Hotel Wiesergut, Saalbach-Hinterglemm

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Hotel Wiesergut, Saalbach-Hinterglemm
PROJEKT
Hotel Wiesergut, Saalbach-Hinterglemm
1. DATEN UND FAKTEN
Standort:
Wiesern 48
A-5754 Hinterglemm
T +43(0) 6541 6308
info@wiesergut.com
www.wiesergut.com
Bauherr: Josef und Martina Kröll
Architekten:
Gogl Architekten
Office Tirol
Dorfstraße 44,
A-6072 Lans
Bauzeit:
Planungsbeginn
Baubeginn
Fertigstellung
07/2010
07/2011 1. Bauabschnitt
04/2012 2. Bauabschnitt
12/2012 gesamt
Grundstücksfläche:
Bruttogeschossfläche:
Nettonutzfläche: Bebaute Fläche: 5.544 m²
5.047 m²
3.906 m²
2.256 m²
© Konradin Relations GmbH & Viessmann Werke GmbH & Co KG
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Energiedaten:
Endenergiebedarf:
Heizwärmebedarf: Heizenergiebedarf: 156,4 kWh/m² a
36 kWh/m² a
62,6 kWh/m² a
2. ENTWURFSAUFGABE
Saalbach-Hinterglemm ist eine Gemeinde im österreichischen Bundesland Salzburg, inmitten der Kitzbüheler Alpen.
Saalbach stützt sich wirtschaftlich vor allem auf den Tourismus und zählt zu den wichtigsten Urlaubsgebieten des Landes Salzburg. Im hinteren Bereich des Glemmtals, dort wo die Landesstraße langsam endet und die scheinbar endlose
Reihe der sich zum Verwechseln ähnlichen, im alpenländischen Stil erbauten Hotels mit 200 Betten und mehr langsam
dünner wird, liegt das Wiesergut. Seit 2012 mit neuer Architektur, doch auf geschichtsträchtigem Boden: Die ältesten
Nachweise über eine Besiedlung Saalbach-Hinterglemms stammen aus dem Jahr 1222, seit 1350 befindet sich auf dem
Grundstück ein Gutshof – genannt Wiesern, den die Urgroßmutter des heutigen Besitzers Josef Kröll Ende des 19. Jahrhunderts zur Bewirtung und Unterbringung von Urlaubsgästen zu nutzen begann. Viele Jahre lang plante Josef Kröll
zusammen mit seiner Frau Martina die Modernisierung des alten Gutshofs. Gemeinsam feilten sie an ihrer Vision, dem
Hotel eine moderne Identität zu geben und dabei die Werte und Traditionen des Familienbetriebs zu erhalten.
Das Wiesergut sollte ein Erholungsort werden, der das Schlichte und Unverfälschte zum Gestaltungsprinzip erhebt. Ein
puristisches Designhotel, das mit seinen insgesamt 24 Suiten in einer ausgedehnten Hotel- und Wellnessanlage einer
übersichtlichen Zahl von Gästen regenerative Urlaubstage inmitten grandioser Natur bietet. „Qualität statt Quantität“
steht über der Idee, auch architektonisch aus der sehr einheitlichen Tradition alpenländischer Bebauung auszubrechen,
sich gestalterisch wie organisatorisch abzuheben von den immer gleichen Hotelanlagen, dem Klischee vom überdimensionalen Alpenchalet mit großem Dachüberstand, geranienbestückten Balkonen mit gedrechselten Brüstungen. Ein
Wagnis einerseits, andererseits aber auch eine große Chance, denn das Klientel der Hotelgäste, die Individualität suchen und ein stimmiges Konzept aus puristischer Architektur, unaufdringlich gestaltetem Interieur, Naturmaterialien,
gesunder Ernährung und Erholung in einer übersichtlichen Hotelanlage zu schätzen wissen, gibt es. Es nimmt sogar
immer mehr zu – davon sind die Hoteliers überzeugt.
Das Wiesergut wurde ausgehend von der Architektur, über das Interior, dem touristischen Angebot bis hin zu kleinen
Details ganzheitlich konzipiert, was sich auch grafisch im Wiesergut-Logo zeigt: einer stilisierten Arche, die in einer Welt
der Pauschalreisen einfaches, aber individuelles und gerade dadurch luxuriöses Reisen in ein neues Tourismus-Zeitalter
transportieren will.
3. PROJEKTBESCHREIBUNG
Das Hotel ist als Gebäudeensemble konzipiert und besteht aus einem Haupthaus mit insgesamt 17 Suiten, dem Restaurant, einem Eingangs- und Rezeptionsbereich, sieben vorgelagerten GartenSuiten sowie einem Bade- und Wellnesshaus. Sämtliche Ensembleteile sind durch einen gläsernen Gang miteinander verbunden. Baubeginn des neuen
Wieserguts war im Sommer 2011, mit der Erstellung der sieben GartenSuiten in einer langen eingeschossigen Gebäudespange auf der Westseite der Anlage und der Wellnessanlage. Gerne hätten die Bauherren den alten Gutshof erhalten und in die moderne Gesamtanlage integriert, doch leider erlaubte der Zustand der Bausubstanz keine befriedigende
und dem Kostenaufwand gerecht werdende Sanierung und so wurde schweren Herzens der Abbruch beschlossen. Im
Bauabschnitt 2 entstand ein kompletter Neubau, dessen Lage und Kubatur sich am Vorgänger orientieren – mit Erdgeschoss, weiteren zwei Etagen und dem ausgebauten Dach. Ebenerdig befindet sich im Haupthaus die Küche mit Nebenräumen, sowie das Restaurant und die Bar mit der so genannten „Piazza“ und der im Inneren des Grundrisses liegenden „Stube“, welche die von ihr erwartete Gemütlichkeit trotz der Adaption in eine moderne Gestaltungssprache
nicht vermissen lässt. Die oberen Etagen beherbergen die insgesamt 17 GutshofSuiten jeweils mit kleinem Freisitz, die
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alle im gleichen Stil, jedoch nie identisch gestaltet sind, sondern sich alle ein wenig voneinander unterscheiden. Sie sind
zwischen 35 und 45 Quadratmeter groß und gewähren weitreichende Ausblicke auf den Ort, das Tal und die umliegenden Berge. Für Familien stehen zwei Suiten für jeweils zwei Erwachsene und zwei Kinder zur Verfügung, die übrigen
GutshofSuiten sind für je zwei Personen ausgelegt.
Angrenzend an Einfahrt und Erschließungshof sind in einer eingeschossigen, gläsernen Gebäudespange Richtung Norden Rezeption und Lounge untergebracht. Beide öffnen sich zum innenliegenden Garten und zum Hof über die geschosshoch verglaste Fassade, gefasst und unterbrochen von geschlossenen Wandscheiben und der Entreefassade
aus patiniertem Messing. So entstehen im Wechselspiel spannungsvoll abgegrenzte Zonen aus Licht und Schatten, aus
Bezug zur Natur und Rückzug im Haus.
Vom Entree aus besteht eine direkte Verbindung zum Gutshaus und zu einem langen verglasten Flur, an dem sich zur
Westseite hin die GartenSuiten wie Perlen an einer Schnur aneinanderreihen. Jeweils 55 Quadratmeter groß sind die
sieben Einheiten, die sich als großzügige Split-Level-Flächen zum Garten hin öffnen und über die Lichtkuppeln in den
Flachdächern und die vier Meter hohen Glasfronten viel Tageslicht in die Räume holen. Zentrum der Suiten ist ein Kamin
aus unbehandeltem Stahl, um den herum eine behagliche Sitzgruppe angeordnet ist. Die freistehende Badewanne unter einer Lichtkuppel mit Blick in den Himmel ist das luxuriöse Highlight des Badezimmers. Die Bezeichnung Bade„zimmer“ trifft allerdings nicht ganz zu, befindet sich doch der Nassbereich ohne Wandabtrennung offen auf dem oberen Level der Wohneinheit, als integierte, eigene kleine Wellness-Oase. Das WC ist in einem separaten Raum
untergebracht, dessen nur türhohe Wände bis unter die Decke rahmenlos verglast sind, damit der Lichteinfall auch hier
nicht unterbrochen wird. Platzsparend geschickt sind sowohl Gutshaus- als auch GartenSuiten arrangiert: So fungieren
Schrankzonen gleichzeitig als Trennwände, Holztruhen sind Trennelement, Sitzgelegenheit und Stauraum in einem.
Schmiedeeiserne, filigrane Trennelemente mit floralem Muster zonieren die Fläche unaufdringlich. Die den GartenSuiten vorgelagerten Terrassen verfügen jeweils über einen eigenen, mit warmem Quellwasser gefüllten Hotpot, der das
Baden unter freiem Himmel oder in den Wintermonaten erlaubt.
Am Ende des Flurs der GartenSuiten reiht sich als letzter Gebäudetrakt im Wiesergut-Ensemble auf der Südseite das
dreigeschossige Badehaus an. Die Hotelgäste in den GutshofSuiten erreichen es zusätzlich unterirdisch, ohne dabei die
Lounge oder die Rezeption passieren zu müssen. Neben dem ebenerdigen Hallenbad befinden sich im Wellness-Bereich mehrere Massageräume, ein Kosmetikraum, der Saunabereich, ein Ruheraum mit Panorama-Aussicht sowie eine
Tee-Lounge mit offenem Kamin. Auf dem Dach ist in einem zurückversetzten Staffelgeschoss das „Private Spa“ untergebracht, das mit Kaminofen und Badewanne im Freien individuelle Anwendungen und Erholung bietet.
Die Außenanlagen des Wiesergut bestehen aus naturbelassenen Wiesen mit altem Baumbestand und unterschiedlich
großen, durch die Anlage gefassten Höfen. So gibt es den von den einzelnen Gebäudeteilen umschlossenen großen
Innenhof mit Außenterrasse, Blumen- und Kräuterbeeten und dem Wiesergut Feuerring, einem Grill für BarbecueEvents. An diesen Hofbereich schließt sich ein terrassenförmig angelegter Garten mit Hängematten und Liegestühlen
vis-à-vis des Hallenbads an und zwischen Restaurant und Remise entsteht eine weiteren kleine Hoffläche, wo im Winter an einer offenen Feuerstelle an manchen Abenden Suppen und heiße Getränke serviert werden können. Als eigenständiges kleines Gebäude schließt die Remise den Kreis der Gebäudeeinheiten rund ums Wiesergut. Hier können direkt gegenüber dem Erschließungshof im Winter Skiausrüstung, im Sommer Fahrräder praktisch und sicher verstaut
werden.
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4. PLANER
a. Architekten
Gogl Architekten
Office Tirol
Dorfstraße 44,
6072 Lans, Austria
Office Salzburg
Leogangerstraße 30a,
A-5760 Saalfelden
t + 43 (0) 512 / 377 213
f + 43 (0) 512 / 377 213 - 77
office@gogl-architekten.at
Projektleitung: Monika Gogl
Projektteam: Daniela Amann, Nina Steinbacher, Hildegard Platzer-Rieder,
Elisabeth Oettl, Hannes Schroll, Jonas Davidsen, Claudia Waler,
Michael Kapeller
Beteiligt an Architektur und Werkplanung Haupthaus
Peter Jungmann, Dipl.-Ing. Architekt
Alleestraße 22
A-9900 Lienz
t + 0043 (0) 4852 67444
f + 0043 (0) 4852 67880
office@architekt-jungmann.at
b. Fachplaner
Projektmanagement / Örtliche Bauaufsicht
planconcept+,
Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Dreier
Beda Weber-Gasse 4
A-9900 Lienz
und
Schulstraße 46
80634 München
Statik
Ingenieurbüro Hanel,
Salzburger Straße 22b
A-6380 St. Johann in Tirol
t +43 (0) 5352-62416
f +43 (0) 5352-62416-50
office@ib-hanel.at
www.ib-hanel.at
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Haustechnik
Bopp Ingenieure Planung + Bauleitung HLS
Brixentaler Str. 6
A- 6300 Wörgl
t +43 (5332) 77453
f +43 (5332) 77453 - 88
office@bopp-ingenieure.at
www.bopp-ingenieure.at
Elektroplanung
Obwieser TB Planung +Bauleitung ELT
Im Tal 1a
A- 6067 Absam
t +43(0)5223/41850
f +43(0)5223/41850-20
office@tb-obwieser.com
www.tb-obwieser.com
Beleuchtungsplanung
Akzente Lichtsysteme Beleuchtung
Andreas-Hofer-Straße 1
A- 6020 Innsbruck
t +43512571057
f +4351257105720
Gartenplanung
Marion von Kutzschenbach, München
5. INTERVIEW MIT DER ARCHITEKTIN MONIKA GOGL
Architektur, Interior, Hotelpräsentation – alles beim Hotel Wiesergut ist exakt aufeinander abgestimmt und wirkt
wie aus einem Guss: Wie wichtig ist Ihnen diese Perfektion, eine bis ins Detail durchgearbeitete Gestaltung? War
das Wiesergut eine Ausnahme oder versuchen Sie bei all Ihren Projekten so zu arbeiten?
Es geht darum, ein ganzheitliches Konzept zu verwirklichen und bei sensibler und genauer Abstimmung und Wertschätzung der einzelnen Teile entsteht wie von selbst ein stimmiges Ganzes.
Das Detail ist mir wichtig! Das Detail spiegelt Emotion und Respekt. Es zaubert ab und an ein Lächeln auf die Gesichter
der Menschen. Das Detail ist für mich ein Teil des Ganzen und zeigt Wertschätzung entgegen der „grands projects“ und
einer oberflächlich bildbestimmten Gesellschaft.
Wie hoch ist der Koordinationsaufwand bei einer Planung, die so in die Tiefe geht? Architektur, Innenarchitektur,
Designobjekte: Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit der einzelnen Disziplinen?
Der Koordinationsaufwand ist unglaublich hoch und die Abstimmung sehr genau, da es ja im Endeffekt auf die Ganzheitlichkeit ankommt. Wir arbeiten viel mit Mustern – ich bin auch oft in den Werkstätten der Handwerker. Es sind die Menschen im Büro und am Bau, die gemeinsame Kommunikation und gute Abstimmung die helfen, den Koordinationsaufwand dann doch halbwegs im Rahmen zu halten.
Welche Rolle spielt die Funktionalität für Ihre Planung?
Funktionalität hat höchste Priorität – wie die Ingredienzien beim Kochen – wenn das nicht stimmt, dann hat man verloren. Funktionalität und räumliche Qualität gehen für mich Hand in Hand.
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Irritationen einzubauen halte ich für notwendig, um Emotionen in den Menschen zu wecken und Unterbewusstes hervorzubringen.
Wie wichtig ist Ihnen die energetische Qualität ihrer Gebäude?
Auch die energetische Qualität hat höchste Priorität – das energetische Ganze besteht für mich tatsächlich auch aus
ALLEM: den Schwingungen der Materialien, den Menschen und Räumen – nicht nur aus dem Energiekonzept. Die Natur macht es uns ja vor, wir müssen nur genau hinschauen. Durch die wunderbare Quantenphysik haben wir in diese
Richtung viel dazugelernt. „Energie“ ist für mich ein ganzheitliches Thema und ich gehe davon aus, dass inzwischen
wirklich jeder verstanden hat, dass die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen beschränkt sind.
6. BAUKONSTRUKTION / MATERIALIEN
Alle Gebäude des Hotelensembles sind in Massivbauweise aus Stahlbeton errichtet. In Reminiszenz an das ehemalige
Gutshaus wurde auch das neue Haupthaus mit einem Satteldach mit Metalldeckung und einer weiß verputzten Fassade
ausgestattet. Die eingeschossigen Gebäudeteile, wie die GartenSuiten und das Entréegebäude, haben begrünte Flachdächer und sind mit einer Dämmschicht und vorgesetzten Natursteinfassaden versehen. Die Fassade des dreigeschossigen Badehauses, in dem sich der Wellnessbereich befindet, ist mit Altholz bekleidet, ebenso die Remise. Altholz befindet sich auch im Innern der GartenSuiten, wo es als Deckenverkleidung eingesetzt wurde. Das recycelte Material
harmoniert mit den rauhen Wandoberflächen aus Naturstein, die nach oben hin weiß abgesetzten Wände heben die
Decken optisch nach oben und sorgen für eine gestalterische Leichtigkeit. Durch den nach innen gezogenen Dachfirst
öffnen sich die Fronten der GartenSuiten noch weiter dem Licht zu.
Natürliche Materialien herrschen bei Ausbau und Innenarchitektur vor und stellen den Bezug zur Natur her: Einheimisches Eichen- und Walnussholz für Böden und Möbel, edle Leinen- und Lodenstoffe und wettergegerbtes Leder stehen
im Kontrast zur geradlinigen, reduzierten Gestaltung und puristischen Werkstoffe wie Sichtbeton, Stahl und Glas. Das
Eichenholz der Böden im Restaurant, in der Lobby und den Suiten wurde gekalkt und geölt. Zonen mit raumhohen, gepolsterten Schränken dienen als Ankleide. Angrenzend befinden sich die Bäder: Von den bodengleichen Duschen aus
Naturstein sind über die zimmerhohen Abtrennungen aus Glas immer auch Blickbezüge nach außen möglich.
Die Schwimmhalle ist an zwei Seiten vollständig verglast, so dass auch dort die Berglandschaft stets präsent ist. Sichtbar sind hier auch die schlanken Stahlträger und Binder, die den Pool überspannen. Natursteinböden und Vorhänge mildern die atmosphärische „Kühle“ der Sichtbetonwände und des Schwimmbeckens aus Edelstahl ab und schaffen eine
wohnliche Atmosphäre in der Badelandschaft. Die Glasfronten lassen sich großflächig zur Seite schieben, sodass der
Bezug nach draußen im Sommer gegeben ist.
Von der Schwimmhalle aus ist das Badehaus erschlossen: Saunen, Fitness-, Ruhe- und Behandlungsräume folgen in
ihrer Gestaltung dem Einrichtungsstil der Suiten. Das „Konzept Wiesergut“ ist bis ins Detail durchdacht und ganzheitlich
gestaltet. Nichts ist hier dem Zufall überlassen, jedes Möbelstück, jede Lampe wurden sorgsam passend ausgewählt
oder gar eigens für das Wiesergut entworfen und hergestellt. Nichts ist von der Stange. Sogar das Restaurant-Geschirr,
stammt aus der Töpferwerkstatt der Keramikkünstlerin Petra Lindenbauer.
7. TECHNISCHER AUSBAU
Heizung / Warmwasser
Im Untergeschoss befindet sich in den Bereichen unter dem Badehaus und dem Haupthaus die Technikzentrale der Hotelanlage – unter anderem mit Räumen für Heizung, Warmwassererwärmung und Lüftungsanlagen.
Ein Gas-Brennwertkessel, Vitocrossal 200 von Viessmann ist für die Energieerzeugung verantwortlich und wurde im
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Technikbereich unter dem Haupthaus aufgestellt. Das hochwertige Gerät verfügt über eine Nennwärmeleistung von
135 bis 404 kWh. Der Vitocrossal 200 besteht aus bewährten Komponenten der Viessmann Brennwerttechnik und verfügt über eine Inox-Crossal-Wärmetauscherfläche aus Edelstahl Rostfrei. Zusammen mit dem von Viessmann entwickelten MatriX-Zylinderbrenner gewährleistet diese eine besonders geräuscharme, effiziente und umweltschonende
Verbrennung in einem Modulationsbereich von 33 bis 100 Prozent. Dabei sorgen die Inox-Crossal-Heizflächen für eine
hochwirksame Wärmeübertragung und eine hohe Kondensationsrate.
Den wirtschaftlichen und sicheren Betrieb der Heizungsanlage übernimmt das kommunikationsfähige, digitale Regelungssystem Vitotronic. Besonders komfortabel ist die Bedieneinheit mit Klartextunterstützung und beleuchtetem Display.
Zwei Heizwasser-Pufferspeicher in unmittelbarer Nähe zum Brennwertkessel aufgestellt, komplettieren die Kesselanlage und halten das Wasser für die Versorgung der im gesamten Haus verlegten Fußbodenheizung vor.
Im angrenzenden Vorraum bildet ein 750-Liter-Speicher Vitocell 100-L das ideale Speicherladesystem für die Erwärmung
des Trinkwassers. Das große Speichervolumen ermöglicht eine gehäufte Wasserentnahme zu Stoßzeiten. Kurzfristig
hohe Spitzenleistungen mit hohen Zapfraten sind mit diesem System gegeben. Ein zweites baugleiches Speicherladesystem befindet sich in den Technikräumen im Kellergeschoss unter dem Badehaus. Die Wärmeversorgung der kompletten Badewassertechnik erfolgt ebenfalls durch die zuvor erwähnte Gasbrennwertanlage.
Lüftung
Innerhalb beider Bauabschnitte wurden jeweils zwei Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung installiert. Bauabschnitt 1 deckt dabei die Be- und Entlüftung des Schwimmbadbereichs und der Wellnessanlage ab, in Bauabschnitt 2
wurden Küche, Restaurant und Bar lüftungstechnisch abgedeckt. Die Entlüftung der Suiten erfolgt über Einzelraumlüftungen, die in den Nassräumen angeordnet sind.
Energiedaten
Der flächenbezogene Heizwärmebedarf liegt aufgrund der sehr großzügigen und offenen Bauweise laut Energieausweis bei 36kWh/m²a. Der Endenergiebedarf beträgt 156,4 kWh/m²a; der Heizenergiebedarf 62,6 kWh/m²a.
Autorin: Iris Darstein-Ebner
Fotos: Günter Standl, Mario Webhofer, Thomas Ebner
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