- Heftarchiv - Internet World Business

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Webshop-Porträt:
Calida-shop.de
Ulrich Bartholomäus,
Geschäftsführer Affilinet S.50
Wonach Shop-Betreiber ihre
Software auswählen
S.39
MUSIKVERKAUF
Internet löst die CD ab
Die Umsätze aus legalen Online-Musikangeboten werden bis 2015 weltweit
auf 7,7 Milliarden US-Dollar ansteigen,
schätzt das US-Marktforschungsinstitut
Gartner. Sie holen demnach gegenüber
Verkäufen von Audio-CDs auf, die auf
10 Milliarden Dollar absacken sollen. fk
Umsätze Musik-Downloads
und Audio-CDs weltweit
15
Verk
ä
5,9
2010
6,3
2011
10
7,7
2012
Downloads
CD-Verkäufe
2015
Angaben in
Mrd. US-Dollar
Quelle: Gartner
© INTERNET WORLD Business 23/11
.INFO-AWARD
Preisgeld verdoppelt
Bis zum 13. Dezember 2011 läuft die
Bewerbungsfrist für die beste Website
mit .info-Domain. Anlässlich des fünften
Jahrestags der .info-Einführung sowie
ihres zehnten Geburtstags hat die .infoRegistry Afilias das Preisgeld verdoppelt:
18.000 US-Dollar sind zu gewinnen. fk
INTERNET-STANDARDS
Adobe stoppt Mobil-Flash
Der Softwarekonzern Adobe will die
Entwicklung von Flash für Mobilgeräte
einstellen und sich auf Anwendungen
konzentrieren, die auf HTML5 basieren.
Nach US-Medienberichten erwägt
Microsoft, den Flash-Konkurrenten Silverlight ebenfalls einzustellen. fk
S.31
pt
once
Wie Online-Marktplätze an
Werbung verdienen
S.22
a / iQ
Die Kosten
entscheiden
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: Fot
Foto
„Bändigen Sie das
Datenmonster“
Jacob Aqraou, bisher bei eBay für das
Kleinanzeigengeschäft zuständig, wird
neuer Europa-Chef des Handelsportals.
Der gebürtige Däne, der unter anderem
den eBay-Kleinanzeigenmarkt Kijiji aufbaute, löst Doug McCallum ab, der
einen Beratervertrag erhält. fk
6,8
Anzeige
Kundenservice
geht vor
Aqraou neuer Europa-Chef
ufe
www.internetworld.de
Gesucht und
gebucht
EBAY
CD-
ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL
Google+ frei für Unternehmen
Experten raten: Google Company Pages brauchen eine eigene Kommunikationsstrategie
M
ehr als vier Monate Zeit
ließ sich Google, um aus
seinem neuen Social Network
Google+ ein Tool zu machen,
mit dem Unternehmen professionell arbeiten können. Jetzt ist
diese Lücke geschlossen: Unternehmen, aber auch Initiativen,
Parteien und Vereine können
auf Google+ Seiten erstellen,
die nicht einer Person zugeordnet sind, sondern einer Firma
oder einem Produkt.
Während US-Konzerne wie
Toyota und Pepsi sofort mit
einer Google+ Company Page an
die Öffentlichkeit gingen, verlief der Start anderswo ruckelig.
So ließ der FC Bayern München
verlauten, keine der zahlreichen
auf Google+ verfügbaren Seiten
mit dem Bayern-Logo in der
Ecke sei vom Verein. Der Medienberater Thomas Knüwer
warnt Unternehmer davor, die
Google+ Company Pages genau
so zu behandeln wie die Facebook Fanpages, die inzwischen
bei keiner Social-Media-Strategie mehr fehlen dürfen. Was
Knüwer vermisst, ist die Möglichkeit für Nutzer, Fans und
Markenbotschafter, von sich
aus etwas auf den Company
Pages zu hinterlassen.
Auch Christian Clawien,
Director Social & Emerging Media bei der
Agentur Inter-
Fot
o: i
Sto
ck
one, sieht Google+
noch skeptisch: „Bei aktuell geschätzten einer Million in weiten Teilen noch inaktiven Usern in Deutschland ist
die Reichweite des Netzwerks
Neuer
Gewerbepark:
Google+ ist jetzt
offen für Unternehmensauftritte
Agenturen wachsen weiter
D
ie deutschen InternetAgenturen freuen sich über
eine weiterhin gute Auftragslage
und rechnen sich auch für 2012
gute Wachstumschancen aus.
Das geht aus der aktuellen Umfrage unter rund 400 Web-Agenturen und IT-Dienstleistern im
Rahmen des Agenturkompasses
von INTERNET WORLD Business hervor. Der Markt hat sich
zwar etwas stabilisiert – statt
zweistelliger Umsatzzuwächse
wie in den Vorjahren erwarten
die meisten Agenturen für 2011
ein Wachstum im mittleren bis
hohen einstelligen Bereich –,
doch der stetige technologische
Fortschritt der Online-Branche
erzeugt weiterhin einen hohen
Bedarf an Spezialisten, die die
neuen Features sinnvoll
umsetzen. Die bestimmenden
technischen
Themen für 2012 sind
Multiscreen- und User
Centered Design. Die 30
wichtigsten Dienstleister,
die sich mit diesen Themen
auskennen, finden Sie ab
Seite Seite 36. il
❚
derzeit relativ überschaubar.
Daher ist Google+ momentan
primär eine Plattform für
Unternehmen und Marken, für
die Fortschrittlichkeit zum
Markenkern gehört oder für die
die Early Adopter als Multiplikatoren eine wichtige Zielgruppe sind.“ Mirko Lange,
Geschäftsführer der Kommunikationsagentur
Talkabout in München,
arbeitet dagegen
die Unterschiede
zum Platzhirschen Facebook heraus. Ihn
faszinieren die Möglichkeiten, mit Google+ neuartige
Formen der Kundenkommunikation anzustoßen. Wie Unternehmen jetzt eine Google+
Company Page starten und was
sie damit anfangen können, beschreibt Lange ab Seite 12. fk ❚
Rakuten kauft E-Books
D
er japanische Internet-Konzern Rakuten übernimmt
den kanadischen E-BookHändler Kobo für 315 Millionen US-Dollar. Damit setzt Rakuten seine Einkaufstour durch
die E-Commerce-Landschaft
fort. Zuvor hatte der Betreiber
der größten Shopping-Plattform Japans bereits Tradoria
(Deutschland), Play.com (UK),
Priceminister.com (Frankreich)
und Buy.com (USA) gekauft.
Die Übernahme von Kobo
markiert Rakutens Einstieg in
❚
das Inhaltegeschäft. fk
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
Foto: Ströer
AUSGABE 23/11 14. NOVEMBER 2011
43205
Online-Werbung I E-Commerce I Technik
e 4,50 Fr. 9,00
2
AKTUELL
Internet World BUSINESS
14. November 2011
23/11
Axel Springer wächst digital Groupon: Manager-Exodus
Jeder dritte Umsatzeuro des Medienriesen kommt nicht aus Print
In Deutschland geht das Topmanagement von Bord
D
er Medienkonzern Axel Springer hat
seinen Umsatz in den ersten neun
Monaten um 11,7 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro gesteigert. Die leicht rückläufigen Erlöse bei inländischen Printmedien
fing das Unternehmen vor allem durch ein
Umsatzplus von 34,4 Prozent im Bereich
Digitale Medien sowie ein Plus von 30,4
Prozent bei ausländischen Print-Titeln auf.
Insgesamt flossen durch das Digitalgeschäft von Januar bis Ende September
rund 677,7 Millionen Euro in die Kassen
des Medienunternehmens. Das entspricht
rund einem Drittel des Gesamtumsatzes.
Im Vorjahr waren es erst 504,3 Millionen
Euro. Besonders stark legten die Werbeerlöse zu. Sie stiegen um 43,2 Prozent, die
übrigen Erlöse um 4,7 Prozent.
Besonders positiv in Sachen digitale
Medien lief Unternehmensangaben zufolge das dritte Quartal. Hier kletterten
die Umsätze im Vergleich zum Vorjahresquartal um 42,4 Prozent auf 243 Millionen Euro. Davon wurden 199 Millionen
Euro durch Werbung erwirtschaftet (plus 44 Prozent), der
Rest entfällt auf Abogebühren
und sonstige Erlöse. Der Gewinn
im Online-Bereich wurde in diesem Zeitraum von 16 Millionen
auf 41 Millionen Euro mehr als
verdoppelt. „Unsere digitalen
Medien wachsen unverändert
dynamisch und liefern einen
zunehmend größeren Ergebnisbetrag“, freut sich Springer-Chef
Mathias Döpfner.
Um die Vertriebserlöse weiter
anzukurbeln, kündigte Axel
Springer zudem eine Kooperation
mit dem digitalen Zeitungskiosk
der Telekom an. Bislang vertrieb
der Konzern seine digitalen Publikationen ausschließlich über Apple
und den eigenen Online Shop
iKiosk, der seit September auch
für andere Publisher offenstehen
sollte. Bislang wurden jedoch
Dickes Ding: Axel Springer ändert digitale Vertriebsstrategie keine Fremdtitel eingestellt. dz ❚
B
eim Gutscheinportal Groupon
läuft es nicht rund. Nicht nur,
dass das Unternehmen seit dem
Börsengang vielen Analysten als
heftig überbewertet und das Geschäftsmodell als nicht tragfähig
gelten. Auch die deutsche Dependance des Unternehmens sorgt nun
für schlechte Nachrichten: Vergangene Woche wurde zunächst bekannt, dass Groupon-Topmanager
Robert Bosch das Unternehmen überraschend verlassen
hat (INTERNET WORLD
Groupon Deutschland: Schlechte
Business berichtete online exNachrichten bestimmen das Bild
klusiv). Dann kam ans Licht,
dass auch Jörn Seidenschnur,
dass Google erst im September
Chief Financial Officer Internaden direkten Groupon-Kontional, bei Groupon hingeworkurrenten Dailydeal übernomfen hat. Groupon Deutschland
men hat. Einen Zusammenkommentierte die Personalie
hang mit dieser Akquise
Bosch nur äußerst schmallippig. Man habe sich im besten Robert Bosch: Nach bestreitet Google aber nachEinvernehmen getrennt. Den wenigen Monaten zu drücklich. Vermutlich ist die
Klarstellung auch deswegen
Weggang von Jörn Seiden- Google gewechselt
notwendig, weil Robert Bosch
schnur kommentierte das
mit seinem vorhergehenden Arbeitgeber
Unternehmen gar nicht.
eine Konkurrenzausschlussklausel vereinVon Groupon zu Google
bart hat und daher gar nicht für Dailydeal
Robert Bosch war erst im Frühjahr bei tätig sein dürfte.
Weder für Bosch noch für Seidenschnur
Groupon angetreten, um als Senior Vice
President Business Development das war bis Redaktionsschluss ein Nachfolger
Deutschlandgeschäft aufzubauen. Nun bestimmt worden. Die Aufgaben sollen zuwechselt Bosch zu Google, wo er als Agency nächst von den Länder-CEOs mit überDirector tätig sein und an Lars Lehne, nommen werden, hieß es aus informierten
Country Director Agency, berichten wird. Kreisen. Kein Wunder, denn Groupon muss
Pikant an der Personalie ist die Tatsache, nun vor allem eines: sparen. dg
❚
INTERNET WORLD Business 23/2011
E-COMMERCE
TRENDS & STRATEGIEN
Stärkere Vernetzung gesucht
Web-Modeshops im Fokus
Deutsche Bahn: mehr mobile Dienste und
Kommunikation via Facebook
Eine Studie zeigt, welcher Shop am besten
verkauft – und was es noch zu optimieren gilt
6
Ausbaufähiger Milliardenmarkt
Premiere: Bewegtbild-Konfernz des BVDW
10
12
Bitte recht freundlich
Eportrait macht Webcams zu Fotoautomaten
14
MARKETING & WERBUNG
Heitere Aussichten
M-Pathy hat zehn Usability-Regeln für den
Aufbau von Formularen zusammengestellt
Gesucht und gebucht
Web-Marktplätze setzen auf Werbevermarktung 22
Groß und geheimnisvoll
Die Mediariesen bringen ihre ZielgruppenMarktplätze nach Deutschland
24
26
Etats Marketing & Werbung
26
Rechtstipp: Bitte um Rücksendung
32
Techniktipp: Durch den Fulfillment-Dschungel 34
Peter Herold,
Geschäftsführer von Xamine, rät,
statt generischer Keywords lieber
solche mit Ortsbezug zu buchen
20
Bernhard Kelz,
Rechtsanwalt mit Fachgebiet IT,
kennt die rechtlichen Unterschiede
zwischen Google+ und Facebook 13
Nicole Prüsse,
Dienstleisterverzeichnis
40
Die Kosten bestimmen das System
Impressum
44
Markus Ramirez,
Wichtigstes Auswahlkriterium für die
Shop-Software sind die Kosten
Menschen & Karriere
44
Stellenmarkt
45
Geschäftsführer von Portica,
weiß, wie Sie erfolgreich durch den
Fulfillment-Dschungel kommen
34
Termine
48
Stefan Rick,
Gehört
50
Feedback
50
Inhaber von Netzberater.de, ist
davon überzeugt, dass Marktplätze
im Web Potenziale verschenken
23
Google setzt auf Frische
20
Topkampagne: Dulux sammelt für Unicef
43
Country Chairman DACH bei Vivaki,
setzt auf Kooperationen mit den
Marktbesten einer Technologie
24
Shopware wagt sich mit einer neuen
Shop-Lösung ins Enterprise-Segment
Wenn der Standort entscheidet
34
Kian Gould,
35
Software für die Großen
Ortsbezogene SEA wird immer wichtiger
32
17
Etats Tools & Technik
Die Branche erwartet höhere Online Spendings 17
Änderungen am Algorithmus betreffen viele Sites 18
50
RUBRIKEN
Minimalistisch zum Erfolg
16
Das Datenmonster bändigen
Gastkommentar: Customer Journey –
Wohin geht die Reise?
Vorstandsvorsitzender der OWM,
fordert endlich übergreifende
Leistungsnachweise für Werbung
Geschäftsführer von AOE Media,
setzt auf Berufserfahrung und auf
Englisch als Agentursprache
MEINUNG
Recht: Marken als Ware
TOOLS & TECHNIK
Die Multitasker kommen
Die Parallelnutzung von Web und TV steigt
Offline-Tugenden im Web-Geschäft
Calida-shop.de-Betreiberin Karin Stäbler will vor
allem eins: ihren Kunden etwas Gutes tun
31
Wie man sich gegen markenrechtliche Angriffe
auf Domains zur Wehr setzen kann
46
In Berlin zeigten Experten, wie Bilder laufen lernen 48
30
Regional Manager Affilinet, hält
die Erfassung der Customer Journey
für ein kompliziertes Unterfangen 50
Uwe Becker,
DMMA OnlineStar 2011: die Gala
8
Viele Hersteller von Puppen und Spielzeugen
lassen das Potenzial im Web noch ungenutzt
43
SZENE
Rund 250 Gäste feierten die Gewinner
Serie: Google+ (Teil 3)
So können Sie die Company Pages nutzen
Die Agentur AOE Media im Arbeitgeberporträt
28
Wer mit dem Handy einkauft, greift gern tief ins
Portemonnaie, zeigt eine Studie von eBay
29
So funktioniert’s auch mobil
Mobil werben, mobil verkaufen: Best Practices
bei der Mobile Business Conference
Keine halben Sachen
7
Cookie-Neuigkeiten
Ein zentrales Opt-out soll bald kommen
Ulrich Bartholomäus,
KARRIERE
Mobile Spendierhosen
Mehr machen aus Videos
Veeseo übernimmt Cavi.tv
Meinungen in diesem Heft
35
39
SPECIAL:
TECHNIK-DIENSTLEISTER
Gute Aussichten – Die deutschen WebAgenturen wachsen. Wir stellen Ihnen
30 Spezialisten für Website-Bau vor
36
AKTUELL
Sturm im Wasserglas
Die Google Maps API soll kostenpflichtig werden – setzt ein Kulturwandel im Web ein?
E
s waren nicht gerade leise Töne, mit
denen die „Financial Times Deutschland“ (FTD) Ende Oktober eine vermeintliche Sensation auf ihrer Titelseite verkündete:„Google bricht mit Gratiskultur“. Der
Hintergrund: Der populäre Kartendienst
Google Maps stellt Website-Betreibern eine
Schnittstelle (API) zur Verfügung, mit der
diese Kartenmaterial in ihre Seite einbinden können. Für die Nutzung der Schnittstelle sollen Website-Betreiber ab einer
bestimmten Größe in Zukunft zur Kasse
gebeten werden. „Diese Entscheidung
markiert einen Kulturbruch für die gesamte Branche“, ging die FTD gleich zu
Beginn ihrer Titelgeschicht in die Vollen.
Bislang galt Google als maßgeblich prägend für das Gratis-Web. Die Unternehmensstrategie zielte darauf ab, alle Dienste, die die WebNutzung befördern, grundsätzlich kostenlos
anzubieten, um anschließend von der nun besser
vermarktbaren Online-Werbung zu profitieren.
Nun kehre sich das Modell um.
Dünne Geschichte, groß aufgemacht
Tatsächlich bleibt Google Maps für alle privaten
Nutzer kostenlos – egal ob sie das Angebot als
Konsument nutzen, um eine Adresse zu suchen,
oder als Site-Betreiber, um eine Wegbeschreibung
einzublenden. Lediglich professionelle Anbieter,
die auf ein sehr hohes Volumen kommen, müssen
in Zukunft für die API zahlen. Wer pro Tag mehr
als 25.000 Aufrufe eines Kartenausschnitts generiert, muss künftig vier bis zehn US-Dollar je weitere 1.000 Aufrufe zahlen. 0,35 Prozent aller Websites seien davon betroffen, schätzt Google. Und:
Viele dieser reichweitenstarken Angebote nutzen
bereits jetzt eine Premiumlizenz, die für eine Gebühr von 10.000 US-Dollar jährlich erhältlich ist
und weitere Funktionen freischaltet. Denn: Anders als von der FTD unterstellt, gehört es bei
Google schon seit Jahren zur Unternehmenspolitik, für professionelle Dienste Geld zu nehmen.
Die meisten Marktbeobachter können deshalb
die Einschätzung der FTD nicht teilen (Kommentare unten). Allerdings: Auf eine erhöhte Zahlungsbereitschaft verweisen manche schon. Donata Hopfen, die für den Axel Springer Verlag die
Digitalstrategie für die Marke „Bild“ erarbeitet,
glaubt aber eher, dass Smartphones und Tablets
hier den Markt öffnen. Auch Internet-Experte Klemens Skibicki glaubt an Paid-Modelle, fordert
aber „Strukturbrüche im Denken“, wie sie etwa
die Spieleindustrie mit dem Verkauf von Virtual
Goods vorgemacht hat. dg
❚
Donata Hopfen,
General Manager Bildmobil,
Axel Springer Verlag
Prof. Klemens Skibicki,
Autor, Unternehmer und
Unternehmensberater
„Die ,Google-Maps-Entscheidung‘ markiert keine Zeitenwende. Hier handelt es sich
um ein Geschäftsmodell zwischen Partnern, von
dem beide Seiten profitieren. Unser Ansatz bei
Bild ist ein anderer: Wir schaffen es mit attraktiven
Angeboten, digitale Produkte zu verkaufen und
vorhandene Zahlungsbereitschaft zu nutzen. Wir
sind überzeugt, dass Smartphones und Tablets
eine große Chance bieten, in der digitalen Welt
kostenpflichtige Inhalte zu etablieren. Dafür müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Die Inhalte
müssen einzigartig und leicht zu erwerben sein.“
„Konsumenten werden nur in
der Nische für speziellen Content bezahlen. Google zielt mit
den kostenpflichtigen Maps nicht auf Konsumenten, sondern auf Firmen, die bereits gelernt haben, dass für professionelle Produkte auch bezahlt
wird. Für alle anderen gilt es, neue Erlösquellen zu
entdecken. Hierzu bedarf es Strukturbrüchen im
Denken. Klassische Spielehersteller wären nicht
auf die Idee gekommen, ihre Produkte umsonst
anzubieten – Anbieter von Social Games tun dies
und verdienen mit Virtual Goods bei Farmville &
Co. Millionen. Ab auf Entdeckungsreise!“
Lukasz Gadowski, Gründer,
Investor und Geschäftsführer Team Venture Europe
Markus Letzner,
Director Sales
CHIP Xonio Online GmbH
„Google hat in die Verbreitung
seines Maps-Dienstes investiert
und diesen kostenlos angeboten. Wettbewerb kann so schwer entstehen –
denn außer Microsoft oder Nokia kann kaum
jemand mit einem kostenlosen Produkt konkurrieren. Google hat langfristig gedacht. Dass sie nun
,ernten‘ wollen, ist logisch. Ein Ende der Gratiskultur stellt das aber nicht dar. Immer wieder werden solche Taktiken angewendet. Android wird ja
auch gratis angeboten, obwohl Google unter Umständen für Lizenzen zahlt. Bin da kein Experte –
Kolja* sagt aber, er hätte da mal was gehört.“
„Mit der Einführung einer Gebühr für die Kartenanwendungen verfolgt Google seinen
Weg konsequent weiter, dass einzig Unternehmen
für Services zahlen. Für den privaten User werden
sämtliche Applikationen und Anwendungen
weiterhin kostenlos bleiben, denn dahinter steckt
ein riesiger Wettbewerbsvorteil. Google folgt
damit derselben Einsicht, die auch wir uns zu
Eigen gemacht haben: Der Nutzer hat sich daran
gewöhnt, Anwendungen und redaktionelle Angebote im Internet kostenlos zu bekommen – wirtschaftlichem Erfolg steht das nicht im Wege.“
* gemeint ist Gadowskis Partner Kolja Hebenstreit
3
6
TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
XPAND21.NET
Vernetzte Produkttester
Ein soziales Netzwerk für Produkttester hat
die PR-Agentur Xpand21 gestartet. Mitglieder können Produkte testen und ihre
Erfahrungen mit anderen Testern austauschen. Beim Registrieren teilen sie ihre
Interessen mit und geben an, wo sie die
Besprechungen online veröffentlichen.
Kommentare und Bewertungen von Konsumenten spielen beim Web-Einkauf eine
zunehmend wichtige Rolle im Entscheidungsprozess. Xpand21.net will sich durch
die Vermittlung zwischen Anbietern von
Testprodukten und Testern refinanzieren.
Das Matching zwischen dem Hersteller
und den Produkttestern wird als Beratungsleistung abgerechnet. Derzeit ist das
Produkttester-Netzwerk noch in der Betaphase, rund 180 Tester haben sich bereits
registriert. Aktuell nutzen vor allem Software-Anbieter den Service. is
SOCIAL SWEEP WEEK
CBS lässt Serienstars twittern
Mit Social Media TV-Reichweiten steigern:
Das ist das Ziel der „Social Sweep Week“
des US-Fernsehsenders CBS. Eine Woche
lang, vom 5. bis 11. November, haben
Stars aus den verschiedenen Serien, beispielsweise „CSI: Miami“, für jeweils einen
Tag die Twitter- und Facebook-Seiten von
CBS übernommen, um direkt mit den Fans
zu kommunizieren.
Sweeps-Wochen sind die Zeiträume im
November, Februar, Mai und Juli, in denen
das Marktforschungsunternehmen Nielsen
TV-Reichweiten in den USA erhebt. is
14. November 2011
23/11
Stärkere Vernetzung gesucht
Deutsche Bahn: mehr mobile Dienste und Kommunikation via Facebook
D
prognostizierte Web-Umsatz 2011
ie Deutsche Bahn erweitert
beträgt 1,6 Milliarden Euro.
ihr mobiles Angebot und
Hüskes Team arbeitet auch am
verstärkt die Präsenz in Social
Ausbau des mobilen ServiceangeNetworks. Nachdem die vieldibots. Derzeit verkauft die Bahn
skutierte „Chefticket“-Aktion auf
über 2.000 Handy-Tickets pro
Facebook im Herbst 2010 zeitlich
Tag. Vertrieben werden sie über
begrenzt war, wird die Deutsche
eine mobile Webseite, über die
Bahn ab Dezember 2011 mit zwei
App „DB Navigator“ und den
Unternehmensprofilseiten in FaDienst „Touch & Travel“. Das Dacebook live gehen, kündigt Matenleck bei der Registrierung, das
thias Hüske, Leiter Online- und
kurz nach der Einführung dieses
Agenturvertrieb bei der DB VerDienstes auftrat und für Schlagtrieb GmbH, an. Um Servicethezeilen sorgte, ist inzwischen bemen rund um den Personenverhoben.
kehr wie aktuelle Auskünfte von
Im nächsten Jahr erhält die
den oft kontrovers diskutierten Von Zugverspätungen erfahren Reisende bald per Push-Dienst
Bahn-App mehr Funktionen:
Konzernthemen wie Stuttgart 21
zu trennen, wird die Deutsche Bahn mit Angebote. Zudem wächst der Online-Um- Echtzeitreiseauskünfte, die Verspätungen
zwei Facebook-Profilen arbeiten.
satz der Deutschen Bahn nach wie vor berücksichtigen, sowie Standorte des
Gründe für die Verstärkung der Social- stark. Da ist es nur konsequent, den Dialog Fahrrad- und Autoverleihs (Call a Bike
und Flinkster) werden integriert. Ein
Media-Aktivitäten gibt es einige: Von den mit den Kunden auch im Web zu suchen.
Jedes zweite Fernverkehrsticket der Push-Dienst soll Reisende, die bereits geim Juni gestarteten Twitter-Aktivitäten
habe die Bahn viel gelernt, erklärt Hüske. Bahn wird online gebucht. Bezogen auf bucht haben, über Verspätungen inforDurch die „Chefticket“-Aktion wurde den gesamten Personenverkehr ist es jedes mieren. Mit der neuen App „DB Tickets“
deutlich, dass Kunden direkt mit dem vierte. Im Vergleich zum Vorjahr verzeich- (iPhone-Version im ersten Quartal 2012)
Unternehmen in den Dialog treten wollen, net der Online-Vertrieb auf Bahn.de eine löst die Bahn den problemanfälligen Verund sie hoffen natürlich auf Schnäppchen- Steigerungsrate um 14 bis 15 Prozent. Der sand des Fahrscheins per MMS ab. is
❚
Zahlen rund um Bahn.de
❚ Registrierte
Kunden: 5,5 Millionen
Visits pro Tag: 1,4 Millionen
❚ Online-Tickets: bis zu 130.000 pro Tag
❚ Mobile Auskünfte:
circa 17 Millionen pro Monat
❚ Mobile Ticketverkäufe:
circa 70.000 pro Monat
(über 2.000 pro Tag)
❚ Online-Umsatz 2010:
circa 1,4 Milliarden Euro
❚
Die Deutsche Bahn wird ab Dezember auf Facebook aktiv
CBS Social Sweep Week: Fernsehstars
kommunizieren mit ihren Fans
Voting bringt Kunden
DISNEY/AMAZON PRIME
Lodenfrey.de entwickelt mit Voycer das Shop-Umfrage-Tool weiter
Mathias Hüske, DB Vertrieb
Teleshopping
auf allen Wegen
Mehr TV-Serien bei Amazon
Amazon baut das Content-Angebot im Bewegtbildsegment aus, um den Verkauf des
Tablet-PCs „Kindle Fire“ voranzutreiben.
Eine neue Lizenzvereinbarung mit Disney/
ABC Television Group ermöglicht es den
amerikanischen „Amazon Prime“-Kunden,
über 800 Folgen verschiedener TV-Serien,
darunter „Grey’s Anatomy“ oder „Lost“,
abzurufen. Käufer des „Kindle Fire“ können „Amazon Prime“ einen Monat lang
kostenlos nutzen. Das Kundenbindungsprogramm Amazon Prime kostet derzeit in
den USA 79 US-Dollar im Jahr. is
Anzeige
Sie suchen den
Fachmann für Suchmaschinen-Marketing?
Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business
www.internetworld.de/dienstleister
D
as Abstimmungs-Tool „Best Choice“
der Firma Voycer verhilft dem Online
Shop von Lodenfrey zu mehr Neukunden.
Seit dem Start Mitte September bis jetzt
generierte die Funktion „Freunde fragen“
für Lodenfrey.de 2.000 Abstimmungen, an denen
10.000 Leute teilnahmen.
Mit „Freunde fragen“ können Shop-Besucher ihren
Freundeskreis auf Facebook abstimmen lassen,
welches
Kleidungsstück Lodenfrey.de erklärt, wie „Freunde fragen“ funktioniert
am besten ankommt (siehe
INTERNET WORLD Business 19/11, Sei- waren, kamen über das Abstimmungste 51). Das Voting wird im Shop gestartet Tool in den Shop. 9,2 Prozent der neuen
und findet als App auf der Facebook-Seite Besucher kauften auch etwas ein. Mager ist
mit „Freunde fragen“ sehr zufrieden: „Die
von Lodenfrey statt.
„Freunde fragen“ wurde bislang von User, die aus der App auf unseren Online
1.000 Shop-Besuchern genutzt. Ralf Ma- Shop zugreifen, schauen sich im Durchger, Online Marketing Manager von Lo- schnitt fünf weitere Seiten an.“
denfrey, stellt detaillierte Zahlen auf dem
„Wir entwickeln das Tool weiter. KünfConversion Rate Forum am 16. November tig können sich die Kunden über Abstim2011 in München vor. 270 Nutzer, die vor- mungsergebnisse benachrichtigen lassen“,
her noch keine Kunden bei Lodenfrey.de kündigt Mager an. is
❚
D
er Web-Anteil an den TeleshoppingUmsätzen wächst. Laut einer Untersuchung der Strategieberatung Goldmedia wurden 2010 rund 16 Prozent der Teleshopping-Umsätze über das Internet erzielt. Bis 2016 soll sich der Anteil fast verdoppeln. 2011 sollen die Umsätze mit dem
TV-Produktvertrieb rund 1,5 Milliarden
Euro betragen. Die Goldmedia-Berater gehen von einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von sieben Prozent
aus, sodass 2016 zwei Milliarden Euro Umsatz mit Teleshopping generiert werden.
Der mobile Absatzkanal wird ebenfalls
wichtiger. Sein Umsatzanteil soll laut der
Goldmedia-Studie „Zukunft des Teleshoppings“ bis 2016 rund sechs Prozent
ausmachen. Die Studie wurde von QVC
Deutschland in Auftrag gegeben. „Die
Teleshopping-Anbieter befinden sich auf
dem Weg zu Multimedia-Versandhändlern, die die neuen Verbreitungswege konsequent für ihre E-Commerce-Aktivitäten
nutzen“, erklärt Ulrich Flatten, CEO von
QVC Deutschland. is
❚
14. November 2011
TRENDS & STRATEGIEN
Mobil Dienste
anbieten
Mehr aus Videos machen
23/11
S
econd Life? Ist da noch wer? Ende vergangenen Jahres besuchten rund 750.000
Nutzer pro Monat die virtuelle Welt, die
einst Millionen anzog und in der Konzerne
gar Repräsentanzen einrichteten. Gründer
Philip Rosedale zog sich im Dezember
2010 zurück und startet gerade neu. Sein
Baby heißt Coffee & Power (www.coffee
andpower.com) und mit dem will er ein
Netzwerk aus mobilen Dienstleistern knüpfen. Wer zwischendurch
Rosedale: Neustart
etwas erledigen kann,
mit mobilen Diensten schreibt seine Kompetenzen bei Coffee &
Power aus. Neu ist die
Idee nicht: In Hamburg
baut Gigalocal.de Ähnliches auf, in den USA
sind Zaarly und Taskrabbit aktiv.
Bei Coffee & Power
stehen lustige und
ernsthafte Services
für
Cent-Beträge.
Das Start-up aus San
Francisco hat angeblich
bereits ein Auftragsvolumen von mehreren
Zehntausend US-Dollar vermittelt. Interessanter als diese Zahlen dürfte besonders
für Investoren wie Amazon-Chef Jeff Bezos
oder Linkedin-Mitgründer Reid Hoffman
sein, dass Coffee & Power auf eine eigene
Währung und ein mobiles Bezahlsystem
setzt. Denn die Übertragung niedriger Beträge bringt im mobilen wie im stationären
Web noch immer Probleme mit sich. vs ❚
Z
uweilen wollen Investoren Geschäftsideen verknüpfen, um ihnen mehr
Kraft zu verleihen: Das ist der Hintergrund für die Übernahme von Cavi.tv
durch Veeseo.com. „Durch eine gemeinsame Herangehensweise der Unternehmen
können enorme Synergien erzielt werden“,
meint Andreas Quauke, Manager beim
High-Tech Gründerfonds.
Cavi.tv existiert seit 2009
und integriert für AuftragVeeseo.com bringt Videos
geber wie Otto, Amazon oder
Zuschauer und Reichweite
Cadooz
Produkthinweise
und E-Commerce-Funktiodes Avatar-Dienstes Weblin
nalitäten in Videos. „Bisher Cavi.tv: E-Commerceund des Spieleentwicklers
konnten wir dies nur anhand Funktionen im Video
Elkware. Wie viel Veeseo für
weniger
Schlüsselbegriffe
tun“, sagt Cavi-Mitgründer Dominik Rei- Cavi.tv bezahlt hat, wurde nicht veröffentsig. „Veeseo liefert mehr Daten über Filme licht. Die Hamburger profitieren jedoch
und hilft uns dabei, unsere Tools automa- vom Wachstumsmarkt Bewegtbild und ertisiert und gezielt zu platzieren.“ Dabei schließen sich mit Cavi zudem den Onlinesetzt Veeseo seine über Jahre entwickelte Handel, der Konversionsraten und EinTechnik ein, die bewegte Bilder mithilfe nahmen mithilfe von Videos kräftig steivon Spracherkennung und semantischen gert. „Wir bleiben dabei“, so Cavi-Gründer
Analysen überprüft und automatisch Reisig. Er kümmert sich nun um die InterMetadaten dazu erstellt. Damit lässt sich nationalisierung des Veeseo-Angebots. Bis
das Bildmaterial leichter Schlüsselwörtern Ende des Jahres soll Veeseo auch englische
für Suchmaschinen oder Themenschwer- Videos prüfen können. Kompagnon Mipunkten in Portalen zuordnen und wird so chael Bösken treibt die technischen Entbesser von Nutzern gefunden. „Die Cavi- wicklungen voran.
Beide Start-ups waren mit Risikokapital
Technologie passt in unsere strategische
Ausrichtung, Online-Publishern dabei zu finanziert: Die Übernahme fädelten die
helfen, Videos mehr Aufmerksamkeit und KfW-Gruppe, Sunday Ventures und KalRefinanzierungsmöglichkeiten zu vermit- mund Capital ein. An Cavi war noch der
teln“, sagt Jan Andresen, Geschäftsführer High-Tech Gründerfonds beteiligt, an
von Veeseo, bekannt auch als Mitgründer Veeseo die Gesellschaft Redalpine. vs
❚
Affiliate-Netzwerk Adseen setzt jetzt auch auf Social Media
E
❚ Web-Start: Alexander Zerr startet Adseen
2009, zwei Jahre später ergänzt er das
Netz um Social-Media-Funktionen.
❚ Werbekunden: Über Adseen schalten bisher rund 230 Advertiser Werbung. Zurzeit
laufen 30 Kampagnen.
❚ Publisher: Bei Adseen vermarkten knapp
400 Publisher rund 460 Sites.
❚ Internet: www.adseen.de
Hier finden Sie
Nachrichten von
jungen Firmen und
Investoren
Veeseo übernimmt auf Drängen von Investoren Cavi.tv
Werbe-Community
in Affiliate-Netzwerk wird sozial:
Adseen bringt seit 2009 Werbungtreibende mit Site-Betreibern zusammen und
organisiert die Platzierung von Bannern.
Jetzt hat Gründer Alexander Zerr, der Adseen bisher als Nebenerwerb organisierte
und in Paderborn als Web-Designer und
Programmierer arbeitet, sein Netzwerk
um Social-Media-Funktionen erweitert.
„Damit können sich Publisher und Advertiser direkt untereinander vernetzen,
Kampagnen ausschreiben oder neue Entwicklungen diskutieren“, beschreibt Zerr
die Vorteile.„Die Posts können sofort auch
über Twitter und Facebook veröffentlicht
werden und helfen dort, die Reichweite zu
erhöhen, oder fördern die Imagepflege der
Beteiligten.“
Internet World BUSINESS
Nachhaltige
Partnerschaft
N
Adseen: Das bisherige Affiliate-Netzwerk wird
nun zur Community von Spezialisten
Adseen agiert in einem umkämpften
Markt: Diesen führen in Deutschland die
Affiliate-Netze Zanox und Affilinet an.
Weitere 15 Netze stehen in der zweiten
Reihe und konkurrieren mit vielen Spezialisten. Adseen bringt gegenwärtig 230
Advertiser und 400 Publisher zusammen.
Wie bei anderen Netzen bezahlen Erstere
im Voraus für Werbeplatzierung und
Reichweite. Vom Ertrag, den die Publisher
pro Klick auf die Banner erhalten, behält
Adseen 30 Prozent für sich. Die Social
Media Tools sind kostenlos, dazu bietet
Adseen wie seine Konkurrenten Statistiken und Informationen rund um laufende
Kampagnen.„Die Community kommt gut
an“, beobachtet Zerr, „damit soll sich Adseen herumsprechen und wachsen.“ vs ❚
achhaltig einkaufen ist ein stetig
wachsender Trend, den im Internet
bisher nur wenige Portale bedienen. Jetzt
kooperieren mit Ecosia und Wegreen zwei
Dienste, die für schnelle und umfassende
Informationen sorgen: Wegreen bietet als
App und auf einem Portal (www.wee
green.com) die Nachhaltigkeitsampel, die
zeigt, wie stark sich Händler und Unternehmen auch für Gesellschaft und Umwelt
engagieren. Ecosia wiederum vermarktet
eine Suchmaske (www.ecosia.org), die auf
Kooperation: Ecosia bringt
Informationen von Wegreen
die Suchergebnisse von Bing und von
Yahoo zurückgreift. 80 Prozent der Einnahmen aus den bei Ecosia platzierten Anzeigen gehen direkt an Projekte zum
Schutz des Regenwalds. Als Add-on für die
Suche hat Ecosia nun Wegreens Nachhaltigkeitsampel integriert: Suchen Nutzer
nach Unternehmen und Produkten, sehen
sie auf einen Blick, wie diese arbeiten und
unter welchen Bedingungen produziert
wurde. Auch bei Mozillas Firefox kann
Wegreens Nachhaltigkeitsampel bereits als
❚
Add-on integriert werden. vs
GROUPON.COM
Endlich an der Börse
Gutscheinanbieter Groupon.com hat es
doch noch an die Börse geschafft: Am
4. November startete das Unternehmen,
das im Vorfeld mehrfach auf Druck der
Börsenaufsicht SEC seine Zahlen korrigieren musste. Nur noch fünf Prozent des
Unternehmens oder 35 Millionen Aktien
wurden Anlegern zu einem Preis von 20
US-Dollar verkauft. 700 Millionen Dollar
erlöste Groupon durch den Aktienverkauf.
Der Kurs sprang am ersten Handelstag
zeitweise über 30 Dollar. vs
MYSPORTBRANDS.DE
Wachstumsspritze
Das Münchner Start-up Privatesportsale,
das den Webshop Mysportworld.de und
den Shopping Club Mysportbrands.de
betreibt, hat einen weiteren Millionenbetrag von seinen Investoren eingeworben.
Mit dem Geld von Xange, Astutia und
Grazia Equity sollen Wachstum und Expansion vorangetrieben werden. Ein Jahr
nach dem Start beschäftigt Privatesportsale 70 Mitarbeiter und peilt für 2011 einen Umsatz von 10 Millionen Euro an. vs
MEINPROSPEKT.DE
Neuer strategischer Investor
Nach der Madsack- und der Westdeutschen Allgemeinen-Zeitungsgruppe hat
sich die Südwestdeutsche Medien Holding (SWMH) an Meinprospekt.de beteiligt. Das Münchner Start-up digitalisiert
die Handelswerbung, die oft noch den
Zeitungen beiliegt, und bietet so lokalisierbare Werbemöglichkeiten. Meinprospekt
konkurriert mit Kaufda.de, an dem der
Axel Springer Verlag die Mehrheit hält. vs
KOOABA.COM
Start in den USA
Das Schweizer Start-up Kooaba.com legt
in den USA los und hat dort Zeitungen
wie die „Washington Post“, die „Los Angeles Times“ und den „Guardian“ als
Kunden gewonnen. Kooaba vertreibt mit
Paperboy eine App, mit der Smartphones
die Inhalte von Zeitungen erkennen können. Diese werden in ein persönliches Archiv übertragen und können so jederzeit
abgerufen werden. Mit Paperboy können
Verlage Printinhalte online verkaufen und
Abonnenten mehr Service bieten. vs
MEETONE.COM
Flirten, chatten, spielen
Über ihre Beteiligungsgesellschaft Seven
Ventures hat die Fernsehsendergruppe
Pro Sieben Sat1 29 Prozent von Meetone
gekauft. Das Hamburger Start-up, in das
auch Bigpoint-Gründer Heiko Hubertz investierte, verbindet eine Community mit
Flirtportal und Spielen. Im Sommer 2011
gestartet, vernetzen sich hier 200.000 registrierte Teilnehmer und empfehlen einander Freizeitbeschäftigungen, Freunde
oder gehen auf Brautschau. vs
7
Internet World BUSINESS
TRENDS & STRATEGIEN
Cookie-Neuigkeiten
„Präferenzmanager“ auf Meine-cookies.org soll zentrales Opt-out ermöglichen
U
beiten, mit diesen abstimm die Selbstregulierung zu
men, um die AnforderunBehavioral Targeting ist es
gen zu erfüllen. Shop-Bestill geworden. Seit der Vorsteltreiber sollten sich mit der
lung des europäischen RahSelbstregulierung auseinmenwerks für diese Selbstreguandersetzen, wenn sie mit
lierung im Frühjahr 2011 hat
Retargeting-Dienstleistern
man von der Initiative des IAB
zusammenarbeiten.
Europe in Deutschland nicht
Wenn die Selbstvermehr viel gehört.
pflichtung ab Mitte nächsDie digitalen Werbefirmen,
ten Jahres greifen soll, wäre
die das Rahmenwerk des IAB
anzunehmen, dass die VerEurope für die Selbstverpflichbände dafür intensiv tromtung unterzeichnet haben, solmeln. Auf Nachfrage, wie
len diese bis Juni 2012 umgedie Meilensteine und der
setzt haben. Geplant ist, dass soZeitplan für die Umsetzung
genannte Compliance Provider
der Selbstregulierung in
die Umsetzung überprüfen. Die
Deutschland
aussehen,
Selbstverpflichtung sieht unter
äußert sich der Bundesanderem vor, dass auf OnlineDisplay-Werbung ein Symbol Eine Test-Webseite des IAB Europe zeigt mögliche Folgen eines strikten Opt-in verband Digitale Wirtschaft
jedoch nicht, obwohl der
eingebunden wird, das mit
einer Informationsseite über Online Beha- nische Branchenverband IAB USA nutzt: BVDW mit dem IAB Europe und anderen
ein kleines „i“ in einer Pfeilspitze. Der nationalen IAB das Rahmenwerk für die
vioral Advertising (OBA) verlinkt ist.
Deutsche Nutzer sollen dazu auf die US-Verband hatte von all seinen Mitglie- Selbstverpflichtung ausgearbeitet hat.
Mitte August 2011 ist der BVDW dem
Webseite www.meine-cookies.org geführt dern verlangt, bis Ende August 2011 die
werden. Dort wird gerade ein „Präferenz- Selbstverpflichtung einzuführen. Die Zentralverband der deutschen Werbewirtmanager“ getestet, der die Nutzer wählen Digital Ad Alliance, eine Allianz verschie- schaft beigetreten, um die Einführung der
lässt, ob sie Cookies von dem jeweiligen dener Werbeverbände, ist im amerika- Selbstregulierung in Deutschland mitzuAnbieter zulassen wollen oder nicht. Diese nischen Markt für die Selbstregulierung gestalten. Ab Januar 2012 soll der Deutsche Datenschutzrat Onlinewerbung
Opt-out-Lösung listet aktuell über 30 Fir- zuständig (www.aboutads.info).
Die Selbstverpflichtung des IAB Europe (DDOW) in Berlin seine Arbeit aufnehmen. Zudem erklärt die Webseite, was
Cookies sind und wie sie funktionieren. richtet sich an Dienstleister, die auf den men. Im Gründen von Räten hat der
Das internationale Pendant dazu ist die Seiten anderer Betreiber Nutzungsdaten BVDW Erfahrung. Bereits im März 2009
Webseite Youronlinechoices.eu des Interac- für Werbezwecke erheben, also Vermark- hatte der Verband den „Deutschen Interter, Werbenetzwerke oder Retargeting-An- net Rat“ (DIR), eine Initiative zum Datentive Advertising Bureau Europe.
Noch ist offen, wie das Symbol auf Dis- bieter. Nach den Vorstellungen des IAB schutz in digitalen Welten, eingerichtet.
play Ads aussieht. Naheliegend ist, dass das Europe sollen sich alle Website-Betreiber, Seitdem hat man von diesem Rat jedoch
Symbol dem Icon ähnelt, das der amerika- die mit OBA-Dienstleistern zusammenar- nicht mehr viel gehört. is
❚
Interview zum Stand der Selbstregulierung beim Behavioral Targeting
Hoffen auf „Sogwirkung“
Stephan Noller vertritt als Vorsitzender
des Policy Committee beim Branchenverband IAB Europe die Online-Werbebranche in Gesprächen mit der EU-Kommission. INTERNET WORLD Business
hat ihn zum Stand der Umsetzung der
Selbstverpflichtung zu Online Behavioral
Advertising (OBA) befragt.
Welche Unternehmen sollen die OBARichtlinien umsetzen?
Stephan Noller: Die Selbstkontrolle richtet
sich primär an OBA-Dienstleister; sprich
alle, die nicht als Webseiten-Betreiber
Nutzungsdaten für Werbezwecke erheben beziehungsweise Werbung auf der
Basis solcher Daten ausspielen.
Welche Schritte haben Sie bei Nugg Ad zur
Umsetzung eingeleitet?
Noller: Neben unserem Engagement bei
der Erstellung des Frameworks stehen
wir unseren Kunden vor allem beratend
zur Seite. Das heißt, wir treffen alle nötigen technischen und vertraglichen Vorbereitungen, um die Verpflichtungen aus
dem Framework einwandfrei zu erfüllen
Stephan Noller,
CEO von Nugg Ad
und Vorsitzender des
Policy Committee
IAB Europe.
❚ www.iabeurope.eu
und dies auch für unsere Kunden sicherzustellen.
Hat das IAB Europe schon die „Compliance
Provider“ ausgewählt?
Noller: Der Prozess ist, wie die gesamte
Umsetzung und der Aufbau der Infrastruktur, derzeit im Gange. Mit weiteren
Ergebnissen wird bald zu rechnen sein.
Das IAB Europe hat sich gegenüber der
EU-Kommission verpflichtet, eine Kampagne für Your Online Choices EU-weit zu
starten, um Verbraucher darüber zu informieren. Gibt es dazu schon mehr Details?
Noller: Da die gesamte Initiative ab 2012
ihre volle Wirkkraft entfalten kann, macht
auch die Kampagne erst dann wirklich
Sinn. Die Vorbereitungsarbeiten laufen
aber auch hier bereits auf Hochtouren.
Welche weiteren Schritte oder Leistungen
erwartet die EU-Kommission von der
Online-Werbebranche in Bezug auf die
OBA-Selbstverpflichtung?
Noller: Im Januar kommenden Jahres
werden wir mit der Kommission über
den gegenwärtigen Status und die weiteren Schritte der Umsetzung beraten.
Ab wann ist die Umsetzung der Selbstverpflichtung ein Erfolg? Welcher Anteil der
Online-Werbeunternehmen eines Landes
sollte die Selbstverpflichtung umgesetzt
haben, damit man wirklich von einer
industrieweiten Selbstkontrolle sprechen
kann?
Noller: Unser Ziel ist es, eine nahezu komplette Marktabdeckung zu erreichen. Das
lässt sich schwer in Prozenten darstellen.
Wenn wir eine „Sogwirkung“ erzielen,
sprich die Unternehmen ohne eine aktive
Beteiligung an der Selbstregulierung
nicht mehr gut im Markt agieren können, haben wir unser Ziel wohl erreicht.
14. November 2011
23/11
Kodex für
Social Networks
D
ie Regierung setzt beim besseren
Schutz der Nutzer in sozialen Netzwerken auf Selbstregulierung. Anfang November fand im Bundesinnenministerium
ein Treffen statt, bei dem der Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich den
Startschuss für die Entwicklung eines
Kodex für soziale Netzwerke gegeben hat.
An dem Treffen nahmen Vertreter von Social Networks, darunter Facebook, Google
und Xing, Vertreter des Bundesbeauftragten für Datenschutz, des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), des
Branchenverbands Bitkom sowie der Freiwilligen Selbstkontrolle der Multimediaanbieter (FSM) teil.
Der Umgang mit und das Sammeln von
Nutzerdaten sowie die Einstellungen zur
Privatsphäre in sozialen Netzwerken, allen
voran Facebook, stehen immer wieder in
der Kritik. 2010 warf der VZBV Facebook
vor, wiederholt und wissentlich daten-
Foto: BMI / Hans-Joachim M. Rickel
8
Treffen im Bundesinnenministerium: Startschuss für die Erarbeitung des Kodex
schutzrechtliche Bestimmungen zu missachten. Auch Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner hatte Facebook für die
Intransparenz beim Umgang mit Nutzerdaten kritisiert. Während ihrer USA-Reise
im September 2011 traf sie sich mit Managern von Facebook, Google, Amazon und
Microsoft, um über den Schutz der Privatsphäre im Internet zu sprechen.
Bei einem Treffen im November erklärten Aigner und EU-Justizkommissarin
Viviane Reding: „Wir stehen auf dem
Standpunkt, dass Unternehmen, die ihre
Dienste an europäische Verbraucher richten, direkt dem Europäischen Datenschutzrecht unterliegen sollten. Wer sich
nicht daran hält, sollte keine Geschäfte in
unserem Binnenmarkt machen dürfen.
Dies gilt auch und vor allem für soziale
Netzwerke, deren Nutzer in der EU wohnhaft sind. Wir müssen sicherstellen, dass
sich diese Netzwerke an EU-Recht halten.“
Dass das Bundesinnenministerium
andererseits eine Selbstverpflichtung für
soziale Netzwerke auf den Weg bringt, mag
verwirren. Das Bundesinnenministerium
erklärt dies damit, dass für die Gesetzgebung im Bereich Datenschutz der Innenminister zuständig ist, Aigner dagegen für
Verbraucherschutz.
Noch gibt es keine konkreten Angaben
zum Inhalt des Kodex für Social Networks,
der Themen aus dem Daten-, Jugend- und
Verbraucherschutz beinhalten soll. Erarbeitet wird er vom Verein der Freiwilligen
Selbstkontrolle (FSM) zusammen mit den
betroffenen Unternehmen. Eine erste Fassung des Kodex soll bis zur Cebit 2012 im
❚
März vorliegen. is
23/11
TRENDS & STRATEGIEN
14. November 2011
Adconion
kauf Smartclip
D
ie Adconion Media Group erwirbt
den Bewegtbildvermarkter Smartclip.
Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Adconion zielt auf eine Verstärkung des Bereichs Internet-Bewegtbildwerbung und strebt in diesem
Segment die Marktführerschaft in Europa an.„Über die
Integration der Reichweite
von Smartclip in den Bereichen In-Stream Video Advertising und Connected TV
können wir Inhalte über
mehr Plattformen als je zuvor
zielgerichtet distribuieren“,
erklärt Tyler Moebius, Gründer und CEO der Adconion
Media Group.
Adconion führt den Geschäftsbereich Performancebasierte Online-Werbung unter der Bezeichnung „Adconion Direct“ und die Sparte
Branding-Lösungen
unter
der Bezeichnung „Joost Media“. Mit Joost Media will
Adconion, bislang als Werbenetzwerk vor allem in der
Vermarktung von Non-Premium-Umfeldern aktiv, in
die
Premiumvermarktung
vorstoßen. Obwohl sich das
Angebot von Joost Media und
Smartclip teilweise überschneidet, soll Smartclip
weiterhin eigenständig auftreten und eine dritte Säule
Jean-Pierre Fumagalli, CEO
und Gründer von Smartclip
bilden. Smartclip bringe viel
Know-how im Bereich „Connected TV“ beim Ausliefern
von Werbung in Apps auf
Fernsehern mit, erklärt JeanPierre Fumagalli, Mitgründer
und CEO von Smartclip.
Mit der Übernahme von
Smartclip gewinnt Adconion
118 Mitarbeiter in Europa dazu und hat nun Niederlassungen in 17 Ländern weltweit.
Smartclip wurde 2008 von
Fumagalli und Roland Schaber in Kooperation mit der
eValue Group des InternetUnternehmers Thomas Falk
gegründet. Auch der niederländische Risikokapitalgeber
Van den Ende & Deitmers
unterstützte das Video-Werbenetzwerk, zu dessem Portfolio
über 500 Websites zählen. is ❚
Gebündelte
Ad Impressions
Y
ahoo, Microsoft und AOL vermarkten
das Inventar ihrer Werbenetzwerke in
den USA ab Anfang 2012 gemeinsam.
Durch die Bündelung der Display-Werbe-
plätze, die die Unternehmen nicht selbst
direkt verkauft haben, bieten die Unternehmen Agenturen und Werbekunden
eine größere Reichweite. Die Kunden haben über die Werbemarktplätze Microsoft
Advertising Exchange und Yahoo Right
Media Exchange Zugriff auf das Inventar
und können es im Real-Time-BiddingVerfahren ersteigern. Da auf Werbemarktplätzen Zielgruppen eingekauft werden,
Internet World BUSINESS
9
können Werbekunden nun in einem größeren Teich nach den für ihre Kampagne
passenden Nutzern fischen.
Die Partnerschaft ist nicht exklusiv. Die
drei Unternehmen behalten die Kontrolle
über ihre Angebote, die Zusammenarbeit
mit anderen Werbenetzwerken sowie über
andere Aspekte der Display-Vermarktung
und konkurrieren weiterhin um die Werbebudgets der Anzeigenkunden. is
❚
10
Internet World BUSINESS
TRENDS & STRATEGIEN
14. November 2011
MOBILE BUSINESS
GOMO-INITIATIVE
So funktioniert’s auch mobil
Go Mobile
mit Google
Mobil werben, mobil verkaufen: Best Practices bei der Mobile Business Conference
W
enn Kunden mit ihrem Smartphone
online einkaufen, wollen sie mit
ganz wenigen Klicks möglichst schnell
zum gesuchten Produkt beziehungsweise
zur Kasse gelangen. Nach diesem Prinzip
hat Neckermann.de seinen neuen mobilen
Shop gestaltet, der gerade Ende Oktober
live gegangen ist. Jetzt werden alle Smartphone-Nutzer, die mit ihrem mobilen
Browser Neckermann.de aufrufen, auf
m.neckermann.de geleitet und landen auf
einer abgespeckten Version des Online
Shops. Diese „No frills“-Ansprache der
mobilen Shopper ist bewusst gewählt, damit die Seite schnell lädt.
Im Vergleich zum herkömmlichen
Webshop gewinnt die Suche im mobilen
Webshop stark an Gewicht. Auf m.neckermann.de bleibt die Suchleiste auf den Produktübersichtsseiten oben eingeblendet.
Auf der Landing Page nimmt das wechselnde Sonderangebot „Sensation des Tages“ etwa ein Drittel des SmartphoneBildschirms ein, gefolgt von „Empfehlung
für Sie“: Hier spielt Neckermann.de die
Topseller ein. Und erst darunter findet der
Besucher die unterschiedlichen Rubriken
des Online Shops.
Große Bilder der Produkte sind ein weiteres wichtiges Leitprinzip für den Mobile
Shop. Auf dem kleinen Screen wird der
Produktansicht so viel Platz wie möglich
eingeräumt. Wie Neckermann.de sein mobiles Shop-Konzept entworfen hat und auf
welchen Marktanalysen dessen M-Commerce-Strategie basiert, berichtet Lennard
Grewe im Vortrag „E-Commerce goes Mobile“ am zweiten Tag der Mobile Business
Conference in Köln. Die Konferenz beleuchtet alle Aspekte des mobilen Verkau-
geting, berichtet Samadi. Geo-Targeting
bezeichnet das Ausliefern von Werbebannern in bestimmten Städten oder Regionen, um lokal zu werben. Samadi wird
auch Strategie-Tipps ansprechen, beispielsweise wie App-Nutzer, die eine App
auf ihr Smartphone geladen haben, immer
wieder dazu motiviert werden können, die
App auch zu nutzen. Auch der Leistungsnachweis von Werbekampagnen sei ein
wichtiges Thema, sagt Samadi.
Wie die App-Welt Fahrzeuge erobert,
beschreiben Holger Grandy, Referent Bereichsprojekte Elektronik und Fahrerlebnisplatz, und Nils Peter Heimes, Marketing Innovations/Social Business bei der
BMW Group. BMW plant, Apps von Dritten in die Plattform aufzunehmen. Damit
lassen sich Funktionen der InfotainmentWelt, die der Nutzer bereits von zu Hause
kennt, ins Fahrzeug übertragen. is
❚
Mobile Business Conference
Auch Handys werden nun zum Vertriebskanal
fens, beispielsweise Performance-Messung, Mobile Payment und Praxisberichte
von Unternehmen, die bereits im mobilen
Handel erfolgreich sind. Am ersten Konferenztag liegt der Fokus auf Marketing im
mobilen Web.
Jascha Samadi, Gründer und Geschäftsführer des Mobile-Vermarkters Apprupt
GmbH, stellt die verschiedenen Formate
mobiler Werbung vor und zeigt, welche
Möglichkeiten der zielgerichteten Werbeauslieferung im Mobile-Bereich bestehen.
Häufig angefragt werde derzeit Geo-Tar-
Konferenz zu Mobile Marketing, Mobile
Commerce und Apps. Die zweitägige Fachkonferenz gibt einen Überblick über die
wichtigsten Fragestellungen rund um das
Thema Mobile Business. Parallel dazu findet
die Entwicklerveranstaltung iPhone Developer Conference (iPDC) statt.
Datum/Ort: 29. und 30. November 2011
in Köln
Veranstalter: INTERNET WORLD Business
Kosten: 799 Euro zzgl. MwSt., Leser der
INTERNET WORLD Business zahlen
699 Euro (Code: MBC11iwb)
❚ www.mobile-business-conference.de
❚ www.iphone-developer-conference.de
23/11
G
oogle hat die Initiative „Gomo“ (für
„Go Mobile“) gestartet, um Unternehmen zu helfen, bessere mobile WebSeiten zu gestalten. Die Initiative dient
auch dazu, die Produkte „Google Places“
und „Google Mobile Ads“ zu bewerben.
Google Places ist eine Bewertungsplattform für lokale Firmen und Online-Branchenverzeichnis in einem. Google Mobile
Ads ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche mobile Werbeformen, darunter mobile Adwords oder Display-Formate.
Auf http://howtogomo.com finden Website-Betreiber Tipps (auf Englisch), wie ihr
Auftritt „mobil-freundlich“ wird. Gleichzeitig können sie testen, wie ihre Websites
heute auf mobilen Geräten erscheinen.
Die zehn Best-Practice-Tipps lauten in
der Kurzfassung:
1) Mach es schnell: Seiten so entwerfen,
dass sie schnell laden und ihr Inhalt leicht
erfasst werden kann.
2) Vereinfache die Navigation.
3) Sei daumenfreundlich. Auch große
Hände sollten sich leicht auf dem kleinen
Touchscreen zurechtfinden.
Gomo-Initiative: Tipps für
die Gestaltung
mobiler Webseiten
Interview
„Apps verändern alles“
Ein Lieblingsthema von Dean Donaldson ist Mobile Marketing. Darüber
spricht der Global Director of Media Innovation bei Mediamind während der
Mobile Business Conference und mit
INTERNET WORLD Busniness.
Wo steht die mobile Werbung derzeit?
Dean Donaldson: In der Medienwirtschaft
übertragen wir das, was wir schon kennen, auf neue Medien. So war’s beim
Fernsehen, beim Internet und so passiert
es gerade mit mobiler Werbung. Wir
pushen Webseiten und Banner aufs
Smartphone und scheitern damit, weil
wir nicht erkennen, dass es in der mobilen Welt die Apps sind, die alles verändern.
Dennoch übertrifft die Klickrate mobiler
Banner die im herkömmlichen Web …
Donaldson: Machen wir uns nichts vor: Die
Klickrate ist in beiden Bereichen erschreckend niedrig. Nur weil ich auf eine Anzeige klicken kann, heißt es nicht, dass ich
Dean Donaldson,
Global Director of
Media Innovation bei
Mediamind, Brighton
❚ www.mediamind.com
sie nicht auch ohne Klick wahrgenommen
habe – oder dass der Klick die richtige
Messgröße ist. Ein Beispiel: Wenn ich ein
Straßenschild sehe, befolge ich es auch,
wenn ich nicht darauf klicke. Wer nur an
Banner und Browser denkt, verpasst das
Potenzial von Mobile.
Worin sehen Sie das größte Potenzial?
Donaldson: Die Macht von Mobile liegt in
den Daten und in der Kommunikation:
Facebook wird zu 50 Prozent mobil genutzt, Twitter zu 80 Prozent, Foursquare
zu fast 100 Prozent. Facebook kommt
bisher mobil ohne Werbung aus, dabei
gibt es da so tolle Möglichkeiten: Ich
gebe an, wo ich bin und dass ich Hunger
habe: Ein Gutschein für ein Restaurant
wäre keine Belästigung, sondern eine
tolle Empfehlung. McDonald’s in Japan
hat das verstanden.
Wie sieht deren Kampagne aus?
Donaldson: In Tokio bekommen die Kunden bei McDonald’s einen Gutschein aufs
Handy, den sie im Restaurant drahtlos
über Near Field Communication einlösen
können. Auf diese Weise weiß das Unternehmen, wer wann wo was bestellt, und
kann individuell passende Anzeigen ausliefern: wochentags zum Beispiel für einen
Kaffee in der Mittagspause, am Wochenende für ein Happy Meal mit Kindern am
Stadtrand. Das kann auch medienübergreifend funktionieren.
Ein Beispiel?
Donaldson: Wenn Sie im TV Schuhe sehen,
die Ihnen gefallen und die Sie übers Web
bestellen, könnten Sie beim nächsten
Stadtbummel vor einem Laden eine Anzeige auf dem Handy für eine passende Tasche sehen. Das ist die Customer Journey
– und nicht die Auswertung irgendwelcher Cookies auf dem Desktop.
Interview: Tanja Gabler
4) Gute Lesbarkeit: Inhalte vermitteln, oh-
ne dass die Augen zu sehr belastet werden.
5) Mach es zugänglich: Mobile Webseiten
sollten auf allen mobilen Geräten funktionieren.
6) Für einfache Konversion sorgen.
7) Infos lokalisieren durch Adresse auf der
Landing Page oder eine Anfahrtsskizze.
8) Nahtlose Übergänge: Menschen nutzen
unterschiedliche Bildschirme, Infos sollten nahtlos von einem zum anderen mitgenommen werden können.
9) Nutze Redirects auf mobile Sites.
10) Zuhören, lernen, nachbessern.
Die Webseite Howtogomo listet auch
Dienstleister auf, die Unternehmen beim
Bau einer mobilen Webseite unterstützen.
Der Technologieanbieter Netbiscuits ist
ein Kooperationspartner der Gomo-Initiative. Teilnehmer erhalten zwei Monate
lang kostenlosen Zugang zu Netbiscuits
Entwicklungsplattform. Die Registrierung
erfolgt unter www.netbiscuits.com/googlegoing-mobile-program mit dem Code
GOMOWITHNB. is
❚
12
TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
14. November 2011
23/11
SERIE: GOOGLE+ (TEIL 3)
Google+ im Business
Mit der Freischaltung der Company Pages stößt Google das Tor auf, um das eigene Unternehmen auf Google+ zu
präsentieren – und mit Kunden, Interessenten und Geschäftspartnern zielgenau zu kommunizieren
V
ier Monate nach dem Start von
Google+ hat der Suchmaschinenkonzern eine weitere Stufe gezündet: Seit dem
8. November können Unternehmen, Initiativen, Vereine und Organisationen eigene
Seiten auf Google+ anlegen. Der Einstieg
ist einfach, er setzt aber zwei Dinge voraus:
einen Google Account und eine Google+
Profilseite für den, der die Unternehmensseite anlegen möchte.
Google+ im professionellen Einsatz
In einer dreiteiligen Serie verrät INTERNET WORLD Business,
wie Internet Professionals Google+ für ihre Zwecke erfolgreich
einsetzen können – und welche Fehler sie unbedingt vermeiden sollten.
❚ Grundlagen:
Wie arbeitet Google+? Wie wird ein eigener
Account aufgesetzt, wie werden Kontakte organisiert?
Welche Unterschiede bestehen zu anderen sozialen
Kanälen wie Twitter und Facebook?
Company Page in wenigen Minuten
Zunächst sollten Sie sich überlegen, welche Elemente die Company Page enthalten
soll. Unten sehen Sie, wie Unternehmensseiten im Prinzip aufgebaut sind. Vor
allem die Bilderleiste benötigt etwas Aufmerksamkeit: Wer die dort möglichen fünf
Bilder als geschlossenes grafisches Element nutzen will – wie es zum Beispiel
Toyota USA gemacht hat (siehe Seite 13) –,
der sollte sich die passenden Bilder schon
einmal zurechtlegen.
Der Rest ist quasi selbsterklärend: eigene
Google+ Profilseite aufrufen und in der
rechten Spalte auf „Google+ Seiten erstellen“ klicken und danach den Anweisungen
auf dem Bildschirm folgen. Zwei Details
können vor allem Einsteiger zur Verzweiflung treiben, deshalb sollen sie hier
erwähnt werden: Die erstellte Company
Page erscheint als Unterseite der Profilseite
desjenigen, der sie erstellt hat. Und um die
gerade erstellte Company Page zu bearbeiten, muss die eigene Profilseite aufgerufen
werden. Direkt neben dem Profilbild
erscheint ein Drop-down-Menü, über das
man auf die angelegten Google+ Seiten
kommt. Zurück geht’s genauso: Befindet
Ausgabe 21/2011
❚ Strategie:
Wie kann Google+ im Konzert mit anderen
sozialen Plattformen und Kommunikations-Tools in
einer Social-Media-Strategie eingesetzt werden?
Ausgabe 22/2011
❚ Unternehmensseiten:
Nach der Freigabe der Company
Pages können auch Firmen auf Google+ Flagge zeigen.
Wir sagen Ihnen, wie Sie Google+ Company Pages optimal in Ihre Unternehmenskommunikation einbinden.
Ausgabe 23/2011
Alle Teile der Serie und Quellenangaben zu weiterführenden
Materialien finden Sie unter dem Webcode 1121010.
sich der Autor einer Firmenseite auf dieser,
führt ihn ein Menü neben dem Firmenlogo zurück zu seinem eigenen Profil –
oder zu anderen Seiten, die er in Google+
erstellt hat. Wer etwas mit Google+
herumspielen will, kreiert eventuell
Unterseiten, die er hinterher wieder löschen möchte. Auch das ist einfach: Das
Menü neben dem Profilbild enthält den
Unterpunkt „Seiten verwalten“ – hier lassen sich missglückte Experimente schnell
wieder entfernen. Wollen Sie sehen, wie
andere Ihre Google+ Unternehmensseite
sehen? Suchen Sie in Google+ nach dem
Namen, den Sie Ihrer Seite gegeben haben.
Suche als „Killer Feature“
Die nahtlose Integration von Google+ in
die Google-Suche ist ein kaum zu überschätzender Vorteil gegenüber den Fanpages bei Facebook. Das heißt nicht, dass
Google+ die Facebook Fanpages ersetzen
kann, sie wirken anders. Aber es bedeutet,
dass Google+ zumindest zusätzlich eingesetzt werden sollte. Denn noch immer
kommen die meisten Interessenten über
Personalisiert:
Hier kann der Name
eines Verkaufsberaters
stehen
Key Visual: Hier
erscheint Ihr
Firmenlogo
Kreise: Besucher können Ihre Seite
zu ihren Kreisen hinzufügen, Sie können
dasselbe mit Ihren Besuchern tun. So lassen
sich Zielgruppen zusammenfassen
+1 Button: Hat dieselbe Funktion wie auf
normalen Websites
Freunde: Hier erscheinen Menschen, die
Ihre Seite zu ihren
Kreisen hinzugefügt
haben oder die Sie
hinzugefügt haben
Optik: Raum für
fünf Bilder, die
Ihr Unternehmen
beschreiben
Inhalt: Aktuelle Beiträge, die Ihre Besucher
kommentieren können
Google+ Company Page im Überblick: In wenigen Schritten lässt sich eine individuelle Unternehmensseite auf Google+ erstellen
eine Google-Suche auf die Websites der
Unternehmen – und „Business“ wird
heute noch überwiegend über die Websites gemacht und nicht über Fanpages.
Durch eine gut ausgebaute Präsenz auf
Google+ dürften die Chancen, gut gefunden zu werden, deutlich steigen. Einerseits
werden erfolgreiche Google+ Unternehmensprofile mit Sicherheit einen Einfluss
auf den Page Rank haben. Andererseits
werden Business Pages wohl deutlich öfter
ein „+1“ bekommen, als es über Websites
und die direkte Einbindung des Google+
Buttons möglich ist – und die Anzahl der
„+1“ steigert die Sichtbarkeit von Websites
bei Google.
Damit verdoppelt ein Unternehmen
praktisch seine Chance, über Google
gefunden zu werden: Dies geschieht einerseits über die normale Website und andererseits über die Google+ Business Pages.
Last but not least ist es mehr als wahrscheinlich, dass Google besondere AdwordsKampagnen zur Promotion von Business
Pages anbieten wird. Eine Präsenz von
Google+ wird demnach die generelle Auffindbarkeit von Websites stützen.
Ein „Ökosystem“ entsteht
Google+ wird Googles „Social Graph“Konzept maßgeblich stärken. Aus Kreisen
von Google verlautet sogar, dass Google+
nicht nur ein Add-on ist, sondern dass
Google in Google+ langfristig aufgehen
wird. Wer schon einmal die Suche bei
Google+ benutzt hat, versteht das schnell:
Anders als in Google werden nicht nur
sämtliche Publikationen im Web gefunden, sondern zu fast allen Suchergebnissen
gibt es Diskussionen und Meinungsäußerungen. Das gibt den Suchergebnissen
eine ganz neue Art von Relevanz und
eröffnet zudem noch eine weitere Perspektive: die der User. So wird aus der „Suche“
23/11
14. November 2011
eine echte „soziale Suche“. Zudem sieht
man bereits jetzt, wie Google durch
Google+ alle Dienste noch stärker vernetzt. Noch ist unklar, welche Daten aus
dem Google Ecosystem in die Google+
Unternehmensprofile einfließen beziehungsweise den Unternehmen zum Auslesen und Gestalten von Angeboten verfügbar gemacht werden.Dass hier aber neue
Möglichkeiten für Unternehmen entstehen, ist ohne Frage.
Die Art, wie Google die beiden Welten
„Internet“ und „Social Web“ integriert, hat
Vorbildcharakter. Auch Unternehmen
müssen sich Strategien überlegen, wie sie
ihre klassische Online-Präsenz, vor allem
die Website und ihren Shop, konsequent
mit ihren Präsenzen im Social Web verknüpfen. Und Google bietet nicht zuletzt
durch die Business Pages auf Google+
dafür die ideale Plattform.
TRENDS & STRATEGIEN
etwas anderes überlegen, um
langfristig vom Social Web zu
profitieren.
Internet World BUSINESS
13
Google+ oder Facebook?
Wenn man alle Möglichkeiten
betrachtet, die Google+ UnterGezielte Ansprache
nehmen bietet, wird deutlich:
Besonders für den BusinessGoogle+ ist kein „neues FaceEinsatz interessant ist die
book“. Die Kommunikation
Möglichkeit, Kontakte in Kreizwischen Unternehmen und
sen zusammenzufassen. Das
deren Ziel- und Anspruchsermöglicht eine sehr viel gegruppen geht bei Google+
nauere Ansprache der Zielpotenziell weit über die Möggruppe, als es auf anderen
lichkeiten hinaus, die FacePlattformen möglich ist. Dabook bietet.
mit würden beispielsweise
Facebook ist dafür prädestisehr viele unterschiedliche
niert, sich mit Freunden und
Fanpages der Vergangenheit
der Familie zu vernetzen und
angehören: Denn wer bisher
mit ihnen vornehmlich privat
über Facebook alle seine ZielInformationen auszutauschen.
gruppen im Marketing, im
Das hat einen ganz großen Teil
Support, in der PR oder im
des Erfolgs von Facebook ausRecruiting ansprechen wollte, Early Adopter: Toyota USA gehört zu den ersten Unternehmen mit Google+ gemacht.
Google+ eignet sich hingeder kam kaum darum herum, Company Page – und nutzt die Grafikmöglichkeiten geschickt aus
„Fans sammeln“ mit Google+?
gen als öffentliche Plattform
das über mehrere FacebookKritiker mögen hier entgegenhalten, dass Präsenzen abzubilden.
Google Android gibt es entsprechende dafür, sich mit anderen Menschen und InGoogle+ Kreise ermöglicht es Usern Apps. Übrigens: Smartphone-Nutzer kön- stitutionen zu vernetzen und das Interesse
derzeit noch in den Sternen steht, ob
an bestimmten Themen zu teilen und sich
Google+ Business Pages zum „Sammeln und Unternehmen, Formen privater, be- nen Hangouts nicht aktiv starten.
über diese auszutauschen. Auf diesem
von Fans“, analog zu dem wie derzeit viele ruflicher und öffentlicher KommunikaWas bringt die API?
Spielfeld bestehen deutlich mehr MöglichUnternehmen Facebook nutzen, geeignet tion zu vereinen, ohne dabei den Übersind. Da Google+ im Moment nur über blick zu verlieren oder einzelne Kanäle zu Die Entwicklung von Google+ und welche keiten für Unternehmen, mit ihrer Sachrund ein Zwanzigstel der User-Basis von vermischen – und was sich noch viel gra- Bedeutung das Netzwerk für Unterneh- und Fachkompetenz an den Gesprächen
Facebook verfügt, versteht es sich von vierender auswirken dürfte: Grundlegende men tatsächlich haben wird, wird maß- teilzunehmen.
Google+ eignet sich zudem besser, um
selbst, dass man mit den Google+ Business Kommunikationsformen im Social Web geblich davon abhängen, was die ProPages nicht so viele „Fans“ bekommen wie Blogging, Microblogging, Fotodienste grammschnittstelle (API) von Google+ in Geschäftskontakte zu anderen Menschen
etc. könnten durch entsprechende Dienste ihrer finalen Version tatsächlich kann und aufzubauen – eben weil Google+ im
kann wie über eine Facebook Fanpage.
Wer aber Social Media nur aus dieser auf Google+ verdrängt werden.
welche Funktionen sie dabei den Entwick- Gegensatz zu Facebook nicht so sehr auf
Perspektive betrachtet, springt viel zu
lern bietet. Die Möglichkeiten, die die den Austausch von Privatem ausgerichtet
Hangouts: mit Kunden sprechen
kurz. Denn der Aufbau von Kontakten zu
Google-API Entwicklern bieten wird, wer- ist. Zudem liegt der Fokus bei Facebook
vielen Menschen über Informationen und Völlig neue Formen der Kundeninterak- den darüber entscheiden, ob sich um eher darauf, sich mit Menschen zu vernetGewinnspiele kann höchstens ein Anfang tion erlaubt die Funktion „Google+ Hang- Google+ ein Kosmos aus Web-Anwen- zen, die man bereits aus dem echten Leben
sein. Schon heute zeigt sich, dass nur outs“. Mit ihr lässt sich mittels weniger dungen bildet, wie es bei Facebook heute kennt. Google+ ist dafür entwickelt worwenige Unternehmen diese Kontakte ka- Klicks ein Videochat initiieren, an dem bis schon der Fall ist. Vier Monate nach dem den, neue Menschen kennen zu lernen,
pitalisieren können, und ob sie den Fans zu zehn Personen aktiv teilnehmen und Launch von Google+ kann die vorgestellte welche die eigenen Interessen und Leideneinen echten Nutzen bringen, ist ebenfalls bei dem unbegrenzt viele Menschen zu- API noch recht wenig. Wie aus Unterneh- schaften für bestimmte Themen teilen.
fraglich. Wer also nicht will, dass seine schauen können. Voraussetzung: Die Teil- menskreisen verlautet, arbeitet eine ganze
Fazit
Social-Web-Präsenz dem Kunden nur da- nehmer müssen Google+ Mitglied sein Armada von Entwicklern an der weiteren
zu dient, an Schnäppchen oder kostenlose und eine Treiber-Software geladen haben. Ausgestaltung. Man wird hier sicherlich Was einige Unternehmen bereits auf FaceWerbegeschenke zu kommen, muss sich Für Apple iPhone und natürlich für noch sehr viel zu sehen bekommen.
book oder Twitter vormachen – etwa Beratung und Support über das Social Web
anzubieten –, wird durch Google+ einen
Google+ aus rechtlicher Sicht: Unterschiede zu Facebook
massiven Schub bekommen.
Last but not least wird Google+ massive
Angesichts der wachsenden Bedeutung von
dass Google auch Zweitprofile etwa für eine
Auswirkungen
auf das Thema SEO haBernhard
Kelz,
Google+ stellt sich selbstverständlich auch die
berufliche Nutzung zulassen wird.
ben.
Wer
über
Google gefunden werden
Rechtsanwalt
Frage, wie sich Google+ juristisch korrekt implewill,
wird
bereits
mittelfristig kaum um
(Fachgebiet
ITund
mentieren lässt und welche Ergänzungen in
Trennung zwischen privat und geschäftlich
Google+
herumkommen.
Für einige
Medienrecht)
in
der
bestehenden Social Media Guidelines / Policies
Selbst wenn die Trennung zwischen beruflichen
Unternehmen, die schnell handeln und
Kanzlei Arnold in
erforderlich werden.
und privaten Profilen dem Geist eines sozialen
ihre Präsenz auf Google+ konsequent
Dresden
Netzwerks widerspricht, ist das nicht nur sinnausbauen, dürfte das sogar sehr bald zum
❚ www.anwaltskanzlei
Businessprofile
voll, sondern sogar geboten. Die Verwendung
Erfolg führen.
arnold.de
Bei der Frage des verwendeten Contents bleibt
von privaten Profilen der Mitarbeiter im UnterAll das wird zu einem weiteren und
es bei den üblichen urheberrechtlichen, marnehmen ist schon im Hinblick auf den Beschäfrasanten
Wachstum von Google+ beitraken-, wettbewerbs- und werberechtlichen Rahtigtendatenschutz allenfalls sehr schwer dargen
und
damit die Attraktivität und die
menbedingungen. Wichtiger Unterschied zu
Personenprofile
stellbar, da je nach Konzept nicht nur unternehRelevanz
von Google+ für Unternehmen
anderen Netzwerken: Google lässt sich an den
Die größte Herausforderung für die Implemenmensbezogene Daten, etwa Terminabsprachen
verstärken. Google+ wird auf Dauer mit
Inhalten der Nutzer nur die Nutzungsrechte
tierung von Google+ in bestehende Socialmit Geschäftspartnern, verarbeitet werden, sonSicherheit den besseren Content liefern,
einräumen, die es zur Erbringung der jeweiligen
Media-Strategien ist die Frage der personellen
dern eben auch private Daten der Mitarbeiter
der auch noch viel besser auffindbar sein
Dienste benötigt.
Umsetzung. Google verfolgt bei den Personenund ihrer privaten Kontakte. Auch die Trennung
wird als über irgendein anderes Social Web
profilen zumindest bisher einen sehr harten
von privaten Äußerungen und Äußerungen als
Tool. Und dann wird es wohl auch nur eine
+1 Button
Kurs und verbietet nicht nur Zweitprofile, sonMitarbeiter oder offizieller Repräsentant eines
Frage der Zeit sein, bis Google+ die ReichBeim +1 Button will Google andere Wege
dern auch die Verwendung von Pseudonymen
Unternehmens dürfte damit zumindest erweite von Facebook erreicht – oder sogar
gehen als Facebook. Zwar werden über den
(sogenannter Klarnamenzwang). Im Gegensatz
schwert werden. Daraus ergeben sich Folgeproweit übertrifft. ml/fk
❚
+1 Button auch (personenbezogene) Daten der
zu anderen Netzwerken, die teilweise ähnliche
bleme, so zum Beispiel die Frage der Haftung
Webseiten-Besucher erhoben, allerdings werden die so erhobenen Daten – im Gegensatz zu
Facebook – nur bei aktiven Klicks zur Bildung
von Profilen verwendet. Damit umschifft
Google einige der datenschutzrechtlichen Kritikpunkte des Like Button, die unter Umständen
auch Webseiten-Betreiber, die den +1 Button
verwenden wollen, in Bedrängnis gebracht hätten. Trotzdem ist eine geeignete Anpassung der
Datenschutzhinweise unumgänglich.
„Verbote“ enthalten, ist Google in der Vergangenheit gelegentlich sehr konsequent gegen
Personenprofile vorgegangen, die nicht den
Anforderungen der Inhaltsrichtlinie entsprachen. Obwohl Vic Gundotra im Oktober Änderungen beim Klarnamenzwang ankündigte, hat
sich Google zur konkreten Umsetzung und den
damit verbundenen Änderungen bisher sehr
bedeckt gehalten. Gleichzeitig bedeutet ein
Kurswechsel beim Klarnamenzwang noch nicht,
für rechtswidrige, insbesondere wettbewerbswidrige, Inhalte.
Bei der Beurteilung von mutmaßlichen Wettbewerbsverstößen stellt sich immer die Frage,
ob das gerügte Verhalten eine „geschäftliche
Handlung“ darstellt. Verschwimmt die Grenze
zwischen privaten und geschäftlichen Äußerungen, kann dies im Einzelfall die Haftung von
Unternehmen auf private Äußerungen der Mitarbeiter ausdehnen.
Der Autor: Mirko Lange
Der Social-Media-Experte ist
Gründer und Geschäftsführer
der Münchner PR-Agentur
Talkabout Communications.
Lange berät Unternehmen in
strategischen Kommunikationsfragen.
❚ www.talkabout.de
14
Internet World BUSINESS
TRENDS & STRATEGIEN
Bitte recht freundlich
Mit dem Web Tool von ePortrait werden Webcams zu Fotoautomaten für Passbilder
E
infach, eingängig und durch Kooperationen effizient: So sehen Ideen aus,
die der Berliner Gründungsexperte und
Buchautor Günter Faltin („Kopf schlägt
Kapital“) bevorzugt. Ein Beispiel ist ePortrait. Das Start-up ist eine Tochter der
Qcons GmbH und startete Ende August.
„Wir stellen eine Web-basierte Software
zur Verfügung, die eine biometrische
Schablone für Webcams darstellt“, erklärt
Mitgründer Sven Mätzschker.„So können
Nutzer Passfotos von sich selbst machen.“
Wer zu ePortrait surft, findet das Tool, das
auf die Webcam zugreift und die Daten
dort zu Standardpassfotos verarbeitet.
„Eportrait liefert die geforderten Proportionen und Lichtwerte“, so Mätzschker.
❚ ePortrait wurde vom Berliner BusinessInkubator Qcons entwickelt und ging
Ende August online.
❚ Geschäftsmodell: Entwicklung von Passbildern für Verbraucher; Lizenzierung der
ePortrait-Software für Unternehmen
❚ Finanzierung: Gründer, Günter Faltin als
Business Angel
❚ Mitarbeiter: 5
❚ Internet: www.eportrait.de
Gründungsteam (v. li.):
Hans Christian Heinemeyer,
Frank Pruskil, Sven
Mätzschker, Benjamin Regitz
und Geesche Begovic
Poccy: In wenigen Schritten zur eigenen
mobilen Repräsentanz
Eine gute Idee für
einen (mobilen) Service, eine praktische
Technik oder der Webbasierte Helfer im InternetAlltag: Die Innovationskraft junger Unternehmen ist ungebrochen. Deshalb stellt NTERNET
WORLD Business regelmäßig Start-ups und
ihre Geschäftsmodelle vor. Alle Beiträge dieser
Serie finden Sie unter www.internetworld.de
unter dem Webcode 0802024.
ePortrait: Passbilder aus der Webcam
„Jeder kann so lange fotografieren, bis
er zufrieden ist.“ Am Ende kommen
für 6,50 Euro 12 Passbilder per Post,
die ePortrait entwickeln lässt.
„Kerngeschäft ist der Verkauf der Software an Geschäftskunden“, sagt Mätzschker. Krankenkassen etwa sehen sich
gerade gezwungen, Gesundheitskarten
mit Bild einzuführen. Weil sie aber Kunden nicht zum Einreichen von Bildern
verdonnern dürfen, müssen sie mit komfortablen Hilfen dafür sorgen, dass diese
freiwillig erstellt werden: Dazu bietet
ePortrait eine Möglichkeit. Kommunen,
Firmen und Organisationen könnten
mithilfe von ePortrait den Antrag auf
Pässe, Werks-, Mitglieds- oder Kundenausweise komplett digitalisieren. „Wir
arbeiten daran, Merkmale der Gesichts-
S
erkennung zu verbessern“, sagt Mätzschker. Auf Pässen etwa darf nicht gelacht
werden und müssen die Augen offen sein
– noch schafft das Tool diese Feinheiten
nicht. „Ein spannender Markt sind Bewerbungsfotos“, so Mätzschker. Verbraucher lieben zudem Porträts im Star- oder
Glamour-Look. Es gibt also viele Möglichkeiten für ePortrait, mit unterschiedlichen Partnern ein Geschäft aufzubauen. Investoren sind erwünscht, weil sie
das Wachstum beschleunigen können.
Aber effiziente Ideen wachsen auch mit
wenig Kapital, weil sie sich schnell durchsetzen, gebraucht werden und daher
selbst Einnahmen generieren. vs
❚
Poccy ermöglicht mittelständischen Unternehmen den schnellen Start im mobilen Netz
as im Internet geht, soll nun auch
im mobilen Internet möglich sein:
Point of Contact, kurz Poccy, bietet den
Baukasten, mit dem Nutzer sich über verschiedene Schritte und Klicks eine eigene
mobile Website aufbauen und zusammenstellen können. Auf Basis der
Programmiersprache HTML5 ist die Erreichbarkeit von allen gängigen Systemen
gewährleistet. „Die Sites sind optimiert
auf Mobiltelefone, für Tablets beinhalten
sie einen Link zur Homepage“, erklärt
Sharif Thib, der mit Katrin
Büttner das Unternehmen in
Berlin gründete. „Wir leiten
unsere Kunden so an, dass
durch die geforderten Anga-
23/11
Gestricktes von
der Oma
Baukasten für mobile Sites
W
14. November 2011
ben der Informationsbedarf von MobileNutzern befriedigt wird.“ Über eine Anbindung zu Google Maps können Interessenten auch auf ihren Standort verweisen. Links zu Facebook und Twitter sind
ebenso machbar wie Gutscheine und
Coupons.„Poccy ist ein lebendes Produkt,
wir verbinden zu Anbietern von Local
Based Services wie Foursquare und arbeiten schon an neuen Features“, so Thib.
Die Basisversion der mobilen Repräsentanz, eine Art elektronische Visitenkarte, kann umsonst angelegt
und auch betrieben werden.
Kommen
zusätzliche Funktionalitäten und
vor allem visuelle Möglichkeiten hinzu, kostet
Gründer: Katrin Büttner das den Betreiund Sharif Thib
ber der Mobile
Site knapp sechs
Euro monatlich. „Wir nehmen sicher
nicht den DAX-Konzern ins Visier, der
für seine Mobile Site Tausende von Euro
einplanen kann, sondern kleine und
mittelständische Unternehmen“, erklärt
❚ Start: Nach knapp einjähriger Vorarbeit
startet Poccy im September 2011.
❚ Geschäftsmodell: Baukasten für mobile
Websites gegen Nutzungsgebühren
❚ Finanzierung: Gründer
❚ Mitarbeiter: Gründer
❚ Web: www.mobile-website-generator.com
Sharif Thib. Etwa einen Monat nach
dem Start registrieren die Gründer
Interesse vor allem von Freiberuflern,
Anwaltskanzleien, Beratungen, aber
auch von Einzelhändlern. „Mobile Sites
müssen einfach strukturiert sein und
dürfen nicht mit Informationen überladen werden“, weiß Thib. „Die Homepage eins zu eins zu übertragen, das
funktioniert nicht.“
Noch ist die Konkurrenz nicht groß.
In den USA gibt es jedoch bereits vergleichbare Dienste. Um ihre Position
schneller auszubauen und weitere Features zu entwickeln, suchen die Gründer
nun nach Investoren. vs
❚
tricken ist in und Grobgestricktes
liegt ebenfalls sehr im Trend. Nach
den Frauen greifen inzwischen auch vermehrt die Männer zu den Nadeln. Wer
aber damit gar nichts anfangen kann, der
lässt die Omas ran: Unter www.my
oma.de startete Verena Röthlingshöfer
vor wenigen Wochen in Fürth bei Nürnberg einen Webshop. Hier gibt’s Mützen,
Handschuhe und Schals sowie andere gestrickte Accessoires, für die rund 30 Rentnerinnen in Franken mit den Nadeln
klappern. „Wir setzen auf Mode und auf
hochwertiges Material“, sagt die Gründerin, die nebenher als PR-Redakteurin arbeitet. Die einzelnen Stücke werden nach
eigenen Entwürfen und nach einheitlichen Anleitungen gestrickt, gefertigt
wird nur nach Auftrag. „Die Strickerinnen erhalten etwa ein Drittel des Nettopreises“, so Röthlingshöfer. Sie bekommen zudem das Material und das Handwerkszeug gestellt. „Das Interesse ist
hoch“, freut sich Röthlingshöfer. „Wir
finden immer neue Omas, die stricken
wollen – und die ersten Kunden finden
sich auch schon ein.“
Die Idee, Omas stricken oder handarbeiten zu lassen, ist nicht neu: Seit 2006
betreibt der Ingenieur Manfred Schmidt
ebenfalls nebenbei den Shop www.oma
schmidtsmasche.de und vertreibt dort
Handgemachtes von älteren Frauen. Die
stricken und häkeln nach eigenem Geschmack und mit ihren Techniken. Daher ist der Laden bunter, gemischter und
vielfältiger. Neben Kinderkleidung und
Accesssoires gibt es Schmuck und Dekorationsobjekte, außerdem werden auch
Aufträge von Interessenten angenommen. Wer selbst Hand anlegen will, kann
dort auch Wolle und Nadeln bestellen
und das Stricken oder Häkeln auch
lernen: in der Stuttgarter Filiale, der Ma❚
scherie im Bohnenviertel. vs
Myoma.de: Gestricktes und Modisches von
30 Großmüttern aus Franken
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
Jetzt mit sozialen Effekten
DAILYDEAL
Mit Geld-zurück-Garantie
Kaum einen Monat liegt die Übernahme
durch Google zurück, da ändert die Couponing-Plattform Dailydeal ihre Konditionen für Werbepartner – und greift Groupon an: So gibt Dailydeal die Einnahmen
aus nicht eingelösten Gutscheinen an
seine Partner weiter. 80 Prozent sollen sofort fließen, die fehlenden 20 Prozent drei
Monate nach dem Verkauf des Gutscheins.
Diese Änderung soll vor allem kleine und
mittlere Unternehmen anlocken. Groupon
dagegen behält das Geld. häb
Das Couponing-Portal verbessert die
Konditionen für Werbepartner
Die Parallelnutzung von TV und Online steigt – das wirkt sich auf die Werbung aus
E
s gibt kein Zurück mehr. Vor allem bei
den 14- bis 49-Jährigen steigt die Parallelnutzung von TV und Internet unaufhörlich. Haben 2002, also vor knapp zehn
Jahren, lediglich 19 Prozent angegeben,
beide Medien gleichzeitig zu nutzen, setzt
2011 jeder zweite – zumindest gelegentlich –
TV und Online parallel ein.
Doch wer verbirgt sich hinter diesen
sogenannten Multitaskern? Dieser Frage
ging Sevenone Media in einer bevölkerungsrepräsentativen Studie mit über
1.000 Befragten zwischen 14 und 49 Jahren zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Mindline Media nach. Ziel war es
herauszufinden, welche Angebote und
Inhalte besonders gern parallel aufgerufen
und genutzt werden.
Das zentrale Ergebnis zuerst: TV und
Online verstärken sich gegenseitig. Viele
Zuschauer greifen die im Fernsehen gesetzten Impulse auf und nutzen das Internet als Möglichkeit (Stichwort Social TV),
um sich mehr mit den Inhalten auseinanderzusetzen. 49 Prozent gehen während
der Parallelnutzung auf TV-bezogene
Inhalte. Dazu gehören neben Infos zum
aktuellen Fernsehprogramm auch Infor-
Noch massiver ist die Parallelnutzung von
TV und Internet in der Altersgruppe der
14- bis 29-Jährigen. Mit dem Laptop vor
der Glotze auf dem Sofa zu sitzen, ist für
drei Viertel der Youngsters bereits Alltag.
Verknüpfung kommt, wenn auch
langsamer als erwartet
Auch wenn die Nutzung des interaktiven
Fernsehens – sei es Smart TV, Connected
TV, HbbTV oder auch die TV-Angebote
der US-amerikanischen Internet-Riesen
wie Apple oder Google – noch hinter den
Erwartungen vieler Prognosen zurückbleibt: Die inhaltliche Verknüpfung zwischen Fernsehen und Internet wird bei den
Nutzern zunehmend beliebter und schreitet unaufhörlich voran. Damit steigt auch
das Erfolgspotenzial konvergenter Kampagnen. häb
❚
Multitasker können
parallel handeln
mationen zu Produkten, die der TV-Zuschauer gerade gesehen hat (siehe Grafik).
Immerhin ein Drittel informiert sich über
Produkte aus einer TVSendung und jeder Vierte lässt sich von FernHäufigste Internet-Aktivitäten, die während
sehwerbung inspirieren.
des TV-Konsums unternommen werden
Damit nicht genug: 40
14 bis 49 Jahre
Prozent der Multitasker
shoppen im Netz, wäh68 %
E-Mails senden/empfangen
rend sie fernsehen.
Inhalte/Aktivitäten mit TV-Bezug
49 %
Community, Social Networks
Entwicklung der Parallelnutzung
BIGPOINT
Sevenone Media spielt weiter
Sevenone Media vermarktet seit November mit Bigpoint.com einen der größten
Browsergame-Anbieter mit weltweit über
230 Millionen registrierten Nutzern und
über 70 verschiedenen Online-Spielen –
entsprechend heterogen ist die Zielgruppe. Der Großteil der Reichweite von
monatlich rund 50 Millionen Ad Impressions entsteht auf den Logout-Pages, die
zielgruppenspezifisch angesteuert werden
können. Neben Standard-Display-Werbung gibt es Sonderformate (Maxi Ad,
Homepage Takeovers). häb
n = 1.008 Befragte (14 - 49 Jahre)
Angaben in Prozent
Sie brauchen
Content Management
Software?
Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business
www.internetworld.de/dienstleister
43 %
Infosuche zum akt. TV-Programm
42 %
Online-Shopping
18 %
14 %
9%
2002
12 %
Infosuche zu Produkten aus
TV-Werbung
Sendung kommentieren in Foren/
Social Networks
2006
2008
© INTERNET WORLD Business 23/11
2010
2011
Quelle: Sevenone Media / Mindline Media
27 %
26 %
16 %
n = 513 Befragte
(Multitasking
zumindest
gelegentlich)
Angaben in Prozent
Mehr als zwei Drittel nutzen die Fernsehzeit zur E-Mail-Korrespondenz,
knapp die Hälfte informiert sich zu den angesehenen TV-Inhalten
© INTERNET WORLD Business 23/11
Googles Großangriff
Youtube wird radikal auf professionellen Content getrimmt
Y
31 %
Online-Auktionen+Online-Banking
8%
2004
33 %
Infosuche zu Produkten aus
TV-Sendungen
Inzwischen nutzen 24 Prozent der Konsumenten die Kanäle TV und Internet parallel
Kauft und wächst
Anzeige
24 %
46 %
Chatten
„Nutze das Internet und TV häufig parallel“
YAHOO
Überraschung Nr. 1: Yahoo hat den Targeting-Spezialisten Interclick für 270 Millionen US-Dollar gekauft und will so seine
Targeting-Möglichkeiten erweitern und die
Performance der Kampagnen verbessern.
Überraschung Nr. 2: Während der angeschlagene und nach einem Chef suchende
US-Konzern weltweit im dritten Quartal
Umsatzverluste hinnehmen musste, konnte
die Region EMEA (Europe, Middle East,
Africa) ihre Werbeerlöse um 14 Prozent auf
96 Millionen Euro steigern. häb
23/11
Die Multitasker kommen
T-ENTERTAIN
Die Telekom verknüpft ihr IPTV-Produkt
Entertain in Zukunft mit Social Media. Die
Nutzer können dann sehen, welche Programme ihre Facebook-Freunde schauen,
und haben Zugriff auf verschiedene OnlineDienste wie E-Mail, Wetterbericht oder
Sportnachrichten. Bis Jahresende will
Deutschland-Chef Niek Jan van Damme
„die Marke von 100.000 Kunden übertreffen“. Der TV-Markt ändert sich, ist er überzeugt. Das TV der Zukunft sei „multifunktional, vernetzt und interaktiv“. häb
14. November 2011
Foto: Fotolia / Hans-Juergen Krahl
16
outube ist zwar nach seiner Mutter weitet werden. Damit steigt Youtube verGoogle die zweitgrößte Suchmaschi- stärkt in den Wettbewerb mit den klassine weltweit – aber immer noch defizitär. schen TV-Sendern ein und greift die ConDas liegt am überwiegend nicht professio- tent-Strategien von Yahoo (INTERNET
nellen und damit schwer vermarktbaren WORLD Business 21/2011) und AOL auf.
Content sowie an Urheberrechtsverlet- Etwa 70 Millionen Euro hat das Unternehzungen. Jetzt bläst das Video-Netzwerk men laut „Wall Street Journal“ in diesem
zum Großangriff und startet sukzessive Jahr in die Hand genommen, um die entknapp 100 Kanäle mit exklusiven Inhalten. sprechende Infrastruktur (sprich Kanäle)
❚
Pro Tag sollen rund 25 Stunden originär zu installieren. häb
produziertes Material gesendet
werden, heißt es, schwerpunktmäßig aus den Bereichen Sport,
Lifestyle, Musik und Unterhaltung. Popikone Madonna
konnte bereits für einen Tanzkanal gewonnen werden, der frühere NBA-Star Shaquille O’Neal
präsentiert ein Comedy-Programm. Das Angebot soll im Endlich Geld verdienen will Youtube im Web-TV-Markt
Laufe des nächsten Jahres ausge- und investiert in eine Vielzahl neuer Kanäle
Quelle: Sevenone Media / Mindline Media
Ritter Sport setzt
auf Kolle Rebbe
S
chokoladenhersteller Alfred Ritter hat
sich nach einem Pitch für Kolle Rebbe
als Lead-Agentur für Online und Social
Media entschieden. Das klassische Marketing betreut Kolle Rebbe seit 2009, für
Online waren bislang Fork Unstable Media
und Elbkind zuständig. „Künftig wollen
wir noch ganzheitlicher auftreten, um für
noch mehr Erfolg, aber auch Effizienz zu
sorgen“, begründet Jürgen Herrmann, Geschäftsführer Marketing bei Ritter Sport,
das Vorgehen. Die Social-Media-Aktivitäten seien ein „Herzstück der Kommunikation“. Dies soll beibehalten werden. Unter
der Federführung von Elbkind wurde via
Social Media etwa die Sorte Olympia wieder eingeführt, auch die erfolgreiche Aktion
Blog-Schokolade betreute die Agentur. Die
erste große übergreifende Kampagne von
Kolle Rebbe wird 2012 zum Jubiläum „100
Jahre Ritter“ zu sehen sein. häb
❚
MARKETING & WERBUNG
17
Heitere Aussichten
Foto: Fotolia / Macroart
Die Werbebranche rechnet mit höheren Online Spendings
K
rise hin, Griechenland her. Die Branchenverbände der Media-Agenturen
und der Werbungtreibenden sehen dem
Werbejahr 2012 gelassen bis positiv entgegen. Zu diesem Ergebnis kommen der
Herbstmonitor der Organisation der
Media-Agenturen im GWA (OMG) und
die aktuelle Umfrage der Organisation
Werbungtreibende im Markenverband
(OWM). Knapp die Hälfte der OWM-Mitglieder will im nächsten Jahr die Werbe-
Entwicklung der Spendings
„Ausgaben für ... werden steigen“
100 %
Online/Internet
Plakat
88 %
75 %
Fernsehen
69 %
Kino
Publikumszeitschriften
Hörfunk
63 %
63 %
Fachzeitschriften
Tageszeitungen
56 %
19 %
Alle Befragten geben an, ihre Brutto-Werbespendings im Internet 2011 zu erhöhen
© INTERNET WORLD Business 23/11
Quelle: OMG
Herbstmonitor 2011
des deutschen Mediavolumens) wollen
2012 den Online-Anteil erhöhen. Die
zunehmende Digitalisierung im Plakatbereich hilft auch diesem Medium wieder
auf die Sprünge. 88 Prozent wollen hier
draufsatteln (siehe Grafik).
Die Werbequelle Online könnte aber
noch stärker sprudeln, wenn die Branche
endlich das Thema „übergreifende Leistungsnachweise“ in die Hand nehmen
würde. So beklagen 85 Prozent der OWMMitglieder, dass diese nicht im ausreichenden Maße für digitale Medien vorhanden
seien; 70 Prozent bestätigen, das hemme
ihre Investitionen in Online-Werbung.
„Der Markt braucht dringend Leistungsnachweise der digitalen Medien und
eine belastbare, konvergente Media-Währung über alle Kanäle“, sagt Uwe Becker,
OWM-Vorstandsvorsitzender. Nur so
könnten die Werbungtreibenden den Return on Investment (ROI) für alle Kommunikations-Aktivitäten ermitteln und
ihre Investitionen steuern. Eine ernst zu
nehmende Aussage: Denn der ROI hat für
82 Prozent der Werbungtreibenden eine
„hohe oder sehr hohe“ Bedeutung.
Social Media nicht so wichtig
Extrem interessant ist das Ergebnis der
Mitgliederumfrage in Bezug auf Social
Media. Nach der Anfangseuphorie dominiert hier Ernüchterung. 49 Prozent der
Befragten messen der Bedeutung von
Social Media für die Marketingkommunikation eine „hohe oder sehr hohe“ Relevanz bei. Aber die Mehrheit – 51 Prozent –
geben ihnen kaum Gewicht.
Leistung, Leistung, Leistung
Die ambivalente Einstellung zeigt sich
Denn laut der Umfrage unter den Dick- auch bei der Einschätzung, welchen Einschiffen in der Werbebranche –
fluss Facebook, Twitter & Co.
die etwa 100 OWM-Unterauf die Marken haben: Nur 13
nehmen stehen für ein jährProzent glauben, eine Marke
liches Kommunikationsvowerde stark geprägt durch das,
lumen von über 8,5 Milliarwas dort kommuniziert wird.
den Euro – wollen 87 Prozent
64 Prozent meinen, der Einfluss sei nicht höher als bei
ihr Werbebudget für Online
anderen Werbeformen und 18
aufstocken. Zum Vergleich:
Prozent sehen gar keinen Ein2010 sagten dies „nur“ 76
fluss. Fünf Prozent bemerken
Prozent. Und auch der
eher schädliche Wirkungen.
Herbstmonitor der OMG
Dennoch wollen 90 Prozent
sieht Online als Wachstumsihre Ausgaben für Social Media
treiber für die Werbung. Alle
17 Mitgliedsagenturen (sie Uwe Becker mahnt mehr in den kommenden zwölf Mo❚
naten erhöhen. häb
stehen für rund 60 Prozent Leistungsnachweise an
investments gegenüber diesem Jahr erhöhen. Allerdings erwarten 31 Prozent ein
stagnierendes Werbevolumen. In der Vorjahresumfrage lag dieser Wert bei 14 Prozent. Das klingt zwar auf den ersten Blick
recht dramatisch, ist es aber nicht – vor
allem nicht für die Onliner.
18
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
E-Mail-Software für Agenturen
Coupon-Partnerprogramm
Das Webshop-Portal Yatego hat ein neues
Partnerprogramm für Gutscheine seiner
Partner aufgelegt. Ein Klick auf den Adsmart-Gutschein führt den User auf den
dazugehörigen Yatego-Shop – was dem
Publisher vergütet wird. Führt der Besuch
zum Kauf, gibt es noch mehr Geld. fk
Zwei Provisionen möglich:
Yatego-Adsmart-Gutschein
NETBOOSTER, TRADEDOUBLER
Strategische Partnerschaft
Die SEM-Agentur Netbooster und der Performance-Marketing-Netzwerkbetreiber
Tradedoubler stecken ihre Kompetenzen
ab: Netbooster übernimmt mit sofortiger
Wirkung alle Search-Aktivitäten von Tradedoubler, was auch das damit befasste Personal umfasst. Im Gegenzug soll Tradedoubler bevorzugter Partner von Netbooster für Dienstleistungen im Bereich Performance Marketing wie zum Beispiel Affiliate
Network, Kampagnen und Technologielösungen werden. fk
ADSPIRIT
Adserver mit Adsense-API
Der Adserver-Anbieter Adspirit hat jetzt die
Schnittstelle zum Adsense-Programm in
sein System integriert und erlaubt damit
die direkte Steuerung von Google-Kampagnen aus dem Backend des Adservers.
Eine Programmschnittstelle (API) zu Google ermöglicht Adspirit-Kunden, ihre
Werbeaktivitäten für Adsense direkt von
ihrem Adspirit-Konto zu koordinieren,
Adsense-Werbemittel anzulegen und auch
Statistiken einzusehen. Hiermit eröffnet
sich die Möglichkeit zum direkten Vergleich mit anderen über den Adserver ausgesteuerten Kampagnen. skr
Änderungen am Algorithmus sollen 35 Prozent aller Suchanfragen betreffen
D
er Name ist Programm: „Freshness“,
so lautet die Codebezeichnung für die
Aufgefrischt: Google
ändert seinen Algorithmus
jüngste große Änderung am Google-Algorithmus, steht für „Frische“ oder schlicht:
Aktualität. Viele SEO-Experten empfinden „Freshness“ als kalte Dusche, denn
nach Google-Schätzungen werden sich die
Änderungen im Suchmechanismus bei
jeder dritten Suchanfrage bemerkbar machen. Zum Vergleich: Das Update mit dem
Codenamen „Panda“ hatte vermutlich auf
nicht mehr als 15 Prozent aller weltweit
eingegebenen Suchanfragen Auswirkungen – und brachte die SEOs rund um den
Globus dennoch ins Schwitzen.
Marcus Tober, Gründer der Search- wenn man auf Keywords optimiert, auf
metrics GmbH, erklärt in seinem Blog, denen User frischen Content erwarten.
worum es bei „Freshness“ geht. Bei rund Und das kann eine Menge sein. Beispielseinem Drittel der Suchanfragen erwarten weise kann nun die Optimierung auf Stars
die Nutzer möglichst aktuelle Suchergeb- und Sternchen schwerer werden, wenn
nisse – ein Umstand, den Google auch in man bislang versucht hat, mit einer einzider Vergangenheit bereits berücksichtigt gen Biografie Seiten gut zu ranken.“
Unter dem Strich sieht Tober allerdings
hat. So liefert Google auf die Anfrage
bei „Freshness“ mehr Gewin„Olympia“ mehr Content zu
ner als Verlierer. Zu denen, die
den Olympischen Spielen 2012
vom neuen Suchalgorithmus
in London als alten Content zu
profitieren, gehören nach
vergangenen Spielen. Und AnSearchmetrics-Messungen vor
fragen nach „Euro Griechenallem Newsseiten, TV- und Viland“ bringen fast ausschließdeoportale und Marken. Für
lich Suchergebnisse zur aktuelInternetworld.de machten die
len Euro-Krise. Diesen Bezug
Such-Analysten etwa ein Plus
zu aktuellen Ereignissen wird
von 20 Prozent in der Such„Freshness“ noch verstärken.
maschinensichtbarkeit aus.
Die Folgen liegen für Tober
Die Riege der Verlierer ist kleiauf der Hand: „Für Websitener und uneinheitlicher. Als
Betreiber mit wenig neuem Analyse: Searchtypischer Verlierer mag die
Content wird es dann schwer metrics-Gründer
Seite Siteslike.com dienen,
bis unmöglich, gut zu ranken, Marcus Tober
Foto: Fotolia/Artjazz
YATEGO
23/11
Google setzt auf Frische
AGNITAS
Eine White-Label-Version seiner Software
E-Marketing-Manager (EMM) bietet der
E-Mail-Dienstleister Agnitas Agenturen an.
Dabei lockt Agnitas mit Sonderkonditionen:
15 Prozent Agenturrabatt auf die Versandleistung und kostenfreier Versand für eigene
Zwecke bei Werbung eines Neukunden.
Ebenfalls interessant: Die Möglichkeit, die
eigene URL und Corporate Identity – oder
die des Kunden – für das Web-Interface des
EMM zu verwenden. fk
14. November 2011
Frage nach dem Warum
Google macht Adwords-Kampagnen transparenter
A
b sofort können Nutzer von Google
und Google Mail Hinweise darauf
erhalten, warum ihnen eine bestimmte
Adwords-Werbung eingeblendet wurde.
Nutzer, die über ihren Google-Account
eingebucht sind, bekommen zu Textanzeigen den Hinweis „Warum diese Anzeigen?“ eingeblendet. Klicken sie darauf, erhalten sie eine Begründung, weshalb Google ihnen diese Anzeigen angezeigt hat – in
der Regel deshalb, weil sie einen Bezug zur
Suchanfrage hatten. Brisant für Werbekunden: Über den Anzeigenvorgaben-Manager ermöglicht es Google den eingeloggten Nutzern, die Anzeigen einzelner
Firmen zu blockieren – bis zu 500 Sperr-
vermerke pro Nutzer akzeptiert Google.
Eine Verschlechterung im Adwords-Ranking müsse ein Anzeigenkunde dadurch
jedoch nicht fürchten, beruhigt Google im
offiziellen Adwords-Blog. Im Anzeigenvorgaben-Manager kann der Nutzer sogar
die personalisierte Steuerung von Anzeigenplatzierungen abschalten – er erhält
dann Adwords nach dem Schrotschussprinzip gezeigt. Was wie das Ende der Adwords-Idee aussieht, dürfte in der Praxis
nicht dazu führen, dass sich Nutzer massenhaft aus der Personalisierung ausklinken. Denn Voraussetzung dafür ist ein aktiviertes Google-Login, das DatenschutzVerfechter eher vermeiden. fk
❚
Anzeige
Sie suchen Anbieter
von Web Controlling
Services?
Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business
www.internetworld.de/dienstleister
Nur für eingeloggte Benutzer: Hinweise auf den Grund für eine Adwords-Einblendung
die Browser-Plug-ins feilbietet und nach
Searchmetrics-Erhebungen über 60 Prozent ihrer SEO-Sichtbarkeit verloren hat.
Noch schlimmer traf es die Flugsuchmaschine Billigfluege.de, sie büßte innerhalb
einer Woche 87 Prozent ihrer Sichtbarkeit
in Google ein. Und auch Wiwo.de, die Online-Präsenz der „Wirtschaftswoche“, verlor 15 Prozent.
Der SEO-Experte Martin Mißfeldt präzisiert Googles Aktualitätsanforderungen:
„Offenbar geht es bei Freshness nicht um
Geschwindigkeit. Also nicht um die Frage,
wie schnell neue Artikel oder Seiten in
aktuelle Suchergebnisseiten einfließen. Es
geht wohl eher darum, die jeweils jüngsten
Artikel zu einem bestimmten Fokus auf
das Keyword herauszufiltern. Diese ,aktuellen‘ Seiten können durchaus ein paar
Wochen oder Monate alt sein. Die Frage,
wie schnell neue Artikel in den Index integriert werden, scheint bei Freshness also
eher keine Rolle zu spielen.“ fk
❚
De-Mail kommt
in die Gänge
Start noch 2011: Rechtsverbindliche E-Mail
R
und 850.000 Nutzer der Mail-Dienste
von United Internet (GMX, Web.de,
1&1) haben sich bereits eine rechtssichere
De-Mail-Adresse reservieren lassen. Diese
Zahl nannte Sven Gelzhäuser, bei 1&1 Produktmanager für De-Mail, anlässlich einer
Pressekonferenz auf der Fachmesse „Moderner Staat“ in Berlin. Noch 2011 soll der
erste Mail-Provider für De-Mail den Regelbetrieb aufnehmen. Gelzhäuser schätzt,
dass bis Ende 2012 drei Millionen DeMail-Adressen registriert werden. Gert
Metternich, Projektleiter De-Mail bei der
Deutschen Telekom, rechnet damit, dass
bis 2018 rechtssichere De-Mails 50 Prozent der Postbriefe und 39 Prozent der Geschäftsfaxe ablösen könnten. fk
❚
20
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
14. November 2011
23/11
SUCHWORTVERMARKTUNG
Wenn der Standort entscheidet
Ortsbezogene Suchmaschinenwerbung wird für Internet-Unternehmer immer wichtiger
och klingt der Begriff „LoMoSo“ wie
das neueste Buzzword für MarketingNetworking-Runden. Doch die Kombination der drei Megatrends Local, Mobile
und Social gewinnt mit großer Geschwindigkeit an Gewicht. Rund drei Viertel aller
deutschen Internet-Nutzer sind in einem
Social Network registriert, allein die Zahl
der Facebook-Mitglieder hat sich seit 2010
mehr als verdoppelt. Auch die mobile
Internet-Nutzung explodiert: Das Performance-Netzwerk Zanox meldet über 600
Prozent Zuwachs der via Handy vermittelten Transaktionen innerhalb eines Jahres.
Und eine Umfrage der Gelbe Seiten Marketing GmbH zum Verkaufsstart des Apple
iPhone 4s ergab, dass sich 40 Prozent aller
Befragten für das Gerät interessieren. Von
denen, die bereits ein Smartphone besitzen, liebäugeln demzufolge sogar 52 Prozent mit dem Kauf des Apple-Handys.
Lokale Anfragen boomen
Der Trend zum Handy treibt auch den
Trend zur lokalen Suche. Jeder Zweite
schätzt an seinem Smartphone Apps,
Dienste und Informationen, die ihn auf
Angebote in seiner Nähe hinweisen. Doch
nicht nur auf Mobiltelefonen wird der
Standort zum Wettbewerbsfaktor. Peter
Herold, Geschäftsführer des Münchner
Web-Analyse-Spezialisten Xamine, weiß,
dass die Zahl der Suchanfragen mit Ortsbezug ständig zunimmt. „2011 werden
allein im Reisebereich die Anfragen mit
Foto: Fotolia / Balloge
N
Auf die Straße kommt es an: Suchanfragen mit eindeutig lokalem Bezug nehmen zu
oder der GPS-Empfänger kein Signal liefert – zum Beispiel weil sich der Benutzer
mit seinem Handy in einem Einkaufszentrum befindet.
Der Nutzer verrät, wo er ist
Doch nicht jede Suchfrage mit lokalem
Bezug benötigt technische Informationen
über den Standort des Fragenden – weil
der den Bezug oft gleich mitliefert. Wenn
ein Kunde nach „Skifahren in Kitzbühel“
sucht, dann ist es sekundär, ob er in Hamburg oder in Berlin sitzt. Web-Analytiker
Herold hat festgestellt, dass die Surfer heute
genauer suchen als früher, es wird eben nicht
„Generische Keywords sind viel
mehr nach „Flugreise“
gesucht, sondern gleich
teurer als solche mit Ortsbezug –
das Ziel mit eingegebei hohen Streuverlusten.“
ben. Für die Suchmaschinenwerbung bedeutet dies, dass rein
Geschäftsführer Xamine GmbH
generische Keywords
wie etwa „Flugreise“,
lokalem Bezug um sieben bis acht Prozent „Hotel“ oder „Urlaub“ zunehmend an Regegenüber dem Vorjahr zulegen“, lautet levanz verlieren. Das kann dem Werbungtreibenden nur recht sein, findet Herold:
seine vorläufige Schätzung.
Dabei lässt sich der Ortsbezug auf ver- „Schließlich sind rein generische Keywords
schiedene Arten herstellen. Google erfasst um ein Vielfaches teurer als Kombinatioüber die IP-Adresse des Nutzers den unge- nen mit einem Ortsbezug – und sie erzeufähren Standort seines Computers. Surft gen wesentlich höhere Streuverluste.“ Wer
der Kunde mit einem Smartphone, erlaubt sich in seiner Adwords-Kampagne auf
eine Analyse der genutzten Funkzelle Keywords mit lokalem Bezug konzensowie der am Ort vorhandenen WLAN- triert, so sein Rat, sollte natürlich auch den
Netze oftmals eine Lokalisierung auf Anzeigentext darauf optimieren, „dann
wenige Dutzend Meter genau, selbst wenn gibt es zum günstigeren Klickpreis auch
das Handy nicht mit GPS ausgestattet ist noch eine höhere Konversionsrate“.
Lokale Portale: Alternative zu Google?
Mit über 25 Millionen Unique Usern ist T-Online.de nach eigenen Angaben das reichweitenstärkste General-Interest-Portal Deutschlands. Auch hier hat man den Trend zum Lokalen erkannt – und versucht, ihm zu entsprechen. Als Reaktion auf die zunehmende Nachfrage nach lokalen Diensten und Informationen
hat T-Online.de jetzt sein regionales Angebot
massiv ausgebaut. Den Nutzern stünden nun
346 Stadt- und Bezirksportale mit regionalen
bis lokalen Nachrichten, Informationen sowie
Services zur Verfügung, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Telekom. Um lokalen Werbekunden den Weg zu ebnen, wurde eigens ein
komfortables Selfservice-Werbe-Tool entwickelt.
Meinestadt.de, das Urgestein unter den lokalen
Portalen, sucht die Partnerschaft mit Google.
Ab sofort können Werbekunden neben Branchenbucheinträgen auf Meinestadt.de auch
Adwords-Kampagnen buchen.
Bei der Steuerung seiner Adwords-Kampagne kann der Anzeigenkunde nicht nur
das Zielgebiet des Adressaten auswählen,
er kann auch entscheiden, auf welchen
Endgeräten die Anzeige ausgeliefert wird,
bis hinunter zum Typ des Smartphones,
das der Kunde benutzt. Ferdinand von
Seggern, Adwords-Experte bei der Online
Marketing Solutions AG, rät dazu, bei der
Kampagnenoptimierung diese Option
intelligent zu nutzen: „Je nach benutztem
Endgerät ist auch die Intention des Nutzers unterschiedlich“, erklärt von Seggern
und führt aus: „Wenn zum Beispiel auf
einem Smartphone nach einem Produkt
gesucht wird, ist die Wahrscheinlichkeit viel
größer, dass der Kunde das Produkt jetzt
sofort in seiner Umgebung kaufen möchte.
Wird das gleiche Produkt auf einem PC
gesucht, geht es dem Nutzer häufig eher
um Informationen oder eine OnlineBestellmöglichkeit.“
Eine Zwitterstellung
nimmt in dieser Betrachtung das iPad ein.
Ist der Touch-Computer ein Mobilgerät oder
nicht? Für von Seggern
gibt es bei der Nutzung
Unterschiede: „Ich sehe
im iPad eine neue
Form der Netbooks. Man holt es eher selten heraus, um vor Ort etwas nachzusehen.“ Glaubt man den Zahlen von Zanox,
liefern iPad und iPhone etwa gleich viel an
Transaktionsvolumen – wobei über das
iPhone doppelt so viele Transaktionen
laufen wie über den Touch-Computer,
während beim iPad die Größe des Warenkorbs im Schnitt doppelt so hoch ist wie
beim – zahlenmäßig weiter verbreiteten –
Smartphone.
Xamine-Chef Herold kann die Ergebnisse leicht nachvollziehen: „Auf dem großen Display des iPad kann man leichter
etwas, was man im Netz gefunden hat und
gern bestellen würde, seiner Frau zeigen –
dafür ist das Display eines Smartphones
doch etwas klein.“ Konsequenz: Wenn
man schon keine auf das iPad optimierte
Landing Page vorhält, dann sollte man bei
Adwords-Kampagnen den iPad-Traffic
eher den Seiten für stationäre PCs zuordnen als den für kleine Handy-Displays
optimierten Landeseiten.
Mit dem aktuellen iPhone 4s hat Apple
den digitalen Sprachassistenten Siri gestartet, der auf Fragen wie „Wo ist das
nächste mexikanische Restaurant?“ eine
sinnstiftende Antwort liefern soll. Von
Seggern glaubt eher nicht, dass Tools wie
Siri in nächster Zeit messbaren Einfluss
auf das SEA-Geschäft haben werden.
Xamine-Chef Herold sieht in Sprachassistenten ein Problem: „Ich habe als Werbekunde keine Kontrolle mehr darüber, wie
genau die Suchanfrage aussieht, die einen
Klick auf mein Angebot auslöst.“ Das, so
befürchtet er, steigert die Abhängigkeit
von Suchmaschinenbetreibern.
Den Trend zur lokalen Suche hat auch
Google selbst aufgegriffen. Mit seinem
neuen Produkt Adwords Express adressiert der Suchmaschinengigant kleine und
mittlere Unternehmen, die bislang noch
nicht im Suchmaschinenmarketing aktiv
waren. Davon gibt es eine ganze Menge,
denn Experten schätzen, dass rund ein
Drittel aller deutschen Unternehmen noch
keine eigene Website haben: Die brauchen
sie auch nicht, um zum Beispiel auf
Google Maps oder in der Universal Search
auf der Suchergebnisseite gelistet zu werden, ein Eintrag bei Google reicht.
SEA für Anfänger: Adwords Express
Die technisch-fachlichen Einstiegshürden
für Adwords Express hält Google bewusst
niedrig, der Kunde muss sich weder mit
der Wahl der Keywords noch mit der Optimierung der Kampagne herumschlagen,
das wird ihm alles abgenommen. „Dieses
Angebot hat im Portfolio von Google noch
„Wenn man auf einem Smartphone
nach einem Produkt sucht, will
man es gleich vor Ort kaufen.“
F
n n
n e
Adwords-Experte, Online Marketing Solutions
gefehlt“, findet von Seggern. „Es spricht
kleine Unternehmen an, die keine Lust
haben, sich eine Agentur zu suchen und
groß ins Suchmaschinenmarketing einzusteigen.“ Dass ihm Google auf diese Weise
Kunden wegnimmt, befürchtet der Adwords-Experte nicht. Denn bei näherer
Betrachtung sieht er zwei Nachteile bei
Google Express: „Der Werbetreibende hat
keine Kontrolle über die Suchbegriffe, und
die Klickpreise sind bei Adwords Express
sehr viel teurer als bei normalen AdwordsKampagnen.“ Kleine Unternehmen, die
bislang im Netz noch gar nicht präsent
waren, wird das zunächst nicht stören:
„Der einzelne Ladenbesitzer zahlt relativ
wenig, weil er ja auch nur recht wenig
Klicks bekommt.“ Doch für Unternehmen, die viel Traffic brauchen, ist Adwords
Express schlicht zu teuer. fk
❚
22
Internet World BUSINESS
MARKETING & WERBUNG
14. November 2011
23/11
WERBEUMFELD MARKTPLATZ
Gesucht und gebucht
Online-Marktplätze bringen ihren Betreibern längst nicht nur Einnahmen aus Transaktionsgebühren.
Eine immer ausgeklügeltere Werbevermarktung spült zusätzlich Geld in die Kassen
W
Foto: Ströer
aren im Wert von 21 MilliTargeting-Kampagnen finden daarden Euro werden in diegegen mit Standardwerbemitteln
sem Jahr online gehandelt. Seit
auf den Detail- und List-Seiten
Jahren boomt E-Commerce und
statt. Getargeted werden kann
ein Ende des Wachstums ist nicht
nach allen Kriterien, nach denen
in Sicht. Neben unzähligen Online
ein Nutzer auf dem OnlineShops sind es vor allem die MarktMarktplatz suchen kann. „Herplätze, die im Web immer mehr
steller haben zudem die MöglichBesucher anziehen. Die Werbeverkeit, Kampagnen zielgenau zu
marktung dieser beliebten E-Complatzieren, indem sie ein Targeting
merce-Umfelder ist für die Plattauf alle Marken oder Modelle
buchen, die zu dem beworbenen
formbetreiber ein lukratives ZuModell in Konkurrenz stehen“,
satzgeschäft und lockt immer
erläutert Ammelung. Möchte
mehr Werbungtreibende an.
beispielsweise Opel den neuen
So auch die Media-Agentur
Corsa bewerben, könnten entMoccamedia. Sie komplettierte
sprechende Kampagnen auch
kürzlich ihren Marketing-Mix mit
jenen Nutzern angezeigt werden,
Online-Werbung. Die Agentur
plante abverkaufsorientierte Medie im Begriff sind, einen VW
diakampagnen für AutomobilPolo, einen Ford Fiesta oder ein
händler und arbeitet seit Anfang
ähnliches Modell eines direkten
2011 mit Mobile.de Advertising
Wettbewerbers zu kaufen.
zusammen. Der Vermarkter des
Umzieher stark umworben
Internet-Fahrzeugmarkts schaltete
insgesamt vier Targeting-KamWährend für Fahrzeugportale die
pagnen für Opel-Händler und Marktplätze gewinnen als Werbeumfeld an Attraktivität. Vor allem für Branding- und Targeting-Kampagnen
Automobilhersteller die größte
zwei Kampagnen für Volvo-HändGruppe der Werbungtreibenden
ler. Der Fokus lag zunächst auf der Bekannt- Marke, Modell bis hin zu Erstzulassungs- von Autoscout24, das in den letzten Jahren darstellen, ist die Werbelandschaft auf
einen erfreulichen Beitrag zu Umsatz und Immobilienmarktplätzen
heitssteigerung der einzelnen Händler und jahr und Preisklasse besten Performance.
heterogener:
Laut Mobile.de entwickelt sich die Ergebnis beiträgt“, freut sich Jochen Am- Dort werben alle Unternehmen, die sich
wurde später auf konkrete Lead-Generierung verschoben. In den Kampagnen wur- Nachfrage nach Online-Werbung auf dem melung, Head of Ad Sales bei Autoscout24 für die umziehenden Haushalte interessieden Superbanner und Rectangle, später Marktplatz äußerst positiv, insbesondere Media.
ren – angefangen von Banken über
auch Banderolen und Tandem Sky ver- ehemals klassische Advertiser wie AutoZwei Spielarten der Werbung seien Stromanbieter und Telekommunikationswendet. Der Einsatz der Werbemittel hersteller verlagern demnach ihre Budgets dabei besonders gefragt: einerseits groß- unternehmen bis hin zu Baumärkten.
orientierte sich am Kampagnenziel und zunehmend stärker ins InterAngebote wie Immowelt.de
entwickelte sich mit der Zeit weg von Stan- net und buchen ihre Kampagbeispielsweise werden haupt„Große Unternehmen haben inzwischen
dardbuchungen hin zu aufmerksamkeits- nen online.
sächlich Performance-orienstarken Sonderwerbeformen
tiert genutzt, unter anderem
erkannt, dass sich geschickt platzierte
Zweitakter: Branding und
Welche speziellen Möglichkeiten Onindem der direkte Kontakt
Targeting
Kampagnen im Longtail lohnen.“
line-Marktplätze in Sachen Targeting biezwischen Immobiliensuchenten, zeigte sich bei der Kampagnensteue- Auch bei Autoscout24.de proden und Umzugs- oder BaufiR n
rung: So wurden die Banner dynamisch fitiert man vom prosperierennanzierungsdienstleitern herGeschäftsführer Hood Media GmbH
lokalisiert und der passende Niederlas- den Werbemarkt. Gleichwohl
gestellt wird. Da die Immobisungsort samt zugehörigem Händler- das maßgebliche Kerngeschäft
lieninteressenten meist über
namen im Werbemittel benannt. Diese des Marktplatzes die Fahrzeuginserate der flächige Branding- und andererseits Tar- einen längeren Zeitraum bereit sind, grölokale Aussteuerung der Banner auf die Automobilhändler ist, freut man sich über geting-Kampagnen. Laut Ammelung sind ßere Ausgaben zu tätigen, sind solche
Verkaufsgebiete führte die Interessenten ein stark wachsendes Geschäft mit Online- die sogenannten Brand Days auf der Marktplätze auch für Branding-Kampagalso direkt zum nächstgelegenen Händler. Werbung. „Durch die Affinität unserer Homepage des Portals fast immer ausver- nen interessant.
Das Vermarkterteam optimierte in Ab- Nutzer zu allen Themen rund um das Auto kauft (Abbildung rechts oben). Hierbei
Nicht mit der Gießkanne
stimmung mit der Agentur die Kampag- ist die Vermarktung von Online-Werbung werden alle verfügbaren Werbeformen auf
nen entsprechend der je nach Pkw-Klasse, ein ideales, komplementäres Geschäftsfeld der Startseite kombiniert.
Wie dosiert auf Marktplätzen geworben
werden kann, zeigt Immowelt.de. Standardwerbeformate, Integrationen und
auch Microsites können hier sowohl im
redaktionellen Umfeld als auch im Bereich
der Immobiliensuche eingesetzt werden.
Branchenspezifische Lösungen werden
ebenfalls angeboten – auf diese Weise
können etwa Haushersteller gezielt Informationen bereitstellen.
Das Portal wird von den Betreibern in
Eigenregie vermarktet. Für die Deutsche
Kautionskasse hatte man kürzlich ein
individuelles Werbepaket geschnürt. Es
setzte sich aus einer produkterklärenden
Microsite im redaktionellen Umfeld, redaktioneller Berichterstattung zum Thema
Mietkaution allgemein sowie exklusiven
Teasern im Umfeld der Immobiliensuche
Automobilhersteller aus dem Premiumsegment können ihre Werbung bei Immoscout24 in die Exposés hochwertiger Immobilien einbinden
(„Immobilien-Kaufpreis mind. 500.000 Euro bzw. Mietpreis von mind. 2.250 Euro”). So lassen sich Zielgruppen für 6er und 7er BMW gut erreichen
zusammen. Zusätzlich gab es einen exklu-
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14. November 2011
MARKETING & WERBUNG
rangig durch Zusatzservices
auf der Plattform, beispielsweise durch eine hervorgehobene Darstellung von Angeboten oder der Hood-Shops.
Die Vermarktung der Werbeplätze ist ein willkommenes
Zusatzgeschäft. „Auffällig ist,
dass sich die Qualität und das
Targeting der Anzeigen stark
verbessert haben. Auch große
Unternehmen haben inzwischen erkannt, dass sich geschickt platzierte Kampagnen
im Longtail lohnen können“,
sagt Ryan Hood, Geschäftsführer der Hood Media
GmbH in Düren. Hatten in
der Vergangenheit zum Beispiel Online Shops hauptsächlich mit Textanzeigen im BeBrand Days, bei denen sich die Werbungtreibenden einen
ganzen Tag in Szene setzen können, sind nahezu ausgebucht reich Turnschuhe und Sneaker auf Hood.de geworben,
siven Text-Link auf den privaten Miet- sieht man inzwischen verstärkt Imageexposés, direkt neben der angezeigten Anzeigen von Nike, Adidas und anderen
Kautionssumme, der auf eine vertriebs- Markenartiklern.
Auch für Platzhirsche wie eBay oder
orientierte Landing Page verlinkte. Flankierend wurden klassische Display Ads Amazon ist Online-Werbung heute ein
geschaltet (siehe Abbildung rechts unten). wichtiges Standbein. Beispielsweise nutzt
Auch bei Immobilienscout24.de werden Amazon.de seine Online-Werbeeinnahfür die Kunden individuelle Konzepte ent- men nach eigenen Angaben dafür, um
wickelt – bei denen es nach Auskunft des seine günstigen Preise zu ermöglichen.
Portals keine Beschränkungen gibt. WerJe mehr eine Firma auf Longtail
bebotschaften können in themenaffine
baut, umso schwerer die Startphase
Content-Rubriken wie Finanzierung, Umzug, Einrichten und Gewerbe platziert Doch je tiefer ein Marktplatz im Longoder im Immobilien-Exposé als eigener Tail-Bereich agiert, desto schwieriger wird
Reiter integriert werden. Auch regional es, aus der Vermarktung ein lukratives
ausgesteuertes digitales Marketing durch Nebengeschäft zu machen. Vor allem in
Rabattgutscheine und Mobile Couponing der Startphase eines Portals liegen die
ist bereits möglich. Weiter kann bei den Hürden hoch. „Kleinere Plattformen mit
Werbemitteln als Besonderheit ein Con- wenig Seitenaufrufen haben es schwer,
tent Banner geschaltet werden. Dieses For- einen kompetenten Vermarkter zu finden.
mat wird nur in der Ergebnisliste an der Sie behelfen sich meist mit einem eigenen
vierten Stelle eingesetzt und ist genauso Adserver, zum Beispiel dem kostenfreien
groß wie ein Inserat – und somit sehr auf- DFP Small Business“, erläutert Stefan
merksamkeitsstark.
Rick, Inhaber der E-Commerce- und Marketingberatung Netzberater.de in Leipzig
Werbequalität wächst
(siehe Interview). Durch den eigenen AdDoch auch jenseits der Rubrikenmärkte server lassen sich Kampagnen und Koopegibt es interessante Vermarktungsideen: rationen leicht hinsichtlich der verfügbaHitmeister.de verkauft über seinen Ver- ren Werbeplätze aussteuern und auch das
markter Netpoint Media zum Beispiel Kampagnen-Controlling verbessert sich.
nicht nur Platzierungen auf KategorieGoogle hilft bei Finanzierung
und Artikelseiten, sondern vermarktet
auch den hauseigenen Newsletter. Und Rick war früher selbst Portalmanager.
wer gezielt die Händler und nicht die Nut- Nach seiner Erfahrung bietet sich gleich zu
zer ansprechen möchte, kann im Verkäu- Beginn eine Integration von Google
ferbereich des Marktplatzes Online-Wer- Adsense an, wenn der Marktplatz über
bung schalten.
Online-Werbung kofinanziert werden
Auch der Gemischtwarenmarktplatz soll. Denn durch die Größe des WerbeHood.de verkauft seine Werbeflächen. Das netzwerks werden zielgerichtete Anzeigen
Portal wird im Premiumsegment über auf der Website ausgeliefert. Die gewählte
Ströer Interactive vermarktet, alle anderen Werbeform und Positionierung lassen
Werbeplätze werden über Google Adsense auch Spielraum für Optimierungen.„Grövergeben. Hood.de finanziert sich vor- ßere Webseiten mit mehr Traffic sollten
sich gleich einen Vermarkter aus den Top
30 in Deutschland suchen und eine Listung in IVW und Agof anstrengen, um belastbare Zahlen zu ihren Seitenzugriffen
zu erhalten“, rät Rick.
Erfreulicher Nebeneffekt: Damit werde
die Tür zu Werbeagenturen geöffnet – und
somit auch zu Branding-Kampagnen, die
höhere Tausendkontaktpreise (TKP) bei
zielgruppenaffinen Seiten versprechen.
Am effektivsten, aber auch zeitaufwendigsten ist Rick zufolge jedoch die Suche nach
Direktkooperationen für Werbeplätze, die
für den potenziellen Partner und die Webseite eine Win-win-Situation bringen. Sein
Auch Kleinvieh macht Mist: Das Auktionshaus
eBay verdient immer mehr mit Display Ads
Rat: Affiliate-Programme durchstöbern
Internet World BUSINESS
23
Interview
„Oft genug verschenken
Marktplätze viel Potenzial“
Herr Rick, wie lukrativ ist es für Marktplätze, sich auch über Online-Werbung
zu finanzieren?
Stefan Rick: Durch geschickte Vermarktung und Partnerschaften kann sehr
schnell der Ertrag durch Werbeeinnahmen erhöht werden. Voraussetzung ist
allerdings, dass die Webseite die wichtigsten Werbeformate bietet und proaktiv nach Kooperationspartnern gesucht
wird. Strategie und Konzept sind besonders wichtig. Basiert das komplette
Geschäftsmodell auf Werbefinanzierung, dann müssen alle Bemühungen
darauf fokussiert werden. Prinzipiell
sollten mindestens 10.000 Leute pro Tag
den Marktplatz besuchen. Nur so kann
die Vermarktung der Website ein Hebel
zur Gewinnsteigerung werden.
Es kursiert das Gerücht, dass Werbung
auf einem Marktplatz die Conversion
Rate verringert?
Rick: Die Angst vieler Betreiber, dass eine
offensive Werbedarstellung auf der
Webseite zu einer signifikanten Conversion-Verschlechterung führt, kann ich
aus meiner Erfahrung nicht bestätigen.
Man sollte jedoch testen, wie sich die
Werbeintegration auswirkt. Dafür
bieten sich Tools wie Googles WebsiteOptimizer an, um konkrete Zahlen in
A/B-Split-Tests zu ermitteln.
Vermarkten sich Marktplätze bereits ausreichend gut?
Rick: Diese Frage lässt sich nicht pauschal mit einem einfachen Ja oder Nein
und sich gegebenenfalls als Publisher bei
größeren Netzwerken bewerben.
Bei B2B gelten andere Regeln
Stefan Rick
Inhaber der
E-Commerce- und
Marketingberatung
Netzberater.de
❚ www.netzberater.de
beantworten. Oft genug wird jedoch
viel Potenzial verschenkt. So bestechen
nur wenige Marktplätze durch eine
durchoptimierte Seite. Es gibt stattdessen sehr viele ungenutzte Werbeflächen.
Oft ist es zum Beispiel nicht möglich,
lukrative Wallpaper zu schalten. Auch
die Footer vieler Marktplätze sind meist
werbefrei. Sonderwerbeformen wie
Pop-under sind ebenfalls selten anzutreffen. Wer bestimmte Themen nicht
selbst bedienen kann, sollte AffiliatePartner einschalten. So können etwa
auch Bestellbestätigungsseiten monetarisiert werden. Affiliate-Programme –
aber auch Direktkooperationen – werden noch zu wenig eingesetzt.
In welche Richtung entwickelt sich die
Werbung in solchen E-Commerce-Umfeldern?
Rick: Performance-Orientierung wird
für alle Seiten immer wichtiger. Im
E-Commerce-Umfeld liegt der Fokus
natürlich auf dem Verkauf. Ob CPC
oder TKP spielt dabei keine Rolle, da die
Zahlen bei einem guten Controlling
ineinander und letztlich in den CPO
umgerechnet werden. Daher sieht man
immer öfter Retargeting-Kampagnen
oder das neue Remarketing von Google.
Beides erhöht die Klickraten auf klassischen Werbeplätzen.
pagnen sind demzufolge abverkaufsorientiert; es werden aber vereinzelt ebenso
Imagekampagnen von „Marktplatzfremden“ geschaltet, zum Beispiel von einigen
Automobilmarken.
Eine Besonderheit: Auf Wunsch übernimmt Mercateo die Erstellung der Werbemittel für den Kunden. Neue Formate
sind allerdings nicht geplant.„Da sind wir
Ganz anders stellt sich hingegen die Situation auf B2B-Portalen dar. Der B2BMarktplatz Mercateo.com („die Beschaffungsplattform für Geschäftskunden“)
vermarktet sich beispielsweise seit 2008 in
Eigenregie. Zuvor waren einige Dienstleister für den Plattformbetreiber tätig, mit denen man jedoch nicht zufrieden war.
Der Grund: Die Kampagnen berücksichtigten nicht
ausreichend den B2B-Fokus.
Das ist heute anders. Im Vergleich zum Handelsumsatz
spielt der Erlös aus Werbung
zwar auch hier nur eine untergeordnete Rolle. Allerdings
nehmen die Werbeumsätze
stetig zu. Laut Geschäftsführer
Lars Schade wird es 2011 einen Maßgeschneidert: Für die Kautionskasse gab es exklusive
Zuwachs von circa 40 Prozent Teaser, eine Microsite und Redaktion zum Thema Mietkaution
gegenüber dem Vorjahr zu
verzeichnen geben. Die Werbekunden nach wie vor konservativ“, sagt Schade.
können über Banner auf der Website wer- Man wolle Besucher und Kunden nicht
ben, die sich Keyword-spezifisch aussteu- von den eigenen Seiten im Such- und
ern lassen. Außerdem kann im wöchent- Einkaufsprozess ablenken. „Außerdem
lichen Newsletter geworben werden. Auch werden wir das Seitendesign nicht an
Stand-alone Mailings sind buchbar.
Bedürfnisse neuer Werbeformate anpasHier werben vor allem Hersteller, deren sen, da dieses auf die Einkaufsprozesse
Produkte über Mercateo.com erhältlich optimiert ist“, so Schade.
❚
Karsten Zunke
sind, berichtet Schade. Die meisten Kam-
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MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
14. November 2011
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MEDIA NETWORKS
Groß und geheimnisvoll
Die Mediariesen bringen ihre Zielgruppenmarktplätze nach Deutschland – und müssen noch viel erklären
m Sommer 2011 war es so weit: Die
großen Media Networks brachten ihre
Audience-Management-Plattformen nach
Deutschland. Den Anfang machte im Juni
mit einem Paukenschlag die Group M mit
Xaxis (INTERNET WORLD Business
14/2011), im September folgte Cadreon
(20/2011) von Mediabrands. Bereits seit
drei Jahren operiert zudem das Vivaki
Nerve Centre von Publicis auf dem Markt –
nicht heimlich, aber still und leise.
Die Datenmanagement-Plattformen
ermöglichen die vermarkterübergreifende
und zielgruppengenaue Auslieferung von
Werbekampagnen in Echtzeit. „Dieser
fundamentale Unterschied, der Echtzeiteinkauf von Zielgruppen und nicht von
Fläche, wird die Branche dauerhaft verändern“, so Kolja Brosche, Managing Partner
Deutschland bei Cadreon. Das Ganze sei
zudem angereichert mit Consumer Insights und auch noch Publisher-übergreifend. Die „Zielgruppen-Marktplätze“, wie
sie Cadreon bezeichnet, vereinigt somit drei
Megatrends der digitalen Werbewelt: Trading, Targeting und Real-Time Bidding.
Noch ist diese technologisch getriebene
Automatisierung des Mediageschäfts auf
die effizientere Vermarktung von DisplayWerbeflächen im Mid- und Longtail ausgerichtet. Wie groß das Potenzial ist, werde
sich erst beim Blick in die Zukunft zeigen,
sobald die gesamte Medienlandschaft digital sei, also (IP)TV, Mobile, Paid Social
Media, Video Ads bis hin zu Plakat (Digital
Signage) bespielt werden können. Infolgedessen bieten die Networks nicht nur WebRiesen wie Google, Microsoft oder Yahoo
mit ihren Exchanges und Börsen die Stirn,
sondern rangeln auch untereinander um
Steckbrief: Cadreon
❚ Gründung: 2009 in den USA / September
2011 in Deutschland (www.cadreon.de)
❚ Network: Interpublic / Mediabrands
❚ Media-Agenturen: Universal McCann,
Initiative
❚ Kunden: L’Oréal, Inbev, Microsoft, Burberry
❚ Management: Brendan Moorcroft (Global
CEO), Nicole Craine (COO)
Foto: Fotolia / Miroslav Bendea
I
Rätselhaft wie die Sphinx und auch gigantisch sind die Audience-Management-Plattformen
die Poleposition im prosperierenden
Markt. Von den vier größten Media Networks fehlt hierzulande nur noch die Omnicom Group. Und deren Einstieg dürfte
nur eine Frage der Zeit sein: Ende Oktober
wurde in den USA die digitale Daten- und
Analyseplattform Annalect.com gelauncht.
Die Media-Networks-Größen
❚ Xaxis: „Wir bringen den größten Pool an
Kundenprofilen der Welt in unserer proprietären Datenbank zusammen und erreichen mehr Touchpoints als irgendeine
andere Lösung der Branche“, heißt es selbstbewusst. Zum Start in Deutschland wurde
Xaxis von Medien und Wettbewerbern als
reine „Trading-Plattform“ bezeichnet, die
lediglich Milliarden an Impressions billigst einkaufe und mit Preisaufschlag an
die Werbekunden weiterverscherbele. „Es
ist ein Mythos, dass Xaxis gleich Trading
sei. Xaxis ist eine WPP-Tochter, die als
Dienstleister speziell für die Group-MAgenturen digitale Werbung streuverlustfrei an Zielgruppen ausliefert“, stellt COO
Mark Grether klar. Xaxis kaufe auf eigenes
Risiko Werbefläche ein, schaffe Daten, produziere eigene Zielgruppenprofile und liefere an diese nach „umgehender Beratung
mit dem Werbetreibenden maßgeschneiderte Werbung aus“. Dank der eigenen
Technologie könne man viel besser den
Datenschutzbestimmungen in Deutschland
Kolja Brosche ist in Deutschland Managing Partner von Cadreon
und verantwortet den Aufbau von Frankfurt aus
Mark Grether lebt inzwischen in
New York und ist COO von Xaxis
gerecht werden und sei als einzige der Holding-Agenturen vom ULD (Unabhängiges
Landeszentrum für Datenschutz SchleswigHolstein) zertifiziert. Entgegen anders lautender Gerüchte habe Xaxis hierzulande
Zugang zu fast allen Qualitätsvermarktern
und bediene sich, so Grether, „im Gegensatz zu stärker US-dominierten Konkurrenten weniger um Inventar, das über Exchanges feilgeboten wird“.
❚ Vivaki Nerve Centre (VNC): Setzt anders
als Xaxis auf technologische Partnerschaften, denn Technologien (etwa Targeting)
würden schnell veralten: „Wer im Rennen
bleiben will, muss massiv investieren und
steht in Konkurrenz zu großen Technologiekonzernen“, sagt Nicole Prüsse, Vivaki
Country Chairman DACH. Vivaki setzt
deshalb auf Kooperation mit den „Marktbesten einer jeweiligen Technologie
(Google, Yahoo, Microsoft ...) und baut
Steckbrief: Xaxis
❚ Gründung: Juni 2011 (www.xaxis.de)
❚ Network: Group M / WPP
❚ Media-Agenturen Maxus, MEC, Mediacom, Mindshare
❚ Kunden: keine Angaben
❚ Management: Brian Lesser (Global CEO),
Mark Grether (COO)
eigene Schnittstellen darauf auf“. Die
wichtigsten Tools hierzulande sind Audience on Demand (AoD) für die „Economy Class“ – es ermöglicht die multinationale plattformübergreifende Ansprache
kundenspezifischer Zielgruppen – und
AOS (Audience Optimization System) für
das „Premium-Segment“, wie Prüsse sagt.
Hiermit können kundenindividuelle Zielgruppen für Online-Bewegtbildwerbung
angesprochen werden. Der Kunde kann
dabei jederzeit wählen, ob die Kampagne
auf im Markt verfügbarem Inventar und /
oder auf eigenem Vivaki-Inventar laufen
soll. Der Fokus liegt meist auf harter Performance von Low-TKP über CPC und
wird zur Lead-Generierung eingesetzt.
Den Schwerpunkt bilden laut Prüsse die
Branchen Dienstleistungen/Versicherungen, Telekommunikation und E-Commerce.
❚ Cadreon: „Wir sind die Einzigen, die
sämtliche relevanten Anbieter in einer
Plattform aggregieren und somit das
Steckbrief: Vivaki Nerve Centre
❚ Gründung: 2008 (www.vivaki.de)
❚ Network: Publicis Groupe
❚ Media-Agenturen: Digitas, Razorfish, Starcom Mediavest, Zenith Optimedia
❚ Kunden: weltweit über 200
❚ Management: Curt Hecht (Global CEO)
gesamte relevante am Markt verfügbare
Inventar und die gesamten am Markt verfügbaren Zielgruppen bereitstellen können“, trommelt Deutschlandchef Brosche.
Als offenes System könne Cadreon an alle
Demand-Side-Plattformen (sie kaufen bei
den Publishern Inventar) angeschlossen
werden. Ein weiterer USP sei die vorhandene Erfahrung, Cadreon sei schon seit
Jahren auf dem Markt. Dass sämtliche
Plattformen gerade bei den Website-Betreibern noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten
haben, ist Brosche bewusst: „Wir brauchen
hierzulande noch zwei bis drei Jahre, bis
sich das Modell etabliert hat.“ Dabei sei die
Plattform kein Preisramscher: „Wir kaufen
Inventar, das konvertiert, und das kann
auch Premium sein“, sagt er. häb
❚
Nicole Prüsse, als Vivaki Chairman DACH zuständig für VNC
Ihr Preisvorteil:
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26
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Internet World BUSINESS
14. November 2011
Farbe bekennen!
Farbhersteller Dulux sammelt mit einer einfach guten viralen Idee Spenden für Unicef
T
abloide oder Bildschirme können
16,7 Millionen Farben darstellen – da
findet sich sicher auch die Lieblingsfarbe
von jeder Person oder die CI-Farbe jedes
Unternehmens. Der Farbhersteller Dulux
hat aus dieser Grundidee gemeinsam mit
der Agentur Feed Communications Ltd
aus London eine Spendenaktion für Unicef entwickelt.
Für lediglich ein britisches Pfund kann
sich jeder auf der Microsite www.own
acolour.com eine Farbe kaufen. Der Erlös
dieser Aktion geht direkt an das Kinderhilfswerk Unicef. Rein theoretisch ist erst
bei 16,7 Millionen Pfund Schluss.
Die Teilnahme über die gut strukturierte und übersichtliche Seite ist extrem
einfach und stellt für die Spender kein
Steckbrief
❚ Auftraggeber: Dulux und Unicef UK
❚ Auftrag: Kampagne „Own a colour and
help save a child’s life”
❚ Agentur: Feed Communications Ltd,
London
❚ Internet: www.ownacolour.com
❚ Launch: 29. September 2011
unnötiges Hindernis dar: einfach eine
Farbe
aussuchen
oder über den HexCode finden, einen
eigenen Namen für
die Farbe wählen
und zahlen. Nach
erfolgreichem Kauf
kann der neue Besitzer seine Farbe und
damit die Aktion an
seine Kontakte über
Facebook, Twitter
oder auch in ande- Leicht gemacht:
ren Kanälen weiter- Einfach Farbe auswählen und zahlen
leiten.
Unterstützt wird
die Aktion durch bekannte Testimonials
wie etwa Sir Roger Moore. „I am the
proud new owner of a shade of blue
which I have named Swedish Blue“,
erklärt Mister Moore in einem Video den
Besuchern der Website.
Im Laufe des ersten Monats wurden
bereits mehr als 80.000 Pfund gespendet.
Ein eigener Twitter-Kanal unterstützt die
Kampagne und verbreitet die gute Idee
natürlich schnell unter Kreativen und
Medienmachern.
23/11
Eine kreative Idee mit
hohem viralem Potenzial, um mittels
kleiner Beträge große
Summen zu sammeln –
das ist das Geheimnis einer
aktuellen Kampagne des Farbherstellers Dulux.
Vorgestellt von:
Martin Kirmaier,
Vorstand
der Coma AG
in München
❚ www.coma.de
Staraufgebot: Ex-James-BondDarsteller Sir Roger Moore
Dulux nutzt seine Popularität als einer
der bekanntesten Farbhersteller bereits
für ein weiteres Projekt unter der Internet-Adresse www.letscolourproject.com,
in dessen Rahmen unter dem Motto
„Adding Colour to People’s Lives“ triste
Vorstädte von ihren Bewohnern verschönert wurden.
❚
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Asus
Globale Markenkampagne / Adaption für den deutschen Markt
Digitas / TAG
Melitta
Bigpoint.com
Online-Vermarktung des Browsergame-Anbieters
Sevenone Media
Fortsetzung der „Barista“-Kampagne in TV, Internet und
Social Media / Mediaplanung für die Kampagne
BBDO Proximity DD /
Mediacom Hamburg
BMW
Launch-Kampagne für den neuen BMW 3er Limousine
Interone
Motorola
Kampagne für das Modell Razr inkl. Online-Maßnahmen
Ogilvy & Mather
Coca-Cola
Weltweite Kampagne für Coke Zero zum „Mission Impossible“-Start Coca-Cola
Nintendo
Entwicklung einer Kampagne für die Wii-Spielekonsole
Sommer+Sommer
Onlinewelten-Netzwerk
Vermarktung der Websites inklusive Onlinewelten.com
Interactive Media
Qype.com
Vermarktung des mobilen Web-Empfehlungsportals
Ströer Interactive
Rewe
Betreuung des Online-Etats inkl. Social Media und Mobile
DDB Tribal
Sixt
Online-Banner-Kampagne für den Autovermieter Sixt
Jung von Matt / Fleet
Costa Kreuzfahrten
Betreuung des deutschen Kommunikationsetats
Deepblue Networks
Docfinder.at
Online-Vermarktung des Ärzteempfehlungsportals
Purpur Media
Exxon Mobil
Betreuung des weltweiten Werbeetats des Mineralölkonzerns /
Mediaplanung für die Kommunikationsmaßnahmen
BBDO /
Universal McCann
Hanseatic Bank
Betreuung des Suchmaschinenmarketing-Etats
Netzwerk Reklame
Sport2000
Fortsetzung der Kampagne „Ski will rock you!“
Saint Elmo’s
Kerrygold
Betreuung des deutschen Kommunikationsetats
TBWA
Yves Rocher
Markenpositionierung und -führung im deutschen Markt
Zum Goldenen Hirschen
Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an pitch@internetworld.de
Frischer Duft in den Charts
P&G bewirbt seine Range Mexx Fresh mit einer halben Million Euro
I
m Monat zuvor musste sich der Konsumgüterhersteller Procter & Gamble
noch dem Konkurrenten Unilever geschlagen geben, doch im September startete der Konzern – beziehungsweise dessen Tochter P&G Prestige Products – die
teuerste neue Online-Werbekampagne in
Deutschland. Beworben wurde damit die
Duft-Range der Marke Mexx, für gut eine
halbe Million Euro. Auf Platz zwei folgte
der Finanzdienstleister DWS Investment,
eine Ausnahme im Ranking. Alte Bekannte sind dagegen Electronic Arts, Sony
und Twentieth Century Fox. host
❚
Top-Ten-Newcomer in den Werbecharts im September 2011
Procter & Gamble kehrte im September mit einer neuen Kampagne an die Spitze des Rankings zurück
Produkt
Unternehmen
Sept. 2011
in Mio. Euro
Mexx Fresh Duft-Range
P&G Prestige Products, Köln
0,54
DWS Zinseinkommen
DWS Investment, Frankfurt am Main
0,23
Fifa 12 Video-Spiele
Electronic Arts, Köln
0,20
Star Wars – The Complete Saga
20th Century Fox Home Entertainment, Frankfurt
0,19
Sony Handycam HDR-PJ10
Sony Deutschland, Berlin
0,17
Telekom Cloud Computing
Deutsche Telekom AG, Bonn
0,17
Flex Vorsorge Vario
Versicherungskammer Bayern, München
0,12
Dash Color Pulver
Procter & Gamble, Schwalbach
0,11
Sarotti.de
Stollwerck, Köln
0,10
S. Oliver Original Duft-Range
Mäurer & Wirtz, Stolberg
0,10
© INTERNET WORLD Business 23/11
Top-Newcomer: Mexx Fresh von P&G
Zeitraum: 01.09.2011 – 30.09.2011
Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2011
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28
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
Plakatkampagne gelauncht
WEB-WEIHNACHTEN
Gerüstet für Last Minute
Foto: Fotolia / senoldo
Jeder zweite Online-Händler garantiert seinen Kunden eine rechtzeitige Zustellung
bis Heiligabend, wenn die Bestellung bis
drei Tage vor dem Fest oder sogar erst am
23. Dezember eingeht, meldet das ECCHandel. Damit liegt der Online-Handel offenbar deutlich über den Erwartungen der
Shopper. Diese gaben mit überwiegender
Mehrheit (knapp 70 Prozent) an, nicht erst
kurz vor Weihnachten, sondern meist im
Lauf des Dezembers zu ordern. Nur 15,7
Prozent besorgen Weihnachtsgeschenke auf den letzten
Drücker. dz
Drei Tage vor
Weihnachten sind
die meisten Geschenke
bereits ausgeliefert
BUNDESJUSTIZMINISTERIUM
Garaus für Abmahnungen
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger will dem AbmahnWahn im E-Commerce ein Ende machen.
Sie plant ein Gesetz, das den finanziellen
Anreiz für Abmahnungen deutlich verringern soll. Unter anderem sollen Anwaltsund Gerichtskosten reduziert sowie Ersatzansprüche für missbräuchlich Abgemahnte eingeführt werden. Profitieren sollen
kleinere Webshop-Betreiber, die auch auf
Marktplätzen verkaufen. dz
Eine Studie zeigt, welcher Shop am besten verkauft – und was es noch zu optimieren gilt
Z
um inzwischen zweiten Mal
Modehändler dem Thema schon
hat die Beratungsgesellschaft
relativ aufgeschlossen gegenüber
Media Economics 120 Onlinestehen. 15 Prozent der analysierModeshops hinsichtlich Faktoren
ten 120 Shops präsentieren sich
wie Produktbeschreibung und
der Kundschaft bereits mit einer
-visualisierung, Checkout, KuniPhone-basierten App. Und sechs
denservice, Usability, Social MeProzent haben eine iPad App
dia und Mobile analysiert. Das
oder eine mobile Browser-optiErgebnis: Über alle 93 Faktoren
mierte Version zur Tablet-Nutsiegte in der Gesamtauswertung
zung umsetzen lassen. Mehr als
der Modeshop 7trends.de mit
die Hälfte der Modeunterneh816 von 1.000 möglichen Punkmen bieten jedoch derzeit weder
ten – vor Zalando (753 Punkte)
eine App noch eine mobile Browund dem deutschen Web-Storeser-optimierte Version an.
front von Hugo Boss mit 745,5
Facebook als Pflichtkanal
Punkten. Der Web-Modehändler Klassenprimus: 7trends.de schnitt im Benchmark am besten ab
Asos ist Klassenbester im Bereich
Um Facebook indes kommt inSocial Media. Den ersten Platz im Bereich zent der Modeanbieter lassen am Model, zwischen kaum mehr ein Modeshop heder mobilen Angebote auf Smartphones 33 Prozent an der Büste shooten.
rum. 93 Prozent der analysierten Shops
und Tablets belegte die Otto-Gruppe.
Obwohl Mobile Commerce noch immer pflegen ein eigenes Profil auf Facebook. 50
in den Kinderschuhen steckt, demons- Prozent zählen mehr als 10.000 Fans, zwölf
Ausbaufähige Usability
triert die Studie „E-Fashion 2011“, dass Prozent gar über eine Million Fans. dz ❚
Die Ergebnisse im Detail zeigen: In Sachen
Usability haben viele Modehändler noch
erhebliches Verbesserungspotenzial. So
Die Bedeutung von Facebook für Online-Modeshops
unterstützt nur rund ein Drittel der MoWie oft die Modeshops Inhalte posten
Wie viele Fans die Modeshops haben
deshops seine Kunden inzwischen mit
Guided-Selling-Funktionen. Lediglich jeTäglich
17
< 1.000
17
der fünfte Web-Händler versucht, über zuDreimal pro Woche
61
1.001 – 5.000
23
sätzliche Passform-Informationen die Retourenquoten zu mindern.
Einmal pro Woche
8
5.001 – 10.000
12
Auch bei der Produktvisualisierung gibt
Mehrmals pro Monat
23
10.000 – 100.000
27
es noch unerledigte Fleißaufgaben für die
Web-Händler: So nutzt nur jeder zehnte
Einmal pro Monat 2
100.001 – 1.000.000
18
Modeanbieter Produktvideos oder 360Weniger als 3
> 1.000.000
15
Grad-Animationen, um Käufern einen
einmal pro Monat
guten Eindruck von Qualität und Schnitt
der Produkte zu vermitteln. Insgesamt
Die 10.000er-Marke an Facebook-Fans hat jedes
Dreimal pro Woche hat sich als durchschnittliche
zeigt die Studie eine Tendenz der Webzweite Modeunternehmen schon geknackt
Frequenz für Facebook-Postings eingebürgert
Quelle: Electronic-Fashion.de; Stand: November 2011, Basis: n =112/114 Modeshops
Händler, Mode im tatsächlichen mensch© INTERNET WORLD Business 23/11
lichen Gebrauch zu präsentieren. 60 Pro-
Ikea drängt wieder ins Web
Gewinner und Verlierer gab es nicht im
Streit um eingefrorene Paypal-Konten von
Internet-Händlern, die mit kubanischen
Waren handeln. Die Richter am Landgericht München erwirkten einen Kompromiss: Die Kontosperrung von Bardealer.de
wird aufgehoben. Dafür darf der Spirituosenhändler kubanische Produkte nicht
mehr über Paypal abrechnen. Angaben
von Bardealer.de zufolge hatte der Händler Paypal dies schon vor Wochen angeboten, war aber damit bislang abgeblitzt. dz
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Online-Agentur?
Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business
www.internetworld.de/dienstleister
KPIs für
Modeshops
Vom Promillemarkt zum strategischen Wachstumssegment
PAYPALS KUBA-KRISE
Ende im Vergleich
23/11
Web-Modeshops im Fokus
URBANARA
Der Heimtextil-Shop Urbanara.de kommuniziert bis 21. November auf 3.000 CityLight-Postern in acht deutschen Großstädten, welchen Preisvorteil Kunden durch
den direkten Einkauf beim Produzenten erzielen können. Bezahlt wurde die Aktion
über eine Kooperation mit GMPVC German Media Pool, die Werbeleistung gegen
Unternehmensbeteiligung bietet. dz
14. November 2011
N
ach dem Rückzug jetzt ein Vorstoß: 12,5 Prozent im kommenden Jahr auf
Nachdem die schwedische Möbel- mindestens 20 Prozent steigern will. Die
kette Ikea in der Vergangenheit ihr Online- Angst vor Kannibalisierungseffekte der
Sortiment verknappte, um das Filialge- einzelnen Kanäle scheint man inzwischen
schäft zu schützen, soll E-Commerce jetzt immerhin verloren zu haben. Internen
zum strategischen Wachstumsfeld wer- Studien zufolge würden 80 Prozent der Eden, berichtet die Tageszeitung „Die Welt“. Commerce-Kunden auch ins Möbelhaus
Offenbar sieht sich das Dickschiff wie an- gehen. Oftmals gehe sogar der Kaufimpuls
dere Größen auf dem Markt von jungen vom Besuch der Filiale aus. dz
❚
Start-ups bedroht, die sich wie
Avandeo-Mitgründer Burkhard
Gersch sicher sind: „Möbel
und Home-Accessoires sind die
nächsten Kategorien, die online
durchstarten“ (vergleiche auch
INTERNET WORLD Business,
Ausgabe 21/11, Seite 7).
Aktuell beziffert Ikea seinen
Umsatz im Web auf schlappe 45
Millionen Euro – 365 Milliarden
Euro erwirtschafteten die Schweden stationär. Da hilft es auch
nicht viel, dass Ikea-Deutschland-Chef Peter Betzel das diesjährige Internet-Umsatzplus von Ikea will nicht nur in Randbezirken Stellung beziehen
D
as Düsseldorfer Beratungsunternehmen Tailorit will Internet-Händler
beim Aufbau eines einheitlichen, integrierten und mehrkanalfähigen Kennzahlensystems unterstützen. Zu diesem
Zweck hat das Unternehmen das erste
KPI-Panel E-Commerce in der Bekleidungsbranche gelauncht. Der Wettbewerbsmonitor soll einen objektiven Kennzahlenvergleich innerhalb einer selbst
wählbaren Zielgruppe ermöglichen.
„Das Tool gibt wichtige Einblicke in
Nutzerverhalten, Marktentwicklung und
Best-Practice-Ansätze“, erklärt Tailorit-ECommerce-Chef Axel Seeger. Der Dienstleister verspricht, die wöchentlichen Eingaben der teilnehmenden Händler streng
vertraulich zu behandeln und anonymisiert auszuwerten. Erste Pilottests mit
unterschiedlichen Bekleidungshändlern
wurden erfolgreich abgeschlossen. Seit
Anfang November läuft der Echtbetrieb.
Für Unternehmen, die ihre anonymisierten Daten bereitstellen, ist die Teilnahme
kostenlos. dz
❚
E-COMMERCE
29
Mobile Spendierhosen
Wer mobil einkauft, greift gerne tief ins Portemonnaie, zeigt eine eBay-Studie
D
er Online-Marktplatz eBay hat weitere Ergebnisse seiner Studie „Smarter Shopping
2011“ enthüllt (siehe auch INTERNET WORLD
Business, Ausgabe 21/11, Seite 2). Demzufolge hat
jeder vierte mobile Webshopper, der über sein
Tablet oder Smartphone eine Bestellung getätigt
hat, in den vergangenen vier Wochen dafür mobil
bis zu 50 Euro ausgegeben. Ein weiteres knappes
Drittel investierte zwischen 50 und 200 Euro. Dass
M-Commerce sich nicht nur für spontane Mitnahmeartikel, sondern auch für Großeinkäufe
eignet, zeigt die überraschend hohe Quote der
Käufer, die noch mehr Geld beim mobilen Einkaufsbummel ausgaben: Knapp 30 Prozent der
befragten Smartshopper beglichen für ihre mobilen Käufe nämlich zwischen 200 und 1.500 Euro.
Der durchschnittliche Einkaufswert für mobiles
Shopping in einem Monat liegt bei 227 Euro.
Dass der mobile Handel zu boomen beginnt,
belegt noch eine weitere Zahl aus dem Hause eBay.
Die Payment-Tochter Paypal meldet nämlich,
dass pro Minute 10.000 US-Dollar mobil von einem Konto auf ein anderes transferiert werden.
Insgesamt will Paypal 2011 ein mobiles Handels-
Mobile Shopping-Ausgaben
Wert des mobilen Einkaufs der vergangenen vier Wochen
<1
10,2 %
1 – 50
26,4 %
51 – 100
14,6 %
101 – 200
15,3 %
201 – 300
301 – 400
8,3 %
3,7 %
401 – 500
5,9 %
501 – 1.000
1.001 – 1.500
keine Preisangabe
9,7 %
1,9 %
4%
Angaben in €
Durchschnittlich haben mobile Webshopper für ihre Mobileinkäufe in den
vergangenen vier Wochen 227 Euro ausgegeben
© INTERNET WORLD
Business 23/11
Quelle: eBay; Stand: Nov. 2011;
Basis: n = 2.166 Personen ab 14 Jahren
volumen von 3,5 Milliarden US-Dollar abwickeln
Der größte mobile Einkauf im Oktober war ein
Bagger in Dallas für 40.000 US-Dollar. dz
❚
Cash & Carry geht online
Der Handelskonzern Metro weitet E-Commerce auf Cash & Carry-Märkte aus
D
er Handelsriese Metro, Düsseldorf, gibt in
Sachen E-Commerce weiter Gas. Nach dem
wenig überzeugenden E-Commerce-Start von Saturn und der Ankündigung eines Media-MarktWebshops für Anfang kommenden Jahres will
Metro jetzt auch im Großhandel verstärkt online
Kasse machen. Die Großhandelssparte „Cash &
Carry“ soll ab sofort 200 Wein-, Sekt- und Champagnersorten über das Internet vertreiben.
Mittelfristig will die Metro ihr Online-Sortiment
auf rund 500 Artikel ausbauen und so Wachstum
generieren, das die B2B-Märkte stationär nicht
mehr erzielen können.
So ging der Umsatz in Deutschland von Januar
bis September aufgrund von Standortabgaben im
Vorjahr um 3,1 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro
zurück, erreichte flächenbereinigt aber das Niveau
Metro macht Märkte dicht und hofft auf online
des Vorjahreszeitraums. Der Umsatz im Liefergeschäft stieg dynamisch um über 40 Prozent auf
1,2 Milliarden Euro. dz
❚
Mehr Sicherheit und Service
Der Logistikdienstleister Hermes will den Päckchenmarkt erobern
D
er Logistikdienstleister Hermes Logistik
Gruppe adressiert mit seinem neuen Serviceangebot „Päckchen“ Versender von überwiegend
kleinen und günstigen Artikeln. „Wir wollen den
Päckchen-Markt für uns erschließen und dem
Kunden auch in diesem Segment mit allen für ihn
relevanten Services unterstützen“, sagt HermesChef Frank Iden. Da kleinere Waren mittlerweile
Neue Perspektiven: Hermes spricht Kleinversender an
rund die Hälfte des privaten Versandvolumens
ausmachen, sei dieses Geschäftsfeld für Paketdienstleister äußerst attraktiv.
3,80 Euro kostet der Online-Paketschein für
Sendungen mit einem Maß von bis zu 37 Zentimetern (längste plus kürzeste Seite) und einem
Gewicht von maximal 25 Kilogramm. Vier Euro
werden im Hermes Paketshop fällig. Für diesen
Preis bietet der Hamburger Versender
allerdings einiges an Leistung: Bis zu
vier Zustellversuche an der Haustür sowie eine Haftung für jede Sendung in
Höhe von bis zu 50 Euro sind im Preis
inklusive. Kundenbefragungen hätten
ergeben, dass das Thema Sicherheit
einen enormen Stellenwert einnehme,
erklärt Iden die Strategie hinter dem
neuen Angebot. Die Lieferzeit liege bei
zwei bis drei Tagen. dz
❚
30
Internet World BUSINESS
E-COMMERCE
14. November 2011
23/11
BRANCHENREPORT: SPIELWAREN IM WEB
Ausbaufähiger Milliardenmarkt
Viele Hersteller von Puppen, Schaukelpferden und Ritterburgen lassen das Potenzial im Web noch ungenutzt
A
Stärkung Händlernetz
Foto: Fotolia / Alexander Bryljaev
zwischen Online-Handel und nifikant.“ Darüber hinaus belegen zahlreistationärem Geschäft seien che Studien: Kunden sind immer weniger
„moderat“, argumentieren die kanaltreu, wollen stattdessen überall bestExperten. Zwar passiere es im- möglichen Service.
Diese Chance zu erkennen, ist in den
mer wieder, dass sich Leute stationär informieren, aber online Unternehmen meist noch ein strukturelles
kaufen und dadurch dem sta- Problem. Denn oft sind die E-Commercetionären Handel Umsatz weg- Abteilungen strategisch so angesiedelt,
breche. Unterm Strich profitiert dass sie eigene Profit Center bilden und
aber auch der lokale Handel mit anderen Filialen konkurrieren.„Bei
vom Online-Handel, da die Verbundgruppen oder bei MultichannelMarke beim Kunden präsenter Händlern sind die versendeten Pakete
nicht die richtige Messeinheit, um den
ist, argumentieren Fachleute.
Verbundhändler wie Vedes Erfolg des Online-Vertriebskanals zu
oder Idee+Spiel stehen in messen“, betont Hotz.
Sachen Multichannel-Strategie
Reizthema Preisgestaltung
vor der Frage, wie der Kuchen
innerhalb der Gruppe aufge- Auch das Thema Preisgestaltung ist in der
teilt wird. Vedes beispielsweise Spielwarenbranche hoch sensibel, hat er
hat das Problem gelöst, indem festgestellt: „Gerade hochwertige Produkte
der nächstgelegene Fachhänd- wollen bei Amazon nicht nach dem Preis
ler den Warenversand und den sortiert werden“, so Hotz. Doch wenn HerIm Online-Spielwarenhandel sind noch viele Schätze verborgen
Service nach Kauf übernimmt. steller im Glauben, dem Preiskampf so aus
„Auffällig ist, dass die Hersteller, die keinen Die gesamte logistische Steuerung und dem Weg gehen zu können, das Web meieigenen Shop betreiben, größtenteils auch finanzielle Abwicklung übernimmt der den, stellen sie sich selbst ein Bein. Wenn
Angst vor Kannibalisierung
keine Händlersuche anbieten, obwohl man E-Commerce-Dienstleister Arendicom. Bei der Kunde auf der Suche nach der Marke
Wie die Hersteller dieses Potenzial nutzen, eine entgegengesetzte Beziehung vermuten der Bestellung gibt der Kunde
hat Adrian Hotz, Projektleiter bei ECC würde“, wundert sich Hotz. Optimal wäre an, auf welchem Weg er die
Handel, untersucht. Das Ergebnis: In der seiner Auffassung nach, On- und Offline- Ware bekommen möchte: Er
Spielwarenbranche betreiben sechs der Vertriebswege – soweit vorhanden – so zu kann sie sich per UPS zuzehn Top-Markenhersteller einen eigenen verzahnen, dass das Händlernetz unter- schicken lassen oder angeben,
Internet Shop und haben zum Thema stützt wird, beispielsweise durch die Online- bis zu welcher Entfernung er
Online-Vertrieb und Offline-Händlernetz Funktion „Wo kann ich das Brio-Spielzeug sie selber abholen möchte. So
höchst individuelle Herangehensweisen in meiner Nähe abholen?“. „So weit sind haben Markenhersteller die
gefunden. So nutzt Ravensburger das Web wir in Deutschland aber noch lange nicht“, Möglichkeit, einen Markensehr stark, um die eigenen Produkte zu winkt Hotz ab. Bei vielen Spielwarenher- Online-Shop zu präsentiepräsentieren und zu verkaufen. Unterstüt- stellern sei noch immer die Angst vor der ren, ohne direkt an den Konzung des Händlernetzes sucht man auf der Kannibalisierung des stationären Ge- sumenten zu verkaufen.
Derartige Cross-ChannelRavensburger-Seite aber vergebens. Einen schäfts durch den Online-Handel weit verganz anderen Weg geht Brio. Der Holz- breitet. „Wir wollen nicht in Konkurrenz Systeme werden sich künftig
spielzeughersteller nutzt das Web als Platt- zu Vertriebspartnern im stationären Handel durchsetzen, ist Adrian Hotz Ravensburger setzt voll auf den Direktvertrieb im Web und
form für eine umfassende Sortimentsprä- treten. Wir beobachten den Markt, sehen überzeugt: „Die Impulse von macht sich über seine Fachhandelspartner keine Gedanken
sentation und lässt Kunden, die die Ware aber noch keine Notwendigkeit, einen On- auf Offline werden noch
bestellen wollen, dann die Wahl: Per Klick eigenen Online Shop zu betreiben“, erklärt unterschätzt. Auch in anderen Branchen auf dessen Site kommt und dort keinen
in den eigenen Brio-Shop kaufen sie die Wolfgang Stärk, Vertriebsleiter des Fürther zeigt sich: Wo Online-Maßnahmen eine Online Shop vorfindet, geht er zu Amazon
Marke pushen, profitiert sie davon auch und ist für die eigene Site verloren. Hinzu
Ware direkt online beim Hersteller. Alter- Spielwarenherstellers Bruder.
Die aktuelle Multichannel-Studie des am Point of Sale. Werden beispielsweise kommt: Der Handel mit Eisenbahnen,
nativ können sie online aber auch bei dem
Fachhandelspartner bestellen, der ihrem ECC Handel entkräftet dieses Argument regionale Adwords geschaltet, steigt auch Bausteinen und Puppenzubehör ist kein
weitgehend: Die Kannibalisierungseffekte die Frequenz in den stationären Läden sig- margenschwaches Geschäft – denn die
Wohnort am nächsten ist.
Brio-Bahn gibt es eben nur bei Brio. Hersteller von Digitalkameras mit zwölf Millionen Pixeln haben mit deutlich mehr
Vertriebsstrategie
Vertriebskanäle
Konkurrenz und entsprechend schwächeStärkung des Händlernetzes versus Online-Direktvertrieb
Die Deutschen kaufen ihr Spielzeug …
ren Margen zu kämpfen.
Im Fachhandel
Willy Fischel, der Geschäftsführer des
Per Katalog
*Kein eigener
(Fachgeschäfte u. -märkte)
Bundesverbands
des Spielwaren-EinzelOnline Shop
2%
39 %
handels (BVS), bricht eine Lanze für die
*
Branche: „Im Grunde genommen beteiliIm LebensmittelBei Anderen
gen sich alle stationären SpielwarenhändDiscounter
(Buchläden,
Kaffeeröster
ler über Webshops – teilweise unterstützt
Möbelhäuser,
6%
von ihren Einkaufskooperationen – auch
Bekleidungsgeschäfte,
Baumärkte,
am E-Commerce. Umgekehrt eröffnen
Per Internet
Cash & Carry)
(inkl. Online-Vertrieb
Online-Händler wie Mytoys stationäre
der Fachhändler)
10 %
Fachgeschäfte.“ Alle Marktteilnehmer hätUnterhalb dieser
16 %
Linie keine Händten inzwischen erkannt, dass das Internet
*
lerunterstützung
Im Warenhaus
kein konkurrierender Vertriebsweg ist,
Im Verbrauchermarkt
*
*
12
%
sondern ein Kanal, der die Marke und ihre
15 %
Online-Direktvertrieb / Produktpräsentation
Reputation unterstützt. Hier liegt noch
enorm viel Umsatzpotenzial brach. SpielBrio verknüpft Direktvertrieb und Händlerunterstützung vorbildlich
Offline first: 39 Prozent des Spielzeugs werden im Fachhandel gekauft
waren würden immer gekauft, denn an
Quelle: EEC-Monitor Markenhersteller,
Quelle: Eurotoys / BVS, Stand Nov. 2011
den lieben Kleinen spare man zuletzt. ❚
Stand Feb. 2011, Basis: Top-Ten-Spielwarenhersteller
© INTERNET WORLD Business 23/11
lle Jahre wieder erzielen
die Spielwarenhersteller im
Weihnachtsgeschäft etwa ein
Fünftel ihres gesamten Jahresumsatzes. Rund 16 Prozent davon entfallen auf den OnlineVertrieb. Mit diesem Anteil hat
der Web-Handel im Vergleich
zu den Vorjahren zwar schon
erheblich aufgeholt, der Löwenanteil der Spielwaren wird
aber nach wie vor über den stationären Fachhandel verkauft.
Dabei sind Spielwaren an
sich geeignete Produkte für den
Online-Handel. Jeder zehnte
Web-Nutzer informiert sich im
Internet über entsprechende
Produktangebote und sucht
dabei vor allem nach Markennamen. Entsprechend sind vor
allem die Websites der Hersteller die ersten RechercheAnlaufstellen.
Christina Rose
23/11
14. November 2011
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
31
SHOP-PORTRÄT
Offline-Tugenden im Internet
Calida-shop.de-Betreiberin Karin Stäbler will vor allem eines: ihren Kunden etwas Gutes tun
n der Klepperstraße in Rosenheim werden nicht nur die weltberühmten Klepper-Faltboote gebaut. Im Gebäude eines
Wasserkraftwerks verfolgt ein Team von
30 Frauen ebenfalls ein ehrgeiziges Ziel:
Sie wollen im Web „der“ Wäsche-Shop mit
dem perfekten Service-Angebot sein.
Zwei Bilder hängen im Büro von Karin
Stäbler, Geschäftsführerin der Firma Reich
Online Services: Eines ist der Vergangenheit verhaftet und zeigt Firmengründer
Alois Reich, der vor über 100 Jahren in Rosenheim zwei Ladengeschäfte für Textilien
aller Art eröffnete. Das andere motiviert
für die Zukunft und listet die 100 größten
Webshops in Deutschland.„Da möchte ich
irgendwann auch stehen“, lacht Stäbler.
Wie weit sie umsatzmäßig von diesem Ziel
Kreativ: Hier wird der Internet Shop weiterentwickelt
Dass sie als klassische Textil- Dienstleister Exito. Auf
händlerin von Technik und ihn hält Stäbler große
Programmierung anfangs nur Stücke: „Exito nimmt
wenig verstand, sieht Stäbler jede Branche nur einmal und wir haben
inzwischen als ihren großen dort eine Mitarbeiterin, die sich extrem für
Vorteil: „Eigentlich haben wir Wäsche interessiert.“
Während sie in Sachen SEO und SEA
Weiblich: Der Shop wurde von Frauen für Frauen entwickelt von meiner Unkenntnis profitiert.“ Viele männliche Shop- auf Outsourcing setzt, entschied sich Stäbnoch entfernt ist, verrät sie indes nicht – Betreiber hätten sich in den Anfangszeiten ler bei der Logistik für eine Inhouse-Löaus Angst vor der Konkurrenz.
des E-Commerce im Programmieren und sung. „Wir haben anfangs aus dem Laden
1998, als laut „Acta“ nur acht Prozent Ausprobieren technischer Möglichkeiten gepickt“, so Stäbler. Doch als irgendwann
der Frauen überhaupt Online-Erfahrung verloren, sie indes habe sich immer auf das rund 50 bis 60 Pakete täglich den Laden
hatten und bei den Männern auch erst 16 Verkaufen konzentriert. Noch heute findet verließen, wurde diese Angelegenheit sehr
Prozent durchs Internet surften, eröffnete Stäbler Technik-Know-how für Shop-Lei- mitarbeiterintensiv und sehr fehleranfälStäbler in ihrem Rosenheimer Wäschela- ter weniger wichtig. Stattdessen sei logi- lig. Stäbler musste eine Entscheidung fälden einen stationären Shop mit Produkten sches Denken notwendig, um prozess- len. Eine Kalkulation zeigte, Outsourcing
der Schweizer Wäschemarke Calida und technische Zusammenhänge zu verstehen. würde sich erst ab einem sehr hohen Volupachtete die Domain Calida-shop.de paIn den Jahren 2004/2005 begannen die men rechnen. „Wir verpacken unsere
rallel dazu. Eine Münchner Agentur baute Umsätze im Shop zu steigen – unter ande- Unterwäsche teilweise noch extra manuell
dann einen Webshop, über den die Wä- rem dank Google, wo Calida-shop.de nach in Seidenpapier und tun unseren Kunden
schehändlerin ihre Calida-Produkte auch den offiziellen Herstellerseiten Platz drei etwas Gutes, indem wir der Schweizer
online verkaufen wollte. Die ersten Reak- im organischen Ranking belegt. Zuständig Unterwäsche noch ein Täfelchen Schweitionen: Eine Riege von Frauenrechtlerin- für das Suchmaschinenmarketing von zer Schokolade beilegen. Jeden dieser
nen beschwerte sich über die vermeintlich Reich Online Services, das auch Adwords- Spezialhandgriffe würde ein Logistik„pornoverdächtigen Bilder“ im Web.
Buchungen umfasst, ist der Nürnberger dienstleister extra berechnen“, sagt sie.
Und so erteilte Stäbler
Mit Hersteller Calida
schließlich dem Münchhat die Betreiberin des
ner Versandhandelssofteinzigen deutschen Caware-Hersteller Mad Gelida-Monobrand-Shops
niuses den Auftrag: „Wir
indes keinen Ärger. „Ich
haben uns drei bis vier
habe eine sehr enge VerAnbieter angesehen und
bindung zu Calida“, sagt
Mad Geniuses mit Pixi
Stäbler. Der Hersteller
bot ein super Preis-Leisbetreibt nun zwar einen
tungs-Verhältnis.
Zueigenen Webshop in der
sammen mit Pixi sind wir
Heimat Schweiz, schätzt
zum Logistikspezialisten
aber die hohe E-Comgeworden und haben es
merce-Kompetenz des
geschafft, trotz des eigebayerischen Unternehnen Handlings den Preis
mens. „Calida weiß, dass
niedrig zu halten.“ Nun
ich die Qualität der
werden die Produkte im
Ware online transporWareneingang über Bartiere und die Produkte
auch zum UVP verkaufe“, Alter Hase: Calida-shop.de-Chefin Karin Stäbler Serviceorientiert: Alle Kunden werden code-Reader gescannt
ist seit 1998 in Sachen E-Commerce aktiv
telefonisch inhouse beraten
und mit „chaotischer Lasagt Stäbler.
gerung“ sortiert. Für eingehende Bestellungen fertigt die Pixi-Software per Sammelkommissionierung wegeoptimierte
Picklisten für die georderten Produkte, die
per Barcode-Scan auf passende Versandboxen verteilt werden. Die Rechnungen
werden automatisch gedruckt.
Stäbler ist von der Software-Lösung begeistert, hadert aber damit, dass der Platz
im Lager schon wieder knapp wird: „Wenn
zu wenig Platz ist, kann man nicht wirtschaftlich arbeiten.“ Für die Logistik der
Zukunft hätte Stäbler noch einige Ideen:
„Ich hätte am liebsten, dass beim Öffnen
des Pakets noch ein guter Duft herauskommt“, lacht sie. Hier mangele es aber an
entsprechenden Möglichkeiten.
Ihrer Kreativität können Stäbler und ihr
Team aber bei der ShopGestaltung freien Lauf lassen. Das fängt bei den Produktfotos an, die inzwischen komplett im eigenen
Haus produziert werden.
„Je besser das Modell ist,
desto besser verkauft sich
die Ware“, so Städler. Immer mehr Artikel werden
inzwischen auch per Video
präsentiert – mit Erfolg:
„Wo wir ein Video haben, müssen wir öfter
nachbestellen“, sagt Stäbler.
Als wirksames Werbemittel haben sich
neben SEM, Affiliate Marketing und Newslettern gedruckte Prospekte, die regelmäßig per Post an Bestandskunden verschickt
werden, erwiesen. „Wenn wir die rausschicken, brummt es richtig“, sagt Stäbler – vor
allem, wenn man den ersten 1.000 Bestellungen ein kostenloses Goodie verspreche.
Längst hat die Rosenheimerin ihre Fühler auch in andere Bereiche ausgestreckt.
Für den schwedischen FunktionswäscheSpezialisten Craft betreibt sie den deutschen Monomarken-Shop Craft-sports.de
und auf www.onmyskin.de wird ein Unterwäsche-Shop aufgebaut, in dem Produkte
aller wichtigen Markenhersteller zu finden
sind. Alle drei Auftritte verbindet eins: die
Liebe zum Detail und ein hohes Verständnis für Kundenservice. dz
❚
Foto: Fotolia / Kaipity
I
Weitere Infos unter www.internetworld.de/webcode
WEBCODE 1110028
❚ Alle bislang erschienenen Shop-Porträts finden
Sie unter diesem Webcode als Gratis-Download
❚ Gründung: 1998 in Rosenheim
❚ Anzahl der Mitarbeiter: 40
❚ Shop-Software: Oxid
❚ Versandsoftware: Pixi
❚ SEO-/SEA-Agentur: Exito, Nürnberg
❚ Callcenter-Partner: inhouse
❚ Logistik: DHL
32
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
14. November 2011
Marken als Waffe
Wie man sich gegen markenrechtliche Angriffe auf Domains wehrt
D
ox
as Bestreben eines jeden Unternehmers ist es, sich von anderen abzuheben – sei es durch herausragende Leistungen, sei es durch ein griffiges Markenzeichen. Eine gewisse Attraktivität,
nicht zuletzt auch im Hinblick auf
Google-Suchanfragen, genießen dabei möglichst generische Domains,
die die Chance verbessern, zu bestimmten Begriffen gefunden zu
werden. Gleichzeitig wird allerdings immer wieder versucht,
solch generische Bezeichnungen
zu monopolisieren, um einen
Vorsprung gegenüber Mitbewerbern zu haben.
Eine „klassische“ Vorgehensweise: die Anmeldung von generischen Bezeichnungen als Marken,
die als solche für den jeweiligen
Waren- oder Dienstleistungsbereich
nicht eintragungsfähig sind. Um solche
Schutzhindernisse zu überwinden, werden daher Begriffe für mit diesen nicht
zusammenhängende Waren registriert –
zum Beispiel die Marke „Fliesen24“ für
Bartfärbemittel.
Außerdem werden solche generischen
Zeichenfolgen als Wort-/Bildmarke angemeldet, um den Eindruck zu erwecken,
li a
oto
o: F
Fot
ixb
/P
Domain „rheingau“, insbesondere aus
der Marke „Kulturland Rheingau“, zu
untersagen. Nicht nur das Landgericht
Frankfurt erteilte dem eine Absage. Auch
das Deutsche Patent- und Markenamt
stellte auf einen Löschungsantrag der
Wort-/Bildmarke „Kulturland Rheingau“ fest, dass „der Wortbestandteil der angegriffenen
Marke in Alleinstellung als
Dr. Hajo Rauschhofer,
Herkunftsangabe für sämtliche Waren und DienstleisRechtsanwalt und Fachanwalt
tungen glatt beschreibend“ –
für Informationstechnologierecht
also kein schutzfähiger
in Wiesbaden
Markenbegriff ist.
❚ www.rechtsanwalt.de
Mit dem gleichen Vorgehensmuster meinte der Inhaber der Wortmarke „Fliedass auch die Wortfolge einen entspre- sen24“, gegen die Domain „fliesen24.de“
chenden Schutz aufweist. Mittels einer vorgehen zu können. Die Wortmarke
solchen Marke wird dann ein Mitbewer- „Fliesen24“ wurde allerdings nicht für
ber aufgefordert, die Nutzung einer mit Fliesen eingetragen, sondern für eine
einer Marke identischen oder ähnlichen Vielzahl anderer Waren wie zum Beispiel
Domain zu unterlassen.
Abschminkmittel oder RaketenabBeispielsweise versuchte der Zweck- schussrampen. Auf eine entsprechende
verband Rheingau die Verwendung der Klage des Markeninhabers hin erteilte
das Landgericht Hamburg im Oktober
2011 dieser eine klare Absage und führte
aus, der Inhaber einer Marke dürfe
einem Dritten nicht verbieten, „Angaben über die Art, die Beschaffenheit
oder über andere Merkmale der
Dienstleistung zu benutzen, sofern
die Benutzung den anständigen
Gepflogenheiten in Gewerbe
oder Handel entspricht“.
Als Praxistipp kann hier an die
Hand gegeben werden, dass bei
einer solchen markenrechtlichen
Abmahnung zunächst einmal geprüft werden sollte, ob überhaupt
eine Verwechslungsgefahr vorliegt.
Diese scheidet bereits aus, wenn die
Marke für andere Waren oder Dienstleistungen eingetragen ist als für die, für
die die Domain benutzt wird. Soweit die
Abmahnung offensichtlich unrechtmäßig ist, können die Anwaltskosten der
außergerichtlichen Rechtsverteidigung
gegebenenfalls nach den Rechtsgrundsätzen der ungerechtfertigten Schutzrechtsverwarnung geltend gemacht werden (LG
Bochum, Az.: 13 O 130/07). Da die
Instanzgerichte teilweise etwas zurückhaltend mit der Erstattung der Kosten
der Gegenabmahnung sind, empfiehlt es
sich bei klarer Rechtslage, unmittelbar
negative Feststellungsklage zu erheben,
da dann der Abmahnende in jedem Falle
die Prozesskosten wegen der ungerechtfertigten Abmahnung zu tragen hat. ❚
RA Hajo Rauschhofer
Darauf müssen Sie achten:
❚ Generische Begriffe (etwa „Werkzeug“,
„Trinken“) haben nur eine geringe Kennzeichnungskraft.
❚ Wenn Marken mit generischen Begriffen
für Produktklassen eingetragen werden,
mit denen sie nichts zu tun haben, besteht Missbrauchsverdacht.
❚ Bei eindeutiger Rechtslage empfiehlt sich
eine negative Feststellungsklage.
23/11
Abmahnfallen,
aktuelle Urteile,
neue Gesetze:
Auf Online-Recht
spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter.
Der E-Shop-Rechtstipp
Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für
Informationstechnologierecht in Mainz
❚ www.legalershop.de
Bitte um Rücksendung mit
Originalverpackung zulässig
Das Landgericht Hamburg hat entschieden, dass eine Klausel in den Allgemeinen
Geschäftsbedingungen wie „Wir bitten
Sie, die Ware in ihrer Originalverpackung
an uns zurückzusenden“ zulässig ist (Urteil vom 06.01.2011, Az.: 327 O 779/10).
Es liege, so das Gericht in seiner Urteilsbegründung, keine unzulässige Einschränkung des Widerrufsrechts vor. Der „angesprochene durchschnittlich verständige
und situationsangemessen aufmerksame
Durchschnittsverbraucher“ könne die Formulierung „Wir bitten Sie“ nur als eine
unverbindliche Bitte verstehen. Eine Verpflichtung beziehungsweise Bedingung
bezüglich der Ausübung des Widerrufsrechts sei darin nicht zu erkennen.
Trotzdem kann von der Verwendung
solcher Klauseln nur abgeraten werden,
denn die Rechtsprechung dazu zeigt sich
bislang uneinheitlich. Das Oberlandesgericht Koblenz hat eine umfangreiche Klausel für unwirksam erachtet, welche mehrere „Bitten“ zur versicherten Paketrücksendung, zur Aufbewahrung des Einlieferungsbelegs sowie zur ausreichenden Verpackung der Ware „möglichst in Originalverpackung“ enthielt (Beschluss vom
19.04.2007, Az.: 4 U 305/07). Ebenso
entschied das Landgericht Dortmund (Urteil vom 08.05.2008, Az.: 18 O 118/07).
Die Klauseln sind daher, auch wenn sie
nur als Bitte an den Kunden formuliert
sind, nicht ohne Risiko.
Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht
FACHKOMPENDIUM
IMPRESSUMSPFLICHT
DOMAIN-RECHT
WIDERRUFSRECHT
Internet-Recht aktualisiert
Strafen aus Frankreich
Denic muss nicht prüfen
Übergangsfrist abgelaufen
Die Dynamik des Internets stellt herkömmliche, in Buchverlagen veröffentlichte Rechtsratgeber vor kaum lösbare Probleme. Kaum in
Druck, sind sie bereits wieder veraltet. Deshalb
aktualisiert der Münsteraner Juraprofessor
Thomas Hoeren sein bekanntes „Skript Internet-Recht“ mehrmals im Jahr elektronisch und
stellt die aktuelle Version als PDF zum kostenlosen Download bereit. Die neueste Fassung
mit Stand Oktober 2011 wurde inhaltlich
deutlich erweitert und widmet sich erstmals
ausführlich dem Thema „Social Media“. Zum
Download-Link gelangen Sie, wenn Sie auf
www.internetworld.de/webcode den Webcode
❚
1123032 eingeben. fk
Mit hohen Geldstrafen können in Frankreich Verstöße gegen die Impressumspflicht geahndet
werden. Einzelpersonen drohen bis zu 75.000
Euro, Kapitalgesellschaften bis zu 375.000 Euro
Strafe, wenn sie Pflichtangaben unterlassen. Die
Informationsanforderungen unterscheiden sich
dabei vom deutschen Standard, so muss die
Adresse des Internet-Providers genannt werden,
auch ist ein Telefon- und E-Mail-Kontakt für Kundenanfragen Pflicht. Rechtsanwalt Kilan Kost von
der Kanzlei Wilde Beuger & Solmecke rät deutschen Online-Händlern, die auch in Frankreich
aktiv sind, dringend zu einer Beachtung der
Regeln. Derzeit, so Kost, würden französische
❚
Verbraucherverbände Verstöße melden. fk
Die deutsche Domain-Verwaltung Denic muss
nicht auf eigene Initiative hin prüfen, ob eine neu
registrierte Domain die Namens- oder Markenrechte Dritter verletzt. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden. Auslöser war ein Rechtsstreit, in dem der Freistaat Bayern die Löschung
von Domains wie „regierung-oberfranken.de“ gefordert hatte, die ein Domain-Grabber mit Sitz in
Panama registriert hatte. Der Kläger argumentierte, selbst ein Sachbearbeiter ohne juristische
Kenntnisse habe wissen müssen, dass diese Domains nicht einem Privatunternehmen zustünden.
Der BGH entschied anders: Weil die Denic Domain-Registrierungen rein nach Priorität und auto❚
matisiert abarbeitet, muss sie nicht prüfen. fk
Am 4. November 2011 endete eine Übergangsfrist für die Verwendung der alten, bis
Juni 2011 gültigen Musterwiderrufsbelehrung
für Verbraucher bei Fernabsatzgeschäften. Online-Händler, die es bis jetzt versäumt haben,
die Widerrufsbelehrung auf den neuen Stand
zu bringen, sollten dies umgehend nachholen,
da sie sonst ein leichtes Opfer für Abmahnungen sind. Dies gilt auch für eigenmächtige Änderungen der vom Gesetzgeber vorgegebenen Formulierungen. Das Justizministerium
hält die aktuell gültige Fassung des Mustertextes zum Download bereit. Zum Link gelangen
Sie, wenn Sie auf www.internetworld.de/web
code den Webcode 1123032 eingeben. fk ❚
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<UZLYL =LYZHUKRVZ[LU YPJO[LU ZPJO UHJO .L^PJO[ \UK =LYZHUKHY[ .LUH\L 7YLPZHUNHILU ÄUKLU :PL \U[LY! ^^^[OVTHZ RYLUUJVT]LYZHUKRVZ[LU ;OVTHZ 2YLUU(. :WLS[LUIHJO :[LPUpJRLY + -YL`\UN
34
TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
Sechs Tipps für den Weg durch
den E-Fulfillment-Dschungel
Programmierungen, Logistik, Sortimentsund Zahlungsmanagement, Social und Mobile Commerce – alles lässt sich auslagern.
Auf diese Punkte sollten Unternehmen beim
Outsourcing achten.
1. Die Herausforderungen sind komplex.
Wirkliche Orientierung in diesem Dschungel
können nur Dienstleister mit einem gut funktionierenden Netzwerk an Sub-Dienstleistern
bieten. Aufschluss geben Fragen wie „Hat der
Dienstleister eine eigene EDV-Abteilung oder
muss er sich Partner für die Implementierung,
den Betrieb und das Hosting suchen?“
2. Während des Projekts kann es zu unvorhergesehenen Problemen kommen. Händler
sollten deshalb im Vorfeld prüfen, ob der
Dienstleister flexibel ist und pragmatisch mit
Problemen umzugehen vermag. Dazu kann
er beispielsweise nach Referenzen fragen
und diese überprüfen.
3. Wird das Hosting ausgelagert, ist es wichtig, auf Ausfallsicherheit und genügend Kapazität für saisonale Belastungsspitzen zu
achten. Aber auch Fragen nach Sicherheit im
Datenumgang sollten beantwortet werden.
4. Der E-Commerce ändert sich laufend,
deshalb sollte ein Partner gewählt werden,
der Anpassungen schnell umsetzen kann.
Die Frequenz, in welcher der Dienstleister
seine Abläufe und Software ändert, spielt
ebenfalls eine bedeutende Rolle.
5. Damit im Ernstfall keine Zeit für die Suche
nach einem kompetenten Ansprechpartner
verschwendet wird, brauchen Unternehmen
persönliche Kontaktpersonen bei ihrem
Dienstleister. Wenn jene proaktiv kommunizieren, auch mal einen Artikel prüfen können
und Sonderprozesse ermöglichen, lässt sich
viel Mühe ersparen.
6. Eine korrekte Implementierung darf nicht
unterschätzt werden. Anfangsfehler lassen
sich oft nur schwer und kostspielig ausmerzen. Gute Outsourcing-Partner geben ihren
Kunden die Möglichkeit zur Mitwirkung, indem sie beispielsweise die Wünsche des
Unternehmers in Pflichtenheften dokumentieren und sie in den Freigabeprozess einbeziehen. Der Dienstleister erstellt einen Projektplan und hält diesen ein. Dadurch gewinnt der Unternehmer Planungssicherheit.
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23/11
Minimalistisch zum Erfolg
Techniktipp
Markus Ramirez,
Geschäftsführer
der Portica GmbH
in Kempen
❚ www.portica.de
14. November 2011
M-Pathy hat zehn Usability-Regeln für den Aufbau von Formularen zusammengestellt
D
ie Formularseite ist der kritische
Punkt jeder Website, die Konversion
erzeugen soll. Wenn Nutzer ihre Daten
eingeben müssen, fällt die Entscheidung
zwischen Abschluss oder Abbruch. Obwohl die Wichtigkeit von gut gestalteten
Formularen bekannt ist, gibt es weiterhin
ausgerechnet bei diesem entscheidenden
Teil einer Website unnötige Usability-Fehler, die den User vergraulen. Der MouseTracking-Spezialist M-Pathy hat deshalb
zehn einfache Regeln für den Aufbau von
Formularen zusammengestellt.
6. Fehlerquelle Datumseingabe
Ein Datum fragen Sie in Deutschland
am besten mit drei Feldern in der
Reihenfolge Tag, Monat und Jahr ab.
Eine Kalenderfunktion macht den
Usern zwar Spaß, hat aber eine hohe
Fehlerrate. Sie sollte nur bei zeitlich
nahen Ereignissen wie Ticketbuchungen o.Ä. genutzt werden.
7. Höfliche Fehlermeldungen
Fehler passieren. Erklären Sie Ihren
Nutzern in höflicher Alltagssprache,
was sie anders machen müssen. Zeigen Sie mit Farben, Text oder Icons
genau, wo der Fehler liegt.
1. Less is more
Überfordern Sie Ihre Nutzer nicht mit zu
ausführlichen Formularen. Stellen Sie nur
Fragen, die wirklich notwendig sind. Zu
lange Formulare steigern die Abbruchrate.
8. Fehler nach dem Absenden
Usability-Tests weisen darauf hin,
dass User lieber ein Formular zunächst in Ruhe ausfüllen und erst
nach dem Abschicken Fehler gemeldet bekommen. Eine Inline-Validierung direkt nach dem Ausfüllen eines
Feldes kommt nicht so gut an.
2. Pflichtfelder klar kennzeichnen
Wenn Sie weitere Fragen stellen möchten,
können Sie dem Nutzer optionale Felder anbieten. Diese müssen klar von den Pflichtfeldern abgegrenzt werden. Am besten
funktioniert eine doppelte Kennzeichnung
der Pflichtfelder durch Farbe und Asterisk.
3. Labels oben oder links
Wo sollte die Bezeichnung eines Formularfelds stehen – über dem Feld? Oder links
davon? Eyetracking-Studien weisen darauf
hin, dass User beide Bezeichnungsformen
gut erkennen. Allerdings werden Formulare, die ihre Labels über den Ausfüllfeldern
tragen, sehr lang – diese Bezeichnungsform
eignet sich eher für kurze Formulare.
4. Checkbox und Dropdown
Für Auswahlmenüs geben Usability-Tests
klare Aussagen: Bei einer möglichen
Mehrfachauswahl kommen User mit
Checkboxen besser zurecht als mit List-
Alles klar: Die Formular-Pflichtfelder sollten farblich
und mit einem Asterisk gekennzeichnet werden
oder Combo-Boxen. Für die Einfach-Auswahl werden Radiobuttons gut angenommen, wenn die Auswahl bis zu vier Möglichkeiten umfasst. Für ein größeres Angebot an Auswahlmöglichkeiten eignet sich
eine platzsparende Dropdown-Box.
5. Sinnvolle Reihenfolge
Gruppieren Sie zusammengehörige Felder
in eine Zeile, zum Beispiel Straße und
Hausnummer oder Postleitzahl und Stadt.
Denken Sie dabei an die Anforderungen
der jeweiligen Felder. So sollten Sie für das
Feld „Stadt“ auch Sonderzeichen zulassen,
damit auch User aus Halle (Saale) oder
Frankfurt/Oder das Formular ausfüllen
können.
Paypal setzt auf QR
Die eBay-Tochter nutzt die Mobile Transaction Suite von Itellium
I
m Rahmen seiner neuen kanalübergreifenden Bezahlplattform wird das Zahlungsunternehmen Paypal auch Mobile
Payment via QR-Code möglich machen.
Dazu kooperiert die eBay-Tochter mit
dem IT-Dienstleister Itellium, der mit der
Itellium Mobile Transaction Suite (IMTS)
eine marktreife Technologie für QR-Codebasiertes Bezahlen entwickelt hat. Die
Technologie wird in der gemeinsam mit
Itellium entwickelten „Paypal QR Shopping App“ eingesetzt. „Die IMTS bietet
uns das technische Rüstzeug, um die
hinter den Vertriebswegen E-Commerce,
M-Commerce und Filiale liegenden verschiedenen IT-Welten nahtlos miteinander zu verknüpfen“, erklärt Arnulf Keese,
Geschäftsführer der Paypal Deutschland
GmbH. Zum Umfang der Partnerschaft
zwischen den beiden Unternehmen gehört
auch ein Beratungsangebot für Händler
von Itellium. Händler, die Paypals neue
Bezahlplattform künftig für sich nutzen
wollen, können auf die Integrations- und
Realisierungsleistungen des IT-Dienstleis❚
ters zurückgreifen. il
Bezahlen per QR-Code wird möglich durch
eine Kooperation von Paypal und Itellium
9. Primäre und sekundäre Aktionen
Die Aktion, die mit einem Formular ausgelöst wird – wie Bestellen, Registrieren,
oder zur nächsten Formularseite weitergehen – sollte deutlich gekennzeichnet sein.
Trennen Sie Buttons wie „Zurück“ oder
„Abbruch“ räumlich vom Aktionsbutton.
10. Tabulator-Nutzer
Formular-Ausfüller nutzen zur Navigation
selten die Maus, sondern springen lieber
mit der Tabulatortaste von Feld zu Feld.
Teilen Sie deshalb Ihr Formular nicht in
Spalten auf, zwischen denen man nicht
springen kann. Und verzichten Sie auf das
automatische Weiterspringen. il
❚
Ads einfacher
prüfen
A
dobe hat einen neuen gehosteten Service vorgestellt, mit dem Verleger,
Rich-Media-Verkäufer und Kreativagenturen ihre Online-Werbeanzeigen effizienter testen können. Das „Project Adthenticate“ überprüft den Code der Anzeigen statisch und dynamisch auf Basis von
vorgegebenen, mit dem Interactive Advertising Bureau (IAB) abgestimmten Spezifikationen; Darstellungs- und Auslieferungsfehler werden aufgedeckt. Derzeit ist
eine Demoversion des Services kostenlos
unter www.adobe.com/go/adops verfügbar.
Die kostenpflichtige Version enthält erweiterte Funktionen, beispielsweise angepasste Spezifikationen von Publishern,
Netzwerk-Tracking und Audio-/VideoRegeln. „Adobes Project Adthenticate ist
ein innovativer Ansatz, der Industrie dabei
zu helfen, mehr Rich-Media-Formate einzusetzen – durch allgemein akzeptierte,
einfach verfügbare Richtlinien und Praktiken“, so David Doty, Senior Vice President
und CMO beim IAB. il
❚
23/11
TOOLS & TECHNIK
14. November 2011
Sicherer Kauf
auf Rechnung
P
ayment Network, Anbieter von Sofortüberweisung.de, steigt in den Markt
für den gesicherten Rechnungskauf ein.
Hinter dem Angebot stehen die Sofortbank, eine Schwester von Payment Network, und Trust’n Pay von Arvato Infoscore. Die Arvato-Bertelsmann-Tochter ist
auf Risikomanagement spezialisiert.
Zum Verfahren: Wählt ein Käufer im
Webshop die Option „Kauf auf Rechnung“, gibt die Sofortbank nach einer
Überprüfung den Rechnungskauf frei und
übernimmt gleichzeitig die Forderung.
Der Händler erhält sofort eine Zahlungsbestätigung und kann die Ware versenden.
Nach 21 Tagen zahlt die Sofortbank den
kompletten Forderungsbetrag an den
Händler aus – unabhängig davon, ob der
Kunde gezahlt hat oder nicht. Dieser
Schutz vor Zahlunsgausfällen kostet den
Händler 2,99 Prozent der Rechnungssumme
plus 0,79 Euro je Transaktion.
„Händler haben beim Rechnungskauf
häufiger als bei anderen Zahlungsarten
mit Forderungsausfällen zu kämpfen. Mit
unserem neuen Produkt ,Rechnung by
Sofort‘ gehören diese Ausfälle der Vergangenheit an, denn die hundertprozentige
Auszahlung des Forderungsbetrags ist
garantiert“, so Georg Schardt, Marketingvorstand von Payment Network. cf
❚
Software für die Großen
Shopware wagt sich mit einer neuen Shop-Lösung ins Enterprise-Segment
V
waltung des Clusters
or gut einem Jahr tat es
eine zentrale Manageder Shopsoftware-Anmentkonsole im Shopbieter Shopsoftware dem
ware Backend zur VerWettbewerber Oxid eSales
fügung. Zudem setzt die
gleich und öffnete seinen
Lösung auf eine beCode der Open-Sourcesonders hohe SkalierGemeinde. Für die Combarkeit, sodass das Shopmunity-Edition gab es viel
System
mitwachsen
Lob und Aufmerksamkeit;
kann: Der Cluster lässt
im KMU- und mittelstänsich jederzeit um weitere
dischen Bereich hätten
Server-Instanzen erweiOxid und Magento einen
tern und flexibel ausernst zu nehmenden Konbauen. Er wird permakurrenten bekommen, so
der Tenor damals. Und nun Enterprise Cluster heißt die neue nent leistungstechnisch
überwacht, damit evenmacht Shopware erneut Produktlinie für große Webshops
tuelle Engpässe frühzeivon sich reden; diesmal mit
einem Vorstoß ins Enterprise-Segment – tig erkannt werden können. Zur Projektieauch hier könnten die Hauptkonkurren- rungsphase gehören Lasttests und die Austen wieder Oxid und Magento (mit ihren wertung der Kennzahlen des bestehenden
Shops, um ein optimales Server-Setup zu
jeweiligen Enterprise-Editionen) heißen.
Der „Enterprise Cluster“, die höchste entwerfen. Dafür hat Shopware neben der
Ausbaustufe der Shopware-Software, ist Enterprise-Lösung auch einen neuen Serfür Shops mit mehreren Hunderttausend vice-Wartungsvertrag entwickelt, mit dem
Besuchern und vielen Tausend Bestellun- der Kunde einen festen Ansprechpartner ergen täglich konzipiert. Über die Standard- hält, der das Projekt von der Planung bis zur
Features der Basis-Software hinaus bietet Realisierung und darüber hinaus betreut.
die neue Produktlinie erweiterte FunkDer Enterprise-Cluster von Shopware
tionsmerkmale wie die Unterstützung von wird bereits von den beiden ElektronikVarnish, Apache Solr und eine Active- versendern Getgoods.de und Home of
Diretory-Anbindung. Auch steht zur Ver- Hardware eingesetzt. il
❚
IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools
Auftraggeber
Auftrag
Agentur
Aktion Mensch
Konzeption und Realisierung eines Intranet-Portals
TWT Interactive
Borkener Zeitung
Website-Optimierung mit Etracker Web Analytics
Etracker
Condor
Aufbau und Betrieb eines moderierten Chats im Intranet
Schalk & Friends
DB Schenker
Einrichtung eines internen Marktplatzes zum Verkauf von
Ware aus dem Unternehmensbestand sowie Privatverkäufe
DI Digitale Informationssysteme
Econa Shopping
Realisierung einer iPhone App für Sparwelt.de
Milo Systems
Galeria Kaufhof
Entwicklung des Designs und der redaktionellen Inhalte
DMC
Lush Cosmetics
Einsatz der Demandware-Plattform für drei Länder-Shops
Demandware
Mercedes-Benz
Accessories
Entwicklung und Aufbau der Logistik sowie der Bestellabwicklung für den Shop unter www.shop.mercedes-benz.de
Loxxess
MGM Channel
Entwicklung einer Facebook App für einen Fotowettbewerb des Pay-TV-Senders in Deutschland
Socialmarketingagentur.com
N24
Bereitstellung von Content Delivery Network Services
Level 3
Notebooksbilliger.de
Einsatz der erweiterten On-Site-Suche Epoq Search
Epoq
Ölmühle Brunozimmer
Optimierung und Betreuung der beiden Webshops
www.bzo-shop.de und www.mittelzumleben.de
A3 Systems
Olymp Bezner
Relaunch der Image-Website und des Händlerbereichs
Come2 E-Branding
Parallels
Umstellung auf das Web-CMS Typo3, Integration von
Solr-Search und Adobe Omniture Tools
AOE Media
Red Bull Music Academy
Relaunch der Website für die Musik-Workshop-Reihe
Edenspiekermann
Residenztheater München Web-Adaption des Theaterstücks „Eyjafjallajökull-Tam-Tam“
Sirup
Swiss & Global Asset
Management
Realisierung eines fünfsprachigen Web-Auftritts für den
Finanzdienstleister auf Basis des CMS Sitecore
Unic
Team 7
Relaunch der Website auf Basis des CMS Drupal
VI Knallgrau
Uhu
Einrichtung des Uhu-kidsclub.de
Netzbewegung
Internet World BUSINESS
35
BRIGHTCOVE
Unterstützung für HTML5
Brightcove, Anbieter von Cloud-ContentServices, hat seinen Video-Player überarbeitet. Die neue Version des Cloud-Services liefert HTML5-Video-Inhalte an jedes
abspielende Gerät aus und passt die Qualität an den jeweiligen Screen an. Auch
eine Integration mit Google-DoubleclickAdserving-Lösungen zur Monetarisierung
der Inhalte ist mit an Bord. il
SHOPMACHER
Kennziffer für Markenpotenzial
Die Agentur Shopmacher hat eine Kennziffer entwickelt, mit der sich das Marktpotenzial einer Marke ermitteln lässt. Dazu wird
die Anzahl der über Suchmaschinen generierten Zugriffe durch die Gesamtnachfrage
nach dem Markennamen über Suchmaschinen geteilt. Heraus kommt die „Potential Conversion“, die zeigt, wie begehrt die
eigene Marke ist. cf
MOLTHAN VAN LOON
Kostenloses Monitoring-Tool
Gemeinsam mit W3Design hat die Agentur Molthan van Loon eine kostenlose
Open-Beta-Version ihres Tools „Social
Media Online Monitor“ bereitgestellt. Im
Mittelpunkt steht die qualitative Analyse
von Engagements bei Facebook, Twitter,
Google+, Youtube oder eigenen Blogs.
Branchenbezogene Benchmarks sollen die
Ergebnisse vergleichbar machen. cf
36
SPECIAL: TECHNIK-DIENSTLEISTER
Internet World BUSINESS
14. November 2011
23/11
AGENTURKOMPASS
Gute Aussichten
Von Krise keine Spur: Die deutschen Internet-Agenturen wachsen
/ User Centered Design im Fokus
D
einerseits die gesamte technische Klaviatur
in Sachen Web, Mobile und Social Design
beherrschen. Andererseits kommen auch
bis dato stark technisch ausgerichtete
Dienstleister nicht mehr ohne Kenntnisse in
Sachen Online Marketing und digitaler
Markenführung durch den nächsten Pitch.
„Für Digitalagenturen werden sich die Aufgaben im kommenden Jahr kommunikativer und ,werberischer‘ gestalten“, schätzt
Marc Mundt von Di Unternehmer. „Die
Frage wird sein, wie gut sich die digitalen
Kreativen bereits darauf verstehen, wahre
Emotionen im digitalen Kanal zu kreieren.“
Um bisher fehlendes Know-how ins Unternehmen zu holen, müssen sich die Agenturen etwas einfallen lassen: So manches
mögliche Wachstum scheitert am FachkräfDas Angebot von Web-Agenturen muss ständig erweitert werden, um aktuelle Trends abzubilden
temangel. „Die Suche nach qualifizierten und erfahrenen
Kanälen anzusprechen. „Smartphone, QR„Die Suche nach qualifiMitarbeitern bleibt – wie bereits
Code, Newsletter, Facebook, Retargeting,
in den vergangenen Jahren – eiGoogle, personalisierte Landing Pages – alle
zierten Mitarbeiten bleibt
ne Herausforderung“, seufzt
Touchpoints müssen sichtbar gemacht wereine Herausforderung.“
Julia Saswito.
den und ganzheitlich zusammenspielen“,
zählt René Körting, Geschäftsführer von
o
Die besten Dienstleister
Exelution, auf. Die vielen unterschiedlichen
Geschäftsführerin Triplesense
Kanäle, die die User nutzen, um mit einem
Welche Agentur für ein Projekt
Unternehmen in Kontakt zu treten, ändern
der richtige Partner ist, müssen
derzeit die Philosophie hinter der Mittagspause oder am heimischen die Auftraggeber letztlich selbst entscheiden.
dem Web-Design und zwingen Computer am Abend: Der Benutzer erwar- Eine Orientierungshilfe bietet wieder unser
„Der Nutzer erwartet eine
Agenturen und Auftraggeber tet eine einheitliche, aber trotzdem Device- Agenturkompass. Auf den nächsten Seiten
gleichermaßen, Gelerntes neu spezifische Nutzerführung, die geräteunab- haben wir 30 etablierte Agenturen aufgelieinheitliche, aber Devicezu überdenken.„Der Trend geht hängig und möglichst personalisiert Inhalte stet, die ihren Schwerpunkt auf Webseitenspezifische Navigation.“
dahin, den Besucher eines optimiert anbietet“, so das Credo von Timo Erstellung legen. Die komplette Liste aller
Unternehmensportals oder eines Salzsieder, Geschäftsführer von Tomorrow Dienstleister aus diesem Bereich finden Sie
T mo
z
Online Shops in den Mittel- Focus Technologies (TFT). Arithnea-Mann im INTERNET WORLD Business Guide
Geschäftsführer TFT
punkt zu stellen“, fasst Nico Rehmann zählt zudem Persuasive Design „Web-Agenturen“, der der Ausgabe 1/2012
❚
Rehmann, Business Unit Mana- (psychologische Erkenntnisse fließen zur beiliegen wird. il
Verkaufsförderung
ins
Design
ger
ECM
bei
Arithnea,
den
neuen
Trend
zuGanzheitliches Design
sammen. „An ihm werden alle Funktiona- ein) zu den aktuellen Top„Viele neue Player aus der
Noch ist dieser Markt aber groß genug, litäten sowie das Design gemessen.“ User Trends.
damit große und kleine Dienstleister gut be- Centered Design lautet das Stichwort: Wo
Werbung, PR und IT treten
Wissenswettrüsten
schäftigt sind. Der Drang, online mitzuspie- auch immer sich der User befindet, welches
in den Markt ein.“
len, ist ungebrochen und erfasst auch zu- Gerät er auch benutzt, die Inhalte müssen Der neue mobile Nutzer mit seinehmend Branchen, die das Internet bisher sich der Nutzungssituation anpassen. „Egal nen vielen verschiedenen Gerän
mit Skepsis betrachtet haben – und die jetzt ob auf dem Smartphone während der mor- ten stellt die Agenturen vor neue
Geschäftsführer Di Unternehmer
das Bedürfnis haben, den Kunden auf allen gendlichen U-Bahn-Fahrt, über das iPad in Herausforderungen. Sie müssen
Foto: Fotolia / N-Media-Images
ie Auftragsbücher sind prall gefüllt, die
Umsätze wachsen: Die deutschen WebAgenturen und IT-Dienstleister genießen
seit Jahren ein goldenes Zeitalter, fernab von
Finanz- und Wirtschaftskrise. Auch ins Jahr
2012 schaut die Agenturszene hoffnungsfroh, wie die aktuelle Umfrage zum Agenturkompass von INTERNET WORLD
Business ergeben hat. Die meisten der rund
400 befragten Agenturen werden das Geschäftsjahr 2011 wohl mit einem deutlichen
Umsatzplus abschließen, für das kommende
Jahr sieht es ähnlich rosig aus. „Der Markt
und das gesamte Umfeld werden sich aus
unserer Sicht auch im nächsten Jahr äußerst
erfreulich und positiv entwickeln“, so die
Einschätzung von Julia Saswito, Geschäftsführerin der Internet-Agentur Triplesense,
die viele ihrer Kollegen unterschreiben würden: „Wir rechnen dementsprechend mit
weiterem Wachstum.“ Sorgen bereiten
nicht die Auftraggeber, sondern höchstens
die Wettbewerber. „Wir gehen davon aus,
dass sich die Konkurrenzsituation verschärfen wird“, meint Marc Mundt, Geschäftsführer von Di Unternehmer. „Viele neue
Player aus der klassischen Werbung, der PR
und der IT treten in den Markt ein.“
SelbstbeUmsatz Umsatz Am
schreibung in Euro in Euro Markt
2010
2011
seit
(geschätzt)
Ligadigital AG
Stuttgart
www.ligadigital.com
Seitenbau GmbH
Konstanz
www.seitenbau.com
Internet-Agen- k.A.
tur, MarketingAgentur
IT-Systemhaus
5 Mio.
Mediaworx Berlin Internet-Agen- 7,6 Mio.
AG
tur
Berlin
www.mediaworx.com
Mitarbeiter, die mit diesem Thema vertraut sind:
k.A.
5 Mi
8 Mio.
Etats
werden
betreut
ab
Etats
MitarLeistungsschwerpunkte
Durch- beiter
schnitts- fest/frei
Volumen
Spezialist: Über 60 Prozent der Mitarbeiter dieser Agentur kennen sich
mit Applikationsentwicklung aus;
bei Conversion-Rate-Optimierung
muss das Unternehmen passen
App
l
entw ikations
icklu ng
Con
t
Man ent
agem
ent
Con
vers
io
Rate
-Opt nimie
rung
Such
m
opti aschin
mier
e
ung nSchn
Entw ittstelle
icklu nng
Usab
Des ility/
ign
Agentur
/0
bis 10 Prozent
Referenzkunden
und Projekte
Jade24: Weiterentwicklung und Vermarktung;
Fi h V l K
t D i
d OnlineRundherum stark: Technik-Dienst- Salzbur:
Shuttle-
leistungen gehören zum Hauptgeschäftsfeld der Agentur. In allen ab- et;
gefragten Bereichen ist mindestens ktiver
: Instalein Viertel der Mitarbeiter geschult. unden-
5
Allrounder: Diese Agentur will alle
Bereiche abdecken. Die Mitarbeiter
dieses Dienstleisters kennen sich in
allen Bereichen aus.
0 Prozent
Web
Kon sitezept
ion
Lesebeispiel: Das sagt Ihnen der Agenturkompass
Falke: iPhone App für Sportstrecken-Portal
GSPies; DWS: Internationale Web-Auftritte;
Arag: Internationale Web-Auftritte; United
Internet Media Konzeption, Umsetzung und
Betreuung von Smartshopping.de
bis 20 Prozent
bis 30 Prozent
bis 50 Prozent
mehr als 60 Prozent
23/11
SPECIAL: TECHNIK-DIENSTLEISTER
14. November 2011
Internet World BUSINESS
37
SelbstbeUmsatz Umsatz Am
schreibung in Euro in Euro Markt
2010
2011
seit
(geschätzt)
Etats
werden
betreut
ab
Etats
MitarLeistungsschwerpunkte
Durch- beiter
schnitts- fest/frei
Volumen
App
l
entw ikations
icklu ng
Con
t
Man ent
agem
ent
Con
vers
io
Rate
-Opt nimie
rung
Such
opti maschin
mier
e
ung nSchn
Entw ittstelle
icklu nng
Usab
Des ility/
ign
Agentur
Web
Kon sitezept
ion
Die 30 Top Technik-Dienstleister
Referenzkunden
und Projekte
[di] Digitale Informationssysteme
GmbH
Mannheim
www.digi-info.de
Internet-Agen- 1,91 Mio. 2 Mio.
tur, Multimedia-Agentur
1996
k.A.
50.000
Euro bis
100.000
Euro
27 / 0
DB Schenker: Wissens-, Ideenmanagement-,
Wettbewerbsanalyse-System; Stadt Mannheim: Internet-Portale, Intranet; Borgwarner
Turbo & Emissions Systems: Web-Auftritt,
Style Guide für weltweite Online-Aktivitäten
21Torr Interactive
GmbH
Reutlingen
www.21torr.com
Internet-Agen- 4,3 Mio.
tur, Multimedia-Agentur
5 Mio.
1994
k.A.
50.000
Euro bis
100.000
Euro
70 / 17
Fissler: Firmen-Website, iPad-Apps, Social
Media; s.Oliver: Länder-Marken-Websites,
mobile Apps; Mairdumont: Konzeption,
Technik, Weiterentwicklung Marcopolo.de,
Apps; Märklin: Website, Apps
AOE Media GmbH
Wiesbaden
www.aoemedia.de
Internet-Agen- 3,2 Mio.
tur
4 Mio.
1999
80.000
Euro
100.000
Euro bis
500.000
Euro
80 / 10
Congstar: Web-Architektur mit KampagnenManagementsystem; Panasonic Marketing
Europe: Open-Source-Volltextsuche; Parallels: CMS; HP Palm: Portal mit Typo3; Mediamax: Typo3-Auftritt
Arithnea GmbH
Neubiberg
www.arithnea.de
E-BusinessDienstleister
5,9 Mio.
9,3 Mio.
2003
50.000
Euro
100.000
Euro bis
500.000
Euro
102 / 9
Sport1: Unterstützung bei Implementierung
eines Redaktionssystems; Schufa: Website;
Gigaset: Pro- und internationales ConsumerPortal, mobile Website; Baywa: diverse Markenshops
k.A.
k.A.
1996
k.A.
50.000
Euro bis
100.000
Euro
60 / 4
Telefónica O2: Sales- und Mobile-Kampagnen, Social Media; Severin: Website, Apps;
Apollo-Optik: Sales- und Mobile-Kampagnen; BSW Der Bonusclub: Mobile Marketing,
CRM
Bitlogic Internet
und Services AG
Braunschweig
www.bitlogic.de
Internet-Agen- k.A.
tur
k.A.
2000
k.A.
10.000
Euro bis
50.000
Euro
13 / 4
k.A.
Construktiv GmbH
Bremen/Berlin
www.construktiv.de
FullserviceAgentur
4 Mio.
k.A.
1997
k.A.
50.000
Euro bis
100.000
Euro
60 / 20
Staats- und Universitätsbibliothek Bremen:
Website, Usability-Tests; Volvic: KampagnenMicrosites, Social Media, SEM; Pizza Hut:
Website, Social Media; Nordcap: Website-Relaunch
Denkwerk GmbH
Köln
www.denkwerk.com
InteraktivAgentur
10,47
Mio.
11 Mio.
1998
k.A.
100.000
Euro bis
500.000
Euro
150 / 20
Condor: Kommunikationsstrategien, WebsitePflege; Walbusch: Betreuung Online Shops;
BMW Group: Fullservice Bewegtbildangebote im Web, iPhone-Apps; Germanwings:
Web-Design, Direktmarketing;
Di Unternehmer
Hamburg/
Wiesbaden
www.di-unterneh
mer.com
Digitalagentur
2,8 Mio.
3,6 Mio.
2000
k.A.
50.000
Euro bis
100.000
Euro
41 / 4
Bonprix: Kunden-Contest „made by … you“;
1. FSV Mainz 05: Business-Portal für VIPs und
Sponsoren; Preiswert-Urlaub.de: Portal-Relaunch; Otto: Weihnachtskampagne 2011
mit Gewinn-Aktion für Kunden
DMC Digital Media IT-Systemhaus, 21 Mio.
Center GmbH
Internet-AgenStuttgart
tur
www.dmc.de
23 Mio.
1995
k.A.
100.000
Euro bis
500.000
Euro
232 / 14
Sunrise Communications: E-CommerceSystem, mobile Apps; Neckermann: Online
Shop, Weiterentwicklung, ArtikelpositionsPflege CH, A, NL, B; Galeria Kaufhof: Relaunch Shop; Gaydoul: E-Commerce-System
50.000
Euro bis
100.000
Euro
36 / 6
Zapf Creation: Intern. Company- und Produkt-Website; Manz Automation: Corporate
Website; Deutsche Telekom: Websites New
Media Award u. Interactive Media; Freudenberg: Corporate Website und Tochter-Sites
Arsmedium Group KommunikaNürnberg
tions-Agentur
www.arsmedium.com
Electronic Minds
GmbH
Darmstadt
www.electronicminds.de
Internet-Agen- 2,79 Mio. 3 Mio.
tur
1996
10.000
Euro
Euroweb Group
Düsseldorf
www.eurowebgroup.com
FullserviceInternetDienstleister
2001
kein Limit 10.000
Euro bis
50.000
Euro
600 / k.A.
Hockenheimring: Website, Flash-Modul;
Moll-Gruppe: Web-Design, Facebook-Auftritt; Philipp-Lahm-Sommercamp: kindergerechte Website; Concorso d’Eleganza Villa
d’Este: dreisprachige Website
Kernpunkt GmbH
Köln
www.kernpunkt.de
Internet-Agen- 2,5 Mio.
tur
1999
50.000
Euro
50.000
Euro bis
100.000
Euro
45 / 2
Phantasialand: Website, Online Marketing;
Bayer: Online Shop; Hela Gewürzwerk:
iPhone-App, Social Media; Polizei NRW:
nationaler Web-Auftritt, Hosting; Wirtgen
Group: Website-Relaunch international, Flash
Kuehlhaus AG
Mannheim
www.kuehlhaus.com
Internet-Agen- 2,23 Mio. 2,4 Mio.
tur
1995
15.000
Euro
50.000
Euro bis
100.000
Euro
35 / 1
Lufthansa: Facebook-App und Fanseite; HSE:
Relaunch Websites Konzern und Tochterunternehmen; Wohnen im Alter: FacebookSeite; SAP: diverse Websites, Landing Pages,
Online Games
Ligadigital AG
Stuttgart
www.ligadigital.com
Internet-Agen- k.A.
tur, MarketingAgentur
k.A.
2002
k.A.
k.A.
15 / 0
Jade24: Weiterentwicklung und Vermarktung
Online Shop; Greta&Luis: Entwicklung Online Shop auf Topazsales-Basis; Audi/Salzburger Festspiele: Logistik-Software für ShuttleKontingent-Buchung
Mediaworx Berlin Internet-Agen- 7,6 Mio.
AG
tur
Berlin
www.mediaworx.com
8 Mio.
1996
250.000
Euro
mehr als
500.000
Euro
80 / 8
Falke: iPhone-App für Sportstrecken-Portal
GSPies; DWS: internationale Web-Auftritte;
Arag: internationale Web-Auftritte; United
Internet Media: Konzeption, Umsetzung und
Betreuung von Smartshopping.de
Netz98 New Media E-CommerceGmbH
Agentur
Mainz
www.netz98.de
2,6 Mio.
2,7 Mio.
1998
k.A.
50.000
Euro bis
100.000
Euro
32 / 5
Nürburgring: Online Shop; Polo Motorrad:
neuer Magento-Online-Shop; Bauhaus Nautic: neues Online-Portal; Erdal Rex: Online
Shop
New Communication GmbH & Co.
KG, Kiel
www.new-communi
cation.de
FullserviceAgentur
2,53 Mio. 2,8 Mio.
2000
5.000
Euro
50.000
Euro bis
100.000
Euro
42 / 30
Hobby-Wohnwagenwerk: Relaunch Website,
Typo3-Migration; Ernsting’s Family: SocialMedia-Monitoring; Uni Kiel: Relaunch-Begleitung, XHTML/CSS-Umsetzung; Buchner &
Partner: Online Shop
Nexum AG
Köln
www.nexum.de
Beratung und 9,82 Mio. 10,2 Mio. 1996
Agentur für digitale Medien
30.000
Euro
50.000
Euro bis
100.000
Euro
94 / 0
BMW: Entwicklung Social-Media-Strategie;
Fifa: Beratung, Multichannel-Marketingunterstützung; Sony Europe: POS-Marketing, virtuelle Produktberatung; DIS: Usability-Optimierung, Employer Branding
32,9 Mio. k.A.
3 Mio.
▲
Mitarbeiter, die mit diesem Thema vertraut sind:
Ihr Unternehmen fehlt? Bitte Mail an agentur@internetworld.de
0 Prozent
bis 10 Prozent
bis 20 Prozent
bis 30 Prozent
Agenturgröße:
bis 50 Prozent
über 80 Mitarbeiter
21-80 Mitarbeiter
mehr als 60 Prozent
unter 20 Mitarbeiter
SPECIAL: TECHNIK-DIENSTLEISTER
Agentur
SelbstbeUmsatz Umsatz Am
schreibung in Euro in Euro Markt
2010
2011
seit
(geschätzt)
Nionex GmbH
Gütersloh
www.nionex.de
FullserviceAgentur
Opus 5 interaktive
medien
Dreieich-Sprendlingen
www.opus5.de
k.A.
Etats
werden
betreut
ab
Etats
MitarLeistungsschwerpunkte
Durch- beiter
schnitts- fest/frei
Volumen
14. November 2011
Web
Kon sitezept
ion
Internet World BUSINESS
App
l
entw ikations
icklu ng
Con
t
Man ent
agem
ent
Con
vers
io
Rate
-Opt nimie
rung
Such
opti maschin
mier
e
ung nSchn
Entw ittstelle
icklu nng
Usab
Des ility/
ign
38
23/11
Referenzkunden
und Projekte
k.A.
2000
k.A.
100.000
Euro bis
500.000
Euro
115 / 0
Brillux: mobile B2B-Apps; Fischer Verlag:
Konzept, Design und Umsetzung von Weltalmanach.de; Rehavital: Konzeption, Design
und Content-Pflege des neuen Web-Auftritts
IT-Systemhaus, 3,1 Mio.
Internet-Agentur, FullserviceAgentur
3,2 Mio.
1995
10.000
Euro
100.000
Euro bis
500.000
Euro
41 / 5
S. Fischer Verlage: Relaunch Verlagsportal;
Carlos Ruiz Zafón: iPhone-App interaktiver
Reiseführer; VNB Rhein-Main-Neckar: Installateursportal; Inter Versicherung: Kundenund Maklerportal
People Interactive
Köln
www.people-interac
tive.de
Internet-Agen- 4,9 Mio.
tur
k.A.
1999
k.A.
50.000
Euro bis
100.000
Euro
56 / 20
Lufthansa: Relaunch Startseite; Miele: Küchenkonfigurator; Deutsche Telekom: multimediales Shopkonzept und Produktpräsentation am POS; Schwarzkopf&Henkel: Relaunch Rightguard.de mit Agentur Revo
Punkt.de GmbH
Karlsruhe
www.punkt.de
IT-Systemhaus, 1,55 Mio. 1,6 Mio.
Internet-Agentur, Hoster
1998
15.000
Euro
50.000
Euro bis
100.000
Euro
20 / 4
ESWE: neue Website mit bundesweitem Tarifangebot; Hochschule Karlsruhe: Website-Relaunch, CMS; Netviewer: neues Backend auf
Typo3-Basis
Seitenbau GmbH
Konstanz
www.seitenbau.com
IT-Systemhaus
5 Mio.
1996
10.000
Euro
50.000
Euro 100.000
Euro
75 / 5
Pro Sieben Sat 1: konzernweites Intranet;
Deutsche Telekom (Austria): Media-StorageLösung für neues-Portal; Kein & Aber Verlag:
Website mit Shop und Internet-Radio; Laut:
Website und Web-Radio
Sinner Schrader
Hamburg
www.sinnerschra
der.de
Digitalagentur
30,8 Mio. k.A.
1996
k.A.
100.000
Euro bis
500.000
Euro
400 / 35
Rewe: Realisierung Web-Plattform Liefer- und
Abholservice; PPR Group: internationaler
Rollout Online Shops; Simyo: Optimierung
Online-Kundenschnittstellen, iOS-, AndroidApps, Facebook-Shop
Sitegeist Media
Solutions GmbH
Hamburg
www.sitegeist.de
Internet-Agen- 1,8 Mio
tur, Multimedia-Agentur,
FullserviceAgentur
20.000
Euro
50.000
Euro 100.000
Euro
25 / 15
Hamburg Tourismus: Mashup-Portal mit Social-Media-Filtertechnik; Cardelmar: Buchungsportal, Online Marketing, Social Media; Hapimag: Social-Media-Online-Kampagne
Spacenet AG
München
www.space.net
Internet-Agen- 10,2 Mio. k.A.
tur
1995
k.A.
10.000
Euro bis
50.000
Euro
11 / 10
MVV: Relaunch Websites; Dywidag: mehrsprachige Web-Auftritte, Adwords-Kampagnen; German Films: Website-Relaunch, Hosting CMS; Ampega Gerling Investment/
Talanx: Konzeption Web-Projekte
Tomorrow Focus
Technologies (TFT)
München
www.t-f-t.net
Fullservice8,6 Mio.
Agentur, Technik- und Kreativagentur
k.A.
1996
25.000
Euro
50.000
Euro bis
100.000
Euro
45 / 20
Focus Online: Relaunch, mobile Apps, SEO;
Ringier: E-Commerce-Konzept, Design-Relaunch, Web-Analyse; Burda Instyle.de: Editorial Shopping, SEO; Swisscom: On-Site
Search, Unterstützung A/B-Tests
Triplesense GmbH
Frankfurt
www.triplesense.de
Interaktiv-/
Digital-Fullservice-Agentur
3,9 Mio.
4,5 Mio.
1999
k.A.
100.000
Euro bis
500.000
Euro
55 / 0
BASF SE: Smart-Forvision-Microsite in 3D;
Fraport: iPhone-Service-App; Rhein-MainVerkehrsverbund: optimiertes Vertriebsportal; Vorwerk: Optimierung internationaler
Web-Auftritte und Online Shops
Valtech H2O AG
München
www.h2omedia.de
IT-Systemhaus, 3,2 Mio.
Internet-Agentur, MarketingAgentur
4,1 Mio.
1998
50.000
Euro
100.000
Euro bis
500.000
Euro
31 / 5
Bestsecret: Website-Betreuung; Kia: Betreuung Online-Plattform, digitale Maßnahmen;
Gore-Tex: Online- und Social-Media-Unterstützung; Samsung: Kooperation bei Experience-Marketing-Kampagne
5 Mio.
1,98 Mio. 1996
Legende siehe Seite 37
23/11
TOOLS & TECHNIK
14. November 2011
Internet World BUSINESS
39
STUDIE ZU SHOP-SOFTWARE
Die Kosten bestimmen das System
Wichtigstes Auswahlkriterium für die Shop-Software sind die Kosten, dann folgen Anpassungsfähigkeit und Zuverlässigkeit
W
er einen Internet Shop betreibt,
braucht ein Shop-System – klar.
Doch für welche Systeme entscheiden sich
die Online-Händler in Deutschland? Wie
viel Geld geben sie dafür aus? Was verursacht den größten Aufwand? Diesen und
anderen Fragen ist eine neue Studie des
Instituts Ibi Research an der Universität
Regensburg nachgegangen. Über 500
Händler haben sich bis Juni 2011 an der
Umfrage für die jetzt vorliegende Erhebung „Shop-Systeme, Warenwirtschaft und Versand –
So verkaufen OnlineHändler“ beteiligt. Der
Studie zufolge verwendet fast jeder vierte Shop-Betreiber ein kostenloses Open-SourceShop-System, jeder Dritte entscheidet
sich für einen Kauf-Shop, jeder Sechste –
darunter besonders viele E-CommerceEinsteiger – wählt einen Miet-Shop. Gut jeder Zehnte baut auf eine Eigenentwicklung.
Die am häufigsten eingesetzten Systeme bei
den kostenlosen Systemen sind XTC Modified, osCommerce und XT Commerce, bei
den Kauf-Shops die kostenpflichtige Version von XT Commerce sowie Gambio und
Oxid, bei den Mietshops die Software von
Plenty Systems, 1&1 und Strato.
Entscheidender Faktor bei der Auswahl
sind die Kosten: 70 Prozent aller OnlineHändler nennen sie als wichtigstes Kriterium. Bei den kleineren Shops sind es so-
gar 79 Prozent. So haben 56 Prozent der
kleineren Shops maximal 2.500 Euro in die
Bereitstellung ihres Shops von der Installation bis zum Regelbetrieb investiert.
Knapp ein Drittel hat zwischen 2.500 und
10.000 Euro dafür in die Hand genommen. Die monatlichen Betriebsausgaben
liegen bei gut einem Drittel der kleineren
Gekauft, gemietet oder kostenlos:
Web-Händler können auf verschiedene
Shop-Systeme zurückgreifen
oncept
tolia / iQ
Foto: Fo
Shops bei unter 50 Euro, fast 80 Prozent
stecken maximal 250 Euro monatlich in
den laufenden Betrieb.
Etwas anders sieht es bei mittleren und
großen Shops aus: Für nur gut die Hälfte
von ihnen sind die Kosten das ausschlaggebende Kriterium. Sie legen mehr Wert
auf eine leichte Anbindung an nachgelagerte Systeme (60 Prozent) und hohe Zuverlässigkeit (57 Prozent). 70 Prozent der
mittleren und großen Shops haben
mehr als 10.000 Euro in ihr Shop-System gesteckt, gut ein Viertel von
ihnen sogar mehr als 100.000
Euro. 70 Prozent lassen sich den
laufenden Betrieb mehr als
250 Euro monatlich kosten,
18 Prozent sogar mehr als
5.000 Euro. Über die Hälfte
der Shop-Betreiber verbringen weniger als zehn Stunden pro Woche mit der Pflege
und Wartung des Shops, wobei
die Stundenzahl meist mit der
Größe des Webshops steigt.
Insgesamt sind zwei Drittel der
verwendeten Systeme noch nicht
länger als drei Jahre im Einsatz. Am
aufwendigsten waren neben der Installa-
tion und Anpassung des virtuellen Ladens
die Bestückung des Shops sowie Tests und
die Fehlerbeseitigung. Bei rund einem
Drittel dauerte die Einführung des Systems länger als geplant.
Sind die Systeme installiert, laufen sie
meist recht stabil: Bei jedem fünften Shop
kam es nur einmal binnen der vergangenen zwölf Monate zu einem Problem oder
Fehler, bei jedem dritten zwei- bis dreimal.
Gut jeder zehnte Shop hat allerdings mehr
als zehnmal binnen eines Jahres mit
Schwierigkeiten zu kämpfen. Häufigstes
Problem ist die fehlerhafte Darstellung des
Shops etwa in verschiedenen Browsern,
dahinter folgen Fehler im Bestellprozess,
etwa bei der Übertragung der Adressdaten,
sowie Probleme bei der Anbindung von
Dienstleistern zur Zahlungsabwicklung.
Wechsel dauert oft fünf Wochen
Rund 40 Prozent der Shop-Betreiber haben
bereits einmal das Shop-System gewechselt
– und das, obwohl fast 60 Prozent einen
solchen Wechsel als schwierig ansehen. Tatsächlich sind nur bei jedem zehnten Wechsel keinerlei Probleme aufgetreten. Bei
mehr als der Hälfte der Shops dauerte der
Wechsel länger als fünf Wochen. Hauptgründe dafür sind der Wunsch nach einer
leichteren Anbindung an nachgelagerte
Systeme, bessere Funktionen zur Verkaufsförderung sowie eine problemlose
❚
Erweiterbarkeit des Systems. cf
Eingesetzte Shop-Software
Am meisten verwendete Shop-Systeme
Schwierigkeiten beim Wechsel
Welche Art von Shop-Systemen verwenden Sie?
Von welchem Anbieter stammt Ihr Shop-System?
Die drei größten Probleme beim Wechsel des Shop-Systems
Rang
Keine Schwierigkeiten
Technische Installation und Anpassung
Auswahl eines geeigneten Shop-Systems
Einrichtung / Bestückung eines Shops
Tests und Fehlerbeseitigung
Anbindung von unternehmensinternen Systemen
Doppelter Pflegeaufwand während der Umstellung
Anbindung von Zahlungsdienstleistern
Schulung von Mitarbeitern
Akzeptanz bei den Kunden
Auswahl passender Web-Server
Anbindung von Logistikdienstleistern
Sonstiges
Kostenfreie
Software
KaufSoftware
MietSoftware
1
XTC Modified
XT Commerce
Plenty Systems
2
osCommerce
Gambio
1&1
3
XT Commerce
Oxid
Strato
4
Magento
Commerce
JTL Software
ePages
5
Virtuemart
Hybris Software
Mallux
33 %
Kauf-Shop
Miet-Shop
16 %
Eigenentwicklung
LeasingShop
Kostenfreie
Software
38 %
11 %
2%
Fast 40 Prozent der Händler nutzen kostenlose Software
n = 482 Unternehmen, die über eigenen Shop verkaufen
10 %
46 %
45 %
42 %
36 %
25 %
19 %
11 %
10 %
7%
5%
3%
1%
Open-Source-Systeme dominieren bei den kostenlosen
Shops, Software-Angebote der Provider bei den Mietshops
Nur jeder zehnte Shop hatte keine Schwierigkeiten beim Systemwechsel
n = 78 – 180; Unternehmen, die über eigenen Shop verkaufen und
keine eigenentwickelte Lösung nutzen
n = 161 Unternehmen, die den Anbieter des Shop-Systems gewechselt haben;
Mehrfachnennung möglich
Größter Aufwand
Bereitstellungskosten
Angebotene Funktionen
Welche drei Tätigkeiten waren am aufwendigsten?
Ausgaben von der Installation bis zum Regelbetrieb
Welche Features bietet Ihr Shop / planen Sie?
71 %
Bestückung des Shops
39 %
Technische Installation
und Anpassung
Tests und
Fehlerbeseitigung
Anbindung von Zahlungsabwicklungs-Dienstleistern
Anbindung von unternehmensinternen Systemen
66 %
71 %
44 %
46 %
21 %
24 %
49 %
9%
10 %
Schulung von Mitarbeitern
6%
11 %
Kleine Unternehmen
Mittlere und große
Unternehmen
1.000 bis 2.500 €
Die Bestückung macht kleinen Händlern die meiste Arbeit
n = 203 kleine Unternehmen, 70 mittlere und große Unternehmen;
nur Unternehmen, die über eigenen Shop verkaufen; Mehrfachnennung möglich
© INTERNET WORLD Business 23/11
18 %
3%
2.500 bis 5.000 €
5.000 bis 10.000 €
7%
7%
5%
20.000 bis 50.000 €
50.000 bis 100.000 € 0 %
Über 100.000 €
38 %
8%
10.000 bis 20.000 €
19 %
Anbindung von
Logistikunternehmen
Unter 1.000 €
1%
17 %
11 %
14 %
23 %
12 %
10 %
Kleine Unternehmen
Mittlere und große
Unternehmen
26 %
Große Shops investieren deutlich mehr als kleinere
n = 200 kleine Unternehmen, 61 mittlere und große Unternehmen;
nur Unternehmen, die über eigenen Shop verkaufen
Anzeige von bestimmten Eigenschaften
Mehrere verschiedene Bilder pro Artikel
Zoomfunktion
Kundenbewertungen
Auszeichnungen/Qualitätssiegel für Artikel
Kundenrezensionen
Maßtabellen, z.B. bei Bekleidung
Video-Beitrag
Konfiguration von Produkten
Bewertung der Rezensionen durch Kunden
3-D-rundum-Ansicht
Upload von Bildern durch Kunden
80 %
72 %
61 %
45 %
44 %
44 %
34 %
7%
26 %
22 %
19 %
18 %
22 %
13 %
6
21 %
6 8%
Wird angeboten
Ist geplant
7 % 13 %
11 % 17 %
24 %
15 %
34 %
21 %
15 %
41 %
34 %
22 %
59 %
52 %
63 %
65 %
73 %
86 %
Wird nicht angeboten
Videos und Kundenbewertungen würden Händler künftig gern anbieten
n = 333 bis 368 Unternehmen, die über einen eigenen Webshop verkaufen;
Mehrfachnennung möglich
Quelle: Ibi Research: „Shopsysteme, Warenwirtschaft und Versand“, November 2011
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14. November 2011
MENSCHEN & KARRIERE
Internet World BUSINESS
ARBEITGEBERPORTRÄT
REPUTEER
Chancen verbessern
Keine halben Sachen
AOE Media setzt konsequent auf Berufserfahrung – und auf Englisch als Agentursprache
K
ian Gould hat eine klare Philosophie.
„Statt von allem ein bisschen, mache ich
lieber eine Sache richtig“, sagt der Gründer
und Geschäftsführer der AOE Media
GmbH. Konsequent versucht der 28-Jährige, diese Philosophie durchzuhalten. Sein
Unternehmen, das sich auf Typo3-Dienstleistungen spezialisiert hat, bietet den Kunden laut Gould vor allem eine genaue Analyse sowie einen detaillierten und realistischen Ablaufplan: „Programmierung ohne
Konzept, Struktur und Tests gibt es nicht“,
betont er. Von seinen Mitarbeitern erwartet
er daher, dass sie „hohe Ansprüche an die
Qualität der eigenen Arbeit“ stellen. Erleichtert wird dies durch ein Arbeitsklima, das er
als stimulierend und positiv beschreibt und
für das er sich immer wieder einsetzt:„Wenn
es irgendwo Probleme gibt, schalte ich mich
selbst ein.“
Thai-Massage und Kinobesuche
43
Eine gute Reputation im Internet hat Einfluss auf die eigenen Karrierechancen. Das
ergab eine Studie über die „Bedeutung
von Online-Reputation aus Sicht von Personalberatern“, die Reputeer zusammen
mit Professor Thomas Peisl von der Hochschule München veröffentlicht hat. So
gaben 62 Prozent der Befragten an, dass
sich eine gute Online-Reputation der Bewerber positiv auf deren Karrierechancen
auswirke. Vor allem Xing hat einen hohen
Stellenwert. Bewerber, die kein Profil auf
Xing besitzen, hinterließen bei Personalberatern einen schlechten Eindruck. sn
MONSTER
Mittelstand stärken
Gemeinsam arbeiten im Großraumbüro: Verschlossene Türen gibt es
lediglich bei Besprechungen – und für Vieltelefonierer
AOE Media wurde vor zwölf Jahren von
Kian Toyouri Gould zunächst als Internet- Englisch als Firmensprache – ein Punkt, den
Agentur mit den Dienstleistungen Web- und er als Vorteil im Wettbewerb um internatioGrafikdesign, Web-Consulting und -Hos- nale Kunden sieht. Seine Mitarbeiter lädt er
ting gegründet. Bereits drei Jahre später deshalb regelmäßig zu Kinofilmen in engsetzte Gould Typo3 als Content Manage- lischer Originalversion ein.
Damit die AOE-Media-Mitarbeiter gern
ment System bei ersten Kunden ein. „Die
Idee war, damit das Potenzial des Internets zur Arbeit kommen, setzt Kian Gould auf
auszuschöpfen und möglichst effiziente und eine Wohlfühlatmosphäre im Büro. So verkostengünstige Webseiten zu entwickeln“, so fügen die Räume über Dual-Screen-ArbeitsGould. Heute blickt das Wiesbadener Unter- plätze, einen Kickerraum, eine Dachterrasse
nehmen auf mehr als 500 zum großen Teil mit Grill, Massagesessel sowie über eine
internationale Projekte zurück und beschäf- Sofaecke mit Schach, Backgammon und
tigt an sechs Standorten weltweit, darunter in San Francisco,
etwa 100 Mitarbeiter.
Dabei soll es aber nicht bleiben. Aktuell sucht AOE Media
neue Mitarbeiter, etwa als
Typo3-Extension-/PHP-Entwickler oder als Frontend
Developer. Neben Teamgeist
und dem Mut und dem Willen,
sich einzubringen und sich
weiterzuentwickeln, erwartet
Gould vor allem eines von seinen neuen Mitstreitern: Berufserfahrung. „Die Erfahrung ist Effizient arbeiten: Mit der Kanban-Methode sollen in der
für uns ganz wichtig, ein Stu- Software-Entwicklung Durchlaufzeiten reduziert werden
dium allein reicht nicht aus“, so
Gould. Um hier aber nicht nur zu fordern, HD-Kino mit Dolby Surround. Einmal im
sondern auch zu handeln, bildet die Wiesba- Monat kann, wer will, eine Thai-Massage im
dener Agentur auch selbst Mitarbeiter als Haus in Anspruch nehmen, jeden Mittwoch
Fachinformatiker aus. Zudem setzt der kommt der Yoga-Lehrer. Gelegentlich spieUnternehmensgründer konsequent auf len alle zusammen Poker, Badminton oder
Volleyball. Und einmal im Jahr findet ein
dreitägiger Skitrip statt – auf Kosten von
Steckbrief
AOE Media selbstverständlich.
Viel Wert legt das Wiesbadener Unter❚ Unternehmen: AOE Media GmbH
nehmen auch darauf, dass konzentriert
❚ Gründung: 1999 in Tönisvorst bei Krefeld
gearbeitet werden kann. Wer viel telefoniert,
❚ Geschäftsführung: Kian T. Gould
hat deshalb ein eigenes Büro oder sitzt mit
anderen Vieltelefonierern zusammen, und
❚ Mitarbeiter: 100
wer Ruhe zum Entwickeln braucht, sitzt mit
❚ Umsatz 2010/11: k. A.
anderen Entwicklern in einem Raum.
❚ Leistung: Anbieter von Online-BusinessDie offene Arbeitsatmosphäre – das Büro
Anwendungen auf Open-Source-Basis
ist ein Loft – soll gleichzeitig die offene
Unternehmenskultur widerspiegeln. „Ver❚ Kunden: Cisco Webex, Congstar/Deutsche
schlossene Türen gibt es nur bei BespreTelekom, Panasonic, HP Palm, DHL
chungen“, sagt Kian Gould. Jeder kenne
❚ Internet: www.aoemedia.de
seinen Ansprechpartner bei Problemen
und Sorgen. Und
dank einer flachen
Vorbildlich arbeiten:
Unternehmenshierarchie sei das vier- Kian Gould setzt auf eine
köpfige Management positive Atmosphäre
mittendrin im Team
und stets erreichbar. Flache Unternehmenshierarchie heißt für den Unternehmensgründer auch, dass es keine Titel gibt.
„Titel sind unsererMeinung nach sowieso
relativ überholt. Viel spannender ist es,
sein Wissen und seine Leistungsfähigkeit
permanent zu erweitern und zu verbessern“, meint Gould. Gute Ideen seien
jederzeit willkommen – ein interner Blog
soll die offene Kommunikation fördern
und die Möglichkeit bieten, die eigene
Leistung öffentlich zu präsentieren.
Monster will dem Mittelstand unter die
Arme greifen. Zu diesem Zweck startet das
Jobportal am 1. November die Bewerbungsphase um Förderpreise für mittelständische Unternehmen aus allen
Branchen. Um teilzunehmen, müssen
Unternehmen unter www.mittelstandspro
gramm.com lediglich einige Fragen beantworten. Die teilnehmenden Mittelständler
können unter anderem verschiedene
Anzeigen- und Lebenslaufdatenbankpakete oder ein spezielles Gründerpaket
für Start-up-Unternehmen gewinnen. sn
XSITE GMBH
Helden gesucht
Auf der Suche nach Mitarbeitern hat die
Düsseldorfer Xsite GmbH eine Kampagne
gestartet, bei der „Superhelden“ gesucht
werden. Laut Agentur werden die neuen
Mitarbeiter aufgrund des Kundenzuwachses gebraucht. So verzeichne Xsite ein
Wachstum von 30 Prozent im B2B-Bereich
und knapp 60 Prozent bei den B2C-Kunden. Marketingchef Christoph Heiders:
„Wir brauchen Leute mit hoher Eigeninitiative und Engagement, denn das fordern
auch unsere Kunden.“ sn
Flexible Arbeitszeitgestaltung
Gedacht hat Gould auch an seine Mitarbeiter, die Kinder haben. Deshalb lässt sich
die Arbeitszeit bei AOE Media flexibel
gestalten. Alle Mitarbeiter sind für ihre
Arbeitszeiten selbst verantwortlich, sein
Kind aus der Kita abzuholen oder später zu
kommen, sei kein Problem. Auch HomeOffice-Tage sind möglich. Ganz neu ist
eine Kinderspielecke, „falls man abends
mal länger arbeiten muss und keine Betreuungsmöglichkeit hat“, sagt Gould.
Mit diesen Maßnahmen hofft der Agenturchef, weiter wachsen zu können. Geplant ist, zusätzlich zu dem im vergangenen Jahr in Kalifornien eröffneten Büro,
auch an der Ostküste der USA Präsenz zu
zeigen. Mittel- bis langfristig vorgesehen
sind außerdem Standorte in Großbritannien oder auch Asien.
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Xsite braucht „Superhelden“: Die
Kampagne soll der Düsseldorfer Agentur
bei der Suche nach Mitarbeitern helfen
BVDW
Ausbildung gestartet
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft
(BVDW) e.V. hat zum aktuellen Wintersemester 2011/12 in Zusammenarbeit mit
der Hochschule Fresenius den Studienschwerpunkt „Online-Management“ gestartet. Studierende verschiedener betriebswirtschaftlicher Studiengänge können sich im vierten oder fünften Semester
für diese Spezialisierung entscheiden. Inhaltlich sollen Fragen des Markts, der Gestaltung, der Realisierung und des Absatzes von Online-Produkten und -Services
behandelt werden. sn
44
MENSCHEN & KARRIERE
Internet World BUSINESS
Patrick Pfeffer /
Michael Weber
Econa Shopping, Hamburg
My-Hammer, Berlin
Mit zwei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich die Frankfurter
Kreativagentur Neue Digitale / P. Pfeffer
Razorfish: Vom Beratungssowie IT-Dienstleister Logica
kommt Patrick Pfeffer, der in
Zukunft als Group Account
Director das Neugeschäft
vorantreiben und Kunden
wie Novartis betreuen soll.
M. Weber
Zuvor war er unter anderem
Consultant sowie Unit Manager Web Solutions Pharma. Als Manager bei der
Unternehmensberatung Accenture arbeitete zuletzt Michael Weber, der sich nun bei Neue Digitale / Razorfish als Account Manager und Berater
um Kunden wie Novartis und Audi kümmern
soll. Er ist zudem für das Neugeschäft zuständig.
❚ www.neue-digitale.de
Michael Dunke
IPG Mediabrands, Frankfurt
Die Agenturgruppe IPG Mediabrands bündelt ihre spezialisierten Mitglieder in sogenannten „Benefit Bundles“.
Deren Chairman und CEO in
Deutschland ist nun Michael Dunke, der darüber
hinaus weiterhin CEO der Media-Agentur Universal McCann Deutschland bleibt. Zu den Schwerpunktthemen der neuen Benefit Bundles zählen
die vier digitalen Bereiche Search, Social, Mobile
sowie Display. Zu IPG Mediabrands gehören
neben Universal McCann die Media-Agentur
Initiative, der Mobile-Spezialist Ansible, der Targeting- und Display-Spezialist Cadreon, Rally
(Social) sowie Reprise Media (Search).
❚ www.mediabrandsww.com
Stephanie Schreiber
4iMedia, Leipzig
Ihre Marketingabteilung verstärkt die Leipziger 4iMedia
Agenturgruppe mit Stephanie Schreiber, die künftig als
Junior Marketing Managerin
bei der Kommunikationsagentur tätig ist. Neben
der Betreuung gehört vor allem die Akquise von
Kunden zu den Hauptaufgaben der 25-Jährigen,
die zuvor unter anderem beim Mitteldeutschen
Rundfunk (MDR) und beim Multimedia-Dienstleister DDP Direct beschäftigt war.
❚ www.4imedia.com
23/11
Kay Zilliges
Markus Berger-de León
Neue Digitale / Razorfish,
Frankfurt am Main
14. November 2011
Der bisherige Vorstandsvorsitzende der Berliner My-Hammer
AG, Betreiberin eines Portals für Handwerksdienstleistungen,
Markus Berger-de León, hat das Unternehmen mit sofortiger
Wirkung verlassen. Der Grund: „unterschiedliche Auffassungen
über die Weiterentwicklung des Unternehmens“. Nachfolger
Berger-de Leóns, dessen Vertrag bis Februar 2012 gültig war,
sind Thomas Bruns und Michael Jurisch.
❚ www.my-hammer.de
Andreas Albath
Walter Deppeler
Telegate, Martinsried
Acer, Taipeh/Ahrensburg
„In gutem gegenseitigen Einvernehmen“ verlässt Andreas
Albath, bislang Vorstandschef
der Telegate AG, den OnlineVermarkter zum 15. November. Der Grund für die Trennung nach fast zehn
Jahren: „Unterschiedliche Auffassungen über die
strategische Ausrichtung des Unternehmens“,
das Albath von der reinen Telefonauskunft zum
Online-Vermarkter umgebaut hat.
❚ www.telegate.com
Der PC-Hersteller Acer erhält
einen neuen Marketingboss:
Künftig besetzt Walter Deppeler, bislang President von
Acer in der Vertriebsregion
Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA), den
Posten des weltweiten Marketing- und BrandingChefs. Darüber hinaus agiert er als Chief Marketing Officer. In seiner bisherigen Position beerbt
ihn Oliver Ahrens, der zuletzt als President von
Acer China tätig war.
❚ www.acer.de
Nicole Achtert
Mobile.de Advertising,
Dreilinden
Marco Kersch
Der Vermarkter Mobile.de
Advertising hat Nicole Achtert zur Senior Managerin Financial Institutions ernannt.
In der Funktion verantwortet die 33-Jährige die
strategische Ausrichtung sowie den Ausbau des
Werbegeschäfts im Finanz- und Versicherungsbereich bei der eBay-Tochter. Bislang war Achtert,
die an Department Head of Advertising Gert-Jan
van Wijk berichtet, als Key Account Managerin
für alle Vermarktungskooperationen in dem Bereich zuständig. Vor ihrem Wechsel zu Mobile.de
Ende 2008 war sie für General Electric tätig.
❚ http://advertising.mobile.de
Als neuer Bereichsleiter Produkte und Services kümmert
sich Marco Kersch bei AZ Direct künftig um das gesamte
Leistungsportfolio des Dialogmarketing- und CRM-Spezialisten aus Gütersloh. Der 37-Jährige, der vor allem die Multichannel-Ausrichtung des Unternehmens vorantreiben
soll, war zuvor als Bereichsleiter Produktmanagement bei Arvato für den E-Commerce zuständig.
❚ www.az-direct.com
AZ Direct, Gütersloh
Oliver Novak
Mediaman, Mainz
Die Mainzer Digitalagentur
Mediaman holt Oliver Novak
als neuen Account Director,
der vor allem die Kundenbetreuung verstärken und den
strategischen Ausbau der Bereiche Analyse,
Metrics & Reporting sowie Online-Werbung vorantreiben soll. Der 32-Jährige kommt von Navteq, wo er Product Manager B2B Solutions war.
❚ www.mediaman.de
Thomas Schweier
Explido, Augsburg
Zum 1. November 2011 hat
die Agentur Explido mit Sitz
in Augsburg ein neus Büro in
Frankfurt am Main eröffnet.
Geleitet wird die Niederlassung, die zweite Zweigstelle nach Hamburg, in
Zukunft von Thomas Schweier, der die Position
des Senior Key Account Manager übernimmt. Er
kommt von der Deutschen Telekom AG, bei der er
zuletzt als Manager Strategy & Projects aktiv war.
Schwerpunkt seiner neuen Tätigkeit ist neben SEO
und SEA sowie Affiliate das Display-Geschäft.
❚ www.explido.de
Das Verbraucherportal Sparwelt.de, ein Online-Angebot
der Econa Shopping GmbH
in Hamburg, holt Kay Zilliges
als neuen Senior Affiliate &
Produktmanager. Der 34-Jährige, der zuvor unter
anderem für den Aufbau des gesamten Partnerbereichs beim Live-Shopping-Angebot Daily Deal
verantwortlich war, ist nun für den Affiliate-Bereich von Sparwelt.de zuständig. Zilliges berichtet direkt an Daniel Engelbarts, den Geschäftsführer der Econa Shopping GmbH.
❚ www.sparwelt.de
Volker Dressel
Innogames, Hamburg
Seit November verstärkt Volker Dressel als neuer Chief
Marketing Officer den
Online-Spieleanbieter Innogames in Hamburg. In dieser
Position verantwortet der 49-Jährige, der zuletzt
für verschiedene Games-Unternehmen als externer Berater tätig war, die Bereiche Marketing
sowie Public Relations. Zwischen 2009 und 2011
war Dressel als Director of Marketing and Communications bei der Gamigo AG beschäftigt. Neben Dressel bilden Gerhard Florin, Armin Busen,
Michael Zillmer sowie die beiden Gründer Hendrik und Eike Klindworth den Vorstand.
❚ www.innogames.de
Michelle Kutzner
Netzathleten Media,
München
Sein kreatives Team verstärkt
Netzathleten Media, Betreiber
von Vertical Networks, mit Michelle Kutzner. Die 30-Jährige
übernimmt als neuer Art Director die Design-Leitung. Vor ihrem Wechsel in die neu geschaffene
Position bei dem Münchner Unternehmen war
Kutzner bei dem Social Network Lokalisten.de als
Manager Konzeption & Design für die Entwicklung und Umsetzung von Werbeintegrationen
und Kampagnenideen sowie neuer Produktkonzepte verantwortlich.
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❚ aufstieg@internetworld.de
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23/11
STELLENMARKT
14. November 2011
Internet World BUSINESS
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Online-Stellenmarkt
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Conceptboard GmbH
Düsseldorf
Frankfurt/Main
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Direct Marketing Manager International (m/w) Karlsruhe
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Rümmelsheim
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SZENE
Internet World BUSINESS
14. November 2011
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DMMA OnlineStar: Die Gala
Fotos: DMMA OnlineStar
Mit einer gelungenen Preisverleihung feiert einer der wichtigsten Kreativ-Preise der Digitalbranche seine Gewinner
Nur die Besten, Kreativsten und Innovativsten: 26 Arbeiten von 17 Agenturen wurden auf dem DMMA OnlineStar ausgezeichnet. Nur vier mal wurde ein OnlineStar in Gold verliehen – wer einen
einheimsen konnte, hatte anschließend gute Gelegenheit, mit den rund 250 anwesenden Gästen bist in die späte Nacht ausgelassen zu feiern.
V
iel Grund zum Feiern gab
es auf der Gala des DMMA
OnlineStar im Berliner Radial
System V: 26 Arbeiten von 17
Agenturen wurden in neun Kategorien ausgezeichnet. Trotz
der vielen Preise war es für die
Kreativen aber keineswegs
leicht, einen Platz auf dem Podium zu ergattern: Sie mussten
sich im Vorfeld immerhin gegen 130 Agenturen durchsetzen, die insgesamt 279 Arbeiten
einreichten. Und auch die 23köpfige Jury (in der auch die
INTERNET WORLD Business
vertreten ist) machte es den
Unterhielten charmant: TV-Moderatorin Johanna Klum
Kreativen nicht leicht: Nur vier
(links) und Jurypräsident Florian Grimm (2. v. l.)
mal konnte sie sich durchringen, eine Auszeichnung in Gold zu vergeben (siehe Ausgabe 22/2011). Ihren Ruf als
besonders strenge Preisrichter konnten die
Juroren also wahren. Doch alle diese An-
strengungen waren vergessen, wenn die
Preisträger erst einmal ihren Weg auf die
Bühne gefunden hatten. Charmant empfangen von der bekannten TV-Moderatorin Johanna Klum und dem Jurypräsidenten Florian Grimm (Agentur Grimm Gallun Holtappels) wurden die Gewinner von
rund 250 Gäste gefeiert. Anschließend
ging es bei feinem Essen, reichlich Getränken und guter Musik bis in die späte Nacht
weiter. Für die meisten dürfte der DMMA
OnlineStar 2012 wieder gesetzt sein. dg ❚
Fachgespräch: Björn
Kaspring (BVDW) und
Journalistin Sarah
Weber („Horizont“)
Gute Stimmung: Kreative nutzen
die Gelegenheit zum networken
Zwiegespräch:
Tanja Feller und
Burkhard Leimbrock (beide
BVDW)
Begrüßung: Arndt Groth (BVDW, l.)
und Klaus Haasis (MFG Baden Würtemberg) freuen sich auf den Abend
Tolle Kulisse: Nach der Preisverleihung verwandelte sich das
Radial System V in eine Party-Location
Das Networking-Event
der Online Branche
Die INTERNET WORLD Business lädt ein zum Networking
nach Büroschluss. Fach- und Führungskräfte der Online-Branche
treffen sich, um neue Kontakte zu knüpfen, alte Bekannte
zu treffen und aktuelle Themen der Branche zu diskutieren.
Die nächsten Termine:
München am 16. November 2011
ab 19.30 Uhr
Goldene Bar
Hamburg am 05. Dezember 2011
ab 19.00 Uhr
Stage Club
Das Motto des INTERNET WORLD Business After Work heißt:
Networking!
Jetzt online registrieren!
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Alle Infos und Anmeldung unter:
www.internetworld-afterwork.de
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SZENE
Internet World BUSINESS
14. November 2011
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Erfolgsfaktor Bewegtbild
Konferenz beleuchtet das Zukunftspotenzial von digitaler Bewegtbildwerbung
ewegte Bilder im Web begeistern die
Internet-Nutzer und erfreuen die
Online-Werbewirtschaft. Die Werbeausgaben in diesem Bereich sind 2011 elfmal
so hoch wie noch vor drei Jahren und betragen laut OVK Online-Report 2011/12
inzwischen 184,2 Millionen Euro. Der Online-Vermarkterkreis (OVK) rechnet auch
Viel Erfahrung mit Bewegtbildproduktion:
Stefanie Behr, Bavaria Film Interactive
weiterhin mit hohen Wachstumsraten. Da
ist es naheliegend, dieses Online-Werbesegment in den Fokus zu rücken. Genau
das hat der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) getan: Ende Oktober fand
in Berlin die Bewegtbild-Konferenz statt.
In seiner Keynote skizzierte Daniel
Knapp, Head of Advertising Research
beim Marktforschungsunternehmen IHS
Screen Digest, Erfolgsstrategien und
Trends. Patrick Holtkamp, Key Client
Director Digital bei der Agentur Parasol
Island, ebenfalls ein Keynote-Speaker,
unterstrich, wie wichtig Kreativität für
Bewegtbildwerbung im Web ist. Als gelungene Beispiele nannte er „Being Henry“,
eine völlig neue Art der Markenwerbung
im Web von Range Rover (www.hello
evoque.com/beinghenry). Hier wird dem
Zuschauer eine Geschichte erzählt, in die
er selbst per Mausklick eingreifen kann.
Aufgrund der Entscheidungen, die der
Nutzer trifft, wird ihm ein personalisiertes
Modell des Range Rover Evoque präsentiert.
Abschluss-Panel: Curt Simon Harlinghausen, Akom360
(li.), und Matthias Ehrlich, United Internet Media
Fotos: BVDW
B
Arndt Groth, Präsident des BVDW,
eröffnet die Bewegtbild-Konferenz
In den anschließenden Panels diskutierten
Experten über Branded Entertainment als
Treiber der Markenkommunikation im
Web, über Werbewirkung und über die
Zukunft des Fernsehens in einer sich verändernden Medienlandschaft. Zur Bewegtbild-Konferenz kamen rund 160 Teilnehmer nach Berlin. is
❚
Belboon lädt zur Academy
R
und 170 Werbekunden, Publisher und
Agenturvertreter konnte Belboon
Ende Oktober zur Belboon Academy im
Berliner Ritz Carlton Hotel begrüßen. Der
Affiliate-Netzwerkbetreiber nutzte die Gelegenheit, um erste Einblicke in sein neues
Publisher-Portal zu geben, das ab 2012
starten soll. Außerdem brachten kompetente Referenten wie Rechtsanwalt Martin
Bahr, Facebook-Experte Philipp Roth und
Tom Rother von Quisma die Teilnehmer
auf den aktuellen Stand in Sachen Affiliate
Marketing. Auf der abschließenden Podiumsdiskussion waren sich die Teilnehmer
einig: Affiliate Marketing wird professioneller – und muss sich besser in das
Zusammenspiel mit anderen Marketingkanälen integrieren. fk
❚
Im Gespräch:
Belboon-Chef
Kester (li.) mit RA
Martin Bahr (re.)
Große Runde:
Experten
diskutierten die
Affiliate-Zukunft
Gut besucht:
Rund 170 Teilnehmer kamen
ins edle Ritz
Carlton nach
Berlin
Termine@internetworld.de
❚ CIO Gipfel 2011
An ausgewählte Personen, Geschäftsführer
und Vorstandsmitglieder aus den Bereichen IT
und E-Commerce richtet sich die Veranstaltung, die mit den Themen „Green IT“, „Strategie des IT-Management“ und „Cloud Computing“ aufwartet.
Termin: Bonn, 27. bis 29. November 2011
Kosten: Teilnahme nur auf Einladung
Infos: www.ciogipfel.com
❚ E12-Gipfel 2011
Mit der Keynote „Was das digitale Business von
den besten Design-Innovatoren lernen muss?!“
richtet sich der Kongress an Internet-Professionals. Zu den Themen der Veranstaltung zählen
unter anderem „New Digital Mobility: Best
Digital Cases für mobile Endkunden“ sowie
„Die Macht der Technologie“.
Termin: Karlsruhe, 28. und 29. November 2011
Kosten: 480 Euro zzgl. MwSt.
Infos: www.e12gipfel.de
❚ Mobile Business Conference
Auf der Konferenz erfahren Teilnehmer, was
für ein erfolgreiches Mobile Business entscheidend ist. Themen sind Mobile Marketing,
Mobile Commerce sowie Apps und Co.
Termine: Köln, 29. und 30. November 2011
Kosten: 799 Euro; Leser der INTERNET WORLD
Business zahlen 699 Euro (Code: MBC11iwb);
Preise zzgl. MwSt.
Infos: www.mobile-business-conference.de
❚ Usability Kongress 2011
Vor allem Verantwortliche aus den Bereichen
E-Commerce, Online Marketing und Web-Agenturen wollen die Veranstalter ansprechen. Im
Programm: Textgestaltung, Mobile Shopping,
UX-Testing in agilen Umgebungen, „Das muss
Ihr Checkoutprozess bieten“ und vieles mehr.
Termin: Frankfurt, 29. und 30. November 2011
Kosten: 939 Euro (2 Tage), 629 Euro (1 Tag);
Preise zzgl. MwSt.
Infos: www.usability-kongress.de
❚ Social Media Conference
Die Anwenderkonferenz zu Facebook, Twitter,
Youtube und Co. gibt einen Überblick über
Fragestellungen zum Thema Social Media.
Termin: Hamburg, 5. und 6. Dezember 2011
Kosten: 490 Euro (1 Tag), 790 Euro (2 Tage);
Leser der INTERNET WORLD Business zahlen
390 Euro bzw. 690 Euro (Code: SMC11IWB);
Preise zzgl. MwSt.
Infos: www.socialmediaconference.de
❚ Online Handel 2012
Unter dem Motto „Online wird zu No-Line
Handel“ richtet sich die Kongressmesse an die
E-Commerce-Branche. Im Fokus: M-Commerce,
neue Geschäftsfelder, Cross-Channel-Handel,
Online-Handel im B2B, Marken-Webshops und
der Workshop „Social Commerce“ (17. Januar).
Termin: Bonn, 18. und 19. Januar 2012
Kosten: 1.290 Euro (Frühbucherrabatt bis 15.
November: 990 Euro) zzgl. MwSt.
Infos: www.managementforum.com/online-handel
❚ M-Days 2012
In vier parallelen Kongresssträngen diskutieren
und erläutern nationale wie internationale Vertreter der Mobile-Industrie Trends der Branche.
Darüber hinaus finden Vorträge auf der Messebühne statt. Und auch Start-ups erhalten die
Gelegenheit, ihre Apps auf einer eigenen „App
Stage“ vorzustellen.
Termin: Frankfurt, 1. und 2. Februar 2012
Kosten: Noch nicht benannt
Infos: www.m-days.com
❚ EuroCIS 2012
Auf der „The Leading Trade Fair for Retail Technology“ geht es um die optimale Vernetzung
der verschiedenen Vertriebskanäle und individuell zugeschnittene digitale Services, die dem
stationären Handel zusätzliche Einnahmen generieren sollen.
Termin: Düsseldorf, 28. Febr. bis 1. März 2012
Kosten: 22 Euro (Online-Vorverkauf: 15 Euro)
Infos: www.eurocis.com
50
MEINUNG
Internet World BUSINESS
14. November 2011
23/11
KOMMENTAR
GASTKOMMENTAR
Monopoly als
Kartenspiel
Das Datenmonster bändigen
Zuverlässig, präzise und
komplett kostenlos: Als
Google Maps 2006 in
Deutschland startete,
mauserte sich der Dienst
sofort zu einem Publikumsliebling. Aber auch
für viele Entwickler war
der Dienst ein Segen.
Denn: Nicht nur wer eine D. Grollmann,
Chefredakteur
Adresse sucht, kann den
Dienst kostenlos nutzen.
Auch wer Kartenmaterial für ein eigenes Web-Angebot braucht, kann über eine API auf Google
Maps zugreifen. So lassen sich Wegbeschreibungen einbinden oder bei einer Immobilienanzeige
die Lage der Wohnung markieren. Das Kalkül des
Suchgiganten bei der Maps-Einführung: Je intensiver die Internet-Nutzung, desto besser die Werbevermarkung. Oder einfach gesagt: Was gut fürs
Web ist, ist gut für Google.
Selbst Kritiker können Google bis zu dieser Stelle
bestenfalls viel Weitsicht vorwerfen. Den Wettbewerb hat das Unternehmen jedenfalls fair gewonnen: mit dem besten Produkt zum besten Preis. Eigentlich müsste man Google sogar dankbar sein.
Der Suchmaschinengigant hat für andere Unternehmen kostenlos eine Basistechnologie bereitgestellt, die diese für ihr Geschäft nutzen konnten. Insofern ist auch nichts dagegen einzuwenden,
wenn Google im Jahr fünf nach Maps-Erfindung
die API kostenpflichtig machen will. Warum sollte
ein Unternehmen wie Immobilienscout nicht dafür
bezahlen, wenn die Lage der angebotenen Wohnung visualisiert wird? Schließlich verdient es selbst
gutes Geld mit seiner Dienstleistung. Ein gutes Produkt zu einem guten Preis ergibt noch immer einen fairen Deal. Allerdings: Erst in einer Situation
wie dieser zeigt sich, wie wertvoll es ist, wenn es
einen funktionierenden Wettbewerb gibt, der hilft,
den Preis zu regulieren. Das sollten wir auch dann
nicht vergessen, wenn das nächste Gratis-Angebot
den Markt aufrollt.
Customer Journey: Wohin geht die Reise?
K
aum ein Schlagwort wird im gesamten Online Marketing derzeit so heiß
diskutiert wie die „Customer Journey“,
also die Reise des Internet-Nutzers vom
ersten Kontakt mit einem Werbemittel
über ein bestimmtes Produkt bis zum Abschluss. Zu erkennen, welche Impulse
dazu geführt haben, dass der Konsument
eine bestimmte Kaufentscheidung trifft,
ist dabei die eine Dimension. Wie hoch der
Beitrag war, den ein bestimmter Touchpoint auf dem Weg zur Conversion geleistet hat, die zweite.
Im Grunde war es ja schon
immer der Wunsch der Werbungtreibenden, einen möglichst umfassenden Blick auf
den
Entscheidungsprozess
der Konsumenten zu erhalten
und den Anteil einzelner
Maßnahmen am Gesamterfolg zu ermitteln. In der Praxis
stellt die Erfassung der kompletten Customer Journey jedoch viele Unternehmen vor
große Herausforderungen.
Angst vor dem Datenwust
Unsicherheit ist bei vielen Akteuren zu
spüren, die Angst davor, sich bei der Analyse der Customer Journey, der Verknüpfung verschiedenster Datenquellen und
einer umfassenden Auswertung in einem
nicht zu bewältigenden Datenwust zu verlieren.
Und tatsächlich: Zwar sind bereits die
ersten Technologien für die CustomerJourney-Analyse im Einsatz und schaffen
heute deutlich mehr Transparenz als gestern. Die Verteilung der Provisionen auf
mehrere Publisher, die einen Anteil an
dem Kauf hatten, wird bisher jedoch kaum
oder gar nicht umgesetzt.
Fest steht jedoch: Es lohnt sich, das Datenmonster zu bändigen! Denn trotz aller
technischen Hürden, die eine ganzheitliche Erfassung der Nutzerreise vom ersten
Kontakt bis zum letztendlichen Kauf derzeit noch mit sich bringt, gehört die Customer Journey bereits heute zu den wichtigsten Treibern der Branche. Denn mit ihr
können die Wirkungen einzelner Kanäle
neu beurteilt und Wechselwirkungen verdeutlicht werden. Zu wissen, welche Pfade
Ulrich
Bartholomäus,
Regional Manager DACH
des Affiliate-Netzwerkbetreibers Affilinet
in München
❚ www.affili.net
die Kunden im Internet gehen, unterstützt
die Advertiser dabei, ihre Werbemaßnahmen gezielt auf jene Werbekanäle zu konzentrieren, die von der Zielgruppe besonders genutzt werden.
Auch Langzeiteffekte werden dabei berücksichtigt, denn Marken können noch
lange nach dem ersten Sichtkontakt Reaktionen hervorrufen. Ein entscheidender
Vorteil für alle Vermarkter, Agenturen und
Werbetreibende: Wer die Customer Journey fest im Blick behält, weiß bereits nach
kürzester Zeit, welche Kombinationen auf
welchen Kanälen erfolgversprechend sind,
und kann seine Maßnahmen exakt aufs
Die Hamburger Drogeriemarktkette Budnikowski (Budni) testet in Hamburg ein
neues Shopping-Modell: Auf Plakaten in
U-Bahnhöfen werden Produkte des täglichen Bedarfs abgebildet. Zum Bestellen
zückt der Kunde sein Smartphone und
scannt den neben dem Produkt abgebildeten QR-Code. Die so bestellten Drogerieartikel werden anschließend nach Hause
geliefert. Die Chancen des mobilen Einkaufsmodells wurden von unseren Lesern
auf Internetworld.de diskutiert:
Das gibt es schon in Japan, glaube ich. Wäre
aber eventuell eine ganz gute Idee für
Deutschland ...
Marco Unverzagt
Das ist aber doch eigentlich auch nur Werbung. Denn das Einkaufen an sich würde mit
einem reinen mobiltauglichen Online Shop
auch funktionieren. Oder brauchen Menschen
wirklich immer große Fotos?
Michael van Laar
In Japan werden solche Plakat-Shops meistens
im Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel
Abkehr vom Last-Cookie-Prinzip
Der Wechsel vom lange Zeit geltenden
„Last Cookie Wins“-Prinzip als Grundregel für die Abrechnung Performance-basierter Online-Werbung hin zu einer ganzheitlichen Customer-Journey-Betrachtung
hat somit viele gute Gründe und wird sich
mittelfristig im Markt durchsetzen.
Richtig ist aber auch: Bei der Messung
und Zuordnung von Werbemittelkontakten stehen wir trotz allen technischen
Fortschritts in einigen Kanälen noch immer am Anfang. Häufig fehlt es noch an
Transparenz, welche Prozesse ablaufen
und welche Erkenntnisse hilfreich für die
Weiterentwicklung einer Kampagne sein
können. Daran müssen wir – und damit
meine ich den gesamten Markt – arbeiten.
Es ist an der Zeit, das Prinzip der Customer Journey für eine höhere Performance
der Online-Werbung praxisfähig und für
Advertiser jeder Größe problemlos einund umsetzbar zu machen. Auch wir werden unseren Teil dazu beitragen und uns
aktiv in die Diskussion einbringen.
Unser Interesse ist nicht zuletzt eine
faire Vergütung der Publisher. Insofern
werden wir unsere Analysen, die wir bereits vor einem Jahr vorgestellt haben,
auch in Zukunft weiter vertiefen und an
der Entwicklung von Lösungsmodellen
arbeiten, die eine gerechte Provisionierung von Werbekontakten auf der gesamten Customer Journey ermöglichen.
❚
Gehört
mail@internetworld.de
Einkauf vom Plakat
Kundenportfolio aussteuern. Dieses Wissen versetzt Advertiser in die komfortable
Lage, ihre Budgets wirksam in den richtigen Werbekanälen einzusetzen. Die Folge:
gesteigerte Abverkäufe und deutlich mehr
Effizienz fürs eigene Werbespending!
genutzt um die Wartezeiten zu verkürzen.
Von daher ist das nicht unbedingt mit einem
Online Shop zu vergleichen. Dort sind an
diese Plakat-Shops ganze Lieferdienste angebunden, welche teilweise noch am selben Tag
liefern, hauptsächlich Dinge des täglichen
Bedarfs.
Michael Würz
In München würde das doch schon daran
scheitern, dass im spannenden Augenblick
gerade kein Netz da ist ...
„Das Ergebnis der Prüfung erweckt den Verdacht,
dass Facebook Tracking-Profile der Nutzer erstellt.“
n
a
Der Hamburger Datenschutzbeauftragte
wirft Facebook vor, über die Nutzung von Cookies falsche Angaben gemacht zu haben
„Groupon ist ein Lockvogel, der bald enttarnt sein wird. Das
Hauptproblem ist, dass das Unternehmen massiv überbewertet ist.“
Forrester-Analystin S
geht mit dem Gutscheinportal hart ins Gericht
a
Sven Lundkvist
Ihre Meinung ist uns wichtig!
Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder
Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an
❚ mail@internetworld.de
Haben Sie sich beruflich verändert? Dann
schicken Sie uns doch eine Nachricht an
❚ aufstieg@internetworld.de
Fragen zu Ihrem Abo richten Sie bitte an
❚ leserservice@internetworld.de
„If it ain’t broken, don’t fix it.“
US-Vizepräsident oe
ist nicht der Ansicht, dass das Internet stärker
reguliert werden müsse als bisher. Die derzeit praktizierte Selbstregulierung
funktioniere und „was nicht kaputt ist, muss man nicht reparieren.“
„Ich habe mehr investiert, als ich je für möglich gehalten habe!
Aber dafür finde ich mich mitten in einer Revolution wieder.“
Internet-Unternehmer
S
o
fördert die benutzerfreundliche Linux-Version Ubuntu
U4_SWR_Mainz.qxd
10.11.2011
12:52 Uhr
Seite 9