Kinostart: 17. Februar 2011
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Kinostart: 17. Februar 2011
präsentiert Ein Film von Tom Hooper mit Colin Firth Geoffrey Rush Helena Bonham Carter Guy Pearce Derek Jacobi Jennifer Ehle Michael Gambon Timothy Spall Kinostart: 17. Februar 2011 PRESSEHEFT 1 PRESSEBETREUUNG: Schmidt Schumacher Presseagentur Marten Schumacher Alexandra Engel Mommsenstraße 34 10629 Berlin Tel: 030 / 26 39 13 - 0 Fax: 030 / 26 39 13 - 15 Senator Film Verleih Antje Pankow (Leitung Presse) Nele Kirchner Schönhauser Allee 53 10437 Berlin Tel: 030 / 880 91 - 799 Fax: 030 / 880 91 - 703 info@schmidtschumacher.de presse@senator.de Über unsere Homepage www.senator.de haben Sie die Möglichkeit, sich für die Presse-Lounge zu akkreditieren. Dort stehen Ihnen alle Pressematerialien, Fotos und viele weitere Informationen als Download zur Verfügung. EPK und APK werden nach vorheriger Anmeldung unter www.digital-epk.de zum Download bereitgestellt. www.thekingsspeech.senator.de 2 INHALT BESETZUNG & STAB TECHNISCHE DATEN KURZINHALT & PRESSENOTIZ AUSZEICHNUNGEN LANGINHALT PRODUKTIONSNOTIZEN BESETZUNG Colin Firth Geoffrey Rush Helena Bonham Carter Guy Pearce Jennifer Ehle Derek Jacobi Michael Gambon Timothy Spall Anthony Andrews STAB Tom Hooper Iain Canning Emile Sherman Gareth Unwin David Seidler Danny Cohen Eve Stewart Jenny Beavan Alexandre Desplat Tariq Anwar 3 BESETZUNG King George VI. / Bertie COLIN FIRTH Lionel Logue GEOFFREY RUSH Queen Elizabeth HELENA BONHAM CARTER King Edward VIII. GUY PEARCE Winston Churchill TIMOTHY SPALL Erzbischof Cosmo Lang DEREK JACOBI Myrtle Logue JENNIFER EHLE Stanley Baldwin ANTHONY ANDREWS Queen Mary CLAIRE BLOOM King George V. MICHAEL GAMBON Wallis Simpson EVE BEST STAB Regie TOM HOOPER Drehbuch DAVID SEIDLER Produzenten IAIN CANNING EMILE SHERMAN GARETH UNWIN Kamera DANNY COHEN, BSC Schnitt TARIQ ANWAR Ausstattung EVE STEWART Kostüme JENNY BEAVAN Musik ALEXANDRE DESPLAT TECHNISCHE DATEN Originaltitel: THE KING’S SPEECH Länge: ca. 118 Min. Bildformat: 1,85:1 Tonformat: Dolby Digital 4 KURZINHALT Als Sohn des britischen Königs George V. gehört es zu Berties (COLIN FIRTH) Pflichten, öffentlich zu sprechen. Für den zurückhaltend-besonnenen Mann eine Qual, denn seit seiner Jugend leidet er an einem schweren Stottern. Kein Arzt und kein Psychologe kann ihm helfen, weshalb sich Berties liebevoll sorgende Ehefrau Elizabeth (HELENA BONHAM CARTER) an den exzentrischen Sprachtherapeuten Lionel Logue (GEOFFREY RUSH) wendet. Mit seinem forschen Auftreten und den unkonventionellen Behandlungsmethoden stößt er seinen adligen Patienten zunächst vor den Kopf. Bald aber zeigen sich erste Erfolge. Nach dem Tod seines Vaters und der Abdankung seines Bruders Edward VIII. (GUY PEARCE), wegen dessen Liebe zur geschiedenen Bürgerlichen Wallis Simpson, wird Bertie unter dem Namen George VI. 1936 unerwartet zu Englands neuem König. Öffentliche Auftritte und Radioansprachen lassen sich fortan noch weniger umgehen als zuvor, und nicht zuletzt der drohende Krieg erhöht den Druck auf den schüchternen Regenten. Die Zusammenarbeit und wachsende Freundschaft mit Logue hilft Bertie dabei erheblich. Doch kurz vor der offiziellen Krönung stellt eine unerwartete Enthüllung das gegenseitige Vertrauen und damit auch Berties Kampf gegen das Stottern auf die Probe. PRESSENOTIZ Als Experten für aufwändige historische Stoffe wiesen den britischen Regisseur Tom Hooper („The Damned United“) bereits preisgekrönten Fernsehproduktionen wie „Elizabeth I.“ oder „John Adams“ aus. Doch mit seinem zweiten Kinofilm THE KING’S SPEECH gelingt ihm nun ein Meisterwerk, wie man es im Kino nicht alle Tage zu sehen bekommt. Die bei den Festivals von Telluride, Toronto und London gefeierte und auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen zwei höchst unterschiedlichen Männern brilliert dabei mit eleganten Bildern ebenso wie mit geschliffenen Dialogen, vor allem jedoch mit jeder Menge Witz und Menschlichkeit. Herausragend ist auch die Leistung von Hoopers illustrem Ensemble, allen voran Colin Firth („A Single Man“) mit einer preiswürdigen Darstellung des Monarchen wider Willen. Oscar®Gewinner Geoffrey Rush („Shakespeare in Love“) liefert als sein eigensinniger Wegbegleiter erneut eine Glanzleistung ab, während Helena Bonham-Carter („Alice im Wunderland“) als spätere Queen Mum überzeugt. Abgerundet wird die hochkarätige Besetzung durch Guy Pearce („Memento“), Derek Jacobi („Eine zauberhafte Nanny“) und Jennifer Ehle („Ein Hauch von Sonnenschein“) sowie den „Harry Potter“-Stars Michael Gambon („Sleepy Hollow“) und Timothy Spall („Verwünscht“). AUSZEICHNUNGEN (Auswahl) Golden Globes 2011 | Auszeichnung für „Bester Darsteller – Drama“ (Colin Firth) British Independent Film Awards 2010 | Auszeichnung für „Bester Britischer Independentfilm“, „Bester Darsteller“ (Colin Firth), „Bester Nebendarsteller“ (Geoffrey Rush), „Beste Nebendarstellerin“ (Helena Bonham Carter) und „Bestes Drehbuch“ (David Seidler) BAFTA Awards 2011 | 14 Nominierungen, darunter für „Bester Film“, „Herausragender britischer Film“, „Bester Hauptdarsteller“ und „Bester Regisseur“ SAG Awards 2011 | Nominierungen für „Bester Hauptdarsteller“ (Colin Firth), „Bester Nebendarsteller“ (Geoffrey Rush), „Beste Nebendarstellerin“ (Helena Bonham Carter), „Bester Cast“ Toronto International Film Festival 2010 | Publikumspreis 5 LANGINHALT 1925 bittet der britische König George V., Regent über ein Viertel der Weltbevölkerung, seinen zweiten Sohn Albert, den Duke of York, die Abschlussrede für die Empire-Ausstellung im Wembley-Stadion in London zu halten. Bei der Veranstaltung, deren Ziel eine Stärkung des Verbundenheitsgefühls zwischen den 58 Ländern des britischen Reiches ist, handelt es sich um die größte Ausstellung der Welt – und entsprechend ist das riesige Stadion voll besetzt. Doch nicht nur das: Die Rede wird live mittels des immer wichtiger werdenden Mediums Radio in die ganze Nation und den Rest der Welt übertragen. Für Bertie, wie der Duke of York von seiner Familie genannt wird, ist es die erste Live-Ansprache überhaupt. Dass sie im Desaster endet, ist allerdings keine große Überraschung. Denn seit seiner Kindheit leidet er an einem schweren Stottern und bringt unter der Anspannung so gut wie keinen Ton heraus. Auch zu Hause in der Piccadilly Street wird Bertie das Stottern nie vollkommen los, doch wenn er abends seinen beiden Töchtern Elizabeth und Margaret Gute-Nacht-Geschichten vorliest oder sich mit seiner Ehefrau Elizabeth ganz privat über die Beziehung seines großen Bruders David, des Prince of Wales, zu der verheirateten Amerikanerin Wallis Simpson macht, fällt ihm das Sprechen zumindest wesentlich leichter. Mit zahllosen Experimenten und Therapieansätzen, zu denen in den Mund gestopfte Murmeln und andere Peinlichkeiten gehörten, haben die verschiedensten renommierten Ärzte versucht, Bertie zu heilen, doch alle Methoden blieben erfolglos. Frustriert und erniedrigt beschließt er, das Thema ad acta zu legen und keine weiteren Behandlungen über sich ergehen zu lassen. Doch hinter seinem Rücken nimmt Elizabeth die Sache in die Hand und besucht inkognito den Sprachtherapeuten Lionel Logue. Logue ist ein energiegeladener, sehr direkter Australier, der sich in seiner Freizeit nur zu gerne an Amateur-Theatern als Shakespeare-Darsteller versuchen würde, auch wenn er immer wieder aufgrund seines Akzents und seines vermeintlich nicht ausreichend distinguierten Verhaltens nach Hause geschickt wird. Elizabeth entwaffnet er mit seiner zwanglos-lockeren Art sofort. Nachdem sie zu erkennen gibt, wer sie tatsächlich ist, zeigt er sich zwar überrascht und ein wenig ehrfürchtig, bleibt aber bei der festen Überzeugung, dass er dem Sohn des Königs helfen könne. Seine Bedingungen sind allerdings klar: Wie alle anderen Patienten auch muss Bertie für die Behandlung in Logues Büro in die Harley Street kommen, da macht er keine Ausnahme. Als der Duke of York tatsächlich den Weg zu Logue findet, gibt er sich ebenso steif wie förmlich und kann mit der unkonventionellen und forschen Art, mit der der Therapeut ihm begegnet, wenig anfangen. Er weigert sich, mit Logue Einzelheiten aus seinem Privatleben zu besprechen und lässt sich nur mit Mühe überreden, eine Shakespeare-Passage vorzulesen, während er gleichzeitig über Kopfhörer mit Musik beschallt wird und Logue seine Worte auf einer Schallplatte aufnimmt. Irritiert und wenig überzeugt von dieser Herangehensweise nimmt Bertie die Aufzeichnung mit, doch beide Männer sind sich sicher, dass es sich bei ihrem Treffen um die erste und letzte Sitzung handelte. Erst lange Zeit später hört sich Bertie – frustriert und verzweifelt angesichts der andauernden Demütigungen durch seinen Vater und das Verhältnis zwischen David und Wallis – Logues Schallplattenaufnahme tatsächlich an. Das Ergebnis erstaunt ihn ebenso wie Elizabeth: Ohne Zögern oder auffälliges Stottern liest er den Text vor. Nun doch überzeugt, dass Logues Methoden funktionieren können, kehrt er zurück in die Harley Street. Widerwillig erklärt sich der Sprachtherapeut bereit, sich auf Übungen und Techniken zu beschränken und alles Persönliche außen vor zu lassen. Es werden tägliche Sitzungen vereinbart, und auch wenn bei einer öffentlichen Rede vor Fabrikarbeitern das Stottern noch längst nicht verschwunden ist, zeigen sich bald erste positive Ergebnisse. Als König George V. nach schwerer Krankheit stirbt und David auch als König Edward VIII. weiterhin seine Beziehung zu Wallis Simpson pflegt, bleibt es irgendwann auch nicht aus, dass Bertie Lionel Einblicke in sein Privatleben gibt. Er spricht mit ihm über seinen verstorbenen Vater 6 und seinen großen Bruder, über die Misshandlungen durch sein früheres Kindermädchen und auch über seinen jüngeren Bruder Johnny, der als Kind an Epilepsie starb. Und wann immer das Stottern bei diesen sehr intimen und aufwühlenden Berichten zu stark wird, versucht er auf Logues Geheiß, sie singend zu Ende zu bringen, was die Sache überraschenderweise tatsächlich einfacher macht. Doch auch wenn das Vertrauen zwischen den Männern wächst, bleibt ihre Zusammenarbeit nicht ohne Konflikte. Als Bertie nach einem unerfreulichen Aufeinandertreffen mit David, der unbedingt die bald geschiedene Wallis heiraten will, mit Lionel über die drohende Verfassungs- und Monarchiekrise spricht und der ihm nahe legt, vielleicht ein besserer König als sein Bruder zu sein, empfindet er das nicht als Ermutigung, sondern als Hochverrat. Wütend und im Streit gehen die beiden auseinander. Unterdessen machen der Premierminister, Winston Churchill und sämtliche Berater Bertie unmissverständlich klar, dass er David nachfolgen müsse, wenn der weiterhin auf einer Beziehung mit Simpson bestehe und damit laut Verfassung zur Abdankung gezwungen sei. Tatsächlich lässt sein Bruder sich nicht umstimmen – und Bertie wird unter dem Namen George VI. zum neuen König des Britischen Reiches. Doch kaum muss er sich seiner neuen Verantwortung stellen und den ungewohnten Pflichten und Veränderungen im Privatleben ins Auge blicken, kehrt sein Stottern mit voller Wucht zurück. Weil er keinen anderen Ausweg weiß, wendet er sich doch noch einmal an Logue und bittet ihn um Entschuldigung und Hilfe. Ohne zu zögern nimmt der Therapeut seine Arbeit wieder auf, und schnell knüpfen die beiden wieder dort an, wo sie aufgehört haben. Ausgerechnet als die von Bertie mit Angst erwartete öffentliche Krönung bevorsteht, eröffnet ihm Erzbischof Cosmo Lang einige unerwartete Neuigkeiten, die die Freundschaft zwischen ihm und Logue zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt auf eine schwere Probe stellt. 7 PRODUKTIONSNOTIZEN Die Geschichte dieses Films beginnt bereits in den 1940er Jahren, während des Zweiten Weltkriegs. Als Kind litt Drehbuchautor David Seidler an einem schweren Stottern. Doch als er die Reden des britischen Königs George VI. während und nach dem Krieg in der BBC hörte, war für ihn klar: wenn der Monarch einen Weg finden konnte, mit seinem Stottern umzugehen, würde ihm das auch gelingen. So wurde George VI., der stotternde König, der zum öffentlichen Sprechen gezwungen war, ein Kindheitsheld und Vorbild für David – und nicht zuletzt die Inspiration für THE KING’S SPEECH. Schon während er die Universität besuchte, las Seidler Wheeler Bennets Biografie und begann seine Recherchen zu König George VI. Doch erst als er später für Francis Ford Coppola sein erstes Kinodrehbuch TUCKER („Tucker: The Man and His Dream“, 1988) geschrieben hatte, fand er das Selbstvertrauen, einen Film über das Thema zu Papier zu bringen, das ihm so sehr am Herzen lag. Erneut widmete er sich seinen Recherchen, wobei er erstmals auf den Namen Lionel Logue stieß. „Hier und da tauchte plötzlich dieser Name auf meinem Radar auf. In all den Biografien über den König war kaum etwas über ihn zu finden, aber ich roch eine Geschichte. Ich leistete in London ein wenig Detektivarbeit und kam schließlich an die Adresse eines seiner Söhne, der auch bereit war, mich zu treffen.“ Valentine Logue erzählte Seidler, dass er im Besitz einiger Papiere seines Vaters sei, doch er bat ihn, zunächst bei der Queen Mum nachzufragen. Die Witwe von George VI. antwortete ihm mit einem Brief, in dem sie darum bat, den Film nicht zu ihren Lebzeiten zu schreiben, weil die „Erinnerungen an die Ereignisse noch zu schmerzhaft“ seien. Aus Respekt zu ihr wartete Seidler tatsächlich. 2005 begann er schließlich mit dem Schreiben und brachte einen ersten Entwurf in Form eines Theaterstücks zu Papier, als Übung in Sachen Disziplin und um die Geschichte ganz auf die Charaktere zu fokussieren. Weil etliche Jahre ins Land gegangen waren, gelang es ihm allerdings nicht mehr, Kontakt zu Mitgliedern von Logues Familie herzustellen, so dass dessen Papiere ungelesen blieben. Daran, dass in London schnell Interesse an einer Theaterinszenierung aufkam, änderte das nichts. Doch dann schlug der Zufall zu. Oscar®-Gewinner Geoffrey Rush fand das Stück unaufgefordert in seinem Briefkasten in Melbourne, geschickt von einem in London lebenden Assistenten, der zu Weihnachten in der australischen Heimat weilte. Trotz dieses ungewöhnlichen Vorgehens las Rush das Werk – und war begeistert. Doch er wusste sofort, dass er diese Geschichte lieber als Film denn als Theaterstück sehen würde. Regisseur Tom Hooper bekam das Skript nicht zuletzt deswegen in die Hände, weil er zur Hälfte britischer, zur anderen Hälfte australischer Abstammung ist. Seine australische Mutter wurde von Freunden zu einer Lesung des noch unproduzierten Stückes „The King’s Speech“ in einem Theater am Rande Londons eingeladen. Noch nie war sie vorher bei einer solchen szenischen Lesung gewesen und das Stück beeindruckte sie sehr. Doch auch sie fand die Geschichte noch besser für einen Film geeignet und fragte Seidler, ob er den Text nicht ihrem Sohn Tom schicken wolle. Der Autor war bereits ein Fan von Hoopers Fernseharbeiten, also ließ er sich darauf ein – und der wiederum zeigte sich begeistert von Seidlers Werk. In der Zwischenzeit sicherte sich der Produzent Gareth Unwin die Filmrechte an dem Stück und ging damit zu Iain Canning, der zuvor gerade mit HUNGER („Hunger“, 2008) und CONTROL („Control“, 2007) Erfolge gefeiert hatte, und Emile Sherman bei See-Saw Films, die als angloaustralische Produktionsfirma natürlich besonders geeignet für das Projekt schienen. Sherman, die mit Geoffrey Rush schon bei CANDY („Candy“, 2006) und $ 9.99 (2008) zusammengearbeitet hatte, war hoch erfreut, bei der ersten britischen Produktion der noch jungen Firma erneut mit dem Schauspieler zusammenarbeiten zu können. Für die Rolle des Königs traf sich Hooper mit Colin Firth und war sofort von seiner Wahl überzeugt. „Alles, was ich über König George VI. gelesen hatte, zeigte mir deutlich, dass ihn im Kern eine unbedingte Liebenswürdigkeit auszeichnet. Bei Colin habe ich genau das gleiche Gefühl: Er hat diesen außergewöhnlichen moralischen Kompass, diese Bescheidenheit und Freundlichkeit, die ihn meiner Meinung nach zur Idealbesetzung für Bertie machen. Ganz abgesehen davon, dass ich 8 schon seit seiner Rolle als physisch wie psychisch verwundeter Veteran des Falklandkriegs im Fernsehfilm „Der Dank des Vaterlandes“ („Tumbledown“, 1988) seine Fähigkeit bewundere, Verletzlichkeit derart eindrucksvoll darzustellen. Seine bemerkenswerte Intelligenz kam bei der Rolle natürlich auch zum Tragen, denn der historischen Komplexität der Geschichte nahm er sich mit spielerischer Leichtigkeit an.“ Die Produktion hatte obendrein das Glück, bei weiteren Recherchen doch noch Verwandtschaft von Lionel Logue zu entdecken. Sein Enkel Mark Logue lebte in London und besaß tatsächlich noch die Unterlagen seines Großvaters, die nie veröffentlicht und auch nicht von Historikern unter die Lupe genommen worden waren. Das Filmteam aber durfte alles lesen und entdeckte darin ein detailliertes Tagebuch über Logues Arbeit mit dem König, Fragmente einer Biografie und sogar ein Krankenbericht des Monarchen. Umgehend wurde natürlich das Drehbuch umgeschrieben, um all die neu gewonnenen Erkenntnisse und Einblicke aus den Tagebüchern einzuarbeiten. Mit Hilfe dieser Fundgrube an neuen Informationen machten Hooper und Firth sich umgehend daran, das Stottern des Königs zu erforschen, wofür sie alles verfügbare Archivmaterial über den König sichteten und sich mit zahlreichen Sprachtherapeuten trafen. „Viele Sprachprobleme haben ihren Ursprung in der Kindheit, weil Kinder das Gefühl haben, nicht gehört zu werden. Sie denken, dass sich niemand darum kümmert, was sie sagen, wodurch sie enorme Hemmungen entwickeln, überhaupt zu sprechen“, erklärt der Regisseur. „Bertie litt an seinem Stottern zu einer Zeit, als das als Zeichen geistiger Schwäche angesehen wurde. Er wuchs unter trostlosen Umständen auf. Sein Vater, König George V., betrachtete seine Söhne als aufsässige Kadetten und sich selbst als befehlshabenden Offizier. Es gab absolut keine emotionale Bindung zwischen Eltern und Kindern. Bertie wurde vom Links- zum Rechtshänder umerzogen und hatte krumme Beine, weswegen er jahrelang Metallschienen tragen musste. Ich bin mir sicher, dass in all dem der Ursprung für sein Stottern lag.“ „Unsere Geschichte handelt davon, wie dieser Mann all das überwand und zu einem großen König wurde. Und das, obwohl er vermutlich der widerwilligste Regent der Geschichte war“, fährt er fort. „Denn hier geht es ja nicht um jemanden, der an die Macht wollte, sondern um einen Mann, der alles dafür gegeben hätte, nicht König werden zu müssen. Aus der Tiefe seines Herzens will er diesen Job nicht haben, doch Lionel Logue ist derjenige, der ihm hilft, diese unglaubliche Angst vor der Verantwortung hinter sich zu lassen.“ Geoffrey Rush empfand die Beziehung zwischen dem König und Logue als inspirierend: „In den Filmaufnahmen von damals kann man deutlich sehen, wie sehr Prinz Albert sein öffentliches Leben zu schaffen machte, weil er keine wirkliche Kontrolle über seine Stimme hatte. Aber sobald er lächelt, spürt man sofort seine Wärme. In gewisser Hinsicht gewinnt unsere Geschichte über ihn geradezu Shakespearesche Züge, denn einerseits wird ein Blick auf die große weite Welt geworfen, andererseits geht es aber auch ganz konkret um das Innenleben eines einzelnen Mannes.“ Für Drehbuchautor Seidler geht es im Kern der Geschichte darum, eine Stimme zu haben und gehört zu werden: „Bertie ist der zweite Sohn in seiner Familie. Sein älterer Bruder David ist enorm populär, kann geschliffen reden und hervorragend mit dem Mikrofon umgehen, sieht gut aus, ist charmant und stilvoll. Er ist ein echter Prince Charming. Der arme Bertie dagegen ist schüchtern, stotterte und stammelte. Dafür ist er ein echter Familienmensch. Er liebt Elizabeth und seine beiden hübschen Töchter aus tiefstem Herzen und will einfach nur in Ruhe gelassen werden. Natürlich ist ihm klar, dass er hin und wieder ein paar öffentlichen Verpflichtungen nachgehen muss, die bei einem Mann von seinem Stand nun einmal dazugehören. Doch das sind gewöhnlich vollkommen unbedeutende Anlässe. Bis er eines Tages zum Abschluss der Empire-Ausstellung im Wembley Stadion sprechen muss. Er ist wie gelähmt und kriegt es einfach nicht hin, es ist herzzerreißend. Bertie musste aufs Nachdrücklichste erfahren, welchen Preis man für ein privilegiertes Leben zahlen muss. Churchill hat es meiner Meinung nach anlässlich von Berties Tod auf den Punkt gebracht. Er legte einen Blumenkranz nieder, auf dem nur ein einziges Wort stand: Tapferkeit.“ 9 Hooper erklärt noch mehr zur Geschichte des Films: „Bertie war bei jedem renommierten Sprachtherapeuten und Arzt gewesen, doch es hatte zu nichts geführt. Lionel Logue war die letzte Anlaufstelle, der Querdenker. Was Bertie letztlich rettete, war vor allem die Freundschaft zu ihm, weniger die Behandlung als solche. Wenn er im Radio sprechen musste, war Logue mit ihm im Raum, so dass er seine Rede wie für einen Freund halten konnte. Deswegen ist THE KING’S SPEECH auch ein Film über Freundschaft.“ Ergänzend zu seiner Rolle fügt Rush hinzu: „Logue kam zur Sprachtherapie, als er viel mit Soldaten arbeitete, die von der Front in Europa nach Australien zurückkehrten und so sehr unter Schock standen, dass sie an sprachlichen Blockaden litten. Er verstand viel von Anatomie, Muskelkunde und Atemübungen. Mit seiner beinahe psychotherapeutischen Herangehensweise war er letztlich wegbereitend. Für ihn stand außer Frage, dass das Stottern nicht ein rein körperliches Problem war, sondern sich auf irgendein Trauma in der Kindheit, vermutlich im Alter von vier oder fünf Jahren, zurückführen ließ. Indem er versuchte, dem auf den Grund zu gehen, durchdrang Lionel bis zu einem gewissen Grad diese extrem förmliche königliche Fassade, die auf jahrhundertealten Traditionen basiert.“ Hooper ging es darum, die allseits bekannte Geschichte der Abdankung von Berties Bruder David aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel zu erzählen: „Einer der Gründe, warum mich dieses Projekt interessierte, war die Tatsache, dass Davids Abdankung mal ganz anders gezeigt wird. Unser Film widmet sich der B-Seite dieser Geschichte, wohingegen es sonst meist um die A-Seite, also um Wallis Simpson und die Abdankungskrise geht. Darüber weiß man fast alles, doch dass der Mann, der Bertie half, Australier war, ist beinahe unbekannt. Bei all dem wollte ich aber natürlich, dass der Film nicht muffig und bieder wirkt, sondern trotz aller historischen Aspekte modern ist.“ Als Halb-Australier war es für den Regisseur von großer Bedeutung, woher Logue stammte: „Die australische Kultur hat etwas sehr Demokratisches, sie ist letztlich anti-hierarchisch und hat nichts mit Klassen zu tun. Logue hat deswegen eine spezielle Lockerheit, mit der er all den Problemen, die Berties Herkunft und seine unglaublich strenge Jugend hervorgebracht haben, beikommen kann. Als Sohn eines englischen Vaters, der seinerseits nach dem Tod meines Großvaters im Alter von fünf Jahren ein Internat besuchte, und einer australischen Mutter, weiß ich aus meiner eigenen Jugend ein bisschen darüber, welchen Effekt jemand aus Australien auf jemanden mit einer schweren britischen Kindheit haben kann.“ „Die Beziehung zwischen Bertie und Lionel lebt nicht zuletzt davon, wie ungewöhnlich es überhaupt ist, dass sie sich begegnet sind“, ergänzt Rush. „Diese kulturelle und gesellschaftliche Kluft zwischen dem Monarchen und diesem unbekannten Normalsterblichen aus Perth, der irgendwie seinen Weg in die obersten Kreise des britischen Adels findet, ist wirklich faszinierend. Australien war für die meisten Briten in den Zwanziger und Dreißiger Jahren eine eher unbekannte Größe, auf die Australier blickte man damals mit einer Art imperialer Hochnäsigkeit. Deswegen widmet sich unser Film auch dem Unterschied zwischen diesen beiden Familien: Die Australier aus der unteren Mittelschicht sind geprägt von einer Offenheit und Leichtigkeit, die im Gegensatz steht zu dem Druck, den Bertie permanent spürt.“ Innerhalb von nur einem Jahr erlebte Prinz Albert 1936 den Tod seines Vaters, die Krise der britischen Monarchie (die dazu führte, dass sein Bruder abdankte, um die geschiedene Amerikanerin Wallis Simpson heiraten zu können) und seinen eigenen Aufstieg auf den Thron. So nah wie in der Abdankungskrise kam die britische Monarchie ihrem Zusammenbruch im 20. Jahrhundert nie wieder. „Damals stand tatsächlich die Idee der Monarchie auf dem Spiel“, erklärt Hooper. „In ganz Europa brachen zwischen den Kriegen Königshäuser zusammen. Der Niedergang des britischen Empires, das Verschwinden der Vorstellung, dass Könige das natürliche Recht zum Herrschen haben, und eine Zeit, in der unglaubliche technische Neuerungen das Bild der Monarchie radikal veränderten, bilden den Hintergrund für unsere Geschichte.“ Auch die Geburt des Radios als Massenmedium fiel in die damalige Zeit. König George V. sendete seine erste Weihnachtsbotschaft 1932 und begann damit eine Tradition, die bis heute anhält. „George V. sagt im Film, dass die Königsfamilie zu Schauspielern geworden sei, was die 10 Beziehung zwischen dem König und seinen Untertanen entscheidend verändert habe“, führt der Regisseur weiter aus. „Von nun an geht es um die Darstellung, darum mit einer großen Rede das gewünschte Bild von der Monarchie zu vermitteln.“ Es war Ironie des Schicksals, dass Bertie ausgerechnet zu jenem Moment König wurde, wo das Radio breitenwirksam wurde und es lediglich als Live-Medium funktionierte, es also noch keine Voraufzeichnungen gab, bei denen man sein Stottern hätte herausschneiden können.“ Die von Helena Bonham Carter gespielte Elizabeth Bowes-Lyon unterstützte ihren Ehemann Bertie mit allen Mitteln. „Alle sind sich darüber einig, dass niemand ihm so sehr den Rücken stärkte wie sie“, berichtet Firth. „Es gibt eine Fotografie, die Bände spricht, sowohl über seinen Zustand als auch über die Beziehung der beiden. Man sieht Bertie in voller Montur kurz vor einer Rede, irgendwann in den 1920ern im australischen Canberra. Sein Horror vor der Situation ist nicht zu übersehen, sowohl in seinem Gesicht als auch in seiner gesamten Körpersprache. Er starrt auf den Boden wie in einen Abgrund. Sie dagegen steht neben ihm – und alles an ihr scheint zu sagen: Alles wird gut, ich glaube an dich, du schaffst das. Sie war ihm hingebungsvoll zugetan und stand ihm bedingungslos zur Seite. Sie war es ja auch, die Logue auftrieb und an allen Sitzungen und Übungen teilnahm. Daran, dass er sein Problem in den Griff bekam, hatte sie also entscheidenden Anteil, und nicht nur deswegen verehrte er sie.“ In der Beschäftigung mit Fotografien aus der Zeit entdeckte Firth erhebliche Unterschiede zwischen den Aufnahmen von Bertie und seiner Familie sowie George V. und seinen Kindern. „Allein diese Bilder verdeutlichen eindrücklich den Generationsunterschied innerhalb der königlichen Familie. George V. und Königin Mary sind fürchterlich steif, man spürt keinerlei Wärme oder familiäre Innigkeit. George VI., Elizabeth und ihre beiden Töchter dagegen schauen sich an, berühren sich, und es ist nicht zu übersehen, wie liebevoll er auf seine Kinder und seine Frau blickt.“ „Es herrscht Übereinstimmung darüber, dass er es ohne sie, ohne ihre Unterstützung und ihre Stärke nicht geschafft hätte, König zu sein“, führt Bonham Carter weiter aus. „Seine Persönlichkeit war für diesen Posten eigentlich nicht gemacht, was er auch ganz genau wusste. Da ging es nicht nur um das Stottern, er war auch unglaublich schüchtern und kein bisschen selbstbewusst. Auch körperlich war er nicht besonders stark, so dass er als öffentliches Vorbild und Verantwortungsträger kaum taugte. Sie dagegen kam aus einer sehr noblen schottischen Familie und hatte keinerlei Schwierigkeiten als Figur des öffentlichen Lebens. Deswegen schafften sie es zusammen. Bertie konnte von ihrer Stärke, ihrem Selbstvertrauen und ihrer Standhaftigkeit zehren. Sie hatten eine echte Partnerschaft und führten eine sehr gute Ehe.“ Für die Filmemacher war es wichtig, dass die historischen Fakten so korrekt wie möglich waren, wie Seidler erklärt: „Tom war diesbezüglich streng, deswegen recherchierte ich mit größtmöglicher Genauigkeit. Nur was zwischen Bertie und Lionel hinter den geschlossenen Türen des Behandlungszimmers stattfand, konnten wir nicht mit absoluter Gewissheit klären. Doch für diese Szenen verließ ich mich auf mein Wissen über Logues Methoden, seine Tagebucheinträge und die Techniken anderer Sprachtherapeuten jener Zeit.“ Außerdem kamen Seidlers eigene Erfahrungen zum Tragen, schließlich war es selbst in den vierziger und fünfziger Jahren immer wieder wegen seines Stotterns in Behandlung gewesen. „In Hollywood ist es durchaus üblich, es mit historischen Tatsachen nicht so genau zu nehmen“, berichtet Hooper. „Aber die Geschichte unseres Films ist vergleichsweise frisch, es geht um den Vater der heutigen Königin, und genau wie sie leben auch viele andere seiner Zeitgenossen heute noch. Deswegen war es für mich keine Frage, dass wir so akkurat wie möglich sein mussten.“ Für genau diesen Zweck waren natürlich die unveröffentlichten Tagebücher Logues von unschätzbarem Wert. „Dass wir die entdeckt haben, war für den Film das größte Geschenk. Das kann man gar nicht genug betonen“, meint auch der Regisseur. „Diese Dokumente und Briefe, die zuvor ja alle unter Verschluss waren, erklärten so vieles über die Beziehung zwischen den beiden Männern. Wie so oft mussten wir bei der Recherche dann feststellen, dass die Wahrheit oft ungewöhnlicher ist als alles, was wir uns hätten ausdenken können. Das berühmte Foto etwa, auf dem Bertie in seiner Marine-Uniform samt Mikrofon am Schreibtisch in einem großen Raum sitzt, entpuppte sich als gestellt. Seine königlichen Radioansprachen fanden gar nicht in einem solchen 11 Rahmen statt, sondern an einem altmodischen Stehpult in einem engen Zimmer, bei geöffneten Fenstern und abgelegtem Jackett. Das prunkvolle Foto dagegen wurde nur zu PR-Zwecken inszeniert, wie wir dank der Tagebücher wissen. Es ist wirklich spannend und erstaunlich, welche Einblicke man durch solche Entdeckungen jenseits der gängigen Geschichtsschreibung entdecken kann.“ Wie Geoffrey Rush betont, zeigte Mark Logue ihm und dem Team allerdings auch zahlreiche Fotos der Familie: „Darauf sah man die Logues sowohl in ihrem familiären Ambiente als auch gemeinsam mit der Königsfamilie, was uns sehr dabei half, ein Gespür für Lionel zu bekommen. Es war wirklich faszinierend, wie gewissenhaft die Recherche betrieben wurde, wo sich doch die meisten vergleichbaren Filme, ohne mit der Wimper zu zucken, viel mehr historische Freiheit beim Erzählen ihrer Geschichte erlauben. Doch diese besondere Geschichte und ihr Setting zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg, also jener Zeit, in der Stalin und Hitler aufstiegen und die Monarchie vor dem Abgrund ihrer Existenz stand, sind schon per se derart spannend, dass wir das gar nicht brauchten. Wenn es eine Dialogzeile gab, die zwar dramaturgisch besser klang, aber historisch nicht akkurat erschien, bestand Tom immer darauf, sie zu streichen.“ Auch Colin Firth recherchierte beharrlich und lernte dabei, Berties Qualitäten als öffentlicher Redner zu schätzen. „Es gibt einige Archivaufnahmen und Audiomitschnitte von ihm und seinen Reden. Denen habe ich besondere Beachtung geschenkt, nicht um ihn zu imitieren, sondern um möglichst viel über ihn herauszuhören und mich ihm zu nähern. Mich interessierte gar nicht so sehr, wie sich das Stottern im Detail anhörte, sondern wie er damit rang und umging. Jedes Mal, wen er bei öffentlichen Reden blockierte, sieht oder hört man, wie er zögert und versucht, sich zu sammeln und zu beruhigen, während Tausende oder gar Millionen von Menschen an seinen Lippen hängen.“ „Auch das Lesen über die Zeit half beim Verständnis dafür, womit er es damals zu tun hatte und warum seine Angst so groß gewesen sein muss“, fährt der Hauptdarsteller fort. „Er hatte ja wirklich den Kürzeren gezogen hinsichtlich des Moments in der Geschichte, in den er hineingeboren wurde. Sein Vater war der erste König von England, der jemals live im Radio sprach. Niemand vor ihm musste sich über so etwas Sorgen machen – und alle Regenten nach ihm hatten die Sicherheit, sich auf Aufnahmetechniken und Schnitt verlassen zu können. Nur Bertie musste live in ein Mikrofon sprechen, während ihm das gesamte Empire zuhörte.“ Derweil hatte die Monarchie kaum mehr als symbolische Funktion, weswegen Firth Bertie allerdings erst recht als Helden sieht: „Er hatte keine verfassungsmäßige Macht, er konnte keine Steuern erheben, keinen Krieg erklären und keinen Minister ernennen. Seine einzige Aufgabe war es, zu repräsentieren und zu reden. Wenn er sprach, glaubte die Nation, dass er für sie sprach. Genau das machte den symbolischen Wert seiner Existenz aus. Wer in so einer Situation glaubt, nicht sprechen zu können, ist eigentlich nutzlos. Deswegen finde ich es heldenhaft, dass er seine Lage mit bemerkenswertem Mut anging, selbst wenn er niemals wirklich geheilt wurde. Denn vollkommen losgeworden ist er das Stottern schließlich nie. Trotzdem gelang es ihm, die Menschen zu erreichen. Sein Volk respektierte die Art und Weise, wie er zu ihnen sprach, denn sein Tonfall war ehrlich und man glaubte ihm, wenn er sagte, dass er zu ihnen spreche, als würde er zu ihnen ins Wohnzimmer treten und sich persönlich mit ihnen unterhalten. In einer Zeit, in der das Land sich im Krieg befindet, ist es wichtig, jemanden mit solchen Qualitäten an der Spitze zu haben. Seine Gegner waren die mächtigsten überhaupt, denn wenn von Rhetorik die Rede ist, kann schließlich kaum jemand mit Hitler oder Mussolini mithalten. Doch im Vergleich mit ihnen klingt es enorm überzeugend, wenn George VI. in seinem ihm eigenen Tonfall über diese sehr menschlichen Ideale spricht.“ Firth fährt fort: „In der Rede vom 3. September 1939, in der der Krieg erklärt wurde und die auch im Film zu hören ist, sagte er einiges sehr Bedeutsames über die Gründe, warum England in den Krieg zog. Über die Ideologie der Nazis sagte er, dass ihr nicht gestattet werden dürfe, sich zu etablieren, und dass sie unter all der Fassade und Rhetorik bloß eine primitive Machtdoktrin sei. Der Inhalt seiner Rede und die Art und Weise, wie er ihn vermittelte, stimmten vollkommen miteinander überein. Mit seiner stillen Menschlichkeit nahm er die Menschen für sich ein, auch wenn das nicht über Nacht passierte und es eine Weile dauerte, das Volk davon zu überzeugen, dass er eine würdige Alternative zu seinem Bruder war.“ 12 Eine von Hoopers Stärken als Regisseur ist das Inszenieren von Schauspielern, von denen nicht wenige mit Preisen für ihre Zusammenarbeit mit ihm bedacht wurden. „Ich versuche immer, die bestmöglichen Schauspieler zu engagieren, und hatte dabei das Glück, in den vergangenen Jahren mit einigen ganz außergewöhnlichen zusammenzuarbeiten. Colin stellt da keine Ausnahme dar. Als Schauspieler ist er ein hochinteressantes Gesamtpaket. An den Text geht er mit enormer Sorgfalt heran. In unserer dreiwöchigen Probephase gab es keine einzige seiner Zeilen, die wir nicht diskutiert, analysiert und verbessert hätten. Als wir mit dem Dreh begannen, kannte er jede Facette seiner Rolle und der Geschichte. Die Detailgenauigkeit, mit der er seine Arbeit erledigt, ist erstaunlich: Berties Körpersprache, seine Art des Sprechens, sein Stottern – alles hatte er ganz genau studiert. Er hat sich der Herausforderung gestellt und sie mit Bravour gemeistert. Der Film steht und fällt damit, dass man wirklich mitfühlt mit dem Protagonisten und seinem Schicksal, und dank Colin tut man das.“ Hooper ging es nie um Imitationen der realen Personen: „Es war unglaublich wichtig, dass keine der Figuren wie eine Karikatur wirkt. Physische Ähnlichkeiten waren daher nur ein Teil des Ganzen. Viel bedeutsamer war es, die Essenz dieser Menschen greifbar zu machen.“ Für Produzent Iain Canning, der zuvor CONTROL und HUNGER als ausführender Produzent verantwortet hatte, war es entscheidend, einen Regisseur zu haben, dem die Balance zwischen historischen Fakten und einem wirklichen Gefühl fürs Geschichtenerzählen gelingt. „Was mich an Tom so beeindruckt, sind seine Energie und seine Herangehensweise“, sagt er. „In all seinen Arbeiten ist es ihm immer gelungen, Klischees zu vermeiden. Das schafft er durch ausführliche Recherchen und ganz viel Liebe zum Detail. So wirken seine Figuren wie echte Menschen statt wie Personen aus dem Geschichtsbuch.“ Helena Bonham Carter war Hoopers erste Wahl für die Rolle der späteren Königinmutter Elizabeth, doch sie war gerade mit den letzten beiden HARRY-POTTER-Filme beschäftigt und stand deswegen eigentlich nicht zur Verfügung. „Ich habe sie hartnäckig verfolgt“, berichtet der Regisseur. „Es war wirklich unglaublich, was mir alles in die Quere kam und ihre Besetzung beinahe unmöglich machte. Wir mussten den kompletten Drehplan umstellen und auch am Wochenende arbeiten, um es doch hinzukriegen. Aber wir taten alles in unserer Macht stehende, und ich freue mich wahnsinnig, dass es geklappt hat, denn sie ist in der Rolle einfach brillant. Man muss sich nur Aufnahmen der echten Queen Mum ansehen, um zu verstehen, wie präzise sie deren Geist einfängt. Helena ist fantastisch, wunderbar witzig und verschmitzt.“ Nicht zuletzt in Elizabeths Beziehung zum von Timothy Spall gespielten Winston Churchill kommen ihr Scharfsinn und ihre Charakterstärke zum Tragen. „Letztlich sind sie zwei politische Persönlichkeiten, die sich ein Duell des Verstandes liefern“, vertieft Bonham Carter diesen Aspekt. „Sie wusste alles über die Macht und war stets im Bilde darüber, was die Menschen um sie herum umtrieb. Churchill gegenüber war sie damals noch misstrauisch und dabei enorm gewitzt und schlagfertig. Im Grunde ist sie die archetypische Frau hinter einem großen Mann, doch die Rolle war enorm clever geschrieben und ihre hintergründige Intelligenz machte sie für mich interessant. Parallel drehte ich mal wieder einen HARRY-POTTER-Film, in dem ich als Hexe die ganze Zeit schreien und durchs Bild toben musste, deswegen war es eine große Freude, gleichzeitig auch das komplett andere Ende des Spektrums abzudecken.“ Auch die Dualität der Figur reizte Bonham Carter: „Es ist immer eine knifflige Angelegenheit, wenn man eine historische Persönlichkeit spielt, denn man trägt eine ganz andere Verantwortung und muss respektvoll und höflich sein. Elizabeth wirkte nach außen sehr süß, beinahe sanft, doch darunter steckte auch noch eine ganz andere Persönlichkeit. Wer in der Öffentlichkeit steht, muss immer eine gewisse Fassade errichten, um sich selbst zu schützen. Das war ein Aspekt, der mich sehr interessierte. Cecil Beaton beschrieb die Königinmutter mal als Marshmallow. Allerdings als eines, das mit einem Schweißgerät geformt wurde!“ Bonham Carter und Firth genossen ihre Zusammenarbeit, wobei ihre unterschiedlichen Herangehensweisen nie so sehr aufeinander prallten wie an jenem Tag, als sie zusammen im Fahrstuhl stecken blieben. „Ich kann niemandem empfehlen, mit Colin im Lift steckenzubleiben“, lacht Bonham Carter. „Ich wusste, dass er klaustrophobisch ist und konnte mit ihm mitfühlen. 13 Zumal es sich um einen wirklich kleinen Fahrstuhl handelte. Aber gleichzeitig dachte ich mir auch, wie praktisch diese Erfahrung doch sei, weil es beinahe war, als stünde ich dort mit Bertie, also einem leidenden, emotional verletzlichen Mann, den man beschützen musste.“ „Helena soll ja eigentlich jemanden spielen, der mir eine Stütze ist, doch leider schien ihr das sehr schwer zu fallen“, erwidert Firth genauso unernst. „Wann immer ich zu stottern anfing, konnte ich aus dem Augenwinkel sehen, wie sie gelangweilt auf ihre Uhr schaute oder gähnte. Immerhin sah sie wenigstens dann hilfreich und ermutigend aus, wenn die Kamera auf sie gerichtet war. Aber wenn es darum geht, mit jemandem in einem engen Fahrstuhl stecken zu bleiben, kann ich sie nur empfehlen. Sie ist amüsant, attraktiv – und nimmt definitiv nicht viel Platz weg.“ Geoffrey Rush war, wie bereits erwähnt, von Beginn des Projekts mit an Bord. „Letztlich ist er der Grund, warum es den Film überhaupt gibt, denn er hat ihn von Anfang an in jeder Hinsicht unterstützt“, berichtet Hooper. „Die Rolle ist perfekt für ihn, er ist wirklich die Idealbesetzung. Er hat sich immer mit viel Engagement für diese Geschichte eingesetzt und vieles, was letztlich im Film gelandet ist, stammt sogar aus seiner Feder. Ich kann mich nicht erinnern, schon mal mit einem Schauspieler von solcher Ausdauer und beharrlichem Enthusiasmus gedreht zu haben.“ Firth lobt seinen Kollegen ebenfalls in den höchsten Tönen: „Er ist nicht zuletzt deswegen fantastisch, weil er alles Offensichtliche vermeidet. Für ihn sollte dies auf keinen Fall bloß die Geschichte eines steifen adligen Engländers und eines groben Australiers ohne Benehmen sein. Man hätte so etwas ohne Weiteres aus dem Stoff machen können, eine Art ‚Crocodile Dundee und der Duke of York’, doch daran hatte Geoffrey nicht das geringste Interesse. Er stattete Lionel mit viel mehr Tiefe aus, machte ihn verletzlich und komplex. Bei ihm wurde ein sehr liebenwerter Mann daraus, dem viel daran liegt, den Menschen in seiner Obhut zu helfen. Sein Lionel ist mit Leib und Seele bei der Sache und schließt Bertie wirklich in sein Herz. Wie in allen bedeutsamen Beziehungen geht es auch bei ihnen nicht reibungslos zu: Sie geraten in Konflikte miteinander, missverstehen und streiten sich, doch dann finden sie auch wieder zueinander. Geoffrey war dabei stets ein derart harter und gründlicher Arbeiter, dass ich gar nicht anders konnte als mich anstecken zu lassen.“ Auch jenseits der Hauptdarsteller versammelten Hooper und die Produzenten ein beeindruckendes Ensemble vor der Kamera, was vor allem der Regisseur genoss: „Es war besonders aufregend, mit einem Star der Chaplin-Filme, nämlich seiner Muse Claire Bloom zu arbeiten. Doch nicht nur das. Dass außerdem auch Michael Gambon, Derek Jacobi, Guy Pearce, Jennifer Ehle, Timothy Spall oder Anthony Andrews mit von der Partie waren, war genauso großartig. Ich bin selbst noch ganz begeistert, was für eine starke Besetzung ich für den Film gewinnen konnte. Für mich als Schauspieler-Regisseur gibt es nichts Schöneres!“ Sein Cast kann die Begeisterung nur zurückgeben. Rush etwa schätzte an Hooper nicht zuletzt dessen erfrischenden Blick auf die Dinge: „Er hat eine wunderbare neue Herangehensweise an diesen historischen Stoff, durch die wir nie auch nur in die Nähe der üblichen Fallen und Klischees kamen, in die man sonst bei solchen biografischen Geschichten tappen kann. Statt zu glorifizieren, will er diese sehr berühmten und sehr öffentlichen Menschen viel lieber als fehlerhaft und menschlich zeigen. Er wollte ein wirkliches Gefühl davon vermitteln, was diese Art von Ruhm und Führungsverantwortung damals bedeutete.“ Firth ergänzt: „Tom entscheidet sich nie für die einfache Lösung, deswegen ist das Ergebnis auf der Leinwand so komplex und frei von Klischees. Als Regisseur ist er enorm intelligent und einfallsreich, immer darum bemüht, jeder Schwierigkeit der Geschichte auf den Grund zu gehen. Er hört nie auf, nach immer noch interessanteren oder überraschenderen Aspekten und Details zu suchen und gleichzeitig zu überprüfen, ob irgendetwas Anderes überflüssig oder zu naheliegend ist. Dabei ist er alles Andere als schulmeisterlich. Er hat zwar eine starke Meinung und kann manchmal auch etwas dickköpfig sein, aber es geht ihm immer um die Zusammenarbeit. Ideen seiner Schauspieler weiß er jederzeit zu schätzen. Es ist sehr anregend, wenn man so sehr eingebunden wird, denn dadurch ist man mit vollem Herzen bei der Sache und ganz nah dran am Geschehen. Zumal man weiß, dass Tom keine Ruhe geben wird, bis die Sache so authentisch und interessant wie möglich ist.“ 14 Insgesamt wurde THE KING’S SPEECH sieben Wochen lang in und um London gedreht. So nah an zu Hause arbeiten zu können, war für Hooper ein Genuss: „Es ist sieben Jahre her, dass ich hier gedreht habe. Ich habe London in Litauen, im US-Bundesstatt Virginia und in Budapest entstehen lassen, deswegen war es nun eine besondere Freude, dass endlich einmal London selbst als Kulisse für London dienen konnte.“ Beinahe alle Aufnahmen entstanden an echten Schauplätzen, mit der einzigen Ausnahme von Logues Wohnung, die in den Elstreet Studios gebaut wurde. „Dies ist wirklich ein echter LondonFilm“, freut sich Hooper. „Wir drehten in Lancaster House, Portland Place, Drapers Hall, der wunderbaren Guildhall und sogar im Green Park, gegenüber vom Buckingham Palace. Ich bin in London aufgewachsen und später jahrelang durch den Regents Park gelaufen, immer mit dem Gedanken im Kopf, wie ich dort wohl drehen würde. Das jetzt tatsächlich umsetzen zu können, war unglaublich.“ Für Rush ist die Stadt mit all ihren Eigenheiten sogar ein weiterer Hauptdarsteller des Films: „Ein Großteil der Geschichte spielt in geschlossenen Räumen, sehr vieles im Winter. Bei all dem ging es Tom aber immer um Authentizität. Besonders fasziniert war er, als er von den so genannten Waschküchen-Nebeln hörte. Sein 90 Jahre alter Nachbar erzählte ihm, dass der Nebel in den 1930er Jahren manchmal so dick sein konnte, dass Taxi-Passagiere aussteigen und vor dem Auto herlaufen mussten, weil der Fahrer keine zwei Meter weit sehen konnte. Genau diese trübsinnige Atmosphäre wollte er in den Außenaufnahmen des Films heraufbeschwören, quasi als Metapher für den Schwermut in Berties Leben.“ Gleichzeitig aber bestand der Regisseur zu jeder Zeit darauf, dass der Film auf keinen Fall trocken geraten dürfe, sondern durchzog ihn im Gegenteil mit jeder Menge Humor: „In der Tat ist der Film sehr witzig. Das Thema mag ernst sein, aber trotzdem erzählt es sich am besten humorvoll. Dass der Film derart amüsant ist, schließt allerdings nicht aus, dass er auch kraftvoll und bewegend ist. Im Gegenteil: Man rührt den Zuschauer am leichtesten, wenn wann ihn zunächst zum Lachen bringt. Dann entspannt er sich und öffnet so sein Herz für die Geschichte.“ 15 DIE BESETZUNG COLIN FIRTH – Bertie Als klassisch ausgebildeter Theaterschauspieler kann Colin Firth auf eine mehr als 30 Jahre umfassende Karriere auf Leinwand, Bildschirm und Bühne zurückblicken. Zuletzt wurde er für seine herausragende Leistung als Hauptdarsteller in Tom Fords gefeiertem Regiedebüt A SINGLE MAN mit dem BAFTA 2010, dem Coppa Volpi des Festivals von Venedig und einem Preis des Santa Barbara International Film Festivals ausgezeichnet. Darüber hinaus brachte ihm die Rolle Nominierungen für den Oscar®, den Golden Globe und den Screen Actors Guild Award ein. Zuvor war der Brite neben Jim Carrey und Robin Wright in Robert Zemeckis erfolgreichem CGISpektakel DISNEYS EINE WEIHNACHTSGESCHICHTE, der Klassiker-Adaption DAS BILDNIS DES DORIAN GRAY, an der Seite von Kristin Scott Thomas und Jessica Biel in der Kostümkomödie EASY VIRTUE – EINE UNMORALISCHE EHEFRAU („Easy Virtue“, 2008), mit Catherine Keener in Michael Winterbottoms Drama GENOVA („Genova“, 2008) sowie in dem Musical-Hit MAMMA MIA! mit Meryl Streep und Pierce Brosnan zu sehen. Seine Vielfältigkeit als Schauspieler stellte Firth auch mit so unterschiedlichen Filmen wie Helen Hunts THEN SHE FOUND ME („Then She Found Me“, 2007), ZUFÄLLIG VERHEIRATET („Accidental Husband“, 2008) mit Uma Thurman, Atom Egoyans WAHRE LÜGEN, dem Historiendrama DAS MÄDCHEN MIT DEM PERLENOHRRING, dem von Emma Thompson geschriebenen Kinderfilm EINE ZAUBERHAFTE NANNY, dem Drama TAUSEND MORGEN („A Thousand Acres“, 1997) mit Michelle Pfeiffer und Jessica Lange, der Nick-Hornby-Verfilmung FEVER PITCH („Fever Pitch“, 1997), CIRCLE OF FRIENDS – IM KREIS DER FREUNDE („Circle of Friends“, 1995) mit Minnie Driver und Chris O’Donnell sowie Milos Formans VALMONT an der Seite von Annette Bening unter Beweis. Als Sohn einer Akademiker-Familie – sein Vater ist Dozent für Geschichte, seine Mutter für vergleichende Religionswissenschaften – und Enkel von Methodisten-Missionaren verbrachte Firth seine frühe Kindheit in Nigeria, bevor er im Alter von fünf Jahren nach England zurückkehrte. Seine Schauspielkarriere begann er mit Unterricht am Drama Centre in Chalk Farm, seinen ersten professionellen Auftritt hatte er am Londoner West End in einer Inszenierung des Stücks „Another Country“. Die Rolle des Judd spielte er anschließend auch in der zugehörigen Leinwandadaption. Seither war er auch in einer Vielzahl von Fernsehproduktionen zu sehen. Für seine Rolle in dem Drama „Der Dank des Vaterlandes“ („Tumbledown“, 1988) wurde er 1989 mit dem Preis als bester Schauspieler der Royal Television Society ausgezeichnet und für den BAFTA nominiert. Eine weitere BAFTA-Nominierung folgte 1995 für seine bereits legendäre Darstellung des Mr. Darcy in der BBC-Miniserie „Stolz und Vorurteil“ („Pride and Prejudice“, 1995). Eine Emmy-Nominierung erhielt er 2001 als Nebendarsteller in dem Fernsehfilm „Die Wannseekonferenz“ („Conspiracy“, 2001). 2004 war er für eine Folge auch als Moderator der berühmten Sketchshow „Saturday Night Live“ im Einsatz. Firth ist aktiver Unterstützer der Organisation Oxfam International, die weltweit gegen Armut und Ungerechtigkeit kämpft. 2006 wurde er von der EU zum Europäischen Aktivisten des Jahres gewählt, zwei Jahre später ernannte ihn das Fachblatt The Hollywood Reporter zum Philanthropen des Jahres. Filmografie (Auswahl): 2010 2009 Titel THE KING’S SPEECH – DIE REDE DES KÖNIGS (The King’s Speech) A SINGLE MAN (A Single Man) DAS BILDNIS DES DORIAN GRAY (Dorian Gray) Regie Tom Hooper Tom Ford Oliver Parker 16 2008 2007 2005 2004 2003 2002 2001 1998 1996 1989 1984 DISNEYS EINE WEIHNACHTSGESCHICHTE (A Christmas Carol) MAMMA MIA! (Mamma Mia!) DIE GIRLS VON ST. TRINIAN (St. Trinian’s) WAHRE LÜGEN (Where the Truth Lies) EINE ZAUBERHAFTE NANNY (Nanny McPhee) BRIDGET JONES – AM RANDE DES WAHNSINNS (Bridget Jones – The Edge of Reason) DAS MÄDCHEN MIT DEM PERLENOHRRING (The Girl With the Pearlearring) TATSÄCHLICH... LIEBE (Love Actually) ERNST SEIN IST ALLES (The Importance of Being Earnest) BRIDGET JONES – SCHOKOLADE ZUM FRÜSTÜCK (Bridget Jones’s Diary) SHAKESPEARE IN LOVE (Shakespeare in Love) DER ENGLISCHE PATIENT (The English Patient) VALMONT (Valmont) ANOTHER COUNTRY (Another Counry) Robert Zemeckis Phyllida Lloyd Oliver Parker & Barnaby Thompson Atom Egoyan Kirk Jones Beeban Kidron Peter Webber Richard Curtis Oliver Parker Sharon Maguire John Madden Anthony Minghella Milos Forman Marek Kanievska GEOFFREY RUSH – Lionel Logue Oscar®-, Golden Globe-, BAFTA- und AFI-Gewinner Geoffrey Rush gehört zu den angesehensten Schauspielern Australiens und war bislang in über 70 Theaterproduktionen und mehr als 20 Kinofilmen zu sehen. Nach einem Englisch-Studium an der University of Queensland zog er 1975 nach Paris, wo er die École Jacques Lecoq für Pantomime, Bewegung und Theater besuchte. In den frühen achtziger Jahren war er festes Mitglied von Jim Sharmans wegweisendem Lighthouse-Ensemble, wo er zahlreiche Klassiker-Hauptrollen übernahm. Für die Hauptrolle in Neil Armfields Inszenierung von „Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen“ erhielt er 1989 zahlreiche Preise, bevor die Produktion auf Tournee nach Moskau und St. Petersburg ging und schließlich beim Adelaide Festival ihr Ende fand. Darüber hinaus stand er für Gogols „Der Revisor“, Tschechows „Onkel Wanja“ und Mamets „Oleanna“ auf der Bühne, in letzterem an der Seite von Cate Blanchett. 1993 wurde er für seine Theaterarbeit mit dem Sidney Myer Performing Arts Award ausgezeichnet. 2007 war er in Melbourne und Sydney in der Hauptrolle einer Inszenierung von Ionescos „Der König stirbt“ zu sehen, für die Rush und sein Weggefährte Armfield gemeinsam das französische Drama neu übersetzt hatten. An der Seite von Susan Sarandon gab er in einer Neuaufführung des Stückes auch sein Broadway-Debüt, für das er unter anderem einen Tony, den Drama Desk Award, den Outer Critics Circle Award und den Theatre World Award gewann. Zu Rushs australischen Filmen gehören neben dem Berlinale-Beitrag CANDY mit Heath Ledger und Abbie Cornish auch LANTANA („Lantana“, 2001) mit Anthony LaPaglia und Barbara Hershey, GESETZLOS – DIE GESCHICHTE DES NED KELLY („Ned Kelly“, 2003) mit Ledger, Orlando Bloom und Naomi Watts, SWIMMING UPSTREAM – GEGEN DIE STRÖMUNG („Swimming Upstream“, 2003) mit Judy Davis, DAD AND DAVE: ON OUR SELECTION (1995) sowie 17 CHILDREN OF THE REVOLUTION („Children of the Revolution“, 1996). Für seine Rolle in Scott Hicks’ Pianistendrama SHINE gewann er den Oscar® als Bester Hauptdarsteller sowie den Golden Globe, den SAG Award, den BAFTA, den Australian Film Institute Award und zahlreiche Kritikerpreise. Als Bester Nebendarsteller in SHAKESPEARE IN LOVE folgten weitere Nominierungen für den Oscar®, den Golden Globe und den BAFTA, wobei er letzteren gegen sich selbst in seiner Rolle in dem Historienfilm ELIZABETH verlor. Auch die Hauptrolle als Marquis de Sade in QUILLS – MACHT DER BESESSENHEIT („Quills“, 2000) brachte ihm Nominierungen für den Oscar® und den Golden Globe sowie für den SAG Award ein. Zu Rushs weiteren Filmen gehören LES MISERABLES („Les Misérables“, 1998), MYSTERY MEN („Mystery Men“, 1999), das Horror-Remake HAUNTED HILL („House on Haunted Hill“, 1999), die Bestseller-Verfilmung DER SCHNEIDER VON PANAMA („The Tailor of Panama“, 2001) mit Pierce Brosnan und Jamie Lee Curtis, die Komödie GROUPIES FOREVER („The Banger Sisters“, 2002) mit Susan Sarandon und Goldie Hawn, das Oscar®-nominierte Biopic FRIDA mit Salma Hayek, EIN (UN)MÖGLICHER HÄRTEFALL von den Coen-Brüdern und Steven Spielbergs MÜNCHEN. Als Sprecher konnte man die Stimme des Australiers in Animations-Hits wie FINDET NEMO („Finding Nemo“, 2003) und DIE LEGENDE DER WÄCHTER („The Legend of the Guardians“, 2010) oder der australischen Stop-Motion-Geschichte $ 9.99 (2008) hören. Weltweiten Erfolg hatte er auch als Barbarossa in den enorm populären FLUCH DER KARIBIK-Filmen, für deren vierten Teil er gerade neben Johnny Depp und Penélope Cruz vor der Kamera stand. Ebenfalls abgedreht hat er die Romanverfilmung THE EYE OF THE STORM mit Judy Davis und Charlotte Rampling. Filmografie (Auswahl): 2010 2007 2006 2005 2003 2002 1998 1996 Titel THE KING’S SPEECH – DIE REDE DES KÖNIGS (The King’s Speech) ELIZABETH – DAS GOLDENE KÖNIGREICH (Elizabeth: The Golden Age) PIRATES OF THE CARIBBEAN – AM ENDE DER WELT (Pirates of the Caribbean: At World’s End) CANDY (Candy) MÜNCHEN (Munich) EIN (UN)MÖGLICHER HÄRTEFALL (Intolerable Cruelty) FLUCH DER KARIBIK (Pirates of the Caribbean) FRIDA (Frida) SHAKESPEARE IN LOVE (Shakespeare in Love) ELIZABETH (Elizabeth) SHINE – DER WEG INS LICHT (Shine) Regie Tom Hooper Shekhar Kapur Gore Verbinski Neil Armfield Steven Spielberg Ethan & Joel Coen Gore Verbinski Julie Taymor John Madden Shekhar Kapur Scott Hicks HELENA BONHAM CARTER – Elizabeth Im Laufe ihrer Karriere war die britische Schauspielerin Helena Bonham Carter in einer beeindruckenden Vielfalt höchst unterschiedlicher Rollen zu sehen. Zuletzt begeisterte sie Fans zum dritten Mal als Bellatrix Lestrange in HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES – TEIL 1 und wird diese Rolle auch für den letzten Teil der erfolgreichen Reihe noch einmal 18 aufgreifen. Davor begeisterte sie als Rote Königin in der erfolgreichen 3D-Version von ALICE IM WUNDERLAND ihres Lebensgefährten Tim Burton. Für Burton stand sie bereits für das Musical SWEENEY TODD (für das sie eine Golden-GlobeNominierung und den Evening Standard Best Actress Award erhielt), die Kinderbuch-Verfilmung CHARLIE UND DIE SCHOKOLADENFABRIK, BIG FISH und das Remake PLANET DER AFFEN vor der Kamera. Am letzten Drehtag ihres Kinodebüts LADY JANE – KÖNIGIN FÜR NEUN TAGE („Lady Jane“, 1986) von Trevor Nunn bekam sie von James Ivory die Rolle in ZIMMER MIT AUSSICHT angeboten, mit der ihr der Durchbruch gelang. Es war die erste von mehreren E.M.-ForsterAdaptionen, mit denen sie internationale Aufmerksamkeit erregte; ENGEL UND NARREN („Where Angels Fear to Tread“, 1991) mit Helen Mirren und WIEDERSEHEN IN HOWARDS END mit Anthony Hopkins und Emma Thompson, für den sie eine BAFTA-Nominierung erhielt, folgten. Eine weitere BAFTA-Nominierung bekam sie für die Henry-James-Verfilmung WINGS OF THE DOVE – DIE FÜGEL DER TAUBE, die ihr auch Nominierungen für den Oscar®, den Golden Globe und den SAG Award einbrachte. Für Aufsehen sorgten auch Bonham Carters Rollen in David Finchers Kultfilm FIGHT CLUB, Kenneth Branaghs Klassiker-Version MARY SHELLEYS FRANKENSTEIN mit Robert de Niro, die Science-Fiction-Fortsetzung TERMINATOR: DIE ERLÖSUNG sowie ihre Auftritte als Woody Allens Ehefrau in GELIEBTE APHRODITE und als Ophelia neben Mel Gibson und Glenn Close in HAMLET von Franco Zeffirelli. Zu ihren weiteren Filmen gehören CONVERSATIONS WITH OTHER WOMEN („Conversations With Other Women“, 2005), SIXTY SIX (2006), TILL HUMAN VOICES WAKE US (2002), THE HEART OF ME (2002), NOVOCAINE – ZAHN UM ZAHN („Novocaine“, 2001) mit Steve Martin und Laura Dern und das Drama VOM FLIEGEN UND ANDEREN TRÄUMEN („The Theory of Flight“, 1998), für das sie abermals mit Branagh drehte. Ihre Stimme lieh sie unter anderem dem von Burton verantworteten Stop-Motion-Film CORPSE BRIDE („Corpse Bride“, 2005) sowie dem Oscar®-Gewinner WALLACE & GROMIT: AUF DER JAGD NACH DEM RIESENKANINCHEN („Wallace & Gromit: The Curse of the Were-Rabbit“, 2005). Immer wieder steht sie auch für Fernsehproduktionen vor der Kamera, zuletzt etwa als Erfolgsautorin Enid Blyton in „Enid“ (2009), wofür sie eine dritte BAFTA-Nominierung bekam. Emmy- und Golden-Globe-Nominierung brachten ihr die Miniserie „Merlin“ („Merlin“, 1998) und der TV-Film „Live aus Bagdad“ („Live From Baghdad“, 2002) ein, eine weitere Golden-GlobeNominierung gab es für die Hauptrolle in „Fatal Deception: Mrs. Lee Harvey Oswald“ (1993). Auf der Theaterbühne konnte man sie in Stücken wie „Woman in White“, „Das Haus im Kreidegarten“, „Bernada Albas Haus“ oder „Trelawny of the Wells“ erleben. Filmografie (Auswahl): 2010 2009 2007 Titel Regie THE KING’S SPEECH – Tom Hooper DIE REDE DES KÖNIGS (The King’s Speech) ALICE IM WUNDERLAND Tim Burton (Alice in Wonderland) HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER David Yates DES TODES – TEIL 1 (Harry Potter and the Deathly Hallows – Part I) HARRY POTTER UND DER HABLBLUTPRINZ David Yates (Harry Potter and the Half-Blood Prince) TERMINATOR: DIE ERLÖSUNG McG (Terminator Salvation) SWEENEY TODD Tim Burton (Sweeney Todd) HARRY POTTER UND DER ORDEN DES David Yates PHÖNIX 19 2005 2003 2001 1999 1997 1995 1994 1992 1990 1985 (Harry Potter and the Order of the Phoenix) CHARLIE UND DIE SCHOKOLADENFABRIK (Charlie and the Chocolate Factory) BIG FISH (Big Fish) PLANET DER AFFEN (Planet of the Apes) FIGHT CLUB (Fight Club) WINGS OF THE DOVE – DIE FLÜGEL DER TAUBE (The Wings of the Dove) GELIEBTE APHRODITE (Mighty Aphrodite) MARY SHELLEYS FRANKENSTEIN (Frankenstein) WIEDERSEHEN IN HOWARDS END (Howards End) HAMLET (Hamlet) ZIMMER MIT AUSSICHT (A Room With a View) Tim Burton Tim Burton Tim Burton David Fincher Iain Softley Woody Allen Kenneth Branagh James Ivory Franco Zeffirelli James Ivory GUY PEARCE – David Geboren in England, zogen die Eltern von Guy Pearce mit ihrem Sohn nach Australien, als er drei Jahre alt war. Schon früh entwickelte er dort ein Interesse am Schauspielen und ein Talent fürs Imitieren von Akzenten. Als Jugendlicher stand er regelmäßig auf der Theaterbühne, bevor er 1985 zum Fernsehen wechselte und für mehrere Jahre eine Rolle in der weltweit populären Seifenoper „Neighbours“ übernahm. Später war er auch in Serien wie „Home and Away“ und „Snowy River: The McGregor Saga“ zu sehen. Sein Durchbruch im Kino gelang ihm 1994 mit einer Rolle als Drag Queen in dem Kultfilm PRISCILLA – KÖNIGIN DER WÜSTE. Anschließend feierte er große Erfolge mit US-Produktionen wie L.A. CONFIDENTIAL, RULES – SEKUNDEN DER ERNTSCHEIDUNG („Rules of Engagement“, 2000), MONTE CRISTO („The Count of Monte Cristo“, 2001), THE TIME MACHINE und nicht zuletzt Christopher Nolans MEMENTO. Zuletzt war er in dem australischen Festival-Hit ANIMAL KINGDOM (2010) zu sehen, in zwei Filmen von John Hillcoat, dem Western THE PROPOSITION – TÖDLICHES ANGEBOT und der Bestseller-Verfilmung THE ROAD mit Viggo Mortensen und Charlize Theron, außerdem als Künstler-Legende Andy Warhol in FACTORY GIRL, als Houdini neben Catherine Zeta-Jones in TÖDLICHE MAGIE von Gillian Armstrong und in einem Cameo in Kathryn Bigelows Oscar®Gewinner TÖDLICHES KOMMANDO. Bereits abgedreht hat Pearce den Horrorfilm DON’T BE AFRAID OF THE DARK mit Katie Holmes, THE HUNGRY RABBIT JUMPS mit Nicolas Cage und Todd Haynes Miniserie „Mildred Pierce“ mit Kate Winslet. Filmografie (Auswahl): 2010 2009 2008 Titel THE KING’S SPEECH – DIE REDE DES KÖNIGS (The King’s Speech) THE ROAD (The Road) TÖDLICHES KOMMANDO (The Hurt Locker) TRAITOR (Traitor) Regie Tom Hooper John Hillcoat Kathryn Bigelow Jeffrey Nachmanoff 20 2007 2006 2005 2004 2002 2000 1997 1994 TÖDLICHE MAGIE Gillian Armstrong (Death Defying Acts) FACTORY GIRL George Hickenlooper (Factory Girl) THE PROPOSITION – TÖDLICHES ANGEBOT John Hillcoat (The Proposition) ZWEI BRÜDER Jean-Jacques Annaud (Deux Frères) THE TIME MACHINE Simon Wells (The Time Machine) MEMENTO Christopher Nolan (Memento) L.A. CONFIDENTIAL Curtis Hanson (L.A. Confidential) PRISCILLA – KÖNIGIN DER WÜSTE Stephan Elliott (The Adventures of Priscilla, Queen of the Desert) JENNIFER EHLE – Myrtle Logue Bekannt wurde die zweifach mit dem Tony ausgezeichnete britisch-amerikanische Schauspielerin Jennifer Ehle vor allem durch ihre Hauptrolle als Elizabeth Bennet in der auf Jane Austen basierenden Miniserie „Stolz und Vorurteil“ („Pride and Prejudice“, 1995), für die sie neben Colin Firth vor der Kamera stand. Sie wurde dafür mit einem BAFTA geehrt. Ihre erste große Rolle spielte sie 1992, als Peter Hall sie in seiner fünfteiligen Fernsehversion von „The Camomile Lawn“ besetzte, in der sie und ihre Mutter – die preisgekrönte Schauspielerin Rosemary Harris – die gleiche Figur in verschiedenen Lebensphasen spielten. Nach einem Engagement bei der Royal Shakespeare Company spielte Ehle ihre erste große Kinorolle in Bruce Beresfords PARADISE ROAD („Paradise Road“, 1997) mit Glenn Close und Frances McDormand. Eine weitere BAFTA-Nominierung erhielt sie für das Biopic OSCAR WILDE („Wilde“, 1997) mit Stephen Fry, außerdem war sie in Filmen wie KREUZ UND QUEER („Bedrooms and Hallways“, 1998), Istvan Szabos EIN HAUCH VON SONNENSCHEIN („Sunshine“, 1999) mit Ralph Fiennes, BESESSEN („Possession“, 2002) mit Gwyneth Paltrow, THE RIVER KING („The River King“, 2005), DAS GESETZ DER EHRE („Pride and Glory“, 2008) mit Edward Norton und Colin Farrell sowie ZEIT DER TRAUER („The Greatest“, 2009) an der Seite von Susan Sarandon und Pierce Brosnan zu sehen. Große Erfolge feierte sie nicht zuletzt auf der Bühne. Ihren ersten Tony gewann sie 2000 für ihr Broadway-Debüt in Tom Stoppards „The Real Thing“. An der Seite von Kevin Spacey kehrte sie 2005 am Londoner Old Vic in „The Philadelphia Story“ zum Theater zurück. Ein Jahr später war sie als Lady Macbeth im Rahmen des New Yorker „Shakespeare in the Park“-Festivals zu sehen. Den zweiten Tony erhielt sie für ihre Dreifach-Rolle in Stoppards „The Coast of Utopia“. DEREK JACOBI – Cosmo Lang, Erzbischof von Canterbury Nach seinem Uni-Abschluss in Cambridge schloss sich Derek Jacobi dem Birmingham Repertory Theatre an und feiert seither Erfolge als einer der renommiertesten Bühnenschauspieler Großbritanniens. Bereits in seiner Zeit in Birmingham, wo er mit einer Live-Übertragung von „She Stoops to Conquer“ auch sein TV-Debüt gab, folgte er einer Einladung Laurence Oliviers ans neu gegründete National Theatre, wo er unter anderem neben Peter O’Toole in „Hamlet“ und als Cassius in Oliviers „Othello“ zu sehen war. In den folgenden 30 Jahren war er in so legendären Stücken wie „Wie es euch gefällt“, „Oedipus Rex“, „Kean“, „Richard III“, „Macbeth“, „Onkel Wanja“ und immer wieder „Hamlet“ zu sehen. Seinen US-Einstand gab er 1980 in New York. Auch mit der Royal Shakespeare Company, der er sich 1982 anschloss, trat er in Stücken wie „Der Sturm“, „Viel Lärm um nichts“ oder „Cyrano de Bergerac“ in New York und Washington auf und gewann einen Tony. 1988 inszenierte Jacobi 21 Kenneth Branagh in „Hamlet“ am Renaissance Theatre Company. 2000 kehrte er an den Broadway zurück, wo er unter anderem neben Laura Linney abermals in „Onkel Wanja“ auftrat. Doch auch auf britischen Bühnen steht er nach wie vor regelmäßig und gewann dort 2009 den Olivier Award für „Twelfth Night“. Seit den siebziger Jahren ist er immer wieder auch in Fernsehproduktionen zu sehen. Für die 13teilige auf den Romanen von Robert Graves basierende Serie „I, Claudius“ etwa gewann er den BAFTA als Bester Hauptdarsteller, weitere Nominierungen in der gleichen Kategorie bekam er für „Philby, Burgess and Maclean“ und „Breaking the Code“. Für die Graham-Greene-Verfilmung „Der 10. Mann“ wurde er mit einem Emmy und einer Golden-Globe-Nominierung geehrt, nachdem er zuvor bereits für „Inside the Third Reich“ für einen Emmy nominiert war. Einen weiteren Emmy gewann er für eine Gastrolle in der erfolgreichen Sitcom „Frasier“. Regelmäßig ist Jacobi seit seinem Leinwanddebüt als Cassius in Laurence Oliviers OTHELLO („Othello“, 1965) auch im Kino zu sehen. Zu seinen Filmen gehören unter anderem Oliviers DREI SCHWESTERN („Three Sisters“, 1970), Fred Zinnemanns DER SCHAKAL („The Day of the Jackal“, 1973), DIE AKTE ODESSA („The Odessa File“, 1974) oder DER SCHRECKEN DER MEDUSA („The Medusa Touch“, 1978). Für KLEIN DORRIT („Little Dorrit“, 1988) sowie für seine Darstellung des Malers Francis Bacon in LOVE IS THE DEVIL („Love Is the Devil“, 1998) wurde er jeweils mit dem Evening Standard Best Film Actor ausgezeichnet. Dreimal stand er für Kenneth Branagh vor der Kamera: in HENRY V („Henry V“, 1989), SCHATTEN DER VERGANGENHEIT („Dead Again“, 1991) (wofür er eine weitere BAFTA-Nominierung erhielt) und HAMLET („Hamlet“, 1996). Zuletzt war er in so unterschiedlichen Filmen wie Ridley Scotts GLADIATOR („Gladiator“, 2001), Robert Altmans GOSFORD PARK („Gosford Park“, 2001), EINE ZAUBERHAFTE NANNY („Nanny McPhee“, 2005), UNDERWORLD: EVOLUTION („Underworld: Evolution“, 2006) der LiteraturVerfilmung DER GOLDENE KOMPASS („The Golden Compass“, 2007), sowie Clint Eastwoods HEREAFTER („Hereafter“, 2010) mit Matt Damon zu sehen. Bereits abgedreht hat Jacobi, der sowohl in Großbritannien und Dänemark zum Ritter geschlagen wurde, Roland Emmerichs ANONYMOUS. MICHAEL GAMBON – George V. Seine Karriere begann Michael Gambon am Edwards/MacLiammoir Gate Theatre in Dublin. 1963 gehörte er zu den Original-Mitgliedern der National Theatre Company am Old Vic unter Laurence Olivier und trat dort in zahlreichen Stücken auf. Im Laufe seiner Bühnenkarriere trat er unter anderem in Inszenierungen von „Macbeth“, „Othello“, Harold Pinters „Old Times“ und „Betrayal“, „Onkel Wanja“ oder „A View From the Bridge“ und unter der Regie von Nicholas Hytner, Stephen Daldry oder Patrick Marber auf. Zuletzt war er im Rahmen des Beckett Centenary Festivals in Atom Egoyans Inszenierung von Becketts „Eh Joe“ sowie in Harold Pinters „No Man’s Land“ zu sehen. Bislang gewann er für seine Theaterarbeit je dreimal den Olivier Award und den Evening Standard Award, zweimal den Critics’ Circle Theatre Award und einmal den Theatre World Award, dazu kommen außerdem zehn weitere Nominierungen für den Olivier Award sowie je eine für den Tony und den Drama Desk Award. Für seine Hauptrolle in der Serie „The Singing Detective“ wurde Gambon außerdem mit dem BAFTA ausgezeichnet. Den Preis erhielt er erneut für die Miniserie „Wives and Daughters“, den TV-Film „Longitude“ und die Serie „Perfect Strangers“. Nominierungen für den Emmy und den Golden Globe brachte ihm der Fernsehfilm „Path to War“ ein, zuletzt wurde er darüber hinaus für die Jane Austen-Adaption „Emma“ erneut für den Emmy nominiert. Ein großes Kinopublikum erreichte er jüngst vor allem als Dumbledore, den er seit HARRY POTTER UND DER GEFANGENE VON AZKABAN („Harry Potter and the Prisoner of Azkaban“, 2004) in jedem Teil der Erfolgsreihe und zuletzt in HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES – TEIL 1 („Harry Potter and the Deathly Hallows – Part I“, 2010) gespielt hat. Zu 22 seinen Filmen gehören außerdem so unterschiedliche Werke wie Peter Greenaways DER KOCH, DER DIEB, SEINE FRAU UND IHR LIEBHABER („The Cook, the Thief, His Wife and Her Lover“, 1989), die Henry James-Verfilmung WINGS OF THE DOVE – DIE FÜGEL DER TAUBE („The Wings of the Dove“, 1997) mit Helena Bonham Carter, TANZ IN DIE FREIHEIT („Dancing at Lughnasa“, 1998) mit Meryl Streep, Tim Burtons SLEEPY HOLLOW („Sleepy Hollow“, 1999), INSIDER („The Insider“, 1999) von Michael Mann, DIE LIEBE DER CHARLOTTE GRAY („Charlotte Gray“, 2001) mit Cate Blanchett, Robert Altmans GOSFORD PARK („Gosford Park“, 2001), Wes Andersons DIE TIEFSEETAUCHER („The Life Aquatic With Steve Zissou“, 2004), DER GUTE HIRTE („The Good Shepherd“, 2006) von Robert de Niro und WIEDERSEHEN MIT BRIDESHEAD („Brideshead Revisited“, 2008) mit Emma Thompson. TIMOTHY SPALL – Winston Churchill Timothy Spall gehört zu den beliebtesten und bekanntesten Schauspielern Großbritanniens, der nicht nur immer wieder für Mike Leigh, sondern auch in Hollywood vor der Kamera steht. Nach seiner Ausbildung am National Youth Theatre und der RADA stand er an der Royal Shakespeare Company und am National Theatre auf der Bühne. Einem großen Publikum wurde er in Großbritannien in den achtziger Jahren mit der Fernsehserie „Auf Wiedersehen, Pet“ bekannt. Der künstlerische Durchbruch gelang ihm allerdings in der Zusammenarbeit mit Leigh, für den er bei LIFE IS SWEET („Life Is Sweet“, 1990), LÜGEN UND GEHEIMNISSE („Secrets and Lies“, 1996), TOPSY TURVY („Topsy-Turvy“, 1999) und ALL OR NOTHING („All Or Nothing“, 2002) vor der Kamera stand. Für LÜGEN UND GEHEIMNISSE und TOPSY TURVY wurde jeweils für den BAFTA, für ersteren auch für den British Independent Film nominiert. ALL OR NOTHING brachte ihm außerdem eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis ein. 1999 wurde er zum Officer of the British Empire ernannt. Im Fernsehen, wo er ebenfalls drei BAFTA-Nominierungen einheimsen konnte, war er unter anderem Mitglied des preisgekrönten Ensembles der Serie „The Street“, außerdem stand er neben seinem Sohn Rafe für die Literatur-Verfilmungen „A Room With a View“ und „Oliver Twist“ vor der Kamera. Ein weltweites Publikum begeisterte er außerdem als Pettigrew in drei HARRY POTTER-Filmen, zuletzt in HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES – TEIL 1 („Harry Potter and the Deathly Hallows – Part I“, 2010). Zu Spalls weiteren Filmen gehören WÜSTENBLUME („Desert Flower“, 2009), SWEENEY TODD („Sweeney Todd“, 2007), THE DAMNED UNITED („The Damned United“, 2009) von Tom Hooper, LAST SAMURAI („The Last Samurai“, 2003), VANILLA SKY („Vanilla Sky“, 2001) oder VERWÜNSCHT (‚Enchanted“, 2007). Außerdem lieh er seine Stimme Tim Burtons Erfolgsfilm ALICE IM WUNDERLAND („Alice in Wonderland“, 2010). ANTHONY ANDREWS – Stanley Baldwin Anthony Andrews gehört bereits seit vielen Jahren zu den meistbeschäftigten Theater- und Fernseh-Schauspielern Großbritanniens. Jüngst sah man ihn unter anderem in Inszenierungen von „The Woman in White“, „The Letter“ oder Ibsens „Gespenster“. Im Laufe seiner Karriere stand er außerdem mit der New Shakespeare Company in „Romeo und Julia“ oder „Ein Mittsommernachtstraum“, an der Seite von Maggie Smith in Peter Halls Inszenierung von „Coming into Land“ oder einer Adaption von „Vertigo“ auf der Bühne. Seinen ersten Fernsehauftritt hatte er 1968 in dem Fernsehfilm „A Beast With Two Backs“. Anschließend war er in der Titelrolle der Serie „The Fortunes of Nigel“ zu sehen, später dann auch in „The Pallisers“, „Upstairs Downstairs“, „The Duchess of Duke Street“ oder „Danger UXB“. Einen British Academy Award, einen Golden Globe sowie eine Emmy-Nominierung bekam er für die Hauptrolle in der Miniserie „Brideshead Revisited“ mit Jeremy Irons. Eine weitere Golden-GlobeNominierung erhielt er für den TV-Film, „Jewels“, eine ACE-Nominierung für „The Strange Case of Dr. Jekyll and Mr. Hyde“. 23 Im Kino konnte man Andrews unter anderem in DAS SONDERKOMMANDO („Operation: Daybreak“, 1975), John Hustons UNTER DEM VULKAN („Under the Volcano“, 1984), DER 4 1/2 BILLIONEN DOLLAR VERTRAG („The Holcroft Covenant“, 1985) mit Michael Caine, HANNA’S WAR („Hanna’s War“, 1988) mit Ellen Burstyn oder THE LIGHTHORSEMEN („The Lighthorsemen“, 1987) sehen. Der komplett in Russland gedrehte und von ihm co-produzierte Film GULAG 3 („Zateryannyy v Sibiri“, 1991) wurde für einen Golden Globe nominiert. 24 DER STAB TOM HOOPER – Regie Als Kinoregisseur etablierte sich Tom Hooper mit seinem Film THE DAMNED UNITED, in dem Michael Sheen als legendärer Fußball-Manager Brian Clough zu sehen war. Das Drama, dessen Drehbuch von Peter Morgan stammte, feierte seine Weltpremiere beim Filmfestival von Toronto und wurde für verschiedene Preise nominiert. Auf eine bemerkenswerte Erfolgsserie kann er bei den Golden Globes zurückblicken, wo seine Arbeiten drei Jahre hintereinander in der Kategorie Bester Fernsehfilm/Miniserie gewannen. Auch die Hauptdarsteller dieser Produktionen waren bei den Globes in den jeweiligen Jahren erfolgreich. Hoopers Miniserie „John Adams“ (2008) mit Paul Giamatti und Laura Linney gewann insgesamt vier Golden Globes und 13 Emmys, so viele wie nie zuvor ein- und dieselbe Produktion im gleichen Jahr. Der Sohn eines Briten und einer Australierin inszenierte alle neun Folgen der Reihe über die amerikanische Revolution aus der Sicht des zweiten US-Präsidenten und Titelhelden. Als Produzent zeichnete unter anderem Tom Hanks verantwortlich. Das Drehbuch für den Fernsehfilm „Die Moormörderin von Manchester“ („Longford“, 2006) über die Beziehung von Lord Longford zur „Moormörderin“ Myra Hindley stammte erneut aus der Feder von Peter Morgan. Das Drama gewann den Golden Globe als Bester Fernsehfilm, außerdem wurden die Hauptdarsteller Jim Broadbent und Samantha Morton ausgezeichnet. Der Zweiteiler „Elizabeth I“ („Elizabeth I“, 2005) mit Helen Mirren und Jeremy Irons erhielt gleichfalls drei Golden Globes sowie neun Emmys, darunter für die Beste Miniserie, die Beste Hauptdarstellerin und Hooper selbst für die Beste Regie. Eine weitere Emmy-Nominierung hatte er schon für seine erste Zusammenarbeit mit Mirren bei der sechsten Folge der erfolgreichen Krimireihe „Heißer Verdacht“ bekommen. Außerdem inszenierte Hooper das Drama „Red Dust – Die Wahrheit führt in die Freiheit“ („Red Dust“, 2004) mit Hilary Swank, die Miniserien „Daniel Deronda“ (2002) und „Love in a Cold Climate“ (2001) mit Alan Bates sowie Folgen von Serien wie „Cold Feet“ und „EastEnders“. Bereits mit 18 Jahren hatte Hooper, der sich erstmals im Alter von 13 als Regisseur versuchte, den Kurzfilm „Painted Faces“ (1992) geschrieben, inszeniert und produziert, der seine Premiere beim London Film Festival feierte, im Kino gezeigt wurde und im britischen Fernsehen lief. Während seines Studiums an der Oxford University inszenierte er Theaterstücke mit Kommilitonen wie Kate Beckinsale oder Emily Mortimer und drehte seine ersten Werbespots. Filmografie (Auswahl): 2010 2009 THE KING’S SPEECH – DIE REDE DES KÖNIGS (The King’s Speech) THE DAMNED UNITED (The Damned United) IAIN CANNING – Produktion 2008 tat sich Iain Canning mit Emile Sherman zusammen, um die sowohl in Großbritannien als auch in Australien tätige Produktionsfirma See-Saw Films zu gründen. THE KING’S SPEECH ist dort sein erster Film als Produzent, nachdem er zuvor bereits als ausführender Produzent die beiden preisgekrönten Dramen HUNGER („Hunger“, 2008) und CONTROL („Control“, 2007) verantwortet hatte. HUNGER, das Regiedebüt des Künstlers Steve McQueen, gewann 2008 in Cannes die Caméra d’Or und den BAFTA Carl Foreman Award. Anton Corbijns CONTROL, ebenfalls ein Erstlingsfilm 25 und das Porträt des Musikers Ian Curtis, erhielt in Cannes 2007 eine lobende Erwähnung bei der Caméra d’Or und wurde gleichfalls mit dem BAFTA Carl Foreman Award bedacht. Neben seiner Tätigkeit als Produzent ist Canning, der umfassende und internationale Erfahrung in den Bereichen Marketing, Sales und Akquise hat, auch als Filmkäufer für die Firma Transmission Films zuständig. EMILE SHERMAN – Produktion Zusammen mit dem Briten Iain Canning gründete der Australier Emile Sherman 2008 die Produktionsfirma See-Saw Films. Seither produzierte er dort Jim Loachs ORANGES AND SUNSHINE („Oranges and Sunshine“, 2010) mit Emily Watson, den australischen Kassenerfolg THE KINGS OF MYKONOS („The Kings of Mykonos“, 2010) sowie Anton Corbijns Video „Linear“. Mit seiner vorherigen Firma Sherman Pictures war er an der Produktion so unterschiedlicher Filme wie der preisgekrönten Literaturverfilmung SCHANDE („Disgrace“, 2008) mit John Malkovich, dem Stop-Motion-Film $ 9.99 (2008), dem Berlinale-Beitrag CANDY („Candy“, 2006) mit Heath Ledger, Abbie Cornish und Geoffrey Rush oder Phillip Noyces LONG WALK HOME („Rabbit-Proof Fence“, 2002) beteiligt. Zu seinen weiteren Filmen gehören Peter Cattaneos OPAL DREAM (2005) oder der australische Publikumsliebling THE OYSTER FARMER (2004). GARETH UNWIN – Produktion Als Regieassistent arbeitete Gareth Unwin sowohl an britischen Produktionen wie CLUB LE MONDE (2002), TRINITY (2001) und SOUTH WEST NINE (2001) als auch an internationalen Filmen wie NOMAD – THE WARRIOR („Nomad“, 2005) oder GESTRANDET IM PARADIES („Survival Island“, 2005). Erste Erfahrungen als Produzent sammelte er mit dem BAFTA-nominierten Thriller EXAM (2009), der unter anderem auf den Filmfestivals von Edinburgh, Sitges, Dinard und Santa Barbara zu sehen war. Aktuell ist er mit einem Filmprojekt anlässlich des 200. Geburtstags des Komponisten Chopin beschäftigt. DAVID SEIDLER – Drehbuch David Seidler, der in seiner Kindheit selbst an einem schweren Stottern litt, begann seine Autorenkarriere mit Synchrondrehbüchern für „Godzilla“-Filme, bevor es sich eine Auszeit nahm und als politischer Berater des Premierministers der Fidschi-Inseln tätig war. Sein erstes Kinodrehbuch schrieb er für Francis Ford Coppolas TUCKER („Tucker: The Man and His Dream“, 1988), später zeichnete er unter anderem als Autor für die Animationsfilme DAS MAGISCHE SCHWERT – DIE LEGENDE VON CAMELOT („Quest For Camelot“, 1998) und DER KÖNIG UND ICH („The King and I“, 1999) verantwortlich. Die amerikanische AutorenGewerkschaft zeichnete ihn für den Fernsehfilm „Onassis: arm geboren, reich gestorben“ („Onassis: The Richest Man in the World“, 1988) mit Raúl Juliá, Anthony Quinn und Jane Seymour mit dem WGA Award aus, für den er auch für „My Father, My Son“ („My Father, My Son“, 1988) und „By Dawn’s Early Light“ (2000) nominiert war. Außerdem schrieb der gebürtige Londoner die Drehbücher für TV-Projekte mit Stars wie Elizabeth Taylor, Daryl Hannah oder David Carradine. Im Frühjahr 2011 feiert seine Bühnenversion von THE KING’S SPEECH Premiere am Broadway. Inszeniert wird das Stück von Adrian Noble. 26 DANNY COHEN – Kamera Kameramann Danny Cohen hat im Laufe seiner Karriere zahlreiche Kinofilme und Fernsehproduktionen verantwortet. Dabei bekam er Stars wie Paul Bettany, Paul Giamatti, Philip Seymour Hoffman, Laura Linney und Ray Winestone vor die Kamera und arbeitete mit Regisseuren wie Richard Curtis, Shane Meadows und Stephen Poliakoff zusammen. Auf der Leinwand waren seine Bilder in Filmen wie RADIO ROCK REVOLUTION („The Boat That Rocked“, 2009), dem gefeierten THIS IS ENGLAND („This Is England“, 2006), DEAD MEN’S SHOES (2004) und dem Horrorfilm CREEP („Creep“, 2004) mit Franka Potente zu sehen. Für seine Fernseharbeiten war Cohen bereits zweimal für den BAFTA nominiert, für „Joe’s Palace“ (2007) mit Michael Gambon sowie für Tom Hoopers „Die Moormörderin von Manchester“ („Longford“, 2006). Seine erneute Zusammenarbeit mit Hooper bei der Miniserie „John Adams“ (2008) brachte ihm eine Nominierung für den Emmy ein. EVE STEWART – Produktionsdesign Mit Regisseur Tom Hooper arbeitete Produktionsdesignerin Eve Stewart bereits bei dessen Leinwanddebüt THE DAMNED UNITED („The Damned United“, 2009) sowie seinem mit Emmys und Golden Globes bedachtem Zweiteiler „Elizabeth I“ („Elizabeth I“, 2005) zusammen. Bekannt ist sie aber vor allem durch ihre regelmäßige Kollaboration mit Mike Leigh. Als Produktionsdesignerin verantwortete sie seine Filme VERA DRAKE („Vera Drake“, 2004), ALL OR NOTHING („All Or Nothing“, 2002), TOPSY TURVY („Topsy-Turvy“, 1999) – wofür sie für den Oscar® nominiert wurde – und KARRIERE GIRLS („Career Girls“, 1997). Außerdem war sie als Art Director an LÜGEN UND GEHEIMNISSE („Secrets and Lies“, 1996) sowie NACKT („Naked“, 1993) beteiligt. Zu den weiteren Filmen, für die sie das Produktionsdesign entwarf, gehören GELIEBTE JANE („Becoming Jane“, 2007), THE GOOD NIGHT („The Good Night“, 2007), Guy Ritchies REVOLVER („Revolver“, 2005), DE-LOVELY – DIE COLE PORTER STORY („De-Lovely“, 2004), DAVIDS WUNDERBARE WELT („Wondrous Oblivion“, 2003), NICHOLAS NICKLEBY („Nicholas Nickleby“, 2004), THE HOLE („The Hole“, 2001) und die Erfolgskomödie GRASGEFLÜSTER („Saving Grace“, 2000). Zuletzt sah man Stewarts Arbeit in der Teenagerkomödie WILD CHILD („Wild Child“, 2008) und dem Politthriller FIFTY DEAD MEN WALKING – DER SPITZEL („Fifty Dead Men Walking“, 2008). JENNY BEAVAN – Kostümbild Ihre Kinokarriere begann die an der Central School of Art & Design in London ausgebildete Jenny Beavan, die zunächst in ganz Europa Kostüme für Ballett-, Oper- und Theater-Inszenierungen entwarf, mit Merchant-Ivory-Produktionen, wo sie erst als Assistentin, später dann als Kostümdesignerin tätig war. In den achtziger Jahren tat sie sich mit John Bright vom Londoner Kostümhaus Cosprop zusammen, mit dem sie an zwölf Filmen arbeitete. Gemeinsam wurden sie für ZIMMER MIT AUSSICHT („A Room With A View“, 1985) mit dem Oscar® und dem BAFTA ausgezeichnet, weitere Oscar®-Nominierungen bekamen die beiden für DIE DAMEN AUS BOSTON („The Bostonians“, 1984), MAURICE („Maurice“, 1987), WIEDERSEHEN IN HOWARDS END („Howards End“, 1992), WAS VOM TAGE ÜBRIG BLIEB („The Remains of the Day“, 1993) und SINN UND SINNLICHKEIT („Sense and Sensibility“, 1995). Zwei weitere Nominierungen erhielt Beavan für ANNA UND DER KÖNIG („Anna and the King“, 1999) und GOSFORD PARK („Gosford Park“, 2001). Letzterer brachte ihr auch einen weiteren BAFTA ein. Im Laufe ihrer Karriere arbeitete sie auch mit so renommierten Regisseuren wie Franco Zeffirelli (TEE MIT MUSSOLINI, „Tea With Mussolini“, 1999), Oliver Stone (ALEXANDER, „Alexander“, 2004), Lasse Hallström (CASANOVA, „Casanova“, 2005), Brian de Palma (THE BLACK DAHLIA, 27 „The Black Dahlia“, 2006), Edward Zwick (UNBEUGSAM, „Defiance“, 2008) und Guy Ritchie (SHERLOCK HOLMES, „Sherlock Holmes“, 2009) zusammen. Regelmäßig ist Beavan auch für TV-Produktionen wie „Churchill – The Gathering Storm“ („The Gathering Storm“, 2002) oder „Cranford“ (2007) und zuletzt auch wieder an den Theatern von London und New York tätig. ALEXANDRE DESPLAT – Musik Nach Kompositionen für mehr als fünfzig europäische Filme und der Auszeichnung mit zwei französischen Césars mischte Alexandre Desplat 2003 Hollywood mit dem bewegenden Score für DAS MÄDCHEN MIT DEM PERLENOHRRING („Girl With a Pearl Earring“, 2003) mit Scarlett Johansson und Colin Firth auf. Der Score brachte ihm Golden-Globe- und BAFTA-Nominierungen sowie eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis. Sein Renommee wurde gefestigt durch den hochgelobten Score zu Jonathan Glazers BIRTH („Birth“, 2004) und Stephen Gaghans SYRIANA („Syriana“, 2005), beides Produktionen von Steven Soderbergh. Letztere brachte ihm eine weitere Golden-Globe-Nominierung ein. Eine erste Oscar®-Nominierung erhielt er für DIE QUEEN („The Queen“, 2006) von Stephen Frears, seinen ersten Golden Globe für seine Musik zu DER BUNTE SCHLEIER („The Painted Veil“, 2006) mit Edward Norton und Naomi Watts. 2007 schrieb Desplat die Musik für die Jugendbuch-Verfilmung DER GOLDENE KOMPASS („The Golden Compass“) von Chris Weitz sowie für Ang Lees GEFAHR UND BEGIERDE („Se, jie“). Ein Jahr später erhielt er für den Score zu David Finchers DER SELTSAME FALL DES BENJAMIN BUTTON („The Curious Case of Benjamin Button“, 2008) seine zweite Oscar®- und vierte GoldenGlobe-Nominierung. Anschließend komponierte er die Musik zu Nora Ephrons JULIE & JULIA („Julie & Julia“, 2009) mit Meryl Streep, CHÉRI („Chéri“, 2009) von Stephen Frears, Anne Fontaines COCO CHANEL – DER BEGINN EINER LEIDENSCHAFT („Coco Avant Chanel“, 2009) mit Audrey Tautou, für den Oscar®-Kandiaten und Cannes-Beitrag EIN PROPHET („Un prophète“, 2009), den Welterfolg NEW MOON – BIS(S) ZUR MITTAGSSTUNDE („Twilight: New Moon“, 2009) und Wes Andersons Animationsfilm DER FANTASTISCHE MR. FOX („Fantastic Mr. Fox“, 2009), der ihm abermals eine Oscar®-Nominierung einbrachte. Zuletzt begeisterte er mit den Scores zu Roman Polanskis mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichneten Politthriller DER GHOSTWRITER („The Ghost Writer“, 2010), Stephen Frears Cannes-Beitrag IMMER DRAMA UM TAMARA („Tamara Drewe“, 2010) und HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES – TEIL 1 („Harry Potter and the Deathly Hallows – Part I“, 2010). Demnächst ist seine Musik unter anderem in Terrence Malicks neuem Film THE TREE OF LIFE zu hören. TARIQ ANWAR – Schnitt 18 Jahre lang arbeitete Tariq Anwar als Cutter bei der BBC und verfeinerte dort sein Handwerk in allen Abteilungen, von den Nachrichten bis hin zu Geschichtsdokumentationen. Nach seinem Wechsel zum Spielfilm wurde er für seine Arbeit an Sam Mendes’ AMERICAN BEAUTY („American Beauty“, 1999) mit einem BAFTA ausgezeichnet und für den Oscar® nominiert. Einen ersten BAFTA hatte er zuvor bereits für den Fernsehfilm „Oppenheimer“ gewonnen, nominiert wurde er außerdem vier weitere Male, darunter für KING GEORGE – EIN KÖNIGREICH FÜR MEHR VERSTAND („The Madness of King George“, 1994). Zu den weiteren Kino-Arbeiten des gebürtigen Inders gehören unter anderem HEXENJAGD („The Crucible“, 1996), WINGS OF THE DOVE – DIE FÜGEL DER TAUBE („The Wings of the Dove“, 1997), TEE MIT MUSSOLINI („Tea With Mussolini“, 1999), SYLVIA („Sylvia“, 2003), DER GUTE HIRTE („The Good Shepherd“, 2006), DER ANDERE („The Other Man“, 2008), Sam Mendes’ ZEITEN DES AUFRUHRS („Revolutionary Road“, 2008) und GESETZ DER RACHE („Law Abiding Citizen“, 2009). 28 THE KING’S SPEECH Original Motion Picture Soundtrack mit Musik von Alexandre Desplat Decca ist stolz darauf, den Original Soundtrack des mit Spannung erwarteten Filmes „The King’s Speech” präsentieren zu dürfen. Die für den Erfolg des Films nicht unerhebliche Musik stammt aus der Feder des französischen Komponisten Alexandre Desplat, der bereits für seinen Soundtrack zu „The Painted Vail“ mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurde. Oscar®-Nominierungen bekam er unter anderem für seine Musik zu den Filmen „Der fantastische Mr. Fox“, „Die Queen“ und „Der seltsame Fall des Benjamin Button“. Desweiteren schrieb er die Filmmusik zum neuesten Harry Potter-Film, für „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ und „Der wilde Schlag meines Herzens“. Der Soundtrack beinhaltet von klassischer Musik inspirierte Orchestermusik, die auf ebenso feinsinnige wie elegante Art und Weise das Drama auf der Leinwand reflektiert. Desplat selbst hat die Orchestereinspielungen dirigiert, Dave Arch ist in den Solopassagen am Klavier zu hören. Besonders dramatische Momente der Handlung werden von ausgewählten Werken der großen Meister Beethoven und Mozart untermalt. In diesen Fällen leitet Terry Davies das London Symphony Orchestra. Regisseur Tom Hooper zu Desplats Musik: „Was so außergewöhnlich daran ist, dieses Album zu hören, ist die Tatsache, einfach feststellen zu müssen, wie schön die Musik für sich genommen ist. Sie hat ihre ganz eigene Vollkommenheit und eine eigene Stimme unabhängig vom Tanz.“ Das einfache Mikrofon als Symbol für die Angst des Königs vor der öffentlichen Rede hat eine allgegenwärtige Präsenz in dem Film. Ein Zufall bescherte es dem Drehteam, dass der Technische Direktor Peter Cobbin, als er davon hörte, man würde den Soundtrack in den Abbey Road Studios aufnehmen, offenbarte, er habe in den EMI-Archiven der Studios einige Mikrofone aus dem Jahre 1923 gefunden. Der „EMI Archive Trust“ genehmigte großzügigerweise die Benutzung der Mikrofone, und somit wurde die Musik über genau die Mikrofone aufgezeichnet, die König Georg VI. damals nutzte, um seine Reden zu halten – versehen mit dem königlichen Wappen und Insignien. Peter Cobbin über den Einsatz dieser historischen Mikrofone: „Auf der einen Seite war es für uns allein schon ein visuelles Ereignis, diese seltenen Mikrofone im Einsatz zu sehen. Aber das Erlebnis der einmaligen Akustik und die einzigartige Qualität des Klanges der Mikrofone, die die Musik in Studio 1 der Abbey Road Studios nun einfing und verpackte, überwältigt e uns.“ TRACKLISTING: 1. Lionel and Bertie 2. The King's Speech 3. My Kingdom, My Rules 4. The King is Dead 5. Memories of Childhood 6. King George VI 7. The Royal Household 8. Queen Elizabeth 9. Fear and Suspicion 10. The Rehearsal 29 11. The Threat of War 12. Speaking Unto Nations (Beethoven Symphony no.7 – 2nd movement) 13. Epilogue (Beethoven Piano Concerto no.5 "Emperor" nd – 2 movement) 14. The Logue Method (Mozart Marriage of Figaro Overture/ Clarinet Concerto – 1st movement)