Kinostart: 17. Februar 2011

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Kinostart: 17. Februar 2011
präsentiert
Ein Film von
Tom Hooper
mit
Colin Firth
Geoffrey Rush
Helena Bonham Carter
Guy Pearce
Derek Jacobi
Jennifer Ehle
Michael Gambon
Timothy Spall
Kinostart: 17. Februar 2011
PRESSEHEFT
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INHALT
BESETZUNG & STAB
TECHNISCHE DATEN
KURZINHALT & PRESSENOTIZ
AUSZEICHNUNGEN
LANGINHALT
PRODUKTIONSNOTIZEN
BESETZUNG
Colin Firth
Geoffrey Rush
Helena Bonham Carter
Guy Pearce
Jennifer Ehle
Derek Jacobi
Michael Gambon
Timothy Spall
Anthony Andrews
STAB
Tom Hooper
Iain Canning
Emile Sherman
Gareth Unwin
David Seidler
Danny Cohen
Eve Stewart
Jenny Beavan
Alexandre Desplat
Tariq Anwar
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BESETZUNG
King George VI. / Bertie
COLIN FIRTH
Lionel Logue
GEOFFREY RUSH
Queen Elizabeth
HELENA BONHAM CARTER
King Edward VIII.
GUY PEARCE
Winston Churchill
TIMOTHY SPALL
Erzbischof Cosmo Lang
DEREK JACOBI
Myrtle Logue
JENNIFER EHLE
Stanley Baldwin
ANTHONY ANDREWS
Queen Mary
CLAIRE BLOOM
King George V.
MICHAEL GAMBON
Wallis Simpson
EVE BEST
STAB
Regie
TOM HOOPER
Drehbuch
DAVID SEIDLER
Produzenten
IAIN CANNING
EMILE SHERMAN
GARETH UNWIN
Kamera
DANNY COHEN, BSC
Schnitt
TARIQ ANWAR
Ausstattung
EVE STEWART
Kostüme
JENNY BEAVAN
Musik
ALEXANDRE DESPLAT
TECHNISCHE DATEN
Originaltitel:
THE KING’S SPEECH
Länge:
ca. 118 Min.
Bildformat:
1,85:1
Tonformat:
Dolby Digital
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KURZINHALT
Als Sohn des britischen Königs George V. gehört es zu Berties (COLIN FIRTH) Pflichten,
öffentlich zu sprechen. Für den zurückhaltend-besonnenen Mann eine Qual, denn seit seiner
Jugend leidet er an einem schweren Stottern. Kein Arzt und kein Psychologe kann ihm helfen,
weshalb sich Berties liebevoll sorgende Ehefrau Elizabeth (HELENA BONHAM CARTER) an
den exzentrischen Sprachtherapeuten Lionel Logue (GEOFFREY RUSH) wendet. Mit seinem
forschen Auftreten und den unkonventionellen Behandlungsmethoden stößt er seinen adligen
Patienten zunächst vor den Kopf. Bald aber zeigen sich erste Erfolge.
Nach dem Tod seines Vaters und der Abdankung seines Bruders Edward VIII. (GUY PEARCE),
wegen dessen Liebe zur geschiedenen Bürgerlichen Wallis Simpson, wird Bertie unter dem
Namen George VI. 1936 unerwartet zu Englands neuem König. Öffentliche Auftritte und
Radioansprachen lassen sich fortan noch weniger umgehen als zuvor, und nicht zuletzt der
drohende Krieg erhöht den Druck auf den schüchternen Regenten. Die Zusammenarbeit und
wachsende Freundschaft mit Logue hilft Bertie dabei erheblich. Doch kurz vor der offiziellen
Krönung stellt eine unerwartete Enthüllung das gegenseitige Vertrauen und damit auch Berties
Kampf gegen das Stottern auf die Probe.
PRESSENOTIZ
Als Experten für aufwändige historische Stoffe wiesen den britischen Regisseur Tom Hooper
(„The Damned United“) bereits preisgekrönten Fernsehproduktionen wie „Elizabeth I.“ oder
„John Adams“ aus. Doch mit seinem zweiten Kinofilm THE KING’S SPEECH gelingt ihm nun
ein Meisterwerk, wie man es im Kino nicht alle Tage zu sehen bekommt. Die bei den Festivals
von Telluride, Toronto und London gefeierte und auf wahren Begebenheiten basierende
Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen zwei höchst unterschiedlichen
Männern brilliert dabei mit eleganten Bildern ebenso wie mit geschliffenen Dialogen, vor allem
jedoch mit jeder Menge Witz und Menschlichkeit.
Herausragend ist auch die Leistung von Hoopers illustrem Ensemble, allen voran Colin Firth („A
Single Man“) mit einer preiswürdigen Darstellung des Monarchen wider Willen. Oscar®Gewinner Geoffrey Rush („Shakespeare in Love“) liefert als sein eigensinniger Wegbegleiter
erneut eine Glanzleistung ab, während Helena Bonham-Carter („Alice im Wunderland“) als
spätere Queen Mum überzeugt. Abgerundet wird die hochkarätige Besetzung durch Guy
Pearce („Memento“), Derek Jacobi („Eine zauberhafte Nanny“) und Jennifer Ehle („Ein Hauch
von Sonnenschein“) sowie den „Harry Potter“-Stars Michael Gambon („Sleepy Hollow“) und
Timothy Spall („Verwünscht“).
AUSZEICHNUNGEN (Auswahl)
Golden Globes 2011 | Auszeichnung für „Bester Darsteller – Drama“ (Colin Firth)
British Independent Film Awards 2010 | Auszeichnung für „Bester Britischer Independentfilm“, „Bester
Darsteller“ (Colin Firth), „Bester Nebendarsteller“ (Geoffrey Rush), „Beste Nebendarstellerin“ (Helena
Bonham Carter) und „Bestes Drehbuch“ (David Seidler)
BAFTA Awards 2011 | 14 Nominierungen, darunter für „Bester Film“, „Herausragender britischer
Film“, „Bester Hauptdarsteller“ und „Bester Regisseur“
SAG Awards 2011 | Nominierungen für „Bester Hauptdarsteller“ (Colin Firth), „Bester Nebendarsteller“
(Geoffrey Rush), „Beste Nebendarstellerin“ (Helena Bonham Carter), „Bester Cast“
Toronto International Film Festival 2010 | Publikumspreis
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LANGINHALT
1925 bittet der britische König George V., Regent über ein Viertel der Weltbevölkerung, seinen
zweiten Sohn Albert, den Duke of York, die Abschlussrede für die Empire-Ausstellung im
Wembley-Stadion in London zu halten. Bei der Veranstaltung, deren Ziel eine Stärkung des
Verbundenheitsgefühls zwischen den 58 Ländern des britischen Reiches ist, handelt es sich um
die größte Ausstellung der Welt – und entsprechend ist das riesige Stadion voll besetzt. Doch nicht
nur das: Die Rede wird live mittels des immer wichtiger werdenden Mediums Radio in die ganze
Nation und den Rest der Welt übertragen. Für Bertie, wie der Duke of York von seiner Familie
genannt wird, ist es die erste Live-Ansprache überhaupt. Dass sie im Desaster endet, ist allerdings
keine große Überraschung. Denn seit seiner Kindheit leidet er an einem schweren Stottern und
bringt unter der Anspannung so gut wie keinen Ton heraus.
Auch zu Hause in der Piccadilly Street wird Bertie das Stottern nie vollkommen los, doch wenn er
abends seinen beiden Töchtern Elizabeth und Margaret Gute-Nacht-Geschichten vorliest oder sich
mit seiner Ehefrau Elizabeth ganz privat über die Beziehung seines großen Bruders David, des
Prince of Wales, zu der verheirateten Amerikanerin Wallis Simpson macht, fällt ihm das Sprechen
zumindest wesentlich leichter.
Mit zahllosen Experimenten und Therapieansätzen, zu denen in den Mund gestopfte Murmeln und
andere Peinlichkeiten gehörten, haben die verschiedensten renommierten Ärzte versucht, Bertie
zu heilen, doch alle Methoden blieben erfolglos. Frustriert und erniedrigt beschließt er, das Thema
ad acta zu legen und keine weiteren Behandlungen über sich ergehen zu lassen. Doch hinter
seinem Rücken nimmt Elizabeth die Sache in die Hand und besucht inkognito den
Sprachtherapeuten Lionel Logue.
Logue ist ein energiegeladener, sehr direkter Australier, der sich in seiner Freizeit nur zu gerne an
Amateur-Theatern als Shakespeare-Darsteller versuchen würde, auch wenn er immer wieder
aufgrund seines Akzents und seines vermeintlich nicht ausreichend distinguierten Verhaltens nach
Hause geschickt wird. Elizabeth entwaffnet er mit seiner zwanglos-lockeren Art sofort. Nachdem
sie zu erkennen gibt, wer sie tatsächlich ist, zeigt er sich zwar überrascht und ein wenig
ehrfürchtig, bleibt aber bei der festen Überzeugung, dass er dem Sohn des Königs helfen könne.
Seine Bedingungen sind allerdings klar: Wie alle anderen Patienten auch muss Bertie für die
Behandlung in Logues Büro in die Harley Street kommen, da macht er keine Ausnahme.
Als der Duke of York tatsächlich den Weg zu Logue findet, gibt er sich ebenso steif wie förmlich
und kann mit der unkonventionellen und forschen Art, mit der der Therapeut ihm begegnet, wenig
anfangen. Er weigert sich, mit Logue Einzelheiten aus seinem Privatleben zu besprechen und lässt
sich nur mit Mühe überreden, eine Shakespeare-Passage vorzulesen, während er gleichzeitig über
Kopfhörer mit Musik beschallt wird und Logue seine Worte auf einer Schallplatte aufnimmt. Irritiert
und wenig überzeugt von dieser Herangehensweise nimmt Bertie die Aufzeichnung mit, doch
beide Männer sind sich sicher, dass es sich bei ihrem Treffen um die erste und letzte Sitzung
handelte.
Erst lange Zeit später hört sich Bertie – frustriert und verzweifelt angesichts der andauernden
Demütigungen durch seinen Vater und das Verhältnis zwischen David und Wallis – Logues
Schallplattenaufnahme tatsächlich an. Das Ergebnis erstaunt ihn ebenso wie Elizabeth: Ohne
Zögern oder auffälliges Stottern liest er den Text vor. Nun doch überzeugt, dass Logues Methoden
funktionieren können, kehrt er zurück in die Harley Street. Widerwillig erklärt sich der
Sprachtherapeut bereit, sich auf Übungen und Techniken zu beschränken und alles Persönliche
außen vor zu lassen. Es werden tägliche Sitzungen vereinbart, und auch wenn bei einer
öffentlichen Rede vor Fabrikarbeitern das Stottern noch längst nicht verschwunden ist, zeigen sich
bald erste positive Ergebnisse.
Als König George V. nach schwerer Krankheit stirbt und David auch als König Edward VIII.
weiterhin seine Beziehung zu Wallis Simpson pflegt, bleibt es irgendwann auch nicht aus, dass
Bertie Lionel Einblicke in sein Privatleben gibt. Er spricht mit ihm über seinen verstorbenen Vater
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und seinen großen Bruder, über die Misshandlungen durch sein früheres Kindermädchen und
auch über seinen jüngeren Bruder Johnny, der als Kind an Epilepsie starb. Und wann immer das
Stottern bei diesen sehr intimen und aufwühlenden Berichten zu stark wird, versucht er auf Logues
Geheiß, sie singend zu Ende zu bringen, was die Sache überraschenderweise tatsächlich
einfacher macht.
Doch auch wenn das Vertrauen zwischen den Männern wächst, bleibt ihre Zusammenarbeit nicht
ohne Konflikte. Als Bertie nach einem unerfreulichen Aufeinandertreffen mit David, der unbedingt
die bald geschiedene Wallis heiraten will, mit Lionel über die drohende Verfassungs- und
Monarchiekrise spricht und der ihm nahe legt, vielleicht ein besserer König als sein Bruder zu sein,
empfindet er das nicht als Ermutigung, sondern als Hochverrat. Wütend und im Streit gehen die
beiden auseinander.
Unterdessen machen der Premierminister, Winston Churchill und sämtliche Berater Bertie
unmissverständlich klar, dass er David nachfolgen müsse, wenn der weiterhin auf einer Beziehung
mit Simpson bestehe und damit laut Verfassung zur Abdankung gezwungen sei. Tatsächlich lässt
sein Bruder sich nicht umstimmen – und Bertie wird unter dem Namen George VI. zum neuen
König des Britischen Reiches.
Doch kaum muss er sich seiner neuen Verantwortung stellen und den ungewohnten Pflichten und
Veränderungen im Privatleben ins Auge blicken, kehrt sein Stottern mit voller Wucht zurück. Weil
er keinen anderen Ausweg weiß, wendet er sich doch noch einmal an Logue und bittet ihn um
Entschuldigung und Hilfe. Ohne zu zögern nimmt der Therapeut seine Arbeit wieder auf, und
schnell knüpfen die beiden wieder dort an, wo sie aufgehört haben. Ausgerechnet als die von
Bertie mit Angst erwartete öffentliche Krönung bevorsteht, eröffnet ihm Erzbischof Cosmo Lang
einige unerwartete Neuigkeiten, die die Freundschaft zwischen ihm und Logue zum denkbar
schlechtesten Zeitpunkt auf eine schwere Probe stellt.
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PRODUKTIONSNOTIZEN
Die Geschichte dieses Films beginnt bereits in den 1940er Jahren, während des Zweiten
Weltkriegs. Als Kind litt Drehbuchautor David Seidler an einem schweren Stottern. Doch als er die
Reden des britischen Königs George VI. während und nach dem Krieg in der BBC hörte, war für
ihn klar: wenn der Monarch einen Weg finden konnte, mit seinem Stottern umzugehen, würde ihm
das auch gelingen. So wurde George VI., der stotternde König, der zum öffentlichen Sprechen
gezwungen war, ein Kindheitsheld und Vorbild für David – und nicht zuletzt die Inspiration für THE
KING’S SPEECH.
Schon während er die Universität besuchte, las Seidler Wheeler Bennets Biografie und begann
seine Recherchen zu König George VI. Doch erst als er später für Francis Ford Coppola sein
erstes Kinodrehbuch TUCKER („Tucker: The Man and His Dream“, 1988) geschrieben hatte, fand
er das Selbstvertrauen, einen Film über das Thema zu Papier zu bringen, das ihm so sehr am
Herzen lag. Erneut widmete er sich seinen Recherchen, wobei er erstmals auf den Namen Lionel
Logue stieß. „Hier und da tauchte plötzlich dieser Name auf meinem Radar auf. In all den
Biografien über den König war kaum etwas über ihn zu finden, aber ich roch eine Geschichte. Ich
leistete in London ein wenig Detektivarbeit und kam schließlich an die Adresse eines seiner
Söhne, der auch bereit war, mich zu treffen.“ Valentine Logue erzählte Seidler, dass er im Besitz
einiger Papiere seines Vaters sei, doch er bat ihn, zunächst bei der Queen Mum nachzufragen.
Die Witwe von George VI. antwortete ihm mit einem Brief, in dem sie darum bat, den Film nicht zu
ihren Lebzeiten zu schreiben, weil die „Erinnerungen an die Ereignisse noch zu schmerzhaft“
seien. Aus Respekt zu ihr wartete Seidler tatsächlich.
2005 begann er schließlich mit dem Schreiben und brachte einen ersten Entwurf in Form eines
Theaterstücks zu Papier, als Übung in Sachen Disziplin und um die Geschichte ganz auf die
Charaktere zu fokussieren. Weil etliche Jahre ins Land gegangen waren, gelang es ihm allerdings
nicht mehr, Kontakt zu Mitgliedern von Logues Familie herzustellen, so dass dessen Papiere
ungelesen blieben. Daran, dass in London schnell Interesse an einer Theaterinszenierung aufkam,
änderte das nichts. Doch dann schlug der Zufall zu.
Oscar®-Gewinner Geoffrey Rush fand das Stück unaufgefordert in seinem Briefkasten in
Melbourne, geschickt von einem in London lebenden Assistenten, der zu Weihnachten in der
australischen Heimat weilte. Trotz dieses ungewöhnlichen Vorgehens las Rush das Werk – und
war begeistert. Doch er wusste sofort, dass er diese Geschichte lieber als Film denn als
Theaterstück sehen würde.
Regisseur Tom Hooper bekam das Skript nicht zuletzt deswegen in die Hände, weil er zur Hälfte
britischer, zur anderen Hälfte australischer Abstammung ist. Seine australische Mutter wurde von
Freunden zu einer Lesung des noch unproduzierten Stückes „The King’s Speech“ in einem
Theater am Rande Londons eingeladen. Noch nie war sie vorher bei einer solchen szenischen
Lesung gewesen und das Stück beeindruckte sie sehr. Doch auch sie fand die Geschichte noch
besser für einen Film geeignet und fragte Seidler, ob er den Text nicht ihrem Sohn Tom schicken
wolle. Der Autor war bereits ein Fan von Hoopers Fernseharbeiten, also ließ er sich darauf ein –
und der wiederum zeigte sich begeistert von Seidlers Werk.
In der Zwischenzeit sicherte sich der Produzent Gareth Unwin die Filmrechte an dem Stück und
ging damit zu Iain Canning, der zuvor gerade mit HUNGER („Hunger“, 2008) und CONTROL
(„Control“, 2007) Erfolge gefeiert hatte, und Emile Sherman bei See-Saw Films, die als angloaustralische Produktionsfirma natürlich besonders geeignet für das Projekt schienen. Sherman, die
mit Geoffrey Rush schon bei CANDY („Candy“, 2006) und $ 9.99 (2008) zusammengearbeitet
hatte, war hoch erfreut, bei der ersten britischen Produktion der noch jungen Firma erneut mit dem
Schauspieler zusammenarbeiten zu können.
Für die Rolle des Königs traf sich Hooper mit Colin Firth und war sofort von seiner Wahl überzeugt.
„Alles, was ich über König George VI. gelesen hatte, zeigte mir deutlich, dass ihn im Kern eine
unbedingte Liebenswürdigkeit auszeichnet. Bei Colin habe ich genau das gleiche Gefühl: Er hat
diesen außergewöhnlichen moralischen Kompass, diese Bescheidenheit und Freundlichkeit, die
ihn meiner Meinung nach zur Idealbesetzung für Bertie machen. Ganz abgesehen davon, dass ich
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schon seit seiner Rolle als physisch wie psychisch verwundeter Veteran des Falklandkriegs im
Fernsehfilm „Der Dank des Vaterlandes“ („Tumbledown“, 1988) seine Fähigkeit bewundere,
Verletzlichkeit derart eindrucksvoll darzustellen. Seine bemerkenswerte Intelligenz kam bei der
Rolle natürlich auch zum Tragen, denn der historischen Komplexität der Geschichte nahm er sich
mit spielerischer Leichtigkeit an.“
Die Produktion hatte obendrein das Glück, bei weiteren Recherchen doch noch Verwandtschaft
von Lionel Logue zu entdecken. Sein Enkel Mark Logue lebte in London und besaß tatsächlich
noch die Unterlagen seines Großvaters, die nie veröffentlicht und auch nicht von Historikern unter
die Lupe genommen worden waren. Das Filmteam aber durfte alles lesen und entdeckte darin ein
detailliertes Tagebuch über Logues Arbeit mit dem König, Fragmente einer Biografie und sogar ein
Krankenbericht des Monarchen. Umgehend wurde natürlich das Drehbuch umgeschrieben, um all
die neu gewonnenen Erkenntnisse und Einblicke aus den Tagebüchern einzuarbeiten.
Mit Hilfe dieser Fundgrube an neuen Informationen machten Hooper und Firth sich umgehend
daran, das Stottern des Königs zu erforschen, wofür sie alles verfügbare Archivmaterial über den
König sichteten und sich mit zahlreichen Sprachtherapeuten trafen.
„Viele Sprachprobleme haben ihren Ursprung in der Kindheit, weil Kinder das Gefühl haben, nicht
gehört zu werden. Sie denken, dass sich niemand darum kümmert, was sie sagen, wodurch sie
enorme Hemmungen entwickeln, überhaupt zu sprechen“, erklärt der Regisseur. „Bertie litt an
seinem Stottern zu einer Zeit, als das als Zeichen geistiger Schwäche angesehen wurde. Er wuchs
unter trostlosen Umständen auf. Sein Vater, König George V., betrachtete seine Söhne als
aufsässige Kadetten und sich selbst als befehlshabenden Offizier. Es gab absolut keine
emotionale Bindung zwischen Eltern und Kindern. Bertie wurde vom Links- zum Rechtshänder
umerzogen und hatte krumme Beine, weswegen er jahrelang Metallschienen tragen musste. Ich
bin mir sicher, dass in all dem der Ursprung für sein Stottern lag.“
„Unsere Geschichte handelt davon, wie dieser Mann all das überwand und zu einem großen König
wurde. Und das, obwohl er vermutlich der widerwilligste Regent der Geschichte war“, fährt er fort.
„Denn hier geht es ja nicht um jemanden, der an die Macht wollte, sondern um einen Mann, der
alles dafür gegeben hätte, nicht König werden zu müssen. Aus der Tiefe seines Herzens will er
diesen Job nicht haben, doch Lionel Logue ist derjenige, der ihm hilft, diese unglaubliche Angst vor
der Verantwortung hinter sich zu lassen.“
Geoffrey Rush empfand die Beziehung zwischen dem König und Logue als inspirierend: „In den
Filmaufnahmen von damals kann man deutlich sehen, wie sehr Prinz Albert sein öffentliches
Leben zu schaffen machte, weil er keine wirkliche Kontrolle über seine Stimme hatte. Aber sobald
er lächelt, spürt man sofort seine Wärme. In gewisser Hinsicht gewinnt unsere Geschichte über ihn
geradezu Shakespearesche Züge, denn einerseits wird ein Blick auf die große weite Welt
geworfen, andererseits geht es aber auch ganz konkret um das Innenleben eines einzelnen
Mannes.“
Für Drehbuchautor Seidler geht es im Kern der Geschichte darum, eine Stimme zu haben und
gehört zu werden: „Bertie ist der zweite Sohn in seiner Familie. Sein älterer Bruder David ist enorm
populär, kann geschliffen reden und hervorragend mit dem Mikrofon umgehen, sieht gut aus, ist
charmant und stilvoll. Er ist ein echter Prince Charming. Der arme Bertie dagegen ist schüchtern,
stotterte und stammelte. Dafür ist er ein echter Familienmensch. Er liebt Elizabeth und seine
beiden hübschen Töchter aus tiefstem Herzen und will einfach nur in Ruhe gelassen werden.
Natürlich ist ihm klar, dass er hin und wieder ein paar öffentlichen Verpflichtungen nachgehen
muss, die bei einem Mann von seinem Stand nun einmal dazugehören. Doch das sind gewöhnlich
vollkommen unbedeutende Anlässe. Bis er eines Tages zum Abschluss der Empire-Ausstellung im
Wembley Stadion sprechen muss. Er ist wie gelähmt und kriegt es einfach nicht hin, es ist
herzzerreißend. Bertie musste aufs Nachdrücklichste erfahren, welchen Preis man für ein
privilegiertes Leben zahlen muss. Churchill hat es meiner Meinung nach anlässlich von Berties
Tod auf den Punkt gebracht. Er legte einen Blumenkranz nieder, auf dem nur ein einziges Wort
stand: Tapferkeit.“
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Hooper erklärt noch mehr zur Geschichte des Films: „Bertie war bei jedem renommierten
Sprachtherapeuten und Arzt gewesen, doch es hatte zu nichts geführt. Lionel Logue war die letzte
Anlaufstelle, der Querdenker. Was Bertie letztlich rettete, war vor allem die Freundschaft zu ihm,
weniger die Behandlung als solche. Wenn er im Radio sprechen musste, war Logue mit ihm im
Raum, so dass er seine Rede wie für einen Freund halten konnte. Deswegen ist THE KING’S
SPEECH auch ein Film über Freundschaft.“
Ergänzend zu seiner Rolle fügt Rush hinzu: „Logue kam zur Sprachtherapie, als er viel mit
Soldaten arbeitete, die von der Front in Europa nach Australien zurückkehrten und so sehr unter
Schock standen, dass sie an sprachlichen Blockaden litten. Er verstand viel von Anatomie,
Muskelkunde und Atemübungen. Mit seiner beinahe psychotherapeutischen Herangehensweise
war er letztlich wegbereitend. Für ihn stand außer Frage, dass das Stottern nicht ein rein
körperliches Problem war, sondern sich auf irgendein Trauma in der Kindheit, vermutlich im Alter
von vier oder fünf Jahren, zurückführen ließ. Indem er versuchte, dem auf den Grund zu gehen,
durchdrang Lionel bis zu einem gewissen Grad diese extrem förmliche königliche Fassade, die auf
jahrhundertealten Traditionen basiert.“
Hooper ging es darum, die allseits bekannte Geschichte der Abdankung von Berties Bruder David
aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel zu erzählen: „Einer der Gründe, warum mich dieses
Projekt interessierte, war die Tatsache, dass Davids Abdankung mal ganz anders gezeigt wird.
Unser Film widmet sich der B-Seite dieser Geschichte, wohingegen es sonst meist um die A-Seite,
also um Wallis Simpson und die Abdankungskrise geht. Darüber weiß man fast alles, doch dass
der Mann, der Bertie half, Australier war, ist beinahe unbekannt. Bei all dem wollte ich aber
natürlich, dass der Film nicht muffig und bieder wirkt, sondern trotz aller historischen Aspekte
modern ist.“
Als Halb-Australier war es für den Regisseur von großer Bedeutung, woher Logue stammte: „Die
australische Kultur hat etwas sehr Demokratisches, sie ist letztlich anti-hierarchisch und hat nichts
mit Klassen zu tun. Logue hat deswegen eine spezielle Lockerheit, mit der er all den Problemen,
die Berties Herkunft und seine unglaublich strenge Jugend hervorgebracht haben, beikommen
kann. Als Sohn eines englischen Vaters, der seinerseits nach dem Tod meines Großvaters im
Alter von fünf Jahren ein Internat besuchte, und einer australischen Mutter, weiß ich aus meiner
eigenen Jugend ein bisschen darüber, welchen Effekt jemand aus Australien auf jemanden mit
einer schweren britischen Kindheit haben kann.“
„Die Beziehung zwischen Bertie und Lionel lebt nicht zuletzt davon, wie ungewöhnlich es
überhaupt ist, dass sie sich begegnet sind“, ergänzt Rush. „Diese kulturelle und gesellschaftliche
Kluft zwischen dem Monarchen und diesem unbekannten Normalsterblichen aus Perth, der
irgendwie seinen Weg in die obersten Kreise des britischen Adels findet, ist wirklich faszinierend.
Australien war für die meisten Briten in den Zwanziger und Dreißiger Jahren eine eher unbekannte
Größe, auf die Australier blickte man damals mit einer Art imperialer Hochnäsigkeit. Deswegen
widmet sich unser Film auch dem Unterschied zwischen diesen beiden Familien: Die Australier
aus der unteren Mittelschicht sind geprägt von einer Offenheit und Leichtigkeit, die im Gegensatz
steht zu dem Druck, den Bertie permanent spürt.“
Innerhalb von nur einem Jahr erlebte Prinz Albert 1936 den Tod seines Vaters, die Krise der
britischen Monarchie (die dazu führte, dass sein Bruder abdankte, um die geschiedene
Amerikanerin Wallis Simpson heiraten zu können) und seinen eigenen Aufstieg auf den Thron.
So nah wie in der Abdankungskrise kam die britische Monarchie ihrem Zusammenbruch im 20.
Jahrhundert nie wieder. „Damals stand tatsächlich die Idee der Monarchie auf dem Spiel“, erklärt
Hooper. „In ganz Europa brachen zwischen den Kriegen Königshäuser zusammen. Der
Niedergang des britischen Empires, das Verschwinden der Vorstellung, dass Könige das
natürliche Recht zum Herrschen haben, und eine Zeit, in der unglaubliche technische Neuerungen
das Bild der Monarchie radikal veränderten, bilden den Hintergrund für unsere Geschichte.“
Auch die Geburt des Radios als Massenmedium fiel in die damalige Zeit. König George V. sendete
seine erste Weihnachtsbotschaft 1932 und begann damit eine Tradition, die bis heute anhält.
„George V. sagt im Film, dass die Königsfamilie zu Schauspielern geworden sei, was die
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Beziehung zwischen dem König und seinen Untertanen entscheidend verändert habe“, führt der
Regisseur weiter aus. „Von nun an geht es um die Darstellung, darum mit einer großen Rede das
gewünschte Bild von der Monarchie zu vermitteln.“ Es war Ironie des Schicksals, dass Bertie
ausgerechnet zu jenem Moment König wurde, wo das Radio breitenwirksam wurde und es
lediglich als Live-Medium funktionierte, es also noch keine Voraufzeichnungen gab, bei denen man
sein Stottern hätte herausschneiden können.“
Die von Helena Bonham Carter gespielte Elizabeth Bowes-Lyon unterstützte ihren Ehemann
Bertie mit allen Mitteln. „Alle sind sich darüber einig, dass niemand ihm so sehr den Rücken
stärkte wie sie“, berichtet Firth. „Es gibt eine Fotografie, die Bände spricht, sowohl über seinen
Zustand als auch über die Beziehung der beiden. Man sieht Bertie in voller Montur kurz vor einer
Rede, irgendwann in den 1920ern im australischen Canberra. Sein Horror vor der Situation ist
nicht zu übersehen, sowohl in seinem Gesicht als auch in seiner gesamten Körpersprache. Er
starrt auf den Boden wie in einen Abgrund. Sie dagegen steht neben ihm – und alles an ihr scheint
zu sagen: Alles wird gut, ich glaube an dich, du schaffst das. Sie war ihm hingebungsvoll zugetan
und stand ihm bedingungslos zur Seite. Sie war es ja auch, die Logue auftrieb und an allen
Sitzungen und Übungen teilnahm. Daran, dass er sein Problem in den Griff bekam, hatte sie also
entscheidenden Anteil, und nicht nur deswegen verehrte er sie.“
In der Beschäftigung mit Fotografien aus der Zeit entdeckte Firth erhebliche Unterschiede
zwischen den Aufnahmen von Bertie und seiner Familie sowie George V. und seinen Kindern.
„Allein diese Bilder verdeutlichen eindrücklich den Generationsunterschied innerhalb der
königlichen Familie. George V. und Königin Mary sind fürchterlich steif, man spürt keinerlei Wärme
oder familiäre Innigkeit. George VI., Elizabeth und ihre beiden Töchter dagegen schauen sich an,
berühren sich, und es ist nicht zu übersehen, wie liebevoll er auf seine Kinder und seine Frau
blickt.“
„Es herrscht Übereinstimmung darüber, dass er es ohne sie, ohne ihre Unterstützung und ihre
Stärke nicht geschafft hätte, König zu sein“, führt Bonham Carter weiter aus. „Seine Persönlichkeit
war für diesen Posten eigentlich nicht gemacht, was er auch ganz genau wusste. Da ging es nicht
nur um das Stottern, er war auch unglaublich schüchtern und kein bisschen selbstbewusst. Auch
körperlich war er nicht besonders stark, so dass er als öffentliches Vorbild und
Verantwortungsträger kaum taugte. Sie dagegen kam aus einer sehr noblen schottischen Familie
und hatte keinerlei Schwierigkeiten als Figur des öffentlichen Lebens. Deswegen schafften sie es
zusammen. Bertie konnte von ihrer Stärke, ihrem Selbstvertrauen und ihrer Standhaftigkeit zehren.
Sie hatten eine echte Partnerschaft und führten eine sehr gute Ehe.“
Für die Filmemacher war es wichtig, dass die historischen Fakten so korrekt wie möglich waren,
wie Seidler erklärt: „Tom war diesbezüglich streng, deswegen recherchierte ich mit größtmöglicher
Genauigkeit. Nur was zwischen Bertie und Lionel hinter den geschlossenen Türen des
Behandlungszimmers stattfand, konnten wir nicht mit absoluter Gewissheit klären. Doch für diese
Szenen verließ ich mich auf mein Wissen über Logues Methoden, seine Tagebucheinträge und die
Techniken anderer Sprachtherapeuten jener Zeit.“ Außerdem kamen Seidlers eigene Erfahrungen
zum Tragen, schließlich war es selbst in den vierziger und fünfziger Jahren immer wieder wegen
seines Stotterns in Behandlung gewesen.
„In Hollywood ist es durchaus üblich, es mit historischen Tatsachen nicht so genau zu nehmen“,
berichtet Hooper. „Aber die Geschichte unseres Films ist vergleichsweise frisch, es geht um den
Vater der heutigen Königin, und genau wie sie leben auch viele andere seiner Zeitgenossen heute
noch. Deswegen war es für mich keine Frage, dass wir so akkurat wie möglich sein mussten.“
Für genau diesen Zweck waren natürlich die unveröffentlichten Tagebücher Logues von
unschätzbarem Wert. „Dass wir die entdeckt haben, war für den Film das größte Geschenk. Das
kann man gar nicht genug betonen“, meint auch der Regisseur. „Diese Dokumente und Briefe, die
zuvor ja alle unter Verschluss waren, erklärten so vieles über die Beziehung zwischen den beiden
Männern. Wie so oft mussten wir bei der Recherche dann feststellen, dass die Wahrheit oft
ungewöhnlicher ist als alles, was wir uns hätten ausdenken können. Das berühmte Foto etwa, auf
dem Bertie in seiner Marine-Uniform samt Mikrofon am Schreibtisch in einem großen Raum sitzt,
entpuppte sich als gestellt. Seine königlichen Radioansprachen fanden gar nicht in einem solchen
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Rahmen statt, sondern an einem altmodischen Stehpult in einem engen Zimmer, bei geöffneten
Fenstern und abgelegtem Jackett. Das prunkvolle Foto dagegen wurde nur zu PR-Zwecken
inszeniert, wie wir dank der Tagebücher wissen. Es ist wirklich spannend und erstaunlich, welche
Einblicke man durch solche Entdeckungen jenseits der gängigen Geschichtsschreibung entdecken
kann.“
Wie Geoffrey Rush betont, zeigte Mark Logue ihm und dem Team allerdings auch zahlreiche
Fotos der Familie: „Darauf sah man die Logues sowohl in ihrem familiären Ambiente als auch
gemeinsam mit der Königsfamilie, was uns sehr dabei half, ein Gespür für Lionel zu bekommen.
Es war wirklich faszinierend, wie gewissenhaft die Recherche betrieben wurde, wo sich doch die
meisten vergleichbaren Filme, ohne mit der Wimper zu zucken, viel mehr historische Freiheit beim
Erzählen ihrer Geschichte erlauben. Doch diese besondere Geschichte und ihr Setting zwischen
dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg, also jener Zeit, in der Stalin und Hitler aufstiegen und die
Monarchie vor dem Abgrund ihrer Existenz stand, sind schon per se derart spannend, dass wir
das gar nicht brauchten. Wenn es eine Dialogzeile gab, die zwar dramaturgisch besser klang, aber
historisch nicht akkurat erschien, bestand Tom immer darauf, sie zu streichen.“
Auch Colin Firth recherchierte beharrlich und lernte dabei, Berties Qualitäten als öffentlicher
Redner zu schätzen. „Es gibt einige Archivaufnahmen und Audiomitschnitte von ihm und seinen
Reden. Denen habe ich besondere Beachtung geschenkt, nicht um ihn zu imitieren, sondern um
möglichst viel über ihn herauszuhören und mich ihm zu nähern. Mich interessierte gar nicht so
sehr, wie sich das Stottern im Detail anhörte, sondern wie er damit rang und umging. Jedes Mal,
wen er bei öffentlichen Reden blockierte, sieht oder hört man, wie er zögert und versucht, sich zu
sammeln und zu beruhigen, während Tausende oder gar Millionen von Menschen an seinen
Lippen hängen.“
„Auch das Lesen über die Zeit half beim Verständnis dafür, womit er es damals zu tun hatte und
warum seine Angst so groß gewesen sein muss“, fährt der Hauptdarsteller fort. „Er hatte ja wirklich
den Kürzeren gezogen hinsichtlich des Moments in der Geschichte, in den er hineingeboren
wurde. Sein Vater war der erste König von England, der jemals live im Radio sprach. Niemand vor
ihm musste sich über so etwas Sorgen machen – und alle Regenten nach ihm hatten die
Sicherheit, sich auf Aufnahmetechniken und Schnitt verlassen zu können. Nur Bertie musste live in
ein Mikrofon sprechen, während ihm das gesamte Empire zuhörte.“
Derweil hatte die Monarchie kaum mehr als symbolische Funktion, weswegen Firth Bertie
allerdings erst recht als Helden sieht: „Er hatte keine verfassungsmäßige Macht, er konnte keine
Steuern erheben, keinen Krieg erklären und keinen Minister ernennen. Seine einzige Aufgabe war
es, zu repräsentieren und zu reden. Wenn er sprach, glaubte die Nation, dass er für sie sprach.
Genau das machte den symbolischen Wert seiner Existenz aus. Wer in so einer Situation glaubt,
nicht sprechen zu können, ist eigentlich nutzlos. Deswegen finde ich es heldenhaft, dass er seine
Lage mit bemerkenswertem Mut anging, selbst wenn er niemals wirklich geheilt wurde. Denn
vollkommen losgeworden ist er das Stottern schließlich nie. Trotzdem gelang es ihm, die
Menschen zu erreichen. Sein Volk respektierte die Art und Weise, wie er zu ihnen sprach, denn
sein Tonfall war ehrlich und man glaubte ihm, wenn er sagte, dass er zu ihnen spreche, als würde
er zu ihnen ins Wohnzimmer treten und sich persönlich mit ihnen unterhalten. In einer Zeit, in der
das Land sich im Krieg befindet, ist es wichtig, jemanden mit solchen Qualitäten an der Spitze zu
haben. Seine Gegner waren die mächtigsten überhaupt, denn wenn von Rhetorik die Rede ist,
kann schließlich kaum jemand mit Hitler oder Mussolini mithalten. Doch im Vergleich mit ihnen
klingt es enorm überzeugend, wenn George VI. in seinem ihm eigenen Tonfall über diese sehr
menschlichen Ideale spricht.“
Firth fährt fort: „In der Rede vom 3. September 1939, in der der Krieg erklärt wurde und die auch
im Film zu hören ist, sagte er einiges sehr Bedeutsames über die Gründe, warum England in den
Krieg zog. Über die Ideologie der Nazis sagte er, dass ihr nicht gestattet werden dürfe, sich zu
etablieren, und dass sie unter all der Fassade und Rhetorik bloß eine primitive Machtdoktrin sei.
Der Inhalt seiner Rede und die Art und Weise, wie er ihn vermittelte, stimmten vollkommen
miteinander überein. Mit seiner stillen Menschlichkeit nahm er die Menschen für sich ein, auch
wenn das nicht über Nacht passierte und es eine Weile dauerte, das Volk davon zu überzeugen,
dass er eine würdige Alternative zu seinem Bruder war.“
12
Eine von Hoopers Stärken als Regisseur ist das Inszenieren von Schauspielern, von denen nicht
wenige mit Preisen für ihre Zusammenarbeit mit ihm bedacht wurden. „Ich versuche immer, die
bestmöglichen Schauspieler zu engagieren, und hatte dabei das Glück, in den vergangenen
Jahren mit einigen ganz außergewöhnlichen zusammenzuarbeiten. Colin stellt da keine Ausnahme
dar. Als Schauspieler ist er ein hochinteressantes Gesamtpaket. An den Text geht er mit enormer
Sorgfalt heran. In unserer dreiwöchigen Probephase gab es keine einzige seiner Zeilen, die wir
nicht diskutiert, analysiert und verbessert hätten. Als wir mit dem Dreh begannen, kannte er jede
Facette seiner Rolle und der Geschichte. Die Detailgenauigkeit, mit der er seine Arbeit erledigt, ist
erstaunlich: Berties Körpersprache, seine Art des Sprechens, sein Stottern – alles hatte er ganz
genau studiert. Er hat sich der Herausforderung gestellt und sie mit Bravour gemeistert. Der Film
steht und fällt damit, dass man wirklich mitfühlt mit dem Protagonisten und seinem Schicksal, und
dank Colin tut man das.“
Hooper ging es nie um Imitationen der realen Personen: „Es war unglaublich wichtig, dass keine
der Figuren wie eine Karikatur wirkt. Physische Ähnlichkeiten waren daher nur ein Teil des
Ganzen. Viel bedeutsamer war es, die Essenz dieser Menschen greifbar zu machen.“
Für Produzent Iain Canning, der zuvor CONTROL und HUNGER als ausführender Produzent
verantwortet hatte, war es entscheidend, einen Regisseur zu haben, dem die Balance zwischen
historischen Fakten und einem wirklichen Gefühl fürs Geschichtenerzählen gelingt. „Was mich an
Tom so beeindruckt, sind seine Energie und seine Herangehensweise“, sagt er. „In all seinen
Arbeiten ist es ihm immer gelungen, Klischees zu vermeiden. Das schafft er durch ausführliche
Recherchen und ganz viel Liebe zum Detail. So wirken seine Figuren wie echte Menschen statt
wie Personen aus dem Geschichtsbuch.“
Helena Bonham Carter war Hoopers erste Wahl für die Rolle der späteren Königinmutter
Elizabeth, doch sie war gerade mit den letzten beiden HARRY-POTTER-Filme beschäftigt und
stand deswegen eigentlich nicht zur Verfügung. „Ich habe sie hartnäckig verfolgt“, berichtet der
Regisseur. „Es war wirklich unglaublich, was mir alles in die Quere kam und ihre Besetzung
beinahe unmöglich machte. Wir mussten den kompletten Drehplan umstellen und auch am
Wochenende arbeiten, um es doch hinzukriegen. Aber wir taten alles in unserer Macht stehende,
und ich freue mich wahnsinnig, dass es geklappt hat, denn sie ist in der Rolle einfach brillant. Man
muss sich nur Aufnahmen der echten Queen Mum ansehen, um zu verstehen, wie präzise sie
deren Geist einfängt. Helena ist fantastisch, wunderbar witzig und verschmitzt.“
Nicht zuletzt in Elizabeths Beziehung zum von Timothy Spall gespielten Winston Churchill
kommen ihr Scharfsinn und ihre Charakterstärke zum Tragen. „Letztlich sind sie zwei politische
Persönlichkeiten, die sich ein Duell des Verstandes liefern“, vertieft Bonham Carter diesen Aspekt.
„Sie wusste alles über die Macht und war stets im Bilde darüber, was die Menschen um sie herum
umtrieb. Churchill gegenüber war sie damals noch misstrauisch und dabei enorm gewitzt und
schlagfertig. Im Grunde ist sie die archetypische Frau hinter einem großen Mann, doch die Rolle
war enorm clever geschrieben und ihre hintergründige Intelligenz machte sie für mich interessant.
Parallel drehte ich mal wieder einen HARRY-POTTER-Film, in dem ich als Hexe die ganze Zeit
schreien und durchs Bild toben musste, deswegen war es eine große Freude, gleichzeitig auch
das komplett andere Ende des Spektrums abzudecken.“
Auch die Dualität der Figur reizte Bonham Carter: „Es ist immer eine knifflige Angelegenheit, wenn
man eine historische Persönlichkeit spielt, denn man trägt eine ganz andere Verantwortung und
muss respektvoll und höflich sein. Elizabeth wirkte nach außen sehr süß, beinahe sanft, doch
darunter steckte auch noch eine ganz andere Persönlichkeit. Wer in der Öffentlichkeit steht, muss
immer eine gewisse Fassade errichten, um sich selbst zu schützen. Das war ein Aspekt, der mich
sehr interessierte. Cecil Beaton beschrieb die Königinmutter mal als Marshmallow. Allerdings als
eines, das mit einem Schweißgerät geformt wurde!“
Bonham Carter und Firth genossen ihre Zusammenarbeit, wobei ihre unterschiedlichen
Herangehensweisen nie so sehr aufeinander prallten wie an jenem Tag, als sie zusammen im
Fahrstuhl stecken blieben. „Ich kann niemandem empfehlen, mit Colin im Lift steckenzubleiben“,
lacht Bonham Carter. „Ich wusste, dass er klaustrophobisch ist und konnte mit ihm mitfühlen.
13
Zumal es sich um einen wirklich kleinen Fahrstuhl handelte. Aber gleichzeitig dachte ich mir auch,
wie praktisch diese Erfahrung doch sei, weil es beinahe war, als stünde ich dort mit Bertie, also
einem leidenden, emotional verletzlichen Mann, den man beschützen musste.“
„Helena soll ja eigentlich jemanden spielen, der mir eine Stütze ist, doch leider schien ihr das sehr
schwer zu fallen“, erwidert Firth genauso unernst. „Wann immer ich zu stottern anfing, konnte ich
aus dem Augenwinkel sehen, wie sie gelangweilt auf ihre Uhr schaute oder gähnte. Immerhin sah
sie wenigstens dann hilfreich und ermutigend aus, wenn die Kamera auf sie gerichtet war. Aber
wenn es darum geht, mit jemandem in einem engen Fahrstuhl stecken zu bleiben, kann ich sie nur
empfehlen. Sie ist amüsant, attraktiv – und nimmt definitiv nicht viel Platz weg.“
Geoffrey Rush war, wie bereits erwähnt, von Beginn des Projekts mit an Bord. „Letztlich ist er der
Grund, warum es den Film überhaupt gibt, denn er hat ihn von Anfang an in jeder Hinsicht
unterstützt“, berichtet Hooper. „Die Rolle ist perfekt für ihn, er ist wirklich die Idealbesetzung. Er hat
sich immer mit viel Engagement für diese Geschichte eingesetzt und vieles, was letztlich im Film
gelandet ist, stammt sogar aus seiner Feder. Ich kann mich nicht erinnern, schon mal mit einem
Schauspieler von solcher Ausdauer und beharrlichem Enthusiasmus gedreht zu haben.“
Firth lobt seinen Kollegen ebenfalls in den höchsten Tönen: „Er ist nicht zuletzt deswegen
fantastisch, weil er alles Offensichtliche vermeidet. Für ihn sollte dies auf keinen Fall bloß die
Geschichte eines steifen adligen Engländers und eines groben Australiers ohne Benehmen sein.
Man hätte so etwas ohne Weiteres aus dem Stoff machen können, eine Art ‚Crocodile Dundee und
der Duke of York’, doch daran hatte Geoffrey nicht das geringste Interesse. Er stattete Lionel mit
viel mehr Tiefe aus, machte ihn verletzlich und komplex. Bei ihm wurde ein sehr liebenwerter
Mann daraus, dem viel daran liegt, den Menschen in seiner Obhut zu helfen. Sein Lionel ist mit
Leib und Seele bei der Sache und schließt Bertie wirklich in sein Herz. Wie in allen bedeutsamen
Beziehungen geht es auch bei ihnen nicht reibungslos zu: Sie geraten in Konflikte miteinander,
missverstehen und streiten sich, doch dann finden sie auch wieder zueinander. Geoffrey war dabei
stets ein derart harter und gründlicher Arbeiter, dass ich gar nicht anders konnte als mich
anstecken zu lassen.“
Auch jenseits der Hauptdarsteller versammelten Hooper und die Produzenten ein
beeindruckendes Ensemble vor der Kamera, was vor allem der Regisseur genoss: „Es war
besonders aufregend, mit einem Star der Chaplin-Filme, nämlich seiner Muse Claire Bloom zu
arbeiten. Doch nicht nur das. Dass außerdem auch Michael Gambon, Derek Jacobi, Guy Pearce,
Jennifer Ehle, Timothy Spall oder Anthony Andrews mit von der Partie waren, war genauso
großartig. Ich bin selbst noch ganz begeistert, was für eine starke Besetzung ich für den Film
gewinnen konnte. Für mich als Schauspieler-Regisseur gibt es nichts Schöneres!“
Sein Cast kann die Begeisterung nur zurückgeben. Rush etwa schätzte an Hooper nicht zuletzt
dessen erfrischenden Blick auf die Dinge: „Er hat eine wunderbare neue Herangehensweise an
diesen historischen Stoff, durch die wir nie auch nur in die Nähe der üblichen Fallen und Klischees
kamen, in die man sonst bei solchen biografischen Geschichten tappen kann. Statt zu glorifizieren,
will er diese sehr berühmten und sehr öffentlichen Menschen viel lieber als fehlerhaft und
menschlich zeigen. Er wollte ein wirkliches Gefühl davon vermitteln, was diese Art von Ruhm und
Führungsverantwortung damals bedeutete.“
Firth ergänzt: „Tom entscheidet sich nie für die einfache Lösung, deswegen ist das Ergebnis auf
der Leinwand so komplex und frei von Klischees. Als Regisseur ist er enorm intelligent und
einfallsreich, immer darum bemüht, jeder Schwierigkeit der Geschichte auf den Grund zu gehen.
Er hört nie auf, nach immer noch interessanteren oder überraschenderen Aspekten und Details zu
suchen und gleichzeitig zu überprüfen, ob irgendetwas Anderes überflüssig oder zu naheliegend
ist. Dabei ist er alles Andere als schulmeisterlich. Er hat zwar eine starke Meinung und kann
manchmal auch etwas dickköpfig sein, aber es geht ihm immer um die Zusammenarbeit. Ideen
seiner Schauspieler weiß er jederzeit zu schätzen. Es ist sehr anregend, wenn man so sehr
eingebunden wird, denn dadurch ist man mit vollem Herzen bei der Sache und ganz nah dran am
Geschehen. Zumal man weiß, dass Tom keine Ruhe geben wird, bis die Sache so authentisch und
interessant wie möglich ist.“
14
Insgesamt wurde THE KING’S SPEECH sieben Wochen lang in und um London gedreht. So nah
an zu Hause arbeiten zu können, war für Hooper ein Genuss: „Es ist sieben Jahre her, dass ich
hier gedreht habe. Ich habe London in Litauen, im US-Bundesstatt Virginia und in Budapest
entstehen lassen, deswegen war es nun eine besondere Freude, dass endlich einmal London
selbst als Kulisse für London dienen konnte.“
Beinahe alle Aufnahmen entstanden an echten Schauplätzen, mit der einzigen Ausnahme von
Logues Wohnung, die in den Elstreet Studios gebaut wurde. „Dies ist wirklich ein echter LondonFilm“, freut sich Hooper. „Wir drehten in Lancaster House, Portland Place, Drapers Hall, der
wunderbaren Guildhall und sogar im Green Park, gegenüber vom Buckingham Palace. Ich bin in
London aufgewachsen und später jahrelang durch den Regents Park gelaufen, immer mit dem
Gedanken im Kopf, wie ich dort wohl drehen würde. Das jetzt tatsächlich umsetzen zu können, war
unglaublich.“
Für Rush ist die Stadt mit all ihren Eigenheiten sogar ein weiterer Hauptdarsteller des Films: „Ein
Großteil der Geschichte spielt in geschlossenen Räumen, sehr vieles im Winter. Bei all dem ging
es Tom aber immer um Authentizität. Besonders fasziniert war er, als er von den so genannten
Waschküchen-Nebeln hörte. Sein 90 Jahre alter Nachbar erzählte ihm, dass der Nebel in den
1930er Jahren manchmal so dick sein konnte, dass Taxi-Passagiere aussteigen und vor dem Auto
herlaufen mussten, weil der Fahrer keine zwei Meter weit sehen konnte. Genau diese trübsinnige
Atmosphäre wollte er in den Außenaufnahmen des Films heraufbeschwören, quasi als Metapher
für den Schwermut in Berties Leben.“
Gleichzeitig aber bestand der Regisseur zu jeder Zeit darauf, dass der Film auf keinen Fall trocken
geraten dürfe, sondern durchzog ihn im Gegenteil mit jeder Menge Humor: „In der Tat ist der Film
sehr witzig. Das Thema mag ernst sein, aber trotzdem erzählt es sich am besten humorvoll. Dass
der Film derart amüsant ist, schließt allerdings nicht aus, dass er auch kraftvoll und bewegend ist.
Im Gegenteil: Man rührt den Zuschauer am leichtesten, wenn wann ihn zunächst zum Lachen
bringt. Dann entspannt er sich und öffnet so sein Herz für die Geschichte.“
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DIE BESETZUNG
COLIN FIRTH – Bertie
Als klassisch ausgebildeter Theaterschauspieler kann Colin Firth auf eine mehr als 30 Jahre
umfassende Karriere auf Leinwand, Bildschirm und Bühne zurückblicken. Zuletzt wurde er für
seine herausragende Leistung als Hauptdarsteller in Tom Fords gefeiertem Regiedebüt A SINGLE
MAN mit dem BAFTA 2010, dem Coppa Volpi des Festivals von Venedig und einem Preis des
Santa Barbara International Film Festivals ausgezeichnet. Darüber hinaus brachte ihm die Rolle
Nominierungen für den Oscar®, den Golden Globe und den Screen Actors Guild Award ein.
Zuvor war der Brite neben Jim Carrey und Robin Wright in Robert Zemeckis erfolgreichem CGISpektakel DISNEYS EINE WEIHNACHTSGESCHICHTE, der Klassiker-Adaption DAS BILDNIS
DES DORIAN GRAY, an der Seite von Kristin Scott Thomas und Jessica Biel in der
Kostümkomödie EASY VIRTUE – EINE UNMORALISCHE EHEFRAU („Easy Virtue“, 2008), mit
Catherine Keener in Michael Winterbottoms Drama GENOVA („Genova“, 2008) sowie in dem
Musical-Hit MAMMA MIA! mit Meryl Streep und Pierce Brosnan zu sehen.
Seine Vielfältigkeit als Schauspieler stellte Firth auch mit so unterschiedlichen Filmen wie Helen
Hunts THEN SHE FOUND ME („Then She Found Me“, 2007), ZUFÄLLIG VERHEIRATET
(„Accidental Husband“, 2008) mit Uma Thurman, Atom Egoyans WAHRE LÜGEN, dem
Historiendrama DAS MÄDCHEN MIT DEM PERLENOHRRING, dem von Emma Thompson
geschriebenen Kinderfilm EINE ZAUBERHAFTE NANNY, dem Drama TAUSEND MORGEN („A
Thousand Acres“, 1997) mit Michelle Pfeiffer und Jessica Lange, der Nick-Hornby-Verfilmung
FEVER PITCH („Fever Pitch“, 1997), CIRCLE OF FRIENDS – IM KREIS DER FREUNDE („Circle
of Friends“, 1995) mit Minnie Driver und Chris O’Donnell sowie Milos Formans VALMONT an der
Seite von Annette Bening unter Beweis.
Als Sohn einer Akademiker-Familie – sein Vater ist Dozent für Geschichte, seine Mutter für
vergleichende Religionswissenschaften – und Enkel von Methodisten-Missionaren verbrachte Firth
seine frühe Kindheit in Nigeria, bevor er im Alter von fünf Jahren nach England zurückkehrte.
Seine Schauspielkarriere begann er mit Unterricht am Drama Centre in Chalk Farm, seinen ersten
professionellen Auftritt hatte er am Londoner West End in einer Inszenierung des Stücks „Another
Country“. Die Rolle des Judd spielte er anschließend auch in der zugehörigen Leinwandadaption.
Seither war er auch in einer Vielzahl von Fernsehproduktionen zu sehen. Für seine Rolle in dem
Drama „Der Dank des Vaterlandes“ („Tumbledown“, 1988) wurde er 1989 mit dem Preis als bester
Schauspieler der Royal Television Society ausgezeichnet und für den BAFTA nominiert. Eine
weitere BAFTA-Nominierung folgte 1995 für seine bereits legendäre Darstellung des Mr. Darcy in
der BBC-Miniserie „Stolz und Vorurteil“ („Pride and Prejudice“, 1995). Eine Emmy-Nominierung
erhielt er 2001 als Nebendarsteller in dem Fernsehfilm „Die Wannseekonferenz“ („Conspiracy“,
2001). 2004 war er für eine Folge auch als Moderator der berühmten Sketchshow „Saturday Night
Live“ im Einsatz.
Firth ist aktiver Unterstützer der Organisation Oxfam International, die weltweit gegen Armut und
Ungerechtigkeit kämpft. 2006 wurde er von der EU zum Europäischen Aktivisten des Jahres
gewählt, zwei Jahre später ernannte ihn das Fachblatt The Hollywood Reporter zum Philanthropen
des Jahres.
Filmografie (Auswahl):
2010
2009
Titel
THE KING’S SPEECH –
DIE REDE DES KÖNIGS
(The King’s Speech)
A SINGLE MAN
(A Single Man)
DAS BILDNIS DES DORIAN GRAY
(Dorian Gray)
Regie
Tom Hooper
Tom Ford
Oliver Parker
16
2008
2007
2005
2004
2003
2002
2001
1998
1996
1989
1984
DISNEYS EINE WEIHNACHTSGESCHICHTE
(A Christmas Carol)
MAMMA MIA!
(Mamma Mia!)
DIE GIRLS VON ST. TRINIAN
(St. Trinian’s)
WAHRE LÜGEN
(Where the Truth Lies)
EINE ZAUBERHAFTE NANNY
(Nanny McPhee)
BRIDGET JONES –
AM RANDE DES WAHNSINNS
(Bridget Jones – The Edge of Reason)
DAS MÄDCHEN MIT DEM
PERLENOHRRING
(The Girl With the Pearlearring)
TATSÄCHLICH... LIEBE
(Love Actually)
ERNST SEIN IST ALLES
(The Importance of Being Earnest)
BRIDGET JONES –
SCHOKOLADE ZUM FRÜSTÜCK
(Bridget Jones’s Diary)
SHAKESPEARE IN LOVE
(Shakespeare in Love)
DER ENGLISCHE PATIENT
(The English Patient)
VALMONT
(Valmont)
ANOTHER COUNTRY
(Another Counry)
Robert Zemeckis
Phyllida Lloyd
Oliver Parker & Barnaby Thompson
Atom Egoyan
Kirk Jones
Beeban Kidron
Peter Webber
Richard Curtis
Oliver Parker
Sharon Maguire
John Madden
Anthony Minghella
Milos Forman
Marek Kanievska
GEOFFREY RUSH – Lionel Logue
Oscar®-, Golden Globe-, BAFTA- und AFI-Gewinner Geoffrey Rush gehört zu den angesehensten
Schauspielern Australiens und war bislang in über 70 Theaterproduktionen und mehr als 20
Kinofilmen zu sehen.
Nach einem Englisch-Studium an der University of Queensland zog er 1975 nach Paris, wo er die
École Jacques Lecoq für Pantomime, Bewegung und Theater besuchte. In den frühen achtziger
Jahren war er festes Mitglied von Jim Sharmans wegweisendem Lighthouse-Ensemble, wo er
zahlreiche Klassiker-Hauptrollen übernahm.
Für die Hauptrolle in Neil Armfields Inszenierung von „Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen“ erhielt
er 1989 zahlreiche Preise, bevor die Produktion auf Tournee nach Moskau und St. Petersburg ging
und schließlich beim Adelaide Festival ihr Ende fand. Darüber hinaus stand er für Gogols „Der
Revisor“, Tschechows „Onkel Wanja“ und Mamets „Oleanna“ auf der Bühne, in letzterem an der
Seite von Cate Blanchett. 1993 wurde er für seine Theaterarbeit mit dem Sidney Myer Performing
Arts Award ausgezeichnet. 2007 war er in Melbourne und Sydney in der Hauptrolle einer
Inszenierung von Ionescos „Der König stirbt“ zu sehen, für die Rush und sein Weggefährte
Armfield gemeinsam das französische Drama neu übersetzt hatten. An der Seite von Susan
Sarandon gab er in einer Neuaufführung des Stückes auch sein Broadway-Debüt, für das er unter
anderem einen Tony, den Drama Desk Award, den Outer Critics Circle Award und den Theatre
World Award gewann.
Zu Rushs australischen Filmen gehören neben dem Berlinale-Beitrag CANDY mit Heath Ledger
und Abbie Cornish auch LANTANA („Lantana“, 2001) mit Anthony LaPaglia und Barbara Hershey,
GESETZLOS – DIE GESCHICHTE DES NED KELLY („Ned Kelly“, 2003) mit Ledger, Orlando
Bloom und Naomi Watts, SWIMMING UPSTREAM – GEGEN DIE STRÖMUNG („Swimming
Upstream“, 2003) mit Judy Davis, DAD AND DAVE: ON OUR SELECTION (1995) sowie
17
CHILDREN OF THE REVOLUTION („Children of the Revolution“, 1996). Für seine Rolle in Scott
Hicks’ Pianistendrama SHINE gewann er den Oscar® als Bester Hauptdarsteller sowie den Golden
Globe, den SAG Award, den BAFTA, den Australian Film Institute Award und zahlreiche
Kritikerpreise.
Als Bester Nebendarsteller in SHAKESPEARE IN LOVE folgten weitere Nominierungen für den
Oscar®, den Golden Globe und den BAFTA, wobei er letzteren gegen sich selbst in seiner Rolle in
dem Historienfilm ELIZABETH verlor. Auch die Hauptrolle als Marquis de Sade in QUILLS –
MACHT DER BESESSENHEIT („Quills“, 2000) brachte ihm Nominierungen für den Oscar® und
den Golden Globe sowie für den SAG Award ein.
Zu Rushs weiteren Filmen gehören LES MISERABLES („Les Misérables“, 1998), MYSTERY MEN
(„Mystery Men“, 1999), das Horror-Remake HAUNTED HILL („House on Haunted Hill“, 1999), die
Bestseller-Verfilmung DER SCHNEIDER VON PANAMA („The Tailor of Panama“, 2001) mit Pierce
Brosnan und Jamie Lee Curtis, die Komödie GROUPIES FOREVER („The Banger Sisters“, 2002)
mit Susan Sarandon und Goldie Hawn, das Oscar®-nominierte Biopic FRIDA mit Salma Hayek,
EIN (UN)MÖGLICHER HÄRTEFALL von den Coen-Brüdern und Steven Spielbergs MÜNCHEN.
Als Sprecher konnte man die Stimme des Australiers in Animations-Hits wie FINDET NEMO
(„Finding Nemo“, 2003) und DIE LEGENDE DER WÄCHTER („The Legend of the Guardians“,
2010) oder der australischen Stop-Motion-Geschichte $ 9.99 (2008) hören. Weltweiten Erfolg hatte
er auch als Barbarossa in den enorm populären FLUCH DER KARIBIK-Filmen, für deren vierten
Teil er gerade neben Johnny Depp und Penélope Cruz vor der Kamera stand. Ebenfalls abgedreht
hat er die Romanverfilmung THE EYE OF THE STORM mit Judy Davis und Charlotte Rampling.
Filmografie (Auswahl):
2010
2007
2006
2005
2003
2002
1998
1996
Titel
THE KING’S SPEECH –
DIE REDE DES KÖNIGS
(The King’s Speech)
ELIZABETH – DAS GOLDENE KÖNIGREICH
(Elizabeth: The Golden Age)
PIRATES OF THE CARIBBEAN –
AM ENDE DER WELT
(Pirates of the Caribbean: At World’s End)
CANDY
(Candy)
MÜNCHEN
(Munich)
EIN (UN)MÖGLICHER HÄRTEFALL
(Intolerable Cruelty)
FLUCH DER KARIBIK
(Pirates of the Caribbean)
FRIDA
(Frida)
SHAKESPEARE IN LOVE
(Shakespeare in Love)
ELIZABETH
(Elizabeth)
SHINE – DER WEG INS LICHT
(Shine)
Regie
Tom Hooper
Shekhar Kapur
Gore Verbinski
Neil Armfield
Steven Spielberg
Ethan & Joel Coen
Gore Verbinski
Julie Taymor
John Madden
Shekhar Kapur
Scott Hicks
HELENA BONHAM CARTER – Elizabeth
Im Laufe ihrer Karriere war die britische Schauspielerin Helena Bonham Carter in einer
beeindruckenden Vielfalt höchst unterschiedlicher Rollen zu sehen. Zuletzt begeisterte sie Fans
zum dritten Mal als Bellatrix Lestrange in HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES
– TEIL 1 und wird diese Rolle auch für den letzten Teil der erfolgreichen Reihe noch einmal
18
aufgreifen. Davor begeisterte sie als Rote Königin in der erfolgreichen 3D-Version von ALICE IM
WUNDERLAND ihres Lebensgefährten Tim Burton.
Für Burton stand sie bereits für das Musical SWEENEY TODD (für das sie eine Golden-GlobeNominierung und den Evening Standard Best Actress Award erhielt), die Kinderbuch-Verfilmung
CHARLIE UND DIE SCHOKOLADENFABRIK, BIG FISH und das Remake PLANET DER AFFEN
vor der Kamera.
Am letzten Drehtag ihres Kinodebüts LADY JANE – KÖNIGIN FÜR NEUN TAGE („Lady Jane“,
1986) von Trevor Nunn bekam sie von James Ivory die Rolle in ZIMMER MIT AUSSICHT
angeboten, mit der ihr der Durchbruch gelang. Es war die erste von mehreren E.M.-ForsterAdaptionen, mit denen sie internationale Aufmerksamkeit erregte; ENGEL UND NARREN („Where
Angels Fear to Tread“, 1991) mit Helen Mirren und WIEDERSEHEN IN HOWARDS END mit
Anthony Hopkins und Emma Thompson, für den sie eine BAFTA-Nominierung erhielt, folgten. Eine
weitere BAFTA-Nominierung bekam sie für die Henry-James-Verfilmung WINGS OF THE DOVE –
DIE FÜGEL DER TAUBE, die ihr auch Nominierungen für den Oscar®, den Golden Globe und den
SAG Award einbrachte.
Für Aufsehen sorgten auch Bonham Carters Rollen in David Finchers Kultfilm FIGHT CLUB,
Kenneth Branaghs Klassiker-Version MARY SHELLEYS FRANKENSTEIN mit Robert de Niro, die
Science-Fiction-Fortsetzung TERMINATOR: DIE ERLÖSUNG sowie ihre Auftritte als Woody
Allens Ehefrau in GELIEBTE APHRODITE und als Ophelia neben Mel Gibson und Glenn Close in
HAMLET von Franco Zeffirelli. Zu ihren weiteren Filmen gehören CONVERSATIONS WITH
OTHER WOMEN („Conversations With Other Women“, 2005), SIXTY SIX (2006), TILL HUMAN
VOICES WAKE US (2002), THE HEART OF ME (2002), NOVOCAINE – ZAHN UM ZAHN
(„Novocaine“, 2001) mit Steve Martin und Laura Dern und das Drama VOM FLIEGEN UND
ANDEREN TRÄUMEN („The Theory of Flight“, 1998), für das sie abermals mit Branagh drehte.
Ihre Stimme lieh sie unter anderem dem von Burton verantworteten Stop-Motion-Film CORPSE
BRIDE („Corpse Bride“, 2005) sowie dem Oscar®-Gewinner WALLACE & GROMIT: AUF DER
JAGD NACH DEM RIESENKANINCHEN („Wallace & Gromit: The Curse of the Were-Rabbit“,
2005).
Immer wieder steht sie auch für Fernsehproduktionen vor der Kamera, zuletzt etwa als
Erfolgsautorin Enid Blyton in „Enid“ (2009), wofür sie eine dritte BAFTA-Nominierung bekam.
Emmy- und Golden-Globe-Nominierung brachten ihr die Miniserie „Merlin“ („Merlin“, 1998) und der
TV-Film „Live aus Bagdad“ („Live From Baghdad“, 2002) ein, eine weitere Golden-GlobeNominierung gab es für die Hauptrolle in „Fatal Deception: Mrs. Lee Harvey Oswald“ (1993). Auf
der Theaterbühne konnte man sie in Stücken wie „Woman in White“, „Das Haus im Kreidegarten“,
„Bernada Albas Haus“ oder „Trelawny of the Wells“ erleben.
Filmografie (Auswahl):
2010
2009
2007
Titel
Regie
THE KING’S SPEECH –
Tom Hooper
DIE REDE DES KÖNIGS
(The King’s Speech)
ALICE IM WUNDERLAND
Tim Burton
(Alice in Wonderland)
HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER
David Yates
DES TODES – TEIL 1
(Harry Potter and the Deathly Hallows – Part I)
HARRY POTTER UND DER HABLBLUTPRINZ David Yates
(Harry Potter and the Half-Blood Prince)
TERMINATOR: DIE ERLÖSUNG
McG
(Terminator Salvation)
SWEENEY TODD
Tim Burton
(Sweeney Todd)
HARRY POTTER UND DER ORDEN DES
David Yates
PHÖNIX
19
2005
2003
2001
1999
1997
1995
1994
1992
1990
1985
(Harry Potter and the Order of the Phoenix)
CHARLIE UND DIE SCHOKOLADENFABRIK
(Charlie and the Chocolate Factory)
BIG FISH
(Big Fish)
PLANET DER AFFEN
(Planet of the Apes)
FIGHT CLUB
(Fight Club)
WINGS OF THE DOVE –
DIE FLÜGEL DER TAUBE
(The Wings of the Dove)
GELIEBTE APHRODITE
(Mighty Aphrodite)
MARY SHELLEYS FRANKENSTEIN
(Frankenstein)
WIEDERSEHEN IN HOWARDS END
(Howards End)
HAMLET
(Hamlet)
ZIMMER MIT AUSSICHT
(A Room With a View)
Tim Burton
Tim Burton
Tim Burton
David Fincher
Iain Softley
Woody Allen
Kenneth Branagh
James Ivory
Franco Zeffirelli
James Ivory
GUY PEARCE – David
Geboren in England, zogen die Eltern von Guy Pearce mit ihrem Sohn nach Australien, als er drei
Jahre alt war. Schon früh entwickelte er dort ein Interesse am Schauspielen und ein Talent fürs
Imitieren von Akzenten. Als Jugendlicher stand er regelmäßig auf der Theaterbühne, bevor er
1985 zum Fernsehen wechselte und für mehrere Jahre eine Rolle in der weltweit populären
Seifenoper „Neighbours“ übernahm. Später war er auch in Serien wie „Home and Away“ und
„Snowy River: The McGregor Saga“ zu sehen.
Sein Durchbruch im Kino gelang ihm 1994 mit einer Rolle als Drag Queen in dem Kultfilm
PRISCILLA – KÖNIGIN DER WÜSTE. Anschließend feierte er große Erfolge mit US-Produktionen
wie L.A. CONFIDENTIAL, RULES – SEKUNDEN DER ERNTSCHEIDUNG („Rules of
Engagement“, 2000), MONTE CRISTO („The Count of Monte Cristo“, 2001), THE TIME MACHINE
und nicht zuletzt Christopher Nolans MEMENTO.
Zuletzt war er in dem australischen Festival-Hit ANIMAL KINGDOM (2010) zu sehen, in zwei
Filmen von John Hillcoat, dem Western THE PROPOSITION – TÖDLICHES ANGEBOT und der
Bestseller-Verfilmung THE ROAD mit Viggo Mortensen und Charlize Theron, außerdem als
Künstler-Legende Andy Warhol in FACTORY GIRL, als Houdini neben Catherine Zeta-Jones in
TÖDLICHE MAGIE von Gillian Armstrong und in einem Cameo in Kathryn Bigelows Oscar®Gewinner TÖDLICHES KOMMANDO. Bereits abgedreht hat Pearce den Horrorfilm DON’T BE
AFRAID OF THE DARK mit Katie Holmes, THE HUNGRY RABBIT JUMPS mit Nicolas Cage und
Todd Haynes Miniserie „Mildred Pierce“ mit Kate Winslet.
Filmografie (Auswahl):
2010
2009
2008
Titel
THE KING’S SPEECH –
DIE REDE DES KÖNIGS
(The King’s Speech)
THE ROAD
(The Road)
TÖDLICHES KOMMANDO
(The Hurt Locker)
TRAITOR
(Traitor)
Regie
Tom Hooper
John Hillcoat
Kathryn Bigelow
Jeffrey Nachmanoff
20
2007
2006
2005
2004
2002
2000
1997
1994
TÖDLICHE MAGIE
Gillian Armstrong
(Death Defying Acts)
FACTORY GIRL
George Hickenlooper
(Factory Girl)
THE PROPOSITION – TÖDLICHES ANGEBOT John Hillcoat
(The Proposition)
ZWEI BRÜDER
Jean-Jacques Annaud
(Deux Frères)
THE TIME MACHINE
Simon Wells
(The Time Machine)
MEMENTO
Christopher Nolan
(Memento)
L.A. CONFIDENTIAL
Curtis Hanson
(L.A. Confidential)
PRISCILLA – KÖNIGIN DER WÜSTE
Stephan Elliott
(The Adventures of Priscilla, Queen of the Desert)
JENNIFER EHLE – Myrtle Logue
Bekannt wurde die zweifach mit dem Tony ausgezeichnete britisch-amerikanische Schauspielerin
Jennifer Ehle vor allem durch ihre Hauptrolle als Elizabeth Bennet in der auf Jane Austen
basierenden Miniserie „Stolz und Vorurteil“ („Pride and Prejudice“, 1995), für die sie neben Colin
Firth vor der Kamera stand. Sie wurde dafür mit einem BAFTA geehrt.
Ihre erste große Rolle spielte sie 1992, als Peter Hall sie in seiner fünfteiligen Fernsehversion von
„The Camomile Lawn“ besetzte, in der sie und ihre Mutter – die preisgekrönte Schauspielerin
Rosemary Harris – die gleiche Figur in verschiedenen Lebensphasen spielten.
Nach einem Engagement bei der Royal Shakespeare Company spielte Ehle ihre erste große
Kinorolle in Bruce Beresfords PARADISE ROAD („Paradise Road“, 1997) mit Glenn Close und
Frances McDormand. Eine weitere BAFTA-Nominierung erhielt sie für das Biopic OSCAR WILDE
(„Wilde“, 1997) mit Stephen Fry, außerdem war sie in Filmen wie KREUZ UND QUEER
(„Bedrooms and Hallways“, 1998), Istvan Szabos EIN HAUCH VON SONNENSCHEIN
(„Sunshine“, 1999) mit Ralph Fiennes, BESESSEN („Possession“, 2002) mit Gwyneth Paltrow,
THE RIVER KING („The River King“, 2005), DAS GESETZ DER EHRE („Pride and Glory“, 2008)
mit Edward Norton und Colin Farrell sowie ZEIT DER TRAUER („The Greatest“, 2009) an der
Seite von Susan Sarandon und Pierce Brosnan zu sehen.
Große Erfolge feierte sie nicht zuletzt auf der Bühne. Ihren ersten Tony gewann sie 2000 für ihr
Broadway-Debüt in Tom Stoppards „The Real Thing“. An der Seite von Kevin Spacey kehrte sie
2005 am Londoner Old Vic in „The Philadelphia Story“ zum Theater zurück. Ein Jahr später war
sie als Lady Macbeth im Rahmen des New Yorker „Shakespeare in the Park“-Festivals zu sehen.
Den zweiten Tony erhielt sie für ihre Dreifach-Rolle in Stoppards „The Coast of Utopia“.
DEREK JACOBI – Cosmo Lang, Erzbischof von Canterbury
Nach seinem Uni-Abschluss in Cambridge schloss sich Derek Jacobi dem Birmingham Repertory
Theatre an und feiert seither Erfolge als einer der renommiertesten Bühnenschauspieler
Großbritanniens. Bereits in seiner Zeit in Birmingham, wo er mit einer Live-Übertragung von „She
Stoops to Conquer“ auch sein TV-Debüt gab, folgte er einer Einladung Laurence Oliviers ans neu
gegründete National Theatre, wo er unter anderem neben Peter O’Toole in „Hamlet“ und als
Cassius in Oliviers „Othello“ zu sehen war. In den folgenden 30 Jahren war er in so legendären
Stücken wie „Wie es euch gefällt“, „Oedipus Rex“, „Kean“, „Richard III“, „Macbeth“, „Onkel Wanja“
und immer wieder „Hamlet“ zu sehen.
Seinen US-Einstand gab er 1980 in New York. Auch mit der Royal Shakespeare Company, der er
sich 1982 anschloss, trat er in Stücken wie „Der Sturm“, „Viel Lärm um nichts“ oder „Cyrano de
Bergerac“ in New York und Washington auf und gewann einen Tony. 1988 inszenierte Jacobi
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Kenneth Branagh in „Hamlet“ am Renaissance Theatre Company. 2000 kehrte er an den
Broadway zurück, wo er unter anderem neben Laura Linney abermals in „Onkel Wanja“ auftrat.
Doch auch auf britischen Bühnen steht er nach wie vor regelmäßig und gewann dort 2009 den
Olivier Award für „Twelfth Night“.
Seit den siebziger Jahren ist er immer wieder auch in Fernsehproduktionen zu sehen. Für die 13teilige auf den Romanen von Robert Graves basierende Serie „I, Claudius“ etwa gewann er den
BAFTA als Bester Hauptdarsteller, weitere Nominierungen in der gleichen Kategorie bekam er für
„Philby, Burgess and Maclean“ und „Breaking the Code“. Für die Graham-Greene-Verfilmung „Der
10. Mann“ wurde er mit einem Emmy und einer Golden-Globe-Nominierung geehrt, nachdem er
zuvor bereits für „Inside the Third Reich“ für einen Emmy nominiert war. Einen weiteren Emmy
gewann er für eine Gastrolle in der erfolgreichen Sitcom „Frasier“.
Regelmäßig ist Jacobi seit seinem Leinwanddebüt als Cassius in Laurence Oliviers OTHELLO
(„Othello“, 1965) auch im Kino zu sehen. Zu seinen Filmen gehören unter anderem Oliviers DREI
SCHWESTERN („Three Sisters“, 1970), Fred Zinnemanns DER SCHAKAL („The Day of the
Jackal“, 1973), DIE AKTE ODESSA („The Odessa File“, 1974) oder DER SCHRECKEN DER
MEDUSA („The Medusa Touch“, 1978). Für KLEIN DORRIT („Little Dorrit“, 1988) sowie für seine
Darstellung des Malers Francis Bacon in LOVE IS THE DEVIL („Love Is the Devil“, 1998) wurde
er jeweils mit dem Evening Standard Best Film Actor ausgezeichnet. Dreimal stand er für Kenneth
Branagh vor der Kamera: in HENRY V („Henry V“, 1989), SCHATTEN DER VERGANGENHEIT
(„Dead Again“, 1991) (wofür er eine weitere BAFTA-Nominierung erhielt) und HAMLET („Hamlet“,
1996).
Zuletzt war er in so unterschiedlichen Filmen wie Ridley Scotts GLADIATOR („Gladiator“, 2001),
Robert Altmans GOSFORD PARK („Gosford Park“, 2001), EINE ZAUBERHAFTE NANNY („Nanny
McPhee“, 2005), UNDERWORLD: EVOLUTION („Underworld: Evolution“, 2006) der LiteraturVerfilmung DER GOLDENE KOMPASS („The Golden Compass“, 2007), sowie Clint Eastwoods
HEREAFTER („Hereafter“, 2010) mit Matt Damon zu sehen. Bereits abgedreht hat Jacobi, der
sowohl in Großbritannien und Dänemark zum Ritter geschlagen wurde, Roland Emmerichs
ANONYMOUS.
MICHAEL GAMBON – George V.
Seine Karriere begann Michael Gambon am Edwards/MacLiammoir Gate Theatre in Dublin. 1963
gehörte er zu den Original-Mitgliedern der National Theatre Company am Old Vic unter Laurence
Olivier und trat dort in zahlreichen Stücken auf. Im Laufe seiner Bühnenkarriere trat er unter
anderem in Inszenierungen von „Macbeth“, „Othello“, Harold Pinters „Old Times“ und „Betrayal“,
„Onkel Wanja“ oder „A View From the Bridge“ und unter der Regie von Nicholas Hytner, Stephen
Daldry oder Patrick Marber auf. Zuletzt war er im Rahmen des Beckett Centenary Festivals in
Atom Egoyans Inszenierung von Becketts „Eh Joe“ sowie in Harold Pinters „No Man’s Land“ zu
sehen.
Bislang gewann er für seine Theaterarbeit je dreimal den Olivier Award und den Evening Standard
Award, zweimal den Critics’ Circle Theatre Award und einmal den Theatre World Award, dazu
kommen außerdem zehn weitere Nominierungen für den Olivier Award sowie je eine für den Tony
und den Drama Desk Award.
Für seine Hauptrolle in der Serie „The Singing Detective“ wurde Gambon außerdem mit dem
BAFTA ausgezeichnet. Den Preis erhielt er erneut für die Miniserie „Wives and Daughters“, den
TV-Film „Longitude“ und die Serie „Perfect Strangers“. Nominierungen für den Emmy und den
Golden Globe brachte ihm der Fernsehfilm „Path to War“ ein, zuletzt wurde er darüber hinaus für
die Jane Austen-Adaption „Emma“ erneut für den Emmy nominiert.
Ein großes Kinopublikum erreichte er jüngst vor allem als Dumbledore, den er seit HARRY
POTTER UND DER GEFANGENE VON AZKABAN („Harry Potter and the Prisoner of Azkaban“,
2004) in jedem Teil der Erfolgsreihe und zuletzt in HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER
DES TODES – TEIL 1 („Harry Potter and the Deathly Hallows – Part I“, 2010) gespielt hat. Zu
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seinen Filmen gehören außerdem so unterschiedliche Werke wie Peter Greenaways DER KOCH,
DER DIEB, SEINE FRAU UND IHR LIEBHABER („The Cook, the Thief, His Wife and Her Lover“,
1989), die Henry James-Verfilmung WINGS OF THE DOVE – DIE FÜGEL DER TAUBE („The
Wings of the Dove“, 1997) mit Helena Bonham Carter, TANZ IN DIE FREIHEIT („Dancing at
Lughnasa“, 1998) mit Meryl Streep, Tim Burtons SLEEPY HOLLOW („Sleepy Hollow“, 1999),
INSIDER („The Insider“, 1999) von Michael Mann, DIE LIEBE DER CHARLOTTE GRAY
(„Charlotte Gray“, 2001) mit Cate Blanchett, Robert Altmans GOSFORD PARK („Gosford Park“,
2001), Wes Andersons DIE TIEFSEETAUCHER („The Life Aquatic With Steve Zissou“, 2004),
DER GUTE HIRTE („The Good Shepherd“, 2006) von Robert de Niro und WIEDERSEHEN MIT
BRIDESHEAD („Brideshead Revisited“, 2008) mit Emma Thompson.
TIMOTHY SPALL – Winston Churchill
Timothy Spall gehört zu den beliebtesten und bekanntesten Schauspielern Großbritanniens, der
nicht nur immer wieder für Mike Leigh, sondern auch in Hollywood vor der Kamera steht. Nach
seiner Ausbildung am National Youth Theatre und der RADA stand er an der Royal Shakespeare
Company und am National Theatre auf der Bühne. Einem großen Publikum wurde er in
Großbritannien in den achtziger Jahren mit der Fernsehserie „Auf Wiedersehen, Pet“ bekannt. Der
künstlerische Durchbruch gelang ihm allerdings in der Zusammenarbeit mit Leigh, für den er bei
LIFE IS SWEET („Life Is Sweet“, 1990), LÜGEN UND GEHEIMNISSE („Secrets and Lies“, 1996),
TOPSY TURVY („Topsy-Turvy“, 1999) und ALL OR NOTHING („All Or Nothing“, 2002) vor der
Kamera stand. Für LÜGEN UND GEHEIMNISSE und TOPSY TURVY wurde jeweils für den
BAFTA, für ersteren auch für den British Independent Film nominiert. ALL OR NOTHING brachte
ihm außerdem eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis ein. 1999 wurde er zum Officer of
the British Empire ernannt.
Im Fernsehen, wo er ebenfalls drei BAFTA-Nominierungen einheimsen konnte, war er unter
anderem Mitglied des preisgekrönten Ensembles der Serie „The Street“, außerdem stand er neben
seinem Sohn Rafe für die Literatur-Verfilmungen „A Room With a View“ und „Oliver Twist“ vor der
Kamera.
Ein weltweites Publikum begeisterte er außerdem als Pettigrew in drei HARRY POTTER-Filmen,
zuletzt in HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES – TEIL 1 („Harry Potter and the
Deathly Hallows – Part I“, 2010). Zu Spalls weiteren Filmen gehören WÜSTENBLUME („Desert
Flower“, 2009), SWEENEY TODD („Sweeney Todd“, 2007), THE DAMNED UNITED („The
Damned United“, 2009) von Tom Hooper, LAST SAMURAI („The Last Samurai“, 2003), VANILLA
SKY („Vanilla Sky“, 2001) oder VERWÜNSCHT (‚Enchanted“, 2007). Außerdem lieh er seine
Stimme Tim Burtons Erfolgsfilm ALICE IM WUNDERLAND („Alice in Wonderland“, 2010).
ANTHONY ANDREWS – Stanley Baldwin
Anthony Andrews gehört bereits seit vielen Jahren zu den meistbeschäftigten Theater- und
Fernseh-Schauspielern Großbritanniens. Jüngst sah man ihn unter anderem in Inszenierungen
von „The Woman in White“, „The Letter“ oder Ibsens „Gespenster“. Im Laufe seiner Karriere stand
er außerdem mit der New Shakespeare Company in „Romeo und Julia“ oder „Ein
Mittsommernachtstraum“, an der Seite von Maggie Smith in Peter Halls Inszenierung von „Coming
into Land“ oder einer Adaption von „Vertigo“ auf der Bühne.
Seinen ersten Fernsehauftritt hatte er 1968 in dem Fernsehfilm „A Beast With Two Backs“.
Anschließend war er in der Titelrolle der Serie „The Fortunes of Nigel“ zu sehen, später dann auch
in „The Pallisers“, „Upstairs Downstairs“, „The Duchess of Duke Street“ oder „Danger UXB“. Einen
British Academy Award, einen Golden Globe sowie eine Emmy-Nominierung bekam er für die
Hauptrolle in der Miniserie „Brideshead Revisited“ mit Jeremy Irons. Eine weitere Golden-GlobeNominierung erhielt er für den TV-Film, „Jewels“, eine ACE-Nominierung für „The Strange Case of
Dr. Jekyll and Mr. Hyde“.
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Im Kino konnte man Andrews unter anderem in DAS SONDERKOMMANDO („Operation:
Daybreak“, 1975), John Hustons UNTER DEM VULKAN („Under the Volcano“, 1984), DER 4 1/2
BILLIONEN DOLLAR VERTRAG („The Holcroft Covenant“, 1985) mit Michael Caine, HANNA’S
WAR („Hanna’s War“, 1988) mit Ellen Burstyn oder THE LIGHTHORSEMEN („The
Lighthorsemen“, 1987) sehen. Der komplett in Russland gedrehte und von ihm co-produzierte Film
GULAG 3 („Zateryannyy v Sibiri“, 1991) wurde für einen Golden Globe nominiert.
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DER STAB
TOM HOOPER – Regie
Als Kinoregisseur etablierte sich Tom Hooper mit seinem Film THE DAMNED UNITED, in dem
Michael Sheen als legendärer Fußball-Manager Brian Clough zu sehen war. Das Drama, dessen
Drehbuch von Peter Morgan stammte, feierte seine Weltpremiere beim Filmfestival von Toronto
und wurde für verschiedene Preise nominiert.
Auf eine bemerkenswerte Erfolgsserie kann er bei den Golden Globes zurückblicken, wo seine
Arbeiten drei Jahre hintereinander in der Kategorie Bester Fernsehfilm/Miniserie gewannen. Auch
die Hauptdarsteller dieser Produktionen waren bei den Globes in den jeweiligen Jahren
erfolgreich.
Hoopers Miniserie „John Adams“ (2008) mit Paul Giamatti und Laura Linney gewann insgesamt
vier Golden Globes und 13 Emmys, so viele wie nie zuvor ein- und dieselbe Produktion im
gleichen Jahr. Der Sohn eines Briten und einer Australierin inszenierte alle neun Folgen der Reihe
über die amerikanische Revolution aus der Sicht des zweiten US-Präsidenten und Titelhelden. Als
Produzent zeichnete unter anderem Tom Hanks verantwortlich.
Das Drehbuch für den Fernsehfilm „Die Moormörderin von Manchester“ („Longford“, 2006) über
die Beziehung von Lord Longford zur „Moormörderin“ Myra Hindley stammte erneut aus der Feder
von Peter Morgan. Das Drama gewann den Golden Globe als Bester Fernsehfilm, außerdem
wurden die Hauptdarsteller Jim Broadbent und Samantha Morton ausgezeichnet. Der Zweiteiler
„Elizabeth I“ („Elizabeth I“, 2005) mit Helen Mirren und Jeremy Irons erhielt gleichfalls drei Golden
Globes sowie neun Emmys, darunter für die Beste Miniserie, die Beste Hauptdarstellerin und
Hooper selbst für die Beste Regie.
Eine weitere Emmy-Nominierung hatte er schon für seine erste Zusammenarbeit mit Mirren bei der
sechsten Folge der erfolgreichen Krimireihe „Heißer Verdacht“ bekommen. Außerdem inszenierte
Hooper das Drama „Red Dust – Die Wahrheit führt in die Freiheit“ („Red Dust“, 2004) mit Hilary
Swank, die Miniserien „Daniel Deronda“ (2002) und „Love in a Cold Climate“ (2001) mit Alan Bates
sowie Folgen von Serien wie „Cold Feet“ und „EastEnders“.
Bereits mit 18 Jahren hatte Hooper, der sich erstmals im Alter von 13 als Regisseur versuchte, den
Kurzfilm „Painted Faces“ (1992) geschrieben, inszeniert und produziert, der seine Premiere beim
London Film Festival feierte, im Kino gezeigt wurde und im britischen Fernsehen lief. Während
seines Studiums an der Oxford University inszenierte er Theaterstücke mit Kommilitonen wie Kate
Beckinsale oder Emily Mortimer und drehte seine ersten Werbespots.
Filmografie (Auswahl):
2010
2009
THE KING’S SPEECH –
DIE REDE DES KÖNIGS
(The King’s Speech)
THE DAMNED UNITED
(The Damned United)
IAIN CANNING – Produktion
2008 tat sich Iain Canning mit Emile Sherman zusammen, um die sowohl in Großbritannien als
auch in Australien tätige Produktionsfirma See-Saw Films zu gründen. THE KING’S SPEECH ist
dort sein erster Film als Produzent, nachdem er zuvor bereits als ausführender Produzent die
beiden preisgekrönten Dramen HUNGER („Hunger“, 2008) und CONTROL („Control“, 2007)
verantwortet hatte.
HUNGER, das Regiedebüt des Künstlers Steve McQueen, gewann 2008 in Cannes die Caméra
d’Or und den BAFTA Carl Foreman Award. Anton Corbijns CONTROL, ebenfalls ein Erstlingsfilm
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und das Porträt des Musikers Ian Curtis, erhielt in Cannes 2007 eine lobende Erwähnung bei der
Caméra d’Or und wurde gleichfalls mit dem BAFTA Carl Foreman Award bedacht.
Neben seiner Tätigkeit als Produzent ist Canning, der umfassende und internationale Erfahrung in
den Bereichen Marketing, Sales und Akquise hat, auch als Filmkäufer für die Firma Transmission
Films zuständig.
EMILE SHERMAN – Produktion
Zusammen mit dem Briten Iain Canning gründete der Australier Emile Sherman 2008 die
Produktionsfirma See-Saw Films. Seither produzierte er dort Jim Loachs ORANGES AND
SUNSHINE („Oranges and Sunshine“, 2010) mit Emily Watson, den australischen Kassenerfolg
THE KINGS OF MYKONOS („The Kings of Mykonos“, 2010) sowie Anton Corbijns Video „Linear“.
Mit seiner vorherigen Firma Sherman Pictures war er an der Produktion so unterschiedlicher Filme
wie der preisgekrönten Literaturverfilmung SCHANDE („Disgrace“, 2008) mit John Malkovich, dem
Stop-Motion-Film $ 9.99 (2008), dem Berlinale-Beitrag CANDY („Candy“, 2006) mit Heath Ledger,
Abbie Cornish und Geoffrey Rush oder Phillip Noyces LONG WALK HOME („Rabbit-Proof Fence“,
2002) beteiligt. Zu seinen weiteren Filmen gehören Peter Cattaneos OPAL DREAM (2005) oder
der australische Publikumsliebling THE OYSTER FARMER (2004).
GARETH UNWIN – Produktion
Als Regieassistent arbeitete Gareth Unwin sowohl an britischen Produktionen wie CLUB LE
MONDE (2002), TRINITY (2001) und SOUTH WEST NINE (2001) als auch an internationalen
Filmen wie NOMAD – THE WARRIOR („Nomad“, 2005) oder GESTRANDET IM PARADIES
(„Survival Island“, 2005).
Erste Erfahrungen als Produzent sammelte er mit dem BAFTA-nominierten Thriller EXAM (2009),
der unter anderem auf den Filmfestivals von Edinburgh, Sitges, Dinard und Santa Barbara zu
sehen war. Aktuell ist er mit einem Filmprojekt anlässlich des 200. Geburtstags des Komponisten
Chopin beschäftigt.
DAVID SEIDLER – Drehbuch
David Seidler, der in seiner Kindheit selbst an einem schweren Stottern litt, begann seine
Autorenkarriere mit Synchrondrehbüchern für „Godzilla“-Filme, bevor es sich eine Auszeit nahm
und als politischer Berater des Premierministers der Fidschi-Inseln tätig war.
Sein erstes Kinodrehbuch schrieb er für Francis Ford Coppolas TUCKER („Tucker: The Man and
His Dream“, 1988), später zeichnete er unter anderem als Autor für die Animationsfilme DAS
MAGISCHE SCHWERT – DIE LEGENDE VON CAMELOT („Quest For Camelot“, 1998) und DER
KÖNIG UND ICH („The King and I“, 1999) verantwortlich. Die amerikanische AutorenGewerkschaft zeichnete ihn für den Fernsehfilm „Onassis: arm geboren, reich gestorben“
(„Onassis: The Richest Man in the World“, 1988) mit Raúl Juliá, Anthony Quinn und Jane Seymour
mit dem WGA Award aus, für den er auch für „My Father, My Son“ („My Father, My Son“, 1988)
und „By Dawn’s Early Light“ (2000) nominiert war. Außerdem schrieb der gebürtige Londoner die
Drehbücher für TV-Projekte mit Stars wie Elizabeth Taylor, Daryl Hannah oder David Carradine.
Im Frühjahr 2011 feiert seine Bühnenversion von THE KING’S SPEECH Premiere am Broadway.
Inszeniert wird das Stück von Adrian Noble.
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DANNY COHEN – Kamera
Kameramann Danny Cohen hat im Laufe seiner Karriere zahlreiche Kinofilme und
Fernsehproduktionen verantwortet. Dabei bekam er Stars wie Paul Bettany, Paul Giamatti, Philip
Seymour Hoffman, Laura Linney und Ray Winestone vor die Kamera und arbeitete mit
Regisseuren wie Richard Curtis, Shane Meadows und Stephen Poliakoff zusammen.
Auf der Leinwand waren seine Bilder in Filmen wie RADIO ROCK REVOLUTION („The Boat That
Rocked“, 2009), dem gefeierten THIS IS ENGLAND („This Is England“, 2006), DEAD MEN’S
SHOES (2004) und dem Horrorfilm CREEP („Creep“, 2004) mit Franka Potente zu sehen.
Für seine Fernseharbeiten war Cohen bereits zweimal für den BAFTA nominiert, für „Joe’s Palace“
(2007) mit Michael Gambon sowie für Tom Hoopers „Die Moormörderin von Manchester“
(„Longford“, 2006). Seine erneute Zusammenarbeit mit Hooper bei der Miniserie „John Adams“
(2008) brachte ihm eine Nominierung für den Emmy ein.
EVE STEWART – Produktionsdesign
Mit Regisseur Tom Hooper arbeitete Produktionsdesignerin Eve Stewart bereits bei dessen
Leinwanddebüt THE DAMNED UNITED („The Damned United“, 2009) sowie seinem mit Emmys
und Golden Globes bedachtem Zweiteiler „Elizabeth I“ („Elizabeth I“, 2005) zusammen. Bekannt ist
sie aber vor allem durch ihre regelmäßige Kollaboration mit Mike Leigh. Als Produktionsdesignerin
verantwortete sie seine Filme VERA DRAKE („Vera Drake“, 2004), ALL OR NOTHING („All Or
Nothing“, 2002), TOPSY TURVY („Topsy-Turvy“, 1999) – wofür sie für den Oscar® nominiert wurde
– und KARRIERE GIRLS („Career Girls“, 1997). Außerdem war sie als Art Director an LÜGEN
UND GEHEIMNISSE („Secrets and Lies“, 1996) sowie NACKT („Naked“, 1993) beteiligt.
Zu den weiteren Filmen, für die sie das Produktionsdesign entwarf, gehören GELIEBTE JANE
(„Becoming Jane“, 2007), THE GOOD NIGHT („The Good Night“, 2007), Guy Ritchies REVOLVER
(„Revolver“, 2005), DE-LOVELY – DIE COLE PORTER STORY („De-Lovely“, 2004), DAVIDS
WUNDERBARE WELT („Wondrous Oblivion“, 2003), NICHOLAS NICKLEBY („Nicholas Nickleby“,
2004), THE HOLE („The Hole“, 2001) und die Erfolgskomödie GRASGEFLÜSTER („Saving
Grace“, 2000). Zuletzt sah man Stewarts Arbeit in der Teenagerkomödie WILD CHILD („Wild
Child“, 2008) und dem Politthriller FIFTY DEAD MEN WALKING – DER SPITZEL („Fifty Dead Men
Walking“, 2008).
JENNY BEAVAN – Kostümbild
Ihre Kinokarriere begann die an der Central School of Art & Design in London ausgebildete Jenny
Beavan, die zunächst in ganz Europa Kostüme für Ballett-, Oper- und Theater-Inszenierungen
entwarf, mit Merchant-Ivory-Produktionen, wo sie erst als Assistentin, später dann als
Kostümdesignerin tätig war.
In den achtziger Jahren tat sie sich mit John Bright vom Londoner Kostümhaus Cosprop
zusammen, mit dem sie an zwölf Filmen arbeitete. Gemeinsam wurden sie für ZIMMER MIT
AUSSICHT („A Room With A View“, 1985) mit dem Oscar® und dem BAFTA ausgezeichnet,
weitere Oscar®-Nominierungen bekamen die beiden für DIE DAMEN AUS BOSTON („The
Bostonians“, 1984), MAURICE („Maurice“, 1987), WIEDERSEHEN IN HOWARDS END („Howards
End“, 1992), WAS VOM TAGE ÜBRIG BLIEB („The Remains of the Day“, 1993) und SINN UND
SINNLICHKEIT („Sense and Sensibility“, 1995). Zwei weitere Nominierungen erhielt Beavan für
ANNA UND DER KÖNIG („Anna and the King“, 1999) und GOSFORD PARK („Gosford Park“,
2001). Letzterer brachte ihr auch einen weiteren BAFTA ein.
Im Laufe ihrer Karriere arbeitete sie auch mit so renommierten Regisseuren wie Franco Zeffirelli
(TEE MIT MUSSOLINI, „Tea With Mussolini“, 1999), Oliver Stone (ALEXANDER, „Alexander“,
2004), Lasse Hallström (CASANOVA, „Casanova“, 2005), Brian de Palma (THE BLACK DAHLIA,
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„The Black Dahlia“, 2006), Edward Zwick (UNBEUGSAM, „Defiance“, 2008) und Guy Ritchie
(SHERLOCK HOLMES, „Sherlock Holmes“, 2009) zusammen.
Regelmäßig ist Beavan auch für TV-Produktionen wie „Churchill – The Gathering Storm“ („The
Gathering Storm“, 2002) oder „Cranford“ (2007) und zuletzt auch wieder an den Theatern von
London und New York tätig.
ALEXANDRE DESPLAT – Musik
Nach Kompositionen für mehr als fünfzig europäische Filme und der Auszeichnung mit zwei
französischen Césars mischte Alexandre Desplat 2003 Hollywood mit dem bewegenden Score für
DAS MÄDCHEN MIT DEM PERLENOHRRING („Girl With a Pearl Earring“, 2003) mit Scarlett
Johansson und Colin Firth auf. Der Score brachte ihm Golden-Globe- und BAFTA-Nominierungen
sowie eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis.
Sein Renommee wurde gefestigt durch den hochgelobten Score zu Jonathan Glazers BIRTH
(„Birth“, 2004) und Stephen Gaghans SYRIANA („Syriana“, 2005), beides Produktionen von
Steven Soderbergh. Letztere brachte ihm eine weitere Golden-Globe-Nominierung ein. Eine erste
Oscar®-Nominierung erhielt er für DIE QUEEN („The Queen“, 2006) von Stephen Frears, seinen
ersten Golden Globe für seine Musik zu DER BUNTE SCHLEIER („The Painted Veil“, 2006) mit
Edward Norton und Naomi Watts.
2007 schrieb Desplat die Musik für die Jugendbuch-Verfilmung DER GOLDENE KOMPASS („The
Golden Compass“) von Chris Weitz sowie für Ang Lees GEFAHR UND BEGIERDE („Se, jie“). Ein
Jahr später erhielt er für den Score zu David Finchers DER SELTSAME FALL DES BENJAMIN
BUTTON („The Curious Case of Benjamin Button“, 2008) seine zweite Oscar®- und vierte GoldenGlobe-Nominierung. Anschließend komponierte er die Musik zu Nora Ephrons JULIE & JULIA
(„Julie & Julia“, 2009) mit Meryl Streep, CHÉRI („Chéri“, 2009) von Stephen Frears, Anne
Fontaines COCO CHANEL – DER BEGINN EINER LEIDENSCHAFT („Coco Avant Chanel“, 2009)
mit Audrey Tautou, für den Oscar®-Kandiaten und Cannes-Beitrag EIN PROPHET („Un prophète“,
2009), den Welterfolg NEW MOON – BIS(S) ZUR MITTAGSSTUNDE („Twilight: New Moon“,
2009) und Wes Andersons Animationsfilm DER FANTASTISCHE MR. FOX („Fantastic Mr. Fox“,
2009), der ihm abermals eine Oscar®-Nominierung einbrachte. Zuletzt begeisterte er mit den
Scores zu Roman Polanskis mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichneten Politthriller DER
GHOSTWRITER („The Ghost Writer“, 2010), Stephen Frears Cannes-Beitrag IMMER DRAMA UM
TAMARA („Tamara Drewe“, 2010) und HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES –
TEIL 1 („Harry Potter and the Deathly Hallows – Part I“, 2010). Demnächst ist seine Musik unter
anderem in Terrence Malicks neuem Film THE TREE OF LIFE zu hören.
TARIQ ANWAR – Schnitt
18 Jahre lang arbeitete Tariq Anwar als Cutter bei der BBC und verfeinerte dort sein Handwerk in
allen Abteilungen, von den Nachrichten bis hin zu Geschichtsdokumentationen. Nach seinem
Wechsel zum Spielfilm wurde er für seine Arbeit an Sam Mendes’ AMERICAN BEAUTY
(„American Beauty“, 1999) mit einem BAFTA ausgezeichnet und für den Oscar® nominiert. Einen
ersten BAFTA hatte er zuvor bereits für den Fernsehfilm „Oppenheimer“ gewonnen, nominiert
wurde er außerdem vier weitere Male, darunter für KING GEORGE – EIN KÖNIGREICH FÜR
MEHR VERSTAND („The Madness of King George“, 1994).
Zu den weiteren Kino-Arbeiten des gebürtigen Inders gehören unter anderem HEXENJAGD („The
Crucible“, 1996), WINGS OF THE DOVE – DIE FÜGEL DER TAUBE („The Wings of the Dove“,
1997), TEE MIT MUSSOLINI („Tea With Mussolini“, 1999), SYLVIA („Sylvia“, 2003), DER GUTE
HIRTE („The Good Shepherd“, 2006), DER ANDERE („The Other Man“, 2008), Sam Mendes’
ZEITEN DES AUFRUHRS („Revolutionary Road“, 2008) und GESETZ DER RACHE („Law Abiding
Citizen“, 2009).
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THE KING’S SPEECH
Original Motion Picture Soundtrack
mit Musik von
Alexandre Desplat
Decca ist stolz darauf, den Original Soundtrack des mit Spannung erwarteten Filmes „The King’s
Speech” präsentieren zu dürfen.
Die für den Erfolg des Films nicht unerhebliche Musik stammt aus der Feder des französischen
Komponisten Alexandre Desplat, der bereits für seinen Soundtrack zu „The Painted Vail“ mit dem
Golden Globe ausgezeichnet wurde. Oscar®-Nominierungen bekam er unter anderem für seine
Musik zu den Filmen „Der fantastische Mr. Fox“, „Die Queen“ und „Der seltsame Fall des Benjamin
Button“. Desweiteren schrieb er die Filmmusik zum neuesten Harry Potter-Film, für „Das Mädchen
mit dem Perlenohrring“ und „Der wilde Schlag meines Herzens“.
Der Soundtrack beinhaltet von klassischer Musik inspirierte Orchestermusik, die auf ebenso
feinsinnige wie elegante Art und Weise das Drama auf der Leinwand reflektiert. Desplat selbst hat
die Orchestereinspielungen dirigiert, Dave Arch ist in den Solopassagen am Klavier zu hören.
Besonders dramatische Momente der Handlung werden von ausgewählten Werken der großen
Meister Beethoven und Mozart untermalt. In diesen Fällen leitet Terry Davies das London
Symphony Orchestra.
Regisseur Tom Hooper zu Desplats Musik:
„Was so außergewöhnlich daran ist, dieses Album zu hören, ist die Tatsache, einfach feststellen
zu müssen, wie schön die Musik für sich genommen ist. Sie hat ihre ganz eigene Vollkommenheit
und eine eigene Stimme unabhängig vom Tanz.“
Das einfache Mikrofon als Symbol für die Angst des Königs vor der öffentlichen Rede hat eine
allgegenwärtige Präsenz in dem Film. Ein Zufall bescherte es dem Drehteam, dass der
Technische Direktor Peter Cobbin, als er davon hörte, man würde den Soundtrack in den Abbey
Road Studios aufnehmen, offenbarte, er habe in den EMI-Archiven der Studios einige Mikrofone
aus dem Jahre 1923 gefunden. Der „EMI Archive Trust“ genehmigte großzügigerweise die
Benutzung der Mikrofone, und somit wurde die Musik über genau die Mikrofone aufgezeichnet, die
König Georg VI. damals nutzte, um seine Reden zu halten – versehen mit dem königlichen
Wappen und Insignien.
Peter Cobbin über den Einsatz dieser historischen Mikrofone:
„Auf der einen Seite war es für uns allein schon ein visuelles Ereignis, diese seltenen Mikrofone im
Einsatz zu sehen. Aber das Erlebnis der einmaligen Akustik und die einzigartige Qualität des
Klanges der Mikrofone, die die Musik in Studio 1 der Abbey Road Studios nun einfing und
verpackte, überwältigt e uns.“
TRACKLISTING:
1. Lionel and Bertie
2. The King's Speech
3. My Kingdom, My Rules
4. The King is Dead
5. Memories of Childhood
6. King George VI
7. The Royal Household
8. Queen Elizabeth
9. Fear and Suspicion
10. The Rehearsal
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11. The Threat of War
12. Speaking Unto Nations
(Beethoven Symphony no.7 – 2nd movement)
13. Epilogue
(Beethoven Piano Concerto no.5 "Emperor"
nd
– 2 movement)
14. The Logue Method
(Mozart Marriage of Figaro Overture/
Clarinet Concerto – 1st movement)