Spuren der Kolonialgeschichte - Uni-bielefeld
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Spuren der Kolonialgeschichte - Uni-bielefeld
Westfalen-Blatt Nr. 159 LOKALES BIELEFELD A17 Ab19 Spuren der Kolonialgeschichte Glücksbier holt den Pokal Bielefeld (WB). Der Traum vom Double ist für Babylon/02 geplatzt. Nachdem das Team sich bereits vorzeitig den Wurst-Titel gesichert hatte, setzte es zum Saisonfinale im Pokalendspiel eine 0:1-Niederlage gegen Lok Glücksbier. Ansonsten hatten die letzten Spiele in den drei Ligen keine Auswirkungen mehr in der Tabelle – mit einer Ausnahme. Im Souterrain ging es in der Partie Cantona gegen Totalausfall um den Aufstieg in den Fahrstuhl Mit einem schwer erkämpften 2:0 schafften schließlich Ohh Ah Cantona den Sprung nach oben, zusammen mit Energie Kopfnuss, die das Entschiedungsspiel um die Souterrain-Meisterschaft gegen die ebenfalls aufgestiegenen Liebertadores mit 4:3 im Elfermeterschießen gewannen. Absteiger aus der Wurstliga sind Huscher Löwen, Ich box dich ins Seitenaus und Klimke auf Ahlerich, aus dem Fahrstuhl Torlouse, 11 Richtige und die abgemeldeten Ledertänzer. Aufsteiger in die Wurstliga sind Disko Partizani als Meister, Bolzenbande und Väter der Klamotte. Um die Wurst Der Geist von Balladasdarayn - Partisan Ekstase Lok Glücksbier - Yokohama Sadomaso Partisan Ekstase - Lok Glücksbier 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. Babylon/02 VFL Volkstuaz '08 Lok Glücksbier Partisan Ekstase Ausgerechnet Jumping Der Geist von Balladasdarayn Yokohama Sadomaso H.A.B. Mitleid Laufen soll'n die andern Ich box Dich ins Seitenaus Huscher Löwen Dr. Reiner Klimke auf Ahlerich Balladasdarayn 22 22 21 22 22 21 23 22 22 22 22 21 2 16 15 14 11 11 11 9 7 6 4 3 1 1 3 2 3 6 3 2 7 5 5 4 1 5 0 1:2 1:2 0:2 3 5 4 5 8 8 7 10 11 14 18 15 1 49 : 16 64 : 28 64 : 27 59 : 38 50 : 40 47 : 33 42 : 34 36 : 53 38 : 51 27 : 67 17 : 54 15 : 66 2:3 51 47 45 39 36 35 34 26 23 16 10 8 3 Fahrstuhl 1. FC Disko Partizani - Almsteiger Die Knipser - 11 Richtige AG Almsteiger - Rapid Orgasmus 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 1. FC Disko Partizani Bolzenbande links außen Väter der Klamotte Sensimilla Casa Almsteiger Die Knipser Bacardi Ballencia Rapid Orgasmus 1. FC Torlouse Die Gaudinos 11 Richtige AG 5:1 2:0 3:2 19 15 4 0 21 12 3 6 20 10 5 5 21 9 2 10 19 9 2 8 20 8 4 8 19 7 2 10 22 7 1 14 21 6 4 11 18 5 6 7 18 3 3 12 89 : 19 69 : 41 57 : 45 57 : 50 44 : 51 47 : 45 33 : 51 32 : 49 31 : 68 24 : 25 33 : 72 49 39 35 29 29 28 23 22 22 21 12 Im letzten Saisonspiel haben Ahh Oh Cantona mit einem 2:0 gegen den direkten Verfolger VFB Totalausfall noch den Aufstieg in den Fahrstuhl geschaftt. Dementsprechend groß ist die Freude nach der entscheidenden Partie. Souterrain New Kids - HobbyKicker 20/11 Super Spartaner - FC Unstjoppable VFB Totalausfall 09 - Ohh Ah Cantona Jackals - Libertadores de América 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. Libertadores de América Energie Kopfnuss Ohh Ah Cantona VFB Totalausfall 09 HobbyKicker 20/11 Dynamo AmFahrrad FC Unstjoppable Jackals New Kids Super Spartaner VN Rudelbildung 20 18 20 20 18 18 19 19 19 20 17 1:4 5:3 0:2 0:2 16 15 15 12 9 9 5 5 3 3 2 2 2 1 2 3 0 2 1 5 2 0 2 1 4 6 6 9 12 13 11 15 15 76 : 19 81 : 30 98 : 28 65 : 33 68 : 40 59 : 66 62 : 89 42 : 79 43 : 65 30 : 129 43 : 89 50 47 46 38 30 27 17 16 14 11 6 LWL unterstützt soziale Projekte 174 Millionen Euro-Zuschuss allein in Bielefeld Bielefeld (WB). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat im Jahr 2011 in Bielefeld rund 174 Millionen Euro ausgegeben. Der Großteil des Geldes kam behinderten und pflegebedürftigen Menschen zugute. Mehr als 113 Millionen Euro flossen in diese sozialen Aufgaben, beispielsweise an das Fachkrankenhaus Eckardtsheim oder an das Prowerk. In der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe wird die Stadt Bielefeld vertreten durch Gerhard Henrichsmeier (CDU), Holm Sternbacher (SPD), Rainer Kronshage (Bündnis 90/Die Grünen) und Barbara Schmidt (Die Linke). Der LWL unterstützte im vergan- Mittwoch, 11. Juli 2012 genen Jahr 1993 Menschen in Bielefeld, die allein oder zu mehreren in den eigenen vier Wänden leben. Ferner wurden Wohnheimplätze und Plätze in Werkstätten finanziert. Rund 6,7 Millionen Euro zahlte das LWL-Versorgungsamt für Entschädigungsleistungen, darunter an 1037 Kriegsopfer und Hinterbliebene. Aus Bielefeld gingen 173 Kinder mit Behinderungen in einen Förderschulkindergarten oder eine Förderschule des LWL. Rund 1,8 Millionen Euro zahlte der Landschaftsverband dafür, dass 240 Kinder zusammen mit ihren nichtbehinderten Altersgenossen einen Regel-Kindergarten besuchen konnten. Geschichtsstudenten erforschen Verbindungen nach Bielefeld – Veröffentlichung geplant Von Hendrik U f f m a n n und Bernhard P i e r e l (Fotos/Repro) B i e l e f e l d (WB). Alfred Tiemann wurde nur 21 Jahre alt. Am 7. Juli 1905 war er als Reiter einer Dragonereinheit auf der Maltahöhe im damaligen Deutsch-Südwestafrika auf Wachposten, als er von Aufständischen der Nama umgebracht wurde. Daran erinnert eine Gedenktafel in der Süsterkirche. Alfred Tiemanns Schicksal haben nun Geschichtsstudenten der Universität erforscht, die die Kolonialgeschichte Bielefelds erkunden. Denn die deutschen Kolonien in Südwestafrika, dem heutigen Namibia, und in Ostafrika, dem heutigen Tansania, haben auch in Bielefeld zahlreiche Spuren hinterlassen. Zum ersten Mal in größerem Umfang beschäftigte sich damit seit 2005 der Arbeitskreis »Bielefeld Postkolonial«, der dazu 2007 auch eine Ausstellung im Stadtarchiv organisierte. Dr. Bettina Brockmeyer und Dr. Felix Brahm von der Geschichtsfakultät haben nun ein Projekt-Seminar ins Leben gerufen, in dem sich zwölf Masterstudenten und Doktoranden eingehend mit den sichtbaren Spuren auseinandersetzen. Etwa mit der Gedenktafel, die im Eingangsbereich der Süsterkirche an Alfred Tiemann erinnert. »Geboren worden war dieser 1884 in Bielefeld, aufgewachsen ist er an der Notpfortenstraße«, erklärt Student Jens Gosmann, der sich intensiv mit dessen Schicksal beschäftigt hat. Als junger Mann habe sich Tiemann zu einer Dragonereinheit in Hannover gemeldet und sei später dann als Freiwilliger nach Deutsch-Südwestafrika gegangen, um dort gegen die Volksgruppen der Herero und Nama zu kämpfen, die sich seit 1904 gegen die deutschen Kolonialherren auflehnten. »Getötet wurde er bei einer Pferdewache, unter anderem von Isaac Witbooi, dem Sohn von Hendrik Witbooi, dem Anführer der Nama«, berichtet Gosmann. Warum Alfred Tiemann sich freiwillig für den Einsatz in Afrika gemeldet hatte und wer die Gedenktafel in Auftrag gegeben hat, das sei bislang noch unbekannt. Joachim Dellbrügge (rechts), langjähriger Presbyter und Kirchmeister der Süstergemeinde, besichtigt zusammen mit den Historikern die Gedenktafel für Alfred Tiemann: (von links) die Kursleiter Dr. Bettina Raphael Liermann hat zu dem Schicksal zweier afrikanischer Kinder geforscht, die auf dem Friedhof in Bethel begraben sind – ein 13-jähriges Mädchen und ein neun Jahre alter Junge, die an Tuberkulose gestorben sind. »Die Gemeinde in Bethel wollte wohl Ein Bild von Alfred Tiemann, der am 7. Juli 1905 in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestfrika getötet wurde. Brockmeyer und Dr. Felix Brahm, Marcel Herold, Niklas Regenbrecht, Laureen Filla, Benedikt Paweltzik, Elisa Groß sowie Jens Gosmann, der das Schicksal Tiemanns erforscht hat. durch die Kinder, die nach Deutschland geholt worden waren, auf die Missionsarbeit in den Kolonien aufmerksam machen«, erklärt Dozent Felix Brahm. Ein anderes Forschungsfeld in dem Seminar ist die Geschichte des Bielefelder Kaufmanns Carl Woermann, der aus seiner Heimatstadt in das Geschäft seiner Familie in Hamburg einstieg. »Diese ist vom Leinenhandel auf den Handel mit Kolonialprodukten, vor allem Palmöl, umgestiegen«, sagt Brahm. Und Niklas Regenbrecht hat sich mit der Sammlung mit völkerkundlichen Gegenständen beschäftigt, die der Historische Verein Bielefeld um 1900 aus Mitbringseln von Kaufleute und Reisenden zusammengetragen und in der Sparrenburg ausgestellt hatte. »Nach dem Zweiten Weltkrieg hat diese Sammlung eine wahre Odyssee erlebt, heute sind nur noch wenige Stücke im Historischen Museum zu sehen«, erklärt Regenbrecht. Bettina Brockmeyer freut sich über das Engagement der Studenten, »die eine neue Perspektive auf die Lokalgeschichte erarbeiten«. Um die Erkenntnisse auch mög- »Tisch«: Pastor Schuster gibt Leitung ab Bielefeld (WB). Nach 16 Jahren im Amt hat Pastor Rolf-Rüdiger Schuster die Leitung des Bielefelder Tisches an den Geschäftsführer Ulrich Wienstroth übergeben. Als Zweiter Vorsitzender wurden im Rahmen der Jahreshauptversammlung Pfarrer Matthias Blomeier und als Beisitzerin Viola Engels gewählt. Die Kassenprüfer Wolfgang Falkenhagen und Karola Lindert wurden bestätigt. Wienstroth dankte Schuster für seinen Einsatz und lobte die humorvolle und wenn nötig auch energische Leitung des Bielefelder Tisches seit der Gründung 1996. Schuster will dem Bielefelder Tisch auch in Zukunft als Berater zur Verfügung stehen. Er möchte dafür auch in Kirchengemeinden, Vereinen und Schulen werben. Der Bielefelder Tisch versorgt an drei Öffnungstagen pro Woche etwa 200 Gäste. Neben warmem Essen gibt es ärztliche Versorgung, soziale und seelsorgerische Beratung. Die Gäste können sich in der Kleiderkammer für wenig Geld ausstatten oder an der Lebensmittelausgabe Obst, Gemüse, Molkereiprodukte und Brot für einen Euro einkaufen. Kriminelle Familie wieder im Fokus der Ermittler Mitglied muss sich wegen schwunghaften Drogenhandels verantworten B i e l e f e l d (uko). Erneut ist ein Mitglied der hochkriminellen Familie M. aus Bielefeld in den Fokus der Strafverfolgung geraten: Cian M. (25) ist wieder des Drogenhandels angeklagt worden. Er soll mit Komplizen mit insgesamt zweieinhalb Kilogramm Heroin gehandelt haben. Nach der Anklage von Staatsanwältin Sabine Berger soll Cian M. mit den gesondert verfolgten Rauschgiftdealern Hakim K. (32) und Sven T. (31) die Drogen jeweils in Rotterdam bei einem Niederländer bestellt haben. Das Heroin soll dann von einem Kurier nach Dortmund geliefert worden sein, wo es von einem Mann aus der Bielefelder Bande abgeholt worden sein soll. Es soll sich jeweils um Teilmengen von 500 Gramm gehandelt haben. In Bielefeld soll das Rauschgift, das in den Niederlanden zu einem Grammpreis von 22 Euro eingekauft worden sein soll, dann gestreckt und portioniert worden sein. Verkauft worden sei das Heroin, so Sabine Berger, zum Preis von 30 Euro pro Gramm. Ermittlungen und Telefonüberwachungen der Drogenfahnder führten im April 2012 auf einer Kurierfahrt nach Dortmund zum Fahndungserfolg. Seinerzeit wurden K. und T. festgenommen, als sie eine weitere Lieferung von Drogen abholten. Beide Männer sind geständig. Cian M. hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen eingelassen. Der junge Bielefelder war erst vor zwei Jahren von einem Jugendschöffengericht des Amtsgerichts Bielefeld zu drei Jahren und zwei Monaten Jugendstrafe verurteilt worden. Gemeinsam mit Freunden hatte er in einer Wohnung an der Finkenstraße einen Mordanschlag auf sich fingiert, bei dem seine Freundin durch ein Projektil aus einer scharfen Waffe schwer verletzt worden war. Diesen angeblichen Anschlag auf seine Person hatte Cian M. mit der blutigen Fehde mit einer verfeindeten Familie in Osnabrück und Paderborn begründet. Vor Jahren hatte es zwischen beiden Clans diverse Anschläge im Rahmen einer Blutrache gegeben. Zwei Familienmitglieder der M. sitzen seither lebenslang wegen Mordes in Haft. – Ein Prozesstermin für das Verfahren vor dem Bielefelder Landgericht steht noch nicht fest. lichst vielen Interessierten zu präsentieren, sollen die Ergebnisse des Seminars als Buch oder Broschüre veröffentlich werden. Derzeit laufen dafür Gespräche mit einem Verlag, bis zum Sommer 2012 könnte das Werk veröffentlicht werden. Diese Gedenktafel in der Süsterkirche erinnert an Alfred Tiemann. Wer sie in Auftrag gegeben hat, ist noch unerforscht. Uni: Jusos sind die stärkste Kraft Bielefeld (WB). Die Juso-Hochschulgruppe stellt im Senat und im Studierendenparlament die stärkste Kraft von Studentenseite. Nach sieben Jahren an der Spitze wurde damit die Grüne Hochschulgruppe abgelöst. Im Senat haben die Jusos zwei der vier Studierenden-Sitze bekommen (je ein Sitz fällt an die Grünen und den Ring christlich demokratischer Studenten), im Parlament sieben von 29 Sitzen. Die Grünen haben fünf Sitze, der RCDS und die Gruppe Unilinks sind mit jeweils vier Sitzen vertreten. Die Juso-Hochschulgruppe will sich zunächst einmal für den Ausbau des Uni-W-Lan und für mehr Lernplätze einsetzen. Um den Erfolg zu feiern, laden die siegreichen Uni-Jusos heute um 21 Uhr zu einem Kneipenabend im »Alex« (Haltestelle Rathaus) ein. Treffpunkt für Ortsunkundige: 20.30 Uhr vor der Uni-Cafete. Erstes Treffen nach der Wahl ist am 18. Juli um 18 Uhr in Raum U2-232 der Universität. »Bielefeld ißt schön« Bielefeld (WB). Im »Verve« am Klosterplatz 13 wird an diesem Samstag der 2. Bielefelder Kuchenwettbewerb ausgetragen. Motto: »Bielefeld ißt schön«. Ab 17.30 Uhr testet die Jury Optik und Geschmack, aber auch, wie sich der Kuchen anfühlt und welchen wohlklingenden Namen er trägt. Es gibt jede Menge Preise zu gewinnen. Versüßt wird der Kuchenwettbewerb durch eine Aftershow-Party.