4. familienkonzert

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4. familienkonzert
4. FAMILIENKONZERT
So 14. Juni 2015, 11 Uhr
Beethovenhalle
Willkommen
im
Wilden
Westen!
Empfohlen
für Kinder
ab 8 Jahren
Isabelle Razawi Moderation
Ballett Zentrum Vadim Bondar
Choreografie
Maren Donner Klavier
Christine Lauter Konzept und Dramaturgie
Beethoven Orchester Bonn
Kenneth Duryea Dirigent
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PROGRAMM
Willkommen im
Wilden Westen!
Aaron Copland (1900-1990)
Rodeo. Four Dance Episodes (1943)
Buckaroo Holiday
Ingo Luis (*1961) (Arr.)
„If he‘d be a Buckaroo“ (Traditional Folk Song)
Aaron Copland
Corral Nocturne, aus: Rodeo. Four Dance Episodes
Irving Berlin (1888-1989)
„Denn am Schießeisen beißt keiner an“, aus:
Annie, schieß los!
Scott Joplin (1868-1917)
Elite Syncopations
Aaron Copland
Saturday Night Waltz, aus: Rodeo. Four Dance Episodes
Hoe-Down, aus: Rodeo. Four Dance Episodes
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BESETZUNG
Tänzerinnen und Tänzer des
Ballett Zentrums Vadim Bondar
Sally – Cowgirl
Bill – Anführer der Cowboys
Jack – Lassowerfer
Rosie – Tochter des Ranchbesitzers
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Anna Linh Hoang
Kevin Schröter
Eric Trushin
Celine Maar
BESETZUNG
Cowboys
Leonie Abrodat, Anastasia Bondar,
Luisa Heifer, Jennifer Keil, Helena Kern,
Vera Merker, Annig Rengel, Jessica
Schröter
Foto: Christoph Erpenbeck
Rancharbeiterinnen Banga Ona Baseckaite, Lisa Becker,
Ethia Boulgakov, Lisa Kroschel,
Mayra Ortiz Backhaus, Emma Richards,
Katharina Sokolovska, Lina Stauf
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Foto: Wikimedia
Rodeo
AARON COPLAND
Foto: Wikipedia
Aaron Copland wurde am 14.
November 1900 in Brooklyn, einem
Stadtteil von New York, geboren.
Seine Eltern waren Juden und aus
Litauen in die Vereinigten Staaten
von Amerika ausgewandert. Obwohl
diese keinen besonderen Wert auf
die musikalische Bildung ihres Sohnes legten, beschloss Copland, Komponist zu werden und nahm als
Aaron Copland
erster amerikanischer Student Unterricht bei der in Paris lebenden berühmten Kompositionslehrerin Nadia Boulanger. Sein Wunsch war es, sich von der europäischen Musik zu lösen und eine amerikanische Tonsprache zu
finden. Dazu orientierte er sich vor allem an den Klängen, die
er in seiner Heimat außerhalb der Theater und Konzertsäle hörte, da er diese als diejenige Musik betrachtete, die das amerikanische Volk ausmachte: Jazz, Volks- und Cowboylieder sowie
Folkloremusik, also die Musik der Ureinwohner sowie der eingewanderten Bevölkerung.
Nachdem Copland bereits 1938 das Cowboy-Ballett „Billy the
Kid“ geschrieben hatte, bekam er den Auftrag, für das 1940
neu gegründete American Ballet Theatre in New York ein weiteres Ballett mit einer Geschichte aus dem Wilden Westen zu komponieren. Genau wie Copland in seiner Musik versuchte dieses
Theaterhaus einen neuen, amerikanischen Tanzstil zu finden,
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der sich von der europäisch-russischen Balletttradition unterscheiden sollte.
Um dieses in vielerlei Hinsicht typisch amerikanische Ballett zu
schaffen, las Copland viele Sammlungen mit amerikanischen
Volksliedern und wählte einige aus, um sie in seiner Musik zu
verarbeiten (auf den folgenden Seiten erfahrt ihr hierzu Näheres). Dabei ließ er die Lieder so, wie sie waren, damit der Zuhörer sie leicht wieder erkennen und die Komposition damit als
„amerikanisch“ verstehen konnte. Die Choreografin Agnes de
Mille und er einigten sich auf den Titel „Rodeo“. Dies ist die
Bezeichnung für das in einigen Teilen von Amerika jeden Samstag stattfindende Wetteifern zwischen Cowboys in verschiedenen Disziplinen. Agens de Mille ließ in ihre Arbeit viele neue
Ideen für Bewegungen einfließen, so zum Beispiel für das Lassowerfen oder das Galoppieren auf einem Pferd.
Die Uraufführung des Balletts fand am 16. Oktober 1942 in der
New Yorker Metropolitan Opera statt, deren Saal 3900 Zuschauer fasst. Insgesamt 22 Mal musste der Vorhang geöffnet werden, so begeistert hat das Publikum applaudiert. Ein Jahr später hat Copland aus der Ballettmusik eine kürzere Version
geschrieben, die für die Aufführung in Konzertsälen ohne Tanzbeteiligung gedacht war. Auch diese Fassung wurde bald ein
großer Erfolg.
Aaron Copland galt bereits zu Lebzeiten als einer der wichtigsten amerikanischen Komponisten. Er verstarb am 2. Dezember
1990, nachdem er an Alzheimer erkrankt war, einer Krankheit,
bei der man sein Gedächtnis verliert.
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Buckaroo Holiday
Foto: Wikimedia
Im ersten Satz seiner Ballett-Suite „Rodeo“ stellt Aaron Copland die Hauptfiguren seiner Geschichte vor. Dazu benutzt er
amerikanische Volkslieder, die von Cowboys oft und gerne
gesungen wurden: „If he'd be a Buckaroo – Wenn er ein Buckaroo wäre“ erzählt von einem Mädchen, das davon schwärmt,
was es alles für einen Buckaroo – das ist der Spitzname für
besonders tüchtige Cowboys – tun würde, und er für das Mädchen. Die Melodie ist sehr lebendig und endet mit einem für
amerikanische Volkslieder typischen Refrain.
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Den Auftritt der Cowboys beschreibt Copland durch ein sehr
markantes Volkslied, „Sis Joe – Schwester Joe“. Dieses wurde
von Arbeitern gesungen, die Eisenbahnschienen für die Zugstrecken quer durch Amerika verlegt haben. Es ist rhythmisch
sehr vielfältig, was den Komponisten dazu angeregt hat, kleine
Abschnitte aus diesem Lied, so genannte Motive, für seine weitere Ballettmusik zu verwenden.
Auch für das Hufgetrappel der galoppierenden Pferde hat sich
Copland eine besondere Musik vor allem für das Klavier, die
Blechbläser und das Schlagwerk ausgedacht.
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Corral Nocturne
Foto: Wikimedia
Ins Deutsche übersetzt heißt dieser Titel etwa „nächtliche Szene im Viehgehege“. Eine Nocturne ist ein
Musikstück, das die Stimmung des Nachtwerdens ausdrücken soll, ohne dabei eine bestimmte Form oder
Struktur zu haben (wie beispielsweise eine Sinfonie
sie hat). In diesem Satz benutzt Aaron Copland keine
Volkslieder, sondern beschreibt mit eigenen Klängen,
wie die hereinbrechende Nacht in der weiten Prärie
von Texas mit ihren funkelnden Sternen am klaren
Himmel aussieht. Außerdem drückt er die traurige,
einsame Stimmung seiner Hauptfigur aus.
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Saturday Night Waltz
Foto: Wikimedia
Den dritten Satz von „Rodeo“ leitet Copland mit dem Spielen
von leeren Saiten der Streichinstrumente ein. Dies bedeutet,
dass die Musiker mit der linken Hand keine Saiten berühren, um
bestimmte Töne zu spielen. Copland lässt nur diejenigen Töne
vorkommen, in denen die vier Saiten der Instrumente gestimmt
sind. Damit stellt der Komponist das Einstimmen der Geigen,
Bratschen, Celli und Kontrabässe einer Gruppe dar, die beim
Samstagabend-Scheunenfest, das hier geschildert wird, zum
Tanz aufspielt. Auch in diesem Satz verwendet Copland in der
Oboe einen Cowboy-Song, „I ride an old Paint – Ich reite ein
altes geschecktes Pferd“, allerdings verändert er den Rhythmus
etwas. Auch benutzt er Tänze, die bei einem traditionellen Fest
im Wilden Westen nicht fehlen dürfen: einen Walzer und dessen
verwandte Form des Texas-Menuetts (beides im ¾-Takt).
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Foto: Wikipedia
Hoe-Down
Foto: Wikimedia
Ein Hoe-Down ist ein bestimmter amerikanischer Volkstanz, bei
dem es auf besonders schnelle Schrittfolgen ankommt. In
einem Wettbewerb treten die Tänzer gegeneinander an, derjenige, der die flinksten Bewegungen macht, gewinnt. Dazu spielt
jemand auf der Geige, was man fiddlen nennt. Auch im Deutschen bezeichnet
man im Volksmund
die Geige oft als
Fidel, was den gleichen Wortursprung
hat. Diese Tradition
haben Einwanderer
aus Irland mit nach
Amerika gebracht.
Der How-Down ist
auch Bestandteil eines Square Dances
(Quadrat-Tanz), eines Tanzes, bei dem viele Leute dieselben
Schritte ausführen. Dabei sind sie im Quadrat aufgestellt und
nicht als Tanzpaare. Aaron Copland benutzt für seinen letzten
Satz eine bekannte Fiddle-Musik, „Bonyparte's Retreat“, eine
Melodie, die die Freude darüber zum Ausdruck bringen soll,
dass der französische Feldherr Napoleon Bonaparte sich 1812
von der missglückten Eroberung der russischen Stadt Moskau
zurückgezogen hat. Dabei ergänzt Copland diese Melodie durch
viele Verzierungen, die die Fiddler gerne dazu erfunden haben,
um ihr Können unter Beweis zu stellen. Da in einem Orchester
aber alle gemeinsam das Gleiche spielen müssen, konnte Cop14
Bonyparte's Retreat
land den Geigern diese Freiheiten nicht erlauben und musste
ihnen die zusätzlichen Noten vorgeben. Auch Anleihen von weiteren Volksliedern, „McLeod's Reel“ und „Gilderoy“, lassen sich
hier und da erkennen.
!
ONLINE-TIPP:
Alle Lieder, die Aaron Copland benutzt hat, sind
bei youtube.com zum Nachhören zu finden. Hier
könnt ihr auch einen guten Eindruck vom Fiddlen
bekommen.
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BIOGRAFIEN
Isabelle Razawi
Die Sopranistin Isabelle Razawi
studierte Gesang am Meistersinger
Konservatorium ihrer Heimatstadt
Nürnberg. Die mehrfache Preisträgerin der Nürnberger Nachrichten
war von 1998 bis 2004 festes
Isabelle Razawi
Ensemblemitglied am Stadttheater
Bern. Opernfestivals, Konzerte und Liederabende führten sie
durch Deutschland, nach Frankreich, Österreich, Spanien, Italien,
in die Ukraine und nach Indonesien. Sie gastierte u. a. an den
Theatern in Nürnberg, Koblenz, Osnabrück, Karlsruhe, Hannover
und Düsseldorf. Von 2006 bis 2011 war Isabelle Razawi fest am
Theater Krefeld und Mönchengladbach engagiert, wo sie vom
dortigen Publikum mit dem Theater-Oscar der Rheinischen Post
als beste Sängerin des Jahres 2010 ausgezeichnet wurde.
Seit 2011 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig. Ein
besonderer Interessensschwerpunkt bildet seitdem die
Musikvermittlung in ihren unterschiedlichen Formen. Neben
zahlreichen Auftritten in Kinderopern und Familienkonzerten gilt
ihr Augenmerk dem therapeutischen Aspekt des „Heilsamen
Singens“ nach der Methode des Musiksoziologen Karl Adamek,
u. a. in der regelmäßigen Arbeit mit Demenzkranken und geistig
Beeinträchtigten.
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Vadim Bondar
Foto: privat
Vadim Bondar genoss seine Ausbildung an der staatlichen choreographischen Akademie des Bolshoi
Theaters in Moskau. Er verkörperte
alle großen Rollen des klassischen
Balletts u. a. auch am Theater Bonn.
Seit dem Jahr 2000 widmet er sich
im Ballett Zentrum Bonn der
Ausbildung des Nachwuchses. Mit
Vadim Bondar
dem ihm eigenen choreographischen Stil führt er seine Schülerinnen und Schüler bei
Aufführungen und Wettbewerben zum Erfolg. Seine künstlerischpädagogische Arbeit wird operativ von Marion Bondar-Pietsch
betreut und unterstützt.
Seit 2010 hat das Ballett Zentrum Bonn mit „Bobbys Klassik“ alle
drei großen Ballette von Peter I. Tschaikowski aufgeführt sowie
seine 6. Sinfonie „Pathétique“. Die tänzerische Umsetzung von
Aaron Coplands Ballett-Suite „Rodeo. Four Dance Episodes“ ist die
zwölfte Zusammenarbeit mit dem Beethoven Orchester Bonn in
mittlerweile insgesamt 18 Vorstellungen.
Kenneth Duryea
Kenneth Duryea wurde in New Jersey, USA, geboren und studierte
Musik mit Hauptfach Klavier an der renommierten Juilliard School
in New York. 1981 kam er nach Deutschland und trat sein erstes
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Foto: Matthias Stutte
Engagement an den Städtischen
Bühnen Bielefeld an. Weitere
Stationen als Kapellmeister waren die
Deutsche Oper am Rhein in
Düsseldorf-Duisburg, das Saarländische Staatstheater Saarbrücken
und das Bremer Theater. Von 1992 bis
2011 war er am Theater Krefeld und
Mönchengladbach als 1. Kapellmeister
und stellvertretender GMD engagiert.
Kenneth Duryea
Gastspiele führten ihn u. a. an das
Opernhaus Köln, das Aalto-Theater in
Essen, die Münchner Biennale sowie nach Mexiko. Vom Magazin
„Opernwelt“ wurde er zweimal zum „Dirigent des Jahres“ gekürt.
Besonders im Bereich des zeitgenössischen Musiktheaters hat sich
Kenneth Duryea durch deutschlandweit gelobte Dirigate u. a. von
Jörg Widmanns „Das Gesicht im Spiegel“, Philip Glass' „Der
Untergang des Hauses Usher“ und Detlev Glanerts „Joseph Süß“
einen Namen gemacht. Auch im Musical-Bereich ist er ein
erfahrener und gern gesehener Gastdirigent, so leitete er in der
Spielzeit 2012/2013 die deutschsprachige Erstaufführung des
Broadway-Hits „The Drowsy Chaperone“ (Hochzeit mit Hindernissen) von Lisa Lambert und Greg Morrison sowie in der Spielzeit
2014/2015 die Musical-Uraufführung „Der große Houdini“ von Paul
Graham Brown am Theater Hof. Seit dem Wintersemester
2011/2012 ist Kenneth Duryea hauptberuflich Dozent an der
Hochschule für Musik und Tanz Köln.
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Kartentelefon
Theater- und Konzertkasse: 0228 - 77 80 08
BonnTicket: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de
Änderungen vorbehalten
INFORMATION
Preise
auf allen Plätzen, Kinderkonzerte | Familienkonzerte
Einzelpreis: 8,00 €, erm. 4,00 €
Abonnement: 4 Familienkonzerte | 4 Kinderkonzerte
26,00 €, erm. 14,00 €
Dank
Wir bedanken uns herzlich bei der Gesellschaft der Freunde des
Beethoven Orchesters Bonn e. V. für die freundliche Unterstützung
des konzertpädagogischen Programms „Bobbys Klassik“.
Ferner gilt unser Dank Marion Bondar-Pietsch, ohne deren tatkräftigen Einsatz diese Produktion nicht hätte stattfinden können.
Gesellschaft der Freunde des
Beethoven Orchesters Bonn e. V.
Freunde-BOB@web.de
Impressum
Beethoven Orchester Bonn
Generalmusikdirektor Stefan Blunier
Wachsbleiche 1 | 53111 Bonn
Tel. 0228-77 66 20
bobbysklassik@bonn.de
www.bobbysklassik.de
www.beethoven-orchester.de
Redaktion: Christine Lauter
christine.lauter@bonn.de
Gestaltung: res extensa, Norbert Thomauske
Gefördert vom
Wir spielen für Dich!
Der Vorverkauf
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