4 Aargau – hier ist die Innovation zu Hause 12 Siegfried AG

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4 Aargau – hier ist die Innovation zu Hause 12 Siegfried AG
4 Aargau – hier ist die Innovation zu Hause
12 Siegfried AG: Hightech für die Gesundheit
14 Solvias AG: Den Erfolg der Kunden steigern
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Impressum
Ausgabe
No 11-2014
ISSN-Nr. 1663-2575
Herausgeber
Kanton Aargau
Departement Volkswirtschaft und Inneres
Aargau Services Standortförderung
Rain 53, CH-5001 Aarau
Redaktion
Aargau Services Standortförderung;
axilla werbeagentur, Zofingen
Fotos Titelseite
Titelbild: kasto/fotolia
Bildbalken v.l.n.r.: Syngenta; PSI; Roche
Gestaltung
axilla werbeagentur, Zofingen
Druck
sprüngli druck ag, Villmergen
Nachdruck, auch auszugsweise,
nur mit schriftlicher Genehmigung.
© 2014 Kanton Aargau
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser
Vom künstlichen Kniegelenk über Kopfwehtabletten, Nikotinkaugummis und Düngemittel bis hin
zu Kosmetika – kaum eine andere Branche ist so
breit gefächert wie die der «Lebenswissenschaften».
Die Life Sciences-Industrie ist ein Zukunftsmarkt
und ein wichtiger Wachstumsmotor für die
Schweizer Volkswirtschaft – darunter speziell die
Pharma-Branche. Trotz Wirtschaftskrise wächst
diese ungebremst. Das belegen nicht nur Umsatzzahlen, Produktivität oder Exportvolumen, sondern auch die erheblichen Bauinvestitionen der
Pharma-Konzerne.
Eine Region, die in besonderem Mass von diesem
Wachstum profitiert, ist das Fricktal im Kanton
Aargau. Grosskonzerne wie DSM, Novartis,
Roche oder Syngenta setzen auf diesen Standort
und investieren hier enorme Summen.
Lesen Sie in dieser Ausgabe, was innovative Unternehmen am Hightech-Kanton schätzen und über
welche besondere «Unique Selling Proposition»
er mit dem Sisslerfeld im Fricktal verfügt. Erfahren
Sie zudem, wie der Aargau mit dem ForschungsHotspot PARK innovAARE dafür sorgt, dass er
auch in Zukunft ein attraktiver Wirtschaftsstandort bleibt.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!
Annelise Alig Anderhalden
Leiterin Aargau Services Standortförderung
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Aargau – hier ist die Innovation
zu Hause
Lagerung von Reagenzien auf Eis (Foto: Roche)
Pflanzenprobe (Foto: Syngenta)
Als Land ohne natürliche Ressourcen ist die Schweiz seit jeher auf Innovationen
angewiesen. Im Innovation Union Scoreboard 2014 und dem Global Innovation
Index 2014 steht sie auf Platz eins. Der Kanton Aargau mit seiner starken Life
Sciences-Industrie trägt entscheidend zu diesen Top-Platzierungen bei.
Pionier- und Erfindergeist haben dazu beigetragen, dass Helvetia in der
Life Sciences-Branche die Nase vorn
hat. Eine Kontaktlinse, die mittels
Mikrosensorik den Augeninnendruck
misst, ein T-Shirt, das die Herztätigkeit überwacht oder ein Mittel, das
schmerzfrei Karies heilt – nicht selten
tragen bahnbrechende Entwicklungen in der Medizintechnik das
Schweizer Gütesiegel. Die Innovationskraft lässt sich auch statistisch
erhärten: Jährlich melden Schweizer
Unternehmen über 1'200 medizintechnische Erfindungen zum Patent
an (Eidg. Institut für Geistiges Eigentum). Hinzu kommt, dass kein anderes europäisches Land eine derart
hohe Dichte an Medizintechnik-Unternehmen aufweist wie die Schweiz.
Mit über 48'000 Vollzeit-Beschäftigten stellt sie einen Anteil von rund 10
Prozent der europaweiten MedtechMitarbeitenden. Diese erwirtschaften
eine direkte Bruttowertschöpfung
von knapp 11,1 Mia. Franken oder
2 Prozent des Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP). Über 90 Prozent
der Schweizer Medizintechnik-Produkte werden exportiert (FASMED,
2008). Viele stammen aus dem Hightech-Kanton Aargau. Dank seiner
Lage zwischen den MedizintechnikHochburgen Bern und Zürich ist er
der perfekte Standort für viele
innovative Medtech-Unternehmen.
«Seit 1994 ist CARBOGEN AMCIS im Kanton Aargau vertreten
und bietet Dienstleistungen im Bereich der Verfahrensentwicklung und Produktion von innovativen medizinischen Wirkstoffen. Wir schätzen die exzellente Aargauer Infrastruktur, die
gute Verkehrsanbindung, den direkten Kontakt zu kompetenten Behörden und die Verfügbarkeit von hochausgebildeten
und motivierten Mitarbeitenden. Diese, ob aus der Schweiz
oder dem Ausland, mögen die intakte Aargauer Natur und die
Nähe zu den Schweizer Bergen und Seen.»
Dr. Alan Fischer, CIO CARBOGEN AMCIS/Dishman Group
DSM-Forscherin (Foto: DSM)
Mit einer guten Idee gewinnt man
noch keinen Blumentopf
Das weiss auch Dominik A. Lysek,
Gründer und CEO der credentis ag.
Vom Aargau aus revolutioniert der
Jungunternehmer die Zahnmedizin.
Sein innovatives Produkt heilt Initialkaries – ohne Bohrung und absolut
schmerzfrei. «Wir haben unseren
Unternehmensstandort im Technopark® Aargau in Brugg-Windisch –
der perfekte Standort für technologieorientierte Start-ups. Während des
Firmenaufbaus wurden wir kompetent
von der Standortförderung Aargau
Services unterstützt und konnten von
ihrem breiten Netzwerk profitieren.
Zudem erhielten wir ein dreijähriges
Coaching von GENILEM Aargau.
Durch den Aargauer Forschungsfonds
wurden wir finanziell unterstützt.
Das Hightech Zentrum Aargau begleitete uns bei Forschungsprojekten
mit der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). Ohne diesen Support wäre die wissenschaftlich fun-
dierte Entwicklung unserer Technologie nicht möglich gewesen.»
Motor der Volkswirtschaft
Noch produktiver als die Medizintechnik-Industrie ist ihre grosse
Schwester «Pharma». Sie beschäftigt
mit 39'500 Personen 0,8 Prozent
aller Schweizer Erwerbstätigen. Zusätzlich erbringen gut 130'300 Arbeitnehmende Vorleistungen für die
Pharma-Industrie. Dadurch finden
insgesamt rund 169'800 Personen ihr
Auskommen in der Pharma-Branche.
Zusammen generieren sie eine Wertschöpfung von fast 36 Mia. Franken,
was 6 Prozent des nominalen BIPs
entspricht. 2013 beliefen sich die Exporte auf 66 Mia. Franken und machten damit rund einen Drittel des gesamten Schweizer Exportvolumens
aus. Der Exportüberschuss betrug
37,2 Mia. Franken. Ein Vergleich
mit dem übrigen Europa zeigt, dass
Helvetia auch hier die Spitzenposition
einnimmt (Interpharma, 2012).
Standort Aargau – kein
Lippenbekenntnis
Im Aargau hält die chemisch-pharmazeutische Industrie einen Anteil von
27 Prozent an der gesamten Wertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes (BAK Basel Economics, 2013).
Nebst Solvias und Tillotts Pharma
prägen die weltweit tätigen Konzerne
DSM Nutritional Products, Novartis, Roche und Syngenta die Wirtschaft im Fricktal und bilden seit
Jahrzehnten die Wirtschaftsmotoren
der Region.
Mit einem Umsatz von rund 54 Mia.
Franken ist Novartis der drittgrösste
Pharma-Konzern weltweit. Ihre grösste und wichtigste Pharma-Produktion hat Novartis im aargauischen
Stein. Hier werden die meisten Medikamente hergestellt, neue Mittel lanciert und sämtliche Wirkstoffe des
Konzerns gelagert. Insgesamt produziert Novartis in der Schweiz Medikamente im Wert von jährlich knapp
30 Mia. Franken. Das meiste davon
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DNA-Extraktion aus Agarose-Gel nach einer Gel-Elektrophorese
(Foto: Roche)
Gewächshaus von Syngenta (Foto: Syngenta)
in Stein, wo knapp 2'000 Mitarbeitende jährlich ca. 3,7 Milliarden
Tabletten, Kapseln, Ampullen, Fertigspritzen und Injektionsfläschchen
produzieren. Diese werden in über
150 Länder exportiert.
Die Bedeutung von Stein unterstreicht
Novartis mit 686 Mio. Franken, die
sie während den letzten drei Jahren
in den Standort investierte. Davon
flossen 61 Mio. Franken in die Modernisierung der Produktionslinie zur
Herstellung gefriergetrockneter Produkte. 125 Mio. Franken wurden in
eines der grössten Rechenzentren der
Schweiz investiert und 500 in die
neue Produktionsanlage für feste Arzneiformen. Auch Roche investierte in
den letzten drei Jahren rund 400 Mio.
Franken in ihren Aargauer Standort.
In Kaiseraugst betreibt Roche eines
von weltweit drei Kompetenzzentren
für die Produktion von flüssigen, sterilen Arzneiformen zur parenteralen
Anwendung sowie ein Laborgebäude
für Qualitätskontrolle und -sicherung.
Aktuell investiert Roche über 500
Mio. Franken in vier neue Bürogebäude für rund 1'300 IT-Mitarbeitende, zwei Service-Gebäude und
eine erweiterte Infrastruktur. Kaiseraugst ist bereits heute das globale
Produktions- und Logistikzentrum
der Firma und soll zukünftig zum
weltweit grössten IT-Stützpunkt
werden.
Syngenta investiert in ihre Standorte
im Aargau zwischen 2007 und 2017
rund 155 Mio. Franken. 60 davon
fliessen in die InfrastrukturErneuerung des Forschungszentrums
Stein (eines der drei wichtigsten
Zentren weltweit für Forschung und
Entwicklung), 55 in den Ausbau der
Produktionsanlage in Kaisten, wo
grosse Mengen wichtiger Pflanzenschutzkomponenten hergestellt
werden. In Münchwilen investiert
Syngenta 40 Mio. Franken in Labor,
Produktion und Entwicklung.
«Wir fühlen uns wohl im Aargau.
Unsere Mitarbeitenden stammen aus
der Region, hier sind wir vernetzt.
Wir schätzen den ausgezeichneten
Anschluss an das öffentliche Verkehrsnetz, die zentrale Lage und den guten
Kontakt zu den Aargauer Behörden.»
Harald Schatzl, CEO Mediwar AG
Flugbild Sisslerfeld (Foto: Gerry Thönen)
Christoph Mäder, Mitglied der
Syngenta-Geschäftsleitung, unterstreicht die Wichtigkeit des Standorts
Aargau für das Unternehmen: «Als
global tätiges Agrarunternehmen,
das in der Schweiz forscht, produziert und den Hauptsitz hat, sind wir
auf gute Rahmenbedingungen angewiesen. Im Aargau finden wir
hierfür günstige Voraussetzungen in
einem innovationsfreundlichen Umfeld. Genau diese Offenheit benötigen wir als Forschungsunternehmen
für unsere Aktivitäten in Stein,
Münchwilen und Kaisten, um Lösungen für eine nachhaltige Ernährungssicherheit für eine wachsende
Weltbevölkerung zu finden. Die gute
Infrastruktur, die Nähe zu massgebenden Forschungsanstalten, aber
auch die hohe Lebensqualität und
der ausgezeichnete Freizeitwert der
Region ermöglichen uns die Rekrutierung der passenden Mitarbeitenden für die weitere Entwicklung
unseres Unternehmens.»
Dynamische Entwicklung geht
weiter
Auch künftig wird der Aargau ein
attraktiver Unternehmensstandort
sein, in den man gerne investiert.
Mit dem Sisslerfeld im Fricktal hat er
eine ganz besondere «Unique Selling
Proposition» in petto: eine der grössten zusammenhängenden Landreserven der Nordwestschweiz. Die Entwicklung dieses zukunftsträchtigen
Landstücks ist Teil der HightechStrategie des Kantons. Ziel ist es, die
sich über die Gemeinden Münchwilen und Sisseln erstreckende Kernzone des Industriegebiets zu entwickeln und wertschöpfungsintensive
Unternehmen anzusiedeln. Dieser
Hightech-Campus profitiert von den
Synergien mit Syngenta, DSM und
Novartis, aber auch von der Nähe
zum Basler Pharma-Cluster. Rudolf
Holzer, Project Manager RED bei
der Steiner AG, ist vom Potenzial des
Sisslerfelds überzeugt: «Das Sisslerfeld ist ein besonders attraktiver
Standort. Dank seiner verkehrstechnisch gut erschlossenen Lage bietet
er ausgezeichnete Bedingungen für
hochkarätige Hightech-Unternehmen.
Zudem bietet die Region einen attraktiven Lebensraum für die künftigen
Mitarbeitenden der anzusiedelnden
Firmen. Aus diesem Grund glauben
wir an die Vision eines HightechCampus, der im Aargau zu einem
qualitativen Wirtschaftswachstum
führen und viele neue Arbeitsplätze
generieren wird. Wir sind überzeugt,
dass die Entwicklung des Sisslerfelds
zusammen mit Grundeigentümern,
Investoren, Nutzern, Planern, der
öffentlichen Hand und allen weiteren
Beteiligten massgeschneidert vorangetrieben und damit eine wertschöpfungsintensive Nutzung realisiert
werden kann.»
Andrea Eichmüller
Aargau Services Standortförderung
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Fricktal – das Aargauer
Boom-Valley
Fricktaler Kirschblüten (Foto: Gerry Thönen)
Rheinlandschaft bei Laufenburg (Foto: Gerry Thönen)
Das Fricktal ist die blühendste Region der Nordwestschweiz – und dies nicht nur wegen
seiner bekannten Kirschbäume. Das Tal im Norden des Aargaus ist eine Boom-Region
mit einer überdurchschnittlichen Wirtschaftskraft. Wir sprachen mit Hansueli Bühler,
Präsident des Fricktal Regio Planungsverbands, über das Fricktaler Wirtschaftswunder.
Das Fricktal boomt: 2012 leistete die
Region einen Beitrag von 14 Prozent
ans kantonale Bruttoinlandprodukt
(BIP). Für den Zeitraum von 2014
bis 2020 wird dem Fricktal ein durchschnittliches jährliches Wachstum
des realen BIPs von 2,5 Prozent prognostiziert (BAK Basel Economics).
Wir haben mit Hansueli Bühler,
Gemeindeammann von Stein und
Präsident des Fricktal Regio Planungsverbands, über die wirtschaftliche Entwicklung des Fricktals
gesprochen.
Auch die Bevölkerungsentwicklung
und die Anzahl der Beschäftigten in
wissensintensiven Unternehmensdienstleistungen lagen im Fricktal in
den vergangenen Jahren deutlich
über dem kantonalen Durchschnitt
und nehmen weiter zu (NAB-Regionalstudie 2010). Dies zeugt von einer
hohen Standortattraktivität.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt
das Fricktal als Schweizer Armenhaus.
Mit dem Einzug der Basler PharmaIndustrie in den späten 50er-Jahren
setzte eine positive Entwicklung ein –
anfänglich vor allem in der Produktion, in der jüngeren Vergangenheit
auch mit hochqualifizierten Arbeitsplätzen in Forschung und Entwicklung.
Herr Bühler, wie sehen Sie die Entwicklung der Region?
Hansueli Bühler, Gemeindeammann Stein und
Präsident Fricktal Regio Planungsverband (Foto: zVg)
Heute ist das Fricktal eng mit der Pharma-Industrie verbunden. Viele Global
Players sind hier ansässig oder haben
wie Solvias oder Tillotts Pharma ihre
Hauptsitze im Fricktal. Welches sind die
Gründe für diese Clusterbildung?
Das Fricktal ist Teil der Life SciencesRegion Basel, weil es einiges zu bieten
hat. Nebst der Nähe zu Basel und
sehr guter Verkehrsanbindung mit
der Autobahn A3 und der S-Bahn
spielen die verfügbaren Flächen und
der gut funktionierende Arbeitsmarkt
eine wichtige Rolle. Der Aargau und
seine Gemeinden gelten als unbürokratisch und wirtschaftsfreundlich.
Zudem verfügt das Fricktal über eine
internationale Schule und attraktive
Wohnlagen in unmittelbarer Nähe
zu den Arbeitsplätzen. Natur und
Landschaft sind noch intakt und bieten gut erreichbare Naherholungsräume. Und die Bodenpreise sind im
Gegensatz zu den Zentren noch
bezahlbar.
Schüler der International School Rheinfelden ISRH beim Mittagessen (Foto: ISRH)
Welche Bedeutung hat das Life
Sciences-Cluster für die Region?
Es bildet das Rückgrat der Fricktaler
Wirtschaft. Schätzungen ergaben,
dass jeder zweite im Fricktal erwirtschaftete Franken direkt oder indirekt aus diesem Bereich stammt.
Was bedeuten die jüngsten Investitionen von Novartis, Roche und Syngenta
für die Entwicklung der Region?
Mit den erheblichen Investitionen
bekennen sich die Basler Konzerne
zum Fricktal. Sie tragen damit wesentlich zur Stärkung dieses Wirtschaftsstandortes bei. Die Aussichten
für eine weitere positive Entwicklung
sind gut. Region und Gemeinden
werden aber darauf achten müssen,
die gute Erreichbarkeit der Arbeitsplätze, die attraktiven Wohnlagen
sowie die intakte Natur und Landschaft zu erhalten – eine grosse
raumplanerische Herausforderung in
der kleinstrukturierten, heterogenen
Gemeindelandschaft des Fricktals.
Gemäss Hansueli Bühler sind die
Chancen für weiteres Wachstum also
da – und sie stehen doppelt gut.
Denn mit dem Sisslerfeld verfügt das
Fricktal über eine der grössten zusammenhängenden Landreserven der
Nordwestschweiz. Zudem profitiert
das Fricktal von der Grenzregion
und den Exportmöglichkeiten in den
baden-württembergischen Raum.
Gute Beziehungen über den Rhein
werden seit jeher gepflegt. Das liegt
auch an der geschichtlichen Entwicklung. Bis 1802 gehörte das Fricktal
gemeinsam mit den nördlichen Nachbarn zu Vorderösterreich. Während
vierzehn Monaten bildete das Fricktal anschliessend einen eigenständigen Kanton. Danach wurde es 1803
von Napoleon Bonaparte dem Aargau zugeteilt. Die guten Beziehungen
zu Süddeutschland blieben.
Andrea Eichmüller
Aargau Services Standortförderung
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PARK innovAARE
beschleunigt Innovation
Aussenansicht PARK innovAARE
(Visualisierung: Investor Hightech-Zone)
Synchrotron Lichtquelle Schweiz (Foto: PSI)
Die einzigartigen Grossforschungsanlagen des Paul Scherrer Instituts ermöglichen
wertvolle Einblicke ins Innere von Materialien. Der Wirtschaftsstandort und Forschungsplatz Schweiz soll künftig verstärkt von den Forschungsergebnissen profitieren und sich so seine Spitzenposition als Innovations-Leader langfristig sichern.
Die weltweit führende Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der
Schweiz gründet unter anderem auf
der hohen Dichte und Qualität ihrer
Forschungsinstitutionen, der exzellenten Zusammenarbeit von Hochschulen und Wirtschaft und den getätigten Investitionen in Forschung
und Entwicklung. 2012 investierte
die Schweiz 3,1 Prozent ihres Bruttoinlandprodukts (BIP) in Forschung
und Entwicklung (Bundesamt für
Statistik).
Geforscht wird auch am renommierten Paul Scherrer Institut (PSI) in
Villigen und Würenlingen im Kanton
Aargau – dem grössten Forschungs-
zentrum für Natur- und Ingenieurwissenschaften der Schweiz. Rund
1'900 Mitarbeitende leisten Spitzenforschung in den Bereichen Physik,
Materialwissenschaften, Biologie,
Medizin, Energie und Umwelt.
Einblicke von unschätzbarem Wert
Von zentraler Bedeutung sind dabei
die komplexen Grossforschungsanlagen, die das PSI entwickelt, baut und
betreibt. Die Synchrotron Lichtquelle
Schweiz (SLS) etwa ermöglicht aussergewöhnliche Einblicke in innere
Vorgänge, Eigenschaften und Strukturen von Materialien und Stoffen.
So kann beispielsweise die Struktur
von Proteinen bestimmt werden, die
«Wir wollen unsere breite Technologiekompetenz den
Unternehmen vermehrt zur Verfügung stellen. Deshalb bauen
wir unsere Aktivitäten im Bereich des Wissens- und
Technologietransfers weiter aus. Mit dem PARK innovAARE
möchten wir einen Beitrag leisten, die Spitzenposition des
Werk- und Forschungsplatzes Schweiz langfristig zu festigen.»
Prof. Dr. Joël Mesot, Direktor Paul Scherrer Institut
Prof. Dr. Joël Mesot (Foto: PSI)
in vielfältiger Weise das Verhalten
von lebenden Zellen steuern. Künftig
werden Forscher schnelle Vorgänge
auf atomarer Ebene auch wie im
Film festhalten können. Die hierzu
notwendige Grossforschungsanlage –
der Freie-Elektronen-Röntgenlaser
SwissFEL – befindet sich im Bau und
wird 2016 den Betrieb aufnehmen.
Der Kanton Aargau unterstützt das
zukunftsträchtige Projekt im Rahmen seiner Hightech-Strategie mit
einem Beitrag von 30 Mio. Franken.
entwicklung. Im Bereich Medizin
arbeitet das PSI mit kantonalen Spitälern erfolgreich an klinischen Entwicklungen. Seit 2013 beispielsweise
testet und evaluiert das PSI zusammen mit dem Kantonsspital Baden
ein vom PSI entwickeltes, verbessertes Bildgebungsverfahren in der
Mammographie. Mit der neuen
Methode könnte Brustkrebs bereits in
einem sehr frühen Stadium erkannt
werden, was die Überlebenschancen
der Betroffenen erhöhen würde.
Kooperationen, die Leben retten
Innovations-Hotspot
Die Grossforschungsanlagen und das
damit verbundene Know-how können auch von Externen genutzt werden. Jährlich machen rund 2'400 Akteure aus Wissenschaft und Industrie
davon Gebrauch. Das PSI forscht,
entwickelt und untersucht auch zusammen mit Industrieunternehmen.
Roche und Novartis betreiben gar
eine eigene Strahllinie an der SLS für
ihre strukturbasierte Medikamenten-
Um den Austausch zwischen Forschung und Wirtschaft zu intensivieren, entsteht in unmittelbarer Nähe
zum PSI der Innovationspark PARK
innovAARE. Unternehmen, die sich
hier ansiedeln, erhalten direkten Zugang zu den Grossforschungsanlagen
des PSI, zu den hochqualifizierten
Fachkräften und deren spezialisiertem Know-how. Zudem profitieren
sie von einem weitverzweigten Ko-
operationsnetz aus Hochschulen,
Forschungsinstitutionen, Wissenstransfer-Einrichtungen und international tätigen Unternehmen.
Der Aargau wurde mit dem PARK
innovAARE als Netzwerkstandort in
die Startkonfiguration des Nationalen
Innovationsparks (NIP) aufgenommen. Zur Startkonfiguration gehören
auch die Hubs in Zürich und Lausanne sowie der Netzwerkstandort der
Kantone JU, BL und BS. Der Bundesrat hat das von der Volkswirtschaftsdirektorenkonferenz (VDK) für den
NIP verabschiedete Umsetzungskonzept übernommen. Die entsprechende
Botschaft wird noch dieses Jahr zuhanden der eidgenössischen Räte verabschiedet. Diese entscheiden voraussichtlich in der Sommer- oder Herbstsession 2015 über den NIP.
www.parkinnovaare.ch
www.psi.ch
Andrea Eichmüller
Aargau Services Standortförderung
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Hightech für die Gesundheit
Seit Gründung 1873 durch Apotheker Samuel Siegfried werden in Zofingen Medikamente hergestellt (Foto: Siegfried AG)
Stolz auf «sein» Traditionsunternehmen: Peter A. Gehler (Foto: Remo Buess)
141-jährig ist die Zofinger Siegfried Gruppe bereits. Sie steht für Exzellenz im
Bereich chemische und pharmazeutische Entwicklung und Produktion. Aber auch
dafür, wie ein Traditionsunternehmen seine Position mit mutigen Entscheiden neu
definieren und behaupten kann.
Peter A. Gehler ist Leiter des Corporate Centers der Siegfried Gruppe und
langjähriges Mitglied der Geschäftsleitung. Zudem ist er im Vorstand der
Aargauischen Industrie- und Handelskammer (AIHK). Wir haben mit ihm
über Medikamenten-Produktion, die
immer stärkere Regulierung und den
Standort Zofingen gesprochen.
Herr Gehler, was macht die Siegfried
Gruppe genau?
Wir entwickeln und produzieren
pharmazeutische Wirkstoffe sowie
fertig formulierte Medikamente. Die
fertigen Medikamente machen etwa
einen Drittel unseres Outputs aus, die
Wirkstoffe rund zwei Drittel.
Aber es gibt doch gar keine SiegfriedMedikamente?
Nein, die gab es bis 1991. Seither sind
wir ein weltweit gefragter Outsourcing-Partner für pharmazeutische
und chemische Produkte.
Wieso lässt eine Firma, die einen
Wirkstoff entdeckt, die Medikamente
dann von einem anderen Unternehmen
herstellen?
Die Entdeckung eines Wirkstoffes ist
ein sehr wichtiger, aber trotzdem nur
der erste Schritt. Dann geht es darum,
diesen Wirkstoff zu produzieren, die
Darreichungsform zu entwickeln und
das fertige Medikament dann auch zu
produzieren. Es braucht also weitere,
Heute werden die Wirkstoffe und Medikamente mit hochmodernen
Produktionsanlagen hergestellt (Fotos: Siegfried AG)
spezialisierte Entwicklungsabteilungen, Maschinen, Qualitätsprüfungsspezialisten und so weiter, bis das
Produkt auf den Markt kommt. Das
alles bieten wir unseren Kunden rund
um den Globus.
Sie sind weltweit tätig. Was wird an
welchen Standorten gemacht?
In Zofingen im Kanton Aargau entwickeln wir Wirkstoffe sowie Fertigprodukte und produzieren Wirkstoffe
und Zwischenstufen. In Malta werden
Fertigprodukte produziert. In unserem Werk in New Jersey, USA, werden ebenfalls Wirkstoffe produziert.
Im Werk in Irvine, Kalifornien, sind
wir in der sterilen Abfüllung aktiv.
Demnächst eröffnen wir eine Produktionsstätte für Wirkstoffe in China,
wo wir seit 2007 bereits mit einer
Repräsentanz in Shanghai vertreten
sind. Die neue Anlage in China wird
uns helfen, konkurrenzfähiger zu
werden, vor allem auch wegen dem
kostengünstigeren Umfeld in China.
Können Sie ein Beispiel eines Wirkstoffes
nennen, der von Siegfried kommt und
den wir in Medikamenten finden?
Beispielsweise Methadon und Nikotin. Das sind Wirkstoffe, die nur unter strengen Kontrollen produziert
und gehandelt werden dürfen. Methadon wird an Drogenabhängige abgegeben, und das Nikotin findet sich
beispielsweise in den Nikotin-Kaugummis zur Raucherentwöhnung.
Der Pharmaziemarkt ist streng reglementiert und überwacht. Wie wirkt sich
das für eine Firma wie Siegfried aus?
Für jedes neue Medikament oder
jeden neuen Wirkstoff kontrollieren
die Behörden des jeweiligen Landes
die ganzen Prozesse, und auch Kunden auditieren uns regelmässig. In
Zofingen beschäftigt sich eine ganze
Abteilung mit Fragen der Qualität
und deren Sicherstellung. Insgesamt
beschäftigen sich zehn Prozent unserer Belegschaft mit Qualitätsanforderungen und Qualitätskontrollen.
Ist der starke Franken ein Problem?
Er erleichtert uns die Arbeit sicher
nicht. Der Standort Schweiz ist
ansonsten für uns viel wert, da wir
für typische Schweizer Werte stehen –
wie Qualität, Präzision, Vertrauen.
Wir sind jedenfalls für rund 100
Millionen kräftig am Investieren. Wir
glauben an den Standort Zofingen.
Und finden Sie genügend qualifizierte
Arbeitskräfte?
Die Nordwestschweiz ist ein Kompetenzzentrum für Chemie und Pharmazie. Ohne Ausländer würden wir
aber nicht alle Stellen besetzen können, im Gegenteil. Die Mehrheit der
höher qualifizierten Fachkräfte, die
wir einstellen, kommt heute aus dem
Ausland.
www.siegfried.ch
Interview: Monique Ryser
1 4 | 1 5 focus aargau
«Wir wollen den Erfolg
unserer Kunden steigern»
Dr. Karen J. Huebscher, CEO Solvias AG (Foto: Remo Buess)
Ein Trumpf: Die aussergewöhnliche Firmenkultur (Foto: Remo Buess)
Diamanten sind der Frauen beste Freunde, sagt man. Das findet auch Karen J.
Huebscher. Zuerst im Verwaltungsrat der Solvias AG in Kaiseraugst, ist sie seit
März 2014 CEO der Hightech-Firma im Bereich Analytik, Pharma und Chemie.
Der Grund: «Solvias ist ein Diamant, den man noch mehr polieren kann.»
Die Solvias wurde 1999 als Management-Buy-out der wissenschaftlichen
Dienste (Analytik, Physik, Synthese,
Katalyse) der Novartis Services AG
gegründet. Karen J. Huebscher ist tief
beeindruckt von den Menschen bei
Solvias AG und deren ausserordentlichem Commitment. Das hat sie motiviert, die Stelle als CEO anzutreten –
zusammen mit der Überzeugung, dass
der Diamant «Solvias» noch mehr
zum Strahlen gebracht werden kann.
Frau Huebscher, woher kommt das hohe Commitment Ihrer Mitarbeitenden?
Wir wissen, dass unsere Mitarbeitenden das Wertvollste der Firma sind.
Noch heute gehört die Firma ihnen:
Wir sind nicht börsenkotiert, und
nur Mitarbeitende können Aktien
erwerben. Dass unser Geschäftskonzept erfolgreich ist, zeigen die Zahlen:
2013 verzeichneten wir bei einem
Gesamtumsatz von 56,6 Mio. Franken ein Wachstum von 26 Prozent
gegenüber dem Vorjahr – inklusive
Akquisitionseffekt durch die Übernahme von Confarma.
Welchen Service bietet Solvias an?
Wir machen Analytik, Forschung und
Projektmanagement im Bereich Medizin, Pharma, Agrotechnik und Kosmetik. Es gibt immer mehr staatliche
Regulierungen, die es einem einzelnen Unternehmen schwierig machen,
Empfang bei Solvias AG (Foto: Remo Buess)
das alles zu erfüllen. Deshalb haben
wir als Outsourcing-Partner gute
Marktchancen, weil wir uns auf die
Analysen, Kontrollen und Verfahren
spezialisieren, die ihrerseits immer
detaillierter und exakter werden.
Der Markt für diese Dienstleistungen
wird noch zunehmen, und wir sind
gut positioniert.
Wie wollen Sie die steigenden Bedürfnisse abdecken?
Indem wir uns immer weiter entwickeln, Partnerschaftsmodelle einführen und Zukäufe machen. So haben
wir kürzlich die Confarma Gruppe
mit Standorten in der Schweiz und
Frankreich zugekauft. Wir wollen
auch im Ausland wachsen. Unsere
Mitarbeiterzahl wird bis Ende Jahr
auf 400 ansteigen.
Welche Berufe sind bei Solvias gefragt?
Chemiker, Biologen, Physiker und
hochqualifizierte Labormitarbeitende.
Wir haben mit rund 35 Prozent ei-
PD Dr. M. Schwarz bei Elektrophorese-Untersuchungen (Foto: Pino Covino)
nen hohen Anteil an promovierten
Mitarbeitenden aus vielen Nationen.
Sie haben ein Studium der Nutztierwissenschaften abgeschlossen und über
Molekulargenetik dissertiert. Wie kamen
Sie zu diesem Fachgebiet?
Schon als Kind hatte ich ein Faible
für Naturwissenschaften und habe
mir einmal einen Chemiekasten und
eine Asbestplatte zum Schutz gewünscht. Bekommen habe ich schliesslich ein Mikroskop...
Meine Eltern waren in der Futtermittelbranche tätig, und wir hatten
oft Forscher bei uns zu Gast. Ich bin
damit aufgewachsen, dass Forscher
gute Ideen und neue Verfahren entwickelten, die Industrie aber nicht
darauf einging. Das hat mich schon
damals beschäftigt, und ich habe mir
immer gewünscht, eine Brücke schlagen zu können zwischen Forschung
und Industrie. Genau das habe ich
dann zu meinem Beruf gemacht.
Was ist das Erfolgsgeheimnis eines
erfolgreichen Unternehmens?
Man muss wissen, was um einen herum passiert, muss sich anpassen und
voraussehen. Die Konkurrenz schläft
nicht, entweder ist man schneller
und besser, oder aber man verliert.
Was uns hilft ist die Passion, die Begeisterung und das Know-how der
Mitarbeitenden. Unsere Firmenkultur ist einmalig. Wir wollen unsere
Kunden so unterstützen, dass sie selber noch erfolgreicher werden.
Warum liegt der Hauptsitz in Kaiseraugst?
Hier sind wir mitten im Pharma- und
Chemiecluster der Region Basel. Zudem waren die Bedingungen gut und
es stand Land zur Verfügung. Wichtig ist, dass auch die Behörden unternehmerisch denken und unkompliziert und sachgerecht handeln.
www.solvias.com
Interview: Monique Ryser
1 6 | 1 7 focus aargau
Vom Aargau in die Welt
Rund um die Welt begegnet man beeindruckenden Persönlichkeiten. Nicht wenige haben ihre Wurzeln im Aargau. In der Rubrik
«Vom Aargau in die Welt» verraten einige
davon, wie sie den Kanton und die Schweiz
wahrnehmen, was sie am Aargau schätzen
oder sich für den Aargau wünschen.
In dieser Ausgabe: Peter A. Gloor,
Wissenschaftler am Massachusetts Institute of
Technology (MIT) und Dozent an zahlreichen
in- und ausländischen Hochschulen.
Peter A. Gloor (Foto: zVg)
Die Sitten und Gebräuche, mit denen ich im Aargau aufgewachsen bin, sind mir sehr wichtig. Dazu zählen Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und ein
respektvoller Umgang miteinander. Deshalb habe
ich vor sechs Jahren meine Informatik-Firma in
Aarau gegründet – im selben Haus, in dem mein
Grossvater mütterlicherseits vierzig Jahre lang ein
Spenglergeschäft führte. Auch mein Grossvater
väterlicherseits hat mich geprägt. Er war Dorfschullehrer in Seon. So kombiniere ich heute
Geschäfts- und Unterrichtstätigkeit.
Meine Tätigkeit als Dozent führt mich in alle Welt.
Seit zwei Jahren unterrichte ich zudem an der
Fachhochschule Nordwestschweiz in Brugg. Hier
sind die Studenten (meistens) pünktlich. In Helsinki sind sie bereits fünf Minuten vor Vorlesungsbeginn anwesend. In den USA beginnen Vorlesungen in der Regel mit einer drei- bis fünfminütigen
Verspätung. Ganz anders ist es in Chile, wo
Vorlesungen mit fünfzehn bis dreissig Minuten
Verspätung beginnen. Von chilenischen Kollegen
habe ich mir sagen lassen, dass der Schweizer
Pünktlichkeitsfimmel bei Weitem überbewertet ist.
Persönlich aber muss ich sagen, dass mir die
finnische Art der Unpünktlichkeit lieber ist.
Auch was das Aushandeln von Verträgen betrifft,
vergleiche ich den Aargau gerne mit Finnland.
Hier tragen die Leute das Herz nicht unbedingt
auf der Zunge, aber sie sagen, was sie meinen und
tun, was sie sagen. Ganz anders in den USA, wo
man unangenehme Dinge lieber nicht sagt, als
Unternehmer aber dann die Hälfte des Gewinns in
Anwälte und umfangreiche Verträge investiert. Ich
hatte meine Vorgängerfirma in den USA. Nach
einem Negativerlebnis habe ich meine jetzige
Firma im Kanton Aargau gegründet, wo ich den
unkomplizierten Umgang mit den Behörden sehr
schätze. Für meine globale Geschäftstätigkeit ist
Aarau mit seiner ausgezeichneten Anbindung ans
Bahnnetz und der Nähe zum Flughafen ZürichKloten perfekt positioniert. Und in der Freizeit
schlägt das Wandern in den Bergen und Skifahren
im Winter sogar Finnland.
Ich möchte meine globale Tätigkeit nicht missen,
aber am liebsten komme ich immer wieder nach
Aarau zurück.
Peter A. Gloor
cci.mit.edu/pgloor
www.galaxyadvisors.com
In der Schatzkiste Fricktal
nach den Sternen greifen
Die Flösserei war ein anstrengender und gefährlicher Beruf
(Foto: Jurapark Aargau)
Blick in die Sterne
(Foto: Hugo Blikisdorf, Verein Sternwarte Cheisacher)
Das Fricktal ist nicht nur wirtschaftlich gesehen galaktisch gut. Entlang des historischen
«Flösserwegs» lassen sich Reisen in die Vergangenheit anstellen, Schwindelfreie geniessen
spektakuläre Ausblicke in faszinierende Naturparadiese – und wem das noch nicht reicht, der
erspäht durchs Teleskop selbst ferne Galaxien.
Bis Ende des 19. Jahrhunderts war
die Flösserei für einige Fricktaler
Gemeinden ein bedeutender Wirtschaftszweig. Unmengen von Tannen,
Kiefern und Eichen wurden über die
Wasserstrasse von Stilli (AG) über
Koblenz (D), Leibstadt (AG) und
Albbruck (D) bis nach Laufenburg
(AG/D) geflösst. Von hier aus wurde
das Holz über den Rhein weiter bis
in die Niederlande transportiert, wo
es für den Schiffs- und Städtebau
stark nachgefragt wurde. Für die
Fricktaler Flösser hingegen endete
die Reise in Laufenburg. Von hier
aus kehrten sie zu Fuss und schwer
beladen nach Stilli zurück. Der Verein «Flösserweg» hat diese kulturhis-
torische, knapp zwanzig Kilometer
lange Strecke beschildert. Der Flösserweg gilt heute als Erlebnis- und
Erholungsgebiet mit wunderschönen
Wander- und Velowegen. Als Geheimtipp empfiehlt es sich allerdings, den
Flösserweg für die eine oder andere
Sehenswürdigkeit zu verlassen. Etwa
für die mittelalterliche Altstadt von
Laufenburg, die mit ihren verwinkelten Gassen, Treppen, Türmen und
Brunnen die Besucher verzaubert.
Auch ein Abstecher auf den Cheisacher
drängt sich geradezu auf. Auf dem
höchsten Punkt des Jurahügels im
oberen Teil des Fricktals (698 m ü. M.)
hat der Trägerverein «Cheisacherturm»
einen filigranen, 24 Meter hohen
Holzturm errichtet. Wer den Turm
besteigt, dem bietet sich eine einmalige Rundsicht auf den Jura, die Alpen
und den Schwarzwald. Wem diese
Aussicht nicht genug ist, der kann
die Sternwarte Cheisacher besuchen
und bei klarer Nacht einen Blick in
die Sterne wagen. Führungen für
Gruppen können beim Verein «Sternwarte Cheisacher» gebucht werden.
www.cheisacher-turm.ch
www.cheisacher.ch > Verein
www.laufenburg.ch
Weitere Fricktaler Schätze finden Sie
unter www.jurapark-aargau.ch
Andrea Eichmüller
Aargau Services Standortförderung
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Agenda 2014/2015
Wo Sie uns treffen
IFJ-Intensivkurs Firmengründung, Aarau
6. November und 8. Dezember 2014
Silicon Valley meets Switzerland, Brugg
12. März 2015
Die Teilnehmenden erfahren am kostenlosen Vorbereitungskurs, wie sie online, unkompliziert und
günstig eine AG oder GmbH gründen können.
Gipfeltreffen der Innovationstreiber in IT und
Medizintechnik aus dem Silicon Valley und den
Technologieführern der Schweiz – eine vielversprechende Begegnung.
Veranstalter: Institut für Jungunternehmen,
in Zusammenarbeit mit Aargau Services Standortförderung
www.ifj.ch, www.aargauservices.ch
Veranstalter: Extendance GmbH, in Zusammenarbeit mit
Aargau Services Standortförderung
www.extendance.com, www.aargauservices.ch
21. Neuunternehmer/innen Forum Aargau,
Brugg
19. November 2014
Die Veranstaltung für angehende und bereits
erfolgreiche Neuunternehmer/innen bietet
kostenlose Fachreferate und dient als NetzwerkPlattform.
Veranstalter: Aargau Services Standortförderung
www.aargauservices.ch
Investorenseminar, Wiesbaden (D)
20. November 2014
Die Veranstaltung informiert deutsche Unternehmer über die Unternehmensgründung im Kanton
Aargau.
Veranstalter: Aargau Services Standortförderung, in Zusammenarbeit mit der Handelskammer Deutschland-Schweiz
www.aargauservices.ch, www.handelskammer-d-ch.ch
9. Swiss Innovation Forum (SIF), Basel
20. November 2014
Im Rahmen des Forums findet die Vergabe des
Swiss Technology Awards 2014 statt. Die Standortförderung Aargau Services präsentiert an der
«Future Expo» zwei Innovationen von Aargauer
Start-up-Unternehmen.
Veranstalter: Swiss Innovation Forum
www.swiss-innovation.com
Weitere Veranstaltungen
Informationsanlass für Unternehmer, Muri
25. November 2014
«Das Freiamt – eine innovative Wirtschaftsregion».
Die Veranstaltung richtet sich an Geschäftsführer,
Geschäftsleitungsmitglieder, Entwicklungsleiter,
Produktverantwortliche und weitere Interessierte
von technischen KMU aus dem Freiamt.
Veranstalter: Hightech Zentrum Aargau AG, in Zusammenarbeit mit Gotthard 3 und der Wirtschaftsregion Oberes Freiamt
www.hightechzentrum.ch/gotthard
«Gute Ideen werden geklaut: So schützen
Sie sich!», Brugg
15. Dezember 2014
Ein Experte vom Eidg. Institut für Geistiges
Eigentum zeigt anhand von Beispielen, was
schützbar ist und wie man gegen Abkupferer
vorgehen kann.
Veranstalter: Institut für Jungunternehmen, in
Zusammenarbeit mit Technopark® Aargau
www.ifj.ch, www.technopark-aargau.ch
9. Life Sciences-Info-Frühstück, Aarau
26. November 2014
Unternehmer der Medizintechnik-Branche
erhalten Gelegenheit, ihr Netzwerk zu pflegen
und neue Kontakte zu knüpfen.
Veranstalter: Aargau Services Standortförderung
www.aargauservices.ch
Weitere Veranstaltungen finden Sie unter:
www.aargauservices.ch
www.agv.ch
www.aihk.ch
www.handelskammer-d-ch.ch
www.hightechzentrum.ch
www.ifj.ch
www.kmuswiss.ch
www.kmuverband.ch
Neu im Aargau
blkSize GmbH
Die blkSize GmbH bietet elektrotechnische Lösungen bei Neuentwicklungen, Anpassungen und Erweiterungen bestehender Anlagen oder Software. Das Spektrum
umfasst Elektronik, Steuerungen, Software und uC-Programmierung. Bei bestehenden Anlagen sorgt die blkSize GmbH bei ihren Kunden für Ersatz, Teilersatz oder
Dokumentation. Das Neuunternehmen mit Standort in Villnachern (AG) setzt dabei
auf die langjährige Industrie-Erfahrung und das breite Know-how seiner Mitarbeitenden.
www.blksize.ch
Core3dcentres Schweiz AG
Die Core3dcentres Schweiz AG ist im Bereich der Zahnmedizin weltweit einer der
grössten Verbunde digitaler Kompetenzzentren. Core3dcentres ist Vermittlerin digitaler Verbindungen zwischen Patienten, Zahnärzten sowie Dentallaboren. Zudem ist sie
Spezialistin für den digitalen Workflow vom Scannen, Designen und Fertigen von
Zahnersatz. Seit April 2014 betreibt Core3dcentres eine Niederlassung in Möhlin (AG)
und beschäftigt aktuell fünf Mitarbeitende.
www.core3dschweiz.ch
nimeg AG
Die nimeg AG ist ein Jungunternehmen, das sich als Engineering-Dienstleister und
Beratungsunternehmen in der Life Sciences-Industrie versteht. Zu seinen Kunden
zählen die Global Players und mittelständischen Firmen der Pharma-Industrie. Die
nimeg AG bedient den gesamten Projekt-Life-Cycle – von der Machbarkeitsstudie bis
zur Realisierung und Validierung. Dies in der Grössenordnung eines Supportauftrages
bis hin zur Generalverantwortung bei Investitionsprojekten. Die nimeg AG hat ihren
Firmensitz in Stein (AG) und beschäftigt zehn Mitarbeitende.
www.nimeg.ag
Voith Industrial Services GmbH
Voith Industrial Services GmbH bietet mit weltweit knapp 21'000 Mitarbeitenden
technische, prozessorientierte Dienstleistungen für die Energiewirtschaft. Dazu zählen
die Instandhaltung und Wartung von Maschinen-, Apparate-, Kessel- und Fördertechnik, aber auch Inspektion/Revision von Turbinen und Lösungen im kerntechnischen
Bereich. Voith ist zudem Spezialistin bei der Konstruktion, Fertigung und Montage
zahlreicher Kraftwerkskomponenten sowie Nebenanlagen. Seit 2014 ist die Voith
GmbH auch in Hunzenschwil (AG) vertreten.
www.voith.de/EnPC-Energie
KANTON AARGAU
Aargau Services Standortförderung
Postfach, CH-5001 Aarau
Tel. +41 62 835 24 40, Fax +41 62 835 24 19
aargau.services@ag.ch, www.aargauservices.ch