Teil 4 - Renovabis

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Teil 4 - Renovabis
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A u d i o d at e i h ö r e n
Byzantinischer
Gesang.mp3
A u d i o d at e i h ö r e n
Byzantinisches
Vaterunser.mp3
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Ablauf
ertasten es. Nachdem ertastet wurde, dass es
sich um ein Kreuz handelt, wird die Symbolik
besprochen.
Danach wird zu der Geschichte von Andrea
übergeleitet. Sie war am letzten Sonntag in
der Kirche. Andrea erzählt davon:
Der Pfarrer sagt uns was Freundliches
und macht uns ein Kreuz auf die Stirn. Am
Ende hat er alle Menschen gesegnet und
die Orgel hat wieder schön gespielt.
Mir gefällt unsere Kirche. Sie ist hell.
Vorne an der Wand ist ein Kreuz. An
der einen Seitenwand ist so ein kleiner
goldener Schrank. Der heißt Tabernakel.
Dort wird der Leib Christi aufbewahrt. Es
brennt dort auch eine rote Lampe, so dass
die Leute gleich wissen, wo Jesus in der
Kirche wohnt. Auf der anderen Seite ist
eine Muttergottesfigur. Maria hat Jesus
auf dem Arm und eine Krone auf – wie
eine Königin.
Als wir rausgegangen waren, habe
ich noch ein bisschen mit den anderen
Kindern gespielt. Die Erwachsenen haben sich noch unterhalten. Dann sind wir
heimgegangen. Ich gehe eigentlich gern
in die Kirche.“
KINDERGARTEN | SCHULE UND UNTERRICHT
Anwendung der Geschichten
und Vertiefung des Themas
Arbeit im Stuhlkreis mit
den Beispielgeschichten
• Die Erzieherin/der Erzieher liest die Geschichte langsam vor.
• Anschließend werden die Kinder
gefragt, was sie von Andrea erfahren
haben.
• Dann werden die Bilder zu der Geschichte über die katholische Kirche
besprochen.
• Ergänzend zu den Bildern kann Kirchenmusik gespielt werden: Die Kinder
hören Orgelmusik aus einem Gottesdienst.
Abhängig vom Alter und den Vor-Erfahrungen der Kinder könnte jetzt die zweite
Geschichte erzählt werden. Man kann diesen Baustein aber auch in einem weiteren
Angebot anwenden.
Einstieg für das Thema „orthodoxe Kirche“
Nun wird ein orthodoxes Kreuz unter ein Tuch gelegt.
Dieses wird von den Kindern wieder ertastet. Die Kinder
erkennen, dass dieses Kreuz etwas anders aussieht,
dass es aber eigentlich sehr ähnlich ist zum
„lateinischen“ Kreuz der Katholiken. Das Kreuz ist
eines der wichtigsten Symbole des christlichen Glaubens.
Es steht für den Tod Jesu. In der katholischen Kirche wird das
Kreuz häufig mit einer Christusfigur dargestellt. Das Kreuz der
Katholiken hat nur einen Querbalken.
Bei dem hier abgebildeten orthodoxen Kreuz (auch
„Russisches Kreuz“ genannt) gibt es noch zwei weitere,
kürzere Querbalken. Einer befindet sich oberhalb des
Querbalkens. Dieser stellt das Schild dar, auf dem der Name
Jesu (INRI, die Abkürzung für „Jesus Christus, König der
Juden“) stand. Der zweite Balken befindet sich an der Stelle,
an der die Füße Jesu waren.
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42 KINDERGARTEN | SCHULE
UND UNTERRICHT
Nun wird die Geschichte von Maxim aus Russland vorgelesen. Auch er möchte den
Kindern erzählen, was er bei seinem letzten Besuch in der orthodoxen Kirche erlebt
hat: Was ist in der Kirche von Maxim anders?
Text für die Erzählungen zur „orthodoxen Kirche“
Unsere Kirche ist wunderschön. Aber
sie ist ein bisschen dunkel. Erst ganz
langsam gewöhnen sich die Augen
dran. Dann erkennt man die vielen
Bilder an den Wänden. Das sind die
Heiligen. Mein Vater will sie mir erklären, wenn ich größer bin.
Vorne, rechts und links sind große
Bilder aufgestellt. Die heißen Ikonen.
Das bedeutet eigentlich „Bilder“.
Auf einem ist Jesus drauf, auf dem
anderen die Muttergottes. Wenn wir
in die Kirche kommen, dürfen wir
bis dorthin gehen und diese Bilder
küssen. In roten Ampeln brannten
früher Kerzen. Heute ist es meistens
elektrisches Licht.
Den Altar können wir nicht sehen.
Da ist eine Holzwand davor mit Türen. Durch die darf nur der Priester
gehen. Dort innen ist auch der goldene Tabernakel. Auch auf die Holzwand sind viele schöne Bilder gemalt.
Weil wir so viele bunte Bilder haben,
brauchen wir auch keine Blumen als
Schmuck. Der Gottesdienst dauert
bei uns sehr lang, denn der Priester
sagt mit vielen Gebeten, wie sehr wir
Gott ehren und loben. Wir machen
sehr oft das Kreuzzeichen.
Eine Orgel haben wir nicht,
aber unsere Priester können
sehr schön singen. Sie tragen
Gewänder, die mit Gold
und Silber bestickt sind
und haben eine Art Krone
auf dem Kopf. Oft gibt es
auch einen Chor, und die
singen besonders feierlich.
Es riecht gut bei uns,
weil sehr oft das Gefäß
mit Weihrauch geschwenkt
wird. Auch das ist zur Ehre
Gottes. Einen eigenen
Kindergottesdienst gibt es
bei uns nicht. Alle Kinder
schauen zu und hören zu.
Am schönsten ist es, wenn die
heilige Kommunion ausgeteilt wird.
In einem Kelch sind Weißbrotstückchen mit Wein und heißem Wasser
gemischt. Das wird im Gottesdienst
verwandelt, sodass darin Gott ist.
Jeder, der vorgeht, hält dann seinen
Kopf in den Nacken und bekommt
mit einem kleinen Löffelchen etwas
in den Mund geträufelt. Bei uns muss
man nicht Schulkind sein, um zur
Kommunion zu gehen. Es genügt,
wenn man getauft ist. Die Großen
müssen sich da besonders vor den
Festtagen auf die Kommunion vorbereiten und vorher fasten – wir Kinder
noch nicht.
Weil unser Gottesdienst so lange
dauert, gehe ich nicht an jedem
Sonntag mit. Meine Uroma, die nicht
mehr so gut laufen kann, bleibt auch
daheim und erzählt mir dann alte
russische Geschichten von heiligen
Menschen.
Anmerkung: Es gibt kleine Unterschiede bezüglich
der Kommunion in den verschiedenen orthodoxen
bzw. griechisch-katholischen Landeskirchen.
So sieht ein römisch-katholischer Bischof aus:
Bischof Clemens Pickel leitet die riesengroße
südrussische Diözese Sankt Clemens von
Saratow im Wolgagebiet aus.
Foto: Ottmar Steffan
Kommunion bei den orthodoxen Christen:
Wladimir bekommt Brot mit etwas Wein von
einem Löffelchen durch den Priester gereicht.
Anwendung der Geschichten und
Vertiefung des Themas
Arbeit im Stuhlkreis mit den
Beispielgeschichten
• Die Erzieherin/der Erzieher liest die
Geschichte langsam vor.
• Anschließend werden die Kinder gefragt,
was sie von Maxim erfahren haben.
• Dann werden die Bilder zu der Geschichte
aus der orthodoxen Kirche besprochen.
• Ergänzend zu den Bildern kann Kirchenmusik gespielt werden: Die Kinder hören
Gesang aus einem Gottesdienst.
• Vergleich der verschiedenen Konfessionen:
Die Kinder werden gefragt, wo es Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei den
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KINDERGARTEN | SCHULE
Einige Bücher, die Anregungen
geben können, religiöse Themen
im Kindergarten zu vermitteln:
Menke, Franz / Knipping, Jutta
Die Religionen der Welt den Kindern erklärt
Butzon und Bercker, 2001, ISBN 376660158X
Monika und Udo Tworuschka
Die Weltreligionen Kindern erklärt
Illustriert von Rüdiger Pfeffer
Gütersloher Verlagshaus, 2004,
ISBN 3579022067
Frag‘ doch mal ... die Maus: Fragen zu Gott, der Welt
und den großen Religionen (Gebundene Ausgabe)
von Roland Rosenstock (Autor), Antje von Stemm
(Illustrator)
Das russisch-orthodoxe Kirchenoberhaupt, Patriarch Alexij II.
von Moskau und Ganz Russland, hat der kleine Kilian treffend
gezeichnet. Der Patriarch ist im Dezember 2008 verstorben und
hat inzwischen einen Nachfolger; wie seine Fotografie zeigt,
war der Patriarch eine eindrucksvolle Erscheinung.
schiedlichen Taufriten (Besprengung
bei den Katholiken, dreimal Untertauchen bei den Orthodoxen) sowie die
Fastenbräuche, eventuell auch Weihnachts- und Osterbräuche …
Konfessionen gab. Unterstützend
können die Bilder angesehen werden.
• Sie bringen spezielle Speisen mit, die
mit der Religion zu tun haben, erklären
sie und lassen sie die Kinder probieren.
Weitere Möglichkeiten
zur Vertiefung des Themas
Vertiefung durch die Erzieher
Das „Atmen mit beiden Lungenflügeln“,
einem Bildvergleich von Johannes Paul II.
für die Harmonie der beiden Kirchen:
• Die Kinder halten ein Auge zu – sie
können trotzdem sehen.
• Die Kinder halten ein Ohr zu – sie können trotzdem hören.
• Die Kinder stecken eine Hand in die
Tasche – sie können trotzdem greifen.
• Impuls: Versucht nun, nur mit einer
Körperhälfte zu atmen. – Atmen können wir nur mit der ganzen Lunge. Dazu
gehören beide Lungenflügel.
• Die östliche und die westliche Kirche
bilden den Atem für den Glauben an
Gott Vater, seinen Sohn Jesus Christus
und den Heiligen Geist. Die Kirche atmet mit beiden Lungenflügeln.
Eltern werden eingeladen.
• Sie erzählen von verschiedenen Gebräuchen – gute Beispiele sind die unter-
Besuch von Kirchen
Die Kinder besuchen eine katholische
Kirche. Zusammen mit den Kindern
• Ergänzend zu den Bildern kann erneut
die Kirchenmusik gespielt werden.
Die Kinder hören die sakralen Liedbeispiele aus den beiden verschiedenen
Riten und erkennen auch die entsprechenden Unterschiede.
So erfahren die Kinder vom Reichtum
der verschiedenen Religionen.
Abschluss
Die Erzieherin/der Erzieher geht mit den
Kindern in den Wald oder auf den Spielplatz. Hier sammeln die Kinder Stöcke
oder Äste. Damit werden die Kreuze der
katholischen und der orthodoxen Kirche
gebastelt.
Gott Jahwe Allah
Die großen Fragen zu den drei Religionen Christentum,
Judentum, Islam.
Autor(en): Michel Kubler / Katia Mrowiec / Antoine
Sfeir, ISBN 9783629013668
Wie ist das mit ... den Religionen
Karlo Meyer, Barbara Janocha
2007, Gabriel Verlag
ISBN-10 352230117X,
ISBN-13 9783522301176
Bastelvorlagen Religion: Wüstenheiligtum, Jerusalemer
Tempel, Frühchristliche Hauskirche, Evangelische
Kirche, Katholische Kirche, Orthodoxe Kirche, Synagoge,
Moschee (broschiert) von Rolf Wertz
Schatztruhe Religion – Materialien für den fächerverbindenden Unterricht an der neuen Grundschule, 2005,
teilweise farbige Abbildungen, kartoniert (TB), Hrsg. v.
Petra Freudenberger-Lötz u. Anita Müller-Friese, Calwer
Bei Jesus zu Hause: Modelle für den Religionsunterricht,
Anregungen und Kopiervorlagen. Sekundarstufe I
(Taschenbuch) von Martin Fuchs, Volker Göhrum
Malvorlagen Religion, Grundschule 3./4. Schuljahr,
Mal- u. Kopiervorlagen, Anbieter: Calwer
werden Gegenstände, zum Beispiel im
Altarraum, besprochen.
Vielleicht gibt es sogar eine orthodoxe
Kirche in der Umgebung, die man besuchen kann. Außerdem könnte ein katholischer bzw. orthodoxer Priester den Kindergarten besuchen und aus seinem Leben erzählen.
Viele Bilder auf unserer CD-ROM
Damit die Beschäftigung im Kindergarten
noch ein wenig plastischer wird, haben
wir auf der CD-ROM zu diesem Heft und
der diesjährigen Aktion Bonusmaterial
mit einigen Bildern vorbereitet.
Schwester Gudula Bonell CJ
Anna Marie Wegmann
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SCHULE UND UNTERRICHT
45
en –
Fenster zum Himmel“
I
konen sind bedeutende Kulturgegenstände der Ostkirche – doch
noch mehr, sie sind nicht nur, wie
wörtlich übersetzt, „Bilder“, sondern
stellen für orthodoxe Christen „Fenster
zum Himmel“ dar. Die auf ihnen abgebildeten Heiligen, Engel, Maria oder
Jesus blicken durch die Jahrhunderte
hindurch auch uns an, laden uns zu
einer spirituellen Begegnung ein.
Wenn wir Ikonen betrachten und uns
ihnen ein Stück weit annähern, erfahren wir damit eine Facette der reichen
Tradition unserer östlichen Nachbarn.
Gerade in einem näher aneinander
rückenden Europa bedeutet dies einen
Schritt des Zusammenwachsens. Denn
nur, wer sich kennt, kann auch miteinander gehen.
UNTERRICHTSBAUSTEIN I
Ikonen – „Fenster zum Himmel“
Länge: 1 Stunde
Alle Menschen kennen Gegenstände, die ihnen wichtig sind. Für
uns Christen hat das Kreuz eine
ganz besondere Bedeutung. In
den Ländern Osteuropas gehören
viele Gläubige der Ostkirche an,
die sich vom einen zum anderen
Land noch einmal unterscheidet.
Sie alle verbindet jedoch, dass - neben dem Kreuz - Ikonen eine große
Bedeutung für sie haben. Ikonen
sind kunstvoll gestaltete Abbildungen, die bestimmte Merkmale
aufweisen und über Jahrhunderte
immer wieder genau gleich kopiert
wurden. Für orthodoxe Christen
sind sie mehr als nur Bilder, sie sind
„Fenster zum Himmel“. Diese Unterrichtsstunde ist eine Einladung,
einige Ikonen zu entdecken.
Kulturelle Vielfalt in
der Klasse als Reichtum
deutlich machen
Die hier dargelegten Unterrichtsbausteine sind in einer konkreten Klassensituation entstanden, wie sie gar nicht
selten anzutreffen ist: Oftmals besuchen
Schüler(innen) orthodoxer Frömmigkeit
den katholischen Religionsunterricht.
Die vorliegende Unterrichtssequenz
zum Thema „Ikone“ ist eine gute Mög-
lichkeit, diese Kinder und Jugendlichen
mit ihrem spezifischen, persönlichen
und familiären Glaubensleben einzubeziehen. Dadurch findet zum einen
eine Wertschätzung der orthodoxen
Schüler(innen) statt, zum anderen wird
auch die kulturelle Vielfalt in der Klasse
als Reichtum deutlich.
Lernziel: Die Schüler(innen) sollen, durch die Betrachtung verschiedener Ikonen,
grundlegende Merkmale von Ikonen und deren Bedeutung für die
orthodoxe Frömmigkeit kennen lernen.
Motivation
Einleitend fragt die Lehrkraft die
Schüler(innen) nach Gegenständen, welche ihnen wichtig sind. Nachdem diese
Einiges erzählen konnten, wird erklärt,
dass es für uns als Christen ebenfalls bedeutende Dinge gibt. Die Schüler(innen)
kommen auf das Kreuz, das in Kirchen, in
Klassenzimmern und eventuell auch zu
Hause hängt. Nun erläutert die Lehrkraft,
dass es in den Ländern Osteuropas, der
Ostkirche, auch noch andere religiöse
Gegenstände gibt, die den Gläubigen
sehr wichtig sind.
Hinleitung zum Thema „Ikone“
Die Lehrkraft heftet als Überschrift und
Stundenthema die Wortkarte „Ikonen“ an
L E H R P L A N - B Z W. B I L D U N G S P L A N B E Z Ü G E
Die darzustellende Unterrichtssequenz wurde im Fach Katholische Religion mit großem
Erfolg erprobt. Prinzipiell können diese Bausteine in der 4. Klasse Grundschule, sowie
in den Klassen 5 - 7 aller weiterführenden Schulen durchgeführt werden. Leicht lässt
sich auch an alle neueren Lehrpläne für Katholische Religionslehre in der Bundesrepublik Deutschland anknüpfen.
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46 SCHULE UND UNTERRICHT
die Tafel (zu den Wortkarten siehe M4 , zum
vollständigen Tafelbild/Hefteintrag M5 ).
Die Schüler(innen) lesen und versuchen zu raten, was sich hinter diesem
Begriff verbergen könnte. Wenn orthodoxe
Schüler(innen) in der Lerngruppe sind,
können sie bereits jetzt erzählen, was sie
zu dem Thema wissen. Vielleicht hat auch
jemand eine kleine Ikone dabei, zeigt sie
vor und erzählt ihre Geschichte.
Um weiter zum Thema hinzuführen,
heftet die Lehrkraft die Wortkarten an die
Tafel: „wichtige Bilder der Ostkirche“ und
„auf deutsch: „Bild“.
Wesentliche Merkmale von Ikonen
Nun präsentiert die Lehrkraft die erste
Abbildung einer Ikone (z.B. M1 ). Die
Schülerinnen betrachten sie zuerst still.
Dann beschreiben sie möglichst genau,
was sie sehen. Daran anschließend versuchen sie, einzelne Elemente des Bildes zu
interpretieren, z.B. wer dargestellt ist, oder
was dargestellte Gegenstände oder Gesten
bedeuten. Anschließend wird erläutert,
dass es sich um den Heiligen Paulus han-
delt, der die Bibel in der Hand hält. Die
Schüler(innen) geben wieder, was sie zu
diesem wissen.
Im Folgenden erläutert die Lehrkraft wesentliche Merkmale der Ikonen und heftet
dazu jeweils die entsprechende Wortkarte
(hier im Text unterstrichen) an die Tafel:
Ikonen „stellen Heilige, Engel, Maria oder
Jesus dar“. Sie „sind auf Holz gemalt“ , „mit
aufgemaltem Rahmen“ und „mit Namen
beschriftet“. Oft ist ihr Hintergrund „golden“ dargestellt. Beim Abgebildeten hat
alles eine Bedeutung. Etwa sind die dargestellten Dinge „wichtige Gegenstände“,
etwa das Kreuz oder die Bibel.
Als Nächstes wird die zweite Abbildung
einer Ikone (z.B. M2 ) betrachtet. Die
Schüler(innen) gehen die einzelnen Merkmale anhand der Wortkarten durch und
kontrollieren, ob sie auch auf diese Darstellung zutreffen. Anschließend gibt die
Lehrkraft die Information, dass hier eine
Heilige namens Paraskeva portraitiert ist.
Sie war eine Märtyrerin und ist heute die
Patronin einer Stadt namens Novgorod.
Gegebenenfalls ist mit den Schüler(innen)
die Bedeutung des Wortes
„Märtyrerin“ zu klären.
Nun soll die besondere Bedeutung von Körperhaltungen in der Ikonographie
thematisiert werden. Dazu
präsentiert die Lehrkraft
eine weitere Abbildung
(z.B. M3 ). Die Schüler(innen) entdecken, dass beide
dargestellten Personen eine
ähnliche Körperhaltung
aufweisen.
Ein(e) Schüler(in) betrachtet sie ganz genau und
versucht sie nachzustellen.
Die ganze Lerngruppe
tut es nach. Die Lehrkraft
erklärt, dass es „wichtige
Körperhaltungen“ in der
Ikonographie gibt, die
etwas Inneres ausdrücken
wollen, etwa die innere
Haltung des Nachdenkens. Dazu wird wieder die
entsprechende Wortkarte
an die Tafel geheftet. Nach-
Christus, der Erlöser von Swenigorod
dem die Schüler(innen) überlegt haben,
was die soeben nachgestellte Geste bedeuten könnte, wird aufgelöst: Es handelt
sich bei der Darstellung um zwei wichtige
Kirchenlehrer, die mit ihrer Handhaltung
„segnen“ ausdrücken. Kurz wird an dieser
Stelle gemeinsam erläutert, was „Kirchenlehrer“ bedeutet.
Ikonen – für orthodoxe Gläubige
sind sie „Fenster zum Himmel“
Um die Schüler(innen) daran heran zu
führen, wie wichtig und heilig Ikonen für
die orthodoxe Frömmigkeit sind, wird nun
überlegt, was die Farbe Gold bei den Abbildungen ausdrückt. Die Lehrkraft (und
eventuell orthodoxe Mitschüler(innen))
erzählen, dass Ikonen in der Ostkirche
ganz besonders verehrt werden, etwa indem man sie küsst und Kerzen vor ihnen
entzündet. Die Schüler(innen) deuten
dieses Lichtsymbol als Ausdruck inneren
Gebetes und der Bitte.
Nun wird erklärt, dass Ikonen auch
als „Fenster zum Himmel“ bezeichnet
werden. Dazu heftet die Lehrkraft wieder
die passende Wortkarte an die Tafel und
notiert den Merksatz: „Ikonen werden
auch „Fenster zum Himmel“ genannt.“
Die Schüler(innen) überlegen im gemeinsamen Gespräch, dass dies symbolisch
zu verstehen ist. Durch Betrachtung des
Bildes und das Gebet vor ihm fühlen
sich die Gläubigen Gott näher. Tatsächlich entsteht eine optische Wirkung, als
stünden wir vor einem Fenster, indem die
dargestellten Personen oftmals frontal
dargestellt sind und sie „uns anschauen“.
Dadurch fühlen wir uns als Betrachter(in)
direkt angesprochen. Auch dazu wird die
Wortkarte an die Tafel gehängt.
Zum Abschluss wird darauf hingewiesen, dass Ikonen den orthodoxen Gläubigen
so wichtig sind, dass sie seit Jahrhunderten
„genau gleich kopiert“ werden. Dazu wird
ebenfalls die Wortkarte angebracht.
Sicherung der erworbenen Kenntnisse
Zum Abschluss der Stunde schreiben die
Schüler(innen) das Tafelbild in ihr Heft ab.
Falls noch Zeit ist, nimmt die Lehrkraft die
Wortkarten von der Tafel ab, Schüler(innen)
ziehen jeweils eine Karte und geben ihr
Wissen dazu wieder.
Andrej Rubljew, um 1409, © Renovabis 2000/Iconographie Monastère, Chèvetogne
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