Mitjas Mörder nicht gefasst - Debatte über Umgang mit Triebtätern

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Mitjas Mörder nicht gefasst - Debatte über Umgang mit Triebtätern
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Mitjas Mörder nicht gefasst - Debatte über Umgang mit Triebtätern
28. Februar 2007
Leipzig.
Der Mörder des neunjährigen Mitja aus Leipzig ist noch immer nicht gefasst. Zugleich hat die grausame Tat eine neue
Debatte über den Umgang mit Triebtätern ausgelöst. Mit etwa 120 Helfern sowie Hunden hat die Polizei die Suche nach
dem Tatverdächtigen Uwe Kolbig im Norden Leipzigs in der Nacht fortgesetzt. Zwar seien weiter zahlreiche Hinweise aus
der Bevölkerung eingegangen, doch gebe es "keine neue heiße Spur", sagte ein Polizeisprecher am frühen
Mittwochmorgen. Es werde nicht ausgeschlossen, dass sich der Gesuchte auf der Flucht das Leben genommen habe.
"Er ist nicht mit Sicherheit gesehen worden", sagte der Sprecher mit Blick auf die Hinweise.
Kolbig, der wegen Mordes gesucht wird, soll den Jungen am vergangenen Donnerstag sexuell missbraucht und erstickt
haben. Die Leiche war am Samstag in seiner Laube nahe Leipzig gefunden worden. Der 43-Jährige war zwischen 1981
und 1998 bereits fünf Mal wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt worden. Nach dem Mord des Jungen ist die Debatte über
schärfere Kontrollen von Triebtätern neu entbrannt. CSU-Generalsekretär Markus Söder forderte im Berliner "Tagesspiegel"
(Mittwoch), pädophile Straftäter lebenslang wegzusperren. Bei Kinderschändern solle die lebenslange
Sicherungsverwahrung grundsätzlich zum Regelfall werden, sagte er. Dem widersprach der Deutsche Richterbund. Im
Umgang mit pädophilen Straftätern gehe man "bereits bis an die Grenzen des verfassungsrechtlich Möglichen - und dies zu
Recht", sagte Richterbund-Vize Christoph Frank dem Blatt. Psychologen räumten unterdessen ein, dass Sexualstraftäter
mit starker Fixierung auf pädophile Neigungen nur schwierig zu therapieren sind. "Die Wahrscheinlichkeit einer
erfolgreichen Therapie ist äußerst niedrig", sagte der Vorsitzende der Sektion Rechtspsychologie im Berufsverband der
Psychologen, Steffen Dauer, der "Berliner Zeitung" (Mittwoch). Allerdings seien die wenigsten Sexualstraftäter - auch
solche, die sich an Kindern vergehen - wirklich pädophil. Oft hätten die Täter keine natürlichen sexuellen Beziehungen zu
einem Partner und wichen deshalb auf Kinder aus. dpa
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