Edelweiß Lodge and Resort
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Edelweiß Lodge and Resort
Foto: Jochen Kind KURZBERICHTE EDELWEISS LODGE AND RESORT – HOTELNEUBAU IN GARMISCHPARTENKIRCHEN Dipl.-Ing. Jochen Kind Edelweiss Lodge & Resort EINLEITUNG nahestehende Organisation ist, die weltweit Hotels und Erholungseinrichtungen betreibt. Diese werden überwiegend von Mitgliedern der US-Streitkräfte und deren Familienangehörigen genutzt. Vom Beginn der Bauarbeiten bis zur Eröffnung des Hotels waren Vertreter des ARFC vor Ort und haben viele Entscheidungen mit beeinflusst. Um den städtebaulichen Anforderungen an die bauliche und gestalterische Einbindung des Hotelneubaues in die lokale und regionale Umgebung zu genügen, wurden die ein- und dreigeschossigen Baukörper mit geneigten Dächern ausgestattet und starkgegliedert und großzügige parkähnlich gestaltete Freiflächen errichtet. Die bereits im Jahr 1989 errichtete Tiefgarage mit ca. 227 Stellplätzen auf zwei Ebenen und in zentraler Lage auf dem Baugrundstück wurde in den Hotelneubau mit einbezogen. Im April 2002 hat die Porr Aktiengesellschaft, Hauptniederlassung München, vom Staatlichen Hochbauamt Regensburg den Auftrag erhalten, am westlichen Rand der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen in einer äußerst kurzen Bauzeit die Rohbauarbeiten für ein Hotel mit ca. 330 Gästezimmern auszuführen. Auf einer Grundrissfläche von ca. 210 m x 100 m sollte ein modernes mehrgeschossiges Hotel entstehen. Die Kernbauzeit für die Rohbauarbeiten mit einem Umfang war auf nur ca. sechs Monate begrenzt. Der gesamte Rohbauauftrag gliederte sich in folgende Teilleistungen: • Erdarbeiten • Beton-, Stahlbeton- und Maurerarbeiten sowie die erweiterten Rohbauleistungen • Lieferung und Montage von 305 Fertigbadzellen inklusive Herstellung der Stockwerksverbindungen • Lieferung und Montage von neun Aufzugsanlagen und zwei Scherenhubbühnen Der Hotelneubau befindet sich neben dem Gelände der „Sheridan Kaserne“ der US-Streitkräfte im Ortsteil Garmisch. Die Lage ist nicht zufällig, da die AFRC (steht für Armed Forces Recreation Centers) eine den US-Streitkräften Foto: Jochen Kind BAUABWICKLUNG Der Haupteingang des Hotels nach der Eröffnung PORR-NACHRICHTEN . 147-2005 Noch im April 2002 begannen auf dem ca. 48 ha großen Baugelände die Erdarbeiten. Dabei traten erste Schwierigkeiten auf. Der Baugrund entsprach nicht dem geologischen Gutachten und war zudem und in weiten Teilen kontaminiert. Diese Umstände führten in der Startphase der Baustelle sofort zu Verzögerungen und zu Umstellungen des geplanten Bauablaufs. Gemeinsam mit dem Bauherrn wurden Möglichkeiten und Konzeptionen gesucht, diese Störungen des Bauablaufs durch geeignete und baubeschleunigende Maßnahmen wieder auszugleichen, um das Gebäude bis zur Weihnachtspause 2002/2003 winterdicht zu bekommen. Dies gelang durch Optimierung des Bauablaufs, durch verstärkten Personal- und Geräteeinsatz sowie durch geeignete Winterbaumaßnahmen. Als schwierig für die Optimierung des Bauablaufs stellten sich der ungewöhnliche Grundriss des Hotelneubaues sowie die Höhensprünge im Gründungsbereich heraus. Das Hotel besteht aus einem Kernbauteil, nämlich der späteren Lobby, einem Restaurant, dem Konferenzbereich, einem Ballsaal, nicht öffentlichen Berei- 43 Fotos: Georg Mair Kernrohbauzeit – erstes Obergeschoss, kombinierte Ortbeton- und Montagearbeiten von Fertigteilen chen und mehreren Logisflügeln, die sternförmig an die Zentralbauten anschließen. Durch diese starke Gliederung ergaben sich zahlreiche statisch erforderliche Gebäudetrennfugen und damit ein Baukörper mit 28 Einzelbauteilen. Im Hotelkomplex sind ein Schwimmbad und ein SaunaFitnessbereich integriert. Das Gebäude ist großteils unterkellert. Die Gründung erfolgte über Streifen- bzw. Einzelfundamente und tragende Stahlbetonbodenplatten auf unterschiedlichen Gründungsebenen. Das Tragwerk sah weitgehend konventionelle und wirtschaftliche Mauerwerksbauweise mit Filigrandecken im Logisbereich, Ortbetondecken im Kernbereich sowie Stahlbetonskelettbauweise mit punktgestützten Flachdecken im öffentlichen Bereich des Hotelkomplexes vor. Die Mauerwerksarbeiten im Logisbereich wurden mit werkseitig hergestellten Ziegelfertigwandelementen ausgeführt, die einen zügigen, hochwertigen und damit auch wirtschaftlichen Baufortschritt garantierten. Die Balkone im Logisbereich wurden als Stahlbetonfertigteile geliefert und mit mobilen Teleskopkränen auf der Baustelle montiert. Es handelte sich hierbei um eine vor die Fassade gestellte leiterartige Stahlbetontragkonstruktion und einzelne Balkonlaufplatten mit unterschiedlichen Geometrien. Die Rohbauarbeiten konnten bis Anfang 2003 weitgehend fertiggestellt werden. Die Montage der Aufzugsanlagen, die Montage der Scherenhubbühnen, die sanitäre Komplettierung der Fertigbadzellen und Bauhilfsleistungen sowie umfangreiche zusätzliche Arbeiten dauerten bis Mitte 2004 und führten zu der erheblichen Auftragsmehrung von ca. 30%. Dies waren z.B. Stahlbetonstützwände im Außenbereich, die teilweise Sanierung der bestehenden Tiefgarage, die statische Verstärkung der Tiefgaragendecke mit verklebten Stahllamellenarmierungen und die Ausführung einer Druckverteilungsplatte im Hotelzufahrtsbereich, Kanalbauarbeiten sowie zahlreiche Umbauten im Hotel aufgrund von bauseitigen Planungsänderungen. Die offizielle Eröffnung des Hotels durch den Betreiber „AFRC – Edelweiss Lodge & Resort“ erfolgte am 15. September 2004. Mit dem ersten Eröffnungstag war das Hotel bereits voll belegt und der Betrieb wurde ohne Probleme aufgenommen. 44 Kernrohbauzeit – zweites Obergeschoss, Montage von Ziegelfertigteilwandelementen im Logisbereich BAUTECHNISCHE DATEN Insgesamt wurden im Rahmen des erweiterten Rohbauauftrags eine Nutzfläche von ca. 21.000 m2 und ein umbauter Raum von ca. 150.000 m3 erstellt. KENNDATEN Unbelasteter Bodenaushub 50.000 m3 Schadstoffbelasteter Bodenaushub 25.000 m3 Beton 18.000 m3 Wandschalungen 25.000 m2 Deckenflächen davon ca. 50% Filigrandecken 30.000 m2 Betonstahl 1.500 t Ziegelfertigwandelemente (ca. 5.200 m2) konventionelles Mauerwerk (Ziegel- & Kalksandsteinmauerwerk) 520 3.500 m2 Balkonfertigteile aus Stahlbeton (Tragkonstruktion & Laufplatten) 300 Fertigbadzellen aus Leichtbeton 305 Aufzugsanlagen 9 Scherenhubbühnen 2 SCHLUSSBEMERKUNG Aufgrund der engen und intensiven Zusammenarbeit mit dem Bauherrn, der örtlichen Oberbauleitung und der Bauüberwachung sowie allen Fachingenieuren war es der PORR AG, Hauptniederlassung München, gelungen, das Ziel der Baudichtigkeit bis zur Weihnachtspause 2002/2003 trotz der Störungen im Bauablauf in der Startphase zu erreichen. Dank sei all denjenigen gesagt, die vor allem im verregneten und kalten Herbst 2002 den Baufortschritt auf das äußerste forciert haben. Die Bauleistungen der Nachfolgegewerke, wie Dachund Fassadenarbeiten und der Beginn des Ausbaues konnten somit innerhalb der geplanten Termine erfolgen. PORR-NACHRICHTEN . 147-2005