JAMAIKA WATERHOUSE IM AUFWIND CRISTIANO RONALDO
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JAMAIKA WATERHOUSE IM AUFWIND CRISTIANO RONALDO
NR. 56, 14. NOVEMBER 2014 DEUTSCHE AUSGABE Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904 JAMAIKA WATERHOUSE IM AUFWIND CRISTIANO RONALDO SOCIAL-MEDIASPITZENREITER SANDRA STARKE AUS NAMIBIA IN DIE BUNDESLIGA Nomaden des Fussballs DIE GROSSE WANDERLUST W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L 6 Nord- und Mittelamerika 35 Mitglieder www.concacaf.com Nomaden der Fussballwelt Mit dem Ball am Fuss entdecken sie die Welt: Jede Saison wechseln Hunderte Fussballer den Klub, die Liga oder sogar den Kontinent. Sowohl junge Talente als auch gestandene Profis suchen nicht nur neue Herausforderungen und weitere Erfolge, sie wollen auch fremde Kulturen kennenlernen und die Welt bereisen. Jordi Punti stellt eine fiktive Mannschaft der Fussball-Nomaden zusammen. 15 Sepp Blatter In Berlin wurde die deutsche Nationalmannschaft einen Tag nach dem 25. Jahrestag des Mauerfalls mit der höchsten Auszeichnung, die deutsche Sportler erhalten können, ausgezeichnet: dem Silbernen Lorbeerblatt. Anlässlich dieser Ereignisse erinnert der FIFA-Präsident in seiner Kolumne daran, “welch grosse integrative Kraft unser Sport gerade in Deutschland hat.” 30 B allon d’Or An der FIFA-Gala am 12. Januar 2015 in Zürich wird auch das Tor des Jahres ausgezeichnet (Puskas-Award). Manche Treffer werden legendär und verändern Karrieren schlagartig. Die spektakulärsten WM-Treffer auf einen Blick. Südamerika 10 Mitglieder www.conmebol.com 37 Sandra Starke Als Mädchen reiste sie um die halbe Welt, um eine Zukunft im Fussball zu haben. 16 Jamaika Waterhouse muss auf die Reggae Boyz (im Bild: Kemar Lawrence) verzichten. Die grosse Wanderlust Unser Cover zeigt den deutschen Torhüter Lutz Pfannenstiel in der Namib-Wüste im Süden Namibias (Ende März 2014). Bei der kommenden Frauen-WM sind 24 Teams zugelassen, die sich wie folgt auf die Konföderationen aufteilen: AFC: 5 Teams, CAF: 3 Teams, CONCACAF: 3,5 Teams*, CONMEBOL: 2,5 Teams*, OFC: 1 Team, UEFA: 8 Teams, Gastgeber: Kanada *Das Team auf Rang vier der CONCACAF-Qualifikation spielt in zwei Entscheidungsspielen (Hin- und Rückspiel) gegen das Team auf Rang drei der CONMEBOL-Qualifikation um einen Startplatz bei der Endrunde. Qualifiziert Costa Rica Mexiko USA Qualifiziert Brasilien Kolumbien Playoff Rückspiel 2. Dezember 2014 Trinidad und Tobago – Ecuador Playoff Hinspiel 8. November 2014 Ecuador – Trinidad und Tobago 0:0 Kanada (Gastgeber) 2 T H E F I FA W E E K LY Keystone, imago, HMIMA Haikel, Getty Images Jan van der Velden (Bild) D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L Europa 54 Mitglieder www.uefa.com Afrika 54 Mitglieder www.cafonline.com Asien 46 Mitglieder www.the-afc.com Ozeanien 11 Mitglieder www.oceaniafootball.com 25 Cristiano Ronaldo Soziale Netzwerke: CR7 ist beliebteste Sportler im Netz. 17 Tunesien Der harte Konkurrenzkampf stärkt die Mannschaften der Ligue 1. (Im Bild: Franck Kom, Étoile du Sahel (l.), Ghilane Chalali, Espérance Tunis) Qualifiziert Deutschland England Frankreich Norwegen Schweden Schweiz Spanien + Playoff Sieger The-FIFA-Weekly-App The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA, erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und ist auch auf Ihrem Tablet verfügbar. http://de.fifa.com/mobile Qualifiziert Elfenbeinküste Kamerun Nigeria Qualifiziert Australien Japan Republik Korea Thailand VR China Qualifiziert Neuseeland T H E F I FA W E E K LY 3 sharecocacola.com #shareacocacola Coca-Cola and the contour bottle are registered trademarks of the Coca-Cola Company. Share a with UNCOVERED Von Ort zu Ort Zugvögel in der Formation eines (Fuss-)Balls. Fernweh E ine Karriere im Fussball bemisst sich an den Titeln, die jemand erringt – so lautet die weit verbreitete und ohne Weiteres zutreffende Ansicht. Und doch: Erfolg als Profi bedeutet nicht zuletzt, seinen Lebensunterhalt mit dem Fussball bestreiten, dabei Erfahrungen sammeln und Erlebnisse geniessen zu können. Unser Mitarbeiter Jordi Punti stellt ab Seite 6 ein imaginäres Team der Fussball-Nomaden vor, die auf so manchem Platz auf dieser Welt zu Hause waren – bis sie weiterzogen. D I er portugiesische Weltfussballer Cristiano Ronaldo ist nicht nur auf dem Platz die Nummer eins der Welt. In den sozialen Netzwerken hat kein S portler auch nur annähernd so viele Anhänger. Ab Seite 24 erfahren Sie, warum das so ist. n seiner wöchentlichen Kolumne geht FIFA-Präsident Blatter auf Seite 23 auf die Kunst der richtigen Entscheidung ein. “Der Fussball ist wie das Leben: In jeder Szene wird man vor ein Problem gestellt, das es zu lösen gilt.” Sepp Blatter fährt fort: “Die deutsche Mannschaft hatte im vergangenen Sommer in jeder Situation die weltmeisterliche Antwort bereit. Davor ziehe ich den Hut.” Å Abir Sultan / Keystone Perikles Monioudis T H E F I FA W E E K LY 5 NOMADEN DER FUSSBALLWELT Was heisst Erfolg im Fussball? Titel, Titel und nochmals Titel, sagen die Einen mit Recht. Andere aber sagen: Die Welt entdecken! D ie Migrationsbewegungen im Fussball sind schlechter k alkulierbar als die der Zugvögel. In jeder Saison wechseln Hunderte Fussballer auf der ganzen Welt den Klub, die Liga und sogar den Kontinent. Mittlerweile sind es nicht nur junge Talente aus Südamerika und Afrika, die sich nach Europa aufmachen. Die Globalisierung hat den Markt in den letzten Jahren aufgemischt, und eine grosse Zahl von Sportlern sucht neue Herausforderungen in weniger bekannten, aber finanzstarken Ligen. Im Vergleich zum Modell des Spielers, der während seiner Karriere stets für denselben Klub aktiv ist, erfreut sich das Profil des Fussballnomaden und das Kennenlernen fremder Kulturen zunehmender Beliebtheit. In einigen Fällen wird dabei die persönliche Erfahrung höher gewichtet als der sportliche Erfolg. Die Spieleragenten reiben sich die Hände, denn die Spielpläne der unterschiedlichen Wettbewerbe ermöglichen einen kurzfristigen Wechsel von einer Hemisphäre in die andere. Nehmen wir hier zum Beispiel den 6 T H E F I FA W E E K LY panier David Villa. Der 32-Jährige, der zuvor bei fünf spanischen Klubs S aktiv gewesen war, verliess Atlético Madrid in Richtung Australien, um dort mehrere Partien für Melbourne City zu bestreiten. Im Januar wird er für das neue MLS-Team New York City spielen. Während wir alle unsere Aufmerksamkeit auf den jüngsten Rekord von Lionel Messi oder die letzte Parade von Manuel Neuer richten, ist Tausende Kilometer entfernt jeden Samstag ein Albaner, Besart Berisha, der Held von Melbourne Victory (Australien) und ein Slowene, Luka Z inko, versucht in Hangzhou (China), Ordnung ins Spiel zu bringen. Vor 30 Jahren wären die Abenteuer eines Engländers in Thailand oder eines Ghanaers in I srael noch Stoff für eine Reportage im “National Geographic” gewesen. Heute fragt man sich, was man nun von einem serbischen Stürmer halten soll, der in Schweden aktiv ist, zuvor jedoch bereits in Indien, Rumänien, Israel und Montenegro gespielt hat. Die Antwort verbirgt sich in einer Auswahl von Weltenbummlern, deren Trikots idealerweise das Logo der Vereinten Nationen zieren müsste. Wir porträtieren elf Spieler, die im Durchschnitt 32 Jahre alt Anja Denker Jordi Punti NOMADEN DES FUSSBALLS LUTZ PFANNENSTIEL Am weitesten gereist Lutz Pfannenstiel hat in allen sechs FIFA-Konföderationen Fussball gespielt. Geburtsdatum, Geburtsort 12. Mai 1973, Zwiesel (Deutschland) Position Torhüter Stationen 1. FC Bad Kötzting, Penang FA, FC Wimbledon, Nottingham Forest, Orlando Pirates, Sembawang Rangers, TPV Tampere, Haka Valkeakoski, PK Isalmi, Wacker Burghausen, Geylang United, Dunedin Technical, Bradford Park Avenue, ASV Cham, Baerum SK, Calgary Mustangs, Otago United, Vllaznia Shkoder, Vancouver Whitecaps, CA Hermann Aichinger, Flekkeröy IL, Manglerud Star, Ramblers Kontinente / Länder Europa (Albanien, Deutschland, England, Finnland, Norwegen), Asien (Malaysia, Singapur), Afrika (Namibia, Südafrika), Nordamerika (Kanada), Südamerika (Brasilien), Australien-Ozeanien (Neuseeland) Nationalteam Deutschland U17 Auf grosser Fahrt Marc Crosas Luque teilt sich via soziale Netzwerke mit. Twitter sind und insgesamt für über 100 Teams in fast 40 Ländern der Welt aktiv waren. Sie mögen vielleicht nicht alle weltbekannt sein, sie wären a llerdings durchaus repräsentativ für den aktuellen Fussball, wenn sie gemeinsam auf dem Spielfeld stünden. Der verantwortliche Trainer könnte natürlich kein anderer als der weise Bora Milutinovic sein, der über Erfahrungen aus fünf Kontinenten verfügt. Torhüter Lutz Pfannenstiel hat seine Karriere zwar 2011 beendet, dennoch gebührt ihm die Position des Torhüters in dieser Auswahl. Schliesslich hat er im Laufe seiner Karriere den Länder- und Klubrekord gebrochen und war, einmal abgesehen von der 2. Bundesliga, unter anderem in Malta, Namibia, Singapur, Malaysia und Finnland aktiv. Seine Autobiographie “Unhaltbar: Meine Abenteuer als Welttorhüter” ist ein Schmankerl der Fussballgeographie und -soziologie und liest sich wie ein Abenteuerroman. In einem seiner Projekte kämpft er mit fussballerischen Mitteln gegen die Erderwärmung. MARC CROSAS LUQUE Geburtsdatum, Geburtsort 9. Januar 1988, San Feliu de Guíxols (Spanien) Position Mittelfeldspieler Stationen FC Barcelona, Olympique Lyon, Celtic Glasgow, Wolga Nischni Nowgorod, Santos Laguna, Leones Negros de la Universidad de Guadalajara Kontinente / Länder Europa (England, Russland, Schottland, Spanien), Nordamerika (Mexiko) Nationalteam Spanien U21 T H E F I FA W E E K LY 7 NOMADEN DES FUSSBALLS Abwehr Madjid Bougherra wurde in einem vorwiegend von Menschen arabischer Abstammung bewohnten Vorort von Dijon (Frankreich) geboren und entschloss sich, für die algerische Nationalmannschaft zu spielen. Diese Entscheidung hat seine Karriere entscheidend beeinflusst. Laut eigener Aussage konnte er dadurch sein strenges Umfeld in Frankreich verlassen und sich neue “kulturelle Elemente, Bildung, Denkweise sowie andere Werte” aneignen. Bougherra, der bei der WM in Brasilien als Kapitän Algeriens fungierte, startete seine Karriere bei Gueugnon in der zweiten französischen Liga, wechselte aber bald nach England und später nach Schottland. Mit den Glasgow Rangers wurde er dreimal schottischer M eister. Bei den Titelfeiern präsentierte er gern die algerische Flagge, wofür die Rangers-Fans nicht immer Verständnis hatten, denn sie sahen darin die Farben von Celtic Glasgow. Dank seiner arabischen Wurzeln war er in den letzten Jahren bei Lekhwiya in Katar sowie bei Al-Fujairah in den Vereinigten Arabischen Emiraten aktiv, wo er noch immer unter Vertrag steht. KARL FREDRIK LJUNGBERG Geburtsdatum, Geburtsort 16. April 1977, Vittsjö (Schweden) Position Mittelfeldspieler Stationen Halmstads BK, FC Arsenal, West Ham United, Seattle Sounders, Chicago Fire, Celtic Glasgow, Shimizu S-Pulse, Mumbai City Kontinente / Länder Europa (England, Schottland, Schweden), Nordamerika (USA), Asien (Indien, Japan) Nationalteam Schweden Im Cab durch New York City Fredrik Ljungberg auf Achse. 8 T H E F I FA W E E K LY Michael Beauchamp: Australien gehört zu den Regionen, in die es Kosmopoliten verschlägt; die eigenen Stars sind aber ebenfalls bereit, sich in neuen Ligen zu versuchen. Ein Beispiel dafür ist Michael Beauchamp, der diese Woche angekündigt hat, die Fussballschuhe nach dem Ende seines Vertrages mit PTT Rayong (Thailand) an den Nagel zu hängen. Die Erfahrung in der Liga Thai 1 war für den Verteidiger nicht besonders befriedigend. Beauchamp hatte wenige Monate zuvor mit den Western Sydney Wanderers den zweiten Platz in Australien errungen und damit eine glanzvolle Karriere bei diversen australischen Vereinen gekrönt. Der Wechsel zu einem ausländischen Verein war für ihn nichts Neues. 2007 hatte Beauchamp bereits das “Abenteuer Europa” ausprobiert, als er zwei Spielzeiten für den 1. FC Nürnberg in Deutschland und eine weitere für Aalborg in Dänemark aktiv war. Spuren hat er allerdings vorwiegend bei den sieben australischen Klubs hinterlassen, für die er gespielt hat und die ihm den Sprung in die Nationalmannschaft ermöglichten. Pa Modou Kah wurde 2011, in seiner letzten Saison bei Roda JC Kerkrade in den Niederlanden, durch einen herausragenden Treffer berühmt, einen Seitfallzieher, der dank YouTube um die Welt ging. Der starke und ballgewandte Innenverteidiger spielte zuvor dank seiner Fähigkeiten jedoch auch in Ländern wie Norwegen, Schweden, Katar und Saudiarabien und ist derzeit in den USA aktiv. Der aus Gambia stammende Kah erhielt seine fussballerische Ausbildung in Norwegen und legte in sieben Spielzeiten in der niederländischen Liga einen Qualitätssprung hin. Als er in der nordamerikanischen Liga MLS bei den Portland Timbers ankam, sagte er: “Meine Frau und ich reisen sehr gern und lernen gern neue Kulturen und Leute kennen. Wir waren schon an vielen Orten, guten und schlechten, mit guten und schlechten Menschen. Darauf kommt es im Augenblick an. Wir sind in Portland, und die Stadt gefällt uns sehr.” NOMADEN DES FUSSBALLS Álvaro Mejía wird wahrscheinlich von seinen Teamkameraden bei Al-Shahaniya in Katar ab und an gefragt, wie es ist, mit Zinédine Zidane und David Beckham zu spielen. Mejía wurde in der Nachwuchsabteilung von Real Madrid ausgebildet und gehörte einige Jahre dem berühmten Team der Galaktischen an. Angesichts der geringen Chancen auf einen Stammplatz wechselte er zu Real Murcia, einem Klub mit bescheideneren Mitteln, bei dem er es zum Mannschaftskapitän brachte. Aufgrund der wirtschaftlichen Probleme des Klubs zog es ihn für ein Intermezzo nach Frankreich und später in die Türkei zu Konyaspor, anschliessend nach Griechenland. Obwohl er durchaus Angebote für eine Rückkehr nach Spanien bekommen hatte, entschied er sich laut eigenen Angaben für das Ausland, weil dies “persönlich bereichernder” sei. Seine bislang letzte Station lautet Katar, wobei ihn, wie er versichert, die Erfahrungen von Real-Idol Raúl in seiner Entscheidung für den Klub beeinflusst hätten. Mittelfeld Rohan Ricketts hat bei elf Klubs in neun unterschiedlichen Ländern gespielt und ist der Globetrotter in Person. In einigen Spielzeiten war er unter Ausnutzung der Pausen in den Spielplänen sogar in zwei unterschiedlichen Ligen aktiv. Seine Fussballleidenschaft bringt er auch noch auf andere Weise zum Ausdruck, er verdingt sich nämlich nebenbei als Kommentator auf Twitter und in anderen Medien und hat mit “Column 10” einen eigenen Blog. Ricketts, der mit PTT Rayong gerade die thailändische Saison abgeschlossen hat, stammt ursprünglich aus der Talentschmiede des FC Arsenal, wechselte dann aber 2002 zum Erzrivalen Tottenham Hotspur. Dort hat er die meisten Partien bestritten. Seitdem war er auch noch in Deutschland, Ungarn, der Republik Moldau, Irland, Kanada, Indien, Ecuador sowie für weitere Teams in England aktiv. R icketts berichtet, er sei an einigen Orten Opfer rassistischer Anfeindungen geworden und habe an anderen Probleme gehabt, zu seinem Geld zu kommen. Dennoch sei ihm das Interesse an Neuem und die Begeisterung der Fans immer wichtiger gewesen. ROHAN RICKETTS Geburtsdatum, Geburtsort 22. Dezember 1982, London (England) Position Mittelfeldspieler Stationen FC Arsenal, Tottenham Hotspur, Coventry City, Wolverhampton Wanderers, Queens Park Rangers, FC Barnsley, Toronto FC, Diosgyöri VTK, FC Dacia Chisinau, SV Wilhelmshaven, Shamrock Rovers, Exeter City, Dempo SC, Deportivo Quevedo Kontinente / Länder Europa (England, Ungarn, Moldawien, Deutschland, Irland), Nordamerika (Kanada), Asien (Indien), Südamerika (Ecuador) Nationalteam England U18 England U20 England U21 Bulls Press, David Ashdown / Independent Marc Crosas hat es als jüngster Spieler in diese Auswahl der Weltenbummler geschafft, was mit seiner grossen Fussballleidenschaft zusammenhängen mag. Crosas wurde in der Akademie des FC Barcelona ausgebildet und entwickelte sich zu einem hervorragenden zentralen Mittelfeldakteur. Der ballgewandte Spieler, der vor allem bei der Ballverteilung überzeugt, debütierte unter Frank Rijkaard in der ersten Mannschaft. In der folgenden Saison wurde er unter Pep Guardiola allerdings an Olympique Lyon ausgeliehen. Eigentlich hatte Crosas immer vorgehabt, eines Tages zu Barça zurückzukehren, sein nächster Klub war aber Celtic Glasgow, wo er zu einem Idol der Fans avancierte. Drei Jahre später musste er erkennen, dass er keinen Stammplatz bekommen würde und sich “von einem Spieler in einen Fan verwandelt” hatte. Er entschloss sich zu einem Wechsel. Nach einem kurzen Intermezzo im russischen Fussball verschlug es Crosas nach M exiko, wo er mittlerweile seit vier Spielzeiten unter Vertrag steht (derzeit bei den Leones Negros in Guadalajara). Seine Bande mit dem mexikanischen Fussball haben Crosas dazu bewogen, zu sagen, er würde lieber für die mexikanische Nationalmannschaft spielen als für die spanische. Noch lieber liefe er wohl für ein unabhängiges Katalonien auf. Fredrik Ljungberg: Viele werden jetzt überrascht sein, weil sie dachten, er habe seine Karriere bereits beendet, und so war es eigentlich auch. Nach über zwei Jahren ohne Spielpraxis hat Ljungberg diesen Sommer dann allerdings ein Angebot von Mumbai City in der neuen Hero Indian Super League angenommen. Dort soll er dem Klub mit “Wissen und Erfahrungen aus der englischen Premier League” weiterhelfen, wie er auf Twitter verbreitete. Ljungbergs Debüt steht aufgrund einer Verletzung zwar noch aus, er wird aber auf jeden Fall nach Asien zurückkehren, nachdem er zuletzt bereits für Shimizu S-Pulse in Japan aktiv gewesen war. Zuvor hatte er sich nach vielen erfolgreichen Jahren beim FC Arsenal in der nordamerikanischen und schottischen Liga versucht. Mal hier, mal dort Rohan Ricketts in der freien Natur. T H E F I FA W E E K LY 9 NOMADEN DES FUSSBALLS “Man soll niemals nie sagen” Herr Pfannenstiel, können Sie eine Karriere wie die Ihre anderen Spielern empfehlen? Lutz Pfannenstiel: Der Fussball hat sich in den letzten fünf bis zehn Jahren stark verändert, er hat weiter globalisiert. Es ist nichts Besonderes mehr, dass in jeder Liga der Welt ausländische Spieler aktiv sind. Zu meiner Zeit hatten wir ein Champions-League-Spiel auf den Malediven. Der Gegner war eine eher schwache Mannschaft, aber es gab einen Brasilianer im Team. Dies zeigt, dass man in aller Herren Länder Spieler aus Südamerika oder Europa finden kann. Es wird tendenziell in Zukunft auch so weitergehen. Was macht das Ausland so reizvoll? Wenn man als Spieler ins Ausland geht, will man sich sportlich weiterentwickeln. Aber man entwickelt sich definitiv als Person weiter. Wenn man als junger Spieler ins Ausland geht, ist das sicher immer interessant und meiner Meinung nach auch die richtige Entscheidung. Was war die aufregendste Station in Ihrer Karriere? Man muss unterscheiden zwischen dem Alltag und dem Fussballerleben. In meinen Augen ist Brasilien das schönste Land. Für mich ist es das Mutterland des Fussballs. Die Fans sind klasse und enthusiastisch. Auch sehr schön war meine Zeit in Vancouver, in der nordamerikanischen Liga, weil es auch eine ganz besondere Stadt ist. Generell hat es mir eigentlich überall gut gefallen. Auch in Ländern, mit denen man gemeinhin nicht viel Gutes verbindet. Aber Brasilien und Kanada stechen positiv heraus. Erinnern Sie sich an ein besonders denkwürdiges Erlebnis? (lacht) Da gibt es bei mir ja einige, beispielsweise als auf dem Schreibtisch eines Präsidenten eine Pistole auftauchte. Der vollkommenste Moment aber war im Maracanã-Stadion, im Pokalspiel gegen Botafogo. Es war mein erstes offizielles Spiel in Brasilien. Das Ganze, auch das Drumherum, war ganz besonders. Es war einer dieser magischen Momente. Ich war da ja auch schon etwas älter. Das ist schwer zu sagen. Es ist ja kaum zu glauben, dass ich schon seit vier Jahren in Hoffenheim bin. Ich will hier noch einiges erreichen. Ausserdem bin ich für die FIFA als Torwart-Instruktor unterwegs. Ob sich dann irgendwann nochmals ein Wechsel ins Ausland abzeichnet, kann ich schlecht beurteilen. Ich fühle mich in Hoffenheim sehr wohl. Aber man soll niemals nie sagen. 10 T H E F I FA W E E K LY Mehr über Lutz Pfannenstiels Abenteuer: “Unhaltbar: Meine Abenteuer als Welttorhüter”. 256 Seiten, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg. Pixathlon Was haben Sie noch vor? NOMADEN DES FUSSBALLS Angriff Edu: Kein anderes Land “exportiert” so viele Spieler wie Brasilien. Das Jogo bonito findet in allen Ligen Anklang, insbesondere in Gestalt eines torgefährlichen Stürmers. Eduardo Gonçalves de Oliveira, Edu, erzielt bereits seit mehr als zehn Jahren Tore im Ausland – seit er sich aus der zweiten brasilianischen Liga verabschiedet hat. Den Grossteil seiner Karriere verbrachte er in Deutschland, wo er etwa bei Schalke 04 und Mainz 05 aktiv war. Später zog es ihn zum türkischen Klub Besiktas Istanbul und mit China, Südkorea und Japan in drei asiatische Länder. Für seinen aktuellen Klub, FC Tokyo, hat er in dieser Saison bereits elf Treffer erzielt. Man kann sich gut vorstellen, welches Heimweh einen Brasilianer im kalten russischen Winter, in der iranischen Wüste oder im bolivianischen Hochland plagen mag. Allerdings besagt die Statistik, dass ein Brasilianer bei seinem Klub fast immer Gesellschaft von einem Landsmann hat. Nicolas Anelka hat genau wie Ljungberg auch ein Angebot von Mumbai City angenommen, um seine lange und abwechslungsreiche Karriere noch etwas zu verlängern. Anelka ist gewissermassen der VIP-Weltenbummler, ein Titel, den ihm in einigen Jahren vielleicht Zlatan Ibrahimovic oder Mario Balotelli streitig machen könnten. Gemeint ist ein Spieler, der nur bei grossen Klubs auf Champions-League-Niveau unterschreibt, auch wenn er nicht lange bleibt. Anelka startete bei Paris Saint-Germain und machte später unter anderem bei Arsenal, Real Madrid, Liverpool, F enerbahce, Manchester City, Chelsea und Juventus Station. In Turin bestritt er lediglich zwei Partien, gewann aber den Scudetto, den italienischen Meistertitel. Vor seiner Ankunft in Indien war seine ungewöhnlichste Station wohl Shanghai Shenhua. Als man ihn nach seiner sportlichen Erfahrung fragte, während er in Shanghai unter Vertrag stand, sagte er: “Wenn ich meine Karriere beende, möchte ich sagen können, dass ich viele Menschen und Kulturen aus unterschiedlichen Teilen der Welt kennengelernt habe. Das ist für mich sehr wichtig.” Besart Berisha benötigte einige Jahre, um seinen Platz in der Welt zu finden, und dann fand er ihn an deren anderem Ende. Er hatte seine Profikarriere in Hamburg begonnen, dann ging es für ihn aber glücklos in Norwegen und Dänemark weiter. Er kehrte nach Deutschland zurück, wo er in der zweiten Liga spielte – und es ging stetig bergab. Damals erhielt Berisha über einen Freund ein Angebot von Brisbane Roar in Australien. Anfangs dachte er, die Entfernung sei zu gross, aber ein Trainer überzeugte ihn mit fussballerischen Argumenten: “Wir spielen mit nur einer Spitze, wie der FC Barcelona, und du wirst der einzige Stürmer sein und viele Pässe erhalten.” Seitdem sind vier Spielzeiten vergangen. Heute spielt Berisha für Melbourne Victory. Mit seiner aggressiven, präzisen und schnellen Spielweise konnte Berisha Torerfolge feiern und Trophäen erringen – und er ist zu einem Aushängeschild der A-League avanciert. Zuvor war er zwar einige Male für die albanische Nationalmannschaft aktiv; seit er in Australien ist, hat sich das Thema aber für ihn erledigt. Die Entfernung ist zu gross. PA MODOU KAH Geburtsdatum, Geburtsort 30. Juli 1980,Banjul (Gambia) Position Verteidiger Stationen Valerenga IF, Allmänna Idrottsklubben, Roda JC Kerkrade, Al-Khor SC, Qatar SC Kontinente / Länder Europa (Norwegen, Schweden, Niederlande), Asien (Katar) Nationalteam Norwegen @PMKAH “Wer fordert mich heraus?” twittert Pa Modou Kah aus Katar. T H E F I FA W E E K LY 11 NOMADEN DES FUSSBALLS VELIBOR OBRAD “BORA” MILUTINOVIC Geburtsdatum, Geburtsort 7. September 1940, Bajina Basta (Jugoslawien) Position Mittelfeld Stationen als Spieler OFK Belgrad, Partizan, Winterthur, Monaco, Nizza, Rouen, Club Universidad Nacional Stationen als Trainer Club Universidad Nacional, Mexiko, San Lorenzo, Udinese, Veracruz, Tecos UAG, Costa Rica, USA, Nigeria, MetroStars (heute NY Red Bull), China, Honduras, Al Sadd, Jamaika, Irak Kontinente / Länder Europa (Frankreich, Italien, Jugoslawien, Schweiz), Nordamerika (Costa Rica, Honduras, Jamaika, Mexiko, USA), Südamerika (Argentinien), Asien (China, Irak, Katar), Afrika (Nigeria) Rekordhalter Bora Milutinovic hat fünf Nationalteams an einer WM betreut: Mexiko (1986), Costa Rica (1990), USA (1994), Nigeria (1998), China (2002) 12 T H E F I FA W E E K LY Trainer Bora Milutinovic: Man fragt sich, was wohl im Kopf von Bora Milutinovic vorgeht und wie er den Fussball nach so vielen Jahren der Trainertätigkeit an so vielen unterschiedlichen Orten sehen mag. Er nahm als erster Trainer an fünf Weltmeisterschaften teil – und zwar mit fünf unterschiedlichen Ländern: Mexiko (1986), Costa Rica (1990), USA (1994), Nigeria (1998) und China (2002). Ausserdem hat er mehr als 15 Klubs und Nationalmannschaften mit sehr unterschiedlichen Hintergründen wie Irak, Honduras oder Jamaika trainiert. “Ich bin mehr Mexikaner als Serbe”, sagte er in einem Interview mit The FIFA Weekly vor ein paar Monaten; und er erinnert sich an seinen ersten internationalen Erfolg, das Erreichen des Viertelfinales bei der WM 1986 in Mexiko. Diese Erfahrung habe sein Leben verändert, wie er berichtet, und seitdem ist Milutinovic zum besten Dolmetscher einer Weltsprache geworden: der Sprache des Fussballs und der Spielerpsychologie. Er weiss, wie man im Sinne der Mannschaft das Beste aus jedem einzelnen Spieler herausholt. CARON PHILIPPE/PRESSE SPORTS Gut in Schuss Bora Milutinovic in Katar. NOMADEN DES FUSSBALLS MADJID BOUGHERRA Geburtsdatum, Geburtsort 7. Oktober 1982, Longvic (Frankreich) Position Verteidiger Stationen FC Gueugnon, Crewe Alexandra, Sheffield Wednesday, Charlton Athletic, Glasgow Rangers, Lekhwiya, Fujairah SC Kontinente / Länder Europa (Frankreich, England, Schottland), Asien (Katar, Vereinigte Arabische Emirate) Nationalteam Algerien imago Schottischer Pokalsieger Madjid Bougherra feiert mit der algerischen Fahne. “Ich versuche mit meinen Mannschaften stets, die Menschen glücklich zu machen, und hier ist das doppelt so wichtig”, sagte er 2009, als er Irak trainierte und das Land von politischer und gesellschaftlicher Instabilität schwer gezeichnet war. Der mittlerweile 74-Jährige hält nie inne, hat stets neue Pläne und sagt, die Zeit sei sein “grösster Feind”. Er lebt in Katar und ist mit Blick auf die WM 2022 an mehreren P rojekten zur Entwicklung des Fussballs beteiligt. Wie andere grosse Teams verfügt auch diese Elf der Weltenbummler über eine Ersatzbank, deren Stars ebenfalls eine gute Rolle spielen könnten. Die Liste der Spieler-Nomaden wird immer länger und bietet aussergewöhnliche Geschichten. Das sind Fussballer, die nach dem Motto “Besser der Kopf einer Ratte als der Schwanz eines Löwen” leben, und denen es nichts ausmacht, ans andere Ende der Welt zu reisen. Zu dieser Kategorie gehört auch Harrison Muranda aus Kenia, ein Stürmer, der in Afrika Karriere machte, wo er in seinem Heimatland, in Oman und in Äthiopien aktiv war; er zog später nach Indien und Viet- nam. Oder Hrayr Mkoyan, Verteidiger der armenischen Nationalmannschaft, der derzeit für den iranischen Klub Esteghal spielt und zuvor schon in Russland und Tschechien aktiv war. Oder Aleksandar Duric, mittlerweile nicht mehr aktiv, der für die Nationalmannschaft Singapurs spielte und zuvor unter anderem in Ungarn und Australien unter Vertrag gestanden hatte. Oftmals begeben sich auch Spieler, die alles gewonnen haben, auf Abenteuerreise, weil sie die Fussballschuhe noch nicht an den Nagel hängen möchten. Das trifft auf den Brasilianer Rivaldo zu, der seine Karriere im vergangenen Jahr im Alter von 42 Jahren beendete. Nach den Anfängen in Brasilien und grossen Erfolgen in Spanien und Italien spielte er aus Spass noch in Griechenland, Usbekistan und Angola, bevor er in sein Heimatland zurückkehrte. Denn zurückkehren, das gehört bei den meisten Nomaden der Fussballwelt zum Konzept. Å T H E F I FA W E E K LY 13 © 2014 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group. instinct takes over #predatorinstinct adidas.com/predator BLICK IN DIE LIGEN I N Por tugals Primeira Liga Gu ima rães u nd Ta l i s c a l a s s e n au f h o r c h e n Andreas Jaros ist freier Autor und lebt in Wien. Vitória Guimarães bleibt weiterhin das Team der Stunde in der Primeira Liga: Mit einem 2:1-Auswärtssieg bei Nachzügler Arouca zementierte der Tabellenzehnte der vergangenen Saison seine Position in der Spitzengruppe. Nach zehn Runden lacht der Underdog, der 2012/13 mit dem Pokalsieg die einzig wirklich wichtige Trophäe seiner 92-jährigen Geschichte erobert hatte, mit 23 Punkten von Platz 2, eingeklemmt zwischen den üblichen Verdächtigen Benfica Lissabon (25) und FC Porto (22). imago Viel hatte nicht auf diesen herbstlichen Erfolgs lauf hingedeutet: Alle Neuverpflichtungen waren im Sommer ablösefrei oder auf Leihbasis gekommen. Namhafte Spieler? Fehlanzeige. Vielleicht war es doch der k lügste Schachzug, S I dem Trainer weiterhin zu vertrauen: Rui Vitória hat schon wiederholt sein goldenes Händchen bewiesen. Mit einem Durchschnitt von 18 296 Zuschauern in den ersten fünf Heimspielen im Dom-Afonso-HenriquesStadion kommt Guimarães dem Spitzenwert aus der Saison 2007/08 schon recht nahe: Damals staunten jeweils 19 578 Fans, wie den Weiss-Schwarzen das erste und bis jetzt einzige Mal der Sprung in die Champions-LeagueQualifikation gelungen war. An der Favoritenrolle von Leader und Titel verteidiger Benfica ändert der frühe Höhenflug von Guimarães freilich nichts. Trotz gröberer Umbauarbeiten im Kader und Sparmassnahmen fliegen die Adler, die sich vergangene Saison alle nationalen Trophäen griffen, um in der Europa League einmal mehr im Finale gestoppt zu werden, auf ihrer gewohnten Reiseflughöhe, die den Titel verheisst. Herausragendes findet sich beim Rekord meister in allen Mannschaftsteilen: Im Tor Brasiliens WM-Keeper Júlio César. Als Denker und Lenker der Argentinier Enzo Pérez, der den verletzten Ángel Di María im Halbfinale und Endspiel der Weltmeisterschaft vertrat. Und vorne, als echte Spitze oder offensiver Mittelfeldspieler, die Entdeckung der Saison, D E Talisca. “Wenn er so weitermacht, ist er bald viele Millionen wert”, applaudiert sein Trainer Jorge Jesus dem Talent. Den Brasilianer, der von Bahia kam, zeichnen ein feiner linker Fuss, präzise Pässe, starke Dribblings und Schüsse sowie taktisches Verständnis aus – das ganze Paket also. Auch José Mourinho will das Vier-Millionen-Euro-Schnäppchen schon vor Jahren auf dem Radarschirm gehabt haben – aber der heute 20-Jährige wollte wohl nicht riskieren, Überschussgut von Chelsea und gleich wieder weiterverliehen zu werden. Da liefert sich Talisca (acht Tore) lieber in Portugal ein Duell um die Torjägerkrone mit Jackson Martínez (sieben Tore). Der Kolum bianer, auf der Wunschliste des FC Liverpool angeblich ganz oben, will den nach zehn Runden noch ungeschlagenen FC Porto wieder zur Nummer eins schiessen und nicht wie zuletzt nur auf Rang 3. Es wurde jedenfalls kräftig aufgerüstet im Estádio do Dragão: Der niederländische Nationalverteidiger Bruno Martins Indi und der algerische WM-Stürmer Yacine Brahimi, der bei seinem ChampionsLeague- Gruppenphasendebüt gleich einen Dreierpack gegen Bate Borissow auf den Rasen zauberte, sind wohl die perfekte Rücken deckung für den neuen Trainer ohne ErstligaErfahrung, Julen Lopetegui aus Spanien. Å Harter Weg nach oben Vitória de Guimarães (mit Alex; r.) erkämpft sich einen 2:1-Sieg beim FC Arouca (mit Pintassilgo). T H E F I FA W E E K LY 15 Wate r h o u s e u n d d i e Re g g a e B oy z Sven Goldmann ist Fussball experte beim “Tagesspiegel” in Berlin. Es ist ein ständiges Auf und Ab beim Waterhouse Football Club. Nach einem missratenen Saisonstart mit gerade einmal zwei Siegen in den ersten fünf Spielen hat der amtierende Meister Jamaikas zwar wieder seinen Stammplatz im Spitzenbereich der National Premier League eingenommen. Es sah dann zuletzt auch ganz gut aus nach drei Siegen in Folge. Wie trügerisch dann aber die Hoffnung auf eine stetige Dominanz sein kann, war am neunten Spieltag zu sehen. Daheim im Drewsland-Mini- Stadion von Kingston reichte es gegen den Boys’ Town FC, die vom Abstieg bedrohte Konkurrenz aus der eigenen Stadt, nur zu einem torlosen Unentschieden. Es spielte dabei allerdings eine nicht unwesentliche Rolle, dass der Waterhouse FC auf seine drei besten Spieler verzichten musste. Reggae Boyz aus der heimischen Liga Hughan Gray, Kemar Lawrence und Nicholy Finlayson (v.l.n.r.). 16 T H E F I FA W E E K LY Nicholy Finlayson, Romario Campbell und Hughan Gray waren nicht verletzt, sie stecken auch in keinem Formtief und waren ausserdem nicht von disziplinarischen Massnahmen betroffen. Das Trio von Waterhouse musste vielmehr in nationalem Auftrag ausrücken – ins Trainingsquartier der Reggae Boyz, wie sie ihre Nationalmannschaft hier nennen. Jamaika steht bis zum 18. November im Zeichen des Caribbean Cups, dieser wird daheim in Montego Bay ausgespielt. Und Waterhouse ist dabei für die Komponente aus der National Premier League zuständig. Einstimmung den schönen Satz gesagt: “Wir wollen dieses Turnier gewinnen und damit beweisen, dass Jamaika ein schlafender Riese ist.” Schäfer rekrutiert sein Personal vor allem aus der Major League Soccer in den USA. Zum Aufgebot für den Caribbean Cup gehören gerade einmal vier Spieler, die ihr Geld in der heimischen National Premier League verdienen. Es sind dies neben Kemar Lawrence von Harbour View die drei genannten Akteuere vom Meister Waterhouse, was dessen Ausrutscher gegen den Abstiegs kandidaten Boys’ Town doch ein wenig verständlicher macht. Å Die Hoffnungen Jamaikas trägt der deutsche Trainer Winfried Schäfer, und er hat zur Zu Jamaikas Caribbean-CupAufgebot gehören nur vier Spieler aus der National Premier League. Winfried Schäfer Jamaikas National Premier League Tu n e s i e n : L i g u e 1 C l u b A f r ic a i n au f d e m Vo r m a r s c h An der Hälfte der letzten 22 CAF-Champions-League-Endspiele war Tunesien beteiligt. Mark Gleeson ist Journalist und Fussball-Kommentator und lebt in Kapstadt. Die tunesische Ligue 1 ist in jeder Hinsicht hochklassig und konkurrenzfähig, wie die Erfolge der Klubs aus dem nordafrikanischen Land in den kontinentalen Wettbewerben immer wieder zeigen. An der Hälfte der letzten 22 Endspiele der CAF-Champions-League war ein tunesischer Klub beteiligt. Im CAF-Konföderationspokal gab es 2008 ein rein tunesisches Finale, und bei drei der vier letzten Endspiele war jeweils ein tunesischer Klub dabei. Im vergangenen Jahr gewann CS Sfaxien diesen Wettbewerb. Esperance Sportive de Tunis Die Stärke der tunesischen Klubs ist nicht zuletzt eine Folge der intensiven Rivalität zwischen Espérance Sportive de Tunis und Étoile Sportive du Sahel in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Räumlich trennt die beiden Teams nur eine kurze Autofahrt von Tunis ins südlich gelegene Sousse, und auch sportlich ist die Distanz gering. Doch die Hegemonie ist insbesondere seit dem Arabischen Frühling 2010 gefährdet. Die Ereignisse, die in Tunesien ihren Anfang nahmen, haben nicht nur die politischen Rahmenbedingungen verändert, sondern auch für einen grösseren Konkurrenzkampf in der Liga gesorgt, und es gibt noch eine Reihe weiterer Titelanwärter. Letzten Sonntag gewann Espérance das Duell der Erzrivalen gegen Étoile durch einen Treffer von Ghailane Chaalali in der 70. Minute. An der Tabellenspitze der Ligue 1 steht indes der Club Africain, der dank eines Elfmeters in der Nachspielzeit 1:0 bei JS Kairouan siegte. Der Tabellenführer hat drei Punkte Vorsprung vor Étoile, sieben vor Sfaxien und neun vor Espérance. Nun hofft man auf den ersten Titelgewinn seit 2008. Unter dem 60-jährigen Trainer Daniel Sanchez, einem in Marokko geborenen Franzosen, ist der Club Africain mit fünf Siegen in Folge an die Tabellenspitze gestürmt. Offenbar hat sich die intensive Saisonvorbereitung in Portugal gelohnt. Zudem ist Stürmer Saber Khelifa (früher bei Olympique Marseille) nach einer Verletzung wieder einsatzfähig und hat bereits vier Tore erzielt. Allerdings hat Sfaxien aufgrund der Teilnahme an der CAF-Champions-League, bei der das Team bis ins Halbfinale vorstiess, in der Liga noch ein Nachholspiel zu absolvieren. Die überraschende Niederlage gegen AS Vita Club aus der DR Kongo in der Runde der letzten Vier im September kostete Trainer Philippe Troussier den Job, doch sein Nachfolger Ghazi Ghrairi hat das Team wieder auf die Siegerstrasse gebracht. Bislang ist erst ein Drittel der Saison absolviert, und es stehen noch 20 Spieltage aus. Man darf also noch viele Veränderungen erwarten. Sicher scheint nur, dass es bis zur Krönung des nächsten Meisters noch ein überaus intensives Rennen geben wird. Å Sieg gegen den Erz rivalen Ghailane Chaalali (r.; Espérance) dreht nach seinem 1:0-Siegtreffer jubelnd ab. T H E F I FA W E E K LY 17 Den Fussball überall und für alle entwickeln Mitreissende Turniere organisieren Der Gesellschaft und der Umwelt Sorge tragen Für das Spiel. Für die Welt. Die FIFA will den Fussball zum Wohl aller entwickeln. Unsere Mission lautet: Das Spiel entwickeln Oberstes Ziel der FIFA ist, den Fussball für ihre 209 Mitgliedsverbände zu entwickeln. Dank den Einnahmen aus der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ können wir täglich USD 550 000 in die weltweite Fussballförderung investieren. Die Welt berühren Die FIFA will die Menschen weltweit mit ihren internationalen Fussballturnieren und -veranstaltungen bewegen, zusammenführen und begeistern. FIFA.com Eine bessere Zukunft gestalten Der Fussball ist viel mehr als ein Spiel. Mit seiner weltweiten Ausstrahlung und Reichweite besitzt er eine einzigartige Kraft, die sorgsam einzusetzen ist. Die FIFA fühlt sich der Gesellschaft weit über den Fussball hinaus verpflichtet. SPLIT TER B eim WM-Finale 2014 im Maracanã stiess Christoph Kramer böse mit dem Argentinier Ezequiel Garay zusammen, er erlitt dabei eine Gehirn erschütterung, worauf es zu einem kurzen Dialog mit Nicola Rizzi kam: “Schiri, ist das wirklich das WM-Finale?” – “Ja!” “Danke, das ist wichtig für mich!” Rizzi gab dem deutschen Kapitän Bastian Schweinsteiger einen Wink, und kurz darauf war das Finale für den verwirrten Kramer beendet. Ein paar Wochen später nun stand der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach wieder kurios und unfreiwillig im Mittelpunkt. Es gebot der Respekt vor einem Weltmeister, dass keiner nach eventuellen Spätfolgen der brasilianischen Amnesie fragte. Da war diese verhängnisvolle 59. Minute im Bundesligaspiel bei Borussia Dortmund. Unbedrängt schlug Kramer den Ball aus 45 Metern über seinen Torhüter Yann Sommer hinweg ins Gladbacher Tor. Es war das “Eigentor des Jahres” und bescherte den Dortmundern den 1:0-Sieg. “Ich weiss nicht, ob schon mal jemand aus so weiter Distanz ein Eigentor geschossen hat”, sagte der unglückliche Siegtorschütze. Å Sven Goldmann imago I n seinen rund 20 Jahren als Profifussballer hat der uruguayische Ex-Nationalspieler Álvaro Recoba zahlreiche Erfolge gefeiert und Aussergewöhnliches erlebt. Doch die Dramatik beim jüngsten Derby in Montevideo zwischen Tabellenführer Nacional und Peñarol dürfte auch dem mittlerweile 38 Jahre alten Routinier noch lange in Erinnerung bleiben. Im Duell der beiden Erzrivalen war Rekordmeister Peñarol durch einen von Antonio Pacheco verwandelten Elf meter in Führung gegangen, und lange sah es so aus, als ob die Gäste drei Punkte aus dem Estadio Centenario entführen würden. Doch Nacional-Trainer Álvaro Gutiérrez bewies ein goldenes Händchen, als er in der 68. Minute gleich dreifach auswechselte und Recoba sowie Sebastián Fernández und Sebastián Taborda ins Spiel brachte. In einer hektischen Schlussphase mit je einem Platzverweis auf beiden Seiten lief bereits die Nachspielzeit, als Fernández der umjubelte Ausgleichstreffer gelang. Mit der letzten Aktion des Spiels verwandelte Recoba das weite Rund endgültig in ein Tollhaus. Der Angreifer, einst bei Inter Mailand unter Vertrag, schlenzte einen Freistoss über die Mauer hinweg zum 2:1-Endstand in den Winkel und schrieb damit ein weiteres Kapitel seiner Legende. Å Tim Pfeifer D as Leben kann einem schon übel mitspielen. Vor allem als United-Fan in Manchesters Stadtteil Wythenshawe. Die dreijährige Lilly kann ein Lied davon singen. Das erste Anprobieren der Schuluniform sollte eigentlich ein aufregendes Ereignis werden, für Lilly wurde es jedoch zu einem Albtraum. Kaum trägt sie die Kluft, bricht sie in Tränen aus. Auf die Frage ihrer Mutter, wo denn das Problem liege, schluchzt die Kleine nur: “Ich mag kein Blau!” Und rein gar nichts kann Lilly besänftigen. Weder das Argument, dass dies nun mal die Uniform der Schule sei und alle Kinder sie anhaben, weder der Versuch, das Mädchen zu überreden, vielleicht auch noch Rock und Pulli anzuprobieren, noch der Hinweis, dass die Farbe Blau nicht nur für ManCity steht, sondern dass es eben auch blaue United-Shirts gibt. Lilly will davon nichts wissen. “Es ist so blau! Ich mag kein Blau! Ich will es ausziehen!” Das Video von der Uniform-Anprobe verbreitete sich in Windeseile im Internet. So gelangte es auch an die Verantwortlichen von Manchester United. Und für Lilly wurde dann doch noch alles gut. Auf Einladung des Klubs posierte sie wenige Tage später stolz im Old Trafford im blauen Auswärtstrikot. Dem erfolgreichen Schulanfang stand nichts mehr im Weg. Å Sarah Steiner T H E F I FA W E E K LY 19 20 T H E F I FA W E E K LY First Love Or t: São Paulo, Brasilien Datu m : 20. Febr ua r 20 0 4 Zeit: 13.43 Uhr fotogloria T H E F I FA W E E K LY 21 Years of phenomenal growth FIFA decided to stage the first FIFA Women’s World Cup™ in 1991 (China PR) to give the best female players in world football the opportunity to play on a world stage, thus marking a milestone for the growth of women’s football all around the globe. Around half a million spectators attended the matches. Since then, the women’s game has taken huge strides forward in every aspect, whether in terms of the players’ technique, physical fitness and tactics, or the media coverage, TV viewers and sponsorship interest. One of the pillars of FIFA’s mission is to touch the world through our tournaments. We take great pride in staging these entertaining and unique festivals of football across the globe. The FIFA Women’s World Cup™ is a shining example of our commitment to ensuring that women’s football goes from strength to strength in the future. DEBAT T E PRESIDENTIAL NOTE Eine positive Botschaft für den Sport Die Generalversammlung der Vereinten Nationen markierte einen bedeutenden Meilenstein. Der wertvolle gesellschaftliche Beitrag des Sports rund um die Welt erhielt mit der Anerkennung der bedeutenden Rolle des Autonomieprinzips derOlympischen und Sport-Bewegung starke Rückendeckung. E ine solche Anerkennung seitens der Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen ist nicht nur ein positives Signal in Richtung Wahrung der Autonomie des Sports, sondern leistet der Sportwelt auch wichtigen Beistand bei der Förderung universeller Werte wie Fair Play, Toleranz, Respekt, Frieden, gesellschaftliche Integration und Solida rität, Bildung, Gesundheit und Entwicklung – a lles wesentliche Komponenten und Prinzipien inklusiver Gesellschaften, die durch den Sport positiv beeinflusst werden können. Gleichzeitig bringt eine solche Botschaft von der weltweit führenden internationalen Organisation zur Förderung des sozialen Fortschritts und der Menschenrechte für die unterschiedlichen Sportarten und ihre Dachver bände aber auch mehr Verantwortung mit sich. Nachhaltige Bemühungen und Initiativen sind erforderlich, um das volle Potenzial zum Wohle der Gesellschaften auszuschöpfen und die Sportpolitik der Staaten in dieser Frage zu ergänzen und zu unterstützen. Die FIFA als Organisator eines der weltweit am meisten beachteten Sportereignisse, der FIFA-Fussball-Weltmeisterschaft, begrüsst d iese jüngste UN-Resolution und schenkt ihr Beachtung. In Zukunft wird die FIFA im Rahmen ihrer Initiativen in den Bereichen Entwicklung, Hilfe zur Selbsthilfe und Befähigung ihrer Mitglieder auf nationaler Ebene sowie durch noch breiter angelegte Sozialverantwortungs- und Solidaritätsprogramme weiterhin alles daran setzen, die enorme Kraft des Fussballs zur Herbeiführung gesellschaftlicher Veränderungen optimal auszuschöpfen. Ausserdem wird die FIFA zu diesem Zweck ihre langjährige Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen und ihren Sonderorganisationen in diversen sportbezogenen Bereichen fortsetzen. FIFA-Präsident Blatter sagt dazu: “Eine solche Botschaft der Vereinten Nationen, mit der die Autonomie des Sports anerkannt und unterstützt wird, ist für die gesamte Sport- und Fussballfamilie eine Botschaft der Ermutigung, vor allem aber auch eine Botschaft der Verantwortung. Für den Fussball, eine der populärsten – wenn nicht gar die populärste – Sportart der Welt, ist sie ein deutlicher Hinweis darauf, dass wir unsere Anstrengungen weiter intensivieren und diesen Sport noch stärker in den Dienst der Gesellschaften und der Welt stellen müssen. Dabei gilt es, geeignete Synergien zu nutzen und mit anderen zu kooperieren. In diesem Zusammenhang dienen unsere Wettbewerbe und auch unsere Entwicklungsprogramme gleichzeitig als Plattform für positive soziale Veränderungen.” Å FIFA bereitet Russland 2018 und Katar 2022 vor Die FIFA begrüsst die Tatsache, dass der Fall bis zu einem bestimmten Grad abgeschlossen ist, nachdem der Vorsitzende der rechtsprechenden Kammer mitgeteilt hat, dass “die Beurteilung des Bewerbungsverfahrens für die Fussball-Weltmeisterschaften 2018/2022 für die FIFA-Ethikkommission abgeschlossen ist”. Der Vorsitzende begründete dies damit, dass “die Untersuchungskammer der FIFA-Ethikkommission hinsichtlich des verfahrensrechtlichen Rahmens für die Durchführung von Bewerbungsverfahren bezüglich der Vergabe der Endrunde der Fussball-Weltmeisterschaft weder Vergehen noch Verstösse gegen die massgebenden Bestimmungen und Regelungen festgestellt hat.” Die FIFA freut sich deshalb, die Vorbereitungen für Russland 2018 und Katar 2022 fortzusetzen, die bereits weit fortgeschritten sind. Die Stellungnahme des Vorsitzenden der rechtsprechenden Kammer der FIFA-Ethik kommission, Hans-Joachim Eckert finden Sie hier: http://tinyurl.com/k3rzye7 Die Mannschaft 121 Tage nach dem WM-Finale durften wir am Montag in Berlin sozusagen das Revival der grossen Party erleben. Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck ehrte in Anwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel die Weltmeister mit dem Silbernen Lorbeerblatt – der höchsten Auszeichnung, die deutsche Sportler erhalten können. Zudem trägt die deutsche Nationalmannschaft in den nächsten dreieinhalb Jahren das offizielle – dem amtierenden Weltmeister vorbehaltene – FIFA-WM-Abzeichen. Der Anlass in Berlin war von hoher Emotionalität – nicht nur, weil die Premiere des (von der FIFA unterstützten) WM-Films “Die Mannschaft” den Steigerungslauf der deutschen Auswahl bis zum finalen Triumph mit starken Bildern aufleben liess. Das Fussball-Fest fand just einen Tag nach dem 25-Jahr-Jubiläum des Mauer falls statt. Auch wenn die Ereignisse nicht in einem Kausalzusammenhang stehen, riefen sie in Erinnerung, welch grosse integrative Kraft unser Sport gerade in Deutschland hat. Der WM-Titel von 1954 markierte den Neuanfang Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg, jener von 1990 stand im Zeichen des Aufbruchs nach der Wiedervereinigung. 24 Jahre später setzten Joachim Löw und seine Spieler rein sportlich einen neuen Massstab – und bewiesen, dass perfekte Organisa tion und individuelle Klasse kein Widerspruch sein müssen. Das Team überzeugte in Brasilien mit den sprichwörtlich deutschen Tugenden und spielte gleichzeitig brasilianischer als die Brasilianer. Der Fussball ist wie das Leben: In jeder Szene wird man vor ein Problem gestellt, das es zu lösen gilt. Die deutsche Mannschaft hatte im vergangenen Sommer in jeder Situation die weltmeisterliche Antwort bereit. Davor ziehe ich den Hut, dazu möchte ich ihr nochmals ganz herzlich gratulieren! Ihr Sepp Blatter T H E F I FA W E E K LY 23 24 T H E F I FA W E E K LY SUKI BAMBOO (Bianca Litscher), Illustration RON ALDO / SOC I AL MEDI A “Wir wollen Cristiano begreifbar machen” Luis Correia betreut die sozialen Netzwerke von Cristiano Ronaldo. Was fasziniert die Menschen an CR7 so sehr? Herr Correia, waren Sie von Ronaldos Erfolg in den sozialen Netzwerken von Anfang an überzeugt? Luis Correia: Nein. Wir hatten sogar Bedenken oder zumindest Respekt. Damals, 2009/2010, war alles noch ziemlich neu. Wir konnten nicht auf ausreichende Erfahrungswerte zurückgreifen. Wir wussten lediglich: Was immer Cristiano sagt, kann gewaltige Folgen haben. Was aber, wenn er Fehler macht oder seine Aussagen falsch interpretiert werden? Der Schuss kann auch schnell nach hinten losgehen. Was hat letztendlich den Ausschlag gegeben? Wir wollten Cristiano so zeigen, wie er ist – ohne Filter. Die Marke Ronaldo polarisierte stark. Es gab nur Schwarz oder Weiss. Die Fans vergötterten ihn oder lehnten ihn ab. Wir wollten Cristiano begreifbar machen. Vor allem für die Kinder und Teenager. Diese erreicht man nur über die sozialen Netzwerke. Insofern war klar: Wir müssen dabei sein. Konnten Sie die Dimensionen abschätzen? Wir hatten schon etwas Grosses erwartet. Doch wir müssen zugeben, dass wir dann von der tatsächlichen Dimension überrascht waren. Ich erinnere mich an ein lustiges Gespräch mit Experten für soziale Medien, die sagten, Cristiano könnte vielleicht eines Tages die 10-Millionen-Grenze sprengen. Das entspricht in etwa der Einwohnerzahl von Portugal. Unglaublich – das ist einfach gigantisch. Ronaldo hat 2010 bei der WM in Südafrika mit Postings auf Facebook begonnen. War er gleich begeistert von dem neuen Medium? Der 4. Juli 2010 und die Bekanntgabe der Geburt seines Sohnes auf Paolo Hummel 155 Millionen Anhänger Am 14. Oktober überschritt Cristiano Ronaldo als zweite Person die Marke von 100 Millionen Facebook-Fanbekundungen (Shakira hat 4 Millionen mehr). Damit vereint er mehr Anhänger als CNN und New York Times zusammen. Mit Twitter (30 Millionen), Tencent (11,6 Millionen), Instagram (8,7 Millionen) und Google + (4,7 Millionen) kommt er auf ein Total von 155 Millionen Fans, die ihn zum beliebtesten Sportler im Netz machen. Seine meisten Fans leben in Indonesien, gefolgt von Brasilien, Indien und Mexiko. Facebook und Twitter waren der Durchbruch. Es gab damals Gerüchte, dass Cristiano Vater geworden ist. Cristiano war mit der Nationalmannschaft in Südafrika, und wir mussten schnell eine Entscheidung treffen. Wir haben sehr gründlich überlegt: Was machen wir jetzt? Bestätigen wir die Geburt in Form einer klassischen Pressemitteilung? Geben wir einer Zeitung ein exklusives Statement dazu? Oder soll Cristiano vor die Kameras treten? L etztendlich haben wir uns für Facebook und Twitter entschieden und mit einer klaren Botschaft die meisten Menschen erreicht: “It is with great joy and emotion that I inform you that I have recently become the father to a baby boy.” Die Resonanz war sehr gut. Da hat auch Cristiano realisiert, wie wichtig und hilfreich dieses Tool für ihn in der Zukunft sein kann. Was fasziniert die Menschen an Cristiano? Wir sind der Meinung, dass Cristiano als Person die Menschen interessiert. Wenn er Privates postet, Fotos von sich und seinem Sohn, vom Abendessen mit seiner Freundin, oder wenn er vor dem Fernseher bei einem Teller Spaghetti Fussball schaut, schlägt der Pegel immer noch am stärksten aus. Natürlich gilt es, den richtigen Mix und die Balance zwischen persönlichen, kommerziellen und sportlichen Postings zu finden. Das ist unsere Aufgabe. Wie stark spricht Ronaldo die Frauen im Netz an? Das Verhältnis ist etwa 78 % Männer zu 22 % Frauen. Es gibt aber keinerlei strategische Zielgruppen-Überlegungen. Cristiano versucht, im Netz so natürlich und persönlich wie nur möglich zu sein. Was war das beliebteste Posting? Das war am 23. Oktober, ein Selfie mit seinem neuen Schuh. Dieses Foto bekam schon mehr als 3,8 Millionen Likes – unglaubliche Ausmasse. Laut der Agentur Repucom kennen 84 % der Weltbevölkerung Cristiano Ronaldo. Lässt sich seine Popularität in Umsatzzahlen darstellen? Die direkte Monetarisierung in den sozialen Netzwerken ist schwierig. Wie viele andere versuchen auch wir, aus dem Auftritt im Netz direkt Gewinn zu machen. Wir sind in ein paar interessante und innovative Projekte involviert. Aber das ist nicht unser primäres Ziel. T H E F I FA W E E K LY 25 RON ALDO / SOC I AL MEDI A Sondern? Cristiano geht es vorrangig um die direkte Kommunikation und Interaktion mit seinen Fans. Natürlich wollen wir die Marke Ronaldo pflegen. Dazu gehört die Emotionalisierung und die Möglichkeit, ihn im Netz zu erleben, ihn dadurch auf einer persönlichen Ebene kennenzulernen und einige Momente seines Lebens zu teilen. Dafür haben wir die digitale Plattform Viva Ronaldo ins Leben gerufen – mit exklusiven Inhalten über alle Aktivitäten von Cristiano. Alles andere – und damit meine ich die Kommerzialisierung – kommt danach. Å Mit Luis Correia sprach Bernd Fisa Glücklicher Vater Cristiano Ronaldo mit seinem Sohn. FACEBOOK Stand: 13.11.2014 SPORTLER 1. CRISTIANO RONALDO 2. LIONEL MESSI 3. DAVID BECKHAM 4. NEYMAR 5. DWAYNE JOHNSON 102 064 717 Likes 75 319 252 Likes 50 453 348 Likes 49 269 001 Likes 42 990 091 Likes PROMINENTE 1. SHAKIRA 2. CRISTIANO RONALDO 3. EMINEM 4. RIHANNA 5. VIN DIESEL 105 797 029 Likes 102 064 717 Likes 96 780 690 Likes 89 999 740 Likes 87 186 897 Likes Soziales Engagement Cristiano Ronaldo hilft einem Kind in Not. TWITTER Stand: 13.11.2014 SPORTLER 1. CRISTIANO RONALDO 2. KAKÁ 3. LEBRON JAMES 4. NEYMAR 5. RONALDINHO 31 208 867 Followers 21 326 921 Followers 16 150 470 Followers 15 231 559 Followers 11 038 381 Followers Lehrjahre bei Manchester United CR7 mit seinem Coach Alex Ferguson. FIFA: Globales Stadion Die digitalen Plattformen der FIFA überschritten während der WM 2014 die Milliardenmarke. Damit hätte das Globale Stadion der FIFA das Maracanã-Stadion 13 380-mal füllen können. Allein die FIFA-WM-Facebook-Seite erreichte über 451 Millionen Menschen in 28 Tagen. Derzeit umfassen die sozialen Netzwerke der FIFA über 60 Millionen Facebook-Likes, 20 Millionen Twitter-Follower und 838 000 Anhänger auf Instagram weltweit. Für den Erfolg in den Social Networks wurde FIFA Digital bei den Football Business Awards mit dem Preis “Best/Most Innovative Use of Technology” ausgezeichnet. Dinner for two Momente aus dem Privatleben garantieren viele Likes. T H E F I FA W E E K LY 27 EVERY GASP EVERY SCREAM EVERY ROAR EVERY DIVE EVERY BALL E V E RY PAS S EVERY CHANCE EVERY STRIKE E V E R Y B E AU T I F U L D E TA I L SHALL BE SEEN SHALL BE HEARD S H A L L B E FE LT Feel the Beauty BE MOVED THE NEW 4K LED TV “SONY” and “make.believe” are trademarks of Sony Corporation. F I F A ’ S 11 FREE KICK WM-Torbilanz der letzten 11 Ballond’Or-Gewinner 1 Ronaldo, Brasilien 15 Tore an 4 Weltmeisterschaften 3-mal Ballon-d’Or-Gewinner 2 Schmetterlingseffekt 3 Roberto Baggio, Italien 9 Tore an 3 Weltmeisterschaften 1-mal Ballon-d’Or-Gewinner R ivaldo, Brasilien 8 Tore an 2 Weltmeisterschaften 1-mal Ballon-d’Or-Gewinner Andrés de Kartzow E in Gefühl, das sich nicht in Worte fassen lässt. Unbeschreiblich. Ein Gedanke, der nicht greifbar scheint. Weit entfernt. Eine Handlung, die sich kaum nachvollziehen lässt. Innere Leere. Als Robert Enke sich vor fünf Jahren, am Abend des 10. November 2009, das Leben nahm, traf die Meldung die Fussballwelt mit grosser Wucht. Viele werden sich an das Gefühl erinnern, das sie in jenem Moment empfanden, als sie die tragische Nachricht über Radio, Fernsehen oder den Anruf eines Freundes erreichte. Wie bei einem Erdrutsch zog es einem den Boden unter den Füssen weg. Freier Fall. Der deutsche Nationaltorhüter kämpfte viele Jahre lang gegen seine Depression. Nach aussen hin liess er sich kaum etwas anmerken. Er wirkte ausgeglichen. Eine sympathisch ruhige und bescheidene Persönlichkeit. Seine Entscheidung, vor einen Zug zu springen, war wie der erste Flügelschlag eines Schmetterlings, der aus seiner Puppenhülle schlüpft und die Welt und ihre Gewissheiten ins Wanken bringt. Eine gewaltige Erschütterung war zu spüren, auf die eine Welle der Bestürzung folgte. Enkes Tat rüttelte uns wach. Sie löste in uns etwas aus, das uns beunruhigt. Sie konfrontierte uns mit Fragen, die uns überfordern. Fragen, die jeden von uns betreffen. Die wir uns aber im Alltag nicht stellen, da sie von der Schnelllebigkeit unserer Zeit verdrängt werden. Obwohl das Schicksal von Robert Enke mehr Fragen als Antworten hinterlässt, verbergen sich in der Tiefe dieser Tragödie bedeutende Chancen. Lichtblicke. Sein tragischer Tod brachte nicht nur die Menschen etwas näher zusammen, sondern rückte auch die Krankheit Depression ein Stück weiter in das Blickfeld der Öffentlichkeit und damit in das kollektive Bewusstsein. Auch der Sport fühlt sich durch seine gesellschaftliche Verantwortung verpflichtet. Unter der Leitung von Birgit Prinz, dreimalige Weltfussballerin des Jahres und Diplom- Psychologin, wurde unter dem Schirm der FIFA ein neues Forschungsgebiet mit der Bezeichnung “Psychomentale Gesundheit und Sport” begründet. Damit soll dazu beigetragen werden, das Tabu rund um Fragen der psychomentalen Gesundheit von Spitzensportlern zu durchbrechen. Es sollen Grundlagen für die Entwicklung von Therapien und Informationsmaterialien für Mannschaftsärzte, Trainer und Spieler erarbeitet werden. Im Griechischen steht das Wort Psyche sowohl für den Schmetterling als auch für die Seele. Dadurch steht der Schmetterling sinnbildlich für die Seele, die sich vom Körper löst und unsterblich ist. Mit etwas Sensibilität können wir die Flügelschläge Enkes in unserer Umgebung wahrnehmen – und nicht zuletzt erkennen, dass die Krankheit Depression auch im Fussball angegangen werden muss. Å 4 Lionel Messi, Argentinien 5 Tore an 3 Weltmeisterschaften 4-mal Ballon-d’Or-Gewinner Zinédine Zidane, Frankreich 5 Tore an 3 Weltmeisterschaften 3-mal Ballon-d’Or-Gewinner Romário, Brasilien 5 Tore an 2 Weltmeisterschaften 1-mal Ballon-d’Or-Gewinner 7 Cristiano Ronaldo, Portugal 3 Tore an 3 Weltmeisterschaften 2-mal Ballon-d’Or-Gewinner 8 Ronaldinho, Brasilien 2 Tore an 2 Weltmeisterschaften 2-mal Ballon-d’Or-Gewinner 9 K aká, Brasilien 1 Tor an 3 Weltmeisterschaften 1-mal Ballon-d’Or-Gewinner 10 Fabio Cannavaro, Italien 0 Tore an 4 Weltmeisterschaften 1-mal Ballon-d’Or-Gewinner Luís Figo, Portugal 0 Tore an 2 Weltmeisterschaften 1-mal Ballon-d’Or-Gewinner Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion Quelle: FIFA (Fact Sheet Gala FIFA Ballon d’Or, 12.11.2014) T H E F I FA W E E K LY 29 HISTORY Meistens mit links Ungarns Kapitän und Torschütze Ferenc Puskas. Einfach schön Alan Schweingruber und Dominik Petermann W ir wissen nicht, wie sich der 24-jährige David Platt am 26. Juni 1990 gefühlt hat, als er morgens aus dem Bett gestiegen ist. Wir wissen aber, dass dies in einem italienischen Hotel geschehen ist, und dass der Tag Platts Laufbahn als Fussballer veränderte. Der junge Engländer wird nach dem Aufstehen geduscht haben, um ein wenig später seine Kollegen des Nationalteams im Frühstücksraum zu treffen. Vermutlich hat dann Bobby Robson, damals Trainer der Briten, eine Ansprache gehalten und 30 T H E F I FA W E E K LY die Aufstellung für das Achtelfinale bekannt gegeben. England spielte um 21 Uhr g egen Belgien. Die WM lief. David Platt stand nicht in der Startformation, was niemanden besonders überraschte. Platt war neu im Nationalteam, und Coach Robson standen im Mittelfeld Spieler wie Paul Gascoigne, Bryan Robson und John Barnes zur Verfügung. Alles grosse Kaliber. Wer dachte da schon an den unerfahrenen Platt von Aston Villa? Robsons Bauchgefühl Aber das Spiel am Abend entwickelte sich nicht, wie Robson sich das vorgestellt hatte. Nach 90 Minuten stand es in Bologna immer noch 0:0, und als sich auch die Verlängerung dem Ende zuneigte, sah sich mancher englische Fan schon die Haare raufen. Im Elfmeterschiessen, das ist bekannt, tut sich die englische Nationalmannschaft in der Regel schwer. Aber Coach Robson – das ahnte in der 119. Minute keiner – war auf dem richtigen Weg. Denn er hatte sich in der 71. Minute auf sein Bauchgefühl verlassen und für den soliden, aber müden Steve McMahon den laufstarken Mittelfeldspieler David Platt ins Spiel gebracht. Und eben dieser Platt stand beim lang gezogenen Freistossball von Paul Gascoigne am richtigen Ort und erzielte nach einer Dre- imago (2) An der Gala FIFA Ballon d’Or wird auch das schönste Tor ausgezeichnet. Es gibt Treffer, die v erändern Karrieren. HISTORY Spektakuläre WM-Treffer Helmut Rahn – WM 1954 Ungarn ist bei der WM 1954 in der Schweiz haushoher Favorit und führt im Finale gegen Deutschland mit 2:0. Als aber plötzlicher Regen einsetzt, können die Deutschen zum 2:2 ausgleichen. In der 84. Minute erzielt Helmut Rahn den 3:2-Siegtreffer – das Wunder von Bern ist perfekt. Deutschland gewinnt seinen ersten Weltmeistertitel. David Platt – WM 1990 Das Achtelfinale zwischen England und Belgien in Bologna muss nach 90 Minuten in die Verlängerung. In der 119. Minute erhält England nach einem Solo von Paul Gascoigne einen Freistoss, den der Gefoulte selbst ausführt. Der Ball fliegt in den Strafraum und kommt zum erst in der 71. Minute eingewechselten David Platt, der den Ball per Drehung direkt ins Netz befördert. England steht im Viertelfinale. Pelé – WM 1958 Ronaldinho – WM 2002 In Schweden ist wahrscheinlich eines der besten brasilianischen Teams in der Geschichte – mit Garrincha, Vavá, Zagallo und Pelé in seinen Reihen – zu sehen. Pelé schiesst mit nur 17 Jahren im Finale gegen Schweden das 3:1, indem er zuerst den Ball über den Gegner lüpft, um dann per Direktabnahme zu treffen. Pelé wird zum jüngsten Torschützen bei einer WM überhaupt. Im Viertelfinale gegen England erzielt der Brasilianer den Siegtreffer per Freistoss. Ronaldinho überlistet Torhüter David Seaman mit seinem Kunstschuss aus fast 30 Metern: Der Ball fliegt in hohem Bogen auf das Tor und senkt sich hinter dem Keeper hinweg ins Netz. Brasilien siegt 2:1 und steht bei der WM in Korea / Japan im Halbfinale. Diego Maradona – WM 1986 Giovanni van Bronckhorst – WM 2010 Viertelfinale Argentinien - England: Nachdem Diego Maradona ein Tor mit seiner Hand erzielt hatte, setzte er nur Minuten später zu einem Sololauf über das halbe Spielfeld an. Der Argentinier umdribbelt fünf Gegenspieler, am Schluss Torhüter Peter Shilton und erzielt das 2:0. Argentinien gewinnt in Mexiko später den Weltmeistertitel. In Südafrika erzielt Verteidiger Giovanni van Bronckhorst mit einem spektakulären Weitschuss aus halblinker Position das 1:0 gegen Uruguay. Die Niederlande gewinnt das Halbfinale mit 3:2 und zieht zum dritten Mal bei einer WM ins Finale ein. Getty Images (5) Die Nominier ten hung um die eigene Achse das erlösende 1:0 (siehe auch kleiner Text oben). Was hatte sich Platt nur dabei gedacht, in seinem erst fünften Spiel für das Nationalteam? Ein Geniestreich. England stand im Viertelfinale. Die Nationalteam-Karriere von McMahon war danach zu Ende. Platt hingegen blühte auf und schoss im Viertelfinale gegen Kamerun ein und im Spiel um Platz 3 zwei weitere Tore. Er spielte später bei Klubs wie Juventus, Sampdoria und Arsenal und kam auf insgesamt 62 Einsätze im Nationalteam. Kaum einer erinnerte sich daran, dass Platt einst bei Manchester United aussortiert worden war. Puskas-Award seit 2009 Wäre 1991 ein Puskas-Award für das schönste Tor verliehen worden, Platt hätte mit diesem Treffer gute Chancen auf den Gewinn der T rophäe gehabt. Die Vergabe, eine Hommage an den berühmten ungarischen Kapitän Ferenc Puskas, existiert in dieser Form erst seit fünf Jahren. Puskas war bekannt für seine aussergewöhnliche Trefferquote. In 85 Länderspielen schoss er 84 Tore. David Platt brachte es am Schluss auf 27 Tore in der Nationalmannschaft. Sein erstes war zugleich das schönste. Und das wertvollste. Å Tim Cahill. 18. Juni 2014. Australien. WM 2014. – Diego Costa. 23. November 2013. Atlético Madrid (Spanien). – Marco Fabián. 15. Februar 2014. Cruz Azul (Mexiko). – Zlatan Ibrahimovic. 19. Oktober 2013. Paris St-Germain (Frankreich). – Pajtim Kasami. 21. Oktober 2013. Fulham (England). – Stephanie Roche. 20. Oktober 2013. Peamount United (Republik Irland). – James Rodríguez. 28. Juni 2014. Kolumbien. WM 2014 – Camilo Sanvezzo. 6. Oktober 2013. Vancouver Whitecaps (USA/Kanada). – Hisato Sato. 8. März 2014. Sanfrecce Hiroshima (Japan) – Robin van Persie. 13. Juni 2014. Niederlande. WM 2014. de.fifa.com/ballon-dor de.fifa.com/ballon-dor/puskasaward T H E F I FA W E E K LY 31 ZEITSPIEGEL T H E N Kensington Palace, London, England 1984 Anwar Hussein / Getty Images Der kleine Prinz William an seinem zweiten Geburtstag. Der Duke of Cambridge präsidiert heute die Football Association, den englischen Fussballverband. 32 T H E F I FA W E E K LY ZEITSPIEGEL N O W Cirencester Park Polo Club, Cirencester, England 2014 Max Mumby / Getty Images Prinz George of Cambrige in den Fussstapfen seines Vaters, des Duke of Cambridge, unterstützt von seiner Mutter Catherine, Duchess of Cambridge. T H E F I FA W E E K LY 33 DAS FIFA-R ANKING Rang Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 46 48 49 50 51 52 52 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 34 http://de.fifa.com/worldranking/index.html Rangveränderung Punkte Deutschland Argentinien Kolumbien Belgien Niederlande Brasilien Frankreich Uruguay Portugal Spanien 0 0 0 1 -1 0 2 -1 2 -2 1669 1565 1420 1388 1375 1307 1191 1184 1175 1119 Italien Schweiz Chile Kroatien Algerien Costa Rica Mexiko Griechenland Ukraine England Rumänien Tschechische Republik USA Slowakei Elfenbeinküste Bosnien und Herzegowina Ecuador Island Österreich Russland Tunesien Dänemark Kap Verde Wales Ghana Slowenien Schottland Ägypten Schweden Kamerun Senegal Nigeria Nordirland Polen Israel Türkei Serbien Albanien Trinidad und Tobago Ungarn Iran Japan Togo Peru Guinea Panama Südafrika Mali Bulgarien DR Kongo Republik Irland Kongo Finnland Montenegro Usbekistan Republik Korea Gabun Norwegen Honduras Antigua und Barbuda Burkina Faso Guatemala Libyen Jordanien Armenien Paraguay Sierra Leone 2 -2 -1 5 5 -1 -1 -4 5 -2 5 6 -6 16 -3 -1 -6 6 10 -7 0 -5 8 -5 -2 17 -8 23 -7 2 -5 -5 28 26 19 -8 -12 -3 37 4 -7 -4 73 -7 -7 -1 10 1 -13 13 1 -14 2 -21 -7 -3 16 8 -13 10 -23 -15 -5 -5 -23 -16 -2 1064 1063 1060 1002 989 974 954 946 920 919 876 870 862 861 842 837 826 816 810 792 780 763 716 715 685 683 674 658 646 637 635 632 625 621 615 614 614 604 598 561 560 559 559 558 552 546 542 533 532 521 519 512 510 504 498 496 487 481 480 478 469 466 440 434 432 423 421 T H E F I FA W E E K LY Rang 05 / 2014 06 / 2014 07 / 2014 08 / 2014 09 / 2014 10 / 2014 1 -40 -80 -120 -160 -200 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 88 88 88 92 93 94 95 96 97 97 99 99 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 113 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 126 128 129 130 131 132 132 134 134 136 137 138 138 140 141 142 143 144 Platz 1 Aufsteiger des Monats Sambia Vereinigte Arabische Emirate Dominikanische Republik Irak El Salvador Oman Uganda Venezuela Benin Angola Estland VR China Marokko Katar Litauen Haiti Australien Ruanda Zypern Mosambik Saudiarabien EJR Mazedonien Lettland Simbabwe Botsuana Bolivien Bahrain St. Vincent und die Grenadinen Belarus Sudan Palästina Malawi Tansania Äthiopien Kuba Namibia Jamaika St. Kitts und Nevis Kenia Georgien Lesotho Moldawien Kuwait Niger Kanada Liberia Libanon Äquatorial-Guinea Aserbaidschan Luxemburg Burundi Philippinen Guinea-Bissau Neuseeland Kasachstan Aruba Tadschikistan Afghanistan Vietnam Myanmar Turkmenistan St. Lucia Mauretanien Tschad Malediven Madagaskar Zentralafrikanische Republik 10 -6 27 9 -10 -7 -5 -19 -8 14 -7 9 -1 8 11 26 -10 -2 -11 12 -15 13 0 -9 -11 -9 0 1 -17 26 -6 -11 5 21 10 0 -13 2 -5 -7 -3 -14 4 -14 -2 3 -3 -11 -31 1 2 5 0 -13 -5 -3 2 1 6 6 3 -15 0 3 3 3 -7 Absteiger des Monats 418 413 405 393 392 391 389 388 375 373 369 369 369 369 364 360 359 356 348 341 341 340 340 330 323 310 308 302 301 298 297 292 291 289 286 284 284 279 273 271 266 262 261 258 251 249 246 238 233 233 232 229 226 225 218 218 214 214 208 207 197 197 195 194 183 180 178 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 157 159 159 161 162 163 164 165 166 167 168 168 170 171 172 172 174 175 176 177 178 179 180 180 182 182 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 194 194 197 198 199 200 201 202 203 203 205 205 207 208 208 Grenada Barbados Curaçao DVR Korea Suriname Kirgisistan Syrien Guyana Neukaledonien Laos Liechtenstein Malaysia Indonesien Malta Puerto Rico Indien Singapur Guam Hongkong Swasiland Thailand Tahiti Belize Gambia Nicaragua Montserrat Seychellen Bermuda Komoren Sri Lanka São Tomé und Príncipe Bangladesch Turks- und Caicos-Inseln Jemen Nepal Salomon-Inseln Dominica Pakistan Osttimor Macau Kambodscha Südsudan Färöer Chinese Taipei Samoa Vanuatu Mauritius Fidschi Mongolei Bahamas Amerikanisch-Samoa Tonga Amerikanische Jungferninseln Brunei Darussalam Papua-Neuguinea Eritrea Cayman-Inseln Andorra Somalia Britische Jungferninseln Dschibuti Cook-Inseln Anguilla Bhutan San Marino -8 15 1 2 -2 1 1 1 -16 15 17 -2 -1 -2 -2 -1 -12 2 1 -4 -7 -4 -4 -2 2 -2 1 -2 2 2 2 5 3 6 4 2 -13 -7 11 2 14 -1 -8 -10 -2 -2 -2 -2 -2 -1 -1 -1 -5 -5 0 2 -3 1 1 -4 0 0 0 0 0 176 172 171 168 167 158 154 148 142 141 136 134 129 129 119 119 115 111 109 103 102 100 99 90 90 86 81 80 80 76 72 68 66 62 61 53 53 51 51 49 46 43 42 39 37 33 32 30 29 26 26 26 20 15 13 11 10 9 8 8 6 6 2 0 0 NET ZER WEISS ES! Geht es nicht mehr ohne Social Media? Frage von Felipe Ruiz, Punta Arenas (Chile) Kein PC, kein Handy Günter Netzer 1971. Sven Simon N un gut, ich bin 1944 geboren, und als ich in den Siebzigerjahren professionell Fussball spielte, existierte noch nicht einmal der Personal Computer. Rückblickend kann ich mir nicht vorstellen, dass ich mich im Internet auf irgendeine Art präsentiert hätte, selbst wenn ich damals mein Privatleben hin und wieder öffentlich gemacht habe. Aber wahrscheinlich ist mein Unverständnis gar nicht relevant in dieser Sache. Denn nüchtern betrachtet, scheint ein digitales, soziales Netzwerk für die Stars von heute schon Sinn zu ergeben. Die Fans bekommen so das Gefühl, am Leben der Fussballer ein wenig teilzuhaben, und der Fussballer selbst gibt nur so viel von sich preis, wie er will. Und: Er kann falschen Gerüchten oder Spekulationen um seine Person ein Ende setzen. Mit Twitter und Facebook (ich muss zugeben: in der Praxis mir völlig unbekannt) gelangen die Informationen ja nicht nur an die eigene A nhängerschaft, sondern auch an die Journalisten. Das birgt natürlich den Vorteil, dass der Protagonist ihnen den Wind aus den Segeln nehmen könnte, bevor eine negative Geschichte Formen annehmen kann. Bei allen positiven Seiten von Social Media kann ich aber jedem versichern, dass ein Leben auch ohne eine digitale Plattform funktioniert. Ich persönlich besitze immer noch keine E-Mail-Adresse, weil ich es begrüsse, zwischendurch nicht erreichbar zu sein. Ich treffe die Menschen. Oder ich telefoniere mit ihnen. Für ein ständiges Reagieren fehlt mir die Musse. Und nicht zu reagieren, wäre unanständig. Å Was wollten Sie schon immer über Fussball w issen? Fragen Sie Günter Netzer: feedback-theweekly@fifa.org T H E F I FA W E E K LY 35 Wir bringen alle Fans zusammen Finden Sie neue Freunde und teilen Sie Ihre Begeisterung in der Bord-Lounge der Emirates A380. #AllTimeGreats youtube.com/emirates Hello Tomorrow TURNING POINT Name Sandra Starke Geburtsdatum, Geburtsort 31. Juli 1993, Windhoek (Namibia) Position Stürmerin Stationen 2006–2010 Turbine Potsdam (Jugend) 2009–2013 Turbine Potsdam II 2012–2013 Turbine Potsdam, Bundesliga seit 2013 SC Freiburg “Mit zwölf Jahren war das eine Weltreise” Die fussballverrückte Sandra Starke verliess als Mädchen ihr Elternhaus in Namibia und zog ins Sportinternat nach Deutschland. Heute spielt sie in der Bundesliga. Getty Images F ussball ist mehr als ein Hobby für mich: Fussball ist mein Ein und Alles. Schon als kleines Mädchen habe ich mit dem K icken begonnen. Ich wollte immer besser sein als mein Bruder. Da mein Vater einen Erstligisten in Windhoek trainiert hat, war Fussball in unserer Familie das Selbstverständlichste der Welt. Alles in der Familie drehte sich um Fussball. Im Fernsehen haben wir sehr oft Spiele aus Deutschland gesehen. Ich war als Mädchen ein grosser Fan von Lukas Podolski. So stürmen und Tore schiessen können, das wollte ich auch. Damals aber steckte der Frauenfussball in Namibia noch in den Kinderschuhen. Mein erstes Team war die Schulmannschaft der Deutschen Höheren Privatschule DHPS in Windhoek. Ich als Mädchen unter all den Jungen. Das hat mich ungemein motiviert. Es gab eine richtige Liga mit Punkterunden, Pokalspielen und Turnieren. Auch in der Freizeit habe ich viel gekickt. Bei uns im Garten mit Freunden. Überwiegend waren das Jungen. Nebenbei habe ich auch Leichtathletik betrieben und geturnt. Aber Fussball war immer meine Nummer eins. Nur stellte sich irgendwann ein Problem: Ab 13 Jahren durfte ein Mädchen nicht mehr mit den Jungen spielen. Die Lösung des Problems fand ich in der Familie. Mein älterer Bruder Manfred war schon in Deutschland, er spielte im Jugendteam von Hansa Rostock. Später wurde er dort Profi. Da meine Eltern Bekannte mit Beziehungen nach Potsdam haben, kamen wir in Kontakt mit Bernd Schröder von Turbine Potsdam. Ich reiste zur Probe hin. Es gefiel mir. Meine Eltern haben meine Fussballträume gefördert. Ich durfte ins Potsdamer Sportinternat ziehen – natürlich waren sie sehr traurig, dass ich nun auch schon so früh aus dem Haus ging. Wer weiss, was geschehen wäre, wenn meine Eltern mich nicht nach Deutschland hätten ziehen lassen. Vermutlich wäre ich dann Turnerin geworden. Denn der Frauenfussball war in Namibia ja erst im Aufbau, auch wenn er jetzt grosse Fortschritte gemacht hat. Mit zwölf Jahren war es eine Weltreise. Aber das Abenteuer hat sich gelohnt. Mit den B-Mädchen wurde ich dreimal Deutsche Meis- terin. 2009 haben wir mit der Internatsmannschaft in der Türkei sogar die Schulweltmeisterschaft gewonnen. Ich habe es bis zum DFB geschafft, vier Länderspiele in der U16 und fünf in der U19 absolviert. Jetzt träume ich davon, es irgendwann ins A-Nationalteam von Silvia Neid zu schaffen. Neulich hätte ich für Namibia beim Afrika-Cup spielen können, wo es ja in diesem Jahr vor heimischer Kulisse auch um das WM-Ticket für Kanada 2015 ging. Die Einladung habe ich als eine riesengrosse Ehre empfunden, denn Namibia ist ja meine alte Heimat, das Land, in dem ich aufgewachsen bin. Ich habe trotzdem abgesagt, um mir nicht die Träume vom deutschen Nationalteam zu verbauen. Die Entscheidung fiel mir nicht leicht. Å Aufgezeichnet von Rainer Hennies Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem wegweisenden Moment in ihrem Leben. T H E F I FA W E E K LY 37 Fußball verbindet. Fußball ist Frieden. © 2014 Visa. All rights reserved. Oscar Arias Friedensnobelpreisträger The FIFA Weekly Eine Wochenpublikation der Fédération Internationale de Football Association (FIFA) Internet: www.fifa.com/theweekly Herausgeberin: FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich Tel. +41-(0)43-222 7777 Fax +41-(0)43-222 7878 FIFA - R ÄT SEL - CUP Das kleinste Weltmeister-Städtchen, der legendärste Kampf und der schnellste Sieger – raten Sie mit! 1 Welcher Klub stellte bei zwei WMs jeweils mindestens sechs Spieler, die im WM-Finale aufliefen – und gewannen? Präsident: Joseph S. Blatter Generalsekretär: Jérôme Valcke Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Walter De Gregorio Chefredakteur: Perikles Monioudis Redaktion: Alan Schweingruber, Sarah Steiner, Tim Pfeifer B 2 D A O U I Bildredaktion: Peggy Knotz Produktion: Hans-Peter Frei 3 Korrektorat: Nena Morf, Kristina Rotach P Was war die nach Einwohnern kleinste Stadt, in der mindestens ein WM-Spiel stattfand? Art Direction: Catharina Clajus Layout: Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Marianne Bolliger-Crittin, Susanne Egli, Alissa Rosskopf J 1954: Lugano 1958: Sandviken 1994: East Rutherford 2010: Polokwane Hier hat sich die erste Mannschaft aus Subhara-Afrika für eine WM qualifiziert. Welches Ereignis fand wenige Monate später im gleichen Stadion statt? Ständige Mitarbeitende: Sérgio Xavier Filho, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Hanspeter Kuenzler, Jordi Punti, Thomas Renggli, David Winner, Roland Zorn Mitarbeit an dieser Ausgabe: Mark Gleeson, Rainer Hennies, Andreas Jaros, Andrés de Kartzow, Dominik Petermann, Andreas Wilhelm Redaktionssekretariat: Honey Thaljieh Projektmanagement: Bernd Fisa, Christian Schaub I 4 L M P In zwei Jahren von der Vereinsgründung zum Sieg in der Champions League: Das gelang einem Klub aus welcher Stadt? Übersetzung: Sportstranslations Limited www.sportstranslations.com Druck: Zofinger Tagblatt AG www.ztonline.ch Kontakt: feedback-theweekly@fifa.org Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2014) erlaubt. Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen. In der Schweiz hergestellt und gedruckt. Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA. E M O P Das Lösungswort des Rätsel-Cups aus der Vorwoche lautet: CLUB Ausführliche Erklärungen auf www.fifa.com/theweekly Inspiration und Umsetzung: cus Bitte senden Sie das Lösungswort bis Mittwoch, 19. November 2014, an die E-Mail-Adresse feedback-theweekly@fifa.org Die korrekten Lösungen für alle seit dem 13. Juni 2014 erschienenen Rätsel nehmen im Januar 2015 an der Verlosung einer Reise für zwei Personen zum FIFA Ballon d’Or am 12. Januar 2015 teil. Vor Einsendung der Antworten müssen die Teilnehmenden die Teilnahmebedingungen des Gewinnspiels sowie die Regeln zur Kenntnis nehmen und akzeptieren, die unter folgendem Link zu finden sind: http://de.fifa.com/mm/document/af-magazine/fifaweekly/02/20/51/99/de_rules_20140613_german_german.pdf T H E F I FA W E E K LY 39 ERGEBNIS DER LETZTEN WOCHE UMFR AGE DER WOCHE Welcher der folgenden Viertelfinalisten ist Ihr Favorit auf den Gewinn der CONCACAF-Champions-League 2014/15? Wer wird die brasilianische Serie A gewinnen? 48+22+108731 1% 1% 3% 7% 8% 10% 48% 22% ≠ ≠ ≠ ≠ América (MEX) D.C. United (USA) Pachuca (MEX) Alajuelense (CRC) ≠ ≠ ≠ ≠ Zur Auswahl stehen: · Atlético Mineiro ·Corinthians ·Cruzeiro ·Fluminense ·Grêmio ·Internacional Saprissa (CRC) Montreal Impact (CAN) Olimpia (HON) Stimmen Sie ab unter: Fifa.com/newscentre Herediano (CRC) “Meine Stimme geht an Pep Guardiola, obwohl wir alle zugeben müssen, dass Diego Simeone die grösste Leistung vollbracht hat – Real, Barcelona und Bayern haben Ferraris, er hingegen hat nur einen BMW und trotzdem die Meisterschaft gewonnen.” Robert Prosinecki auf die Frage, wer die Auszeichnung FIFA-Männerfussballtrainer erhalten soll. Gegentore durch Juventus Turin 50 englischen Premier ohne einen einzigen eigenen Boateng hinter sich gebracht League gefallen. Der Treffer bedeuteten für den und damit einen bemerkens- Meilenstein wurde durch FC Parma die höchste Niederlage werten neuen Rekord einen Treffer des Schweden in der Serie A aller Zeiten. Die aufgestellt. Der Verteidiger Sebastian Larsson erreicht. Der Gialloblu hatten nie zuvor mit des FC Bayern München hatte Mittelfeldspieler des AFC Sunder- mehr als fünf Toren Differenz vor über zwei Jahren gegen verloren. Für Juve war es der erste Bayer Leverkusen zum letzten 7:0-Heimsieg seit einer Partie Mal ein Bundesligaspiel auf gegen Ascoli im September 1983. der Verliererseite beendet. Tore sind mittlerweile seit der Einführung der land war mit einem Freistoss erfolgreich, was ihm das letzte Mal im Dezember 2011 gelungen war. Bundesligaspiele in Folge ohne Niederlage hat Jérôme Friedemann Vogel / Getty Images, imago (3) 23 000 7 Z AHLEN DER WOCHE