- Heftarchiv - Internet World Business
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14:09 Uhr Seite 1 Online-Werbung I E-Commerce I Technik e 4,50 Fr. 9,00 AUSGABE 5/11 7. MÄRZ 2011 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL Was passiert nach dem Klick? Mediaplanung in Echtzeit Adwords-Kampagnen optimal steuern Die wichtigsten Player im Real-time-Bidding-Markt S. 15 Shop für Downloads UMFRAGE Coupons für Junge Knapp ein Viertel aller Surfer hat bereits Couponing-Plattformen wie Groupon.de oder Dailydeal.de genutzt, ergab eine Umfrage von eResult und INTERNET WORLD Business. Das Modell spricht vor allem jüngere Nutzer an, Geschlechtspräferenzen gibt es dagegen kaum. fk Haben Sie schon einen Online-Gutschein gekauft? Ja, einmal 8,0 % Ja, mehrmals 13,5 % Nein 64,0 % Kenne ich nicht 14,5 % S. 8 www.internetworld.de „Mobile als Brücke“ Ordnung im Chaos Michael Klar, Leiter E-Commerce Bonprix S. 26 Erfolgsfaktor Lagerhaltung: Planung ist wichtig S. 34 Nicht alle setzen sich durch DIGITALE GÜTER Der Berliner Webhoster Strato hat gemeinsam mit der E-Shop-Softwareschmiede ePages einen Shop für den Vertrieb von digitalen Gütern entwickelt. Die als Hosting-Lösung angebotene Software lässt sich mit einem normalen StratoShop kombinieren oder als eigenständiger Download-Shop betreiben. fk Anzeige 03.03.2011 43205 titel_iwb_0511.qxd Paypal dominiert bei E-Payment-Verfahren, Clickandbuy und Giropay wachsen nicht weiter D ie Vorlieben der WebshopBetreiber bei den elektronischen Bezahlverfahren sind deutlich und stabil: 60 Prozent der Online-Händler haben Paypal im Portfolio ihrer Bezahlarten, acht Prozent mehr als 2008. 43 Prozent bieten ihren Kunden die Zahlungsabwicklung über Sofortüberweisung.de an, 17 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. Damit konnten diese beiden Bezahlarten als einzige E-Payment-Verfahren ihre Position deutlich ausbauen. Das belegt die Studie „E-Payment“, die das Institut Ibi Research der Universität Regensburg durchgeführt hat. Paypal hat sich hinter der Vorkasse fest an zweiter Stelle aller am häufigsten eingesetzten Zahlarten etabliert. Und Sofortüberweisung.de liegt gleichauf mit der Zahlung per Rechnung, per Kreditkarte oder Nachnahme. Angebotene Bezahlverfahren Vergleich: Einsatz und Planung 2008 und Einsatz 2010 (Auswahl) 60 % 21 % Sofortüberweisung.de Giropay 14 % 66 % 52 % Paypal 8% 17 % 38 % 43 % 11 % 19 % 7% Moneybookers 7 % 5 % 12 % 7% Clickandbuy 5 % 7 % 12 % 6% © INTERNET WORLD Business 5/11 Andere elektronische Verfahren haben das Nachsehen: Clickandbuy.com, im Herbst 2010 von der Deutschen Telekom übernommen, konnte seinen Anteil in den letzten zwei Jahren nur um ein Prozent steigern und erreicht jetzt sechs Prozent. Moneyboo- eingesetzte Zahlarten 2008 geplante Zahlarten 2008 eingesetzte Zahlarten 2010 Quelle: Ibi Research: „E-Payment“, Stand März 2011 kers.com verharrt bei sieben Prozent, Giropay.de verlor leicht auf ebenfalls sieben Prozent. „Wir stellen fest, dass E-Payment-Verfahren generell beginnen, mit klassischen Bezahlverfahren wie etwa Nachnahme gleichzuziehen. Speziellere Ver- fahren werden derzeit nur in bestimmten Bereichen oder Branchen des E-Commerce eingesetzt“, sagt Georg Wittmann, einer der vier Studienautoren. Auffällig auch: Etliche Bezahlverfahren wurden weit weiniger oft eingebunden als noch 2008 geplant, etwa die Zahlung per Kreditkarte, per Lastschrift, Giropay oder Clickandbuy. Wittmann sieht einen Grund darin, dass Payment nicht die höchste Priorität bei den ShopBetreibern besitzt. „Häufig ziehen Händler andere Projekte wie Marketingaktionen, Systemwechsel oder die Verbesserung der Usability vor und stellen das Thema Payment in die zweite Reihe zurück, da sie sich davon schnellere Erfolge erwarten“, bemängelt er. Welche Bezahlverfahren dennoch gute Zukunftschancen haben, lesen Sie auf Seite 36. cf ❚ Quelle: eResult Omnibus; Gesamt (n = 600, in Prozent) © INTERNET WORLD Business 5/11 EU-Regel für Webshops Schlechtes Jahr 2010 für Sedo Schwache Zahlen meldet die Sedo Holding. Gegenüber dem Vorjahr ging der Umsatz um 14 Prozent von 135,3 Millionen Euro auf 116,1 Mio. Euro zurück. Der Vorsteuergewinn hat sich im Vergleichszeitraum halbiert, er lag mit 3,3 Mio. Euro unter den Erwartungen. 2011 will Sedo wieder wachsen. dah E-COMMERCE SEAL OF EXCELLENCE Medaillen für Deutschland Mit dem European Seal of Excellence in Gold des Branchen-Dachverbands European Multimedia Forum (EMF) wurden im Rahmen der Cebit die Online-Sprachschule Digital Publishing und der Multimedia-Dienstleister Adobe Scene 7 ausgezeichnet. Silbermedaillen gingen an die Performance-Dienstleister Apprupt.com, Plista.com und Quisma.com. fk D as Europäische Parlament sorgt für Aufregung und will am 8. März über eine Neuregelung abstimmen, die WebHändler dazu verpflichten soll, in alle 27 Länder der EU auszuliefern. Das würde für viele kleinere Web-Händler das Aus bedeuten, die es sich nicht leisten können, eine Logistik für Auslandslieferung aufzubauen, dabei das jeweils anwendbare Recht im Verbraucherstaat zu beachten und das höhere Betrugsrisiko zu tragen (siehe auch Seite 24). Der Bundesverband des Versandhandels wiegelt ab: „Ob es wirklich so kommt, weiß heute noch keiner“, sagt BVH-Ge- schäftsführer Christoph WenkFischer. „Das Bundeswirtschaftsministerium unterstützt die BVH-Position und spricht sich gegen die Regelung aus.“ Ohnehin handele es sich nur um einen Artikel aus Teil IV der Richtlinie, der vom Rat eigentlich schon zurückgezogen wurde. Bisher spreche man von einer Testabstimmung, um die Mehrheitsverhältnisse im EU-Parlament zu prüfen. dz ❚ Paypal wird mobil D er Zahlungsanbieter Paypal hat eine Bezahllösung für Smartphones und Tablet PCs vorgestellt. Händler können die API in iOS oder Android Apps sowie in mobile Webseiten einbauen und damit einen einfachen Checkout-Prozess rea- lisieren, der vom Nutzer nicht mehr als „zwei Klicks“ erfordert. Paypal-Deutschland-Chef Gregor Bieler glaubt, dass bereits 2015 rund 20 Prozent aller ECommerce-Umsätze mit mobilen Endgeräten erzielt werden. Mehr: Seite 32. dg ❚ Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt DOMAIN-HANDEL 02_Inhalt.qxp 2 03.03.2011 12:04 Uhr Seite 2 AKTUELL Internet World BUSINESS Springer kauft zu Cloud Computing war das Motto der Cebit – doch die Praxis ist noch nicht so weit D eutschland soll Europas führende Cloud-Computing-Nation werden.“ Mit diesen Worten eröffnete Ralph Haupter die Cebit 2011 in Hannover. Für den Vorsitzenden der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland ist diese virtuelle, von lokalen Computern losgelöste Speicherung von Daten der Wachstumstreiber schlechthin in der Informations- und Kommunikationstechnik. Überhaupt stand die diesjährige Computermesse unter dem Motto: „Work and Life with the Cloud.“ Der Branchenverband Bitkom erwartet für 2011 einen Umsatzanstieg in diesem Segment mit Privat- und Geschäftskunden um rund 55 Prozent auf dann gesamt 3,5 Milliarden Euro. Bis 2015 werde der Markt auf 13 Milliarden Euro zulegen. Ob dieses Szenario eintrifft, bleibt abzuwarten: Laut einer ebenfalls auf der Cebit präsentierten Studie der Unternehmensberatung Pricewaterhouse Coopers (PwC) halten 80 Prozent der Mittelständler die Technik für derzeit nicht relevant. Ein Drittel weiß gar nicht, was sich dahinter verbirgt, und die Mehrheit sorgt sich um die Datensicherheit. Noch in Beta: Die Deutsche Telekom stellte auf der Messe ihren Online-Kiosk Page Place vor Diese war ebenfalls Thema auf der Messe: Der Bitkom hat den Datenschutz-Kodex der Industrie an das Bundesinnenministerium übergeben. Die Selbstverpflichtungserklärung sei ein wichtiger erster Baustein Internet World Fachmesse Die Ausstellungsfläche der Internet World Fachmesse ist in diesem Jahr doppelt so groß wie 2010. Und auch das Rahmenprogramm der Fachmesse, die vom 12. bis zum 13. April im ICM München stattfindet, ist um einige Programmpunkte reicher. Neben über 20 Guided Tours durch die Ausstellung gibt es Fachvorträge zu unterschiedlichen Bereit für Tablet-Commerce Forrester Report: Fünf Trends, auf die sich Web-Händler vorbereiten sollten 6 Geld für Fashionette Online Shop für Handtaschen will nun international expandieren Dienstleister, die Social Media können Beteiligungsgesellschaften wollen Opodo, Go Voyages und eDreams zu einem Wettbewerber mit Marktmacht im Reisesegment vereinen 10 12 Dilemma Link-Kauf In den USA sind Blackhead-SEO-Methoden durchaus an der Tagesordnung Display-Werbung hebt ab Branding-Kampagnen sorgen für ein Plus von 15 Prozent / Video-Werbevolumen verfünffacht 14 Beliebte Bewegtbilder Internet-Nutzer wollen Videos. Entsprechend hoch ist das Interesse an dem Format auch in der digitalen Werbeindustrie Gerade Elektronikhändler müssen auf allen Kanälen verkaufen, zeigt eine Studie Teil 3: Projektmanagement – von der Agentursuche bis zum Freigabeprozess Zeit für echtes Crossmedia! 26 28 30 Mit einer Lösung für mobilen Checkout prescht der Online-Bezahldienst nach vorn 32 „Taten sagen mehr als Worte“ 16 Matthias Wahl wartet auf neue Daten zur Werbewirkung crossmedialer Angebote 49 Prozent von Magento gehören eBay – und das bereits seit einem Jahr 33 46 RUBRIKEN 27 Recht: Details sind entscheidend Formale Kriterien der Widerrufsbelehrung 44 8 Michael Buller, Vorstand Verband Internet Reisevertrieb, bewertet die Fusion im Online-Reisesegment als positiv MEINUNG 18,3 Milliarden Euro Umsatz Deutscher E-Commerce-Markt wächst weiter 40 After Work, Tradoria Live und Webciety 25 Paypal jetzt auch mobil 15 Geschäftsführer von Mediascale, hält Real-time Bidding für alten Wein in neuen Schläuchen KARRIERE Die Internet-Branche trifft sich auf mehreren Events zum angeregten Networking TOOLS & TECHNIK Was passiert nach dem Klick? Wie Sie die gewinnbringenden Conversions einer Adwords-Kampagne ermitteln 24 Serie: Verkaufen über Smartphone-Apps 13 Wolfgang Bscheid, SZENE Multichannel als Pflicht Bonprix nutzt Mobile vor allem als Verbindung zwischen Katalog und E-Commerce Die große Werbebühne Der New Media Award wird zwar erst im April verliehen, aber die Shortlist steht bereits Die EU will Web-Händler dazu verdonnern, nach ganz Europa zu versenden „Mobile als Brücke“ MARKETING & WERBUNG Beliebteste Web-Bezahlverfahren in Deutschland 36 Social Media werden beim Recruiting kaum genutzt – egal wie groß das Unternehmen ist Von Deutschland in die EU Fusion der Europäer Vorkasse und Paypal dominieren UK Sales Director bei Eyewonder, rät, Online-Video-Werbung so früh wie möglich mit einzuplanen 16 34 Nur Xing spielt eine Rolle E-COMMERCE 8 Robert Black, Lagerhaltung: Die richtige Organisation im Lager erspart Web-Händlern Zeit und Geld 20 7 Per Auktion zum Nutzer Werbeplatzierung nach Zielgruppen, nicht mehr nach Themenumfeldern. Real-time Bidding verstärkt diesen Trend Die Nachfrage nach Social-MediaKampagnen wächst und die Agenturen rüsten sich dafür mit Mitarbeitern 18 Themen auf drei Bühnen. Das Programm beinhaltet Vorträge, Live-Tests und Diskussionsrunden zu Best Practices und Neuigkeiten zu E-Commerce, Online Marketing oder auch Web-Analyse und Usability. Das komplette Rahmenprogramm der Internet World Fachmesse ist online unter www.internetworld-messe.de/fachmesse/ rahmenprogramm.de abrufbar. Menschen in diesem Heft Ordnung im Chaos SPECIAL: SOCIAL MEDIA für den verantwortungsvollen Umgang mit Geodaten im Internet, so der ehemalige Innenminister Thomas de Maizière. Der Kodex wurde von acht Unternehmen unterzeichnet, darunter Google, Microsoft, Nokia und Deutsche Post. Bis Herbst soll die Selbstverpflichtung umgesetzt werden. Die Industrie will dabei ein zentrales Internet-Portal aufbauen, über das sich die Bürger informieren können. Beispielsweise darüber, wie einzelne Dienste funktionieren, ob ihre Stadt gerade erfasst wird und welche Rechte sie haben. Weiter sollen Seiten, auf denen die User Widerspruch einlegen können, verlinkt werden. Es wurden aber auch Produktneuheiten gezeigt. So gab die Deutsche Telekom auf der Cebit den Start von Pageplace.de bekannt. Der digitale Online-Kiosk wurde zusammen mit Verlagen entwickelt und soll vor allem Apple Paroli bieten. häb ❚ In eigener Sache INTERNET WORLD Business 5/2011 TRENDS & STRATEGIEN 5/11 Wolken über der Cebit D ie Axel Springer AG startet mit Rekordumsatz und Kauflaune in den März. Erst gab das Hamburger Verlagshaus bekannt, dass es das französische Immobilienportal Seloger.com komplett übernommen hat. Einen Tag später, auf der Bilanzpressekonferenz, verkündete der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner die 75-prozentige Beteiligung an dem Online-Prospektverteiler Kaufda.de. „Damit beteiligen wir uns am vielversprechendsten Unternehmen in der WebVermarktung für den stationären Handel“, erklärte Döpfner. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart. Das Berliner Start-up digitalisiert (Handels-)Prospekte, bringt diese ins mobile und stationäre Internet – also auch auf Smartphones und Tablet PCs – und verknüpft die Prospekte mit Google Maps. User können sich mit dem digitalen Schnäppchenführer also anzeigen lassen, welcher Händler gerade welche Sonderangebote führt. Vorteil für den Handel: Nur wenn der User einen Prospekt wirklich öffnet, müssen die Unternehmen bezahlen. Kaufda ist zweifelsohne eine Investition in die E-CommerceZukunft mit Location Based Services. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 lag das operative Ergebnis von Axel Springer erstmals über einer halben Milliarde Euro (510,6 Millionen Euro). Die digitalen Erlöse (711,8 Millionen Euro) machen fast ein Viertel des gesamten Geschäfts aus. Für Aufwind sorgten vor allem die Web-Werbeerlöse mit einem Plus von 66 Prozent. Die übrigen Erträge stiegen um 14,4 Prozent. Döpfner: „Die bisherigen Ergebnisse unserer Premium-Initiative für digitale Bezahlinhalte sind ermutigend.“ häb ❚ 7. März 2011 10 Christian Geyer, General Manager Valueclick Deutschland, hält Real-time Bidding für äußerst innovativ 8 Michael Klar, Teamleiter E-Commerce Bonprix, spricht über den Alptraum Retouren und die M-Commerce-Zukunft 26 Topkampagne: 125 Jahre Mercedes-Benz 22 Etats Marketing & Werbung 22 Rechtstipp: Falsche Bewertungen 30 Techniktipp: Benutzerfreundlicher Content 32 Vorsitzender des OVK, registriert, dass Werbungtreibende wieder auf klassische Online-Werbung setzen 14 Dienstleisterverzeichnis 37 Matthias Wahl, Menschen & Karriere 41 Impressum 41 Geschäftsführer OMS, wartet sehnsüchtig auf neue Daten zur crossmedialen Werbewirkung Termine 42 Björn Zaske, Stellenmarkt 43 Gehört / Feedback 46 Paul Mudter, 46 Geschäftsführer Moccu, fordert, Ziele zu definieren, bevor Strategie und Umsetzung anstehen 18 03_aktuell_0511.qxp 03.03.2011 12:52 Uhr Seite 3 AKTUELL 3 Untreue Tomaten Wie Online-Händler ihre Käufer zu Stammkunden machen wollen D er nächste Webshop ist nur einen Klick entfernt“, lautet ein gern genutztes Klischee, demzufolge Online Shopper ständig auf der Flucht vor einer dauerhaften Kundenbeziehung und immmerzu auf der Suche nach dem ultimativen Schnäppchen sind. Eine aktuelle Umfrage unter 500 deutschen OnlineKäufern des Kundenbewertungs-ToolAnbieters Bazaarvoice stützt diese Meinung. Sie ergab, dass 90 Prozent der Kunden sich noch nicht auf einen Shop festgelegt haben, wenn sie sich online über Produkte informieren. Der Shop als eigene Marke ist, so hat es zumindest den Anschein, für viele Online-Kunden völlig unwichtig. Ein guter Preis, die passende Bezahlart und eine schnelle Auffindbarkeit im Google-Index und in den Preisvergleichsdiensten entscheiden über Sein oder Nichtsein in der Online-Welt. Immer auf der Flucht? Wie gehen Händler also am besten mit der enormen Kundenfluktuation um? Zunächst bleiben sie gelassen. Sie kennen das Problem schließlich seit Jahren. Was bleibt da anderes übrig, als es sportlich zu nehmen? „Kundentreue ist nicht nur online eine Herausforderung. Ob Sie einen Webshop betreiben oder eine Boutique in bester Lage: Der Weg zu einem Mitbewerber ist kurz. Mal sind es ein paar Schritte über die Straße, mal ein Klick mit der Maus“, meint etwa Bettina Peetz, Geschäftsführerin des Kinderartikelversenders Jako-o.de. Peetz weiß, wovon sie redet. Neben dem Online Shop betreibt Jako-O noch einen klassischen Katalogversand und inzwischen auch sechs stationäre Fili- Gekaufte Kundentreue: In Online Shops geht alles allein über den Preis – so könnte man meinen alen.„Jeder neue Kunde ist eine neue Chance“, gibt Peetz als Motto vor. „Wir wollen Kunden überzeugen – mit außergewöhnlichen Produkten, starken Marken und gutem Service. Deswegen führen wir einen Dialog mit ihnen – keine Verkaufsgespräche. Wir nehmen sie ernst und versuchen, ihre Erwartungen zu übertreffen.“ Albert Hirsch, Vorstandssprecher der Buch.de Internetstores AG, sieht allerdings auch eine Veränderung beim Käuferverhalten: „Einige Kundengruppen picken sich die Rosinen heraus – und das mit steigender Tendenz“, sagt er. Allerdings gibt es auch ein gutes Rezept dagegen: „Nach unserer Erfahrung sind Service, Qualität und Vertrauen die wichtigsten Gründe dafür, dass ein Kunde wiederkommt. Fürs CRM gibt es genug Möglichkeiten, diese Felder zu beackern. Und es kommen ständig neue hinzu, man denke nur an die Social-Media-Kanäle.“ dg ❚ Udo Günzel, Geschäftsführer Rossmann Online, Burgwedel Ulrich Kaleta, Director Marketing, Notebooksbilliger.de, Sarstedt „Wenn der Versandhandel das erfolgreiche stationäre Geschäft unterstützt, fühlen sich die Kunden oftmals besser aufgehoben als bei reinen Netz-Anbietern. Klar, auch beim RossmannVersand geht mal das eine oder andere schief, aber unsere Stärken sind vor allem die schnelle Lieferzeit, das umfangreiche Angebot an Zahlungsarten und unsere überdurchschnittlich schnelle Reaktion auf Kundenfragen. Außerdem lehen wir seit vielen Jahren die Vermarktung von Kundendaten ab. Und wir überfordern die Kunden nicht mit zu vielen Werbeanstößen per Mail.“ „Kundenuntreue ist Fluch und Segen zugleich: Sie zwingt jeden Shop-Betreiber aufs Neue, sich zu profilieren und seine Werte zu beweisen. Perfekt passendes Sortiment, wettbewerbsfähige Preise, intuitive Shop-Logik, schnelle Lieferung sind unser Credo. Dazu stimmig muss die Kundenansprache sein – egal ob offline oder online. Und dabei gewinnt gut gemachtes und authentisches Social Media immer weiter an Relevanz in unserer Kundenbindung. Der Multichannel-Ansatz unterstreicht das Vertrauen durch Anfassbarkeit und hilft, die Kunden zu binden.“ Stefan Mues, Geschäftsleiter New Media Weltbild, Augsburg Andrea Civan, Head of Marketing Redcoon, Aschaffenburg „Für Weltbild gibt es drei wesentliche Kundenbindungsfaktoren: Das ist zunächst, Kunden das richtige Produkt zur richtigen Zeit zum günstigen Weltbild-Preis zu liefern. Zudem ist die Multichannel-Ansprache des Kunden ein entscheidender Vorteil, der sich auch klar im Kundenverhalten erkennen lässt: Multichannel-Käufer sind die treueren Kunden, bei denen wir einen höheren Shareof-Wallet haben! Nicht zuletzt ist die schnelle und einfache Bestellabwicklung vom Bestellprozess über die Zahlung bis hin zur schnellen Lieferung entscheidend für die Kundenzufriedenheit.“ „Die Zeiten, in denen die Online Shopper gleichbedeutend waren mit Schnäppchenjägern, sind längst vorbei. Sicherlich ist der Preis ein wichtiges Argument, aber Service und Fachkompetenz sind ebenso kaufentscheidend. Redcoon hat viele treue Kunden und wir können immer mehr Neukunden überzeugen. Unser Erfolgsrezept? Redcoon ist eben besser. Ganz ohne Bonusprogramme oder Sammelkarten. Lieber stecken wir unsere ganze Energie ins Business! Das heißt konkret: schnelle Lieferung, große Auswahl, Fachkompetenz, Freundlichkeit – auch nach dem Kauf.“ 04_05_Anz_United_Domains.qxd 01.03.2011 15:45 Uhr Seite 4 04_05_Anz_United_Domains.qxd 01.03.2011 15:45 Uhr Seite 5 06_trends_news.qxd 6 03.03.2011 12:53 Uhr Seite 6 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS ECC HANDEL Verbraucher mögen’s klassisch Während Ibi Research Web-Händler nach ihren bevorzugten Zahlungsarten befragt (siehe Seite 36), wollte das E-CommerceCenter Handel von Verbrauchern wissen, welche Zahlarten sie beim Online Shopping gerne nutzen. Rechnung, Lastschrift, Paypal, Vorauskasse und Kreditkarte sind die am häufigsten genannten. Die Studie „Der Internet-Zahlungsverkehr aus Sicht der Verbraucher“ kann für 49 Euro auf www.ecc-handel.de bestellt werden. is AMAZON PRIME Kostenlose Filme US-Kunden von Amazon Prime können jetzt unentgeltlich 5.000 Filme und TVShows streamen. Amazon Prime ist das Versandprogramm von Amazon, das zur Kundenbindung dient. Für eine Mitgliedsgebühr von 79 US-Dollar erhalten Kunden Bestellungen innerhalb von zwei Tagen ohne weitere Versandgebühren geliefert. Mit dem Streaming-Angebot positioniert sich Amazon auch gegen die erfolgreiche Online-Videothek Netflix.com. is Amazon Prime: 5.000 Filme können gratis gestreamt werden TWITTER Promoted Tweets erläutert Der Microblogging-Dienst Twitter erklärt in einem 40-minütigen Video, wie Promoted Tweets, die Werbe-Tweets auf Twitter, funktionieren. Das Video ist eigentlich nur über einen nicht öffentlichen Link zugänglich, aber der amerikanische Digitalblog Allthingsd.com hat es auf seine Webseite hochgeladen. Die Suche nach dem Artikel „Inside Twitter’s Sales Machine: A Secret Guide for Advertisers“ führt zu einer Zusammenfassung und zum Video. is INTERNET RETAILER Europäisches Shop Ranking Die amerikanische Fachzeitschrift „Internet Retailer“, Herausgeberin des Online Shop Rankings „Internet Retailer Top 500 Guide“, gibt erstmals ein Ranking der Top 300 europäischen Online-Händler heraus. Das Ranking erfolgt nach Umsatz, zusätzlich wird das Profil der einzelnen Shops beschrieben. Der neue Guide kostet 65 US-Dollar und kann ab 10. März 2011 auf Internetretailer.com bestellt werden. is Anzeige Sie suchen den Fachmann für Suchmaschinen-Marketing? Sie finden ihn in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister 7. März 2011 5/11 Bereit für Tablet-Commerce Forrester Report: Fünf Trends, auf die sich Händler vorbereiten sollten E ine gesunde Skepsis, was den Verkaufserfolg über soziale Netzwerke betrifft, sei geboten, rät Forrester-Analystin Sucharita Mulpuru in ihrem Report „Five Retail E-Commerce Trends to Watch in 2011“ den OnlineHändlern. Der Hype um Facebook Commerce und Social Commerce basiere eher auf Spekulationen als auf Tatsachen, betont sie. Zwar pflegen Händler Unternehmensprofile in sozialen Netzwerken, doch eine Umfrage unter amerikanischen Retailern hat ergeben, dass die Tablet Commerce lautet die Forrester-Bezeichnung für meisten den Return on Invest- Online-Bestellungen per Tablet PCs ment dafür nicht beziffern können; und die wenigsten können eine Aus- Bei vielen Händlern steigt der Online-Ansage treffen, ob ihre Aktivität in sozialen teil am Gesamtumsatz kontinuierlich. Die Netzwerken ihren Umsatz steigert. nahtlose Verbindung von Off- und OnlineZu einem ähnlichen Ergebnis kommen Kauf stellt für Retailer jedoch eine Herausdie Marktforscher von Foresee Results forderung dar. So bieten einer Umfrage von (siehe INTERNET WORLD Business 4/11, Shop.org und Forrester zufolge nur zehn Seite 4): Die Interaktion in sozialen Netzen Prozent der befragten US-Händler an, die veranlasst nur wenige Verbraucher, die online bestellte Ware noch am gleichen Webseite eines Händlers zu besuchen, hat Tag im Laden abzuholen. Der Forrester eine Befragung des Unternehmens unter Report rät daher, sich gut auf Multichanbritischen Shoppern ergeben. nel vorzubereiten. Der Absatz von Tablet PCs steigt. ManDie Tipps im Einzelnen che US-Händler berichten, dass bereits Dass Händler zwar Social-Media-Akti- die Hälfte ihres mobilen Traffics von solvitäten messen, den Hype um soziale Netz- chen flachen Rechnern mit Touchscreen werke aber nicht überbewerten sollten, ist stammt. Aufgrund ihres größeren Bildeine von fünf Strategieempfehlungen im schirms bieten sie im Vergleich zu SmartForrester Report. Die anderen vier bezie- phones ein nutzerfreundlicheres Einhen sich auf den zunehmenden Verkauf kaufserlebnis. Deshalb lautet eine weitere über mehrere Kanäle, das Verkaufen über Forrester-Empfehlung sicherzustellen, mobile Geräte, allen voran Tablet PCs, auf dass die Kaufabwicklung auch beim ZuMarktplätze sowie Taktiken für „Conver- griff von Tablet PCs aus reibungslos sion Marketing“. funktioniert. Empfehlung Nummer drei dürfte eher für größere Retailer gelten: Sie sollten den Wert von Marktplätzen beachten. Als Beispiel dient der Marktplatz von Amazon, der sich für das US-amerikanische Unternehmen als äußerst lukrativ erwiesen hat. Händler sollten mit anderen Händlern oder Herstellern kooperieren, um ihren Kunden anbieterübergreifend Ersatzteile oder schwierig erhältliche Produkte zu offerieren. Investieren Sie mehr in „Conversion Marketing“-Taktiken, legt Forrester OnlineHändlern ans Herz. Was sind ConversionMarketing-Taktiken? Algorithmen, die einem Händler zu bestimmen helfen, welcher Besucher wahrscheinlich etwas kauft und welche Angebote zum Kauf führen, erläutert der Report. Basierend auf dem Klickverhalten im Shop könnten dem Nutzer zielgerichtet passende Angebote gezeigt werden, ähnlich wie im Targeting. Der englische Report „Five Retail E-Commerce Trends To Watch in 2011“ kann auf der Webseite von Lösungsanbieter Demandware (www.demandware.de unter dem Link „Downloads“) kostenlos her❚ untergeladen werden. is Jeden Monat neue Schuhe Aufgehende Werbesterne Beschreibung des Reports auf der Unternehmens-Website von Forrester Consulting US-Start-ups experimentieren mit E-Commerce-Abomodell K undenbindung ist für Online-Händler beenden, vorausgesetzt, sie drücken zwieine Herausforderung, denn Internet- schen dem 1. und 5. eines Monats den Nutzer sind einem Shop meist nicht be- „Skip this Month“-Knopf. Tun sie das sonders treu. Für mehr Kontinuität haben nicht, wird der Betrag fällig und sie erhaldie US-Shops Shoedazzle.com und Jewel- ten ein Guthaben, das sie dann später ein❚ mint.com Abomodelle entwickelt. Die lösen können. is Besucherinnen werden aufgefordert, an einem Quiz teilzunehmen, um ihren Typ zu bestimmen. Bevor sie das Ergebnis sehen, müssen sie sich registrieren. Dann werden ihnen Schuhe beziehungsweise Schmuckstücke in ihrem „Showroom“ präsentiert. Sobald sie das erste Produkt kaufen, schließen sie ein Abo für 29,99 USDollar pro Monat ab. Jeden Monat präsentiert Jewelmint eine neue Schmuckauswahl. Die registrierte Nutzerin ist allerdings nicht zum Kauf verpflichtet. Bei Shoedazzle kosten die Schuhe und Handtaschen 39,95 US-Dollar. Auch dort können die registrierten Mitglieder das Per Quiz ermittelt Shoedazzle.com den Typ, ein persönAbo jeweils zum Monatsende licher Showroom präsentiert die Produktauswahl R ising Stars“, aufgehende Sterne, nennt der amerikanische Branchenverband Interactive Advertising Bureau (IAB) die Gewinner eines Anzeigenformat-Wettbewerbs. Gesucht waren neue Display-Formate für Branding-Zwecke. Nun hat das IAB unter 36 Einreichungen die sechs Gewinner vorgestellt, die gleichzeitig neue Standardwerbeformate im Web werden sollen. Ihre Bezeichnungen lauten „Portrait“, „Slider“, „Billboard“, „Filmstrip“ „Pushdown“ und „Sidekick“. Mehr Details wie etwa Größe und Funktionaliät der kommenden Standards zeigt die Webseite www.iab.net/risingstars. Gemeinsam ist den neuen Werbeformaten, dass sie größer, beweglicher und interaktiver sind als die bisherigen StandardAds. Ihr Zweck: Sie sollen noch mehr Branding-Budgets vom TV weg hin zu Online-Werbung lenken. Das IAB hat auch angekündigt, elf von derzeit 18 IAB-Standardformaten auszumustern. Der Grund: Sie werden nicht mehr häufig nachgefragt. is ❚ 07_Trends_Start-up_52011.qxd 5/11 03.03.2011 12:57 Uhr 7. März 2011 Mehr Geld zum Investieren D ie Samwer-Brüder Alexander, Marc und Oliver haben sich von ihren Facebook-Anteilen getrennt: „Wir haben verkauft, weil wir uns auf den Frühphasen- und Wachstumsmarkt konzentrieren“, zitiert das „Manager Magazin“ das Trio des European Founders Fund. Auf dessen Website wird das Engagement als persönliches Investment bezeichnet. Sie sollen angeblich die investierten knapp elf Millionen Euro verdreifacht haben. Mehr Geld für weitere Investitionen warben die Samwers bei der schwedischen Investment-Gruppe Kinnevik ein: Diese überwies laut Geschäftsbericht insgesamt 65 Millionen Euro an den Inkubator der Samwers, Rocket Internet. Kinnevik ist mit zwölf Prozent an Rocket Internet beteiligt und hält außerdem fünf Prozent an dessen Tochterunternehmen Zalando.de. vs ❚ Die Samwers: Rentabler Exit bei Facebook und frisches Geld von Kinnevik Seite 7 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS Geld für Fashionette Aktuelles Stichwort Online Shop für Handtaschen will international expandieren I n einer zweiten Finanzierungsrunde sicherte sich Luxury Fashion Trade 1,5 Millionen Euro von der NRW Bank, Sirius Venture Partners und Astutia Ventures. Das Start-up aus Düsseldorf verkauft online Handtaschen von Marken wie Gucci, Dolce & Gabbana oder Wunderkind. „Ein lukratives Segment im Bereich Luxus“, erklärt Geschäftsführer Fabio Labriola. „Bei Taschen gibt es keine Konfektionsgrößen, die Retourenquote hält sich in Grenzen, die Ware ist gut zu lagern.“ Mehr als 600 Modelle von rund 60 Marken umfasst das Sortiment. Käufer können ihre Tasche über ein Jahr in Raten abzahlen. „Mit der zinsfreien Finanzierung ermöglichen wir jüngeren Kundinnen den Zugang zur Lieblingsmarke“, so Labriola. Etwa die Hälfte der Kunden stottert Käufe ab. 100.000 haben sich registriert, jeder Zehnte bestellt. Fashionette startete 2009 als Verleih von Mode und Accessoires von Luxusmarken. Seit Sommer 2010 konzentrieren sich die Gründer auf den E-Commerce. „Hätten wir auf dem Verleihmodell beharrt, wären wir in die Pleite gerannt“, sagt Labriola. Die Finanzspritze fördert das Wachstum: Nach Deutschland und Österreich will Fashionette in Großbritannien und in der Schweiz landen. „Das Geschäftsmodell hat viel Potenzial für Wachstum“, meint Bernd Schrüfer von der NRW Bank. David Jetel Taschen de luxe ❚ Fabio Labriola, Ronald Reschke und Sebastian Siebert gründen die Luxury Fashion Trade und Fashionette 2009 in Düsseldorf. ❚ Finanziert wird der Webshop für Markentaschen u. a. durch Sirius Venture Partners, Astutia Ventures und die NRW Bank. ❚ Das Unternehmen beschäftigt 15 Mitarbeiter (www.fashionette.de). von Partner Sirius Venture lobt indes das Gründerteam und die „spitze Konzentration“: „Im Luxusbereich sind höhere Margen zu erzielen. Die Ratenzahlung gibt den Kick bei der Kaufentscheidung.“ Die Investoren sind optimistisch, einen Marktführer mit zu entwickeln, der Chancen auf einen rentablen Exit bietet. Und Labriola schließt eine Ausweitung des Angebots auf weitere Accessoires nicht aus. vs ❚ Noch mehr Regionales Mit Coupons werben Seit zwei Jahren bietet Gutscheine.de eine Plattform für Rabatte V om Friseur, der Kneipe in der Nachbarschaft oder von der Strumpfmarke und von Amazon bis Zalando.de: Seit zwei Jahren können Händler, Dienstleister und Markenhersteller bei Gutscheine.de eigene Coupons einstellen und damit neue Kunden zu ihren Angeboten und Produkten locken.„Wir arbeiten heute mit mehr als 4.000 Partnern zusammen, rund 2.500 sind Online-, der Rest lokale Anbieter“, erzählt Marcus Seidel, Gründer der Gutscheine.de: Günstiges und Geschenke HSS Gutscheine, die das Porvante Masse an regionalen Guttal Gutscheine.de in Berlin betreibt. Unter den Partnern Seidel: Bald kommt scheinen aufbauen.“ finden sich rund 500 Mar- die Gutscheine-App Dienstleistern, Markenherstellern kennamen aus allen Sparten. und Händlern bietet Gutscheine.de Im Portal stehen mehr als 8.000 Gut- nicht nur ein Tool zum Gestalten von Rascheine zum Ausdruck bereit oder verlin- battgutscheinen und Aktionen. Vor allem ken direkt zu rabattierten Angeboten in ermöglichen die Berliner den Anschluss an diversen Online Shops. Im Monat wird die eigene Partnerseiten und Affiliate-NetzSeite etwa 850.000 Mal angeklickt und werke, mit deren Hilfe die Gutscheine ge250.000 Verbraucher suchen hier nach Preis- zielt online verbreitet werden können und nachlässen. Sie finden bei Gutscheine.de Reichweite aufbauen. Je nach Leistungszudem ein breites Sortiment aus Ge- umfang rechnen die Berliner pro Monat schenkgutscheinen, die bei den Partnern 19,90 Euro an Servicegebühren für die einzulösen sind.„Wir bieten eigentlich alle Nutzung der Gutscheinplattform ab. „Wir Gutscheinarten an“, meint Seidel. Dem- waren schon im ersten Jahr profitabel“, nächst werden diese auch mobil und über erzählt Seidel weiter. „2010 erzielten wir Smartphones abrufbar sein, denn Gut- einen Umsatz im signifikanten sechsstellischeine.de arbeitet gerade an einer App: gen Bereich und generierten für unsere „Der mobile Markt ist spannend“, erklärt Partner ein Einnahmevolumen von mehr Seidel, „aber wir wollten zuerst eine rele- als 20 Millionen Euro.“ vs ❚ N och nicht ausgereizt: Zwar verbreiten neben Groupon.de in Deutschland mindestens sechs Unternehmen Rabattgutscheine für regionale Angebote, doch nun starten noch zwei Dienste. Hinter Norddeal.de steckt der Madsack Verlag in Hannover. Die Rabatte gibt’s in den Regionen um Göttingen, Hannover, Wolfsburg und Peine. Sieben Zeitungen werben für die Gutscheine, die kurzfristig gekauft werden können. Madsack will Norddeal auch für konkurrierende Zeitungen öffnen. Norddeal ist der zweite GrouponKlon des Verlags, Seit 2010 agiert Sachsendeal.de in der Leipziger umgebung. Das Angebot kommt von der Madsac-Tochter Leipziger Ver- Schwabendeal.de: lags- und Drucke- Sparen fürs Häusle reigesellschaft. Rund um Stuttgart schufen nun Felix Fuchslocher, Geschäftsführer des Partykalenders Onetaste.de, und Jens-Philipp Jung, Gründer des Web-Providers Link1, Schwabendeal.de. Unter dem Motto „dann bleibt noch was zum Häusle bauen“ bieten sie Günstiges aus der Region an. Registrierte Nutzer können am Wachstum ihres Schwabendeal-Hauses erkennen, wie viel sie sparen. vs ❚ Display Engine Marketing Die Bezeichnung Display Engine Marketing (DEM) lehnt sich an den Fachbegriff Search Engine Marketing (Suchmaschinenwerbung) an. Display Engine Marketing bezeichnet das automatisierte Vermarkten von Display-Werbung nach dem Auktionsprinzip. Bei DEM spielen drei technische Marktteilnehmer zusammen: Supply- oder Sales-Side-Plattformen (SSP) bündeln Impressions von Webseiten (siehe auch Seite 9). Demand-SidePlattformen (DSP) bündeln die Nachfrage nach Ad Impressions und bieten eine Technologie für Bietstrategien. Data-Management-Plattformen sammeln und lie❚ fern Nutzerdaten. vs/is Hier finden Sie Nachrichten von jungen Firmen und Investoren SPONSORPAY.DE Finanzspritze von Nokia Die Payment-Plattform Sponsorpay.com hat knapp vier Millionen Euro von Nokia Growth Partners, einer Tochter des Handyherstellers, erhalten. Das Berliner Startup vermarktet Web- und Mobile-Sites oder Apps für Werbung, Nutzer können sich durch Gefälligkeiten wie die Teilnahme an Umfragen virtuelle Währungen für Spiele verdienen. Durch die Kooperation mit Sponsorpay will Nokia auch eigene Angebote pushen. Am Start-up sind Hasso Plattner Ventures, das Team Europe Ventures sowie Overseas Ventures beteiligt. vs YUILOP Werbefinanzierte SMS Einen werbefinanzierten kostenlosen Kommunikationsdienst bietet das Start-up Yuilop an. Nach der Installation der Yuilop-App und der Registrierung erhalten die Nutzer eine zusätzliche virtuelle Mobilfunknummer. Darüber können sie kostenlos SMS versenden und empfangen. Instant Messaging ist ebenfalls über die App möglich. Der Vorteil für Nutzer ist, dass sie alle Kommunikationskanäle aus einer App heraus nutzen können. Die InApp-Werbung wird von mehreren mobilen Werbenetzwerken geliefert. Yuilop wurde 2010 in Barcelona gegründet. is TWITTER Break-even Twitter schreibt schwarze Zahlen: „Wir verdienen Geld“, erklärte Dick Costolo, Chef des Microblog-Dienstes, während des Mobile World Congresses in Barcelona. Seit 2006 sucht das Start-up Umsatzquellen, Costolo hat dafür das Werbegeschäft ausgebaut. Er kündigte an, noch weitere Dienste wie die bezahlten Tweets sowie einen Übersetzungsdienst starten zu wollen. Bei Twitter sind rund 200 Millionen Nutzer registriert. vs 7 08-09_Real-time_Bidding.qxd 8 03.03.2011 10:56 Uhr Seite 8 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 7. März 2011 5/11 REAL-TIME BIDDING Per Auktion zum Nutzer Werbeplatzierung nach Zielgruppen und nicht mehr nach Themenumfeldern: Real-time Bidding verstärkt diesen Trend. Doch wer sind eigentlich die Player in diesem Markt? R eal-time Bidding war 2010 eines der heißesten Buzz-Wörter in der OnlineWerbung“, stellen die Berater von Forrester Consulting in ihrer Studie „RTB Hits the Mainstream: Publishers Must Adapt to a Changing Media Landscape“ fest. Realtime Bidding bezeichnet das Versteigern von einzelnen Ad Impressions in Echtzeit. Zielgruppen sollen unabhängig von Themenumfeldern, in denen sie sich im Web bewegen, mit auf sie zugeschnittenen Display-Bannern werblich angesprochen werden. Der englische Ausdruck dafür lautet „Audience Buying“. Forrester Consulting hat im Auftrag von Admeld, einer amerikanischen SupplySide-Plattform (siehe Seite 9), den Markt für Real-time Bidding in den USA untersucht: Im vergangenen Jahr haben amerikanische Werbungtreibende mehr als 350 Millionen US-Dollar für Real-time Bidding (RTB) ausgegeben, lautet das Ergebnis. Setzt man diese Zahl ins Verhältnis zu den Gesamtausgaben für Online Display, wird klar, dass bisher nur ein kleiner Teil aller Display Ads in Echtzeit versteigert wird, konkret: etwa vier Prozent. Laut dem Branchenverband Interactive Advertising Bureau (IAB) und den Analysten von Pricewaterhouse Coopers betrugen die auf Online Display bezogenen Werbeausgaben in den USA im Gesamtjahr 2009 acht Milliarden US-Dollar. Für 2010 liegen noch keine Gesamtjahreszahlen vor. Forrester Consulting geht davon aus, dass sich die Ausgaben für Real-time Bidding in diesem Jahr in den USA auf 823 Millionen US-Dollar mehr als verdoppeln werden. Auch wenn manche Branchenkenner bezweifeln, dass der Markt tatsächlich schon so groß ist, verdeutlichen diese Zahlen, dass das Volumen der per Real-time Bidding gehandelten Anzeigen stark wächst. Während 2010 in den USA auf Werbemarktplätzen noch mehr Inventar Das Versteigern von Display Ads in Echtzeit steht in Deutschland noch ganz am Anfang Foto: Photodisc auf herkömmlichem Weg, also nach Festpreis, verkauft wurde, wird sich das Verhältnis 2011 umdrehen, prognostiziert Forrester: Dann wird auf Werbemarktplätzen mehr Inventar in Echtzeit versteigert werden als nach festem TKP verkauft wird. Der Einkauf von Display Ads über Marktplätze soll 2011 insgesamt einen Anteil von 14 Prozent in den USA erreichen. In Deutschland noch am Anfang In Deutschland beginnt die digitale Werbebranche gerade erst, sich intensiver mit Echtzeitauktionen im Display-Handel zu befassen (siehe auch INTERNET WORLD Business 3/11, Seite 18). 2010 haben neue Dienstleister wie Admeld, Rubicon Project oder Appnexus, die vorwiegend aus den USA stammen, auch in Deutschland beziehungsweise in Europa Büros oder Rechenzentren eröffnet. Erste deutsche Unternehmen, etwa der Marktplatz Adscale, kündigen an, dass ihre Technologie demnächst RTB-fähig sein wird. Adscale plant die Einführung von RTB für das vierte Quartal 2011. Der Datenmarktplatz Profile Data Exchange von Adnologies kann bereits an Demand-Side- Pro Real-time Bidding Real-time Bidding ist ein innovativer Ansatz im Handel mit Online-Display-Werbeflächen, weil … … diese Form der Werbeschaltung den zu erreichenden User in den Mittelpunkt rückt und nicht das Umfeld. In Bruchteilen von Sekunden wird per Echtzeit-Auktionsverfahren ein marktgerechter Preis gebildet. Der Werbungtreibende zahlt nur das, was ihm der konkrete Kontakt wert ist. Angereichert mit Profildaten aus Retargeting-Systemen ist dies die effizienteste Form der Display-Werbung. Real-time Bidding wird sich auch bei der Display-Werbung durchsetzen, so wie der Bietmechanismus dem Bereich Suchmaschinenmarketing zum Siegeszug verholfen hat. Real-time Bidding wird insgesamt zu einem Umsatzanstieg im Online-Display-Handel führen, weil … oder Supply-SidePlattformen (vgl. Seite 9) andocken, die Realtime-Bidding-Funktion werde es in einem späteren Release geben, so Andreas Schwibbe, Geschäftsführer Adnologies. Wie groß der deutsche RTB-Markt ist, lässt sich schwer beziffern, selbst von den Branchenteilnehmern. „Der Markt ist schwer in Zahlen zu fassen“, so Sacha Berlik, Geschäftsführer von Mexad. Er schätzt, dass es hier sechs bis sieben Milliarden RTB-fähige Ad Impressions pro Monat gibt. Über Admeld können in Deutschland laut Unternehmesangaben über eine Milliarde RTB-fähige Ad Impressions pro Monat gehandelt werden. Der Vermarktungsansatz wird auch hier zunehmend relevant. Die Treiber für Realtime Bidding, das nicht nur auf Werbemarktplätzen, sondern auch direkt zwischen Demand-Side-Plattformen (DSP) und Supply-Side-Plattformen (SSP) stattfindet, sind technologische Innovationen und die Tatsache, dass immer mehr Inventar angeboten wird. Nur eine automatisierte Vermarktung kann die steigende Zahl an Werbeplätzen am effizientesten mit Kampagnen bespielen, so ein häufig gehörtes Argument. „Voraussetzung für Real-time Bidding ist, dass ein Advertiser oder eine Agentur mit einem Real-time Bidder oder Adserver auf das Inventar eines Publishers zugreifen kann. Dies ist möglich mit Demand-SidePlattformen beziehungsweise RTB-fähigen Adservern“, sagt Sacha Berlik, Geschäftsführer von Mexad, einer Agentur für den automatisierten Display-Handel.Wichtiger als Echtzeit sei aber die Zugriffsmöglichkeit auf das Inventar über eine „Third Party“Technologie. Diese Prämisse werde in der deutschen Diskussion sehr oft unterschlagen, findet Berlik: „In ,Echtzeit‘ Inventar zu veräußern beziehungsweise Werbemittel auszuliefern, beherrscht grundsätzlich jeder größere Adserver. Die Systemoffenheit ist der Schritt zum echten RTB-Player.“ Echtes Real-time Bidding aus Publisher-Perspektive bedeute, den Zugriff diverser RTB-Technologien auf das Inventar zu ermöglichen. Denn nur so können viele unterschiedliche Bieter mitsteigern. Echtes RTB von Käufer- beziehungsweise Advertiser-Seite bedeute, eigene Bietstrategien und Key-Performance-Indizes zu definieren, zu welchen eine Ad Impression ersteigert wird, aber nicht zum Kauf verpflichtet zu sein, meint Berlik. Die Frage, die sich Publisher stellen, ist, ob sich mit Real-time-Bidding-Verfahren tatsächlich mehr Geld verdienen lässt. Google hat untersucht, mit wie viel Mehrumsatz Publisher rechnen können, wenn die Doubleclick Ad Exchange eine Verstei- Contra Real-time Bidding Christian Geyer, General Manager Deutschland, Valueclick, Unterhaching ❚ www.valueclick.de … der Display-Werbemarkt bis zum Jahre 2013 weltweit um rund 10 Milliarden US-Dollar auf 33 Milliarden US-Dollar anwachsen wird, wie es ein Branchenreport von Think Equity prognostiziert. Grund dafür ist in erster Linie ein überproportional hoher Anstieg im Non-Premium-Segment. Online-Kampagnen über Realtime Bidding abzuwickeln, ist effizienter, transparenter und weitestgehend automatisiert. Diese drei Faktoren werden den Wachstumstrend beschleunigen. Real-time Bidding ist alter Wein in neuen Schläuchen, weil ... … vor allem Sell-Side-Plattformen bei genauerer Betrachtung sehr viel Ähnlichkeit mit konventionellen Marktplätzen haben. Auch hier war ja der ursprüngliche Anspruch, einen weitgehend automatisierten Prozess zu etablieren. Leider ist die Realität bisher weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Real-time Bidding wird mittelfristig nicht zu einem Umsatzwachstum des Online-DisplayMarkts führen, weil ... … es nichts an der grundsätzlichen Nachfrage ändert, sondern in erster Linie ein neues Handelsprinzip darstellt. Ein dynamischer Auktionsmechanismus entsteht doch nur dort, wo die Nachfrage größer als das Angebot ist. Nur: In Deutschland gibt es derzeit kaum eine Inventarkategorie oder ein Angebot, bei dem dies Wolfgang Bscheid, Geschäftsführer von Mediascale in München ❚ www.mediascale.de der Fall ist – Video-Werbung mal ausgenommen, und die möchte sowieso jeder Vermarkter gern direkt anbieten. Wirklich spannend wird Realtime Bidding hierzulande erst, wenn es gelingt „aktuelle Käuferprofile“ in großen Mengen zu aggregieren und damit begehrte Reichweitenselektionen zu ermöglichen. Die Daten für diese Kampagnensteuerung auf Retargeting-Basis liegen jedoch bei den Werbungtreibenden und ihren Agenturen und sind somit eigentlich dem Auktionsmechanismus entzogen. 08-09_Real-time_Bidding.qxd 5/11 03.03.2011 10:56 Uhr Seite 9 TRENDS & STRATEGIEN 7. März 2011 gerung gewinnt. Das Ergebnis: Im Schnitt erzielen Publisher mit ihrem Inventar 188 Prozent mehr Umsatz im Vergleich zur indirekten Vermarktung über Werbenetzwerke. Detaillierte Ergebnisse dazu hat Google in dem Whitepaper „Doubleclick Ad Exchange’s Impact on Publisher Revenue“ veröffentlicht. Komplexer statt einfacher Demand-Side-Plattformen, Supply-SidePlattformen, Data Exchanges: Die Aufzählung dieser neuen Marktteilnehmer zeigt, dass die Vermarktungslandschaft noch komplexer wird. Wer die Player im Realtime Bidding sind, zeigt die Übersicht unten. Wer mit wem in Echtzeit handelt, weist die Grafik nicht aus, da die Darstellung zu unübersichtlich wäre. INTERNET WORLD Business beschränkt sich darauf, die Player zu nennen und ihre Funktion zu beschreiben. Die Darstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Player in Kategorien einzuordnen, ist auch deswegen nicht einfach, weil nicht immer eindeutig ist, was ein Unternehmen genau macht. „Dadurch, dass der Markt noch so neu ist, suchen und verändern viele Unternehmen ihre Marktposition“, beobachtet Thomas Mendrina, Deutschland-Manager von Admeld. Jeder versucht, seine Nische zu finden. Mike Nolet, Mitgründer des amerikanischen RTB-Adservers Appnexus, beschrieb die Komplexität bereits 2009 in seinem Blog Mikeonads.com: „Verwirrend ist unter anderem, wie fragmentiert und unübersichtlich die Display-Welt immer noch ist.“ Zur Konfusion trage bei, dass es Internet World BUSINESS 9 keine einheitliche Nomenklatur gebe, mit der beschrieben werden könne, was eine Firma macht. Nach einer Aufzählung der unterschiedlichen Services und Technologien im Display-Handel kommt er zu dem Schluss, dass ein Unternehmen anhand seiner Dienstleistung, Technologie oder seines Umsatzmodells eingeordnet, statt mit einem Etikett versehen werden sollte. Sein Rat: „Wenn das nächste Mal jemand sagt ,Ich bin ein Marktplatz‘, warum fragen Sie nicht: ,O.k., das ist schön, aber was tun ❚ Sie wirklich?’“ is Werbungtreibende Trading Desks der Agenturen Demand-Side-Plattformen Performance-/ BrandingWerbebudgets OnlineMediaAgenturen Supply-Side-Plattformen z.B. Admeld, Improve Digital, Rubicon Project z.B. Invite Media, Mediamath, Turn Werbemarktplätze Automatisierte Handelsagenturen z.B. Mexad Retargeting-Anbieter z.B. Criteo, Mythings, Quisma Datenanbieter z.B. Bluekai, Profile Data Exchange, Quantcast Demand-Side-Plattformen (DSP) Demand-Side-Plattformen bündeln die Nachfrage nach Ad Impressions. Sie bieten Werbungtreibenden oder Media-Agenturen eine Technologieplattform, um DisplayWerbeplätze auktionsbasiert nach bestimmten Kriterien zu ersteigern. Sie legen eine Bietstrategie für Werbekampagnen fest. DSP schaffen Schnittstellen zu Werbemarktplätzen und Supply-Side-Plattformen. Damit sie auf eine Ad Impression beziehungsweise auf das Nutzerprofil dahinter steigern können, benötigen sie Daten. Diese beziehen sie von Data Exchanges. Ähnlich einer Börse sind Werbemarktplätze (Ad Exchange) offene Handelsplattformen, die Käufer und Verkäufer von Online-Display-Werbung zusammenbringen. Webseiten-Betreiber oder Werbenetzwerke stellen dort Inventar ein, Werbungtreibende, Media-Agenturen oder Werbenetzwerke kaufen es ein. Viele Werbemarktplätze verfügen über Real-time-Bidding-Kompetenzen oder arbeiten daran. Diese Übersicht erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Sie soll als Einstiegshilfe in das „System“ des Real-time Bidding dienen. Kommentare und Anmerkungen bitte an presse@internetworld.de z.B. Appnexus, Doubleclick, Mediaplex Data Exchanges Publisher Daten über Nutzerprofile werden beim automatisierten Handel von Display-Werbung ein wichtiges Gut. Denn wer mehr über ein Nutzerprofil hinter einer Ad Impression weiß, kann bestimmen, wie viel er für diese Ad Impression ausgeben will. Data Exchanges handeln mit solchen Nutzerprofilen, die entweder IP- oder Cookie-basiert erhoben werden. Sie dienen der zielgerichteten Werbemittelauslieferung. Die meist amerikanischen Data Exchanges verfügen für Deutschland bislang noch nicht über ausreichende Profildatensätze. Webseitenbetreiber (Publisher) wollen mit ihren Web-Angeboten Geld verdienen, meist über Werbeeinnahmen. Sie stellen Werbeplätze (Inventar) bereit. Die Branche kategorisiert das Inventar in Premium- und Non-Premium-Inventar. Premium-Inventar sind Top-Platzierungen auf reichweitenstarken Webseiten. Non-Premium ist ein etwas ungenauer Begriff. Er kann ausdrücken, dass das Umfeld, auf dem die Werbeanzeige erscheint, nicht hochwertig ist oder die Webseite nicht reichweitenstark. Non-Premium stellt nicht unbedingt eine qualitative Wertung dar. Es kann auch bedeuten, dass es nicht möglich ist, den Nutzer einer bestimmten Interessenkategorie zuzuordnen. Publisher können ihr Inventar auf mehreren Wegen verkaufen. Für Real-time Bidding können sie mit Supply-Side-Plattformen zusammenarbeiten. Werbenetzwerke Werbemarktplätze Werbeflächen/ Inventar z.B. Adscale (RTB ab Q4 2011), Doubleclick Ad Exchange, OpenX, Right Media (Yahoo) Adserver, die Real-time Bidding beherrschen © INTERNET WORLD Business 5/11 Werbenetzwerke Ein Werbenetzwerk (Ad Network) kauft Werbeflächen von vielen verschiedenen Webseiten-Betreibern ein, bündelt diese und verkauft sie weiter. Bei dem Inventar handelt es sich in der Regel nicht um hochwertiges (Premium-)Inventar, sondern um B- oder C-Platzierungen oder Restplätze. Deshalb liegt der Preis für diese Werbeflächen weit unter dem, den die Publisher für ihr Premium-Inventar erhalten. Werbungtreibende können mithilfe von Werbenetzwerken Kampagnen zielgerichtet (Targeting) und mit großer Reichweite ausliefern. Auch Werbenetzwerke arbeiten daran, ihre Technologie „echtzeitfähig“ zu machen. Publisher / Online-Vermarkter Player im Markt für Real-time Bidding Adserver Adserver dienen dazu, Werbekampagnen auf Webseiten auszuliefern. Bei Real-time Bidding (RTB) muss innerhalb von Millisekunden ausgehandelt werden, welcher Adserver die Kampagne ausliefern darf. Das ist sehr ressourcenintensiv, deswegen brauchen RTB-fähige Adserver-Anbieter leistungsstarke Rechenzentren. Supply-Side-Plattformen (SSP) Supply-Side-Plattformen (SSP), auch SellSide- oder Sales-Side-Plattformen genannt, sind Dienstleister für Webseiten-Betreiber. Sie schaffen technische Schnittstellen zu den Nachfragequellen wie Werbenetzerwerken, DSP oder Einkaufsplattformen der Agenturen. Mit ihrem Optimierungsalgorithmus rechnen sie aus, über welchen Vermarktungsweg Publisher den höchsten Ertrag für eine Ad Impression erzielen können. Supply-Side-Plattformen vergleichen, ob ein Publisher mehr über Real-time Bidding ober die herkömmliche Vermarktung für eine Ad Impression erhält und geben dann dem Höherbietenden den Vorzug. Automatisierte Handelsagenturen Automatisierte Handelsagenturen kaufen Display Media auktionsbasiert bei Ad Exchanges oder Supply-Side-Plattformen ein. Ihre Kunden sind die Online Units von Media-Agenturen. Der Vorteil für die Kunden: Mithilfe von automatisierten Handelsagenturen können sie auf das Werbeinventar von unterschiedlichen Anbietern steigern. Quelle: INTERNET WORLD Business, eigene Recherche 10_Reise.qxd 10 02.03.2011 17:08 Uhr Seite 10 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 7. März 2011 5/11 ONLINE-REISEMARKT Fusion der Europäer Beteiligungsgesellschaften wollen Opodo, Go Voyages und eDreams zu einem Wettbewerber mit Marktmacht vereinen ewegung auf dem Reisemarkt: Anfang Februar übernahmen die Gesellschaften Permira und Axa Private Equity das Reiseportal Opodo.de. Sie bezahlten rund 450 Millionen Euro an den spanischen Konzern Amadeus IT, Anbieter des Computerreservierungs-Systems Global Data System (GDS); der Kauf muss nun von den Kartellbehörden abgesegnet werden. Das Interesse an dem Portal, das rund zehn Jahre nach der Gründung im Jahr 2000 in elf Ländern aktiv ist und 2010 rund 120 Millionen Euro umsetzte, war groß. Neben Beteiligungsgesellschaften sollen Google und Expedia.de die Bücher geprüft haben: Expedia, um mit Opodo das Europageschäft zu stärken. Und Google, das 2010 für knapp 510 Millionen Euro ITA Software, einen Spezialisten für die Aufbereitung von Flugdaten, übernommen hatte, um über Opodo einen direkten Draht zum Verbraucher zu bekommen. Wegen der wettbewerbsrechtlichen Prüfung haben sich Permira und Axa Private Equity noch nicht erklärt. Aus unternehmensnahen Kreisen ist aber zu erfahren, dass Opodo mit den Konkurrenten Govoyages.com aus Frankreich (im Mehrheitsbesitz von Axa) und eDreams aus Foto: MEV Verlag GmbH B Strandidyll: Die Reisebranche erwartet 2011 ein Buchungshoch, Web-Anbieter profitieren davon land werben 20 bis 25 Portale und Vergleichsdienste um die Reiselustigen. Ziel derFusion seien „Synergien im Einkauf sowie bei der Entwicklung von Plattformen“, meint Michael Buller, Vorstand des Verbands Internet Reisevertrieb. Opodo hat Stärken bei der Flugbuchung und im Bereich „Für Verbraucher oder Geschäftsreisen. Go Voyages ist in Frankreich die Branche wird sich durch die Marktführer bei der FlugFusion wenig bis nichts ändern.“ buchung und punktet wie eDreams bei Urlaubs- und Michael Buller Städtetrips. Die internaVorstand Verband Internet-Reisevertrieb tionalen Aktivitäten ergänzen sich ebenfalls gut: Spanien (gehört Permira) verschmelzen Opodo und Go Voyages besetzen Europa, soll. Dabei sollen die Marken des Trios eDreams weitet das Netz auf die USA, nach erhalten bleiben. Kanada, Australien und Indien aus. Im Vergleich zu Expedia ist das Trio klein, beSynergien nutzen sitzt aber Potenzial – wenn die Investoren „Es gibt zu viele Portale und Reisevermitt- es schaffen, drei Firmen zu vereinen. Es entstünde eine Gruppe, die für ein verler“, erklärt Dominik Rossmann, Geschäftsführer der Münchner Marktfor- mitteltes Reisevolumen von knapp drei schung Ulysses. „Eine Konsolidierung des Milliarden Euro steht – in etwa ein Sechstel Markts auf nationaler und internationaler dessen, was Expedia pro Jahr schafft. „Man Ebene ist sinnvoll, sie schafft mehr Orientie- will Synergien nutzen und einen rung für Verbraucher.“ Allein in Deutsch- europäischen Counterpart zu Expedia und Orbitz (Anm.: Orbitz.com, amerikanisches Reiseportal) aufbauen“, sagt Hagen Sexauer, Berater bei Sempora. Nicht einer wie alle Dass andere nachfolgen werden, glaubt er jedoch nicht: „Diese Fusion hat keine Signalwirkung auf die Branche.“ Die meisten Portale gehören Gründern und Investoren. Fusionen wären nur durchzusetzen, wenn diese Anteile abgeben würden. Aber das ist unrealistisch angesichts des steten Wachstums. Beispiel Deutschland: Hier macht der OnlineAnteil mit 18,6 Milliarden Euro etwa 40 Prozent des Marktes aus. Er soll bald auf bis zu 80 Prozent steigen, Tickets und Übernachtungen sind Produkte, die sich sehr gut online und neuerdings auch im mobilen Netz vermarkten lassen. Einer Internationaliserung entgegen stünde auch, dass die nationalen Märkte in der Touristik ihre Eigenheiten haben, sagt Timo Beyer, Geschäftsführer von Comvel, dem Betreiber von Weg.de. „Es fällt schwer, einen Vorteil darin zu erkennen, näher an den Marktführer heranzurücken.“ Das fünf Jahre alte Start-up gehört zu den gößeren Anbietern in Deutschland und wird von der Kölner Media Ventures finanziert. Die Internationalisierung, beim Start das primäre Ziel, ist in den Hintergrund gerückt, da der deutsche Markt noch sehr viel Potenzial birgt. Das Augenmerk liege auf der Online-Buchung von Pauschalreisen, die umständlich und für Verbraucher kaum zu bewerkstelligen sei. „Flüge, Bahntickets, Hotelbuchungen werden bald nur noch online abgerufen werden“, so Rossmann. „Während die Last-Minute-Reise hervorragend online geht, tut sich die Pauschalreise schwer.“ Bleibt die Frage, warum Amadeus sich von Opodo trennte? Anleger sollen den Konzern zu mehr Unabhängigkeit gedrängt haben. Amadeus’ Geschäft basiert auf Nutzungsgebühren für das Reservierungssystem GDS. Dieses macht wie die beiden einzigen Konkurrenten Sabre Travel Network und Travelocity/Galileo, das zu Orbitz gehört, weltweit alle Kapazitäten von Hotels, Flügen und Mietwagen für Reisevermittler zugänglich und ist die Grundlage für das Zusammenstellen von Reisepaketen. Zwar sicherte sich Amadeus beim Verkauf von Opodo die drei Fusionskandidaten für weitere zehn Jahre als Kunden, was einem Wert von mehr als 50 Millionen Euro entspricht. Doch ohne Opodo kann Amadeus sein System GDS unabhängiger und aggres- „Die drei Portale können vereint Synergien heben und Stärke im Einkauf gewinnen.“ Timo Beyer Geschäftsführer Weg.de, München siver unter Vermittlern und Veranstaltern vermarkten. Und Sabre und Orbitz könnte diese Unabhängigkeit indes zwingen, sich mittelfristig ebenfalls von ihren Reisevermittlungsportalen Ebookers.de und Lastminute.com zu trennen. vs ❚ Gemeinsam mehr Marktmacht aufbauen Harter Wettbewerb um Reichweiten Ziel ist, ein Gegenwicht zu Expedia in Europa zu schaffen Reichweite (Unique Audience) bekannter Reiseportale 3.000 Unique Audience in Tausend Holidaycheck.de Urlaub.de Expedia.de Fluege.de Opodo.de Reisen.de 2.500 Opodo Go Voyages eDreams Expedia Gross Booking* 1,5 Mrd. € ** 841 Mio. € 649 Mio. € 18,99 Mrd. € Ebitda 2009 38,5 Mio. € 24,4 Mio. € k.A 603,0 Mio. € Anzahl Hotels 65.000 60.000 150.000 130.000 Anzahl Fluglinien 500 500 100 300 Anzahl Länder 11 11 18 60 Länder D, GB, FR, ES, IT, SE, NO, DK, FI, A, PT FR, IT, IR, PT, A, ES, BE; NL, D, GB, CH Europa, USA, Weltweit CAN, S-Amerika, Indien, Australien © INTERNET WORLD Business 5/11 Quelle: Unternehmen * Vermitteltes Reisevolumen 2009/2010; **Gross Sales 2010 2.000 1.500 1.000 500 Jan 2010 Apr 2010 Jul 2010 Okt 2010 Jan 2011 Nutzung von Reiseportalen: Holidaycheck.de erzielt mit monatlich rund zwei Millionen Unique Usern die höchste Reichweite. Aber die großen Portale liegen nah beieinander © INTERNET WORLD Business 5/11 Quelle: The Nielsen Company/2011 11_Anz_1&1.qxd 01.03.2011 16:03 Uhr Seite 11 12_Marketing_Auftakt.qxd 12 03.03.2011 12:50 Uhr Seite 12 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Umsatz explodiert SIXT Virtuelle Werberundfahrt Auf Sixt.de können User nicht mehr nur Autos mieten, sondern auch Motive aus über 20 Jahren Sixt-Werbung anschauen. Damit nicht genug: Die bekannt witzigbissigen Motive können sich Fans der SixtWerbung einfach per Mausklick auf ein T-Shirt drucken lassen und – Web 2.0 lässt grüßen – ihre eigenen Werbeideen über die Website an Sixt senden. Zur Belohnung winken „attraktive“ Preise. Sixt zeigt wieder einmal, wie Werbung geht. häb 5/11 Die große Werbebühne GROUPON.DE Das Schnäppchenportal Groupon.de steigerte seinen Umsatz in den letzten zwölf Monaten von 33 Millionen auf 760 Millionen Euro. Das entspricht einem Wachstum von 2.200 Prozent. Die Zukunftspläne von Gründer Andrew Mason sind ambitioniert: Er will, dass „Milliarden“ in die Kassen fließen. Seine Angst: die Schnelllebigkeit des Internets. Entweder gehöre man in einem Jahr zu einer der Top-Technologiemarken – oder man ende als coole Idee. häb 7. März 2011 Der New Media Award wird zwar erst im April verliehen, doch die Shortlist steht D ie Shortlist für den diesjährigen New Media Award, einen der renommiertesten Preise der Online-Branche, steht. Insgesamt schafften es 15 Kampagnen in fünf verschiedenen Kategorien (siehe Kasten) ins Finale. Neu in diesem Jahr: die Einteilung in Kategorien. Anstatt Gattungen wie „Trends“, „mobile“ oder „online“ auszuloben, sind im neuen System die Kategorien auf Erfolgsfaktoren wie „Kreativität“, „Digitale Innovation“ oder auch „Effizienz“ zugeschnitten. Rekord bei den Einreichungen „Angesichts der Qualität und Rekordzahl von Einreichungen werten wir das in diesem Jahr eingeführte neue Kategoriensystem als vollen Erfolg“, so das Fazit von Frank Bachér, Geschäftsführer Marketing & Sales von Interactive Media in Darmstadt. Die Vermarktungstochter der Deutschen Telekom hatte den Award 1996 ins Leben gerufen. Insgesamt haben 77 Agenturen 217 Kampagnen für den diesjährigen Award eingereicht – so viele wie noch nie zuvor. setzt. In einem zweistufigen Verfahren wurden die Kampagnen zuerst in einem ausführlichen Online Voting beurteilt, aus dem pro Kategorie eine Shortlist der zehn besten Einreichungen hervorging. Auf dieser Basis legten die Juroren bei der Jurysitzung Ende Februar die Plätze eins bis drei in jeder Kategorie fest. Alte Bekannte auf der Shortlist Auf der Shortlist finden sich auch einige der Gewinner aus dem letzten Jahr wieder. Beispielsweise Coca-Cola, Adidas oder Ikea von Unternehmensseite und Kolle Rebbe, Plan Net/ Serviceplan oder Mediacom auf Agenturseite. Klein Hollywood: Was der Oscar Wer am Ende das Renfür Schauspieler, ist der NMA für die deutsche Online-Branche nen machen wird, wird sich am 14. April zeigen: Entsprechend wurde auch die Jury vergrö- Dann findet im Lofthaus in Düsseldorf ßert, die sich nun aus 24 Profis aus wer- die Preisverleihung statt, zu der Gastgeber bungtreibenden Unternehmen, Agenturen, Interactive Media mehr als 500 Gäste Medien und Hochschulen zusammen- geladen hat. häb ❚ Die Finalisten des New Media Award 2011 Kampagnen von Sixt: Immer am Puls der Zeit und für einen Lacher gut YOC AG Geotargeting wird integriert Mobile-Spezialist YOC integriert das Location-based Targeting von Rippll in alle mobilen Werbeformate der YOC-Gruppe. Damit kann der Vermarkter von mobilen Werbeplätzen nun über sein gesamtes Premiumnetzwerk standortbasierte Werbekampagnen ausliefern – auch Expandable Map Ads oder mobile Gutscheine. Neben O2 war Rippll eines der ersten Unternehmen in Großbritannien, das standortbasiertes Targeting möglich machte. häb Kategorie: Creative Excellence ❚ „Drive the Mobilombo“ von Kolle Rebbe für Hilfswerk Misereor ❚ „Ikea Bannerbau“ von Grabarz & Partner, Ikea ❚ „Planemob“ von Lukas Lindemann Rosinski für Germanwings Kategorie: Digital Innovation ❚ „Creating Love – A DaWanda Communityfilm“ von We Do communication für DaWanda ❚ „Der Wurf deines Lebens“ von Plan.Net/Serviceplan für Coca-Cola ❚ „The Championship“ von Kolle Rebbe für Nike Kategorie: Integrated Campaigns ❚ „All Internet – Million Voices“ von MediaCom Interaction, Tribal DDB und i22.de für Telekom Deutschland ❚ „Der 4. Stern für Deutschland“ von Scholz & Volkmer, MEC, Neuland + Herzer für Daimler ❚ „Teamgeist“ von Xenion Isobar und Carat für Adidas Kategorie: Efficient Communications ❚ „Mirapodo Cinderella Aktion“ von Mediascale, Pezonfire Technologies und Plan.Net Campaign für Mirapodo ❚ „Der Chef kommt“ von Ogilvy für DB Mobility Logistics ❚ „McDonald’s Nürnburger“ von Neue Digitale/ Razorfish und OMD Germany für McDonald’s Kategorie: Young Lions ❚ „Anubius“ (André Schindler und Peter Kirchner, Hochschule Augsburg) ❚ „Klassenkampf“ (Felix Stock, Neue Digitale / Razorfish) ❚ „Schülerradio“ (David Soukup, Lukas Lindemann Rosinski) Bei Xing zündet Mobile E-MailApple steigt die Werbung Nutzung legt zu vom hohen Ross NEPTUN AWARD Crossmedia-Strategien gesucht Noch bis zum 31. März 2011 können Agenturen und Werbungtreibende ihre besten crossmedialen Kampagnen für den Neptun Award einreichen. Der begehrte Award wird bereits zum sechsten Mal von Hamburg@Work, der Hamburger Initiative für Medien, IT und Telekommunikation, veranstaltet. Die Teilnahmebedingungen und das Online-Bewerbungsformular finden sich unter www.neptun-award.de. häb Anzeige Sie brauchen Content Management Software? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister D ie Xing AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 laut vorläufigen Geschäftszahlen im operativen Ergebnis (Ebitda) um 41 Prozent auf 16,7 Millionen Euro zugelegt. Die Umsätze kletterten um ein Fünftel auf 54,3 Millionen Euro. Am Ende stand ein Plus von 7,2 Millionen Euro. Damit liegt das Business-Netzwerk auf dem Niveau von 2008. Um fast zwei Drittel auf knapp vier Millionen Euro legte das Werbegeschäft zu. Um weiter zu wachsen, will Xing jetzt die Kommunikation der User untereinander fördern: Nutzer können unter dem schwarzen Brett („Neues aus dem Netzwerk“) die Einträge anderer kommentieren, mit dem „Interessant“Button markieren und sie dem eigenen Netzwerk empfehlen. Über ein Häkchen geht die News auch über den TwitterAccount raus. Damit die Übersicht nicht verloren geht, gibt es eine Filterfunktion, um die Diskussion etwa nach Jobs, Events oder Gruppen zu sortieren. häb ❚ D ie mobile Kommunikation über Smartphones liegt insbesondere in der Gruppe der unter 20-Jährigen stark im Trend: Die Teenies greifen mehr als doppelt so häufig vom Handy oder Smartphone aus auf das E-Mail-Postfach zu als 2010. Eine Zunahme der mobilen Mail-Nutzung war in allen Altersschichten zu beobachten. 7,5 Prozent der Befragten gaben an, regelmäßig ihre privaten E-Mail Konten auf Smartphones zu checken. 2010 lag diese Zahl noch bei 4,7 Prozent. Dies belegt eine Vorabveröffentlichung der neuesten Studie zum „Kommunikationsverhalten von Nutzern im Internet“, die Mitte April von GMX und Web.de gemeinsam veröffentlicht wird und der INTERNET WORLD Business exklusiv vorliegt. Ob stationär oder mobil: Der Versand von E-Mails ist mit wachsenden Nutzungszahlen weiterhin die am weitesten verbreitete mobile Internet-Kommunikationsform und stieg im Vergleich zum Vorjahr von 21,3 auf 25,4 Prozent. häb ❚ W ährend sich Apple bei den Verlagen mit seinem geplanten neuen AboModell (unter anderem soll Verlagen verboten werden, aus Apps heraus direkt zu den Verlags-Sites zu verlinken) zunehmend unbeliebt macht, geht der Konzern vor den Werbungtreibenden in die Knie. Ab sofort liegt die Einstiegshürde bei der mobilen Werbeplattform iAd „nur“ noch bei 500.000 statt wie bisher bei einer Million US-Dollar. Laut dem „Wall Street Journal“-Blog Allthingsd.com hat die Plattform bei Werbekunden an Attraktivität eingebüßt. Etwa 60 Kampagnen, darunter von Big Spendern wie Louis Vuitton, L’Oréal oder Unilever, wurden bisher über iAd realisiert, Tendenz sinkend. Und Unternehmen wie Chanel oder Adidas haben bereits geplante Kampagnen zurückgezogen. Wie in anderen Apple-Geschäftsfeldern auch, missfällt den Akteuren verstärkt die Einflussnahme und das übertriebene Kontrollbedürfnis des Konzerns. häb ❚ 13_mark_news.qxp 5/11 02.03.2011 7. März 2011 11:29 Uhr Seite 13 MARKETING & WERBUNG BVDW: Neue Siegel-Runde Dilemma Link-Kauf In den USA sind Blackhead-SEO-Methoden an der Tagesordnung E gal ob „Kleidung“, „Bettwäsche“ oder andere Firmen in der Vergangenheit getan „Auslegeware“ – wer in den letzten haben: Das Management bestritt, von dem Monaten in den USA einen beliebigen Such- Link-Kauf etwas gewusst zu haben – und begriff aus diesem Themenbereich bei feuerte seine SEO-Agentur Search Dex. Nach Angaben von deutGoogle eingab, dem wurde schen SEO-Experten – die auf Platz eins fast immer die in diesem Zusammenhang Seite von J. C. Penney (www. ungenannt bleiben wollen jcpenney.com) angezeigt. Die – stecken SEOs beim TheWarenhauskette, die in den ma Link-Kauf in einem DiUSA mehr als 1.100 Filialen lemma: Räumen sie es ein, betreibt und 2010 knapp 18 dann drohen ihnen SankMilliarden US-Dollar Umtionen von Google – und satz machte, stach Berichmassiver Ärger mit den ten der „New York Times“ Kunden. Streiten sie alles zufolge in vielen Fällen soab, geraten sie in den eingar die Herstellerseiten aus – schlägigen Internet-Foren wer nach Samsonite-Kofunter Beschuss, eine Erfahfern suchte, wurde zuerst auf das entsprechende An- Die Szene spottet: J. C. Penrung die Sumo-Chef Philgebot von J. C. Penney auf- ney kam mit unsauberen Me- ipp von Stülpnagel unlängst merksam gemacht. Grund thoden bei Google nach vorn machen musste. Dabei, so für das prominente Randie einhellige Meinung, sind king: Blackhead SEO, also Suchmaschi- gekaufte Links in der Branche an der Tagesnenoptimierung mit (von Google) verbo- ordnung. Google könne nicht maschinell tenen Methoden. In akribischer Recherche erkennen, ob ein Link bezahlt sei oder listete das Blatt auf, wie gegen Bezahlung nicht – und setze daher auf Abschreckung für die Website des Handelskonzerns mas- durch Sanktionen. Allerdings nicht bei alsenweise Links platziert wurden, oft auf len mit gleicher Härte: J. C. Penney gehört Seiten, die mit dem Thema gar nichts zu zu den größten Adwords-Werbekunden tun hatten. Nach Bekanntwerden der Vor- der USA – und ist im Suchindex immer würfe verhielt sich der Konzern so, wie es noch glänzend platziert. fk ❚ N ach der Zertifizierungsrunde für SEMDienstleister im Februar (siehe auch Ausgabe 4/2011, Seite 22) hat der Bundesverband Digitale Wirtschaft jetzt auch Affiliate-Marketing-Agenturen durchleuchtet. Ad Agents, Explido Webmarketing, iCrossing, Jaron, Metaapes, Quisma, Traffective und Uniquedigital dürfen sich ab sofort als „Trusted Agency“ des BVDW bezeichnen. Weitere Zertifizierungen hat der Verband für den April angekündigt. Internet World BUSINESS 13 BARILLA Soziale Nudel Unter Piccolinio.tv startet Barilla für seine Pasta-Marke Piccolini einen eigenen Blog mit Bewegtbildinhalten. Damit will der Nudelhersteller vor allem junge Mütter ansprechen – schließlich ist Piccolini die Pastasorte für den Nachwuchs. Auf der WebPlattform berichten 18 Bloggerinnen aus Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich von sich und ihrem vollen Familienkalender. Sie sollen andere junge Mütter locken, sich auf insgesamt sechs Kanälen zu den Themenbereichen Familienleben, Ernährung, Reisen, Lifestyle sowie Kochen und Basteln auszutauschen. häb GOOGLE Angriff auf Contentfarmen Wappen soll Mindeststandards garantieren Für die Trusted-Agency-Zertifizierung holt der BVDW sowohl von Kunden als auch von Netzwerken Statements ein. Bewertet werden Erfahrung, Arbeitsweise, Kundenzufriedenheit und Engagement am Markt. Ferner müssen die geprüften Unternehmen Geschäftsbeziehungen mit drei Affiliate-Netzwerken in Deutschland nachweisen, die mindestens seit zwölf Monaten bestehen. Eine BVDW-Zertifizierung ist jeweils ein Jahr lang gültig und muss dann erneuert werden. fk ❚ Google hat in den USA den Suchalgorithmus geändert. Ziel: qualitätsarme Content Sites in den Rankings zurückzudrängen, sprich: Contentfarmen den Hahn abzudrehen. Diese würden nur Inhalte von anderen Websites kopieren, um Nutzer zu ihren minderwertigen Online-Angeboten zu locken, schreiben Google-Entwickler in einem Blog. Die neuen Algorithmen sollen qualitativ hochwertige Websites für ihre Arbeit „belohnen“. Die Relevanz der Suchergebnisse stehe schließlich an erster Stelle auf der Prioritätenliste von Google. Von der Änderung wären immerhin knapp zwölf Prozent aller Suchanfragen betroffen. Vorerst gibt es das „Upgrade“ nur für US-amerikanische Nutzer. häb 14_OVK_Zahlen.qxd 14 02.03.2011 12:21 Uhr Seite 14 Internet World BUSINESS MARKETING & WERBUNG 7. März 2011 5/11 ONLINE-WERBEMARKTZAHLEN Display-Werbung hebt ab Branding-Kampagnen sorgen für ein Plus von 35 Prozent / Video-Werbevolumen seit 2008 verfünffacht D as Bruttovolumen der Web-Werbung Werbung ist heute im Marketing-Mix der hat 2010 mit 5,36 Milliarden Euro großen Marken fest etabliert (siehe Graerstmals die 5-Milliarden-Marke über- fik) und immer mehr setzen auch auf besprungen und ist damit nach Erhebungen wegten Content. Dabei, so sagt OVK-Vize des Online-Vermarkterkreises (OVK) der Frank Bachér, sind die Vermarkter in einer zweitgrößte Werbekanal nach TV- ungewohnt komfortablen Situation: „Wir Werbung. „Seit März 2010 lag das Brutto- haben hier mehr Nachfrage als Inventar.“ werbevolumen in jedem Monat über 200 Die Brutto-Ausgaben für BewegtbildwerMillionen Euro“, erklärt OVK-Chef Paul bung haben sich seit 2008 verfünffacht – Mudter, „in den beiden traditionell star- 2010 betrugen sie 156,4 Millionen Euro. ken Monaten November und Dezember Brutto-Netto-Schere bleibt sogar über 350 Millionen Euro.“ Diese Jahresend-Rallye brachte Nach wie vor krandie traditionell vorken die Marktzahlen sichtige Marktprogdes OVK aber daran, „Das TKP-Niveau in Socialnose des Onlinedass sie Brutto-LisMedia-Angeboten ist noch nicht tenpreise abbilden, Vermarkterkreises durcheinander: Statt so hoch wie auf anderen Seiten.“ statt die tatsächlich der im Frühjahr bezahlten RechFrank Bachér 2010 vorhergesagten nungsbeträge auszuStellv. Vorsitzender Online-Vermarkterkreis 19 Prozent kamen weisen: Die Bruttoam Ende 26 Prozent Netto-Schere, die Wachstum heraus. 2009 weit aufklaffte und das wahre Ausmaß der Werbekrise Branding und Bewegtbild verschleierte, gibt es auch 2010 noch. So Verantwortlich für dieses starke Anwachsen schätzt der OVK-Vorsitzende Mudter die der Werbeausgaben ist die Renaissance des tatsächlich bezahlten Werbespendings im Display Advertising: Dieses Segment legte Bewegtbildbereich auf einen „knapp dreium satte 35 Prozent zu, während die stelligen Millionenbetrag“. Wie kommt die Wachstumsraten von 15 Prozent bei SEA Differenz zustande, wenn im Bewegtbildund zehn Prozent bei Affiliate Marketing werbemarkt die Werbeplätze so rar sind, deutlich verhaltener ausfielen. Die Wachs- dass sie eher verteilt als verkauft werden tumstreiber im Bereich Display Adverti- müssen? Mengen- und Großkundenrabatt sing haben zwei Namen: Branding und Be- gebe es eben auch in guten Zeiten, so der wegtbild. Erstmals ist die FMCG-Branche OVK dazu. Immerhin geht man davon (Fast Moving Consumer Goods = Nah- aus, dass im gesamten Display-Bereich rungsmittel, Körperpflege, Kosmetik) un- rund 900 Millionen Euro netto den Besitter den Top Ten der Web-Werber. Online- zer wechselten, brutto ausgewiesen wur- Online-Werbung hat sich im Media-Mix etabliert Investitionen in der klassischen Online-Werbung nach Wirtschaftsbereichen 2010 Dienstleistungen 401,3 22,3 % 307,4 30,8 % Sonstige Werbung Handel und Versand 258,1 8,4 % Finanzen 15,6 % 204,9 17,2 % Telekommunikation Kraftfahrzeugmarkt Medien 199,2 9,8 % 139,0 3,4 % Körperpflege 6,6 % 124,6 114,4 12,9 % Touristik und Gastronomie Ernährung 220,8 3,3 % Angaben in Mio. Euro Angaben als Prozent-Anteil Online am Mediamix 70,9 © INTERNET WORLD Business 5/11 Quelle: OVK Online-Report 2011/01 Ernährung kommt: FMCG liegen erstmals unter den Top Ten der Online-Werber den 3,1 Milliarden. Für die deutliche Diskrepanz sind laut Mudter vor allem die neuen Display-Vermarktungsformen im Billigsegment verantwortlich: „Im gesamten Werbedruck sind viele Low-End-Formate enthalten, etwa Restplatzvermarktung und Real-time Bidding.“ Statistik ohne Facebook Noch keinen adäquaten Niederschlag in der OVK-Statistik findet die Werbung in Social Communitys. Zwar werden die dort erzielten Werbeumsätze der großen Vermarkter erfasst, aber der große Platzhirsch Facebook hüllt sich noch in Schweigen. OVK-Vize Frank Bachér hofft, dass sich das bald ändern wird, warnt jedoch vor zu großen Erwartungen: „Das TKP-Niveau in Social-Media-Angeboten ist noch nicht so hoch wie auf anderen Seiten.“ Als Thema der Zukunft gilt auch im OVK Mobile Advertising, auch wenn es 2010 nur 25 Millionen Euro schwer war. Doch schon 2011 sollen es mindestens doppelt so viel werden. Insgesamt, so glaubt der Vermarkterverband, wird 2011 die Marke von sechs Milliarden Euro deutlich gerissen – brutto, versteht sich. fk ❚ Interview „Nutzung explodiert“ Um 35 Prozent haben nach Ihren Erhebungen die Bruttowerbeumsätze im Display Advertising in Deutschland im vergangenen Jahr zugelegt. Wie erklären Sie sich den enormen Zuwachs dieser Werbegattung? Paul Mudter: Es scheint, als haben viele Werbungtreibende die klassische OnlineWerbung wiederentdeckt, nachdem sich ja vor zwei Jahren die Diskussionen in Richtung Performance Marketing bewegt haben. Starker Treiber der aktuellen Entwicklung sind natürlich die zunehmenden Branding-Kampagnen großer Markenartikler. Wir stellen fest, dass die Mittel für Online-Kampagnen zunehmend aus den Marketingetats kommen, weniger aus den Vertriebsetats. Ein weiterer wichtiger Antrieb ist der Bereich Bewegtbildwerbung. Hier hat sich das Werbevolumen seit 2008 verfünffacht. Viele Online-Werbeclips zeigen doch nur das, was sonst im Fernsehen läuft. Reduziert sich Bewegtbildwerbung im Internet nicht einfach darauf, ein billiger zweiter Abspielkanal für bereits produzierten Content zu sein? Mudter: Nur weil der User BewegtbildContent online konsumiert, bedeutet das ja noch nicht, dass er geringere Ansprüche hat. Deshalb muss das visuelle Niveau auch im Web hoch sein. Bei Werbeclips, die ausschließlich für das Internet produziert werden, stellt sich jedoch die Frage der Refinanzierung der Produktionskosten. Eine wirkliche Eigenproduktion für das Netz lohnt sich nur dann, wenn man damit auch entsprechende Reichweiten erzielen kann. Allerdings fließen heute bereits bei vielen Werbefilmproduktionen Web-Überlegungen mit ein. Dann wird im Internet eben eine Adaption gezeigt. Also keine interaktiven Werbeclips? Mudter: Abgesehen von den Produktionskosten gibt es da noch einen anderen Punkt: Viele der Budgets für die großen Online-Video-Kampagnen kommen aus dem FMCG-Bereich. Natürlich kann Paul Mudter, Vorsitzender des Online-Vermarkterkreises (OVK) ❚ www.ovk.de man die auch klicken, und wir haben in diesem Bereich auch gute Klick-Ergebnisse. Aber meistens ist bei diesen Kampagnen die Kommunikation nicht auf den Klick aufgebaut. Hier geht es mehr um Branding-Effekte. Noch vor einem Jahr galt Predictive Behavioral Targeting noch als das große Thema der Zukunft. Jetzt ist es darum merkwürdig ruhig geworden. Woran liegt das? Mudter: Wenn ich da mal aus meinen Erfahrungen bei IP Deutschland sprechen darf: Wir setzen Predictive Behavioral Targeting dann ein, wenn es der Kunde verlangt. Die Technik funktioniert, das ist nicht die Frage. Aber eine Umfeldplanung bringt oft bessere Ergebnisse. Wenn ich wissen möchte, ob ein Surfer eine Frau oder ein Mann ist, dann kann mir Behavioral Targeting dabei helfen, sodass ich meine frauenspezifische Werbung mit hoher Wahrscheinlichkeit bei weiblichen Usern ausspielen kann. Ich kann aber auch einfach in Content-Umfeldern buchen, die vorwiegend von Frauen besucht werden. Natürlich gibt es im Kreis der OVK-Mitglieder Vermarkter, für die diese Targeting-Methode eine größere Relevanz besitzt als für andere. Aber grundsätzlich würde ich sagen: Aus dem Hype von einst ist ein ganz normales Thema geworden. Gilt das auch für das Hype-Thema Mobile Advertising? 25 Millionen Euro Umsatz im Jahr sind ja noch recht übersichtlich. Mudter: Ja, aber die Nutzungsintensität explodiert im Moment geradezu. OnlineWerbung auf dem Handy wird ganz groß rauskommen. Ja, aber wann? Mudter: Vielleicht schon 2011. Wir rechnen mit Zuwachsraten von mindestens 50 Prozent für das laufende Jahr, und ehrlich gesagt würde es mich auch nicht wundern, wenn es doppelt so viel würde. 15_Post_Conversion_Management.qxd 5/11 02.03.2011 11:33 Uhr Seite 15 MARKETING & WERBUNG 7. März 2011 Internet World BUSINESS 15 POST CONVERSION MANAGEMENT Was passiert nach dem Klick? Wie Sie die wirklich gewinnbringenden Conversions einer Adwords-Kampagne ermitteln E rreicht eine Google-Adwords-Kampagne viele Bestellungen (Conversions), ist die Freude in der Regel groß. Was dabei schnell aus dem Blick gerät: Viele Conversions bedeuten nicht automatisch viele zahlende Kunden. Denn woher will man wissen, dass der Besteller seine Anforderung nicht widerruft? Ohne genaue Analyse droht daher unter Umständen eine „Conversion-Blase“. Von guten Conversion-Zahlen bei Google Adwords-Kampagnen sollte man sich jedenfalls nicht blenden lassen. Denn obwohl die genaue Messbarkeit von OnlineWerbung als ihr größter Vorteil beschworen wird, ist diese bei genauerer Betrachtung nur bedingt möglich. Die Problematik von Adwords, Analytics und Google Conversion Tracking besteht darin, dass die Messungen bei der Bestellung enden – und nicht beim Zahlungseingang im Unternehmen. Während es im klassischen Dialogmarketing ganz selbstverständlich ist, genau zu messen, wie viele zahlende Kunden eine Werbemaßnahme bringt und ob es sich dabei um A-, B- oder C- Kunden handelt, hört die Effizienzmessung bei AdwordsWerbung bisher auf halber Strecke auf. Die Folge: Man sieht zwar, dass eine Kampagne Interessenten gebracht hat, es lässt sich jedoch nicht verfolgen, wie diese sich künftig verhalten werden – ob sie also zu wertvollen Stammkunden werden oder ihre Bestellung nach kurzer Zeit widerrufen. Denn eine Verbindung zwischen digitaler Kundengewinnung und analogem Kundenmanagement fehlt bisher. Diese Lücke kann durch ein sogenanntes Post Conversion Management System geschlossen werden. Dazu bedient man sich des Systems der Werbenummern (auch Werbemittelnummer genannt). Für jede Werbemaßnahme wird eine Nummer vergeben, Kosten, Umsätze und Einnah- Foto: Fotolia.com / Alex Nicht der Weisheit letzter Schluss Jeder Klick ein Kunde? Post Conversion Management hilft den Überblick zu bewahren men werden unter dieser Nummer verbucht. Dieses System ist in der klassischen Werbung weitverbreitet. Will man es auf Google Adwords anwenden, müssen aber einige Dinge beachtet werden. Eine Werbenummer für jede Gruppe Viele Unternehmen machen den Fehler, Google Adwords als „einen Werbeweg“ zu betrachten. Sie teilen einer Adwords-Kampagne für ein bestimmtes Produkt eine Werbenummer zu. So messen sie jedoch lediglich, ob die Kampagne sich insgesamt gerechnet hat. Ein teurer Fehler, wie das folgende Beispiel beweist: Nehmen wir an, eine Verlagsgruppe bewirbt eine Zeitschrift einen Monat lang mit einer Adwords-Kampagne, die drei Anzeigengruppen umfasst. Jede Anzeigengruppe besteht aus diversen Keywords, die aufgrund ihrer hohen oder niedrigen Wettbewerbsdichte zu einem hohen oder niedrigen Klickpreis führen. Das Ergebnis: Anzeigengruppe A bringt dem Verlag 300 Bestellungen zu einem hohen Klick- Sauber aufgeteilt: Die Vergabe von Werbenummern erleichtert das Controlling preis, allerdings stornieren 200 Interessenten in den ersten drei Tagen, weitere 60 schließen nach Ansicht der Probeausgabe kein Abo ab. Anzeigengruppe B bringt dem Verlag nur 50 Bestellungen, wenn auch zu akzeptablen Kosten, 30 Besteller werden zu Kunden. Anzeigengruppe C bringt dem Verlag zu einem günstigen Klickpreis 400 Besteller, von denen 300 zu zahlenden Kunden werden. Hat der Verlag für die gesamte Kampagne nur eine Werbenummer vergeben, könnte er zu dem Schluss kommen, dass Adwords nur „Schnorrer“ anzieht und enttäuscht auf diesen Werbeweg verzichten. Hat der Verlag hingegen für jede Anzeigengruppe eine eigene Werbenummer vorgesehen, kann er genau messen, dass Anzeigengruppe C sehr rentabel ist. Er könnte auf die anderen beiden Anzeigengruppen verzichten und die dritte, erfolgreiche Anzeigengruppe gezielt zur Kundengewinnung einsetzen. Warum Werbenummern wechseln? Leider ist es auch mithilfe von Werbenummern nicht möglich, das exakte Verhalten jedes einzelnen Bestellers pro Anzeigengruppe zu verfolgen. Die Werbenummern vermitteln immer nur eine Gesamtübersicht, wie viele Bestellungen und wie viele Zahlungseingänge, Widerrufe, Kündigungen oder offene Posten über einen Werbekanal (also eine einzelne Adwords-Anzeigengruppe) eingegangen sind. Das Problem dabei lässt sich abermals anhand eines Beispiels verdeutlichen: Ein Unternehmen möchte testen, ob ein klickstarker Anzeigentext mit der Überschrift „Gratis-Test“ zu mehr Umsatz führt. Die neue Anzeige wird am 1. April online geschaltet. Nach zwei Monaten zählt man 600 Bestellungen und 320 Stornierungen – 120 Bestellungen mehr als im Vorjahreszeitraum mit dem alten Anzeigentext. Das Problem: Viele Besteller könnten im Juni noch stornieren. Zudem gingen Anfang April noch Zahlungen und Widerrufe von Kunden ein, die auf die alte Anzeige hin bestellt hatten – deren genaue Anzahl ist jedoch unbekannt. Die Firma ist ratlos: Hat die neue Anzeige objektiv betrachtet nun mehr Kunden gebracht oder nicht? Mit der Vergabe einer neuen Werbenummer hätte man dieses Problem vermieden, die Zahlungseingänge und Widerrufe im April wären eindeutig einer der beiden Anzeigen zuzuordnen. Auch bei saisonalen Schwankungen empfiehlt es sich, die Werbenummer für eine Anzeigengruppe zu wechseln. So sollte zum Beispiel ein Softwarehersteller in den verkaufsstarken Wintermonaten andere Werbenummern verwenden als in den bekanntermaßen verkaufsschwachen Sommermonaten. Google mit System austricksen Mit der regelmäßigen Vergabe neuer Werbenummern lässt sich also genau nachvollziehen, wie viele echte, zahlende Kunden eine bestimmte Anzeigengruppe bei Google Adwords zu welchem Preis bringt – und nicht nur, wie viele Conversions. Also im Ergebnis genau das, was von der viel gepriesenen Messbarkeit bei Online-Werbung stets suggeriert wird. So weit die Theorie. In der Realität bleibt jedoch ein gravierendes Problem: Google Adwords bietet keine Werbenummernfunktion, sodass die eigenen Nummern an die Ziel-URL des Anzeigentextes angehängt werden müssen, zum Beispiel www.Ihre-Firma.de/1234. Und der Haken? Mit einer Änderung dieser Werbenummer zerstört man die wertvolle Historie der Anzeige. Die Folgen: Für dieselbe Anzeige wird in der Regel ein höherer Klickpreis fällig, und sie wird schlechter ausgeliefert. Doch dieses Problem lässt sich durch ein doppeltes Werbenummernsystem umgehen. Dazu wird für jede Adwords-Anzeigengruppe eine feste Werbenummer vergeben, die dauerhaft bestehen bleibt. Diese feste Werbenummer wird im unternehmenseigenen Buchhaltungssystem mit temporären Werbenummern verknüpft. Fazit Das hier vorgestellte Post Conversion Management System klingt zunächst etwas kompliziert und ist am besten mit einer eigens programmierten Schnittstelle umzusetzen. Die langfristigen Vorteile entschädigen für den Installationsaufwand jedoch um ein Vielfaches: Zum einen lassen sich auf diese Weise alle Erkenntnisse und Möglichkeiten des langfristigen Kundenmanagements, wie man es aus dem analogen Direktmarketing kennt, auch auf das Online Marketing übertragen. Zum anderen lassen sich Adwords-Kampagnen nur auf diesem Weg ❚ wirklich nachhaltig optimieren. Cornelia Lütkemeier Weitere Infos unter www.internetworld.de/webcode WEBCODE 1105015 ❚ Marketing Controlling im Keyword Advertising ❚ Google: Adwords Controlling (engl.) ❚ Google Adwords Certified Trainer 16_IAB-Video-Advertising.qxd 16 02.03.2011 17:09 Uhr Internet World BUSINESS Seite 16 MARKETING & WERBUNG 7. März 2011 5/11 ONLINE VIDEO Beliebte Bewegtbilder Online-Nutzer wollen Videos. Entsprechend hoch ist das Interesse an dem Format in der digitalen Werbeindustrie M it Marktforschungsergebnissen und Fallstudien trat der Branchenverband Internet Advertising Bureau (IAB) UK die Beweisführung an, dass Werbekampagnen ohne Online-Video-Werbung ein entscheidendes Element fehlt: „Wir nähern uns dem Punkt, an dem das Internet, Social Media und Mobile im Wesentlichen Video-zentrierte Erfahrungen werden“, meint Bill Gash, Regional Sales Director beim Video-Plattformanbieter Ooyala.com. Gash ist auch Vorsitzender des Video Council beim IAB UK. Zur Vorstellung des dritten „Video Marketing Guide“ (s. Kasten) in London diskutierten Technologiedienstleister und Marketingagenturen über aktuelle Trends und Marktforschungsergebnisse. Fokus liegt allerdings auf der Einzelhandelsindustrie“, berichtet Nick Thomas von Forrester Research Video ist social Als einen Haupttrend im Bereich Video machte das Marktforschungsunternehmen Forrester Research die Rolle der sozialen Netzwerke aus: „Die beiden Entwicklungen Social Media und Online Video konvergieren. Video ist social“, beobachtet Nick Thomas, Senior Analyst für Consumer Product Strategies bei Forrester Research. Facebook ist in den USA inzwischen eine der fünf am meisten genutzten Ausgangspunkte im Web, um Videos anzuschauen. Für Nutzer spielt hier die Interaktivität eine große Rolle: Sie möchten Videos weiterempfehlen, bewerten, kommentieren oder in ihre eigene Website integrieren, so Thomas. Als einen wichtigen Treiber für den Siegeszug von Online-VideoWerbung sieht Forrester auch „Connected TV“ (Internet-fähige Fernseher). Für Medienunternehmen stellt sich die Herausforderung der Monetarisierung: „Online-Video-Konsum kostet den Nutzer nichts. Verleger werden also neue Einnah- ... Film ab! Bewegtbilder lassen die Nutzer länger in Online Shops verweilen mequellen finden müssen, die über Paid Content und anzeigengestützte Modelle hinausgehen“, so Thomas. Und Werbungtreibende müssen an der Qualität ihrer Video-Angebote arbeiten und mit neuen Video-Formaten experimentieren, um die Nutzererfahrung zu verbessern. Insbesondere „Companion Ads“ (begleitende Formate zur Video-Werbung) und eine bessere Rotation des Video-Werbematerials sind laut Forrester Research ausschlaggebend. Sogenannte „How to“-Videos (Videos, die ein Produkt erklären) können Marken außerdem dabei unterstützen, sich als Experten auf ihrem Feld zu präsentieren und dem Kunden nutzwertige Informationen zu liefern. „Wir werden zurzeit von jeder Art von Unternehmen zum Thema Online Video konsultiert, von Banken über Flugzeug- bis Reifenhersteller. Ein ganz klarer Video Marketing Guide mit Zahlen und Fallstudien plus begleitendes Banner (0,89 Zum dritten Mal hat das IAB Prozent). UK einen „Video Marketing ❚ Verzögerter Effekt von OnlineGuide“ (www.iabuk.net/video) veröffentlicht. Er verbindet allVideo-Werbung: Nach dem gemeine Markttrends und NutBetrachten der Werbung inforzerzahlen mit Handlungsanmierten sich die Nutzer im weisungen für WerbungtreiNachhinein weiter über die bende und stellt erfolgreiche entsprechenden Marken. Fallstudien vor. So haben beiKlickraten sollten daher nicht spielsweise das IAB UK und der vorrangig als Erfolgsmaß für Fernsehsender Sky für eine StuMarken-Online-Kampagnen die fünf verschiedene Videogenutzt werden, so das IAB. ❚ Die Wahrscheinlichkeit, dass Werbeformate getestet. Die Titelblatt: Video Marketing sich Nutzer an die Werbung erwichtigsten Ergebnisse sind: ❚ Die Recall-Werte (Erinnerung Guide des IAB UK innern, ist zehn Prozent höher, an die Werbung) sind bei Prewenn ihnen die Inhalte gefallen roll plus begleitendem Banner (Companion haben. Nutzer sind außerdem der Meinung, Ad) und beim Preroll als alleinigem Format am dass Werbung im Kontext von Nachrichten, besten. Sportinformationen oder Entertainment-News ❚ Die besten Klickraten (CTR) erzielten gebranpassender ist als im Kontext von User Generadete Videoplayer (1,23 Prozent) und Preroll ted Content. Foto: Fotolia / Vanessa Shop the Video Wie sich der Einsatz von Online Video unmittelbar positiv auf die Verkaufszahlen auswirken kann, zeigt sich gerade im Einzelhandel. „Shop the Video“-Ansätze verbinden E-Commerce mit Bewegtbildinhalten, beispielsweise bei der „Shop the Catwalk“Kampagne des britischen Modeunternehmens Jaeger (www.jaeger.co.uk). Neue Kollektionen wurden zum Launch gefilmt und die Videos online gestellt. Per Mausklick konnten die Webseiten-Besucher Produkte markieren und in den Einkaufskorb legen. Ein weiteres Beispiel ist Marks & Spencer TV auf Marksandspencer.com. Beim IAB-Event wurde Marks & Spencer TV als Fallstudie eines Einzelhändlers vorgestellt, der mit dem Launch eines eigenen OnlineTV-Kanals zum Medienunternehmen geworden ist. Die Kaufhauskette startete 2009 einen eigenen Online-TV-Channel mit zwölf verschiedenen Themenkanälen wie Frauenmode, Herrenmode oder Lebensmittel. „Pro Jahr produzieren wir 2.000 Videos für M&S TV. Die Inhalte sind jeweils mit ,Click to buy‘-Links versehen, die es dem Nutzer erlauben, die im Video vorgestellten Produkte zu kaufen“, erläu- tert Chris Gorell Barnes von der ausführenden Video-Agentur Adjust Your Set. Ergebnis: Die Verkäufe wurden um 25 Prozent gesteigert und die Produkte werden dreimal so häufig betrachtet, wenn ihre Darstellung mit Video unterstützt wird. Kunden, die M&S TV nutzen, verweilen außerdem doppelt so lange auf der Website des Kaufhauses als Nicht-TV-Nutzer. Auch bei diesem Beispiel spielt das Thema Social Media eine wichtige Rolle: „Die Video-Inhalte werden mittels eines speziellen Services, der in Facebook integriert ist, verteilt und weitergereicht, und Nutzer können die Videos auf ihren Seiten empfehlen“, berichtet Gorell Barnes. Einig war er sich mit allen Diskussionsteilnehmern, dass Unternehmen unbedingt eine quasi formelhafte und wissenschaftliche Herangehensweise bei der Planung und Produktion von Online Videos haben sollten:„Die Inhalte müssen über alle Plattformen genutzt werden können – egal ob Social Media, Websites traditioneller Medienunternehmen, mobile Geräte und Internet-fähige TV-Geräte. Eine rigorose Planung ist absolut notwendig“, meint er. Gerade in diesem strategischen Bereich erkennen die Service Provider noch Defizite: Online Videos sind häufig immer noch einfach im Nachhinein gekürzte Versionen von TV-Werbung, was dazu führt, dass die Vorteile von Online-Video-Werbung, nämlich deren potenzielle Interaktivität, nicht genutzt beziehungsweise verschenkt werden. ❚ Barbara Geier Interview „Online-Video-Werbung so früh wie möglich mit einplanen“ Woran krankt das Thema Online-VideoWerbung Ihrer Meinung nach noch? Robert Black: Die Zahlen sind deutlich: Video ist die Zukunft im Bereich OnlineWerbung. Gleichzeitig ist die Industrie noch in einem frühen Entwicklungsstadium, und Werbungtreibende machen häufig den Fehler, Online-Video-Werbung nicht von Anfang an in ihre Planung zu integrieren. Dabei ist es ausschlaggebend, das Thema nicht nur im Nachhinein zu berücksichtigen und einfach TV-Werbung in gekürzter Fassung online zu stellen, sondern schon früh zu überlegen, auf welchen Geräten der Nutzer die Werbung sehen wird. Kreativagenturen müssen daher so früh wie möglich entsprechend informiert werden. Ein großer Vorteil von Online Videos ist die Möglichkeit, interaktive Elemente einzubauen. Wird dies genutzt? Black: Leider noch nicht in dem Umfang, wie es sein sollte. Wir sehen hier einen recht signifikanten Unterschied zwischen Großbritannien und Deutsch- Robert Black UK Sales Director bei Eyewonder, RichMedia- und VideoAd- Server-Anbieter in London ❚ www.eyewonder.com land: Rund 20 Prozent unserer Kampagnen in Deutschland haben ein interaktives Element, zum Beispiel ein Spiel, Download-Möglichkeiten oder eine Kaufoption. In Großbritannien ist dies noch verschwindend gering. Der deutsche Markt erscheint mir hier offener und weiter entwickelt. Ein Grund könnte sein, dass in Deutschland der Display-Markt sehr stark ist, wogegen in Großbritannien traditionell mehr in das Thema Search investiert wurde. Wo liegen die Vorteile von Online-VideoWerbung gegenüber TV-Werbung? Black: Online-Video-Werbung ist viel persönlicher und direkter. Werbungtreibende können mit den Nutzern interagieren, sie „animieren“. Zudem ist eine direkte Kaufaktivität möglich. TV ist dagegen ein reines Branding-Medium. neueIWB-Anzeige-1-1-intern_v2.qxd:Layout 1 03.01.2011 16:29 Uhr Seite 38 Ihr Preisvorteil: 100 % Branchenwissen * für nur € 4,12. Wir brauchen keine Prämie, um Sie von unseren Inhalten zu überzeugen. Gleich Test-Ab o mit 4 Ausgab en kostenlos sich ern unter www.internetw orld.de/abo Online-Werbung, E-Commerce & Technik. Wie Sie heute und in Zukunft erfolgreich im Internet vermarkten, verkaufen und verdienen, erfahren Sie alle 14 Tage neu, detailliert und nur im Abo. Das Wichtigste der Branche frei Haus und komprimiert auf 48 Seiten. Internet World Business – die einzige Online-Wirtschaftszeitung offline. *im Jahresabo bei 26 Ausgaben 18-21_Social-Media_Agenturen.qxd 18 03.03.2011 Internet World BUSINESS 10:52 Uhr Seite 18 SPECIAL: SOCIAL MEDIA 7. März 2011 5/11 AGENTURKOMPASS SOCIAL MEDIA Social Media macht Arbeit Die Nachfrage nach Social-Media-Kampagnen wächst und die Agenturen rüsten sich dafür. Unser Kompass zeigt, welche Agenturen in Deutschland eine starke Social-Media-Kompetenz haben S Social Media Competence Team Social Media Marketing Reputation Management Foto: Fotolia.com / Helder Almeida ocial Media und insbesondere Facebook“, sagt Arne Kittler, „sind im Bewusstsein aller Unternehmen angekommen.“ Damit bringt der Director Consulting von Fork Unstable Media die Entwicklung beim Einsatz von Social Media als Kommunikationswerkzeug auf den Punkt. Björn Zaske, Geschäftsführer der Moccu GmbH & Co. KG, bestätigt: „Social Media ist Thema an allen Ecken.“ Und David Eicher von Webguerillas hat beobachtet: „Social Media Marketing wird immer häufiger als fester Bestandteil eines ganzheitlichen Kommunikationskonzepts gesehen und in langfristige Planungen eingeschlossen.“ Entsprechend gut beschäftigt und gefordert sind Web-, Kreativ-, PR- und MediaAgenturen – müssen sie doch ihre Kunden beraten und maßgeschneiderte Strategien entwerfen. Vor allem die Beratung steht derzeit im Vordergrund. Ziele und strategisches Set-up sind für viele Unternehmen noch immer unklar. Social Media wird oft mit einzelnen isolierten Aktionen in Verbindung gebracht, die kaum mit anderen Marketingmaßnahmen verwoben sind. Auch über Chancen, Aufwand und Risiken der neuen Werbeform sind viele Firmen noch unzureichend informiert. Dazu kommen, vor allem bei B2BUnternehmen, ungeklärte Fragen hinsichtlich der rechtlichen, prozessualen und organisatorischen Zuständigkeit. Und nicht selten entsteht der Eindruck, als wolle man den größtmöglichen Erfolg, ohne selbst etwas dafür zu tun. Für Roman Hilmer von Fork Unstable Media zeigt sich hier fast schon eine gewisse Unbedarftheit: „Man will ohne großen Aufwand in soziale Netzwerke einsteigen und sofort als voll- Es ist angerichtet: Agenturen stellen die Menüs für Marketing auf sozialen Plattformen zusammen laus Schmitt-Walter, Head of Strategic Planning der Plan-Net-Gruppe. Bei den Agenturen setzt man deshalb zunächst auf Aufklärung. So initiiert etwa die Finnwaa GmbH in regelmäßigen Abständen Webinare zum Thema „Social Media Advertising“. Die Marketing- und Kommunikationsagentur Pepper bietet zur Orientierung den „Pepper Social Media Check“ an. Nach dem Ausfüllen eines Internet-Fragebogens (www.social media-check.de) erhalten potenzielle Kunden laut Pepper erste Hinweise auf die Frage, wer wo und wie viel im Internet über das betreffende Unternehmen spricht. Anschließend folgt eine Empfehlung, ob eine umfassende Social-Media„Viele Firmen vergeben Analyse eine Option für das oft die Chance auf Unternehmen ist. Beratung steht auch bei einen echten Dialog mit der Reutlinger Internetihren Kunden.“ Agentur 21Torr Interactive im Vordergrund. „Wir beraRoman Hilmer Creative Director/Geschäftsführer ten unsere Kunden zunächst Fork Unstable Media ausführlich, denn SocialMedia-Maßnahmen eignen sich nicht für jedes Unterwertiges und sympathisches Mitglied nehmen. Zudem hat nicht jedes Unterwahrgenommen werden. Von sich selbst nehmen die Möglichkeit zur Pflege und gibt man nur Oberflächlichkeiten preis einen kontinuierlichen Input der Kanäle“, und die eigene Kritikfähigkeit geht gegen erklärt Geschäftsführerin Gaby Munz. null. Gleichzeitig möchte man die eigenen Beratung gefragt Marketingziele möglichst effizient durchziehen. Und auch der Erfolg des Engage- Obwohl also oft noch die Beratung der ments in ‚Social Media‘ wird oft mit den Kunden den Agenturalltag bestimmt, erüblichen Marketingkennzahlen bewertet“, zielen manche schon einen beachtlichen konkretisiert der Geschäftsführer der Kre- Umsatzanteil mit Social-Media-Kampagativagentur seine Beobachtung. nen. So lag bei den Münchner WebguerilZudem dürfe ein Social-Media-Engage- las im Jahr 2010 dieser Anteil gemessen am ment nicht mit einer Präsenz in Facebook Gesamtumsatz nach eigenen Angaben bei gleichgesetzt werden. Eine Nischenplatt- etwa 30 Prozent. „Inzwischen ist der form könne für viele Kunden der bessere Honoraranteil am Gesamterlös auf fast 50 Einstieg in das Thema sein, findet Niko- Prozent gestiegen“, berichtet Geschäfts- führer David Eicher. Der Grund: Immer häufiger würden auch längerfristige und internationale Projekte nachgefragt und entsprechende Budgets bereitgestellt. Bei Plan Net in München erreichen einzelne Kunden bereits Budgetanteile von bis zu 30 Prozent. Und auch bei der Berliner Moccu GmbH & Co. KG ist man zufrieden. So liege zwar der Umsatzanteil von Social-MediaKampagnen derzeit noch im „zweistelligen niedrigen Bereich“, sei aber aktuell stark ansteigend. Um diese Anteile künftig weiter auszubauen, rüsten die Agenturen kräftig auf – sowohl was die Erarbeitung überzeugender Strategien betrifft als auch mit entsprechend qualifiziertem und engagiertem Personal. Plan Net erstellt bei der Entwicklung einer Social-Media-Strategie zunächst eine Analyse. Entscheidender Baustein dabei ist das Social-MediaMonitoring, das Erkenntnisse über Plattformen, Themen und Meinungsführer lie- fern soll. Auf dieser Basis wird eine SocialMarketing-Strategie mit klar definierten Zielen entwickelt, die dann implementiert und umgesetzt wird. Auch die Pepper GmbH, die vor allem im B2B-Business arbeitet, beginnt bei der Erstellung einer Kampagne mit einer Analysephase, in der Bedarf und Zielsetzungen des Kunden geklärt werden, anschließend folgt eine Monitoring-Phase. Auf dieser Grundlage werden Empfehlungen für die Umsetzung von konkreten Maßnahmen in Social-Media-Kanälen gegeben. „Die Erfolgsmessung der von uns konzipierten Maßnahmen schließt unsere Vorgehensweise ab. Dazu nutzen wir im Idealfall KPIs (Anm.: Key Performance Indicators), die bereits vor einer Kampagne definiert wurden“, erklärt Christian von Vietinghoff, Director Consulting bei Pepper. Nicht reduziert, sondern integriert Der Agentur Artundweise GmbH ist es dagegen wichtig, nicht mit Standards zu arbeiten. „Wir passen unser Vorgehen den Zielen und Aufgaben der Kunden an“, erklärt Asse Meyer, Account Director bei Artundweise, und fügt hinzu: „SocialMedia-Maßnahmen werden von uns generell nicht isoliert gesehen, sondern als ein Kanal im Kommunikations-Mix des Kunden mit potenziellen Anbindungen an Marketing, PR, IT, Vertrieb oder Konzernleitung.“ Ähnlich hält es die Digitalagen- „Zuerst Ziele definieren – dann erst kann man Strategie und Umsetzung entwickeln.“ Björn Zaske Geschäftsführer Moccu GmbH & Co. KG tur DI Unternehmer: „Wir verfolgen keine nur auf Social Media reduzierte Strategie, sondern integrieren diesen Aspekt und entsprechende Maßnahmen von Anfang an in unsere Projekte“, so Geschäftsführer Marc Mundt. Typische Agenturdienstleistungen bei Social-Media-Aktivitäten 1. Monitoring/Analyse: Dabei wird eine systematische Beobachtung und Analyse von SocialMedia-Beiträgen und Dialogen (beispielsweise auf Youtube, Facebook, Twitter, Wikipedia) vorgenommen. Das Screening ermöglicht einen Überblick über die aktuelle Wahrnehmung des Unternehmens, der Produkte und der Marke. 2. Strategie: Die Erstellung erfolgt in der Regel hinsichtlich der genauen Analyse des Kunden und des Produkts/der Marke/der Dienstleistungen, seiner Kundengruppe und der Zielsetzung. Zudem werden konkrete Ziele definiert. 3. Infrastruktur: Kunde und Agentur treffen gemeinsam eine Auswahl, welche Plattformen geeignet sind. 4. Aktion: Die Kampagne wird technisch umgesetzt. Hat der Kunde keine eigenen Ressourcen, wird dieser Part, aber auch die Betreuung der Social-Media-Plattformen, oft von Agenturen übernommen. 5. Erfolgskontrolle: Die Messung des Erfolgs der konzipierten Maßnahmen, zum Beispiel durch KPIs, rundet die Dienstleistung ab. 18-21_Social-Media_Agenturen.qxd 03.03.2011 10:52 Uhr Seite 19 SPECIAL: SOCIAL MEDIA Den ganzheitlichen Ansatz hat sich auch die Finnwaa GmbH auf die Fahnen geschrieben. So decken die Jenaer nach eigenen Angaben alle für eine Kampagne notwendigen Leistungen aus einer Hand ab. Dazu gehören Social Media Advertising, Social-Media-Kommunikation, die Programmierung von Social-MediaApplikationen sowie die Entwicklung und Implementierung von Facebook Shops. Eigens für diesen Zweck hat Finnwaa im vergangenen Jahr das Partnerprojekt Socialmarketingagentur.com ins Leben gerufen, unter dessen Dach Agenturen aus den Bereichen Online Marketing, Public Relations, Web-Design, IT-Entwicklung und E-Commerce ihre Angebote bündeln. Kreation, Planung und Technik mit Social Media vertraut. Für die „Beratungs- und Umsetzungskompetenz“, wie es Nikolaus Schmitt-Walter ausdrückt, steht ein Team von fünf Spezialisten zur Verfügung, das zentral alle Social-Media-Projekte begleitet. Bei Fork Unstable Media sieht man es ähnlich. Auch hier gibt es keine formalen Social-Media-Beauftragten.Vielmehr sind die Berliner überzeugt, dass viele Bereiche des Unternehmens für die Agentur in „Der Aufwand für Pflege und Management von sozialen Netzwerken ist nicht zu unterschätzen.“ Spezialisten gesucht Chr. v. Vietinghoff Director Consulting Pepper Social Media aktiv werden können. „Kollektives Verständnis quer durch die ganze Agentur bringt mehr, als Skills in einen Silo wegzusperren“, ist Unit Manager Paul Taggert überzeugt. Auch bei 21Torr haben nach eigenen Angaben alle Mitarbeiter Know-how in diesem Bereich. Einen eigenen Beauftragten gibt es deshalb nicht. „Die Kampagnenentwicklung entsteht in der Beratung und Konzeption. Hier sind Marken- und Branchenspezialisten mit zusätzlichem Know-how im Bereich Social Media tätig. Neben der Ideenentwicklung und kontinuierlichen Betreuung solcher Maßnahmen legen wir großen Wert auf die Messbarkeit unserer Kampagnen. Hierfür haben wir zusätzliche Mitarbeiter, die das Team ergänzen“, erklärt Geschäftsführerin Gaby Munz. Und auch bei DI Unternehmer wird Teamwork großgeschrieben. So arbeiten die Bereiche Konzeption, Projektmanagement und Redaktion eng zusammen, um Ideen umzusetzen. ▲ Aufgerüstet wird von den Agenturen auch in Sachen Know-how – mit mehr oder weniger großem Erfolg. Denn der Markt für qualifizierte Arbeitskräfte ist so gut wie leergefegt, zumal die Anforderungen an einen Social Media Manager hoch sind: Ein entsprechender Fachmann muss die Strukturveränderungen in der Kommunikation verstehen, sich mit den verschiedenen Tools und Netzwerken auskennen, Know-how in Web-Design und IT-Entwicklung mitbringen sowie ein gutes kreatives Gespür haben. Hinzu kommen strategisches Geschick und Beraterqualitäten. Und nicht zuletzt sollte er oder sie Social Media selbst leben. „Die Rekrutierung ist nicht trivial, aber ein Weg ist zum Beispiel Social Media“, schmunzelt Björn Zaske von Moccu. So versuchen die meisten Agenturen, diese Stellen aus den eigenen Reihen zu besetzen. „Da das Thema spannend ist, gibt es viele Kollegen, die sich dafür interessieren und sich selbst in dem Bereich informieren“, sagt Christian von Vietinghoff. Daneben versuchen die Agenturen den Personalmangel durch eine interdisziplinäre Arbeitsweise auszugleichen. Bei Plan Net sind daher alle Mitarbeiter in 19 Interview Ganzheitlicher Kommunikationsansatz David Eicher, Geschäftsführer Webguerillas GmbH in München ❚ www.webguerillas.de Wie haben Sie die Entwicklung von Social Media in Ihrer Agentur und bei Ihren Kunden im vergangenen Jahr erlebt? David Eicher: Social Media Marketing ist gefragt wie nie. Interessant dabei ist, dass Unternehmen – zumindest kann ich dies für unsere Auftraggeber sagen – immer professioneller mit dem Social Web umgehen. Das heißt, dass es dabei nicht nur um Facebook, sondern um alle Umfelder geht. Es wird nicht nur moderiert, sondern das Social Web wird vielseitig genutzt, zum Beispiel als Feedback-Quelle, als Innovationstreiber, zur internen Qualifikation oder in der B2B-Ansprache. Und da macht man sich frühzeitig auch Gedanken über die Social-Media-Fitness des gesamten Unternehmens bis hin zur Social Media Policy. eine Marke nur ein eigenes, wirtschaftliches Interesse hat und nicht wirklich mit den Usern in einen Dialog treten will. Weiterhin glauben wir, dass sich hochwertige Artikel wesentlich schlechter übers Social Web vermarkten lassen als Impulsartikel wie Accessoires oder Fashion. Darüber hinaus lässt sich sagen: CouponingAktionen sind in der Nutzerschaft stets willkommen und sicher ein guter Trigger, um ruhende Potenziale zu aktivieren. Welche Erfahrung haben Sie mit Social-MediaKampagnen für Online Shops? Eicher: Viele Shops gehen noch zu wenig auf die Social-Komponente des Umfelds ein und versuchen eigentlich nur, ihre Produkte via Social Web zu lancieren beziehungsweise direkt abzuverkaufen. Das funktioniert auf Dauer nicht und langweilt die User, weil sie spüren, dass so Ist es denn möglich, bei Ihnen eine Social-MediaKampagne auch als „Stand-alone“-Produkt zu buchen? Eicher: Selbstverständlich ist das möglich. Für einen nachhaltigen Erfolg empfiehlt sich allerdings die Einbettung einer langfristig angelegten Social-Media-Strategie in einen ganzheitlichen Kommunikationsansatz. 18-21_Social-Media_Agenturen.qxd 20 03.03.2011 10:52 Uhr Seite 20 SPECIAL: SOCIAL MEDIA Internet World BUSINESS Pepper dagegen hat eine interdisziplinäre Social-Media-Mannschaft zusammengestellt, die aus Consultants, Communication-Planern und Multimedia-Experten besteht. Sie sollen sicherstellen, dass Trends im Markt beobachtet und sowohl bei laufenden Projekten als auch bei Pitches Social Media entsprechend berücksichtigt werden. Botschafter für virale Werbung Dass sich das Social-Media-Engagement für Agenturen und Unternehmen auszahlt, belegt beispielsweise eine Kampagne für den Armaturenhersteller Grohe. Aufgabe der Agentur Webguerillas war es, eine Social-Media-Strategie zu entwickeln, die „einen prompten und raschen Community-Aufbau garantiert“, erklärt David Eicher, Geschäftsführer von Webguerillas. Das Ziel: eine komplett neue und internationale Facebook-Fanbase zu schaffen, die die Hauptkampagne als Multiplikator ergänzen und Teilnehmer generieren soll. 1.000 „Duschbotschafter“ wurden mobilisiert, die das Produkt „Rainshower Icon“, eine trendige Handbrause in knalligen Farben, zu Hause testen und ihre Erfahrungen auf der Pinnwand mit anderen Fans austauschen sollten. Der Erfolg kann sich sehen lassen: Innerhalb von nur drei Wochen registrierten sich in Deutschland rund 5.000, in England etwa 15.000 Fans. Das Kontingent wurde aufgrund der großen Nachfrage von 1.000 auf 2.000 Duschköpfe erhöht. Innerhalb von drei Wochen wurden dabei rund 7.000 „Botschafter“ rekrutiert. Zudem fanden sich zahlreiche Erfahrungsberichte über das Produkt auf Blogs, Foren, Facebook und Twitter. Heute liegt die Zahl der Fans bei mehr als 13.000 Personen, die fleißig Kommentare posten. ❚ 7. März 2011 5/11 Agenturkompass Social Media: So finden Sie Ihren Dienstleister Das Trendthema Social Media entdecken immer mehr Agenturen für sich; die Zahl der Dienstleister in diesem Bereich steigt ständig an. Doch welche Agentur ist die richtige für Ihr Projekt? Eine erste Hilfestellung für die Agenturauswahl bietet ein Auszug aus dem Agenturkompass Social Media von INTERNET WORLD Business. Hier finden Sie 25 Unternehmen, die einen besonderen Schwerpunkt auf Social Media legen, das bedeutet: Ein Großteil der Mitarbeiter ist in Social-Media-Dienstleistungen ausgebildet und geht im Alltagsgeschäft häufig mit Blogs, Facebook und Twitter um. Um ein breites Spektrum an Agenturvorschlägen zu bieten, haben wir die SocialMedia-Spezialisten in zwei Tabellen aufgeteilt. Unten finden Sie zehn der größten Agenturen Deutschlands, die ihr breites Kompetenzspektrum in den letzten Jahren auf den Bereich Social Media ausgeweitet haben. Die rechte Tabelle listet dagegen 15 kleinere Anbieter, die einen Großteil ihrer Mitarbeiter im Bereich Social Media einsetzen oder sich sogar ganz auf diese Marketingdisziplin konzentrieren. In beiden Tabellen gibt das Balkendiagramm Auskunft über den Spezialisierungsgrad einer Agentur in den abgefragten Unterbereichen. Hat eine Agentur beispielsweise im Segment „Social Media Monitoring“ einen komplett roten Balken, bei Viral-Marketing/ Seeding dagegen nur ein rotes Kästchen, können über 60 Prozent ihrer Mitarbeiter Social-Media-Aktiväten überwachen und ausführen, während sich nur zehn Prozent mit Viralmarketing auskennen. Den vollständige Agenturkompass Social Media mit über 150 Agenturen finden Sie im INTERNET WORLD Business Guide „Social Media“ (liegt Ausgabe 11/2011 bei). il Susann Naumann Die 10 größten Agenturen in Deutschland mit einer Expertise in Social Media SelbstbeUmsatz Umsatz Mitar- Am schreibung in Mio. in Mio. beiter Markt 2009 2010 (fest/ seit frei/gesamt) argonauten G2 GmbH Berlin www.argonauteng2. de MultichannelAgentur denkwerk gmbh Köln www.denkwerk.com Interone GmbH München www.interone.de Werbung in Social Media Referenzkunden und Projekte 1996 k.A. 100.000 bis 500.000 Euro Coca-Cola Deutschland: VZ-Kuss-App für Kampagne „Cola küsst Orange“ Internet-Agen- 10,5 Mio. k.A. tur, FullserviceAgentur 145/35 1998 50.000 Euro 100.000 bis 500.000 Euro BMW Group, „BMW TV“; Bertelsmann Stiftung, „Future Challenges“, Online Community; Niederländisches Büro für Tourismus & Convention: WebEvent „Die ‚Frikandeljagd‘ von Frik van Del“ Internet-Ag., k.A. Design-Ag., Multim.-Ag., Mark.-Ag., Fullservice-Ag., Werbe-Ag., k.A. 270/k.A. 2001 k.A. k.A. BMW, MINI, Dove plus 5 Prozent 217/0 1994 k.A. 100.000 bis 500.000 Euro OTTO: Online-Vermarktung, digitale Markenführung, Verbindung aus Branding und Verkauf; Nike Football Deutschland: Social Media, Bewegtbildproduktionen, Klassik; Hansgrohe: Internationale Webspecials für verschiedene Produktlinien Pepper GmbH München www.pepper global.com Marketing1,08 Mio. 1,15 Mio. 200/0 Agentur, KommunikationsAgentur 1998 10.000 Euro 100.000 bis 500.000 Euro HP: Management der globalen B2B E-Mail-Kommunikation u.a. des Newsletters „Technology at Work“; Symantec: Optimierung der Norton Facebook Fanpage; Fitness First: Social Media Monitoring, Markenanalyse und Entwicklung eines Markenleitbilds für den deutschen Markt pilot 1/0 GmbH & Co. KG Hamburg www.pilot.de Agenturgruppe für moderne Markenkommunikation 150 Mio. k.A. 134/6 1999 k.A. 100.000 bis 500.000 Euro Bacardi, ARD, Germanwings Plan.net München www.plan-net.de Kommunikationsagentur 27,9 plus 15 Prozent 228/25 1997 25.000 Euro über 500.000 Euro BMW: Digitale Lead-Agentur; Lufthansa: Internationale Lead-Agentur für die Online-Werbemittelkommunikation in etwa 35 Ländern; T-Online: Kontinuierliche Betreuung des gesamten Portals T-online.de SapientNitro München www.sapientnitro. de Integrierte Marketing-, Kreativ- und Technologie Agentur 27,4 plus 10 Prozent 353/19 2000 k.A. 100.000 bis 500.000 Euro Seven One Intermedia: Kabel eins Community; KNV: Multichannel-Commerce- und Kommunikationskonzept; O2: Seller-Portal Syzygy Deutschland GmbH Bad Homburg www.syzygy.de InternetAgentur 24,4 Mio. k.A. 131/10 1995 k.A. 100.000 bis 500.000 Euro Fleurop: Komplettbetreuung des Fleurop-Shops; Jägermeister: Konzeption, Gestaltung, Backend und & Frontend-Programmierung der Corporate Site Jagermeister.com mit anschließenden Länderadaptionen inkl. E-Commerce-Lösungen; Telefónica O2 Germany: B2B-Plattform PartOs T-Systems Multimedia Solutions GmbH Dresden www.t-systemsmms.com InternetAgentur 110 Mio. 600/300 1995 25.000 Euro 100.000 bis 500.000 Euro Barmer GEK: Online-Kanal, interaktiver Ratgeberbereich mit Chats, Blogs und Foren, Mediathek mit Download-Center, Social Media Monitoring; FC Schalke 04: Web-Kanal und Community; Helios Kliniken: Interne Plattform für einen klinik- und fachbereichsübergreifenden Wissensaustausch 4,4 Mio. EUR Mitarbeiter, die mit diesem Thema vertraut sind: k.A. Etats Durchschnittsvolumen 160/k.A. Kolle Rebbe GmbH KommunikaHamburg tions-Agentur www.kolle-rebbe.de k.A. Etats werden betreut ab Soci a Adv l Media ertis ing Soci a Mar l Media ketin g Vira l Seed Market ing/ ing Soci a Mon l Media itori ng Rep utat io Man agem n ent Soci al M Con sulti edia ng Soci al-C o Anw end mmerce ung en - Agentur 120 Mio. 0 Prozent bis 10 Prozent bis 20 Prozent bis 30 Prozent bis 50 Prozent mehr als 60 Prozent 18-21_Social-Media_Agenturen.qxd 5/11 03.03.2011 10:52 Uhr Seite 21 SPECIAL: SOCIAL MEDIA 7. März 2011 Internet World BUSINESS Die Top-15-Spezialisten für Social-Media-Kommunikation in Deutschland SelbstbeUmsatz Umsatz Mitarschreibung in Mio. in Mio. beiter 2009 2010 (fest/ frei) Am Markt seit Etats werden betreut ab Etats Durchschnittsvolumen Werbung in Social Media Soci a Adv l Media ertis ing Soci a Mar l Media ketin g Vira l Seed Market ing/ ing Soci a Mon l Media itori ng Rep utat io Man agem n ent Soci al M Con sulti edia ng Soci al-C o Anw end mmerce ung en - Agentur Referenzkunden und Projekte bplusd interactive GmbH Köln www.bplusd-interac tive.de Internet-Agen- 2,85 Mio. 4,40 Mio. 21/6 tur, Multimedia-Agentur, MarketingAgentur, Fullservice-Agentur 2000 10.000 Euro 50.000 bis 100.000 Euro Sony Ericsson: Virales Video zu Augmented-RealityKampagne für Xperia X10 mini pro; Johnson & Johnson: Relaunch PENATEN mit Blog; Kellog’s: Kampagne „100.000 Euro Weihnachtsgeld“ elbkind GmbH Hamburg www.elb-kind.de Werbeagentur, k.A. Social-MediaAgentur 2008 10.000 Euro 50.000 bis 100.000 Euro RITTER SPORT: Unternehmens-Blog, Kampagnen, Blog, Twitter; Rügenwalder: Virale Kampagne Wurstwahnsinn, Facebook; OTTO: „So schnell wird man Chef“: virale Kampagne, Seeding LEWIS PR – Global Communications München www.lewispr.de PR-Agentur 1999 2.500 Euro 50.000 bis 100.000 Euro FIBA: PR, Social-Media-Kampagnen für World Championships, Facebook-App; INSM (Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft): Social-Media-Kampagne „Verballer die Staatsknete“, virales Browser-Spiel, Blogs, Twitter and Social Networks; Lexmark: Betreuung Public Relations, Social-Media-Unterstützung Marketing Factory Consulting GmbH Düsseldorf www.marketingfactory.de Internet-Agen- k.A. tur, MarketingAgentur, FullserviceAgentur 1996 k.A. 50.000 bis 100.000 Euro Henkel AG: Betreuung der Web-Auftritte der Klebstoffund Dichtstoff-Marken, zahlreiche Promotion- und Community-Sites für die Marken; Ecolab: Gesamtbetreuung Web-Auftritte EMEA; Heimwerker.de: Betrieb und Vermarktung des führenden Portals in dieser Zielgruppe Massklusive GmbH Hamburg www.massklusive. com Agentur für digitale Kommunikation 1,20 Mio. 2,60 Mio. 25/10 2007 7.500 Euro 10.000 bis 50.000 Euro Wacom: Betreuung der europäischen Facebook-Präsenz in sieben Sprachen, Content-Management-Applikation, Gore-Tex Windstopper Trailrun Worldmasters; Montblanc: Facebook-Präsenz, Facebook App, Übertragung von Classic-Charity-Kampagnen in das Social Web; Kinowelt: Social-Media-Kommunikation Moccu Berlin www.moccu.com Kreativagentur 1,00 Mio. 1,50 Mio. 19/10 2000 k.A. 50.000 100.000 Euro Garnier: Marken-Website, Microsites, Online-Kampagnen, Banner, Suchmaschinenmarketing; MTV/NICK: Corporate Design, Website-Design und mehrerer Spiele für die Kinderseite; L’Oréal Paris: Kampagnenkonzeption und -kreation, Produktion von Virals, Display Advertising, E-Mail-Marketing, Social-Media-Marketing nexum AG Köln www.nexum.de Beratung und 7,56 Mio. 8,70 Mio. 83/k.A. Agentur für digitale Medien 1998 30.000 Euro 50.000 bis 100.000 Euro FIFA: Integrierte Marketingkampagne zum FIFA-Qualitätskonzept für Kunstrasen; Telefónica O2: Empfehlungsmarketing per E-Mail, Twitter oder Facebook; Coop: Website „Coop Nachhaltigkeit“, begleitende Kampagnen, Wildblumen-Spiel auf Website und Facebook polargold GmbH | Agentur für Kommunikation & Design Hamburg www.polargold.de Design-Agentur, Multimedia-Agentur, Werbeagentur k.A. 1,00 Mio. 10/k.A. 2003 k.A. 10.000 bis 500.000 Euro Olympus Europa: Corporate Website, Web Specials, Banner-Kampagnen, Web-Anwendungen in 32 Ländern und Sprachen & Forenbetrieb; Imtech Deutschland: Corporate Website und der Imtech-Arena-Website; wika AG: Corporate Website und Außendienstportal Socialmarketingagentur.com Jena www.socialmarke tingagentur.com Social-MediaAgentur k.A. k.A. 36/1 2010 k.A. 10.000 bis 50.000 Euro Walimex & Walimex Pro: Social-Media-Kampagne, Targeting, Facebook, Youtube, Twitter; PiNKey AG: Social-Media-Kampagnen, Facebook, Youtube und Twitter; Kennzeichenversand GmbH: Social-MediaKampagne zur Neukundengewinnung und Markenstärkung synergie-effekt.net – agentur für onlinekommunikation Berlin http://www.synergieeffekt.net Internet-Agen- k.A. tur, MarketingAgentur, Kommunikationsagentur k.A. 2/9 36.000 Euro 10.000 bis 50.000 Euro Best Western Premier Hotel am Borsigturm: Präsenzen auf Social-Media-Plattformen wie z.B. Facebook, Twitter und Youtube; Suitcase GmbH: Corporate Designs, Firmen-Website, Corporate Blog, Social Media Newsroom; Ever Energy Group: Social-Media-Strategie, Einstiegs-Workshops für Mitarbeiter, Beratung talkabout communication gmbh München www.talkabout.de Kommunikationsagentur, PR-Agentur 0,85 Mio. 1,00 Mio. 11/4 1999 25.000 Euro 50.000 bis 100.000 Euro Cisco: Komplette Betreuung aller Social-Media-Aktivitäten für „Flip Videokameras“ in Facebook, Twitter, StudiVZ, Youtube; Flinc: Beratung Social Media; Travel Overland: Facebook-Strategie, Auswahl und Schulung der Teams sowie laufende Beratung und Coaching Trigami AG Basel http://www.trigami .com MarketingAgentur, Online-Marketing-Agentur k.A. k.A. 15/2 2007 2.000 Euro 10.000 bis 50.000 Euro Red Bull: Rekrutierung von Blogger-Rezensionen; Zweibrüder Optoelectronics GmbH, LED LENSER: Blogger-Test; FONIC: Blog-Advertising-Kampagne völlergeppert GmbH Essen www.voellergeppert .com Agentur für Markenkommunikation im Web Age k.A. k.A. 8/5 2009 k.A. 50.000 bis 100.000 Euro TELE2: Consulting Online Marketing & Brand Communication, Social Media Marketing & Monitoring, Viral Marketing; JANSSEN-CILAG: Consulting Online Marketing, Social Media Marketing & Monitoring, Viral Marketing, Website Development, Web Apps; DCTP: Social Media Consulting & Marketing YUM GmbH Frankfurt am Main www.yum.de Internet-Agen- 0,55 Mio. 0,55 Mio. 5/1 tur 2000 10.000 Euro 10.000 bis 50.000 Euro Deutscher Fußball-Bund (DFB): Website, NewsletterSystem für Pressekommunikation, Community, Beratung Twitter-Strategie, Facebook-Fanpage; Eintracht Frankfurt Fußball AG: Website , Aufbau Fan-Community; Commerzbank-Arena: Website, Beratung Twitter und Facebook webguerillas GmbH München www.webguerillas.de FullserviceAgentur für alternative Werbung 2000 k.A. 50.000 bis 100.000 Euro Deutsche Telekom: Social Media Marketing, Empfehlungsmarketing, Website Building, virales Marketing, Seeding, KRAFT: Empfehlungsmarketing,, Website Building, Social Media Marketing, ZOTT: OnlineMarketing-Strategie, Empfehlungsmarketing,, Website Building, Corporate Blogging, Podcasting k.A. 10/k.A. 4,60 Mio. 4,80 Mio. 50/0 k.A. 35/k.A. 4,50 Mio. 6,50 Mio. 48/9 Mitarbeiter, die mit diesem Thema vertraut sind: Ihr Unternehmen fehlt? Bitte Mail an agentur@internetworld.de 0 Prozent 2006 bis 10 Prozent bis 20 Prozent bis 30 Prozent bis 50 Prozent mehr als 60 Prozent 21 22_Topkampagne_0511.qxd 22 02.03.2011 11:35 Uhr Seite 22 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 7. März 2011 Ohne viel Schnickschnack Der passende Werbekanal, mit dem die anvisierte Zielgruppe auf die gewünschte Art erreicht wird, ist mitunter wichtiger als eine ausgefeilte Kreation. Mercedes beweist das. Mercedes-Benz setzt bei seiner Jubiläumskampagne auf eine Social Media I nnovationen werden von Menschen mit Leidenschaft gemacht. Um das zu zeigen, wählte Mercedes-Benz mit seiner aktuellen Online-Kampagne „Die Mercedes Interviews – 125! Jahre Innovation“ das richtige Medium: das soziale Web. Dort erzählen Menschen über ihre Erfahrungen mit den Produkten des Stuttgarter Autobauers Mercedes-Benz, und sie erzählen mit Leidenschaft. Die Stärken dieses Mediums liegen genau hier. Die Nutzer können ihre persönlichen Erfahrungen über Kommentare und „Likes“ einbringen, und diese werden wiederum mit dem sozialen Netzwerk geteilt. In Zeiten, in denen sich Kaufentscheidungen von Informationen Darum geht es: Die aktuellen Modelle von Mercedes-Benz auf der Website ❚ Auftrag: Jubiläumskampagne „125 Jahre Innovation“ ❚ Agentur: Scholz & Volkmer, Wiesbaden ❚ URL: www.facebook.com/mercedesbenzdeutschland ❚ Launch: Januar 2011 Vorgestellt von: Christian Ehl, Geschäftsführer Hillert und Co. Interactive und Mobile Marketing GmbH ❚ www.hillertundco.de Das weckt Emotionen: Die gung. Dort können die Nutzer bereits alten Modelle kommentieren und den Kanal abonniein der neuen ren. Die Videos werden dann in FaceKampagne book eingebunden; die Stärke des mittlerweile zentralen Social Media Network liegt in der Einbindung der Kommentare und Likes der Nutzer. Geschickt bringt Mercedes-Benz hier noch den Jubiläumszins als Angebot ins Spiel und geleitet den emotionalisierten Leser zur Kaufentscheidung. Die Händlersuche wird auch über das soziale Netz gelenkt, die Zielgruppe wird auf die lokalen Händlerseiten in Facebook geführt, gewinnt einen ersten Eindruck und kann sich wunderbar über die Meinungen und Aktionen des Händlers informieren. Gut gemacht und ohne viel Schnickschnack zum Ziel! ❚ Steckbrief ❚ Auftraggeber: Mercedes-Benz, Stuttgart 5/11 zu Meinungen als ausschlaggebender Faktor wandeln, liegt Mercedes damit goldrichtig. Vor allen Dingen wenn man bedenkt, dass sich die Meinungen dann von allein im Netz verbreiten. Als Methode wählt Mercedes den mittlerweile etablierten Weg und stellt die Videos auf Youtube.com, der inzwischen zweitgrößten Suchmaschine, zur Verfü- Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister Bundesministerium für Lead-Agentur für die Online-Maßnahmen inklusive Beratung, Pixelpark Arbeit und Soziales Konzeption, Realisierung und Betreuung (siebenstelliger Etat) Gesundheit.de Online-Vermarktung des Internet-Portals Sevenone Media Gesund.tv Online-Vermarktung des Internet-Portals Sevenone Media Barilla Web-Maßnahmen inklusive Blog für die Pasta-Marke Piccolini Young & Rubicam Gothaer Kampagne inklusive Internet zum Produkt „Vario Rent-Reflex“ McCann Erickson Campari Deutschland Kommunikationskonzept für die Marke Glen Crant Zum Goldenen Hirschen Ford Adaption der internationalen Coke-Zero-Kampagne für den deutschen Markt / Online-Maßnahmen zur Kampagne Mech Berlin / Scholz & Volkmer Launch-Kampagne für den neuen Ford Focus mit TV-Spots sowie umfangreichen Online-Maßnahmen unter anderem auf Facebook Blue Hive Coca-Cola Immowelt.de Lead-Agentur für die europaweite Markenkommunikation / Mediaplanung für die europaweite Kampagnenstrategie DDB Tribal / Carat London Crossmediale Kampagne mit einem Etat in zweistelliger Millionenhöhe inklusive Printanzeigen und Online-Maßnahmen Kolle Rebbe eBay NUK Internationale Kommunikationsagentur für die Babypflege-Marke Serviceplan Campaign Fluege.de Konzept für die Kampagne des Angebots der Unister GmbH Hilt & Griesbaum Talentrun.com Online-Vermarktung der Karaoke-Community im Internet Netpoint Media Gamepro.de Online-Vermarktung des Spiele-Portals Sevenone Media ZDF Neo Gamestar.de Online-Vermarktung des Gaming-Portals Sevenone Media Betreuung des Werbeetats inklusive Kreation für den ZDF-Ableger / Betreuung der Online-Kommunikation Lukas Lindemann Rosinski / Plan Net Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an pitch@internetworld.de Wella vor den Filmen Top-Ten-Newcomer in den Web-Werbecharts im Januar 2011 P&G bewirbt die Marke Wella mit der teuersten Online-Kampagne, die im Januar deutschlandweit startet Procter & Gamble führt das Ranking an – dahinter folgen Filmverleiher Produkt Firma F Wella Pro Series Image Procter & Gamble, Schwalbach 0,63 Microsoft Windows 7 Software System Microsoft Deutschland, Unterschleißheim 0,19 „72 Stunden“ Kinowelt Filmverleih, Leipzig 0,10 ZDF „Stieg Larsson – Verblendung“ ZDF-Werbefernsehen, Mainz 0,09 „Dickste Freunde“ Universal Pictures Int. Germany, Frankfurt 0,06 „Devil“ (Deutsch) Universal Pictures Int. Germany, Frankfurt 0,05 „Tron Evolution“ Video-Spiele Disney Interactive Studios, London 0,05 „Little Big Planet 2“ Video-Spiele Sony Computer Entertainm., Neu-Isenburg 0,05 Revenuemax Image Revenuemax, Hamburg 0,04 Sony Ericsson Xperia Smartphone Sony Ericsson Mobile, Düsseldorf 0,04 ilme und Video-Spiele dominieren das Ranking der Werbungtreibenden, die im Januar 2011 am meisten Geld in eine neu gestartete Internet-Werbekampagne gesteckt haben. Mit zwei Ausnahmen: Auf dem Spitzenplatz steht der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble, der 630.000 Euro ausgab, um für das Image der Marke Wella Pro Series zu werben. Rang zwei nimmt Microsoft ein. Dahinter folgen Filme und Spiele von Kinowelt, dem ZDF, Universal, Disney und Sony. Erst auf den Plätzen neun und zehn stehen wieder Unternehmen anderer Bereiche. host ❚ © INTERNET WORLD Business 5/11 Procter & Gamble wirbt fürs Wella-Image Zeitraum: 01.01.2011– 31.01.2011 Spendings in Mio. Euro Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2011 intWB-Express-Anzeige_280x381.qxd 03.01.2011 16:57 Uhr Seite 3 24_eCommerceNews1.qxd 24 03.03.2011 11:00 Uhr Seite 24 E-COMMERCE Internet World BUSINESS CIANDO.DE E-Books aus der Cloud Der E-Book-Händler Ciando bietet seinen Kunden ab sofort 35.000 E-Books in der Cloud an. Nutzer benötigen keine spezielle Software und keinen festen Rechner, nur ein Endgerät mit Internet-Zugang. Nach Eingabe ihrer Kundendaten können Nutzer sofort ihre E-Books im Internet lesen. Die E-Books müssen dazu nicht auf ein Gerät heruntergeladen werden. dz ZARA Eigenes Online-Outlet 5/11 Von Deutschland in die EU Die EU will Web-Händler dazu verdonnern, ihre Ware in ganz Europa anzubieten D andere Abmahnung ist leichas europäische Parlament ter zu verkraften“, sagt er. will am 8. oder 9. März Indes hat der freie E-Comüber eine Verbrauchervermerce-Berater Kay Steeger tragsrichtlinie abstimmen, vor allem die Retourenquodie Web-Händler dazu verten als große Gefahr für pflichten soll, ihre Waren in Shop-Betreiber im Auge: allen 27 EU-Mitgliedsstaaten „Wenn ich mir überlege, dass anzubieten. Internet-Händin der Textilbranche eine Reler könnten dann nicht mehr tourenquote von rund 30 festlegen, dass sie nur in beProzent Standard ist, werden stimmte Länder liefern woldie anfallenden Kosten wie len. „Händler müssten die die Erstattung der VersandVerbraucherrechte in 27 Länkosten schnell für das Aus dern beherrschen und sich vieler Händler sorgen“, sagt der Gefahr aussetzen, zum er. Darüber hinaus seien die Beispiel in Polen oder Malta verklagt zu werden“, erläuterVersandkosten für viele Regiote Rechtsexperte Christian nen in Europa ohne entspreGroß vom Deutschen Induschende Konditionen extrem trie- und Handelskammertag hoch. „Teilweise kostet ein (DIHK) gegenüber der Paket auf eine europäische „Financial Times DeutschInsel rund 30 Euro. Muss der land“ die Auswirkungen der Händler Hin- und RückverEU-Richtlinie. Das würde München, Paris, London: Web-Händler sollen bald ganz Europa beliefern sand übernehmen, kann er vor allem kleinere Händler somit dem Kunden die vom Markt verdrängen, die die zusätz- „jede Menge Probleme im Bereich vertrag- bestellte Ware auch gleich schenken“, lichen Kosten und juristischen Auswir- lich geregelter Exklusivrechte zwischen schimpft Steeger und verweist auch auf die Hersteller und Verkäufer – insbesondere deutsche Verpackungsverordnung:„Pakete, kungen nicht tragen könnten. Entsprechend groß ist der Aufschrei un- beim Gebietsschutz“. Es sei keine Selten- die ins Ausland gehen, sind oft von Entter Deutschlands Web-Händlern – und die heit, dass ein Verkäufer ein exklusives Ver- sorgungsgebühren befreit, die hier in Kritik entzündet sich schon an vermeint- kaufsrecht zum Beispiel in Deutschland Deutschland anfallen und oft pauschal lichen Bagatellen: „Als kleiner Webshop erhalte und sich im Gegenzug im zugewie- abgerechnet werden“, so der Berater. mit einem überaus beratungsintensiven senen Gebiet auf die optimale Betreuung Bis die Richtlinie zu geltendem Recht Thema wie Mittel gegen Schwitzen und und Festigung der Marke konzentriere. wird, wird es noch dauern – schließlich Michael Egger, Geschäftsführer der Fir- muss noch der Europäische Rat zustimKörpergeruch könnten wir gar nicht jede der in der EU verwendeten Sprachen ent- ma Etouristik.at, die Reisebüros in Sachen men, möglicherweise auch die EU-Komsprechend unserem Qualitätsanspruch Online Marketing berät, sieht vor allem mission. Händler sollten die Zeit nutzen unterstützen“, beschwert sich Sascha Ball- die Problematik, offene Forderungen in und ihrem zuständigen EU-Abgeordneten weg, Geschäftsführer des Nischen-Shops den EU-Nachbarländern gerichtlich die Konsequenzen einer solchen Regelung Schwitzen.com. Darüber hinaus sieht er durchzufechten. „Ich glaube, die eine oder ausführlich erklären. dz ❚ Foto: Fotolia / Felix Pergande Der spanische Modefilialist Zara startete im September 2010 erstmals einen deutschen Internet Shop, jetzt folgt das erste Outlet. Unter dem kryptischen DomainNamen Zara-mode-verkauf.com bringt das Unternehmen Altbestände bis zu 50 Prozent günstiger an den Kunden. Beworben wird das Outlet unter anderem auf Facebook – mit der Aufforderung: „Umgehe den stationären Handel“. dz 7. März 2011 Zara launcht ein Mode-Outlet – ganz ohne Shopping-Club-Modell CINEMAXX Verlängerung bei Dailydeal Die Kinokette Cinemaxx hat ihren Werbevertrag mit dem Groupon-Konkurrenten Dailydeal.de vorzeitig bis 31. Juli 2012 verlängert. Seit dem Start der Kooperation im August 2010 verkaufte Cinemaxx über die Dailydeal-Plattform 120.000 Coupons im Gesamtwert von 1,4 Millionen Euro. Damit zählt Cinemaxx zu den umsatzstärksten Werbepartnern des Berliner Couponing-Anbieters. dz Günstige Qualitätsware Redcoon vor dem Verkauf Zwei ehemalige Myfab-Manager gründen Wohntextilien-Shop ZALANDO.DE 1,6 Millionen Euro Miese Der Schuhversender Zalando hat seine Bilanz für 2009 Ende Februar im „Bundesanzeiger“ veröffentlicht. Demzufolge stieg der Jahresfehlbetrag von 202.738 Euro Ende 2008 auf 1,6 Millionen Euro Ende 2009. Umsätze wurden in der Bilanz nicht veröffentlicht. Derweil hat das Unternehmen aus Berlin einen neuen TV-Spot veröffentlicht, der in einem Nudistencamp spielt. Der Claim lautet wie in der Kampagne zuvor: „Schrei vor Glück“. Die frühere Ergänzung „oder schick’s zurück“ wurde indes gestrichen. dz Anzeige Sie brauchen eine neue Online-Agentur? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister U nter www.urbanara.com haben drei und unglaublich hohe Handelsmargen haehemalige Topmanager des Design- ben. Anders als bei Myfab soll das Sortimöbel-Portals Myfab.com einen Shop für ment aber von Produktscouts und nicht hochwertige Heimtextilien gelauncht. von den Usern zusammengestellt werden. Ähnlich wie bei Myfab sollen die Ver- Insgesamt will der Shop ein Produktportkaufspreise bis zu 60 Prozent unter dem folio von 100 bis 150 Produkten anbieten, traditionellen Ladenpreis liegen, weil die die sich schnell drehen. Die Lieferzeit von Waren ohne Zwischenhändler on Demand der Bestellung bis hin zum Eintreffen der direkt von den Herstellern bezogen wer- Ware beträgt zwei bis fünf Wochen. dz ❚ den. „Wir haben das Grundkonzept von Myfab aufgegriffen. Allerdings mit einem für das Businessmodell der OnDemand-Produktion passenderen Produktsortiment und einigen Learnings im Gepäck“, sagt Urbanara-Geschäftsführer Benjamin Esser. Gelernt habe man vor allem, dass das Modell, Kunden mit den Herstellern zu verbinden, großes Potenzial hat. Für Heimtextilien habe man sich entschieden, weil sie einfacher zu transportieren sind als Mö- Urbanara.de bietet Heimtextilien in qualitativ hochwertiger bel, kaum Branding benötigen Qualität zu konkurrenzlos günstigen Preisen D er 70-jährige Media-Markt-Gründer Erich Kellerhals hat wohl die Nase voll von der Webshop-Misere der MediaSaturn-Holding. Laut „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ will der Unternehmer, der 20 Prozent der Media-Saturn-Anteile hält, möglichst schnell unter einer eigenen dritten Marke einen Elektronik-Shop im Web starten und so verhindern, dass ihm die Konkurrenz weiterhin die Butter vom Brot nimmt. Dafür will Kellerhals einen Internet-affinen Unternehmer verpflichten, der notfalls mitsamt seinem Laden übernommen wird. Die Geschäftsführer von Media Markt und Saturn sollen sich an der Marke beteiligen und im Internet mitverdienen können, so die „FAZ“. Ein Name für einen Übernahmekandidaten kursiert bereits in der Medienlandschaft. Gegenüber dem österreichischen „Elektrojournal“ bestätigt Redcoon.deTeilhaber Hannes Majdic fortgeschrittene Verhandlungen: „Wir wären schlecht beraten, die einmalige Chance nicht zu ergreifen“, sagt er. Bereits im März könnte der Deal über die Bühne gehen. dz ❚ 25_eCom-News2_NEU.qxp 05/11 03.03.2011 12:59 Uhr Seite 25 E-COMMERCE 7. März 2011 Internet World BUSINESS Multichannel als Pflicht CouponingDienste begehrt Gerade Elektronikhändler müssen auf allen Kanälen verkaufen, zeigt eine Studie D nicht zu tätigen, weil man ohne Webshop nicht auf die Idee gekommen wäre (Kundenentwicklung). Das Ergebnis: Das Ausmaß der Kannibalisierungs-, Wettbewerbswachstums- und Kundenentwicklungstendenzen variiert je nach betrachteter Branche stark. So stellen im Bereich Elektronik nur rund 36 Prozent des Online-Umsatzes eine Umschichtung zwischen den Kanälen dar. Fast 40 Prozent des Web-Umsatzes eines Cross-ChannelKunden sind als Zugewinn der Händler auf Kosten der Wettbewerber zu sehen. Hingegen scheint ein Elektronik-Webshop im Vergleich zu anderen Branchen nur wenig geeignet zu sein, Zusatzumsatz zu generieren. Deutlich weniger als ein Viertel des Umsatzes kommt aufgrund von Kundenentwicklung zustande. Im Bekleidungssegment ist die Kannibalisierung dagegen stärker ausgeprägt: Rund 38 Prozent des Umsatzes werden ie große Befürchtung der Mehrkanalhändler, dass der Online Shop lediglich den stationären Handel kannibalisiere, überprüft jetzt die aktuelle Studie „Cross-Channel-Management 2011“ des Forschungszentrums für Handelsmanagement an der Universität St. Gallen. Rund 1.000 deutsche Internet-Käufer wurden für die vom Software-Entwickler Hybris gesponserte Studie im August und September 2010 zu ihrem Einkaufsverhalten bei Multichannel-Anbietern befragt. Sie sollten ihre Web-Einkäufe des vergangenen Jahres Revue passieren lassen und beurteilen, wie sie sich verhalten hätten, wenn es den Online Shop ihres Händlers nicht gäbe. Dazu gab es die Möglichkeiten, stattdessen im Ladengeschäft des Händlers einzukaufen (Kannibalisierung), den Online Shop oder Laden eines Wettbewerbers zu besuchen (Wettbewerbswachstum) oder einen Teil der Einkäufe überhaupt von Ladengeschäften abgezogen. Dennoch profitieren Modehändler von ihrem Multichannel-Engagement unter dem Strich, indem sie der Konkurrenz ein Schnippchen schlagen (knapp ein Viertel des Umsatzes beruht auf dem Gewinn von Marktanteilen) und durch den Internet Shop Kunden vor allem zu Mehrkäufen verführen (entspricht rund 40 Prozent des Online-Umsatzes). Eine noch höhere Kannibalisierung erfährt die deutsche Kosmetikbranche. Nach Selbstauskunft der Kosmetikkunden hätten diese 43 Prozent ihrer Ausgaben im Online Shop ihres bevorzugten Händlers ansonsten im Ladengeschäft getätigt. Die Kundenentwicklung indes entspricht exakt dem deutschen Cross-ChannelDurchschnitt. Bei der Gewinnung von Marktanteilen können Multichannel-Kosmetikhändler leicht stärker als Kollegen in anderen Branchen zulegen. dz ❚ Einkaufshäufigkeit Durchschnittliche Ausgaben nach Kanal bei einem Händler in den vergangenen zwölf Monaten bei einem Händler in den vergangenen zwölf Monaten Gesamt (n > 1.082) Bekleidung (n > 376) Elektronik (n > 261) Unterhaltungsmedien (n > 143) Kosmetik (n > 85) Lebensmittel (n > 33) Möbel (n > 32) Sonstiges (n > 97) 3,85 9,01 4,51 6,22 3,13 9,79 3,32 Online Shop Ladengeschäft 5,84 5,06 12,79 7,82 2,67 25,63 14,7 3,65 9,45 Gesamt (n > 1.055) Bekleidung (n > 364) Elektronik (n > 265) Unterhaltungsmedien (n > 141) Kosmetik (n > 83) Lebensmittel (n > 34) Möbel (n > 32) Sonstiges (n > 93) 164,89 Angaben in Euro 271,57 162,96 177,43 232,34 398,82 106,00 170,14 144,44 142,38 174,57 162,24 Online Shop Ladengeschäft 475,66 814,82 158,74 240,99 Den stationären Laden eines bestimmten Händlers besuchen Kunden im Schnitt rund neunmal pro Jahr, den Online Shop knapp viermal Je nach Segment unterscheiden sich die Ausgaben, die Kunden innerhalb eines Jahres im Webshop oder stationären Läden tätigen, in ihrer Höhe beträchtlich oder kaum © INTERNET WORLD Business 5/11 Quelle: Universität St. Gallen Basis: n = rund 1.000 deutsche Web-Käufer Stand: August/September 2010 Angaben in Zahl der Einkäufe pro Jahr, Mehrfachnennungen möglich 25 D ass Couponing inzwischen wirklich im Marketing-Mix von Handelskonzernen angekommen ist, zeigt die Tatsache, dass jetzt auch der Discounter Netto über seinen Technikpartner Valuephone mobile Rabattmarken an seine Kunden ausspielt. Diese können jeweils direkt an Cooledeals.de schlüpft unter das Dach der lokalen Empfehlungsplattform Qype.com der Netto-Kasse eingelöst werden, weil das Valuephone-Plug-in in der Netto-Kassenlösung „GK/Retail“ integriert ist. Angesichts der steigenden Nachfrage durch Handelspartner an CouponingWerbung wächst auch das Interesse von Medien und lokalen Plattformbetreibern, an diesem Werbewachstumsmarkt teilzuhaben. Die jüngsten Coups im Übernahmepoker: Das lokale Empfehlungsportal Qype.com hat sich den drittgrößten deutschen Couponing-Dienst Cooledeals.de für eine nicht genannte Summe einverleibt. Und Axel Springer ist mit 74,9 Prozent der Anteile beim Anbieter von Online-Prospekten und Mobile Couponing Kaufda.de eingestiegen (siehe Seite 2). Aus Sicht des Springer-Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner ist Kaufda „das vielversprechendste Unternehmen in der OnlineVermarktung für den stationären Handel“. Die Gründer indes erhoffen sich bessere Reichweitenvermarktung. dz ❚ 26_Interview_bonprix.qxp 26 02.03.2011 11:39 Uhr Seite 26 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 7. März 2011 5/11 INTERVIEW „Mobile als Brücke“ Michael Klar über Mängel im Asos F-Store, den Alptraum Retourenquote und die Zukunft von M-Commerce Herr Klar, Bonprix gilt als klassischer Versandhändler, im Web sind Sie laut Zahlen von EHI Retail nach Umsatz der achtgrößte E-Commerce-Händler Deutschlands und führend im Segment Mode. Wozu brauchen Sie noch teure Offline-Filialen? Michael Klar: Bonprix wächst in seinem 25. Geschäftsjahr weiter sehr stark. Neben der internationalen Expansion und dem sehr erfolgreichen Online Shop ist gerade der Aufbau des Stationärhandels ein wesentlicher Treiber unseres Wachstums. Wir haben schon sehr früh angefangen, Ladengeschäfte aufzubauen und betreiben inzwischen rund 70 Filialen in Deutschland und weitere 40 international. Der RetailZweig generiert für Bonprix aber nicht nur profitable Umsätze, sondern stärkt auch unsere Markenbekanntheit. Auch deswegen bauen wir das Filialnetz weiter aus. in unterschiedlicher Größe bestellen oder es mit nur einer versuchen. Über das Retourenpfand haben wir in den vergangenen zwei Jahren eine spürbare Absenkung der Retourenquote erzielt. Warum ist die Retourenquote immer noch der größte Feind des Web-Händlers? Branchenvordenker wie Stephan Schambach proklamieren doch, dass die Umkleidekabine künftig beim Kunden vor Ort steht und es ganz normal wird, dass Kunden Produkte zur Ansicht ordern und bei Nichtgefallen wieder zurückschicken. Klar: Das bequeme Anprobieren der bestellten Produkte beim Kunden zu Hause gehört schon seit 25 Jahren zum Kern unseres Geschäftsmodells. Aber Macht sich dieses Marketing auch im Web be- tatsächlich belasten Michael Klar, zahlt? Merken Sie, dass Kunden aus dem Ein- Retouren den GeTeamleiter E-Commerce, Controlling zugsgebiet Ihrer Filialen auch stärker im schäftserfolg eines und Geschäftsentwicklung Neue Webshop einkaufen, weil durch die Offline- Versandhändlers sehr Medien beim Hamburger ModedisPräsenz das Vertrauen ins Web gestärkt wird? stark. Schauen Sie sich counter Bonprix Handelsgesellschaft. Klar: Das Filialgeschäft strahlt tatsächlich den aktuellen WerbeLändern. Die zusätzDas Unternehmen ist eine Tochter der positiv auf das Internet aus, wie wir in ver- claim von Zalando an: lichen Inhalte für den Otto Group, Hamburg. schiedenen Befragungen unserer Kunden Da heißt es inzwischen Webshop werden in ❚ www.bonprix.de feststellen konnten. nur noch „Schrei vor einem Fotostudio Glück“ – den Zusatz produziert, wo wir neben den ProduktStichwort Multichannel: Wie verknüpfen „oder schick’s zurück“ haben sie gestrichen. Aber Spaß beiseite – Videos oder unserer erfolgreichen FashionSie all Ihre Kanäle? Klar: Es ist für uns sehr wichtig, integrierte als Versandhändler tragen sie die Kosten show auch alle Produkte in allen Farben Services anzubieten. So können Sie in un- für den Rücktransport und die Aufberei- auf Torsen abfotografieren, damit sich der seren Filialen kostenlos Produkte zur An- tung des Artikels. Gleichzeitig steigt die Kunde zu wirklich jeder Produktvariante sicht in die Filiale ordern oder Produkte Retourenquote seit Jahren konstant an. ein Bild machen kann. bei Nichtgefallen zurückgeben. Wir arbei- Daher müssen wir Mittel und Wege finten laufend daran, die beiden Kanäle noch den, dass der Geschäftserfolg künftig nicht Wer ist denn eigentlich Ihr größter Trafficenger miteinander zu verzahnen, momen- mehr so sehr von den Retouren abhängt Lieferant? tan denken wir beispielsweise über die wie aktuell. Klar: Bis vor einigen Jahren war Google Einführung einer Kundenkarte im Stationoch der klar dominierende Traffic-Liefenärhandel nach. Und wie wollen Sie das rant für Bonprix, in den vergangenen drei schaffen? Jahren haben wir unseren Marketing-Mix Haben Sie nicht auch im Klar: Indem wir beispielsaber stark ausgebaut. Inzwischen haben Online-Handel schon eine weise schon bei der Pro- wir unsere Display-Aktivitäten so weit Kundenkarte – das Happyduktpräsentation genau- skaliert, dass wir auch über diesen Kanal Bonus-Konto? er über den Artikel infor- große Teile unseres Traffics generieren. Klar: Ja, das ist allerdings mieren, die Passform eine virtuelle Kundenbeschreiben, qualitativ Und was ist mit Facebook? karte. Dahinter verbirgt hochwertige Bilder und Klar: Social Media Advertising ist ein stark sich eine Art Sparbuch, Videos anbieten. wachsender Traffic-Lieferant in Deutschauf welchem unsere Kunland, und in jungen Märkten wie Schweden beispielsweise ihren Sie arbeiten ja intensiv mit den ist die Bedeutung für Bonprix heute Retourenpfand ansamProdukt-Videos und bie- schon sehr groß. Wir nutzen Facebook akmeln können. Wir belohten zu fast jedem Produkt tuell aber nicht nur als Traffic-Lieferanten, nen unsere Kunden für auch Bewegtbild an. Wird sondern in erster Linie als Tool, um mit jede Bestellung, aus der das vom Kunden wirklich unseren Kunden in den unterschiednicht retourniert wird, Jedes zweite DOB-Produkt nachgefragt? lichsten Ländern in Kontakt zu treten und mit einem Gutschein können sich Bonprix-Kunden auch Klar: Heute ist schon fast ihnen zuzuhören. Auf diesem sehr persönjeder zweite Artikel im lichen Weg werden wir als Marke erlebbar über drei Euro. Dieser als Videoclip im Web ansehen Damenbereich bei Bon- und erreichbar. Betrag fließt dann als prix mit einem Video verknüpft. MarktGuthaben auf das Happy-Bonus-Konto. studien und auch unsere eigene Erfahrung Ihr Konkurrent Asos zeigt gerade mit seinem Und das funktioniert? Quetschen sich belegen, dass bei den Kunden, die es nut- F-Store, wie Modeshopping auf Facebook Frauen wirklich in eine zu kleine Bluse, um zen, die Konversionsrate steigt. Insofern aussehen kann. Wie finden Sie den Ansatz? drei Euro auf ihr Bonuskonto einzahlen zu rechnet sich der Einsatz für uns. Klar: Es ist klasse, dass Asos konsequent können? diesen Schritt in Richtung F-Commerce Klar: Das Angebot, einen 3-Euro-GutWie produzieren Sie denn die bewegten Bil- geht, ich persönlich finde aber, dass der schein zu erhalten, ist auf jeden Fall ein gu- der? Im Rahmen Ihrer Katalogproduktion? Shop stärker in die Facebook-Welt inteter Anreiz, sich im Vorfeld einer Bestellung Klar: Die aufwendige Katalogproduktion griert sein sollte. Der Sprung von der genau zu überlegen, ob sie nun drei Blusen erfolgt vornehmlich Outdoor in fernen Pinnwand über einen anderen Reiter in den Shop ist unglücklich. Ich würde lieber Produkte direkt in den Feeds verkaufen. Und was halten Sie von Facebook Deals? Klar: Ich finde jede Form der Integration von Online, Mobile und Stationär spannend. Allerdings kann man die Facebook Deals ja nur über sein Smartphone nutzen und der Anteil der Bonprix-Kundschaft, die Facebook-Mitglied ist und gleichzeitig ein Smartphone besitzt, dürfte zurzeit noch recht gering sein. Welche Konzepte sind dann eher etwas? Klar: Wir denken momentan über verschiedene neue Marketing-Konzepte nach, Kaufda finde ich ganz spannend. Zurück zur Verknüpfung von Mobile und Stationär: Sehen Sie iPad & Co. als Beratungs-Tool für den stationären Verkäufer? Klar: Der Ansatz unserer Kollegen von Sportscheck, das iPad im Store einzusetzen, gefällt uns sehr gut, ist aber nicht ohne Weiteres auf Bonprix zu übertragen. Ich sehe mobile Geräte momentan eher als eine Verbindung zwischen Katalog und E-Commerce. Wenn ich zu Hause auf dem Sofa im Katalog blättere und dann bestellen will, muss ich heute nicht erst den Rechner anschalten, sondern ziehe einfach mein Handy aus der Hosentasche und bestelle vom Sofa aus. Das geht natürlich nur, wenn der Webshop entsprechend für Mobile optimiert ist. Wie hoch ist denn Ihr mobiler Umsatz? Klar: Mobile ist für Bonprix ein strategisches Wachstumsfeld, dem wir viel Aufmerksamkeit schenken. Aktuell freuen wir uns über sehr hohe dreistellige Wachstumsraten gegenüber dem Vorjahr und erwarten auch für die kommenden Jahre ein starkes dynamisches Wachstum. ❚ Interview: Daniela Zimmer Bonprix ❚ Gründung: 1997 ❚ Anzahl Mitarbeiter im E-Commerce: 60 ❚ Umsatz 2010: k. A. ❚ Unique User pro Monat: k. A. ❚ Shop-System: Springtime (firmeneigen) ❚ Shop-Suche: Fredhopper ❚ Web-Analyse-Tool: Primavera (firmeneigen) ❚ Shop-Management: inhouse ❚ SEO/SEM-Agentur: k. A. ❚ Affiliate Marketing: k. A. ❚ Display Advertising: k. A. ❚ Social-Media-Aktivitäten: Facebook ❚ Fulfillment: Hermes ❚ Logistik: Hermes ❚ Callcenter: Get-a-line 27_BVH-Studie.qxp 5/11 02.03.2011 17:11 Uhr Seite 27 E-COMMERCE 7. März 2011 Internet World BUSINESS 27 E-COMMERCE-MARKT 2010 18,3 Milliarden Euro Umsatz Um 2,8 Milliarden wuchs im vergangenen Jahr der deutsche E-Commerce-Markt. 2011 wird ein ähnliches Plus erwartet 29-Jährigen stöberte mehr als die Hälfte vor dem Einkauf im Netz. Bei den 30- bis 39-Jährigen sind es 37 Prozent und bei den 40- bis 49-Jährigen 31 Prozent. Auch bei der älteren Zielgruppe gewinnt das Web an Bedeutung: Bei den 50- bis 59-Jährigen informierte sich knapp ein Drittel vor dem Kauf im Netz. Bei den über 60-Jährigen sind es noch 40 Prozent. Die ewige Streitfrage, ob der Katalog tot ist, beantworten die BVH-Verantwortlichen aber mit einem klaren Nein. „Der Katalog als Inspirationsmedium hat immer noch einen immens wichtigen Einfluss auf das Shopping-Verhalten der Distanzhandelskunden, selbst wenn ein Großteil der Katalogkunden schließlich online kauft“, betont BVH-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer. Allerdings gelte die Regel: Je älter die Zielgruppe, desto Katalog-affiner sei sie. Doch liege der Anteil der Kunden, die vor dem Kauf in den Katalog schauen, in allen Altersgruppen zwischen 62 und 76 Prozent. Spannender als ein Blick auf die Bestellwege ist die Beantwortung der Frage, welche Versendergruppen vom letztjährigen Plus am meisten profitierten. „Eindeutige Gewinner sind hier die Herstellerversender“, kommentiert Wenk-Fischer. Sie legten beim digitalen Umsatz 2010 gegenüber dem Vorjahr Bestellwege Umsatzangaben in Mio. Euro Umsatzanteil in Prozent 2009 2010 18.300 (60,4 %) 15.510 (53,3 %) Per Internet Telefonisch oder schriftlich 11.900 (40,9 %) 10.800 (35,6 %) Multichannel-Versender (Katalog+Internet) Internet-Pure-Player eBay Powerseller Versender, die Heimat im Stationärhandel haben Hersteller-Versender Apothekenversand Per E-Mail Auf anderem Wege Die 30-Milliarden-Umsatzgrenze wurde im deutschen Distanzhandel nur dank der Zuwächse im E-Commerce übersprungen Web-Umsätze nach Versendergruppe Verschiebungen 2009/2010 1.330 (4,6 %) 980 (3,2 %) Teleshopping-Versender Vertreter Direktversender 360 (1,2 %) © INTERNET WORLD Business 5/11 220 (0,7 %) Sonstige Quelle: BVH/TNS Intranet, Stand: Feb. 2011 Der Bestellprozess verlagert sich immer stärker Richtung Web Kundenstruktur Multichannel-Versender (Katalog+Internet) Internet-Pure-Player eBay Powerseller Versender, die Heimat im Stationärhandel haben Teleshopping-Versender Hersteller-Versender Apothekenversand Online-Umsatz nach Warengruppen 5.840 +14,7 % 6.700 +27,9 % 5.730 2.130 +8,0 % 2.300 1.400 +7,9 % 1.510 540 +42,6 % 770 Umsatzangaben 210 +33,3 % in Mio. Euro 280 190 +5,3 % Veränderung 2010 zu 200 2009 in Prozent 50 -20,0 % 40 2009 660 +16,7 % 2010 770 Quelle: BVH/TNS Intranet, Stand: Feb. 2011 Der Abstand zwischen Pure Playern und MC-Shops wird kleiner Dienstleistungsumsätze online Bekleidung/Textilien/Schuhe Medien/Bild- und Tonträger Unterhaltungselektronik/E-Artikel Computer/Zubehör Hobby/Sammel- und Freizeitartikel Möbel/Dekorationsartikel Haushaltsgeräte Heimwerker/Garten/Blumen Haushaltswaren/Haushalts-Kleinartikel Spielwaren © INTERNET WORLD Business 5/11 5.170 +4,3 % 5.400 2.310 +4,1 % 2.410 1.430 +32,2 % 2.110 1.080 +30,8 % 1.560 790 +22,5 % 1.020 590 +30,6 % Umsatzangaben 850 420 +28,8 % in Mio. Euro 590 Veränderung 2010 620 -5,1 % zu 2009 in Prozent 590 270 +48,1 % 520 2009 340 +27,7 % 2010 470 Quelle: BVH/TNS Intranet, Stand: Feb. 2011 Nur beim Heimwerkerbedarf gab es einen Umsatzrückgang Händler-Wahrnehmung in Social Media Wer in sozialen Netzen Angebote von Händlern wahrnimmt 4.300 3.260 2.830 1.340 920 850 1.190 270 1.040 280 660 165 230 Vertreter Direktversender* Sonstige 4.480 © INTERNET WORLD Business 5/11 um 42,6 Prozent zu, gefolgt von den Apothekenversendern (plus 33,3 Prozent). Auch die Online-Pure-Player, von Thomas Lipke als „junge Wilde“ der Distanzhandelslandschaft bezeichnet, konnten ihr Online-Geschäft um 27,9 Prozentpunkte auf 5,73 Milliarden Euro Umsatzvolumen ausbauen. Das entspricht knapp einem Drittel des Online-Handelsvolumens. Den größten Anteil am E-Commerce-Markt, so betonen die BVH-Verantwortlichen nicht ungern, hätten jedoch die Multichannel-Anbieter, die in Sachen Wachstum allerdings mit einem Plus von 14,7 Prozent eher im Mittelfeld des Rankings liegen. Und auch ihr Umsatzvorsprung im E-Commerce gegenüber den Internet-Pure-Playern ist mit 6,7 zu 5,7 Milliarden Euro nicht mehr sehr groß. Berater Jochen Krisch, Inhaber der exciting Future GmbH, interpretiert die BVHZahlen kritisch: „Die Online-Umsätze der Katalogversender steigen kräftig, können aber weiterhin nicht auffangen, was im Kataloggeschäft verloren geht“, schreibt er in seinem Blog. Erstmals hätten die von rein elektronischen Versendern generierten Umsätze (9,6 Milliarden Euro) die über Katalog generierten Umsätze (8,9 Milliarden Euro) überstiegen. In spätestens zwei Jahren werde auch die Lage bei den Online-Umsätzen kippen. dz ❚ Ioa nni sK oun ade a it 30 Milliarden Euro Jahresumsatz boomt der Distanzhandel in Deutschland. Der Umsatzanteil am Einzelhandel ist mittlerweile auf fast acht Prozent gestiegen, und 60,4 Prozent der Branchenumsätze aller Versandhändler gehen über die virtuelle Ladentheke. Das zeigt die aktuelle Studie „Distanzhandel in Deutschland“, die der Bundesverband des Versandhandels (BVH) zusammen mit TNS Infratest durchführte. In Umsatzzahlen heißt das: 18,3 Milliarden Euro betrug bei Deutschlands Versendern der Bestellanteil via E-Commerce. Über die klassischen Bestellwege – Brief, Fax, Telefon – wurde lediglich ein Jahresumsatz von zwölf Milliarden Euro erwirtschaftet. „2009 lagen diese Zahlen noch näher beieinander und der Online-Anteil dominierte noch nicht so stark“, kommentiert Thomas Lipke, geschäftsführender Gesellschafter des Outdoor-Ausrüsters Globetrotter und BVH-Präsident, das Ergebnis. „Damals betrug er 15,3 Milliarden Euro und der Anteil des klassischen Distanzhandels 16,3 Milliarden Euro.“ Doch nicht nur die Internet-Bestellung, auch der durch die Vorabinformation im Web ausgelöste Kauf spielt im Distanzhandel eine wichtige Rolle. So haben sich 23 Prozent der Kunden vor dem telefonischen oder dem Fax-Kauf online über ihre Wunschprodukte informiert – vor allem in der jüngeren Zielgruppe. Bei den 14- bis Fot o: Fot olia / M 675 665 © INTERNET WORLD Business 5/11 11.000 Umsatzangaben in Mio. Euro *zu kleine Basis (Total: rund 60 Mio €) Männer Frauen Quelle: BVH/TNS Intranet, Stand: Feb. 2011 Katalogversender punkten bei Frauen, Webshops bei Männern Flugticket Pauschalreisen Karten für Kultur* Hotelübernachtungen** 391 Klingeltöne 390 Bahnticket 335 Musik-Files 145 Apps für Smartphones 110 Computersoftware 99 Mietwagenverträge 76 Mobilfunkverträge 55 Festnetzverträge 39 Sonstiges 245 © INTERNET WORLD Business 5/11 2.450 1.900 765 Total 20 % 14-29 Jahre 37 % 34 % 30-39 Jahre Umsatzangaben in Mio. Euro *Konzerte/Kino/ Veranstaltungen **und Gaststättenübernachtungen Quelle: BVH/TNS Intranet, Stand: Feb. 2011 Mit Flugtickets werden online 2,45 Milliarden Euro umgesetzt 18 % 40-49 Jahre 50-59 Jahre 60+ Jahre 10 % 9% Basis: alle Befragten (n = 1.000) © INTERNET WORLD Business 5/11 Quelle: BVH/TNS Intranet, Stand: Feb. 2011 Jeder dritte Networker registriert die Aktivitäten der Händler 28-29_verkaufen-mitmobileapps_teil3.qxp 28 03.03.2011 Internet World BUSINESS 11:02 Uhr Seite 28 E-COMMERCE 7. März 2011 5/11 VERKAUFEN ÜBER SMARTPHONE-APPS: TEIL 3 Vorsicht vor Projekt-Fallstricken Freelancer, Spezialagentur oder Fullservice-Dienstleister: Bei App-Entwicklern haben Händler die Qual der Wahl. Doch gute Projektpartner sind nicht immer einfach zu finden – und inzwischen auch schon monatelang ausgebucht E ine kompetente Mobile-Agentur zu finden, die Händlern eine passende Shopping App entwickelt, ist alles andere als einfach. Zwar spezialisieren sich immer mehr Anbieter auf die App-Entwicklung. Händler tun sich aber oftmals schwer damit, im Dienstleisterdschungel auch den passenden Agentur-Partner auszuwählen. Generell können Shop-Betreiber für App-Projekte entweder spezialisierte Mobile-Agenturen beauftragen oder mit selbstständigen Entwicklern zusammenarbeiten, die sich in der Regel auf die Programmierung nativer Anwendungen für ein bestimmtes Betriebssystem wie das Apple iOS konzentrieren. Doch auch klassische Multimedia-Agenturen bauen inzwischen zunehmend zusätzliches Knowhow für Mobile-Projekte auf. Welche Alternative die bessere ist, lässt sich pauschal nur schwer beantworten. Doch wer neben einer iPhone App zeitnah eine Anwendung für Android oder Windows Phone plant, kommt an einem größeren Entwicklernetzwerk oder einer Multimedia-Agentur in der Regel kaum vorbei. „Dass eine Mobile-Commerce-Anwendung auf allen relevanten Kanälen und Plattformen eine möglichst einheitliche Nutzererfahrung bietet, ist in der Regel nur garantiert, wenn Kunden bei allen Apps auf den gleichen Dienstleister vertrauen“, erklärt Torsten Schollmayer, Ex- in den Vieda-Verband nur Entwickler und Agenturen, die sich in einem öffentlichen Diskussionsforum vorstellen und „professionellen Ansprüchen“ genügen. Anfragen von App-Entwicklern oder Agenturen, die zwar gerne dem Vieda beitreten würden, nach Einschätzung des Vereinsgründers aber nicht „auf hohem Niveau entwickeln“ können, lehnt Welsch regelmäßig rigoros ab. „Apple macht es Entwicklern sehr einfach, schnell eine erste Anwendung zu programmieren und zu veröffentlichen“, argumentiert der ViedaGründer. „Wir achten daher unter anderem darauf, dass sich Mit„Kein Entwickler ist davor glieder bei ihren Apps gefeit, dass eine Anwendung von zum Beispiel an die Usability-Guidelines Apple zurückgewiesen wird.“ von Apple halten.“ Ein Martin Spitzenberg Punkt, den indes die Inhaber von Appmotion wenigsten Shop-Betreiber selbst beurteilen können. perte für Mobile Services bei der interna- Bei den aktuell 130 im Vieda organisierten tional aufgestellten Multimedia-Agentur Mitgliedern können Shop-Betreiber also Sapient Nitro. Kein Wunder also, dass fast sicher sein, dass sie ihr technisches Handalle Mobile-Agenturen einen Fullservice- werk beherrschen. Wie gut eine Agentur in Ansatz verfolgen und daher auf Wunsch der Praxis mit Kunden zusammenarbeitet, eine Anwendung gleich für verschiedene steht auf einem anderen Blatt. Es empfiehlt sich daher immer, vor der Vertragsmobile Betriebssysteme optimieren. unterzeichnung mit einem ReferenzkunVerein erleichtert Agentur-Akquise den eines Dienstleisters zu sprechen. Bei der Agentursuche sind unter anderem „Händler bekommen auf diese Weise imHinweise auf namhafte Referenzkunden mer ein Gespür dafür, ob eine Agentur eiein Indiz dafür, ob Anbieter über Know- ne App fristgerecht fertigstellen kann und how und Erfahrung verfügen. Allerdings das veranschlagte Budget eingehalten haben selbst spezialisierte Mobile-Agentu- wird“, weiß Carsten Frien, Geschäftsführer ren bislang erst vergleichsweise wenig Mo- des Berliner Mobile-Advertising-Dienstleisters Madvertise. bile-Commerce-Projekte umgesetzt. Der Kardinalfehler bei App-Projekten Um Auftraggebern daher die Suche nach kompetenten Agenturen ein wenig zu er- ist, dass Händler ihr Budget nicht richtig leichtern, hat der selbstständige App-Ent- planen. Das liegt meist daran, dass sie vom wickler Hanno Welsch im Herbst 2009 den Dienstleister vorab nicht richtig beraten „Verband der iPhone-Entwickler deutsch- werden. So bieten zwar immer wieder kleisprachiger Apps“ (Vieda) gegründet. Auf nere Agenturen oder selbstständige Entder Website www.vieda.de finden Auftrag- wickler an, Mobile-Commerce-Projekte geber zahlreiche Dienstleisterprofile von bereits für ein paar tausend Euro umzuMobile-Agenturen und selbstständigen setzen. Für dieses Geld gibt es meist aber App-Entwicklern. Aufgenommen werden nur statische Marketing-Apps, die Pro- Serie: Shopping-Apps Mobile Commerce gerät in Fahrt. Wie Sie auf den Zug aufspringen, lesen Sie in unserer neuen dreiteiligen Serie. ❚ Folge 1: M-Commerce-Basics – Konzepte und Plattformen Ausgabe 3/2011 ❚ Folge 2: App-Design – von Usability bis zu Rechtsfragen Ausgabe 4/2011 ❚ Folge 3: Projektmanagement – von Agentursuche bis Freigabeprozess Ausgabe 5/2011 Alle bereits erschienenen Teile dieser Serie finden Sie unter www.internetworld.de/webcode WEBCODE 1103026 dukte auf mobilen Endgeräten lediglich darstellen können. „Wenn eine ShoppingAnwendung eine Bestellmöglichkeit bieten und in Echtzeit mit dem klassischen Shop-System kommunizieren soll, müssen Händler bei der App-Entwicklung mindestens ein Budget von 20.000 Euro einkalkulieren“, warnt Madvertise-Chef Frien. Und damit ist es längst nicht getan. Folgekosten einkalkulieren Bei App-Projekten müssen Händler immer Folgekosten für Updates einkalkulieren. Hier gilt als Faustregel, dass für Software-Updates pro Jahr erneut die Hälfte des anfänglichen Programmierungsbudgets erforderlich ist. Dafür können Händler zum Start eher den Rotstift walten lassen.„Bei der Software-Entwicklung geht es nicht darum, sofort alle Features in eine Anwendung zu packen“, erklärt MobileExperte Schollmayer. „Wichtig ist vielmehr, dass Unternehmen flexibel, agil und schnell agieren.“ So sei es beispielsweise sinnvoller, erst nur den klassischen Shop in einer App abzubilden, um in einem zweiten Schritt dann zusätzliche Features wie GPS-Empfänger oder Digitalkamera in eine Anwendung zu integrieren. „Am erfolgreichsten sind bislang Apps von den Unternehmen, die zuerst am Markt waren“, argumentiert Schollmayer. Budgets für Updates sind darüber hinaus auch notwendig, weil sich erst in der Praxis zeigt, wie Nutzer auf eine App reagieren. Auf schlechte Kundenbewertungen im App Store oder Kritik wegen fehlender Features sollten Shop-Betreiber zeitnah mit einem Update reagieren können, weiß Madvertise-Geschäftsführer Frien. Doch verschlingen Software-Updates nur einen Teil des Budgets, das Händler nach dem App-Release einkalkulieren sollten. Denn auch für die offensive Vermarktung im App Store fallen erhebliche Kosten an, wenn man nicht in der AppFlut untergehen will. Zwar stellt etwa Apple immer wieder kostenlos neue Anwendungen auf der Startseite des App Stores vor. Doch werden hier meist nur Apps von großen Marken beworben. Anwendungen von kleinen und mittelständischen Unternehmen dagegen fallen durch den Rost. Ein vielversprechender Ansatz ist, Anwendungen über In-App-Advertising – Werbebanner in anderen Smartphone-Apps – zu bewerben. Der Berliner Dienstleister Madvertise verspricht, dass Händler über In-App-Advertising so viele Downloads generieren, dass ihre Anwendung spätestens drei Tage nach dem Release in den Top 25 der meistgeladenen Anwendungen ihrer Kategorie landet. Und wer in den Top-Listen auftaucht, profitiert in der Regel von einem Nachbrenneffekt. Mit einem Marketing-Budget von etwa 10.000 Euro pro Shopping App müssen Händler aber dennoch rechnen. Seriöse Mobile-Agenturen und Entwickler thematisieren in einem ersten Kundengespräch aber nicht nur den Aspekt App Marketing, sondern weisen auch darauf „Auf schlechte Kundenbewertungen im App Store müssen Händler schnell reagieren.“ Carsten Frien Geschäftsführer Madvertise hin, dass durch das heikle Thema „Freigabeprozess“ die Projektlaufzeit ungewollt verlängert werden kann. Überhaupt müssen Händler bei vielen Dienstleistern aktuell damit rechnen, dass ihr Projekt erst mit Verzögerung angeschoben wird. „Unsere Mitglieder sind in der Regel für die nächsten drei Monate ausgebucht“, sagt Welsch. Unter anderem von Shop-Betreibern, die künftig über Smartphones verkaufen möchten. ❚ Stephan Meixner 28-29_verkaufen-mitmobileapps_teil3.qxp 5/11 03.03.2011 11:02 Uhr Seite 29 E-COMMERCE 7. März 2011 Internet World BUSINESS 29 Marktübersicht: Ausgewählte App-Dienstleister EtatZahl der betreu- realisierten ung ab Mobile-/ AppProjekte 2010/2011 Mobile-/App-Projektkompetenzen Plattformkompetenzen Mob i HTM le Web/ L Gründung Mobile Unit Win d Win ows Mo dow b s Ph ile/ one Palm OS Mitarbeiter (fest/ frei) Goo g And le roid Nok ia Sym / bian Blac k OS berry Selbstbeschreibung Entw Prog icklung / ram mie rung Usab Des ility/ ign Kon z Con eption/ sulti ng App -Ma Verm rketi ng arkt ung / App le iOS Agentur Referenzkunden Appmotion, Hamburg Kernkompetenzen in Konzeption und Entwicklung von Apps und mobilen Websites sowie begleitenden Marketing-Aktivitäten 2/6 2009 10.000 Euro 8/20–25 Vergiss Aids nicht e.V., Eifrig Media Cellular GmbH, Hamburg Als Fullservice-Agentur eine der führenden Adressen für mobile Plattformen (Apps, Portale) im europäischen Markt 50/20 1999 30.000 Euro 150/180 Otto, E-Plus, Gruner+Jahr, Interone, Tribal DDB Clanmo GmbH, München Mobile Interactive Agency 40/4 April 2009 50.000 Euro 42/60 Lufthansa, Germanwings, Xing, Europcar, Herrenausstatter.de, Lilly Pharma Deutschland, Audi, Motel One u.a. Denkwerk GmbH, Köln Fullservice-Agentur 152/7 2008 10.000 Euro 12/23 BMW, Coupies, Netcologne, Thomas Cook, Yavido Glanzkinder GmbH & Co. KG, Köln Mitglied iPhone Deve9/9 loper Program. Neben App-Design und Entwicklung auch App-Store-Optimization, PR sowie Werbekampagnen 2008 10.000 Euro 40/60 Uno Pizza, Henze App, Beauty Locator, Baby Walz, Canada-App-Quintett Itemis AG, Lünen Unterstützt bei der Entwicklung und Umsetzung mobiler Strategien 2009 30.000 Euro 6/14 Hamburg@work, Foodle.de Meyle+Müller GmbH und Co. KG, Pforzheim Fullservice von der 200 Werbemittelkonzeption für Online, Mobile und Print über Umsetzung bis hin zum fertigen Medium 2009 10.000 Euro 20/10–15 neue, ca. 15–20 Updates Versandhausberater, Klingel, Heine, Jolie, Pferdesporthaus Loesdau, Globetrotter 150/60 Mindbox GmbH, Spezialisiert auf die Dresden Entwicklung von Mobile-Apps für iPhone, iPad und Android 18 k.A. 20.000 Euro 12/26 Immoscout („Mein Umzug“), My Mobai, Zeitungsgruppe Thüringen Mtify – Mobile Customer Engagement, Leinfelden, Echterdingen Fullservice-Agentur, die Endkunden mit Hilfe von portablen Endgeräten sensibilisieren, aktivieren und binden will 2/3 2009 10.000 Euro 1/4 m.Design-3000.de Mvolution GmbH, Jena Spezialist für native Apps 9 2005 20.000 Euro 10/20 HRS, Travelload, Avis, Lufthansa City Center Netz 98 New Media GmbH, Mainz Entwicklung von ECommerce-Lösungen, Websites und SocialMedia-Applikationen sowie digitale Inszenierung von Marken 35/5 k.A. 10.000 Euro 5/mehr als 5 Mainzer Museumsnacht, Deutsches Weininstitut, T-Online-Shopping-Portal für mobile Endgeräte Next Munich GmbH. The App Agency, München Fullservice-Agentur für Entwicklung und Vermarktung mobiler Lösungen für die Plattformen iOS, Android und Windows Phone 11/3 2009 10.000 Euro 25/40 BMW, Ravensburger Digital, Tirol Werbung Nionex GmbH, Gütersloh Fullservice-Dienstleister für Lösungen in allen Bereichen moderner InternetKommunkation 98 2009 10.000 Euro 6/10 Pubbles GmbH Opus 5 Interaktive Medien GmbH, Dreieich Umsetzung von Internet- und Intranet-Portalen, E-CommercePlattformen, Communitys und mobilen Applikationen 42 2010 10.000 Euro 3/5 iPhone-App „Das Barcelona des Carlos Ruis Zafón“ in Kooperation mit den S. Fischer Verlagen, Frankfurt Sapient Nitro, München Mobile Lösungen primär als ein Subkanal von MultichannelLösungen 249/26 k.A. variiert zwischen fünf- und sechsstelligem Betrag 22/35 Autotrader UK, Ionos go How (Flughafen-Marketing-Plattform) Legende Agenturkompetenz: nicht vorhanden Ihr Unternehmen fehlt? Bitte Mail an agentur@internetworld.de vorhanden ausreichend gut sehr gut Quelle: eigene Erhebung, basierend auf den Aussagen der Dienstleister, kein Anspruch auf Vollständigkeit 30_Recht_05-2011.qxp 30 02.03.2011 11:47 Uhr Seite 30 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 7. März 2011 Details entscheidend Der Bundesgerichtshof befasst sich mit den formalen Kriterien der Widerrufsbelehrung D er Gesetzgeber hat durch seine gesetzliche Musterwiderrufsbelehrung eine Hilfestellung für die Anfertigung einer ordnungsgemäßen Widerrufsbelehrung gegeben. Übernimmt ein Online-Händler den aktuell gültigen Text, ist dem Gesetz Genüge getan und er kann nicht mehr wegen fehlerhafter Widerrufsbelehrung abgemahnt werden. Nun hat der BGH jedoch entschieden, dass bereits Abweichungen rein formeller Natur (Zwischenüberschriften, Überschrift etc.) dazu führen können, dass die Widerrufsbelehrung nicht ordnungsgemäß ist (Az.: VIII ZR 82/10). Der Sachverhalt In dem Rechtsstreit ging es um die Rückabwicklung eines Kaufvertrags nach Widerruf. Dabei stellte sich die Frage, ob der Käufer ordnungsgemäß über das Widerrufsrecht belehrt worden war. Wäre die Belehrung ordnungsgemäß, so hätte der Käufer zu spät widerrufen. Die Widerrufsbelehrung des Händlers war mit „Widerrufsrecht“ überschrieben und enthielt folgende Formulierungen: „Verbraucher können ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Die Form zählt: Dauerthema Widerrufsbelehrung rufsbelehrung jedenfalls hinsichtlich des Fristbeginns nicht ordnungsgemäß war. Zudem rügte der BGH, dass die Schriftgröße der Belehrung zu klein war. Allerdings führt der BGH weitere zum Teil (zu) formelle Aspekte an, welche zur Unwirksamkeit der Widerrufsbelehrung führen können. Der BGH räumt ein, dass die Widerrufsbelehrung grundsätzlich auch vom gesetzlichen Muster abweiMarcus Beckmann chen kann, jedoch soll es bereits problematisch sein, ist Rechtsanwalt und wenn die Belehrung ledigExperte für Online- und lich mit „Widerrufsrecht“ Markenrecht. und nicht mit „Widerrufs❚ www.beckmannundnorda.de belehrung“ überschrieben ist.Auch fehlten die gliedernden Zwischenüberschriften Angabe von Gründen in Textform (z. B. „Widerrufsrecht“, „Widerrufsfolgen“ und Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung gegebenenfalls „finanzierte Geschäfte“. der Sache widerrufen. Die Frist beginnt Dies führt – so der BGH – dazu, dass dem Verbraucher nicht klar sei, dass er ebenfrühestens mit Erhalt dieser Belehrung.“ falls Pflichten nach Ausübung des WiderDer Spruch rufs hat. Der BGH entschied, dass die WiderrufsSchließlich hält es der BGH für problebelehrung nicht ordnungsgemäß war matisch, wenn sich die Widerrufsbelehund die Widerrufsfrist somit weiterlief. rung nur an Verbraucher richtet: „Die Dies ist insofern richtig, als die Wider- Belehrung wendet sich auch nicht, wie es das Muster vorsieht, konkret an den Adressaten der Belehrung („Sie“), sondern ist abstrakt formuliert („Verbraucher“), ohne den Rechtsbegriff „Verbraucher“ zu erläutern. Damit greift der BGH eine umstrittene Rechtsfrage auf, ohne diese jedoch abschließend zu entscheiden. Ist eine Einschränkung des Widerrufsrechts außerhalb der Belehrung auf Verbraucher erlaubt beziehungsweise ist sie zwingend erforderlich, damit nicht auch Kunden, die Unternehmer sind, auf einmal ein Widerrufsrecht haben? Jedenfalls ist anzuraten, Fo den Begriff „Verbraucher“ to: Fo tol in den AGB zu definieia /V eg ren, sofern man eine e entsprechende Einschränkung vornehmen möchte. Fazit: Keine Experimente Entspricht die Widerrufsbelehrung nicht den formellen Anforderungen, so liegt keine ordnungsgemäße Widerrufsbelehrung vor. Dies hat zur Folge, dass die Widerrufsfrist nicht etwa nur 14 Tage beträgt, sondern bis zu einer ordnungsgemäßen Widerrufsbelehrung weiterläuft. Zudem wird es sicher auch nicht lange dauern, bis entsprechende Abmahnungen folgen werden. Shop-Betreiber sollten daher in ihrem eigenen Interesse großen Wert darauf legen, ihre Widerrufsbelehrung dem gesetzlichen Muster anzupassen ❚ RA Marcus Beckmann Darauf müssen Sie achten: ❚ Auch formelle Abweichungen vom Mustertext des Justizministeriums können zu einer unzureichenden Widerrufsbelehrung führen. ❚ Wurde ein Verbraucher nicht ordnungsgemäß über sein Widerrufsrecht belehrt, läuft die Widerrufsfrist weiter. ❚ Tipp: Nicht vom gesetzlichen Muster abweichen. 5/11 Abmahnfallen, aktuelle Urteile, neue Gesetze: Auf Online-Recht spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter. Der E-Shop-Rechtstipp Sabine HeukrodtBauer, LL.M., Rechtsund Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz ❚ www.legalershop.de Gegen falsche Bewertungen kann man sich wehren Das Amtsgericht Frankfurt verurteilte einen Käufer, der Löschung seiner Verkäuferbewertungen auf der Online-Plattform eBay zuzustimmen und Schadenersatz zu zahlen (Urteil vom 21.10.2010, Az.: 29 C 1485/10-81). Der Käufer hatte den Verkäufer nach dem Kauf wie folgt bewertet: „Gibt DHL als Versand an, verschickt aber mit billigerem DPD – Note 6“, „Will Pay-Pal Zahlung außerhalb von eBay abwickeln, wodurch Käuferschutz erlischt“ und „Magnete sind auf beiden Seiten und in voller Größe mit Eigenwerbung bedruckt“. Das Gericht stellte jedoch fest, dass der Verkäufer sowohl DHL als auch DPD als Versandoptionen angeboten hatte, der Käuferschutz für die betroffene Warenkategorie gar nicht bestand und dass es sich bei der behaupteten Eigenwerbung um bloße Warnhinweise gehandelt habe. Bewertungen können entweder Meinungsäußerungen oder Tatsachenbehauptungen sein. Meinungsäußerungen sind zulässig, Tatsachenbehauptungen nur, wenn sie wahr sind. Sie sind dadurch gekennzeichnet, dass sie überprüfbar sind. Gibt ein Käufer eine objektiv falsche Bewertung ab, sollte sich der Händler zur Wehr setzen. Er muss den Käufer umgehend unter Fristsetzung auffordern, der Löschung zuzustimmen und gegebenenfalls seinen Widerrufsanspruch klageweise durchsetzen. Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht DATENSCHUTZ ERSATZZUSTELLUNG GENERISCHE TLDS ANBIETERKENNZEICHNUNG Facebook Disclaimer Haftungsfalle für Händler Berlin schreibt der ICANN Baustelle ohne Impressum Die Verwendung des Like-Buttons von Facebook auf der eigenen Website birgt ein Abmahnrisiko, meldet Rechtsanwalt Christian Solmecke. Grund: Klickt ein Nutzer den Button an, werden ungefragt seine Benutzerdaten auf einen Facebook-Server in den USA übertragen – das ist datenschutzrechtlich problematisch. Solmecke hat für diesen Fall einen Mustertext erstellt, den man in der Datenschutzerklärung für die eigene Website verwenden kann. Die Nutzung des Textes ist kostenlos, allerdings erwartet Solmecke einen Link auf seine Kanzlei als Gegenleistung. Zum Download gelangen Sie auf www.internetworld.de/webcode, geben ❚ Sie Webcode 1105030 ein. fk Die meisten Paketzustelldienste lassen sich in ihren AGB das Recht einräumen, die Ware bei Nichtantreffen des Empfängers auch an Nachbarn zuzustellen. Diese Haftungsfallle für Händler (Geht eine Warenlieferung auf dem Weg zum Kunden verloren, muss der Händler den Kaufpreis zurückerstatten) wurde jetzt vom Landgericht Köln bestätigt, die entsprechenden AGBKlauseln seien unbedenklich. Jurist Martin Rätze empfiehlt Händlern, entsprechenden AGB zu widersprechen, wenn es mit dem Versender schon einmal Probleme mit verschwundenen Sendungen gegeben habe. Ob der Versender dann noch für den Händler arbeiten will, hängt ❚ vermutlich vom Umsatz ab. fk Die Bundesregierung sieht die angekündigte Einführung neuer generischer Top Level Domains (nTLDs, zum Beispiel .berlin) kritisch. In einem Brief an die Internet-Kontrollbehörde ICANN mahnte Bernd Pfaffenbach, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, einen besseren Schutz der Interessen von Markeninhabern an. Das derzeit von der ICANN favorisierte Konzept sei auf Marken zugeschnitten, die erst nach einer substanziellen Prüfung der Schutzwürdigkeit eingetragen werden könnten. Diese Prüfung, so Pfaffenbach, sei allerdings in den meisten europäischen Ländern nicht vorgesehen. Beobachter rechnen damit, dass Kritikpunkte wie dieser die Einführung ❚ der nTLDs weiter verzögern werden. fk Eine „Baustellenseite“ benötigt nach Ansicht des Oberlandesgerichts Düsseldorf keine komplette Anbieterkennzeichnung. Nach Ansicht der Richter handelt es sich bei einer bloßen „Wartungsseite“ („Hier entsteht die InternetPräsenz der Firma...“) zwar auch um ein Telemedium im Sinne des § 5 TMG und selbst ein solch rudimentäres Angebot eines Unternehmens bedürfe deshalb eigentlich einer vollständigen Anbieterkennzeichnung. Allerdings fehle es bei ungekennzeichneten „Baustellenseiten“ an der in § 3 UWG geforderten wettbewerbsrechtlichen Relevanz. Mitbewerber können gegen einen Verstoß gegen die Impressumspflicht ❚ deshalb nicht erfolgreich vorgehen. fk 31_WebRelation1.qxd 01.03.2011 15:41 Uhr Seite 35 32_tools_news1.qxd 32 03.03.2011 11:04 Uhr Seite 32 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS Zehn Punkte für benutzerfreundlichen Content Generell gilt: Alle Inhalte – Texte, Bilder, Überschriften sowie andere Elemente und Informationen – müssen nutzerfreundlich und an die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst sein. Folgende zehn Punkte helfen dabei: Sind wichtige Inhalte gesondert hervorgehoben? Relevante Inhalte sollten immer entsprechend gestalterisch hervorgehoben werden. Ein einfacher Text-Link zu einem Registrierungsformular geht in der Masse unter – ein farblich abgesetzter Button ist besser. Stehen wichtige Inhalte am Anfang? Der Inhalt einer Seite sollte immer mit den wichtigsten Informationen beginnen. Auch eine hierarchische Strukturierung der Inhalte vom Allgemeinen zum Speziellen hilft. Sind die Formulierungen kurz und prägnant? Lange Sätze oder komplizierte Bezeichnungen sind schwer zu verstehen. Es sollte stets erkennbar sein, was mit einem Inhalt bezweckt wird, egal ob dieser aus einer Information besteht oder zu einer Aktion auffordert. Verwenden Sie Fachbegriffe? Fachwörter werden oft benutzt, um Kompetenz zu suggerieren, helfen aber nicht, wenn sie nicht verstanden werden. Erklären Sie Fachbegriffe, sofern sie überhaupt nötig sind. Sind die Inhalte in ihrer Darstellung konsistent? Damit Texte schnell erfasst werden können, müssen sie sinnvoll strukturiert sein. Prüfen Sie deswegen die Darstellung – Farbe, Schrifttyp, Größe – von Überschriften, Unterüberschriften, Listen, Texten und Links. Sind alle Links präzise und aussagekräftig formuliert? Jeder Link sollte „sprechen“. Bieten Sie einen Ausblick, welche Inhalte folgen. Das dient gleichzeitig der Suchmaschinenoptimierung. Unterstützen Grafiken die Texte sinnvoll? Achten Sie darauf, dass Grafiken, Diagramme und Ähnliches wirklich zum Text passen und diesen sinnvoll ergänzen. Achtung: Irrelevante Bilder schwächen Ihre Botschaft ab, zu viele Grafiken lenken vom Thema ab. Bieten Sie Ihren Besuchern ergänzende Inhalte an? Machen Sie es Ihren Besuchern leicht, weiterführende Inhalte zu finden. Verweise auf externe Inhalte stärken generell Ihre Glaubwürdigkeit. Stimmt das Verhältnis zwischen Informationsdichte und Freiraum? Genügend Freiraum macht Ihre Inhalte übersichtlicher, was Priorität hat, lässt sich besser hervorheben. Sind alle Inhalte und Medien für jedermann zugänglich? Wichtige Grafiken, Filme oder Animationen sollten unabhängig von Technologien darstellbar sein. Bieten Sie alternative Darstellungsmöglichkeiten an. 5/11 Paypal jetzt auch mobil Techniktipp Christian Fernandez, Creative Director der Kuehlhaus AG in Mannheim ❚ www.kuehlhaus.com 7. März 2011 Mit einer Lösung für mobilen Checkout prescht der Online-Bezahldienst nach vorn D er Online-Bezahldienst Paypal hat die schon lange erwartete Bezahlvariante für mobiles Payment eingeführt. Unter dem Namen Paypal Express Mobile können Kunden nun auch von unterwegs bestellte Waren direkt mit dem Smartphone oder Tablet-PC bezahlen. Lediglich zwei Klicks sind ab Warenkorb nötig, um den mobilen Checkout-Prozess abzuschließen. Trotzdem soll die neue Bezahllösung alle Sicherheits- Nur zwei Klicks: Die mobile Paypal-Lösung setzt auf Komfort aspekte bieten, die die Kunden von Paypal gewohnt sind. Außerdem wird den. Den Checkout-Prozess selbst hat der mobile Einkauf insgesamt vereinfacht, Paypal plattformübergreifend als HTMLda alle Versand-, Rechnungs- und Zah- Lösung konzipiert, sodass alle gängigen lungsinformationen dauerhaft gespei- Telefone damit zurechtkommen sollten. chert werden und unterwegs nicht mehr Die Installation einer App ist nicht noteingegeben werden müssen. wendig, um den Bezahlvorgang abzuschließen. Neben dem Verkauf von realer Für Apps und mobile Websites Ware lässt sich die Paypal-Lösung auch für Das neue Feature kann mittels einer API- den In-App-Verkauf von Dienstleistungen basierten Lösung in jeden bestehenden oder virtuellen Gütern nutzen. mobilen Webshop integriert werden, verBereits vor dem offiziellen Launch hat spricht Paypal. Vorbereitete Schnittstellen- Paypal in Deutschland einige Pilotkunden beschreibungen liegen sowohl für Online gewonnen. Medimops.de (gebrauchte Shops vor, die als App (iOS, Android) rea- CDs, DVDs, Spiele und Bücher), die lisiert wurden, als auch für Online Shops, Essenbestellplattform Lieferando.de, der die als mobile Websites ausgeführt wur- Poster- und Geschenke-Shop Closeup.de Handys nicht HTML5-fähig Keines der Topgeräte unterstützt alle wesentlichen HTML5-Features H TML5 bleibt für Betreiber mobiler Andere Funktionen wie das Rendern von Sites eine Herausforderung, denn kei- 3-D-Animationen unterstützt keines der nes der 15 meistgenutzten Smartphones in Top-15-Smartphones in Deutschland. Das Deutschland unterstützt die wesentlichen zeigt, dass es allein mit HTML5 derzeit Funktionalitäten des Standards vollstän- noch nicht gelingt, auf Endgeräten das dig. Zu diesem Schluss kommt Netbiscuits bestmögliche Nutzererlebnis zu erreichen. Bei den Smartphones-Betriebssystemen in seinem „Mobile Web Metrics Report“. Netbiscuits betreibt eine Cloud-Software- dominiert hierzulande Apples iOs noch Plattform für mobile Websites und Apps immer. „Mehr als 59 Prozent aller Smartphone-Zugriffe stammen von und verarbeitet monatlich Apple-Geräten, wohingegen rund 4,5 Milliarden mobile Symbian (18 Prozent) und Seitenaufrufe. Für den aktuelAndroid (zwölf Prozent) deutlen Report wurden diese Dalich geringere Anteile verzeichten analysiert. nen“, berichtet NetbiscuitsEinige Ergebnisse: LedigCEO Michael Neidhöfer. In lich acht der Top-15-Geräte in den USA sieht das schon ganz Deutschland unterstützen die anders aus: Android liegt dort Geolocation-API komplett, je bereits mit 44 Prozent deutlich neun unterstützen Web Stovor iOs mit 37 Prozent. Der rage und Offline-Web-AppliReport kann kostenlos unter kationen. Zehn Geräte können CSS3-Selektoren verar- Michael Neidhöfer sieht www.netbiscuits.com herunterbeiten, elf 2-D-Animationen. Lücken bei den Geräten geladen werden. cf ❚ sowie der Auslands-Telefoniedienst Tariffic von Woop.la haben den Paypal-Button bereits in ihre Anwendungen integriert. Angriff auf Kreditkarten Paypal verspricht sich von der mobilen Bezahllösung erhebliche Umsatzsteigerungen. Bereits 2010 wurden bei eBay zwei Milliarden US-Dollar über mobile Endgeräte umgesetzt. Bis zum Jahr 2015 soll der Anteil der mobilen Umsätze am gesamten E-Commerce auf 20 Prozent steigen, schätzt das Unternehmen. Die optimistische Prognose gründet unter anderem auf dem rasanten Absatz von Tablet-PCs, die ebenfalls als Mobilgeräte gelten. Paypal hat im mobilen Markt aber noch weit ehrgeizigere Pläne. In den kommenden Monaten ist eine Bezahllösung geplant, die auch im stationären Handel eingesetzt werden kann. Mittels der Kurzstreckenfunktechnik NFC (Near Field Communication) und anderer, bislang ungenannter Methoden, soll es bald möglich sein, beispielsweise auch im Café seinen Espresso per Handy zu bezahlen – womit Paypal den Kreditkartenanbietern den Krieg erklären würde. dg ❚ Neue Agentur für E-Commerce M it ihrer neuen Unit E-Commerce Outsourcing verspricht die Nürnberger Agentur Neuland Communication E-Commerce ohne Risiko. Vom Aufbau eines Online Shops bis zum Kundenservice können Händler alle Leistungen an den Dienstleister übertragen. Das Baukastensystem umfasst Online Marketing, Orderund Finanzmanagement sowie die komplette Logistik. Kunden können das ganze Paket oder auch einzelne Module buchen. Dabei geht Neuland finanziell ins Risiko: Die Agentur übernimmt die Anfangsinvestitionen und lässt sich dann erfolgsabhängig bezahlen. Je nachdem, wie viele Leistungen Neuland übernimmt, erhält die Agentur zehn bis 15 Prozent vom Umsatz. Erste Projekte aus den Bereichen Naturkosmetik, Sport, Foto und Elektronik haben die Nürnberger bereits realisiert. Für Tunebug, einen US-Hersteller von mobilen Soundsystemen, wickelt Neuland das komplette E-Business ab. cf ❚ PAYMENT NETWORK WEB CONTROL SOLUTIONS SOFTENGINE Rabatte für Shops mit EHI-Siegel Schutz von Produktbildern ERP mit Payment-Schnittstelle Das wissenschaftliche Institut des Handels EHI und Payment Network kooperieren. Shops mit EHI-Gütesiegel sowie EHI-Mitglieder erhalten Rabatte bei Zahlarten wie Sofortüberweisung.de, Partner von Payment Network bekommen Vergünstigungen bei der Siegel-Nutzung. cf Mit „Photopatrol 2.0“ hat Web Control Solutions eine Monitoringlösung vorgelegt, die die Verwertung von Produktbildern im Web kontrolliert. Ein erster Kunde, der so Copyright-Verletzungen aufspüren will, ist der Lebensmittel-Shop Saymo.de, der über 30.000 Produktbilder verfügt. cf Softengine, Entwickler des ERP-Systems „Büroware“, hat eine Schnittstelle zum Payment Service Provider Heidelpay geschaffen. Das Modul verbindet die Warenwirtschaft und die Buchhaltung mit den Heidelpay-Zahlungssystemen und ist mit gängigen Shop-Systemen einsetzbar. cf 33_Interview-Magento.qxd 5/11 02.03.2011 17:12 Uhr 7. März 2011 Seite 33 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 33 INTERVIEW „Taten sagen mehr als Worte“ 49 Prozent von Magento gehören eBay, und das seit einem Jahr – CEO Roy Rubin zieht eine positive Bilanz A uf dem eBay Analyst Day 2011 platzte die Bombe: Seit Anfang 2010 hält das Online-Auktionshaus eBay 49 Prozent der Anteile an Magento, Hersteller des gleichnamigen Open-Source-Shop-Systems. Die verspätete Bekanntgabe dieses Deals schlug hohe Wellen in der MagentoCommunity. INTERNET WORLD Business sprach mit Magento-CEO Roy Rubin über den richtigen Zeitpunkt für die ganze Wahrheit und die Zukunftspläne. Herr Rubin, wann wird Magento ein Unternehmen der eBay-Gruppe? Roy Rubin: Zunächst einmal freuen wir uns über einen starken Investor, der es uns ermöglicht, unseren Weg als unabhängiger, innovativer E-Commerce-Dienstleister weiterzugehen. Aber keiner von uns kann die Zukunft voraussagen. Es ist möglich, dass uns dieser Weg in zwei oder drei Jahren zu eBay führt – das ist eine Möglichkeit von vielen. Wir schließen nichts aus, wir sind für alles offen, solange es unserem Produkt und unserer Strategie dienlich ist. Aktuell sind wir allerdings nicht auf der Suche nach weiteren Investoren. Warum haben Sie Ihre Community ein Jahr lang im Dunkeln über den Deal gelassen? Rubin: Wir – und das Gleiche gilt übrigens auch für eBay – haben diesen Deal als rein finanzielle Transaktion angesehen. Wir haben eine Menge Kapital bekommen und behalten dabei die volle Kontrolle über unser Produkt und unsere Strategie, wir genießen weiterhin alle Freiheiten – und diesen Status hat auch eBay in den Ver- Im Herzen des E-Commerce – was bedeutet das genau? Rubin: Es ist für uns entscheidend, die jeweils aktuelle Spitze des ECommerce mit unseren Produkten zu bedienen, egal, wo sich Roy Rubin diese gerade befindet, ist Geschäftsführer und Gründer von sei es im stationären Magento Inc im kalifornischen Culver oder im mobilen Web City. Er gilt als der führende Kopf hinter oder vielleicht auch dem Erfolg des gleichnamigen Openoffline. Mit den Mietshops von Magento Go attackieWo sehen Sie diese ren Sie einen gut be❚ www.magento.com Spitze im Moment? Bei spielten Markt. Wie der Zielgruppe für wollen Sie sich gegen Magento Go? Platzhirsche wie PresRubin: Auf jeden Fall! In den letzten drei tashop oder ePages durchsetzen ? Jahren haben wir eine Verschiebung im Rubin: Ich denke, Magento hat viele WettMarkt festgestellt: Immer mehr Händler bewerbsvorteile. Wir gelten als innovative empfinden die technischen Herausforde- Marke, wir haben eine lange Feature-Liste, rungen des Shop-Betriebs – also Hosting, eine sehr aktive Community und können Performance, Security, PCI-Complience, mit unseren Produkten eine sehr breite Skalierung und so weiter – zunehmend als Zielgruppe bedienen. Source-Shop-Systems und zudem als geschickter Marketing-Stratege. Magento-Beispiel-Shop: Egal ob kostenlose Community Edition oder teure Enterprise Edition: Der Quellcode hinter dem Shop-System ist im Kern immer derselbe handlungen ausdrücklich unterstützt. Für Magento hat sich also dadurch faktisch nicht viel geändert, bis auf das Kapital. Dennoch hatten wir die Befürchtung, dass der große Name eBay den eigentlichen Kern des Deals überschatten würde und die Leute nur über eBay reden würden – obwohl es in dieser Geschichte hauptsächlich um Magento geht. Jetzt, ein Jahr später, können wir beweisen, dass unsere Unabhängigkeit nicht gefährdet ist – Taten sagen eben mehr als Worte. Sieht das die Community genauso? Rubin: Sicherlich gibt es ein besorgtes Grundrauschen und natürlich viele Fra- Was kommt als Nächstes? Magento Multichannel? Rubin: Definitiv. gen. Das verstehe ich, und deshalb suchen wir das Gespräch. Haben wir die Details und unsere Pläne und Absichten erklärt, dann verwandelt sich die Sorge in den meisten Fällen in Neugier oder sogar Begeisterung. Und ich hoffe, dass wir mit unseren zukünftigen Taten auch die letzten Skeptiker überzeugen können, dass es uns mit eBay an Bord weiterhin darum geht, im Herzen des E-Commerce präsent zu sein. Belastung, die von ihrer eigentlichen Kernkompetenz weit entfernt ist. Sie wollen keine Zeit für diese operativen Elemente verschwenden und suchen nach Lösungen, die ihnen an dieser Stelle Arbeit abnehmen. Hier kommt ab sofort Magento Go ins Spiel: Händler können ganz nach Wunsch zwischen einem SaaSModell und einem Onsite-Modell wählen, ohne dass sich ihr Shop-Front- und Backend verändert. Bis dato sind wir das einzige Unternehmen weltweit, das so eine Kombination aus einer Hand anbietet. Dazu kommt dann noch die Magento Go Platform, mit der Händler ihr jeweiliges Modell individuell anpassen können. Bleiben wir bei diesem Stichwort: Tatsächlich haben sich Ihr Angebot und Ihre Zielgruppe, seit Sie als innovatives Start-up angefangen haben, stark verbreitert. Können Sie trotzdem auch in Zukunft innovativ bleiben? Rubin: In den letzten drei Jahren haben wir unsere Innovationskraft immer wieder unter Beweis gestellt. Wir haben mit einem Produkt angefangen, das so gut wie niemand kannte, und haben es im professionellen E-Commerce-Bereich etabliert. Wir haben nach und nach das Portfolio und damit auch die Zielgruppe erweitert, aber in allen Magento-Editionen steckt immer der gleiche Code, den wir ständig verbessern und erweitern. Das ist unsere Stärke, und solange wir an ihm weiterarbeiten, werden wir auch weiterhin ein Innovationstreiber sein. Geht das ein bisschen genauer? Rubin: 2010 haben wir große Fortschritte in Sachen mobiles Internet gemacht und eine umfassende Mobile-Strategie entwickelt. Uns ist aber klar, dass das nur der Anfang sein kann. In den nächsten Jahren wird Mobile Commerce stark wachsen und Magento will dabei sein. Diesen Bereich werden wir also stark ausweiten. Darüber hinaus denken wir aber auch über andere Kanäle nach. Die Zugangspunkte für Webshopper werden sich in Zukunft stark erweitern. Händler müssen ihre Kunden nicht nur im stationären Web abholen, sondern auch auf Tablet-PCs, Handys, Fernsehern und im stationären Geschäft. Wir denken hier sehr viel über diese Entwicklungen nach und überlegen, wie ein mögliches Tool aussehen könnte und inwiefern Magento in all diesen Kanälen eine Rolle spielen kann. Das ist allerdings eine langfristige Aufgabe. Was steht auf der kurz- und was auf der mittelfristigen Agenda? Magento Go: Jüngster Spross der MagentoFamilie ist ein SaaS-Klon samt App-Plattform Rubin: In naher Zukunft wollen wir natürlich vor allem unsere Community weiter ausbauen und stärken. Wir müssen daran arbeiten, Vorschläge aus der Community besser in das Produkt zu integrieren. Außerdem wollen wir die Enterprise Edition weiter verbessern, vor allem in Sachen Skalierung und Performance. Mittelfristig sehen wir großes Potenzial in der Magento Go Platform, die wir für Händler, aber vor allem auch für Entwickler zur Platform as a Service ausbauen wollen. Wir wollen sie ermutigen, Cloud Services zu entwickeln, die auf unserer Plattform aufsetzen. Das Feedback ist schon jetzt sehr gut; wir glauben, dass Magento Go Platform für uns den nächsten Schritt in Sachen E-Commerce bedeutet. ❚ Interview: Ingrid Lommer Zum Unternehmen Magento, vor zehn Jahren unter dem Namen Varien gegründet, ist Hersteller des gleichnamigen Open-Source-Shop-Systems, das sich seit drei Jahren einen Namen nicht nur in der Open-Source-Szene macht. Das anspruchsvolle System, das in einer kostenfreien Community Edition sowie in kostenpflichtigen Professional und Enterprise Editions erhältlich ist, richtete sich bisher vor allem an größere Online-Händler und E-Commerce-Agenturen, die von der hohen Flexibilität des Systems profitieren wollten. Dazu startete Magento im Februar 2011 ein Software-as-a-Service-Modell (SaaS), mit dem Händler gehostete Shops mieten können. 34-35_Lagerhaltung.qxd 13:03 Uhr Seite 34 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 7. März 2011 5/11 Quelle: Fahrrad.de, Bike Mobil, Casio 34 03.03.2011 LAGERHALTUNG Ordnung im Chaos Mit der richtigen Organisation im Lager sparen Online-Händler Zeit und Geld. Nötig sind eine solide Planung, ein Blick aus der Vogelperspektive und ein bisschen Mut zum Chaos L üneburg: Im kleinen Lager des OnlineVersenders Pure Tea gibt es eine klare Produktsortierung: Schwarztee, Grüntee, Kräutertee. Eine genauere Aufteilung ist nicht nötig, alle Mitarbeiter kennen sich im Sortiment gut aus und finden schnell das richtige Produkt. Berlin: Im Lager des Fahrradhändlers Bike Mailorder liegen viele Produkte scheinbar ungeordnet in den Regalen, während andere, etwa Räder und Felgen, ihren festen Platz haben. Die Mitarbeiter finden mithilfe ihres Warenwirtschaftssystems zu den richtigen Produkten, sowohl beim Packen der Pakete als auch bei der Direktabholung durch einen Kunden. Bad Hersfeld: Im vollautomatischen Großlager von Amazon Deutschland wird alles automatisch gesteuert. Der Computer weist den Produkten ihren Platz im Lager zu und sorgt dabei für maximale Platzauslastung. Lagerarbeiter finden mit Navigationsgeräten den effizien- testen Weg zu den benötigten Produkten. Die kleine Deutschlandreise zeigt: Die eine richtige Lagerwirtschaft gibt es nicht, stattdessen muss jeder Online-Händler seine ganz persönliche Ordnung finden. Chaotisch oder fest vergeben Die erste Entscheidung ist zugleich die wichtigste: Soll das Lager einer chaotischen Lagerorganisation folgen oder einem Festplatzsystem? Mit dem Festplatzsystem fängt wohl fast jeder Händler an: Jedes Produkt im Portfolio hat seinen fest zugewiesenen Platz im Lager, auf dem nichts anderes stehen darf. Der Vorteil dieser Lagerhaltung liegt auf der Hand: Sie ist übersichtlich, relativ einfach umzusetzen und mit einem Blick in sein Lager kann der Händler seine Bestände visuell abschätzen.„Für kleinere Händler mit einer überschaubaren Anzahl von handlichen Produkten ist das klassische Festplatzsystem sicherlich eine praktikable Lösung“, bestätigt Christian Mauve, Geschäftführer des Herstellers für Versandhandelssoftware Mauve Mailorder. „Das gilt auch für sogenannte Schnelldreher.“ Die Nachteile dieses Systems entdecken Händler oft erst auf den zweiten Blick. Wird das Sortiment größer, muss beim Festplatzsystem unausweichlich neuer La- Handscanner: Automatisierung ist für die „chaotische Lagerhaltung“ zwingend erforderlich verderbliche Güter handelt, verschwenden sie Geld. Um solche Leichen zu vermeiden, müssen Händler mit größeren Stückzahlen ein First-in-First-out-System (FIFO) erarbeiten, bei dem immer die ältesten Produkte zuerst verschickt werden – keine triviale Aufgabe, wenn mit festen Lagerplätzen gearbeitet wird. Automatisierung unabdingbar Flexibler ist hier die chaotische Lagerhaltung. Bei diesem System werden eingehende Produkte völlig wahllos auf dem nächsten freien Lagerplatz abgelegt. Alle Lagerplätze sind akribisch gekennzeichnet, abgelegte Produkte werden mit der Lagerplatznummer verknüpft. Das System er„Die konsequente fordert oft ein Umdenken Datenpflege stellt das größte beim Händler. „Nach der Einführung der chaotiProblem dar.“ schen Lagerhaltung haben Christian Mauve wir trotzdem erstmal alles Geschäftsführer Mauve Mailorder Software geordnet einsortiert, weil wir dem System nicht so recht vertraut haben“, ergerplatz geschaffen werden, auch wenn innert sich Katja Palige, Leiterin Kundenmanche Regale vielleicht zeitweise leer ste- service bei der Weststyle GmbH. „Aber hen, weil das ihnen zugewiesene Produkt mittlerweile räumen wir alles kreuz und gerade ausgegangen ist. Experten sprechen quer ein, und das klappt prima.“ Diese Art hier vom Raumnutzungsgrad – und der der Lagerhaltung beschleunigt die Bestüliegt beim Festplatzsystem bei gerade mal ckung des Lagers und steigert den Raum60 Prozent. Außerdem entstehen häufiger nutzungsgrad des Lagers auf deutlich über „Lager-Leichen“, Produkte also, die ganz 75 Prozent. Der Nachteil: Ohne eine zuunten in einem Regalfach liegen und ei- mindest teilweise Automatisisierung der gentlich nie versendet werden, weil Neube- Wareneingangs- und Lagerprozesse kann stellungen auf die letzten Stücke des Altbe- eine chaotische Lagerhaltung nicht sinnstands gelegt werden, der dann das Lager voll betrieben werden, weil sonst Produkhäufig nicht mehr verlässt. Im besten Fall te im Lagerchaos schlichtweg verloren gebinden solche Leichen nur unnötig Kapital, hen. In großflächigen Lagern können im schlechtesten Fall, wenn es sich etwa um durch die willkürliche Verteilung der Pro- 34-35_Lagerhaltung.qxd 5/11 03.03.2011 13:03 Uhr Seite 35 TOOLS & TECHNIK 7. März 2011 dukte zudem die Laufwege länger ausfal- viduelle Lager-Lösung eröffnen. So ver- sind die wenigsten Händler gewillt, noch len. Im Idealfall werden die eingehenden kürzt zum Beispiel eine ABC-Klassifizie- einmal daran zu arbeiten oder aufwendige Produkte elektronisch erfasst (im Allge- rung der Produkte die Laufwege: Oft be- Verbesserungen vorzunehmen. Oft ein meinen mit mobilen Barcode-Scannern), nötigte A-Artikel werden dort eingelagert, kostspieliger Fehler: Denn Änderungen im an einen freien Lagerplatz gebracht und wo man sie schnell erreichen kann, selten Geschäftsmodell, im Bestellaufkommen, mit dessen Nummer verknüpft. Alle Infor- gebrauchte C-Artikel landen im hinteren bei den Warenkorbgrößen oder anderen mationen über das Produkt liegen in der Teil des Lagers. Auch eine Einteilung der Kennziffern können das bestehende LagerWarenwirtschaft vor, die später optimierte Artikel nach Attributen wie Größe und system schlagartig veralten lassen. Die EffiPicklisten für die Lagerarbeiter erstellt, de- Gewicht kann sinnvoll sein. „In einem zienz der Lagerwirtschaft sollte deshalb nen bereits optimierte Laufwege zugrunde chaotischen Lager kann ich auswählen, auf regelmäßig überprüft werden. „Händler liegen. Damit die Theorie in der Praxis welchen Platz ein Artikel kommt“, erklärt können ihre Bearbeitungs- und Durchfunktioniert, muss auch das menschliche Element funktionieren.„Das konsequente Auszeichnen der Produkte und die zentrale Datenpflege stellen unserer Erfahrung nach die größten Problem dar“, weiß Christian Mauve. „Bei kleineren Händlern hapert es oft an der Disziplin. Ware wird zum Beispiel vom Chef aus dem Lager genommen und nicht im Bestand gepflegt.“ Nicht zu Laufwegsanalyse: Lagerarbeiter im linken Beispiel gehen direkt zu einem Produkt, müssen dafür aber doppelte vernachlässigen ist auch der Wege in Kauf nehmen; der längere Laufweg rechts ist effizienter und erlaubt mehr Picks in einem Gang Punkt Datensicherheit: Sind die Bestandsdaten bei einer chaotischen Markus Knöller, Prokurist bei Fahrrad.de laufzeiten messen“, rät Gregor Walter, GeLagerhaltung einmal verloren, führt kein und Fitness.de. „Ich kann über das System schäftsführer von Mad Geniuses, Hersteller Weg an einer kompletten Neuindizierung nachvollziehen, wie der Umschlag eines der Warenwirtschaft Pixi. „Laufwege lasaller Lagerplätze vorbei. Artikels ist und dadurch dann den opti- sen sich durch das Aufzeichnen von Lagermalen Lagerplatz ermitteln.“ layouts analysieren; so werden sich überMittelwege erarbeiten schneidende Wege deutlich.“ Zudem sollEffizienz prüfen Zwischen den beiden scheinbar komplett ten Händler ihre Lagerumschlagsgeschwingegensätzlichen Systemen chaotische und Egal ob Chaos, Ordnung oder etwas da- digkeit im Auge behalten, fügt Christian Festplatz-Lagerhaltung gibt es Mittelwege, zwischen: Das richtige System zu finden, Mauve hinzu. „Sie offenbart, welche Prodie Händlern die eingangs erwähnte indi- braucht Zeit. Ist es endlich eingerichtet, dukte wertvolles Kapital binden.“ il ❚ Interview „Größere Änderungen sind im Tagesgeschäft nicht abzubilden“ Was sind die häufigsten Probleme bei der Lagerwirtschaft? Gregor Walter: Da wären zunächst Bestandsprobleme: mangelnde Verfügbarkeiten, Fehlbestände, zu hohe Lagerbestände. Effizienzprobleme entstehen durch ineffiziente Arbeitsabläufe, zum Beispiel die Einzelkommissionierung von Bestellungen oder das einzelne Zuordnen von Rechnungen zu Bestellungen. Eine große Rolle spielt auch die Arbeitsplatzanordnung. Zu viele und zu komplexe manuelle Arbeitsschritte, schlechte Laufwege und ein nicht nach Wegen, sondern nach Artikelstämmen geordnetes Lager können auch Effizienzprobleme hervorrufen. Außerdem fördern komplexe Arbeitsabläufe die Fehlerquote. Menschliche Fehler lassen sich nur durch einfache, sinnvolle Schritte vermeiden. Haben Sie ein paar einfache Tipps, mit denen jeder Händler seine Lagerhaltung verbessern kann? Walter: Identifizieren Sie Lagerpenner aufgrund der Abverkaufszahlen und des vorhandenen Bestands und bewerten Sie die Lagerumschlagshäufigkeit – so können Sie Bestände reduzieren. Zur Erhöhung der Effizienz zeichnen Sie am besten Ihr Lagerlayout und Ihre Laufwege auf Papier auf. Kreuzt dann beispielsweise der Wareneingang ständig den Versand, sollten Sie hier etwas verändern. Sie sollten auch Ihren Packern Gregor Walter Geschäftsführer der Mad Geniuses GmbH in Lützelburg ❚ www.pixi.de im Versand 15 Minuten lang zusehen und beobachten, welche unnötigen Wege und Handgriffe anfallen. Auch an der Arbeitsplatzökonomie kann gearbeitet werden. Vermeiden Sie zum Beispiel, dass Mitarbeiter stetig im Wechsel hoch und runtergreifen müssen. Wie kann die Lagerhaltung optimiert werden, wenn es mit diesen einfachen Tipps nicht getan ist? Walter: Bei schwerwiegenden Problemen im Lagerlayout, für deren Behebung die Regale selbst und die Durchgänge umgebaut werden müssen, ist die Optimierung aufwendiger. Schwieriger wird es auch, wenn die entsprechende Software die notwendigen Arbeitsschritte nicht zulässt. Solche Änderungen sind meist im Tagesgeschäft nicht abzubilden, da diese den Versandablauf und Warenfluss insgesamt massiv beeinträchtigen oder gar zum Erliegen bringen würden. Entsprechend werden diese Änderungen idealerweise nachts oder am Wochenende durchgeführt. Die Planung sollte allerdings nicht nur die groben Schritte beinhalten, sondern gleichzeitig auch die kleinen effizienzverbessernden Maßnahmen mit einschließen. Internet World BUSINESS 35 Software für die Lager-Logistik (Auswahl) Eine Auswahl an E-Commerce-fähigen Warenwirtschaftssystemen mit Lagerwirtschaft Software Hersteller 360e – Versandhandelssoftware E-velopment Büroware ERP Softengine Comarch Semiramis / Comarch AG Altum DdD Cowis DdD Retail Germany Eevolution Softwareproduktiv GmbH Enventa ERP ERP Novum Ilse Lagermanager Implements GmbH Mailplus Versandhandelssoftware Mac IT Solutions Manager SQL F&T Software Mauve Mailorder Mauve Pixi Versandhandelssoftware Mad Geniuses SAP Business One SAP SDS fashion / SDS video Science Data Software GmbH Wawifaktpro Computer & Software-Service Wawig Gises IT-Engineering Services Quelle: Softguide.de 36_Payment_Studie.qxd 36 02.03.2011 17:14 Uhr Seite 36 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 7. März 2011 5/11 PAYMENT Vorkasse und Paypal dominieren Interesse an abgesichertem Rechnungskauf steigt, mobilen Zahlverfahren wird hohes Potenzial eingeräumt n fünf Fingern abzählen kann der Kunde oftmals die Zahlverfahren, die Online-Händler ihm anbieten – in der Regel sind es immer die gleichen, Neuerungen sind selten. Rund 4,4 Bezahlarten haben Shop-Betreiber im Schnitt in ihrem Portfolio. 60 Prozent möchten in absehbarer Zeit ein weiteres Bezahlsystem dazunehmen, 40 Prozent sind mit ihrer Auswahl zufrieden und wollen nichts daran ändern. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „E-Payment“, die das Institut Ibi Research der Universität Regensburg im Zuge einer Neuauflage seines „E-Commerce Leitfadens“ durchgeführt hat. Gut 400 Web-Händler haben den Fragebogen dafür im Herbst 2010 ausgefüllt. Foto: Fuxart / Fotolia.com A Wie das Geld in den Shop kommt untersucht Ibi Research in einer neuen Studie karte, Sofortüberweisung.de und die Nachnahme. Im Vergleich zu 2008 zeigt sich, dass Am häufigsten bieten Shop-Betreiber die die Nachnahme als klassische Zahlart rückBezahlung per Vorkasse an. Auf Platz zwei läufig ist, E-Payment-Verfahren dagegen zuhat sich Paypal fest etabliert: 60 Prozent der legen. Sowohl Paypal als auch SofortüberShops haben die Zahlart im Angebot. Da- weisung.de konnten ihre Anteile ausbauen. hinter liegen etwa gleichauf die Bezahlung Bei den Händlern, die ihr Portfolio erweibei Abholung, per Rechnung, die Kredit- tern möchten, steht die Kreditkarte hoch im Kurs. 17 Prozent planen, ihre Kunden künftig damit bezahlen zu lassen. Bezahlverfahren in Webshops 13 Prozent wollen demWelche Zahlarten eingesetzt werden und geplant sind nächst Paypal und das Be83 % zahlen per Rechnung einVorkasse per Überweisung 1% binden. Beim Rechnungs60 % Paypal 13 % kauf – der von den Kunden 46 % bevorzugten, für die ShopZahlung bei Abholung 60 Prozent nutzen Paypal 1% Zahlung per Rechnung Nachnahme 17 % 3% Sofortüberweisung.de Moneybookers Bedeutung mobiler Bezahlverfahren Potenzial im eigenen Shop in den nächsten fünf Jahren Nutzung von Dienstleistern, die Ausfallrisiko übernehmen Kein Potenzial Nein, noch nie von solchen Dienstleistern gehört 6% 6% Zahlung per Finanzierung/Ratenkauf Sonstige Zahlungsverfahren 4% 7% geplant Mehrfachnennung möglich 10 % 13 % Abgesicherter Rechnungskauf Sehr hohes Potenzial 9% eingesetzt 7% 4% Clickandbuy Bislang allerdings ist deren Verbreitung marginal: Mobile Verfahren haben die Studienautoren mit anderen Zahlarten wie etwa Treuhandverfahren, Prepaid-Karten und länderspezifischen Zahlarten unter „Sonstige Zahlverfahren“ zusammengefasst; diese kommen gemeinsam auf einen Anteil von nur zehn Prozent. Erfreulich für die Händler: Sowohl bei Kreditkarten als auch bei Lastschriften halten sich die Ausfälle in Grenzen. Nicht zuletzt deswegen verzichten 60 Prozent der Shop-Betreiber auf die externe, 50 Prozent auch auf die interne Überprüfung von Neukunden. Die Studie steht in den kommenden Tagen unter www.ecommerce-leit faden.de kostenlos zur Verfügung. cf ❚ 44 % 37 % 9% 7% 7% Giropay Betreiber aber unsicheren Zahlart – sinkt die Hemmschwelle für die Händler durch die wachsende Zahl von Dienstleistern, die den Rechnungskauf für den Händler absichern. „Dieser Trend ist seit dem vergangenen Jahr sichtbar“, erklärt Georg Wittmann, der an der Studie mitgearbeitet hat. „Mittlerweile sind etliche Dienstleister mit verschiedenen Modellen am Markt aktiv.“ Zwölf Prozent der Shop-Betreiber greifen bereits auf solche Dienste zurück, elf Prozent planen es, 22 Prozent haben Interesse daran. 45 Prozent der Händler, die bislang keinen Rechnungskauf anbieten, können sich vorstellen, diesen einzuführen, wenn ein Dritter gegen vier Prozent des Umsatzes das Ausfallrisiko absichert. 44 % 43 % 9% Lastschrift Mobile Payment noch selten 45 % 13 % Kreditkarte Großes Potenzial räumen die befragten Shop-Betreiber auch mobilen Bezahlverfahren ein: Ein Viertel glaubt, dass Mobile Payment in den kommenden fünf Jahren ein großes oder sehr großes Potenzial haben wird, 35 sehen ein mittleres Potenzial. „Die Händler versprechen sich durch den Einsatz mobiler Bezahlverfahren zusätzliche Erträge zum Beispiel aus Spontankäufen“, meint Wittmann. Deswegen würden sich immer mehr Shop-Betreiber mit dem Thema auseinandersetzen. „Viele Händler beobachten das genau und prüfen, ob und in welcher Form mobile Verfahren für sie relevant sein könnten“, so Wittmann. n = 412 Unternehmen, die über einen eigenen Webshop verkaufen © INTERNET WORLD Business 5/11 Quelle: Ibi Research: „E-Payment“, Stand März 2011 Ohne Vorkasse geht nichts: Die große Mehrheit setzt darauf 7% Hohes Potenzial Wenig Potenzial 18 % n = 350 Unternehmen, die über einen eigenen Shop verkaufen n = 170 Unternehmen, die Zahlung per Rechnung anbieten © INTERNET WORLD Business 5/11 Quelle: Ibi Research: „E-Payment“, Stand März 2011 Gute Chancen für Mobile Payment sieht ein Viertel der Händler Nein, aber geplant Nein, auch kein Interesse 49 % 35 % 12 % 7% 31 % Mittleres Potenzial Ja 11 % Nein, aber Interesse daran 22 % © INTERNET WORLD Business 5/11 Quelle: Ibi Research: „E-Payment“, Stand März 2011 Jeder Zehnte nutzt Dienstleister zur Rechnungskauf-Absicherung Abgesicherte Rechnung / Lastschrift Chargeback-Quote bei Kreditkarten Rücklastschriftquote bei Lastschriften Würden Sie dies anbieten, wenn ein Dienstleister für vier Prozent des Umsatzes das Ausfallrisiko übernimmt? Anteil der nachträglich zurückgebuchten Zahlungen Anteil der Zahlungen, für die eine Rücklastschrift ansteht Rechnung Lastschrift 37 % 0% 31 % 0 – 0,25 % Ja Ja Nein 55 % Nein 45 % 34 % 66 % 1–3% 3–5% n = 201 © INTERNET WORLD Business 5/11 n = 222 Quelle: Ibi Research: „E-Payment“, Stand März 2011 Das Interesse, das Ausfallrisiko zu übertragen, ist groß mehr als 5 % 17 % 5 – 10 % 3% © INTERNET WORLD Business 5/11 9% 3–5% 6% 1% 17 % 2–3% 12 % 0,5 – 1 % 27 % 0–1% 1–2% 10 % 0,25 – 0,5 % 18 % 0% n = 145 Unternehmen, die Zahlung per Kreditkarte anbieten Quelle: Ibi Research: „E-Payment", Stand März 2011 Zwei Drittel haben keine oder sehr wenige Rückbuchungen mehr als 10 % 9% 3% © INTERNET WORLD Business 5/11 n = 96 Unternehmen, die Zahlung per Lastschrift anbieten Quelle: Ibi Research: „E-Payment", Stand März 2011 Auch bei Lastschriften halten sich die Ausfälle in Grenzen 37_39_Dienstleister_0511.qxd:Layout 1 5/11 03.03.2011 9:35 Uhr DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 7. März 2011 ADRESSANBIETER PLZ PLZ 8 9 PLZ explido WebMarketing GmbH & Co.KG www.explido-webmarketing.de Thomas Eisinger Curt-Frenzel Str. 10a 86167 Augsburg webmarketing@explido.de Tel.: 0821-2177950 Top-5-Agentur für PerformanceMarketing. Führender Anbieter von Suchmaschinenmarketing und Optimierung, Affiliate-Marketing, Website Usability und Consulting. 4 DZ-Media Verlag GmbH Werbe- & Mediaagentur für Direktmarketing www.dz-media.de Jan-Philip Ziebold Max-Keith-Str. 66 45136 Essen Tel.: 0201/815810-0, Fax: -29 kontakt@dz-media.de Direktmarketing seit 1998: Selektion aus über 10 Mio. Opt-In Daten -> Post-, Telefon- sowie E-Mail-Adressen in D/A/CH sowie NL. Leadgenerierung per CrossSale, Co-Reg, Co-Sponsoring sowie E-Mail über verschiedene Portale, Umfragen oder Verlosungen. PLZ DC Storm Deutschland GmbH www.dc-storm.de Jens Maurer Fahrgasse 89, 60311 Frankfurt a. M. 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Vor allem Überforderung und Zeitdruck sowie Schwächen im Informationsfluss und restriktives Führungsverhalten sind laut GC Consult angestiegen. Arbeitgeber müssten verstärkt spezielles Know-how wie im Bereich Arbeitspsychologie erwerben, um ihrer Rolle als „direktes Ohr“ zu den Mitarbeitern gerecht zu werden, empfehlen die Hamburger. sn KUNUNU Bewertungen erwünscht Die Arbeitgeberbewertungsplattform Kununu.de wächst weiter. Nach eigenen Angaben finden sich auf der Plattform derzeit mehr als 114.000 Arbeitgeberbewertungen zu 48.000 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zudem wurde eine Kooperation mit Xing gestartet: Xing-Mitglieder können direkt in den Unternehmensprofilen „Plus“ und „Standard“ Arbeitgeberbewertungen aufrufen, die auf Kununu von aktuellen und ehemaligen Firmenangehörigen sowie Bewerbern abgegeben wurden. Kununu richtet sich mit seinem Angebot an Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Während Mitarbeiter Unternehmen nach Kriterien bewerten können, die für Arbeitnehmer relevant sind, nutzen Firmen die Plattform zur Steigerung der Bekanntheit als Arbeitgeber, für Personalmarketing und Recruiting. sn Wer ist der Beste? Mitarbeiter bewerten Arbeitnehmer im Internet HAUFE GRUPPE Zielgenaue Suche Die Zahl der Jobbörsen in Print- und WebMedien nimmt immer mehr zu, die Suche nach der geeigneten Börse zur Platzierung einer Stellenanzeige wird immer schwieriger. Dieses Problem lösen will die Haufe Gruppe mit einem neuen Web-Tool: Der „Media-Atlas“ untersucht Print- und OnlineMedien daraufhin, wo das eigene Stellenangebot die gesuchte Personengruppe am besten erreicht. Derzeit sind mehr als zweihundert Stellenmärkte aus Tageszeitungen, Branchenblättern, global agierenden Jobportalen und Special-Interest-Seiten im Internet gelistet. Deren Stellenmärkte lassen sich laut Haufe unkompliziert und zielsicher nach den vorgegebenen Kriterien durchsuchen. Für Personalverantwortliche ist das Angebot kostenlos. Zudem präsentieren sich diverse Anbieter auf der Plattform mit umfangreichen Angaben zu ihrem Leistungsspektrum. sn 5/11 PERSONALBESCHAFFUNG GC CONSULT Arbeitgeber müssen umdenken 7. März 2011 Nur Xing spielt eine Rolle Social Media werden beim Recruiting kaum genutzt – egal wie groß das Unternehmen ist S ocial Media sind in aller Munde, ohne sie, so ist immer wieder zu hören, geht heute gar nichts mehr. Allerdings: Was in anderen Unternehmensbereichen bereits zum Altag gehört ist, steckt im Bereich Personalbeschaffung noch in den Kinderschuhen. Diesen Schluss lässt zumindest die Studienreihe „Recruiting Trends“ zu, die kürzlich vom Centre of Human Resource Information Systems der Universitäten Bamberg und Frankfurt/Main in Kooperation mit dem Jobportal-Betreiber Monster Worldwide GmbH durchgeführt wurde. Befragt wurden dafür neben den Top1.000-Unternehmen in Deutschland auch die jeweils 300 größten deutschen Firmen aus den Branchen Finanzdienstleistung, Informationstechnologie und öffentlicher Dienst. Tenor der Studie: Social-MediaAnwendungen werden im Vergleich mit klassischen Rekrutierungsinstrumenten noch eher verhalten genutzt. Dort, wo Social Media Tools schon eingesetzt werden, spielt insbesondere das Business Network Xing.com eine große Rolle, und zwar sowohl was das Schalten von Stellenanzeigen als auch was die Recherche zu Bewerberinformationen betrifft. So gaben 12,7 Prozent der Studienteilnehmer an, regelmäßig Stellenanzeigen in Xing zu schalten. Twitter mit 7,5 Prozent, Facebook mit 6,8 Prozent und Linkedin mit sechs Prozent werden weniger genutzt. Auch bei der Suche nach Informationen zu Bewerbern hat Xing die Nase vorn. Über 21 Prozent der befragten Personaler nutzen das Netzwerk, um sich über potenzielle Bewerber zu informieren. Lediglich 9,1 Prozent setzen zu diesem Zweck Facebook und 8,3 Prozent StudiVZ beziehungsweise MeinVZ ein. Damit steht fest, dass Xing der Kanal ist, der von den befragten Top-1.000-Unter- E-Recruiting liegt vorn In der Studie „Recruiting Trends“ des Centre of Human Resource Information Systems der Universitäten Bamberg und Frankfurt/Main in Kooperation mit dem Jobportal-Betreiber Monster Worldwide wurden auch Effektivität und Effizienz von Recruiting-Kanälen untersucht. Demnach kommen die besten Kandidaten aus dem persönlichen Netzwerk. Weniger zufrieden sind die Befragten mit Kandidaten, deren Einstellung über soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter zustande gekommen ist. Das beste Kosten-NutzenVerhältnis bei der Schaltung von Stellenanzeigen haben die Websites der Unternehmen sowie Internet-Stellenbörsen. Daneben sehen die befragten Unternehmen eine hohe Effizienz bei Praktikantenprogrammen. Darüber hinaus stellt die Studie auch fest, dass der Einsatz von E-RecrutingTools beim Personalbeschaffungsprozess Kosten und Zeit spart. So geht der Einsatz von Bewerber-Managementsystemen mit sinkenden Kosten je bearbeiteter Bewerbung einher. Gleichzeitig reduzieren sich Durchlaufzeiten und Kosten je Bewerbung. Foto: Monster 40_karriere.qxd Vernachlässigt: Personalchefs nutzen die Potenziale von Web 2.0 bislang noch zu wenig nehmen aus Deutschland am häufigsten genutzt wird. Lediglich bei der Imagewerbung stehen andere Kanäle im Vordergrund: 12,9 Prozent der Befragten greifen hierbei regelmäßig auf Facebook zurück, 9,2 Prozent nutzen Twitter und 8,3 Prozent Youtube. Facebook hat für Mittelstand keine Relevanz nissen der Studie „Recruiting Trends im Mittelstand“ des Centre of Human Resource Information Systems werden Social Media unter den befragten Mittelständlern lediglich für die aktive Kandidatensuche verwendet: Fast die Hälfte der befragten Mittelständler gab bei der Befragung an, dass Social-Media-Anwendungen die Rekrutierung unterstützen. Etwa jedes Zu einem vergleichbaren Ergebnis kommt die UniJobvergaben bei deutschen Unternehmen versität Erfurt im Rahmen Über welche Kanäle 2010 Neueinstellungen realisiert wurden ihrer Studie „Der Einfluss Sonstige (z. B. Headhunter) sozialer Netzwerkseiten 10,4% auf den Bewerbungs- und Rekrutierungsprozess“. In Bundesagentur für Arbeit der Erhebung wird festge3,3% stellt, dass Google oder soziale Netzwerke bei der Printmedien Internet Bewerberauswahl so gut 14,4 % 71,8 % wie keine Rolle spielen. „Vielen Personalabteilungen ist der Zeitaufwand für einen vorherigen Check der Bewerber im Internet zu hoch“, erläutert Heiner © INTERNET WORLD Quelle: CHRIS (Universitäten Bamberg und Frankfurt) Business 5/11 mit Monster Worldwide Deutschland GmbH Stahl, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Vergleichende Literatur- Mehr als sieben von zehn Neueinstellungen bei den Top-1.000wissenschaft, Kultur- und Unternehmen werden mittlerweile über das Internet generiert Medientheorie, Mediengeschichte an der Universität Erfurt. Er hat zehnte Unternehmen sucht in Karrieredie Studie im Rahmen der Projektstudien- netzwerken und sozialen Netzwerkplattphase des Baccalaureus-Studiengangs formen nach potenziellen neuen MitarKommunikationswissenschaften der Uni beitern und jedes vierte Unternehmen Erfurt betreut. So googelt der größte Teil plant das für die Zukunft. Dagegen werden der befragten Personaler eigenen Angaben offene Stellen nur sehr selten von den bezufolge nur selten nach den Stellen- fragten mittelständischen Unternehmen suchenden. Als einen Grund dafür nannte in Xing und anderen Portalen geschaltet: einer der befragten HR-Manager, dass es Lediglich 3,9 Prozent der Befragten gab an, unprofessionell sei, wenn der potenzielle in Karrierenetzwerken wie Xing oder Arbeitgeber Bewerber im Netz ausspähe. Linkedin Stellenanzeigen zu platzieren. Ein weiterer Grund sei zudem der Facebook, StudiVZ oder Twitter haben bei Wunsch, die Privatsphäre der Bewerber mittelständischen Unternehmen weder nicht zu verletzen. eine Bedeutung für die Veröffentlichung Noch zurückhaltender bei der Nutzung von Vakanzen noch für die Generierung von Social Media für die Personalbeschaf- von neuen Mitarbeitern. ❚ fung ist der Mittelstand. Nach den ErgebSusann Naumann 41-42_Persos+Impr.qxp 5/11 03.03.2011 13:10 Uhr Seite 41 MENSCHEN & KARRIERE 7. März 2011 Kai Prohaska PHD Germany, Frankfurt Stefan Ebert Der bisherige Digital Manager Kai Prohaska steigt in die Direktorenebene der MediaAgentur PHD Germany auf. Der 34-Jährige soll in seiner neuen Position vor allem die Bereiche Digital und International vorantreiben. Bevor Prohaska 2006 zu dem Frankfurter Unternehmen wechselte, war er bei OMD, einer anderen Tochteragentur der Omnicom Media Group beschäftigt. ❚ www.phdnetwork.de Baumarkt Direkt, Hamburg Valueclick, Unterhaching Als neuer Head of Business Development & Operations steigt Sebastian Kröning bei dem Ad Network Valueclick Media in Unterhaching bei München ein. Der 33-Jährige kommt vom WebHändler Amazon.de, bei dem er als Associates Business Development Manager tätig war. Kröning, der direkt an Country Manager Andreas Heintze berichtet, folgt auf Bérengère Carnot, die das Unternehmen Ende 2010 verlassen hat. Künftig verantwortet Kröning die strategische Entwicklung und die Betreuung der Publisher. ❚ www.valueclickmedia.de Seit 1. März 2011 besteht die Geschäftsführung der Baumarkt Direkt GmbH & Co. KG, ein Joint Venture der Otto Group und der Hagebau Handelsgesellschaft, aus einem Trio: Stefan Ebert leitet das Unternehmen künftig neben den bisherigen Geschäftsführern Michael Baumgardt sowie Volker Treppenstädt. Der 43-Jährige ist bereits seit 2007 als Kaufmännischer Leiter bei den Hamburgern aktiv und verantwortet in Zukunft zusätzlich den Bereich Business Development und IT. ❚ www.baumarkt.de Robert Lang Volker Patzak Fairrank Deutschland, Köln Criteo, München Cadooz, Hamburg Als neuer CEO verantwortet Jörg Simm künftig die Kölner Fairrank Deutschland GmbH. Der 50-Jährige entlastet nun Dietmar Schmücking, der als Chairman der Muttergesellschaft Fairrank AG im österreichischen Bregenz fungieren wird. Simm, der gemeinsam mit CTO Daniel Wette für die strategische Ausrichtung der deutschen OnlineMarketing-Agentur zuständig ist, arbeitete zuvor bei Microsoft in den Bereichen Vertriebsmanagement, Marketing, Service und Consulting. Bei Fairrank Deutschland kümmert er sich um Vertrieb und Marketing, Online Marketing sowie Personal und Finanzen. ❚ www.fairrank.de Die Criteo GmbH, Anbieter von Retargeting-Lösungen, befördert Robert Lang zum Head of Central Europe. Der 38-Jährige, der bisher für den Aufbau des deutschen Büros in München als Geschäftsführer zuständig war, verantwortet künftig neben dem deutschsprachigen Raum auch die Geschäfte in Osteuropa und den Niederlanden. ❚ www.criteo.de Neben seinen bisherigen Aufgaben als Head of Partner & Product Management übernimmt Volker Patzak bei der Cadooz AG zusätzlich die Position des Head of Business Development. Damit verantwortet der 39-Jährige, der seit 2009 Mitglied der Geschäftsführung bei dem Hamburger Unternehmen ist, den strategischen Ausbau der Geschäftsmodelle. Unterstützt wird Patzak von Jason Drake, dem neuen Vice Head of Partner & Product Management. Der 37-Jährige ist bereits seit 2000 für den Spezialisten für Gutscheine, Prämien und Incentives tätig, der zudem Verstärkung im Key Account & Customer Management erhält: Kerstin Klara Dreyer (37) war zuvor unter anderem im Steigenberger Hotel, Hamburg, und bei der Thomas Cook Service AG aktiv. Lisa Nielsen (23) war bei Schwarzkopf & Henkel tätig. ❚ www.cadooz.de Payback, München Mit zwei neuen Mitarbeitern verstärkt sich die Münchner Loyalty Partner GmbH, Betreiberin des Bonusprogramms M. Stephan Payback: Michael Stephan ist künftig für den neu geschaffenen Bereich „Payback Local“ und damit das CouponingGeschäft auf lokaler Ebene verantwortlich. Den Bereich „Payback Online Shopping“ S. Röhrich leitet nun Sebastian Röhrich, der zuvor unter anderem als Berater bei Roland Berger tätig war. Außerdem arbeitete der 37-Jährige danach bei eCircle, Ciao sowie Bing. Stephan war zuletzt als Mitgründer und CEO von Cooledeals.de aktiv, nachdem er unter anderem im Investment Banking und bei Holtzbrinck Ventures beschäftigt war. Darüber hinaus gründete der 41-Jährige das Portal Helpster.de. ❚ www.payback.net 41 Sebastian Kröning Jörg Simm Michael Stephan / Sebastian Röhrich Internet World BUSINESS Cord Henrik Schmidt Buch.de, Münster Der derzeitige Chief Financial Officer der Buch.de Internetstores AG aus Münster, Cord Henrik Schmidt, verlässt den Online-Buchhändler zum 31. Juli 2011 auf eigenen Wunsch, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. Schmidt gehört dem Vorstand des Unternehmens seit April 2006 an und war maßgeblich an der Entwicklung der Bereiche Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling beteiligt. Neben dem 43-Jährigen, der seine Tätigkeit bei Buch.de bis Ende Juli unverändert fortführen wird, gehören Albert Hirsch und – seit 2010 – Oliver Reul dem Vorstand an. ❚ www.buch.de Markus Rölver Mediaroute, Siegburg Der Online-Vermarkter Mediaroute GmbH verstärkt sich mit Markus Rölver. In der neu geschaffenen Position als Leiter Partnermanagement soll der 33-Jährige, der seit dem Gründungsjahr 2007 bei den Siegburgern im Produktmanagement tätig ist, mit seinem fünfköpfigen Team vor allem den Service für die Geschäftspartner ausbauen. ❚ www.mediaroute.de Jan Hesse / Guiseppe Salamone OMS, Düsseldorf Der Online-Vermarkter OMS zieht eine neue Ebene in der Führungsstruktur für den Bereich Verkauf ein: In Zukunft J. Hesse besetzen Jan Hesse und Guiseppe Salamone jeweils die neu geschaffene Position als Teamleiter im Bereich Marketing und Verkauf, der unter der Gesamtverantwortung von Linda Mozham steht. Mit G. Salamone der neuen Hierarchie-Ebene soll insbesondere die bundesweite Betreuung der Media-Agenturen verbessert werden. Hesse und Salamone arbeiten von Standort Düsseldorf aus. ❚ www.oms.eu Walter Scheuer Hill & Knowlton, Frankfurt Die Kommunikationsagentur Hill & Knowlton hat Walter Scheuer zum Head of Digital befördert. Der 37-Jährige war bislang als Associate Director bei den Frankfurtern tätig und leitet künftig den Service-Bereich Online und Digital, der unter der Marke iComms läuft. Diese im Juni 2010 gestartete Marke, die Scheuer mitgegründet hat, ist eine strategische Allianz zwischen Hill & Knowlton und der Agentur KWP in Neu Isenburg. ❚ www.hillandknowlton.de Arian-Elias Tawafi Free X Media, Hamburg Der Online-Vermarkter Free X Media verstärkt sich mit ArianElias Tawafi: Der neue Teamleiter im Bereich Automotive war zuletzt als Senior Key Account Manager bei der Bauer Media KG für die Onlineund Crossmedia-Vermarktung im Segment Automotive verantwortlich. Davor war der 32-Jährige unter anderem bei der Kiwi GmbH sowie der Axel Springer Auto Verlag GmbH tätig. ❚ www.freexmedia.de Peter Lauck Netzathleten, München Ab 1. April 2011 übernimmt Peter Lauck die Leitung des Bereichs Sales bei Netzathleten Media, Betreiber von Vertical Content Networks. Vor seinem Wechsel zu dem Münchner Unternehmen war Lauck Leiter Sales bei G+J EMS, einer Tochter des Verlagshauses Gruner + Jahr. ❚ www.netzathleten-media.de Impressum ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz, Thomas Perskowitz Herausgeber: Dr. Günter Götz, guenter.goetz@internetworld.de Chefredakteur: Dominik Grollmann (dg), dominik.grollmann@internetworld.de Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), frank.kemper@internetworld.de Redaktion: Elke Häberle (häb), elke.haeberle@internetworld.de Ingrid Lommer (il), ingrid.lommer@internetworld.de Ingrid Schutzmann (is), ingrid.schutzmann@internetworld.de Susanne Vieser (vs), susanne.vieser@internetworld.de Daniela Zimmer (dz), daniela.zimmer@internetworld.de Mitarbeiter dieser Ausgabe: Christiane Fröhlich (cf), Barbara Geier, Susann Naumann (sn),Cornelia Lütkemeier, Stephan Meixner Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Chef vom Dienst: Stefan Hofer (host), stefan.hofer@internetworld.de Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Harun Hosic, Susanna Knevels, Simone Köhnke, Simone Meyer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher, Melanie Wallner Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: angelika.hochmuth@internetworld.de Stellenmarkt: Dagmar Heuberger, Telefon: (089) 741 17-137, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: dagmar.heuberger@nmg.de Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Mathias Winterholler, Telefon: (089) 741 17-281, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: mathias.winterholler@nmg.de Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 15 vom 1.1.2011 Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: th@nmg.de Verlagsleitung Online: Matthias Sandner, Telefon: (089) 741 17-259, E-Mail: matthias.sandner@nmg.de Leitung Redaktion Online: Tanja Gabler (tga), tanja.gabler@internetworld.de Redaktion Online: David Henning (dah), david.henning@internetworld.de Sonja Kroll (skr), sonja.kroll@internetworld.de Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: leserservice@internetworld.de Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: kooperation@nmg.de Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42 – 50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Schon abonniert? www.internetworld.de/abo 41-42_Persos+Impr.qxp 42 03.03.2011 13:10 Uhr Seite 42 MENSCHEN & KARRIERE Internet World BUSINESS Dirk Weyel 7. März 2011 5/11 Frank Piotraschke Frogster Interactive Pictures, Berlin Mathias Müller von Blumencron AT Internet, Hamburg Spiegel Verlag, Hamburg Zum April 2011 scheidet Dirk Weyel, Mitgründer und Vorstandsmitglied der Frogster Interactive Pictures AG, Berlin, in bestem Einvernehmen aus dem Unternehmen aus. Die Aufgaben des bisherigen COO, der sich neuen beruflichen Aufgaben widmen möchte, übernimmt Chief Technology Officer Seth Iorio. ❚ www.frogster.de Der Spiegel Verlag ordnet die Führungsspitze des „Spiegel“ neu: Künftig ist Chefredakteur Georg Mascolo allein für das Print-Magazin zuständig, während Mathias Müller von Blumencron, bislang gleichberechtigter Chefredakteur, nun für den digitalen Bereich und damit auch für Spiegel Online verantwortlich ist. Der bisherige Chefredakteur von Spiegel Online, Rüdiger Ditz, bleibt im Amt und berichtet in Zukunft an seinen Vorgänger Müller von Blumencron. ❚ www.spiegel.de Seit 1. März 2011 verantwortet Frank Piotraschke bei AT Internet, einem Spezialisten für Web-Analyse mit Hauptsitz in Bordeaux, die Region Deutschland, Österreich und Schweiz als neuer Country Manager. Bisher war der 31-Jährige, der auf Timo von Focht (36) folgt, als Head of Business Development für den Aufbau des deutschen Standorts in Hamburg zuständig. Er berichtet an Philippe Richard, COO in Bordeaux. ❚ www.atinternet.com Jackson Bond Parship, Hamburg Ralf Frühwald Seit 1. März 2011 ist Jackson Bond als Senior Director Business Development der Internet-Partneragentur Parship tätig. In der neu geschaffenen Position verantwortet der 42-Jährige, der an den CEO der Parship GmbH Peter F. Schmid berichtet, den Ausbau neuer Geschäftsfelder und Services sowie die strategische Entwicklung des Unternehmens. Bond kommt von der Xing AG, bei der er sich unter anderem um die Übernahme von Socialmedian.com kümmerte. ❚ www.parship.de My Things, München Thomas Zemela / Nicolas Düdden / Hauke Partheil Digital Response, Hamburg Mit drei neuen Mitarbeitern verstärkt die Digital Response GmbH ihren Vertrieb: Künftig T. Zemela unterstützen Thomas Zemela, Nicolas Düdden und Hauke Partheil das Team von Sales Director Markus Hirner. Das Trio, das zuvor bei Hi-media Performance beschäftigt war, soll den Kundenstamm vergrößern und betreuen. Wäh- N. Düdden rend Zemela (33) zudem bei der Ad Pepper Media GmbH und der eCircle AG tätig war, arbeitete der 31-jährige Düdden zuvor unter anderem bei der Internet Agentur Salon Digital Media GmbH, HamH. Partheil burg. Partheil (29), der seine Karriere bei Shopping24.de startete, kümmert sich bei Digital Response zudem um den Bereich Social Media Marketing. ❚ www.digitalresponse.de Marcus Greven / Gerhard Sahner Mit einem eigenen Büro in München expandiert der britische Retargeting-Spezialist My Things von London aus nach Deutschland. Geleitet wird die neue Dependance von Ralf Frühwald, der in Zukunft als Managing Director für die Bereiche Sales, Partnerschaften und Operations verantwortlich ist. Zuletzt war der 40-Jährige, der von Sales Director Boris Strempel und Account Manager Madeleine Schellbach unterstützt wird, als Head of Sales bei Specific Media beschäftigt. ❚ www.mythings.com Sebastian Wenig Kupona, Fulda Die Online-Agentur Kupona GmbH, Spezialist für Performance Marketing, hat Sebastian Wenig als neuen Director Online Projects angeheuert. Der 36-Jährige koordiniert von Fulda aus ein bundesweit tätiges Team aus Content- und SEMSpezialisten. Zuvor war er unter anderem bei Sevenone Media, Home Shopping Europe sowie zuletzt als Head of CRM Customer Communications beim Pay-TV-Sender Sky in München tätig. ❚ www.kupona.de Philipp Girrger Cocomore, Frankfurt Als neuer Project Manager ist Philipp Girrger in Zukunft bei der Multimedia-Agentur Cocomore AG für die operative und strategische Arbeit für die Internet-Angebote von Procter & Gamble in Deutschland zuständig. Girrger komm von der Hochschule Mittweida zu den Frankfurtern. ❚ www.cocomore.de Klarna, Nürnberg Der Online-Zahlungsanbieter Klarna, dessen Stammsitz in Schweden liegt, verstärkt sein Management in Deutschland: M. Greven Marcus Greven, bisher bei der Clickandbuy Marketing AG in London tätig, kümmert sich bei Klarna als Head of Sales Key Accounts Germany in Zukunft um den deutschlandweiten Key-Account-Vertrieb. Der 46-Jährige war zuletzt als G. Sahner Director Sales International bei Clickandbuy tätig. Von der Commerz Finanz GmbH, einem Gemeinschaftsunternehmen der Commerzbank und BNP Paribas Personal Finance, kommt Gerhard Sahner zu Klarna. Der 43-Jährige, der zudem an verschiedenen Hochschulen lehrt, arbeitet künftig als Senior Key Account Manager. ❚ www.klarna.de Maciej Wyszynski Sociomantic Labs, Berlin Die Sociomantic Labs GmbH, Betreiber einer Plattform für Real-time Bidding, hat Maciej Wyszynski zum Managing Director Central and Eastern Europe (CEE) ernannt. Der bisherige unabhängige Berater, der Firmen bei ihrem Markteintritt in Zentral- und Osteuropa begleitete, ist künftig für die strategische Entwicklung und die Vertriebsleitung in der CEE-Region sowie die Kundenbetreuung verantwortlich. Zuvor war Wyszynski unter anderem als Executive Sales Director und Head of Zanox Polen beim Affiliate-Netzwerk Zanox.de für den Aufbau des Warschauer Büros zuständig und bei eBay Deutschland beschäftigt. ❚ www.sociomantic.com Philipp Linden / Claudia Sielemann / Christian M. Arnold / Volker John Nugg Ad, Berlin Mit vier neuen Mitarbeitern verstärkt sich der Berliner Tar- P. Linden geting-Dienstleister Nugg Ad: Als Consultants kommen Philipp Linden, bisher Portalmanager bei Doccheck.com, sowie Claudia Sielemann, zuvor als Coordinator B2B-Development für die digitale StrateC. Sielemann gie bei Hubert Burda Media tätig, ins Berliner Büro. Dort verantwortet Christian Marc Arnold als neuer Sales Manager DACH in Zukunft die Akquise sowie Betreuung aller deutschsprachigen Kunden. Er war zuletzt als Senior Sales C. M. Arnold Manager bei der Infopark AG beschäftigt. Von der Saperion AG, bei der er bislang als Director Product Management tätig war, wechselt darüber hinaus Volker John zu Nugg Ad. In der neu geschaffenen Position als Director Business V. John Development ist er künftig am Standort in Hamburg für die Produktentwicklung und das Business Development zuständig. ❚ www.nugg.ad Lassen Sie’s uns wissen Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder aussteigen, schreiben Sie uns. ❚ aufstieg@internetworld.de Termine@internetworld.de ❚ Hitmeister e-Commerce Day 2011 Die Fachmesse richtet sich an Online-Händler, Shop-Betreiber, Internet-Dienstleister und andere E-Commerce-Akteure, die sich über neue Entwicklungen im Web-Handel austauschen wollen. Auf dem Programm stehen mehr als 20 Fachvorträge mit aktuellen Praxistipps. Termin: Köln, 19. März 2011 Kosten: Für Händler kostenlos Infos: www.hitmeister.de/ecommerceday ❚ Live Shopping Days 2011 Zu den Highlights des Programms zählen hier unter anderem die Themen: Shopping Events 2.0, Fast Fashion Online, Shopping Parties, ein Innovation Forum, spannende Start-ups und Ideen für den E-Commerce sowie „Vernetztes Verkaufen – Wirksame Vermarktungsansätze jenseits von Google & Co.“. Termin: Berlin, 21. und 22. März 2011 Kosten: Ab 129 Euro zzgl MwSt. Infos: http://de.amiando.com/lsd_2011.html ❚ FiTech Gipfel Unter anderem mit dem Thema „IT als Schlüsselfunktion zur Unterstützung von CRM und Vertrieb“ richtet sich diese Veranstaltung mit Case Studies, Keynotes, Workshops und Diskussionsrunden an Entscheider und Manager aus der Internet-Branche. Termine: Heiligendamm, 10. bis 12. April 2011 Kosten: Nur per Bewerbung oder mit Einladung Infos: www.fitechgipfel.com ❚ Local Media Conference Die Fachkonferenz richtet sich an Verleger, Geschäftsführer, Marketing- und Vertriebsentscheider lokaler Print- und Online-Medien sowie Web-Verlagsleiter. Geboten werden Fallstudien, Diskussionen und jede Menge Praxisbezug zum Thema: „Gewinnbringende Strategien für lokale Medien und lokale Märkte.“ Termin: München, 12. April 2011 Kosten: 390 Euro zzgl MwSt. Infos: www.local-media-conference.com ❚ Facebook Day Diese Anwenderkonferenz ist ganz auf das Thema Marketing mit Facebook ausgerichtet. Auf der Agenda stehen unter anderem „Facebook-Controlling“ und „Fanpage und jetzt? Erfolgreiche Kampagnen im Überblick“. Termin: München, 13. April 2011 Kosten: 390 Euro zzgl MwSt. Infos: www.facebook-day.de ❚ Online Marketing Forum Das eintägige Konferenzprogramm befasst sich mit den Trends im Online Marketing rund um die Themen Mobile Marketing, SEO und SEA, E-Mail-arketing, Social Media sowie Web Analytics. Das parallele Workshop-Programm bietet die Möglichkeit, Themen zu vertiefen. Termin: Frankfurt, 3. Mai; Düsseldorf, 4. Mai; Hamburg, 12. Mai; München, 18. Mai 2011 Kosten: 199 Euro (bis 22. März, danach 249 Euro) zzgl MwSt. Infos: www.onlinemarketingforum.de ❚ Meet Magento Online-Händler, E-Commerce-Entscheider und Entwickler treffen sich bereits zum fünften Mal, um sich über aktuelle Entwicklungen auszutauschen. Auch in diesem Jahr wird das Kongressprogramm gemeinsam mit den Mitgliedern des Kongressbeirats gestaltet. Termin: Leipzig, 16. und 17. Mai 2011 Kosten: Ab 90 Euro inkl. MwSt. (1 Tag) Infos: www.meet-magento.de ❚ Payment 2011 Der Kongress für Zahlsysteme und Zahlungsprozesse behandelt unter anderem die Themen „Zahlungsprozesse im (Online-)Handel“ sowie „Payment Trends 2011 – mobil, sozial, neue Features“. Termin: Frankfurt/Main, 25. und 26. Mai 2011 Kosten: 945 Euro (Kongress- und WorkshopTag), 645 Euro (Kongress), 445 Euro (Workshop); alle Preise zzgl MwSt. und bis 31. März Infos: www.payment-kongress.de 43_Stellenmarkt_0511.qxd 5/11 03.03.2011 7. März 2011 14:10 Uhr Seite 43 STELLENMARKT Internet World BUSINESS 43 Online-Stellenmarkt www.internetworld.de/stellenmarkt Stylistin/Fotografin eCommerce Ernsting’s family Coesfeld-Lette Online-/Bildredakteur eCommerce Ernsting’s family Coesfeld-Lette Search Account Manager (m/w) Hamburg Xenion Isobar Webdesigner/ TemplateEntwickler CMS (m/w) HORNBACH Bornheim bei Landau Digital & Community Manager CAMPARI Deutschland GmbH Oberhaching Online Sales Manager (m/w) inmediaONE] GmbH Gütersloh Manager Digital Marketing (f/m) Munich The Walt Disney Company CRM Analyst (m/w) Elsevier GmbH München Online-Marketing Manager/in SEA Printus GmbH Offenburg Social Media-Spezialisten (m/w) MLP Finanzdienstleistungen AG Wiesloch E-Commerce Specialist (m/w) K&L Ruppert Weilheim Junior Account Manager und Account Manager (m/w) iProspect GmbH Hamburg Sales Consultant (m/w) Augsburg explido WebMarketing GmbH und Co. KG Projektmanager/in Online Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG Bonn Group Website Manager (m/w) Schweiz/ TowerConsult GmbH Kanton Thurgau Account Manager (m/w) eprofessional GmbH Online-MarketingManager (m/w) EUROFORUM Deutschland SE Hamburg Düsseldorf Group Head Direct Media Wiesbaden Planung und Beratung (m/w) Aegis Media Central Services GmbH Online-Marketing-Manager/-in Villeroy & Boch AG Mettlach Project Manager/in Social Media München eCircle GmbH Performance Marketing Manager/in eCircle GmbH München E-Commerce Spezialist eBay & Amazon (m/w) Foto Walser GmbH & Co.KG Burgheim AdManager / Campaign Manager (m/w) Xenion Isobar Hamburg Suchmaschinenspezialist/in Alba Moda GmbH Bad Salzuflen Teamleiter/in Online Marketing Ismaning Home Shopping Europe GmbH (Senior) IT-Consultant (w/m) ARITHNEA GmbH Neubiberg Fachmedien-Trainee (m/w) Online-/Offline-Medien Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG Projektmanager Online-Marketing (w/m) Tradoria GmbH Bamberg Webanalyst (w/m) WOLFORD AG Digital & CRM Manager (m/w) Lange Uhren GmbH Projektleiter/-in Online N21 GmbH Bregenz Glashütte Düsseldorf Online Marketing-/ Portalmanager (m/w) FID Verlag GmbH Bonn Senior Manager Digital Marketing (f/m) The Walt Disney Company Munich SEO Pro One Advertising AG München SEM Pro One Advertising AG München Mitarbeiter/in Online Marketing Minibär Triaz GmbH Freiburg Mitarbeiter/in Online Sales Support Triaz GmbH Freiburg Senior SEO-Manager/-in (m/w – Vollzeit) Umzugsauktion GmbH & Co. KG Schallstadt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter: www.internetworld.de/stellenmarkt Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: Bonn 0 89 / 741 17 – 432 oder –137 44-45_Szene.qxd 44 03.03.2011 13:14 Uhr Seite 44 SZENE Internet World BUSINESS 7. März 2011 5/11 After Work in München Zum zweiten Mal traf sich die Münchner Online-Szene zum entspannten Abend-Networking F ür die INTERNET WORLD Business war die Münchner After-Work-Party ein Heimspiel, entsprechend zahlreich waren die Redaktionsmitglieder vertreten. In bewährtem Konzept diente der Termin in der Nobel-Disco P1 dem lockeren Informationsaustausch in zwangloser Atmosphäre. Fingerfood war im Unkostenbeitrag von 15 Euro enthalten, Getränke gingen auf eigene Rechnung. Wer wollte, konnte seine Kontaktfrequenz beim Speednetworking erheblich steigern: In drei Runden lernten sich 16 Teilnehmer in je drei Minuten auf die Schnelle kennen. Der Temin für das nächste Event in München steht schon fest: 4. Juli 2011. Anmeldung: www.internetworld-afterwork.de dg ❚ Prominenz: Herausgeber Dr. Günter Götz und Online-Leiterin Tanja Gabler (beide INTERNET WORLD Business) mit Jan Ippen von Ippen Digital (v.l.) Freunde: Melanie Vogelbacher mit Christian Paavo Spieker, One Advertising Fotos: Marion Vogel Unter sich: Cornelia Heck, Annika Witte, Melanie Trueck, Tanja Tewes und Bettina Winkler – alle von Weltbild (von links) Speednetworking: 15 Kontakte in 45 Minuten – so schnell lernt man selten interessante Personen kennen Haben Spaß: Wolfhart Froehlich (Intellli Ad) und Redakteurin Ingrid Schutzmann Gut unterhalten: Dominik Grollmann (links, Chefredakteur INTERNET WORLD Business) und Marc Frey (Intellimedia) Mittendrin: Dalibor Tomasevic (li.) und Yves Peitzner, beide von The Brainstormclub 44-45_Szene.qxd 5/11 03.03.2011 13:14 Uhr Seite 45 SZENE 7. März 2011 Internet World BUSINESS Tradoria Live E s gab fast keine freien Plätze mehr im Hegel-Saal der Bamberger Konzertund Kongresshalle: Tradoria, einer der führenden deutschen Mietshop-Anbieter, hatte Händler und Partner zum dritten „Tradoria Live“-Handelstag geladen. Den Kongresstag leitete Geschäftsführer Tobias 45 Ausgezeichnet: Michael und Sibylle Eigl (rechts) von 123moebel.de haben den erfolgreichsten TradoriaShop betrieben Kobier mit einer Roadmap für das Jahr 2011 ein. Verstärkt werden sollen crossmediale Marketingansätze, Social-MediaAktivitäten, E-Mail-Marketing und die Bekanntheit des Anbieters mittels einer TV-Kampagne. Am Nachmittag „rockten“ Bestseller-Autor Prof. Dr. Mario Fischer („Website Boosting“) sowie die E-Commerce-Expertin Miriam Löffler („Erfolgsfaktor Website-Content: Think Content – von Anfang an!“) und Autor Johann Beck („Service ist sexy“) die Bühne. dg/mlö ❚ Service ist sexy: Autor Johann Beck erklärt, warum Gut besucht: Rund 350 Gäste kamen zum Event Kennenlernen: Tradoria-Chefin Beate Rank (Mitte) im Gespräch mit ihren Kunden Riesiger Einkaufswagen am Eingang Webciety in Hannover Wie geht Multichannel? Gruppendiskussion in Halle 6 ls Versuch gestartet, die Computermesse Cebit auf Web 2.0 zu trimmen, ist die Webciety im dritten Jahr ihres Bestehens ein fester Eckpfeiler im Messeprogramm. In diesem Jahr kreisten die Gesprächsrunden in der Halle 6 um die Mega-Themen Mobile und Social, aber auch Multichannel-Marketing wurde diskutiert. Und viele Unternehmen wie Xing, T-Systems Multimedia Solutions oder Strato nutzten die Gelegenheit, mit einem (relativ) preisgünstigen Stand dabei zu sein. Strato hatte sogar einen TV-Star dabei: Fernsehmoderator Aiman Abdallah (Pro7 „Galileo“) ist das neue Key Visual des Fotos: Frank Kemper A Mein Kumpel Aiman: Das neue Strato-Gesicht Hosters. Der studierte Informatiker harrte die ganze Messe über auf der Webciety aus – allerdings nur als Pappkamerad. fk ❚ 46_Meinung_0511.qxp 46 02.03.2011 11:51 Uhr Seite 46 MEINUNG Internet World BUSINESS 7. März 2011 KOMMENTAR GASTKOMMENTAR Die Krux mit Frequency Caps Zeit für echtes Crossmedia! 5/11 Matthias Wahl wartet auf neue Daten zur Werbewirkung medienübergreifender Angebote Natürlich bin ich ein aufgeklärter Konsument. Da geht es mir vermutlich nicht anders als Ihnen. Ich bin viel zu abgebrüht, um die Tricks der Werbewirtschaft nicht längst durchschaut zu haben. Werbung beachte ich erst D. Grollmann, gar nicht. Geschweige Chefredakteur denn, dass ich mich davon beeinflussen lasse. Mich kriegt so leicht keiner! Trotzdem: Hin und wieder passiert es mir, dass mich doch mal eine Anzeige interessiert. Schließlich ist keiner ganz frei von Leidenschaft. Früher habe ich dann in einer Zeitschrift zurückgeblättert, etwa bis zu der Abbildung einer exklusiven Fotokamera (oder was immer gerade mein Interesse geweckt hat), und habe diese dann eingehend studiert. Heute geht das nicht mehr, wie mir erst kürzlich aufgefallen ist: Ich sitze beispielsweise in der U-Bahn und lese auf der Heimfahrt auf dem Telefon einen Artikel in einem Nachrichtenportal. Wie üblich schenke ich der Werbung keinerlei Aufmerksamkeit (was übrigens oft auch an der völlig falschen Platzierung liegt – aber das ist ein anderes Thema). Jedenfalls lese ich den Artikel zu Ende und springe an den Seitenanfang, um zum Link für die Startseite zu gelangen. Es dauert zwar vielleicht nur eine Sekunde, bis sich die neue Seite aufbaut, aber diese Sekunde ist wertvoll, weil meine Aufmerksamkeit gerade nicht beansprucht wird. Vermutlich ist das der Grund, weshalb mir genau jetzt das Online-Banner von dem Drucker ins Auge springt, der auch das iPhone unterstützt. Geil! Nur leider ist das Banner jetzt auch schon wieder weg. Und wenn ich versuche mit dem „Back“-Button zurückzukehren, ist – Frequency Cap sei Dank – der Werbeplatz von einem anderen Motiv belegt. Dabei hätte ich so gerne geklickt. Ehrlich! F ast schon zwangsläufig fällt in letzter Zeit der Begriff „Crossmedia“, wenn über zukunftsweisende Werbemodelle diskutiert wird. Die Intention ist immer recht ähnlich: Alles soll irgendwie crossmedial sein und selbstverständlich kommen Unternehmen nicht umhin, jetzt und in Zukunft crossmedial zu werben. Dabei zeigt die Erfahrung, dass derzeit kaum ein anderer Begriff so inflationär und mit so viel begrifflicher Unschärfe verwendet wird wie Crossmedia. Dazu gesellt sich die Tatsache, dass er meist für intermediale Aktivitäten ohne die wichtige Beseitigung von Medienbrüchen missbraucht wird. Der Begriff ist damit bereits vollkommen ausgefranst, ehe die erste wirkliche Crossmedia-Kampagne überhaupt umgesetzt worden ist. Natürlich sind die Bemühungen durchaus legitim und honorabel, crossmediale Werbekampagnen zu realisieren, die methodische Grundlage für wirkliche Crossmedialität fehlt aber bislang. Die Intermedia-Datei der Agma (Arbeitsgemeinschaft MediaAnalyse) wird diese mit Sicherheit irgendwann bieten. Allerdings werden wir trotz der aktuellen Anstrengungen zur Fertigstellung dieses Dekaden-Projekts noch einige Jahre darauf warten müssen. Gegenwärtige Ansätze, die basierend auf großen Marktstudien wie der VuMA (Verbrauchs- und Medienanalyse) und der VA (Verbraucheranalyse) eine methodisch belastbare gemeinsame Währungsbasis für Radio / Online (VuMA) sowie für Print / Online (VA) herstellen, sind daher auf je- mail@internetworld.de Anonymisierung reicht nicht Die Kritik der Datenschützer an Google Analytics reißt nicht ab. Nachdem der niedersächsische Landesdatenschützer juristische Schritte gegen Analytics-Anwender angekündigt hat, finden Anleitungen großen Zuspruch, mit denen die Hauptforderung der Datenschützer – eine Anonymisierung der erfassten IP-Adressen – umgesetzt werden kann. Das sei jedoch noch nicht genug, meint Leser Matthias Postel. Es komme auch darauf an, wo die Daten gespeichert werden und wem sie dann gehören: Eine Anonymisierung der IP-Adresse reicht nicht aus beziehungsweise ist eigentlich nicht das wirkliche Problem. Weitere Probleme sind, dass Google die Daten in den USA speichert und dass die gesammelten Daten auch Google gehören und nicht demjenigen, der den Google Analytics Code auf seiner Website eingebaut hat. Zudem ist es auch möglich, die einzelnen Endgeräte (bewusst Endgeräte, da ja mehrere User dasselbe Gerät nutzen können, welches dann aber trotzdem die gleiche IP-Adresse hat) anhand anderer Methoden statt der IP-Adresse eindeutig zu identifizieren. Und trotzdem kennt man dann noch nicht den wirklichen Endnutzer. Hierbei handelt es sich keineswegs nur um ein deutsches Thema, auch in anderen europäischen Ländern wird Google Analytics sehr kritisch gesehen (Österreich, Schweiz) und daher zunehmend durch andere WebanalyseTools ersetzt. Zudem ist es sicherlich auch ein Problem, wo die Daten gespeichert werden, bei Google Analytics nämlich in den USA. Dieses ist bei vielen Anbietern nicht der Fall, unter anderem bei Webtrekk, AT Internet, Adobe/Omniture (auf Anfrage), Etracker etc. Diese bieten die Speicherung in deutschen oder in europäischen Datencentern an, die wesentlich stärkeren Kontrollen und Regeln unterliegen als die Betreiber in den USA. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, sollte sich also auch daran orientieren, wo die Daten gespeichert werden. Und, ja, auch meiner Meinung nach sind IP-Adressen kein persönliches Datum, da sollten die Herren Datenschützer sich bitte mit kundigen Leuten zusammentun und sich das mal erklären lassen. den Fall zu begrüßen. Aus strategischen Gründen widme auch ich diesen Studien sehr große Aufmerksamkeit: Es ist ein klar formuliertes Ziel, die crossmediale Verzahnung von Online, Print und Radio in Deutschland aktiv zu unterstützen – in theoretischer wie praktischer Hinsicht. Denn in der Realisierung echter crossmedialer Angebote liegt nicht nur ein großes Potenzial zur Steigerung der Umsätze aus Matthias Wahl, Geschäftsführer der OMS Vermarktungs GmbH & Co. KG in Düsseldorf ❚ www.oms.eu dem digitalen Geschäft, sondern hier lassen sich auch erhebliche Chancen für die klassischen Medien Print und Radio feststellen, die beide händeringend nach ertragreichen Zukunftsszenarien suchen! Doch wie sieht es mit der tatsächlichen operativen Umsetzung aus? Schließlich kann und muss eine stete Annäherung an echtes Crossmedia nicht nur auf methodischem Wege vonstatten gehen. Bis zur anerkannten Definition der erforderlichen Währungsstandards werden wir daher die Wartezeit verkürzen und entwickeln bereits jetzt innovative Lösungen, die sich in der Praxis auch effizient und erfolgreich einsetzen lassen. Und damit ist definitiv nicht gemeint, dass lediglich ein und dieselbe Werbebotschaft für verschiedene Medien aufbereitet wird! Ich bin absolut überzeugt: Crossmedia wird ein wichtiger und signifikanter Treiber für die klassischen Medien sein, den jeweils eigenen Bereich mit der Dynamik des „neuen“ Mediums Online zu stimulieren, zu entstauben und neu zu beleben. Dank des Nachweises einer erhöhten Werbewirkung echter crossmedialer Kampagnen unter Beteiligung von Online wird jedes klassische Medium profitieren und sich von aktueller mangelnder Beweglichkeit befreien können. Gleichzeitig werden auch die kreativen Möglichkeiten, die in der Verzahnung mehrerer Medien liegen, die Landschaft der momentan größtenteils drögen Webespots und -botschaften im positiven Sinne beleben können. Da macht es nichts, dass die für den geplanten Übergang zur Agma-IntermediaDatei jeweils gefundene Währungsbasis das Ziel heftiger Attacken von Werbekundenseite und selbst ernannten Währungshütern sein wird. Vielmehr ist es Zeit, den oben beschriebenen Ansätzen für bilaterales, echtes Crossmedia eine Chance zu geben, die gesteigerte Werbewirkung crossmedialer Kampagnen tatsächlich nachzuweisen – auch wenn die methodische Basis noch nicht gänzlich unangreifbar ist. Das wird dem Wort „Crossmedia“ endlich die verdiente Kontur geben und auch die Anstrengungen der Agma beflügeln, die lang ersehnte Intermedia-Datei voranzubringen. Parallel entwickeln und realisieren wir schon heute innovative Lösungen, die längst etabliert sein werden, wenn die erforderlichen Währungsstandards für Crossmedia endlich definiert sind. Das Abwarten und Beobachten muss ein Ende haben, denn wir haben keine Zeit mehr zu verlieren! ❚ Gehört „Google, Facebook und Apple wollen unsere Märkte angreifen.“ Burda-Vorstand Philipp Welte sieht das klassische Erlösmodell seines Hauses ernsthaft bedroht „Niemand benutzt Ping, das Nichtschwimmerbecken unter den Networks, das so social ist wie Isolationshaft.“ Alphablogger Sascha Lobo spottet über Apples Social-Network-Versuch „Über ein Jahr lang haben wir herumgepuzzelt. Dann haben wir einen Beschluss gefasst und dann wurde das mit fadenscheinigen Argumenten abgepfiffen.“ Grünen-MDB Konstantin von Notz ärgert sich darüber, dass die Enquête-Kommission „Internet“ jetzt doch ohne Bürgerbeteiligung tagen soll „Warum nicht gleich mit dem Internet-Standort Deutschland in die USA umziehen?“ T-Systems-Sprecher Ingo Notthoff twittert einen Vorschlag zum Thema IP-Adressspeicherung 47_WebRelation2.qxd 01.03.2011 15:43 Uhr Seite 55 48_Anz_STRATO.qxd 01.03.2011 15:46 Uhr Seite 48