nie woanders gelebt. Sie interessiert sich für schöne Dinge, Antiquitäten, sammelt Eulen und Elefanten und beschäftigt sich intensiv mit der eigenen Malerei. Ihre GRETA SCHMITZ (D), 74, NIPPES. OCKOMBET OMBALA-OSSENGHE (RCB), 56, CHORWEILER. NORBERT MERMAGEN (D), 74, INNENSTADT. NICOLAI SWIDA (D), 23, LINDENTHAL. Ich bin Lehrerin. Ich lebe allein. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich einen Platz mit Bäumen. Wir sind Grünen-Wählerinnen, sozial Engagierte, Umweltschützer, Vegetarier, Kunstliebhaberinnen, Mediengläubige, Kulturbanausen, Katholiken, Fleischesser. Ich bin eine Frischluftfanatikerin und Unrechtlasserin. KENNEN SIE EIN POSITIVES CHARAKTERISTIKUM DER KÖLNER, DAS NICHT ALS TYPISCH KÖLSCH ZU BEZEICHNEN IST? Auf der Bühne erkennt man mich an meinem Wanderrucksack. Ich wandere gern. ICH BIN STAHLKAUFMANN BEI THYSSEN GEWESEN. Ich lebe mit meiner Ehefrau zusammen. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich eine große, schöne Birke. Wir sind Naturliebhaber, Medieninteressierte, Katholiken, Briefmarkensammler, Reisende, Antiquitäten-Liebhaber, Unordentliche, Unpünktliche, Unfreundliche, Yellow Press Leser, Kampftrinker. Ich war im Kongo Mitarbeiter der Sportredaktion. Ich studiere Geschichte und Katholische Theologie auf Lehramt. ICH LEBE IN EINER STUDENTENVERBINDUNG. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich einen Garten. Wir sind Katholiken, Musiker, Sportler, Tätowierte, Rechte, Linke, Raucher, Kiffer, Geduldige. Ich neige in gewissen Situationen zur Pedanterie. Ich schlafe nackt. Lieben Sie Ihre Stadt und den Karneval? Macht Ihr Musik? Auf der Bühne erkennt man mich an einem Gartengerät, weil ich ein Blumen- und Pflanzenfreund bin. Auf der Bühne erkennt man mich an meiner Ukulele, weil eine Ukulele das kleinste Instrument ist, das ich in die Tasche packen kann. Freundin konnte leider doch nicht. Dafür haben wir in letzter Minute Greta Schmitz gefunden, die an einer Gesamtschule in Höhenhaus Deutsch und Geschichte unterrichtet hat. Die Kette geht weiter mit Norbert, der mit seiner Frau Ruth (Nr. 68) die Leidenschaft für Antiquitäten teilt, auch Briefmarken sammelt und Mitglied der Ehrengarde ist. Da sie eine chinesische Schwiegertochter haben, reisen sie gerne nach China. Er war einer, wenn nicht der erste Kölner, der vor einigen Jahrzehnten einen Feigenbaum im Garten kultivierte. Ich lebe mit meinen Töchtern und meinem Sohn. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich einen Parkplatz. Wir sind Eltern, Geschiedene, Christen, Fotografen, Alkoholiker, Raucher, Rassisten, Kaffeetrinker, Freier. ICH SCHAUE IMMER ZWEI FERNSEHSENDER GLEICHZEITIG. Wer hilft mir dabei, meine Familie aus Afrika nach Deutschland zu holen? Auf der Bühne erkennt man mich an einem Presseausweis aus dem Kongo. Nicolai Swida, der momentan in einer Studentenverbindung in Lindenthal lebt, spielt Gitarre und Klavier und kann sich vorstellen, bei der Polizei eine Ausbildung zu machen. Ockombet Ombala-Ossenghe ist Kongolese, dreifacher Vater und hat im Kongo bei einer Zeitung gearbeitet. Er unterhält sich gerne über Gott und den Glauben und wurde von Gertrud Schläger (Nr. 43) empfohlen. SVEN BLÜCHEL (D), 30, NIPPES. HENDRIK FRITSCH (D), CA. 39, EHRENFELD. GRETA FEXER (D), 17, DÜNNWALD. Ich bin Schülerin. Ich lebe allein. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Büsche. WIR SIND BVB-FANS, TENNISSPIELER, FORMEL-1-GUCKER, ZUGFAHRER, PARTYPEOPLE, Tierquäler, Unzuverlässige, Unpünktliche, Begriffsstutzige, Horrorfilmgucker. Ich werde unheimlich schnell unglaublich nervös. Ich habe Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert und bin Ernährungsberater für Hunde und Katzen. Ich lebe allein. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich meinen Nachbarn auf der Couch. Wir sind BVB-Fans, Radfahrer, Agnostiker, Kinogänger, Besserwisser, Autofahrer, Eigensinnige, Karnevalisten, Bionade-Trinker, Katzenfreunde. Ich muss Rechtschreibfehler immer verbessern. Seid Ihr für die G8? HABT IHR EIN SCHLOSS AN DER HOHENZOLLERNBRÜCKE? Auf der Bühne erkennt man mich an meiner Frosch-Wärmflasche, weil ich ohne die nicht schlafen gehe. Auf der Bühne erkennt man mich an meiner Lieblingsplatte, weil ich gerne über Pop-Musik rede. Ich habe Germanistik, Soziologie und Philosophie studiert. Ich lebe allein. RUDOLF RUMSTAJN (D), 46, EHRENFELD. Ich bin Musiker. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Licht und Bäume. Ich lebe mit meiner Frau. Wir sind Intelligenzien, Skeptiker, Wütende, Liebende, Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Fenster, die man sauber machen müsste. ANGEPASSTE, FLEISSIGSTE, SCHNELLSTE, REICHE, ARME. Ich bin fanatisch. Reicht Euch das Maß an Leid noch nicht? Auf der Bühne erkennt man mich am „Schwarzbuch Kapitalismus“, das mein Lebensmittelpunkt ist. Wir sind Zigeuner, Wahrsager, Spätzünder, Clowns, Lecker, Frühaufsteher, Weltverbesserer, Minensucher, Ja-Sager, AngelaMerkel-Liebhaber. Ich habe eine Schwäche für italienisches Essen. WISST IHR EIGENTLICH, WER DIE DEUTSCHE NATIONALHYMNE WIRKLICH KOMPONIERT HAT? Auf der Bühne erkennt man mich an meinem Hut und meiner Gitarre, weil ich sonst nichts habe. Die Abiturientin Greta Fexer schläft immer mit dem Tennisschläger neben ihrem Bett, damit ihn niemand klauen kann und teilt ihre Begeisterung für Borussia Dortmund mit Sven aus Nippes, der uns von seinem Arbeitskollegen Nicolai (Nr. 71) empfohlen wurde. Als großer Musikliebhaber legt er hin und wieder in der „Hammond Bar“ in der Kölner Südstadt auf. Sein Studienkollege Hendrik Fritsch wird bald Vater von Zwillingen und liebt die Natur, das Lesen, das Lesen, das Lesen, die Musik und den Sport. Rudolf Rumstajn, eine Empfehlung von Marianne (Nr. 49) ist „überall und nirgends“ beheimatet und hat schon in vielen Ecken Kölns gelebt. Bei der Kölner Zigenuernacht findet man ihn vor, hinter und auf der Bühne meistens mit Hut ANDREAS NICKEL (D), 29, EHRENFELD. DERYA TOPUZ (TR), 35, KALK. HAKKI BEKDEMIR (D), 61, DEUTZ. JAN DIEFENTHAL (D), 26, KALK. Ich bin Student. Ich bin Sportstudent. Ich habe türkisches Abitur und möchte Krankenschwester werden. Ich bin Diplomingenieur im Verkehrswesen. Ich lebe in einer WG. Ich lebe allein. Ich lebe mit meiner Ehefrau. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich das Sieverskarree. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich meine deutschen Nachbarn mit Hund, Bäume und an der Ecke natürlich Mülleimer. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Garten, Bäume, spielende Kinder. Ich lebe in einer WG. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich ein hässliches Mehrfamilienhaus. Wir sind Penny Markt-Einkäufer, FC-Gläubige, Wanderer, kreativ, WIR SIND LIEBENDE, GEGEN KRIEG, GRAMMATIK-LERNER, SAZ-SPIELER, WIR SIND AUTO- UND RADFAHRER, UMWELTSCHÜTZER, KATZENHALTER, INGENIEURE, ZWILLINGSVÄTER, CDU-WÄHLER, VEGANER, KUNSTFUZZIS, PRAGMATIKER, INTERNETFREAKS. Faule, Ungenaue, Humorlose, Tierquäler, Unpünktliche. WER KANN SICH NOCH EIN LEBEN OHNE HANDY VORSTELLEN? Ich spiele mit meinen Fingerringen. Ich kontrolliere jeden Tag, ob ich alle Türen zugemacht habe (Wohnung, Auto). Ich sollte mich mehr auf mein Bauchgefühl verlassen. Daran erinnert mich eine Kastanie, die mir fast mal auf den Kopf gefallen wäre. Möchtet Ihr eine andere Kultur kennen lernen? Ist die Türkei für Sie europäisch genug? Kennen Sie einen armen Griechen? Auf der Bühne erkennt man mich an einem Stirnband, weil ich damit meinen Lockenkopf bändige. Auf der Bühne erkennt man mich an meiner Saz. Auf der Bühne erkennt man mich an einem Sonnenofen, weil er gut für die Umwelt ist. Auf der Bühne erkennt man mich an meiner Dienstkleidung, die ich im Museum Ludwig trage. Wir sind Lockenköpfe, Sportstudenten, Kletterer, Genussmenschen, Streber, Cineasten, Querdenker, Klassenclowns, Kulturbanausen, Linkshänder, iPhone-Besitzer, Raucher, Langweiler, Vegetarier, Bücherwürmer. Ich spreche im Schlaf. Mörder, Autofahrer, Alkoholtrinker, Raucher, Desinteressierte. Der nächste Kölner in der Kette wohnt in Kalk und heißt Jan Diefenthal. Er studiert an der Deutschen Sporthochschule und lebt in einer WG, die sich in den Semesterferien zwischen 80 Bewerberinnen für ein frei gewordenes Zimmer entscheiden musste. Er bringt Derya aus Kalk mit, die leidenschaftlich die deutsche Grammatik büffelt, aus Anatolien stammt und mit noch mehr Leidenschaft Saz spielt. Ihr Landsmann Hakkı Bekdemir ist ein kreativer Verkehrsbauingenieur und Vater von erwachsenen Zwillingen, der seit seiner Pensionierung an seinem Buch „Ali am Rhein“ schreibt. Die Kettenreaktion stottert. Wir müssen kreativ werden. Im Forum des Studentenradios findet Andreas‘ Freundin unseren Aufruf. Andreas, der Kunstgeschichte studiert, arbeitet im Museum Ludwig, ist in Köln geboren und liebt „seinen Fußballverein“ MARKUS RICK (D), 45, NIPPES. WANGHYUNG LEE (KOR), 28, LINDENTHAL. MINJUNG CHO (KOR), 32, KLETTENBERG. ANDREA BOEHM-TETTELBACH (D), ÜBER 40, POLL. Ich bin kaufmännischer Angestellter. Ich bin Demenzbetreuerin. Ich lebe allein. WENN ICH AUS MEINEM KÜCHENFENSTER SCHAUE, SEHE ICH MEINEN ROSMARINBAUM. Wir sind Genusssüchtige, Fahrradfahrende, Großherzige, Schnellfrierende, Mütter, CDU-Wähler, Kleinliche, Eigenheimbesitzer, Nichtraucher, Schicki Micki-Leute. Ich bin leidenschaftliche Mayonnaise-Esserin. Findet Ihr das fünfstellige Postleitzahlensystem auch so doof wie ich? Ich lebe allein. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich mein gedachtes Stadion. Wir sind FC-Fans, Karnevalisten, Eingeborene, Demonstranten, Nette, Kunstfreunde, Altbiertrinker, Hooligans, Homophobe. Ich bin Student an der Kunsthochschule für Medien Köln. Ich bin Studentin an der Kunsthochschule für Medien Köln. Ich lebe mit meinem Mann. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich auf die Kreuzung. Wir sind Ausländer, Vegetarier, Raucher, Träumer, Tierquäler, Nationalisten, Ellenbogengesellschafter, Fußballfans. Ich verschenke an Karneval immer meine Strüßjer und meist bekomme ich ein Bützjen dafür. Ich sammle Puppen. WER GLAUBT, DASS DIE HEILIGEN DREI KÖNIGE IM DOM ECHT SIND? SIND SIE MIT IHREN MIETKOSTEN ZUFRIEDEN? Auf der Bühne erkennt man mich an Mattes, einer Prinzengarden-Stoffpuppe, weil er an einem magischen Rosenmontag zu mir gekommen ist und jetzt Teil meiner Karnevalsmagie ist. Auf der Bühne erkennt man mich an einer meiner Puppen. Auf der Bühne erkennt man mich an einem gelben BrückenBausteinchen, das meinen Beruf versinnbildlicht. Andrea Boehm-Tettelbach hat 24 Jahre in einem Gartenhäuschen gewohnt, wo wir sie auch fotografiert haben. Leider hat der Vermieter Eigenbedarf angemeldet. Sie schätzt ihren Wohnort Poll sehr, würde sich aber ein wenig mehr Einkaufsmöglichkeiten wünschen. Markus Rick lebt auf der linken Rheinseite. Er ist leidenschaftlicher Straßenkarnevalist und verbringt die fünfte Jahreszeit als selbstgeprüfter Prinz Ich lebe mit meiner Freundin. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich eine laute, breite Straße. Wir sind Filmemacher, Koreaner, Raucher, Baseballspieler, Cineasten, Buddhisten, Reservisten, Radfahrer, Milchtrinker, Fußballfans, Tänzer. ICH HABE BEIM MILITÄRDIENST ZWEI JAHRE LANG MIT 30 MÄNNERN IN EINEM ZIMMER GEWOHNT. Wer von Euch glaubt wie ich, dass Korea in 20 Jahren wiedervereinigt ist? Auf der Bühne erkennt man mich an einem Baseballhandschuh, weil Baseball eines meiner Hobbies ist. Aus Südkorea über Halle und Berlin nach Köln gekommen ist Minjung Cho, eine Kommilitonin von Julia (Nr. 57) an der Kunsthochschule für Medien. Sie sammelt Puppen und wollte eigentlich ihren Ehemann Jun mitbringen. Weil der Stress mit seiner Diplomarbeit bekam, sprang kurzfristig Wanghyung Lee ein. Er stammt ebenfalls aus Korea, lebt seit zwei Jahren in Köln und lässt sich an der Kunsthochschule zum Filmemacher ausbilden. Beide sind bekannt mit MEHMET AKIF BÜYÜKATALAY (D), 24, SÜLZ. JONATAN SÖHL (D), 29, KALK. YI-LING LAM (D), 29, EHRENFELD. ADELE MEYER (D), 79, HEIMERSDORF. Ich studiere Filmregie. Ich bin Pianistin. Ich lebe allein. WENN ICH AUS MEINEM KÜCHENFENSTER SCHAUE, SEHE ICH MENSCHEN IN DER „AMERIKANISCHEN KAMERAEINSTELLUNG“. Wir sind Tiramisu-Liebhaberinnen, Klavier-Fetischistinnen, Lachmonster, Spielplatzbenutzerinnen, Facebook-Profis, Geizkragen, Technikbomben. Ich habe kaum mehr Angst vor Fischen. Waren Sie schon mal mit einem Esel spazieren? Auf der Bühne erkennt man mich an einer Teekanne, weil Tee trinken die Seele baumeln lässt. ICH LEBE ALLEIN, ABER IN EINEM HAUS MIT 954 WOHNUNGEN. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Fliesen. Wir sind Ruhrpotter, Pendler, Cineasten, REWE-Einkäufer, Raucher, Hipster, Straight-Edger, Pro-Kölner, Autofahrer, Gesundheitsnazis. Ich verfasse Profile von Menschen in der Bahn. Ich bin Erzieher und Student der Philosophie und Theologie. Ich lebe allein. WENN ICH AUS MEINEM KÜCHENFENSTER SCHAUE, SEHE ICH DIE MOSCHEE. Ich lebe alleine. Wir sind Naturverliebte, Humanisten, Wählerische, Phantasievolle, Scherzkekse, Meckernde, Geizige, Ignoranten, Pessimisten. Wir sind Katholiken, Mütter, Koi-Karpfenhalter, Ehrenamtler, Hilfsbereite, Launische, Neidische, Tratschtanten, Ungesellige, Katzenliebhaber. Ich greife in den Einkaufsregalen nicht nach dem vorderliegendsten Produkt. ICH DARF KEIN FORMEL 1RENNEN VERPASSEN. Seid Ihr in Köln geboren? Auf der Bühne erkennt man mich an einer gefälschten AdidasTragetasche. Sie ist mein treuer Begleiter beim Pendeln zwischen Hagen und Köln, so dass Leute, die mich mit der Tasche sehen, mich immer fragen, ob ich denn gerade fahre oder gekommen bin. Yi-Ling Lam, die vor ihrer jetzigen Ausbildung schon ein Studium als Pianistin abgeschlossen hat. Sie ist in Frechen aufgewachsen und lebt heute in Ehrenfeld. Sie studiert zurzeit an der Kunsthochschule für Medien und bingt ihren Mitstudenten Mehmet mit. Er wohnt in einem der größten Wohnhäuser Europas, dem „Uni-Center“. Er fährt oft in seine Heimatstadt Hagen und empfiehlt seinen Ich war mal Dreherin, habe dann 27 Jahre meinen Mann gepflegt, drei Kinder großgezogen und nebenbei gejobbt. Seid Ihr innerhalb Kölns mehr als fünf Mal umgezogen? Auf der Bühne erkennt man mich an meinen Wanderstiefeln, weil ich Pfadfinder bin und mich gerne in der Natur bewege. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich in den Garten. Fühlen Sie sich abends auf Kölns Straßen sicher? Auf der Bühne erkennt man mich an meinem roten Formel 1-Wagen, weil ich Rennsportfan bin. Freund Jonatan Söhl. Der gebürtige Kolumbianer ist bei seinen deutschen Eltern aufgewachsen, leitet den „Offenen Ganztag“ einer Realschule in Mülheim und arbeitet auch noch in einem Jugendzentrum. Adele Meyer dagegen engagiert sich ehrenamtlich im Marie-Juchacz-Altenzentrum in Chorweiler. Sie hat schon mal an einer Drehbank gearbeitet und ist Mutter von drei Kindern. Bei der Organisation von Kaffeekränzchen und Musiknachmittagen trifft sie ihre LOUISE MEIER (D), 91, CHORWEILER. THEA MÜLLER (D), 83, CHORWEILER. KÄTHE REISDORF (D), 84, CHORWEILER. Ich bin Sekretärin und habe lange bei der AWO gearbeitet. Ich bin Ehrenamtlerin. Ich lebe alleine. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Hochhäuser, Grünes, die Post – ja, was man halt so sieht. Wir sind Ehrenamtler, Kartenspieler, Rätsellöser, Wanderer, Seniorenclubleiter, Radfahrer, Tratschtanten, Pessimisten, Stubenhocker. ICH KANN NUR ORDENTLICH SEIN. Engagieren Sie sich ehrenamtlich? Auf der Bühne erkennt man mich an einer Flasche Reissdorf Kölsch, weil sie zu meinem Namen passt. Ich lebe alleine. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Bäume und Häuser. Wir sind Kaffeetrinker, Kreuzworträtsler, Reisende, Mütter, Großmütter, Hundehalter, Stubenhocker, Griesgrämige, Frühaufsteher, Süßesser. Ich habe einen Schuhtick. MEINEN SIE, DASS IHR LEBEN BESONDERS SCHWER IST? Auf der Bühne erkennt man mich an einem Fächer. Ich habe nach meiner Pensionierung über 20 Jahre lang die kalten Monate in Spanien verbracht. Ich bin Rentnerin. Ich lebe alleine. ILSE WILBERTZ (D), IN EINEM WUNDERBAREN ALTER, CHORWEILER. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Bäume. ICH WAR VORARBEITERIN BEI HERBOL-FARBEN. Wir sind An-allem-Interessierte, Mütter, Handarbeiterinnen, Kakteenliebhaber, Aquarianer, Klatschbasen, Unehrliche, Verschwender, Mutlose, Katholiken, Überordentliche. Ich lebe allein. ICH EXPERIMENTIERE GERNE MIT PFLANZENABLEGERN. Findet Ihr Euch rücksichtslos? Auf der Bühne erkennt man mich an einem Pflanzensetzling, weil ich Spaß an der Nachzucht von Pflanzen habe. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Bäume. Wir sind Bowling-Spieler, Pflanzenliebhaber, Mütter, Engagierte, Eisesser, Puzzler, Rätsellöser, Schleimer, Stubenhocker, Depressive, Hinterhältige. Ich will immer wissen, was im Hause passiert. Waren Sie schon mal im Swingerclub? Auf der Bühne erkennt man mich an einer Wii-Fernbedienung, weil ich in meiner Freizeit gerne Wii spiele. Amtskollegin Käthe Reisdorf, die schon seit über 40 Jahren ehrenamtlich für die AWO tätig ist. Sie ist mit zehn Geschwistern aufgewachsen und wurde 2010 mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Köln ausgezeichnet. Ihre Bekannte Louise Meier verbrachte viel Zeit ihres Lebens in Spanien und wohnt seit 2006 wieder ganz und gar in Köln. In ihrem stattlichen Alter ist sie viel unterwegs und wird bei ihren zahlreichen Unternehmungen oft begleitet von ihrer Nachbarin Thea Müller. Die zweifache Mutter hat ein Aquarium im Wohnzimmer und beschäftigt sich gern mit Pflanzensetzlingen. Mit Ilse Wilbertz hat sie die Leidenschaft für Pflanzen gemeinsam. Ilses anderes großes Hobby ist das Puzzeln, wovon alle Wände in ihrem Umkreis zeugen. Außerdem ist sie begeisterte Wii-Spielerin. Ihren DANIEL FLEMM (D), 30, MÜLHEIM. HEINZ WIENAND (D), 85, PESCH. HELMUT LANGER (D), 84, CHORWEILER. Ich bin ehemaliger Zimmermann und habe die Kriegsgefangenschaft in Russland überlebt. Ich lebe allein. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich andere Häuser. Wir sind Raucher, Billard-Spieler, Zimmermänner, Motorradfahrer, FC-Fans, Humorvolle, Knießköppe, Streithähne, Haustierliebhaber, Wetterscheue, Nichtwähler. ICH BIN GERNE MAL DER KASPER. Würde Euch der Rhein ohne Brücken besser gefallen? Auf der Bühne erkennt man mich an einer Billardkugel. Vor meinem Zimmer steht ein Billardtisch. TOM WOLFF (D), 48, ZÜNDORF. Ich bin Diplomingenieur.. Ich bin Wirtschaftsingenieur in Pension und habe bei Ford die Einführung des Computers miterlebt und begleitet. Ich lebe allein. Ich bin Taxifotograf und habe mehr als 6000 Fotos von meinen Fahrgästen gemacht. Ich lebe allein. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Grün. Ich lebe mit Frau und Hund. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich einen Zaun. Wir sind Nichtraucher, Wahlkölner, Radfahrer, Wähler, FCFans, Raucher, Unpünktliche, Stubenhocker, Fast-Food Esser, Autofahrer. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich ein Taxi. Wir sind Autofahrer, Tierliebhaber, Volleyballspieler, Computernutzer, Twin-Tower-Besucher, Wunschlose, Engstirnige, Extremisten, Misstrauische, Gläubige, Nachtragende, Unehrliche. ICH SUCHE GESELLSCHAFT. Gefallen Ihnen die Kranhäuser? Auf der Bühne erkennt man mich an einem Ford Sierra-Modell aus den 70ern, weil ich immer vom Auto gelebt habe, lebe und leben werde. Kollegen im Bewohnerbeirat des Altenzentrums, Helmut Langer, hat einst die Walz nach Köln geführt. Seine Frau lernte er damals an Karneval kennen. Billard- und Skatspielen gehören zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Heinz Wienand, der zeitlebens bei Ford arbeitete und 2000 noch die Twin Towers in New York besichtigt hat, ist ein Bekannter von Frau Meier (Nr. 90). Er engagiert sich in einem Volleyballverein und bringt anstelle eines Vereinsmitglieds dessen ICH SORTIERE GELDSCHEINE IN MEINEM PORTEMONNAIE. Habt Ihr schon mal länger als vier Monate im Ausland gelebt? Auf der Bühne erkennt man mich an meinem Halstuch, weil ich Halsschmerzen habe. Wir sind Naturliebhaber, Abenteurer, Konformisten, Chefplaner, Marathonläufer, Börsenanalysten, Tagmenschen, Erbsenzähler. Ich mache Listen. WER VON EUCH HAT SICH HEUTE SCHON ÜBER IRGENDETWAS GEFREUT? Auf der Bühne erkennt man mich an Kappe und Kamera. Arbeitskollegen Daniel Flemm mit. Der Wahlkölner verbrachte während seines Studiums ein paar Monate in Kansas/USA und ist Radsportler. Falls er das Rad nachts mal stehen lassen will, könnte er bei Tom ins Taxi steigen, der einst Sport studierte, doch seit vielen Jahren, mit Unterbrechungen, Taxifahrer aus Überzeugung ist. Seinen Blick auf die nächtliche Kundschaft hat er in seinem Fotoband „Taxi 1068“ veröffentlicht. Er lebt in Zündorf, dem seiner Ansicht nach schönsten Stadtteil Kölns, und bringt einen ebenfalls KEVIN KINDOR (D), 23, KALK. DR. FRANK MORATH (D), 42, EHRENFELD. MICK STOSS (D), UNENDLICH, KALK. Ich studiere Germanistik und Musikwissenschaft. Ich lebe in einer WG. Ich bin Sozialwissenschaftler und Museumspädagoge. Ich bin Glückspirat. Ich lebe mit vielen Menschen. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich das Paradies. Wir sind Kalkbrand, allein, Meister des Lebens, Freie und Versklavte, gut und böse, Schlafwandler, Sklaven, Scheintote, Karnevalsidioten, die, die irgendwo dazugehören müssen. ICH BIN BEMERKENSWERT SCHRÄG UND EIGENARTIG SCHÖN. Tust Du genug für Deine Stadt? Auf der Bühne erkennt man mich an meiner Gießkanne, weil sie ein Symbol für „Kalkbrand“ ist. Ich lebe mit meiner Freundin und unserem Kind. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich Bäume. Wir sind Katholiken, Immis, Radfahrer, Geduldige, Zuhörer, Frauenversteher, Komapatienten, Zugückgekommene, Hundehalter, Alkoholtrinker, Raucher, Beeinflussbare. Ich muss schiefe Bilder gerade rücken. Sprecht Ihr noch Dialekt? AUF DER BÜHNE ERKENNT MAN MICH AN MEINEM FAHRRAD, WEIL ICH DAMIT EINEN GEFÄHRLICHEN UNFALL HATTE UND DENNOCH WEITER FAHRE. überzeugten Bewohner der „Schäl Sick“, Mick, mit. Ihn findet man in der WG „T 34“ und in der Band „Kalkbrand“. Er ist Veranstalter, Manager und Techniker für Events und Wahlkölner seit mehr als zwei Jahrzehnten. Um die Ecke im Odysseum treffen wir Dr. Frank Morath, der dort seit 2009 arbeitet. Der Sozialwissenschaftler hat u.a. an der Zeppelin University in Friedrichshafen unterrichtet und ist vor kurzem Vater geworden Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich die Kalker Hauptstraße. Wir sind Asoziale, Gitarristen, Autonome, Kellner, Studenten, Veganer, Nazis, Düsseldorfer, Musikhochschulstudenten, Riesen. ICH TANZE GERNE IN DER WOHNUNG RUM, WENN ICH ALLEINE BIN. Wer hat schon mal Marihuana konsumiert? Auf der Bühne erkennt man mich an meinem Skateboard, mit dem ich schon fast mein halbes Leben lang fahre. URSULA VAN LOOK (D), 58, RIEHL, STATISTIN AM SCHAUSPIEL KÖLN, VERTRITT AUF DER BÜHNE DIE FÜR DEN BEVÖLKERUNGSQUERSCHNITT BENÖTIGTE POLIN, ZWISCHEN 45 UND 59 JAHREN, ALLEIN IN PORZ LEBEND. Ich bin Buchhalterin. Ich lebe allein. Wenn ich aus meinem Küchenfenster schaue, sehe ich den Kirchturm von Porz-Wahnheide. WIR SIND GESELLIGE, KATHOLIKEN, CDU-WÄHLER, WANDERVÖGEL, WITWEN, HOBBYKÖCHINNEN, Arbeitsscheue, FKK-Urlauber, Demogänger, Sonntagshandwerker, Oper-Besucher. Ich bügele alles, auch meine Unterwäsche. Wollt Ihr, dass Kardinal Meisner der nächste Papst wird? Auf der Bühne erkennt man mich an einer Bildschatulle mit Johannes Paul II., der mich mein ganzes Leben lang begleitet hat. Der letzte Mann, der für die Kette gesucht wurde, ist Kevin. Er ist ’ne echte kölsche Jung und arbeitet neben dem Studium als Kellner in der Kalker Szenekneipe „Trash-Chic“. Er hätte eine allein oder in einer WG lebende ältere Polin in Porz finden müssen. Das hat nicht geklappt. Vielleicht gibt es sie auch gar nicht, sondern nur statistisch... Auf der Bühne wird sie repräsentiert von Ursula van Look, die regelmäßig als Statistin an Schauspielhaus und Oper engagiert ist. PREMIERE RIMINI PROTOKOLL (HELGARD HAUG, STEFAN KAEGI, DANIEL WETZEL) 100 PROZENT KÖLN EINE STATISTISCHE KETTENREAKTION MIT ESLEM AKSOY / HÜLYA AKSOY / ZEYNEP AKSOY / MARIO ANASTASI / MARTIN ANASTASI / RITA ANASTASI / MERYEM BASLIK / HAKKI BEKDEMIR / CHRISTOPHER BENNINK / KATERYNA BILOZOR / SVEN BLÜCHEL / ANDREA BOEHM-TETTELBACH / EMMA BOOS / MEHMET AKIF BÜYÜKATALAY / MINJUNG CHO / SHARI COUTO QUADE / JAN DIEFENTHAL / GERDA-MARIE DORFF / MYRIAM DORFF / IRINA DYCK / OTTO DYCK / VINCENT FECHTIG / GRETA FEXER / DANIEL FLEMM / HENDRIK FRITSCH / SIGRID GICKLER / ROSEMARIE GOEBBELS / LUIS GUTIÉRREZ PLAZA / CENNET GÜNES / DENIZ GÜNES / ASLI GÜLERYÜZ-MOLIN / GÜLAY GÜLERYÜZ / CHRISTIAN HECKER / FRANK HOHMANN / NILS JEBE / ERIKA KARWAT / KATJA KARWAT / BENJAMIN KHANI / SEDIGHEH KHANI / KEVIN KINDOR / FLORIAN KLUCK / DEMET 100 PROZENT STADT KOCAK / BIRGIT KUHN / PHILIPP KUHN / YI-LING LAM / HELMUT LANGER / MARIA ROSA LOLLINI / URSULA VAN LOOK / DORIAN LOOS / DOBRICA MADER / CORNELIA MALEK / LOUISE MEIER / NORBERT MERMAGEN / RUTH KAROLINE MERMAGEN / GISELA MERZBACH / KARL MERZBACH / ADELE MEYER / REBEKKA MOHR / DILARA MOLIN / MIKAEL MOLIN / FRANK MORATH / MARIANNE MÜLLER / THEA MÜLLER / ANGELIKA NAUJOKS / CHRISTIAN NEHLS / ANDREAS NICKEL / MAYA OBERHEIDT / MOJO OBERHEIDT / OCKOMBET OMBALA-OSSENGHE / KOSTA PAPAGEORGOPULOS / JUN PARK / CARSTEN PAULY / MELINA PIESCH / ROSWITHA PIESCH / KÄTHE REISDORF / MARKUS RICK / RUDOLF RUMSTAJN / BUBACARR SANKANU / RICARDA SCHENK / GERTRUD SCHLÄGER / THOMAS SCHMECKPEPER / GRETA SCHMITZ / ANNA SCHNITZLER / JAKUB SOBCZAK / OLIVER SOBCZAK / JONATAN SÖHL / CHRISTIAN STEFANOVICI / JULIA STEFANOVICI / PIA AURELIA STEFANOVICI / TRAUTE STELZMANN / MICK STOSS / NICOLAI SWIDA / ROBIN TANNEN / THILO TANNEN / PHILIPP TEMMINGHOFF / DERYA TOPUZ / HEINZ WIENAND / ILSE WILBERTZ / NORMAN WOHLGEMUTH / TOM WOLFF KONZEPT UND REGIE RIMINI PROTOKOLL (HELGARD HAUG, STEFAN KAEGI UND DANIEL WETZEL) BÜHNE MASCHA MAZUR, MARC JUNGREITHMEIER VIDEO MARC JUNGREITHMEIER LICHT JAN STEINFATT, MARC JUNGREITHMEIER KOORDINATION KETTE CHRISTINE MATTNER, LENA HINTZE, GEORG BLOKUS DRAMATURGIE KÖLN GÖTZ LEINEWEBER SOUNDDESIGN FRANK BÖHLE / HENRY LAU BAND PASSION DANCE ORCHESTRA – LARS BARTKUHN (GITARRE, MUSIKALISCHE LEITUNG), HELMUTH FASS (BASS), LARS DUPPLER (KEYBOARD), MARCUS MÖLLER (DRUMS), INGA LÜHNING (GESANG) REGIEASSISTENZ CHRISTINE MATTNER, LENA HINTZE BÜHNENBILDASSISTENZ CÉLINE DEMARS INSPIZIENZ DAVID SCHÄFER REGIEHOSPITANZ GEORG BLOKUS PRODUKTIONSHOSPITANZ CHRISTIAN BLOKUS, EMILIA MAY BÜHNENBILDHOSPITANZ STEPHANIE LANGE TECHNISCHER DIREKTOR VOLKER BUTZMANN / TECHNISCHE LEITUNG JOACHIM IDEL, MARTIN KAMMANN / PRODUKTIONSLEITUNG OLIVER HAAS, PETRA MÖHLE, DANIEL AIGNER, ALEXANDER KEMPE, DAVID MALLOW, ILYA PFALLER / BÜHNENMEISTER SIEGFRIED GLANIA, BERND KIERBLEWSKI, DANIEL KREUTZ / FACHKRÄFTE FÜR ARBEITSSICHERHEIT CHRISTIAN OKREU, HANS RUBARTH / LEITER DER BELEUCHTUNGSABTEILUNG JÜRGEN KAPITEIN / BELEUCHTUNGSINSPEKTOR HARTMUT LITZINGER / BELEUCHTUNGSEINRICHTUNG MICHAEL FRANK, JAN STEINFATT / LEITER DER TON-/ VIDEOABTEILUNG BURKHARD HENTSCHEL / TONTECHNIK MARTIN PFAFFHAUSEN, CHRISTOPH PRIEBE / VIDEOTECHNIK MICHAEL BAPTISTE, TORSTEN DÖRING, MICHAEL HOPFE, JOCHEN OHR / DEKORATIONSAUSFÜHRUNG MADELEINE LEINEWALD, FRANK HOHMANN, BORIS THELEN, WERNER SCHAAF, WENKE WESEMANN / LEITER DER REQUISITE HORST SÜLZEN / REQUISITE URSULA KRENZLER, JÖRG SCHNEIDER / MASCHINENTECHNISCHE ABTEILUNG EDMUND WEBER PREMIERE AM 10. NOVEMBER 2011 / SCHAUSPIELHAUS / WEITERE TERMINE AM 11. / 12. / 13. / 15. / 16. NOVEMBER SPIELDAUER ETWA 90 MINUTEN / KEINE PAUSE WIR DANKEN HERMANN BREUER UND BETTINA NOTTEBROCK (AMT FÜR STADTENTWICKLUNG UND STATISTIK DER STADT KÖLN), JAN KRAUTHÄUSER (HUMBA E.V.), GERHARD KÜNKLER (MARIE-JUCHACZ-ALTENZENTRUM IN KÖLNCHORWEILER) HERAUSGEGEBEN VOM SCHAUSPIEL KÖLN / OFFENBACHPLATZ / D-50667 KÖLN / SPIELZEIT 2011/12 INTENDANTIN KARIN BEIER / GESCHÄFTSFÜHRENDER DIREKTOR PATRICK WASSERBAUER / REDAKTION GEORG BLOKUS, HELGARD HAUG, LENA HINTZE, STEFAN KAEGI, GÖTZ LEINEWEBER, CHRISTINE MATTNER, DANIEL WETZEL / FOTOS TEILNEHMER CHRISTINE MATTNER, LENA HINTZE, GEORG BLOKUS / ALLE GRAFIKEN, WENN NICHT ANDERS ANGEGEBEN AMT FÜR STATISTIK UND STADTENTWICKLUNG DER STADT KÖLN / GESTALTUNG SASCHA SIMON / KONZEPT VELVET.CH / AUFLAGE 2000 EXEMPLARE / DRUCK DRUCK & VERLAGSHAUS MAINZ GMBH, AACHEN 100 PROZENT BERLIN, HAU, Februar 2008 100 PROZENT WIEN, Wiener Festwochen, Mai 2010 PROMETHEUS IN ATHEN, Athens Festival, Juli 2010 100 PERCENT VANCOUVER, PuSh Festival, Januar 2011 100 PROZENT KARLSRUHE, Staatstheater, September 2011 100 PROZENT KÖLN, Schauspiel Köln, November 2011 100 PERCENT MELBOURNE, Melbourne City Hall, April 2012 100 PERCENT NORFOLK, Theatre Royal, Mai 2012 100 PROZENT BRAUNSCHWEIG, Theaterformen, Mai 2012 100 PERCENT LONDON, Hackney Empire / LIFT, Juni 2012