Anzeigen - Pfarre Reindorf

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Anzeigen - Pfarre Reindorf
11/2014
Jünger Christi
Die Monatszeitschrift der Jüngergemeinschaft
125 Jahre Kalasantiner
Seite 6
Rejoice!
Die Freude als Zeichen
der Gottgeweihten
Impuls
Seite 4
Herr, du hast mich
gerufen!
Wege zur Priesterberufung
Zeugnisse
Seite 8
Ein treuer Freund...
Abschied von einem langjährigen Weggefährten
Maranatha
Seite 10
Just like Jesus
Leitwort
Humor
Information
Seite 2
Seite 3
Seite 10
Seite 12
„Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern“ Mt 28, 19
Jünger Christi
November 2014
s
u
s
Just like J e
Jugend
SOMMERPARTY!
Noch schnell vor Herbstbeginn quetschten wir unsere langersehnte
Sommerparty am 22.September in den Terminkalender. Eine Party mal
anders. Eine Party für Jesus! Zugegeben, der Gedanke, sich in hübsche
Sommerkleider zu werfen und in der Sonne Cocktails zu schlürfen, war
dabei nicht unbedeutend, doch wir wollten vor allem IHN – die Sonne
unseres Herzens feiern! Da die natürliche Sonne auch am letzten
Sommertag streikte, wurde die Party vom Innenhof der Kalasantiner
in den Saal verlegt, der mit Blumentöpfen, bunten Girlanden und
Lampions schnell in einen wilden Partystrand von Hawaii verwandelt wurde. Wir starteten die
Feier mit einem feurigen Lobpreis, der uns ganze 2 Stunden in den Bann zog. Jesus selbst zog
in der Anbetung alle zu sich, als immer mehr und mehr Gäste eintrudelten und sich die kleine
Kreuzkapelle bis zum Rand füllte. Anschließend wurde feierlich das reichliche Buffet eröffnet,
deren freiwillige Spenden von 170€ an Mary’s Meals überwiesen wurden. 17 Kinder können so
in Afrika ein ganzes Jahr zur Schule gehen und erhalten eine warme Mahlzeit. Mit guter Musik,
Tanz und Gemeinschaftsspielen ließen wir
den Sommer an diesem Abend ausklingen
- wissend, dass es mit Jesus immer Sommer
bleibt. Margie
Montag. Langer Arbeitstag. Stundenlang
Kinderlärm (im Hort) - und am Abend
noch Party machen? Naja, eigentlich würde ich ja einen Fernsehabend bevorzugen.
Aber ich hab´s einer Freundin versprochen
zu kommen. Also: Raus aus der U-Bahn
und rein ins Kala.
Ein Blick durch die Kirchenbänke. Hmm.
Irgendwie sehe ich niemanden, den ich
kenne…
Versuchen wir´s mal mit dem Kala-Saal,
denn da soll die Party bekanntlich steigen.
Ich gehe den Gang zurück und schon höre
ich Lieder aus der Richtung der Kreuzkapelle. Leise öffne ich die Tür und schlüpfe
in den Raum. Ein kurzer Blick nach vorne.
Jesus ist noch nicht in der Hostie ausgesetzt. Aber die Stimmung! Wau!! Freude
ist in der Luft und Anbetung und Liebe!
Das könnte mir ein Fernsehabend nie und
nimmer geben. Ich knie mich hin und lasse
den Alltag Alltag sein. Jetzt bin ich bei
Jesus, dem Retter der Welt, der sich sogar
um meine kleinen Schwierigkeiten und
Probleme kümmert... DANKE, JESUS!
PS: Das Buffet nach dem Lobpreis war der
Hammer! Danke an alle Mädels, die dies
mit so viel Liebe vorbereitet haben. Babsi
Seite 2
Das Sommerfest hat sehr viel
geboten - allein wenn ich beim
Buffet anfange: von Shrimpscocktail bis hin zu Weichselkuchen gab
es Exklusives für den Gaumen.
Einfach nur köstlich! Auch bei der
Getränkeauswahl kam man nicht
zu kurz - (nächstes Mal probier ich
den „Fresh Spirit“ )
Bei einem Sommerfest durfte ein
„Pool“ natürlich auch nicht fehlen statt Wasser gab es halt Luftballone
und Pölster (zum zwischenzeitlichen Ausruhen von dem sättigenden Essen), es hat es sich echt
gelohnt.
Die jungen Leute um einen herum
h
haben jedem einen sonnigen Somm
mer beschert - vor allem im Herzen.
FFür Spaß war allemal gesorgt.
Fü
FFazit: Es war ein gelungenes
SSommer(-abschluss)fest.
EEgal ob Sommerabschluss oder
SSommeranfang, ich bin beim
nächsten Fest wieder dabei!
Michael
Leitwort
November 2014
Jünger Christi
„Dies habe ich euch gesagt,
damit meine Freude in euch ist
und damit eure Freude
vollkommen wird.“
Joh 15, 11
In gewisser Weise - so schreibt es der Abt einer jungen monastischen Gemeinschaft - sind
zwar alle Christen Gott geweiht: durch die Taufe führt ein Christ grundsätzlich ein gottgeweihtes
Leben. Auch Papst Franziskus betont, dass nicht nur Ordensleute berufen sind, die Radikalität des
Evangeliums zu leben - jedoch tun es die Ordensleute in einer speziellen Weise. Ordensleute sollen
Menschen sein, die fähig sind, die Welt aufzuwecken und zu zeigen, dass man „anders“ leben kann.
Dann wird das Leben der Ordensleute ansteckend und inspirierend für alle Jünger, die Gott in der
Welt nachfolgen und dort das Evangelium in seiner Radikalität bezeugen wollen.
Worin besteht nun das Prophetische der Ordensleute? Nun gibt es da wohl eine ganze Reihe von Eigenschaften und Besonderheiten, die man nennen kann. Im kommenden Jahr werden
wir einiges davon beleuchten. Papst Franziskus stellt aber allem ein ganz wichtiges Merkmal voran:
gottgeweihte Menschen sollen vor allem anderen an der Freude zu erkennen sein: „Die Freude des
Evangeliums erfüllt das Herz und das gesamte Leben derer, die Jesus begegnen ... Mit Jesus Christus
kommt immer - und immer wieder - die Freude“ („Evangelii gaudium“ 1). Die Freude ist die messianische Gabe schlechthin. „Das ist die Schönheit des gottgeweihten Lebens: Freude, Freude ...“, sagt
Papst Franziskus in einer Ansprache zu Seminaristen und Novizen. Es ist die Freude darüber, von
Gott gefunden und gerufen zu sein, und dann die Freude, das ganze Leben dafür einzusetzen, die
Botschaft des Evangeliums zu den Menschen zu tragen. In gewisser Weise sind die Gottgeweihten
Menschen, die ganz im Himmel verwurzelt sind und doch mit beiden Beinen auf der Erde stehen.
Ein Theologe hat es einmal so gesagt: Die gottgeweihten Menschen sind „das Besondere des Allgemeinen“. Damit drückte er aus, dass die Ordensleute in ihrer Besonderheit doch nur herausstellen
und verdeutlichen, was das innerste Wesen eines Lebens nach dem Evangelium meint. Indem sie
dem Ruf folgen und sich von Jesus senden lassen, werden sie zu den Arbeitern im Weinberg, die
allen Jüngern helfen können, ihren speziellen Dienst zu tun - und dies in der Freude, die allein Jesus
in die Herzen der Menschen legen kann.
ZUM GELEIT
Am 24. November dieses Jahres feiert der Orden der Kalasantiner das 125. Jahr seines Bestehens - und nur wenige Tage später, am 30. November, beginnt das „Jahr des gottgeweihten Lebens“,
das Papst Franziskus ausgerufen hat. Dies soll für uns ein Anlass sein, nicht nur jetzt, sondern auch
im kommenden Jahr vermehrt auf die Bedeutung der besonderen Nachfolge nachzudenken und die
Bedeutung des gottgeweihten Lebens für die ganze Kirche noch besser kennen zu lernen.
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Jünger Christi
November 2014
Impuls
Impuls von Sr. Eveline Bettstein zum
JAHR DES GEWEIHTEN LEBENS
„Ich möchte ein Wort zu Euch sagen und dieses
Wort ist: Freude. Wo immer gottgeweihte Menschen sind, dort ist immer Freude!“
Papst Franziskus an die Ordensleute
REJOICE! Freut Euch!
Unter diesem Titel hat die Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen
Lebens am 2. Februar 2014 einen Brief zur Vorbereitung des Jahres des geweihten Lebens herausgegeben. Es sind Worte
von Papst Franziskus, die alle Ordensleute und Priester in ihrer Berufung stärken und ihnen die Schönheit dieser Berufung neu vor Augen stellen sollen.
Diese Schönheit der Berufung des Menschen zur Liebe im Allgemeinen und konkret im gottgeweihten Leben wollen wir
auch hier in den nächsten Monaten betrachten: der Mensch, der im Staunen Erfahrungen der Liebe machen kann, die
über das menschliche Verstehen hinausgehen und ihm eine Wirklichkeit zugänglich machen, in der Gott zu unserem
Innersten sprechen kann. Der Mensch, der fähig ist, in dieser Wirklichkeit, Entscheidungen zu treffen: entweder zur
treuen Liebe zu einem Menschen im ehelichen Stand, oder zur treuen Liebe Gott gegenüber in der „Ehelosigkeit um des
Himmelreiches willen“.
Nähern wir uns diesem Geheimnis, lassen wir uns vor allem von unserem heiligen Papst Johannes Paul II. in seinen
Texten und Katechesen mitnehmen – in den Himmel!
Hier in der Betrachtung der Natur: Den
Wildbach, der den Berg hinunterstürzt,
fragt er: Was sagst du mir Bergbach?
Woher kommst du? Alles ist in Bewegung, ist vergänglich. Aber der Mensch,
ist er genauso vergänglich wie du?
Staunen
Die Waldbucht senkt sich herab
im Rhythmus sprudelnder Bergbäche.
Dieser Rhythmus offenbart mir DICH,
WORT von Ewigkeit.
Wie wunderbar ist DEIN Schweigen
in allem, wodurch von überallher
die geschaffene Welt zu uns spricht ...
die in diese Waldbucht
hinabgleitet an jedwedem Hang ...
in allem, was die silbern glänzende
Kaskade
des Sturzbaches mit sich führt,
der von oben rhythmisch herabrauscht,
getrieben durch den eigenen Strom ...
- getrieben wohin?
Was sagst du mir Bergbach –
an welchem Punkt begegnest du mir –
mir, der auch ich vergänglich bin –
so wie du ...
so wie du?
(Ausschnitt aus dem Gedicht Bergbach
im Römischen Triptychon)
Seite 4
Johannes Paul II. hat dieses Gedicht
mit ca. 80 Jahren geschrieben. Immer
wieder kreisen seine Gedanken um die
Frage des Menschen, um die Frage der
Vergänglichkeit und um die Frage der
Quelle allen Seins.
Auch unser Leben geht, ist wie ein Fluss,
es geht schnell vorbei. Doch der Mensch
ist fähig zu fragen! Der Fluss nimmt seinen Weg hin zum Ozean, er fragt nicht
nach dem Woher und Wohin!
Thomas von Aquin hinterfragt auch den
Unterschied zwischen Mensch und Tier:
Das Tier erreicht sein Ziel, indem es
geht, lebt, einfach ist. Der Mensch kann
fragen, hinterfragen, er kann sein Ziel
wählen, und er kann Fragen über sich
selbst stellen.
Der hl. Augustinus schreibt in seinen
„Bekenntnissen“ über den Tod seines
Freundes in einer Zeit, in der er selber
noch auf der Suche war: „.. und alles, was
ich sah, war Tod... Ich war mir selbst zur
großen Frage geworden, und ich nahm
meine Seele ins Verhör, warum sie traurig sei und mich so sehr verstöre, und sie
Impuls
wusste mir nichts zu sagen. Und wenn
ich ihr sagte: ‚Hoffe auf Gott, so gab sie
mir billig kein Gehör ...“ (S. 76)
Ähnlich sind die Fragen des modernen
Menschen: Die Welt ist keine Heimat
mehr für ihn, es bleibt ihm die Frage
nach sich selbst. ‚Ich war mir selbst zur
großen Frage geworden.’
Johannes Paul II. sagt uns: Geht den
Pfad der menschlichen Erfahrung! Er
hat immer versucht, dem Weg zu folgen,
den die Menschen unserer Zeit gehen,
um ihre Fragen und ihr Suchen zu verstehen. Die Menschen finden oft nicht
mehr den Weg in die Kirche, die Kirche
muss den Weg des Menschen mitgehen
und ihm bei der Frage „Wer bin ich?“ zur
Seite stehen. Denn das sind die großen
Fragen des Menschen: Wer bin ich? Was
ist die Bedeutung meines Lebens?
Viele sagen, das kann ich nicht beantworten, ich bin allein mit dieser Frage.
Die Naturwissenschaft scheint zwar eine
Antwort zu geben, aber die Antworten
sind nur äußerlich, sie treffen nicht den
Kern. Die Frage nach uns selbst bleibt
unberührt und wird meist nicht einmal
ansatzweise beantwortet.
Viele sagen auch, die Frage: Wer ist der
Mensch? sei einfach zu groß, oder: Der
Mensch ist halt, was er isst; oder: Diese
Frage ist doch gar nicht so wichtig.
Im Gedicht „Das Römische Triptychon“
steht die Frage: Was sagst du mir, Bach?
Was sagst du mir in meiner Vergänglichkeit? Diese Frage führt den Menschen
zum Staunen. Aber der Mensch ist fähig,
die Schwelle des Staunens zu überschreiten. Johannes Paul II. sagt zu der großen
Frage von Augustinus: Das Staunen ist
noch vor der Frage, es verändert die Natur der Frage. Das Staunen öffnet den
Menschen in der Frage auf etwas Schönes, auf etwas Großes hin, auf Gott hin.
Dazu ein Beispiel: Du gehst in dein Zimmer und entdeckst ein Geschenk für
dich. Es ist schön eingepackt und liegt
für dich bereit. Du weißt, hinter dem
Geschenk steht eine Freundschaft; ein
Mensch, der dir Freude bereiten möchte. Du schreckst nicht zurück, oder bist
misstrauisch. Du weißt vielleicht gar
nicht, warum und von wem du das Ge-
November 2014
schenk jetzt bekommen hast, aber du
spürst, hinter dem Geschenk steht Liebe.
So ist die Erfahrung des Staunens: Zu
entdecken, da ist etwas, da ist sogar jemand. Das Staunen öffnet genauso wie
das Geschenk den Horizont. Es erinnert
uns an jemanden, dem wir wichtig sind,
der uns liebt. Es führt uns in die Erinnerung an das Gute, das wir erfahren
und erlebt haben. Es ist, als ob wir etwas
vergessen hätten und jetzt wieder daran
erinnert werden: Höre Israel, erinnere Dich Israel! Das Erinnern an Gutes
macht unsere Seele hell, hoffnungsvoll,
erwartend.
Das Staunen öffnet uns für das Geheimnis des Geliebt-seins, des Lichtes, der
Erwartung, der Freude.
Das Staunen führt uns zu den Fragen:
• Wo ist der Ursprung der Liebe?
• Wie stark ist die Liebe?
• Kann ich mein Leben auf die Liebe
aufbauen?
• Wo kommt die Liebe her?
Diese Fragen kann ich nicht aus mir heraus klären. Die Antwort liegt außerhalb
von uns. Liebe muss ich geschenkt bekommen. Hier eine einfache Erklärung:
Welches Wort ist für uns am wichtigsten? Es ist unser Name. Er drückt unsere
Einzigartigkeit aus. Der Name sagt das
Tiefste über unser Sein. Den Namen
haben wir nicht gewählt, er wurde uns
gegeben. Wer ich bin – mein Name –
wurde von jemand anderem gewollt.
Ich wurde von jemand anderem gewollt.
Normalerweise von den Eltern, sie haben mir den Namen gegeben. Das ist
schon der Anfang des Staunens, wir sind
einzigartig, jeder für sich und wir gehen
aus Liebe hervor.
„Der Mensch kann nicht ohne Liebe leben. Er bleibt für sich selbst ein unbegreifliches Wesen; sein Leben ist ohne
Sinn, wenn ihm nicht die Liebe geoffenbart wird, wenn er nicht der Liebe begegnet, wenn er sie nicht erfährt
und sich zu eigen macht, wenn er nicht
lebendigen Anteil an ihr erhält. ... In
dieser Dimension findet der Mensch
die Größe, die Würde und den Wert,
die seinem Menschsein gegeben sind.
Im Geheimnis der Erlösung wird der
Mensch »neu bestätigt« und in gewisser Weise neu geschaffen. Er ist neu er-
Jünger Christi
schaffen! .. Der Mensch, der sich selbst
bis in die Tiefe verstehen will - nicht nur
nach unmittelbar zugänglichen, partiellen, oft oberflächlichen und sogar nur
scheinbaren Kriterien und Maßstäben
des eigenen Seins -, muss sich mit seiner Unruhe, Unsicherheit und auch mit
seiner Schwäche und Sündigkeit, mit
seinem Leben und Tode Christus nahen.
Er muss sozusagen mit seinem ganzen
Selbst in ihn eintreten, muss sich die
ganze Wirklichkeit der Menschwerdung
und der Erlösung »aneignen« und assimilieren, um sich selbst zu finden. Wenn
sich in ihm dieser tiefgreifende Prozess
vollzieht, wird er nicht nur zur Anbetung
Gottes veranlasst, sondern gerät auch in
tiefes Staunen über sich selbst. Welchen
Wert muss der Mensch in den Augen des
Schöpfers haben, wenn »er verdient hat,
einen solchen und so großen Erlöser zu
haben«, wenn »Gott seinen Sohn hingegeben hat«, damit er, der Mensch, »nicht
verlorengeht, sondern das ewige Leben
hat«. Dieses tiefe Staunen über den Wert
und die Würde des Menschen nennt sich
Evangelium, Frohe Botschaft.“
(aus der Enzyklika Redemptor hominis,
10, von Papst Johannes Paul II.)
Das Leben des Menschen bleibt ein Geheimnis, wenn er nicht Christus begegnet.
Der Mensch ist ohne Bedeutung, wenn
er nicht der Liebe begegnet, wenn er
nicht Christus begegnet.
Die Liebe ist die erste Offenbarung an
die anderen Personen – das Leben ist ein
Geschenk!
Diese Texte lassen uns schon einen
kleinen Vorgeschmack der Ewigkeit erahnen, der Himmel, das ewige Leben,
das in aller Reinheit in die Liebe Gottes eingebettet ist. Ein Schenken, ein
Beschenkt-Werden, ein Lieben ohne
Falsch, ohne Vorbehalte, voller Freude
und Jubel erwartet uns.
Der gottgeweihte Mensch darf und soll
im irdischen Sein schon einen besonderen Anteil am Ewigen leben, das einmal
alle Menschen erwartet. Seine Berufung
zu einem besonderen Dienst in der Kirche soll Zeugnis von der zukünftigen
Liebe sein.
Rejoice – freut Euch an unserem wunderbaren Gott und Erlöser!
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Jünger Christi
November 2014
Chronik
125 Jahre Kalasantiner-Kongregation
GESCHICHTLICHER RÜCKBLICK VON P. LUDWIG DEYER COP
Am 24. November 2014 feiern die Kalasantiner den 125. Jahrestag der
Gründung ihrer Kongregation durch den sel. P. Anton Maria Schwartz - ein
Anlass, Rückschau zu halten auf ihre bewegte Geschichte.
das „Gründercharisma“ bezeichnen,
als den vom Hl. Geist geschenkten
kostbaren Schatz.
24. November 1889: Prälat Koller
reicht P. Schwartz und fünf Brüdern
das Ordenskleid. Die erste Gründung
eines männlichen Ordens - ein Orden
ausschließlich für die Arbeiter, besonders für die Arbeiterjugend - in Österreich war vollzogen.
Um die Bedeutung dieses Tages
zu verstehen, muss man sich die Situation der Arbeiter im beginnenden
Industriezeitalter vor Augen führen.
Die kleinen bäuerlichen Betriebe ernährten kaum mehr die Familien,
viele verloren Haus und Hof. Not und
Armut trieb die ländliche Bevölkerung in der Hoffnung auf Arbeit in
die Städte. Gleichzeitig zerbrachen die
jahrhundertealten Strukturen und sozialen Formen des Handwerkerstandes. Ganze Handwerkszweige wurden
durch industrielle Erzeugung ersetzt,
gingen zugrunde. Das „Arbeiterproletariat“ entstand: rechtlos, ohne Halt,
Ansehen und Hilfe in Staat und Kirche. Kinderarbeit war gang und gäbe.
Unmenschliche Arbeitszeiten und
–bedingungen, Wohnungsnot und
Ausbeutung, keinerlei Hilfe und Sicherheit im Fall einer Krankheit oder
im Alter …
P. Schwartz kannte diese großen
Nöte schon von seinen Kaplansjahren
in Marchegg. Hier war es das Elend
der Arbeiter in den Ziegelfabriken.
Seit 1882 nahm er sich der Lehrlinge
an, die nirgends Halt und Heimat hatten, unterstützt von gläubigen Handwerksmeistern. So war der Boden
schon vorbereitet, als ihn das Wort
eines kranken Lehrlings traf: „Für alle
gibt es einen Orden in der Kirche, nur
nicht für uns.“
Seite 6
125 Jahre Kalasantiner-Kongregation – viel Raum zum Feiern von
Jubiläen war nie:
Ein Orden für die im Stich gelassene Arbeiterjugend - P. Schwartz inmitten seiner Schützlinge
Jetzt gab es diesen Orden, trotz
aller Widerstände und Schwierigkeiten! P. Schwartz war durch und durch
Seelsorger. So ist klar, dass es ihm
nicht nur um die riesige soziale Not
ging, sondern um die nicht geringere
„Glaubensnot“ all dieser Menschen,
die auch innerhalb der Kirche noch
keinen Platz, keine Heimat hatten.
Unzählige waren in Gefahr, ihren
Glauben zu verlieren, atheistischen
Ideologien zu verfallen. Die Jugend
zu erreichen und zu formen, war das
Herzensanliegen von P. Schwartz - Erziehung im besten Sinne und im Geist
des hl. Josef Calasanz: Junge Menschen, die aus einem tiefen, persönlichen Glauben heraus Zeugen sind,
ihr „Christ-Sein“ im täglichen Leben
verwirklichen, gerade auch am Arbeitsplatz, später in Familie und Gesellschaft. Diesem Ziel sollte die Kongregation dienen. Ich möchte es als
25 Jahre: (1914) Der erste Weltkrieg war schon ausgebrochen. Die
meisten jungen Männer waren irgendwo an der Front, auch viele
Mitbrüder aus dem Orden. Doch
die Gemeinschaft war gewachsen. Es
gab schon sechs Niederlassungen in
Österreich. 1920 gelang der Durchbruch ins Ausland (Budapest). Am
15. September 1929 starb P. Schwartz.
Jeder wusste, da hat ein heiligmäßiger
Priester und Ordensmann sein Leben
vollendet. Der Orden hoffte auf seine
Hilfe „vom Himmel her“. Und es ging
tatsächlich aufwärts. Das Noviziat in
Blumau (NÖ) war voll. Es kam zu
Neugründungen in Österreich (Wr.
Neustadt, Klagenfurt) und auch in
der Tschechoslowakei (Kročehlavy).
Eine kurze Blütezeit, jedoch hatte die
Kongregation in ihrer Geschichte nie
mehr als 100 Mitglieder.
50 Jahre: (1939) Es konnte überhaupt nicht gefeiert werden. Die
Nationalsozialisten hatten die Herrschaft übernommen, alle Vereine und
Jugendgruppen wurden verboten
und aufgelöst. Der zweite Weltkrieg
brachte große Verluste für den Orden.
Viele Mitglieder waren gefallen und
kehrten nie mehr zurück. In der Folge
gingen unter den Kommunisten die
Niederlassungen in Ungarn und der
Tschechoslowakei verloren. Die dort
tätigen Mitbrüder wurden großteils
in Lagern interniert.
November 2014
Chronik
Jünger Christi
1966: Priesterweihe von P. van den
Berg, P. Lier und P. Jammernegg
Der wesentliche Impuls für den
Neuaufschwung der
Kalasantinerkongregation
erfolgte durch den Weltpriester
Dr. Herbert Madinger
P. van den Berg
P. Lier
P. Jammernegg
75 Jahre: (1964) Es begann lang- Dazu kam noch ein umfangreiches Dasselbe will die „Jüngerseelsorge“.
sam die Zeit der Hochkonjunktur. Die Schriftenapostolat: die Glaubensbrie- Die Formung findet ihren Ausdruck
alten Formen der Lehrlingsfürsorge fe und –plakate. Zwei junge Kalasan- im 7-fachen Jüngerideal: Gebet – Gehatten sich überlebt, wurden vom tinerpriester, P. Lier und später auch lebtes Evangelium – Einfaches und
Staat übernommen. Der Orden ver- P. Jammernegg, die durch Dr. Madin- wesentliches Leben – Jüngergemeinsuchte, sich neu zu orientieren. Die ter ihre Berufung empfangen hatten, schaft – Liebe und Apostolat – Beruf
Pfarren in den Arbeiterbezirken oder wurden ab 1968 für diese Seelsorge- als Berufung – Vollkommene Hingaarbeit freigestellt. Ab 1975 be an Jesus durch Maria.
Industrieorten waren ein
schenkte Gott einen Strom
großes Arbeitsfeld und
„Jede Zeit hat
Und heute, 2014, 125 Jahre nach
von Berufungen, ein Zei- der Gründung der Kongregation?
eine starke Stütze der Gedie Orden, die
chen des Segens. Nach und
meinschaft. 1949 wurde
sie braucht, und
Wir sind weniger (derzeit 31)
nach entstanden die „Jünein „Sozialseminar“ ins
einmal gegrüngeworden.
Aber es gibt über ganz Ösgergemeinschaft“ und die
Leben gerufen. Mitbrüder
det, wirken
terreich
verstreut
die große Schar der
1988 kirchlich anerkannte
wirkten an Berufsschulen,
diese Stiftungen
Gemeinschaft der „Schwes- Jünger, deren Herz für Gott und sein
in KAB und KAJ. Doch es
des Hl. Geistes
tern der Jüngersuche“. So Reich brennt. Die Jüngerseelsorge in
gab kaum Berufungen.
mit wunderbawar das 100-Jahr-Jubiläum allen Bereichen unseres Wirkens ist
Die geringe Zahl, Krankrer Planmäßigvon großer Zuversicht ge- das neugeschenkte Gründercharisma.
heit und Alter machten
keit auch unter
tragen. Ein großes Zeichen Dank sei Gott! Möge der Herr auch
die Situation der Gemeinveränderten
des Segens Gottes war auch die besondere Sendung der Kalasanschaft bedrohlich.
Umständen
die am 21. Juni 1998 er- tiner in der Arbeitswelt wieder neu
100 Jahre: (1989)
folgte Seligsprechung von beleben. So sagen wir mit P. Schwartz:
weiter.“
Gott hat die „kleine HerP. Schwartz durch Papst „Hoffen wir auf den Herrn.“
de“ nicht zugrunde gehen
Johannes Paul II. Sieht man genauer
lassen, hat neues Leben geschenkt. hin, so findet man in den
Was war geschehen? Der Weltpriester Jahren von 1964 bis 1989
Festmesse am Tag der Seligsprechung von P. Schwartz in der
Dr. Herbert Madinger beschritt schon eine Wiederbelebung des
Kalasantinerkirche, wo sich sein Grab befindet
in den 60er Jahren bahnbrechende Gründercharismas in einer
neue Wege der Seelsorge und begann, der neuen Zeit, den neuen
was heute in der Kirche zaghaft ver- Erfordernissen
entspresucht wird: die „Jüngerseelsorge“, chenden Form. P. Schwartz
die „nachgehende“ Seelsorge. Stra- wollte seine Lehrlinge,
ßenapostolat und Hausbesuche – die Jungarbeiter und alle, die er
Menschen, vor allem die Jugendli- erreichen konnte, zu fest im
chen, auf den Glauben hin anspre- Glauben stehenden Zeuchen. Einladen zu Wochenendtreffen gen und auch Missionaren
und Glaubensgesprächen, sie in klei- machen, die hineinwirken
nen Gruppen sammeln und zu einem in Familie, Arbeitswelt,
tiefen persönlichen Glauben führen. Kirche und Gesellschaft.
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Jünger Christi
November 2014
Berufung
25jähriges Priesterjubiläum von P. Francesco und P. Hans
Herr, du hast mich gerufen
Die Kalasantiner begingen vor 25 Jahren, am 24. November
1989, ihren 100. Gründungstag mit einer zweifachen Priesterweihe. Anlässlich ihres 25jährigen Priesterjubiläums haben wir
P. Hans und P. Francesco gebeten, über ihre persönliche Berufung Zeugnis zu geben.
Großer Gott, wir loben dich!
Zeugnis von P. Hans Grafl COp
A
ufgewachsen bin ich in einer Bauer werden? Soll ich wie
Bauernfamilie im Burgen- meine Nachbarn auf einer
P. Hans bei seiner Priesterweihe
land. Nach der HAK und dem Bank arbeiten oder ein Comdurch Bischof Aichern
Bundesheer arbeitete ich bei der puter-Spezialist werden? Der
SVA (Sozialversicherungsanstalt) der Durchbruch kam, als ich mit
gewerblichen Wirtschaft in Wien, Jugendlichen nach Rocca di Papa bei Wallfahrt nach Medjugorje wollte
wo ich die KAJ kennenlernte. Jeder Rom fuhr: P. Wolfgang Heiß sprach ich den Orden verlassen. P. Lier riet
Mensch, besonders jeder Jugendli- von der Liebe Gottes und verkörper- mir zu bleiben; ein weiterer Priester,
che, sucht den Sinn seines Lebens. te sie. Dort lernte ich auch P. Andreas der selber gerade eine größere Krise
Auch ich habe ihn auf vielfältige Wei- und das Rosenkranzgebet kennen. überwunden hatte, war mir in dieser
se gesucht und erfahren: durch mei- Ich machte bei einer Jüngergrup- Zeit ein Vorbild.
ne Familie, durch den Wunsch, sel- pe mit. Schritt für Schritt wuchs die
ber eine Familie zu gründen, durch Sehnsucht, Priester zu werden. Nach
Auch Bibelworte schenkten mir
Freunde, Beruf, Hobbys (Fußball und einem Jahr sprach Gott in der Stille Mut. Am meisten half mir in dieser
Musik). In einer Sinnkrise fragte ich meines Herzens eindeutig zu mir: Zeit ein Gebet von Prof. Ivančić: Lass
mich immer wieder: Wozu lebe ich? Ich, Jesus, liebe dich und ruf dich in dich einfach von Gott lieben. Der
Was ist der Sinn meines Lebens? Was mein Licht!
Durchbruch kam zu Ostern 1987
ist meine Berufung, meine Lebensmit dem Schriftwort: „Ich kenne deiaufgabe? Bei Josef Cardjin,
Die Noviziatsaufnah- ne Bedrängnis und deine Armut!
dem Gründer der KAJ, entme (1983) bei den Ka- Fürchte dich nicht vor dem, was du
„Ich, Jesus,
decke ich den Schlüssel zum
lasantinern in der Reinl- noch erleiden musst.“ (Offb 2, 9f ).
liebe dich
Glück. Er sagt: „Gott hat für
gasse war sehr feierlich In mir wuchs die Gewissheit: Gott
und ruf dich und lebendig. Meine Fa- kennt meine Ängste und Sorgen. Er
jeden Menschen eine bein mein
stimmte
Lebensaufgabe
milie und Freunde waren liebt mich, wie ich bin. Ich brauche
(Berufung).“ Wenn ich sie
begeistert. (Unvergess- nicht gut zu sein, ich brauche nichts
Licht!“
ergreife, werde ich selber
lich blieb der Auftritt bei zu leisten. Diese Erfahrung half mir
glücklich und kann auch ander Agape: mein Vater beim Studium und in der Seelsorge!
dere glücklich machen. Später be- mit der „Quetschn“, ich mit der Gi- Am 24. November 1989 wurden P.
griff ich warum: Weil Gott mir seine tarre, meine drei kleinen Schwestern Francesco und ich zum Priester geGaben, Talente und Fähigkeiten für sangen und tanzten!)
weiht. (P. Helmut empfing damals
diesen Beruf mitgegeben hat und
die Diakonweihe). In meinem Herweil jeder Beruf wertvoll ist!
Die erste große Krise erlebte ich zen stieg das Lied auf: „Großer Gott,
in der Fastenzeit 1986. Die Mitbrüder wir loben Dich“!
Aber wie konnte ich die Stim- gingen mir auf die Nerven, ich konnme Gottes hören? Ich las in der Bi- te mich selber nicht annehmen und
bel und dachte darüber nach. Ich – das Schlimmste – auch an die Liefragte mich: Soll ich wie mein Vater be Gottes nicht glauben. Nach einer
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Berufung
November 2014
Jünger Christi
Herr, du hast mich gerufen - Hier bin ich!
Zeugnis von P. Francesco Kohlmeyer COp
N
ach der Matura im Stifts- zum Herrn heimgerufen wurde, war
gymnasium Melk be- es der elfte Jahrestag meiner Priesgann ich in Wien mit terweihe.
dem Jus-Studium. Obwohl ich damals in Wien nur selten in eine KirAber nicht nur in Medjugorje,
che ging, begann Gott trotzdem auch in Wien hat Gott immer wieschon ein wenig an meinem Herzen der an meinem Herzen angeklopft.
anzuklopfen. Ohne zu ahnen, dass Durch das Straßenapostolat wurde
später meine erste Kaplansstelle in ich von einer „Schwester der Jünder Pfarre Maria vom
gersuche“ in die JüngergeSiege sein würde, ging
meinschaft eingeladen.
„Wer die
ich dort im ersten Jahr
Hand an den
mehrmals in die hl. MesAm Tag des hl. Franse. Ich wohnte auch in
ziskus
1984 nahm ich zum
Pflug legt
einem Studentenheim
ersten Mal an einer Verund zurückim Pfarrgebiet.
anstaltung der Jüngerschaut,
gemeinschaft teil, es war
Schon bald beganein Straßensingen in der
taugt nicht
nen außer dem Studifür das Reich Kärntnerstraße. Ein paar
um für mich zwei DinTage später - damals war
Gottes.“
ge wichtig zu werden:
mir nicht bewusst, dass es
einerseits die Freundam „Rosenkranzfest“ (7. Okschaft mit einer Studienkollegin, an- tober) war - machte ich einen wichdererseits die Suche nach Gott. Zwi- tigen und schwierigen Schritt auf
schen diesen beiden Wegen musste dem Weg zu meiner Ordensberuich mich vier Jahre später dann auch fung. Am Abend vorher war ich erstentscheiden. Meine damals noch mals bei der Sonntagabend-Messe
recht unbestimmte religiöse Sehn- in der Kalasantinerkirche. Niemand
sucht führte mich zuerst in eine wusste davon, dass ich mich im
Gruppe, wo von Yoga bis zu christ- Herzen eigentlich schon entschielichen Elementen vieles vermischt den hatte. Aber als ich nach der hl.
war. Schließlich beteten wir sogar Messe den Primiz-Segen eines Neuöfters den Rosenkranz, denn einige priesters bekam, berührten mich die
aus jener Gruppe hatten Medjugorje Worte des Priesters so, als ob Jesus
kennengelernt und fuhren regelmä- selber zu mir gesprochen hätte:
ßig dorthin. Aber irgendwie „bastel- „Wer die Hand an den Pflug legt und
ten“ wir uns trotzdem unseren eige- zurückschaut, taugt nicht für das
nen Glauben, wo möglichst vieles Reich Gottes. Schau nicht zurück,
Platz hatte.
schau nach vor, schau auf mich.“ Der
Herr half mir in den Wochen darauf,
Als ich im Jahr 1983 das erste dass ich mich von allem lösen konnMal in Medjugorje war, hat es mich te, was mich noch hinderte, ganz frei
tief berührt. Bei meinem zweiten Be- zu sein für Seinen Ruf. Durch ein prosuch im Jahr darauf, als ich schon ei- phetisches Wort eines anderen Neunen starken Ruf zum geistlichen Be- priesters fand ich etwas später eine
ruf verspürte, hatte ich ein Gespräch ermutigende Bestätigung: „Danke,
darüber mit P. Slavko. Ein interessan- dass du auf meine Stimme gehört
tes Detail: Als dieser Priester 16 Jahre hast und deine himmlische Beruspäter sehr plötzlich und unerwartet fung angenommen hast. Für mich
P. Francesco als Neupriester
hast du es getan. Streck dich jetzt
nach dem aus, was vor dir liegt.“
Ziemlich genau fünf Jahre nach
meinem Ordenseintritt bei den
Kalasantinern wurde ich am 100.
Gründungstag der KalasantinerKongregation von Bischof Maximilian Aichern aus Linz zum Priester
geweiht. Etwa 14 Tage vorher war
ich zur Vorbereitung auf die Priesterweihe für ein paar Tage in Medjugorje. Einmal war ich dort spät abends
für mehrere Stunden allein im Gebet
auf dem Erscheinungsberg. Damals
spürte ich sehr stark, dass ich an jedem Tag meines Priesterlebens ganz
auf die Gnade Gottes angewiesen
sein würde, und ich übergab Gott
und auch der Muttergottes bewusst
jeden Tag meines künftigen Lebens
und Wirkens als Priester.
So wie schon vor der Weihe
war ich auch weiterhin in der Jüngergemeinschaft tätig, in den ersten Jahren allerdings neben meiner
Tätigkeit als Kaplan in der Pfarre
„Maria vom Siege“. Die Highlights
in der pfarrlichen Tätigkeit erlebte
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Jünger Christi
November 2014
Humor
Heiteres
aus dem Apostolatsalltag
Fortsetzung von Seite 9:
ich sicherlich in der Kinderseelsorge. Bei der ErstkommunionVorbereitung, bei den Kindermessen, bei den Sommer- und
Winterlagern spürte ich die Offenheit vieler Kinderherzen für
den Glauben. Schon seit der
Priesterweihe arbeite ich mit
den ‚Schwestern der Jüngersuche’ zusammen; seit 17 Jahren
nun schon im Jüngerzentrum
‚Maria, Königin des Friedens’
im 3. Wiener Bezirk. Wichtig
und prägend waren die vielen
Jahre der Mitarbeit in der Heimatmission bei Dr. Madinger
(KGI-Wien), seine Wegweisung
und Ermutigung.
Viele junge Menschen
durfte ich und darf ich bis
heute ein Stück ihres Weges
begleiten. Einige von ihnen
hat Gott zum geistlichen Leben berufen und sie wirken
nun als Priester, Brüder und
Schwestern in verschiedenen
Gemeinschaften und Diözesen
oder bereiten sich darauf vor.
Viele haben geheiratet und haben inzwischen selber Kinder.
So erleben wir eine lebendige
und junge Kirche. In allem spüre ich, dass allein die Gnade
Gottes das Werk gelingen und
wachsen lässt. Ich will diese 25
Jahre der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen, denn der Herr
sagt: „Meine Gnade genügt dir;
denn sie erweist ihre Kraft in
der Schwachheit.“ 2 Kor 12,9
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Apostolatstag im November 2013:
Liesl W. erzählt:
„In der Pfarre St. P. wollte der Pfarrer Familien mit Erstkommunionkindern bitten, die Wander-Muttergottes aufzunehmen. So habe ich als Mitarbeiterin des DonnerstagsApostolatstags mit einigen Eltern telefoniert und gefragt,
ob sie die Wander-Muttergottes für zwei Wochen beherbergen möchten. Ein Vater sagt schließlich zu, doch vorher
fragt er mich noch: ‚Können Sie mir das noch einmal erklären?
Sie wollen sich also für zwei Wochen bei uns einquartieren?‘
Da hat er offensichtlich etwas missverstanden! Ich versichere ihm, dass nur die
Muttergottesstatue für vierzehn Tage bei
ihm bleibt! Da ist er sichtlich erleichtert.
Inzwischen haben wir die Muttergottes
bereits zu dieser Familie gebracht!“
November 2014
Maranatha
Jünger Christi
Maranatha
von P. Peter Lier COp
„Ein treuer Freund ist wie ein festes Zelt; wer einen
solchen findet, hat einen Schatz gefunden.“ (Sir 6, 14)
A
P. Franz
bei der
Abschiedsmesse
in der
Kalasantinerkirche
(oben)
und seine
langjährige
Mitarbeiterin
Christine
Dolezal
(darunter)
m Mittwoch,
den 24. September 2014, haben
wir bei einer Festmesse
Abschied genommen
von Pater Franz Geiblinger (Redemptorist),
der nach Maria Puchheim (O.Ö.) versetzt
wurde. Er war mir, bzw.
uns, ein treuer Freund,
mit dem wir 43 Jahre
den Weg der Jüngerschaft gehen durften. Mit seiner Bescheidenheit, Fröhlichkeit und Güte hat er viele
Herzen gewonnen. Freud und Leid teilten
wir miteinander. Ich erinnere mich an
unsere erste Fußwallfahrt nach Mariazell,
wo wir in Rohr im Gebirge – völlig falsch
ausgerüstet, mit kaputten Füßen – fast
aufgeben mussten; an viele gemeinsame
Bergtouren mit dem Verlust eines Priesterfreundes (Hw. Michael Adel); an viele gemeinsame Missionseinsätze auf der Straße,
Hausbesuche mit der Pilgermadonna u.v.m.
Wir danken ihm besonders für seinen unermüdlichen „Beichtvaterdienst“.
Lieber P. Franz, Jesus segne Dein weiteres
Wirken! Dein P. Lier
Wie kann ich 43 Jahre mit den Kalasantinern, in der KGI
und in der Jüngergemeinschaft beschreiben? Es können nur
einige prägende, dankbar im Bewusstsein bleibende Erfahrungen sein. Für diese Zeit kann ich Gott und den Mitbrüdern und Mitschwestern nur ein herzliches Vergelt’s Gott
sagen. Ich kann mir mein Priesterleben ohne dieses vielfache
Miteinander und Füreinander nicht vorstellen. Göttliches
und Menschliches haben sich ergänzt und durchdrungen.
Die Sendung vom Herrn, Menschen – besonders junge – zu
suchen und zu sammeln, um mit ihnen den Reichtum, die
Schönheit, aber auch den tiefen Ernst des Glaubens und der
Jesuserkenntnis zu entdecken, war immer vorrangig.
In den ersten Jahren waren für mich die Gestalt und die hilfreichen Worte von Dr. Madinger sehr entscheidend. Da ging
mir so manches Licht auf, wie ich wirklich Priester sein soll:
Nur wenn mein Herz ganz bei Jesus ist, kann ich Menschen
zu Jesus und dann als Jünger Jesu zur Kirche führen.
Das Miteinander bei den Treffen, hl. Messen und auch
in der Freizeit, das Mitarbeiten von vielen brachte auch
besondere Früchte und führte zu guten Ehen, zu kirchlichen
Berufsentscheidungen und zu vielen geistlichen Berufungen.
So bin ich voll Dankbarkeit dafür, dass ich den größten Teil
meines Priesterlebens in dieser Gemeinschaft der Kalasantiner und der „Schwestern der Jüngersuche“ verbracht und
mitgelebt habe! Keine hl. Beichte, kein Wort des Glaubens
und des Gebetes möge umsonst gewesen sein! Unser Herr
Jesus möge nach seinem Willen für eine Fortsetzung sorgen!
Mit Euch weiter verbunden, Euer P. Franz Geiblinger
Neue Adresse von P. Franz Geiblinger: Kloster Maria Puchheim, Gmundnerstr. 3, 4800 Attnang-Puchheim
Tel.: 0660/489 42 74
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Ich interessiere mich für Veranstaltungen der Jüngergemeinschaft.
Ich bitte um die Zusendung der kostenlosen Monatszeitschrift "Der Jünger Christi" (Spende erbeten).
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Bei Interesse einsenden an: Jüngergemeinschaft, Gebrüder Lang-Gasse 7, 1150 Wien; Tel.: 01 / 893 43 12 - 41; FAX: -49.
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Information
125 Jahre
Kalasantiner
Weihe an Jesus
durch Maria
Montag, 24.11.14
Montag, 8.12.14
125. Gründungstag der
Kalasantinerkongregation
und 25jähriges Priesterjubliäum
von P. Hans Grafl und
P. Francesco Kohlmeyer
Mariä Empfängnis
12:00 Stunde der Gnade
Rosenkranz und Weihe
13:15 Hl. Messe mit Ablegung
17:45 Rosenkranz
18:30 Festmesse
anschl. Agape
der Schwesternversprechen
Beichtgelegenheit ab 10:30
Kalasantinerkirche
Kalasantinerkirche
„Wir sind Königskinder“
Kinderliederkonzert
Sonntag, 7.12.14
15:00 Konzert
anschl. Agape
Kirche St. Josef/Reinlgasse
Seht, wie groß
die Liebe ist,
die der Vater uns
geschenkt hat:
Wir heißen
Kinder Gottes
und wir sind es.
- freie Spenden -
1Joh 3,1
Weiteres Konzert: 15. Februar 2015 um 14:00, Kalasantinerkirche
Ein herzliches Vergelt‘s Gott für alle finanzielle Unterstützung!
JÜNGER CHRISTI
Nummer 312, November 2014
Bew. Nr. GZ02Z032626M
P.b.b.
Erscheinungsort Wien
Verlagspostamt 1150 Wien
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Inhaber und Verleger: Sankt Josef-Verein der Jüngergemeinschaft - Herausgeber und Redaktion: P. Dr. Clemens Pilar COp, alle 1150 Wien, Gebrüder Langg. 7
Tel: 01 / 893 43 12 - 41, E-Mail: kala@juengergem.at, Internet: www.juengergemeinschaft.at, Spendenkonto: Erste Bank, IBAN AT57 2011 1000 0422 7077, BIC GIBAATWWXXX
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